world’s best- sounding magazine Ausgabe 2 • 2009 Jahrgang 12

Manfred Eicher und ECM Vier Jahrzehnte leise Revolution. Jan Garbarek Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie. ECM New Series Die „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar.

Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / , Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und.

News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de KARSTEN JAHNK E K ONZERTDIREK TION GMBH TOWER OF POWER 05.11. Nürnberg / Hirsch 11.11. Hannover / Capitol 06.11. / Aalener Jazzfest 12.11. Hamburg / Fabrik 07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage 13.11. Leverkusen / 10.11. München / Muffathalle Leverkusener Jazztage

Album „Great American Soulbook“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich! The Hang All Stars Dave Grusin p Lee Ritenour git Don Grusin key MICHAEL WOLLNY Nils Wülker tp SOLO Wolfgang Schmid b Will Kennedy dr ULF WAKENIUS 31.10. Zürich / Jazznojazz Festival 01.11. Friedrichshafen / Bahnhof Fischbach QUARTET 02.11. München / Bayerischer Hof plus Special Guest: Youn Sun Nah (voc) 03.11. Darmstadt / Centralstation 21.10. Mainz / Frankfurter Hof 31.10. Hamburg / Kampnagel 04.11. München / Bayerischer Rundfunk* 22.10. Kaiserslautern / Kammgarn 01.11. Bremen / Glocke 05.11. Aalen / Aalener Jazzfest 23.10. Stuttgart / Theaterhaus 03.11. Osnabrück / OsnabrückHalle 07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage 24.10. Essen / Philharmonie 04.11. Pforzheim / Kulturhaus Osterfeld 08.11. Luxemburg / Atelier 25.10. Dortmund / Konzerthaus 05.11. Darmstadt / Centralstation 10.11. Kaiserslautern / Kammgarn 27.10. Lübeck / MuK 06.11. Mannheim / Alte Feuerwache 11.11. Leverkusen / Leverkusener Jazztage 29.10. Berlin / Postbahnhof 07.11. Karlsruhe / Tollhaus 12.11. Hamburg / Kampnagel 30.10. Leipzig / Gewandhaus * Nur Don & Dave Grusin

Album Don Grusin „The Hang“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich!

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Kulturvision2015 Editorial

Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf

Liebe Jazzecho-Leser, am Alten Museum daran erinnert: „all art Natürlich gibt es in diesem JazzEcho in spon­taner Besonnenheit haben wir has been contemporary“.) In bester In- auch andere Themen. Sagenhafte Sän- diesmal beschlossen, den Sommer mit novationstradition widmet sich Manfred gerinnen zum Beispiel, vom French-Pop- einer außergewöhnlichen Ausgabe aus- Eicher, der Produzent und Macher von Sternchen Berry bis zur Jazzverführerin klingen zu lassen, die sich im Schwer- ECM, nach wie vor zeitgenössischer Mu- Melody Gardot aus Philadelphia. Trom- punkt dem vierzigsten Geburtstag von sik mit hohem Zukunftspotential. Lang- peter und Tausendsassa Roy Hargrove ECM widmet. Das Münchener Label, das jährige Weggefährten wie Keith Jarrett, stellt ein umwerfendes Bigband-Album der „New York Times“-Redakteur Ben Jan Garbarek und das Duo von Gary Bur- vor, seine Kollegen Nils Petter Molvær Ratliff kürzlich als „ständiges Ideal für ton und Chick Corea kommen in diesem und Till Brönner zeigen sich von sehr Astrid Kieselbach kontemplative improvisierte Musik“ be- JazzEcho deshalb ebenso zum Zug wie unterschiedlichen Seiten und Diego El Chefredakteurin zeichnete, hat sich seinen guten Namen die relativen „Frischlinge“ Nik Bärtsch Cigala erkundet die Schnittmenge von nicht nur mit den über eintausend Titeln und Stefano Bollani sowie moderne kubanischer Musik und Flamenco. seines Katalogs gemacht; schließlich ECM-Klassiker, etwa Anouar Brahem und stehen die drei Buchstaben für „Edition Steve Kuhn. Zwei Seiten haben wir den Viel Spaß beim Lesen und Hören, of Contemporary Music“. (Apropos con- bahnbrechenden und grenzüberschrei- Ihre Astrid Kieselbach. temporary, hier in Berlin wird man im- tenden Produktionen der ECM New mer wieder mit einer großen Neonschrift Series gewidmet. Inhalt dieser Ausgabe

Mix Prof. beantwortet Ihre Fragen / Manu Katchés entscheidende Platte / Wirbel um ... und mehr Seite 4 Die leise Revolution des Manfred Eicher und seiner Edition of Contemporary Music Seite 6 Erhöhte Temperatur hatte Jan Garbarek bei seinem ersten Livealbum Seite 8 Ritas Augen haben es Anouar Brahem angetan Seite 9 5 Fragen zu Keith Jarrett und Ein Klavier für die Herren Kuhn und Bollani! Seite 10 Kunst des Solos Ein Nachdruck des „Spiegel“ Zeitlos freie Klänge von Burton und Corea Seite 11 Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Eine ECM-Geschichte Seite 12 Der Gesang des Instruments András Schiff, Kim Kashkashian und Thomas Zehetmair Seite 13 Melody für Millionen JazzEcho deckt auf: Alle lieben Melody Gardot Seite 14 Perfektes Szenario für Roy Hargrove Naschen Sie von dieser bittersüßen Berry Seite 15 Second Coming für Brian Blade Späte Begegnung zwischen McLaughlin und Corea Seite 16 Kontraste schafft Nils Petter Molvær Seite 17 Chansons des Nordens singt Kristin Asbjørnsen Seite 18 Der spanische Eroberer ist Diego El Cigala Neuer, älter, Brönner Till Brönner Seite 19 Liberté, égalité, Khaledité Khaled ist wieder da Seite 20 Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer findet man ab Seite 21

www.jazzecho.de 3 Fragen Sie Prof. Jazz Neulich, bei „Yesterdays“ von Keith Jarrett, dachte ich, „da stimmt was nicht“, als sich erst nach sechs Sekunden etwas auf der CD tat. Dann fand ich heraus, dass alle ECM-CDs mit ein paar Sekunden Stille beginnen. Warum? Der diensthabende Diese Frage beschäftigt Guntram Franks, Eschweiler Chefjazzer Professor Jazz Gute Frage, Guntram. Es liegt nahe, das nischen Progressionen und bleibe letzt- Stille herrschte. Übrigens gibt es keinen beantwortet in jedem langjährige ECM-Motto „The most beau- lich etwas Rätselhaftes. Diesem geheim- Standard für die Stille bei ECM. So be- JazzEcho die tiful sound next to silence“ zu zitieren. nisvollen Ding begegnet man, beson- zieht sich der Titel von Silvio Blatters Ro- interessantesten Man stellt der Musik also auf den ders in unserer Zeit der akus­ti­ man „Zwölf Sekunden Stille“ auf András Leserfragen. Veröffentlichungen von ECM schen Umweltverschmutzung, Schiffs Aufnahme von Bachs Goldberg- Haben Sie auch eine? den gleichschönen Klang der „Ein tatsächlich am besten mit Variationen für ECM, deren anfängliche Dann schicken Sie Stille voran, sozusagen als Moment sind der nötigen Ruhe und Kon- Stille den Protagonisten erst völlig aus diese bitte an kurze Verbeugung. Im groß- drei Sekunden“ zentration. Die „stillen An- der gewohnten Bahn wirft und anschlie- [email protected]. en ECM-Buch „Horizons Der Plan fänge“ der ECM-CDs gehen ßend in ein ganz neues Leben transpor- Touched“ bezieht sich Label- auf einen Schweizer Radio- tiert. „Silence is golden“, wie der ameri- chef Manfred Eicher einmal auf sender zurück, den Manfred kanische Volksmund weiß. Albert Einstein, der ihm aus der Seele Eicher schon in früher Jugend auch sprach, als er meinte, Musik sei gewiss deshalb sehr schätzte, weil zwischen den mehr als nur die Theorie von harmo- Sendungen immer ein paar Sekunden Meine erste Jazzplatte

Manu Katché erinnert sich an „die“ entscheidende Platte.

Foto: Jean Baptiste Mondino / ECM

Vielleicht nicht die allererste, aber die Platte, die alles änderte: John Abercrombies ECM-Debüt „Timeless“ von 1975 mit Jan Hammer und Jack DeJohnette. Ich war 18 Jahre alt und schloss gerade meine klassische Perkussionausbildung am Conserva- toire Supérieur in Paris ab. Zu fünft oder sechst trafen wir uns damals am Samstagnachmittag immer zum Musikhören. Einer meiner Freunde hatte diese unglaubliche Anlage, super Ver- stärker, wunderbare Lautsprecher. Bei runtergelassenen Jalou- sien hockten und lagen wir auf dem Boden. Es war wie ein Ri- tual: Schweigend hörten wir eine Platte, komplett, von Anfang bis Ende. Kommentiert wurde erst hinterher. Bei „Timeless“ war ich sprachlos. Ich hörte damals viel Rock, manchmal auch Bebop. Aber so was hatte ich noch nie erlebt. Die Musik hatte unglaubliche Power und Energie – und war doch so elegant und beweglich. Die Form war logisch, aber sie klang wie improvisiert. Und was für eine Interaktion: Die drei spielten meisten fesselte, war der Klang der Pausen. Die Band kochte zusammen, als folgten sie den Impulsen eines Einzelnen. förmlich, doch die Pausen waren Teil der Musik. Dann dieser Schlag­zeuger! Er klang so melodisch wie ein Das war Manfred Eichers Produzentenhandschrift, das war Pianist, er war zwischen den Linien, er schuf Atmosphären. das Erkennungsmerkmal von ECM. Hier war meine Richtung, da wollte ich hin. Was mich aber am www.manukatche.de

4 www.ecm40.de Wirbel um ... Jubiläen

Text: Kurt Kropp

„Tradition sollte ein Sprungbrett sein, kein Sofa“, mein- – und dann wieder nur dessen alte Helden feiern. Da stimmt te der britische Premierminister Harold Macmillan, auch ge- doch was nicht, wenn die Vermarkter einen runden Geburtstag nannt „Super Mac“. In welchem Zusammenhang der erste Earl nur als Anlass für neu verpackte Best-of-Alben mit alten Num- of Stockton, der sich besonders um die Auf- und Rückgabe mer-Eins-Hits nutzen anstatt für frische Verträge und die För- der Kolonien des United Kingdom und einen internationalen derung junger Talente – was wahrscheinlich mehr im Sinne der Atomtest-Bann verdient machte, diesen schönen Ausspruch ehemaligen Innovationen wäre. Vornehmlich schütteln sich die machte, ist nicht überliefert. Und auch nicht, wie oft sein sport- erbsenzählenden Nachlassverwalter der großen Gründer zum licher Leitsatz kopiert, aber nicht beherzigt wurde. Besonders Jubeljahr ihre Sofakissen zurecht. Ist das Mastermind noch im- Marketingstrategen sollten sich die Sache mit dem Sprung- mer am Werk, sind die Chancen besser, dass auch nach wie vor brett mal durch den Kopf gehen lassen, wenn sie etwa das dessen Sturm und Drang und Gründergeist den Ton angeben. fünfzigste Jubiläum eines großen Soul-Labels um ein Jahr vor- In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum 40. von ECM, verlegen, nur weil es ihnen bes­ser in die Umsatzplanung passt Manfred Eicher. Und weiter so …

