Wirtschaftslage Kanton Solothurn Einblicke und Ausblicke 2014

Mai 2014

Die Wirtschaftsförderung publiziert alle zwei Jahre im Frühsommer einen Bericht zur Kon- junktur und Struktur des Kantons Solothurn. Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich an die Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn, 032 627 95 23.

Herausgeberin: Redaktion: Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn Solothurner Handelskammer Untere Sternengasse 2 Grabackerstrasse 6 4509 Solothurn 4502 Solothurn Telefon +41 32 627 95 23 Telefon +41 32 626 24 24 [email protected] [email protected]

Inhaltsverzeichnis

ZUSAMMENFASSUNG 1 TEIL I: KANTON SOLOTHURN 5 1 BEVÖLKERUNG 6 1.1 Bevölkerungsstand 6 1.2 Bevölkerungsentwicklung 6 1.3 Bevölkerungsprognose 8 1.4 Pendlersaldo 9

2 WERTSCHÖPFUNG UND BIP 10 2.1 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts 10 2.2 Bruttowertschöpfung nach Branchen 12 2.3 BIP pro Kopf 12

3 ARBEITSMARKT UND BESCHÄFTIGUNG 14 3.1 Erwerbstätigkeit 14 3.2 Beschäftigung 14 3.3 Arbeitslosigkeit 16 3.4 Lehrstellenmarkt 17

4 WIRTSCHAFTSSTRUKTUR 18 4.1 Sektoralstruktur 18 4.2 Branchenstruktur 19

5 UNTERNEHMEN IM KANTON SOLOTHURN 22 5.1 Unternehmensstruktur 22 5.2 Unternehmensdemografie 24

6 AUSSENHANDEL 26 6.1 Bedeutung der Exportwirtschaft 26 6.2 Exportentwicklung 26 6.3 Exportmärkte 29 6.4 Exporte nach Warengruppen 29 6.5 Solothurner Exporte im Vergleich zur Schweiz 30

7 FOKUS AUF AUSGEWÄHLTE BRANCHEN 32 7.1 Tourismus 32 7.2 Baugewerbe und Immobilienmarkt 33

8 RAHMENBEDINGUNGEN 38 8.1 Finanzen 38 8.2 Steuern 41 8.3 Synthetische Standort-Indikatoren 43

TEIL II: REGIONEN DES KANTONS SOLOTHURN 46 9 DIE REGIONEN IM VERGLEICH 47 9.1 Bevölkerung 47 9.2 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 49 9.3 Wirtschaftsstruktur 51 9.4 Exporte 52 9.5 Standortqualitätsindex 53 9.6 Übersicht über die Bezirke 54

10 PORTRAIT DER EINZELNEN BEZIRKE 56 10.1 Solothurn 56 10.2 Lebern 58 10.3 Bucheggberg 60 10.4 Wasseramt 62 10.5 Thal 64 10.6 Gäu 66 10.7 68 10.8 Gösgen 70 10.9 Dorneck 72 10.10 Thierstein 74

Zusammenfassung

Bevölkerung:

Bevölkerungs- Ende 2013 wohnten im Kanton Solothurn 262‘965 Personen. Dabei waren struktur rund 20 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre und gut 18 Prozent älter als 65 Jahre. Der Anteil der Personen im Rentenalter lag damit leicht über dem im nationalen Durchschnitt. Der Anteil der ausländischen Bevöl- kerung betrug gut ein Fünftel (CH: 23.8%).

Bevölkerungs- Zwischen 2000 und 2013 stieg die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn entwicklung um durchschnittlich 0.5 Prozent pro Jahr, schweizweit hingegen um knapp 1 Prozent. Der Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn ist seit der Jahr- tausendwende einzig auf die internationale Zuwanderung zurückzuführen. Der interkantonale Wanderungssaldo und der Geburtenüberschuss lagen im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2012 nahe bei Null.

Bevölkerungs- Die neuste Bevölkerungsprognose von 2013 geht davon aus, dass die solo- prognose thurnische Bevölkerung bis ins Jahr 2021 auf 274‘252 Personen ansteigen wird. Dies entspricht einer Zunahme von rund 15‘300 Personen oder 6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. Die regionale Verteilung zeigt ein überdurchschnittliches Wachstum v.a. in den Bezirken Gäu und Dorneck. Die Prognosen von 2009 und 2010 gingen von einer deutlich niedrigeren Zunahme aus.

Pendlersaldo Der Kanton Solothurn weist einen negativen Pendlersaldo auf, d.h. die Zahl der Wegpendelnden aus dem Kanton Solothurn in andere Kantone (45‘500) übertrifft die der Zupendelnden aus anderen Kantonen um rund 13’000 Personen.

Konjunkturelle Lage:

Bruttoinland- Das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich produkt (BIP) im Jahr 2011 auf 15.4 Milliarden Franken, was rund 2.6 Prozent des natio- nalen BIP (CH: 585 Mrd.) entspricht. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (BIP pro Kopf) betrug 2011 rund 60‘000 CHF (CH: Fr. 74‘000). Im interkan- tonalen Vergleich belegt der Kanton Solothurn damit einen Rang im Mittel- feld (Rang 14).

Nach dem starken Einbruch des kantonalen BIP im Jahr 2009 hatte sich die Wirtschaft in den Folgejahren 2010 und 2011 wieder rasch erholt. Bereits 2012 stellte sich aber wieder eine bescheidenere Wachstumsdynamik ein.

Die Prognosen für die nächsten Jahre sind verhalten optimistisch. Im lau- fenden Jahr wird ein Anstieg um rund 1.5 Prozent und im kommenden um rund 1.6 Prozent prognostiziert. Mittelfristig wird ein Anstieg um 1 Prozent erwartet. Generell werden die Wachstumsaussichten des Kantons Solo- thurn um gut 0.5 Prozentpunkte tiefer als in der ganzen Schweiz einge- schätzt.

1 Arbeitsmarkt und Gemäss der jüngsten Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) zählte Beschäftigung der Kanton Solothurn im Jahr 2011 135‘927 Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 2005 zeigt sich ein bescheidener Beschäftigungsanstieg um rund 3.8 Prozent. Im Wachstumsranking der Kantone belegt der Kanton Solo- thurn damit den sechstletzten Platz. Branchenseitig erklärt sich diese ver- gleichsweise schwache Beschäftigungsentwicklung unter anderem durch einen Beschäftigungsrückgang in vielen Industriebranchen, wobei vor allem die klassischen MEM-Betriebe (Betriebe der Maschinen-, Elektro- und Me- tallindustrie) während der Krise unter Druck geraten sind.

Zwar überzeugt der Kanton Solothurn weniger durch eine dynamische Be- schäftigungsentwicklung hingegen aber durch einen stabilen und soliden Arbeitsmarkt. Die kantonale Arbeitslosenquote lag 2013 im Jahresdurch- schnitt bei 2.7 Prozent und damit um 0.5 Prozentpunkte unter dem natio- nalen Durchschnitt (CH: 3.2%).

Aussenhandel Nachdem die Warenexporte aus dem Kanton Solothurn in den letzten Jah- ren als Folge der weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen und des anhal- tend starken Frankens eine rückläufige Tendenz zeigten, wurde im vergan- genen Jahr die Trendwende geschafft. 2013 stiegen die wertmässigen Ausfuhren aus dem Kanton Solothurn um rund 5 Prozent an (CH: +0.3 Prozent). Hauptgrund für dieses erfreuliche Ergebnis ist die im Kan- ton Solothurn äusserst starke Präzisionsindustrie: Die Ausfuhren der Wa- rengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» stiegen 2013 gegenüber dem Vorjahr nominal um fast 20 Prozent an.

Den mit Abstand grössten Anteil an den Solothurner Exporten vereinigte 2013 die Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» mit einem Anteil von 42 Prozent (CH: 22.5%) auf sich. An zweiter Stelle der wertmässig wichtigsten Exportgüter folgt die Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» mit 26 Prozent (CH: 6.0%) und an dritter Stelle mit 15 Prozent liegt der Export von Metallen (CH: 22.5%).

Rund 58 Prozent der Solothurner Exporte gingen 2013 in die EU (CH: 55%), 17 Prozent gingen nach Asien (CH: 22%) und 18 Prozent nach Ame- rika (CH:17%).

Wirtschaftsstruktur:

Sektoralstruktur 2011 waren von den insgesamt 135’927 Arbeitsplätzen im Kanton Solo- thurn rund 3.4 Prozent in der Landwirtschaft (CH: 3.5%) angesiedelt, 29.1 Prozent in der Industrie (CH: 22.3%) und 67.4 Prozent im Dienstleis- tungssektor (CH: 74.1%). Die Sektoralstruktur des Kantons Solothurn ist somit durch einen überdurchschnittlichen Anteil des 2. Sektors geprägt.

Branchenstruktur Bei der Betrachtung der Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftszweigen bzw. Branchen im Jahr 2011 wird ersichtlich, dass im Kanton Solothurn die Branchen der MEM-Industrie (Maschinen, Elektronik/Optik, Metall), das Baugewerbe, der Handel, der Bereich Verkehr & Logistik, die unterneh- mensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen sehr bedeutende Wirtschaftszweige darstellen.

2 Unternehmens- Die überwiegende Mehrheit aller Unternehmen im Kanton Solothurn wie struktur auch in der gesamten Schweiz bildeten 2011 Mikrobetriebe mit weniger als 10 Vollzeitäquivalenten (91,8%; CH: 91.7%). Insgesamt zählen 99.8 Pro- zent aller Unternehmen im Kanton Solothurn zu den KMU (CH: 99.8%) und nur gerade 0.2 Prozent stellen Grossbetriebe mit mehr als 250 Vollzeitäqui- valenten dar. Diese Grossunternehmen sind aber in Bezug auf die Beschäf- tigung relevant, bieten sie doch Arbeitsplätze für rund einen Viertel der im Kanton Solothurn beschäftigten Personen (CH: 17.3%).

Rahmenbedingungen:

Finanzen 2013 wies die Solothurner Staatsrechnung einen negativen Saldo von 121.3 Mio. CHF auf. Die Nettoverschuldung beträgt 617 Mio. CHF oder 2‘350 CHF pro Einwohner. Die international anerkannte Agentur Standard & Poor’s bewertete den Kanton Solothurn im Dezember 2013 mit dem Ra- tingwert „AA+/stable“ und attestiert dem Kanton damit eine stabile Finanz- lage. Der Ressourcenindex, welcher die Finanzstärke eines Kantons annä- hert, weist 2014 für den Kanton Solothurn einen Indexwert von 79.4 Punk- ten auf (CH: 100 Punkte), was im Kantonsranking den 18. Rang bedeutet.

Steuern Beim seit 2010 jährlich ausgewiesenen Steuerausschöpfungsindex liegt der Kanton Solothurn rund 4 Punkte über dem Durchschnitt aller Kantone. Damit nimmt der Kanton Solothurn einen Platz im letzten Drittel (Rang 18) ein, was bedeutet, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung höher ausfällt als im Durchschnitt der Schweiz.

Der Staatssteuerertrag setzt sich zum deutlich grösseren Teil aus dem Steuersubstrat der natürlichen Personen zusammen. Der Anteil der juristi- schen Personen betrug 2012 rund 17 Prozent. Im Jahr 2012 belief sich der Steuerertrag im Kanton Solothurn auf rund 700 Mio. CHF.

Standortqualität Vorhandene synthetische Indikatoren zur Standortattraktivität führen den Wirtschaftsstandort Solothurn im Mittelfeld des Rankings der Schweizer Kantone. Sowohl der Standortqualitätsindex (SQI) der Credit Suisse als auch der Kantonale Wettbewerbsindikator (KWI) der UBS führen den Kan- ton Solothurn im Kantonsranking auf dem 14. Rang.

Solothurner Bezirke:

Bevölkerung Die bevölkerungsmässig grössten Bezirke des Kantons Solothurn sind die Bezirke Olten (52‘755 Einwohner), Wasseramt (49‘570 Einwohner) und

Lebern (44‘379 Einwohner). Gemeinsam vereinigen sie rund 56 Prozent der kantonalen Bevölkerung. Der Bezirk Solothurn weist als Zentrum klar die höchste Bevölkerungsdichte aller Bezirke auf, die Bezirke Thal, Buchegg- berg und Thierstein die geringsten.

Seit der Jahrtausendwende stieg die Bevölkerungszahl in sämtlichen Bezir- ken an. Den mit Abstand höchsten Zuwachs verzeichnete dabei der Bezirk Gäu (+17.8%), welcher als einziger Bezirk einen stärkeren Bevölkerungs- anstieg verzeichnete als der Schweizer Schnitt (+12.9%). Das geringste Bevölkerungswachstum wurde mit 0.4 Prozent im Bezirk Thal beobachtet.

3 Beschäftigung Rund ein Viertel aller im Kanton Solothurn beschäftigten Personen waren 2011 im Bezirk Olten tätig. Auch die Bezirke Lebern (15.3%), Solothurn

(14.7%), Wasseramt (13.9%) und Gäu (11.7%) verzeichneten Beschäfti- gungsanteile von über 10 Prozent.

Die Bezirke Olten, Solothurn und Gäu haben einen höheren Anteil an Be- schäftigten als an der Bevölkerung. Dies zeigt die Bedeutung dieser drei Bezirke als gewichtige Wirtschaftsstandorte des Kantons, in welche Berufs- tätige aus anderen Bezirken bzw. Kantonen einpendeln.

Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Bezirke präsentiert sich regional sehr unterschied- lich. Die Landwirtschaft ist vor allem in den Bezirken Bucheggberg und Thal überproportional stark vertreten, die Industrie in den Bezirken Lebern, Thierstein und Wasseramt und der Dienstleistungssektor in den Bezirken Solothurn, Olten und Gäu.

Arbeitslosigkeit Die Region Grenchen verzeichnete 2013 eine höhere Arbeitslosenquote als die anderen Bezirke. Mit 4.1 Prozent liegt sie deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (2.7%) und als einzige aller Solothurner Teilregion über dem Schweizer Durchschnitt (3.2%). Das Schwarzbubenland (Bezirke Thierstein und Dorneck) verzeichnete – wohl nicht zuletzt dank der geographischen Nähe zum Wirtschaftszentrum Basel – mit 2.1 Prozent die tiefste Arbeitslo- senquote der Teilgebiete.

Exporte Die Hälfte der Solothurner Exporte stammten 2013 aus dem Bezirk Lebern. Die Bezirke Wasseramt und Olten folgen mit je rund 15 Prozent Anteil auf den Plätzen zwei und drei.

Standortqualität Der Standortqualitätsindex der Credit Suisse wird anhand von verschiede- nen Standortfaktoren (Steuerbelastung, Bildung, Haushaltseinkommen, verkehrstechnische Erreichbarkeit) berechnet. Gemäss diesem Index ver- fügen die Solothurner Bezirke über eine sehr unterschiedlich Standortquali- tät: Während die Bezirke Dorneck, Olten, Solothurn und Gäu über dem Schweizer Mittel abschneiden, erhalten das Thal und Thierstein, Buchegg- berg, Lebern und Gösgen eine unterdurchschnittliche Bewertung. Der Be- zirk Wasseramt liegt genau im Schweizer Mittel.

4 Teil I: Kanton Solothurn

Der Kanton Solothurn liegt im Mittelpunkt der Schweizer Ballungszentren und ist jeweils etwa 30 Minuten von Basel, Bern, Zürich oder Luzern entfernt. Diese ideale Erreichbarkeit ist einer der grossen Standortvorteile des Kantons. Dank Autobahnkreuz und Eisenbahnknoten liegen mehrere Universitäten und Fachhochschulen in Pendlerdistanz, werden 1.5 Millionen Arbeitskräfte erschlossen und drei Flughäfen in bequemer Reisedistanz erreicht.

Auch wenn der Dienstleistungssektor heute bedeutender ist, wird der Kanton Solothurn den- noch gern als «Industriekanton im Grünen» bezeichnet. Und dies nicht ganz zu Unrecht, liegt doch die in Vollzeitäquivalenten gemessene Beschäftigung im sekundären Sektor bei rund einem Drittel und damit deutlich über dem Schweizerischen Durchschnitt von rund 25 Prozent.

Branchenseitige Schwerpunkte bilden unter anderem die Maschinen-, Elektro- und Metallin- dustrie (MEM), der Energiesektor und die Logistik, welche im Kanton Solothurn ein deutlich höheres Gewicht aufweisen als im schweizerischen Durchschnitt. Die Solothurner MEM- Industrie sticht durch ihre Präzisionsorientierung heraus.

Präzision hat im Kanton Solothurn Tradition: Aus der Uhrenindustrie hat sich dank Erfah- rung, Wissensdurst und Innovationsgeist eine eigentliche Präzisionsindustrie entwickelt. Sie kann sich auf Arbeitskräfte mit hohem Qualitätsbewusstsein verlassen und beliefert den Weltmarkt mit Spitzenprodukten für Automobilbau, Uhrenproduktion, Medizinaltechnik oder auch Raumfahrt.

Abb. 1: Kanton Solothurn

5 1 Bevölkerung

Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Bevölkerungsstand, der Bevölkerungsstruktur und der Bevölkerungsentwicklung des Kantons Solothurn. Untersucht werden Kenngrössen wie die Altersstruktur, Migrationssaldi, Bevölkerungsprognosen oder der Pendlersaldo.

1.1 Bevölkerungsstand

Ende 2013 wohnten im Kanton Solothurn 262‘965 Personen. Damit verzeichnete der Kanton Solothurn gegenüber Ende 2012 eine Bevölkerungszunahme von rund 1.2 Prozent oder 3‘129 Personen. Zum Jahresende 2013 waren 19.5 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre und 18.4 Prozent älter als 65 Jahre. Der Alterslastenquotient, also der Anteil der Per- sonen über 65 am Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter (zwischen 20 und 65 Jahre) lag damit bei 29.7 Prozent. Ein Blick auf die Bevölkerungspyramide des Kantons zeigt zu- dem, dass im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt vor allem die Gruppe der 30- bis 45- jährigen untervertreten ist (vgl. Abb. 2).

Abb. 3: Bevölkerungspyramide des Kantons Solothurn im Vergleich mit der Schweiz

100+ 95 90 CH Frau 85 CH Mann 80 75 SO Frau 70 65 SO Mann 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -2.0% -1.5% -1.0% -0.5% 0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0%

Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Jahr 2013, Bevölkerungsanteil pro Jahrgang

Mit 50.3 Prozent war per Ende 2013 ziemlich genau die Hälfte der Bevölkerung im Kanton weiblich. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung betrug gut ein Fünftel und lag damit leicht unter dem nationalen Durchschnitt von 23.8 Prozent.

1.2 Bevölkerungsentwicklung

Seit 1990 ist die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn insgesamt um 13.8 Prozent ange- stiegen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum um knapp 0.6 Prozent pro Jahr entspricht. Der Anstieg war damit spürbar schwächer als im Schweizer Durchschnitt, wo seit 1990 ein Bevölkerungswachstum um rund 20.5 Prozent erfolgte. Der unterdurchschnittliche Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn ist dabei vollumfänglich auf die 2000erJahre zu- rückzuführen: Während die Bevölkerungsentwicklung in den 90er Jahren noch einem ähnli-

6 chen Pfad wie in der Schweiz folgte, zeigte sich seit der Jahrtausendwende eine deutlich unterschiedliche Dynamik: Zwischen 2000 und 2013 stieg die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn um durchschnittlich 0.5 Prozent pro Jahr, schweizweit hingegen um knapp 1 Prozent (vgl. Abb. 4).

