Wirtschaftsförderung
Wirtschaftslage Kanton Solothurn Einblicke und Ausblicke
2016
Wirtschaftslage Kanton Solothurn Einblicke und Ausblicke 2016
Oktober 2016
Die Wirtschaftsförderung publiziert alle zwei Jahre einen Bericht zur Konjunktur und Struktur des Kantons Solothurn. Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich an die Wirtschaftsför- derung des Kantons Solothurn, 032 627 95 23.
Herausgeberin: Redaktion: Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn Solothurner Handelskammer Untere Sternengasse 2 Grabackerstrasse 6 4509 Solothurn 4502 Solothurn Telefon +41 32 627 95 23 Telefon +41 32 626 24 24 [email protected] [email protected]
2 Inhaltsverzeichnis
ZUSAMMENFASSUNG 5 TEIL I: KANTON SOLOTHURN 9 1 BEVÖLKERUNG 10 1.1 Bevölkerungsstand 10 1.2 Bevölkerungsentwicklung 10 1.3 Bevölkerungsprognose 12 1.4 Pendlersaldo 12
2 WERTSCHÖPFUNG UND BIP 14 2.1 Entwicklung des Bruttoinlandprodukts 14 2.2 Bruttowertschöpfung nach Branchen 16 2.3 BIP pro Kopf 16
3 ARBEITSMARKT UND BESCHÄFTIGUNG 18 3.1 Beschäftigung 18 3.2 Arbeitslosigkeit 20 3.3 Lehrstellenmarkt 20
4 WIRTSCHAFTSSTRUKTUR 22 4.1 Sektoralstruktur 22 4.2 Branchenstruktur 23
5 UNTERNEHMEN IM KANTON SOLOTHURN 26 5.1 Unternehmensstruktur 26 5.2 Unternehmensdemografie 28
6 AUSSENHANDEL 30 6.1 Bedeutung der Exportwirtschaft 30 6.2 Exportentwicklung 30 6.3 Exportmärkte 33 6.4 Exporte nach Warengruppen 33 6.5 Solothurner Exporte im Vergleich zur Schweiz 34
7 FOKUS AUF AUSGEWÄHLTE BRANCHEN 36 7.1 Tourismus 36 7.2 Baugewerbe und Immobilienmarkt 37
8 RAHMENBEDINGUNGEN 42 8.1 Finanzen 42 8.2 Steuern 45 8.3 Synthetische Standort-Indikatoren 47
TEIL II: REGIONEN DES KANTONS SOLOTHURN 50 9 DIE REGIONEN IM VERGLEICH 51 9.1 Bevölkerung 51 9.2 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 53 9.3 Wirtschaftsstruktur 56 9.4 Exporte 57 9.5 Standortqualitätsindex 58 9.6 Übersicht über die Bezirke 59
3 10 PORTRAIT DER EINZELNEN BEZIRKE 60 10.1 Solothurn 60 10.2 Lebern 62 10.3 Bucheggberg 64 10.4 Wasseramt 66 10.5 Thal 68 10.6 Gäu 70 10.7 Olten 72 10.8 Gösgen 74 10.9 Dorneck 76 10.10 Thierstein 78
4 Zusammenfassung
Bevölkerung:
Bevölkerungs- Ende 2015 wohnten im Kanton Solothurn 267‘656 Personen. Dabei waren struktur 19.2 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre und gut 18.8 Prozent älter als 65 Jahre. Der Anteil der Personen im Rentenalter lag damit leicht über dem nationalen Durchschnitt (CH: 18.0%). Der Anteil der ausländi- schen Bevölkerung betrug 21.9 Prozent (CH: 24.6%).
Bevölkerungs- Zwischen 2000 und 2015 stieg die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn entwicklung um durchschnittlich 0.6 Prozent pro Jahr, schweizweit hingegen um 1 Pro- zent. Der Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn ist seit der Jahrtau- sendwende vor allem auf die internationale Zuwanderung zurückzuführen. Der interkantonale Wanderungssaldo und der Geburtenüberschuss waren im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2015 sehr bescheiden.
Bevölkerungs- Die neuste Bevölkerungsprognose vom Juni 2016 geht davon aus, dass die prognose solothurnische Bevölkerung bis ins Jahr 2045 auf 318‘800 Personen anstei- gen wird. Dies entspricht einer Zunahme von rund 52‘400 Personen im Vergleich zum Jahr 2015. Damit liegen die neusten Bevölkerungsprognosen für den Kanton deutlich über den Szenarien aus dem Jahr 2010.
Pendlersaldo Der Kanton Solothurn weist einen negativen Pendlersaldo auf, d.h. die Zahl der Wegpendler aus dem Kanton Solothurn in andere Kantone (rund 46‘700) übertrifft die der Zupendler aus anderen Kantonen um rund 13’400 Personen.
Konjunkturelle Lage:
Bruttoinland- Das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich produkt (BIP) im Jahr 2013 auf 16.8 Milliarden Franken, was rund 2.6 Prozent des natio- nalen BIP (634.9 Mrd.) entspricht. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (BIP pro Kopf) betrug 2013 rund 64‘500 CHF (CH: Fr. 78‘500). Im interkan- tonalen Vergleich belegt der Kanton Solothurn damit einen Rang im hinte- ren Mittelfeld (Rang 15).
Seit 1995 zeigt sich die Wirtschaftsentwicklung im Kanton Solothurn im Vergleich zur schweizerischen Entwicklung weniger dynamisch. Insbeson- dere zwischen 1995 und 2005 konnte der hiesige Wirtschaftsstandort (+0.7% p.a.) nicht mit der schweizerischen Wirtschaftsentwicklung (+1.9% p.a.) mithalten.
In der Aufschwungphase zwischen 2005 und 2008 konnte der Kanton Solo- thurn mithalten, seither allerdings verläuft die Wirtschaftsentwicklung sehr volatil. Vor allem 2009 musste der exportorientierte Kanton in Folge der Weltwirtschaftskrise einen argen Rückgang hinnehmen (-3.6%). Aber auch die Jahre 2012 und 2015 verliefen infolge zweier sprunghafter Währungs- anstiege unerfreulich. Die Prognosen für die nächsten Jahre sind verhalten optimistisch.
5 Arbeitsmarkt und Gemäss der jüngsten Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) zählte Beschäftigung der Kanton Solothurn im Jahr 2013 136‘464 Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 2005 zeigt sich ein bescheidener Beschäftigungsanstieg um 3.8 Prozent. Im Wachstumsranking der Kantone belegt der Kanton Solo- thurn damit den sechstletzten Platz. Branchenseitig erklärt sich diese ver- gleichsweise schwache Beschäftigungsentwicklung unter anderem durch einen Beschäftigungsrückgang in vielen Industriebranchen, wobei vor allem die Maschinenindustrie und das Papier- und Druckgewerbe während der Krise unter Druck geraten sind.
Zwar überzeugt der Kanton Solothurn weniger durch eine dynamische Be- schäftigungsentwicklung, hingegen aber durch einen stabilen und soliden Arbeitsmarkt. Die kantonale Arbeitslosenquote lag 2015 im Jahresdurch- schnitt bei 2.6 Prozent und damit um 0.6 Prozentpunkte unter dem natio- nalen Durchschnitt (CH: 3.2%).
Aussenhandel Die Warenexporte aus dem Kanton Solothurn zeigten in den letzten Jahren als Folge der weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen und des anhaltend starken Frankens eine rückläufige Tendenz. Auch im vergangenen Jahr 2015 gingen die wertmässigen Ausfuhren aus dem Kanton Solothurn um rund 2.9 Prozent zurück (CH: -2.6%).
Hauptgrund für das schwache Ergebnis 2015 ist sicherlich die Aufhebung des Euromindestkurses zum Jahresbeginn 2015, welche sich in einer sin- kenden Nachfrage aus Europa auswirkte. Branchenseitig waren davon vor allem die Maschinenindustrie und die Papierindustrie betroffen, welche deutliche Einbussen hinnehmen mussten.
Den mit Abstand grössten Anteil an den Solothurner Exporten vereinigte 2015 die Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» mit einem Anteil von 44.2 Prozent (CH: 23%) auf sich. An zweiter Stelle der wertmässig wichtigsten Exportgüter folgt die Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» mit 23 Prozent (CH: 15.3%) und an dritter Stelle liegt mit 15.7 Prozent der Export von Metallen (CH: 5.8%).
Rund 56.5 Prozent der Solothurner Exporte gingen 2015 in die EU (CH: 53.7%), 17.7 Prozent gingen nach Asien (CH: 22.3%) und 20.7 Prozent nach Amerika (CH:18.4%).
Wirtschaftsstruktur:
Sektoralstruktur 2013 waren von den insgesamt 136’464 Arbeitsplätzen im Kanton Solo- thurn rund 3.2 Prozent in der Landwirtschaft (CH: 3.3%) angesiedelt, 28.9 Prozent in der Industrie (CH: 22.0%) und 67.8 Prozent im Dienstleis- tungssektor (CH: 74.6%). Die Sektoralstruktur des Kantons Solothurn ist somit durch einen überdurchschnittlichen Anteil des 2. Sektors geprägt.
Branchenstruktur Bei der Betrachtung der Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftszweigen bzw. Branchen wird ersichtlich, dass im Kanton Solothurn die Branchen der MEM-Industrie (Maschinen, Elektronik/Optik, Metall), das Baugewerbe, der Handel, der Bereich Verkehr & Logistik, die unternehmensnahen Dienstleis- tungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen sehr bedeutende Wirt- schaftszweige darstellen.
6 Unternehmens- Die überwiegende Mehrheit aller Unternehmen im Kanton Solothurn wie struktur auch in der gesamten Schweiz bildeten 2013 Mikrobetriebe mit weniger als 10 Vollzeitäquivalenten (SO: 91,7%; CH: 91.9%). Insgesamt zählen 99.8 Prozent aller Unternehmen im Kanton Solothurn zu den KMU (CH: 99.8%) und nur gerade 0.2 Prozent stellen Grossbetriebe mit mehr als 250 Voll- zeitäquivalenten dar. Diese Grossunternehmen sind aber in Bezug auf die Beschäftigung relevant, bieten sie doch Arbeitsplätze für 27.6 Prozent der im Kanton Solothurn beschäftigten Personen (CH: 34.4%).
Rahmenbedingungen:
Finanzen Die Nettoverschuldung des Kantons Solothurn beträgt rund 1.4 Mrd. CHF oder 5‘260 CHF pro Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Net- toverschuldung in Folge der Ausfinanzierung der Deckungslücke der Pensi- onskasse des Kantons Solothurn (PKSO) beinahe verdoppelt. Die internati- onal anerkannte Agentur Standard & Poor’s bewertete den Kanton Solo- thurn 2016 aber dennoch mit dem Ratingwert „AA+/stable“ und attestiert dem Kanton damit eine stabile Finanzlage. Der Ressourcenindex, welcher die Finanzstärke eines Kantons annähert, weist für den Kanton Solothurn einen Indexwert von 74.8 Punkten auf (CH: 100 Punkte), was im Kantons- ranking den 21. Rang bedeutet.
Steuern Beim seit 2010 jährlich ausgewiesenen Steuerausschöpfungsindex liegt der Kanton Solothurn rund 5 Punkte über dem Durchschnitt aller Kantone. Damit nimmt der Kanton Solothurn einen Platz in der hinteren Hälfte (Rang 16) ein, was bedeutet, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung hö- her ausfällt als im Durchschnitt der Schweiz.
Der Staatssteuerertrag setzt sich zum deutlich grösseren Teil aus dem Steuersubstrat der natürlichen Personen zusammen (67.4%). Der Anteil der juristischen Personen betrug 2015 rund 13.7 Prozent. Im Jahr 2015 belief sich der Steuerertrag im Kanton Solothurn auf rund 940 Mio. CHF.
Standortqualität Vorhandene synthetische Indikatoren zur Standortattraktivität führen den Wirtschaftsstandort Solothurn im Mittelfeld des Rankings der Schweizer Kantone. Sowohl der Standortqualitätsindex (SQI) der Credit Suisse als auch der Kantonale Wettbewerbsindikator (KWI) führen den Kanton Solo- thurn auf dem 16. Rang.
Solothurner Bezirke:
Bevölkerung Die bevölkerungsmässig grössten Bezirke des Kantons Solothurn sind die Bezirke Olten (rund 54‘000 Einwohner), Wasseramt (rund 50‘200 Einwoh-
ner) und Lebern (rund 45‘000 Einwohner). Gemeinsam vereinigen sie knapp 56 Prozent der kantonalen Bevölkerung. Der Bezirk Solothurn weist als Zentrum klar die höchste Bevölkerungsdichte aller Bezirke auf, die Be- zirke Thal, Bucheggberg und Thierstein die geringsten.
Seit der Jahrtausendwende stieg die Bevölkerungszahl in sämtlichen Bezir- ken an. Den mit Abstand höchsten Zuwachs verzeichnete dabei der Bezirk Gäu (+23.2%), welcher als einziger Bezirk einen stärkeren Bevölkerungs-
7 anstieg verzeichnete als der Schweizer Schnitt (+15.6%). Das geringste Bevölkerungswachstum wurde mit 1.9 Prozent im Bezirk Thal beobachtet.
Beschäftigung Mehr als ein Viertel aller im Kanton Solothurn beschäftigten Personen wa- ren 2013 im Bezirk Olten tätig. Auch die Bezirke Lebern (15.1%), Solothurn
(14.9%), Wasseramt (14.1%) und Gäu (12.0%) verzeichneten Beschäfti- gungsanteile von über 10 Prozent.
Die Bezirke Olten, Solothurn und Gäu haben einen höheren Anteil an Be- schäftigten als an der Bevölkerung. Dies zeigt die Bedeutung dieser drei Bezirke als gewichtige Wirtschaftsstandorte des Kantons, in welche Berufs- tätige aus anderen Bezirken bzw. Kantonen zupendeln.
Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Bezirke präsentiert sich regional sehr unterschied- lich. Die Landwirtschaft ist vor allem in den Bezirken Bucheggberg und Thal überproportional stark vertreten, die Industrie in den Bezirken Lebern, Thierstein und Wasseramt und der Dienstleistungssektor in den Bezirken Solothurn, Olten, Gäu und Dorneck.
Arbeitslosigkeit Die Region Grenchen verzeichnete 2015 eine höhere Arbeitslosenquote als die anderen Bezirke. Mit 3.7 Prozent liegt sie spürbar über dem kantonalen Durchschnitt (2.6%) und als einzige aller Solothurner Teilregionen über dem Schweizer Durchschnitt (3.2%). Das Schwarzbubenland (Bezirke Thierstein und Dorneck) verzeichnete – wohl nicht zuletzt dank der geo- graphischen Nähe zum Wirtschaftszentrum Basel – mit 2.2 Prozent die tiefste Arbeitslosenquote der Teilgebiete.
Exporte Mehr als die Hälfte der Solothurner Exporte stammten 2015 aus dem Be- zirk Lebern. Die Bezirke Olten und Wasseramt folgen mit je um die 15 Prozent Anteil auf den Plätzen zwei und drei.
Standortqualität Der Standortqualitätsindex der Credit Suisse wird anhand von verschiede- nen Standortfaktoren (Steuerbelastung, Bildung, Haushaltseinkommen, verkehrstechnische Erreichbarkeit) berechnet. Gemäss diesem Index ver- fügen die Solothurner Bezirke über eine unterschiedliche Standortqualität: Während die Bezirke Solothurn, Olten, Dorneck und Gäu über dem Schwei- zer Mittel abschneiden, erhalten das Thal, Thierstein, Bucheggberg, Lebern und Gösgen eine unterdurchschnittliche Bewertung. Der Bezirk Wasseramt liegt ungefähr im Schweizer Mittel.
8 Teil I: Kanton Solothurn
Der Kanton Solothurn liegt im Mittelpunkt der Schweizer Ballungszentren und ist jeweils etwa 30 Minuten von Basel, Bern, Zürich oder Luzern entfernt. Diese ideale Erreichbarkeit ist einer der grossen Standortvorteile des Kantons. Dank Autobahnkreuz und Eisenbahnknoten liegen mehrere Universitäten und Fachhochschulen in Pendlerdistanz, werden 1.5 Millionen Arbeitskräfte erschlossen und drei Flughäfen in bequemer Reisedistanz erreicht.
Auch wenn der Dienstleistungssektor heute bedeutender ist, wird der Kanton Solothurn den- noch gern als «Industriekanton im Grünen» bezeichnet. Und dies nicht ganz zu Unrecht, liegt doch die in Vollzeitäquivalenten gemessene Beschäftigung im sekundären Sektor bei rund einem Drittel und damit deutlich über dem Schweizerischen Durchschnitt von rund 25 Prozent.
Branchenseitige Schwerpunkte bilden unter anderem die Maschinen-, Elektro- und Metallin- dustrie (MEM), der Energiesektor und die Logistik, welche im Kanton Solothurn ein deutlich höheres Gewicht aufweisen als im schweizerischen Durchschnitt. Die Solothurner MEM- Industrie sticht durch ihre Präzisionsorientierung heraus.
Präzision hat im Kanton Solothurn Tradition: Aus der Uhrenindustrie hat sich dank Erfah- rung, Wissensdurst und Innovationsgeist eine eigentliche Präzisionsindustrie entwickelt. Sie kann sich auf Arbeitskräfte mit hohem Qualitätsbewusstsein verlassen und beliefert den Weltmarkt mit Spitzenprodukten für Automobilbau, Uhrenproduktion, Medizinaltechnik oder auch Raumfahrt.
Abb. 1: Kanton Solothurn
9 1 Bevölkerung
Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Bevölkerungsstand, der Bevölkerungsstruktur und der Bevölkerungsentwicklung des Kantons Solothurn. Untersucht werden Kenngrössen wie die Altersstruktur, Migrationssaldi, Bevölkerungsprognosen oder das Pendlersaldo.
1.1 Bevölkerungsstand
Ende 2015 wohnten im Kanton Solothurn 267‘656 Personen. Damit verzeichnete der Kanton Solothurn gegenüber Ende 2014 eine Bevölkerungszunahme von rund 0.9 Prozent oder 2‘485 Personen. Zum Jahresende 2015 waren 19.2 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre und 18.8 Prozent älter als 65 Jahre. Der Alterslastenquotient, also der Anteil der Per- sonen über 65 am Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter (zwischen 20 und 65 Jahre) lag damit bei 30.4 Prozent. Ein Blick auf die Bevölkerungspyramide des Kantons zeigt, dass im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt vor allem die Gruppe der 30- bis 45-Jährigen un- tervertreten ist (vgl. Abb. 2).
Abb. 3: Bevölkerungspyramide des Kantons Solothurn im Vergleich mit der Schweiz
100+ 95 90 CH Frau 85 CH Mann 80 75 SO Frau 70 65 SO Mann 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -2.0% -1.5% -1.0% -0.5% 0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0%
Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Jahr 2015, Bevölkerungsanteil pro Jahrgang
Mit 50.2 Prozent war per Ende 2015 ziemlich genau die Hälfte der Bevölkerung im Kanton weiblich. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung betrug 21.9 Prozent und lag damit leicht unter dem nationalen Durchschnitt von 24.6 Prozent.
1.2 Bevölkerungsentwicklung
Seit 1990 ist die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn insgesamt um 15.9 Prozent ange- stiegen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum um 0.6 Prozent pro Jahr ent- spricht. Der Anstieg war damit spürbar schwächer als im Schweizer Durchschnitt, wo seit 1990 ein Bevölkerungswachstum um rund 23.3 Prozent erfolgte. Der unterdurchschnittliche Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn ist dabei vollumfänglich auf die 2000er-Jahre zu- rückzuführen: Während die Bevölkerungsentwicklung in den 90er Jahren noch einem ähnli-
10 chen Pfad wie in der Schweiz folgte, zeigte sich seit der Jahrtausendwende eine deutlich unterschiedliche Dynamik: Zwischen 2000 und 2015 stieg die Bevölkerungszahl im Kanton Solothurn um durchschnittlich 0.6 Prozent pro Jahr, schweizweit hingegen um 1 Prozent. Dabei ging die Schere zwischen der Schweiz und dem Kanton Solothurn vor allem in den Nullerjahren auf (vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und im Kanton Solothurn
125
120
115
110
105 Kanton Solothurn 100 Schweiz
95
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1990 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Index: 1990 = 100; Jahre 1990 bis 2015; Bevölkerungszahl zum Jahresende
Der Bevölkerungsanstieg im Kanton Solothurn war in den Nullerjahren einzig auf die interna- tionale Zuwanderung zurückzuführen. Der interkantonale Wanderungssaldo war negativ und der Geburtenüberschuss lag nahe bei null. Seit 2010 ist auch das interkantonale Wande- rungssaldo wieder positiv und die Bevölkerungszahl wächst auch insgesamt wieder stärker (vgl. Abb. 5).
Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung nach Komponenten im Kanton Solothurn
3'500 Wanderungssaldo kantonal 3'000 Wanderungssaldo international 2'500 Geburtenüberschuss 2'000
1'500
1'000
500
0
-500
-1'000
1999 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Ø 00-10 Ø Ø 10-15 Ø Ø 90-00 Ø Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: In Personen; Jahre 1990 bis 2015
11 1.3 Bevölkerungsprognose
Im Juni 2016 erschienen die neusten Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone der Schweiz für die Jahre 2015 bis 2045. Die aktuellste Bevölkerungsprognose geht im Refe- renzszenario für den Kanton Solothurn im mittleren Szenario von einem Anstieg der Bevölke- rung um 52‘400 Personen auf 318‘800 Einwohner im Jahr 2045 aus. Bis zum Jahr 2035 wird für den Kanton eine Bevölkerungszahl von knapp 310‘000 Einwohnern prognostiziert.
Damit liegen die neusten Bevölkerungsprognosen für den Kanton deutlich über den Szenari- en aus dem Jahr 2010, bei welchem diese Zahl nicht einmal im hohen Szenario erreicht wor- den wäre.
Abb. 6: Bevölkerungsprognosen für den Kanton Solothurn und die Schweiz
134 SO Szenario "hoch" 132 130 SO Referenzszenario 128 126 SO Szenario "tief" 124 122 120 CH Szenario "hoch" 118 CH Referenzszenario 116 114 CH Szenario "tief" 112 110 108 106 104 102 100 98
96
2027 2040 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 2039 2041 2042 2043 2044 2045 2015 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Index: 2015 = 100, verschiedene Szenarien
Neben dem Referenzszenario werden bei der kantonalen Bevölkerungsprognose auch zwei Alternativszenarien vorgestellt, welche die untere und obere Entwicklungsgrenze markieren. Im hohen Szenario steigt die Bevölkerungszahl bis ins Jahr 2045 sogar auf rund 340‘000 Einwohner an, im tiefen Szenario wird ein Anstieg auf 297‘000 Personen vorausgesagt.
1.4 Pendlersaldo
Der Kanton Solothurn weist bei den erwerbstätigen Personen einen negativen Pendlersaldo auf. Das heisst, dass die Zahl der Wegpendelnden aus dem Kanton Solothurn in andere Kan- tone (rund 46‘700) die der Zupendelnden aus anderen Kantonen (rund 33‘300) übertrifft. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 betrug der Negativ-Pendlersaldo der Erwerbstätigen rund 13‘400 Personen (vgl. Abb. 7).
Spannend ist neben dem Wegpendleranteil auch eine weitere Kenngrösse: Der Anteil der im Kanton Solothurn wohnhaften Erwerbstätigen, welche einer Arbeit ausserhalb des Kantons nachgehen. Sie zeigt, dass dieser bei ziemlich genau einem Drittel zu liegen kommt.
Nimmt man neben den erwerbstätigen Pendlerinnen und Pendler auch die Ausbildungspend- ler hinzu, so erhöht sich der Negativ-Pendler-Saldo auf rund 17‘700 Personen, da auch bei den Auszubildenden mehr Weg- als Zupendler zu beobachten sind.
12 Abb. 7: Pendlerstatistik für den Kanton Solothurn
2010 2011 2012 2013 2014 Ø 2010-2014 Erwerbstätige Pendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 45'186 45'020 46'230 48'279 48'762 46'695 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 32'231 32'227 32'934 34'761 34'435 33'318 Pendler-Saldo Erwerbstätige -12'954 -12'793 -13'296 -13'519 -14'326 -13'378 Im Kanton SO wohnhafte Erwerbstätige 137'417 138'529 136'124 141'369 140'538 138'795 Wegpenleranteil 32.9% 32.5% 34.0% 34.2% 34.7% 33.1%
Ausbildungspendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 9'516 10'830 11'268 11'795 10'289 10'739 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 6'163 6'444 6'242 6'550 6'646 6'409 Pendler-Saldo Auszubildende -3'353 -4'386 -5'026 -5'245 -3'643 -4'331
Total Pendler/innen Wegpendler/innen in andere Kantone 54'701 55'850 57'498 60'075 59'050 57'435 Zupendler/innen aus anderen Kantonen 38'394 38'671 39'176 41'311 41'081 39'727 Pendler-Saldo Total -16'307 -17'179 -18'322 -18'763 -17'969 -17'708
Quelle: Eidgenössische Volkszählung, Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Pendler in Personen; Auszubildende = SchülerInnen, Lernende, StudentInnen, Jahre 2010 - 2014
13 2 Wertschöpfung und BIP
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Wirtschaftsleistung des Kantons Solothurn. Untersucht werden das Bruttoinlandprodukt, die Wertschöpfung verschiedener Branchenaggregate so- wie das BIP pro Kopf. Analysiert werden jeweils der Stand und die Entwicklung.
2.1 Entwicklung des Bruttoinlandprodukts
Seit 1995 zeigt sich die Wirtschaftsentwicklung im Kanton Solothurn im Vergleich zur schweizerischen Entwicklung weniger dynamisch. Insbesondere zwischen 1995 und 2005 konnte der hiesige Wirtschaftsstandort nicht mit der schweizerischen Wirtschaftsentwicklung mithalten. Während die Schweizer Wirtschaft in diesem Zeitraum mit jährlich durchschnittlich rund 1.9 Prozent zulegte, konnte das kantonal-solothurnische BIP lediglich um rund 0.7 Prozent pro Jahr expandieren.1
Ab 2005 bis zur Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 konnte der Kanton Solothurn mit der ge- samtschweizerischen Wirtschaftsentwicklung mithalten. Seither allerdings verläuft die Wirt- schaftsentwicklung im Kanton Solothurn sehr volatil. Vor allem 2009 musste der exportorien- tierte Kanton in Folge der Weltwirtschaftskrise einen argen Rückgang hinnehmen (-3.6%). Aber auch die Jahre 2012 und 2015 verliefen infolge zweier sprunghafter Währungsanstiege unerfreulich (vgl. Abb. 8).
Abb. 8: Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
3.0% Kanton Solothurn 2.5% Schweiz
2.0%
1.5%
1.0%
0.5%
0.0%
-0.5%
-1.0% 95-05 05-10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20-25
Quelle: BAKBASEL (Prognose-Stand: April 2016) Bemerkung: Wachstum des realen BIP in % p.a.; 1995 bis 2025
Mittelfristig schätzt das Wirtschaftsforschungsinstitut BAKBASEL die Wirtschaftsaussichten für den Kanton Solothurn verhalten optimistisch ein. Zwar ist für das laufende Jahr 2016 noch nicht viel zu erwarten, für die Jahre 2017 bis 2019 ist aber von einer laufenden Wachs- tumsbeschleunigung auszugehen. In der langen Frist wird ein Wachstum leicht unter dem Schweizer Schnitt erwartet (vgl. Abb. 8).
1 Die Ausführungen des Kapitels basieren auf den Datenbanken und Prognosen von BAKBASEL.
14 2.1.1 Wertschöpfungsentwicklung nach Branchen
Für die Jahre 2008 bis 2013 existieren zusätzlich zu den BIP-Daten von BAKBASEL auch Wertschöpfungskennzahlen zu verschiedenen Branchenaggregaten. Die nachfolgende Abbil- dung 9 zeigt, dass sich die verschiedenen Branchen ganz unterschiedlich entwickelten. Die Betrachtung der Wachstumsraten der verschiedenen Jahre zeigt dabei eindrücklich, dass sich einzelne Branchenaggregate im Wirtschaftsverlauf sehr volatil zeigen. Spannend ist vor allem die Entwicklung im sekundären Sektor, wo im Krisenjahr 2009 ein regelrechter Einbruch zu beobachten war und wo dann in den beiden nachfolgenden Jahren deutliche Nachholeffekte wirkten, bevor die Industrie 2012 in Folge des Wertanstiegs des Schweizer Frankens einen erneuten Rückgang hinnehmen musste.
Abb. 9: Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen
10%
8%
6%
4%
2%
0% 08-09 09-10 10-11 11-12 12-13 -2%
-4% Land-, Forstwirtschaft und Fischerei Bergbau, Herstellung von Waren, Bau
-6% Handel, Verkehr, Gastgewerbe Finanzdienstleistungen und Versicherungen Unternehmensbezogene Dienstleistungen Öffentliche Verwaltung -8% Öffentliche Dienstleistungen Private Haushalte BIP -10%
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Bemerkung: Wachstum der realen Bruttowertschöpfung in %
15 2.2 Bruttowertschöpfung nach Branchen
Das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich im Jahr 2013 auf 16.8 Milliarden Franken, was rund 2.6 Prozent des nationalen BIP (634.9 Mrd.) entspricht.2 Rund ein Drittel der Wertschöpfung des Kantons Solothurn wird dabei im verarbeitenden Gewerbe und in der Bauwirtschaft erwirtschaftet. Damit liegt dieser Anteil deutlich höher als im schweizerischen Durchschnitt, wo der Bereich lediglich rund ein Viertel des BIP ausmacht.
Das Aggregat «Handel, Verkehr und Gastgewerbe» bildet mit einem Wertschöpfungsanteil von rund 26 Prozent ebenfalls einen ökonomischen Schwerpunkt, wobei dieser insgesamt ungefähr im Schweizer Schnitt liegt. Einen im schweizweiten Vergleich unterdurchschnittli- chen Wertschöpfungsanteil zeigen hingegen der Finanzsektor und die unternehmensbezoge- nen Dienstleistungen.
Abb. 10: Wertschöpfungsanteil verschiedener Branchen
100% 7.6% 6.8% 7.1% 8.6% 7.8% 6.7% Private Haushalte 90% 9.8% 10.1% 9.6% 13.3% 12.4% 11.4% Öffentliche Dienstleistungen 80% 9.9% 10.8% 8.0% 8.0% 9.1% 19.7% 70% 6.5% Öffentliche Verwaltung 9.9% 12.8% 3.4% 11.4% 14.9% 60% 3.5% 10.3% Unternehmensbezogene 4.5% 15.0% 10.4% 5.0% Dienstleistungen 50% 5.7% 26.0% Finanzdienstleistungen und 24.9% Versicherungen 40% 27.6% 24.5% 23.6% Handel, Verkehr, 30% Gastgewerbe 47.9% 20% Bergbau, Herstellung von Waren, Bau 31.1% 28.3% 24.3% 22.5% 25.0% 10% Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 0% 0.6% 0.7% 1.0% 0.8% 0.4% 1.0% SO CH BE AG BL JU Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Bemerkung: Anteil in %; Jahr 2013
2.3 BIP pro Kopf
Mit knapp 64‘500 Schweizer Franken weist der Kanton Solothurn für das Jahr 2013 im Ver- gleich zur gesamten Schweiz ein niedrigeres Bruttoinlandprodukt pro Kopf aus (CH: 78‘500 CHF). Im interkantonalen Vergleich belegt der Kanton Solothurn damit einen Rang im Mittel- feld (Rang 15, vgl. Abb. 11). An der Spitze des Rankings liegen die Zentrumskantone Basel, Genf und Zürich sowie Zug, wo die wertschöpfungsintensiven Branchen wie die Pharma-
2 Bundesamt für Statistik (BFS): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)
16 Industrie, der Rohstoffhandel, die Immobilien- oder die Finanzwirtschaft überdurchschnittlich vertreten sind.
Abb. 11: Bruttoinlandprodukt pro Kopf
180'000
160'000
140'000
120'000
100'000
80'000
60'000
40'000
20'000
0 BS ZG GE ZH SH NE TI CH BE SG GR VD NW BL GL SO LU OW JU AG TG AI FR SZ AR VS UR
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: in CHF je Einwohner; Jahr 2013
Betrachtet man die Entwicklung des BIP pro Kopf über die Zeit, so fällt auf, dass diese Kenn- zahl über die gesamten 20 Jahre betrachtet spürbar zugenommen hat. Diese Zunahme ist dabei aber ausschliesslich auf die Nullerjahre zurückzuführen. In den letzten 5 Jahren hat das BIP pro Kopf nicht mehr zugenommen. Insgesamt gilt es festzuhalten, dass über die ganze Periode betrachtet der schweizerische Anstieg etwas ausgeprägter ausgefallen ist als jener im Kanton Solothurn (vgl. Abb. 12).
Abb. 12: Entwicklung des BIP pro Kopf
90'000 Kanton Solothurn 80'000 Schweiz 70'000
60'000
50'000
40'000
30'000
20'000
10'000
0
1999 1996 1997 1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1995 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), BAKBASEL Bemerkung: in CHF je Einwohner
17 3 Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Kapitel 3 analysiert verschiedene Kenngrössen zum Arbeitsmarkt. Dabei wird die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen und der Beschäftigungszahlen ebenso unter die Lupe genom- men wie die Arbeitslosenquoten oder die Lehrstellensituation.
3.1 Beschäftigung
Die Zahl der Erwerbstätigen entwickelt sich im Kanton Solothurn ähnlich wie die allgemeine Wirtschaftsleistung gemessen am BIP, die Ausschläge hingegen sind dabei deutlich weniger stark als bei der Wertschöpfung – so werden denn auch bei keiner der betrachteten Perio- den Rückgänge beobachtet. Mit Ausnahme des Jahres 2013 hat die Beschäftigung in den letzten 5 Jahren im Kanton Solothurn stärker zugelegt als in der Vergangenheit. Auch die Einschätzung der künftigen Beschäftigungsentwicklung im Kanton Solothurn fällt verhältnis- mässig erfreulich aus, was nicht zuletzt auch auf die Ansiedlung neuer Arbeitgeber zurückzu- führen ist.3
Abb. 13: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen
2.5% Kanton Solothurn Schweiz 2.0%
1.5%
1.0%
0.5%
0.0% 95-05 05-10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20-25
Quelle: BAKBASEL (Prognose-Stand: April 2016) Bemerkung: Wachstum der Zahl der Beschäftigten in % p.a.; 1995 bis 2025
Gemäss der jüngsten Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) zählte der Kanton Solo- thurn 2013 136‘464 Beschäftigte, das sind 2.75 Prozent der schweizerischen Beschäftigten. Kennzahlen der STATENT existieren auch für die Jahre 2005 und 2008, so dass auch Aussa- gen über die Beschäftigungsentwicklung gemacht werden können. Zwischen 2005 und 2013 hat die Zahl der Beschäftigten im Kanton Solothurn um 3.8 Prozent zugelegt. Hierbei gilt es aber zu bedenken, dass der Anstieg vor allem auf die Entwicklung vor der Weltwirtschafts- krise in 2009 zurückzuführen ist. Während die Beschäftigtenzahl im Kanton Solothurn zwi- schen 2005 und 2008 um 6.1 Prozent zugelegt hat, ging sie zwischen 2008 und 2013 um 2.2 Prozent zurück.
3 BAKBASEL: Wirtschaftsdaten der Kantone, Stand: April 2016.
18 Abb. 14: Entwicklung der Zahl der Beschäftigten
25% 05-08 20% 08-13 05-13 15%
10%
5%
0% ZG GE VD TI ZH OW SZ NE FR CH LU BS GR AG JU VS TG BL SG SH NW SO BE AI AR GL UR
-5%
-10%
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2015) Bemerkung: Wachstumsraten in %
Im interkantonalen Vergleich (vgl. Abb. 14) entwickelte sich damit die Zahl der im Kanton Solothurn Beschäftigten deutlich unterdurchschnittlich. Lediglich in fünf Kantonen war ein geringeres Wachstum zu beobachten und im Schweizer Schnitt legte die Beschäftigung zwi- schen 2005 und 2013 um 11.8 Prozent und damit um 8 Prozentpunkte stärker zu als im Kanton Solothurn.
Abb. 15: Beschäftigungsentwicklung nach Branchen im Kanton Solothurn: Wachstumsbeiträge
40% übriger 2. Sektor 30% Verkehr & Logistik Unternehmensbez. Übriger 3. Sektor 20% DL
Gesundheits- und 10% Baugewerbe Information und Öffentliche Sozialwesen Kommunikation Optik /Elektronik / Verwaltung 0% Uhren 4% Finanzsektor Metallindustrie -10% 1.5% Gastgewerbe Handel -20% Landw. Forstw. Fischerei
-30% Maschinenbau Wachstumsbeitrag 2005 - 2013 Papier / Druck -40% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2015) Bemerkung: Wachstumsbeiträge; Horizontale Achse: Anteil der Beschäftigten der Branche an der Gesamtbe- schäftigung im Jahr 2013; Vertikale Achse: Beschäftigungswachstum 2005-2013 in %
Abbildung 15 zeigt die Wachstumsbeiträge der Branchen am gesamten Beschäftigungs- wachstum im Kanton Solothurn. Auf der y-Achse ist die Entwicklung der Beschäftigungszah- len abgetragen, auf der x-Achse der Anteil der Beschäftigten der Branche an der Gesamtbe- schäftigung. Der Wachstumsbeitrag wird durch die Grösse der Kreise dargestellt und zeigt auf, wie viele Prozentpunkte des Gesamtwachstums auf das Konto der entsprechenden
19 Branche gehen. Der Wachstumsbeitrag hängt einerseits von der Bedeutung der Branche für die Gesamtbeschäftigung und andererseits vom Beschäftigungswachstum in der Branche ab.
Betrachtet man die Wachstumsbeiträge nach Branchen, so zeigt sich für die Jahre 2005 bis 2013 ein sehr unterschiedliches Bild. Einen grossen positiven Beschäftigungseffekt verzeich- neten verschiedene Bereiche des tertiären Sektors wie beispielsweise die unternehmensbe- zogenen Dienstleistungen, der öffentliche Sektor (Verwaltung, aber insbesondere das Ge- sundheits- und Sozialwesen) oder der Bereich Verkehr & Logistik. Schwieriger war die Ent- wicklung hingegen in vielen Industriebranchen, wobei vor allem die Maschinenindustrie und das Papier- und Druckgewerbe während der Krise unter Druck geraten sind.
Nach Sektoren betrachtet zeigt sich, dass der Beschäftigungsanstieg im Kanton Solothurn alleine durch den tertiären Sektor zu Stande kam. Der sekundäre Sektor stagnierte zwischen 2005 und 2013, im primären Sektor zeigte sich gar ein deutlicher Rückgang.
3.2 Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote im Kanton Solothurn lag im Jahresdurchschnitt 2015 bei 2.6 Prozent und damit deutlich unter dem nationalen Schnitt von 3.2 Prozent. 2015 waren im Kanton Solothurn durchschnittlich 3‘844 Arbeitslose registriert. Den tiefsten Wert im Jahresverlauf 2015 erreichte die Arbeitslosigkeit im Monat Mai bei einer Arbeitslosenquote von 2.4 Prozent, die höchsten Werte im Jahresverlauf zeigten sich im Dezember mit einer Quote von 3.2 Prozent. Zum Jahresende 2015 lag die Arbeitslosenquote im Vergleich mit dem Vorjah- reswert um rund 0.6 Prozentpunkte höher.
Abb. 16: Arbeitslosenquote im Zeitvergleich
4.5% Solothurn 4.0% Schweiz 3.5%
3.0%
2.5%
2.0%
1.5%
1.0%
0.5%
0.0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Bemerkung: Wachstumsraten in %
3.3 Lehrstellenmarkt
2015 wurden im Kanton Solothurn insgesamt rund 2‘300 neue Lehr-, Anlehr- oder Vorlehr- verträge unterzeichnet. Etwa 100 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der laufenden Lehrverträge
20 zeigte sich mit knapp 6‘400 ähnlich wie im Vorjahr. Generell zeigt sich aber der Bestand an Lehrverhältnissen über die letzten Jahre als sehr stabil.
Abb. 17: Lehrverträge im Kanton Solothurn, 1970-2015
7'000
6'000
6'654
6'538
6'464
6'415
6'385
6'384
6'369
6'353
6'347
6'331
6'326
6'134
6'061
5'977 5'919
5'000 5'873
5'833
5'830
5'827 5'694 Lehrverträge total
4'000 4'924 davon neue Lehrverträge 3'000
2'000
2'396
2'344
2'335
2'331
2'313
2'310
2'305
2'286
2'262
2'241
2'222
2'206
2'184
2'146
2'123
2'107
2'088
2'017 1'972
1'000 1'954 1'789
0
1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1970 Quelle: Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen Kanton Solothurn Bemerkung: Lehr-, Anlehr- und Vorlehrverträge per 31.12.
21 4 Wirtschaftsstruktur
In Kapitel 4 wird die Wirtschaftsstruktur des Kantons Solothurn anhand der Beschäftigten- zahlen aus der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) untersucht. Dabei wird ge- zeigt, wo der Kanton Solothurn seine ökonomischen Schwerpunkte hat und wie sich die Struktur in den letzten Jahren verändert hat.