5 Fragen an Nik Bärtsch

Was wären Sie geworden, wenn nicht Musiker? Comiczeichner. Das Leben könnte so schön sein, wenn … das Leben ist bedingungslos schön: „beautiful strange“. Es gibt nichts Schlimmeres als ... Humorlosigkeit und Machtmissbrauch. Der perfekte Song ... unperfekt. Glückwwwünsche Nicht ohne meine ... Töchter. Vor vierzig Jahren undenkbar, heute unverzichtbar: Nik Bärtsch‘s Ronin die Website. Auf www.ecm40.de wird anlässlich des Holon Labeljubiläums alles gesammelt und gezeigt, was das Herz ECM des Fans begehrt. Klar, übersichtlich und auf das Wesent- CD 174 8672 liche reduziert – also ganz im Stil von ECM – präsentieren www.nikbaertsch.com sich hier etwa der komplette Katalog mit Coverabbildungen, diskographischen Details und oft auch Hintergrundinfor- mationen. Oben rechts wartet ein Player darauf, mit einem Klick Highlights aus dem Programm anzuspielen. Direkt dar- unter kann man mittels eines „Zeitstrahls“ vom Gründungs- jahr 1969 bis in die Gegenwart der Firmengeschichte reisen. Zu jedem Jahr findet sich ein Hauptartikel, der die wichtigs- ten Ereignisse, die erfolgreichsten Künstler und ihre Alben vorstellt. Neben einem Porträt von ECM-Mastermind Man- fred Eicher finden sich auf der Site außerdem regelmäßig aktualisierte „News“ und obendrein richtig alte, oft sagen- haft seltene Videos aus den Archiven des Labels. Da bleiben kaum Wünsche offen; höchstens Glückwünsche.

www.ecm40.de 5 Die leise Revolution

40 Jahre „Edition of Contemporary Music“, weit mehr als eintausend Veröffentlichungen, die kommerziell erfolgreichste Jazzaufnahme der letzten Jahrzehnte, wenn nicht gar der Jazzgeschichte. Und ein Gesamtkatalog, der Amerika aufrüttelt: Das muss doch einen Grund haben.

Text: Wolfgang Sandner | Fotos: Marek Vogel / ECM

roduzenten muss man nicht sehen und nicht hören. re nicht geworden, was er mittlerweile ist, ohne die Seriosität nMan muss nur ihre Handschrift erkennen können. und Loyalität von ECM, die – per Handschlag – alles von ihm Das sollten die Macher im musikalischen Hintergrund mit de- akzeptiert hat, was ihm seine Intention und sein ausgeprägtes nen gemeinsam haben, die im musikalischen Vordergrund ste- Selbstbewusstsein eingegeben haben: das grandiose, mittler- Phen: mit den Dirigenten. Deren Aufgabe bestehe eigentlich weile zu Kultstatus gelangte „Köln Concert“ und seine aber- darin, sich „augenscheinlich überflüssig zu machen und mit witzig voluminösen „Sun Bear Concerts“, die egomanischen ihrer Funktion möglichst zu verschwinden“, meinte Franz Liszt, Selbstbespiegelungen von „In The Light“ und sein patholo- der schon im 19. Jahrhundert Probleme des Medienzeitalters gisch geprägtes „The Melody At Night, With You“. Und na- vorausgesehen hat. Leider aber haben sich an seine Devise türlich auch seine Ausflüge zu Bach, Schostakowitsch und den seither nur wenige Dirigenten und Produzenten gehalten. Das heiligen Hymnen von Gurdjieff. Aber Keith Jarrett ist nur die liegt allerdings nur zum Teil an ihnen selbst. Die Macht der Öf- Spitze des glühenden Vulkans mit den Feuer speienden drei fentlichkeit fordert ihren Tribut. Wer am Pult so offensichtlich Buchstaben. Hat mit den Händen herumfuchtelt und damit Wirkung erzielt, der ECM, noch immer ein relativ kleines Münchner Unter- zieht auch die – bisweilen ungerechtfertigte – Bewunderung nehmen mit wenigen Angestellten, aber hoher Effektivität, Jan Garbarek der Massen auf sich. Und wer im Studiohintergrund die Fä- hat Jazzgeschichte und Tonträgergeschichte geschrieben. Zu ECM groß den in der Hand hält und die Regler bedient, wird heutzutage Beginn der 70er Jahre war es eines der ersten in Europa, das nahezu unweigerlich irgendwann ins Rampenlicht gezerrt und amerikanische Jazzmusiker im großen Stil herausbrachte, in gemacht selbst zum Star gemacht. einer technischen Qualität allerdings und mit einer Produkti- oder ECM Wohl dem, der dieser Versuchung widersteht und sich aus- onsakribie bis hin zur ästhetischen Cover-Gestaltung, die selbst schließlich in den Dienst der Musik stellt. Manfred Eicher ge- für das Mutterland des Jazz ungewöhnlich blieben. Später, als Jan Garbarek? hört zu diesen Okapis im Regenwald des kongolesischen Mu- vielen größeren Labels das Risiko mit avantgardistischer neuer sikgeschäfts. Seit vierzig Jahren produziert er nun Schallplatten und avantgardistischer alter Musik zu groß wurde, hat man und CDs, als wolle er wie ein alter Handwerksmeister Stein auf die „New Series“ – mit Musik von Gesualdo bis Arvo Pärt – Stein zu einem Tempel der Musik aufeinanderschichten. Und gegründet. Wer als Musiker nicht nur Wert legt auf eine Ver- wenn man sich das anschaut, was er auf seinem Label mittler- öffentlichung, sondern auf eine mustergültige Edition, der ist weile herausgebracht hat und was ECM international darstellt, seither bei ECM gut aufgehoben – neben Keith Jarrett im Grun- dann kann man eigentlich nur den virtuellen Hut ziehen. Man de alle Musiker aus dem Künstler-Pool der Miles-Davis-Bands findet keine europäische und schon gar keine amerikanische und dazu jene Improvisatoren, die ihre Töne nicht nach dem Plattenfirma dieser anhaltenden Qualität, keinen Produzenten jeweiligen Wind richten, ob dieser nun zum Jazzrock bläst oder mit diesem internationalen Ruf, kein Produkt, das so ein cha- zu den Ufern eines New Age. rakteristisches Erscheinungsbild aufweist, und keine kontinuier- Der Pianist Chick Corea und der Schlagzeuger Jack DeJohn- liche Arbeit eines einzelnen Musikbesessenen, die so die aktu- ette, die Gitarristen Ralph Towner, John Abercrombie, Egberto elle Musikentwicklung mitbestimmt hat, wie die von Manfred Gismonti und Bill Frisell, das ruppige Art Ensemble of Chicago Eicher bei ECM. um den allzu früh verstorbenen Trompeter Lester Bowie, die Es gibt Künstler, die einem Verlag, einer Plattenfirma, sanften Musiker der Gruppe Oregon und vom Trio Magico, einem Produzenten zu Ansehen und kommerziellem Erfolg nicht zu vergessen natürlich die unübersehbare Phalanx skan- verhelfen. Bei ECM aber kann man ins Grübeln geraten, ob das dinavischer Musiker: Sie alle fanden in Manfred Eicher einen nur als Einbahnstraße funktioniert. Hat Jan Garbarek ECM groß unbestechlichen und zugleich großzügigen Produzenten, der gemacht oder ECM Jan Garbarek? Hat Pat Metheny ECM etwas nie nur ein Ermöglicher gewesen ist. Eicher sucht mit Sorgfalt zu verdanken oder ECM Pat Metheny? Ist John Surmans Ruhm das jeweilige Setting für die Aufnahmen, bringt Künstler un- ohne ECM denkbar? Auch bei Keith Jarrett, dem wichtigsten terschiedlichster musikalischer Herkunft zusammen, nimmt auf Künstler des Labels, kann man nicht sicher sein, was Ursache die Musik insofern Einfluss, als dass er nicht nur den optima- und was Wirkung ist. Keith Jarrett hat ECM unwiderrufen auf len Klang hervorlockt, sondern den Musikern auch ein künst- die Landkarte des Jazz-Business gesetzt. Aber der Pianist wä- lerischer Berater und Partner ist. Sein ästhetisches Verständnis

6 www.ecm40.de Manfred Eicher ist dabei das eines Kammermusikers. Das Schwatzhafte eines in einer akustisch aufreizenden Klangflut verstehen. Manfred großorchestralen Klangs ist seinem Wesen im Grunde zuwi- Eicher hat mit ECM eine stille Revolution geschaffen. Die Auf- der. Stimmen, Stimmengleichheit, Interaktion, Klarheit – da- nahmen von ECM gehören zur Kultur Deutschlands wie die für besitzt er ein untrügliches Gespür und sensibles Ohr. Dass Bücher von Suhrkamp: eine nationale Tat mit internationaler viele Aufnahmen von ECM in einem Osloer Studio entstehen, Ausstrahlung. ist kein Zufall. Die Stille, das Licht, die Klarheit des Nordens www.ecm40.de gehörenTill Brönner zur Aura dieser Musik. Man kann es als asketisches Konzept und zugleich als Form des ästhetischen Widerstands

www.ecm40.de 7 Jan Garbarek

1947 Am 4. März geboren im norwegischen Mysen.

1968 George Russell, mit des- sen Bigband der Saxophonist drei Alben Erhöhte aufnimmt, nennt Garbarek die originärste europäische Jazzstimme seit Django Reinhardt. Temperatur Jan Garbarek 1970 Garbarek spielt mit Terje Rypdal, Arild Andersen Es ist sensationell, dabei eigentlich ganz einfach: „Dresden“ ist Jan Garbareks erstes Livealbum. und Jon Christensen sein erstes ECM-Album ein: Auf zwei CDs präsentiert der Saxophonist sich und seine Gruppe in absoluter Bestform – mit „Afric Pepperbird“. Klassikern von „12 Moons“ bis „Voy Cantando“.

