Moderne Kunst 29. November 2019 August Macke. Detail. Los 418 Lyonel Feininger. Detail. Los 518 Hans Purrmann. Detail. Los 570 Moderne Kunst 29. November 2019, 11 Uhr

Modern Art 29 November 2019, 11 a.m.

August Macke – 20 Werke aus einer deutschen Privatsammlung. Lose 411 bis 430

August Macke – 20 works from a German private collection. Lots 411 to 430

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der Werke Sale Preview

Ausgewählte Werke

München Kunst des 19. Jahrhunderts: 28. bis 30. Oktober 2019 Ausgewählte Werke: 12. bis 14. November 2019 Grisebach Türkenstraße 104 80799 München 29. bis 31. Oktober 2019 Dr. Markus Krause Micaela Kapitzky Galerie Utermann +49 30 885 915 29 +49 30 885 915 32 Silberstraße 22 [email protected] [email protected] 44137 Dortmund Hamburg 4. und 5. November 2019 Galerie Commeter Bergstraße 11 20095 Hamburg Zürich 7. bis 9. November 2019 Grisebach Bahnhofstrasse 14 8001 Zürich Düsseldorf 15. bis 17. November 2019 Grisebach Traute Meins Nina Barge Bilker Straße 4–6 +49 30 885 915 21 +49 30 885 915 37 40213 Düsseldorf [email protected] [email protected] Sämtliche Werke

Berlin 22. bis 26. November 2019 Grisebach Fasanenstraße 25, 27 und 73 10719 Freitag 10 bis 20 Uhr Samstag bis Montag 10 bis 18 Uhr Dienstag 10 bis 15 Uhr

Zustandsberichte Condition reports [email protected]

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Grisebach — Herbst 2019

400 Lesser Ury Provenienz Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin Nachlass des Künstlers / Alfred Levy, Stettin (seit 1932) / Alfred Ury, Berlin/New York (bis 1969) / Kunst- haus Bühler, / Privatbesitz, Nordrhein- „Herbstliche Bachlandschaft im Abendlicht, Thüringen“. Westfalen (bis 2003) / Privatsammlung, Berlin Um 1900/10 Öl auf Leinwand. Doubliert. 69 × 99 cm (27 ⅛ × 39 in.). EUR 30.000–40.000 Unten links signiert: L. Ury. Rückseitig das vom USD 33,000–44,000 urspünglichen Bildträger abgelöste runde Nachlass- Etikett, mit blauem Farbstift beschriftet: 203. Auf Literatur und Abbildung dem Keilrahmen ein Etikett vom Kunsthaus Bühler, Auktionskatalog. New York, Parke-Bernet Galleries, Stuttgart. Mit einem Gutachten von Dr. Sibylle Groß, 17.12.1969, Kat.-Nr. 133, m. Abb. („River Landscape“) / Berlin, vom 21. Oktober 2019. Das Gemälde wird Die Weltkunst, 41. Jg., Nr. 8, 15.4.1971, Abb. S. 419 aufgenommen in das Werkverzeichnis der Gemälde, (Flußlandschaft, fälschlich mit der Nachlass-Nr. 208; Pastelle, Gouachen und Aquarelle von Lesser Ury von Anzeige von Bühler Graphics, Stuttgart, für die Messe Dr. Sibylle Groß, Berlin (in Vorbereitung). Hannover) [3430] Gerahmt.

Grisebach — Herbst 2019 11 10 R 402 Camille Pissarro Saint-Thomas-des-Antilles 1830 – 1903

„Quai des Ménetriers à Bruges“. 1894 Radierung und Kaltnadel auf Bütten. 11,8 × 15,8 cm

401 Lesser Ury (13,6 × 21,4 cm) (4 ⅝ × 6 ¼ in. (5 ⅜ × 8 ⅜ in.)). Signiert, Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin Provenienz Literatur und Abbildung betitelt und bezeichnet: Ière ép[reuve] d`état no 1. Martin Cohn, später Coser, Berlin (spätestens 1921 bis Max Osborn: Lesser Ury. In: Westermanns Illustrierte Werkverzeichnis: Delteil 108, 1. Zustand. Erster Abzug 1932) / unbekannte Privatsammlung (1932 erworben, Monatshefte für das gesamte geistige Leben der des 1. Zustands (von 10). Leicht gebräunt. „Alte Belgierin“. 1882 evtl. durch Fregattenkapitän Jean Tracon) / Privat- Gegenwart, Bd. 57, H. 9, Mai 1913, Abb. S. 343 / Adolph [3241] Gerahmt. Öl auf Leinwand. Doubliert. 36 × 27,8 cm sammlung, Frankreich Donath: Lesser Ury. Seine Stellung in der modernen Provenienz (14 ⅛ × 11 in.). Oben rechts signiert und datiert: L. Ury deutschen Malerei. Berlin, Verlag Max Perl, 1921, S. 65, Firmensammlung, Deutschland 1882. Rückseitig auf einem achteckigen Aufkleber mit EUR 5.000–7.000 Abb. 31, u. S. 138 / Adolph Donath: Lesser Ury in der Schreibmaschine und Stempel beschriftet: Apparti- USD 5,490–7,690 Nationalgalerie. Die Gedenk-Ausstellung. In: Berliner EUR 4.000–6.000 ent au: Le Capitaine de Frégate Tracon / Attaché Tageblatt, 19.12.1931, Abend-Ausgabe / B. E. Werner: USD 4,400–6,590 Naval près l` Ambassade de France. Mit einem Gut- Ausstellung Lesser Ury. Gedächtnisausstellung, Nationalgalerie, in: achten von Dr. Sibylle Groß, Berlin, vom 23. Oktober Lesser Ury (XIX. Jahrgang, 3. Ausstellung). Berlin, Deutsche Allgemeine Zeitung, 19.12.1931, Abendausga- 2019. Das Gemälde wird aufgenommen in das Werk- Galerie Paul Cassirer, 1916, Kat.-Nr. 16 / Lesser Ury. be / Katalog 141: Gemälde neuer Meister [...], Mobiliar verzeichnis der Gemälde, Pastelle, Gouachen und Katalog der 42. Ausstellung der Berliner Secession. [...], Aubusson- und Perser-Teppiche, Kunstgewerbe Aquarelle von Lesser Ury von Dr. Sibylle Groß, Berlin Berlin, Secession, 1922, Kat.-Nr. 11 / Lesser Ury. [...]. Berlin, Internationales Kunst- und Auktions-Haus, (in Vorbereitung). Retuschierte Knickfalten. Gedenk-Ausstellung. Berlin, National-Galerie, 1931, 14.12.1932, Kat.-Nr. 377, Abb. Tf. 2 / Joachim Seyppel: [3022] Gerahmt. Kat.-Nr. 54 („Kopf einer alten Frau“) Lesser Ury. Der Maler der alten City. Leben, Kunst, Wirkung. Eine Monographie. Berlin, Gebr. Mann Verlag, 1987, S. 198, Nr. 17

Grisebach — Herbst 2019 13 12

403 August Gaul 404 Karl Hagemeister Großauheim b. Hanau 1869 – 1921 Berlin 1848 – Werder a.d. Havel – 1933

„Spielende Bären“. 1899 „Märkische Winterlandschaft“. Um 1908-11 Ausstellung Bronze mit schwarzbrauner Patina. 21 × 27 × 16 cm Mischtechnik auf Leinwand. 110 × 77,5 cm Max Liebermann – Karl Hagemeister. Westerland/Sylt, (8 ¼ × 10 ⅝ × 6 ¼ in.). Signiert und datiert: A.Gaul (43 ¼ × 30 ½ in.). Unten links signiert: KHagemeister. Gemälde Cabinett Unger, 1988, Abb. S. 28 („Der erste 1900. Mit der Gießermarke: Guss v. H.Noack Friedenau. Werkverzeichnis: Nicht bei Warmt. Mit einer Exper- Schnee“) Werkverzeichnis: Gabler 56. Früher Guss von 1900. tise von Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, vom 8. Oktober Zwei kleine Bestoßungen, restaurierte Fehlstelle. 2019. [3587] Gerahmt. [3539] EUR 10.000–15.000 EUR 6.000–8.000 USD 11,000–16,500 USD 6,590–8,790

Wir danken Dr. Josephine Gabler, Berlin, für freundliche Hinweise.

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405 Lesser Ury Als Lesser Ury 1901 Atelier und Wohnung am Nollendorfplatz Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin bezog, war Berlin endgültig zur Metropole geworden. Die Gemeinden Berlin, Charlottenburg und Schöneberg wuch- sen zusammen. Die Stadt brodelte vor Menschen, Verkehr „Dame im Café, Berlin“. 1910/20 und Sensationen. In immer kürzeren Abständen eröffneten Öl auf Leinwand. 52 × 37 cm (20 ½ × 14 ⅝ in.). Unten Cafés und Vergnügungsetablissements, die Vorgänger über- links signiert: L. Ury. Auf dem Schmuckrahmen ein trumpfend mit schierer Größe und neuen, nie gesehenen Etikettenrest der Galerie Arnold, . Mit einem Sensationen. Dem eleganten „Café Bauer“ mit seinen 800 Gutachten von Dr. Sibylle Groß, Berlin, vom 25. Okto- Tageszeitungen folgten das „Café Picadilly“ im später soge- ber 2019. Das Gemälde wird aufgenommen in das nannten Haus Vaterland mit 2500 Plätzen. In den „Rheinter- Werkverzeichnis der Gemälde, Pastelle, Gouachen rassen“ desselben Baus gab es in den Zwanzigerjahren und Aquarelle von Lesser Ury von Dr. Sibylle Groß, stündlich Gewittersimulationen. Berlin (in Vorbereitung). [3009] Gerahmt. Ury, der mit zunehmendem Alter immer menschen- Provenienz scheuer wurde, konnte als diskret-anonymer Zuschauer in Galerie Arnold, Dresden / Privatsammlung, Frank- den Cafés sitzen und zeichnen. Auch die Dame auf unserem reich Gemälde wähnt sich unbeobachtet, während sie gedanken- verloren an ihrem Strohhalm zieht. 1919 entstand aus der EUR 80.000–120.000 Skizze eine spiegelverkehrte Radierung. Einige Zeit später USD 87,900–132,000 entwickelte Ury aus der Skizze dieses Gemälde. Den in der Radierung noch freien Hintergrund füllt er mit einem weite- ren seiner bevorzugten Motive, Kutschen und Automobilen Zum Motiv existiert eine eng verwandte Radierung von 1919, auf regennasser Straße. Durch den halb aufgezogenen Vor- „Dame im Kaffee mit aufgestütztem Arm vor leerem Glas“ hang erscheint die Straßenszene bühnenartig montiert und (Werkverzeichnis Rosenbach R 87), s. Abb. unten. erinnert an eine Filmszene. Unvermittelt stellt Ury innen und außen, nah und fern nebeneinander; beide Sphären verbin- det eine unterschwellige Melancholie. OH

„Dame im Kaffee mit aufgestütztem Arm vor leerem Glas“

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406 Lesser Ury Wie kaum ein zweiter hat Lesser Ury es verstanden, das Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin Großstadtleben in Berlin zu Anfang des 20. Jahrhunderts in prägnanten Bilderfindungen zu erfassen. Auch bei dieser Kohlezeichnung genügt ihm ein flüchtiger Moment, um die „Nächtliche Straßenszene - Berlin“. Um 1925 Stimmung in der Metropole in den „Golden Twenties“ her- Kohle auf leichtem Karton. 49,5 × 31,3 cm aufzubeschwören: Zwei festlich gekleidete Damen steigen (19 ½ × 12 ⅜ in.). Unten rechts signiert: L. Ury. aus ihrer Pferdedroschke, das Licht der Straßenlaterne Leicht gebräunt. [3535] Gerahmt. wirft ihre Silhouetten auf den schimmernden, vom Regen Provenienz noch nassen Asphalt des Gehwegs. Eine der beiden blickt Privatsammlung, Israel / Privatsammlung, Nord- den Betrachter an diesem kühlen Novemberabend direkt deutschland und unvermittelt an. Die Atmosphäre hat trotz der Anonymität der Szenerie EUR 30.000–40.000 etwas Intimes. Der Nebelschleier, der die zwei Frauen USD 33,000–44,000 umhüllt, scheint sie von ihrer Umgebung zu isolieren. In die- sem Augenblick gibt es in dieser Stadt nur sie beide und den Fahrer, der stoisch auf dem Kutschbock verharrt – ganz so, Wir danken Dr. Sibylle Groß, Berlin, und Dr. Adelheid Rasche, als sei der Zeichenstift des Künstlers an diesem Ort zu die - Nürnberg, für freundliche Hinweise. ser Zeit das Einzige, was zu ihnen vordringen kann. Die Stra- ßenlaternen spenden gerade so viel Licht, dass man die den Straßenrand säumenden Bäume schemenhaft erkennt. Mit der „Nächtlichen Straßenszene – Berlin“ griff Ury eine Komposition auf, die er bereits 1889 in einem farbigen Pastell verwendet hatte. Durch den Einsatz von Kohle und das dadurch intensivierte Wechselspiel von Hell und Dunkel gelingt es dem Maler hier jedoch, die nächtliche Stimmung so zu verstärken, dass man meint, den kühlen November- hauch am eigenen Leib zu spüren. SJ

Grisebach — Herbst 2019 19 18 N 407 Eugen Spiro 409 Henri de Toulouse- Breslau 1874 – 1972 New York Lautrec Albi 1864 – 1901 Malromé „Portrait Tilla Durieux“. 1902 Kohle und Farbkreide, weiß gehöht, auf Pappe. 51,5 × 42,9 cm (20 ¼ × 16 ⅞ in.). Unten rechts signiert „Ida Heath au bar“. 1894 und datiert: Eugen Spiro 1902. Werkverzeichnis: von Lithografie in Olivgrün auf Japanbütten.33,5 × 26 cm Abercron B-02-2. Leichte Bereibung. [3106] Gerahmt. (52,5 × 32,5 cm) (13 ¼ × 10 ¼ in. (20 ⅝ × 12 ¾ in.)). Rückseitig der Monogrammstempel in Rot (Lugt 1338). EUR 3.000–4.000 Werkverzeichnis: Wittrock 62. Einer von zwei Probe- USD 3,300–4,400 abzügen in Olivgrün außerhalb der Auflage von ca. 50 Exemplaren. [3560] Ausstellung Eugen Spiro, 1874 Breslau – 1972 New York. Retro- EUR 4.000–6.000 spektive. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druck- USD 4,400–6,590 graphik. Köln, Galerie von Abercron, 1978, Kat.-Nr. 5, m. Abbildung Literatur und Abbildung Hannah Ripperger: Porträts von Tilla Durieux. Bild- nerische Inszenierung eines Theaterstars. Göttingen, V & R unipress, 2016, S. 102-103, und S. 338, Kat.- Nr. 140

408 Richard Scheibe 1879 – 1964 Berlin

Yvette Guilbert (?). 1920er-Jahre Bronze mit schwarzbrauner Patina, auf roten Stein- sockel montiert. Höhe (ohne Sockel): 16,5 cm (6 ½ in.). Im Nacken rechts monogrammiert: RS. Rückseitig hinten an der Unterseite mit dem Gießer- stempel: H.NOACK BERLIN FRIEDENAU. Auf der Unter- seite ein mit Schreibmaschine beschrifteter Aufkleber mit Lebensdaten zu Yvette Guilbert. Früher zeitge- nössischer Guss. Ein zweiter, nach 1945 ausgeführter Bronzeguss wird heute als Bildnis der Yvette Guilbert im Detroit Institute of Arts bewahrt. [3256]

EUR 2.500–3.500 USD 2,750–3,850

Grisebach — Herbst 2019 21 20

410 Félix Vallotton Lausanne 1865 – 1925 Paris

„La Paresse“. 1896 Holzschnitt auf dünnem Velin. 17,8 × 22,2 cm (25 × 32,6 cm) (7 × 8 ¾ in. (9 ⅞ × 12 ⅞ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Vallotton/Goerg 169 a (von d). Einer von etwa 180 nummerierten Abzügen. [3206] Provenienz Privatsammlung, Berlin

EUR 25.000–35.000 USD 27,500–38,500

„Vallotton hat die aus der japanischen Holzschnittkunst aufgegriffenen kompositionellen Anregungen zu einer neuen realistischen Ausdrucksweise verdichtet, die besonders als Quelle für den Jugendstil und den Holzschnitt des Expressionismus neue Wege wies.“ Annette Meyer zu Eissen, 1981

Grisebach — Herbst 2019 23 22 August Macke – 20 Werke aus einer deutschen Privatsammlung

August Macke hat in seinem kurzen Leben ein beeindruckend vielfältiges und qualitativ wie quantitativ reichhaltiges Werk geschaffen. Man ertappt sich bei dem Gedanken, das Schicksal habe ihm diese Gestaltungskraft mitgegeben als Ausgleich für die kurze Zeit, die ihm auf Erden beschieden war. Nahezu 600 Gemälde, über 550 Aquarelle und etwa 2700 Zeichnungen zeugen von des Künstlers beispielloser Schaffensfreude. Unsere hier versammelten Arbeiten aus einer Privatsammlung geben einen beeindruckenden Einblick in die Vielseitigkeit seines Œuvres. Von der schnell hinge- worfenen Skizze über eine federleicht anmutende Porträtstudie bis zum durchgear- beiteten kleinen Ölbild präsentieren sich uns beispielhafte Facetten des immensen gestalterischen Potenzials August Mackes. Der unermüdliche Beobachter war ohne sein Skizzenbuch nirgends anzutreffen. Dabei konnte vieles sein Interesse wecken. Zentraler Bezugspunkt seines Schaffens aber waren vor allem die Menschen, denen seine offenkundige Sympathie galt. Im Zentrum steht seine Frau Elisabeth, der er in vielen einfühlsamen Porträts ein unvergängliches Denkmal setzte. Macke hat sie in nahezu allen bildnerischen Techniken dargestellt, von der flüchtig hingeworfenen Zeichnung bis zum repräsen- tativen Ölbild. In unserem Blatt (Los 426) zeigt er Elisabeth in der gelassenen, nach- denklichen Pose eines Menschen, der sich bei seinem Gegenüber gut aufgehoben fühlt. Mit knappem Strich umreißt Macke ihr Kleid, in dem sie wie in einem Kissen ruht, und beschränkt den Einsatz weniger Schraffuren auf ihr Antlitz und ihre Haare. Die dadurch entstehende leichte Räumlichkeit setzt einen wirkungsvollen Kontrast zur sparsamen Linienführung des Gewandes. Das hier vorgestellte Konvolut besticht durch Mackes differenzierten Blick auf Menschen, sei es im Porträt, als Gruppe im Gespräch, als Akt oder als im Rhythmus der musikalisch gedachten Bildschöpfungen mitschwingende Gestalten. Die Kreide- zeichnung „Leute auf der Straße“ (Los 415) etwa fügt in der Abfolge von Figur und Architektur wie in einer Fuge zwei „Melodien“ zu einem Gesamtklang zusammen, der von den Seiten her auf die zwei in der Mitte flanierenden Frauen zuläuft, die damit zur Hauptsache des Bildes werden. Tiefe erzeugt Macke hier durch die stürzenden Linien der Architektur und die nach rechts hin zunehmende Kontrastierung der Bild- elemente. Ein ähnliches Phänomen begegnet uns in dem Blatt „Christa, Elisabeth, Bernhard am Tisch“ (Los 416), in der Strichführung gleichwohl verhaltener. Rhyth- misch denkt und behandelt Macke auch hier die Abfolge von hellen und dunkleren Flächen, sodass die Statik des Sitzens dennoch in Bewegung gerät. Er hat das selbst so ausgedrückt: „Rhythmus ist das Leben, das aus uns hinauswächst in Formen, die wir schaffen.“ August Mackes Vielseitigkeit in der Wahl seiner technischen Mittel ist beein- druckend. Er fühlte sich in der reinen Umrisszeichnung („Weiblicher Akt 76“, Los 427) genauso zu Hause wie in der Kombination von Bleistift und Farbkreide („Porträt Mat- hilde Macke“, Los 411), im Aquarell („Sitzender Akt vom Rücken“, Los 428) oder in der Ölmalerei („Leute auf der Straße“, Los 422). Und in dem Blatt „Drei Bäume und Haus“ erweckt er durch die Rasanz des Zeichenprozesses den Eindruck eines Blicks durch ein Zugfenster – der Betrachter scheint sich zu bewegen und die Landschaft an ihm vorbeizurasen. In allen Arbeiten August Mackes walten ein sicheres Gespür für die Ökonomie der Mittel, technische Sicherheit und profunder Farbensinn. Seine den Menschen und Dingen freundlich zugewandte Sichtweise tut ein Übriges, sein Werk als großes Ereignis zu empfinden. Martin Schmidt

Grisebach — Herbst 2019 25 24

411 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Portrait Mathilde Macke“ (Cousine des Künstlers). 1907 Farbkreide und Bleistift auf Velin. 21,7 × 10 cm (8 ½ × 3 ⅞ in.). Unten rechts signiert und datiert: A. Macke 07. Rückseitig zwei Figurenskizzen. Werkverzeichnis: Heiderich Z 153. Leicht fleckig. [3149] Gerahmt.

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Ausstellung August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte; , Städtisches Kunstmuseum; München, Städtische Galerie im Lenbachaus, 1986/87, außer Katalog

August Mackes den Menschen und Dingen freundlich zugewandte Sichtweise tut ein Übriges, sein Werk als großes Ereignis zu empfinden.

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Grisebach — Herbst 2019 27 26

412 August Macke 413 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Wintergartenszene“. 1909 Ausstellung „Lesende Frau im Stehen“. 1912 Bleistift auf Papier. 12,3 × 13,3 cm (4 ⅞ × 5 ¼ in.). Mein zweites Ich – August und Elisabeth Macke. Bonn, Bleistift auf Papier. 11,3 × 8 cm (4 ½ × 3 ⅛ in.). Rück- Rückseitig: „Nacktes Paar“. Bleistift. Dort auch August Macke Haus, 2009/10, S. 202, Abb. S. 197 seitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der der Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der in Tinte (Wintergartenszene) und S. 65 (Nacktes Paar) in Tinte eingetragenen Nr.: BZ 19/24. Werkverzeichnis: eingetragenen Nr.: BZ 36/9. Werkverzeichnis: Heiderich Z 996. [3149] Gerahmt. Heiderich Z 401/401a. [3149] Gerahmt. Dargestellt sind Elisabeth, Walter und Sofie Gerhardt, August Macke sowie Gerhardts Hund Bobbi. EUR 4.000–6.000 EUR 6.000–8.000 USD 4,400–6,590 USD 6,590–8,790 Abbildung der Rückseite unter grisebach.com

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Grisebach — Herbst 2019 29 28

414 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Die Frau des Malers, lesend“. 1914 Aquarell auf Ingres-Bütten. 24 × 31,7 cm (9 ½ × 12 ½ in.). Werkverzeichnis: Heiderich A 514 / Vriesen 506. Etwas geblichen. [3429]

EUR 60.000–80.000 USD 65,900–87,900

Ausstellung Macke. Aquarell-Ausstellung. Bielefeld, Städtisches Kunsthaus, 1957, Kat.-Nr. 506, Abb. S. 63 / August Macke. Aquarelle, Bilder, Zeichnungen. Berlin, Galerie Nierendorf, 1958, Kat.-Nr. 26 / August Macke 1887- 1914. Aquarelle und Zeichnungen. Münster, Westfäli- sches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschich- te; Bonn, Städtisches Kunstmuseum; Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Musuem, 1976/77, Kat.-Nr. 295, Abb. S. 249 / Franz Marc – August Macke. Berlin, Galerie Pels-Leusden, 1977/78, Kat.-Nr. 106, Abb. S. 37 / August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte; Bonn, Städtisches Kunstmuseum; München, Städtische Galerie im Lenbachhaus, 1986/87, Kat.-Nr. 207, Abb. S. 334 / August Macke. „Gesang von der Schönheit der Dinge“. Aquarelle und Zeichnungen. Emden, Kunsthalle, Stiftung Henri Nannen; Ulm, Ulmer Museum; Bonn, Kunstmuseum, 1992/93, Kat.-Nr. 16, Abb. S. 41 Literatur und Abbildung Elisabeth Erdmann-Macke: Erinnerung an August Macke. Stuttgart, Kohlhammer, 1962, Abb. auf dem Schutzumschlag / Elisabeth Erdmann-Macke: Erinne- rung an August Macke. a.M., Fischer Taschenbuchverlag, 1987, Abb. auf dem Vorsatzblatt und S. 309 / Karlheinz Beyerle: August Macke in Kan- dern, Der Gesang von der Schönheit der Dinge. In: Volker G. Scheer (Hg.): Kandern. Liebenswertes Töpfer- städtchen und seine Umgebung. Kandern 1994, Abb. S. 121

Grisebach — Herbst 2019 31 30

415 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Leute auf der Straße“. 1913 Kreide auf Papier (aus einem Skizzenbuch). 20 × 12,9 cm (7 ⅞ × 5 ⅛ in.). Auf dem Unterpapier mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Blei- stift eingetragenen Nr.: KZ 6,25 [sic!]. Werkverzeich- nis: Heiderich Z 2108 (dort mit der Nachlassnr. KZ 5/19 verzeichnet). Leicht gebräunt. [3149] Gerahmt.