4.1 Sektoralstruktur
Im Jahr 2013 waren im Kanton Solothurn knapp 4‘400 Personen im primären Sektor be- schäftigt. Dies entspricht einem Anteil von rund 3.2 Prozent. Der Anteil der Land- und Forst- wirtschaft ging dabei seit 2005 deutlich zurück, dies sowohl im Kanton Solothurn als auch in der gesamten Schweiz. Im Vergleich mit der gesamten Schweiz ist die Bedeutung des pri- mären Sektors im Kanton Solothurn sehr ähnlich (CH: 3.3%).
Deutlich gewichtiger ist im Kanton Solothurn die Industrie. Der sekundäre Sektor bietet knapp 39‘500 Arbeitsplätze, was 28.9 Prozent aller Stellen ausmacht. Gemessen an vollzeit- äquivalenten Beschäftigten ist die Industrie noch bedeutender. Da Teilzeitarbeit im sekundä- ren Sektor weniger stark verbreitet ist, macht der Anteil der Vollzeitäquivalente (VZÄ) rund 34.1 Prozent der gesamtwirtschaftlichen VZÄ aus (vgl. Abb. 18).
Im Vergleich mit der Schweiz zeigt sich im Kanton Solothurn eine deutlich überdurchschnitt- liche Vertretung des sekundären Sektors. Der Kanton Solothurn gehört zu den typischen Investitionsgüterstandorten wie die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen und St. Gallen. Der überdurchschnittliche Anteil der Industrie zeigt sich auch im interkanto- nalen Vergleich. Mit seinen fast 30 Prozent Beschäftigungsanteil ist die Bedeutung des Sek- tors für die Gesamtwirtschaft deutlich höher als in vielen anderen Kantonen (vgl. Abb. 19).
Abb. 18: Sektoralstruktur nach Beschäftigung: Kanton Solothurn vs. Schweiz
100%
90%
74% 66% 66% 67% 68% 68% 73% 73% 74% 75% 61% 61% 63% 63% 63% 69% 70% 71% 71% 71% 80% 70% 60% 3. Sektor 50% 2. Sektor 40% 1. Sektor
30%
36%
36%
35%
34%
34%
30%
30% 29%
20% 29%
29%
27%
27%
26%
26%
26%
23%
23%
22% 22% 10% 22% 4% 4% 3% 3% 3% 5% 4% 3% 3% 3% 3% 3% 3% 3% 3% 4% 3% 3% 3% 3% 0% 05 08 11 12 13 05 08 11 12 13 05 08 11 12 13 05 08 11 12 13 Kt. Solothurn Schweiz Kt. Solothurn Schweiz Beschäftigte Total (Arbeitsplätze) Beschäftigte Vollzeitäquivalente (VZÄ)
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahre 2005, 2008, 2011, 2012 und 2013
Auch wenn im Zusammenhang mit dem Kanton Solothurn oft vom «Industriekanton im Grü- nen» gesprochen wird, gilt es festzuhalten, dass der Dienstleistungssektor mit rund zwei Drittel der Gesamtbeschäftigung bzw. rund 92‘500 Beschäftigten die weitaus grösste Bedeu-
22 tung innehat. Zudem nimmt die relative Bedeutung des tertiären Sektors sowohl im Kanton Solothurn als auch in der gesamten Schweiz auf Kosten des zweiten und ersten Sektors lau- fend zu (vgl. Abb. 18).
Abb. 19: Beschäftigungsanteil des sekundären Sektors in den Schweizer Kantonen
40%
35%
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0% GL JU NE OW AI TG SG SH AG AR NW UR SO BL SZ FR TI LU VS CH BE GR ZG BS VD ZH GE Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2015) Bemerkung: Beschäftigungsanteil in %, Jahr 2013
4.2 Branchenstruktur
Bei der Betrachtung der Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftszweigen bzw. Branchen im Jahr 2013 wird ersichtlich, dass im Kanton Solothurn die Branchen der MEM-Industrie (Ma- schinen, Elektronik, Metall), das Baugewerbe, der Handel, der Bereich Verkehr & Logistik, die unternehmensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen sehr bedeutende Wirtschaftszweige darstellen (vgl. Abb. 20).
Spannend ist hierbei auch der Vergleich über die Zeit: Seit 2005 hat sich in Bezug auf die Branchenstruktur Einiges verändert. Besonders sichtbar wird dies am Bedeutungsverlust einiger klassischer Industriebranchen, wie das Papier- und Druckgewerbe oder die Maschi- nenindustrie. Aber auch im Detailhandel, im Gastgewerbe und im primären Sektor zeigt sich ein deutlicher Beschäftigungsrückgang. Klar an Bedeutung gewonnen haben hingegen das Baugewerbe, der Bereich Verkehr & Logistik, die unternehmensnahen Dienstleistungen so- wie das Gesundheits- und Sozialwesen (vgl. Abb. 20).
Bei der Betrachtung der Branchenstruktur ist immer auch der Vergleich mit der gesamten Schweiz interessant, weil so herausgearbeitet werden kann, welche Branchen im Kanton überproportional vertreten sind und damit eine Spezialisierung darstellen. Diesen Vergleich zeigt die Abbildung 21, welche die Standortquotienten der Branchen darstellt. Hierbei zeigt sich, dass die branchenseitigen Spezialisierungen vor allem die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), der Energiesektor und der Bereich Verkehr & Logistik betrifft, welche im Kanton Solothurn ein deutlich höheres Gewicht aufweisen als im schweizerischen Durch- schnitt (vgl. Abb. 21).
23 Die Wirtschaftsstruktur des Kantons ist heute breit gefächert. Ein Klumpenrisiko, wie es in den 70er-Jahren mit der Uhrenindustrie gab, ist nicht mehr auszumachen. So beurteilen die beiden grössten Schweizer Kreditinstitute den Solothurner Branchenmix als diversifiziert und mit zumindest durchschnittlichem Wachstumspotenzial.
Abb. 20: Beschäftigte im Kanton Solothurn nach Wirtschaftszweigen
1. SEKTOR 2005 Land-, Forstwirtschaft, Fischerei 2013 2. SEKTOR Berbau Nahrungsmittelindustrie, Tabak Textilindustrie Holz, Papier & Druck Chemie / Pharma Kunststoff, Glas, Beton, Keramik Metallindustrie Elektronik, Optik, Uhren Maschinenbau Fahrzeugbau Sonstige Waren Energie, Wasser, Entsorgung Baugewerbe 3. SEKTOR Garagengewerbe Grosshandel Detailhandel Verkehr & Logistik Gastgewerbe Information & Kommunikation Finanzsektor Immobilienwirtschaft freiberufl., wiss. und techn. DL Sonstigen wirtschaftliche DL Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheitswesen Sozialwesen (inkl. Heime) Kunst, Unterhaltung, Erholung Sonstigen Dienstleistungen
0 2'000 4'000 6'000 8'000 10'000 12'000
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2015) Bemerkung: Anzahl Beschäftigte, Jahre 2005 und 2013
24 Abb. 21: Standortquotient für die Solothurner Wirtschaftszweige
1. SEKTOR
Land-, Forstwirtschaft, Fischerei
2. SEKTOR
Berbau
Nahrungsmittelindustrie, Tabak
Textilindustrie
Holz, Papier & Druck
Chemie / Pharma
Kunststoff, Glas, Beton, Keramik
Metallindustrie
Elektronik, Optik, Uhren
Maschinenbau
Fahrzeugbau
Sonstige Waren
Energie, Wasser, Entsorgung
Baugewerbe
3. SEKTOR
Garagengewerbe
Grosshandel
Detailhandel
Verkehr & Logistik
Gastgewerbe
Information & Kommunikation
Finanzsektor
Immobilienwirtschaft
freiberufl., wiss. und techn. DL
Sonstigen wirtschaftliche DL
Öffentliche Verwaltung
Erziehung und Unterricht
Gesundheitswesen
Sozialwesen (inkl. Heime)
Kunst, Unterhaltung, Erholung
Sonstigen Dienstleistungen
0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2015) Bemerkung: Der Standortquotient ist eine Masszahl für die Messung der Konzentration von Aktivitäten (hier Branchen). Hierfür werden die Beschäftigtenanteile der Branchen an der Gesamtwirtschaft im Kan- ton Solothurn und in der Schweiz berechnet und anschliessend daraus der Quotient berechnet. Ein Standortquotient > 1 bedeutet, dass eine Branche im Kanton überdurchschnittlich vertreten ist, ein Quotient < 1 deutet auf eine unterdurchschnittliche Vertretung hin.
25 5 Unternehmen im Kanton Solothurn
Gemäss der neuen Statistik der Unternehmensstruktur wurden im Kanton Solothurn im Jahr 2013 rund 15‘700 Unternehmen4 gezählt, das sind 2.7 Prozent aller Schweizer Unterneh- men.5 Von den rund 15‘700 Unternehmen waren mit rund 15‘200 der grösste Teil marktwirt- schaftliche Unternehmen. Die übrigen gut 500 Unternehmen waren Verwaltungseinheiten oder private Organisationen ohne Erwerbszweck. Das nachfolgende Kapitel 5 nimmt die Unternehmen im Kanton Solothurn etwas genauer unter die Lupe. Dazu werden die Unter- nehmensstruktur und die Unternehmensdemographie genauer untersucht.
5.1 Unternehmensstruktur
5.1.1 Grösse
Nur 0.2 Prozent der Unternehmen fallen in der Schweiz und im Kanton Solothurn in die Ka- tegorie der Grossunternehmen mit mehr als 250 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Der kleine Anteil Grossunternehmen vereinigt aber einen hohen Anteil Beschäftigter auf sich. 27.6 Prozent aller Beschäftigten im Kanton Solothurn waren 2013 in einem Grossunternehmen tätig.6
Anders sieht das Bild bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus: Mit einem An- teil der Unternehmen von 99.8 Prozent sind im Kanton Solothurn 72.4 Prozent der Beschäf- tigten bei einem KMU tätig. Innerhalb der KMU-Gruppe dominiert der Anteil der Mikro- Unternehmen (bis zu neun Vollzeitäquivalenten). Sie vereinigen im Kanton Solothurn einen Anteil von 91.1 Prozent aller Unternehmen auf sich.
Abb. 22: Grössenstruktur der Unternehmen, 2013
100% 91.9% 90% 91.7% Kanton Solothurn 80% Schweiz 70% 60% 50%
40% 34.4%
30.0% 27.6%
30% 27.5%
21.4%
21.0%
19.2% 18.8%
20% 6.6%
10% 6.5%
1.4%
1.3%
0.2% 0.2% 0% Mikro Klein Mittel Gross Mikro Klein Mittel Gross (0 -9) (10-46) (50-250) (250+) (0 -9) (10-46) (50-250) (250+) Unternehmen Beschäftigte
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Anteile nach Grössenkategorien in %
4 Als Unternehmen werden hier die institutionellen Einheiten aus den STATENT Daten verwendet. Hierbei werden die marktwirtschaftlichen und nicht-marktwirtschaftlichen Unternehmen zusammen berücksichtigt. Die Daten der STATENT können nicht mit jenen der Betriebszählung verglichen werden, weil die Schwellen für die statistische Erfassung deutlich tiefer liegen. 5 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug.2015) 6 Beschäftigte in Arbeitsstätten, nicht identisch mit den Beschäftigten in Unternehmen.
26 5.1.2 Rechtsform
Die gewählte Rechtsform eines Unternehmens hat Einfluss auf Faktoren wie Haftung, Steu- ern, Kapital und Nachfolgeregelung. So wird je nach Art und Ziel des Unternehmens eine andere Rechtsform gewählt. Einzelfirmen sind für einen ersten Schritt in die Selbstständig- keit sehr beliebt, da kaum Gründungskosten anfallen. Viele Einzelfirmen sind nicht im Han- delsregister eingetragen, weshalb deren Bedeutung wohl noch höher einzuschätzen ist als statistisch ausgewiesen. Im Kanton Solothurn ist die Einzelfirma die häufigste Rechtsform. 31.3 Prozent der am 1.1.2015 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen waren Einzel- firmen (CH: 26.2%). Dies hängt mit der klaren Dominanz der Mikrounternehmen zusammen, bietet doch die Rechtsform der Einzelunternehmung diesen Unternehmen das grösste Mass an Flexibilität.
Gegenüber personenbezogenen Rechtsformen (Einzelfirma, Kollektivgesellschaft, Komman- ditgesellschaft, Genossenschaft, Verein) verfügt eine kapitalbezogene Rechtsform (Aktienge- sellschaft) für expandierende Unternehmen über Vorteile bei der Kapitalbeschaffung sowie bei Haftungsfragen. Der Kanton Solothurn weist mit 29.1 Prozent einen kleineren Anteil an Aktiengesellschaften aus als der Schweizer Durchschnitt (CH: 35%).7 Generell zeigt sich, dass mit der Einzelunternehmung, der Aktiengesellschaft und der GmbH drei Rechtsformen deutlich dominieren. Alle übrigen Rechtsformen sind von ihrer Verbreitung her eher weniger von Bedeutung.
Abb. 23: Rechtsformen der Unternehmen
Einzelunternehmen Aktiengesellschaft GmBH Stiftung Zweigniederlassung Kollektivgesellschaft Genossenschaft Verein Kommanditgesellschaft Ausl. Zweigniederlassung Andere Rechtsformen
CH 26.2% 35.0% 28.3%
SO 31.3% 29.1% 29.1%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: Eidgenössisches Amt für das Handelsregister Bemerkung: Anteile nach Rechtsform in % per 1.1.2015
7 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik, Stand 01.01.2015.
27 5.2 Unternehmensdemografie
5.2.1 Firmenkonkurse
2015 wurden im Kanton 146 Firmenkonkurse eröffnet. Gegenüber dem Vorjahr hat diese Zahl wieder etwas zugenommen, was nicht zuletzt auf die Aufhebung der Wechselkursun- tergrenze zum Euro zurückgeführt werden kann.
Abb. 24: Anzahl Firmenkonkurse im Kanton Solothurn, 2008 - 2015
250
204 188 200
163 159 163 145 146 150 119
100
50
0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Creditreform Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB
Auf 1‘000 im Handelsregister eingetragene Firmen fielen im Kanton Solothurn 2015 rund 10 Firmenkonkurse. Damit lag die Konkursrate ungefähr im Schweizer Schnitt.
Abb. 25: Anzahl Firmenkonkurse je eingetragene Firma, 2015
16
14
12
10
8
6
4
2
0 AI GL GR UR BE JU TG VS LU AG NE BL SG SO CH SZ ZH GE FR NW ZG OW VD SH AR TI BS
Quelle: Creditreform, Eidgenössisches Amt für das Handelsregister Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB
28 5.2.2 Handelsregister: Neueintragungen8 und Löschungen
Im Kanton Solothurn wurden 2015 insgesamt 986 Neueintragungen ins Handelsregister so- wie 678 Löschungen aus dem Handelsregister vorgenommen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme der Neueintragungen um 9.1 Prozent und einer Abnahme der Löschungen um 3.8 Prozent. Insgesamt resultierte 2015 im Kanton Solothurn eine Nettozu- nahme von 308 Handelsregistereintragungen. Dies entspricht einer prozentualen Zunahme von rund 2.1 Prozent zwischen Anfang und Ende 2015.9
Abb. 26: Neueintragungen und Löschungen im Handelsregister, Kt. Solothurn, 2008 - 2015
1200 Neueintragungen Löschungen Nettowachstum
986 1000 958 901 904 835 849 831 754 767 800 747729 707 722 705 678 608 600
400 308 241 204 199 200 134 128 109 18 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Creditreform Bemerkung: Anzahl, basierend auf SHAB
8 Zur Bedeutung von Neugründungen: Technologie-, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen entstehen oft in neu gegrün- deten Firmen. Deren Eigentümer wählen die unternehmerische Unabhängigkeit, um Innovationen in marktfähige Produk- te umzusetzen und vom Ertrag vollumfänglich zu profitieren. Eine hohe Gründungsdynamik kann in einer Region bei- spielsweise dazu beitragen, einen wirtschaftlichen Strukturwandel rasch zu bewältigen oder konjunkturell bedingte Be- triebsschliessungen wettzumachen. Eine Rolle spielt wahrscheinlich die Tatsache, dass Neugründungen vor allem im Dienstleistungsbereich stattfinden. Für die sind die Zentren überproportional interessant, während das Marktpotential im eher durch ländliche Strukturen und produzierendes Gewerbe geprägten Raum zwischen Bodensee und Lac Léman eher gering ist. In der Regel handelt es sich bei den dynamischen Regionen um städtische Ballungsgebiete mit überregionaler wirtschaftlicher Ausstrahlungskraft. In solchen Regionen ist die Kundschaft nahe bei den Unternehmen und das Vorhan- densein bereits bestehender Firmen bietet Netzwerkvorteile, die Unternehmensgründungen erleichtern. Quelle: Bundes- amt für Statistik. 9 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik; Schweizerischer Verband Creditreform.
29 6 Aussenhandel
Kapitel 6 befasst sich mit dem Solothurner Aussenhandel. Es wird aufgezeigt, wie wichtig die Exportwirtschaft für die regionale Wirtschaft ist, wie sich die Güterausfuhren über die Zeit entwickelt haben und welche Waren und Absatzmärkte für die kantonale Exportwirtschaft besonders bedeutend sind.
6.1 Bedeutung der Exportwirtschaft
Die wertmässigen Güterexporte aus dem Kanton Solothurn betrugen 2015 5.23 Milliarden Schweizer Franken. Die Güterexport-Industrie ist im Kanton Solothurn von grosser Bedeu- tung. Dies zeigt unter anderem ein interkantonaler Vergleich der Güterexporte je Einwohner (vgl. Abb. 27), welcher den Kanton Solothurn an elfter Stelle führt. Hierbei gilt es allerdings auch zu bemerken, dass der Kanton in diesem Ranking seit der Jahrtausendwende deutlich zurückgefallen ist. Im Jahr 2000 wurden im Kanton Solothurn noch die vierthöchsten Exporte je Einwohner registriert.
Abb. 27: Exporte pro Einwohner
120'000
2000
100'000 247'448 2015
80'000
60'000
40'000
20'000
0 BS ZG NE GE NW BL FR CH OW SG SO SH AR VD TI AG JU UR GL BE TG GR LU VS ZH SZ AI
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion; Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: nominal, in CHF
6.2 Exportentwicklung
Die Warenexporte aus dem Kanton Solothurn zeigten in den letzten Jahren als Folge der weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen und des anhaltend starken Frankens eine rückläufi- ge Tendenz. Auch im vergangenen Jahr 2015 gingen die wertmässigen Ausfuhren aus dem Kanton Solothurn um rund 2.9 Prozent zurück (CH: -2.6 Prozent).
Hauptgrund für dieses schwache Ergebnis ist im Kanton Solothurn sicherlich die Aufhebung des Euromindestkurses zum Jahresbeginn 2015, welche sich in einer sinkenden Nachfrage aus Europa auswirkte. Branchenseitig waren davon insbesondere die Maschinenindustrie und die Papierindustrie betroffen, welche deutliche Einbussen hinnehmen mussten (vgl. Abb. 28). Ein noch schwächeres Ergebnis verhinderte die starke Solothurner Präzisionsindustrie.
30 Die Ausfuhren der Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» legte 2015 gegenüber dem Vorjahr nominal um 2.2 Prozent zu.
Abb. 28: Entwicklung der Solothurner Warenexporte 2015
Total -2.9% Kanton Solothurn Schweiz Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 2.2%
Rest 1.4%
Metalle -1.4%
Chemie / Pharma -3.3%
Land- und Forstwirtschaft -6.1%
Papier und Grafische Erzeugnisse -6.5%
Maschinen, Apparate, Elektronik -12.2%
-14% -12% -10% -8% -6% -4% -2% 0% 2% 4% Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Entwicklung der nominalen Warenausfuhren im Vergleich zum Vorjahr in %
Eine längerfristige Betrachtung der Entwicklung der nominalen Warenexporte zeigt ein wenig erfreuliches Bild: Während in der gesamten Schweiz die Güterausfuhren seit der Jahrtau- sendwende nominal um rund 60 Prozent zugelegt haben, gingen die Exporte aus dem Kan- ton Solothurn um rund 15 Prozent zurück (vgl. Abb. 29).
Abb. 29: Entwicklung der Solothurner Warenexporte seit 2000
180 170 Kanton Solothurn 160 Schweiz 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Entwicklung der nominalen Warenausfuhren, Index: 2000 = 100
Um die vergleichsweise schwache Entwicklung der Warenexporte aus dem Kanton Solothurn zu erklären, können die verschiedenen Warengruppen als möglicher Erklärungsansatz hinzu- gezogen werden.