1970er Text: Götz Bühler | Foto: Guri Dahl Garbarek ist an Keith Jarretts Klassikern wie I n Dresden ist öfter Premiere. Das Mund- Rainer Brüninghaus an Klavier und Key- Verlaub, untertrieben. Die grandiose „Belonging“ (1974), „My wasser feierte genauso in der sächsischen boards, Yuri Daniel am Bass und Manu Group, nach dem krankheitsbedingten Song“ (1977) und „Nude Landeshauptstadt seinen weltweiten Ein- Katché am Schlagzeug, bietet dieser Mit- Ausfall von Eberhard WeberManfred nun mit Eicher dem Ants“ (1979) beteiligt. stand wie die Zahnpastatube, der Bierde- schnitt die Gelegenheit, einen denkbar 1966 geborenen Brasilianer Yuri Daniel ckel, die Filterzigarette und das Mineral- perfekten Konzertabend wieder und wie- am Bass, brilliert hier auf energische und 1994 wasser. Dieser ehrwürdigen Debüt-Tradi- der zu erleben. Über zwei CDs und eben- inspirierte Art und Weise mit neuem und Das genreüberschreiten- tion der Elbestadt setzt Jan Garbarek jetzt so viele Stunden spannen die vier Musi- altem Repertoire – von „12 Moons“, über de Album „Officium“ ist die musikalische Krone auf. Sechs Jahre ker nicht einen, sondern etliche Span- „There Were Swallows“ und „Voy Can- weltweit ein Bestseller. nach „In Praise Of Dreams“, seinem letz- nungsbögen. Wenn man beim Zuhören tando“ bis „Paper Nut“. Garbarek selbst ten Album als Leader, erscheint nun erst- die Augen schließt, wie der Leader selbst spielt in absoluter Bestform, inspiriert – 2005 malig ein Konzertmitschnitt des norwe- es meistens beim Spielen tut, wird man ja, angeheizt – durch seine Mitmusiker, Garbareks „In Praise Of gischen Saxophonisten. Kritiker und Fans schnell in den Bann dieser meisterlichen allen voran Pulsgeber Manu Katché. Es Dreams“ wird für den mögen es mindestens für sensationell und ganz bestimmt mystischen Musik ist ein seltener Hochgenuss, wie kraftvoll Grammy nominiert. halten, wenn ein Musiker von Garbareks gezogen. Nicht, dass Garbarek selbst sol- die Musiker die „Temperatur“ an diesem internationalem (und nahezu histo- che geschraubten Worte benutzen wür- Abend steigern, dann wieder entspannt rischem) Rang und Namen nach gut de. So ekstatisch und emotional er mit abkühlen, um bald wieder tropischere vierzig Jahren zum ersten Mal mit einem seiner Musik und seinem Instrument Grade zu verbreiten. Wer das dringende eigenen Werk live auf Tonträger produ- auch sein mag, seine Gedanken dazu Bedürfnis spürt, in den tosenden Beifall ziert wird. Für den zum Zeitpunkt der klingen nahezu nüchtern. „Bei Studioal- einzusteigen, sollte sich allerdings lieber Aufnahme eben 60-Jährigen, den Geor- ben bevorzuge ich es, wenn die Musik noch etwas gedulden – im Herbst, etwa ge Russell einst als „originärste europä- eine durchgehende ‚Temperatur‘ hat“, gleichzeitig mit der Veröffentlichung ische Stimme seit Django Reinhardt“ be- meinte Jan Garbarek einmal in einem In- dieses Livealbums, ist die Jan Garbarek zeichnete, erscheint dieses Vorgehen terview. „Ein Album, das man eher zu- Group wieder in Deutschland auf Tour. ganz normal. Es wäre einfach die rechte hause hört, ganz für sich, sollte bei lang- Von Heidelberg bis Dresden gibt es dann, Jan Garbarek Group Zeit und der rechte Ort gewesen, heißt samen und schnellen Stücken eine be- wie es sich für eine der besten Bands Dresden es. Aufgenommen am 20. Oktober 2007 ständige Grundstimmung verbreiten. für improvisierte Musik gehört, reichlich ECM im „Alten Schlachthof“ in Dresden mit Anders bei einem Konzert: Da ist die Premieren – Nacht für Nacht. 2 CDs 270 9572 seiner immens populären, damals noch Temperatur naturgemäß höher und man www.jan-garbarek.de Veröffentlichung: 04.09. recht frischen Jan Garbarek Group mit braucht viel mehr Dynamik.“ Das ist, mit

8 www.ecm40.de Ritas Augen

Zarte Liebe und dramatische Gewalt vereint Anouar Brahem auf seinem neuen Album gemeinsam mit einem ungewöhnlichen Musikerkollektiv.

Text: Wolf Kampmann | Foto: CF Wesenberg / ECM

er Oud, die arabische Kurzhalslaute, ist fast so Yassine, dessen unaufdringlich­ treibender Puls auf einem alt wie die menschliche Zivilisation. Bereits die sagenhaften Reichtum an rhythmischen Ornamenten beruht. Sumerer und die alten Ägypter versüßten sich ihre Mußestun- Dieses Quartett kann Landschaften zwischen Orient und Okzi­ den mit der hölzernen Zupfzwiebel. Im 10. Jahrhundert wurde dent, Vergangenheit und Gegenwart, Ahnung und Gewissheit sie von den Arabern adoptiert, die darauf spontane Lieder be- ausschreiten, die noch nie zuvor ein Mensch betreten hat. Die gleiteten, einige Jahrhunderte später wurde sie von den Kreuz- Intentionen dieser vier Musiker verschmelzen zu modernen fahrern nach Europa getragen, wo sie bei Troubadouren und Arabesken, deren ursprünglichen Impuls man nur selten aus MinnesängernD zum Einsatz kam, um während der Renaissance dem gemeinsamen Fluss filtern kann. Obwohl sich Brahem viel in Form der europäischen Laute zu europaweiter Beliebtheit weiter in die arabische Tradition zurückfallen lässt als auf seinen Anouar Brahem zu gelangen. Der Tunesier Anouar Brahem ist nicht einfach letzten Alben, klingt diese neue CD doch auch ungewohnt The Astounding Eyes nur ein weiterer Name auf einer jahrtausendealten Liste von druckvoll und zeitnah urban. Of Rita Vir­tuosen dieses Instruments. Er ist ein Geschichtenerzähler, Der Titel der Platte geht auf ein Gedicht des palästinen­ ECM ein Poet, der die lange Wanderung und die geografische Aus- sischen Poeten Mahmoud Darwisch zurück, der in der ara­bi­ CD 179 8628 breitung seines Instruments verinnerlicht hat. In seinem Spiel schen Welt bis zu seinem Tod 2008 wie ein Rockstar verehrt Veröffentlichung: 25.09. werden Seele und Passion des Oud hörbar, ohne dass er seine wurde. Darwischs Lyrik war provokant bis weit über die Geheimnisse preisgeben würde. Schmerzgrenze hinaus. Das Gedicht „Rita And The Rifle“ vereint Auf seiner neuen CD „The Astounding Eyes Of Rita“ auf anrührende Weise zärtliche Liebe und brutale Gewalt und erzählt Brahem ein modernes Märchen. Um seiner Geschich­ ­ thematisiert die uneingelöste Sehnsucht, die sich aus diesem te Vielschichtigkeit und Plastizität zu verleihen,­ hat er sich Konflikt ergibt. Brahems Musik ist keine lineare Vertonung von in Abstimmung mit Manfred Eicher ein ungewöhnliches Darwischs Poesie und doch bewegt sie sich in einem emotional Kollektiv von Musikern ins Studio geholt. Holzbläser Klaus ähnlich aufgeladenen Feld. Mit sanfter Nachhaltigkeit bezieht Gesing kennt man aus dem Norma Winstone Trio. Im Spiel Brahem in einer Welt voller Widersprüche Position. Doch statt des besonnenen Melodikers fließen Kammermusik,­ Jazz und Parolen zu skandieren oder sich auf programmatisches Glatteis verschiedene Aspekte von Folklore zusammen. Der schwedisch- zu begeben, löst er seine inneren und äußeren Konflikte schweizerische Bassist Björn Meyer, bekannt­ von Nik Bärtschs offensiv in Magie und Grazie auf. Ein schönes, vor allem aber Ronin, ist ein stetig Suchender, der seinen informellen Trance- auch brisantes Album. Funk mit würzigen Zutaten des gesamten Planeten anreichert. www.anouarbrahem.de Vierter im Bunde ist der libanesische Darbouka-Spieler­ Khaled

Anouar Brahem

www.ecm40.de 9 Fragen zu Mr. Jarrett Foto: Rose Anne Jarrett / ECM

Wann ist Keith Jarrett zum ersten Mal Pianoalbum aufgenommen? album? öffentlich aufgetreten? Am 10. November 1971 in Oslo. Die Auf- Im Herbst hat das Warten eine Ende: „Testa- 1953, im Alter von acht Jahren in seiner Hei- nahmen dieses Tages erschienen auf seinem ment“ (Paris/London), ein CD-Set mit Live- matstadt Allentown, Pennsylvania. Das abend- ersten ECM-Album „Facing You“. Ted Gioia, konzerten aus 2008, verspricht eine Art ver- füllende Konzert vor zahlendem Publikum Autor einer gefeierten „History Of Jazz“, spätete Fortsetzung von Jarretts ersten beendete der Klavierschüler im fünften Jahr schreibt über „In Front“ aus dieser Session: Live-Soloaufnahmen von 1973 zu werden, mit zwei Eigenkompositionen. „Keith Jarrett half eine neue Sprache für im- die damals auf der 3-LP-Box „Bremen/ War er je als Sideman im Studio? provisierte Musik zu formen, demonstrierte Lausanne“ erschienen. www.keithjarrett.de Ist das eine Scherzfrage? Abgesehen von die Wunder seiner Erkenntnis von Konzepti- Wann ist Keith Jarrett wieder live in seinen Aufnahmen mit Art Blakey, Charles on und Anschlag, erforschte neuartige Deutschland? Lloyd oder , sind besonders Wege der thematischen Entwicklung und Am 12. Oktober gibt Keith Jarrett sein ein- „Gnu High“ von Kenny Wheeler und Paul stellte die Rollen der linken und rechten ziges Deutschland-Konzert im Jahre 2009 – Motians Debütalbum „Conception Vessel“ Hand im Pianojazz neu ein – alles innerhalb ein Solorecital in der Philharmonie Berlin. Es Paradebeispiele für Jarretts Studioarbeit. einer zehnminütigen Einspielung.“ ist sein erster Liveauftritt in der Hauptstadt Wann hat Keith Jarrett sein erstes Solo- Wann kommt endlich ein neues Solo- seit 1973. Ein Klavier! Ein Klavier! Mit ihren neue Alben demonstrieren die beiden Pianisten Steve Kuhn und Stefano Bollani die ganze Bandbreite ihres gemeinsamen Instruments.

Text: Götz Bühler | Foto: Robert Lewis

„Für uns bestimmen das aufzunehmende Repertoire und die Drummer Morten Lund vor. Die Gruppe, die in den letzten Wahl der Musiker oder Ensembles den Sound eine Produk- sechs Jahren ihr nahezu traumwandlerisches Zusammenspiel Steve Kuhn tion“, erklärt Manfred Eicher auf der Website seines Labels. perfektioniert hat, spielt Eigenkompositionen und ausgesuchte Mostly Coltrane „Alles, was sich an diesem Punkt wirklich über einen ‚ECM- Interpretationen, etwa von Caetano Veloso, Antônio Carlos ECM Sound‘ sagen lässt, ist, dass das, was man hört, der Sound ist, Jobim oder Poulenc. Es liegt hauptsächlich an den Musikern CD 270 1114 den wir mögen.“ Die Mär vom „typischen ECM-Sound“ ist und der Art und Weise, wie sie das Repertoire spielen, dass sich trotzdem nicht auszumerzen. Vielleicht hilft es, wenn man der Sound dieser Aufnahmen schließlich doch kurz und knapp sich die neuen Alben der Pianisten Steve Kuhn und Stefano so kategorisieren lässt: fantastisch. www.ecm40.de Bollani anhört. Natürlich ist die Akustik der Aufnahmen, der Klang an sich, bei beiden großartig – trotzdem könnten sie kaum unterschiedlicher klingen. Kuhn, der Anfang 1960 für drei Monate der erste Pianist im John Coltrane Quartet war, legt mit „Mostly Coltrane“ eine energische, dichte und enorm vielschichtige Hommage vor. Mit seinem Trio mit Bassist David Finck und Drummer Joey Baron und dem ebenso Stefano Bollani mutigen wie berufenen Joe Lovano am Saxophon spielt Steve Stone In The Water Kuhn dreizehn Trane-Interpretationen, von „Welcome“, über ECM „Central Park West“ bis zu Songs vom postum veröffentlich- CD 179 4161 ten „Stellar Regions“. Genauso durchlässig und offen, aber Veröffentlichung: 04.09. deutlich entspannter und stilistisch sowieso in einer anderen Welt, stellt Stefano Bollani auf dem neuen Album „Stone In Steve Kuhn The Water“ sein dänisches Trio mit Bassist Jesper Bodilsen und