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und im Kanton Solothurn

125

120

115

110

105 Kanton Solothurn 100 Schweiz

95

1992 2003 1991 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1990 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Index: 1990 = 100; Jahre 1990 bis 2013; Bevölkerungszahl zum Jahresende

Der Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn ist seit der Jahrtausendwende einzig auf die internationale Zuwanderung zurückzuführen. Der interkantonale Wanderungssaldo und der Geburtenüberschuss lagen im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 20121 nahe bei Null, während diese beiden Komponenten noch in den Neunzigerjahren wichtiger waren als die internatio- nale Zuwanderung (vgl. Abb. 5).

Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung nach Komponenten im Kanton Solothurn

3'500 Wanderungssaldo kantonal 3'000 Wanderungssaldo international 2'500 Geburtenüberschuss 2'000

1'500

1'000

500

0

-500

-1'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Ø 00-12 Ø Ø 90-00 Ø Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: In Personen; Jahre 1990 bis 2012

1 Die Kennzahlen für 2013 waren zum Zeitpunkt der Publikationserstellung noch nicht erhältlich.

7 1.3 Bevölkerungsprognose

Die aktuellste Bevölkerungsprognose für die Solothurner Bezirke stammt aus dem Jahr 2010 und basiert auf der Bevölkerungsprognose des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2009. Der Regierungsrat hat am 29. Juni 2010 die Bevölkerungsprognose2 (Stand 2010) zur Kenntnis genommen und das mittlere der drei erarbeiteten Szenarien als verbindliche Grund- lage für die künftige kantonale Planungstätigkeit erklärt.3 Dieses geht davon aus, dass die solothurnische Bevölkerung zwischen 2010 und 2035 um 5.9 Prozent auf 271'600 Personen ansteigt. Dies entspricht einer Zunahme von rund 15‘000 Personen. Die Bevölkerung wächst durch Zuwanderung von Ausländern, die Schweizer Bevölkerung bleibt nahezu stabil. Die regionale Verteilung zeigt ein überdurchschnittliches Wachstum insbesondere in den Bezir- ken Gäu und Dorneck.

Ende März 2011 hat das Bundesamt für Statistik neue „Szenarien der Bevölkerungsentwick- lung der Kantone“ für die Jahre 2010 bis 2035 veröffentlicht4. Nach diesen Szenarien steigt die Bevölkerungszahl im Vergleich zu den 2009 aktualisierten Szenarien5 in sämtlichen Kan- tonen deutlich stärker an. Im Kanton Solothurn wird die Bevölkerungszahl demnach zwi- schen 2010 und 2035 um 9.1 Prozent bzw. 23‘200 Personen auf rund 277‘400 Personen ansteigen.

Abb. 6: Bevölkerungsprognosen für den Kanton Solothurn und die Schweiz

120 118 Kanton Solothurn (BFS hoch) 116 Kanton Solothurn (BFS mittel) 114 Kanton Solothurn (BFS tief) 112 Kanton Solothurn (SO) 110 Schweiz (BFS mittel) 108 106 104 102 100 98

96

2010 2025 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2011 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Index: 2010 = 100, verschiedene Szenarien

Im März 2013 wurde eine erneuerte Prognose für die Jahre 2012 bis 2021 vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht. In diesem Szenario werden die Prognosen für die Bevölkerungs- zahlen nochmals erhöht. Das heisst, bis 2021 soll die Solothurner Bevölkerung um 5.9 Pro- zent auf rund 274‘252 Personen wachsen (CH: +5%). Das sind rund 15‘300 Personen. Die Schätzung von 2011 ging noch von 4.9 Prozent aus und diejenige von 2009 sogar von nur

2 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010. 3 Amt für Raumplanung Kanton Solothurn: Medienmitteilung vom 29.06.2010. 4 Bundesamt für Statistik: „Ständige Wohnbevölkerung nach Kanton gemäss dem mittleren Szenario (AR-00-2005/10), Aktualisierung 2010“. 5 Bundesamt für Statistik: „Ständige Wohnbevölkerung nach Kanton gemäss dem mittleren Szenario (AR-00-2005/09), Aktualisierung 2009“.

8 3.9 Prozent.6 Hierzu gilt es allerdings zu bemerken, dass bei sämtlichen Szenarien der An- stieg der Bevölkerungszahl vorwiegend durch die internationale Zuwanderung erklärt wird. Diese Annahme ist seit der Zustimmung zur Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014 mit grosser Unsicherheit behaftet.

1.4 Pendlersaldo

Der Kanton Solothurn weist bei den erwerbstätigen Personen einen negativen Pendlersaldo auf. Das heisst, dass die Zahl der Wegpendelnden aus dem Kanton Solothurn in andere Kan- tone (rund 45‘500) die der Zupendelnden aus anderen Kantonen (rund 32‘500) übertrifft. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2012 betrug der Negativ-Pendlersaldo der Erwerbstätigen rund 13‘000 Personen (vgl. Abb. 7).

Spannend ist neben dem Wegpendleranteil auch eine weitere Kenngrösse: Der Anteil der im Kanton Solothurn wohnhaften Erwerbstätigen, welche einer Arbeit ausserhalb des Kantons nachgehen. Sie zeigt, dass dieser bei ziemlich genau einem Drittel zu liegen kommt.

Nimmt man neben den erwerbstätigen Pendlerinnen und Pendler auch die Ausbildungspend- ler hinzu, so erhöht sich der Negativ-Pendler-Saldo auf rund 18‘000 Personen, da auch bei den Auszubildenden mehr Weg- als Zupendler zu beobachten sind.

Abb. 7: Pendlerstatistik für den Kanton Solothurn

2010 2011 2012 Ø 2010-2012 Erwerbstätige Pendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 45'186 45'020 46'230 45'478 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 32'231 32'227 32'934 32'464 Pendler-Saldo Erwerbstätige -12'954 -12'793 -13'296 -13'014 Im Kanton SO wohnhafte Erwerbstätige 137'417 138529 136124 137'357 Wegpenleranteil 32.9% 32.5% 34.0% 33.1%

Ausbildungspendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 9'516 10'830 11'268 10'538 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 6'163 6'444 6'242 6'283 Pendler-Saldo Auszubildende -3'353 -4'386 -5'026 -4'255

Total Pendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 54'701 55'850 57'498 56'016 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 38'394 38'671 39'176 38'747 Pendler-Saldo Total -16'307 -17'179 -18'322 -17'270

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Pendler in Personen; Auszubildende = SchülerInnen, Lernende, StudentInnen, Jahre 2010 - 2012

6 Bundesamt für Statistik: „Aktualisierung des mittleren Szenarios 2012-2021, A-00-2010/2012“, 2013.

9 2 Wertschöpfung und BIP

Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Wirtschaftsleistung des Kantons Solothurn. Untersucht werden das Bruttoinlandsprodukt, die Wertschöpfung verschiedener Branchenaggregate sowie das BIP pro Kopf. Analysiert werden jeweils der Stand und die Entwicklung.

2.1 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts

Seit der Jahrtausendwende zeigt sich die Wirtschaftsentwicklung im Kanton Solothurn im Vergleich zur schweizerischen Entwicklung weniger dynamisch. Insbesondere in der Auf- schwung-Phase zwischen der Jahrtausendwende und 2008 konnte der hiesige Wirtschafts- standort nicht mit der schweizerischen Wirtschaftsentwicklung mithalten. Während die Schweizer Wirtschaft zwischen 2000 und 2008 mit jährlich durchschnittlich rund 2.0 Prozent zulegte, konnte das kantonal-solothurnische BIP lediglich um rund 1.2 Prozent pro Jahr ex- pandieren.7

Die Weltwirtschaftskrise des Jahres 2009 hat den Kanton Solothurn mit seiner exportorien- tierten Wirtschaft besonders stark getroffen. Das reale Bruttoinlandsprodukt ging um 3.6 Prozent zurück (CH: -1.9%). Danach setzten in den Jahren 2010 und 2011 Aufholprozes- se ein und die Solothurner Wirtschaft legte stärker zu als die Schweizer Wirtschaft. In den letzten beiden Jahren 2012 (+0.6%) und 2013 (+1.2%) hingegen zeigte sich die kantonale Wirtschaftsentwicklung wieder weniger dynamisch als die Schweizerische (CH: 2012: 1.0%; 2013: 2.0%).

Abb. 8: Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

5.0% Kanton Solothurn 4.0% Schweiz 3.0%

2.0%

1.0%

0.0%

-1.0%

-2.0%

-3.0%

-4.0% 90-00 00-05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 15-20

Quelle: BAKBASEL (Prognose-Stand: April 2014) Bemerkung: Wachstum des realen BIP in % p.a.; 1990 bis 2020

Die Wirtschaftsaussichten für den Kanton Solothurn schätzt das Wirtschaftsforschungsinstitut BAKBASEL verhalten optimistisch ein. Für das laufende Jahr 2014 wird ein Wirtschaftswachs- tum vom 1.5, für 2015 von 1.6 Prozent prognostiziert. Auch mittel- und langfristig wird vo-

7 Die Ausführungen des Kapitels basieren auf den Datenbanken und Prognosen von BAKBASEL.

10 rausgesagt, dass die Solothurner Wirtschaft sich solide, aber spürbar unter dem Schweizer Durchschnitt entwickeln wird (vgl. Abb. 8).

2.1.1 Wertschöpfungsentwicklung nach Branchen

Für die Jahre 2008 bis 2011 existieren zusätzlich zu den BIP-Daten von BAKBASEL auch Wertschöpfungskennzahlen zu verschiedenen Branchenaggregate. Die nachfolgende Abbil- dung 9 zeigt, dass sich die verschiedenen Branchen ganz unterschiedlich entwickelten. Die Betrachtung der Wachstumsraten der verschiedenen Jahre zeigt dabei eindrücklich, dass sich einzelne Branchenaggregate im Wirtschaftsverlauf sehr volatil zeigen. Spannend ist vor allem die Entwicklung in der Industrie, wo im Krisenjahr 2009 ein regelrechter Einbruch zu be- obachten war und wo dann in den beiden nachfolgenden Jahren wieder deutliche Nachholef- fekte wirkten.

Abb. 9: Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen

10%

8%

6%

4%

2%

0% 08-09 09-10 10-11 -2%

-4% Land-, Forstwirtschaft und Fischerei Bergbau, Herstellung von Waren, Bau

-6% Handel, Verkehr, Gastgewerbe Finanzdienstleistungen und Versicherungen Unternehmensbezogene Dienstleistungen Öffentliche Verwaltung -8% Öffentilche Dienstleistungen Private Haushalte BIP -10%

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Bemerkung: Wachstum der realen Bruttowertschöpfung in %

11 2.2 Bruttowertschöpfung nach Branchen

Das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich im Jahr 2011 auf 15.4 Milliarden Franken, was rund 2.6 Prozent des nationalen BIP (585 Mrd.) entspricht.8 Rund ein Drittel der Wertschöpfung des Kantons Solothurn wird dabei im verarbeitenden Gewerbe und in der Bauwirtschaft erwirtschaftet. Damit liegt dieser Anteil deutlich höher als im schweizerischen Durchschnitt, wo der Bereich lediglich rund ein Viertel des BIP ausmacht.

Das Aggregat «Handel, Verkehr und Gastgewerbe» bildet mit einem Wertschöpfungsanteil von rund 27 Prozent ebenfalls einen ökonomischen Schwerpunkt, wobei dieser insgesamt ungefähr im Schweizer Schnitt liegt. Einen im schweizweiten Vergleich unterdurchschnittli- chen Wertschöpfungsanteil zeigen hingegen der Finanzsektor und die unternehmensbezoge- nen Dienstleistungen.

Abb. 10: Wertschöpfungsanteil verschiedener Branchen

100% 8.3% 7.2% 7.9% 8.3% 7.6% 7.3% Private Haushalte

90% 7.8% 9.0% 9.3% 9.7% 10.4% 11.4% Öffentilche Dienstleistungen 80% 10.2% 7.7% 10.4% 8.1% 7.9% 18.0% 4.6% 70% 7.3% 10.8% Öffentliche Verwaltung 10.6% 8.7% 4.3% 4.9% 5.6% 60% 8.5% 5.2% 10.8% 16.9% Unternehmensbezogene Dienstleistungen 6.3% 50% 27.0% 23.7% 26.1% Finanzdienstleistungen und Versicherungen 40% 26.4% 25.9% Handel, Verkehr, 30% Gastgewerbe 47.5% 20% Bergbau, Herstellung von 33.2% 34.0% 32.1% Waren, Bau 24.9% 23.1% 10% Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 0% 0.6% 0.8% 1.0% 0.8% 0.5% 1.3% SO CH BE AG BL JU Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Bemerkung: Anteil in %; Jahr 2011

2.3 BIP pro Kopf

Mit gut 60‘000 Schweizer Franken weist der Kanton Solothurn für das Jahr 2011 im Vergleich zur gesamten Schweiz ein niedrigeres Bruttoinlandsprodukt pro Kopf aus (CH: 74‘000 CHF). Im interkantonalen Vergleich belegt der Kanton Solothurn damit einen Rang im Mittelfeld (Rang 14, vgl. Abb. 11). An der Spitze des Rankings liegen die Zentrumskantone Basel, Genf und Zürich sowie Zug, wo die wertschöpfungsintensiven Branchen wie die Pharma-Industrie,

8 Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

12 der Rohstoffhandel, die Immobilien- oder die Finanzwirtschaft überdurchschnittlich vertreten sind.

Abb. 11: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf

180'000

160'000

140'000

120'000

100'000

80'000

60'000

40'000

20'000

0 BS ZG GE ZH SH CH NE BL BE VD TI SG AG LU SO GR NW GL OW JU TG SZ VS AI FR AR UR

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: in CHF je Einwohner; Jahr 2011

Betrachtet man die Entwicklung des BIP pro Kopf über die Zeit, so fällt auf, dass dies zwi- schen 1990 und 2011 sowohl in der Schweiz als auch im Kanton Solothurn deutlich ange- stiegen ist. Es gilt allerdings festzuhalten, dass der schweizerische Anstieg etwas ausgepräg- ter ausgefallen ist als jener im Kanton Solothurn.

Abb. 12: Entwicklung des BIP pro Kopf

80'000 Kanton Solothurn 70'000 Schweiz 60'000

50'000

40'000

30'000

20'000

10'000

0

1992 1991 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 1990 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), BAKBASEL Bemerkung: in CHF je Einwohner

13 3 Arbeitsmarkt und Beschäftigung

Kapitel 3 analysiert verschiedene Kenngrössen zum Arbeitsmarkt. Dabei wird die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen und der Beschäftigungszahlen ebenso unter die Lupe genom- men wie die Arbeitslosenquoten oder die Lehrstellensituation.

3.1 Erwerbstätigkeit

Die Zahl der Erwerbstätigen entwickelt sich im Kanton Solothurn ähnlich wie die allgemeine Wirtschaftsleistung gemessen am BIP, die Ausschläge hingegen sind dabei deutlich weniger stark als bei der Wertschöpfung. Generell gilt es festzuhalten, dass die Zahl der Erwerbstäti- gen im Kanton Solothurn seit der Jahrtausendwende wieder stärker zulegt als in den 90er Jahren. Erkennbar ist aber auch, dass die Entwicklung in Solothurn mit jener in der Schweiz nicht mithalten kann.9

Abb. 13: Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen

3.0% Kanton Solothurn 2.5% Schweiz 2.0%

1.5%

1.0%

0.5%

0.0%

-0.5%

-1.0% 90-00 00-05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 15-20

Quelle: BAKBASEL (Prognose-Stand: April 2014) Bemerkung: Wachstum des realen BIP in % p.a.; 1990 bis 2020

3.2 Beschäftigung

Gemäss der jüngsten Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) zählte der Kanton Solo- thurn 2011 135‘927 Beschäftigte, das sind 2.8 Prozent der schweizerischen Beschäftigten.10 Kennzahlen der STATENT existieren auch für die Jahre 2005 und 2008, so dass auch Aussa- gen über die Beschäftigungsentwicklung gemacht werden können. Zwischen 2005 und 2011 hat die Zahl der Beschäftigten im Kanton Solothurn um 3.8 Prozent zugelegt. Hierbei gilt es aber zu bedenken, dass der Anstieg vor allem auf die Entwicklung vor der Weltwirtschafts- krise in 2009 zurückzuführen ist. Während die Beschäftigtenzahl im Kanton Solothurn zwi-

9 BAKBASEL: Wirtschaftsdaten der Kantone, Stand: April 2014. 10 Als Beschäftigung gilt eine Arbeitsstelle, wobei ein Erwerbstätiger mehreren Arbeitsstellen nachgehen kann. Daher auch der Unterschied in den Daten von Erwerbstätigen und Beschäftigten.

14 schen 2005 und 2008 um 6.1 Prozent zugelegt hat, ging sie zwischen 2008 und 2011 um 2.2 Prozent zurück.

Abb. 14: Entwicklung der Zahl der Beschäftigten

20% 05-08 16% 08-11 05-11 12%

8%

4%

0% ZG GE VD OW ZH TI GR SZ CH FR NE VS LU AG BS JU TG BL SG BE SO GL AI SH AR NW UR

-4%

-8%

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Wachstumsraten in %

Im interkantonalen Vergleich (vgl. Abb. 14) entwickelte sich damit die Zahl der im Kanton Solothurn Beschäftigten deutlich unterdurchschnittlich. In sechs Kantonen war ein geringe- res Wachstum zu beobachten und im Schweizer Schnitt legte die Beschäftigung zwischen 2005 und 2011 um 9.4 Prozent und damit um 5.5 Prozentpunkte stärker zu als im Kanton Solothurn.

Abb. 15: Beschäftigungsentwicklung nach Branchen im Kanton Solothurn: Wachstumsbeiträge

30% Verkehr & Logistik 25% Unternehmensbez. 20% DL Übriger 3. Sektor übriger 2. Sektor 15%

10% Gesundheits- und Baugewerbe Öffentliche Sozialwesen 5% Verwaltung Information und 4% Kommunikation 0% Metallindustrie Finanzsektor 1.5% -5% Maschinenbau Optik /Elektronik / -10% Uhren Handel -15% Wachstumsbeitrag Landw. Forstw. Gastgewerbe 2005 - 2011 Fischerei -20% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Wachstumsbeiträge; Horizontale Achse: Anteil der Beschäftigten der Branche an der Gesamtbe- schäftigung im Jahr 2011; Vertikale Achse: Beschäftigungswachstum 2005-2011 in %

15 Abbildung 14 zeigt die Wachstumsbeiträge der Branchen am gesamten Beschäftigungs- wachstum im Kanton Solothurn. Auf der y-Achse ist die Entwicklung der Beschäftigungszah- len abgetragen, auf der x-Achse der Anteil der Beschäftigten der Branche an der Gesamtbe- schäftigung. Der Wachstumsbeitrag wird durch die Grösse der Kreise dargestellt und zeigt auf, wie viele Prozentpunkte des Gesamtwachstums auf das Konto der entsprechenden Branche gehen. Der Wachstumsbeitrag hängt einerseits von der Bedeutung der Branche für die Gesamtbeschäftigung und andererseits vom Beschäftigungswachstum in der Branche ab.

Betrachtet man die Wachstumsbeiträge nach Branchen, so zeigt sich für die Jahre 2005 bis 2011 ein sehr unterschiedliches Bild. Einen grossen positiven Beschäftigungseffekt verzeich- neten verschiedene Bereiche des tertiären Sektors wie beispielsweise die unternehmensbe- zogenen Dienstleistungen, der öffentliche Sektor (Verwaltung, aber insbesondere das Ge- sundheits- und Sozialwesen) oder der Bereich Verkehr & Logistik. Schwieriger war die Ent- wicklung hingegen in vielen Industriebranchen, wobei vor allem die klassischen MEM- Betriebe während der Krise unter Druck geraten sind.