31 Abbildung 30 zeigt die Wachstumsbeiträge verschiedener Exportwarengruppen an der ge- samten Exportentwicklung im Kanton Solothurn in den Jahren 2000 bis 2015. Auf der y- Achse ist die Entwicklung der nominalen Warenexporte abgetragen, auf der x-Achse der Anteil der entsprechenden Warengruppe an den Gesamtexporten. Der Wachstumsbeitrag wird durch die Grösse der Kreise dargestellt und zeigt auf, wie viele Prozentpunkte des Ge- samtwachstums auf das Konto der entsprechenden Warengruppe gehen. Der Wachstums- beitrag hängt einerseits von der Bedeutung der Warengruppe für die Exporte und anderer- seits vom Exportwachstum der Gruppe ab.
Betrachtet man die Wachstumsbeiträge nach Warengruppen, so wird deutlich, dass für die schwache Exportentwicklung im Kanton Solothurn insbesondere zwei Warengruppen ver- antwortlich sind: Einerseits die Warengruppe «Papier, Papierwaren und grafische Erzeugnis- se», bei welcher ein Exportrückgang um rund 77 Prozent bzw. rund 650 Mio. CHF festzustel- len war. Dies entspricht einem Negativwachstumsbeitrag von 10.5 Prozentpunkten. Mit die- ser Warengruppe lässt sich also ein Grossteil des Rückgangs zwischen 2000 und 2015 be- reits erklären.
Mit der Exportwarengruppe «Maschinen, Apparate, Elektronik» gibt es eine zweite Gruppe, welche einen erheblichen negativen Wachstumsbeitrag aufweist. Dieser ist mit -26.6 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie jener der Warengruppe «Papier, Papierwaren und grafi- sche Erzeugnisse».
Während sich der Exportrückgang bei der Warengruppe «Papier, Papierwaren und graphi- sche Erzeugnisse» im Kanton Solothurn durch den weitreichenden Rückgang in der Solo- thurner Papierindustrie erklären lässt, fällt die Erklärung bei der Warengruppe «Maschinen, Apparate, Elektronik» deutlich schwieriger, weil das Verschwinden von grossen Playern in der Branche weniger bekannt ist. Mögliche Gründe für den Rückgang könnte eine Verschie- bung der Produktion verschiedener Firmen in Richtung der Warengruppe «Präzisionsinstru- mente, Uhren, Bijouterie», die Verlagerung von Teilen der Produktion ins Ausland oder die Exportabwicklung über Zweigstellen ausserhalb des Kantons sein.
Abb. 30: Wachstumsbeiträge der Warenexportgruppen im Kanton Solothurn
200% 25%
10%
2015) 150% -
Präzisionsinstr, (2000 100% Wachstumsbeitrag 2000 - 2015 Uhren, Bijouterie
Chemie / Pharma 50% Land- und Forstwirtschaft 0% Metalle Rest -50% Papier und Grafische je Warengruppe in % % in Warengruppe je Erzeugnisse Maschinen, Apparate, Elektronik -100% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%
Wachstum Anteil an den gesamten Warenexporten
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Wachstumsbeiträge; Horizontale Achse: Anteil der Warengruppen an den Warenexporten; Vertikale Achse: Wachstum je Warengruppe in % 2000-2015. Die roten Pfeile zeigen, wie sich der Anteil der Warengruppe an den Gesamtexporten von 2000 bis 2015 verändert hat.
32 6.3 Exportmärkte
Im Jahr 2015 gingen rund 56.5 Prozent der Solothurner Exporte in die EU (CH: 53.7%). Der grösste Handelspartner innerhalb der EU war dabei Deutschland mit einem Anteil von 25.9 Prozent (CH: 18.1%). Damit ist Deutschland für den Kanton Solothurn der wichtigste Handelspartner. Neben der EU stellen Amerika mit einem Exportanteil von 20.7 Prozent (CH: 18.4%) und Asien mit einem Anteil von 17.7 Prozent (CH: 22.3%) weitere wichtige Handels- partner dar.10
Gegenüber dem Jahr 2000 haben sich bei den Absatzmärkten der kantonal-solothurner Ex- portindustrie einige Veränderungen eingestellt. Es zeigt sich, dass insbesondere die relative Bedeutung der EU als Absatzmarkt abgenommen hat, während Asien, Amerika und der Rest der Welt an Bedeutung gewonnen haben.
Abb. 31: Warenexporte nach Absatzmärkten, 2015 vs. 2000
2015 3.0% 2000 25.9% 17.7%
1.9% DE 13.4% 29.7% EU (ohne DE)
11.9% Resteuropa
1.6% Amerika Asien 20.7% 41.5% Rest
2.1% 30.6%
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren, Jahre 2000 und 2015
6.4 Exporte nach Warengruppen
Den grössten Anteil an den Solothurner Exporten vereinigte 2015 die Warengruppe «Präzisi- onsinstrumente, Uhren, Bijouterie» mit einem Anteil von 44.2 Prozent (CH: 23%) auf sich. Seit der Jahrtausendwende hat diese Warengruppe in der Solothurner Exportstruktur stetig an Bedeutung gewonnen und schliesslich 2009 die bis dahin grösste Warengruppe «Maschi- nen, Apparate und Elektronik» überholt. Der Anteil der Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» beträgt heute noch rund 23 Prozent, womit sie noch immer die zweitwich- tigste Gruppe darstellt. Noch im Jahr 2000 allerdings war die Warengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» mit einem Exportanteil von mehr als 46.1 Prozent sehr dominant.
Die drittwichtigste Exportwarengruppe ist im Kanton Solothurn die Gruppe «Metalle». Die Metallindustrie stellt 15.7 Prozent der kantonalen Güterexporte, ihr Anteil hat sich gegenüber
10 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik
33 der Jahrtausendwende nur leicht verändert. Ganz anders verhält es sich bei der Warengrup- pe «Papier und Grafische Erzeugnisse», welche noch zur Jahrtausendwende einen hohen Exportanteil stellte (13.6%) und heute nicht mal mehr 4 Prozent der nominalen Warenexpor- te ausmacht.11
Abb. 32: Warenexporte nach Warengruppen, 2015 vs. 2000
2015 3.2% 3.7% Land- und Forstwirtschaft 3.6%
Papier und Grafische Erzeugnisse 2.2% 14.4% 13.6% 15.7% Chemie / Pharma 1.9% 44.2% 14.8% Metalle
46.1% Maschinen, Apparate, Elektronik
Präzisionsinstrumente, Uhren, 23.0% Bijouterie 2000
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren, Jahre 2000 und 2015
6.5 Solothurner Exporte im Vergleich zur Schweiz
2015 kamen rund 2.6 Prozent der Schweizer Exporte aus dem Kanton Solothurn. Damit ist der Exportanteil der kantonalen Exportwirtschaft an den schweizerischen Exporten seit 2000 deutlich zurückgegangen (2000: 4.9%).
Die Warengruppe «Papier und Grafische Erzeugnisse» hat zwar einen geringen Anteil an den Exporten des Kantons Solothurn, aber vom gesamten Papierexport der Schweiz macht der Kanton Solothurn in dieser Branche 2015 gut 10 Prozent aus. Allerdings ist dieser Anteil sehr stark zurückgegangen, betrug er im Jahr 2000 doch noch 24 Prozent (vgl. Abb. 33).
Überproportional hohe Anteile zeigen sich zudem bei den Metallexporten (7.0%), bei den «Maschinen, Apparaten und der Elektronik» (3.9%) sowie bei der Warengruppe «Präzisions- instrumente, Uhren, Bijouterie» (4.9%). Der Zeitvergleich zeigt dabei, dass die relative Be- deutung der Präzisionsinstrumente zu und jene der Metall- und Maschinenindustrie abge- nommen hat.
11 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik
34 Abb. 33: Anteile der Solothurner Exporte an den Schweizer Exporten nach Warengruppen
2.6% Total 4.9%
1.8% Land- und Forstwirtschaft 3.1%
10.7% Papier und Grafische Erzeugnisse
0.2% 24% Chemie / Pharma 0.3%
7.0% Metalle 8.4%
3.9% Maschinen, Apparate, Elektronik 7.7%
Präzisionsinstrumente, Uhren, 4.9% Bijouterie 4.3% 2015 2.0% Rest 2000 3.1%
0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren in %, Jahre 2000 und 2015
35 7 Fokus auf ausgewählte Branchen
In Kapitel 7 werden ausgewählte Branchen einer genaueren Betrachtung unterzogen. In der diesjährigen Ausgabe des Wirtschaftsberichtes handelt es sich dabei um die beiden Quer- schnittsbranchen «Tourismus» und «Bau und Immobilien».
7.1 Tourismus
7.1.1 Logiernächte
Im Kalenderjahr 2015 zählte der Kanton Solothurn 395‘670 Logiernächte in Hotel- und Kur- betrieben. Damit fielen rund 1.1 Prozent der Schweizer Logiernächte (35.6 Mio.) im Kanton Solothurn an. Gegenüber 2014 war im Kanton Solothurn eine Zunahme der Logiernächte um 4.2 Prozent (CH: -0.8%) zu verzeichnen.12
In der langen Sicht zeigt es sich, dass sich die Zahl der Hotelübernachtungen im Kanton Solothurn deutlich günstiger entwickelt hat als im Schweizer Durchschnitt. Während die letz- ten 20 Jahre der Schweizer Hotellerie eine Seitwärtsbewegung einbrachten, konnte die Zahl der Logiernächte im Kanton Solothurn um rund 44 Prozent zulegen (vgl. Abb. 34).
Abb. 34: Entwicklung der Zahl der Hotelübernachtungen
150
140 Kanton Solothurn Schweiz 130
120
110
100
90
80
70
60
50
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1992 Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): Beherbergungsstatistik Bemerkung: Anteil an den nominalen Warenausfuhren in %, Jahre 2000 und 2015
7.1.2 Bruttowertschöpfung im Tourismus
Wertschöpfungs- und Beschäftigungszahlen für die Querschnittsbranche Tourismus sind nur schwer erhältlich und lassen sich nur ungenügend aus den offiziellen Statistiken ablesen. Hingegen existieren vereinzelte Studien, welche sich mit der Bedeutung des Tourismus im
12 Bundesamt für Statistik (BFS): Beherbergungsstatistik .
36 Kanton auseinandersetzen. Eine solche Studie existiert für den Tourismus im Kanton Solo- thurn. Sie wurde von Rütter + Partner im Jahr 2010 erstellt. Gemäss dieser Untersuchung betrug die direkt induzierte Wertschöpfung des Tourismus rund 164 Mio. CHF. Indirekt wer- den zusätzlich noch weitere 107 Mio. CHF durch den Tourismus induziert. Der Gesamtbeitrag des Tourismus zum Bruttoinlandprodukt des Kantons beträgt nach dieser Berechnung 270 Mio. CHF oder 2.1 Prozent des kantonalen BIP. Des Weiteren werden direkt durch den Tou- rismus 2’100 Beschäftigungen in Vollzeitäquivalenten ausgelöst, zu welchen noch 780 indi- rekt induzierte Beschäftigungen hinzukommen. Dies stellt einen Anteil von 2.8 Prozent der gesamten Beschäftigung im Kanton Solothurn dar.13
Abb. 35: Tourismusanteile an Beschäftigung und BIP im Kanton Solothurn und den vier Regionen
2.9% Thal 4.0%
2.1% Kanton Solothurn 2.8%
2.1% Schwarzbubenland 2.7%
1.9% Solothurn 2.7%
BIP-Anteil 1.9% Olten 2.6% Beschäftigten-Anteil
0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0% 3.5% 4.0% 4.5%
Quelle: Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: „Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn“, 2010 Bemerkung: Direkt und indirekt induzierte Beschäftigung und Wertschöpfung, Jahr 2008
7.2 Baugewerbe und Immobilienmarkt
Der Bauwirtschaft kommt in der Solothurner Wirtschaft eine grosse Bedeutung zu. Gut 9‘500 Personen arbeiten im Kanton Solothurn im Baugewerbe. Dies entspricht rund 7 Prozent aller Beschäftigten im Kanton Solothurn.14 Eine detailliertere Analyse über das Baugewerbe und den Immobilienmarkt, welche eng miteinander verknüpft sind, lohnt sich also nicht zuletzt auch deshalb, weil der Immobilienmarkt bei der Standortattraktivität eine wichtige Rolle einnimmt.
In den nachfolgenden Abschnitten werden die Bauinvestitionen nach verschiedenen Bauar- ten sowie verschiedene Kennzahlen zum Immobilienmarkt wie beispielsweise die Wohnei- gentumsquote, Leerstandziffern oder Miet- und Kaufpreise untersucht.
13 Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: „Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn“, 2010. 14 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016)
37 7.2.1 Bauinvestitionen
Im Jahr 2014 wurden im Kanton Solothurn rund 1.68 Milliarden Schweizer Franken für Bau- investitionen ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich dabei ein leichter Rückgang um knapp 3 Prozent. Seit dem Jahr 2000 haben die Bauausgaben um knapp 28 Prozent zuge- legt, insgesamt spürbar langsamer als in der gesamten Schweiz (vgl. Abb. 36).
Abb. 36: Entwicklung der Bauinvestitionen im Kanton Solothurn im Vergleich zur Schweiz
150
140 Kanton Solothurn
130 Schweiz
120
110
100
90
80
70
60
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014* Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Bauinvestitionen, Index: 2000 = 100
Vergleicht man die Entwicklung der Bauinvestitionen nach verschiedenen Bauarten, so zeigt sich, dass im Kanton Solothurn insbesondere der Wohnungsbau deutlich zugelegt hat (vgl. Abb. 37). Im Jahr 2014 machte der Wohnbau im Kanton Solothurn rund 56 Prozent aller Bauausgaben aus. Dem dynamischen Wohnungsmarkt widmen sich die nachfolgenden Ab- schnitte.
Abb. 37: Entwicklung der Bauinvestitionen im Kanton Solothurn nach Bauarten
200 Total 180 Hochbau 160 Tiefbau 140 Wohnbau 120
100
80
60
40
20
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014* Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Bauinvestitionen, Index: 2000 = 100
38 7.2.2 Neu erstellte Wohnungen
2014 wurden im Kanton Solothurn gut 1‘700 Wohnungen neu erstellt – so viele wie seit Mit- te der 90er-Jahre nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um eindrückliche 18.6 Prozent. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der neu erstellten Wohnungen im Kanton Solothurn mehr als verdoppelt (CH: +50%).
Abb. 38: Neu erstellte Wohnungen
250
Kanton Solothurn 200 Schweiz
150
100
50
0
2002 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014* Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Neu erstellte Wohnungen, Index: 2000 = 100
7.2.3 Leerwohnungen
Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwoh- nungsbestand. Eine Veränderung der Leerwohnungsziffer kann unterschiedliche Ursachen haben. Grundsätzlich steigt bei einem Nachfragerückgang oder einem Angebotsüberhang die Leerwohnungsziffer und die Preise fallen. Da der Immobilienmarkt verzögert auf Nachfrage- änderungen reagiert und zudem relativ stark reguliert ist, schlagen sich Marktbewegungen zunächst in den Leerwohnungsziffern nieder und erst später in den Preisen.
2015 wurden im Kanton Solothurn rund 3‘000 oder 2.3 Prozent aller Wohnungen als leerste- hend gemeldet. Die Leerwohnungsziffer lag damit weit über dem Schweizer Mittel von 1.2 Prozent. 2015 verzeichnete der Kanton Solothurn die zweithöchste Leerwohnungsziffer der Schweizer Kantone. Die im nationalen Vergleich hohe Leerwohnungsziffer ist kein neues Phänomen, sie kann schon seit langer Zeit beobachtet werden.15
15 Bundesamt für Statistik (BFS).
39 Abb. 39: Leerwohnungsziffer
4.0%
2015 3.5% 2000 3.0%
2.5%
2.0%
1.5%
1.0%
0.5%
0.0% JU SO GL VS AG AR SG TG BE NW SH GR NE UR CH TI FR LU SZ AI ZH VD OW ZG GE BL BS
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand in %, Jahre 2000, 2015
7.2.4 Eigentumsquote
Die Wohneigentumsquote im Kanton Solothurn lag 2014 mit 49.2 Prozent deutlich über dem Schweizer Durchschnitt von 37.4.16 Dies könnte daran liegen, dass im Kanton Solothurn noch viele ländliche Gebiete vorhanden sind, in denen Wohneigentum üblicher ist als in urbanen Regionen. Ein weiterer Grund könnten die tieferen Wohneigentumspreise als in den angren- zenden Regionen Basel, Bern und Zürich sein (vgl. Kapitel 7.2.5).
Abb. 40: Eigentumsquoten im Kanton Solothurn im interkantonalen Vergleich
70%
2014 60% 2000
50%
40%
30%
20%
10%
0% VS AI JU SO AR AG UR TG GL BL GR FR SH OW SZ SG NW BE TI CH ZG LU VD NE ZH GE BS
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Anteil der Wohnungen, die durch den Besitzer bewohnt sind, in %
16 Bundesamt für Statistik
40 7.2.5 Miet- und Kaufpreise für Immobilien
Vergleicht man die Miet- und Kaufpreise für Immobilien im Kanton Solothurn, so zeigt sich, dass der Wohnraum im Kanton deutlich günstiger ist als in vielen Schweizer Regionen und im Schweizer Durchschnitt.
Ein Vergleich der Mietpreise zeigt, dass im Kanton Solothurn die Durchschnittsmietpreise im Jahr 2014 um rund 12 Prozent tiefer lagen als im Schweizer Durchschnitt. Während die Durchschnittsmiete im Kanton Solothurn bei 1‘190 CHF lag, betrug der schweizerische Ver- gleichswert 1‘348 CHF (vgl. Abb. 41).
Abb. 41: Mietpreise im Kanton Solothurn im nationalen Vergleich
3'000
Solothurn 2'500 2402 Schweiz 2'071 2'000 1881 1'554 1'562 1'372 1'500 1'348 1'280 1'190 1'051 1'111 1'000 876 751 668
500
0
Total
5 Zimmer 5 1 Zimmer 1 Zimmer 2 Zimmer 3 Zimmer 4
6+ Zimmer 6+ Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Monatlicher Netto-Mietzins (ohne Neben- und Heizkosten) in CHF; 2014
Auch die Kaufpreise für den Wohnraum sind im Kanton Solothurn günstiger als im Schweizer Durchschnitt. Eine Zusammenstellung der Immobilienexperten von Wüest & Partner zeigt beispielsweise, dass die Immobilienpreise (gemessen an den Transaktionskosten pro Quad- ratmeter) in den meisten grossen Solothurner Gemeinden tiefer lagen als im Schweizer Schnitt (vgl. Abb. 42).
Abb. 42: Immobilienpreise in den grössten Solothurner Gemeinden im nationalen Vergleich
In CHF je Quadratmeter Index: Schweiz = 100 MFH EFH MFH EFH Olten 6'230 7'240 105 102 Grenchen 4'890 6'510 83 92 Solothurn 5'550 7'360 94 104 Zuchwil 5'950 6'060 101 86 Biberist 5'020 6'540 85 93 Trimbach 4'620 5'940 78 84 Derendingen 4'910 6'150 83 87 Oensingen 5'640 6'280 95 89 Balsthal 4'850 5'900 82 83 Schweiz (Median) 5'910 7'070 100 100
Quelle: Wüest & Partner Bemerkung: Transaktionspreise in CHF/m2; 2015
41 8 Rahmenbedingungen
Kapitel 8 beschäftigt sich mit einigen wichtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. Standortfaktoren des Kantons Solothurn. Analysiert werden dabei die Kantonsfinanzen, die Steuersituation und die Wettbewerbsfähigkeit des hiesigen Wirtschaftsstandorts.
8.1 Finanzen
Zur Beurteilung der Finanzlage des Kantons Solothurn werden die Ergebnisse der laufenden Rechnung des Staatshaushaltes, das frei verfügbare Eigenkapital, der Ressourcenindex und letztlich das Rating von Standard and Poor’s für den Kanton Solothurn berücksichtigt.
8.1.1 Laufende Rechnung
Nach schwieriger Finanzlage in den 90er Jahren gelang es in den 2000er Jahren, die Kan- tonsfinanzen zu konsolidieren und zwischen 2003 und 2011 wies der Kanton Solothurn in der laufenden Rechnung des Finanzhaushaltes positive Saldi aus. Leider stellte das Jahr 2012 wiederum eine Trendwende dar: Die Erfolgsrechnung schloss mit einem Minus von 111.4 Mio. CHF. In den beiden Folgejahren verschlechterte sich das Ergebnis weiter und 2014 resultierte schliesslich ein Aufwandüberschuss von rund 135 Mio. CHF.17 Ein ausseror- dentliches Ergebnis wurde 2015 verzeichnet, wo ein Defizit in der Höhe von 1.13 Milliarden CHF resultierte. Hierzu gilt es allerdings zu bedenken, dass der Grossteil des Aufwandüber- schusses auf die einmalige Ausfinanzierung der Pensionskasse Kanton Solothurn zurückzu- führen war, welche mit einem Minus von 1.1 Milliarden Franken zu Buche schlug. Die Finanz- lage des Kantons bleibt angespannt, der Finanzplan geht auch in den kommenden Jahren von einem Defizit in zweistelliger Millionenhöhe aus.