10 www.ecm40.de Kunst des Solos Ein Deutscher produziert als Einmann-Firma Jazz-Schallplatten so perfekt, dass immer mehr promi- nente US-Musiker für ihn spielen wollen.

ie derzeit besten Jazz-Aufnahmen sind in den meisten me- und Pressqualität. Trotz dürftiger Vertriebsmöglichkeiten D Plattenläden nicht zu bekommen. Nur im Postversand kann er mittlerweile auch Auflageziffern nennen, die seine mäch- und durch ausgesuchte Spezialgeschäfte werden die (bislang tigen Konkurrenten bei Avantgarde-Jazz nur selten erreichen. 20) Langspielplatten der „Edition for Contemporary Music“ Von der Chick-Corea-Platte „Piano Improvisations“ zum (ECM) vertrieben. Beispiel wurden in zehn Monaten mehr als 12.000 Exemplare Denn die zwischen London und Tokio als „mustergültig in verkauft. An dem Gewinn sind die Musiker direkt beteiligt. Um Klang, Präsenz und Pressung“ (Fachblatt „HiFi Stereophonie“) Kosten zu sparen, lässt Eicher die Bands nicht nach München gerühmte Produktion stammt nicht aus der Werkstatt eines einfliegen, sondern reist zu ihnen und nimmt ihre Stücke in ge- Nachdruck großen Konzerns, sondern von einem – deutschen – Einzelgän- mieteten Studios auf. aus ger. Toningenieur, Aufnahmelei­ter und Produzent der „ECM Auf diese Weise hat sich der Solo-Produzent bereits ein Records“ ist der Münchner Manfred Eicher, 29. Repertoire angelegt, das den Stand des zeitgenössischen Jazz „Der Spiegel“ Der frühere Kontrabass-Spieler hatte sich schon lange über einigermaßen korrekt wiedergibt – vom robusten, stilistisch Ausgabe 29/1972. „künstlerische Inkompetenz, technische Nachlässigkeit und vielseitigen Jazz-Rock der Norweger Jan Garbarek (Tenorsaxo- kommerzielle Arroganz“ der Weltfirmen erbost. 1969 beschloss phon) und Terje Rypdal (Gitarre) bis zu den schwer verständ- er darum, die Improvisationen seiner Freunde selbst auf Platten lichen, ästhetisch problematischen Geräuschteppichen der zu edieren. „Music Improvisation Company“ aus London und den Elektro- Das tat er von Anfang an so vorzüglich, dass nun immer nik-Experimenten des Stuttgarter Pianisten Wolfgang Dauner. mehr prominente US-Musikanten wie beispielsweise die Pianis- Programm-Schwerpunkte sind freilich die leisen, kammermu- ten Chick Corea, Keith Jarrett und Paul Bley, die Saxophonisten sikalischen Improvisationen. Marion Brown und Robin Kenyatta oder die Kontrabassisten Mit seinen Soloplatten der Pianisten Chick Corea und Keith Dave Holland und Barre Philips für Eicher musizieren. Selbst der Jarrett hat Eicher sogar schon einen Trend ausgelöst. Von die- Vibraphonist Gary Burton, Exklusiv-Star der führenden amerika- sen erfolgreichen Produktionen angeregt, spielen neuerdings nischen Jazzfirma „Atlantic Records“, verhandelt gegenwärtig so viele Jazzmusiker allein, dass der Musikveranstalter Joachim mit seinen Produzenten um „Freistellung für eine Platte bei ECM“. Ernst Berendt demnächst bei einem Olympiade-Jazzfestival in Eicher, der die Herstellung jeder einzelnen Plattenmatrize München und bei den Berliner Jazztagen Konzerte unter den selbst überwacht, bürgt nämlich nicht nur für die beste Aufnah- Titeln „Solo Now“ und „Die Kunst des Solos“ offerieren will.

Zeitlos freie Klänge Text: Jörg Eipasch

„Die Musik dieser CDs ist im besten Sinne der Worte zeitge- ninghaus ersetzt wurde), Bassist Günter Lenz und Schlagzeu- nössisch und frei; mehr noch: sie ist zeitlos“, schreibt Schoof ger Ralf Hübner. Schoofs Anmerkung könnte allerdings genau- im Begleittext zur Doppel-CD „Resonance“. „Der Begriff ‚frei‘ so gut auch auf die Musik von Gary Burton und Chick Corea steht hier nicht nur für einen spezifischen Jazzstil, der in seinen gemünzt werden. Als Duo sind die beiden zwar naturgemäßen Anfängen mit revolutionärer Gestik gegen alles war, was nach Beschränkungen ausgesetzt, genießen andererseits aber noch Vergangenheit und Tradition roch, sondern vielmehr für die mehr Freiheiten. Zwischen 1972 und 1979 nahmen sie für Freiheit, aus einer Vielfalt von sehr verschiedenen Ausdrucks- ECM einige Klassiker des kammermusikalischen Jazz auf: „Crys- Gary Burton & mitteln zu wählen.“ Diese Freiheit schöpfte der Trompeter auf tal Silence“, „Duet“ und das Live-Doppelalbum „In Concert“. Chick Corea den drei JAPO-Alben „Scales“, „Light Lines“ und „Horizons“ Nun werden diese zeitlosen Aufnahmen mit zwei zuvor un- Crystal Silence – aus, die nun von ECM auf der Doppel-CD „Resonance“ neu veröffentlichten Tracks von dem Züricher Auftritt („I’m Your The ECM Recordings aufgelegt werden. Aufgenommen hatte er die Alben zwischen Pal/Hullo Bolinas“ und „Love Castle“) auf vier CDs in der Box 1972–79 1977 und 1980 mit Bassklarinettist Michel Pilz, Keyboarder Jas- „Crystal Silence – The ECM Recordings 1972–79“ wieder her- ECM per Van’t Hof (der bei der letzten Session durch Rainer Brü- ausgebracht. www.ecm40.de 4 CDs 176 8057

www.ecm40.de 11 Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Die ECM New Series versammelt die Avantgarden von einst und jetzt. Seit genau 25 Jahren findet man in der Serie alles, was man nicht sucht, weil es keinen Namen hat und in kein Kästchen passt.

„Manfred Eicher denkt nicht in Stilen und Epochen.“

Text: Wolfgang Sandner

ie Quadratur des Kreises be- schen Genres verkörpert. Recht gibt ihm ben den Klangspuren aus Filmen von steht auch darin, einer künst- dabei auch die Aufführungspraxis Alter Jean-Luc Godard. Und immer wieder In­ lerisch offenen Sammlung einen unver- Musik, die – mehr als man dies lange terpreten, die das unbekannte Neue wa- wechselbaren Cha­­rakter zu geben. Wer wahrhaben wollte – von Freiheiten des gen und das vergessene Alte beleben:­ eine D Ausgabe der New Series in Händen Vortrages und improvisatorischen Ele­ die Bratschistin Kim Kashkashian und hält, weiß, es kann sich nur um eine Pro- menten geprägt wird. Jedenfalls haben das Rosamunde Quartett, die Pianisten duktion von ECM handeln: Es wurde die Interpreten bis zum Barock den No- Herbert Henck und Thomas Larcher, den sorgfältig gear­beitet, die Klangqualität tentext, vergleichbar den Jazzmusikern Dirigenten Dennis Russell Davies und das ist über jeden Zweifel erhaben und die unserer Zeit, als Vorlage und Aufforde- Trio Mediaeval, das Hilliard Ensemble Beschäftigung mit dem Gegenstand wird rung zur individuellen Auszierung und und die Cellisten Patrick und Thomas sich lohnen. Was da aber klingt, aus wel- Varia­tion verstanden. Es sind diese Ge­ Demenga. Kann man das alles auf den chem Jahr­hundert die Musik stammt, ob mein­samkeiten der lebendigen Wieder- Begriff bringen? Man kann es mit Hans es sich überhaupt um Musik oder nicht gabe, die die Nachbarschaft zwischen Magnus Enzensberger: ECM New Series, doch eher um Poesie oder eine andere John Dowland und John Surman so plau- das ist „die andere Bibliothek der Musik“. Kunst­form handelt, kann man nicht sibel machen. www.ecm40.de voraus­sagen. Offiziell begann die Serie Im Katalog der New Series finden mit der Veröffentlichung von Arvo Pärts sich neben András Schiffs Gesamt­auf­ neu-alter Musik Anfang der 80er Jahre. nahme aller Beethoven-Sonaten sowie Die Grenz­überschreitung vom Jazz zur mehreren Einspielungen des Wohltem- Neuen Musik aber hatte sich zuvor schon ­pe­rierten Klaviers (unter anderem durch angekündigt: mit den Aufnahmen von Keith Jarrett) die fast vergessene, aber Steve Reichs irisierenden Klangmustern historisch so unermesslich wichtige etwa oder den Klaviertranskriptionen der Kunst eines Perotin oder die expressive Hymnen von G. I. Gurdjieff. Renais­sancemusik Gesualdos. Man findet Im Grunde zeigt sich auch hier die die grandiosen Geräuschkaskaden eines unverwechselbare Physiognomie des Pro- Helmut Lachenmann neben den neo-ar- duzenten Manfred Eicher, der nicht in chaischen Lautmalereien von Meredith Stilen und Epochen denkt, vielmehr ein Monk, Gedichte von Hölderlin und von Wertesystem unabhängig von künst­le­ri­ T. S. Eliot, gelesen von Bruno Ganz, ne-

12 www.ecm40.de Der Gesang des Instruments Eröffnung des Neuheiten-Herbstes bei ECM New Series: Drei Aufnahmen mit herausragenden inter- nationalen Solisten demonstrieren die programmatische Breite des Labels.

András Schiff Bach: Sechs Partiten BWV 825–830 András Schiff Kim Kashkashian Thomas Zehetmair ECM New Series CD 476 6991

