Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2017

Änderung der Vereinbarung rsaw (Bericht des Gemeinderates)

Aufgrund verschiedenerer Reformprojekte im Bereich der Volksschule und insbeson- dere wegen der Einführung professioneller Schulleitungen haben sich die Gemein- den im äusseren Wassseramt im Jahre 2006 zur Regionalschule äusseres Wasse- ramt (rsaw) zusammengeschlossen. Festgehalten wurde in der entsprechenden Ver- einbarung insbesondere, dass an allen vier Schulstandorten möglichst alle Schulstu- fen (Kindergarten, Primarschule und Musikschule) angeboten und die Kosten nach Einwohnerzahl verteilt werden. Die damals je Gemeinde unterschiedliche Subvention der Lehrerlöhne wurde vom Kanton an die betreffenden Gemeinden ausbezahlt.

Schon nach wenigen Jahren wurde aufgrund der steigenden Kosten über eine Wei- terentwicklung diskutiert und auch der Kanton intervenierte wegen der hohen Pen- senanzahl und plädierte für eine Schliessung von Standorten (RRB 2012/2556). Eine deswegen in Auftrag gegebene externe Studie (Kontextplan, Dez. 2015) bestätigte zwar grundsätzlich ein solches Kostensenkungspotenzial, jedoch würde dieses erst sehr langfristig erreicht und vorerst müssten zusätzliche Investitionen in Gebäude getätigt werden. Politisch liess sich deshalb die Schliessung von Schulstandorten nicht durchsetzen. Hingegen war unbestritten, dass aufgrund der inzwischen an Stel- le der Lehrerlohnsubventionen eingeführten Schülerpauschalen eine Anpassung des Finanzierungsmodells vorgenommen werden musste. Das bisherige Modell benach- teiligte nämlich insbesondere (viele Einwohner, wenig Schüler) und bevorteil- te (viele Schüler, wenig Einwohner).

Als sich die Diskussionen zunehmend im Kreise drehten, erhöhte Aeschi im Juli 2015 den Druck durch die Kündigung der bisherigen Vereinbarung auf Ende Schuljahr 2017/18. Die Gemeinden und drei Höfe zogen nach und somit musste für einen Fortbestand der rsaw zwingend bis August 2018 eine neue Lösung beschlos- sen sein.

Das nun in der Vereinbarung enthaltene Finanzierungsmodell (Beschluss 1, Art. 7 und 8) basiert neu auf den pro Standort ausgewiesenen Pensen der letzten drei be- kannten Schuljahre. Diese müssen dem Kanton ohnehin gemeldet werden und ste- hen deshalb für die Berechnung ohne Mehraufwand zur Verfügung. Weil der Grossteil der Kosten durch ebendiese Pensen begründet sind, kann durch diesen neuen Kostenteiler die Kostenwahrheit pro Standort wesentlich verbessert werden. Zudem werden künftig die Nettokosten, also nach Abzug der Schülerpauschalen ver- teilt, da letztere vom Kanton für die Schule als gesamtes berechnet und ausbezahlt werden (Streichen von Art. 10). Bei dieser Gelegenheit wurden in der Vereinbarung noch verschiedene redaktionelle Anpassungen vorgenommen. Sämtliche Änderun- gen werden im Korrekturmodus aufgezeigt.

Berechnungen aufgrund der letzten verfügbaren Zahlen haben gezeigt, dass die Kosten für den Standort Etziken in etwa gleich bleiben werden. Hingegen braucht es

eine zusätzliche Vereinbarung für die Aufteilung der Standortkosten mit der Gemein- de Hüniken.

Mit Beschluss 2 soll erreicht werden, dass die Vereinbarung ohne weiteren Gemein- deversammlungsbeschluss per Schuljahr 2018/19 auch gilt, wenn eine Gemeinde wider Erwarten ablehnen sollte. Andernfalls wären ausserordentliche Gemeindever- sammlungen notwendig.

Da der neue Verteiler aus praktischen Gründen (kein Zwischenabschluss nötig) be- reits per Kalenderjahr 2018 gelten soll, werden mit Beschluss 3 die Mehrkosten für die Gemeinde Bolken im Übergangsjahr 2018 etwas gemildert. Dies ist gerechtfertigt, weil die gekündigte Vereinbarung noch bis im August weiterlaufen würde und mit dem vorgezogenen Start des neuen Kostenteilers unnötige Mehrkosten vermieden werden können.