Nach Sektoren betrachtet zeigt sich, dass der Beschäftigungsanstieg im Kanton Solothurn alleine durch den tertiären Sektor zu Stande kam. Der sekundäre Sektor stagnierte zwischen 2005 und 2011, im primären Sektor zeigte sich gar ein deutlicher Rückgang.

3.3 Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote im Kanton Solothurn lag im Jahresdurchschnitt 2013 bei 2.7 Prozent und damit deutlich unter dem nationalen Schnitt von 3.2 Prozent. 2013 waren im Kanton Solothurn durchschnittlich 3‘844 Arbeitslose registriert. Den tiefsten Wert im Jahresverlauf 2013 erreichte die Arbeitslosigkeit im Monat Juni bei einer Arbeitslosenquote von 2.5 Prozent, die höchsten Werte im Jahresverlauf zeigten sich im Januar mit einer Quote von 3.1 Prozent. Zum Jahresauftakt 2014 lag die Arbeitslosenquote im Vergleich mit dem Vorjah- reswert um rund 0.3 Prozentpunkte tiefer und damit bei 2.8 Prozent.

Abb. 16: Arbeitslosenquote im Zeitvergleich

4.5% Solothurn 4.0% Schweiz 3.5%

3.0%

2.5%

2.0%

1.5%

1.0%

0.5%

0.0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Bemerkung: Wachstumsraten in %

16 3.4 Lehrstellenmarkt

2013 wurden im Kanton Solothurn insgesamt rund 2‘400 neue Lehr-, Anlehr- oder Vorlehr- verträge unterzeichnet. Damit wurden ziemlich genau gleich viele Lehrverträge abgeschlos- sen wie im Vorjahr. Dennoch ging die Zahl der laufenden Lehrverträge von knapp 6‘500 auf gut 6‘400 zurück. Generell zeigt sich aber der Bestand an Lehrverhältnissen über die letzten Jahre als sehr stabil.

Abb. 17: Lehrverträge im Kanton Solothurn, 1970-2013

7'000

6'000

6'654

6'538

6'491

6'464

6'431

6'408

6'385

6'384

6'326

6'134

6'061

5'977 5'919

5'000 5'873

5'833

5'830

5'827 5'694 Lehrverträge total

4'000 4'924 davon neue Lehrverträge 3'000

2'000

2'405

2'396

2'392

2'335

2'313

2'310

2'286

2'280

2'262

2'241

2'184

2'146

2'123

2'107

2'088

2'017 1'972

1'000 1'954 1'789

0

2005 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1970 Quelle: Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen Kanton Solothurn Bemerkung: Lehr-, Anlehr- und Vorlehrverträge per 31.12.

17 4 Wirtschaftsstruktur

In Kapitel 4 wird die Wirtschaftsstruktur des Kantons Solothurn anhand der Beschäftigten- zahlen aus der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) untersucht. Dabei wird ge- zeigt, wo der Kanton Solothurn seine ökonomischen Schwerpunkte hat und wie sich die Struktur in den letzten Jahren verändert hat.

4.1 Sektoralstruktur

Im Jahr 2011 waren im Kanton Solothurn knapp 4‘700 Personen im primären Sektor be- schäftigt. Dies entspricht einem Anteil von rund 3.4 Prozent. Der Anteil der Land- und Forst- wirtschaft ging dabei seit 2005 deutlich zurück, dies sowohl im Kanton Solothurn als auch in der gesamten Schweiz. Im Vergleich mit der gesamten Schweiz ist die Bedeutung des pri- mären Sektors im Kanton Solothurn eher unterdurchschnittlich.

Deutlich gewichtiger ist im Kanton Solothurn die Industrie. Der sekundäre Sektor bietet knapp 39‘700 Arbeitsplätze, was 29.1 Prozent aller Stellen ausmacht. Gemessen an vollzeit- äquivalenten Beschäftigten ist die Industrie noch bedeutender. Da Teilzeitarbeit im sekundä- ren Sektor weniger stark verbreitet ist, macht der Anteil der Vollzeitäquivalente (VZÄ) rund 34 Prozent der gesamtwirtschaftlichen VZÄ aus (vgl. Abb. 18).

Im Vergleich mit der Schweiz zeigt sich im Kanton Solothurn eine deutlich überdurchschnitt- liche Vertretung des sekundären Sektors. Der Kanton Solothurn gehört zu den typischen Investitionsgüterstandorten wie die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen und St. Gallen. Der überdurchschnittliche Anteil der Industrie zeigt sich auch im interkanto- nalen Vergleich. Mit seinen rund 30 Prozent Beschäftigungsanteil ist die Bedeutung des Sek- tors für die Gesamtwirtschaft deutlich höher als in vielen anderen Kantonen (vgl. Abb. 19).

Abb. 18: Sektoralstruktur nach Beschäftigung: Kanton Solothurn vs. Schweiz

100% 65% 66% 67% 73% 73% 74% 61% 61% 63% 70% 70% 71% 90% 80% 70% 60% 3. Sektor 50% 2. Sektor 40% 1. Sektor 36% 36% 30% 34% 30% 30% 29% 27% 27% 26% 20% 23% 23% 22% 10% 4% 4% 3% 5% 4% 4% 3% 3% 3% 4% 3% 3% 0% 2005 2008 2011 2005 2008 2011 2005 2008 2011 2005 2008 2011 Kt. Solothurn Schweiz Kt. Solothurn Schweiz Beschäftigte Total (Arbeitsplätze) Beschäftigte Vollzeitäquivalente (VZÄ)

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahre 2005, 2008 und 2011

Auch wenn im Zusammenhang mit dem Kanton Solothurn oft vom «Industriekanton im Grü- nen» gesprochen wird, gilt es festzuhalten, dass der Dienstleistungssektor mit rund zwei Drittel der Gesamtbeschäftigung bzw. rund 91‘700 Beschäftigten die weitaus grösste Bedeu-

18 tung innehat. Zudem nimmt die relative Bedeutung des tertiären Sektors sowohl im Kanton Solothurn als auch in der gesamten Schweiz auf Kosten des zweiten und ersten Sektors lau- fend zu (vgl. Abb. 18).

Abb. 19: Beschäftigungsanteil des sekundären Sektors in den Schweizer Kantonen

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% GL JU NE OW AI TG SH UR SG AG AR SO NW BL SZ FR TI VS LU CH BE ZG GR BS VD ZH GE Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Beschäftigungsanteil in %, Jahr 2011

4.2 Branchenstruktur

Bei der Betrachtung der Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftszweigen bzw. Branchen im Jahr 2011 wird ersichtlich, dass im Kanton Solothurn die Branchen der MEM-Industrie (Ma- schinen, Elektronik, Metall), das Baugewerbe, der Handel, der Bereich Verkehr & Logistik, die unternehmensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen sehr bedeutende Wirtschaftszweige darstellen (vgl. Abb. 20).

Spannend ist hierbei auch der Vergleich über die Zeit: Seit 2005 hat sich in Bezug auf die Branchenstruktur einiges verändert. Besonders sichtbar wird dies am Bedeutungsverlust einiger klassischer Industriebranchen wie das Papier- und Druckgewerbe oder der MEM- Industrie. Aber auch im Detailhandel und im Gastgewerbe zeigte sich ein deutlicher Beschäf- tigungsrückgang. Klar an Bedeutung gewonnen haben hingegen der Bereich Verkehr & Lo- gistik, die unternehmensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (vgl. Abb. 20).

Bei der Betrachtung der Branchenstruktur ist immer auch der Vergleich mit der gesamten Schweiz interessant, weil so herausgearbeitet werden kann, welche Branchen im Kanton überproportional vertreten sind und damit eine Spezialisierung darstellen. Diesen Vergleich zeigt die Abbildung 20, welche die Standortquotienten der Branchen darstellt. Hierbei zeigt sich, dass die branchenseitigen Spezialisierungen vor allem die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), der Energiesektor und der Bereich Verkehr & Logistik betrifft, welche im Kanton Solothurn ein deutlich höheres Gewicht aufweisen als im schweizerischen Durch- schnitt (vgl. Abb. 21).

19 Die Wirtschaftsstruktur des Kantons ist heute breit gefächert. Ein Klumpenrisiko, wie es in den 70er-Jahren mit der Uhrenindustrie gab ist nicht mehr auszumachen. So beurteilen die beiden grössten Schweizer Kreditinstitute den Solothurner Branchenmix als diversifiziert und mit zumindest durchschnittlichem Wachstumspotenzial.

Abb. 20: Beschäftigte im Kanton Solothurn nach Wirtschaftszweigen

1. SEKTOR 2005 Land-, Forstwirtschaft, Fischerei 2011 2. SEKTOR Berbau Nahrungsmittelindustrie, Tabak Textilindustrie Holz, Papier & Druck Chemie / Pharma Kunststoff, Glas, Beton, Keramik Metallindustrie Elektronik, Optik, Uhren Maschinenbau Fahrzeugbau Sonstige Waren Energie, Wasser, Entsorgung Baugewerbe 3. SEKTOR Garagengewerbe Grosshandel Detailhandel Verkehr & Logistik Gastgewerbe Information & Kommunikation Finanzsektor Immobilienwirtschaft freiberufl., wiss. und techn. DL Sonstigen wirtschaftliche DL Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheitswesen Sozialwesen (inkl. Heime) Kunst, Unterhaltung, Erholung Sonstigen Dienstleistungen

0 2'000 4'000 6'000 8'000 10'000 12'000

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Anzahl Beschäftigte, Jahre 2005, 2008 und 2011

20 Abb. 21: Standortquotient für die Solothurner Wirtschaftszweige

1. SEKTOR

Land-, Forstwirtschaft, Fischerei

2. SEKTOR

Berbau

Nahrungsmittelindustrie, Tabak

Textilindustrie

Holz, Papier & Druck

Chemie / Pharma

Kunststoff, Glas, Beton, Keramik

Metallindustrie

Elektronik, Optik, Uhren

Maschinenbau

Fahrzeugbau

Sonstige Waren

Energie, Wasser, Entsorgung

Baugewerbe

3. SEKTOR

Garagengewerbe

Grosshandel

Detailhandel

Verkehr & Logistik

Gastgewerbe

Information & Kommunikation

Finanzsektor

Immobilienwirtschaft

freiberufl., wiss. und techn. DL

Sonstigen wirtschaftliche DL

Öffentliche Verwaltung

Erziehung und Unterricht

Gesundheitswesen

Sozialwesen (inkl. Heime)

Kunst, Unterhaltung, Erholung

Sonstigen Dienstleistungen

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Der Standortquotient ist eine Masszahl für die Messung der Konzentration von Aktivitäten (hier Branchen). Hierfür werden die Beschäftigtenanteile der Branchen an der Gesamtwirtschaft im Kan- ton Solothurn und in der Schweiz berechnet und anschliessend daraus der Quotient berechnet. Ein Standortquotient > 1 bedeutet, dass eine Branche im Kanton überdurchschnittlich vertreten ist, ein Quotient < 1 deutet auf eine unterdurchschnittliche Vertretung hin.

21 5 Unternehmen im Kanton Solothurn

Gemäss der neuen Statistik der Unternehmensstruktur wurden im Kanton Solothurn im Jahr 2011 rund 16‘000 Unternehmen11 gezählt, das sind 2.8 Prozent aller Schweizer Unterneh- men.12 Von den rund 16‘000 Unternehmen waren mit rund 15‘500 der grösste Teil markt- wirtschaftliche Unternehmen. Die übrigen gut 500 Unternehmen waren Verwaltungseinhei- ten oder private Organisationen ohne Erwerbszweck. Das nachfolgende Kapitel 5 nimmt die Unternehmen im Kanton Solothurn etwas genauer unter die Lupe. Dazu werden die Unter- nehmensstruktur und die Unternehmensdemographie genauer untersucht.

5.1 Unternehmensstruktur

5.1.1 Grösse

Nur 0.2 Prozent der Unternehmen fallen in der Schweiz und im Kanton Solothurn in die Ka- tegorie der Grossunternehmen mit mehr als 250 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Der kleine Anteil Grossunternehmen vereinigt aber einen hohen Anteil Beschäftigter auf sich. Rund ein Viertel aller Beschäftigten im Kanton Solothurn waren 2011 in einem Grossunternehmen tätig.13

Anders sieht das Bild bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus: Mit einem An- teil der Unternehmen von 99.8 Prozent sind im Kanton Solothurn rund 75 Prozent der Be- schäftigten bei einem KMU tätig. Innerhalb der KMU-Gruppe dominiert der Anteil der Mikro- Unternehmen (bis zu neun Vollzeitäquivalenten). Sie vereinigen im Kanton Solothurn einen Anteil von 91.1 Prozent aller Unternehmen auf sich.

Abb. 22: Grössenstruktur der Unternehmen, 2011

100% 91.7% 90% 91.8% Kanton Solothurn 80% Schweiz 70% 60% 50%

40% 34.5%

31.0% 27.3%

30% 25.6%

22.6%

20.8%

19.3% 18.8%

20% 6.7%

10% 6.5%

1.5%

1.4%

0.2% 0.2% 0% Mikro Klein Mittel Gross Mikro Klein Mittel Gross (0 -9) (10-46) (50-250) (250+) (0 -9) (10-46) (50-250) (250+) Unternehmen Beschäftigte

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Anteile nach Grössenkategorien in %

11 Als Unternehmen werden hier die institutionellen Einheiten aus den STATENT Daten verwendet. Hierbei werden die marktwirtschaftlichen und nicht-marktwirtschaftliche zusammen berücksichtigt. Die Daten der STATENT können nicht mit jenen der Betriebszählung verglichen werden, weil die Schwellen für die statistische Erfassung deutlich tiefer liegen. 12 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 13 Beschäftigte in Arbeitsstätten, nicht identisch mit den Beschäftigten in Unternehmen.

22 5.1.2 Rechtsform

Die gewählte Rechtsform eines Unternehmens hat Einfluss auf Faktoren wie Haftung, Steu- ern, Kapital und Nachfolgeregelung. So wird je nach Art und Ziel des Unternehmens eine andere Rechtsform gewählt. Einzelfirmen sind für einen ersten Schritt in die Selbstständig- keit sehr beliebt, da kaum Gründungskosten anfallen. Viele Einzelfirmen sind nicht im Han- delsregister eingetragen, weshalb deren Bedeutung wohl noch höher einzuschätzen ist als statistisch ausgewiesen. Im Kanton Solothurn ist die Einzelfirma die häufigste Rechtsform. 32.5 Prozent der am 1.1.2014 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen waren Einzel- firmen (CH: 27.4%). Dies hängt mit der klaren Dominanz der Mikrounternehmen zusammen, bietet doch die Rechtsform der Einzelunternehmung diesen Unternehmen das grösste Mass an Flexibilität.

Gegenüber personenbezogenen Rechtsformen (Einzelfirma, Kollektivgesellschaft, Komman- ditgesellschaft, Genossenschaft, Verein) verfügt eine kapitalbezogene Rechtsform (Aktienge- sellschaft) für expandierende Unternehmen über Vorteile bei der Kapitalbeschaffung sowie bei Haftungsfragen. Der Kanton Solothurn weist mit 28.6 Prozent einen kleineren Anteil an Aktiengesellschaften aus als der Schweizer Durchschnitt (CH: 35.3%).14 Generell zeigt sich, dass mit der Einzelunternehmung, der Aktiengesellschaft und der GmbH drei Rechtsformen deutlich dominieren. Alle übrigen Rechtsformen sind von ihrer Verbreitung her eher weniger von Bedeutung.

Abb. 23: Rechtsformen der Unternehmen

Einzelunternehmen Aktiengesellschaft GmBH Stiftung Kollektivgesellschaft Genossenschaft Zweigniederlassung Verein Kommanditgesellschaft Ausl. Zweigniederlassung Andere Rechtsformen

CH 27.4% 35.3% 26.2%

SO 32.5% 28.6% 27.3%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: Eidgenössisches Amt für das Handelsregister Bemerkung: Anteile nach Rechtsform in % per 1.1.2014

14 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik, Stand 01.01.2014.

23 5.2 Unternehmensdemografie

5.2.1 Firmenkonkurse

2014 wurden im Kanton 145 Firmenkonkurse eröffnet. Damit hat sich der abnehmende Trend seit der Überwindung der 2009er-Wirtschaftskrise fortgesetzt. 15

Abb. 24: Anzahl Firmenkonkurse im Kanton Solothurn, 2008 - 2013

250

204 188 200

163 159 163 145 150

100

50

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Creditreform Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB

Auf 1‘000 im Handelsregister eingetragene Firmen fielen im Kanton Solothurn 2013 rund 10 Firmenkonkurse. Damit lag die Konkursrate leicht unter dem Schweizer Schnitt.16

Abb. 25: Anzahl Firmenkonkurse im Kanton Solothurn, 2008 - 2013

25

20

15

10

5

0 UR GR BE TG VS AI SG LU SH AG SO GL FR JU BL SZ CH ZH VD NE TI OW ZG AR GE BS NW

Quelle: Creditreform Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB

15 Schweizerischer Verband Creditreform. 16 Schweizerischer Verband Creditreform; BAKBASEL, Wirtschaftsatlas der Kantone (Stand Oktober 2010).

24 5.2.2 Handelsregister: Neueintragungen17 und Löschungen

Im Kanton Solothurn wurden 2013 insgesamt 901 Neueintragungen ins Handelsregister so- wie 767 Löschungen aus dem Handelsregister vorgenommen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme der Neueintragungen um 8 Prozent, aber auch einer Zunahme der Löschungen um 6 Prozent. Insgesamt resultierte 2013 im Kanton Solothurn eine Netto- zunahme von 134 Handelsregistereintragungen. Dies entspricht einer prozentualen Zunahme von rund 1 Prozent zwischen Anfang und Ende 2013. Damit steht der Kanton Solothurn be- züglich der relativen Nettozunahme von Handelsregistereintragungen an viertletzter Stelle im kantonalen Vergleich und entsprechend deutlich unter dem Schweizer Mittel von gut 2 Prozent.18

Abb. 26: Neueintragungen und Löschungen im Handelsregister, Kt. Solothurn, 2008 - 2013

1200 Neueintragungen Löschungen Nettowachstum

1000 958 901 835 849 831 800 747 754 767 707 729 722

608 600

400

241 204 200 134 128 109 18 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Creditreform Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB

17 Zur Bedeutung von Neugründungen: Technologie-, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen entstehen oft in neu ge- gründeten Firmen. Deren Eigentümer wählen die unternehmerische Unabhängigkeit, um Innovationen in marktfähige Produkte umzusetzen und vom Ertrag vollumfänglich zu profitieren. Eine hohe Gründungsdynamik kann in einer Region beispielsweise dazu beitragen, einen wirtschaftlichen Strukturwandel rasch zu bewältigen oder konjunkturell bedingte Betriebsschliessungen wettzumachen. Eine Rolle spielt wahrscheinlich die Tatsache, dass Neugründungen vor allem im Dienstleistungsbereich stattfinden. Für die sind die Zentren überproportional interessant, während das Marktpotential im eher durch ländliche Strukturen und produzierendes Gewerbe geprägten Raum zwischen Bodensee und Lac Léman eher gering ist. In der Regel handelt es sich bei den dynamischen Regionen um städtische Ballungsgebiete mit überregionaler wirtschaftlicher Ausstrahlungskraft. In solchen Regionen ist die Kundschaft nahe bei den Unternehmen und das Vorhan- densein bereits bestehender Firmen bietet Netzwerkvorteile, die Unternehmensgründungen erleichtern. Der Kanton Zug, landesweit attraktivster Standort für Start-ups, profitiert gleich von beiden Faktoren eines gründungsfreundlichen Klimas: er ist einerseits steuergünstig, andererseits hat er sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen Wirtschaftszentrum entwickelt. Quelle: Bundesamt für Statistik. 18 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik; Schweizerischer Verband Creditreform.