EUR 30.000–40.000 USD 33,000–44,000

Ausstellung August Macke: „Gesang von der Schönheit der Dinge“. Aquarelle und Zeichnungen. Emden, Kunsthalle; Ulm, Ulmer Museum; Bonn, Kunstmuseum, 1992, Kat.- Nr. 120, Abb. S. 182

August Macke fügt in der Abfolge von Figur und Architektur wie in einer Fuge zwei „Melodien“ zu einem Gesamtklang zusammen, dessen Zentrum die zwei in der Mitte flanierenden Frauen bilden.

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Grisebach — Herbst 2019 33 32

416 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Christa, Elisabeth, Bernhard am Tisch“. 1908 Bleistift auf Bütten. 22,7 × 20,2 cm (8 ⅞ × 8 in.). Beidseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: BZ 29/17 [nur rückseitig]. Rückseitig: „Geburtstagstisch für Sofie Gerhardt“. Werkverzeichnis: Heiderich Z 277 und 277a. Obere Blattecke beschnitten, etwas fleckig. [3149] Gerahmt.

EUR 9.000–12.000 USD 9,890–13,200

Vorderseite

417 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Mädchen im Stuhl II“. 1912 Kreide auf Papier. 32 × 27 cm (12 ⅝ × 10 ⅝ in.). Unten Rückseite rechts von Elisabeth Erdmann-Macke beschriftet: 1912. Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: KZ 9/19. Werkverzeichnis: Heiderich Z 1042. Zwei kurze Rand- einrisse. [3149] Gerahmt.

EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 35 34

418 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Uferpromenade“. 1914 Aquarell auf Papier. 36 × 48,2 cm (14 ⅛ × 19 in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) (verblasst) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: 161. Auf der Rückpappe mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: A 234. Werkverzeichnis: Heiderich A 476 / Vriesen 428. Farben etwas geblichen, untere rechte Blattecke sorgfältig ergänzt. [3429]

EUR 100.000–150.000 USD 110,000–165,000

Ausstellung August Macke. New York, Otto Gerson Gallery, 1952, Kat.-Nr. 18 (?) / Macke. Aquarell-Ausstellung. Biele- feld, Städtisches Kunsthaus, 1957, Kat.-Nr. 428, Abb. S. 52 / Kunst des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz in Bonn und Umgebung. Bonn, Städtische Kunstsamm- lungen, 1963, Kat.-Nr. 62 / Sammler und Mäzene. Bild- nisse des 20. Jahrhunderts. Bonn, Städtische Kunst- sammlungen, 1964, Kat.-Nr. 20 / August Macke 1887-1914. Aquarelle und Zeichnungen. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kultur- geschichte; Bonn, Städtisches Kunstmuseum; Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Museum, 1976/77, Kat.-Nr. 220, Abb. S. 202 / Franz Marc – August Macke. Berlin, Galerie Pels-Leusden, 1977/78, Kat.-Nr. 104 / August Macke. „Gesang von der Schönheit der Dinge“. Aquarelle und Zeichnungen. Emden, Kunsthalle, Stiftung Henri Nannen; Ulm, Ulmer Museum; Bonn, Kunstmuseum, 1992/93, Kat.-Nr. 132, Abb. S. 196/197

Laut Ursula Heiderich lassen sich einzelne Bildelemente wie die Brücken mit Motiven aus Fribourg in Verbindung bringen, wo sich August Macke Ende Februar 1914 aufhielt. Die in der linken mittleren Bildhälfte zu sehende Bogenbrücke wäre die Pont du Milieu, die am oberen Bildrand verlaufende die Zähringerbrücke, eine Hängebrücke mit der damals längsten Spannweite der Welt, die 1924 abgerissen und durch eine modernere Brücke ersetzt wurde. Die Uferpromenade ver- läuft dann entlang des Flusses Saane. Auch die rechts zu erkennende Straßenbahn, deren Gleisverlauf angedeutet ist, stützt die Annahme, dass die Szene in Fribourg zu lokalisieren ist, das seit 1897 das Tramnetz ausgebaut hatte.

36 Grisebach — Herbst 2019

419 August Macke 419 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Häuser“. 1912 „Häuser“. 1912 Farbstift und Bleistift auf Papier (aus einem Skizzen- Farbstift und Bleistift auf Papier (aus einem Skizzen- buch). 13,3 × 7,5 cm (5 ¼ × 3 in.). Rückseitig mit dem buch). 13,3 × 7,5 cm (5 ¼ × 3 in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: 49. Werkverzeichnis: Heiderich eingetragenen Nr.: 49. Werkverzeichnis: Heiderich Skizzenbücher Nr. 42 p. 31a. Fest ins Passepartout Skizzenbücher Nr. 42 p. 31a. Fest ins Passepartout montiert. [3149] Gerahmt. montiert. [3149] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 USD 4,400–6,590

420 August Macke 420 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Begegnung“. 1913 „Begegnung“. 1913 Bleistift auf Papier. 8 × 11 cm (3 ⅛ × 4 ⅜ in.). Bleistift auf Papier. 8 × 11 cm (3 ⅛ × 4 ⅜ in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und mit Bleistift eingetragenen Nr.: BZ 26/16. Werk- und mit Bleistift eingetragenen Nr.: BZ 26/16. Werk- verzeichnis: Heiderich Z 1846. [3149] Gerahmt. verzeichnis: Heiderich Z 1846. [3149] Gerahmt.

421 August Macke EUR 4.000–6.000 Meschede EUR1887 –4.000–6.000 1914 Perthes-lès-Hurlus USD 4,400–6,590 USD 4,400–6,590

„Fries: Allerlei Szenen I“. 1913 Farb- und Bleistift auf Papier. 13,5 × 20,5 cm (5 ⅜ × 8 ⅛ in.). Rückseitig zweifach mit dem Nachlass- stempel (Lugt 1775b) und der jeweils mit Tinte einge- tragenen Nr.: 133. Werkverzeichnis: Heiderich Z 2130. Randmängel. [3149] Gerahmt.

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Ausstellung Der unbekannte Macke. Plastik, Kunsthandwerk, Ent- würfe. Bonn, Städtische Kunstsammlungen, 1962, Kat.-Nr. 61 / August Macke. Handzeichnungen und Aquarelle. , Kunsthalle, 1964/65, Kat.-Nr. 226

Grisebach — Herbst 2019 Grisebach — Herbst 2019 39 38

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422 August Macke Ausstellung 423 August Macke Ausstellung Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Franz Marc. Gouachen, Aquarelle und Zeichnungen. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und August Macke. Gemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeich- Kulturgeschichte; Bonn, Städtisches Kunstmuseum; nungen und Plastik. Berlin, Galerie Pels-Leusden, „Leute auf der Straße“. 1909/10 München, Städtische Galerie im Lenbachaus, 1986/87, „Porträt Helmuth Macke“. 1909/10 1977/78, Kat.-Nr. 65 / Mein zweites Ich - August und Öl auf leinenstrukturiertem Karton, auf Karton aufge- Kat.-Nr. 20, Abb. S. 198 / Kontemplation und Glück – Öl auf leinenstrukturiertem Karton, auf Karton aufge- Elisabeth Macke. Bonn, August Macke Haus, 2009/10, zogen. 21,3 × 16,2 cm (8 ⅜ × 6 ⅜ in.). Werkverzeichnis: August Mackes Menschenbild [= Schriftenreihe Verein zogen. 21,3 × 16,2 cm (8 ⅜ × 6 ⅜ in.). Werkverzeichnis: ohne Nr., Abb. S. 157 / August Macke ganz privat. Stade, Heiderich G 129 / Vriesen 89b. [3149] Gerahmt. August Macke Haus Bonn, Nr. 32]. Bonn, August Macke Heiderich G 117 / Vriesen 89a. [3149] Gerahmt. Kunsthaus; Freiburg, Museum für Neue Kunst; Bonn, Haus, 2000, S. 102, Abb. S. 41 / August Macke ganz August Macke Haus, 2009-2011, ohne Nr., Abb. o.S. EUR 30.000–40.000 privat. Stade, Kunsthaus; Freiburg, Museum für Neue EUR 30.000–40.000 USD 33,000–44,000 Kunst; Bonn, August Macke Haus, 2009–2011, Abb. o. S. USD 33,000–44,000 Literatur und Abbildung zu Los 442 und Los 443 unter grisebach.com Es handelt sich um die Vorderseite eines ursprünglich beid- seitig bemalten Kartons, der 1967 getrennt wurde. Die Rück- seite (Heiderich G 129) ist unser Los Nr. 423.

Grisebach — Herbst 2019 41 40

424 August Macke 426 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Walter Gerhardt“. 1912 „Studie: Elisabeth“. 1908 Ausstellung Bleistift auf Papier. 28,4 × 21,6 cm (11 ⅛ × 8 ½ in.). Bleistift auf Bütten (Wasserzeichen: MK P CORONA). Mein zweites Ich – August und Elisabeth Macke. Bonn, Unten rechts von Elisabeth Erdmann-Macke mit 17,1 × 13 cm (6 ¾ × 5 ⅛ in.). Rückseitig mit dem Nach- August Macke Haus, 2009/10, ohne Nr., S. 202, Abb. Farbstift in Blau beschriftet: A.M. Rückseitig: „Skizzen lassstempel (Lugt 1775b). Werkverzeichnis: Heiderich S. 192 und Entwürfe für Dekorationen“. Tuschfeder. Werk- Z 316. [3149] Gerahmt. verzeichnis: Heiderich Z 1028/1028a. Randmängel. [3149] Gerahmt. EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200 EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Literatur und Abbildung Dominik Bartmann: August Macke. Kunsthandwerk. Frankfurt a.M., Berlin, Wien, Ullstein, 1982, Kat.-Nr. 96 m. Abb. (Rückseite)

Dargestellt ist Walter Gerhardt, der Schwager des Künstlers.

425 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Walter mit Windrad“. 1911 Bleistift auf Transparentpapier. 27,2 × 20 cm (10 ¾ × 7 ⅞ in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Feder in Tusche eingetragenen Nr.: BZ 7/16. Werkverzeichnis: Heiderich Z 656. [3149] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Walter ist der Sohn von August und Elisabeth Macke.

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Grisebach — Herbst 2019 43 42

428 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Sitzender Akt vom Rücken“. 1911 Ausstellung Aquarell und Bleistift auf Papier. 13,3 × 16,2 cm Mein zweites Ich. August und Elisabeth Macke. Bonn, (5 ¼ × 6 ⅜ in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel August Macke Haus, 2009, S. 201, Abb. S. 139 (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: Literatur und Abbildung 47. Werkverzeichnis: Heiderich A 83. Etwas gebräunt. August Macke. Aquarell Ausstellung. Bielefeld, Städti- [3149] Gerahmt. sches Kunsthaus, 1957, Kat.-Nr. 120

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

427 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Weiblicher Akt 76“. 1912 Ausstellung Kreide auf Transparentpapier. 27 × 32,1 cm August Macke. Handzeichnungen und Aquarelle. (10 ⅝ × 12 ⅝ in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel Bremen, Kunsthalle, 1964/65, Kat.-Nr. 121 (Lugt 1775b) und der mit Bleistift eingetragenen Nr.: BZ 15/1. Werkverzeichnis: Heiderich Z 1124. [3149] Gerahmt.

EUR 9.000–12.000 USD 9,890–13,200

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Grisebach — Herbst 2019 45 44

429 August Macke 430 August Macke Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus

„Paar in Landschaft“. 1913 „Drei Bäume und Haus“. 1912 Kohle auf Papier. 10,3 × 16,6 cm (4 × 6 ½ in.). Rücksei- Farbkreide auf Papier (aus einem Skizzenbuch). tig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der in 8,3 × 14,1 cm (3 ¼ × 5 ½ in.). Rückseitig mit dem Tinte eingetragenen Nr.: KZ 12/7. Werkverzeichnis: Nachlassstempel (Lugt 1775b) und der mit Bleistift Heiderich Z 1904. [3149] Gerahmt. eingetragenen Nr.: 61. Werkverzeichnis: Heiderich Z 1779. [3149] Gerahmt. EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890 EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

Ausstellung August Macke Gedächtnisschau. Berlin, Reinicken- dorf, 1945/46, Kat.-Nr. 15

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Grisebach — Herbst 2019 47 46

432 Adolf Erbslöh Ausstellung New York 1881 – 1947 Irschenhausen Adolf Erbslöh 1881-1947. Werkverzeichnis der Gemälde. , Kunst- und Museumsverein; Stuttgart, Württembergischer Kunstverein; München, Städtische „Brannenburg (Gebirge)“. 1911 Galerie im Lenbachhaus, 1967, Kat.-Nr. 59 / Erbslöh Öl auf Pappe. 36,2 × 46,5 cm (14 ¼ × 18 ¼ in.). Unten und sein Kreis. Köln, Galerie Aenne Abels, 1968, Kat.- links signiert und datiert: A. Erbslöh. 11. Werkver- Nr. 11, mit Abb. / Adolf Erbslöh. Gemälde, Zeichnung, zeichnis: Wille 1911/27. [3421] Gerahmt. Graphik. Hamm, Städtisches Gustav-Lübcke-Museum, Provenienz 1981, Kat.-Nr. 22, m. Abb. / Adolf Erbslöh. Gemälde Privatsammlung, Norddeutschland 1903-1945. Wuppertal, Von der Heydt-Museum; Bremen, Kunsthalle; Warburg, Museum im „Stern“; Bad Hom- EUR 40.000–60.000 burg, Sinclair-Haus, 1992, Kat.-Nr. 28 / USD 44,000–65,900 und das Neue Bild. Von der „Neuen Künstlervereini- gung München“ zum „Blauen Reiter“. München, Städti- sche Galerie im Lenbachhaus, 1999, Kat.-Nr. 185, Tafel 118 Literatur und Abbildung Hans Wille: Adolf Erbslöh. Recklinghausen, 1982, S. 22 und S. 64, Abb. Nr. 28

431 Gabriele Münter Berlin 1877 – 1962 Murnau

„Heuhaufen“. Um 1910/11 Farbholzschnitt auf dünnem Papier. 16,4 × 24,4 cm (24,5 × 37,5 cm) (6 ½ × 9 ⅝ in. (5 ⅝ × 14 ¾ in.)). Werkverzeichnis: Hoberg/Jansen 39. Selten. Einer von 8 bekannten Abzügen. [3206] Provenienz Privatsammlung, Berlin

EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 49 48 N 433 Henri Matisse 434 Oskar Moll Le Cateau-Cambrésis 1869 – 1954 Nizza Brieg/Schlesien 1875 – 1947 Berlin

„Lassitude“. 1925 „Bunter Wiesenstrauß in grüner Glasvase, mit Krug und Lithografie auf Japan.19 × 13 cm (35,5 × 27,5 cm) Schale“. 1918 (7 ½ × 5 ⅛ in. (14 × 10 ⅞ in.)). Signiert. Werkverzeich- Öl auf Leinwand. 64 × 58,5 cm (25 ¼ × 23 in.). Oben nis: Duthuit 451. Einer von 50 nummerierten Abzügen links signiert und datiert: Oskar Moll 18. Auf dem aus einer Gesamtauflage von 68 Exemplaren. [3560] Keilrahmen mit Bleistift beschriftet: No. 51 Stilleben mit Toepfen. Werkverzeichnis: Nicht bei Salzmann. EUR 3.000–4.000 Mit einem Gutachten von Dorothea Salzmann, Bre- USD 3,300–4,400 men, vom 27. Juli 2000, die das Gemälde unter der Nr. N 88 in den Nachtrag des Werkverzeichnisses aufgenommen hat. Das Gemälde wird aufgenommen in das neue Werkverzeichnis der Arbeiten Oskar Molls von Dr. Gerhard Leistner, Regensburg (in Vorberei- tung). Kleine Farbverluste. [3346] Gerahmt. Provenienz G. Baumann-Lyon, Leipzig / Erika Link-Baumann, Leipzig, , München, Schweiz / Privatsamm- lung, Norddeutschland

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

Ausstellung „Professor Oskar Moll/Breslau“. Dresden, Galerie Ernst Arnold, 1920, Kat.-Nr. 32 (Stilleben mit Töpfen) Literatur und Abbildung Ausst.-Kat. Trude Rosner-Kasowski in Dangast. Zwi- schen Zeitgeist und Abkehr. Varel-Dangast, Franz Radziwill Gesellschaft e.V., 2002, Abb. o.S

Wir danken Dr. Gerhard Leistner, Regensburg, für freund- liche Hinweise zu Provenienz und Ausstellungsgeschichte.

Grisebach — Herbst 2019 51 50

435 Wilhelm Lehmbruck Duisburg 1881 – 1919 Berlin

„Rückblickende“. 1914 Ockerfarbener Steinguss, leicht mit Schellack patiniert. Höhe: 92 cm (36 ¼ in.). Auf dem Sockel neben dem rechten Fuß signiert: W. LEHMBRUCK. Werkverzeichnis: Schubert 79 A. c. 3. bzw. 7. (von 79 C.2.). Posthumer Guss. [3250] Provenienz Sammlung Heckmann, München / Sammlung Kaiser, Feldafing / Privatsammlung, Rheinland / Privatsammlung, Hessen

EUR 40.000–60.000 USD 44,000–65,900

R 436 Oskar Moll Brieg/Schlesien 1875 – 1947 Berlin

Palmenlandschaft in Levanto. Um 1920 Öl auf Leinwand. 46,3 × 37,1 cm (18 ¼ × 14 ⅝ in.). Unten links signiert: Moll. Werkverzeichnis: Nicht bei Salzmann. [3241] Gerahmt. Provenienz Firmensammlung, Deutschland

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000 53 N N 437 Henri Matisse 438 Aristide Maillol Le Cateau-Cambrésis 1869 – 1954 Nizza 1861 – Banyuls-sur-Mer – 1944

„Nu pour Cleveland“. 1932 Femme assise aux cheveux longs. Um 1908 Literatur und Abbildung Radierung auf China, aufgewalzt auf Arches-Velin. Bronze mit brauner Patina. 23,5 × 8,5 × 13,5 cm Impressionist and Modern and . 36,2 × 28,3 cm (50,5 × 40 cm) (14 ¼ × 11 ⅛ in. (9 ¼ × 3 ⅜ × 5 ⅜ in.). Patina stellenweise berieben. London, Christie´s, 28.11.1989, Kat.-Nr. 278, m. Abb. (19 ⅞ × 15 ¾ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Duthuit [3369] 233. Einer von 250 nummerierten Abzügen. Cleveland Provenienz Print Club Publication, 1934. [3560] Koloman Moser, Wien / Georges Bloch, Zürich (erworben 1955 bei Gutekunst & Klipstein, Bern) / EUR 4.000–6.000 Privatsammlung, Schweiz USD 4,400–6,590 EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

Grisebach — Herbst 2019 55 54

439 Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

„Akrobaten III“. 1912 Holzschnitt auf Japan, schablonenkoloriert. 21,9 × 27,3 cm (32,3 × 42 cm) (8 ⅝ × 10 ¾ in. (12 ¾ × 16 ½ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Krüger H 137 / Söhn HDO 72701-6. Einer von 25 Abzügen auf diesem Papier aus einer Gesamtauflage von 135 Exemplaren. Blatt 6 (von 10) der Mappe: Die Schaffen- den, 1. Jg., 1. Mappe. , Gustav Kiepenheuer, 1920 (mit dem Prägestempel Lugt 4783). [3206] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

440 Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

„Der Tanz (Tanzende und Badende am Waldteich)“. 1912 Lithografie auf festem Papier, vom Künstler aquarelliert. 43,5 × 33 cm (17 ⅛ × 13 in.) (50 × 40 cm (19 ⅝ × 15 ¾ in.)). Signiert und datiert. Rückseitig: „Mutter mit Kind“. 1919. Tuschpinsel. Oben links mit Bleistift monogram- miert und datiert: HMP 1919. Werkverzeichnis: Krüger L 149 / Söhn HDO 217-3. Einer von etwa 100 Abzügen. Blatt 3 (von 4) der VII. Jahresmappe der Künstler- gruppe Brücke. Leichte Randmängel. [3470] Gerahmt.

EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000

Rückseite

Grisebach — Herbst 2019 57 56

441 442 Erich Heckel Siddi Heckel schrieb an Thekla Hess: „Liebe Frau Hess, lie- Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee ber Herr Hess, so schöne Schuhe haben Sie mir vor einiger Zeit geschickt, und es wird wirklich Zeit, daß ich Ihnen mein – Schönen Dank – schreibe und Ihnen sage, daß sie ausge- „Drei Figuren“. 1911 Drei Akte im Wald. 1923 zeichnet sitzen und mich sehr freuen. Heckel schickt Ihnen Holzschnitt auf bräunlichem Velin. 16 × 21,9 cm Gouache und Aquarell über Bleistift auf leichtem viel gute Grüsse mit mir. Wir hörten so gerne wieder einmal (26,2 × 37 cm) (6 ¼ × 8 ⅝ in. (10 ⅜ × 14 ⅝ in.)). Signiert Karton (Postkarte). 15,5 × 10,5 cm (6 ⅛ × 4 ⅛ in.). wie es Ihnen geht, was Sie tun. Muellers sind seit Freitag und datiert. Werkverzeichnis: Dube H 217 I (von II). Rückseitig von Siddi Heckel mit Nachricht an Thekla fort. Das Wetter wurde O. M. zu rauh. Wir selbst bleiben bis [3154] Gerahmt. Hess beschriftet (nicht gelaufene Postkarte). Auf dem Mitte Oktober noch. Heckel möchte noch viel tun. Der Som- Schmuckrahmen ein Etikett der Kunsthandlung Roland, mer war schön trotz vielem Regen und Kälte. Wir baden EUR 10.000–15.000 Browse & Delbanco, London. Das Aquarell ist regist- noch jeden Tag! Ganz herzlich Ihre S. Heckel Über die USD 11,000–16,500 riert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmen- Begleichung der Schuhschuld mündlich.“ hofen. [3199] Gerahmt. Provenienz Abbildung der Rückseite unter grisebach.com Thekla Hess, Erfurt / Peter Hess (bis 1970) / Roland, Browse & Delbanco, London (1970 erworben) / Privat- sammlung, Thüringen

EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 59 58

443 Otto Mueller 444 Otto Mueller Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau

„Waldlandschaft mit kleinen Figuren (2)“. 1919 „Mutter und Kind 2 (kleine Fassung)“. 1920 Ausstellung Lithografie auf Papier.39,5 × 29,4 cm (50,5 × 38,5 cm) Lithografie auf bräunlichem Bütten.25,8 × 18,6 cm 357 Werke von 68 Künstlern des zwanzigsten Jahr- (15 ½ × 11 ⅝ in. (19 ⅞ × 15 ⅛ in.)). Signiert. Werkver- (35,3 × 26,5 cm) (10 ⅛ × 7 ⅜ in. (13 ⅞ × 10 ⅜ in.)). hunderts. Berlin, Galerie Nierendorf, 1987, Kat.-Nr. zeichnis: Karsch 74. Abzug außerhalb der Auflage von Signiert. Werkverzeichnis: Karsch 107 II / Söhn HDO 217, m. Abb. 60 nummerierten Exemplaren. Leicht gebräunt. 61701-2. Einer von ca. 30 geplanten Abzügen. Die [3139] Gerahmt. Gäste, Heft 1. Kattowitz, Verlag der Gäste, 1921. Lichtrand. [3139] Gerahmt. EUR 3.500–4.500 USD 3,850–4,950 EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 61 60 R 445 Ernst Ludwig 446 Ernst Ludwig Kirchner Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

Spaziergänger im Großen Garten, Dresden. Um 1910 Windrad auf Fehmarn. 1913 Kreide auf braunem Papier. 34,5 × 43,9 cm Bleistift und Farbkreiden auf Papier. 38,8 × 45,6 cm (13 ⅝ × 17 ¼ in.). Unten rechts mit Bleistift nachträglich (15 ¼ × 18 in.). Rückseitig mit dem Basler Nachlass- signiert und (irrtümlich) datiert: EL Kirchner 07-08. stempel (Lugt 1570b) und der mit Feder in Schwarz [3204] Gerahmt. eingetragenen Nummer: FS Be/Aa 8. [3241] Gerahmt. Provenienz EUR 10.000–15.000 Firmensammlung, Deutschland USD 11,000–16,500 EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000 Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für freund- liche Hinweise. Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für freund- liche Hinweise.

