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Hebecker-FlyerSommer11.qxp:Hebecker-FlyerSommer10 30.06.2011 15:30 Uhr Seite 1

Kunstlandschaft. Von Künstlern als Bildungsort, Ausflugs- ziel oder Wohnsitz erwählt, ist »Elbflorenz« ein sächsisches Arkadien bis in die heutige Zeit geblieben. So vertreten die Dresdner Malerei die Künstler Ernst Hassebrauk (1905–1974), Johannes Beutner (1890–1960) und Albert Wigand (1890–1978). Ernst Hassebrauk, ein hervorragender Kolorist, nahm Impulse aus der europäischen Barockmalerei auf und gelangte mit seiner impressionistisch aufgehellten Farb- palette zu einer bildnerischen Stofflichkeit, die nicht materiell beschreibend, sondern in hohem Maße – bei Beibehalt der gegenständlichen Sujets – abstrakt ist, so daß beispielsweise selbst die Bildstruktur seiner Blumen- stücke einen vegetabilen Charakter erlangt. Der ausstrahlenden Lebensintensität, die der Maler

Ernst Hassebrauk, o. T. ( Stilleben ), o. J., Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm Johannes Beutner in den Porträts seiner schönen Frau Albert Wigand, Stilleben mit Weintrauben, o.J., Hilde wiedergegeben hat, liegt die bildhafte Verkörpe- Öl auf Malkarton, 26 x 34,3 cm rung von künstlerischer Betrachtung und sinnlicher Welthaltigkeit zugrunde, die die Sphäre seines Kunst- Titelbild: Johannes Beutner, Am Morgen,1951, Öl auf Hartfaser, schaffens symbolisierte. Albert Wigand, der heute zu 90 x 75 cm den »Großen Alten« der Dresdner Kunst zählt, kam erst 1925 in die barocke Residenzstadt und Kunstmetropole, in der – so Franz Roh – Dämonie und Gemütlichkeit eng beieinanderliegen. Seine Gemälde fügten der Kunsttradi- tionen Dresdens Elemente aus der französischen Malerei der Klassischen Moderne hinzu. Franz Frank (1897–1986), eigentlich bekannt als ein Vertreter der südwestdeutschen Kunst, hatte einige ent- Max Peiffer Watenphul, Positano, 1953, Aquarell auf Papier, 61,5 x 42,1 cm

scheidende Jahre der künstlerischen Orientierung in den 1920er Jahren in Dresden verbracht. Aus der Synthese impressionistischer und expressionistischer Gestaltungs- mittel hatte er zu einer ausdrucksstarken Kunstform gefunden, die sich in seiner pastosen Alla-prima-Malerei, für die beispielhaft eine Stadtlandschaft in unserer SOMMER Ausstellung steht, verwirklicht hat. Begleitend zeigen wir GALERIE HEBECKER zusätzlich aus dem Bereich der Druckgrafik einige Schillerstraße 18, 99423 Lithografien des legendären Hallensers Künstlers Albert Telefon: (0 36 43) 85 37 41, 85 17 86 Fax: (0 36 43) 85 17 87 AUSSTELLUNG Ebert (1906–1976), Aquatinta-Radierungen des Berliner www.hebecker.com Grafikers Herbert Tucholski (1896–1984) und Holz- geöffnet: Dienstag–Freitag 11–17.30 Uhr, Josef Hegenbarth, o.T.( beim Aktzeichnen ), o.J., 18,4 x 14,8 cm Franz Frank, Unterführung, 1959, Öl auf Leinwand, 80 x 120 cm schnitte von (1893–1966). Samstag 10–16 Uhr und nach Vereinbarung 2011 Hebecker-FlyerSommer11.qxp:Hebecker-FlyerSommer10 30.06.2011 15:33 Uhr Seite 2

GALERIE HEBECKER

lädt Sie, Ihre Angehörigen und Freunde zur Eröffnung der diesjährigen SOMMER AUSSTELLUNG

sehr herzlich ein. Hermann Kirchberger, Gefangener Vogel, 1957, Öltempera auf Hartfaser, 95 x 114,5 cm