Text: Georg Grün | Fotos: Dieter Mayr, Silvia Lelli, Keith Pattison / ECM

„Um gut zu spielen, muss man gut singen“, predigte Giuseppe ti­schen „Guardian“ die „herausragende und gedankentiefste Tartini schon im 18. Jahrhundert. Noch heute ist dies das Übersicht seit vielen Jahren“. Spontanes Temperament und höchste Ziel aller Musiker: die be­seelte Weitergabe einer intellektuelle Durchdringung, Sinnlichkeit des Klangs und Botschaft, ohne dass etwas Mechanisches dazwi­schen­träte. absolute technische Meisterschaft prägen auch die Neuein­ Kim Kashkashian kann gar nicht anders als auf dem Instrument spielung der sechs Bach’schen Klavierpartiten, in denen der zu singen. Ihre Liebe zur Musik wurde einst vom Bariton des Leipziger Meister eine Synthese der gesamten Suiten­tra­dition Vaters geweckt. Mit „Hin­ga­be, Be­geis­terung und einer allumfas­ des Barock zieht. Wieder hat sich der ungarische Weltbürger senden Liebe“ habe der armenische Emigrant in den USA in für eine Liveeinspielung entschieden, und wieder projiziert er ihrer Kindheit Volkslieder aus der Heimat gesungen, sagt die die Konzertsituation auf ein ausgefeiltes gestalterisches Kim Kashkashian Bratschistin. Ihr eigenes Spiel war denn auch immer von dem Konzept, das hier auch von der Erfahrung des Dirigenten Schiff Olivero/Mansurian/ Drang bestimmt, „einen noch so kleinen Teil der emotionalen mit Bachs Chorwerken profitiert. Steinberg: Neharót Mög­lich­keiten der Stim­me zum Ausdruck zu bringen“. Ähnliches gilt für Thomas Zehetmairs Deutung der 24 ECM New Series Seit Beginn ist Kashkashian eine zen­trale Gestalt der New Capricen für Violine solo von Niccolò Paganini. Zehetmair ist CD 476 3281 Series; das ein­gespielte Repertoire reicht von Bach bis György Chefdirigent bei der Northern Sinfonia in England, er leitet Kurtág, von Brahms bis zu Luciano Berio. Ihr neues Album eines der besten Streich­quartette und als Solist ist er bei Mozart „Neharót“ stellt fünf konzeptionell verwandte Werke von Betty ebenso zuhause wie bei Heinz Holliger. Für die zentrale Olivero, Tigran Mansurian und Eitan Steinberg vor. Die Kom­ Herausforderung an den Geiger aber hält er Paganinis halsbre­ ­ ponisten aus Israel und Armenien verbinden eine dezidiert cherisch schweres Kompendium: Der 48-Jährige begreift die zeitgenössische Klangsprache jeweils mit suggestiven An­klän­ Capricen als impro­visatorische Charakterstücke, in denen sich gen an Musiktraditionen Europas und des Orients. Besonders all die Irrlichter und seelischen Ab­gründe der Schauerromantik berührend ist dies bei Olivero zu erleben, wenn sich inmitten wieder­finden. Sensationelle Farbnuancen und ein fast toll­ dichter Streicherklänge wie eine Fata Morgana kurdische Lieder kühner manueller Zugriff beschwören Paganinis Dämonie; oder Arien von Monteverdi­ abzuzeichnen beginnen. Kim Kash­ Zehet­mairs Lust, den virtuosen Aberwitz auf die Spitze zu kashians inniger Gesang transportiert viel mehr als Melodien – treiben, macht die Auf­nahme umso fesselnder. Dass das Singen Thomas Zehetmair er formt eindringliche Worte. dabei nicht auf der Strecke bleibt, versteht sich von selbst … Paganini: 24 Capricen Das bisher umfangreichste Aufnahmeprojekt der New www.klassikakzente.de für Violine, op.1 Series wurde im vergan­genen Herbst abgeschlossen: András ECM New Series Schiffs Interpretation der 32 Klavierso­ ­n­aten von Beethoven, CD 476 3318 live aus der Züricher Tonhalle – nach Einschätzung des bri-­

www.ecm40.de 13 Hörzu 09.04.09

Stern 23.04.09

Life and Style 23.04.09

Freundin 22.04.09

Melody für Millionen Melody Gardot My One And Only JazzEcho dokumentiert: Ein seltener Schulterschluss zwischen Thrill Fach-, Publikums- und Nachrichtenmagazinen – Verve CD 179 6781 alle lieben Melody Gardot. Infos, Tourdaten und mehr unter www.melodygardot.de

Neue Presse 15.05.09

Der Spiegel 25.05.09

14 www.jazzecho.de Perfektes Szenario Text: Jörg Eipasch | Foto: Chris Schmitt

zum massiven Bigband-Sterben im da- gewogene Mischung aus Balladen, rauf­folgenden Jahrzehnt bei. Ein „perfek- Swing-Nummern, Latin-Titeln sowie Tin- teres“ Szenario hätte sich der Trompeter Pan-Alley-Schlagern, auf Traditionspflege Roy Hargrove also kaum aussuchen kön- und gleichzeitige Erneuerung. Das Album nen, um seinen Traum von einem Album ist eine Hommage an Bigband-Leader mit einer veritablen Bigband zu verwirk- wie Dizzy Gillespie, Count Basie, Duke lichen. Zwar ist er mit seiner Großforma- Ellington, Maynard Ferguson und Gerald tion schon seit den frühen 90ern immer Wilson, aus deren Orchestern sich einst Roy Hargrove mal wieder live zu erleben gewesen, aber die kleineren Ensembles herausschälten, Roy Hargrove erst jetzt ging er mit der aktuellen 19- die seit den 50er Jahren im Jazz ton­an­ Emergence Die Finanzmarktturbulenzen der köpfigen Besetzung aus etablierten Recken gebend sind. Als Gast präsentiert Roy Emarcy letzten Monate führten dazu, dass und jungen Talenten (u.a. Darren Barrett, Hargrove bei zwei Titeln die Italienerin CD 270 7924 einige Schwarzseher schon eine Welt­ Justin Robinson, Norbert Stachel, Gerald Roberta Gambarini, die von der Jazz Jour­ wirtschaftskrise wie in den 30er Jahren Clayton und Montez Coleman) ins Studio, nalists Association gerade für die Wahl her­­aufdämmern sahen. Die Große De­ um unter dem Titel „Emergence“ acht zur Jazzsängerin des Jahres nominiert pres­­sion wirkte sich damals auch auf die Originale und drei Standards ein­zu­spie­ wurde. Jazzszene aus und trug nicht unwesentlich len. Dabei setzte Hargrove auf eine aus­ www.royhargrove.de

Naschen Sie Berry von dieser bitter- süßen Berry

Text: Götz Bühler | Foto: Ramon Palacios Pelletier

Die Streicher machen Drama. Während sie ihre Achtel Charmeurin mit Theater-Erfahrung und „dichterischem schieben, geleitet vom brasilianischen Maestro Eumir Deoda- Talent“ („Le Figaro“) auf ihrem Debüt versammelt. Eingespielt to, steigt die Spannung. Wer ist diese hübsche Berry, fragt sich und produziert mit dem Gitarristen Lionel Dudognon, den der Hörer, die ihr Album „Mademoiselle“ nennt und auf dem Jazzpianisten Manou und Laurent de Wilde, dazu Musikern Cover so keck auf ihrer Unterlippe kaut? Schon setzt das Titel- und Arrangeuren, die auch schon mit Benjamin Biolay, Keren stück ein, zart und tänzelnd und verführerisch, in bester Nou- Ann und Portishead zu hören waren, modernisieren diese velle-Pop-Manier mit Jazz in den Harmonien und Singer-Song- scheinbar leichtfüßigen, textlich eher bittersüßen Chansons writer-Soul im Groove. Da kommt schon die Stimme – ent- die Traditionen eines Serge Gainsbourg. Die Musik lullt ein und spannt wie Jane Birkin, präsent wie Françoise Hardy und sogar lässt mitsingen, die vielschichtigen Texte mit allerhand Mut Berry im sanften „da-di-dam“ noch tiefgründig. Schon stockt der und Poesie becircen bittersüß. Aus gutem Grund hat sich Elise Mademoiselle Atem gleich noch für ein paar Züge. Pottier ihren Künstlernamen nach der Region Berry gegeben, Mercury Dass Berry mehr ist als nur ein funkelndes Sternchen am in der die französische Schriftstellerin George Sand viele ihrer CD 530 6271 Chanson-Himmel haben ihre Landsleute sofort gemerkt. Romane platziert hat. Dabei geht es weniger um Sands Affären 42 Wochen in den französischen Charts, gefeierte Live- und mit Berlioz, Balzac, Liszt oder Chopin, sondern vielmehr um TV-Auftritte und je eine „disque d’or“ und eine Nominie- ihre – im Rahmen ihrer Zeit – nahezu emanzipatorischen rung für den „Victoire de la musique“-Preis später, erscheint Schriften. So viel ist sicher: Es bleibt spannend, egal wie oft „Mademoiselle“ auch bei uns. Zwölf Songs hat die kleine man Berry und ihren Liedern zuhört. www.berry-music.de

www.jazzecho.de 15 Second Coming Text: Wolf Kampmann | Foto: Megan Holmes

Brian Blade hätte selbst nie ge- lich auch selbst zur Gitarre. Grenzen zwi­ Songs exakt zu geben, was sie brauchen. glaubt, dass er dieses Album je ma- schen Jazz, Folk und anderen Genres Das Album ist nicht weniger als die gran­ chen würde. Als Schlagzeuger und Lea- kennt er nicht. „Wenn ich über Stilistiken diose Selbstfindung eines All­roun­ders, der der Gruppe Fellowship ist er eine Art nachdenke, fallen mir immer nur einzelne der eben viel mehr ist als ein fantastischer Pat Metheny des Schlagzeugs. Im Wayne Namen ein. Thelonious Monk, John Trommler. www.brian-blade.de Shorter Quartet beweist er seit Jahren, Coltrane oder Joni Mitchell haben stets

dass er zu den Rhythmus-Ikonen des zeit- ihren eigenen Weg beschritten und sich Brian Blade genössischen Jazz gehört. Und nun das! allgemeinen Kategorien entzogen.“ Brian Blade Mit seinem neuen Album „Mama Rosa“ Trotz dieses Bekenntnisses erforderte Mama Rosa geht Blade unter die Singer/Songwriter. es von Blade Überwindung, seinen ei­ge­ Verve Muss das sein? Sind an dieser Hürde nen Songs zu trauen. „Ursprünglich habe CD 179 7457 nicht schon ganz andere Jazzgrößen ge- ich sie ganz nebenbei im Wohnzimmer scheitert? eingespielt. Doch das hätte keinen Men­ Doch der hagere Drummer hat eine schen interessiert. Sie klangen leer und besondere Geschichte. Er sammelte Er­ belanglos. Erst durch die Mitarbeit von fah­rungen an der Seite von Trouba­dou­ Daniel Lanois, Greg Leisz und all die an­ ren wie Joni Mitchell, Bob Dylan und de­ren wurden echte Songs daraus.“ Emmylou Harris. Auf dem mit Gitarrist Understatement war schon immer Wolfgang Muthspiel eingespielten Duo­ eine Tugend von Brian Blade. Auf „Mama album „Friendly Travelers“ griff er schließ­ Rosa“ hilft ihm diese Zurückhaltung, den

Späte Begegnung

John McLaughlin und Chick Corea Text: Jörg Eipasch | Foto: C. Taylor Crothers

Man mag es kaum glauben, aber es ist tatsächlich so: nung zwischen ihnen gekommen, hätte das Unternehmen Obwohl Chick Corea und John McLaughlin seit den 60er Jahren leicht in einer erschlagenden technokratischen Klangorgie en- aktiv sind, ist es zwischen diesen beiden Jazz- und Fusion-Le- den können. Doch Corea und McLaughlin sind im Laufe der genden nie zu einer engeren Zusammenarbeit gekommen. Jahrzehnte klüger geworden und können ihre Pferde nun im ­Dies überrascht umso mehr, wenn man bedenkt, wie viele mu- Zaum halten. Was nicht heißt, dass sie ihre Virtuosität auf dem sikalische Berührungspunkte es über die Jahrzehnte zwischen Doppel-Livealbum „Five Peace Band Live“ nicht aufblitzen las- ihnen gab. Beide erlebten ihren Durchbruch in der Jazz-Rock- sen. Fast so prominent wie die beiden Leader ist auch der Rest Ära an der Seite von Miles Davis und gründeten danach eigene der Band: Altsaxophonist Kenny Garrett, Bassist Christian Chick Corea & revolutionäre Fusion-Bands, mit denen sie in den 70ern sogar McBride sowie die alternierenden Schlagzeuger Brian Blade John McLaughlin Stadien füllten. Dennoch mussten die Fans bis heute auf ein und Vinnie Colaiuta. Gekrönt wird diese Supergroup-Session Five Peace Band Live gemeinsames Album der beiden Größen warten. Aber viel- schließlich noch mit einem Gastauftritt von Keyboarder Herbie Concord leicht war dies auch besser so. Denn beide durchliefen in ihrer Hancock. CD 723 1397 Karriere immer wieder Phasen, in denen die pure Virtuosität die Musikalität an den Rand drängte. Wäre es da zu einer Begeg-

16 www.jazzecho.de Kontraste Nils Petter Molvær – das ist viel mehr als ein Name. Der norwegische Trompeter gehört zu jenen Genies des Jazz, die sich von allen stilistischen Vorgaben und Einschränkungen freimachen und ihr ureigenes Terrain abstecken.