Grisebach — Herbst 2019 63 62

447 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

Auf dem Bett sitzendes Mädchen. 1915 Literatur und Abbildung Bleistift auf Papier (aus einem Skizzenbuch). Ernst Ludwig Kirchner. Kunstblätter der Galerie Nie- 21,9 × 17,4 cm (8 ⅝ × 6 ⅞ in.). Werkverzeichnis: Nicht rendorf, Nr. 27/28. Berlin, 1972, Nr. 222, Abb. S. 44 bei Presler. [3406] Provenienz Wir danken Prof. Dr. Dr. Gerd Presler, Weingarten, für freund- Ehemals Lise Gujer, Davos liche Hinweise.

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

448 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

Varieté-Szene mit drei Tänzerinnen. 1911 Bleistift auf Papier. 14,4 × 16 cm (5 ⅝ × 6 ¼ in.). [3206]

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für freund- liche Hinweise.

Grisebach — Herbst 2019 65 64

449 Max Pechstein 450 Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Interieur (Brief an Rosa Schapire). 1918 Der Kunsthistorikerin Dr. Rosa Schapire, Förderin und Muse Zwei weibliche Akte. 1918 Tuschfeder, aquarelliert, auf einem Doppelbogen der „Brücke“-Expressionisten, erweist Max Pechstein hier in Aquarell und Kreide auf Papier, auf Karton aufgezo- Papier. 28,4 × 22,5 cm (11 ⅛ × 8 ⅞ in.). Zweifach einem Dankesbrief seine Reverenz. gen. 43,4 × 33,4 cm (17 ⅛ × 13 ⅛ in.). Oben rechts mit gefalzt. Kleine Randmängel. [3115] Gerahmt. Bleistift monogrammiert und datiert: HMP 1918. Provenienz Gebräunt, Farben geblichen. [3091] Gerahmt. Rosa Schapire, Hamburg/London / Privatsammlung, USA / Privatsammlung, Berlin EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890 EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 67 66 R 451 Erich Heckel 453 Karl Schmidt-Rottluff Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee Rottluff 1884 – 1976 Berlin

Sonnenuntergang über Dorf. 1922 Ausstellung „Villa mit Turm“. 1911/1919 Aquarell und Bleistift auf Zanders-Bütten. 51 × 63 cm Meister des Aquarells. Hamburg, Kunstverein, 1963, Holzschnitt auf Velin. 49,8 × 39,3 cm (70,8 × 53,4 cm) (20 ⅛ × 24 ¾ in.). Unten rechts signiert und datiert: Kat.-Nr. 61 (19 ⅝ × 15 ½ in. (27 ⅞ × 21 in.)). Signiert, datiert und ErichHeckel 22. Das Aquarell ist registriert im Archiv mit der Werknummer bezeichnet: 195. Werkverzeich- der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmenhofen. [3241] nis: Schapire H 68. Blattränder leicht gebräunt. Provenienz [3206] Gerahmt. Firmensammlung, Deutschland EUR 10.000–15.000 EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500 USD 11,000–16,500

N 452 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

Wiesenlandschaft in Angeln. 1919 Aquarell auf Papier. 47,3 × 56,3 cm (18 ⅝ × 22 ⅛ in.). Unten links mit Bleistift signiert und datiert: ErichHeckel 1919. Das Aquarell ist registriert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmenhofen. [3510]

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 69 68

454 Karl Schmidt-Rottluff 455 Erich Heckel Rottluff 1884 – 1976 Berlin Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„März“. 1910 Haus in Mellingstedt. 1913 Holzschnitt auf Velin. 31,2 × 40,8 cm (34,9 × 44,8 cm) Tuschpinsel und Farbkreide auf Papier. 24,8 × 30,9 cm (12 ¼ × 16 ⅛ in. (13 ¾ × 17 ⅝ in.)). Signiert und datiert. (9 ¾ × 12 ⅛ in.). Unten rechts mit Bleistift datiert Werkverzeichnis: Schapire H 35. Selten. [3206] und signiert: Juni 1913 Erich Heckel. Die Zeichnung ist registriert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, EUR 10.000–15.000 Hemmenhofen. [3346] Gerahmt. USD 11,000–16,500 Provenienz Ehemals Gustav Schiefler, Hamburg

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 71 70 456 Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

„Kurenkähne und Spiegelung“. 1911 Tuschpinsel auf bräunlichem Papier. 42,5 × 54,5 cm (16 ¾ × 21 ½ in.). Unten rechts mit Bleistift mono- grammiert und datiert: HMP 1911. Mit einer Bestäti- gung von Max K. Pechstein, Hamburg, vom Mai 2004. Etwas gebräunt, Randmängel. [3346] Gerahmt.

EUR 8.000–10.000 USD 8,790–11,000

457 Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Fischerdorf auf der Kurischen Nehrung. 1919 Aquarell und Tuschpinsel auf Bütten, auf Karton auf- gezogen. 47 × 63 cm (18 ½ × 24 ¾ in.). Unten rechts signiert: HMPechstein 1919. Gebräunt, Farben geblichen. [3511] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland

EUR 18.000–24.000 USD 19,800–26,400

Grisebach — Herbst 2019 73 72

458 Emil Nolde 459 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll Nolde 1867 – 1956 Seebüll

„Vier auf einem See fahrende Gondeln“ (Venedig). Um 1924 Villa im Tessin. Aquarell auf Japanbütten. 33,5 × 47,3 cm Aquarell und Tuschpinsel auf Japan. 34,5 × 44,8 cm (13 ¼ × 18 ⅝ in.). Unten rechts mit Feder in Schwarz (13 ⅝ × 17 ⅝ in.). Unten rechts mit Feder in Tinte signiert: Nolde. Mit einer Expertise (in Kopie) von signiert: Nolde. [3206] Gerahmt. Prof. Dr. Martin Urban, Stiftung Seebüll Ada und Emil Provenienz Nolde, vom 9. Mai 1995. Das Aquarell ist in der Stif- Privatsammlung, Berlin tung unter der Nr. 704 registriert. [3452] Provenienz EUR 60.000–80.000 Privatsammlung, Süddeutschland USD 65,900–87,900

EUR 40.000–60.000 Literatur und Abbildung USD 44,000–65,900 36. Auktion: Moderne Kunst. Stuttgart, Stuttgarter Kunstkabinett, 3./4. Mai 1961, Kat.-Nr. 372, Tafel 202

Grisebach — Herbst 2019 75 74

460 Emil Nolde 461 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll Nolde 1867 – 1956 Seebüll

„Dr. S. (Sauerlandt)“. 1913 Friedrich August Max Sauerlandt (1880-1934) war ein deut- „Junger Fürst und Tänzerinnen“. 1918 Holzschnitt auf festem Papier. 31,2 × 22,4 cm scher Kunsthistoriker und Direktor des Museums für Kunst Radierung und Tonätzung auf Velin. 26,2 × 21,8 cm (38,1 × 29 cm) (12 ¼ × 8 ⅞ in. (15 × 11 ⅜ in.)). Signiert. und Gewerbe in Hamburg. Bevor Nolde zu seiner Südseereise (54,5 × 41,7 cm) (10 ⅜ × 8 ⅝ in. (21 ½ × 16 ⅜ in.)). Werkverzeichnis: Schiefler/Mosel/Urban H 122.Einer aufbrach, besuchte Max Sauerlandt ihn am 12. September Signiert. Werkverzeichnis: Schiefler/Mosel/Urban von wohl 9 Abzügen des 3. Zustands. [3447] 1913 in Berlin, und am selben Tag schnitzte Nolde das Porträt. R 196 II. Einer von mindestens 22 Abzügen. [3206] Gerahmt. EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790 EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 77 76

463 Helmuth Macke Krefeld 1891 – 1936 Hemmenhofen

Einzug Christi in Jerusalem / Porträt Arthur Samuel. 1919 Literatur und Abbildung Öl auf Leinwand. 64,5 × 87,2 cm (25 ⅜ × 34 ⅜ in.). August Hoff: Helmuth Macke. In: Hellweg, Nr. 8, 25. Rückseitig: Porträt Arthur Samuel. Öl. Auf dem Keil- Februar 1925, S. 131 ff. / August Hoff: Erinnerungen an rahmen ein Etikett der Ausstellung Münster/Bonn den Maler Helmuth Macke. In: Kölnische Rundschau, 1984 (s.u.). [3154] Gerahmt. 2. Juli 1961 / Wolfgang Macke: Hans Thuar. Reckling- hausen, Verlag Aurel Bongers, 1969, Abb. S. 58 (hier EUR 7.000–9.000 Hans Thuar zugeschrieben) / Dominik Bartmann: USD 7,690–9,890 Helmuth Macke. Recklinghausen, Verlag Aurel Bongers, 1980, Nr. 40, S. 142, Abb. o.S. Ausstellung Helmuth Macke, Plastik von Ludwig Gies und Renée Sintenis. Duisburg, Museumsverein, 1925, Kat.-Nr. 4 / Abbildung der Rückseite unter grisebach.com Helmuth Macke 1891-1936. Gemälde, Aquarelle, Zeich- nungen. Münster, Westfälisches Museumsamt, und Bonn, Städtisches Kunstmuseum, 1984, Kat.-Nr. 15, Abb. S. 51

462 Helmuth Macke Krefeld 1891 – 1936 Hemmenhofen

„Weihnachtsstilleben“. 1926/27 Öl auf Leinwand. 59,3 × 69,2 cm (23 ⅜ × 27 ¼ in.). Oben links signiert und datiert: Helmuth 27. Rücksei- tig mit Pinsel in Braun betitelt, datiert und signiert: Weihnachtsstilleben 1926 Helmuth Macke. [3154] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 79 78

465 Helmuth Macke Vorhang auf – hier wird musiziert! Man kann die Musik förm- Krefeld 1891 – 1936 Hemmenhofen lich hören, das sanfte Streichen der Geigen, das tiefe Vib- rieren der Kontrabasssaiten, das heitere Schlagen der Kla- viertasten. Das 1927 entstandene Gemälde „Hauskonzert“ Hauskonzert / Landschaft mit Pferdefuhrwerk. 1927 von Helmuth Macke, Cousin des berühmten Expressionisten Öl auf Leinwand. 84,5 × 100,5 cm (Rahmeninnenmaß: August Macke, zeigt ein unbeschwertes, feierliches Beisam- 78 × 94 cm) (33 ¼ × 39 ⅝ in. (30 ¾ × 37 in.)). Oben mensein sechs Musizierender. rechts signiert und datiert: Helmuth 27. Rückseitig: Im Zentrum des Geschehens spielt ein junges Mäd- Landschaft mit Pferdefuhrwerk. Öl. [3154] Gerahmt. chen, gekleidet in ein hellblaues Kleid, die Geige – die Augen geschlossen, vertieft, ganz bei sich. Ihr gegenüber, dem EUR 8.000–10.000 Betrachter den Rücken zugewandt, steht ein weiterer Gei- USD 8,790–11,000 genspieler in einem Frack. Sein Gesicht bleibt dem Betrach- ter verborgen. Die Pianistin spielt in Gedanken versunken Ausstellung auf einem Klavier ohne Tasten – die Augen ebenfalls nahezu Helmuth Macke. Gedächtnisausstellung. Krefeld, Kai- geschlossen. Jeder spielt für sich – und doch spielen sie ser Wilhelm Museum, 1950, Kat.-Nr. 138 / Bonn und zusammen. der Rheinische Expressionismus. Bonn, Ausstellungs- Der rote, zu beiden Seiten hin geöffnete Vorhang gibt saal des Kaufhofs, 1952, Kat.-Nr. 46 / Helmuth Macke. den Blick frei auf die alte Bonner Rheinbrücke und das Sieben- Gemälde und Aquarelle aus Privatbesitz. Krefeld, gebirge. Etwas Mystisches, Verborgenes haftet der Szenerie Commerzbank, Kat.-Nr. 11 / Helmuth Macke. Gemälde, an. So sind es nicht zuletzt die seltsam aufgehellten Augenpar- Aquarelle, Zeichnungen. Münster, Westfälisches tien des Kontrabassisten im Hintergrund des Geschehens als Museumsamt, und Bonn, Städtisches Kunstmuseum, auch des sitzenden, hingebungsvollen Geigenspielers, der aus 1984, Kat.-Nr. 26, Abb. S. 64 / Helmuth Macke 1891- dem linken Bildrand ins Gemälde ragt, die Fragen aufwerfen. 1936. Krefeld, Kaiser Wilhelm Museum, 1991, Kat.- Das Geheimnis bleibt an diesem Abend, die Musik auch. SSB Nr. 40 Literatur und Abbildung Margarethe Pirich: Bilder von starkem Ausdruck. In: Rheinische Post, 10. Dez. 1966 / Elisabeth Erdmann- Macke: Im Lebenskreise von August Macke. In: Neue Deutsche Hefte, Jg. 24, Nr. 153; Heft 1, 1977, S. 49 / Dominik Bartmann: Helmuth Macke. Recklinghausen, Verlag Aurel Bongers, 1980, Abb.-Nr. 80

Grisebach — Herbst 2019 81 80

466 August Macke August Macke war nicht nur ein begnadeter Kolorist, er war Meschede 1887 – 1914 Perthes-lès-Hurlus auch der wahrscheinlich eleganteste Maler des Expressio- nismus in Deutschland. Oft herrscht auf seinen Ölgemälden eine feierliche, elegische Stimmung, als fänden die Hand- „Straßen-Passanten“. 1914 lungen und Ereignisse, die er wiedergibt, alle an einem per- Kohle auf Papier. 21,9 × 13,7 cm (8 ⅝ × 5 ⅜ in.). manenten Sonntagnachmittag statt. Wie sicher und leicht Werkverzeichnis: Heiderich Z 2389. [3206] Gerahmt. sein Strich und wie präzise sein Gespür für Kompositionen Provenienz war, das zeigt auch diese Bleistiftzeichnung. Privatsammlung, Berlin Schon in jungen Jahren vermochte es der Künstler, mit wenigen Details vor den Betrachtern eine ganze Erzäh- EUR 50.000–70.000 lung auszubreiten. Unser Blatt „Straßen-Passanten“ aus dem USD 54,900–76,900 Jahr 1914 stellt die Szene auf einem bevölkerten Boulevard dar. Man hat sich fein gemacht, die Frauen tragen Hüte, die Literatur und Abbildung Männer auch. Für den Hintergrund hat Macke mit einigen Auktion 465: Kunst des XX. Jahrhunderts. Köln, raschen Bewegungen der Zeichenhand eine unbestimmte Lempertz, 3.6. 1961, Nr. 287, Abb. S. 33 städtische Architektur skizziert. Im Vordergrund erkennt man zwei Frauen und zwei Männer, die sich offenkundig in einer nicht näher definierten Beziehung zueinander befinden. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man, wie die Männer ihre Köpfe leicht neigen, als seien sie gerade im Begriff, die beiden Damen zu begrüßen. Ihre besondere Anziehungskraft jedoch gewinnt diese Zeich- nung durch den Umstand, dass man hier Mackes Kunst im Rohzustand betrachten kann. Sein Strich ist virtuos gekonnt, voller Energie und Dynamik – alles auf diesem Blatt scheint in Bewegung, um aus Andeutungen, Linien, Schraffungen ein Bild entstehen zu lassen. UC

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Grisebach — Herbst 2019 83 82

467 Gabriele Münter Die Kriegsjahre verbrachten Gabriele Münter und ihr Berlin 1877 – 1962 Murnau Lebensgefährte Johannes Eichner in Murnau. In dieser Zeit der Not malte die Künstlerin wenig, es entstanden haupt- sächlich Stillleben mit Blumen aus dem eigenen Garten. Die Dahlien im Glas. 1944 Bilder dienten oft als Tauschobjekte und sicherten so den Öl auf Pappe. 49,6 × 35 cm (19 ½ × 13 ¾ in.). Unten Lebensunterhalt. Wuchtig und elementar stehen die Blumen links mit Bleistift signiert: Münter. Rückseitig mit dem im Zentrum der reduzierten Komposition. Zeigen die Still- Nachlassstempel: GABRIELE MÜNTER NACHLASS und leben sonst oft mehrere Vasen und kleinere Figuren, kon- dem dazugehörigen Etikett mit der Nachlassnummer: zentriert sich die Malerin in diesem Werk ganz auf die Wir- B239. Dort auch ein Etikett der Galerie Wilhelm kung der starkfarbigen Blüten, deren Palette von zartem Großhennig, Düsseldorf. [3565] Gerahmt. Rosa bis zu tiefdunklem Rot reicht. Eine gegen die Leserich- Provenienz tung ausgebildete Diagonale aus den zwei nach unten Nachlass der Künstlerin / Privatsammlung, Nordrhein- geneigten Stängeln und der nach oben links ausgreifenden Westfalen Blüte findet ein Gegengewicht in dem kaskadenartigen Schwung der Blätter unten links. Dazwischen liegen die stark EUR 50.000–70.000 abstrahierten, scheibenförmigen Blüten. Münter überführt USD 54,900–76,900 das Naturvorbild in eine neue, aus Farbe und Umriss gebil- dete Wirklichkeit. Ausstellung Die Künstlerin knüpft seit den Dreißigerjahren wieder Ausstellungs- und Angebotskatalog deutscher und stärker an eine expressionistische Auffassung der Welt an. französischer Kunstwerke des 20. Jahrhunderts […]. Sie selbst hat zusammen mit ihren Mitstreitern und Freun- Düsseldorf, Galerie Wilhelm Grosshennig, 1972/73, den , und Marianne S. 79, m. Abb. von Werefkin diese neue Sicht auf das Leben in der Künst- lergemeinschaft Blauer Reiter ab 1911 entwickelt. Die Ziele dieser Künstler lagen zunächst in der Vereinfachung der Objekte, der Ablösung der Farbe vom Naturvorbild und der Betonung ihrer Eigenständigkeit. Unser Stillleben beweist die anhaltende Kraft dieser Ideen. OH

Grisebach — Herbst 2019 85 84

468 Alexej von Jawlensky Alexej von Jawlensky hat sich selten zu seiner Kunst geäu- Torschok 1864 – 1941 ßert und ihr kein Theoriegebäude wie beispielsweise Kan- dinsky zur Seite gestellt. Dies führte dazu, dass die Nachwelt gerade den späten Bildfolgen einen mystischen Nimbus ver- „Meditation“. 1935 lieh, der sich aus der russischen Heimat des Künstlers her- Öl auf leinenstrukturiertem Papier auf Karton. leitet. Zweifellos war Jawlensky ein tiefreligiöser Mensch, 17,9 × 13,7 cm (32,7 × 25,1 cm) (7 × 5 ⅜ in. und die Kopfform der späten Arbeiten erinnert an den (12 ⅞ × 9 ⅞ in.)). Unten links monogrammiert: A. J. Christuskopf, doch greift eine solche Interpretation der Unten rechts datiert: 35. Rückseitig von Lisa Kümmel Versenkung ins Innere und Geistige zu kurz. Der Maler mit Feder in Braun beschriftet: A. Jawlensky I. erforschte die Möglichkeiten der Malerei auf empirische 1935 N. 48. Werkverzeichnis: Jawlensky 1593A. Weise in seinen Serien der „Variationen“, der „Abstrakten [3199] Gerahmt. Köpfe“ und der „Meditationen“. Der menschliche Kopf war Provenienz das beherrschende Motiv im Werk Jawlenskys, von den Emil Noelle, Witten (am 31.12.1940 vom Künstler er- Anfängen bis zu den letzten Arbeiten. Die starkfarbigen Por- halten) / Privatsammlung, Witten / Privatsammlung, träts begründeten seine ersten Erfolge, in den „Abstrakten Hessen / Privatsammlung, Thüringen Köpfen“ tilgte der Maler die Individualität und vereinfachte die Darstellung zugunsten einer seriellen Systematisierung EUR 35.000–45.000 immer mehr. Gleichzeitig erzeugt die große Varianz der USD 38,500–49,500 Palette eine Vielzahl von Stimmungen. In seiner letzten Serie, den „Meditationen“, verein- heitlicht Jawlensky Form und Farbklang noch stärker. Ein in jedem Werk wiederkehrendes Bildgerüst wird in dunkler Far- bigkeit, ernst und herb, getönt. In dieser Serie verwirklicht Jawlensky seine Vorstellung von der Macht der Farbe, die sich nun fast gänzlich vom Gegenstand, dem menschlichen Gesicht, löst. Mit formelhafter Geste wird das Antlitz auf vertikale und mehrere horizontale Striche reduziert. Dazwi- schen erscheinen Farbflächen in Ocker, Türkis, Rot und mehreren aus diesen Farben gewonnenen Zwischentönen. Jede der „Meditationen“ ist einzigartig, und es ist fast ver- störend, in welche Tiefen des Ausdrucks Jawlensky mit jedem einzelnen dieser Bilder vorzudringen vermochte. OH

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Grisebach — Herbst 2019 87 86 N 470 Wilhelm Morgner Soest 1891 – 1917 Langemarck/Flandern

Selbstporträt. 1912 Tuschpinsel auf festem bräunlichen Papier. 54,5 × 50 cm (21 ½ × 19 ⅝ in.). Rechts mittig mono- grammiert und datiert: WM. 12. Rückseitig der Stempel in Grün (Lugt 1824a): MORGNER NACHLASS- NO. / TAPPERT [stark geblichen] mit Rotstift numme- riert: 515. [3157] Provenienz Otto Weisskopf, Connecticut (in den 1920er-Jahren in der Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, erworben, seitdem in Familienbesitz) / ehemals Privatsammlung, New York

EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

N 469 Wilhelm Morgner Soest 1891 – 1917 Langemarck/Flandern

Kreuzigung. 1912 Tuschpinsel auf Papier. 50 × 66,3 cm (19 ⅝ × 26 ⅛ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: WM.12. Rückseitig der Stempel in Grün (Lugt 1824a): MORGNER NACHLASS-NO. / TAPPERT mit Rotstift nummeriert: 565. Randmängel. [3157] Provenienz Otto Weisskopf, Connecticut (in den 1920er-Jahren in der Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, erworben, seitdem in Familienbesitz) / ehemals Privatsammlung, New York

EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 89 88

471 Nach Egon Schiele Tulln 1890 – 1918 Wien

„Selbstbildnis“. 1917/56 Bronze mit dunkelbrauner Patina. 28 × 18 × 26 cm (11 × 7 ⅛ × 10 ¼ in.). Werkverzeichnis: Kallir 4 c (von g). Einer von wohl 6 Güssen von 1956, wohl von Schmäke, Düsseldorf. [3284]

EUR 2.500–3.500 USD 2,750–3,850

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472 Bernhard Hasler Bernhard Hasler kam um 1906/07 nach Berlin, wo er Schüler der ebendort eingeschriebene Maximilian Klewer in einer Schenkendorf/Glatz 1884 – 1945 Bad Oldesloe von Lovis Corinth und Emil Orlik wurde. Ab 1913 unterrichtete Reihe von Selbstbildnissen seine verschiedenen Gemüts- er an der Hochschule für bildende Künste. 1918 gehörte er zustände ausdrucksstark zu Papier. Die obsessive Selbst- zu den Mitbegründern der Novembergruppe und beteiligte befragung lag gewissermaßen in der Luft am Vorabend des Selbstbildnis. 1908 sich fortan an deren Ausstellungen. Ersten Weltkriegs. Öl auf Pappe. 15,8 × 12 cm (6 ¼ × 4 ¾ in.). Links mittig Sein expressives Selbstbildnis entstand noch in seiner Bernhard Hasler wurde dann tragischerweise 1945 zum mit Bleistift datiert: Juli 1908. Kleine Retuschen. Studienzeit und zeigt den unbekümmerten Zugriff eines Bombenopfer des zweiten großen Krieges. Sein Werk bleibt [3269] Malers, der sich seiner Mittel sicher ist. Im Kolorit klassisch, ein wichtiger, wenngleich immer noch weitgehend unbeach- Provenienz aber bewegt und frei in der Ausführung, verrät der lockere teter Teil der Geschichte der modernen Kunst. MS Nachlass Bernhard Hasler, Berlin / Galerie Bodo Pinselduktus die Schule seines Lehrers Corinth. Mit der Pose Niemann, Berlin / Privatsammlung, Norddeutschland des großen Erstaunens greift Hasler auf einen der Urväter des Rollenspiels zurück, den Niederländer Rembrandt, der die EUR 2.500–3.500 Darstellung von Affekten im Selbstporträt zu großer Meister- USD 2,750–3,850 schaft geführt hatte. Etwa zur selben Zeit, als Hasler seine Lehrtätigkeit an der Berliner Hochschule begann, brachte 91 90

473 Käthe Kollwitz 474 Alfred Kubin Königsberg 1867 – 1945 Moritzburg Leitmeritz 1877 – 1959 Zwickledt

„Arbeiterfrau mit schlafendem Jungen“. 1927 „Der Tod bei der Arbeit I“. Um 1923 Lithografie auf Velin.39 × 33,5 cm (65,4 × 49,8 cm) Tuschfeder auf Bütten. 26,6 × 36,2 cm (10 ½ × 14 ¼ in.). (15 ⅜ × 13 ¼ in. (25 ¾ × 19 ⅝ in.)). Signiert. Werkver- Unten rechts signiert: AKubin. [3199] Gerahmt. zeichnis: von dem Knesebeck 234 I.c. (von II.). Einer Provenienz der unnummerierten Abzüge außerhalb der Auflage Privatsammlung, Süddeutschland / Privatsammlung, von 70 nummerierten Exemplaren. Berlin-Frohnau, Thüringen J.J. Ottens Verlag, 1927. Schwacher Wasserfleck. [3224] Gerahmt. EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200 EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 93 92

475 Heinrich Zille 476 Heinrich Zille Radeburg 1858 – 1929 Berlin Radeburg 1858 – 1929 Berlin

Artisten. Rückenansicht einer gehenden Frau mit weißer Schürze. Kreide und Farbkreide auf Papier, auf Karton aufge- Kreide und Farbkreide auf bräunlichem Papier. zogen. 26,7 × 17,7 cm (10 ½ × 7 in.). Unten mit dem 32,7 × 18,7 cm (12 ⅞ × 7 ⅜ in.). Mit dem Nachlass- Nachlassstempel (Lugt 2676b, verblasst). Im Passe- stempel in Rot (Lugt 2676b, verblasst). Rückseitig partoutausschnitt gebräunt. [3505] das gleiche Motiv. Kreide. [3449] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 EUR 3.000–4.000 USD 4,400–6,590 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 95 94

477 August Gaul Großauheim b. Hanau 1869 – 1921 Berlin

„Orang Utan (Hockender Orang-Utan)“. Um 1898 Bronze mit brauner Patina, auf Steinsockel montiert. 9,8 × 6 × 5 cm (3 ⅞ × 2 ⅜ × 2 in.). Auf der Plinthe hinten signiert. Werkverzeichnis: Gabler 24. Guss zu Lebzeiten des Künstlers. [3413] Provenienz Wolf Stubbe, Hamburg (seitdem in Familienbesitz)

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Wir danken Dr. Josephine Gabler, Berlin, für freundliche Hinweise.