25 6 Aussenhandel

Kapitel 6 befasst sich mit dem Solothurner Aussenhandel. Es wird aufgezeigt, wie wichtig die Exportwirtschaft für die regionale Wirtschaft ist, wie sich die Güterausfuhren über die Zeit entwickelt haben und welche Waren und Absatzmärkte für die kantonale Exportwirtschaft besonders bedeutend sind.

6.1 Bedeutung der Exportwirtschaft

Die wertmässigen Güterexporte aus dem Kanton Solothurn betrugen 2013 5.45 Milliarden Schweizer Franken. Die Güterexport-Industrie ist im Kanton Solothurn von grosser Bedeu- tung. Dies zeigt insbesondere ein interkantonaler Vergleich der Güterexporte je Einwohner (vgl. Abb. 27), welcher den Kanton Solothurn an neunter Stelle führt. Hierbei gilt es aller- dings auch zu bemerken, dass der Kanton in diesem Ranking seit der Jahrtausendwende deutlich zurückgefallen ist. Im Jahr 2000 wurde im Kanton Solothurn noch die dritthöchsten Exporte je Einwohner registriert.

Abb. 27: Exporte pro Einwohner

120'000

2000

100'000 259'467 2013

80'000

60'000

40'000

20'000

0 BS ZG NE GE FR CH SG SH OW SO BL VD AR TI NW UR AG TG JU GL BE LU GR ZH VS SZ AI

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion; Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: nominal, in CHF

6.2 Exportentwicklung

Nachdem die Warenexporte aus dem Kanton Solothurn in den letzten Jahren als Folge der weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen und des anhaltend starken Frankens eine rückläufi- ge Tendenz zeigten, wurde im vergangenen Jahr die Trendwende geschafft. 2013 stiegen die wertmässigen Ausfuhren aus dem Kanton Solothurn um rund 5 Prozent an (CH: +0.3 Prozent).

Hauptgrund für dieses erfreuliche Ergebnis ist die im Kanton Solothurn äusserst starke Präzi- sionsindustrie. Die Ausfuhren der Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijoute- rie» stiegen 2013 gegenüber dem Vorjahr nominal um fast 20 Prozent an. Die beiden ande- ren für den Kanton Solothurn wichtigen Exportindustrien zeigten hingegen noch immer eine

26 durchzogene Bilanz. Die Ausfuhren der Metallindustrie und jene der Warengruppe «Maschi- nen, Apparate, Elektronik» zeigten sich noch immer rückläufig.

Abb. 28: Entwicklung der Solothurner Warenexporte in 2013

Total 5.0%

Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 19.6%

Chemie / Pharma 4.8%

Rest 2.6%

Papier und Grafische Erzeugnisse -1.6%

Metalle -3.0%

Land- und Forstwirtschaft -4.9% Kanton Solothurn

Maschinen, Apparate, Elektronik -6.5% Schweiz

-15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion (2013: provisorische Daten) Bemerkung: Entwicklung der nominalen Warenausfuhren im Vergleich zum Vorjahr in %

Eine längerfristige Betrachtung der Entwicklung der nominalen Warenexporte zeigt hingegen ein deutlich weniger erfreuliches Bild: Während in der gesamten Schweiz die Güterausfuhren seit der Jahrtausendwende nominal um rund 60 Prozent zugelegt haben, gingen die Exporte aus dem Kanton Solothurn um rund 10 Prozent zurück (vgl. Abb. 29).

Abb. 29: Entwicklung der Solothurner Warenexporte seit 2000

180 170 Kanton Solothurn 160 Schweiz 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Entwicklung der nominalen Warenausfuhren, Index: 2000 = 100

Um die vergleichsweise schwache Entwicklung der Warenexporte aus dem Kanton Solothurn zu erklären, können die verschiedenen Warengruppen als möglicher Erklärungsansatz hinzu- gezogen werden.

27 Abbildung 30 zeigt die Wachstumsbeiträge verschiedener Exportwarengruppen an der ge- samten Exportentwicklung im Kanton Solothurn in den Jahren 2000 bis 2013. Auf der y- Achse ist die Entwicklung der nominalen Warenexporte abgetragen, auf der x-Achse der Anteil der Entsprechenden Warengruppe an den Gesamtexporten. Der Wachstumsbeitrag wird durch die Grösse der Kreise dargestellt und zeigt auf, wie viele Prozentpunkte des Ge- samtwachstums auf das Konto der entsprechenden Warengruppe gehen. Der Wachstums- beitrag hängt einerseits von der Bedeutung der Warengruppe für die Exporte und anderer- seits vom Exportwachstum der Gruppe ab.

Betrachtet man die Wachstumsbeiträge nach Warengruppen, so wird deutlich, dass für die schwache Exportentwicklung im Kanton Solothurn insbesondere zwei Warengruppen ver- antwortlich sind: Einerseits die Warengruppe «Papier, Papierwaren und graphische Erzeug- nisse», bei welcher ein Exportrückgang um fast 75 Prozent bzw. rund 600 Mio. CHF festzu- stellen war. Dies entspricht einem Negativwachstumsbeitrag von 10 Prozentpunkten. Mit dieser Warengruppe lässt sich also der Rückgang zwischen 2000 und 2013 bereits erklären, nicht aber die grosse Differenz im Vergleich zur schweizerischen Entwicklung.

Mit der Exportwarengruppe «Maschinen, Apparate, Elektronik» gibt es eine zweite Gruppe, welche einen erheblichen negativen Wachstumsbeitrag aufweist. Dieser ist mit -23 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie jener der Warengruppe «Papier, Papierwaren und gra- phische Erzeugnisse».

Während sich der Exportrückgang bei der Warengruppe «Papier, Papierwaren und graphi- sche Erzeugnisse» im Kanton Solothurn durch den weitreichenden Rückgang in der Solo- thurner Papierindustrie erklären lässt, fällt die Erklärung bei der Warengruppe «Maschinen, Apparate, Elektronik» deutlich schwieriger, weil das Verschwinden von grossen Playern in der Branche weniger bekannt ist. Mögliche Gründe für den Rückgang könnte eine Verschie- bung der Produktion verschiedener Firmen in Richtung der Warengruppe «Präzisionsinstru- mente, Uhren, Bijouterie», die Verlagerung von Teilen der Produktion ins Ausland oder die Exportabwicklung über Zweigstellen ausserhalb des Kantons sein.

Abb. 30: Wachstumsbeiträge der Warenexportgruppen im Kanton Solothurn

200% 25%

2013) 150% 10% -

Präzisionsinstr, (2000 100% Wachstumsbeitrag Uhren, Bijouterie 2000 - 2013

50% Chemie / Pharma Land- und Forstwirtschaft 0% Rest Metalle Papier und Grafische -50%

je Warengruppe in % % in Warengruppe je Erzeugnisse Maschinen, Apparate, Elektronik -100% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Wachstum Anteil an den gesamten Warenexporten

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Wachstumsbeiträge; Horizontale Achse: Anteil der Warengruppen an den Warenexporten; Vertikale Achse: Wachstum je Warengruppe in % 2000-2013. Die roten Pfeile zeigen, wie sich der Anteil der Warengruppe an den Gesamtexporten von 2000 bis 2013 verändert haben.

28 6.3 Exportmärkte

Im Jahr 2013 gingen rund 58 Prozent der Solothurner Exporte in die EU (CH: 55%). Der grösste Handelspartner innerhalb der EU war dabei Deutschland mit einem Anteil von 27.5 Prozent (CH: 18.7%). Damit ist Deutschland für den Kanton Solothurn der wichtigste Handelspartner. Neben der EU stellen Amerika mit einem Exportanteil von 18 Prozent (CH: 16.6%) und Asien mit einem Anteil von 17.2 Prozent (CH: 21.8%) weitere wichtige Handels- partner dar.19

Gegenüber dem Jahr 2000 haben sich bei den Absatzmärkten der kantonal-solothurner Ex- portindustrie einige Veränderungen eingestellt. Es zeigt sich, dass insbesondere die relative Bedeutung der EU als Absatzmarkt abgenommen hat, während Asien, Amerika und der Rest der Welt an Bedeutung gewonnen haben.

Abb. 31: Warenexporte nach Absatzmärkten, 2013 vs. 2000

2013 3.5% 2000 27.5% 17.2%

1.9% DE 13.4% 29.7% EU (ohne DE)

11.9% Resteuropa

1.6% Amerika

18.0% Asien

41.5% Rest

3.2% 30.6%

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren, Jahre 2000 und 2013

6.4 Exporte nach Warengruppen

Den grössten Anteil an den Solothurner Exporten vereinigte 2013 die Warengruppe «Präzisi- onsinstrumente, Uhren, Bijouterie» mit einem Anteil von 42.2 Prozent (CH: 21%) auf sich. Seit der Jahrtausendwende hat diese Warengruppe in der Solothurner Exportstruktur stetig an Bedeutung gewonnen und schliesslich 2009 die bis dahin grösste Warengruppe «Maschi- nen, Apparate und Elektronik» überholt. Der Anteil der Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» beträgt heute noch rund ein Viertel, womit sie noch immer die zweitwich- tigste Gruppe darstellt. Noch im Jahr 2000 allerdings war die Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» mit einem Exportanteil von mehr als 46 Prozent sehr dominant.

Die drittwichtigste Exportwarengruppe ist im Kanton Solothurn die Gruppe «Metalle». Die Metallindustrie stellt knapp 15 Prozent der kantonalen Güterexporte, ihr Anteil hat sich ge-

19 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

29 genüber der Jahrtausendwende kaum verändert. Ganz anders verhält es sich bei der Waren- gruppe «Papier und Grafische Erzeugnisse», welche noch zur Jahrtausendwende einen ho- hen Exportanteil stellte und heute nur noch rund 4 Prozent der nominalen Warenexporte ausmacht.20

Abb. 32: Warenexporte nach Warengruppen, 2013 vs. 2000

2013 3.6% 4.0% Land- und Forstwirtschaft 3.2%

Papier und Grafische Erzeugnisse 2.2% 14.4% 13.6% 14.8% Chemie / Pharma 1.9% 42.2%

14.8% Metalle

46.1% Maschinen, Apparate, Elektronik

Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 25.9% 2000

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren, Jahre 2000 und 2013

6.5 Solothurner Exporte im Vergleich zur Schweiz

2013 kamen rund 2.7 Prozent der Schweizer Exporte aus dem Kanton Solothurn. Damit ist der Exportanteil der kantonalen Exportwirtschaft an den schweizerischen Exporten seit 2000 deutlich zurückgegangen (2000: 4.9%)

Die Warengruppe «Papier und Grafische Erzeugnisse» hat zwar einen geringen Anteil an den Exporten des Kantons Solothurn, aber vom gesamten Papierexport der Schweiz macht der Kanton Solothurn in dieser Branche 2013 rund 10 Prozent aus. Allerdings ist dieser Anteil sehr stark zurückgegangen, betrug er im Jahr 2000 doch noch 24 Prozent (vgl. Abb. 33).

Überproportional hohe Anteile zeigen sich zudem bei den Metallexporten (6.7%), bei den «Maschinen, Apparaten und der Elektronik» (4.2%) sowie bei der Warengruppe «Präzisions- instrumente, Uhren, Bijouterie» (5.1%). Der Zeitvergleich zeigt dabei, dass die relative Be- deutung der Präzisionsinstrumente zu und jene der Metall- und Maschinenindustrie abge- nommen hat.

20 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

30 Abb. 33: Anteile der Solothurner Exporte an den Schweizer Exporten nach Warengruppen

2.7% Total 4.9%

2.1% Land- und Forstwirtschaft 3.1%

10.1% Papier und Grafische Erzeugnisse

0.2% 24% Chemie / Pharma 0.3%

6.7% Metalle 8.4%

4.2% Maschinen, Apparate, Elektronik 7.7%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 5.1% Bijouterie 4.3% 2013 1.9% Rest 2000 3.1%

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren in %, Jahre 2000 und 2013

31 7 Fokus auf ausgewählte Branchen

In Kapitel 7 werden ausgewählte Branchen einer genaueren Betrachtung unterzogen. In der diesjährigen Ausgabe des Wirtschaftsberichtes handelt es sich dabei um die beiden Quer- schnittsbranchen «Tourismus» und «Bau und Immobilien».

7.1 Tourismus

7.1.1 Logiernächte

Im Kalenderjahr 2013 zählte der Kanton Solothurn rund 384‘000 Logiernächte in Hotel- und Kurbetrieben. Damit fielen rund 1.1 Prozent der Schweizer Logiernächte (35.6 Mio.) im Kan- ton Solothurn an. Gegenüber 2012 war im Kanton Solothurn eine Zunahme der Logiernächte um 5.7 Prozent (CH: +2.5%) zu verzeichnen.21

In der langen Sicht zeigt es sich, dass sich die Zahl der Hotelübernachtungen im Kanton Solothurn deutlich günstiger entwickelt hat als im Schweizer Durchschnitt. Während die letz- ten 20 Jahre der Schweizer Hotellerie eine Seitwärtsbewegung einbrachte konnte die Logier- nächtezahl im Kanton Solothurn um rund 40 Prozent zulegen (vgl. Abb. 34).

Abb. 34: Entwicklung der Zahl der Hotelübernachtungen

150

140 Kanton Solothurn Schweiz 130

120

110

100

90

80

70

60

50

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1992 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Beherbergungsstatistik Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren in %, Jahre 2000 und 2013

7.1.2 Bruttowertschöpfung im Tourismus

Wertschöpfungs- und Beschäftigungszahlen für die Querschnittsbranche Tourismus sind nur schwer erhältlich und lassen sich nur ungenügend aus den offiziellen Statistiken ablesen. Hingegen existieren vereinzelte Studien, welche sich mit der Bedeutung des Tourismus im

21 Bundesamt für Statistik (BFS): Beherbergungsstatistik .

32 Kanton auseinandersetzen. Eine solche Studie existiert für den Tourismus im Kanton Solo- thurn. Sie wurde von Rütter + Partner im Jahr 2010 erstellt. Gemäss dieser Untersuchung betrug die direkt induzierte Wertschöpfung des Tourismus rund 164 Mio. CHF. Indirekt wer- den zusätzlich noch weitere 107 Mio. CHF durch den Tourismus induziert. Der Gesamtbeitrag des Tourismus zum Bruttoinlandprodukt des Kantons beträgt nach dieser Berechnung 270 Mio. CHF oder 2.1 Prozent des kantonalen BIP. Des Weiteren werden direkt durch den Tou- rismus 2’100 Beschäftigungen in Vollzeitäquivalenten ausgelöst, zu welchen noch 780 indi- rekt induzierte Beschäftigungen hinzukommen. Dies stellt einen Anteil von 2.8 Prozent der gesamten Beschäftigung im Kanton Solothurn dar.22

Abb. 35: Tourismusanteile an Beschäftigung und BIP im Kanton Solothurn und den vier Regionen

2.9% Thal 4.0%

2.1% Kanton Solothurn 2.8%

2.1% Scharzbubenland 2.7%

1.9% Solothurn 2.7%

BIP-Anteil 1.9% Olten 2.6% Beschäftigten-Anteil

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0% 3.5% 4.0% 4.5%

Quelle: Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: „Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn“, 2010 Bemerkung: Direkt und indirekt induzierte Beschäftigung und Wertschöpfung, Jahr 2008

7.2 Baugewerbe und Immobilienmarkt

Der Bauwirtschaft kommt in der Solothurner Wirtschaft eine grosse Bedeutung zu. Fast 10‘000 Personen arbeiten im Kanton Solothurn im Baugewerbe. Dies entspricht rund 7 Prozent aller Beschäftigten im Kanton Solothurn.23 Eine detailliertere Analyse über das Baugewerbe und den Immobilienmarkt, welche eng miteinander verknüpft sich lohnt sich also, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Immobilienmarkt bei der Standortattraktivität eine wichtige Rolle einnimmt.

In den nachfolgenden Abschnitten werden die Bauinvestitionen nach verschiedenen Bauar- ten, sowie verschiedene Kennzahlen zum Immobilienmarkt wie beispielsweise die Wohnei- gentumsquote, Leerstandziffern oder Miet- und Kaufpriese untersucht.

22 Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: „Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn“, 2010. 23 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011

33 7.2.1 Bauinvestitionen

Im Jahr 2012 wurde im Kanton Solothurn rund 1.44 Milliarden Schweizer Franken für Bauin- vestitionen ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich dabei ein deutlicher Anstieg um gut 10 Prozent. Seit dem Jahr 2000 haben die Bauausgaben um knapp 14 Prozent zugelegt, insgesamt spürbar langsamer als in der gesamten Schweiz (vgl. Abb. 36).

Abb. 36: Entwicklung der Bauinvestitionen im Kanton Solothurn im Vergleich zur Schweiz

140

130 Kanton Solothurn Schweiz 120

110

100

90

80

70

60

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2000 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Bauinvestitionen, Index: 2000 = 100

Vergleicht man die Entwicklung der Bauinvestitionen nach verschiedenen Bauarten, so zeigt sich, dass im Kanton Solothurn insbesondere der Wohnungsbau deutlich zugelegt hat (vgl. Abb. 37). Im Jahr 2012 machte der Wohnbau im Kanton Solothurn rund 57 Prozent aller Bauausgaben aus.

Dem dynamischen Wohnungsmarkt widmen sich die nachfolgenden Abschnitte.

Abb. 37: Entwicklung der Bauinvestitionen im Kanton Solothurn nach Bauarten

180 Total 160 Hochbau 140 Tiefbau 120 Wohnbau 100

80

60

40

20

0

2007 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2000 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Bauinvestitionen, Index: 2000 = 100

34 7.2.2 Neu erstellte Wohnungen

2012 wurden im Kanton Solothurn rund 1‘500 Wohnungen neu erstellt – so viele wie seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um eindrückliche 24.7 Prozent. Seit der Jahrtausendwende hat die Zahl der neu erstellten Woh- nungen im Kanton Solothurn um rund 80 Prozent zugelegt (CH: +40%). Mit Ausnahme der Jahres 2012, wo im Kanton Solothurn eine enorme Entwicklung registriert wurde, folgt die kantonale Entwicklung mehr oder weniger dem nationalen Pfad.

Abb. 38: Neu erstellte Wohnungen

200

180 Kanton Solothurn 160 Schweiz

140

120

100

80

60

40

20

0

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2000 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Neu erstellte Wohnungen, Index: 2000 = 100

7.2.3 Leerwohnungen

Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwoh- nungsbestand. Eine Veränderung der Leerwohnungsziffer kann unterschiedliche Ursachen haben. Grundsätzlich steigt bei einem Nachfragerückgang oder einem Angebotsüberhang die Leerwohnungsziffer und die Preise fallen. Da der Immobilienmarkt verzögert auf Nachfrage- änderungen reagiert und zudem relativ stark reguliert ist, schlagen sich Marktbewegungen zunächst in den Leerwohnungsziffern nieder und erst später in den Preisen.