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Beschluss 1:

(Wappen)

Änderung der Vereinbarung Formatiert: Schriftart: 28 pt

zwischen den

Einwohnergemeinden Gelöscht: Heinrichswil- Aeschi, Bolken, Drei Höfe, Etziken, und , Hüni- Winistorf, ken Gelöscht: und Steinhof¶

betreffend

die gemeinsame Führung einer Regionalschule

mit

Primarschule, Musikschule und Kindergarten

Die Einwohnergemeinden Aeschi, Bolken, Drei Höfe, Etziken, und Hüniken Gelöscht: Heinrichswil- Winistorf, Hersiwil,

Gelöscht: und Steinhof 3

vereinbaren:

Rechtsgrundlagen Art.1 a) Volksschulgesetz vom 14. September 1969 mit Vollzugsver- ordnung vom 5. Mai 1970 (aufgehoben) c) Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zwischen dem Kan- Gelöscht: b) Schulleitungsver- ordnung vom 22. November ton und den Personalverbänden vom 25. Oktober 2004 2005 d) Dienst- und Gehaltsordnung (DGO) der Leitgemeinde Gelöscht: ¶ e) Weisungen und Kreisschreiben des Departementes für Bildung und Kultur (DBK) sowie des Volksschulamtes (VSA) Gelöscht: Amtes für Volksschu- le und Kindergarten (AVK) Zweck Art. 2 Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit in den Bereichen Primarschule, Musikschule und Kindergarten. Diese wurde auf Gelöscht: wird den Beginn des Schuljahres 2007/2008 wirksam. Die Änderungen gelten ab dem Rechnungsjahr 2018.

Ziel Art. 3 Ziel der Vereinbarung ist es, für die Kinder der Primarschulstufe und des Kindergartens an den bisherigen Schulstandorten ge- meinsam ein qualitativ hochstehendes Bildungsangebot zu ge- währleisten.

Leitgemeinde Art. 4 Die Leitgemeinde führt die Schule administrativ und ist Standort der Schulleitung. Sie wird durch den Schulausschuss bestimmt, ist Ansprechpartnerin für den Kanton und leitet dessen Informationen soweit nötig an die übrigen Partnergemeinden weiter. Die Leitge- meinde wählt auf Antrag des Schulausschusses die Schulleitung und allfällige Angestellte.

Aufsicht, Art. 5 Die rsaw steht unter der Aufsicht des Schulausschusses, in wel- Gelöscht: RSAW Schulausschuss chen jede Partnergemeinde ein Mitglied wählt. Er setzt sich in der Regel aus den Ressortverantwortlichen des Bereiches Bildung zusammen, erlässt den Leistungsauftrag gemäss Volksschulge- setz und schlägt zu Handen der Leitgemeinde die Schulleitung und allfällige Angestellte vor.

Schulleitung Art. 6 Der/die Schulleiter/in und seine Stellvertretung sind fachlich aus- gewiesen und für die operative Führung der Schule gemäss der Leistungsvereinbarung mit dem Schulausschuss und den mass- gebenden rechtlichen Grundlagen verantwortlich. Er/sie ist insbe- sondere für die Anstellung (und allfällige Entlassungen) der Lehr- personen zuständig.

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Kosten, Art. 7 Die Partnergemeinden beteiligen sich je Schulstandort an den Gelöscht: haben Budget Nettobetriebskosten nach Abzug der kantonalen Staatsbeiträge Gelöscht: Voranschlag (Schülerpauschalen) und allfälligen weiteren Beiträgen (zB. El- ternbeiträge). Massgebend für die Verteilung sind die vom Schul- ausschuss bewilligten und vom Kanton verfügten Pensen der letz- ten drei Schuljahre, so wie sie mit der Meldung der Personenda- ten am Ende des Schuljahres festgestellt wurden. . Gelöscht: gemäss den letzten gültigen Einwohnerzahlen des Die Besoldungen für die Lehrkräfte, die Schulleitung und allfällige Kantons anteilsmässig am Ge- Angestellte richten sich nach dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) samtaufwand der Regionalschu- des Kantons Solothurn und der Dienst- und Gehaltsordnung le zu beteiligen (DGO) der Leitgemeinde . Die übrigen Kosten werden vom Schul- ausschuss bestimmt. (Als Nettobetriebskosten gelten sämtliche heutigen Aufwände der Erfolsrechnung der rsaw mit Ausnahme der Mieten sowie Telefon- und Internetkosten für die Schulräume. Ebenso werden künftig die Schülertransporte direkt von den Standortgemeinden abgerech- net.) Die Schulleitung erstellt zusammen mit dem Schulausschuss und der Leitgemeinde bis zum 15.Oktober ein Budget für das kom- Gelöscht: en Voranschlag mende Jahr. Diese s ist beschlossen, wenn alle PartnergemeindenGelöscht: r an der Gemeindeversammlung ihren anteilsmässigen Betriebs- kostenbeitrag bewilligt haben. Budget und Rechnung sind der Bevölkerung der einzelnen Part- Gelöscht: Voranschlag nergemeinden zur Kenntnis zu bringen. Gelöscht: zudem