478 Lovis Corinth Tapiau/Ostpreußen 1858 – 1925 Zandvoort

Reiter. 1921 Öl auf Holz. 18,5 × 27 cm (7 ¼ × 10 ⅝ in.). Oben rechts mit Kohle signiert und datiert: LOVIS CORINTH 1921. Werkverzeichnis: Nicht bei Berend-Corinth/Hernad. [3011] Gerahmt. Provenienz Ilja Dorn, Berlin–Prag (1950) / Privatsammlung, Tschechien

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 97 96

479 Lyonel Feininger 480 Christian Rohlfs 1871 – New York – 1956 Niendorf 1849 – 1938 Hagen

„Sonnenaufgang“. 1911 Straße in Soest. Um 1911/19 Radierung auf Bütten. 15,9 × 23,7 cm (28 × 34,8 cm) Tempera auf braunem Karton. 31,3 × 42 cm (6 ¼ × 9 ⅜ in. (11 × 13 ¾ in.)). Signiert. Werkverzeich- (12 ⅜ × 16 ½ in.). Unten rechts monogrammiert: CR. nis: Prasse E 37 / Söhn HDO 310-5. Abzug vor der Werkverzeichnis: Nicht bei Vogt. Gebräunt. [3050] Auflage von 130 Exemplaren aus der Mappe: Arno Holz Gerahmt. zum 60. Geburtstag. Berlin, Fritz Gurlitt Verlag, 1923. [3262] Gerahmt. EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200 EUR 2.500–3.500 USD 2,750–3,850

Grisebach — Herbst 2019 99 98 N 481 Franz Lenk 483 Richard Seewald Langenbernsdorf 1898 – 1968 Schwäbisch-Hall Arenswalde 1889 – 1976 München

„Stilleben mit kupferner Sparbüchse“. 1922 Esel im Garten. 1918 Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen. Öl auf Leinwand. 50 × 70 cm (19 ⅝ × 27 ½ in.). 22,8 × 27,7 cm (9 × 10 ⅞ in.). Oben links signiert und Unten rechts signiert und datiert: Seewald 18. datiert [schwach lesbar]: F. Lenk 1922. Rückseitig mit [3215] Gerahmt. der Werknummer bezeichnet: 53. Werkverzeichnis: Provenienz von Abercron D-22-19. [3510] Gerahmt. Privatsammlung, Italien

EUR 4.000–6.000 EUR 8.000–12.000 USD 4,400–6,590 USD 8,790–13,200

N 482 Franz Lenk Langenbernsdorf 1898 – 1968 Schwäbisch-Hall

„Kleines Stillleben“. 1924 Öl auf Holz. 23,5 × 28 cm (9 ¼ × 11 in.). Oben links signiert und datiert: FLenk 1924. Werkverzeichnis: von Abercron D-24-21. [3510] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 101 100 N N 484 Wilhelm Kohlhoff 485 Willy Jaeckel Berlin 1893 – 1971 Schweinfurt Breslau 1888 – 1944 Berlin

Tischstillleben mit Blumen und Früchten. Um 1924 Akt im Wald. Um 1918 Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 81 × 70 cm Öl auf Leinwand. Doubliert. 120 × 120 cm (31 ⅞ × 27 ½ in.). Unten links signiert: Kohlhoff. (47 ¼ × 47 ¼ in.). Unten links signiert: W. Jäckel. Werkverzeichnis: Nicht bei Keßling. [3502] Werkverzeichnis: Nicht bei Klein. Kleine Retuschen. Provenienz [3557] Gerahmt. Privatsammlung, USA (wohl vor 1935 erworben, seit- Provenienz dem in Familienbesitz) Ehemals Ella Lerner Gallery, New York

EUR 5.000–7.000 EUR 9.000–12.000 USD 5,490–7,690 USD 9,890–13,200

Grisebach — Herbst 2019 103 102 R 486 Ludwig Meidner Bernstadt 1884 – 1966

Selbstbildnis. Um 1950 Öl auf Holz. 42 × 35 cm (16 ½ × 13 ¾ in.). Oben links monogrammiert: LM. Rückseitig: Zwei sitzende Pro- pheten. Öl. [3289] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

487 Ludwig Meidner Bernstadt 1884 – 1966 Darmstadt

Doppelbildnis mit Leopold Reidemeister. 1923 Kreide auf festem Papier. 73,3 × 49,8 cm (28 ⅞ × 19 ⅝ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: LM 1923. Rückseitig unvollendetes Selbstbildnis. Kreide. Rand- mängel. [3364] Provenienz Ehemals Leopold Reidemeister, Berlin

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Rückseite Los 487 (Ausschnitt)

Grisebach — Herbst 2019 105 104

488 490 Hans Purrmann Løiten 1863 – 1944 Ekely bei Speyer 1880 – 1966 Basel

„Self-portrait with Hat I“. 1927 „Stehender Akt“. 1914 Lithographie in Rot auf cremefarbenem Papier. Öl auf Leinwand. 81 × 66 cm (31 ⅞ × 26 in.). Unten 20,2 × 18,5 cm (64 × 47,2 cm) (8 × 7 ¼ in. rechts signiert: Purrmann. Werkverzeichnis: Billeter (25 ¼ × 18 ⅝ in.)). Unten rechts signiert und mit 1914/01. [3275] Gerahmt. Widmung bezeichnet: An Hr Oberheide freundlichst Provenienz 24–7–30 Skoien. Werkverzeichnis: Woll 681. Einer von Nachlass Barbara Göpel, München (wohl vom Künstler mindestens 17 stempelnumerierten Abzügen in Rot. erworben) [3290] EUR 25.000–35.000 EUR 12.000–15.000 USD 27,500–38,500 USD 13,200–16,500 Ausstellung Hans Purrmann. , Pfälzische Landesge- Geschenk des Künstlers an Albert Oberheide von der Gale- werbeanstalt, u.a.O., 1950, Kat.-Nr. 11 / Hans Purr- rie Commeter in Hamburg. Oberheide war bereits im Früh- mann. München, Haus der Kunst, 1962, Kat.-Nr. 12 / jahr 1930 nach Oslo gereist, um Druckgrafik des Norwegers Hans Purrmann (1880–1966) zum 100. Geburtstag. zu erwerben. Am 24. Juli 1930, als Munch ihm das vorliegen- Langenargen, Museum Langenargen, 1980, Kat.-Nr. 12 de Blatt dedizierte, war er wieder dort und bereitete mit / Hans Purrmann. Stilleben, Akte, Interieurs. Speyer/ dem Künstler die Grafik-Ausstellung vor, die vom 24. August Lindau, Kunstverein Speyer, Kat,-Nr. 19 bis zum 30. September 1930 bei Commeter stattfand. Literatur und Abbildung Edmund Hausen: Der Maler Hans Purrmann. Berlin, 1950 (Kunst unserer Zeit, Bd 4), Abb. S. 20

Im Salon von Leo und Gertrude Stein in Paris lernte Hans Purrmann ihn endlich kennen: Henri Matisse. Eigentlich wollte der Maler in der französischen Metropole den Impressionis- mus studieren, doch zwei Bilder von Henri Matisse in einer Ausstellung der Fauves veränderten seine Sicht auf die Kunst grundlegend. Die neuen, ganz im Zeichen des dekorativen Ein- satzes der Farbe stehenden Werke des Franzosen begeisterten den deutschen Maler, der zusammen mit Oskar Moll der Hauptvertreter der deutschen Matisse–Schule wurde. Beide wurden Mitglieder der „Académie Matisse“, Purrmann ver- band außerdem eine lebenslange Freundschaft mit dem fran- zösischen Malerkollegen. Die Auseinandersetzung mit Matisse führte indes nicht zu einer Abhängigkeit vom Vorbild, Purrmann fand ganz eigene Bildlösungen. Unser „Stehender Akt“ bezeugt dies. Während Matisse flächige Ornamentformen und Perspektive dem Primat der Farbe unterordnete, versucht Purrmann hier die natürliche Erscheinung des menschlichen Körpers zu erfassen und einen Ausgleich mit dem Farbklang zu erzie- len. Das Modell steht im Zentrum der Komposition. In der plastischen Durcharbeitung des Aktes zeigt sich Purrmanns eigenständiger Weg, ebenso erkennbar in der Darstellung der Raumtiefe. Für die „Unité“, die einheitliche Wirkung des Gemäldes, wie es die Lehre der „Académie“ verlangt, spielt dennoch die Farbe die bedeutendste Rolle. Die Farben des Raumes und der Ausstattung, wie Teppich und Möbel, finden sich als farbige Reflexe in Rot, Grün und Blau auf dem Kör- per der Frau wieder. OH

Grisebach — Herbst 2019 107 106 R 491 Max Beckmann 492 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York Leipzig 1884 – 1950 New York

„Landschaft mit Ballon“. 1918 „Liegende “. 1922 Kaltnadel auf Zanders-Bütten. 23,3 × 29 cm Kaltnadel auf Bütten (Wasserzeichen: M. Antique). (33,9 × 39,5 cm) (9 ⅛ × 11 ⅜ in. (13 ⅜ × 15 ½ in.)). 28,8 × 25,1 cm (40,7 × 32,4 cm) (11 ⅜ × 9 ⅞ in. Betitelt, bezeichnet, gewidmet und signiert: Straße in (16 × 12 ¾ in.)). Betitelt, bezeichnet, gewidmet und Frankfurt (Handprobedruck) der Tutti[?] von Beck- datiert: Schlafende (Handprobedruck) Mein kleinen mann. Werkverzeichnis: Hofmaier 134.I. Wohl ein von Mink vom Maken 31. Juli 22. Vor der Betitelung der Hofmaier nicht erwähnter Probeabzug vor der Auflage ausradierte begonnene ursprüngliche Titel: Weibliche der Marées-Gesellschaft. Blatt 14 (von 19) der Folge: [r Akt (Nach hinten gestreckt)]. Werkverzeichnis: Gesichter. München, Verlag der Marées-Gesellschaft, Hofmaier 232 A (von B.d.). Einer von wenigen Probe- R. Piper & Co., 1919. Leicht gebräunt. [3241] Gerahmt. abzügen vor der Auflage von 150 Exemplaren. Mün- Provenienz chen, Verlag R. Piper & Co., 1922. Leichte Rand- Firmensammlung, Deutschland mängel. [3440] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 EUR 10.000–15.000 USD 6,590–8,790 USD 11,000–16,500

Grisebach — Herbst 2019 109 108 R 493 Max Beckmann Max Beckmann hat sich feierlich zurechtgemacht, das Leipzig 1884 – 1950 New York schwarze Jackett angezogen und die steife Melone aufge- setzt, doch einen besonderen gesellschaftlichen Anlass scheint es für diese Garderobe nicht zu geben. Der Blick aus „Selbstbildnis mit steifem Hut“. 1921 den weit geöffneten Augen ist eher versonnen nach innen Kaltnadel auf Bütten (Wasserzeichen: BSB [im Kreis]). gerichtet. In Beckmanns Wesen wie im Ausdruck seiner 32,5 × 25 cm (53,5 × 42 cm) (12 ¾ × 9 ⅞ in. Selbstbilder ist die Spannung der Gegensätze stets gegen - (21 ⅛ × 16 ½ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Hofmaier wärtig, und so sind der gewandte Weltbürger und der auf sich 180 IV. Einer von wohl 50 Abzügen auf diesem Papier. selbst bezogene Einzelgänger nie weit voneinander entfernt. Berlin, I.B. Neumann, 1921. [3241] Gerahmt. Doch die Darstellung enthält viel mehr. Im ersten Provenienz Zustand der Radierplatte war die Komposition als Selbst- Firmensammlung, Deutschland porträt im Atelier entworfen, der Hintergrund lässt gerade noch die Spuren des Innenraums erkennen. Beckmann hat EUR 40.000–60.000 diese Kulissen nun entfernt, um der Szene das Genrehafte USD 44,000–65,900 zu nehmen und sich selbst aus dem Umfeld des Alltäglichen herauszulösen. Ursprünglich hielt der Maler eine Katze im Arm, die jedoch an den Bildrand versetzt wurde, um ihm von dort aus gleichsam ins Ohr zu flüstern. Dem Tier korrespon- dieren auf der anderen Seite die hohe schlanke Form einer Petroleumlampe sowie ein nicht klar zu bestimmendes Gefäß mit aufgesprungenem Deckel, das Ganze erleuchtet von nächtlich flackernden Hell-Dunkel-Kontrasten. Die ehe- mals räumlich aufgefasste Situation hat sich zu einer sym- bolhaft verschlüsselten Szenerie gewandelt, in der sich Max Beckmann als Eingeweihter und Seher mit magischer Einge- bung präsentiert. Die große, dunkle Form des Hutes wird zum Attribut des Magiers, als verberge er ein seltsames Geheimnis. Das „Selbstbildnis mit steifem Hut“ nimmt in der Kunst- geschichte der Moderne einen besonderen Rang ein. Es gilt nicht nur als das ausdrucksstärkste grafische Selbstbildnis des Künstlers Max Beckmann, sondern gehört zu den be- rühmtesten grafischen Werken der Weltkunst überhaupt. sch

Grisebach — Herbst 2019 111 110

494 Max Beckmann 495 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York Leipzig 1884 – 1950 New York

„Selbstbildnis von vorn, im Hintergrund Hausgiebel“. 1918 „Selbstbildnis“. 1922 Das erste Selbstbildnis, das Beckmann in Holz geschnitten Kaltnadel auf Velin. 30,8 × 25,3 cm (51 × 37,5 cm) Holzschnitt auf schwach rosafarbenem Japan. hat, wurde wiederverwendet auf dem Plakat für seine große (12 ⅛ × 10 in. (20 ⅛ × 14 ¾ in.)). Signiert. Werkver- 22,2 × 15,5 cm (49 × 35 cm) (8 ¾ × 6 ⅛ in. Retrospektiv-Ausstellung 1928 in der Städtischen Kunsthalle zeichnis: Hofmaier 125. Einer von 30 nummerierten (19 ¼ × 13 ¾ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Hofmaier Mannheim. Abzügen innerhalb der Auflage von 100 Exemplaren 226 III.B.a. (von B.b.f.). Einer von insgesamt 75 Ab- auf diesem Papier. München, Verlag R. Piper & Co., zügen auf diesem Papier. München, Verlag R. Piper & wohl 1922. Etwas beschnitten, leicht gebräunt. Co., München, 1922. Papierton leicht geblichen. [3440] Gerahmt. [3440] Gerahmt.

EUR 7.000–9.000 EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890 USD 7,690–9,890

Grisebach — Herbst 2019 113 112 R 496 Max Beckmann 497 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York Leipzig 1884 – 1950 New York

„Kinder am Fenster“. 1922 Literatur und Abbildung „Familienszene (Familie Beckmann)“. 1918 Kaltnadel auf Velin. 31,5 × 22,5 cm (46 × 38,5 cm) Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Kaltnadel auf Japan. 43,5 × 26 cm (43,5 × 33 cm) (12 ⅜ × 8 ⅞ in. (18 ⅛ × 15 ⅛ in.)). Signiert. Werk- „Entartete Kunst", Forschungsstelle „Entartete (17 ⅛ × 10 ¼ in. (17 ⅛ × 13 in.)). Signiert und betitelt: verzeichnis: Hofmaier 237.II.B.c (von d). Einer von Kunst“, FU Berlin (Abfrage am 4.10.2019 http://emu- Familienszene. Werkverzeichnis: Hofmaier 127 B.a. 100 Abzügen. Verlag R. Piper & Co, München, 1922. seum.campus.fu-berlin.de/) (von C.b.). Einer von 40 Abzügen auf diesem Papier. [3241] Gerahmt. Blatt 2 (von 19) der Folge: Gesichter. München, Verlag Provenienz der Marées Gesellschaft, R. Piper & Co., 1919. Leicht Kupferstichkabinett Berlin (1924 erworben, 1937 als beschnitten. [3440] Gerahmt. „entartet“ beschlagnahmt; EK 12997) / Firmen- sammlung, Deutschland EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 115 114 R 498 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York

„Bildnis Fritz P./Selbstbildnis mit Bart“. 1923 Kaltnadel auf Bütten (Wasserzeichen: BSB). 28 × 21,9 cm (53,3 × 42 cm) (11 × 8 ⅝ in. (21 × 16 ½ in.)). Signiert, betitelt, bezeichnet und datiert: „Fritz P.“ (Probedruck) Graz 23.12.23. Werkverzeichnis: Hof- maier 288 A (von B). Sehr selten. Einer von wenigen Probeabzügen vor der Auflage von 60 nummerierten Exemplaren, die bei Paul Cassirer, Berlin 1924, erschienen. Etwas fleckig, die Ränder außerhalb der Darstellung gefalzt. [3545] Provenienz Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

EUR 18.000–24.000 USD 19,800–26,400

„Der Künstler trug zu dieser Zeit tatsächlich keinen Bart, sondern wahrscheinlich nur kurzzeitig in seiner Jugend. [...] Es wird machmal gesagt, dass der Ursprung dieses Selbst- bildnisses der Wunsch des Künstlers war, zu sehen, wie er mit einem Bart aussehen würde. ,Fritz P.‘ ist offenbar ein erfundener Name und seine Bedeutung, wenn es denn eine gibt, ist unbekannt.“ James Hofmaier: Max Beckmann. Cata- logue raisonné of his prints. Bern, Kornfeld, Vol. 2, Nr. 288, S. 712.

„Er posiert, die Zigarette in der Hand, einigermaßen hochmütig, in gleicher Weise bereit, sich als Zeugen seiner Zeit hinzustellen wie sein eigenes Selbst zu erforschen.“ Peter Selz, 1964

Grisebach — Herbst 2019 117 116 R R 499 500 Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen 1893 – Berlin – 1959

„Der Lustmörder“. 1920 „Nachtbild“. 1932 Radierung auf Bütten. 29,5 × 25,6 cm (57,8 × 31,9 cm) Aquarell und Feder in Braun auf festem Papier. (11 ⅝ × 10 ⅛ in. (22 ¾ × 12 ½ in.)). Signiert, bezeichnet 63,2 × 45 cm (24 ⅞ × 17 ¾ in.). Unten rechts mit Feder und betitelt. Werkverzeichnis: Karsch 14. Einer von in Braun signiert: GROSZ. Rückseitig mit Bleistift be- 10 nummerierten Abzügen. Etwas stockfleckig. zeichnet und betitelt: No 3 Nachtbild. Das Aquarell [3241] Gerahmt. wird aufgenommen in das Werkverzeichnis der Arbei- Provenienz ten auf Papier von George Grosz von Ralph Jentsch, Firmensammlung, Deutschland Berlin/Rom. Farben etwas geblichen, Randmängel. [3241] Gerahmt. EUR 15.000–20.000 Provenienz USD 16,500–22,000 Firmensammlung, Deutschland

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

Grisebach — Herbst 2019 119 118 R 501 Rudolf Schlichter 502 George Grosz Calw 1890 – 1955 München 1893 – Berlin – 1959

„Mieze im Geschäft“. Um 1925 „Der Genesende“. 1923 Kreide auf Papier. 50 × 74,8 cm (19 ⅝ × 29 ½ in.). Aquarell, roter und schwarzer Stift und Tuschfeder Unten links mit Bleistift betitelt, rechts signiert: Mieze auf festem Velin. 60,9 × 48,7 cm (24 × 19 ⅛ in.). im Geschäft R. Schlichter. Gebräunt, leicht fleckig. Unten rechts mit Bleistift signiert: GROSZ. Das Aquarell [3558] Gerahmt. wird aufgenommen in das Werkverzeichnis der Arbei- Provenienz ten auf Papier von George Grosz von Ralph Jentsch, Privatsammlung, Norddeutschland Berlin/Rom. Leicht gebräunt. [3241] Gerahmt. Provenienz EUR 12.000–15.000 Firmensammlung, Deutschland USD 13,200–16,500 EUR 50.000–70.000 Ausstellung USD 54,900–76,900 German realist drawings of the 1920s. Cambridge, Harvard University Arts Museums; New York, Solomon Literatur und Abbildung R. Guggenheim; Stuttgart, Staatsgalerie, 1986, Kat.- Marcel Ray: George Grosz. Paries, les Editions G.Crès Nr. 104, Abb. S. 139 & Cie, 1927. Aus der Serie: Peintres et Sculpteurs, Abb. Tl. 17 / Marcel Ray: George Grosz. Berlin, Verlag Das Arsenal, 1991, Abb. S. 65

Grisebach — Herbst 2019 121 120

503 Albert Birkle Berlin 1900 – 1986

„Schneeschmelze (mit Landstreicher)“. 1936 Ausstellung Öl auf Pappe. 51,5 × 70,5 cm (20 ¼ × 27 ¾ in.). Unten Kunstausstellung. Hilfswerk für deutsche bildende links signiert: A. Birkle. Rückseitig mit Bleistift in Kunst in der NS-Volkswohlfahrt. [Wanderausstellung] Sütterlin beschriftet: Letzter Schnee Albert Birkle. U.a. Dortmund, Haus der Kunst, 1937, Kat.-Nr. 4; Dort mit Pinsel in Rot im Kreis mit Kreuz monogram- Stuttgart, Württembergischer Kunstverein, Kunst- miert und mit Werknummer bezeichnet: AB 103. gebäude, 1937, Kat.-Nr. 12, und Hamburg, Kunsthalle, Dort auch mit Bleistift (zuletzt etwas undeutlich) 1937, Kat.-Nr. 17 (jeweils betitelt „Letzter Schnee“) bezeichnet: 7.32. Damarlack grund[iert?]. Das Gemälde wird aufgenommen in das erweiterte Werkverzeichnis der Gemälde Albert Birkles von Viktor Pontzen, Archiv Albert Birkle, Salzburg (in Vorbereitung). [3159] Gerahmt.

EUR 8.000–10.000 USD 8,790–11,000

504 Albert Birkle Berlin 1900 – 1986 Salzburg

„Berlin - Blick auf den Mühlendamm“. Um 1925 Das Gemälde zeigt eine Ansicht von Osten auf den Mühlen- Öl auf Pappe. 52 × 71,6 cm (20 ½ × 28 ¼ in.). Unten damm, etwa auf Höhe der Brücke am Köllnischen Park. links signiert: A. Birkle. Das Gemälde wird aufgenom- Allerdings liegt der Blickpunkt des Künstlers weit über dem men in das erweiterte Werkverzeichnis der Gemälde Straßenniveau. Der Künstler muss sich dafür in einem hohen Albert Birkles von Viktor Pontzen, Archiv Albert Gebäude aufgehalten haben. Oberhalb des Bildzentrums ist Birkle, Salzburg (in Vorbereitung). [3589] Gerahmt. die Kuppel des Stadtschlosses zu sehen, das 1950 gesprengt wurde. Gleiches widerfuhr dem davorliegenden breiten EUR 25.000–35.000 Gebäude der Städtischen Sparkasse schon Ende der 1930er- USD 27,500–38,500 Jahre, als es im Zuge der nationalsozialistischen Umbaupla- nungen abgerissen wurde.