Text: Wolf Kampmann | Foto: Anja Basma

ein archaischer Ton erweckt den Ein- schen Spannung und Harmonie finden. hergestellt. Und wieder ist Kontrast ein S druck, er wäre schon viel älter als die Ich glaube, heute gibt es nicht mehr wichtiger Aspekt, der zur Vervoll­komm­ Menschheit. Auf seinem neuen Album genug Raum für Gefühle. Bestimmte nung führt.“ „Hamada“ gelingt es ihm einmal mehr, Emo­tionen werden einfach nicht mehr Die Ingredienzen von „Hamada“ sind jene emotionalen Urzustände abzubil­ zugelassen. Erst wenn etwas Schreckliches vor allem die beteiligten Musiker. Die Bei- den, die mit Angst, Sehnsucht, Hoffnung passiert, entsteht ausreichend Platz für träge von Keyboarder Jan Bang, Gitarrist oder Freude nur höchst unzureichend ehrliche Gefühle. Innerhalb echter Emo­ Eivind Aarset und Drummer Audun Kleive beschrieben sind. „Hamada“ beschreibt tionen gibt es jedoch immer große sind zwar sehr zurückhaltend,­ doch ver- in gewisser Weise eine Reise des passio- Kontraste.“ leihen sie diesem unge­wöhnlichen Trip Nils Petter Molvær nierten Klangmalers in die eigenen Ab- So vergleicht der weitgereiste Musiker die besonderen Farbtupfer.­ Am Ende der Hamada gründe. Momente von betörender Schön­ die extremen Gegensätze des Albums Reise kommt Molvær bei sich selbst an. Emarcy heit werden von krassen Störgeräuschen mit einem guten Essen. Dieses besteht „Das hat etwas mit dem Älterwerden zu CD 270 2041 torpediert. Doch in Molværs Universum aus verschiedenen Komponenten, aber tun. Man muss nicht mehr der Konfron- finden diese vermeintlichen Antagonis- erst zusammen ergeben sie einen Ge­ tation mit sich selbst ausweichen, macht men zu einer überraschenden Einheit. schmack, der für das Essen charakteristisch seinen Frieden mit sich selbst und kann Ausgangspunkt für diese Reise war die ist. „Ein gutes Thaifood zum Beispiel hat sich daran erfreuen, wer man ist und Frage, was sich für ihn seit seinem Debüt­ maximal sieben Ingredienzen, aber woher man kommt.“ Reife Leistung! album „Khmer“ verändert hat. Dass dar- daraus werden etliche Kombinationen www.nilspettermolvaer.de aus sein bislang intimstes Album resultie- ren würde, ahnte er nicht. „Wenn man im Voraus den Grund für ein Stück Musik kennt, geht die Magie verloren“, be- kennt der Norweger. „Über diese Dinge wird man sich meist erst retrospektiv klar. Der ganze Prozess selbst ist ja eine Reise. Ich begann mit einem Song, der für mich das Hauptthema der CD war und es am Ende nicht aufs Album schaffte. Viele Entscheidungen trifft man erst bei der Arbeit. Man gibt sich dem Fluss der Mu- sik hin. Diese Hingabe ist ja auch im Le- ben wichtig. Akzeptiere die Prozesse des Lebens, ohne die Kontrolle über sie zu verlieren.“ Nie zuvor rang sich Molvær auf einem sei­ner Alben eine derart weite Spann­breite von Zärtlichkeit und Bruta­ lität ab. Es bleibt kaum aus, dass diese gefro­renen Seelenlandschaften zunächst ein­en Schock auslösen. Doch gerade auf diesen Effekt setzt der leidenschaftliche Querulant. „Kontraste und Reibung sind sehr wichtig im Leben. Diese Reibung bringt Elektrizität und Energie hervor. Nils Petter Molvær Man muss nur die richtige Balance zwi­

www.jazzecho.de 17 Kristin Asbjørnsen Chansons des Nordens Keine andere Musikkultur kennt so viele Facetten von Melancholie wie die norwegische. Zwischen Nils Petter Molvær, Susanna & The Magical Orchestra und Madrugada liegen Welten, und damit sind noch lange nicht alle Aspekte norwegischer Sehnsucht abgedeckt. Kristin Asbjørnsen fügt diesem Spektrum mit ihrer neuen CD „The Night Shines Like The Day“ eine weitere Spielart hinzu.

Text: Wolf Kampmann | Foto: Hans Fredrik Asbjørnsen

an kennt die rotgelockte Sängerin von den Bands Brandung in der Stimme macht Licht physisch greifbar. Kein Krøyt und Dadafon, mit denen sie Aggre­gatzustän- Schatten, der nicht von gleißenden Sonnenstrahlen durch­drun­ de zwischen Folk und Electronic austestet, und als stimmge- gen wäre, kein Licht, durch das sich nicht ahnungsvolle Fäden waltige Sängerin von Ketil Bjørnstad. Egal in welchen Kontext von Finsternis ziehen würden. „Ich hatte bestimmte Farben vor M sie sich mit ihrer gebündelten Sinnlichkeit und Leidenschaft Augen, als ich die Songs aufnahm. Blau, Gelb, Grün – eben die eingibt, ihr rauhes Timbre ist nur ein Medium ihrer Seele. Zu- Farben, die auch auf dem Cover zu sehen sind. Es sind letzt transformierte sie ihre tiefe Spiritualität auf dem Album sommerliche wie winterliche Farbtöne, was sicher daran liegt, „Wayfaring Stranger“ in die Gospel-Tradition des Mississippi- dass ich über den Zeitraum eines ganzen Jahres an diesen Kristin Asbjørnsen Deltas. Jetzt kehrt sie in die Heimat zurück und findet auf „The Songs gearbeitet habe. Mag sein, dass diese Farben etwas mit The Night Shines Night Shines Like The Day“ ein Scharnier zwischen Glauben Norwegen zu tun haben, aber das spürt man nicht, wenn man Like The Day und Alltag, Naturverbundenheit und urbaner Sehnsucht. „Das zu Hause ist. Je mehr ich reise, desto stärker fühle ich jedoch Emarcy ist eine schmerzhaft persönliche Platte. Ich singe von meinen auch die Verbindung mit meinen heimischen Wurzeln.“ CD 178 9904 eigenen Erfahrungen, von Enttäuschungen, aber auch von den In Asbjørnsens neuen Liedern kommen alle Charak­teristika Hoffnungen, die sich daraus ergeben. Es kommt mir auf die zusammen, die ihre bisherigen Alben ausgezeichnet haben. Da Komplexität dieser Gefühle an, denn sie sind niemals nur ein- ist eine tiefe Verbundenheit mit der norwegischen Folklore, ohne dimensional. Manchmal sind gerade die verzweifeltsten Mo- dass ihre Lieder Folksongs wären. Da tanzt die Freiheit und Ex- mente jene, in denen man auch die meiste Kraft schöpft.“ pressivität des Jazz einen Reigen mit der Intimität und mondä- Wie nahezu alle norwegischen Musiker und Vokalisten nen Verzweiflung des Chansons. Und da ist die Demut ihres treibt Kristin Asbjørnsen ein hintergründiges Spiel mit Licht Ausflugs in die Welt der Spirituals. So ist ihr ein ungewöhnliches und Dunkel. Doch es wäre zu platt, das Licht der Hoffnung und Album gelungen, das auf seine eigene Weise ganz konventionell die Dunkelheit dem Kummer zuzuordnen. In Norwegen ändert ist und sich doch allen Klischees entzieht. Sie zieht sich ganz das Licht fast jede Minute seine Beschaffenheit, ja man ist in sich selbst zurück und bricht aus diesem inneren Exil in die versucht, von Stofflichkeit zu sprechen. Die Sängerin mit der bunte Unendlichkeit der Welt auf. www.kristin-song.de

18 www.jazzecho.de Der spanische Eroberer Text: Götz Bühler | Foto: Juan Aldabaldetrecu/David Sirvent

ter Linie Spanier. In erster ist Diego Grammys und den Titel „Sinatra des Fla- Ramón Jimé­nez Salazar ein Gypsy und menco“ einbrachte – und eben auch aus- Weltbürger. Im Dezember 1968 in Ma- verkaufte Konzerte im Teatro Karl Marx. drid geboren, bekam der Flamenco-Sän- Den nächsten Schritt und auch eine Art ger bald den Spitznamen „El Cigala“, der Fortsetzung dieser „Weltmusik“, im bes- Kaiser­hum­mer. Gefeiert und gefeatured ten Sinne, legt El Cigala jetzt mit seinem von Camarón de la Isla, Paco de Lucía neuen Album „Dos lágrimas“ vor. Ohne und Tomatito, wagte er sich bald an eige- den inzwischen 91-jährigen Bebo, dafür ne Aufnahmen. Zu seinen Bewunderern mit dem auch nicht mehr ganz jungen Diego El Cigala zählen auch Künstler wie der Schriftstel- ­Guillermo Rubalcaba am Klavier und Dos lágrimas ler Gabriel García Márquez, der Schau- Richard Galliano am Bandoneon, singt Edge Diego El Cigala spieler Javier Bardem und der Regisseur der Kaiserhummer Klassiker wie „Dos CD 477 8333 Fernando Trueba. Durch Truebas Kuba- cruces“, „Caruso“ und „Dos gardenias“. Wenn er in Spanien vor ausverkauf- Dokumentation „Calle 54“ entdeckte El Im September ist er damit sogar live in ten Häusern spielt, dann ist das für Cigala schließlich den Pianisten Bebo Düsseldorf, Mainz, Hamburg und Berlin Diego El Cigala nichts Besonderes. Valdés, mit dem er 2003 das Album zu erleben. Sie können ja mal in Havanna Wenn aber im fernen Havanna die Men- „Lágrimas negras“ aufnahm, auf dem die nachfragen, ob sich das Schlangestehen schen auf den Stufen des Teatro Karl beiden so logisch wie leidenschaftlich für die Karten lohnt. Aber ein oder zwei Marx übernachten, um zwei Monatsge- Flamenco und kubanische Musik verein- Takte des atemberaubenden „Dos lágri- hälter für ein Ticket des Spaniers zu be- ten. Es war der Durchbruch, eine interna- mas“ reichen wahrscheinlich auch. zahlen, dann ist das nahezu revolutionär. tional millionenfach verkaufte und gefei- www.deutschegrammophon.de/ Dabei ist der Mann eigentlich nur in zwei- erte Heldentat, die ihm in Amerika sogar cigala Neuer, älter, Brönner! Text: Otto Westermann | Foto: Pablo Leonardo

