world’s best- sounding magazine Ausgabe 2 • 2009 Jahrgang 12 Manfred Eicher und ECM Vier Jahrzehnte leise Revolution. Jan Garbarek Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie. ECM New Series Die „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar. Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove, Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und. News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de KARSTEN JAHNK E K ONZERTDIREK TION GMBH TOWER OF POWER 05.11. Nürnberg / Hirsch 11.11. Hannover / Capitol 06.11. Aalen / Aalener Jazzfest 12.11. Hamburg / Fabrik 07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage 13.11. Leverkusen / 10.11. München / Muffathalle Leverkusener Jazztage Album „Great American Soulbook“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich! The Hang All Stars Dave Grusin p Lee Ritenour git Don Grusin key MICHAEL WOLLNY Nils Wülker tp SOLO Wolfgang Schmid b Will Kennedy dr ULF WAKENIUS 31.10. Zürich / Jazznojazz Festival 01.11. Friedrichshafen / Bahnhof Fischbach QUARTET 02.11. München / Bayerischer Hof plus Special Guest: Youn Sun Nah (voc) 03.11. Darmstadt / Centralstation 21.10. Mainz / Frankfurter Hof 31.10. Hamburg / Kampnagel 04.11. München / Bayerischer Rundfunk* 22.10. Kaiserslautern / Kammgarn 01.11. Bremen / Glocke 05.11. Aalen / Aalener Jazzfest 23.10. Stuttgart / Theaterhaus 03.11. Osnabrück / OsnabrückHalle 07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage 24.10. Essen / Philharmonie 04.11. Pforzheim / Kulturhaus Osterfeld 08.11. Luxemburg / Atelier 25.10. Dortmund / Konzerthaus 05.11. Darmstadt / Centralstation 10.11. Kaiserslautern / Kammgarn 27.10. Lübeck / MuK 06.11. Mannheim / Alte Feuerwache 11.11. Leverkusen / Leverkusener Jazztage 29.10. Berlin / Postbahnhof 07.11. Karlsruhe / Tollhaus 12.11. Hamburg / Kampnagel 30.10. Leipzig / Gewandhaus * Nur Don & Dave Grusin Album Don Grusin „The Hang“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich! TICKETS: 01805 - 62 62 80* und 040 - 413 22 60** • www.karsten-jahnke.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. *(E 0,14/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen) **(Mo – Fr, 10 – 18 Uhr) %JCTNGU.NQ[F0GY3WCTVGV4[WKEJK5CMCOQVQ)GVVJG$NGUUKPI,QUJWC 4GFOCP8KLC[+[GT%CUUCPFTC9KNUQP$TCF/GJNFCW5QNQ4GOGODGTKPIVJG /KNGU&CXKU%NCUUKE-KPFQH$NWG"4KEJCTF$QPC)YKN[O5KOEQEM$QDD[ *WVEJGTUQP6TWãC\ 5KPIJ /WTEQH$TCPHQTF/CTUCNKU/QEM[/QUVN[1VJGT 2GQRNG&Q6JG-KNNKPI6QTF)WUVCXUGP'PUGODNG/)6 s9QNHICPI/WVJURKGN 5NCXC)TKIQT[CP4CNRJ6QYPGT#TEJKG5JGRR2JCV,CO9C[PG5JQTVGTWXO s '%/4GEQTFU,WDKN»WOUHGUVKXCNWCOKV ,QJP#DGTETQODKG4[RFCN 8KVQWU -CVEJÀ#PQWCT$TCJGO 'IDGTVQ)KUOQPVK.QWKU5ENCXKU'PTKEQ4CXC0;&C[U&KPQ5CNW\\K #PLC.GEJPGT6JQOCU<GJGVOCKT-GNNGT3WCTVGVV#NGZGK.WDKOQX .WFYKIUJCHGP /CPPJGKO *GKFGNDGTI HÓT,C\\WPF#PFGTGU +PVGTPCVKQPCNGU(GUVKXCN 1MVQDGTDKU 0QXGODGT &CUMQORNGVVG2TQITCOOWPF+PHQUWPVGTYYYGPLQ[LC\\FG Kulturvision2015 Editorial Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf Liebe Jazzecho-Leser, am Alten Museum daran erinnert: „all art Natürlich gibt es in diesem JazzEcho in spon taner Besonnenheit haben wir has been contemporary“.) In bester In- auch andere Themen. Sagenhafte