Grisebach — Herbst 2019 123 122

505 Lea Grundig 506 Alfred Pfitzner Ausstellung Dresden 1906 – 1977 1875 – Berlin – 1949 Große Berliner Kunstausstellung. Berlin, Landesaus- stellungsgebäude, 1928, Kat.-Nr. 724 / Hundert Jahre Berliner Kunst im Schaffen des Vereins Berliner Hedy Hoffmann und Sonja Frölich. 1935 Ausstellung Garten auf Wilhelmshöhe am Kreuzberg (Berlin). (Vor) 1928 Künstler. Berlin, Verein Berliner Künstler, 1929, Kat.- Feder in Sepia auf Papier. 47,6 × 36,4 cm Lea Grundig. Jüdin, Kommunistin, Graphikerin. Ber- Öl auf Leinwand. 98 × 105 cm (38 ⅝ × 41 ⅜ in.). Unten Nr. 1145 (18 ¾ × 14 ⅜ in.). Unten rechts (mit dem Mädchenna- lin, Ladengalerie, und New York, Galerie St. Etienne, rechts signiert: A. PFITZNER. Retuschen im Randbe- men) signiert und datiert: Lea Langer Okt. 35. [3196] 1996/97, S. 199, Abb. 167 reich. [3587] Gerahmt. Die kurze Straße mit dem Namen Wilhelmshöhe, der Bezug nimmt auf Kaiser Wilhelm I., entstand in der sogenannten EUR 3.000–4.000 Dargestellt sind Hedy Hoffmann, die Tochter des Bildhauers EUR 8.000–12.000 Gründerzeit, als Berlin zur Hauptstadt des neu konstituier- USD 3,300–4,400 Eugen Hoffmann, und Sonja Frölich, die Tochter von Kurt USD 8,790–13,200 ten Deutschen Reichs wurde. Die Straße am Kreuzberg bil- und Else Frölich, Freunde der Künstlerin. dete eine kleine Villenkolonie, in der Vetreter der feineren Gesellschaft wohnten.

Grisebach — Herbst 2019 125 124

508 George Grosz 1893 – Berlin – 1959

„Kneeling female nude“. Um 1945 Provenienz Aquarell und Kreide auf Bütten (Wasserzeichen: MBM Privatsammlung, Norddeutschland FRANCE). 63,3 × 48 cm (24 ⅞ × 18 ⅞ in.). Rückseitig Zeichnung einer sich bückenden Frau. Kohle. Dort EUR 5.000–7.000 mit Bleistift betitelt: Mädchen. Akt (mit Halskette) USD 5,490–7,690 sitzend. Dort auch der Nachlassstempel mit der mit Feder in Tusche eingetragenen Nr.: 1 61 4. Das Aqua- rell wird aufgenommen in das Werkverzeichnis der Das Aquarell wird zugunsten der Stiftung Exilmuseum Berlin Arbeiten auf Papier von George Grosz von Ralph versteigert. Jentsch, Berlin/Rom. [3567]

507 George Grosz 1893 – Berlin – 1959

„Toilettentisch “. 1929 Aquarell auf Velin. 47,7 × 60 cm (18 ¾ × 23 ⅝ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert: GROSZ. Unten links bezeichnet: No 58. Rückseitig betitelt: Toilettentisch. Das Aquarell wird aufgenommen in das Werkverzeich- nis der Arbeiten auf Papier von George Grosz von Ralph Jentsch, Berlin/Rom. [3199]

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Grisebach — Herbst 2019 127 126

509 Paul Kleinschmidt 510 George Grosz Bublitz/Pommern 1883 – 1949 Bensheim 1893 – Berlin – 1959

„Nach der Vorstellung“. 1936 „Nude with a pink scarf“. 1938 Provenienz Aquarell über Bleistift auf Zanders-Velin. Öl auf Leinwand auf Karton. 45,7 × 35,3 cm (18 × 13 ⅞ in.). Nachlass des Künstlers / R.H. Macy & Co., New York 56,5 × 38,8 cm (22 ¼ × 15 ¼ in.). Unten mittig mono- Unten rechts signiert: Grosz. Rückseitig mit Pinsel in (lt. rückseitigem Etikett) / Privatsammlung, Süd- grammiert und datiert: P. Kl. 36. Werkverzeichnis: Schwarz signiert und bezeichnet: George Grosz pinx. deutschland Lipps-Kant A 152. [3300] Gerahmt. 1938 Douglaston Lg Isl. Unten mit dem Nachlassstempel Provenienz und der handschriftlich mit blauer Tinte eingetrage- EUR 14.000–18.000 Erich Cohn, New York (1936 vom Künstler erworben) / nen Nummer 1 A10 7. Mit einem Etikett der Sheldon USD 15,400–19,800 Dr. und Mrs. Fred Ziman, New York (nach 1951 von Ross Gallery, Birmingham, Michigan. Das Gemälde Erich Cohn erworben) / Privatsammlung, Baden- wird aufgenommen in den Œuvre-Katalog der Gemälde Ausstellung Württemberg von George Grosz von Ralph Jentsch, Berlin/Rom. George Grosz. Paintings, Drawings and Watercolors. Leichte Randmängel. [3570] Gerahmt. New York, Walker Galleries, 1939, Kat.-Nr. 2 EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 129 128

511 Conrad Felixmüller So sanft schmiegt sich der warme Sand an die weiche, nack- Dresden 1897 – 1977 Berlin te Haut – Korn um Korn passt sich an. In der prallen Mittags- sonne lauscht sie dem kühlen Meer, das am Strand in zag- haften Wellen ein scheinbares Ende findet. Nixengleich liegt „Ma bonne l'onde“. 1926 sie da – und schaut uns an. Öl auf Leinwand. 65,5 × 92 cm (25 ¾ × 36 ¼ in.). Oben 1926 malte Conrad Felixmüller „Ma bonne l’onde“ – ein links signiert und datiert: C. Felixmüller 26. Werkver- ausgesprochen sinnlicher und ausdrucksstarker Akt einer zeichnis: Felixmüller 372. [3554] Gerahmt. jungen, auf dem Bauch liegenden Frau am Strand. Wie eine Provenienz Welle legt sie ihre weiblichen Formen dar – hingebungsvoll – Privatsammlung, Berlin und ergießt sich über den Strand. Selbstbewusst stützt sie ihren Oberkörper auf ihre Ellenbogen. Ihre langen, dunkel- EUR 40.000–60.000 blonden Haare umspielen sanft ihren Busen. Ihre Hände sind USD 44,000–65,900 entspannt ineinandergelegt. Kopf und Oberkörper leuchten in kräftigen Rottönen, sie scheinen fast zu glühen. Im Kont- Ausstellung rast hierzu steht das Grünblau des kühlen Meeres – und ihrer Conrad Felixmüller. Gemälde und Aquarelle. Berlin, großen blauen Augen. Ihr Blick ist verspielt, sinnlich, aber Galerie Goldschmidt und Wallerstein, 1927, ohne Kat.- direkt und auch auf eine gewisse Weise geheimnisvoll. Nr. / Conrad Felixmüller. Gemälde, Aquarelle, Zeich- Im Gegensatz zu seinem expressionistischen Frühwerk nungen, Druckgrafik. Dresden, Staatliche Kunstsamm- widmete sich der 1897 in Dresden geborene Künstler ab Mitte lungen, Albertinum; Rostock, Kunsthalle; Berlin, der 1920er-Jahre vermehrt einer malerischen Gegenständ- Staatliche Museen, Nationalgalerie, Kupferstich- lichkeit. Sein künstlerisches Schaffen weist im Wesentlichen kabinett, Sammlung der Zeichnungen, 1975/76, Kat.- von nun an nicht mehr eine sozialkritische Bildthematik auf, Nr. 29, Abb. o. S. (Mädchen am Meer) / Conrad Felix- sondern Einblicke in sein Privatleben – Porträts von Freunden müller 1897–1977. Dortmund, Museum am Ostwall; und Familie entstehen. Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein; Saarbrücken, So lässt insbesondere der Titel des farbintensiven Museum, 1978/79, Kat.-Nr. 269, Abb. S. 69 / Gemäldes den Gedanken zu, dass es sich bei der jungen Nack- Conrad Felixmüller 1897–1977. Gemälde, Aquarelle, ten um Felixmüllers Frau Londa handelt, die er bereits des Zeichnungen. Hamburg, Foyer Esplanade; Bayreuth; Öfteren porträtierte. Aus „Ma bonne l’onde“ wird Londa – die Moers, 1981, Kat.-Nr. 22 / Conrad Felixmüller. Werke hingebungsvolle, liebende und dem Künstler vollständig erge- und Dokumente. Nürnberg, Germanisches National- bene Muse. SSB museum, 1981/82, Kat.-Nr. 59, Abb. S. 103 (Nackte am Meer) Literatur und Abbildung Der Cicerone, Heft 3, 19. Jg., 1927, Abb. S. 97 (Venus am Strand)

Grisebach — Herbst 2019 131 130

512 Renée Sintenis 513 Ernst Fritsch Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Berlin 1892 – Berlin – 1965

„Liegendes Fohlen“. 1919 Frauenbildnis. 1928 Bronze mit brauner Patina. 5,8 × 11,8 × 5,5 cm Öl auf Leinwand. 81 × 64,2 cm (31 ⅞ × 25 ¼ in.). (2 ¼ × 4 ⅝ × 2 ⅛ in.). Hinten links mit dem Mono- Unten links signiert und datiert: E. Fritsch 28. grammstempel: RS. Dort auch der Gießerstempel: [3587] Gerahmt. H. NOACK BERLIN FRIEDENAU. Werkverzeichnis: Berger/Ladwig/Lent 043. Guss vor 1945. [3453] EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690 EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 133 132

514 Wilhelm Schnarren- 515 Kurt Edzard Ausstellung Bremen 1890 – 1972 Als Kurt Edzard um 1927 diesen Stucco-Kopf seines drei Jah- berger Wilhelm Schnarrenberger. Ölbilder–Aquarelle–Graphik. re jüngeren Bruders, des Malers Dietz Edzard, schuf, gehör- München, Städtische Galerie, 1956, Kat.-Nr. 55 / ten beide Künstler zum Kreis um den Avantgarde-Galeristen Buchen/Baden 1892 – 1966 Wilhelm Schnarrenberger. Ölbilder und Aquarelle. „Der Malerbruder Dietz Edzard“. Um 1927 Alfred Flechtheim (siehe die Abildung im „Querschnitt“ vom , Reuchlinhaus, 1965 / Wilhelm Schnarren- Rotbrauner Stucco, auf schwarz gefasstem Holzsockel September 1928, nach S. 654). Kurt Edzard war seit 1925 „Schwarzes Kaffeegeschirr“. 1947 berger. Ravensburg, Galerie Altes Theater, 1969 / montiert. 33,5 × 19 × 26 cm (ohne Sockel) Professor an der Akademie in Karlsruhe, doch verweist die Öl auf Leinwand. 45,1 × 55 cm (17 ¾ × 21 ⅝ in.). Wilhelm Schnarrenberger. Gemälde–Aquarelle–Zeich- (13 ¼ × 7 ½ × 10 ¼ in.). Auf der Unterseite des Sockels impressionistisch aufgelockerte Oberfläche des Kopfes auf Oben links signiert, datiert und monogrammiert: nungen. , Kunstverein, 1971, Kat.-Nr. 10 / in Rot beschriftet: K 1829. Werkverzeichnis: Lufft 23. die Jahre zuvor, als er sich mit Ernesto de Fiori das ehema- Schnarrenberger 47 Sch. Werkverzeichnis: Nedo 311. Wilhelm Schnarrenberger. Gedächtsnisausstellung Eines von zwei Exemplaren. [3256] lige Atelier des Berliner Bildhauers Louis Tuaillon teilte. [3520] Gerahmt. zum 80. Geburtstag. Ölbilder–Aquarelle–Druckgraphik– Provenienz Zeichnungen- Gebrauchtsgraphik. Karlsruhe, Badischer EUR 3.000–5.000 Privatsammlung, Süddeutschland (aus dem Nachlass Kunstverein, 1972, Kat.-Nr. 47 / Wilhelm Schnarren- USD 3,300–5,490 des Künstlers erworben) berger. Freiburg, Kunstverein 1977–78 / Hommage à Wilhelm Schnarrenberger „Zum 90. Geburtstag“. EUR 3.000–4.000 Karlsruhe, Apfelbaum Galerie, 1982 / Wilhelm Schnarren- USD 3,300–4,400 berger. Karlsruhe, Städtische Galerie im Prinz Max Palais, 1992, Kat.-Nr. 72, Abb. Tafel 63 Literatur und Abbildung Müller, Hans-Joachim: Wilhelm Schnarrenberger 1892–1966. Verlag Karl Schillinger, Freiburg i. Br., 1977, Abb. S. 64

134 Grisebach — Herbst 2019 R R 516 Christian Schad 517 Max Peiffer Miesbach 1894 – 1982 Stuttgart Watenphul Weferlingen 1896 – 1976 Rom Detail der Kirche Saint Eustache, Paris. 1929 Bleistift auf Papier (aus einem Skizzenblock). 27 × 18,3 cm (10 ⅝ × 7 ¼ in.). Mit Bleistift mit Farb- „Industrielandschaft im Herbst“. 1937 Ausstellung angaben bezeichnet. Die Zeichnung wird aufgenommen Öl auf Leinwand. 74 × 92 cm (29 ⅛ × 36 ¼ in.). Oben Max Peiffer Watenphul. Neue Bilder aus Venedig. in das Werkverzeichnis der Zeichnungen Christian rechts monogrammiert: M.P.W. Werkverzeichnis: Remscheid, Stadttheater, 1955 Schads von Alexandra von dem Knesebeck (in Vor- Pasqualucci G 269. Rückseitig: Porträt der Mutter des bereitung als Band 4 des Gesamtwerks, hg. von der Künstlers. Um 1934. Retuschen. [3241] Gerahmt. Christian-Schad-Stiftung, Aschaffenburg). Provenienz [3241] Gerahmt. Firmensammlung, Deutschland Provenienz Firmensammlung, Deutschland EUR 25.000–35.000 USD 27,500–38,500 EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 137 136 N N 518 Lyonel Feininger 519 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 1871 – New York – 1956

Lokomotive vor Stadtkulisse. 1937 „Old houses in Paris“. 1934 Aquarell und Tuschfeder auf Papier. 24,1 × 33,7 cm Tuschfeder auf gelblichem Papier. 29,5 × 23,6 cm (9 ½ × 13 ¼ in.). Unten links signiert und rechts (11 ⅝ × 9 ¼ in.). Unten signiert, betitelt und datiert: datiert: Feininger 7. III. 37. Randmängel. [3532] Feininger old Houses in Paris 15 10 34. [3532] Provenienz Provenienz T. Lux Feininger, New York / Privatsammlung, USA T. Lux Feininger, New York / Privatsammlung, USA

EUR 30.000–40.000 EUR 25.000–35.000 USD 33,000–44,000 USD 27,500–38,500

Grisebach — Herbst 2019 139 138 N 520 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956

Fünf Ghosties. 1950er-Jahre Aquarell und Tusche auf Bütten. 15,8 × 7,8 cm (6 ¼ × 3 ⅛ in.). Rückseitig verworfene Zeichnung in Tuschfeder. [3532] Provenienz T. Lux Feininger, New York / Privatsammlung, USA

EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

N N 521 Lyonel Feininger 522 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 1871 – New York – 1956

Lehrer und Schüler. 1953 „Zwo Frachter“. 1936 Ausstellung Aquarell, Tusche und Kohle auf Bütten. 14,4 × 10 cm Aquarell und Tuschfeder auf Velin. 25,7 × 46,5 cm Feininger 1871-1956. Tokio, Minami Gallery, 1966, Kat.- (5 ⅝ × 3 ⅞ in.). [3532] (10 ⅛ × 18 ¼ in.). Unten signiert, betitelt und datiert: Nr. 2 / Feininger: Huiles, aquarelles & dessins. Paris, Provenienz Feininger Zwo Frachter 19.9.36. Das Aquarell wird Berggruen & Co., 1974, Kat.-Nr. 59, m. Abb. / Lyonel T. Lux Feininger, New York / Privatsammlung, USA aufgenommen in das Werkverzeichnis der Zeichnun- Feininger. Visions of a City and Sea: Watercolours, gen und Aquarelle von Lyonel Feininger von Achim Drawings, Paintings. A Tribute to the late Hans Hess. EUR 7.000–9.000 Moeller und Sebastian Ehlert (in Vorbereitung). Das London, Achim Moeller Fine Art, 1975, Kat.-Nr. 32, m. USD 7,690–9,890 Werk ist registriert im Archiv des Lyonel Feininger Abb. / Lyonel Feininger: Bilder, Aquarelle, Zeichnun- Project LLC, New York, unter der Nr. 1230-10-07-13. gen. Hamburg, Levy Galerie, 1978, Kat.-Nr. 29, m. Abb. / Im Passepartoutausschnitt schwach gebräunt. Im Hafen von Peppermint: Die Schiffe Lyonel Feiningers. [3321] Gerahmt. Wolgast, Museum der Stadt Wolgast; Flensburg, Schiff- Provenienz fahrtsmuseum, 1999, Kat.-Nr. 27, m. Abb. / Lyonel Ehemals Walter Dexel, Braunschweig Feininger: A vele spiegate / Lyonel Feininger: Auf großer Fahrt. Ascona, Museo Castello San Materno, EUR 25.000–30.000 2019, Kat.-Nr. 32, m. Abb. S. 112 USD 27,500–33,000

Grisebach — Herbst 2019 141 140 R 524 Walter Dexel Ausstellung München 1890 – 1973 Braunschweig Walter Dexel. Braunschweig, Städtisches Museum; München, Städtische Galerie im Lenbachhaus; Wies- baden, Städtisches Museum; Oldenburg, Kunstverein; „Gasfabrik“. 1923 Dortmund, Museum am Ostwall, 1962 /63, Kat.-Nr. 80 / Aquarell und Tusche über Bleistift auf festem Papier. Walter Dexel. Trier, Städtisches Museum, und Kassel, 28,4 × 22,8 cm (11 ⅛ × 9 in.). Unten rechts signiert und Staatliche Werkkunstschule und Staatliche Kunst- datiert: WDEXEL 23. Rückseitig unten mit Bleistift sammlungen, 1965, Kat.-Nr. 33 / Walter Dexel. Duisburg, signiert, datiert, betitelt und bezeichnet: W Dexel 23 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, und Wuppertal, Von Gasfabrik Aquarell. Werkverzeichnis: Wöbkemeier 159 der Heydt Museum, 1966, Kat.-Nr. 38 (datiert: 1921). [3241] Gerahmt. Provenienz Firmensammlung, Deutschland

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

523 Paul Busch Burschen 1889 – 1974 Cottbus

Stehender und sitzender Junge. Um 1919/20 Aquarell über Bleistift auf Papier. 69,3 × 50,5 cm (27 ¼ × 19 ⅞ in.). Oben links monogrammiert: pb. [3364] Provenienz Ehemals Leopold Reidemeister, Berlin

EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890

Grisebach — Herbst 2019 143 142

525 Wassily Kandinsky Moskau 1866 – 1944 Neuilly

„Für die deutsche Kunstgemeinschaft“. 1926 Kaltnadel auf Papier. 15,9 × 12 cm (29,8 × 22,8 cm) (6 ¼ × 4 ¾ in. (11 ¾ × 9 in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Roethel 190. Auflagenhöhe unbekannt. Auflage für die Deutsche Kunstgemeinschaft, Berlin. [3513]

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

526 František Kupka Opočno 1871 – 1957 Puteaux

Double Aspects. Um 1930/40 Ausstellung Gouache auf Karton, auf Holz aufgezogen. Osteuropäische Avantgarde (bis 1930). Köln, Galerie 27,9 × 28,3 cm (11 × 11 ⅛ in.). Unten rechts mit Tinte in Gmurzynska-Bargera, 1970/71, Kat.-Nr. 82 (datiert: Blau signiert: Kupka. Auf der Rückpappe jeweils ein 1929) Etikett der Redfern Gallery, London, und der Galerie Gmurzynska. [3284] Gerahmt. Wir danken Pierre Brullé, Paris, für die Bestätigung der Authen- EUR 15.000–20.000 tizität der Gouache. USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 145 144

527 František Kupka Ausstellung 528 František Kupka Ausstellung Opočno 1871 – 1957 Puteaux Frantisek Kupka, 1871–1957 – A Retrospective. New Opočno 1871 – 1957 Puteaux Von Kandinsky bis Tatlin – Konstruktivismus in Europa. York, The Solomon R. Guggenheim Museum, 1975, Schwerin, Staatliches Museum, und Bonn, Kunstmuseum, Abb. S. 235 / Verschmelzendes Rosa und schwarze 2006, S. 188, Abb. S. 113 / L´abstraction en Europe – Ohne Titel (Studie für ein Pochoir). Um 1921/22 Spannung. Werke des osteuropäischen Konstrukti- Ohne Titel. Um 1920 Le choix d'un collectionneur allemand. Saint-Paul de Aquarell über Bleistift auf Arches-Velin. 21,1 × 14,6 cm vismus aus einer deutschen Privatsammlung. Winter- Gouache auf grünlichem Papier, auf Japanpapier Vence, Fondation Maeght, 2011, Kat.-Nr. 51, Abb. S. 87 (8 ¼ × 5 ¾ in.). Unten rechts monogrammiert: K. thur, Kunstmuseum, 2001, Abb. S. 57 / L’abstraction aufgezogen. 17,6 × 24,9 cm (6 ⅞ × 9 ¾ in.). Unten / in Europe. From Malevich to Kan- Rückseitig mit dem Signaturstempel in Rotbraun: en Europe. Saint-Paul-de-Vence, Fondation Maeght, rechts mit Kugelschreiber nachträglich signiert: dinsky. Peking, National Art Museum of China, 2012, Kupka. Auf der Rückpappe ein Sammlungsetikett der 2011, Kat.-Nr. 12 / Constructivism in Europe. From Kupka. Rückseitig mit dem Stempel in Violett: Kat.-Nr. 56, Abb. S. 85 / Die Revolution entläßt ihre Collection Royal S. Marks. Dort auch Etiketten zu den Malevich to Kandinsky. Peking, National Art Museum Frank KUPKA 7 Rue Lemaitre PUTEAUX (Seine). Auf Bilder. Münster, Kunstmuseum Pablo Picasso, 2014, Ausstellungen Winterthur 2001, Saint-Paul-de-Vence of China, 2012, Kat.-Nr. 16, Abb. S. 28 / Die Revolution der Rückpappe Etiketten zu den Ausstellungen Peking Kat.-Nr. 34, Abb. S. 49 2011, Peking 2012 und Münster 2014 (s.u.). entläßt ihre Bilder. Münster, Kunstmuseum Pablo 2012 und Münster 2014 (s.u.). Mit einer Expertise [3358] Gerahmt. Picasso, 2014, Kat.-Nr. 12 von Pierre Brullé, Paris, vom 27. März 2001. Leichte Provenienz Randmängel. [3358] Gerahmt. Ehemals Royal S. Marks, New York Wir danken Pierre Brullé, Paris, für die Bestätigung der Authen- EUR 10.000–15.000 EUR 10.000–15.000 tizität des Aquarells und freundliche Hinweise. USD 11,000–16,500 USD 11,000–16,500

Grisebach — Herbst 2019 147 146

530 William Wauer 531 Johannes Molzahn Ausstellung Oberwiesenthal 1866 – 1962 Berlin Duisburg 1892 – 1965 München Schöne Tage im Hause Dexel: Das Gästebuch. Walter Dexel zum 100. Geburtstag. Köln, Galerie Stolz, 1990, S. 225 / L'abstraction en Europe – Le choix d'un coll- „Lebendiges Eisen“. 1918 Abstrakte Figuration. 1918 ectionneur allemand. Saint-Paul de Vence, Fondation Bronze mit brauner Patina. 24 × 10 × 9 cm Aquarell auf Papier. 26 × 24,7 cm (10 ¼ × 9 ¾ in.). Maeght, 2011, Kat.-Nr. 7, Abb. S. 31 / Constructivism in (9 ½ × 3 ⅞ × 3 ½ in.). Rückseitig unten signiert und Unten links mit Bleistift mit der Werknummer Europe. From Malevich to Kandinsky. Peking, National bezeichnet: W. Wauer HC. Dort auch der Gießer- bezeichnet und signiert: 27 Johannes Molzahn. Art Museum of China, 2012, Kat.-Nr. 10, Abb. S. 20 / stempel: W. FÜSSEL BERLIN. Werkverzeichnis: Laszlo Das Aquarell ist im Archiv des Johannes Molzahn- Die Revolution entlässt ihre Bilder. Von Malewitsch bis S. 21. Posthumer Guss H.C. außerhalb der Auflage von Centrums, Kassel, registriert. Auf Karton aufge- Kandinsky. Münster, Kunstmuseum Pablo Picasso, 7 nummerierten Güssen. [3559] zogen. [3358] Gerahmt. 2014, Kat.-Nr. 51, Abb. S. 20 Provenienz Provenienz Nachlass Galerie Werner Kunze, Berlin / Privatsamm- Ehemals Walter Dexel, Braunschweig Wir danken Hans-Peter Reisse, Johannes Molzahn-Centrum, lung, Hessen Kassel, für freundliche Hinweise. EUR 15.000–20.000 EUR 4.000–6.000 USD 16,500–22,000 USD 4,400–6,590