Viele Till-Brönner-Fans dürften mit souligen Covern von Marvin Gayes Was ihm glänzend gelang. schon sehnsüchtig auf die Wieder- „What’s Going On“ und Stevie Wonders Till-Brönner-Fans, deren Zahl seit veröffentlichung seines 1997 in New „Don’t You Worry ’Bout A Thing“ sogar 1997 exponentiell gewachsen ist, gibt York aufgenommenen Albums „Mid- zwei potenzielle Radiohits dabei. die Wiederveröffentlichung von „Mid- night“ gewartet haben. Nun ist es so Zwar war Brönner nicht der erste night“ nun Gelegenheit, ein verpass- weit: Das frühe Fusion-Meisterwerk, das deutsche Jazzmusiker, der sich mit Mu- tes frühes Meisterwerk neu oder wieder der deutsche Trompeter mit amerika- sikern der Crème de la crème der inter- zu entdecken. Es lohnt sich so oder so. nischen Koryphäen wie Tenorsaxopho- nationalen Szene in ein Aufnahmestu- www.till-broenner.com nist Michael Brecker, Altsaxophonist Da- dio gewagt hatte, zu seinen Vorläufern Till Brönner vid Mann (Tower of Power), Keyboarder gehörten unter anderen Joachim Kühn, Midnight George Whitty (Brecker Brothers), Gitar- Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Verve rist Dean Brown, Bassist Anthony Jackson Wolfgang Dauner. Aber sie alle waren CD 270 6791 und Schlagzeuger Dennis Chambers ein- zu diesem Zeitpunkt schon gestandene spielte, wird zwölf Jahre nach seiner Erst- Größen. Brönner sprang, trotz seiner be- veröffentlichung remastert auf CD wie- reits beachtlichen Spielerfahrung und ei- deraufgelegt. Trotz hervorragender Kri- ner früheren Plattensession mit der Jazz- tiken fand das Album aufgrund mangeln- legende Ray Brown, ins kalte Wasser und der Promotion vor zwölf Jahren nicht die musste erst einmal beweisen, dass er mit Till Brönner verdiente Aufmerksamkeit, dabei waren den großen Fischen mithalten konnte.

www.jazzecho.de 19 Liberté, égalité, Khaledité Text: Jörg Eipasch | Foto: Seb & Enzo

te den algerischen Sänger 1985 in Oran fährliche Höchstwerte erreichen konnte, kennengelernt. Es war das goldene Zeit- wurde hier – die Wattestäbchenindustrie alter des Raï und Khaled verkaufte in mag’s bedauern – deutlich herunterge- jenem Jahr von seiner Musikkassette fahren. Darüber hinaus kreierte Meissio- „Hada Raikoum“ sagenhafte drei Millio- nier im Studio eine Liveatmosphäre, die nen Exemplare. Nun wollte Meissionier dem ganzen Album einen lebendigeren, Khaled musikalisch wieder dort anknüp- raueren Charakter gibt. Wie in seiner bes­ fen lassen. Dazu nahm er neben vielen ten Zeit präsentiert Khaled den Raï als Khaled brandneuen Songs auch drei Hits aus den musikalischen Bastard, der er immer Liberté dieser Phase noch einmal ganz neu auf: schon war: Dabei reichen die stilistischen AZ „Raikoum“, „La liberté“ und „Yamina“. Außeneinflüsse von knalligem Latin-Rock CD 531 7987 Khaled Waren diese damals mit synthetischen („Yamina“), über Reggae („Sidi Rabbi“) Klängen überfrachtet gewesen, so kom- bis hin zu marokkanischer Gnawa-Musik „Zurück zu den Wurzeln“ lautete men sie hier erstmals in entschlackten und ländlichem („Gnaoui“). Ein das Motto, das Produzent Martin Meis- und dadurch wesentlich spannenderen weiteres Highlight ist „Ya Minoun“, das sonier für „Liberté“, Khaleds erstes Al- Versionen daher. Auch der Schmalzfaktor der fabelhafte Schlagzeuger Julien Tekey- bum nach fünfjähriger Aufnahmepause, bei den balladesken Nummern, der auf an zum rasanten Schlusspunkt des Al- ausgab. Der französische Produzent hat- Khaleds früheren Alben schon mal ge- bums voranpeitscht.

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world’s best- sounding magazine U 2009 Ausgabe 2 Jahrgang 12

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Manfred Eicher und ECM Anrede Herr Frau Familie Firma Titel ______Vier Jahrzehnte leise Revolution.

Jan Garbarek Group strotzt vor Energie. Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Nachname, Vorname ______Geburtstag ______ECM New Seriesnstlerisch offen und unverwechselbar. Die „andere Bibliothek der Musik“ – kü Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne MärchenRoy Hargrove, / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keithund, Jarrett und, / und.Stefano Bollani im Trio / Adresszusatz/Firma ______Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn ÜÜÜ°>ââiV œ°`i

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CDs • www.jazz-neuerscheinungen.de Moderne wie traditionelle Fados von Stars wie Misia, Amália Rodrigues, Carlos do Carmo u.a. Mit Chorinhos, Sambas, Valsas und Tangos Various Artists / Fado Anthologia / porträtiert der Pianist das Rio der Vor-Bossa- Emarcy CD 178 5956 Nova-Ära. Stefano Bollani / Carioca / Emarcy CD 177 4817 24 Klassiker von Coltrane, Miles, Monk u.a. zum sechzigsten Jubiläum des bedeutenden Jazzlabels. Für dieses Livealbum wurde das Gary Burton Various Artists / The Very Best Of Prestige Quartet der 70er Jahre wieder zum Leben erweckt. Records / Concord 2 CDs 723 1239 G. Burton, P. Metheny, S. Swallow & A. Sánchez / Quartet Live! / Concord CD 723 1303 Wie jedes Jahr: Lernen Sie Highlights des aktuellen Verve-Programms zum Schmunzelpreis kennen. Digital remastert! Die 21 wichtigsten Ray- Various Artists / Verve Today 2009 / Charles-Hits aus den Jahren 1955 bis 1972. Verve CD 531 9048 / Genius: The Ultimate Collection / Concord CD 723 1293 / Deluxe Edition CD 723 1351 Das neue Album des Gitarren-Crooners ist Spitzen- Songwritern und Spitzen-Songs gewidmet. Mit T Bone Burnett nahm Costello schon die George Benson / Songs & Stories / Klassiker „King Of America“ und „Spike“ auf. Concord CD 723 0364 Elvis Costello / Secret, Profane & Sugarcane / Concord CD 723 1612 Ein vielseitiges Bass-Feuerwerk des US-Virtuosen, Short unterstützt von Joe Lovano und Brian Blade. Seine Klasse beweist der Soul-Crooner u.a. John Patitucci / Remembrance / cuts mit Interpretationen zeitloser Songs von Marvin Concord CD 723 1018 Gaye und Barry White. Weitere Will Downing / Classique / Concord CD 723 1278 Bluesy, funky und live mit seiner Tourband – aktuelle so wie hier ist die US-Gitarrenlegende am besten. Sänger und Pianist Feinstein zeigt, wie man ein Robben Ford / Soul On Ten / Veröffent- Idol würdigen kann, ohne es zu kopieren. Concord CD 723 1528 lichungen Michael Feinstein / The Sinatra Project / Concord CD 723 0819 ECM-Neuerscheinungen • www.ecm-sounds.de im Überblick Atemberaubender Scat und jazzige Lovesongs Stil-, Kultur- und Zeitgrenzen überschreitet von der Vocal-Senkrechtstarterin. Jon Balke in seinem Projekt mit Jon Hassell, Gäste: James Moody, Roy Hargrove & Al Foster. Amina Alaoui u.a. Roberta Gambarini / So In Love / Emarcy CD 179 6010 Jon Balke / Siwan / ECM CD 178 0151

Auf ihrem 12. Album feiern João und Laginha, Vollkommene Gleichberechtigung streben Mark dass sie seit 25 Jahren ein musikalisches Paar sind. Turner (sax), Larry Grenadier (b) und Jeff Ballard Maria João & Mário Laginha / Chocolate / (dr) im Fly Trio an. Emarcy CD 178 9783 Fly Trio / Sky & Country / ECM CD 179 5041

Heiß diskutiertes Album des jüdisch-palästinen- Nach über zehn Jahren meldet sich der Brasilia- sischen Gesangsduos. ner bei ECM zurück. Noa & Mira Awad / There Must Be Another Egberto Gismonti / Saudações / Way / Emarcy CD 270 6342 ECM 2 CDs 179 7280

Nach ihrem 20-jährigen Jubiläum bricht die Fusion- Gratwanderung zwischen jazziger Improvisation, Jazz-Band zu neuen musikalischen Ufern auf. Electronica und moderner Kompositionsmusik. The Rippingtons / Modern Art / Evan Parker Electro-Acoustic Ensemble / The Concord CD 723 0635 Moment‘s Energy / ECM CD 177 4798

Ihre Klasse beweist die Pianistin mit Material von Auf seiner abenteuerlichen musikalischen Odys- Keith Jarrett und John Coltrane sowie eigenen see folgt Sclavis diesmal den Spuren Homers. Songs. Louis Sclavis / Lost On The Way / Chihiro Yamanaka / Abyss / Emarcy CD 531 2284 ECM CD 179 8497

www.jazzecho.de 21 Nach dem Ausstieg von Wayne Henderson ECM-Debüt des Saxophonisten mit melodischer wandten sich die Crusaders stärker dem Funk Intensität und federnden Rhythmen. und Rhythm’n’Blues zu. Andy Sheppard / Movements In Colour / The Crusaders / Images / Blue Thumb CD 179 9571 ECM CD 179 5042 Tenorsaxophonist Stan Getz und Posaunist Seine Rückkehr zum Jazz zelebriert Surman mit John Bob Brookmeyer mit coolen Bebop-Sessions von Abercrombie, Jack DeJohnette und Drew Gress. 1954. John Surman / Brewster’s Rooster / Stan Getz / At The Shrine / Verve CD 179 6707 ECM CD 270 1112 Gut gelaunt und in Höchstform eroberte Ella Den Improvisationsgeist seiner ehemaligen Band Fitzgerald 1961 das Publikum am Sunset Strip. beschwört Vitous auf diesem Meisterwerk herauf. Ella Fitzgerald / Ella In Hollywood / Miroslav Vitous Group with Michel Portal / Verve CD 179 6700 Remembering Weather Report / ECM CD 178 8137 In den Swinging Sixties brillierte Vibraphonist Boxen Terry Gibbs mit einem swingenden Bigband- Album. Highlights aus den fünf NCoJ-Alben, unveröffent- Terry Gibbs / Swing Is Here / Verve CD 179 6713 lichte Takes, Remixe und Liveaufnahmen. Bugge Wesseltoft / New Conception Of Jazz An der französischen Riviera begeisterte Dizzy Box / Jazzland 3 CDs & 1 DVD 178 8021 das Publikum 1962 u.a. mit Bossa-Nova-Hits. Dizzy Gillespie / Dizzy On The French Riviera / Komplettmitschnitt vom Montréal-Jazzfestival Mercury CD 179 6693 1989 mit Henderson, Rubalcaba, Cherry u.a. Charlie Haden / The Montréal Tapes Box / Exzellentes 1954er-Soloalbum des Ellington-Alt- Emarcy 6 CDs 530 9996 saxophonisten. Mit John Coltrane & Louie Bellson. Johnny Hodges / Used To Be Duke / Originals • www.verve-originals.de Verve CD 179 6715

Die Inspiration zu diesem Album verdankte Ayers 1962 aufgenommenes frühes Soloalbum, zeigt dem erfolgreichen Broadway-Musical „Jesus bereits das ganze Können der Trompeterlegende. Christ Superstar“. Freddie Hubbard / The Artistry Of Freddie Roy Ayers / He’s Coming / Polydor CD 179 6630 Hubbard / Impulse! CD 179 8447