Abb. 43: Gesamtergebnis des Staatshaushaltes des Kantons Solothurn
600
400 563.0
200
91.6 36.7 61.7 76.7 79.5 19.3
122.4 191.9
0
9.2 9.5
- -
-200 13.7
-
121.3 111.4 134.9
- - - -400
-600
-800
-1'000 1'127.6 -
-1'200
2000 2009 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2001 Quelle: Kanton Solothurn, Amt für Finanzen Bemerkung: in Mio. CHF
17 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Geschäftsbericht 2015.
42 8.1.2 Frei verfügbares Eigenkapital
Das frei verfügbare Eigenkapital des Kantons Solothurn lag Ende 2015 noch bei 21.1 Mio. CHF. Seit 2011 nimmt das frei verfügbare Einkommen rasant ab (vgl. Abb. 44).
Abb. 44: Frei verfügbares Eigenkapital des Kantons Solothurn
800
600
400
571.6
552.3 472.8
200 414.8
158.3 280.9 263.3
46.2 45.7 26.6 20.0 81.5 91.5 21.1
0 41.8
-200 -
438.4
- 474.1
-400 -
522.4
543.0
-
558.5
-
-
623.4
634.6
638.9
648.1
-
-
661.8
-
671.3
- - -600 -
-800
1997 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1990 Quelle: Kanton Solothurn, Amt für Finanzen Bemerkung: in Mio. CHF
8.1.3 Ressourcenindex
Informationen über die Finanzstärke des Kantons bietet auch der Ressourcenindex. Dieser berechnet sich durch die Ressourcenpotenziale der Kantone, welche sich wiederum aus der „Summe der massgebenden Einkommen, Vermögen und Gewinne des Referenzjahres unter Berücksichtigung der interkantonalen Steuerrepartitionen“ zusammensetzt. 18
Der Ressourcenindex, welcher per 1. Januar 2008 im Rahmen der Neugestaltung des Fi- nanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) eingeführt wurde, weist 2017 für den Kanton Solothurn 74.8 Punkte auf (CH: 100 Punkte). Damit liegt der Kanton lediglich auf dem 21. Rang (vgl. Abb. 45).
Nachdem sich der Kanton Solothurn beim Ressourcenindex in den Jahren 2008 bis 2011 rangmässig vom 19. auf den 15. Platz verbessern konnte, musste seither wieder ein kontinu- ierlicher Rückschritt auf den 21. Rang beobachtet werden.
18 Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD)
43 Abb. 45: Ressourcenindex
260 240 2008 220 2017 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 ZG SZ NW BS GE ZH VD OW NE TI BL SH AG LU AI AR GR SG TG FR SO BE GL VS UR JU
Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement (EFZ) Bemerkung: Für die Indexierung wird das Ressourcenpotenzial pro Einwohner der jeweiligen Kantone ins Ver- hältnis mit dem Schweizer Durchschnitt gesetzt. Daraus resultiert schliesslich der Ressourcenindex mit CH = 100.
8.1.4 Standard and Poor’s Rating
Die international anerkannte Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Kreditrating des Kan- tons Solothurn im Juni 2016 auf „AA+/Stable/A-1+“ festgelegt. Zum positiven Rating- Ergebnis beigetragen haben insbesondere die Umsetzung und die Wirkung der eingeleiteten Massnahmen 2013 und 2014 zur Bekämpfung des strukturellen Defizits sowie die vorhande- ne hohe Liquidität, welche das gute Rating untermauern.
Risiken für das Rating könnten sich ergeben, wenn die Liquidität kombiniert mit einer struk- turellen Verschlechterung des Haushaltes abnehmen würde. Aufgrund der konsequenten Bemühungen zur Konsolidierung und der vorhandenen Defizitbremse erachtet die Agentur dies allerdings als nicht sehr wahrscheinlich.19
19 Standard & Poors: RatingsDirect on the Global Credit Portal, Solothurn (Canton of), 2016.
44 8.2 Steuern
Die nachfolgenden Ausführungen zu den Steuern thematisieren die kantonalen Steuererträ- ge, die Steuerausschöpfung und die Steuerbelastung im interkantonalen Vergleich.
8.2.1 Staatssteuererträge natürlicher und juristischer Personen
Im Jahr 2015 betrugen die Staatssteuererträge des Kantons Solothurn rund 940 Mio. CHF. Davon entfielen mit 634 Mio. CHF 67 Prozent auf die natürlichen Personen. Die juristischen Personen trugen rund 14 Prozent zu den gesamten Steuereinnahmen bei. Die übrigen rund 19 Prozent entfielen auf andere Steuereinnahmen. Seit 1995 sind die Staatssteuererträge deutlich angestiegen. Der Anstieg betrug in den letzten 20 Jahren rund 57 Prozent bzw. rund 342 Mio. CHF.20
Abb. 46: Staatssteuererträge im Kanton Solothurn
1'000
900 178 184 166 800 168 164 162 161 163 165 163 227 129 700 204 181 161 149 198 116 122 215 133 117 118 127 600 634 185 193 83 612 162 187 109 591 602 134 128 163 71 570 576 584 581 587 500 97 530 534 503 496 60 68 89 400 65 64 50 60 450 400 399 408 397 398 416 398 300 Andere Steuereinnahmen 200 Staatssteuern jur. Personen 100 Staatssteuern nat. Personen
0
1998 2006 1996 1997 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1995 Quelle: Amt für Finanzen; Geschäftsbericht 2015 Bemerkung: in Mio. CHF
8.2.2 Steuerausschöpfungsindex
Seit 2010 wird in der Schweiz jährlich der Steuerausschöpfungsindex ausgewiesen. Er zeigt, „wie stark die steuerlich ausschöpfbare Wertschöpfung der Steuerpflichtigen effektiv durch Fiskalabgaben belastet wird und somit nicht mehr für private Verwendung zur Verfügung steht“.21 Das heisst, falls der Steuerausschöpfungsindex hoch ist, haben die Steuerpflichtigen im Vergleich zu anderen Kantonen weniger für den Eigengebrauch übrig. Aus der Sicht der Steuerpflichtigen ist also ein tiefer Indexwert von Vorteil.
20 Amt für Finanzen; Geschäftsbericht 2015. 21 Eidgenössisches Finanzdepartement: „Neuer Index für den Vergleich der Steuerausschöpfung in den Kantonen“, Medien- mitteilung 11.12.2009, Seite 2.
45 Der Steuerausschöpfungsindex22 für das Jahr 2016 zeigt für den Kanton Solothurn einen Wert von 105.3 an. Damit liegt der Kanton Solothurn also um rund 5 Punkte über dem ge- samtschweizerischen Wert und nimmt einen Platz in der hinteren Hälfte (Rang 16) ein.
Der Wert von 105.3 zeigt, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung höher ist als im Durchschnitt der Schweiz. Im Zeitvergleich wird aber auch deutlich, dass der Rückstand zum Schweizer Schnitt abgenommen hat, betrug doch der Indexwert im Jahr 2009 noch 114 Punkte. (vgl. Abb. 47).
Abb. 47: Steuerausschöpfungsindex
140 2009 120 2016
100
80
60
40
20
0 ZG SZ NW AI OW SH ZH AG TG AR TI BL GL UR LU SO SG NE BS FR VS VD GR BE JU GE
Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement (EFZ) Bemerkung: Schweiz = 100; Bemessungsjahre für den Steuerausschöpfungsindex 2016: Jahre 2010-2012
8.2.3 Steuerbelastung in Tagen
Die im nationalen Vergleich überdurchschnittliche Steuerbelastung des Kantons Solothurn zeigt sich für die natürlichen Personen auch am TAX-Index der Credit Suisse.23 Dieser zeigt anhand einer Kalenderdarstellung die Steuerbelastung für Privatpersonen in den Schweizer Kantonen an. Der TAX-I misst den «Tax Independence Day», also jenen Tag im Kalender bis zu welchem Privatpersonen nur dafür arbeiten, um die Steuern zu bezahlen. Im Kanton So- lothurn war der «Tax Independence Day» im Jahr 2015 der 22. März. In 6 Kantonen muss- ten die Privatpersonen länger arbeiten, um Steuern zu bezahlen. Umgelegt auf Tage heisst
22 Um den Steuerausschöpfungsindex der Kantone zu berechnen, wird zuerst die Steuerausschöpfung der einzelnen Kantone berechnet: [Steuereinahmen / Ressourcenpotenzial] wobei die Steuereinahmen in Mittel von drei Jahren und das Ressour- cenpotenzial mit der aggregierten Steuerbemessungsgrundlage für das Mittel der gleichen drei Jahre berechnet wird. Aus diesem Indikator wird dann der Index für die Kantone berechnet: [Steuerliche Ausschöpfung Kanton/Steuerliche Aus- schöpfung Gesamtheit der Kantone * 100]. Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: „Rohstoff - Steuerausschöpfungsindex 2011“, 6.12.2010. 23 Der TAX-I zeigt anhand einer Kalenderdarstellung die Steuerbelastung für Privatpersonen in den Schweizer Kantonen an. Je nach Steuersatz des Wohnkantons sowie der Einkommens- und Familiensituation erreicht eine steuerpflichtige Person den TAX-I (Tax Independence Day) früher oder später. Die Berechnung erfolgt aus einer Mikroperspektive anhand von Mo- dellhaushalten. Für die hier abgebildeten Resultate haben wir ein verheiratetes Doppelverdiener-Paar mit einem Haus- haltseinkommen von CHF 150'000 gewählt. Das Pro-Kopf-Einkommen entspricht somit dem Schweizer Medianlohn, wel- cher gemäss Bundesamt für Statistik im Jahr 2012 CHF 6'118 pro Monat betrug.
46 das, dass ein durchschnittlicher Privathaushalt im Kanton Solothurn 81 Tage im Jahr für das Bezahlen der Steuern arbeiten muss (vgl. Abb. 48).
Abb. 48: TAX-I der Schweizer Kantone; Steuerbelastung in Tagen, 2015
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0 ZG SZ OW NW ZH AI UR TI GL GR AG TG LU AR SH VS BL SG BS SO FR GE BE VD JU NE
Quelle: Credit Suisse Bemerkung: Steuerbelastung je Kanton in Tagen gemessen
8.3 Synthetische Standort-Indikatoren
Zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit bzw. der Rahmenbedingungen des Wirtschafts- standortes Solothurn eignen sich unter anderem auch die synthetischen Standort- Indikatoren, welche die beiden grössten Schweizer Finanzinstitute für die Schweizer Kantone ausweisen. Im Falle der Credit Suisse ist dies der «Standortqualitätsindikator SQI», bei der UBS der «Kantonale Wettbewerbsindikator KWI».
8.3.1 Standortqualitätsindikator (SQI)
Der Standortqualitätsindikator der Credit Suisse misst die Attraktivität der Schweizer Regio- nen und Kantone für Unternehmen. Er fokussiert auf sieben «harte» Standortfaktoren und ist damit einerseits ein Wegweiser für Unternehmen, die verschiedene Standorte evaluieren. Andererseits kann er als Benchmarking-Instrument für die Optimierung der kantonalen oder regionalen Standortpolitik dienen. 24
Der Kanton Solothurn erreicht beim Standortqualitätsindikator einen Wert von -0.2 und liegt damit ganz leicht unter dem nationalen Durchschnitt (CH = 0). Im Ranking der Kantone platziert sich Solothurn auf dem 16. Rang und nimmt damit einen Mittelfeldplatz ein. Die Standortvorteile des kantonalen Wirtschaftsstandorts liegen gemäss der Beurteilung der Credit Suisse insbesondere bei der Erreichbarkeit, Nachteile werden hingegen bei der Ver- fügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften ausgemacht.25
24 Credit Suisse: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Sept. 2016 25 Credit Suisse: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Sept. 2016
47 Abb. 49: Der Standortqualitätsindikator der Schweizer Kantone, Jahr 2016
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
0.0
-0.5
-1.0
-1.5
-2.0
-2.5 ZG ZH AG BS NW LU SZ OW TG AR BL SH GE AI SG SO VD BE NE UR GL FR TI GR VS JU
Quelle: Credit Suisse Bemerkung: Index: CH = 0
8.3.2 Kantonaler Wettbewerbsindikator (KWI)
Der kantonale Wettbewerbsindikator (KWI), welcher jährlich von der UBS veröffentlicht wird, bietet eine Bewertung der relativen Wettbewerbsfähigkeit der 26 kantonalen Wirtschaften der Schweiz und gibt Aufschluss über ihr langfristiges Wachstumspotenzial. Das Kernstück der Studie bildet eine zehndimensionale Analyse der kantonalen Stärken und Schwächen. Der Index ist so normiert, dass der beste Kanton den Wert 100 erhält. 26
Der Wirtschaftsstandort Kanton Solothurn schneidet bei der Beurteilung der Wettbewerbsfä- higkeit durch die UBS ähnlich ab, wie bei der Bewertung durch die Expertinnen und Experten der Credit Suisse. Der Kanton Solothurn erreicht einen Wert von 62.7 Punkten, was im Kan- tonsranking dem 16. Platz entspricht (vgl. Abb. 50). Im Vergleich zur KWI-Ausgabe von 2014 hat der Kanton Solothurn im Ranking zwei Plätze eingebüsst. 27
Insgesamt beurteilt der KWI 2016 den hiesigen Wirtschaftsstandort als „solid“. Genau gleich wie die Credit Suisse beurteilt auch die UBS die Erreichbarkeit bzw. das Einzugsgebiet als wesentlichen Standortvorteil des Kantons. Hinzu kommt eine leicht überdurchschnittliche Bewertung für die gut diversifizierte Wirtschaftsstruktur und die verhältnismässig soliden Kantonsfinanzen. Schwächen ortet die UBS einerseits wie die CS beim Faktor Humankapital, andererseits werden auch beim Kostenumfeld und bei der Innovationskraft Defizite ausge- wiesen (vgl. Abb. 51).
26 UBS: Kantonaler Wettbewerbsindikator 2016, März. 2016 27 UBS: Kantonaler Wettbewerbsindikator 2016, März. 2016
48 Abb. 50: Der Kantonale Wettbewerbsindikator (KWI) für die Schweizer Kantone, Jahr 2016
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ZG 100.0 ZH 96.5 BS 88.4 AG 82.1 LU 79.3 NW 77.4 VD 76.9 SZ 75.7 BL 72.8 GE 70.4 TG 66.2 FR 64.7 SG 63.8 OW 63.8 SH 63.2 SO 62.7 BE 60.9 AR 59.7 AI 59.2 NE 55.8 TI 51.8 GL 49.9 UR 43.0 GR 41.9 VS 36.8 JU 36.1
Top (KWI ≥ 90) Moderat (KWI < 60 ≥ 50) Hoch (KWI < 90 ,≥ 75) Gering (KWI < 50) Solid (KWI < 75, ≥ 60)
Quelle: UBS Bemerkung: Index: Bester Kanton = 100
Abb. 51: Der KWI und seine Komponenten für den Kanton Solothurn, Jahr 2016
Wirtschaftsstruktur 100
80 Staatsfinanzen Innovation 60
40
20 Solothurn Kostenumfeld 0 Humankapital Mediankanton
Einzugsgebiet Arbeitsmarkt
Erreichbarkeit
Quelle: UBS Bemerkung: Index: Bester Kanton = 100
49 Teil II: Regionen des Kantons Solothurn
Das Gebiet des Kantons Solothurn umfasst eine Fläche von 790 km2 und erstreckt sich über den Jura bis zum Mittelland. Der Kanton Solothurn wird von drei Regionen geprägt. Zum oberen Kantonsteil gehören fünf Bezirke: Solothurn mit dem Hauptort als Zentrum, Lebern, Bucheggberg, Wasseramt sowie der hinter der ersten Jurakette gelegene Bezirk Thal. Der untere Kantonsteil besteht aus den Bezirken Gäu, Olten und Gösgen. Nördlich des Pass- wangs liegt das Schwarzbubenland mit den Bezirken Dorneck und Thierstein. Dieses Gebiet ist mit der Region Basel wirtschaftlich und kulturell eng verknüpft und reicht bis an die Lan- desgrenze zu Frankreich.
Anders als in anderen Kantonen trägt das "Zentrum" drei Namen: Solothurn, Olten und Grenchen. Alle drei Städte am Jurasüdfuss üben Zentrumsfunktionen aus. Solothurn ist der Hauptort und das Zentrum der kantonalen Verwaltung. Olten ist die grösste Stadt des Kan- tons und bietet zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und im Bildungsbereich an. Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat mit den Hochschulen für Wirtschaft, Soziale Arbeit und Angewandte Psychologie Sitz in Olten. Im Westen des Kantons, an der Grenze zur Roman- die, befindet sich Grenchen, die «Industriestadt im Grünen», mit eigenem Flughafen.
Die Heterogenität der Regionen widerspiegelt sich in den regional unterschiedlichen wirt- schaftlichen Kennzahlen, die in den Durchschnittswerten des Kantons Solothurn häufig verlo- ren gehen. Die Aussagen zu den Solothurner Regionen in den folgenden Kapiteln beziehen sich hauptsächlich auf Bezirksebene.
Abb. 52: Kanton Solothurn und seine Bezirke
50 9 Die Regionen im Vergleich
Kapitel 9 liefert einen Vergleich über die Solothurner Regionen auf der Ebene der Bezirke. Verglichen werden Kenngrössen zur Bevölkerung, zur Beschäftigung, zur Wirtschaftsstruktur und zum Aussenhandel.
9.1 Bevölkerung
9.1.1 Regionale Anteile und Bevölkerungsdichte
Die bevölkerungsmässig grössten Bezirke des Kantons Solothurn sind die Bezirke Olten, Wasseramt und Lebern. Der Bezirk Olten zählte per Ende 2015 rund 54‘000, der Bezirk Was- seramt 50‘200 und der Bezirk Lebern rund 45‘000 Einwohner. Gemeinsam vereinigen diese drei Bezirke einen Anteil von knapp 56 Prozent an der Bevölkerung des Kantons. Der Hauptort-Bezirk Solothurn kann einen Anteil von 6.3 Prozent verzeichnen. Dies trotz der geringen Fläche des Bezirkes zu dem nur eine einzelne Gemeinde (Solothurn) gehört.28
Abb. 53: Bevölkerungsanteile der Solothurner Bezirke
Bucheggberg Thierstein 2.9% 5.3% Olten Thal 20.2% 5.4%
Solothurn 6.3%
Dorneck Wasseramt 7.6% 18.7%
Gäu 7.6%
Lebern Gösgen 16.8% 9.0% Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn Bemerkung: Anteile in %, per 31.12.2015
Betrachtet man die Bevölkerungsdichte, weist der Bezirk Solothurn die deutlich grösste An- zahl Bewohner/innen pro km2 auf, was auf seine Zentrumsfunktion hinweist. Die drei Bezirke Thal, Thierstein und Bucheggberg weisen nicht nur die tiefsten Bevölkerungsanteile am Kan- ton auf, sondern auch die geringsten Bevölkerungsdichten. Dies weist auf grosse Flächen und unterproportionale Besiedelung hin.29
28 Amt für Finanzen, Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik. 29 Amt für Finanzen, Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik, Eckdaten zu den Bezirken.
51 Abb. 54: Bevölkerungsdichte der Solothurner Bezirke
Solothurn 2'673
Olten 670
Wasseramt 655
Lebern 384
Gösgen 352
Kanton Solothurn 339
Gäu 330
Dorneck 274
Schweiz 202
Thierstein 140
Bucheggberg 123
Thal 104
0 500 1'000 1'500 2'000 2'500 3'000
Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik Bemerkung: in Personen pro Quadratkilometer, Jahr 2015
9.1.2 Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung verlief im Kanton Solothurn seit der Jahrtausendwende deut- lich flacher als im Schweizer Durchschnitt. Eine stärkere Zunahme als im Schweizer Schnitt wurde lediglich im Bezirk Gäu beobachtet, wo die Bevölkerungszahl um rund 23 Prozent angestiegen ist.30
Abb. 55: Bevölkerungsentwicklung der Solothurner Bezirke
Gäu 23.2%
Schweiz 15.6%
Dorneck 12.7%
Solothurn 9.8%
Olten 9.7%
Kanton Solothurn 8.7%
Gösgen 7.6%
Bucheggberg 7.3%
Wasseramt 7.0%
Lebern 6.0%
Thierstein 5.4%
Thal 1.9%
0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24%
Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn, Bundesamt für Statistik Bemerkung: Wachstum zwischen 2000 und 2015 in %
30 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik, Bevölkerungsstand nach Gemeinden.