149 N 532 Karl Peter Röhl 1890 – – 1975

De Stijl-Komposition. 1924 Tusche und Gouache in Rot auf Papier. 23,3 × 22,5 c m (9 ⅛ × 8 ⅞ in.) (50 × 32,4 cm (19 ⅝ × 12 ¾ in.)). Unten rechts signiert, datiert und mit dem Signaturzeichen: Karl Peter Röhl 1924. Werkverzeichnis: Nicht bei Hof- staetter. Leichte Randmängel. [3475] Provenienz Ehemals Carl Laszlo, Basel

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

533 Walter Dexel München 1890 – 1973 Braunschweig

„Figuration Weiß auf Schwarz“. 1926 Ausstellung Papiercollage und Tempera auf Glanzpapier. Walter Dexel. Bild, Zeichen, Raum. Bremen, Kunsthalle; 21,9 × 20,2 cm (8 ⅝ × 8 in.). Unten rechts signiert: Wuppertal, Von der Heydt-Museum; Berlin, - W. DEXEL. Rückseitig mit Bleistift signiert, datiert, Archiv; , Kunstverein; Karlsruhe, Badischer betitelt und bezeichnet: W. DEXEL 26 Figuration weiß Kunstverein, 1990/91, Kat.-Nr. 52, S. 176 auf schwarz Tempera Tusche Laszlo Collage. Werk- verzeichnis: Wöbkemeier 300. [3284] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

Grisebach — Herbst 2019 151 150 N N 534 Karl Peter Röhl 535 Karl Peter Röhl 1890 – Kiel – 1975 1890 – Kiel – 1975

Ohne Titel. 1922 Literatur und Abbildung „O.T. (Gleichgewichtskomposition V)“. 1922 Ausstellung Tuschpinsel und -feder auf Papier. 26,1 × 19,7 cm Ines Geipel, Maren Ulbrich: Der Sammler Carl Laszlo. Collage mit farbigen Papierstreifen auf Papier. „Formen auf weißem Grund“. Konstruktivismus und (10 ¼ × 7 ¾ in.). Unten links signiert, datiert und mit Facetten der Moderne. Potsdam, vacat verlag, 1998, 27,4 × 21 cm (10 ¾ × 8 ¼ in.). Unten links mit Tusch- geometrische Kunst. Köln, Galerie Stolz, 1986, o. Nr., dem Signaturzeichen: Karl Peter Röhl 1922. Werkver- Abb. S. 59 feder signiert, datiert und mit dem Signaturzeichen: Abb. S. 103 zeichnis: Nicht bei Hofstaetter. [3475] Gerahmt. Karl Peter Röhl 1922. O. Werkverzeichnis: Hofstaetter Provenienz C 1922-2. [3475] Gerahmt. Ehemals Carl Laszlo, Basel Provenienz Ehemals Carl Laszlo, Basel EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400 EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 153 152 N N 536 Edmund Kesting 537 Edmund Kesting Dresden 1892 – 1970 Birkenwerder Dresden 1892 – 1970 Birkenwerder

Ohne Titel. 1920er-Jahre Literatur und Abbildung Ohne Titel. 1920er-Jahre Gouache über Bleistift auf Papier. 26 × 14 cm Ines Geipel, Maren Ulbrich: Der Sammler Carl Laszlo. Gouache über Bleistift auf Papier, auf Karton aufge- (10 ¼ × 5 ½ in.). Rückseitig mit dem Nachlassstempel Facetten der Moderne. Potsdam, vacat verlag, 1998, zogen. 20,5 × 18,5 cm (8 ⅛ × 7 ¼ in.). Rückseitig auf in Schwarz. Farben geblichen. [3475] Gerahmt. Abb. S. 79 (dort als Querformat) dem Karton zweimal der Nachlassstempel in Schwarz. Provenienz [3475] Gerahmt. Ehemals Carl Laszlo, Basel Provenienz Ehemals Carl Laszlo, Basel EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 155 154

538 Etienne Beothy Heves 1897 – 1961 Montrouge

Icare Opus 048/Monument pour l´Aviateur. 1931 Bronze mit mattschwarzer Patina. 50,1 × 18 × 14 cm (19 ¾ × 7 ⅛ × 5 ½ in.). An der Rückseite unten signiert (gestempelt): EBeothy. Posthumer Guss. Kleine Kerbe. [3284]

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

539 Auguste Herbin Provenienz Quièvy 1882 – 1960 Paris Nachlass Leo Breuer (seitdem in Familienbesitz)

EUR 8.000–12.000 „Etoile“. 1948 USD 8,790–13,200 Tempera über Bleistift auf Karton. 31,8 × 26,1 cm (12 ½ × 10 ¼ in.). Unten links betitelt, rechts signiert und datiert: "étoile" herbin 48. [3120] Gerahmt. Es existiert ein großformatiges Gemälde mit derselben Kom- position („Etoile II“) im Musée Royale Belge, Brüssel (Werk- verzeichnis Claisse 896).

Grisebach — Herbst 2019 157 156 N 541 „1919/20 fertigte ich Bilder, die für eine damals noch nicht 1889 – Stuttgart – 1955 vorhandene Architektur gedacht waren. Im Gegensatz zu den Werken Archipenkos strebte ich nicht nach einem iso- lierten Farbrelief, sondern ging von einem architektoni- „Plastisches Bild“. Um 1920 schen Bestandteil, der Mauer, aus. Es entstanden Bilder mit Öl und Sperrholz auf grundiertem Karton. real-plastischen Auftragungen, die gleichsam zögernd aus 21,6 × 26,9 cm (8 ½ × 10 ⅝ in.). Unten rechts signiert: der Mauer heraus wuchsen, ohne deren Gesetz zu stören - Baumeister. Online-Werkverzeichnis: BB-0209A. Mit im Gegenteil, sie steigernd und dann beherrschend. Ich einer Expertise von Felicitas Baumeister, Stuttgart, nannte diese Bilder ‚Mauerbilder‘ im Gegensatz zu den Staf- vom 23. Februar 2010. [3370] Gerahmt. feleibildern“ (Willi Baumeister in: Sport und Maschine. Gale- Provenienz rie Flechtheim, Berlin 1929, S. 1f). Privatsammlung, Schweiz

EUR 30.000–40.000 USD 33,000–44,000

Willi Baumeisters Atelier, um 1921

Grisebach — Herbst 2019 159 158 N N 542 Paul Kelpe 544 Felix Del Marle Minden 1902 – 1985 Austin/Texas Pont sur Sambre 1889 – 1952 Bécon-Courbevoie

Ohne Titel. 1931 Ohne Titel. Um 1948 Gouache, Tuschfeder und Bleistift auf leicht genarb- Gouache und Tuschfeder über Bleistift auf Papier. tem Velin. 20,5 × 27 cm (8 ⅛ × 10 ⅝ in.). Unten links 44,5 × 32,7 cm (17 ½ × 12 ⅞ in.). Die Gouache wird signiert und datiert: PAUL KELPE. 31. Rückseitig aufgenommen in das Werkverzeichnis der Arbeiten abstrakte Komposition. Aquarell und Bleistift. Leicht Felix Del Marles vom Comité Felix Del Marle, Paris gebräunt. [3475] Gerahmt. (in Vorbereitung). [3475] Gerahmt. Provenienz Provenienz Ehemals Carl Laszlo, Basel Ehemals Carl Laszlo, Basel

EUR 3.000–4.000 EUR 5.000–7.000 USD 3,300–4,400 USD 5,490–7,690

N 543 Felix Del Marle Pont sur Sambre 1889 – 1952 Bécon-Courbevoie

Musicalisme/Fuge I. 1927 Kreide, Kohle und Tempera auf zwei aneinanderge- fügten grauen Papieren. 63 × 37 cm (24 ¾ × 14 ⅝ in.). Unten rechts mit dem Monogrammstempel in Blau: dM. Auf der Rückpappe mit einem Etikett der Galerie Hasenclever, München. Die Papierarbeit wird aufge- nommen in das Werkverzeichnis der Arbeiten Felix Del Marles vom Comité Felix Del Marle, Paris (in Vorberei- tung). Fest montiert. [3475] Gerahmt. Provenienz Ehemals Carl Laszlo, Basel

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 161 160

545 Max Bill Winterthur 1908 – 1994 Berlin

„pyramide in form einer achtelkugel“. Schwarzer Granit. Höhe: 16,7 cm (6 ⅝ in.). Mit einer Bestätigung des Künstlers vom Januar 1983. Eines von 12 Exemplaren. Zwei minimale Bestoßungen. [3198] Provenienz Privatsammlung, Hessen (1986 erworben in der Galerie Gimpel & , Zürich)

EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890

546 Raúl Lozza 1911 – Buenos Aires – 2008

„Pintura No. 15“. 1945 Ausstellung Öl und Collage auf Holz. 54 × 40,5 cm (21 ¼ × 16 in.). Raul Lozza. Cuarenta años en el arte concreto (sesenta Rückseitig signiert und datiert: Raul Lozza. Dort ein con la pintura). Buenos Aires, Fundación San Telmo, Etikett des Museo de Arte Moderno, Buenos Aires. 1985, o. Kat.-Nr., Abb. o. S. [3284] Gerahmt. Provenienz Ehemals Museo de Arte Moderno, Buenos Aires

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 163

547 Yves Laloy 548 Lou Loeber und Rennes 1920 – 1999 Cancale Dirk Koning Ohne Titel. Um 1960 Amsterdam 1894 – 1983 Blaricum bzw. Öl auf Leinwand. 60,5 × 89,5 cm (23 ⅞ × 35 ¼ in.). Groot-Schermer 1888 – 1978 Blaricum Unten rechts signiert: Y. Laloy. Werkverzeichnis: Nicht bei Nouhaud-Duco. [3284] Gerahmt. „Aronstab II“ (Aronskelk II). 1928 EUR 2.500–3.500 Öl auf Hartfaser. 83 × 52,8 cm (32 ⅝ × 20 ¾ in.). USD 2,750–3,850 Rückseitig mit Bleistift monogrammiert, betitelt und datiert: L.L. + D.K. ARONSKELK II 1928. Retuschen. [3284] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 165 164

549 Elberfeld 1887 – 1961

Continental (Reifen). 1926 Max Burchartz und Johannes Canis gründeten 1924 mit der Fotocollage auf Papier. 32,5 × 24 cm (12 ¾ × 9 ½ in.). Firma „werbe-bau“ in Bochum Deutschlands erste moderne Rückseitig mit Bleistift beschriftet: Sammlung Canis Werbeagentur. Gestaltung M. Burchartz. [3559] Provenienz Johannes Canis, Bochum / Eckhard Neumann, Frankfurt a. M. / Privatsammlung, Hessen

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

550 Hannah Höch Gotha 1889 – 1978 Berlin

Scheiben und Röhren. 1920 Ausstellung Gouache auf Velin. 31,4 × 23,9 cm (12 ⅜ × 9 ⅜ in.). Hannah Höch. Collagen, Gemälde, Aquarelle, Gou- Unten links datiert und monogrammiert: 1920 H.H. achen, Zeichnungen. Paris, Musée d`Art Moderne de [3284] Gerahmt. la ville de Paris, und Berlin, Nationalgalerie, in Zusam- menarbeit mit dem Goethe-Institut Paris, 1976, Kat.- EUR 15.000–20.000 Nr. 30, Abb. S. 55 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 167 166

551 Hannah Höch Gotha 1889 – 1978 Berlin

Ohne Titel. 1927 Gouache und Tusche auf Papier. 27,8 × 19,1 cm (11 × 7 ½ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: H.H. 27. Das Unterpapier rückseitig mit dem roten Stempel: HANNAH HÖCH NACHLASS SAMMLUNG CARLBERG-HÖCH. Vereinzelt Knickspuren. [3521] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Süddeutschland (aus dem Nachlass der Künstlerin erworben)

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

552 Hannah Höch 553 Hannah Höch Gotha 1889 – 1978 Berlin Gotha 1889 – 1978 Berlin

Ohne Titel. 1926 „Regenschirmmännchen (oder: Der Regenschirmsammler)“. Ausstellung Aquarell und Gouache auf Papier. 30 × 22 cm 1931 Hannah Höch. Berlin. Neapel, Goethe-Institut (11 ¾ × 8 ⅝ in.). Unten rechts monogrammiert und Öl auf Leinwand. 82 × 93,5 cm (32 ¼ × 36 ¾ in.). Unten Napoli und Museo Diego Aragona Pignatelli Cortes, datiert: H.H. 26. Rückseitig mit Bleistift signiert und rechts monogrammiert und datiert: H.H. 31. Rücksei- 1979, ohne Nr. / Hannah Höch. Fotomontagen, datiert. Höch 1926. Daneben der runde Stempel: tig mit Pinsel in Schwarz signiert und bezeichnet: Gemälde, Aquarelle. Tübingen, Kunsthalle; Hannover, HANNAH HÖCH NACHLASS SAMMLUNG KÖNIG-HÖCH. HANNAH HÖCH BERLIN. Werkverzeichnis: Maurer 51. Kunstmuseum mit Sammlung Sprengel; Wuppertal, [3521] Gerahmt. [3521] Gerahmt. Von der Heydt-Museum; Frankfurt a. M., Kunstverein, Provenienz Provenienz 1980/81, Kat.-Nr. 123 Privatsammlung, Süddeutschland (aus dem Nachlass Nachlass der Künstlerin / Galerie Alvensleben, der Künstlerin erworben) München / Privatsammlung, Bayern

EUR 4.000–6.000 EUR 40.000–60.000 USD 4,400–6,590 USD 44,000–65,900

Grisebach — Herbst 2019 169 168

554 Lili Gräf Die Künstlerin Lili Gräf studierte von 1916 bis 1918 Bildhauerei Weimar 1897 – 1975 Eutin an der damaligen Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar bei Richard Engelmann. Danach wechselte sie nach München zu Hans Schwe- Narr und Puppe. Um 1926 gerle, der sich als Medailleur einen Namen gemacht hatte. Holz, farbig gefasst. 49,8 × 21 × 18 cm Die prägendsten Jahre waren wohl die von 1919 bis 1923, als (19 ⅝ × 8 ¼ × 7 ⅛ in.). [3442] sie, zurück in Weimar, ihr Studium am Bauhaus bei fortsetzen und vollenden konnte. Sie arbeitete EUR 8.000–12.000 sowohl als freie Künstlerin wie auch als Kunsterzieherin, USD 8,790–13,200 in den Jahren 1941 bis 1944 und 1952 bis 1970. Als Schnitz- meisterin wirkte sie an den Bayerischen Kunstwerkstätten in Ausstellung Baiersdorf von 1946 bis 1948. Bildhauerinnen in Deutschland. Heilbronn, Kunsthalle Möglicherweise bezieht sich Lili Gräf mit der Skulptur Vogelmann, und Bremen, Gerhard-Marcks-Haus, „Narr und Puppe“ auf die Oper „Hoffmanns Erzählungen“, 2018/19 (außer Katalog) die von der Liebe des titelgebenden Protagonisten zu der schönen Olympia handelt, die jedoch kein Mensch, sondern ein Automat ist. Hoffmann erkennt das aber zunächst nicht, denn er trägt eine Brille, die ihm alle Dinge in vollendeter Harmonie zeigt. Das Motiv der Augen spielt eine wesentliche Rolle in der Geschichte, denn so wie Olympia als Automat keine echten Augen hat, so hat Hoffmann Augen, die dem, was sie sehen, nicht trauen können. In Gräfs Skulptur hat die leblos herabhängende Puppe keine Augen, und der Narr trägt eine Maske, die seine wahre Person verbirgt und in diesem Kontext als Attribut eines Getäuschten gelesen wer- den kann. Er scheint immer noch nicht zu wissen, was er da in seinen Armen hält. Mit subtilem Ausdruck bringt Lili Gräf das Holz zum Sprechen und bringt ihr Werk in eine Reihe bedeutender Zeugnisse der Holzbildhauerei, wie wir sie von Gerhard Marcks oder Christoph Voll kennen. MS

Die Künstlerin im Atelier. 1933 (Foto: Schuch)

Grisebach — Herbst 2019 171 170

555 Hans Reichel Henry Miller über Hans Reichel: „Was machte denn sein Würzburg 1892 – 1958 Paris Gespräch so reizvoll und so überaus ungewöhnlich, wenn es nicht die Aura hochgeheimer und unbelauschter Zwiege- spräche mit Blumen, Bäumen, Vögeln und Fischen war, die „Vogeltraum“ („Nächtliches Vogelbildchen“). 1929 ihm umgab? [...] wenn er dem unermüdlichen ,twiet-twiet‘ Aquarell und Gouache auf Bütten, auf Karton aufge- eines Vogels lange und geduldig zugehört hatte: „Heute zogen. 19,5 × 14,7 cm (7 ⅝ × 5 ¾ in.). Unten rechts habe ich endlich begriffen, was dieser Vogel mir schon seit monogrammiert und datiert: R 1929. In der hand- langem erzählen will.“ (Henry Miller, in: Francois Mathey, schriftlichen Werkliste des Künstlers unter der Nr. Hans Reichel, S. 32) 1929–26 verzeichnet. [3114] Gerahmt. In Hans Reichels märchenhaft anklingenden Arbeiten Provenienz verbinden sich abstrahierte Formen aus der Wahrnehmungs- Lili Schultz, Halle (1930 vom Künstler in Paris erwor- welt mit traumartigen, lyrischen Elementen in unendlich viel- ben) / Privatsammlung, Bayern (von Lili Schultz durch fältigen Farbwelten. „Vogeltraum“ entstand 1929, in dem Jahr, Erbfolge an den heutigen Eigentümer) in dem Reichel nach Paris ging und auch seine Kunst sich wei- terentwickeln sollte. Die innige Künstlerfreundschaft zu Paul EUR 10.000–15.000 Klee bleibt auch in diesen Jahren erhalten und damit seine USD 11,000–16,500 harmonischen Farb- und Formenwelten, die in der vorliegen- den Arbeit einen besonderen Ausdruck finden. Ausstellung Hans Reichel 1892-1958. Gemälde, Aquarelle. Würz- burg, Städtische Galerie 1981, Kat.-Nr. 3, Abb. S. 28 Literatur und Abbildung Heinrich Ragaller: Hans Reichel. Würzburg, Echter Verlag, 1975, Abb. S. 2

Originalgröße

Grisebach — Herbst 2019 173 172

556 Fritz Stuckenberg 557 Ewald Mataré München 1881 – 1944 Füssen am Lech Aachen 1887 – 1965 Düsseldorf

Ohne Titel. 1920er-Jahre „Kniendes Kälbchen“. 1959 Aquarell auf Papier, auf Papier aufgezogen. Bronze mit dunkelbrauner Patina. 4 × 6,2 × 3 cm 49,8 × 30 cm (19 ⅝ × 11 ¾ in.). Unten rechts (1 ⅝ × 2 ½ × 1 ⅛ in.). Werkverzeichnis: Schilling 484a. monogrammiert: STU. [3549] Gerahmt. Guss ohne Monogramm, wohl aus der Auflage der 11 posthumen Exemplare. [3542] EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 EUR 7.500–8.500 USD 8,240–9,340

Grisebach — Herbst 2019 175 174

559 Willem van Leusden Utrecht 1886 – 1974 Maarssen

„Laantje in Winter“. 1917 Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 69,4 × 40,2 cm (27 ⅜ × 15 ⅞ in.). Unten rechts signiert und datiert: W.v LEUSDEN 1917. Rückseitig in Schwarz betitelt, signiert und datiert: Laantje in Winter W.v Leusden 1917. [3003] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

558 Rolf Nesch Oberesslingen 1893 – 1975 Oslo

„Felder“. 1934 Metalldruck auf Van Gelder-Velin. 43 × 57,7 cm (41,5 × 66 cm) (16 ⅞ × 22 ¾ in. (16 ⅜ × 26 in.)). Signiert, betitelt und bezeichnet: Selbstdruck. Werkverzeich- nis: Helliesen/Sorensen 476. Einer von mindestens 6 Abzügen. Blatt 8 (von 20) der Folge: Schnee. Leichte Randmängel. [3202]

EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 177 176

560 Paul Grunwaldt 561 Katharina Heise Katharina Heise, die ihr männliches Pseudonym Karl Luis Berlin 1891 – 1962 Weingarten Groß Salze 1891 – 1964 Halle Heinrich-Salze erst 1931 ablegte, studierte an der Kunstge- werbeschule in Magdeburg. Sie spielte eine wichtige Rolle im Frauenkunstverein Berlin und stand der Novembergruppe Stillleben mit Maiglöckchen. 1921 Tänzerin. 1922 nahe. Zeitweilig arbeitete sie an Ernst Niekischs Zeitschrift Aquarell und Gouache auf Papier. 46,8 × 34 cm Bronze mit schwarzbrauner Patina, auf Stein- „Widerstand“ mit. Im Dritten Reich galt ihr Werk als entartet, (18 ⅜ × 13 ⅜ in.). Unten links mit Feder in Rot und sockel montiert. 56 × 15 × 8,5 cm (ohne Sockel) und sie zog sich in die innere Emigration zurück. Nach dem Krieg Schwarz monogrammiert, datiert und bezeichnet: (22 × 5 ⅞ × 3 ⅜ in.). [3346] konnte sie nicht mehr an ihre früheren Erfolge anschließen. P.G. 21. mein Atelierfenster a. d. Gervinusstr. 13. Unten rechts monogrammiert und datiert: P.G. 21. EUR 8.000–12.000 Dort auch mit Kreide in Rot gewidmet: für Willy USD 8,790–13,200 Pietzsch. Rückseitig: Stillleben mit Kürbis und Toma- ten. Aquarell und Gouache. Unten links mit Bleistift signiert und datiert: P Grunwaldt Juli 06. Darunter Ein anderes Exemplar der Plastik befindet sich in der mit Kreide in Rot bezeichnet: mein erstes Stilleben. Sammlung der Stiftung Moritzburg, Halle. Gebräunt, restaurierter Randeinriss. [3086] Gerahmt.

EUR 3.000–5.000 USD 3,300–5,490

178 Grisebach — Herbst 2019

562 Pavel Tchelitchew „Der Blaue Vogel“ war in den frühen 1920er-Jahren ein be- 563 Pavel Tchelitchew Kaluga 1898 – 1957 Rom rühmtes russisches Theater in Berlin, für dessen Aufführun- Kaluga 1898 – 1957 Rom gen Pavel Tchelitchew zahlreiche Kostüme entworfen hat. Für Else Lasker-Schüler war „,Der Blaue Vogel‘ [...] das Herr- Figurine (Kostümentwurf). Um 1922 lichste, was man hier in der Welt sehen kann“. Figurine (Kostümentwurf). Um 1922 Gouache, Goldbronze und Collage auf Papier (aus Gouache und Collage auf Papier (aus einem Skizzen- einem Skizzenblock), auf Karton aufgezogen. block), auf Karton aufgezogen. 34,6 × 24,8 cm 34,6 × 24,7 cm (13 ⅝ × 9 ¾ in.). Rückseitig mit dem (13 ⅝ × 9 ¾ in.). Rückseitig mit dem runden Stempel in runden Stempel in Blau: Blauer Vogel Theater Berlin. Blau: Blauer Vogel Theater Berlin. Kleine Farbverluste. Leicht gebräunt. [3507] [3507] Provenienz Provenienz Jakow Jushny, Berlin / Privatsammlung, Berlin Jakow Jushny, Berlin / Privatsammlung, Berlin

EUR 8.000–12.000 EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 181 180

564 Kurt Kranz 566 Hans Bellmer Emmerich 1910 – 1997 Wedel Kattowitz 1902 – 1975 Paris

„Grabungsstelle“. 1934 Ohne Titel. Um 1936/38 Ausstellung Grafit und Fotocollage auf festem Papier. Pinsel in weißer Gouache auf schwarzem Karton. Hans Bellmer. Hannover, Kestner-Gesellschaft, 1967, 50,7 × 72,8 cm (20 × 28 ⅝ in.). Unten rechts betitelt, 30,5 × 25 cm (12 × 9 ⅞ in.). Unten rechts signiert: Kat.-Nr. 47, Abb. (datiert: um 1940/41) signiert und datiert: Grabungsstelle K Kranz 34. Bellmer. Rückseitig eine Variation der Komposition. Leichte Randmängel. [3019] Gerahmt. Pinsel in weißer Gouache. [3182] Wir danken Rodica Aldoux, Nizza, für freundliche Hinweise zur Datierung. Abbildung der Rückseite unter grisebach.com EUR 5.000–7.000 EUR 8.000–12.000 USD 5,490–7,690 USD 8,790–13,200

565 Hans Thiemann Bochum-Langendreer 1910 – 1977 Hamburg

„Gesetzlicher Feiertag“. 1972 Öl auf Leinwand. 50 × 60 cm (19 ⅝ × 23 ⅝ in.). Unten rechts signiert und datiert: hans thiemann – 72. Auf dem Keilrahmen mit Pinsel in Braun betitelt, datiert, bezeichnet und signiert: „Gesetzlicher Feiertag“ Juli 1972 50 x 60 Hans Thiemann. Dort auch ein Etikett der Galerie in Flottbek, Hamburg. Werkverzeichnis: Essen 156. [3174] Gerahmt.