Sän- diesmal beschlossen, den Sommer mit novationstradition widmet sich Manfred gerinnen zum Beispiel, vom French-Pop- einer außergewöhnlichen Ausgabe aus- Eicher, der Produzent und Macher von Sternchen Berry bis zur Jazzverführerin klingen zu lassen, die sich im Schwer- ECM, nach wie vor zeitgenössischer Mu- Melody Gardot aus Philadelphia. Trom- punkt dem vierzigsten Geburtstag von sik mit hohem Zukunftspotential. Lang- peter und Tausendsassa Roy Hargrove ECM widmet. Das Münchener Label, das jährige Weggefährten wie Keith Jarrett, stellt ein umwerfendes Bigband-Album der „New York Times“-Redakteur Ben Jan Garbarek und das Duo von Gary Bur- vor, seine Kollegen Nils Petter Molvær Ratliff kürzlich als „ständiges Ideal für ton und Chick Corea kommen in diesem und Till Brönner zeigen sich von sehr Astrid Kieselbach kontemplative improvisierte Musik“ be- JazzEcho deshalb ebenso zum Zug wie unterschiedlichen Seiten und Diego El Chefredakteurin zeichnete, hat sich seinen guten Namen die relativen „Frischlinge“ Nik Bärtsch Cigala erkundet die Schnittmenge von nicht nur mit den über eintausend Titeln und Stefano Bollani sowie moderne kubanischer Musik und Flamenco. seines Katalogs gemacht; schließlich ECM-Klassiker, etwa Anouar Brahem und stehen die drei Buchstaben für „Edition Steve Kuhn. Zwei Seiten haben wir den Viel Spaß beim Lesen und Hören, of Contemporary Music“. (Apropos con- bahnbrechenden und grenzüberschrei- Ihre Astrid Kieselbach. temporary, hier in Berlin wird man im- tenden Produktionen der ECM New mer wieder mit einer großen Neonschrift Series gewidmet. Inhalt dieser Ausgabe Mix Prof. Jazz beantwortet Ihre Fragen / Manu Katchés entscheidende Platte / Wirbel um ... und mehr Seite 4 Die leise Revolution des Manfred Eicher und seiner Edition of Contemporary Music Seite 6 Erhöhte Temperatur hatte Jan Garbarek bei seinem ersten Livealbum Seite 8 Ritas Augen haben es Anouar Brahem angetan Seite 9 5 Fragen zu Keith Jarrett und Ein Klavier für die Herren Kuhn und Bollani! Seite 10 Kunst des Solos Ein Nachdruck des „Spiegel“ Zeitlos freie Klänge von Burton und Corea Seite 11 Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Eine ECM-Geschichte Seite 12 Der Gesang des Instruments András Schiff, Kim Kashkashian und Thomas Zehetmair Seite 13 Melody für Millionen JazzEcho deckt auf: Alle lieben Melody Gardot Seite 14 Perfektes Szenario für Roy Hargrove Naschen Sie von dieser bittersüßen Berry Seite 15 Second Coming für Brian Blade Späte Begegnung zwischen McLaughlin und Corea Seite 16 Kontraste schafft Nils Petter Molvær Seite 17 Chansons des Nordens singt Kristin Asbjørnsen Seite 18 Der spanische Eroberer ist Diego El Cigala Neuer, älter, Brönner Till Brönner Seite 19 Liberté, égalité, Khaledité Khaled ist wieder da Seite 20 Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer findet man ab Seite 21 www.jazzecho.de 3 Fragen Sie Prof. Jazz Neulich, bei „Yesterdays“ von Keith Jarrett, dachte ich, „da stimmt was nicht“, als sich erst nach sechs Sekunden etwas auf der CD tat. Dann fand ich heraus, dass alle ECM-CDs mit ein paar Sekunden Stille beginnen. Warum? Der diensthabende Diese Frage beschäftigt Guntram