52 Eine im innerkantonalen Vergleich überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung zeigten zudem die Bezirke Dorneck, Solothurn und Olten. Die schwächste Bevölkerungsentwicklung zeigte das Thal, wo die Einwohnerzahl nur um knapp 2 Prozent zulegte (vgl. Abb. 55).
9.2 Beschäftigung und Arbeitsmarkt
9.2.1 Beschäftigung
Im Jahr 2013, dem aktuellsten Datenpunkt der Statistik der Unternehmensstruktur (STA- TENT), wurden im Bezirk Olten rund 35‘200 Beschäftigte registriert. Damit ist Olten mit ei- nem Beschäftigungsanteil von einem Viertel der beschäftigungsmässig grösste Bezirk des Kantons Solothurn. Beschäftigungsanteile von mehr als 10 Prozent weisen zudem die Bezirke Lebern, Solothurn, Wasseramt und Gäu auf.31
Abb. 56: Beschäftigungsanteile der Solothurner Bezirke
Bucheggberg Thierstein 1.9% 3.7% Thal 3.9% Olten 25.8% Dorneck 4.4% Gösgen 4.2%
Gäu 12.0%
Lebern 15.1%
Wasseramt 14.1% Solothurn 14.9% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahr 2013
Ein spannender Vergleich ergibt sich durch die Gegenüberstellung der Bevölkerungs- und der Beschäftigungsanteile. Weichen die beiden Anteile stark voneinander ab, so lässt sich daraus erschliessen, ob Regionen vor allem Wohn- oder mehrheitlich Arbeitsregionen sind.
In drei Bezirken des Kantons Solothurn liegen die Beschäftigungsanteile deutlich höher als die Bevölkerungsanteile. Es handelt sich dabei um die beiden Zentrumsbezirke Olten und Solothurn, sowie um das Gäu, welches vor allem dank seiner hohen Erreichbarkeit als Ar- beitsort attraktiv ist.
In den übrigen Bezirken scheint die Wohnfunktion in der relativen Betrachtung stärker aus- geprägt zu sein als die Funktion als Arbeitsort. Sehr deutliche Differenzen zeigen sich dies- bezüglich bei den Bezirken Gösgen, Dorneck, Bucheggberg, Thierstein und Wasseramt.
31 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016)
53 Abb. 57: Solothurner Bezirke: Wohn- und Arbeitsorte
Olten
Wasseramt
Lebern
Gösgen
Gäu
Dorneck
Solothurn
Thal Beschäftigungsanteil Thierstein Bevölkerungsanteil Bucheggberg
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) Bemerkung: Beschäftigungs- (Jahr 2013) und Bevölkerungsanteile (Jahr 2015) in %
Mit Hilfe der Kennzahlen der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) kann die Be- schäftigungsentwicklung in den Bezirken zwischen 2005 und 2013 aufgezeigt werden. Wie bei der Bevölkerungsentwicklung zeigt es sich hierbei, dass nur der Bezirk Gäu (+15.3%) im Vergleich zur Gesamtschweiz eine überdurchschnittliche Wachstumsdynamik erreicht. Einen Beschäftigungsanstieg über dem kantonalen Schnitt zeigen zudem die beiden Zentrumsbe- zirke Solothurn (+6.1%) und Olten (+5.0%). Auffallend ist, dass fünf Solothurner Bezirke sogar einen Beschäftigungsrückgang verzeichnen mussten (vgl. Abb. 57).
Abb. 58: Beschäftigungsentwicklung in den Solothurner Bezirken zwischen 2005 und 2013
Schweiz 11.8%
Kanton Solothurn 3.8%
Gäu 15.3% Solothurn 6.1% Olten 5.0% Lebern 1.3% Wasseramt 0.3% Thal -0.2% Thierstein -0.7% Dorneck -1.1% Gösgen -1.4% Bucheggberg -4.5%
-10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Wachstum 2005 - 2013 in %
Interessant ist bei der Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung auch der Wachstumsbei- trag, welcher eine Region an der kantonalen Entwicklung aufweist. Hierbei zeigt es sich, dass der Bezirk Gäu den grössten Wachstumsbeitrag leistete (1.6 Prozentpunkte), gefolgt
54 von den Bezirken Olten (1.2 Prozentpunkte), Solothurn (0.9 Prozentpunkte) und Lebern (0.2 Prozentpunkte).
Abb. 59: Wachstumsbeiträge der Regionen am Beschäftigungswachstum im Kanton Solothurn
20% 18% Gäu 16% 2%
14% 2013 in in % 2013 - 12% 1% 10% Solothurn Olten 8% Wachstumsbeitrag 6% 2005 - 2013 4% Lebern 2% Thierstein Wasseramt 0% Thal Dorneck -2% Gösgen -4%
-6% Bucheggberg Beschäftigungsentwicklung 2005 Beschäftigungsentwicklung -8% -10% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Beschäftigungsanteil am Kanton Solothurn in % (2013)
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Wachstumsbeiträge; Horizontale Achse: Anteil der Beschäftigten der Branche an der Gesamtbe- schäftigung im Jahr 2013; Vertikale Achse: Beschäftigungswachstum 2005-2013 in %
9.2.2 Arbeitsmarktentwicklung
Für die Regionen des Kantons Solothurn kann die Arbeitsmarktentwicklung auch in Form der Arbeitslosenzahlen analysiert werden. Der Vergleich der Regionen zeigt, dass die Arbeitslo- senquoten mit Ausnahme der Region Grenchen in allen Regionen nahe beieinander und spürbar unter dem Schweizer Schnitt liegen. Generell zeigen die Entwicklungen der Arbeits- losenquote in sämtlichen Regionen ein ähnliches Bild, bei der genaueren Betrachtung der Entwicklung der Arbeitslosenquoten während der letzten Wirtschaftskrise zeigen sich hinge- gen einige spannende Nuancen.
In der Region Grenchen ist die Arbeitslosenquote im Krisenjahr 2009 deutlich stärker ange- stiegen als in allen anderen Regionen. Dies liegt nicht zuletzt an der exportabhängigen In- dustrie, die in der Region Grenchen überdurchschnittlich vertreten ist. Das Schwarzbuben- land (Bezirke Thierstein und Dorneck) hingegen konnte von seiner Nähe zum Kanton Basel- Stadt profitieren. Dank der konjunkturresistenten Pharmaindustrie in der Region Basel konn- te sich auch die Arbeitslosenquote im angrenzenden Schwarzbubenland auf tiefem Niveau halten.32
Nach dem Höhepunkt Mitte 2009 begannen die Zahlen zu sinken, bis sie Mitte 2011 unge- fähr wieder die Werte von Mitte 2008, dem Vorkrisenniveau, erreicht hatten. Seither zeigen sich die Arbeitslosenzahlen wieder relativ stabil.33
32 Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Solothurn: Arbeitsmarktstatistik. 33 Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Solothurn: Arbeitsmarktstatistik.
55 Abb. 60: Arbeitslosenquoten in den Solothurner Regionen
5.5%
5.0%
4.5%
4.0%
3.5%
3.0%
2.5%
2.0%
1.5%
1.0% Kanton Solothurn Reg. Solothurn Reg. Grenchen Reg. Olten/Gösgen/Gäu Reg. Thal Reg. Thierstein/Dorneck 0.5% Schweiz 0.0% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, AMSTAT Bemerkung: Arbeitslosenquoten in %
9.3 Wirtschaftsstruktur
Die Analyse der Beschäftigtenzahlen für das Jahr 2013 zeigt, dass die sektorale Wirtschafts- struktur der Bezirke sich regional sehr unterschiedlich präsentiert. So beträgt beispielsweise der Anteil der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft zwischen 0.3 Prozent im Bezirk Solothurn und 21.5 Prozent im Bezirk Bucheggberg. In der Industrie beträgt der Anteil der Beschäftig- ten zwischen 12.8 Prozent im Bezirk Solothurn und 50.3 Prozent im Bezirk Lebern. Den deut- lich höchsten Anteil an Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor zeigt der Bezirk Solothurn mit 86.9 Prozent.
Abb. 61: Sektoralstruktur in den Solothurner Bezirken
Schweiz 3.3% 22.0% 74.6%
Bucheggberg 21.5% 30.9% 47.5% Thierstein 8.7% 44.0% 47.3% Thal 10.9% 36.3% 52.8% Solothurn 0.3% 12.8% 86.9% Gäu 2.3% 25.0% 72.7% Dorneck 7.8% 19.8% 72.4% Gösgen 7.6% 32.1% 60.4% Lebern 2.8% 50.3% 1. Sektor 46.8% Wasseramt 2.9% 33.3% 63.8% 2. Sektor Olten 1.1% 22.8% 76.1% 3. Sektor
Kanton Solothurn 3.2% 28.9% 67.8%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Anteile in %, Jahr 2013
56 Weitere Details über die regionale Wirtschaftsstruktur zeigen sich bei der Analyse der Be- schäftigungsanteile verschiedener Branchenaggregate. Nachfolgend wird dazu als Übersicht eine Tabelle mit den Beschäftigungsanteilen von verschiedenen Branchen in den Regionen dargestellt. Dabei werden jene Anteile in grün abgedruckt, welche deutlich grösser sind als im kantonalen Schnitt, womit aufgezeigt werden kann, welche ökonomischen Schwerpunkte bzw. Spezialitäten die einzelnen Bezirke aufweisen. Die Tabelle wird an dieser Stelle nicht weiter kommentiert. Detaillierte Angaben zur Wirtschaftsstruktur der einzelnen Bezirke bietet das später folgende Kapitel 10.
Abb. 62: Wirtschaftsstruktur in den Solothurner Bezirken
Kanton SO Solothurn Lebern Bucheggberg Wasseramt Thal Gäu Olten Gösgen Dorneck Thierstein
Landw. Forstw. Fischerei 3% 0% 3% 22% 3% 11% 2% 1% 8% 8% 9% Papier / Druck 2% 0% 1% 2% 2% 3% 3% 1% 4% 2% 2% Metallindustrie 4% 2% 9% 9% 6% 4% 2% 2% 5% 6% 10% Optik /Elektronik / Uhren 6% 2% 21% 0% 4% 3% 3% 2% 1% 1% 12% Maschinenbau 2% 0% 4% 1% 7% 5% 2% 2% 0% 0% 0% Baugewerbe 7% 4% 5% 12% 9% 12% 6% 7% 9% 6% 14% übriger 2. Sektor 8% 4% 11% 7% 5% 10% 9% 9% 12% 5% 6% Handel 12% 9% 9% 4% 16% 11% 19% 12% 12% 9% 10% Verkehr & Logistik 8% 2% 2% 3% 3% 3% 27% 14% 5% 2% 2% Gastgewerbe 4% 4% 3% 5% 4% 5% 3% 3% 6% 5% 2% Information und Kommunikation 2% 4% 1% 1% 2% 1% 1% 4% 1% 1% 0% Finanzsektor 2% 6% 1% 2% 2% 2% 1% 3% 1% 1% 1% Unternehmensbez. DL 12% 16% 8% 9% 13% 5% 10% 16% 10% 17% 7% Öffentliche Verwaltung 9% 15% 8% 6% 7% 12% 3% 8% 9% 10% 6% Gesundheits- und Sozialwesen 13% 22% 11% 13% 11% 9% 6% 12% 10% 19% 15% Übriger 3. Sektor 5% 8% 4% 4% 4% 5% 2% 4% 6% 8% 4% Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) Bemerkung: Beschäftigungsanteile in %, Jahr 2013; Felder mit mehr als 3 Prozentpunkten positiver Abweichung zum kantonalen Wert grün hinterlegt.
9.4 Exporte
Abb. 63: Regionale Anteile an den Exporten des Kantons Solothurn
Bucheggberg Dorneck 0.5% 0.7% Lebern 51.7% Thal 2.1% Gösgen 2.6% Solothurn 2.1% Thierstein 2.4% Gäu 7.0%
Wasseramt 14.7% Olten 16.2%
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik Bemerkung: Anteile an den kantonalen Exporten in %, Jahr 2015
57 Mehr als die Hälfte der Solothurner Exporte stammten 2015 aus dem Bezirk Lebern (51.7%). Die Bezirke Olten und Wasseramt folgen mit je um die 15 Prozent Anteil auf den Plätzen zwei und drei. Die restlichen Bezirke machen zusammen einen Anteil von weniger als einem Fünftel an den gesamten Solothurner Exporten aus.34
9.5 Standortqualitätsindex
Der Standortqualitätsindex der Credit-Suisse wird anhand von verschiedenen Standortfakto- ren zu den Themen Bildung, verkehrstechnische Erreichbarkeit und der Steuerbelastung berechnet und existiert nicht nur für die Kantone, sondern wird auch für die Bezirke ausge- wiesen. Die Bezirke schliessen dabei sehr unterschiedlich ab. Während die Bezirke Solothurn, Olten, Dorneck, Wasseramt und Gäu über dem Schweizer Mittel abschneiden, erhalten das Thal, Thierstein, Bucheggberg, Lebern und Gösgen eine unterdurchschnittliche Bewertung. (vgl. Abb. 64).
Abb. 64: Standortqualitätsindex der Solothurner Bezirke
Kanton Solothurn
Solothurn Olten Dorneck Wasseramt Gäu Gösgen Bucheggberg Lebern Thierstein Thal
-1.4 -1.2 -1.0 -0.8 -0.6 -0.4 -0.2 0.0 0.2 0.4
Quelle: Credit Suisse Research Bemerkung: Index: CH = 0, Jahr 2016
34 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).
58 9.6 Übersicht über die Bezirke
Abb. 65: Übersichtstabelle über die Solothurner Bezirke
2.6%
5.9%
8.7%
4'413
3.2%
100%
100%
100%
92'567
39'484
67.8%
28.9%
136'464
267'656
Kanton SO
436
2.4%
1.3%
5.4%
2'365
2'198
4'999
stein
8.7%
3.7%
5.3%
14'289
Thier-
47.3%
44.0%
4
2.2% 2.2%
475
0.7%
8.2%
4'390
1'201
6'066
7.8%
4.4%
7.6%
12.7%
20'443
72.4%
19.8%
Dorneck
432
2.6%
5.3%
7.6%
3'445
1'830
5'707
7.6%
4.2%
9.0%
24'193
60.4%
32.1%
Gösgen
3
373
6.5%
9.7%
8'031
1.1%
Olten
16.2%
26'825
35'229
54'008
2.4% 2.4%
76.1%
22.8%
25.8%
20.2%
374
Gäu
7.0%
4'091
2.3%
7.6%
10.7%
23.2%
11'872
16'337
20'467
72.7%
25.0%
12.0%
579
Thal
2.1%
2.4%
0.9%
1.9%
2'813
1'936
5'328
3.9%
5.4%
14'508
52.8%
36.3%
10.9%
553
amt
6.6%
7.0%
6'418
Bevölkerung
2.9%
Arbeitsmarkt
Exporte 2015
14.7%
12'291
19'262
50'168
63.8%
33.3%
14.1%
18.7%
1
Wasser-
Sektoralstruktur 2013 Sektoralstruktur
2.7% 2.7%
791
551
berg
0.5%
7.0%
7.3%
1'215
2'557
7'727
1.9%
2.9%
47.5%
30.9%
21.5%
Buchegg-
2
.
)
585
4.4%
6.0%
9'655
2.8%
51.7%
10'382
20'622
45'039
3.7% 3.7%
46.8%
50.3%
15.1%
16.8%
Lebern
1
Gösgen und Gäu Gösgen und
55
,
2.1%
6.8%
9.8%
2'606
0.3%
6.3%
17'696
20'357
16'814
2.7% 2.7%
86.9%
12.8%
14.9%
Solothurn
Bezirke Olten
=
(
Gäu Gäu
/
%
%
in
in
Gösgen
/
2013
2035
2015
-
-
2010
2000
Werte der Region Thierstein/Dorneck (= Bezirke Thierstein und Dorneck). und BezirkeWerte der (= RegionThierstein Thierstein/Dorneck
Werte der Region Olten
Werte der Region Grenchen (= Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach). Selzach). Werte und derGemeinden Region Grenchen (= Grenchen, Bettlach
Werte der Region Solothurn (= Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne die Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach). Lebern und Gemeinden ohne die und Grenchen, Bucheggberg, Bettlach Bezirke Wasseramt (= Solothurn, Werte der Region Solothurn
Daten
Anteil Exporte am Kanton 2015 Kanton am Exporte Anteil
Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk
Anzahl Arbeitsplätze Dienstleistung Arbeitsplätze Anzahl
Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk
Anzahl Arbeitsplätze Industrie Arbeitsplätze Anzahl
Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk
Anzahl Arbeitsplätze Landwirtschaft Arbeitsplätze Anzahl
Arbeitslosenquote 2015 Arbeitslosenquote
Anteil am Kanton
Anzahl Arbeitsplätze Arbeitsplätze Anzahl
(Prognosewert 2035: 2010)(Prognosewert Stand
Veränderung Veränderung
Veränderung Veränderung
Anteil am Kanton
Anzahl Personen am 31.12.2015 am Personen Anzahl
4
3 2 1 Quelle: diverse Bemerkung: Jahre je Indikator separat angegeben
59 10 Portrait der einzelnen Bezirke
10.1 Solothurn
Zugehörige Gemeinden Solothurn
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Solothurn rund 16‘800 Personen, 6.3 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Solothurn verzeichnete seit der Jahrtausendwende eine Bevölkerungszunahme von 9.8 Prozent (SO: +8.7%).35
Arbeitsmarkt Im Bezirk Solothurn wurden 2013 gut 20‘000 Beschäftigte registriert. Damit sind knapp 15 Prozent aller Arbeitsplätze im Kanton Solothurn in der Stadt Solothurn angesiedelt.36 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn37 lag 2015 bei 2.7 Prozent und damit leicht über dem kantonalen Durchschnitt (2.6%). Im schweizweiten Vergleich liegt die Arbeitslosenquo- te damit aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt von 3.2 Prozent.38
Wirtschaftsstruktur 2013 waren im Bezirk Solothurn praktisch keine Arbeitsplätze im primären Sektor angesie- delt. Auch der sekundäre Sektor spielt im Stadt-Bezirk Solothurn lediglich eine untergeordne- te Rolle. Mit einem Beschäftigungsanteil von 12.8 Prozent liegt der Anteil der Industrie deut- lich tiefer als im Gesamtkanton (28.9 %). Mit einem Anteil von 86.9 Prozent des tertiären Sektors stellt der Bezirk Solothurn den grössten Anteil aller Bezirke bei den Dienstleistungen.
Die Stadt Solothurn konzentriert als Verwaltungszentrum des Kantons überproportionale Anteile an Branchen mit Steuerungsfunktionen – sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. In der Privatwirtschaft zeigt sich dies an den überdurchschnittlichen Beschäftigungsanteilen des Finanzsektors (6%) und der unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen (16%). Der öffentliche Sektor, bestehend aus der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheits- und Sozialwesen, macht einen Beschäftigungsanteil von 37 Prozent aus.39
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 hat die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Solothurn um 3.8 Prozent zugelegt. Die Wachstumsimpulse kamen dabei primär aus dem Dienstleistungssektor. Die grössten Wachstumsbeiträge wurden bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen und bei der öffentlichen Hand beobachtet.40
Exporte Die Güterexporte spielen für den Bezirk Solothurn keine zentrale Rolle. Nur rund 2 Prozent der kantonalen Exporte entfallen auf die Stadt Solothurn.41
35 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015; Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 36 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 37 Region Solothurn: Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 38 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 39 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 40 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 41 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
60 Abb. 66: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Solothurn
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Solothurn Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 16'814 267'836 8'325'194 Solothurn 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 6.3% CH 110 Frauenanteil 51.6% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 21.2% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 65.2% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 -49 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. -0.30% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 -19 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.11% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Solothurn 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 2.5 2.7 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Solothurn Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 20'357 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 55 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 0.3% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 2'606 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 12.8% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 17'696 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Solothurn Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 86.9% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 150%
12% 05-08 08-13 100% 10% 05-13 übriger 2. Sektor Unternehmens- 8% 50% Übriger 3. Sektor bez. DL Gesundheits- und 6% Sozialwesen 0% 4% Öffentliche Verkehr & Verwaltung Logistik Handel 4% 2% -50% 0% 1.5% -100% -2% Papier / Druck Wachstumsbeitrag -4% 2005 - 2013 -150% Schweiz Kanton Solothurn Solothurn 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
-18% Solothurn Total Land- und Forstwirtschaft 5%0%0% 13% Kt. SO
Papier und Grafische -52% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 16%
-7% Metalle Chemie / Pharma 28% Metalle -16% Maschinen, Apparate, Elektronik 54% Maschinen, Apparate, Elektronik -14%
Präzisionsinstrumente, Uhren, -22% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest 4%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung
61 10.2 Lebern
Zugehörige Gemeinden Balm bei Günsberg, Bellach, Bettlach, Feldbrunnen-St. Niklaus, Flumenthal, Grenchen, Güns- berg, Hubersdorf, Kammersrohr, Langendorf, Lommiswil, Oberdorf, Riedholz, Rüttenen, Selzach
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Lebern rund 45‘00 Personen. Das sind knapp 17 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit dem Jahr 2000 verzeichnete der Bezirk Lebern eine Bevölke- rungszunahme von 6.0 Prozent und zeigte damit eine im Kantonsquervergleich unterdurch- schnittliche Dynamik (SO: +8.7%).42
Arbeitsmarkt Im Jahr 2013 wurden im Bezirk Lebern rund 20‘600 Beschäftigte gezählt. Damit entfallen rund 15 Prozent aller Solothurner Arbeitsplätze auf den Bezirk. Die Arbeitslosenquote in der Region Grenchen43 lag 2015 mit 3.7 Prozent deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (2.6%).44
Wirtschaftsstruktur 2013 waren im Bezirk Lebern knapp 2.8 Prozent aller Arbeitsplätze im 1. Sektor angesiedelt. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten (50.3%) arbeiteten in der Industrie. Der Beschäfti- gungsanteil des sekundären Sektors lag damit deutlich höher als im Kanton Solothurn und mehr als doppelt so hoch wie in der gesamten Schweiz (SO: 28.9%; CH: 22.0%). Die restli- chen knapp 47 Prozent der Arbeitsplätze zählten zum Dienstleistungssektor (SO: 67.4%).