EUR 2.500–3.500 USD 2,750–3,850

Grisebach — Herbst 2019 183 182

567 Nachdem der spanische Künstler Óscar Domíinguez im Jahr Brühl 1891 – 1976 Paris 1934 die monografische Abklatschtechnik der Décalcomanie für den Surrealismus wiederbelebt hatte, wurde sie in den Händen von Max Ernst zu künstlerischer Vollendung geführt. „Les Canards“. 1954 Ab 1938/39 bestimmte die Décalcomanie für etwa ein Jahr- Öl auf Papier auf Leinwand. 39,6 × 28,6 cm zehnt das Erscheinungsbild seiner Malerei und verlieh den (15 ⅝ × 11 ¼ in.). Unten rechts signiert: max ernst. visionären Gestaltungen, angesiedelt zwischen Rätselhaftem Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert: Max Ernst und unterschwelliger Bedrohung, beunruhigende Durch- 1954. Werkverzeichnis: Spies/Metken 3078. [3199] schlagskraft. Gerahmt. Indem Max Ernst die optische Dominanz dieser Tech- Provenienz nik abschwächte, konnte er sie seiner aufgehellten lyrischen Galerie Alexandre Iolas, Paris / Hanover Gallery, Bildwelt der 1950er-Jahre dienstbar machen. Das kleine London / Privatsammlung, Thüringen Gemälde „Les Canards“ bedient sich des Farbabklatsches in sehr subtiler Form. Die Binnenform der zwei roten Vogel- EUR 60.000–80.000 köpfe bildet eine belebte Fläche, die zwischen Abbildhaf- USD 65,900–87,900 tem und autonomer Textur oszilliert. Der auf dunklen Vio- letttönen aufgebaute Umraum bildet ein Nest für die zwei Ausstellung verletzlich wirkenden, roten Vogelwesen, die mit geschlos- Max Ernst. Early and recent paintings and sculpture. senen Augen noch nicht bereit für die Zumutungen der London, Hanover Gallery, 1965, Kat.-Nr. 18, Abb. / Außenwelt zu sein scheinen. Dafür wacht der untere Vogel, Max Ernst. München, Galerie Stangl, 1967, Kat.-Nr. 5, der dem Erscheinungsbild der titelgebenden Enten am m. Abb. ehesten entspricht, über die zwei anderen, sodass wir fast von einem Familienbild sprechen könnten. Wie immer bei Max Ernst ist dieser direkte Bezug seiner auf Mehrdeutigkeit angelegten Bilder zwar nicht intendiert, aber eben möglich. „Les Canards“ ist ein beispielhaftes Gemälde für die Ver- knüpfung von poetischem Gehalt und technisch-gestalteri- scher Experimentierlust, wie sie für das Werk des Künstlers charakteristisch ist. MS

Grisebach — Herbst 2019 185 184 568 Wols Es geht ein geheimnisvolles, sanftes Licht aus von diesem Berlin 1913 – 1951 Paris fragilen, in zarten Pastelltönen gehaltenen Aquarell. Aus einer Art Traumwelt scheinen Figuren, Häuser, Wege und Bäume aufzutauchen, um – Erinnerungsfetzen gleich – im „La lanterne“. Um 1940/41 nächsten Moment wie eine Halluzination wieder zu ver- Aquarell und Tuschfeder auf Aquarellpapier. schwinden. 32 × 24,4 cm (12 ⅝ × 9 ⅝ in.). Unten rechts signiert: Wolfgang Schulze oder kurz Wols, einer der Pioniere WOLS. Rückseitig mit Tuschfeder bezeichnet: IL EST des europäischen Informel, schuf dieses Blatt in den Jahren EXIGÉ UN CLICHÉ (NEGATIF) DE CHAQUE DESSIN 1940/41 – entweder während oder kurz nachdem man ihn in VENDU. Auf der Rückpappe Etiketten zu den Ausstel- Paris als „unerwünschten Ausländer“ verhaftet und für 14 lungen Genf 1971 und Genf 1973 (s.u.). Werkverzeich- Monate interniert hatte. In dieser Zeit fertigte er zahlreiche nis: Gutbrod A 253. Mit einer Expertise von Dr. Ewald Zeichnungen und Aquarelle an – die meisten gingen verlo- Rathke, Frankfurt a. M., vom 4. September 2019. ren, als Wols, inzwischen verheiratet, mit der französischen Etwas geblichen. [3348] Gerahmt. Staatsbürgerschaft versehen und aus der Lagerhaft entlas- Provenienz sen, mit seiner Frau Gréty 1943 nunmehr vor den deutschen Gréty Wols, Paris / Galerie Bonnier, Genf / Michel Truppen fliehen musste. Couturier, Paris / Privatsammlung, Süddeutschland Obgleich dieses Aquarell deutlich surrealistische Ele- mente aufweist, die an die Prinzipien der Écriture automa- EUR 25.000–35.000 tique und des Cadavre exquis erinnern, gibt es darauf auch USD 27,500–38,500 Partien, die konkrete Hinweise auf die Umstände seiner Ent- stehung geben. Auf dem Blatt erkennt man zum Beispiel am Ausstellung linken Rand die Silhouette eines giebelständigen Hauses Wols. Gouaches et aquarelles surréalistes. Genf, und längliche vertikale Formen, die man als hohe Schorn - Galerie Bonnier, und Stockholm, Svensk-franska steine interpretieren könnte. Wols lebte, bevor ihn seine konstgalleriet, 1971/72, Kat.-Nr. 22, Abb. / Art du 20e Frau aus dem Lager befreite, zuletzt in Les Milles – einer siècle – Collections Genevoises. Genf, Musée Rath ehemaligen Ziegelei in der Nähe von Aix-en-Provence, in der und Cabinet des Estampes, 1973, Kat.-Nr. 187 zeitweilig auch Lion Feuchtwanger, Max Ernst, Heinrich Literatur und Abbildung Maria Davringhausen und Hans Bellmer interniert waren. Shigeo Chiba: L’œuvre de Wols. Sorbonne (Paris I), Das macht dieses Aquarell zu einem Bild, das den Betrach- Thèse d’université, 1974, S. 153 ter auf Wols’ Spuren die Grauzonen zwischen Fantasie und Wirklichkeit sehen lässt. LS

Grisebach — Herbst 2019 187 186

569 Max Laeuger Max Laeuger hat der Nachwelt ein beeindruckendes univer- 1864 – Lörrach – 1952 selles Œuvre hinterlassen. Er schuf Grafiken, glänzte in der Architekturgestaltung und legte Gärten an, entwarf Möbel, Glasfenster und Tapeten. In seinem Spätwerk wendete er Mythischer überlebensgroßer Kopf. 1930er-Jahre sich mit großem künstlerischen Erfolg Terrakotta-Plastiken Terracotta. 71 × 50 × 60 cm (28 × 19 ⅝ × 23 ⅝ in.). zu, in denen er seinen idealisiert-expressiven Stil differen- Werkverzeichnis: Nicht bei Kessler-Slotta. Unikat. ziert und überzeugend reif zum Ausdruck brachte. [3343] Der „Mythische überlebensgroße Kopf“ ist ein wunder- Provenienz bares Beispiel für diese späte Phase seines Schaffens. Allein Nachlass des Künstlers / Privatsammlung, Berlin die Abmessungen geben der Arbeit eine hypnotische physi- (1993 erworben) sche Präsenz, die volle Aufmerksamkeit einfordert, ohne dabei einschüchternd zu wirken. Das Antlitz hat Laeuger in EUR 15.000–20.000 präziser Einfachheit modelliert, aber ohne farbige Fassung USD 16,500–22,000 gelassen. Die Augenhöhlen liegen tief, was generell charak- teristisch ist für seine Terrakotten. Nase, Lippen und Haar des „Mythischen überlebensgroßen Kopfes“ erscheinen Die Skulptur stand viele Jahre im Garten des Künstlers in ebenmäßig und erhaben, wie in archaischen Götterdarstel- Karlsruhe. lungen der Antike. Doch Laeuger hat seiner Plastik noch andere Spuren eingeschrieben: Die Oberfläche ist bewusst grobkörnig ge- halten. Risse im gebrannten Material nahm der Künstler nicht nur in Kauf, er hat darauf sogar offenkundig hingearbeitet, denn dadurch wird das einfallende Licht absorbiert, was dem Kopf eine ganz eigene Lebendigkeit verleiht. Alles Kleinteilige und Belanglose fehlt. Auf diese Weise gewinnt die innere Haltung an Dominanz, das schwer in Worte zu fassende emotionale Moment. Der Ausdruck des „Mythi- schen überlebensgroßen Kopfes“ changiert von Sanftmut und Milde bis zu Stille und einer tiefen, entrückten Innerlichkeit. Dadurch besitzt die Plastik eine große atmosphärische Kraft und erreicht einen außergewöhnlichen expressiven Wir- kungsgrad, wie er in der klassischen Moderne selten anzu - treffen ist. US

Grisebach — Herbst 2019 189 188

570 Hans Purrmann Im Jahr 1924 besuchte Hans Purrmann zum ersten Mal Neapel Speyer 1880 – 1966 Basel und fuhr von dort weiter nach Sorrent und zur Insel Ischia. Dort betätigte er sich vornehmlich als Druckgrafiker, traf sich aber auch mit seinem Lehrer und Mentor Henri Matisse. Erst „Kakteenhügel auf Ischia“. 1953 knapp dreißig Jahre später fand der mittlerweile 73-Jährige Öl auf Leinwand. 66 × 79 cm (26 × 31 ⅛ in.). Unten im Sommer 1953 Gelegenheit für einen erneuten Besuch der rechts signiert: H. Purrmann. Auf dem Schmuckrah- Insel im Golf von Neapel. Diesmal tauchte Purrmann als Maler men ein Etikett der Ausstellung Hannover 1955 (s.u.). ganz in deren Naturschönheit ein. Werkverzeichnis: Billeter 1953/14. [3199] Gerahmt. Das Gemälde „Kakteenhügel auf Ischia“ zeigt die Provenienz selbst in den heißen Monaten noch üppige Vegetation, die Privatsammlung, Hamburg (vom Künstler erworben, er unter dem blau-weißen Himmel in einer Vielzahl von Familienbesitz bis 2012) / Privatsammlung, Thüringen unterschiedlichen Grüntönen wiedergibt. Die Kakteen sind dabei durch ihre schwarzen Konturen zwar als solche zu EUR 70.000–90.000 erkennen, doch Purrmann hat die Pflanzenwelt noch weit- USD 76,900–98,900 aus abwechslungsreicher dargestellt, als es der Titel des Bil- des vermuten lässt. So sieht man im Zentrum der Komposi- Ausstellung tion eine Pinie mit ihrer schirmförmigen Baumkrone. Sie ist Deutscher Künstlerbund. Fünfte Ausstellung. Hanno- umgeben von Büschen, Sträuchern und wild wuchernder ver, Haus des Kunstvereins, 1955, Kat.-Nr. 77 („Hügel Macchia. Dem kräftigen Grün setzt der Maler in leuchtenden mit Kakteen“) / Der Maler Hans Purrmann. Ölgemälde, Kontrastfarben rötliche, terrassierte Felsformationen, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik von 1898–1960. ockerfarbene Steinpfade und einen weiß getünchten Trep- Hannover, Kunstverein, 1960, Kat.-Nr. 117 penaufgang entgegen. Dieses Gemälde belegt, dass Hans Purrmann auch in seinem Spätwerk nicht den Einfluss seines Lehrers Matisse verleugnet hat. Wenngleich er bis zu seinem Tod die neuen Tendenzen in der Malerei lebhaft verfolgte und kommen - tierte, gab er seinen eigenen Malstil nie auf. Auch Ischia blieb er treu: In den folgenden Jahren war die Insel von 1955 bis 1958 sein regelmäßiges Sommerdomizil. AF

Grisebach — Herbst 2019 191 190

571 Ernst Schroeder Stettin 1928 – 1989 Hamburg

„Hafenbecken“. Um 1953 Tuschpinsel auf Papier. 49,3 × 63,4 cm (19 ⅜ × 25 in.). Rückseitig: „Segler im Schilf“. Tuschpinsel und Aqua- rell. Werkverzeichnis: Makarinus 187 und 481 (Rück- seite). Kleine Randmängel. [3227] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

572 Werner Heldt Berlin 1904 – 1954 Sant’Angelo d’Ischia

Andraitx auf Mallorca. 1932 Öl auf Leinwand. 68,53 × 97,2 cm (27 × 38 ¼ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: WH 32. Rückseitig auf einem Leinwandstück mit Pinsel in Schwarz bezeichnet und monogrammiert „restauriert Sept 1952 v. WH.“. Werkverzeichnis: Nicht bei Seel. [3531] Gerahmt. Provenienz Ehemals Privatsammlung, Berlin (Geschenk des Künstlers)

EUR 12.000–16.000 USD 13,200–17,600

Grisebach — Herbst 2019 193 192 N 573 Giorgio Morandi Bologna 1890 – 1964 Grizzana

Paesaggio (Casa bruciata). 1959 Aquarell über Bleistift auf Papier. 33,7 × 24,8 cm (13 ¼ × 9 ¾ in.). Unten links signiert und datiert: Morandi 1959. Werkverzeichnis: Nicht bei Pasquali. Mit einer Bestätigung des Comitato per il Catalogo di Giorgio Morandi, Bologna, vom 29. März 2010. [3157] Gerahmt.

EUR 25.000–35.000 USD 27,500–38,500

574 Karl Hofer Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin

„Früchtestilleben (Äpfel in Tüte)“. 1946 Öl auf Pappe. 31 × 53 cm (12 ¼ × 20 ⅞ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: CH 46. Werk- verzeichnis: Wohlert 1974. [3520] Gerahmt. Provenienz Nachlass des Künstlers / Galerie Elfriede Wirnitzer, Baden-Baden / Galerie Vömel, Düsseldorf / Privat- sammlung, Nordrhein-Westfalen / Privatsammlung, Süddeutschland

EUR 18.000–24.000 USD 19,800–26,400

Ausstellung Carl Hofer. Düsseldorf, Galerie Vömel, 1960, Kat.-Nr. 13

Grisebach — Herbst 2019 195 194

578 Karl Hofer Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin

„Mädchenkopf“. 1944 Öl auf Leinwand, auf Hartfaser aufgezogen. 42,2 × 34,2 cm (16 ⅝ × 13 ½ in.). Oben rechts mono- grammiert und datiert: CH 44. Werkverzeichnis: Wohlert 1769. Etwas Craquelé. [3520] Gerahmt. Provenienz Ehemals Honolulu Academy of Arts, Hawaii (Leihgabe aus Privatbesitz)

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

577 Karl Hofer Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin

Sitzende. 1930er-Jahre Bleistift auf festem Papier. 50,2 × 36,5 cm (19 ¾ × 14 ⅜ in.). Unten rechts monogrammiert: CH. Im Passepartoutausschnitt gebräunt. [3336] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 197 196

579 Gerhard Marcks Berlin 1889 – 1981 Burgbrohl/Eifel

„Stehendes Liebespaar“. 1965 Bronze mit goldbrauner Patina. 28,5 × 9,5 × 7,3 cm (11 ¼ × 3 ¾ × 2 ⅞ in.). Auf der Plinthe hinter dem linken Fuß der Frau mit dem Künstlersignet. Dort auch, an der Schmalseite der Plinthe, der Gießer- stempel: GUSS BARTH RINTELN. Werkverzeichnis: Hartog 842. Einer von 6 nummerierten Güssen. [3145]

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

N 580 Raymond Kanelba Warschau 1897 – 1960 London

Stillleben in Rot. Öl auf Leinwand. 46,3 × 61,2 cm (18 ¼ × 24 ⅛ in.). Oben links signiert: Kanelba. Auf dem Schmuck- rahmen rückseitig ein Etikett der McCLEES GALLERIES 52 E Lancaster Ave. Ardmore PA. [3502] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, USA

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

199

581 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„Strand“. 1939 Aquarell und Farbkreide auf Papier. 48,5 × 66,5 cm (19 ⅛ × 26 ⅛ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert, datiert und betitelt: Heckel 39 – Strand. Das Aquarell ist registriert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmenhofen. [3323] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

582 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„Ort in den Bergen“ (Allgäu). 1923 583 Erich Heckel Aquarell über Bleistift auf Velin (Wasserzeichen: Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee WHATMAN 1907). 44,5 × 56 cm (17 ½ × 22 in.). Unten links signiert, datiert und betitelt: ErichHeckel 23 Ort in den Bergen. Das Aquarell ist registriert im Archiv Blumenstillleben. 1943 der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmenhofen. Aquarell und Farbkreide auf Velin. 69 × 55,3 cm [3346] Gerahmt. (27 ⅛ × 21 ¾ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert: ErichHeckel 43. Das Aquarell ist regist- EUR 8.000–10.000 riert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, Hemmen- USD 8,790–11,000 hofen. Gebräunt. [3329] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 201 200

584 Renée Sintenis 585 Lotte Laserstein Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Berlin Preußisch Holland 1898 – 1993 Kalmar

„Shetlandpony“. 1941 „Junge mit Federhut (Uwe Wolf)“. 1934 Bronze mit brauner Patina. 10,5 × 14 × 5,5 cm Öl auf Papier. 39 × 27,5 cm (15 ⅜ × 10 ⅞ in.). Unten (4 ⅛ × 5 ½ × 2 ⅛ in.). Am Schweif unten links mit dem links mit Bleistift signiert: Lotte Laserstein. Werk- Monogrammstempel: RS. Dort auch der Gießer- verzeichnis: Krausse M 1934/28. [3053] Gerahmt. stempel H.NOACK BERLIN. Werkverzeichnis: Berger/ Ladwig/Lent 175. [3471] EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690 EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 203 202

586 Felix Nussbaum Fischer, die nach dem Fang ihre Netze flicken: Dieses Bild- Osnabrück 1904 – 1944 Auschwitz motiv hat Maler der Moderne seit je fasziniert – und Felix Nussbaum macht da keine Ausnahme. Im Jahr 1928, als unser Bild entstand, war er über Ostende und Antwerpen „Netzflicker“. 1928 nach Südfrankreich gereist. Dort angekommen, widmete er Öl auf Leinwand. 55,5 × 40,2 cm (21 ⅞ × 15 ⅞ in.). sich mehrfach diesem Sujet. Was ihn daran fesselte, ist Unten links signiert, bezeichnet und datiert: Felix nicht schwer zu verstehen: Nussbaum hat dieser besonde- Nussbaum Belgien 1928. Werkverzeichnis: Junk/ ren Mischung aus Konzentration und Lässigkeit vortrefflich Zimmer 39 / Schwetter 69. [3029] Gerahmt. Ausdruck verliehen. Der Fischer geht seiner Arbeit nach, Provenienz wirkt dabei – die Beine bequem übereinandergeschlagen – Nachlass des Künstlers / Galerie Michael Hasen- aber ganz entspannt. clever, München (1975) / Galerie Clasing, Osnabrück Und das Motiv gab dem Künstler auch Anlass, seinem (1982) / Privatsammlung, Niedersachsen Interesse für rein malerische Fragen nachzugehen. Die Farb- komposition hat Nussbaum als Duett aus Blau und verschie - EUR 60.000–80.000 denen Braun- und Ockertönen angelegt. Mit Akribie widmet USD 65,900–87,900 er sich dem Netz, das ein abstraktes Element in die Darstel- lung bringt. Wenn man das Bild aufmerksam betrachtet, bemerkt man, dass es in kleinem Maßstab die Form des Stra- ßenpflasters und Fensters links aufnimmt. Nussbaum hatte offenkundig Freude an dem Wechselspiel zwischen filigran gemalten und summarisch behandelten Bildelementen. Die präzise wiedergegebene Straßenlaterne wirkt vor dem diffusen Blau von Himmel und Hauswand wie ein Still- leben für sich. So strahlt dieses Gemälde eine Energie aus, die sich aus zwei widerstreitenden Quellen speist: den spannungsgeladenen Kontraste des Kolorits und der Be- schaulichkeit des Motivs, was man nicht anders verstehen kann als eine Aufforderung Nussbaums, den stillen Moment zu genießen. AF

Grisebach — Herbst 2019 205 204

587 Gerhard Marcks 588 Christian Rohlfs Berlin 1889 – 1981 Burgbrohl/Eifel Niendorf 1849 – 1938 Hagen

„Eislauftänzerin“. 1962 „Tessiner Berghaus“. 1922 (?) Bronze mit goldbrauner Patina. 31,5 × 24,5 × 7,5 cm Wassertempera auf Fabriano-Bütten. 48 × 66,9 cm (12 ⅜ × 9 ⅝ × 3 in.). Auf der Oberseite der Plinthe (18 ⅞ × 26 ⅜ in.). Unten rechts monogrammiert und mittig mit dem Signetstempel. An der seitlichen Kante datiert (schwach lesbar): CR 22 [oder 27]. Rückseitig der Plinthe hinten mit dem Gießerstempel: BARTH oben mit Bleistift betitelt: Tessiner Berghaus. Werk- RINTELN. Werkverzeichnis: Rudloff 779. Eines von verzeichnis: Nicht bei Vogt. [3452] 10 nummerierten Exemplaren. [3477] Provenienz Provenienz Privatsammlung, Süddeutschland Privatsammlung, Süddeutschland EUR 12.000–15.000 EUR 6.000–8.000 USD 13,200–16,500 USD 6,590–8,790

207

589 Fritz Klimsch 590 Karl Schmidt-Rottluff Frankfurt a.M. 1870 – 1960 Freiburg Rottluff 1884 – 1976 Berlin

Beschaulichkeit. (Vor) 1924 „Purpurne Gladiole III“. 1964 Bronze mit schwarzgrüner Patina. 31 × 25 × 33 cm Aquarell und Tuschpinsel auf Velin. 69,7 × 50 cm (12 ¼ × 9 ⅞ × 13 in.). Auf der Unterseite monogram- (27 ½ × 19 ⅝ in.). Unten rechts signiert: SRottluff. Darun- miert: FK. Dort auch der Gießerstempel: H.NOACK ter mit Bleistift mit der Werknummer bezeichnet: 6438. BERLIN. Werkverzeichnis: Vgl. Braun 121. Guss nach Rückseitig mit Bleistift betitelt: Purpurne Gladiole III. 1945. [3112] Das Aquarell ist registriert im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. [3528] Gerahmt. EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500 EUR 18.000–24.000 USD 19,800–26,400

209 R N 591 Karl Schmidt-Rottluff 592 Karl Schmidt-Rottluff Rottluff 1884 – 1976 Berlin Rottluff 1884 – 1976 Berlin

Strand bei Sierksdorf. 1960er-Jahre „Kornpuppen am Haff“. 1936 Farbkreide und Tuschpinsel auf Bütten. 39,8 × 53,8 cm Aquarell und Tuschpinsel auf Velin. 50,3 × 69,2 cm (15 ⅝ × 21 ⅛ in.). Unten links signiert: SRottluff. Die (19 ¾ × 27 ¼ in.). Unten links signiert: SRottluff. Unten Zeichnung ist registriert im Archiv der Karl und Emy rechts mit Bleistift mit der Werknummer bezeichnet: Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. [3241] Gerahmt. 3642. Rückseitig mit Bleistift betitelt: – Kornpuppen Provenienz am Haff. Das Aquarell ist registriert im Archiv der Karl Firmensammlung, Deutschland und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. [3510]