Wir treffen uns am Samstag, »Die Tage in Weimar waren jedenfalls immer bunt, dem 16. Juli 2011, um 14.30 Uhr, bewegt und nie langweilig« vermerkte der Maler Max Otto Pankok, Gaisa, redend, 1947, Radierung auf Papier, Peiffer Watenphul (1896–1976) über seine Zeit am in unserer Galerie in Weimar, 36 x 31,7 cm . Seit 1919 als Schüler eingeschrieben, begann Otto Herbig, Mutter und Kind, um 1933, Öl auf Leinwand, Schillerstrasse 18 hier die Ausprägung seines wundersamen Bildschaffens. 50 x 42 cm Inwieweit die kunstreiche Atmosphäre der Klassiker- stadt die in dem jungen Künstler erwachende Sensibilität Bild »Gefangener Vogel« von 1957 ist von existentiellem In der Ausstellung zeigen wir Arbeiten für die poetischen Zwischenwelten der Empfindsamkeit Ernst und reflektiert die kulturpolitische Situation nach von: Alfred Ahner, Bartold Asendorpf, zum Vorschein gebracht hat, bleibt für uns im Bereich Karl Ortelt, ohne Titel, um 1955, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm 1949. Unverwechselbar in seiner gestischen Lebendig- der Vermutung. Daß Weimar jedoch als genius loci seit Johannes Beutner, Albert Ebert, keit ist das zeichnerische Werk des seit 1922 in Weimar den Zeiten Johann Wolfgang Goethes seine eigentüm- ansässigen Alfred Ahner (1890–1973), aus dessen Franz Frank, Ernst Hassebrauk, Josef liche Anziehungskraft auf Künstler entfaltet, ist unbe- Ein Konvolut früher Arbeiten von Bartold Asendorpf Schaffen 2 Porträts ausgewählt wurden. Hier in Weimar Hegenbarth, Otto Herbig, Fritz Keller, stritten. Als ersten Schwerpunkt unserer Sommeraus- (1888–1946) gibt eindrucksvoll die visuelle Dynamik kultivierte Ahner seinen Stil in der Spannweite zwischen Hermann Kirchberger, Karl Ortelt, stellung 2011 haben wir – den Traditionen unseres seiner mit Vehemenz entwickelten Tuschezeichnungen realistischer Sinnlichkeit und farbiger Abstraktion. Max Hauses folgend – aus dem Reichtum der schöpferischen wieder, in denen tiefes Naturgefühl und der Sog unwider- Peiffer Watenphul, der nach seiner Ausbildung am Otto Paetz, Otto Pankok, Max Peiffer Leistungen des 20. Jahrhunderts, die mit Weimar verbun- stehlicher Bewegung festgehalten werden. Interessant im Bauhaus selbst als Lehrer u.a. an der Folkwangschule in Watenphul, Max Schwimmer, den sind, beachtenswerte Gemälde und Grafiken von Gegenüber werden die expressiven Federzeichnungen , später als Nachfolger von an einer Heinz Tetzner, Herbert Tucholski, Albert Künstlern zusammengestellt, die im Laufe der vergange- von Karl Ortelt (1915–1972) aus den 1950er Jahren Kunstschule in Krefeld wirkte, lebte 1946–58 in Vene- Wigand und Anderen nen 15 Jahre bereits im Fokus unserer Galeriearbeit stehen, in denen die von ihm beobachteten, in ihrer dig. Aus diesen Jahren stammen die gezeigten Arbeiten. standen. In dieser Gruppe zeigen wir ein Gemälde von Einsamkeit verschlossen Gestalten ihren stillen Beschäf- In ihnen besticht das helle Fluidum des mediterranen Otto Herbig (1889–1971) aus dem Jahr 1933, dessen tigungen nachgehen. Dieser Gruppe hinzu fügt sich die Lichtes, aus dem seine Bildmotive kostbar hervorschim- Bartold Asendorpf, Bäume im Wind, o. J., Tusche, Kreide, dunkle, erlesene Expressivität im Motiv von Mutter und konstruktive Klarheit einer Arbeit von Hermann mern. Den zweiten Schwerpunkt unserer diesjährigen Ausstellungsdauer: 16. Juli bis 24. September 2011 31 x 24,5 cm Kind ergreift. Kirchberger (1905–1983) aus der Nachkriegszeit. Sein Überblicksausstellung bilden Werke aus der Dresdner