Den hohen Industrieanteil verdankt die Wirtschaft im Bezirk Lebern in erster Linie dem aus- gesprochen starken Wirtschaftszweig Elektronik, Optik, Uhren (20.6% aller Arbeitsplätze). Ebenfalls stark vertreten waren 2013 die Metallindustrie (8.9%) und der übrige zweite Sek- tor (10.8%), zu welchem die MedTech-Branche zählt.45 Der Bezirk Lebern kann nicht zuletzt deshalb als industrielle Hochburg des Kantons Solothurn bezeichnet werden.
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 hat die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Lebern nur leicht zugelegt (+1.4%). Zwischen 2005 und 2008 stieg die Beschäftigtenzahl zwar noch überdurchschnitt- lich an, nach 2008 ging die Zahl der Beschäftigten in dieser exportorientierten Region aller- dings deutlich zurück. Über den gesamten Beobachtungszeitraum konnten vor allem der MedTech-Bereich und der öffentliche Sektor expandieren.46
Exporte Dass der Bezirk Lebern die industrielle Hochburg des Kantons Solothurn darstellt, zeigt sich auch an den Exportzahlen. 2015 entstammten nominal betrachtet mehr als die Hälfte sämtli- cher Warenausfuhren aus dem Kanton Solothurn dem Bezirk Lebern. Rund drei Viertel der Exporte aus dem Bezirk zählten dabei zur Warengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie». Weitere relevante Exportzweige sind die Maschinenindustrie mit 11 Prozent und die Metallindustrie mit 9 Prozent Exportanteilen.47
42 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015; Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 43 Region Grenchen: Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach. 44 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 45 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 46 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 47 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
62 Abb. 67: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Lebern
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Lebern Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 45'039 267'836 8'325'194 Lebern 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 16.8% CH 110 Frauenanteil 50.4% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 22.3% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 60.3% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 294 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 0.66% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 -70 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.16% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Grenchen 2.9 5.4 5.0 3.2 3.4 4.1 3.7 3.7 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Lebern Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 20'622 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 585 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 2.8% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 10'382 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 50.3% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 9'655 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Lebern Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 46.8% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
15% 125% übriger 2. Sektor 05-08 100% 10% 08-13 75% 05-13 50% 5% Öffentliche 25% Übriger 3. Sektor Verwaltung Optik /Elektronik / Gesundheits- und Uhren Sozialwesen 0% 0% 4% Handel -25% Unternehmens- Gastgewerbe bez. DL 1.5% -5% -50%
-75% Wachstumsbeitrag 2005 - 2013 -10% Papier / Druck -100% Schweiz Kanton Solothurn Lebern 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
Total 0% Land- und Forstwirtschaft 2%0%1% 9% Lebern Kt. SO
Papier und Grafische Land- und Forstwirtschaft 20% Erzeugnisse 11% Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -13%
-11% Metalle Chemie / Pharma
Metalle -6% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -6%
Präzisionsinstrumente, Uhren, 2% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 76% Rest Rest -3%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung
63 10.3 Bucheggberg
Zugehörige Gemeinden Biezwil, Buchegg, Lüsslingen-Nennigkofen, Lüterkofen-Ichertswil, Lüterswil-Gächliwil, Mes- sen, Schnottwil, Unterramsern
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Bucheggberg 7’727 Personen. Das sind knapp 3 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende betrug die Bevölkerungszunahme ins- gesamt rund 7.3 Prozent, was einem im kantonsweiten Vergleich leicht unterdurchschnittli- chen Wachstum entspricht.48
Arbeitsmarkt Im Bezirk Bucheggberg wurden 2013 2‘557 Arbeitsplätze registriert, was knapp 2 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze entspricht.49 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn50 lag 2015 mit 2.7 Prozent nur ganz leicht über dem kantonalen Durchschnitt (2.6%).51
Wirtschaftsstruktur Von den Arbeitsplätzen waren 2013 im Bezirk Bucheggberg rund 21.5 Prozent im 1. Sektor angesiedelt (SO: 3.2%). Damit zeigte der Bezirk Bucheggberg im Vergleich zu den übrigen Solothurner Bezirken den weitaus grössten Anteil der Land- und Forstwirtschaft. Der Anteil des sekundären Sektors betrug 2011 rund 30.9 Prozent. 47.5 Prozent der Arbeitsplätze ent- fielen auf den tertiären Sektor.
Die Branchenstruktur im Bucheggberg wird neben der ausgesprochen stark vertretenen Landwirtschaft zusätzlich durch einen hohen Beschäftigungsanteil des Baugewerbes geprägt. Die Bucheggberger Wirtschaftsstruktur zeigt somit die für eine ländlich geprägte Region übliche Zusammensetzung. Einen weiteren ökonomischen Schwerpunkt zeigt sich zudem in der Metallindustrie, welche mit einem Beschäftigungsanteil von rund 9 Prozent 2013 deutlich stärker vertreten war als im kantonalen Durchschnitt.52
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 hat die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Bucheggberg um 4.5 Prozent abgenommen. Die Region zeigte damit die ungünstigste Beschäftigungsentwick- lung aller Solothurner Bezirke. Die negativsten Wachstumsbeiträge kamen dabei aus der Landwirtschaft, dem Handel und dem Bereich «Elektronik, Optik, Uhren», welche die gröss- ten absoluten Beschäftigungsrückgänge aufwiesen.53
Exporte Das Warenexportvolumen aus dem Bezirk Bucheggberg belief sich im Jahr 2015 auf rund 26 Mio. CHF. Mit einem Anteil von rund 0.5 Prozent an den kantonalen Exporten zeigt die Region damit das geringste Exportvolumen sämtlicher Solothurner Bezirke. Ein nennenswer- tes Exportvolumen ist lediglich in der Metallindustrie zu erkennen, welche mehr als 70 Prozent aller Exporte aus dem Bezirk Bucheggberg ausmacht.54
48 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 49 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 50 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 51 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 52 Bundesamt für Statistik: STATENT 2008. 53 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 54 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
64 Abb. 68: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Bucheggberg
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Bucheggberg Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 7'727 267'836 8'325'194 Bucheggberg 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 2.9% CH 110 Frauenanteil 50.2% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 6.8% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 61.3% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 123 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 1.61% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 -7 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.09% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Solothurn 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 2.5 2.7 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Bucheggberg Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 2'557 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 551 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 21.5% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 791 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 30.9% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 1'215 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Bucheggberg Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 47.5% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 200%
12% 05-08 Metallindustrie 4% 08-13 150% 10% 1.5% 05-13 übriger 2. Sektor 8% 100% Gesundheits- und 6% Sozialwesen Wachstumsbeitrag 50% Unternehmens- 2005 - 2013 Öffentliche bez. DL 4% Verwaltung 2% 0% Gastgewerbe Baugewerbe 0% -50% -2% Handel Landw. Forstw. Fischerei -4% -100% Optik /Elektronik / -6% Uhren -150% Schweiz Kanton Solothurn Bucheggberg 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
-13% Bucheggberg Total Land- und Forstwirtschaft 0%1%0% 12% 15% Kt. SO
Papier und Grafische -75% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 0%
0% Metalle Chemie / Pharma
Metalle -10% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -20%
Präzisionsinstrumente, Uhren, -54% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest -93% 71% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung
65 10.4 Wasseramt
Zugehörige Gemeinden Aeschi, Biberist, Bolken, Deitingen, Derendingen, Drei Höfe, Etziken, Gerlafingen, Halten, Horriwil, Hüniken, Kriegstetten, Lohn-Ammannsegg, Luterbach, Obergerlafingen, Oekingen, Recherswil, Subingen, Zuchwil
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Wasseramt knapp 50’000 Personen und damit knapp 19 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Der Bezirk Wasseramt verzeichnete seit dem Jahr 2000 mit einem Plus von 7.0 Prozent eine weniger dynamische Bevölkerungsentwicklung als der ge- samte Kanton Solothurn (SO: +8.7%).55
Arbeitsmarkt Im Bezirk Wasseramt waren 2013 rund 19‘300 Personen beschäftigt. Damit waren rund 14 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze im Wasseramt angesiedelt. Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn56 lag 2015 mit 2.7 Prozent leicht über dem kantonalen Durchschnitt von 2.6 Prozent.57
Wirtschaftsstruktur Die Sektoralstruktur der Wirtschaft im Wasseramt zeigt sich vergleichbar mit jener des ge- samten Kantons: Rund 3 Prozent aller Arbeitsplätze im Wasseramt entfielen auf den pri- mären Sektor, der sekundäre Sektor stellte einen Beschäftigungsanteil von einem Drittel, der Dienstleistungssektor umfasst rund 64 Prozent der Beschäftigten.
Auch wenn die Wirtschaftsstruktur im Wasseramt jener des gesamten Kantons ähnlich sieht, so zeigen sich doch zwei Besonderheiten: Im Bezirk Wasseramt ist die MEM-Industrie (v.a. die Maschinenindustrie) stark überproportional vertreten und auch der Handel spielt eine überdurchschnittlich wichtige Rolle.58 Die Besonderheiten der Branchenstruktur im Bezirk Wasseramt haben sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert: Die noch vor 10 Jahren im Bezirk äusserst gewichtige Papierindustrie hat derart gelitten, dass sie heute kaum noch überdurchschnittlich stark vorhanden ist.
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 stagnierte im Wasseramt die Zahl der Beschäftigten. Starke Rück- gänge wurden insbesondere in der Papierindustrie und im Maschinenbau registriert. Positive Wachstumsbeiträge kamen hingegen aus dem Handel, den unternehmensbezogenen Dienst- leistungen, dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem Baugewerbe und dem Bereich «Elekt- ronik, Optik, Uhren».59
Exporte 2015 lieferte das Wasseramt knapp 15 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die Exportstruktur wird dabei von zwei Warengruppen dominiert: Die Warengruppe «Ma- schinen, Apparate und Elektronik» hielt dabei einen Exportanteil von rund 47 Prozent, die Warengruppe «Metalle» machte rund 46 Prozent aus.60
55 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015 Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 56 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 57 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 58 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 59 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 60 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
66 Abb. 69: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Wasseramt
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Wasseramt Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 50'168 267'836 8'325'194 Wasseramt 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 18.7% CH 110 Frauenanteil 50.2% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 23.5% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 61.9% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 436 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 0.88% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 9 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.02% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Solothurn 2.2 3.8 3.6 2.5 2.6 2.8 2.5 2.7 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Wasseramt Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 19'262 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 553 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 2.9% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 6'418 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 33.3% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 12'291 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Wasseramt Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 63.8% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 60% 05-08 Optik /Elektronik / 12% Uhren Gesundheits- und 08-13 40% Sozialwesen 10% Handel 05-13 20% Übriger 3. Sektor 8% Finanzsektor Baugewerbe Unternehmens- 6% 0% Öffentliche bez. DL Gastgewerbe 4% Verwaltung -20% Landw. Forstw. übriger 2. Sektor Fischerei 4% 2% Maschinenbau -40% 1.5% 0%
-60% -2% Wachstumsbeitrag Papier / Druck 2005 - 2013 -4% -80% Schweiz Kanton Solothurn Wasseramt 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
-5% Wasseramt Total Land- und Forstwirtschaft 2%2%0%0%3% Kt. SO
Papier und Grafische -33% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -25%
-9% Metalle Chemie / Pharma 46% 47% Metalle 5% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -14%
Präzisionsinstrumente, Uhren, 27% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest -14%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung
67 10.5 Thal
Zugehörige Gemeinden Aedermannsdorf, Balsthal, Gänsbrunnen, Herbetswil, Holderbank, Laupersdorf, Matzendorf, Mümliswil-Ramiswil, Welschenrohr
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Thal rund 14’500 Personen. Das sind 5.4 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Einwohnerzahl im Bezirk Thal nur leicht verändert (+1.9%).61 Damit ist der Bezirk Thal bevölkerungsmässig die am wenigsten dy- namische Region des Kantons.
Arbeitsmarkt 3.9 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 5’328, waren 2013 im Bezirk Thal angesiedelt.62 Die Arbeitslosenquote im Thal lag 2015 mit 2.4 Prozent leicht unter dem kan- tonalen Durchschnitt (2.6%).63
Wirtschaftsstruktur Von den Arbeitsplätzen waren im Bezirk Thal 2013 knapp 11 Prozent im primären Sektor (SO: 3.2%) angesiedelt. Rund 36 Prozent der Beschäftigten arbeiteten im sekundären Sek- tor, während mit 53 Prozent gut die Hälfte aller Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor regis- triert wurden (SO: 67.8%).64
Der Bezirk Thal zeigt die klassische Branchenstruktur einer ländlichen Region der Schweiz. Stark überproportional vertreten sind die Landwirtschaft und das Baugewerbe, welche 2013 gemeinsam rund 23 Prozent der Beschäftigung ausmachten. Im schweizweiten Vergleich überdurchschnittliche Anteile konnten zudem beim Maschinenbau, beim Branchenaggregat «Papier/Druck» und bei der öffentlichen Verwaltung ausgemacht werden.65
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 stagnierte im Thal die Zahl der Beschäftigten (-0.1%). Starke Rückgänge wurden insbesondere in der Papierindustrie, im Maschinenbau und im primären Sektor registriert. Positive Wachstumsbeiträge kamen hingegen aus dem öffentlichen Sektor und dem Baugewerbe.66
Exporte 2015 lieferte das Thal gut 2 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die Ex- portstruktur des Bezirks wird dabei nicht durch eine einzelne Warengruppe geprägt. Mit den Warengruppen «Papier und Grafische Erzeugnisse», «Metalle», «Maschinen, Apparate, Elekt- ronik» und «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» gibt es vier Bereiche, welche alle je mehr als 15 Prozent an den Gesamtexporten aus dem Bezirk ausmachen.67
61 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015 Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 62 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 63 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 64 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 65 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 66 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 67 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
68 Abb. 70: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Thal
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Thal Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 14'508 267'836 8'325'194 Thal 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 5.4% CH 110 Frauenanteil 48.5% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 19.3% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 60.4% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 54 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 0.38% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 19 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.13% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Thal 1.8 3.6 3.4 2.0 2.3 2.6 2.4 2.4 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Thal Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 5'328 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 579 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 10.9% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'936 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 36.3% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Öffentliche Verwaltung Kt. SO Thal Beschäftigte Tertiärer Sektor 2'813 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 52.8% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 80% Übriger 3. Sektor 12% 05-08 60% 08-13 Information und Gesundheits- und 10% Kommunikation Sozialwesen 05-13 40% 8% Unternehmens- bez. DL Öffentliche 6% 20% Verwaltung übriger 2. Sektor Baugewerbe 4% 0% 4% 2% Handel Gastgewerbe -20% 1.5% 0% Maschinenbau Landw. Forstw. -40% -2% Fischerei Wachstumsbeitrag Papier / Druck 2005 - 2013 -4% -60% Schweiz Kanton Solothurn Thal 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
Total -6% Land- und Forstwirtschaft 2%0% Thal Kt. SO 17% Papier und Grafische -43% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft 31% Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 0%
-33% Metalle Chemie / Pharma
Metalle -4% Maschinen, Apparate, Elektronik 1% Maschinen, Apparate, Elektronik -7% 31% Präzisionsinstrumente, Uhren, -13% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 17% Rest Rest -14%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in % Quelle: Eigene Darstellung
69 10.6 Gäu
Zugehörige Gemeinden Egerkingen, Härkingen, Kestenholz, Neuendorf, Niederbuchsiten, Oberbuchsiten, Oensingen, Wolfwil
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Gäu knapp 19’500 Personen, was einem Anteil an der kantona- len Bevölkerung von rund 7.6 Prozent entspricht. Bevölkerungsmässig ist der Bezirk Gäu das dynamischste Teilgebiet im Kanton Solothurn. Seit der Jahrtausendwende ist die Bevölke- rungszahl im Bezirk Gäu um 23.2 Prozent gewachsen. Damit weist das Gäu auch als einziger Solothurner Bezirk eine dynamischere Bevölkerungsentwicklung auf als die Schweiz.68
Arbeitsmarkt Mit rund 16‘300 Arbeitsplätzen weist das Gäu einen Anteil an der kantonalen Beschäftigung von rund 12 Prozent auf.69 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2015 mit 2.4 Prozent spürbar unter dem kantonalen Durchschnitt (2.6%).70
Wirtschaftsstruktur Rund 2.3 Prozent der Arbeitsplätze im Gäu sind im primären Sektor angesiedelt. Weitere 25 Prozent zählen zum sekundären Sektor. Den weitaus grössten Beschäftigungsanteil hält aber der Dienstleistungssektor. Mit 72.7 Prozent liegt dieser deutlich über dem kantonalen und ungefähr im nationalen Durchschnitt (SO: 67.8%; CH: 74.6%).71
Dank einer ausgezeichneten Erreichbarkeit hat sich das Gäu zu einem der wichtigsten Logis- tik-Clustern der Schweiz entwickelt. So zählten 2013 rund 27 Prozent aller Arbeitsplätze im Gäu zur Branche «Verkehr & Logistik». Hinzu kommt ein ebenfalls grosser und stark über- durchschnittlicher Anteil des Handels (19%). Alleine diese beiden Branchen vereinigen also fast die Hälfte aller Arbeitsplätze im Bezirk Gäu.72
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 nahm die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Gäu um 15 Prozent zu. Damit zeigte die Region die mit Abstand grösste Wirtschaftsdynamik aller Solothurner Bezir- ke. Der Bezirk Gäu war auch der einzige Solothurner Bezirk, welcher in Bezug auf die Be- schäftigungsentwicklung auch im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich performte. Das positive Ergebnis resultierte dabei vor allem aus der Entwicklung im Bereich «Verkehr & Logistik», aber auch einige Industriebranchen und die unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen konnten einen ansehnlichen Wachstumsbeitrag leisten.73
Exporte 2015 lieferte das Gäu rund 7 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Die mit Abstand wichtigste Exportwarengruppe ist jene der «Maschinen, Apparate, Elektronik», ge- folgt von der Metallindustrie und den Produkten der chemisch-pharmazeutischen Industrie, welche einen Anteil von 23 bzw. 18 Prozent an den Gesamtexporten ausmachen.74
68 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 69 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 70 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 71 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 72 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 73 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 74 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
70 Abb. 71: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Gäu
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Gäu Kt. SO CH 125 Gäu Bevölkerungszahl per 31.12.2015 20'467 267'836 8'325'194 120 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 7.6% 115 CH
Frauenanteil 49.4% 50.2% 50.5% 110 Ausländeranteil 21.6% 21.9% 24.6% 105 Anteil der 20 - 65-Jährigen 64.7% 61.9% 61.9% 100 Wanderungssaldo 2014 436 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 2.18% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 70 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.35% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.0 3.4 3.4 2.2 2.2 2.5 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Gäu Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 16'337 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 374 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 2.3% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 4'091 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 25.0% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Öffentliche Verwaltung Kt. SO Gäu Beschäftigte Tertiärer Sektor 11'872 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 72.7% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
16% 300% Optik /Elektronik / 14% 05-08 Uhren 16% 250% 08-13 12% 4.5% 05-13 200% 10%
8% 150% Wachstumsbeitrag 2005 - 2013 6% 100% übriger 2. Sektor Verkehr & 4% Logistik 50% 2% Unternehmens- bez. DL 0% 0% Handel -2% -50% Metallindustrie -4% -100% Schweiz Kanton Solothurn Gäu 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24% 26% 28% 30% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
Total 1% Land- und Forstwirtschaft 6% 1%2% Gäu Kt. SO 2% 18% Papier und Grafische -24% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -19%
7% Metalle Chemie / Pharma
Metalle 2% Maschinen, Apparate, Elektronik 48% 23% Maschinen, Apparate, Elektronik -3%
Präzisionsinstrumente, Uhren, 0% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest 23%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in %
Quelle: Eigene Darstellung
71 10.7 Olten
Zugehörige Gemeinden Boningen, Däniken, Dulliken, Eppenberg-Wöschnau, Fulenbach, Gretzenbach, Gunzgen, Hägendorf, Kappel, Olten, Rickenbach, Schönenwerd, Starrkirch-Wil, Walterswil, Wangen bei Olten
Bevölkerung Ende 2013 lebten im Bezirk Olten rund 54’000 Personen. Dies entspricht rund einem Fünftel aller Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons, was den Bezirk Olten zum bevölkerungs- reichsten Bezirk des Kantons macht. Seit der Jahrtausendwende ist die Bevölkerungszahl im Bezirk Olten um rund 9.7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Bevölkerungsentwicklung des Bezirks leicht über der Dynamik des Gesamtkantons.75
Arbeitsmarkt Mit gut 35‘200 Arbeitsplätzen sind im Bezirk Olten rund ein Viertel aller kantonalen Arbeits- plätze angesiedelt.76 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2015 mit 2.4 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt von 2.6 Prozent.77
Wirtschaftsstruktur Die Sektoralstruktur der Wirtschaft des Bezirks Olten zeigt sich ähnlich wie jene der Schweiz: Den mit Abstand grössten Beschäftigungsanteil zeigt der Dienstleistungssektor mit rund 76 Prozent. Der sekundäre Sektor stellt 22.8 Prozent der Arbeitsplätze, während lediglich 1.1 Prozent im primären Sektor arbeiten.