Franks, Eschweiler Chefjazzer Professor Jazz Gute Frage, Guntram. Es liegt nahe, das nischen Progressionen und bleibe letzt- Stille herrschte. Übrigens gibt es keinen beantwortet in jedem langjährige ECM-Motto „The most beau- lich etwas Rätselhaftes. Diesem geheim- Standard für die Stille bei ECM. So be- JazzEcho die tiful sound next to silence“ zu zitieren. nisvollen Ding begegnet man, beson- zieht sich der Titel von Silvio Blatters Ro- interessantesten Man stellt der Musik also auf den ders in unserer Zeit der akus ti- man „Zwölf Sekunden Stille“ auf András Leserfragen. Veröffentlichungen von ECM schen Umweltverschmutzung, Schiffs Aufnahme von Bachs Goldberg- Haben Sie auch eine? den gleichschönen Klang der „Ein tatsächlich am besten mit Variationen für ECM, deren anfängliche Dann schicken Sie Stille voran, sozusagen als Moment sind der nötigen Ruhe und Kon- Stille den Protagonisten erst völlig aus diese bitte an kurze Verbeugung. Im groß- drei Sekunden“ zentration. Die „stillen An- der gewohnten Bahn wirft und anschlie- [email protected]. en ECM-Buch „Horizons Der Plan fänge“ der ECM-CDs gehen ßend in ein ganz neues Leben transpor- Touched“ bezieht sich Label- auf einen Schweizer Radio- tiert. „Silence is golden“, wie der ameri- chef Manfred Eicher einmal auf sender zurück, den Manfred kanische Volksmund weiß. Albert Einstein, der ihm aus der Seele Eicher schon in früher Jugend auch sprach, als er meinte, Musik sei gewiss deshalb sehr schätzte, weil zwischen den mehr als nur die Theorie von harmo- Sendungen immer ein paar Sekunden Meine erste Jazzplatte Manu Katché erinnert sich an „die“ entscheidende Platte. Foto: Jean Baptiste Mondino / ECM Vielleicht nicht die allererste, aber die Platte, die alles änderte: John Abercrombies ECM-Debüt „Timeless“ von 1975 mit Jan Hammer und Jack DeJohnette. Ich war 18 Jahre alt und schloss gerade meine klassische Perkussionausbildung am Conserva- toire Supérieur in Paris ab. Zu fünft oder sechst trafen wir uns damals am Samstagnachmittag immer zum Musikhören. Einer meiner Freunde hatte diese unglaubliche Anlage, super Ver- stärker, wunderbare Lautsprecher. Bei runtergelassenen Jalou- sien hockten und lagen wir auf dem Boden. Es war wie ein Ri- tual: Schweigend hörten wir eine Platte, komplett, von Anfang bis Ende. Kommentiert wurde erst hinterher. Bei „Timeless“ war ich sprachlos. Ich hörte damals viel Rock, manchmal auch Bebop. Aber so was hatte ich noch nie erlebt. Die Musik hatte unglaubliche Power und Energie – und war doch so elegant und beweglich. Die Form war logisch, aber sie klang wie improvisiert. Und was für eine Interaktion: Die drei spielten meisten fesselte, war der Klang der Pausen. Die Band kochte zusammen, als folgten sie den Impulsen eines Einzelnen. förmlich, doch die Pausen waren Teil der Musik. Dann dieser Schlag zeuger! Er klang so melodisch wie ein Das war Manfred Eichers Produzentenhandschrift, das war Pianist, er war zwischen den Linien, er schuf Atmosphären. das Erkennungsmerkmal von ECM. Hier war meine Richtung, da wollte ich hin. Was mich aber am www.manukatche.de
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages24 Page
-
File Size-