Das wohl nuancenreichste Album Zweites Impulse!-Album von Jarretts US-Band der von Roy Ayers’ Band Ubiquity. Gast: Dee Dee frühen 70er. Mit Dewey Redman, Charlie Haden Bridgewater. & Paul Motian. Roy Ayers / Virgo Red / Polydor CD 179 9569 Keith Jarrett / Treasure Island / Impulse! CD 179 6718

Dieses Kapitel der musikalischen Autobiographie Meisterwerke des großen Mancini in swingenden spielte der argentinische Saxophonist 1973 ein. Versionen eines ebenso genialen Bandleaders. Gato Barbieri / Chapter Two: Hasta Siempre / Quincy Jones / Explores The Music Of Henry Impulse! CD 179 6633 Mancini / Mercury CD 179 9574

Die Arrangements für diese hochkarätige Latin- Eines der letzten Alben des legendären Gitar- Jazz-Session schrieb der legendäre Chico O’Farrill. risten. Und eines seiner poppigsten! Gato Barbieri / Chapter Three: Viva Emiliano Wes Montgomery / Down Here On The Ground / Zapata / Impulse! CD 179 9570 CTI CD 179 9573

Mit Hilfe des Komponisten und Arrangeurs Billy Inspirierte 1957er-Session der Saxophonle- Byers modernisierte Basie 1963 den Sound seiner genden, nur von Bass und Schlagzeug begleitet. Bigband. Gerry Mulligan & Paul Desmond Quartet / Count Basie / Basie Land / Verve CD 179 9572 Blues In Time / Verve CD 179 9578

Hard-Bop, Soul-Jazz, Bossa Novas und afro-kuba- Das erste der neun fabelhaften Songbook-Alben, nische Musik von ihren ersten Botschaftern. die Peterson in den 50ern einspielte. Art Blakey’s Jazz Messengers / Soul Finger / Oscar Peterson / Plays The Jerome Kern Emarcy CD 179 6639 Songbook / Verve CD 179 9576

22 www.jazzecho.de Coole Grooves gehen hier mit wunderbaren Entspanntes Meisterwerk zwischen Jazz, Soul und Arrangements und expressiven Soli einher. Rhythm’n’Blues. Mit Dave Grusin & Steve Khan. Max Roach / As Quiet As It‘s Kept / Grover Washington Jr. / A Secret Place / Emarcy CD 179 9575 Kudu CD 179 9566 JazzEcho-Konzertführer Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuelle Tournews donnerstags neu auf www.jazzecho.de

Arild Andersen Till Brönner 28.08. Wuppertal 30.08. Minden, Kultursommerbühne 05.11. Mannheim, Enjoy Jazz, 18.09. St. Wendel, Jazzfestival 02.09. Weimar, Kunstfest/Viehauktionshalle Alte Feuerwache Kristin Asbjørnsen 03.09. Füssen, Jazzfestival Nils Petter Molvær Impressum 16.09. München, Unterfahrt 12.09. Baden-Baden, Mr. M‘s Jazz Club 28.08. Gronau, Festival 19.09. Neuhardenberg, Schloss 19.09. Viersen, Jazzfestival 29.10. Zürich (CH), ewz-Unterwerk Selnau 22.09. Köln, Stadtgarten Diego El Cigala 31.10. Elmau, Schloss Herausgeber: 23.09. Hamburg, Stage Club 24.09. Düsseldorf, Savoy Theater 02.11. Linz (A), Posthof 25.09. Jena, Volksbad 26.09. Mainz, Frankfurter Hof 03.11. Wien (A), Porgy & Bess Universal Music 26.09. Halle, Ulrichskirche 28.09. Hamburg, Fabrik 04.11. Karlsruhe, Tollhaus Classics & Jazz 08.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, 29.09. Berlin, Haus der Kulturen 06.11. Ingolstadt, Jazztage Karlstorbahnhof der Welt 07.11. Neuwied, Jazz in Neuwied Stralauer Allee 1 09.10. Nürnberg, Stimmenfang Festival Chick Corea & Lenny White & 09.11. Leverkusen, Jazztage 10245 Berlin Rebekka Bakken Stanley Clarke 12.11. Jena, Volksbad 04.10. Hannover, Landesfunkhaus – 31.10. Zürich (CH), Theaterh. Gessnerallee 17.11. Gleisdorf (A), Forum Kloster www.jazzecho.de Niedersächsische Musiktage 02.11. Wien (A), Konzerthaus 19.11. Berlin, Fritzclub am Postbahnhof 08.10. Coesfeld, Konzerttheater – 04.11. Düsseldorf, Tonhalle Enrico Rava & Stefano Bollani Münsterland Festival Cyminology 24.10. Murnau, Kultur- und Konzept und Gestaltung: 25.11. Mainz, Frankfurter Hof 19.09. München, Black Box, Gasteig Tagungszentrum G9 Design GmbH 26.11. Köln, Gloria 13.10. Heidelberg, Enjoy Jazz Terje Rypdal 27.11. Hamburg, Fabrik 25.11. Erlangen, E-Werk 23.09. Nottbeck, Kulturgut Hamburg 28.11. Berlin, Quasimodo 02.12. Berlin, Volksbühne Curtis Stigers www.G9.com 29.11. Dresden, Schlachthof Mathias Eick 02.11. Berlin, Postbahnhof Fortsetzung unter www.jazzecho.de 04.10. Mannheim, Enjoy Jazz, 03.11. Düsseldorf, Tonhalle Nik Bärtsch’s Ronin Alte Feuerwache 05.11. Aalen, Jazzfest Litho: 28.08. Leipzig, Jazztage, Oper Jan Garbarek 06.11. München, Carl-Orff-Saal 18.09. Kassel, Minimal Music-Festival, 17.10. Offenburg, Oberrheinhalle 07.11. Ingolstadt, Jazztage RAWA, Hamburg Ständesaal 18.10. Aachen, Audimax der Universität 10.11. Mainz, Frankfurter Hof 11.10. Mannheim , Enjoy Jazz, 20.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, Stadthalle 11.11. Kaiserslautern, Kammgarn Alte Feuerwache (Bärtsch solo) 21.10. Bremen, Die Glocke 12.11. Karlsruhe, Tollhaus Druck: 24.10. Dortmund, Domicil 23.10. Osnabrück, Kongresssaal 15.11. Kiel , Schloss Mediaprint Percom Ketil Bjørnstad 25.10. Mülheim, Stadthalle 16.11. Hamburg, Fabrik 16.09. Langenau, Pfleghofsaal 26.10. Paderborn, Paderhalle 17.11. Darmstadt, Centralstation GmbH & Co. KG, 17.09. Köln, Altes Pfandhaus 27.10. Erlangen, Heinrich-Lades-Halle 18.11. Lörrach, Stimmen Festival Westerrönfeld 18.09. Münster, Haus der Begegnung 28.10. Frankfurt/M., Alte Oper Tok Tok Tok 06.11. Neuwied, Jazz In Neuwied 29.10. Karlsruhe, Konzerthaus 07.10. Hann.-Münden, Festival 19.11. Hamm, Kurhaus 30.10. Trier, St. Maximin Kunst und Denkmal Alle Rechte vorbehalten. Mari Boine 31.10. Hamm, Alfred-Fischer-Halle 09.10. Köln, Pfandhaus 21.10. Hamburg, Fabrik Fortsetzung unter www.jazzecho.de 16.10. Berlin, Quasimodo Nach­druck, auch auszugs- 22.10. Berlin, Passionskirche Julia Hülsmann 21.10. Stuttgart, BIX weise, nur mit vorheriger 23.10. Plauen, Malzhaus 17.09. Spiekeroog, Künstlerhaus 22.10. Freiburg, Jazzhaus 25.10. Marburg, KFZ 02.10. Langenau, Pfleghofsaal 04.11. Münster, Hot Jazz Club schriftlicher Zustimmung 27.10. Helmbrechts, Bürgersaal 29.10. Elmau, Schloss 05.11. Osnabrück, Lagerhalle des Herausgebers: 28.10. Freiburg, Jazzhaus Sophie Hunger 06.11. Bremen, Kuba 29.10. Zürich (CH) 24.09. Freiburg, Jazzhaus 07.11. Hamburg, Kaispeicher Fax: (030) 52007–2597 31.10. Ludwigsburg, Scala 25.09. Stuttgart, Theaterhaus 12.11. Leipzig, Spizz E-Mail: 01.11. Karlsruhe, Tollhaus 26.09. Hamburg, Reeperbahnfestival 13.11. Kassel, Relounge 03.11. Kaiserslautern, Kammgarn 28.09. Mannheim, Alte Feuerwache 20.11. Siegen, Oase [email protected] 04.11. Bochum, Bahnhof Langendreer 29.09. Köln, Kulturkirche 21.11. Düsseldorf, Tonhalle 05.11. Ingolstadt, Altstadt-Theater 30.09. Berlin, Lido Ralph Towner 06.11. Neuwied, Jazzfestival 03.10. Dresden, Tante Ju 17.10. Würzburg Ihre Adresse hat sich 08.11. Leverkusen, Jazzfestival 04.10. Leipzig, Moritzbaste Ralph Towner & Paolo Fresu Richard Bona 05.10. Erlangen, E-Werk 13.12. Neuburg a.d. Donau geändert? 12.10. Basel (CH), Stadtcasino 05.11. München, Backstage Christian Wallumrod Dann schicken Sie bitte 13.10. Zürich (CH), Moods 06.11. Frankfurt, Das Bett 10.09. Rüsselsheim 14.10. Bern (CH), Bee-Flat 08.11. Ravensburg, Trans4 Jazz Festival, 11.09. Berlin, A-Trane Ihre alte und neue Adresse 15.10. Innsbruck (A) Treibhaus Konzerthaus 01.11. Ingolstadt, Jazzfestival sowie Ihre Kundennummer 20.10. Wien (A), Porgy & Bess 09.11. Karlsruhe, Jubez 03.11. Nürnberg, Tafelhalle 30.10. Berlin, Quasimodo Keith Jarrett Wasilewski Trio (die Sie auf dem Adress- 31.10. Berlin, Quasimodo 12.10. Berlin, Philharmonie 05.10. Darmstadt, Centralstation etikett finden) per Post an: 01.11. Ludwigshafen, Enjoy Jazz, Diana Krall 06.10. München, Unterfahrt BASF-Feierabendhaus 14.09. Hamburg, Laeiszhalle 10.12. Singen, GEMS JazzEcho 04.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 04.10. Wien (A), Konzerthaus Bugge Wesseltoft A.-Nr. 5285 06.11. Ravensburg, Kantine 06.10. Luzern (CH), KKL 28.08. Gronau, Münsterlandfestival, Dee Dee Bridgewater 18.10. Köln, Lanxess Arena Teatro Popmuseum Postfach 90 06 41 29.08. Bremen, Die Glocke 19.10. Berlin, Philharmonie 30.08. Berlin, Badeschiff 06058 Halle Till Brönner & NDR-Big Band 20.10. Frankfurt/M., Alte Oper 04.11. Aalen, Jazzfest 27.08. Hamburg, Schuppen 52 09.11. München, Philharmonie Migeul Zenon oder per E-Mail an 28.08. Lübeck, MuK 10.11. Basel (CH), AVO Session 20.10. Damstadt, Centralstation [email protected] 29.08. Salzau, Konzertscheune Charles Lloyd Quartet 21.10. Berlin, A-Trane 02.10. Heidelberg, Schloss 03.11. Saarbrücken

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