Von allen betrachteten Bezirken zeigt die Region Olten den zweithöchsten Dienstleistungsan- teil. Überproportional stark vertreten sind dabei insbesondere der Bereich Verkehr und Logis- tik und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Während der starke Verkehrssektor sicherlich auf die ausgezeichnete Erreichbarkeit der Region mit der Bahn und auf der Strasse zurückzuführen ist, zeugt die überproportionale Vertretung der unternehmensbezogenen Dienstleistungen von der regionalen Zentrumsfunktion der Stadt Olten.78
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 legte die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Olten um 4.8 Prozent zu. Hinter den Bezirken Gäu und Solothurn zeigte Olten damit die dritthöchste Dynamik aller Solothurner Bezirke. Positive Wachstumsbeiträge leisteten dabei die unternehmensbezoge- nen Dienstleistungen, der Bereich «Verkehr & Logistik», und das Gesundheits- und Sozialwe- sen.79
Exporte 2015 lieferte die Industrie des Bezirks Olten rund 15 Prozent der Exporte des ganzen Kan- tons Solothurn. Die Exportstruktur nach Warengruppen ist dabei breit diversifiziert. Die Wa- rengruppe «Maschine, Apparate, Elektronik» ist mit einem Anteil von rund 31 Prozent die Gewichtigste.80
75 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 76 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 77 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 78 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 79 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 80 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
72 Abb. 72: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Olten
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Olten Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 54'008 267'836 8'325'194 Olten 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 20.2% CH 110 Frauenanteil 50.1% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 26.1% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 63.4% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 420 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 0.79% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 68 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.13% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.0 3.4 3.4 2.2 2.2 2.5 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Olten Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 35'229 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 373 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 1.1% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 8'031 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 22.8% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Öffentliche Verwaltung Kt. SO Olten Beschäftigte Tertiärer Sektor 26'825 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 76.1% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 40% Unternehmens- übriger 2. Sektor bez. DL 12% 05-08 30% 08-13 10% 20% Übriger 3. Sektor 05-13 Baugewerbe Verkehr & 8% 10% Logistik Information und Gesundheits- und Sozialwesen 6% 0% Kommunikation Gastgewerbe 4% -10% Öffentliche Verwaltung Handel 4% Finanzsektor 2% -20% Optik /Elektronik / 1.5% 0% -30% Uhren -2% -40% Maschinenbau Wachstumsbeitrag 2005 - 2013 -4% -50% Schweiz Kanton Solothurn Olten 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
Total -2% Land- und Forstwirtschaft Olten Kt. SO 16% 19% Papier und Grafische 4% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -16%
9% 9% Metalle 16% Chemie / Pharma -11% 2% Metalle Maschinen, Apparate, Elektronik -16% 7% Maschinen, Apparate, Elektronik Präzisionsinstrumente, Uhren, 28% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest 12% 31% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in %
Quelle: Eigene Darstellung
73 10.8 Gösgen
Zugehörige Gemeinden Erlinsbach, Hauenstein-Ifenthal, Kienberg, Lostorf, Niedergösgen, Obergösgen, Rohr, Stüss- lingen, Trimbach, Winznau, Wisen
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Gösgen rund 24’200 Personen. Das entspricht rund 9 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit dem Jahr 2000 ist die Bevölkerungszahl im Bezirk um 7.6 Prozent und damit leicht weniger stark als im kantonalen Mittel angestiegen (SO: +8.7%).81
Arbeitsmarkt 2013 wurden im Bezirk Gösgen rund 5‘700 Arbeitsplätze gezählt. Dies entspricht einem An- teil an der kantonalen Beschäftigung von 4.2 Prozent.82 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2015 mit 2.4 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt (2.6%).83
Wirtschaftsstruktur Mit rund 7.6 Prozent der Arbeitsplätze ist der primäre Sektor im Bezirk Gösgen deutlich stär- ker ausgeprägt als im kantonalen Durchschnitt. Auch der Anteil der Arbeitsplätze im sekun- dären Sektor (32.1%) liegt leicht über dem Solothurner Durchschnitt. Der tertiäre Sektor stellt rund 60 Prozent der regionalen Arbeitsplätze.
Neben der überproportional vertretenen Landwirtschaft wird die Branchenstruktur des Be- zirks Gösgen insbesondere durch einige Industriebranchen geprägt. Überdurchschnittliche Anteile sind beim Papier- und Druckgewerbe, in der Metallindustrie und in der Nahrungsmit- telindustrie zu beobachten.84
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2013 ging die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Gösgen um 1.7 Prozent zurück. Das schwache Ergebnis ist dabei vor allem auf Beschäftigungsrückgänge im Handel, im Bereich «Verkehr & Logistik», in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gastgewerbe zurückzuführen.85
Exporte 2015 trugen die Exporte aus dem Bezirk Gösgen mit 2.6 Prozent zu den kantonalen Exporten bei. Die Untersuchung der regionalen Exportstruktur zeigt, dass drei Warengruppen einen relevanten Anteil an den Exporten ausmachen. Es sind dies die Gruppen «Papier, Papierwa- ren und grafische Erzeugnisse» mit einem Anteil von 50 Prozent, «Chemie / Pharma» mit 25 Prozent und «Maschinen, Apparate, Elektronik» mit rund 10 Prozent.86
81 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 82 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 83 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 84 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 85 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 86 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
74 Abb. 73: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Gösgen
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Gösgen Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 24'193 267'836 8'325'194 Gösgen 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 9.0% CH 110 Frauenanteil 50.3% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 23.1% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 61.3% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 134 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 0.56% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 28 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. 0.12% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Olten/Gösgen/Gäu 2.0 3.4 3.4 2.2 2.2 2.5 2.2 2.4 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Gösgen Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 5'707 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 432 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 7.6% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'830 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 32.1% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 3'445 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Gösgen Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 60.4% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
25% 100% Metallindustrie 20% 05-08 80% 08-13 Unternehmens- 15% 60% bez. DL 05-13 10% 40% Papier / Druck Gesundheits- und 5% 20% Baugewerbe Sozialwesen Öffentliche 0% 0% Verwaltung übriger 2. Sektor Gastgewerbe -5% -20% 4% Handel Verkehr & -10% -40% Logistik Landw. Forstw. 1.5% -15% Optik /Elektronik / -60% Uhren Fischerei -20% -80% Wachstumsbeitrag Maschinenbau 2005 - 2013 -25% -100% Schweiz Kanton Solothurn Gösgen 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
Total -11% Land- und Forstwirtschaft 10% 1% Gösgen Kt. SO 2% Papier und Grafische -91% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft 10% Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 6%
3% -6% Metalle Chemie / Pharma 50% Metalle 6% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -6%
Präzisionsinstrumente, Uhren, -24% Bijouterie 25% Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest -17%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in %
Quelle: Eigene Darstellung
75 10.9 Dorneck
Zugehörige Gemeinden Bättwil, Büren, Dornach, Gempen, Hochwald, Hofstetten-Flüh, Metzerlen-Mariastein, Nuglar- St.Pantaleon, Rodersdorf, Seewen, Witterswil
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Dorneck gut 20‘400 Personen. Das sind rund 7.6 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Seit der Jahrtausendwende hat die Bevölkerungszahl im Bezirk Dorneck um 12.7 Prozent und damit deutlich stärker als im kantonalen Schnitt zugenom- men.87
Arbeitsmarkt Im Bezirk Dorneck wurden 2013 rund 6‘100 Arbeitsplätze gezählt. Dies entspricht einem Anteil von 4.4 Prozent aller Solothurner Arbeitsplätze.88 Die Arbeitslosenquote lag im Schwarzbubenland89 2015 bei 2.2 Prozent und damit deutlich tiefer als im kantonalen Durch- schnitt (2.6%).90
Wirtschaftsstruktur 2013 waren im Bezirk Dorneck rund 7.8 Prozent der Arbeitsplätze im primären Sektor ange- siedelt. Rund jede fünfte Stelle entfiel zudem auf den sekundären Sektor. Der Dienstleis- tungssektor hielt einen Beschäftigungsanteil von rund 72 Prozent (SO: 67.8%).
Die Branchenstruktur der Wirtschaft im Bezirk Dorneck zeigt neben einem überproportiona- len primären Sektor eine weitere Besonderheit in einem stark überdurchschnittlichen Wirt- schaftszweig «Kunst, Unterhaltung, Erholung», der einen Beschäftigungsanteil von 4.6 Prozent innehat, mehr als zweimal höher als im Schweizer Durchschnitt. Im sekundären Sektor liegt der ökonomische Schwerpunkt bei der Metallindustrie, welche 2013 rund 5.8 Prozent aller Beschäftigten ausmachte. Absolut betrachtet sind die Branchen mit den meisten Beschäftigten der öffentliche Sektor und die unternehmensbezogenen Dienstleistun- gen.91
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2015 ging die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Dorneck um rund 1 Prozent zurück. Das schwache Ergebnis ist dabei vor allem auf Beschäftigungsrückgänge in der Land- und Forstwirtschaft, im Gastgewerbe und in verschiedenen Industriebranchen zurückzuführen. Ein noch schwächeres Ergebnis wurde durch einen starken Beschäftigungs- zuwachs bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen und im Gesundheits- und Sozi- alwesen verhindert.92
Exporte 2015 lieferte der Bezirk Dorneck rund 0.7 Prozent der Exporte des Kantons Solothurn. Die bedeutendsten Warengruppen waren die Fahrzeuge mit einem Anteil von 40 Prozent, die «Metalle» mit rund 29 Prozent und die chemisch-pharmazeutische Industrie mit rund 19 Prozent.93
87 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 88 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 89 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 90 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 91 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 92 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 93 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
76 Abb. 74: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Dorneck
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Dorneck Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 20'443 267'836 8'325'194 Dorneck 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 7.6% CH 110 Frauenanteil 51.0% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 18.0% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 59.8% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 218 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 1.08% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 -11 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.05% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Thierstein/Dorneck 1.6 2.2 2.4 2.1 2.2 2.1 2.1 2.2 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Dorneck Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 6'066 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 475 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 7.8% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 1'201 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 19.8% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 4'390 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Dorneck Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 72.4% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 60% 12% 05-08 Unternehmens- bez. DL 10% 08-13 40% Papier / Druck 05-13 8% 20% 6% Information und Übriger 3. Sektor Gesundheits- und Kommunikation Sozialwesen 4% Baugewerbe Öffentliche 0% Verwaltung 2% Handel Metallindustrie 4% 0% -20% Gastgewerbe 1.5% -2% Landw. Forstw. Fischerei -40% -4% Wachstumsbeitrag Maschinenbau übriger 2. Sektor 2005 - 2013 -6% -60% Schweiz Kanton Solothurn Dorneck 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
-9% Dorneck Total Land- und Forstwirtschaft 4%0% Kt. SO
Papier und Grafische 19% -14% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse 48%
46% -14% Metalle Chemie / Pharma
Metalle -10% Maschinen, Apparate, Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -68%
Präzisionsinstrumente, Uhren, -42% Bijouterie 29% Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie
Rest Rest 5% 0%2% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in %
Quelle: Eigene Darstellung
77 10.10 Thierstein
Zugehörige Gemeinden Bärschwil, Beinwil, Breitenbach, Büsserach, Erschwil, Fehren, Grindel, Himmelried, Kleinlüt- zel, Meltingen, Nunningen, Zullwil
Bevölkerung Ende 2015 lebten im Bezirk Thierstein knapp 14'300 Personen. Das sind 5.3 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Im Bezirk Thierstein wurde seit der Jahrtausendwende ein Bevöl- kerungsanstieg um rund 5.4 Prozent beobachtet. Damit zeigte sich die Bevölkerungsentwick- lung weniger dynamisch als im kantonalen Durchschnitt (SO: +8.7%).94
Arbeitsmarkt Mit im Jahr 2013 5‘000 registrierten Arbeitsplätzen zählt der Bezirk Thierstein rund 3.7 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze.95 Die Arbeitslosenquote lag im Schwarzbuben- land96 2013 bei 2.2 Prozent und damit deutlich tiefer als im kantonalen Durchschnitt (2.6%).97
Wirtschaftsstruktur Die Sektoralstruktur des Bezirks Thierstein ist von einem überproportionalen ersten, einem überdurchschnittlich stark vertretenen zweiten und einem weniger stark präsenten dritten Sektor geprägt. 8.7 Prozent der Arbeitsplätze wurden durch die Land- und Forstwirtschaft geschaffen, weitere 44 Prozent entfielen auf den sekundären Sektor und etwas weniger als die Hälfte der Arbeitsplätze entfallen auf den Dienstleistungssektor.
Die Branchenstruktur der Wirtschaft im Bezirk Thierstein weist neben dem starken primären Sektor weitere Besonderheiten auf. Diese zeigen sich insbesondere in einer hohen Konzent- ration der Metallindustrie und des Wirtschaftszweigs «Elektronik, Optik, Uhren», mit Be- schäftigungsanteilen von je um die 10 Prozent. Auch das Baugewerbe zählt mit einem Be- schäftigungsanteil von rund 14 Prozent zu den wichtigen Arbeitgebern der Region.98
Beschäftigungsentwicklung Zwischen 2005 und 2015 ging die Zahl der Beschäftigten im Bezirk Dorneck um rund 0.5 Prozent zurück. Das schwache Ergebnis ist dabei vor allem auf Beschäftigungsrückgänge in der Land- und Forstwirtschaft, beim Gastgewerbe, beim Handel, im Bereich Verkehr & Logistik und in verschiedenen Industriebranchen zurückzuführen. Positive Wachstumsbeiträ- ge leisteten hingegen das Baugewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, die unterneh- mensbezogenen Dienstleistungen und die Metallindustrie.99
Exporte 2.4 Prozent der Warenausfuhren aus dem Kanton Solothurn stammen aus dem Bezirk Thier- stein. Die regionale Exportstruktur wird dabei durch drei Warengruppen dominiert: Rund 29 Prozent aller Ausfuhren waren auf die Exporte der Warengruppe «Maschinen, Apparate, Elektronik» zurückzuführen, weitere 29 Prozent auf «Steine und Erden» und rund 23 Prozent auf «Leder, Kautschuk und Kunststoff».100
94 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2015, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2015. 95 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 96 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 97 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 98 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 99 Bundesamt für Statistik (BFS): STATENT 2013 (provisorische Ergebnisse Stand Aug. 2016) 100 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik.
78 Abb. 75: Wirtschaftsporträt für den Bezirk Thierstein
BEVÖLKERUNG
Bevölkerungsstand und -struktur Bevölkerungsentwicklung
Thierstein Kt. SO CH 120 Bevölkerungszahl per 31.12.2015 14'289 267'836 8'325'194 Thierstein 115 Kt. SO Bevölkerungsanteil am Kanton 5.3% CH 110 Frauenanteil 49.8% 50.2% 50.5% Ausländeranteil 13.8% 21.9% 24.6% 105
Anteil der 20 - 65-Jährigen 60.0% 61.9% 61.9% 100
Wanderungssaldo 2014 162 2'228 76'223 95 Wanderungssaldo in % der Bev. 1.14% 0.84% 0.93% 90
Geburtenüberschuss 2014 -2 85 21'349
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Geburtenüberschuss in % der Bev. -0.01% 0.03% 0.26% 2000 Quelle: BFS Bem: indexiert: 2000 = 100 ARBEITSMARKT
Arbeitslosenquoten
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Reg. Thierstein/Dorneck 1.6 2.2 2.4 2.1 2.2 2.1 2.1 2.2 Kanton Solothurn 2.1 3.6 3.5 2.4 2.4 2.7 2.4 2.6 Schweiz 2.6 3.7 3.5 2.8 2.9 3.2 3.0 3.2
WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
Beschäftigte nach Sektoren 2013 Abb. Standortquotienten 2013
PRIMÄRER SEKTOR
Thierstein Kt. SO CH SEKUNDÄRER SEKTOR Papier / Druck Beschäftigte Total 4'999 136'464 4'962'608 Metallindustrie Optik /Elektronik / Uhren Maschinenbau Baugewerbe Beschäftigte Primärer Sektor 436 4'413 164'360 übriger 2. Sektor
Anteil Primärer Sektor 8.7% 3.2% 3.3% TERTIÄRER SEKTOR Handel Verkehr & Logistik Beschäftigte Sekundärer Sektor 2'198 39'484 1'093'804 Gastgewerbe Information und Kommunikation Anteil Sekundärer Sektor 44.0% 28.9% 22.0% Finanzsektor Unternehmensbez. DL Kt. SO Öffentliche Verwaltung Beschäftigte Tertiärer Sektor 2'365 92'567 3'704'444 Gesundheits- und Sozialwesen Thierstein Übriger 3. Sektor Anteil Tertiärer Sektor 47.3% 67.8% 74.6% 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0
Quelle: BFS Bem: Standortquotient im vgl. CH BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG
Abb. Entwicklung der Beschäftigtenzahl Abb. Wachstumsbeiträge 2008 - 2013
14% 80% Information und 05-08 Kommunikation 12% 60% Unternehmens- 08-13 bez. DL 10% 40% Metallindustrie 05-13 Übriger 3. Sektor Gesundheits- und 8% 20% Sozialwesen Öffentliche 6% 0% Papier / Druck Baugewerbe Verwaltung Finanzsektor Optik /Elektronik / 4% Handel -20% Verkehr & Uhren Logistik 2% -40% 4% Gastgewerbe übriger 2. Sektor 0% -60% Landw. Forstw. Fischerei 1.5% Maschinenbau -2% -80% -4% -100% Wachstumsbeitrag 2005 - 2013 -6% -120% Schweiz Kanton Solothurn Thierstein 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Quelle: BFS Quelle: BFS Bem: Wachstum in % Bem: Kugeln: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten Vertikale Achse: Beschäftigswachstum 08-13 in % AUSSENHANDEL Horizontale Achse: Beschäftigungsanteil 2013 in %
Abb. Exportstruktur 2015 Abb. Exportentwicklung 2015
-22% Thierstein Total Land- und Forstwirtschaft 0%2%1% 9% Kt. SO
Papier und Grafische -23% Erzeugnisse Land- und Forstwirtschaft
Chemie / Pharma Papier und Grafische Erzeugnisse -10%
-31% Metalle Chemie / Pharma 29% Metalle 0% Maschinen, Apparate, 58% Elektronik Maschinen, Apparate, Elektronik -43%
Präzisionsinstrumente, Uhren, 14% Bijouterie Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie 1% Rest Rest -9%
-20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20%
Quelle: OZD Quelle: OZD Bem: nominaler Exportanteil der Branchen in % Bem: Wachstum der nom. Exporte nach Branchen, in %
Quelle: Eigene Darstellung
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