2013 wurden im Kanton Solothurn rund 3‘000 oder 1.9 Prozent aller Wohnungen als leerste- hend gemeldet. Die Leerwohnungsziffer lag damit weit über dem Schweizer Mittel von knapp 1.0 Prozent. 2013 verzeichnete der Kanton Solothurn die dritthöchste Leerwohnungsziffer der Schweizer Kantone. Die im nationalen Vergleich hohe Leerwohnungsziffer ist kein neues Phänomen, sie kann schon seit langer Zeit beobachtet werden.24

24 Bundesamt für Statistik (BFS).

35 Abb. 39: Leerwohnungsziffer

4.0%

2013 3.5% 2000 3.0%

2.5%

2.0%

1.5%

1.0%

0.5%

0.0% NW JU SO AR AG GL SG TG VS BE AI SH CH GR TI NE SZ LU UR FR OW VD ZH BL GE ZG BS

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand in %, Jahre 2000, 2013

7.2.4 Eigentumsquote

Die Wohneigentumsquote im Kanton Solothurn lag 2013 mit 48.6 Prozent deutlich über dem Schweizer Durchschnitt von 37.2.25 Dies könnte daran liegen, dass im Kanton Solothurn noch viele ländliche Gebiete vorhanden sind, in denen Wohneigentum üblicher ist als in urbanen Regionen. Ein weiterer Grund könnten die tieferen Wohneigentumspreise als in den angren- zenden Regionen Basel, Bern und Zürich sein (vgl. Kapitel 7.2.5).

Abb. 40: Eigentumsquoten im Kanton Solothurn im interkantonalen Vergleich

70%

2013 60% 2000

50%

40%

30%

20%

10%

0% VS JU AI GL AG OW SO TG AR BL UR GR FR SH SZ SG NW BE TI CH ZG LU VD NE ZH GE BS

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Anteil der Wohnungen, die durch den Besitzer bewohnt sind, in %

25 Bundesamt für Statistik

36 7.2.5 Miet- und Kaufpreise für Immobilien

Vergleicht man die Miet- und Kaufpreise für Immobilien im Kanton Solothurn, so zeigt sich, dass der Wohnraum im Kanton deutlich günstiger ist als in vielen Schweizer Regionen und im Schweizer Durchschnitt.

Ein Vergleich der Mietpreise zeigt, dass im Kanton Solothurn die Durchschnittsmietpreise im Jahr 2012 um rund 12 Prozent tiefer lagen als im Schweizer Durchschnitt. Während die Durchschnittsmiete im Kanton Solothurn bei 1‘163 CHF lag, betrug der schweizerische Ver- gleichswert 1‘318 CHF (vgl. Abb. 41).

Abb. 41: Mietpreise im Kanton Solothurn im nationalen Vergleich

2'500 2336

Solothurn 2'000 1845 Schweiz 1'772

1'514 1554 1'500 1'318 1'252 1'309 1'163 1'033 1'066 1'000 895 744 637

500

0

Total

1 Zimmer 1 Zimmer 2 Zimmer 3 Zimmer 4 Zimmer 5

6+ Zimmer 6+ Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Monatlicher Netto-Mietzins (ohne Neben- und Heizkosten) in CHF; 2012

Auch die Kaufpreise für den Wohnraum sind im Kanton Solothurn günstiger als im Schweizer Durchschnitt. Eine Zusammenstellung der Immobilienexperten von Wüest & Partner zeigt beispielsweise, dass die Immobilienpreise (gemessen an den Transaktionskosten pro Quad- ratmeter) in den grössten Solothurner Gemeinden um rund 20 bis 30 Prozent tiefer lagen als im Schweizer Schnitt (vgl. Abb. 42).

Abb. 42: Immobilienpreise in den grössten Solothurner Gemeinden im nationalen Vergleich

In CHF je Quadratmeter Index: Schweiz = 100 EFH MFH EFH MFH mittel gehoben mittel gehoben mittel gehoben mittel gehoben

Olten 6'105 8'490 5'182 7'800 76 76 71 71 Solothurn 6'427 8'935 4'973 7'481 80 80 68 68 Grenchen 5'411 7'529 4'736 7'133 68 68 65 65 Zuchwil 6'435 8'955 4'591 6'911 81 81 63 63 Biberist 5'815 8'097 4'518 6'800 73 73 62 62

Schweiz 7'992 11'119 7'325 11'027 100 100 100 100

Quelle: Wüest & Partner Bemerkung: Transaktionspreise in CHF/m2; 2012

37 8 Rahmenbedingungen

Kapitel 8 beschäftigt sich mit einigen wichtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. Standortfaktoren des Kantons Solothurn. Analysiert werden dabei die Kantonsfinanzen, die Steuersituation und die Wettbewerbsfähigkeit des hiesigen Wirtschaftsstandorts.

8.1 Finanzen

Zur Beurteilung der Finanzlage des Kantons Solothurn werden die Ergebnisse der laufenden Rechnung des Staatshaushaltes, das frei verfügbare Eigenkapital, der Ressourcenindex und letztlich das Rating von Standard and Poor’s für den Kanton Solothurn berücksichtigt.

8.1.1 Laufende Rechnung

Nach schwieriger Finanzlage in den 90er Jahren gelang es in den 2000er Jahren, die Kan- tonsfinanzen zu konsolidieren und seit 2003 wies der Kanton Solothurn in der laufenden Rechnung des Finanzhaushaltes positive Saldi aus. Leider stellte das 2012 wiederum eine Trendwende dar: Die Erfolgsrechnung schloss mit einem Minus von 111.4 Mio. CHF. Im Jahr 2013 verschlechterte sich das Ergebnis weiter und es resultierte ein Aufwandüberschuss von 121.3 Mio. CHF.26 Weil der Finanzplan für die kommenden Jahre weiterhin ein gewichtiges Defizit befürchten lässt, wurde mit dem am 26. März 2014 vom Kantonsrat verabschiedeten Massnahmenplan 2014 (RRB Nr. 2013/2280) Massnahmen eingeleitet, um den Staatshaus- halt bis 2017 wieder zu stabilisieren.

Abb. 43: Gesamtergebnis des Staatshaushaltes des Kantons Solothurn

600

500 563.0 400

300

200

100

191.9

19.3 36.7 91.6 61.7 76.7 79.5 122.4

0

9.2 9.5

- -

13.7

- 121.3

-100 111.4

- -

-200

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2000 Quelle: Kanton Solothurn, Amt für Finanzen Bemerkung: in Mio. CHF

26 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Geschäftsbericht 2013.

38 8.1.2 Frei verfügbares Eigenkapital

Das frei verfügbare Eigenkapital des Kantons Solothurn lag Ende 2013 bei rund 263 Mio. CHF. Seit 2011 nimmt das frei verfügbare Einkommen rasant ab (vgl. Abb. 44).

Abb. 44: Frei verfügbares Eigenkapital des Kantons Solothurn

800

600

400

571.6

552.3 472.8

200 414.8

158.3 280.9 263.3

46.2 45.7 26.6 20.0 81.5

0 41.8

-200 -

438.4

- 474.1

-400 -

522.4

543.0

-

558.5

-

-

623.4

634.6

638.9

648.1

-

-

661.8

-

671.3

- - -600 -

-800

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1990 Quelle: Kanton Solothurn, Amt für Finanzen Bemerkung: in Mio. CHF

8.1.3 Ressourcenindex

Abb. 45: Ressourcenindex

260

240 2014 220 2008 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 ZG SZ GE BS NW ZH VD SH BL TI NE AG OW AR GR AI SG SO LU TG FR BE VS GL JU UR

Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement (EFZ) Bemerkung: Für die Indexierung wird das Ressourcenpotenzial pro Einwohner der jeweiligen Kantone ins Ver- hältnis mit dem Schweizer Durchschnitt gesetzt. Daraus resultiert schliesslich der Ressourcenindex mit CH = 100.

39 Informationen über die Finanzstärke des Kantons bietet auch der Ressourcenindex. Dieser berechnet sich durch die Ressourcenpotenziale der Kantone, welche sich wiederum aus der „Summe der massgebenden Einkommen, Vermögen und Gewinne des Referenzjahres unter Berücksichtigung der interkantonalen Steuerrepartitionen“ zusammensetzt. 27

Der Ressourcenindex, welcher per 1. Januar 2008 im Rahmen der Neugestaltung des Fi- nanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) eingeführt wurde, weist 2014 für den Kanton Solothurn 79.4 Punkte auf (CH: 100 Punkte). Damit liegt der Kanton auf dem 18. Rang (vgl. Abb. 45).

Nachdem sich der Kanton Solothurn beim Ressourcenindex in den Jahren 2008 bis 2011 rangmässig vom 19. auf den 15. Platz verbessern konnte, musste seither wieder ein kontinu- ierlicher Rückschritt auf den 18. Rang beobachtet werden.

8.1.4 Standard and Poor’s Rating

Die international anerkannte Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Kreditrating des Kan- tons Solothurn im Dezember 2013 auf „AA+/Stable/A-1+“ festgelegt. Das positive Rating begründet die Agentur damit, dass sie die institutionellen Rahmenbedingungen als voraus- sehbar und stabil einstuft, das kantonale Finanzmanagement als positiv und die Liquidität sogar als sehr positiv beurteilt.28

27 Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD) 28 Standard & Poors: RatingsDirect on the Global Credit Portal, Solothurn (Canton of), 2013.

40 8.2 Steuern

Die nachfolgenden Ausführungen zu den Steuern thematisieren die kantonalen Steuererträ- ge, die Steuerausschöpfung und die Steuerbelastung im interkantonalen Vergleich.

8.2.1 Staatssteuererträge29 natürlicher und juristischer Personen

Im Jahr 2012 betrugen die Staatssteuererträge des Kantons Solothurn knapp 700 Mio. CHF. Davon entfielen mit 581 Mio. CHF rund 83 Prozent auf die natürlichen Personen. Seit 1995 sind die Staatssteuererträge deutlich angestiegen und erreichten ihr Maximum im Jahr 2007 mit insgesamt rund 750 Mio. CHF.30

Abb. 46: Staatssteuererträge im Kanton Solothurn

800

700 181 161 149 116 133 117 127 600 83 109 591 602 71 570 576 584 581 97 500 530 534 503 68 89 496 65 400 50 450 416 400 397 398 300

200 Juristische Personen 100 Natürliche Personen

0

1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1995 Quelle: Amt für Finanzen; Kanton Solothurn in Zahlen 2013 Bemerkung: in Mio. CHF

8.2.2 Steuerausschöpfungsindex

Seit 2010 wird in der Schweiz jährlich der Steuerausschöpfungsindex ausgewiesen. Er zeigt, „wie stark die steuerlich ausschöpfbare Wertschöpfung der Steuerpflichtigen effektiv durch Fiskalabgaben belastet wird und somit nicht mehr für private Verwendung zur Verfügung steht“.31 Das heisst, falls der Steuerausschöpfungsindex hoch ist, haben die Steuerpflichtigen im Vergleich zu anderen Kantonen weniger für den Eigengebrauch übrig. Aus der Sicht der Steuerpflichtigen ist also ein tiefer Indexwert von Vorteil.

29 Staatssteuerertrag: Staatsteuerertrag inkl. Staatssteuer aus Vorjahren, inkl. Personalsteuer, ohne Quellsteuer und ohne Zuschläge. Der Staatssteuerertrag ist nicht mit dem Steuerertrag gleichzusetzen. 30 Amt für Finanzen Kanton Solothurn; Baloise Bank SoBa: „Kanton Solothurn in Zahlen 2013“. 31 Eidgenössisches Finanzdepartement: „Neuer Index für den Vergleich der Steuerausschöpfung in den Kantonen“, Medien- mitteilung 11.12.2009, Seite 2.

41 Der Steuerausschöpfungsindex32 für das Jahr 2014 zeigt für den Kanton Solothurn einen Wert von 103.9 an. Damit liegt der Kanton Solothurn um rund 4 Punkte über dem Durch- schnitt aller Kantone und nimmt einen Platz im letzten Drittel (Rang 18) ein.

Der Wert von 103.9 zeigt, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung höher ist als im Durchschnitt der Schweiz. Im Zeitvergleich wird aber auch deutlich, dass der Rückstand zum Schweizer Schnitt abgenommen hat, betrug doch der Indexwert im Jahr 2009 noch 114 Punkte. Rangmässig allerdings konnte sich der Kanton nicht verbessern (vgl. Abb. 47).

Abb. 47: Steuerausschöpfungsindex

140 2009 120 2014

100

80

60

40

20

0 SZ ZG NW OW AI SH UR AG AR GL TG ZH LU BL SG TI GR SO FR VS BS NE VD BE JU GE

Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement (EFZ) Bemerkung: Schweiz = 100; Bemessungsjahre für den Steuerausschöpfungsindex 2014: Jahre 2008-2010

8.2.3 Steuerbelastung in Tagen

Die im Kanton Solothurn im nationalen Vergleich überdurchschnittliche Steuerbelastung zeigt sich für die natürlichen Personen auch am TAX-Index der Credit Suisse. 33Dieser zeigt an- hand einer Kalenderdarstellung die Steuerbelastung für Privatpersonen in den Schweizer Kantonen an. Der TAX-I misst den «Tax Independence Day», also jenen Tag im Kalender bis zu welchem Privatpersonen nur dafür arbeiten, um die Steuern zu bezahlen. Im Kanton So- lothurn war der «Tax Independence Day» im Jahr 2013 der 26. März. In 5 Kantonen muss- ten die Privatpersonen länger arbeiten, um Steuern zu bezahlen. Umgelegt auf Tage heisst

32 Um den Steuerausschöpfungsindex der Kantone zu berechnen, wird zuerst die Steuerausschöpfung der einzelnen Kantone berechnet: [Steuereinahmen / Ressourcenpotenzial] wobei die Steuereinahmen in Mittel von drei Jahren und das Ressour- cenpotenzial mit der aggregierten Steuerbemessungsgrundlage für das Mittel der gleichen drei Jahre berechnet wird. Aus diesem Indikator wird dann der Index für die Kantone berechnet: [Steuerliche Ausschöpfung Kanton/Steuerliche Aus- schöpfung Gesamtheit der Kantone * 100]. Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: „Rohstoff - Steuerausschöpfungsindex 2011“, 6.12.2010. 33 Der TAX-I zeigt anhand einer Kalenderdarstellung die Steuerbelastung für Privatpersonen in den Schweizer Kantonen an. Je nach Steuersatz des Wohnkantons sowie der Einkommens- und Familiensituation erreicht eine steuerpflichtige Person den TAX-I (Tax Independence Day) früher oder später. Die Berechnung erfolgt aus einer Mikroperspektive anhand von Mo- dellhaushalten. Für die hier abgebildeten Resultate haben wir ein verheiratetes Doppelverdiener-Paar mit einem Haus- haltseinkommen von CHF 150'000 gewählt. Das Pro-Kopf-Einkommen entspricht somit dem Schweizer Medianlohn, wel- cher gemäss Bundesamt für Statistik im Jahr 2011 CHF 5'979 pro Monat betrug.

42 das, dass ein durchschnittlicher Privathaushalt im Kanton Solothurn 85 Tage im Jahr für das Bezahlen der Steuern arbeiten muss (vgl. Abb. 48).

Abb. 48: TAX-I der Schweizer Kantone; Steuerbelastung in Tagen

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 SZ NW OW AI UR ZH GL AG TG LU GR ZG AR TI SH BL SG FR VS SO BS BE VD GE JU NE

Quelle: Credit Suisse Bemerkung: Steuerbelastung je Kanton in Tagen gemessen

8.3 Synthetische Standort-Indikatoren

Zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit bzw. der Rahmenbedingungen des Wirtschafts- standortes Solothurn eignen sich unter anderem auch die synthetischen Standort- Indikatoren, welche die beiden grössten Schweizer Finanzinstitute für die Schweizer Kantone ausweisen. Im Falle der Credit Suisse ist dies der «Standortqualitätsindikator SQI» und bei der UBS der «Kantonale Wettbewerbsindikator KWI».

8.3.1 Standortqualitätsindikator (SQI)

Der Standortqualitätsindikator der Credit Suisse misst die Attraktivität der Schweizer Regio- nen und Kantone für Unternehmen. Er fokussiert auf sieben «harte» Standortfaktoren und ist damit einerseits ein Wegweiser für Unternehmen, die verschiedene Standorte evaluieren. Andererseits kann er als Benchmarking-Instrument für die Optimierung der kantonalen oder regionalen Standortpolitik dienen. 34

Der Kanton Solothurn erreicht beim Standortqualitätsindikator einen Wert von -0.2 und liegt damit ganz leicht unter dem nationalen Durchschnitt (CH = 0). Im Ranking der Kantone platziert sich Solothurn auf dem 14. Rang und nimmt damit einen Mittelfeldplatz ein. Die Standortvorteile des kantonalen Wirtschaftsstandorts liegen gemäss der Beurteilung der Credit Suisse insbesondere bei der Erreichbarkeit, Nachteile werden hingegen bei der Ver- fügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften ausgemacht.35

34 Credit Suisse: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Sept. 2013 35 Credit Suisse: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Sept. 2013

43 Abb. 49: Der Standortqualitätsindikator der Schweizer Kantone, Jahr 2013

2.5

2.0

1.5

1.0

0.5

0.0

-0.5

-1.0

-1.5

-2.0 ZG ZH BS SZ AG NW LU OW BL AR SH TG SG SO GE AI GL BE UR VD TI FR GR NE VS JU

Quelle: Credit Suisse Bemerkung: Index: CH = 0

8.3.2 Kantonaler Wettbewerbsindikator (KWI)

Der kantonale Wettbewerbsindikator (KWI), welcher jährlich von der UBS veröffentlicht wird, bietet eine Bewertung der relativen Wettbewerbsfähigkeit der 26 kantonalen Wirtschaften der Schweiz und gibt Aufschluss über ihr langfristiges Wachstumspotenzial. Das Kernstück der Studie bildet eine zehndimensionale Analyse der kantonalen Stärken und Schwächen. Der Index ist so normiert, dass der beste Kanton den Wert 100 erhält. 36

Der Wirtschaftsstandort Kanton Solothurn schneidet bei der Beurteilung der Wettbewerbsfä- higkeit durch die UBS ähnlich ab, wie bei der Bewertung durch die Expertinnen und Experten der Credit Suisse. Der Kanton Solothurn erreicht einen Wert von 65.1 Punkten, was im Kan- tonsranking dem 14. Platz entspricht und damit demselben Rang wie beim Standortqualitäts- indikator (vgl. Abb. 50). Im Vergleich zur KWI-Ausgabe von 2013 hat sich der Kanton Solo- thurn im Ranking hervorgearbeitet, noch im vergangenen Jahr führte die UBS den Kanton Solothurn auf Rang 18. 37

Insgesamt beurteilt der KWI 2014 den hiesigen Wirtschaftsstandort als „solid“. Genau gleich wie die Credit Suisse beurteilt auch die UBS die Erreichbarkeit als wesentlichen Standortvor- teil des Kantons. Hinzu kommt eine überdurchschnittliche Bewertung für die gut diversifizier- te Wirtschaftsstruktur. Schwächen ortet die UBS wie die CS beim Faktor Humankapital (vgl. Abb. 51)

36 UBS: Kantonaler Wettbewerbsindikator 2014, März. 2014; Kantonaler Wettbewerbsindikator 2013, März. 2013 37 UBS: Kantonaler Wettbewerbsindikator 2014, März. 2014; Kantonaler Wettbewerbsindikator 2013, März. 2013

44 Abb. 50: Der Kantonale Wettbewerbsindikator (KWI) für die Schweizer Kantone, Jahr 2013

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ZG 100.0 ZH 92.3 BS 84.5 AG 82.2 LU 81.3 NW 81.0 BL 79.2 SZ 79.1 VD 71.8 GE 65.9 TG 65.8 FR 65.7 SG 65.7 SO 65.1 BE 64.4 OW 63.5 AR 62.2 SH 61.5 AI 58.6 TI 53.9 NE 51.4 GL 50.0 GR 44.1 VS 42.7 UR 38.0 JU 32.7

Top (KWI ≥ 90) Moderat (KWI < 60 ≥ 50) Hoch (KWI < 90 ,≥ 75) Gering (KWI < 50) Solid (KWI < 75, ≥ 60)

Quelle: UBS Bemerkung: Index: Bester Kanton = 100

Abb. 51: Der KWI und seine Komponenten für den Kanton Solothurn, Jahr 2013

Dynamik 100 Finanzspielraum Diversifikation 80

60

40 Finanzmanagement Innovation 20 Solothurn 0 Mediankanton

Arbeitsmarkt Kostenumfeld

Humankapital Erreichbarkeit

Einzugsgebiet

Quelle: UBS Bemerkung: Index: Bester Kanton = 100

45 Teil II: Regionen des Kantons Solothurn

Das Gebiet des Kantons Solothurn umfasst eine Fläche von 790 km2 und erstreckt sich über den Jura bis zum Mittelland. Der Kanton Solothurn wird von drei Regionen geprägt. Zum oberen Kantonsteil gehören fünf Bezirke: Solothurn mit der Hauptstadt als Zentrum, Lebern, Bucheggberg, Wasseramt sowie der hinter der ersten Jurakette gelegene Bezirk Thal. Der untere Kantonsteil besteht aus den Bezirken Gäu, Olten und Gösgen. Nördlich des Pass- wangs liegt das Schwarzbubenland mit den Bezirken Dorneck und Thierstein. Dieses Gebiet ist mit der Region Basel wirtschaftlich und kulturell eng verknüpft und reicht bis an die Lan- desgrenze zu Frankreich.