Infrastruktur Art. 8 Für die Kosten der Gebäude- und Informatiki nfrastruktur (inkl. Kommunikationsnetze) sowie die Investitionen der Investitions- rechnung , deren Unterhalt, das Mobiliar und den Aufwand für die Haus warte sind wie bisher die Standortg emeinden zuständig. Inf- Gelöscht: Ab rastruktur und Mobiliar haben einen vom Schulausschuss festge- Gelöscht: jeweiligen G legten minimalen Standard aufzuweisen. Gelöscht: Die RSAW bezahlt für die verwendeten Räume eine Rechnungsführung Miete. Diese wird vom Schul- Art. 9 Die Leitgemeinde führt die Jahresrechnung für die Regionalschuleausschuss festgelegt. ; Art und Umfang werden vom Kanton und durch den Schulaus- Gelöscht: eine separate Jahres- schuss festgelegt. Die Rechnungsperiode bezieht sich auf das rechnung Kalenderjahr. Die Leitgemeinde kann von den Partnergemeinden nach Bedarf Akontozahlungen verlangen. Die Entschädigung für die Rechnungsführung wird nach Abspra- che mit der Leitgemeinde durch den Schulausschuss pauschal festgelegt. Gelöscht: Finanzausgleich Gelöscht: Art. 10 (nicht mehr relevant wegen den Schülerpauschalen) Gelöscht: Die Leitgemeinde übermittelt der zuständigen kantonalen Stelle die für den Rechnungsprüfung Art. 11 Die Rechnungsprüfung erfolgt durch d as Rechnungsprüfungs or- indirekten Finanzausgleich massgebenden Angaben (Leh- gan der Leitgemeinde. Die Entschädigungspauschale wird durch rerbesoldungen). Die Kantons- den Schulausschuss festgelegt. beiträge werden den Partnerge- meinden direkt ausbezahlt Kündigung Art. 12 Der Austritt aus dieser Vereinbarung ist nur auf das Ende eines Gelöscht: ie Gelöscht: -kommission 5

Schuljahres möglich und muss von der Gemeindeversammlung beschlossen werden. . Die Kündigungsfrist beträgt zwei Jahre. Gelöscht: und bedarf der Ge- nehmigung des Amtes für Volks- schule und Kindergarten Änderungen Art. 13 Änderungen dieser Vereinbarung erfolgen auf Antrag des Schul- ausschusses durch die Zustimmung der Gemeindeversammlun- gen sämtlicher Partnergemeinden. . Gelöscht: räte Gelöscht: Vorbehalten bleibt Inkraftsetzung Art. 14 Dieser Zusammenarbeitsvertrag tritt durch die Annahme aller jeweils die Genehmigung durch das Amt für Volksschule und Partnergemeinden und nach Genehmigung durch das Volks- Kindergarten schulamt (VSA) in Kraft. Gelöscht: Amt für Volksschule und Kindergarten

Beschlossen durch die Einwohnergemeindeversammlungen von:

Aeschi Datum: …… ……………………………….

Der Gemeindepräsident Der Gemeindeschreiber

......

Bolken Datum: …… ……………………………….

Der Gemeindepräsident Die Gemeindeschreiberin

......

Etziken Datum: …… ……………………………….

Der Gemeindepräsident Die Gemeindeschreiberin

......

Drei Höfe Datum: …… ………………………………. Gelöscht: Heinrichswil- Winistorf Der Gemeindepräsident Die Gemeindeschreiberin

......

Gelöscht: Hersiwil Datum: …… ………………………………. ¶ ...... ¶ Der Gemeindepräsident Die Hüniken Datum: …… ………………………………. Gemeindeschreiberin¶

Der Gemeindepräsident Die Gemeindeschreiberin

......

...... Gelöscht: Steinhof Datum: …… ………………………………. ¶ ¶ Der Gemeindepräsident Die Gemeindeschreiberin¶ ¶ Genehmigt durch das Volksschulamt (VSA) namens des Departementes für Bildung und Gelöscht: Amt für Volksschule Kultur (DBK) : und Kindergarten (AVK)

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Solothurn, ……………………………………………….

Beschluss 2:

Sollte eine Gemeinde den Änderungen der Vereinbarung nicht zustimmen, tritt diese inklu- sive Änderungen automatisch für die übrigen Gemeinden auf den 1. August 2018 in Kraft. (Bei der Ablehnung durch 2 und mehr Gemeinden muss neu verhandelt werden.)

Beschluss 3:

Zur Abfederung der Mehrkosten für die Gemeinde Bolken im Übergangsjahr 2018 leisten die übrigen Gemeinden einen einmaligen Zusatzbeitrag von Fr. 100‘000.-. Dieser wird je Einwohner verteilt.

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