Anders als in anderen Kantonen trägt das "Zentrum" drei Namen: Solothurn, Olten und Grenchen. Alle drei Städte am Jurasüdfuss üben Zentrumsfunktionen aus. Solothurn ist die Hauptstadt und das Zentrum der kantonalen Verwaltung. Olten ist die grösste Stadt des Kantons und bietet zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und im Bildungsbereich an. Die Nordwestschweiz hat mit den Hochschulen für Wirtschaft, Soziale Arbeit und Angewandte Psychologie Sitz in Olten. Im Westen des Kantons, an der Grenze zur Ro- mandie, befindet sich Grenchen, die «Industriestadt im Grünen», mit eigenem Flughafen.

Die Heterogenität der Regionen widerspiegelt sich in den regional unterschiedlichen wirt- schaftlichen Kennzahlen, die in den Durchschnittswerten des Kantons Solothurn häufig verlo- ren gehen. Die Aussagen zu den Solothurner Regionen in den folgenden Kapiteln beziehen sich hauptsächlich auf Bezirksebene.

Abb. 52: Kanton Solothurn und seine Bezirke

46 9 Die Regionen im Vergleich

Kapitel 9 liefert einen Vergleich über die Solothurner Regionen auf der Ebene der Bezirke. Verglichen werden Kenngrössen zur Bevölkerung, zur Beschäftigung, zur Wirtschaftsstruktur und zum Aussenhandel.

9.1 Bevölkerung

9.1.1 Regionale Anteile und Bevölkerungsdichte

Die bevölkerungsmässig grössten Bezirke des Kantons Solothurn sind die Bezirke Olten, Wasseramt und Lebern. Der Bezirk Olten zählte per Ende 2013 52‘755, der Bezirk Wasser- amt 49‘570 und der Bezirk Lebern 44‘379 Einwohner. Gemeinsam vereinigen diese drei Be- zirke einen Anteil von 56 Prozent an der Bevölkerung des Kantons. Der Hauptstadt-Bezirk Solothurn kann einen Anteil von 6.4 Prozent verzeichnen. Dies trotz der geringen Fläche des Bezirkes zu dem nur eine einzelne Gemeinde (Solothurn) gehört.38

Abb. 53: Bevölkerungsanteile der Solothurner Bezirke

Bucheggberg Thierstein 2.9% 5.4% Olten Thal 20.1% 5.4%

Solothurn 6.4%

Gäu Wasseramt 7.4% 18.9%

Dorneck 7.7%

Lebern Gösgen 16.9% 9.1% Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn Bemerkung: Anteile in %, per 31.12.2013

Betrachtet man die Bevölkerungsdichte, weist der Bezirk Solothurn die deutlich grösste An- zahl Bewohner/innen pro km2 auf, was auf seine Zentrumsfunktion hinweist. Die drei Bezirke Thal, Thierstein und Bucheggberg weisen nicht nur die tiefsten Bevölkerungsanteile am Kan- ton auf, sondern auch die geringsten Bevölkerungsdichten. Dies weist auf grosse Flächen und unterproportionale Besiedelung hin.39

38 Amt für Finanzen, Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik. 39 Amt für Finanzen, Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik, Eckdaten zu den Bezirken.

47 Abb. 54: Bevölkerungsdichte der Solothurner Bezirke

Solothurn 2'655

Olten 655

Wasseramt 647

Lebern 378

Gösgen 346

Kanton Solothurn 333

Gäu 315

Dorneck 270

Schweiz 197

Thierstein 139

Bucheggberg 121

Thal 103

0 500 1'000 1'500 2'000 2'500 3'000

Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik Bemerkung: in Personen pro Quadratkilometer, Jahr 2013

9.1.2 Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung verlief im Kanton Solothurn seit der Jahrtausendwende deut- lich flacher als im Schweizer Durchschnitt. Eine stärkere Zunahme als im Schweizer Schnitt wurde lediglich im Bezirk Gäu beobachtet, wo die Bevölkerungszahl um knapp 18 Prozent gestiegen ist.40

Abb. 55: Bevölkerungsentwicklung der Solothurner Bezirke

Gäu 17.8%

Schweiz 12.9%

Dorneck 11.0%

Solothurn 9.1%

Olten 7.2%

Kanton Solothurn 6.8%

Gösgen 6.0%

Wasseramt 5.7%

Bucheggberg 5.2%

Thierstein 4.5%

Lebern 4.5%

Thal 0.4%

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20%

Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik Bemerkung: Wachstum zwischen 2000 und 2013 in %

40 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik, Bevölkerungsstand nach Gemeinden.

48 Eine im innerkantonalen Vergleich überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung zeigten zudem die Bezirke Dorneck, Solothurn und Olten. Die schwächste Bevölkerungsentwicklung zeigte das Thal, wo die Einwohnerzahl beinahe stagnierte (vgl. Abb. 55).

9.2 Beschäftigung und Arbeitsmarkt

9.2.1 Beschäftigung

Im Jahr 2011, dem aktuellsten Datenpunkt der Statistik der Unternehmensstruktur (STA- TENT), wurden im Bezirk Olten rund 34‘300 Beschäftigte registriert. Damit ist Olten mit ei- nem Beschäftigungsanteil von einem Viertel der beschäftigungsmässig grösste Bezirk des Kantons Solothurn. Beschäftigungsanteile von mehr als 10 Prozent weisen zudem die Bezirke Lebern, Solothurn, Wasseramt und Gäu auf.41

Abb. 56: Beschäftigungsanteile der Solothurner Bezirke

Bucheggberg Thierstein 1.9% 3.8% Thal 3.9% Olten 25.2% Dorneck 4.5%

Gösgen 5.0%

Gäu 11.7%

Lebern 15.3%

Wasseramt Solothurn 13.9% 14.7% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahr 2011

Ein spannender Vergleich ergibt sich durch die Gegenüberstellung der Bevölkerungs- und der Beschäftigungsanteile. Weichen die beiden Anteile stark voneinander ab, so lässt sich daraus erschliessen, ob Regionen vor allem Wohn- oder mehrheitlich Arbeitsregion sind.

In drei Bezirken des Kantons Solothurn liegen die Beschäftigungsanteile deutlich höher als die Bevölkerungsanteile. Es handelt sich dabei um die beiden Zentrumsbezirke Olten und Solothurn, sowie um das Gäu, welches vor allem dank seiner hohen Erreichbarkeit als Ar- beitsort attraktiv ist.

In den übrigen Bezirken scheint die Wohnfunktion in der relativen Betrachtung stärker aus- geprägt zu sein als die Funktion als Arbeitsort. Sehr deutliche Differenzen zeigen sich dies- bezüglich bei den Bezirken Gösgen, Dorneck, Bucheggberg, Thierstein und Wasseramt.

41 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014)

49 Abb. 57: Solothurner Bezirke: Wohn- und Arbeitsorte

Olten

Wasseramt

Lebern

Gösgen

Dorneck

Gäu

Solothurn

Thal Beschäftigungsanteil Thierstein Bevölkerungsanteil Bucheggberg

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Beschäftigungs- (Jahr 2011) und Bevölkerungsanteile (Jahr 2013) in %

Aussagen über die Beschäftigungsentwicklung in den Bezirken können derzeit noch nicht gemacht werden, weil die Kennzahlen der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) als Zeitreihen erst für Kantone, nicht aber für Gemeinden und Bezirke verfügbar sind. Hingegen liegen Zahlen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes vor.

9.2.2 Arbeitsmarktentwicklung

Für die Regionen des Kantons Solothurn kann die Arbeitsmarktentwicklung in Form der Ar- beitslosenzahlen analysiert werden. Der Vergleich der Regionen zeigt, dass die Arbeitslosen- quoten mit Ausnahme der Region Grenchen in allen Regionen nahe beieinander und spürbar unter dem Schweizer Schnitt liegen. Generell zeigen die Entwicklungen der Arbeitslosenquo- te in sämtlichen Regionen ein ähnliches Bild, bei der genaueren Betrachtung der Entwicklung der Arbeitslosenquoten während der letzten Wirtschaftskrise zeigen sich hingegen einige spannende Nuancen.

In der Region Grenchen ist die Arbeitslosenquote im Krisenjahr 2009 deutlich stärker ange- stiegen als in allen anderen Regionen. Dies liegt nicht zuletzt an der exportabhängigen In- dustrie, die in der Region Grenchen überdurchschnittlich vertreten ist. Das Schwarzbuben- land (Bezirke Thierstein und Dorneck) hingegen konnte von seiner Nähe zum Kanton Basel- Stadt profitieren. Dank der konjunkturresistenten Pharmaindustrie in der Region Basel konn- te sich auch die Arbeitslosenquote im angrenzenden Schwarzbubenland auf tiefem Niveau halten.42

Nach dem Höhepunkt Mitte 2009 begannen die Zahlen zu sinken, bis sie Mitte 2011 unge- fähr wieder die Werte von Mitte 2008, dem Vorkrisenniveau, erreicht hatten. Seither zeigen sich die Arbeitslosenzahlen wieder relativ stabil.43

42 Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Solothurn: Arbeitsmarktstatistik. 43 Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Solothurn: Arbeitsmarktstatistik.

50 Abb. 58: Arbeitslosenquoten in den Solothurner Regionen

5.5%

5.0%

4.5%

4.0%

3.5%

3.0%

2.5%

2.0%

1.5%

1.0% Kanton Solothurn Reg. Solothurn Reg. Grenchen Reg. Olten/Gösgen/Gäu Reg. Thal Reg. Thierstein/Dorneck 0.5% Schweiz 0.0% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Quelle: Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, AMSTAT Bemerkung: Arbeitslosenquoten in % mit einheitlicher Erwerbpersonenbasis des Jahres 2010

9.3 Wirtschaftsstruktur

Die Analyse der Beschäftigtenzahlen für das Jahr 2011 zeigt, dass die sektorale Wirtschafts- struktur der Bezirke sich regional sehr unterschiedlich präsentiert. So beträgt beispielsweise der Anteil der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft zwischen 0.2 Prozent im Bezirk Solothurn und 22.4 Prozent im Bezirk Bucheggberg. In der Industrie beträgt der Anteil der Beschäftig- ten zwischen 13.5 Prozent im Bezirk Solothurn und 50.3 Prozent im Bezirk Lebern. Den deut- lich höchsten Anteil an Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor zeigt der Bezirk Solothurn mit 86.3 Prozent.

Abb. 59: Sektoralstruktur der in den Solothurner Bezirken

Schweiz 3.5% 22.3% 74.1%

Bucheggberg 22.4% 28.1% 49.5% Thierstein 9.0% 42.6% 48.4% Thal 11.9% 37.1% 51.0% Solothurn 0.2% 13.5% 86.3% Gäu 2.5% 24.0% 73.6% Dorneck 7.6% 20.3% 72.1% Gösgen 6.6% 25.7% 67.7% Lebern 2.9% 50.3% 1. Sektor 46.8% Wasseramt 3.3% 35.0% 61.7% 2. Sektor Olten 1.2% 23.7% 75.1% 3. Sektor

Kanton Solothurn 3.4% 29.1% 67.4%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Anteile in %, Jahr 2011

51 Weitere Details über die regionale Wirtschaftsstruktur zeigen sich bei der Analyse der Be- schäftigungsanteile verschiedener Branchenaggregate. Nachfolgend wird dazu als Übersicht eine Tabelle mit den Beschäftigungsanteilen von verschiedenen Branchen in den Regionen dargestellt. Dabei werden jene Anteile in grün abgedruckt, welche deutlich grösser sind als im kantonalen Schnitt, womit aufgezeigt werden kann, welche ökonomischen Schwerpunkte die einzelnen Bezirke aufweisen. Die Tabelle wird an dieser Stelle nicht weiter kommentiert. Detaillierte Angaben zur Wirtschaftsstruktur der einzelnen Bezirke bietet das später folgende Kapitel 10.

Abb. 60: Wirtschaftsstruktur in den Solothurner Bezirken

Kanton SO Solothurn Lebern Bucheggberg Wasseramt Thal Gäu Olten Gösgen Dorneck Thierstein

Landw. Forstw. Fischerei 3% 0% 3% 22% 3% 12% 2% 1% 7% 8% 9% Papier / Druck 2% 0% 1% 2% 3% 4% 2% 1% 3% 2% 2% Metallindustrie 4% 2% 9% 9% 6% 4% 3% 2% 5% 3% 9% Optik /Elektronik / Uhren 5% 3% 19% 0% 4% 3% 2% 2% 1% 1% 12% Maschinenbau 3% 0% 4% 1% 9% 5% 3% 3% 0% 0% 0% Baugewerbe 7% 4% 5% 11% 9% 12% 6% 7% 7% 6% 13% übriger 2. Sektor 8% 4% 11% 5% 5% 9% 8% 8% 10% 8% 6% Handel 12% 9% 9% 8% 15% 11% 20% 13% 10% 10% 9% Verkehr & Logistik 8% 3% 2% 3% 3% 3% 27% 14% 5% 2% 2% Gastgewerbe 4% 4% 3% 5% 4% 5% 3% 4% 5% 6% 2% Information und Kommunikation 2% 4% 1% 1% 2% 1% 1% 4% 1% 1% 1% Finanzsektor 2% 6% 1% 2% 2% 2% 1% 3% 1% 1% 1% Unternehmensbez. DL 12% 16% 8% 8% 14% 5% 9% 16% 9% 15% 7% Öffentliche Verwaltung 8% 15% 8% 6% 7% 11% 4% 8% 8% 10% 6% Gesundheits- und Sozialwesen 12% 21% 11% 12% 11% 7% 6% 9% 25% 17% 15% Übriger 3. Sektor 5% 8% 4% 4% 5% 5% 2% 5% 6% 9% 5% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand Mai 2014) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahr 2011; Felder mit mehr als 3 Prozentpunkten positiver Abweichung zum kantonalen Wert grün hinterlegt.

9.4 Exporte

Abb. 61: Regionale Anteile an den Exporten des Kantons Solothurn

Bucheggberg Dorneck 0.5% Lebern 0.8% 50.5% Thal 2.1%

Gösgen 2.9% Solothurn 3.0%

Thierstein 3.1% Gäu 6.4%

Wasseramt Olten 15.3% 15.4%

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik Bemerkung: Anteile an den kantonalen Exporten in %, Jahr 2013

52 Rund die Hälfte der Solothurner Exporte stammten 2013 aus dem Bezirk Lebern (50.5%). Die Bezirke Wasseramt und Olten folgen mit je rund 15 Prozent Anteil auf den Plätzen zwei und drei. Die restlichen Bezirke machen zusammen einen Anteil von weniger als einem Fünf- tel an den gesamten Solothurner Exporten aus.44

9.5 Standortqualitätsindex

Der Standortqualitätsindex der Credit-Suisse wird anhand von verschiedenen Standortfakto- ren zu den Themen Bildung, verkehrstechnische Erreichbarkeit und der Steuerbelastung berechnet und existiert nicht nur für die Kantone, sondern wird auch für die Bezirke ausge- wiesen. Die Bezirke schliessen dabei sehr unterschiedlich ab. Während die Bezirke Dorneck, Olten, Solothurn und Gäu über dem Schweizer Mittel abschneiden, erhalten das Thal und Thierstein, Bucheggberg, Lebern und Gösgen eine unterdurchschnittliche Bewertung. Der Bezirk Wasseramt liegt genau im Schweizer Mittel (vgl. Abb. 62).

Abb. 62: Standortqualitätsindex der Solothurner Bezirke

Kanton Solothurn

Dorneck Olten Solothurn Gäu Wasseramt Gösgen Lebern Bucheggberg Thierstein Thal

-1.2 -1.0 -0.8 -0.6 -0.4 -0.2 0.0 0.2 0.4

Quelle: Credit Suisse Research Bemerkung: Index: CH = 0, Jahr 2013

44 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

53 9.6 Übersicht über die Bezirke

Abb. 63: Übersichtstabelle über die Solothurner Bezirke

5.9%

6.8%

4'674

3.4%

100%

100%

100%

2.40%

91'660

39'593

67.4%

29.1%

135'927

262'965

Kanton SO

461

3.1%

1.3%

4.5%

2'473

2'176

5'111

stein

9.0%

3.8%

5.4%

14'162

Thier-

48.4%

42.6%

4

2.1% 2.1%

462

0.8%

8.2%

4'396

1'236

6'094

7.6%

4.5%

7.7%

11.0%

20'124

72.1%

20.3%

Dorneck

450

2.9%

5.3%

6.0%

4'629

1'761

6'840

6.6%

5.0%

9.1%

23'836

67.7%

25.7%

Gösgen

3

420

6.5%

7.2%

8'116

1.2%

Olten

15.4%

25'740

34'276

52'755

2.4% 2.4%

75.1%

23.7%

25.2%

20.1%

392

Gäu

6.4%

3'823

2.5%

7.4%

10.7%

17.8%

11'747

15'962

19'561

73.6%

24.0%

11.7%

635

Thal

2.1%

2.6%

0.9%

0.4%

2'733

1'989

5'357

3.9%

5.4%

14'305

51.0%

37.1%

11.9%

617

amt

6.6%

5.7%

6'630

Bevölkerung

3.3%

Arbeitsmarkt

Exporte 2013

15.3%

11'679

18'926

49'570

61.7%

35.0%

13.9%

18.9%

1

Wasser-

Sektoralstruktur 2011 Sektoralstruktur

2.8% 2.8%

726

580

berg

0.5%

7.0%

5.2%

1'278

2'584

7'572

1.9%

2.9%

49.5%

28.1%

22.4%

Buchegg-

2

611

4.4%

4.5%

9'708

2.9%

50.5%

10'437

20'756

44'379

4.1% 4.1%

46.8%

50.3%

15.3%

16.9%

Lebern

1

46

3.0%

6.8%

9.1%

2'700

0.2%

6.4%

17'277

20'023

16'701

2.8% 2.8%

86.3%

13.5%

14.7%

Solothurn

Werte der Region Thierstein/Dorneck (= Bezirke Thierstein und Dorneck). und BezirkeWerte der (= RegionThierstein Thierstein/Dorneck

Werte der Region Olten/Gösgen/Gäu (= Bezirke Olten, Gösgen und Gäu). Bezirke Gösgen (= Olten, Werte und der Region Olten/Gösgen/Gäu

Werte der Region Grenchen (= Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach). Selzach). Werte und derGemeinden Region Grenchen (= Grenchen, Bettlach

Werte der Region Solothurn (= Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne die Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach). Lebern und Gemeinden ohne die und Grenchen, Bucheggberg, Bettlach Bezirke Wasseramt (= Solothurn, Werte der Region Solothurn

Daten

Anteil Exporte am Kanton 2012 Kanton am Exporte Anteil

Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk

Anzahl Arbeitsplätze Dienstleistung Arbeitsplätze Anzahl

Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk

Anzahl Arbeitsplätze Industrie Arbeitsplätze Anzahl

Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk

Anzahl Arbeitsplätze Landwirtschaft Arbeitsplätze Anzahl

Arbeitslosenquote 2013 Arbeitslosenquote

Anteil am Kanton

Anzahl Arbeitsplätze 2011 Arbeitsplätze Anzahl

(Prognosewert 2035: 2010)(Prognosewert Stand

Veränderung 2010-2035 % Veränderung in

Veränderung 2000-2013 % Veränderung in

Anteil am Kanton

Anzahl Personen am 31.12.2013 am Personen Anzahl

4

3 2 1 Quelle: diverse Bemerkung: Jahre je Indikator separat angegeben

54

55 10 Portrait der einzelnen Bezirke

10.1 Solothurn

Zugehörige Gemeinden Solothurn

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Solothurn rund 16‘700 Personen. Das sind 6.4 Prozent der Solo- thurner Bevölkerung. Solothurn verzeichnete seit der Jahrtausendwende eine Bevölkerungs- zunahme von 9.3 Prozent (SO: +6.8%).45 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungs- zahl im Bezirk Solothurn voraussichtlich um rund 7 Prozent ansteigen, leicht stärker als im kantonalen Schnitt (SO: +6%).46

Arbeitsmarkt Im Bezirk Solothurn wurden 2011 rund 20‘000 Beschäftigte registriert. Damit sind knapp 15 Prozent aller Arbeitsplätze im Kanton Solothurn in der Stadt Solothurn angesiedelt.47 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn48 lag 2013 bei 2.8 Prozent und damit leicht über dem kantonalen Durchschnitt (2.4%). Im schweizweiten Vergleich liegt die Arbeitslosenquo- te damit aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt von 3.2 Prozent.49

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen waren 2011 im Bezirk Solothurn praktisch keine im primären Sektor angesiedelt. Auch der sekundäre Sektor spielt im Stadt-Bezirk Solothurn lediglich eine unter- geordnete Rolle. Mit einem Beschäftigungsanteil von 13.5 Prozent liegt der Anteil der Indust- rie deutlich tiefer als im Gesamtkanton (29 Prozent). Mit rund 17‘300 Beschäftigten stellen die Dienstleistungen den weitaus grössten Sektor dar. Mit einem Anteil von 86.3 Prozent des tertiären Sektors stellt der Bezirk Solothurn den grössten Anteil aller Bezirke bei den Dienst- leistungen.50

Branchenstruktur Die Stadt Solothurn konzentriert als Verwaltungszentrum des Kantons überproportionale Anteile an Branchen mit Steuerungsfunktionen – sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. In der Privatwirtschaft zeigt sich dies an den überdurchschnittlichen Beschäftigungsanteilen des Finanzsektors (6%) und der unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen (16%). Der öffentliche Sektor, bestehend aus der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheits- und Sozialwesen, macht einen Beschäftigungsanteil von 36 Prozent aus.51

Exporte Die Güterexporte spielen für den Bezirk Solothurn keine zentrale Rolle. Weniger als 4 Prozent der kantonalen Exporte entfallen auf die Stadt Solothurn.52

45 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013; Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 46 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 47 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 48 Region Solothurn: Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 49 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 50 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 51 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 52 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

56 Abb. 64: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Solothurn

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Solothurn Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 16'701 262'965 8'136'689 90% 19% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 6.4% 70% 65+ Frauenanteil 51.7% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 62% 62% Ausländeranteil 20.9% 20.8% 23.8% 65% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 141 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.86% 0.64% 0.56% 20% 10% 16% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 0 131 17'991 0% Solothurn Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.00% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

115 108 Solothurn 106 110 Kt. SO CH 104 105 102

100 100 Solothurn 98 95 Kt. SO 96

90

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Solothurn 2.8 2.4 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Solothurn Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 20'023 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 46 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 0.2% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 2'700 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 13.5% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 17'277 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Solothurn Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 86.3% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

Total -13% Land- und Forstwirtschaft 3%0%1% Solothurn 10% Kt. SO

Papier und Grafische 29% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -77%

-78% Metalle Chemie / Pharma

48% Metalle 8% Maschinen, Apparate, 38% Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -23%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 0% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest Rest -7%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

57 10.2 Lebern

Zugehörige Gemeinden Balm bei Günsberg, Bellach, Bettlach, Feldbrunnen-St. Niklaus, Flumenthal, Grenchen, Güns- berg, Hubersdorf, Kammersrohr, Langendorf, Lommiswil, Oberdorf, Riedholz, Rüttenen, Selzach

Bevölkerung Ende 2012 lebten im Bezirk Lebern 44‘379 Personen. Das sind rund 17 Prozent der Solothur- ner Bevölkerung. Seit dem Jahr 2000 verzeichnete der Bezirk Lebern eine Bevölkerungszu- nahme von 4.5 Prozent und zeigte damit eine im Kantonsquervergleich unterdurchschnittli- che Dynamik (SO: +6.8%).53 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Lebern voraussichtlich um 4.4 Prozent ansteigen.54

Arbeitsmarkt Im Jahr 2011 wurden im Bezirk Lebern rund 20‘800 Beschäftigte gezählt. Damit entfallen rund 15.3 Prozent aller Solothurner Arbeitsplätze auf den Bezirk. Die Arbeitslosenquote in der Region Grenchen55 lag 2013 mit 4.1 Prozent deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (2.7%).56

Sektoralstruktur 2011 waren im Bezirk Lebern knapp 3 Prozent aller Arbeitsplätzen im 1. Sektor (SO: 4%) angesiedelt. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten (50.3%) arbeiteten in der Industrie. Der Beschäftigungsanteil des sekundären Sektors lag damit deutlich höher als im Kanton Solo- thurn und in der gesamten Schweiz (SO: 29.1%; CH: 22.3%). Die restlichen knapp 47 Prozent der Arbeitsplätze zählten zum Dienstleistungssektor (SO: 67.4%). Prozentual betrachtet hat der Bezirk Lebern den höchsten Anteil der Arbeitsplätze im Industrie-Sektor.57

Branchenstruktur Den hohen Industrieanteil verdankt die Wirtschaft im Bezirk Lebern in erster Linie dem aus- gesprochen starken Wirtschaftszweig Elektronik, Optik, Uhren (19% aller Arbeitsplätze). Ebenfalls stark vertreten waren 2011 die Metallindustrie (9.5%) und der Maschinenbau.58 Der Bezirk Lebern kann nicht zuletzt deshalb als industrielle Hochburg des Kantons Solothurn bezeichnet werden.

Exporte Dass der Bezirk Lebern die industrielle Hochburg des Kantons Solothurn darstellt, zeigt sich auch an den Exportzahlen. 2013 entstammten nominal betrachtet mehr als die Hälfte sämtli- cher Warenausfuhren aus dem Kanton Solothurn dem Bezirk Lebern. Rund drei Viertel der Exporte aus dem Bezirk zählten dabei zur Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie». Weitere relevante Exportzweige sind die Maschinenindustrie mit 11 Prozent und die Metallindustrie mit 9 Prozent Exportanteilen.59

53 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013; Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 54 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 55 Region Grenchen: Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach. 56 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 57 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 58 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 59 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

58 Abb. 65: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Lebern

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Lebern Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 44'379 262'965 8'136'689 90% 21% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 16.9% 70% 65+ Frauenanteil 50.4% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 62% 62% Ausländeranteil 21.0% 20.8% 23.8% 61% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 -14 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. -0.03% 0.64% 0.56% 20% 10% 19% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 -32 131 17'991 0% Lebern Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.07% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 107 106 112 Lebern 105 110 Kt. SO 104 108 CH 103 106 102 104 101 102 100 100 99 Lebern 98 98 Kt. SO 96 97

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Grenchen 3.6 2.9 2.9 5.4 5.1 3.2 3.4 4.1 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Lebern Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 20'756 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 611 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 2.9% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 10'437 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 50.3% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 9'708 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Lebern Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 46.8% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

Total 14% Land- und Forstwirtschaft 3%0%2% 9% Lebern Kt. SO

Papier und Grafische 18% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft 11% Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 18%

25% Metalle Chemie / Pharma

Metalle -7% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -3%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 20% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 76% Rest Rest 12%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

59 10.3 Bucheggberg

Zugehörige Gemeinden Biezwil, Buchegg, Lüsslingen-Nennigkofen, Lüterkofen-Ichertswil, Lüterswil-Gächliwil, Mes- sen, Schnottwil, Unterramsern

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Bucheggberg 7’576 Personen. Das sind knapp 3 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende betrug die Bevölkerungszunahme ins- gesamt rund 5.2 Prozent, was einem im kantonsweiten Vergleich unterdurchschnittlichen Wachstum entspricht.60 Interessanterweise sind die Bevölkerungsprognosen für den Bezirk etwas optimistischer. Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bucheggberg voraussichtlich mit rund 7 Prozent und damit spürbar stärker ansteigen als im kantonalen Durchschnitt (SO: 5.9%).61

Arbeitsmarkt Im Bezirk Bucheggberg wurden 2011 knapp 2‘600 Arbeitsplätze registriert, was rund 2 Pro- zent der Solothurner Arbeitsplätze entspricht.62 Die Arbeitslosenquote in der Region Solo- thurn63 lag 2013 mit 2.8 Prozent nur ganz leicht über dem kantonalen Durchschnitt (2.7%).64

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen waren 2011 im Bezirk Bucheggberg rund 22.4 Prozent im 1. Sektor angesiedelt (SO: 3.4%). Damit zeigte der Bezirk Bucheggberg im Vergleich zu den übrigen Solothurner Bezirken den weitaus grössten Anteil der Land- und Forstwirtschaft. Der Anteil des sekundären Sektors betrug 2011 rund 28 Prozent. Jeder zweite Arbeitsplatz entfiel zu- dem auf den tertiären Sektor.

Branchenstruktur Die Branchenstruktur im Bucheggberg wird neben der ausgesprochen stark vertretenen Landwirtschaft zusätzlich durch einen hohen Beschäftigungsanteil des Baugewerbes geprägt. Die Bucheggberger Wirtschaftsstruktur zeigt somit die für eine ländlich geprägte Region übliche Zusammensetzung. Einen weiteren ökonomischen Schwerpunkt zeigt sich zudem in der Metallindustrie, welche mit einem Beschäftigungsanteil von rund 9 Prozent 2011 deutlich stärker vertreten war als im kantonalen Durchschnitt.65

Exporte Das Warenexportvolumen aus dem Bezirk Bucheggberg belief sich im Jahr 2013 auf rund 26 Mio. CHF. Mit einem Anteil von rund 0.5 Prozent an den kantonalen Exporten zeigt die Region damit das geringste Exportvolumen sämtlicher Solothurner Bezirke. Ein nennenswer- tes Exportvolumen ist lediglich in der Metallindustrie zu erkennen, welche rund 60 Prozent aller Exporte aus dem Bezirk Bucheggberg ausmacht.66

60 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 61 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 62 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 63 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 64 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 65 Bundesamt für Statistik: STATENT 2008. 66 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

60 Abb. 66: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Bucheggberg

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Bucheggberg Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 7'572 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 2.9% 70% 65+ Frauenanteil 50.1% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 61% 62% 62% Ausländeranteil 6.2% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 -16 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. -0.21% 0.64% 0.56% 20% 10% 21% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 6 131 17'991 0% Bucheggberg Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.08% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 108 112 Bucheggberg 106 110 Kt. SO 108 CH 104 106 102 104 102 100 100 Bucheggberg 98 98 Kt. SO 96 96

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Solothurn 2.8 2.4 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR Bucheggberg Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 2'584 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 580 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 22.4% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 726 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 28.1% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 1'278 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Bucheggberg Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 49.5% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

Total 5% Land- und Forstwirtschaft 0%1%0% Bucheggberg 13% 16% Kt. SO

Papier und Grafische 262% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 0%

0% Metalle Chemie / Pharma

Metalle 3% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -24%

Präzisionsinstrumente, Uhren, -37% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest Rest -88% 70% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

61 10.4 Wasseramt

Zugehörige Gemeinden Aeschi, Biberist, Bolken, Deitingen, Derendingen, Drei Höfe, Etziken, Gerlafingen, Halten, Horriwil, Hüniken, Kriegstetten, Lohn-Ammannsegg, Luterbach, Obergerlafingen, Oekingen, Recherswil, Subingen, Zuchwil

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Wasseramt 49’570 Personen. Das sind knapp 19 Prozent oder rund ein Fünftel der Solothurner Bevölkerung. Der Bezirk Wasseramt verzeichnete seit dem Jahr 2000 mit einem Plus von 5.7 Prozent eine leicht weniger dynamische Bevölkerungsent- wicklung als der gesamte Kanton Solothurn (SO: +6.8%).67 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Wasseramt voraussichtlich um rund 6.6 Prozent ansteigen.68

Arbeitsmarkt Im Bezirk Wasseramt waren 2011 rund 19‘000 Personen beschäftigt. Damit waren rund 14 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze im Wasseramt angesiedelt. Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn69 lag 2013 mit 2.8 Prozent leicht über dem kantonalen Durchschnitt von 2.7 Prozent.70

Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Wirtschaft im Wasseramt zeigt sich vergleichbar mit jener des ge- samten Kantons: Rund 3 Prozent aller Arbeitsplätze im Wasseramt entfielen auf den pri- mären Sektor, der sekundäre Sektor stellte einen Beschäftigungsanteil von rund 35 Prozent, der Dienstleistungssektor umfasst rund 62 Prozent der Beschäftigten.71

Branchenstruktur Auch wenn die Wirtschaftsstruktur im Wasseramt jener des gesamten Kantons ähnlich sieht, so zeigt sich doch eine herausragende Besonderheit: Im Bezirk Wasseramt ist die Maschi- nenindustrie stark überproportional vertreten. Im Jahr 2011 wurden im dortigen Maschinen- bau knapp 1‘700 Arbeitsplätze registriert, womit beinahe jeder 10. Arbeitsplatz auf die ent- sprechende Branche entfiel.72 Die Besonderheiten der Branchenstruktur im Bezirk Wasseramt haben sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert: Die noch vor 10 Jahren im Bezirk äusserst gewichtige Papierindustrie hat derart gelitten, dass sie heute kaum noch überdurchschnittlich vorhanden ist.

Exporte 2013 lieferte das Wasseramt rund 15 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die Exportstruktur wird dabei von zwei Warengruppen dominiert: Die Warengruppe «Ma- schinen, Apparate und Elektronik» hielt dabei einen Exportanteil von rund 50 Prozent, die Warengruppe «Metalle» machte rund 42 Prozent aus.73

67 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013 Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 68 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 69 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 70 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 71 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 72 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 73 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

62 Abb. 67: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Wasseramt

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Wasseramt Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 49'570 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 18.9% 70% 65+ Frauenanteil 50.4% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 62% 62% 62% Ausländeranteil 22.9% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 552 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 1.13% 0.64% 0.56% 20% 10% 20% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 23 131 17'991 0% Wasseramt Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.05% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 108 112 Wasseramt 106 110 Kt. SO 108 CH 104 106 102 104 102 100 100 Wasseramt 98 98 Kt. SO 96 96

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Solothurn 2.8 2.4 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Wasseramt Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 18'926 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 617 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 3.3% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 6'630 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 35.0% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 11'679 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Wasseramt Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 61.7% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

-1% Wasseramt Total Land- und Forstwirtschaft 2%2%1%0%3% Kt. SO

Papier und Grafische -16% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 16%

Chemie / Pharma -10% Metalle 42% Metalle 2% Maschinen, Apparate, 50% Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -3%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 29% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest Rest -5%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

63 10.5 Thal

Zugehörige Gemeinden Aedermannsdorf, Balsthal, Gänsbrunnen, Herbetswil, Holderbank, Laupersdorf, Matzendorf, Mümliswil-Ramiswil, Welschenrohr

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Thal rund 14’200 Personen. Das sind 5.5 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Einwohnerzahl im Bezirk Thal kaum verändert (+0.4%).74 Damit ist der Bezirk Thal bevölkerungsmässig die am wenigsten dy- namische Region des Kantons. Auch die Bevölkerungsprognosen deuten diesbezüglich nicht auf eine Änderung hin. Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Thal voraus- sichtlich kaum ansteigen (+0.9%).75

Arbeitsmarkt 3.9 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 5’357 Arbeitsplätze, waren 2011 im Bezirk Thal angesiedelt.76 Die Arbeitslosenquote im Thal lag 2013 mit 2.6 Prozent leicht unter dem kantonalen Durchschnitt (2.7%).77

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen waren im Bezirk Thal 2011 rund 12 Prozent im primären Sektor (SO: 3.4%) angesiedelt. Rund 37 Prozent der Beschäftigten arbeiteten 2011 im sekundären Sek- tor, während mit 51 Prozent gut die Hälfte aller Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor regis- triert wurden (SO: 67.4%).78

Branchenstruktur Der Bezirk Thal zeigt die klassische Branchenstruktur einer ländlichen Region der Schweiz. Stark überproportional vertreten sind die Landwirtschaft und das Baugewerbe, welche 2011 gemeinsam rund ein Viertel der Beschäftigung ausmachten. Im schweizweiten Vergleich überdurchschnittliche Anteile konnten zudem in den MEM-Industrien beim Branchenaggregat «Papier/Druck» und in geringerem Ausmass im Gastgewerbe ausgemacht werden.79

Exporte 2013 lieferte das Thal rund 2 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die Ex- portstruktur des Bezirks wird dabei nicht durch eine einzelne Warengruppe geprägt. Mit den Warengruppen «Papier und Grafische Erzeugnisse», «Metalle», «Maschinen, Apparate, Elekt- ronik» und «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» gibt es vier Bereiche, welche alle je mehr als 15 Prozent an den Gesamtexporten aus dem Bezirk ausmachen.80

74 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013 Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 75 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 76 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 77 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 78 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 79 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 80 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

64 Abb. 68: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Thal

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Thal Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 14'305 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 5.4% 70% 65+ Frauenanteil 48.8% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 60% 62% 62% Ausländeranteil 17.9% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 51 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.36% 0.64% 0.56% 20% 10% 21% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 -12 131 17'991 0% Thal Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.08% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 107 112 Thal 106 105 110 Kt. SO 104 108 CH 106 103 104 102 102 101 100 100 98 99 Thal 96 98 Kt. SO 94 97

92

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Thal 2.4 2.0 1.8 3.5 3.3 2.0 2.2 2.6 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Thal Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 5'357 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 635 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 11.9% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'989 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 37.1% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 2'733 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Thal Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 51.0% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

Total -10% Land- und Forstwirtschaft 3%0% Thal Kt. SO 17% Papier und Grafische 103% Erzeugnisse 29% Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 5%

1% Metalle Chemie / Pharma

Metalle 7% Maschinen, Apparate, 1% Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -32% Präzisionsinstrumente, Uhren, 32% Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 4% Bijouterie 18% Rest Rest 3%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

65 10.6 Gäu

Zugehörige Gemeinden Egerkingen, Härkingen, Kestenholz, Neuendorf, Niederbuchsiten, Oberbuchsiten, Oensingen, Wolfwil

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Gäu rund 19’500 Personen, was einem Anteil an der kantonalen Bevölkerung von rund 7.4 Prozent entspricht. Bevölkerungsmässig ist der Bezirk Gäu das dynamischste Teilgebiet im Kanton Solothurn. Seit der Jahrtausendwende ist die Bevölke- rungszahl im Bezirk Gäu um 17.8 Prozent gewachsen. Damit weist das Gäu auch als einziger Solothurner Bezirk eine dynamischere Bevölkerungsentwicklung auf als die Schweiz.81 Für die nächsten 20 bis 25 Jahren wird dem Bezirk Gäu von allen Solothurner Teilgebieten der stärkste Bevölkerungsanstieg vorausgesagt. Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölke- rungszahl voraussichtlich um gut 10 Prozent ansteigen.82

Arbeitsmarkt Mit rund 16‘000 Arbeitsplätzen weist das Gäu einen Anteil an der kantonalen Beschäftigung von rund 11.7 Prozent auf.83 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2013 mit 2.4 Prozent spürbar unter dem kantonalen Durchschnitt (2.7%).84

Sektoralstruktur Rund 2.5 Prozent der Arbeitsplätze im Gäu sind im primären Sektor angesiedelt. Weitere 24 Prozent zählen zum sekundären Sektor. Den weitaus grössten Beschäftigungsanteil hält aber der Dienstleistungssektor. Mit rund 73.6 Prozent liegt dieser deutlich über dem kanto- nalen und ungefähr im nationalen Durchschnitt (SO: 67.4%; CH: 74.1%).85

Branchenstruktur Dank einer ausgezeichneten Erreichbarkeit hat sich das Gäu zu einem der wichtigsten Logis- tik-Clustern der Schweiz entwickelt. So zählten 2011 rund 27 Prozent aller Arbeitsplätze im Gäu zur Branche «Verkehr & Logistik». Hinzu kommt ein ebenfalls grosser und stark über- durchschnittlicher Anteil des Handels (20%). Alleine diese beiden Branchen vereinigen also rund die Hälfte aller Arbeitsplätze im Bezirk Gäu.86 Auch bei einigen Industriebranchen wie der Metallindustrie oder dem Maschinenbau zeigen sich im Vergleich zur Schweiz überdurch- schnittliche Beschäftigungsanteile.

Exporte 2013 lieferte das Gäu rund 6.4 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die mit Abstand wichtigste Exportwarengruppe ist jene der «Maschinen, Apparate, Elektronik», ge- folgt von der Metallindustrie und den Produkten der chemisch-pharmazeutischen Industrie, welche einen Anteil von 19 bzw. 12 Prozent an den Gesamtexporten ausmachen.87

81 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 82 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 83 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 84 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 85 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 86 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 87 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

66 Abb. 69: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Gäu

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Gäu Kt. SO CH 100% 15% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 19'561 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 7.4% 70% 65+ Frauenanteil 49.4% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 65% 62% 62% Ausländeranteil 19.9% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 477 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 2.50% 0.64% 0.56% 20% 10% 21% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 65 131 17'991 0% Gäu Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.34% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

120 112 Gäu 110 115 Kt. SO 108 CH 106 110 104 105 102 100 100 98 Gäu 95 96 Kt. SO 94

90

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.6 2.2 2.0 3.3 3.3 2.2 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Gäu Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 15'962 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 392 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 2.5% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 3'823 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 24.0% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 11'747 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Gäu Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 73.6% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

0% Gäu Total Land- und Forstwirtschaft 7% 2% 3% 2% Kt. SO 12% Papier und Grafische 158% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -9%

8% Metalle Chemie / Pharma 19% Metalle 41% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -14%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 55% -24% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest Rest 41%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

67 10.7 Olten

Zugehörige Gemeinden Boningen, Däniken, , Eppenberg-Wöschnau, Fulenbach, Gretzenbach, Gunzgen, Hägendorf, Kappel, Olten, Rickenbach, Schönenwerd, Starrkirch-Wil, Walterswil, Wangen bei Olten

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Olten 52’755 Personen. Damit lebten rund ein Fünftel aller Ein- wohnerinnen und Einwohner des Kantons im Bezirk Olten, was diesen zum bevölkerungs- reichsten Bezirk des Kantons macht. Seit der Jahrtausendwende ist die Bevölkerungszahl im Bezirk Olten um rund 7.2 Prozent gestiegen. Damit folgt die Bevölkerungsentwicklung des Bezirks in etwa der Dynamik des Gesamtkantons.88 Dies bestätigt sich auch beim Blick in die Zukunft: Gemäss der Bevölkerungsprognose wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Olten zwi- schen 2010 und 2035 voraussichtlich um rund 6.5 Prozent ansteigen.89

Arbeitsmarkt Mit rund 34‘277 Arbeitsplätzen sind im Bezirk Olten rund ein Viertel aller kantonalen Arbeits- plätze angesiedelt.90 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2013 mit 2.4 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt von 2.7 Prozent.91

Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Wirtschaft des Bezirks Olten zeigt sich ähnlich wie jene der Schweiz: Den mit Abstand grössten Beschäftigungsanteil zeigt der Dienstleistungssektor mit rund 75 Prozent. Der sekundäre Sektor stellt rund 23 Prozent der Arbeitsplätze, während lediglich 1.2 Prozent im primären Sektor arbeiten.92

Branchenstruktur Von allen betrachteten Bezirken zeigt die Region Olten den zweithöchsten Dienstleistungsan- teil. Überproportional stark vertreten sind dabei insbesondere der Bereich Verkehr und Logis- tik und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Während der starke Verkehrssektor sicherlich auf die ausgezeichnete Erreichbarkeit der Region mit der Bahn und auf der Strasse zurückzuführen ist, zeugt die überproportionale Vertretung der unternehmensbezogenen Dienstleistungen von der regionalen Zentrumsfunktion der Stadt Olten.93

Exporte 2013 lieferte die Industrie des Bezirks Olten rund 15 Prozent der Exporte des ganzen Kan- tons Solothurn. Die Exportstruktur nach Warengruppen ist dabei breit diversifiziert. Vier Wa- rengruppen zeigen einen Anteil von mehr als 10 Prozent an den Gesamtexporten: Die Wa- rengruppe «Maschine, Apparate, Elektronik» ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent die Gewichtigste. Sie wird gefolgt von der Warengruppe «Land- und Forstwirtschaft», der Grup- pe «Papier, Papierwesen, grafische Erzeugnisse» und der Gruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie».94

88 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 89 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 90 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 91 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 92 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 93 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 94 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

68 Abb. 70: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Olten

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Olten Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 52'755 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 20.1% 70% 65+ Frauenanteil 50.2% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 63% 62% 62% Ausländeranteil 24.8% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 193 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.37% 0.64% 0.56% 20% 10% 19% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 74 131 17'991 0% Olten Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.14% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 108 112 Olten 106 110 Kt. SO 108 CH 104 106 102 104 102 100 100 Olten 98 98 Kt. SO 96 96

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.6 2.2 2.0 3.3 3.3 2.2 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Olten Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 34'277 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 420 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 1.2% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 8'116 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 23.7% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 25'740 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Olten Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 75.1% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

Total 3% Land- und Forstwirtschaft Olten 14% 18% Kt. SO

Papier und Grafische -4% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft -7% Chemie / Pharma 12% Papier und Grafische Erzeugnisse 8% Metalle 13% Chemie / Pharma

Metalle -6% Maschinen, Apparate, 1% Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik 1%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 8% 38% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest 35% Rest 12%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

69 10.8 Gösgen

Zugehörige Gemeinden Erlinsbach, Hauenstein-Ifenthal, Kienberg, , Niedergösgen, Obergösgen, Rohr, Stüss- lingen, Trimbach, Winznau,

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Gösgen 23’836 Personen. Das entspricht rund 9 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit dem Jahr 2000 ist die Bevölkerungszahl im Bezirk um rund 6 Prozent und damit leicht weniger stark als im kantonalen Mittel angestiegen (SO: +6.8%).95 Auch für die Zukunft ist im Bezirk Gösgen von einer leicht unterdurchschnittlichen Bevölkerungsentwicklung auszugehen. Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl voraussichtlich um rund 5 Prozent ansteigen.96

Arbeitsmarkt 2011 wurden im Bezirk Gösgen rund 6‘800 Arbeitsplätze gezählt. Dies entspricht einem An- teil an der kantonalen Beschäftigung von rund 5 Prozent.97 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2013 mit 2.4 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt (2.7%).98

Sektoralstruktur Mit rund 6.6 Prozent der Arbeitsplätze ist der primäre Sektor im Bezirk Gösgen stärker aus- geprägt als im kantonalen Durchschnitt. Hingegen liegt der Anteil der Arbeitsplätze im se- kundären Sektor unter dem Solothurner Durchschnitt, während der tertiäre Sektor genau wie im gesamten Kanton rund zwei Drittel der Arbeitsplätze ausmacht.99

Branchenstruktur Neben der überproportional vertretenen Landwirtschaft wird die Branchenstruktur des Be- zirks Gösgen insbesondere durch die Branche Gesundheits- und Sozialwesen geprägt. Rund ein Viertel aller Arbeitsplätze der Region entfallen auf das Gesundheits- und Sozialwesen.100

Exporte 2013 trugen die Exporte aus dem Bezirk Gösgen mit rund 3 Prozent zu den kantonalen Ex- porten bei. Die Untersuchung der regionalen Exportstruktur zeigt, dass vier Warengruppen einen relevanten Anteil an den Exporten ausmachen. Es sind dies die Gruppen «Papier, Pa- pierwaren und grafische Erzeugnisse» mit einem Anteil von 37 Prozent, «Chemie / Pharma» mit 23 Prozent, «Land- und Forstwirtschaft» mit 18 Prozent und «Maschine, Apparate, Elekt- ronik» mit rund 9 Prozent.101

95 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 96 für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 97 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 98 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 99 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 100 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 101 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

70 Abb. 71: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Gösgen

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Gösgen Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 23'836 262'965 8'136'689 90% 18% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 9.1% 70% 65+ Frauenanteil 50.3% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 62% 62% 62% Ausländeranteil 22.1% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 147 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.63% 0.64% 0.56% 20% 10% 20% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 7 131 17'991 0% Gösgen Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.03% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 107 106 112 Gösgen 105 110 Kt. SO 104 108 CH 103 106 102 104 101 102 100 100 99 Gösgen 98 98 Kt. SO 96 97

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.6 2.2 2.0 3.3 3.3 2.2 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Gösgen Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 6'839 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 450 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 6.6% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'761 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 25.7% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 4'629 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Gösgen Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 67.7% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

-3% Gösgen Total Land- und Forstwirtschaft 10% Kt. SO 1% 18% Papier und Grafische Land- und Forstwirtschaft -22% Erzeugnisse 9% Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 9% 2% -5% Metalle Chemie / Pharma

Metalle -17% Maschinen, Apparate, Elektronik -27% 23% Maschinen, Apparate, Elektronik Präzisionsinstrumente, Uhren, 37% 267% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie

Rest Rest 47%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

71 10.9 Dorneck

Zugehörige Gemeinden Bättwil, Büren, Dornach, Gempen, Hochwald, Hofstetten-Flüh, Metzerlen-Mariastein, Nuglar- St.Pantaleon, Rodersdorf, Seewen, Witterswil

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Dorneck gut 20‘000 Personen. Das sind rund 7.7 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende hat die Bevölkerungszahl im Bezirk Dorneck um 11 Prozent und damit deutlich stärker als im kantonalen Schnitt zugenom- men.102 Auch die Wachstumsaussichten sind in Bezug auf die Bevölkerung intakt. Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Dorneck mit voraussichtlich rund 8 Pro- zent deutlich ansteigen.103

Arbeitsmarkt Im Bezirk Dorneck wurden 2011 rund 6‘000 Arbeitsplätze gezählt. Dies entspricht einem Anteil an 4.5 Prozent aller Solothurner Arbeitsplätze.104 Die Arbeitslosenquote lag im Schwarzbubenland105 2013 bei 2.1 Prozent und damit deutlich tiefer als im kantonalen Durchschnitt (2.7%).106

Sektoralstruktur 2011 waren im Bezirk Dorneck rund 7.6 Prozent der Arbeitsplätze im primären Sektor ange- siedelt. Rund jede fünfte Stelle entfiel zudem auf den sekundären Sektor. Der Dienstleis- tungssektor hielt einen Beschäftigungsanteil von rund 72 Prozent (SO: 67.4%).107

Branchenstruktur Die Branchenstruktur der Wirtschaft im Bezirk Dorneck zeigt neben einem überproportiona- len primären Sektor eine weitere Besonderheit in einem stark überdurchschnittlichen Wirt- schaftszweig «Kunst, Unterhaltung, Erholung», der einen Beschäftigungsanteil von 5 Prozent innehat, gut dreimal höher als im Schweizer Durchschnitt. Im sekundären Sektor liegt der ökonomische Schwerpunkt bei der Metallindustrie, welche 2010 rund 3.3 Prozent aller Be- schäftigten ausmachte. Absolut betrachtet sind die Branchen mit den meisten Beschäftigten der öffentliche Sektor und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen.108

Exporte 2013 lieferte der Bezirk Dorneck rund 0.8 Prozent der Exporte des Kantons Solothurn. Die bedeutendsten Warengruppen waren die Fahrzeuge mit einem Anteil von 35 Prozent, die «Metalle» mit rund 32 Prozent und die chemisch-pharmazeutische Industrie mit rund 18 Prozent.109

102 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 103 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 104 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 105 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 106 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 107 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 108 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 109 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

72 Abb. 72: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Dorneck

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Dorneck Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 20'124 262'965 8'136'689 90% 19% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 7.7% 70% 65+ Frauenanteil 51.0% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 60% 62% 62% Ausländeranteil 16.8% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 77 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.39% 0.64% 0.56% 20% 10% 21% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 17 131 17'991 0% Dorneck Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.09% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 110 112 Dorneck 108 110 Kt. SO 106 108 CH 104 106 102 104 100 102 100 98 Dorneck 98 96 Kt. SO 96 94

94

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Thierstein/Dorneck 2.1 1.8 1.6 2.2 2.4 2.1 2.2 2.1 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Dorneck Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 6'094 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 462 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 7.6% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'236 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 20.3% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 4'396 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Dorneck Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 72.1% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

-50% Dorneck Total Land- und Forstwirtschaft 3%0% Kt. SO 18% Papier und Grafische 26% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -53% 41% -2% Metalle Chemie / Pharma

Metalle -68% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -2%

Präzisionsinstrumente, Uhren, -30% Bijouterie 32% Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 0% Rest 5% Rest -45%

-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

73 10.10 Thierstein

Zugehörige Gemeinden Bärschwil, Beinwil, Breitenbach, Büsserach, Erschwil, Fehren, Grindel, Himmelried, Kleinlüt- zel, Meltingen, Nunningen, Zullwil

Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Thierstein rund 14'162 Personen. Das sind 5.4 Prozent der Solo- thurner Bevölkerung. Im Bezirk Thierstein wurde seit der Jahrtausendwende ein Bevölke- rungsanstieg um rund 4.5 Prozent beobachtet. Damit zeigte sich die Bevölkerungsentwick- lung weniger dynamisch als im kantonalen Durchschnitt (SO: +6.8%).110 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Thierstein voraussichtlich nur geringfügig anstei- gen (+1.3%).111

Arbeitsmarkt Mit im Jahr 2011 5‘110 registrierten Arbeitsplätzen zählt der Bezirk Thierstein rund 3.8 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze.112 Die Arbeitslosenquote lag im Schwarzbuben- land113 2013 bei 2.1 Prozent und damit deutlich tiefer als im kantonalen Durchschnitt (2.7%).114

Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur des Bezirks Thierstein ist von einem überproportionalen ersten, einem überdurchschnittlich stark vertretenen zweiten und einem weniger stark ausgeprägten drit- ten Sektor geprägt. Rund 9 Prozent der Arbeitsplätze wurden durch die Land- und Forstwirt- schaft geschaffen, weitere 42.6 Prozent entfielen auf den sekundären Sektor und etwas weniger als die Hälfte der Arbeitsplätze entfallen auf den Dienstleistungssektor.115

Branchenstruktur Die Branchenstruktur der Wirtschaft im Bezirk Thierstein weist neben dem starken primären Sektor weitere Besonderheiten auf. Diese zeigen sich insbesondere in einer hohen Konzent- ration Metallindustrie und des Wirtschaftszweigs Elektronik, Optik, Uhren, mit Beschäfti- gungsanteilen von je um die 10 Prozent. Auch das Baugewerbe zählt mit einem Beschäfti- gungsanteil von rund 12 Prozent zu den wichtigen Arbeitgebern der Region.116

Exporte Gut 3 Prozent der Warenausfuhren aus dem Kanton Solothurn stammen aus dem Bezirk Thierstein. Die regionale Exportstruktur wird dabei durch zwei Warengruppen dominiert: Rund 44 Prozent aller Ausfuhren waren auf die Exporte der Warengruppe «Maschine, Appa- rate, Elektronik» zurückzuführen, weitere 25 Prozent auf «Steine und Erden» und rund 14 Prozent auf «Leder, Kautschuk und Kunststoff».117

110 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2013, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2013. 111 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 112 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 113 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 114 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 115 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 116 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2011 (provisorische Ergebnisse Stand April2014) 117 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.

74 Abb. 73: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Thierstein

BEVÖLKERUNG

Bevölkerungsstand und -Struktur Abb. Altersstruktur der Bevölkerung

Thierstein Kt. SO CH 100% Bevölkerungszahl per 31.12.2013 14'162 262'965 8'136'689 90% 19% 18% 18% 80% Bevölkerungsanteil am Kanton 5.4% 70% 65+ Frauenanteil 49.9% 50.3% 50.6% 60% 20-65 50% 60% 62% 62% Ausländeranteil 12.9% 20.8% 23.8% 00-19 40% Wanderungssaldo 2012 59 1'667 45'170 30% Wanderungssaldo in % der Bev. 0.42% 0.64% 0.56% 20% 10% 21% 19% 20% Geburtenüberschuss 2012 -17 131 17'991 0% Thierstein Kt. SO CH Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.12% 0.05% 0.22% Quelle: BFS Bem: Anteil der Altersgruppen in %, 2012 Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungswachstum 2000 - 2013 Abb. Bevölkerungswachstum 2015 - 2035

114 107 106 112 Thierstein 105 110 Kt. SO 104 108 CH 103 106 102 104 101 102 100 100 99 Thierstein 98 98 Kt. SO 96 97

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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 Bem: indexiert: 2010 = 100

ARBEITSMARKT

Arbeitslosenquoten

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Reg. Thierstein/Dorneck 2.1 1.8 1.6 2.2 2.4 2.1 2.2 2.1 Kanton Solothurn 2.7 2.3 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 Schweiz 3.0 2.5 2.4 3.4 3.5 2.8 2.9 3.2

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Beschäftigte nach Sektoren 2011 Abb. Standortquotienten 2011

PRIMÄRER SEKTOR

Thierstein Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 5'110 135'927 4'847'365 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 461 4'674 171'163 übriger 2. Sektor

Anteil Primärer Sektor 9.0% 3.4% 3.5% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 2'176 39'593 1'082'549 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 42.6% 29.1% 22.3% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 2'473 91'660 3'593'654 Gesundheits- und Sozialwesen Thierstein Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 48.4% 67.4% 74.1% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0

Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH AUSSENHANDEL

Abb. Exportstruktur 2013 Abb. Exportentwicklung 2013

-8% Thierstein Total Land- und Forstwirtschaft 0%1%2% 7% Kt. SO

Papier und Grafische -20% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft

Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -2%

45% 4% Metalle Chemie / Pharma

Metalle -13% Maschinen, Apparate, Elektronik 44% Maschinen, Apparate, Elektronik -7%

Präzisionsinstrumente, Uhren, 7% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie Rest -8% 0% Rest -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%

Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung

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