EUR 8.000–12.000 EUR 9.000–12.000 USD 8,790–13,200 USD 9,890–13,200

Grisebach — Herbst 2019 211 210

593 Erich Heckel Ausstellung 594 Erich Heckel Ausstellung Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee Erich Heckel. Gemälde, Aquarelle, Graphik von 1907 Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee Baden Baden, Kunsthalle, Künstlerbund Baden- bis 1947. Krefeld, Kunst- und Museumsverein, Kaiser Württemberg. 8. Landesausstellung, 1962, Kat.-Nr. 52 / Wilhelm Museum, 1948, Kat.-Nr. 46 / Erich Heckel. Ericht Heckel. Nürnberg, Fränkische Galerie u. „Fingerhut“. 1938 Gemälde-Aquarelle-Graphik 1912-1961. Konstanz, „Palmtraube“. 1958 Pforzheim, Kunst und Kunstgewerbeverein, 1964, Kat.- Aquarell über Bleistift auf Papier. 69,5 × 50 cm Wesenberghaus, 1961, Kat.-Nr. 40 / Erich Heckel: Tempera auf Leinwand. 87 × 70,5 cm (34 ¼ × 27 ¾ in.). Nr. 41 / Kunst der 50er Jahre in Baden-Württemberg. (27 ⅜ × 19 ⅝ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert, Aquarelle und Zeichnungen. Säckingen, Trompeter- Unten rechts signiert und datiert: Heckel 58. Auf dem Karlsruhe, Prinz-Max-Palais, Schwäbisch Gmund, datiert und betitelt: Heckel 38 Fingerhut. Das Aqua- schloss und , Bodensee-Museum, Keilrahmen mit Pinsel in Rot betitelt und datiert: Konstanz, Bonn u. Stuttagart, 1982, S. 66 / Erich rell ist registriert im Archiv der Erich-Heckel-Stiftung, 1973, Kat.-Nr. 58 Heckel: Palmtraube. 58. Werkverzeichnis: Hüneke Heckel, Otto Mueller. Düsseldorf, Galerie Weick, Hemmenhofen. [3528] Gerahmt. 1958-5. [3525] Gerahmt. 2016, S. 37 Provenienz Die Figur im Hintergrund ist Teil einer Wandbemalung im Provenienz Literatur und Abbildung Nachlass des Künstlers (bis 1977) / Privatsammlung, Atelier (wie auch die blauen Ornamente), die immer wieder Nachlass des Künstlers, Hemmenhofen / Galerie Paul Vogt: Das Essen, Köln, Vogt Baden-Württemberg in Varianten auf Aquarellen und Gemälden vorkommt. Wolfgang Wittrock, Düsseldorf (1985–87) / Privat- 1958, Kat.-Nr. 5 sammlung, Nordrhein-Westfalen / ehemals Privat- EUR 12.000–15.000 sammlung, Niedersachsen USD 13,200–16,500 EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Grisebach — Herbst 2019 213 212

595 Pöchlarn 1886 – 1980 Montreux

Olda. 1953 Farbstift auf Bütten (Wasserzeichen: HAMILTON GAINSBOROUGH). 45,7 × 60,9 cm (18 × 24 in.). Unten rechts mit Bleistift signiert ud datiert: OKokoschka 53. [3185] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Berlin (direkt von Olda Kokoschka erworben)

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

596 Oskar Kokoschka Pöchlarn 1886 – 1980 Montreux

Zwei Frösche. Um 1968 Farbkreide auf Papier (aus einem Zeichenblock). 31,5 × 47,9 cm (12 ⅜ × 18 ⅞ in.). [3185] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Berlin (direkt von Olda Kokoschka erworben)

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

597 Oskar Kokoschka Pöchlarn 1886 – 1980 Montreux

„Stillife with bird and snake“. 1958 Aquarell auf Papier. 49,4 × 62 cm (19 ½ × 24 ⅜ in.). Unten rechts mit Bleistift monogrammiert und datiert: OK may 58. Rückseitig betitelt: Stillife with bird and snake. [3185] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Berlin (direkt von Olda Kokoschka erworben)

EUR 15.000–20.000 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 215 214

598 Pablo Picasso 599 Marc Chagall Málaga 1881 – 1973 Mougins Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence

„Visage no. 0“. 1963 „L´arc-en-ciel“. 1969 Runder Teller, weißer Ton, mit Engoben- und Emaille- Farblithografie auf Arches-Velin.69,5 × 69,5 cm bemalung, glasiert. Ø 25,5 cm (10 in.). Auf der Unter- (92,2 × 72,2 cm) (27 ⅜ × 27 ⅜ in. (36 ¼ × 28 ⅜ in.)). seite beschriftet: No. 0 EDITION PICASSO [Expl.-Nr.] Signiert. Werkverzeichnis: Mourlot/Sorlier 596. MADOURA. Werkverzeichnis: Ramié 458. Eines von Einer von 75 nummerierten Abzügen. Editions des 500 nummerierten Exemplaren. Edition Madoura, Musées Nationaux, Paris. [3555] Gerahmt. Vallauris. [3346] EUR 12.000–15.000 EUR 6.000–8.000 USD 13,200–16,500 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 217 216

600 Pablo Picasso 601 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Profil de Jacqueline“.1956 „Les trois amis“. 1923/27 Quadratischer Teller mit abgerundeten Ecken, roter Radierung auf Japan. 41,8 × 29,8 cm (56,6 × 37,5 cm) Ton mit Reliefzeichnung. Ø 41,5 cm (16 ⅜ in.). Auf der (16 ½ × 11 ¾ in. (22 ¼ × 14 ¾ in.)). Signiert. Werkver- Unterseite mit Exemplarnummer beschriftet. Dort zeichnis: Geiser/Baer 117 b.1. (von b.3.) / Bloch 76. auch die beiden Stempel „EMPREINTE ORIGINALE DE Einer von 75 nummerierten Abzügen auf diesem PICASSO“ und MADOURA PLEIN FEU. Werkverzeichnis: Papier. Paris, Edition Vollard, 1927. Leichte Rand- Ramié 308. Eines von 100 nummerierten Exemplaren. mängel. [3159] Gerahmt. Edition Madoura, Vallauris. [3555] EUR 4.000–6.000 EUR 5.000–7.000 USD 4,400–6,590 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 219 218

602 Pablo Picasso 604 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Peintre à son chevalet avec deux femmes nues“. 1966 „Scene de Tauromachie“. 1954 Aquatinta, Kaltnadel und Schabtechnik auf Velin. Schüssel, weißes Steingut, mit Engobenbemalung, 39,5 × 56,1 cm (50,1 × 65,3 cm) (15 ½ × 22 ⅛ in. teilweise glasiert. Ø 18 cm (7 ⅛ in.). Auf der Unterseite (19 ¾ × 25 ¾ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Baer 1392 mit Exemplarnummer beschriftet. Dort auch der II.B.b.1. (von C.). Einer von 50 nummerierten Abzügen Stempel: MADOURA EMPREINTE ORIGINALE DE aus einer Gesamtauflage von 65 Exemplaren. Paris, PICASSO. Werkverzeichnis: Ramié 241. Eines von 150 Galerie Louise Leiris, 1968. Lichtrand. [3158] Gerahmt. nummerierten Exemplaren. Edition Madoura, Vallauris. [3346] EUR 3.500–4.500 USD 3,850–4,950 EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 221 220

606 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Pichet Yan“. 1952 Krug, roter Ton, unglasiert, mit Engobenbemalung. Höhe: 25 cm (9 ⅞ in.). Auf der Standfläche mit den beiden Stempeln: EDITION PICASSO und MADOURA PLEIN FEU. Werkverzeichnis: Ramié 140. Eines von 400 Exemplaren. Leichte Bereibungen. [3328]

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

N 607 Jeanne Mammen 1890 – Berlin – 1976

„Frau mit verschränkten Armen“. Um 1935/40 Provenienz Tempera auf Karton. 100 × 69 cm (39 ⅜ × 27 ⅛ in.). Nachlass Grete Wohl, Delaware / Privatsammlung, Unten links signiert: J. Mammen. Rückseitig mit USA Bleistift signiert, bezeichnet und betitelt: Jeanne Mammen Berlin W 15 Kurfürstendamm 29 „Frau in EUR 10.000–15.000 Blau“. Werkverzeichnis: Döpping/Klünner G 60. USD 11,000–16,500 Retuschen, kleine Randmängel. [3055] Gerahmt.

Grisebach — Herbst 2019 223 222

608 Jeanne Mammen 1890 – Berlin – 1976

„Männerkopf“. Um 1945/49 Bronze mit dunkelbrauner Patina. 28 × 13 × 15 cm (11 × 5 ⅛ × 5 ⅞ in.). An der Rückseite unten mit dem Gießerstempel: W.Füssel Berlin. Werkverzeichnis: Döpping/Klünner P 17. Einer von 13 posthumen Güssen vor 1995. [3263]

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

N 609 Jeanne Mammen 1890 – Berlin – 1976

„Dreiaug“ („Kopf“). Um 1943-45 Provenienz Tempera auf Karton. 99,8 × 69,6 cm (39 ¼ × 27 ⅜ in.). Kurt Wohl, Delaware / Privatsammlung, USA (1961 Unten mittig signiert: J. Mammen. Rückseitig oben erworben, seitdem in Familienbesitz) rechts mit Bleistift signiert, betitelt und bezeichnet: Jeanne Mammen Kopf Berlin W 15 Kurfürstendamm EUR 10.000–15.000 29. Werkverzeichnis: Döpping/Klünner G 106. Kleine USD 11,000–16,500 Retuschen. [3055] Gerahmt. 225 224 N 610 Jeanne Mammen 611 Jeanne Mammen 1890 – Berlin – 1976 1890 – Berlin – 1976

„Zwei Figuren vorm Spiegel“. Um 1950/54 Ausstellung „Paar mit Hund“. Um 1950/54 Öl auf Leinwand auf Holz. 81,3 × 65,5 cm (32 × 25 ¾ in.). Jeanne Mammen – Neue Bilder. Berlin, Galerie Bremer, Öl auf Karton. 71,7 × 49,7 cm (28 ¼ × 19 ⅝ in.). Unten Oben rechts signiert: Jeanne Mammen. Werkverzeich- 1954, Faltblatt (ohne Erwähnung) rechts mit Tuschfeder signiert: Jeanne Mammen. nis: Döpping/Klünner G 171. Vereinzelte Schwundrisse. Werkverzeichnis: Döpping/Klünner G 173. Craquelé. [3195] Gerahmt. [3055] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 EUR 4.000–6.000 USD 5,490–7,690 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 227 226 N N 612 Hans Jaenisch 613 Hans Jaenisch Eilenstedt b. Halberstadt 1907 – 1989 Berlin Eilenstedt b. Halberstadt 1907 – 1989 Berlin

Ohne Titel. 1959 Sunday Strollers. 1958 Öl auf Leinwand. 86,5 × 116,5 cm (34 × 45 ⅞ in.). Öl auf Leinwand. 116,5 × 86,5 cm (45 ⅞ × 34 in.). Unten rechts monogrammiert: Jae. Kleine Farb- Unten rechts monogrammiert: Jae. Auf dem Spann- verluste. [3574] Gerahmt. rahmen oben links mit dem Ektikett der Leonard Hutton Galleries, New York. [3574] Gerahmt. EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400 EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 229 228

615 Hans Uhlmann 1900 – Berlin – 1975

Ohne Titel. 1958 Kreide auf Schoellershammer-Papier. 62,6 × 90 cm (24 ⅝ × 35 ⅜ in.). Unten rechts mit Feder in Braun signiert und datiert: Uhlmann 1958. Rückseitig mit Kugelschreiber in Blau signiert, datiert und bezeich- net: Hans Uhlmann 1958 (schwarze Kreide). Werk- verzeichnis: Thiele 866. Fest unter Passepartout montiert. [3516] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

614 Georg Meistermann Solingen 1911 – 1990 Köln

„Krebs I (Krebs)“. Um 1948/49 Ausstellung Öl auf Leinwand, auf weiß gefasste Hartfaserplatte Georg Meistermann-Ölbilder, Aquarelle und Hand- montiert. Ø 41 cm (16 ⅛ in.). Rückseitig mit Bleistift zeichnungen. Köln, Kölnischer Kunstverein, Kat.-Nr. signiert und betitelt: Georg Meistermann Krebs. 19 / Georg Meistermann-Tafeln 1947-49, München, Werkverzeichnis: Herold 159. Retuschen. 1949, Nr. 6 (ohne Katalog) [3228] Gerahmt. Literatur und Abbildung Urbanek, Walter: Kaleidoskop - Kurzformen moder- EUR 5.000–7.000 ner Prosa, Bamberg, 1960, Abb. auf dem Umschlag USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 231 230

616 Willi Baumeister 617 Max Ackermann 1889 – Stuttgart – 1955 Berlin 1887 – 1975 Bad Liebenzell

„Vitale Landschaft mit Kegelspiel X“. 1946 „Bunte Feldsteine“. 1954 Ausstellung Kohle, gewischt und radiert, auf Papier. 33 × 51 cm Öl auf Holz. 69,5 × 56 cm (27 ⅜ × 22 in.). Unten mittig Max Ackermann. , Mittelrhein Museum; Wolfs- (13 × 20 ⅛ in.). Unten rechts signiert (gekürzt), mit grünem Farbstift signiert: Ackermann 54. Rück- burg, Schloss Wolfsburg; Köln, Baukunst Galerie; bezeichnet und datiert: Baumeister 10 46. Werk- seitig signiert, betitelt und datiert: M. Ackermann Kaiserslautern, Landesgewerbeanstalt Pfalzgalerie, verzeichnis: Ponert 1606 / Online-Werkverzeichnis: BUNTE FELDSTEINE 1954. [3305] Gerahmt. und Konstanz, Wessenberghaus, 1967/68, Kat.-Nr. 108, 1606. [3615] m. Abb. S. 67 Provenienz EUR 6.000–8.000 Herbert Tannenbaum Galleries, New York / Ehemals USD 6,590–8,790 Hilda und Rudolph Forchheimer, New York

EUR 5.000–7.000 USD 5,490–7,690

Grisebach — Herbst 2019 233 232

618 Max Ackermann 620 Max Ackermann Berlin 1887 – 1975 Bad Liebenzell Berlin 1887 – 1975 Bad Liebenzell

Ohne Titel. 1960er-Jahre Ohne Titel. 1963 Öl und grober Sand auf Karton, auf Hartfaser aufge- Öl auf Leinwand. 65,5 × 50 cm (25 ¾ × 19 ⅝ in.). zogen. 60,8 × 33 cm (23 ⅞ × 13 in.). Das Gemälde ist Unten rechts signiert und datiert: Ackermann 63. Auf im Max Ackermann Archiv, Bietigheim-Bissingen, dem Keilrahmen mit Kugelschreiber signiert: Acker- unter der Nummer ACK 2762 registriert. mann. Rechts daneben mit Kreide datiert: 15. Juni 63 [3305] Gerahmt. und oben links mit Kugelschreiber datiert: 15. Juni. [3300] Gerahmt. EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 EUR 8.000–10.000 USD 8,790–11,000

619 Max Ackermann Berlin 1887 – 1975 Bad Liebenzell

„Lob des Blau“. 1962 Öl auf Leinwand. 65,5 × 50,5 cm (25 ¾ × 19 ⅞ in.). Auf dem Keilrahmen signiert, betitelt und datiert: Ackermann LOB DES BLAU 24.X.1962. Dort auch mit Kugelschreiber in Blau betitelt und datiert: Lob des Blau XX/ 24.Okt. 62. Stellenweise Craquelé, kleine Retuschen. [3300] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 235 234

621 Bernhard Heiliger Stettin 1915 – 1995 Berlin

„Kleine Kniende (kleine Figurine)“. 1950 Bronze mit rötlichbrauner Patina. 29 × 10,5 × 8 cm (11 ⅜ × 4 ⅛ × 3 ⅛ in.). Auf dem Sockel hinten links signiert: B.Heiliger. Werkverzeichnis: Wellmann 123. Einer von zwei bekannten Bronzegüssen. [3387] Provenienz Edmund Kesting, Birkenwerder (seitdem in Familien- besitz)

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

622 Ernst Wilhelm Nay Berlin 1902 – 1968 Köln

„Ohne Titel“. 1963 Aquarell auf leicht genarbtem Velin. 42 × 60,2 cm (16 ½ × 23 ¾ in.). Unten rechts mit Kugelschreiber in Blau signiert und datiert: Nay 63. Werkverzeichnis: Claesges 63-054. [3535] Gerahmt. Provenienz Ehemals Werner Haftmann, Berlin/Gmund

EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

Grisebach — Herbst 2019 237 236

623 Fritz Winter Altenbögge 1905 – 1976 Herrsching am Ammersee

„Ruhige Schwingungen“. 1953 Mischtechnik auf Papier. 69,8 × 89,5 cm (27 ½ × 35 ¼ in.). Unten rechts signiert und datiert: fWinter 53. Rückseitig betitelt, signiert und datiert: ruhige Schwingungen fWinter 53. Werkverzeichnis: Lohberg 1516 („Verbleib unbekannt“, mit abweichen- den Angaben). [3154] Gerahmt.

EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890

624 Fritz Winter Altenbögge 1905 – 1976 Herrsching am Ammersee

„Rot vor Bewegung“. 1954 Öl auf Karton. 74,5 × 100 cm (29 ⅜ × 39 ⅜ in.). Unten rechts mit Kreide signiert und datiert: fWinter 54. Rückseitig mit Bleistift betitelt: Rot vor Bewegung. Werkverzeichnis: Nicht bei Lohberg. [3168] Provenienz Privatsammlung, Berlin (erworben bei der Galerie Schüler, Berlin)

EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

Grisebach — Herbst 2019 239 238 N 625 Fritz Winter Der aus der Nähe von Dortmund stammende Fritz Winter Altenbögge 1905 – 1976 Herrsching am Ammersee zählt zu den bedeutenden abstrakten Künstlern des 20. Jahr- hunderts in Deutschland. Nach einem Studium am Bauhaus (von dessen Lehre er sich später distanzierte) und einer „Kleiner Garten mit Blau“. 1960 Fortsetzung seiner Ausbildung im Atelier des Konstruktivisten Öl auf Leinwand. 80,5 × 90,5 cm (31 ¾ × 35 ⅝ in.). Naum Gabo waren seine Werke bereits in den Dreißigerjahren Unten rechts signiert und datiert: FWinter 60. Rück- in etlichen öffentlichen Museen vertreten, bevor sie im Zuge seitig mit Pinsel in Grün betitelt, signiert und datiert: der Aktion „Entartete Kunst“ von dort wieder entfernt wurden. Kl. Garten mit BLAU fWinter 60. Werkverzeichnis: Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft in Russland ent- Lohberg 2258. [3561] Gerahmt. wickelte sich Fritz Winter, Mitbegründer der Künstlergruppe Provenienz ZEN 49 und Teilnehmer an den Documenta-Ausstellungen I, Privatsammlung, Schweiz II und III, trotz seiner mitunter labilen Gesundheit als emi- nenter Protagonist des europäischen Informel zu einem der EUR 50.000–70.000 herausragenden Maler seiner Zeit – warum, lässt sich an USD 54,900–76,900 dem vorliegenden Gemälde von 1960 unschwer erkennen. Wie Schriftzeichen einer unbekannten, an japanische Kalli- grafien erinnernden Kunstsprache scheinen abstrakte For- men, Notate, Pinselspuren vor dem Hintergrund einer nicht weiter definierten hellen Farbfläche zu schweben. Man kann sich beim Betrachten dieser subtil austa- rierten Komposition des Eindrucks nicht erwehren, als han- dele es sich dabei um Botschaften aus einer fremden, fer- nen Welt, für die der Künstler nur die Rolle des Vermittlers übernommen hat. Tatsächlich verhält es sich natürlich genau andersherum. Es ist Winters vergeistigtes Inneres, das hier zu uns spricht und sich dabei zu unserem nicht nach- lassenden Glück in virtuoser Könnerschaft Leinwand, Farbe und Pinsel bedient. UC

Grisebach — Herbst 2019 241 240 R 626 Fred Thieler 627 Fred Thieler Königsberg 1916 – 1999 Berlin Königsberg 1916 – 1999 Berlin

„A.IV.67“. 1967 „DKB 81“. 1981 Ausstellung Mischtechnik und Collage auf Papier. 84 × 57,8 cm Mischtechnik auf Leinwand. 200 × 275 cm 29. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes. (33 ⅛ × 22 ¾ in.). Unten rechts mit Kugelschreiber in (78 ¾ × 108 ¼ in.). Rückseitig mit Kohle signiert, datiert Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum u.a.O., 1981 Grün signiert und datiert: FThieler 67 A.IV.67. Kleine und betitelt: F. Thieler 1981 DKB - 81. Werkverzeichnis: Fehlstelle am linken Blattrand. [3096] Gerahmt. Melchior 8/55. [3543]

EUR 3.000–4.000 EUR 15.000–20.000 USD 3,300–4,400 USD 16,500–22,000

Grisebach — Herbst 2019 243 242

628 Erich Hauser Rietheim/Tuttlingen 1930 – 2004 Rottweil

„20/81“. 1981 Edelstahl, auf schwarzen Steinsockel montiert. 50 × 16 × 16 (ohne Sockel) (19 ⅝ × 6 ¼ × 6 ¼). Werk- verzeichnis: Hauser 20/81. Eines von 100 Exemplaren. [3300]

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

629 Fritz Winter Das Gemälde „Steinblüten“ gehörte lange Zeit dem Schau- Altenbögge 1905 – 1976 Herrsching am Ammersee spieler Horst Buchholz (1933–2003), der es aus alter Ver - bundenheit und Freundschaft von dem Filmproduzenten Wenzel Lüdecke (1917–1989) geschenkt bekommen hatte. „Steinblüten“. 1960 Lüdecke hatte 1949 die Berliner Synchron GmbH gegründet, Öl auf Leinwand. 70 × 80 cm (27 ½ × 31 ½ in.). Unten und Buchholz hatte kurz vorher begonnen, auch als Syn - rechts signiert und datiert: FWinter 60. Rückseitig chronsprecher zu arbeiten. Diesen Zweig verfolgte er wäh- mit Pinsel in Schwarz betitelt, signiert und datiert: rend seiner ganzen Karriere, seine Stimme ist in über 1000 Steinblüten fWinter 60. Werkverzeichnis: Nicht bei Filmen zu hören. An Buchholz´ Karriere als Filmschauspieler Lohberg. Mit einer Expertise von Dr. Gabriele Loh- war Lüdecke in der Frühzeit entscheidend beteiligt. Seine berg, Trier, vom Oktober 2019. [3016] Gerahmt. Firma Inter West Film produzierte einige sehr erfolgreiche Filme, mit denen Horst Buchholz zum Star wurde, so „Die EUR 30.000–40.000 Halbstarken“ (1956), „Endstation Liebe“ (1957/58) und „Nasser USD 33,000–44,000 Asphalt“ (1958).

Grisebach — Herbst 2019 245 244 N N 630 Carl Buchheister 632 Carl Buchheister 1890 – Hannover – 1964 1890 – Hannover – 1964

„Komposition Schwa“. 1962 Ausstellung „Komposition Stra“. 1959 Ausstellung Materialbild: Öl und Collage auf Hartfaser. Carl Buchheister. Mailand, Gallerie Schwarz, 1962 / Ölrelief: Öl auf Hartfaser mit Loch. 100 × 133 cm Carl Buchheister. Zehn Jahre Malerei 1949-1959. Im Künstlerrahmen. 58,5 × 80 cm (62,6 × 87 cm) Carl Buchheister. Turin, Galleria il punto arte moder- (39 ⅜ × 52 ⅜ in.). Rückseitig mit Tuschpinsel signiert, Gemälde. Gouachen. Zeichnungen. Frankfurt a. M., (23 × 31 ½ in. (24 ⅝ × 34 ¼ in.)). Rückseitig mit Blei- na, 1962 / Carl Buchheister. Abstrakte Arbeiten. bezeichnet, betitelt und datiert: Carl Buchheister Galerie Daniel Cordier, 1959, Kat.-Nr. 38 / Deutscher stift signiert, bezeichnet, betitelt und datiert: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, 1984, Hannover Weidetorstr. 49 tel. 690046 Komposition Künstlerbund. 9. Ausstellung. Wiesbaden, Städtisches C. Buchheister Hannover Kps. Schwa 1962. Auf dem Kat.-Nr. 69 Stra 1959. Werkverzeichnis: Buchheister/Kemp Museum, 1959, Kat.-Nr. 33 / 50er Jahre. Köln, Galerie Spannrahmen betitelt, datiert, signiert und bezeich- Literatur und Abbildung 1959/79. [3508] Orangerie-Reinz, 1986, Kat.-Nr. 18, Abb. S. 11 net: Komposition Schwa 1962 C. Buchheister Hannover. Irmelin und Paul Labeer: Seit 45. Die Kunst unserer Provenienz Rückseitig Etiketten der Ausstellungen Mailand und Zeit. Bd. III. Brüssel, La Connaissance, 1972, Abb. S. 24 / Ehemals Daniel Cordier, Paris/Frankfurt a. M. Turin 1962 (s.u.). Werkverzeichnis: Buchheister/Kemp Manfred de la Motte (Hg.): Carl Buchheister [=Bd. 14 1962/26. [3508] der Taschenbuchreihe der Galerie Hennemann], Bonn, EUR 20.000–30.000 1977 USD 22,000–33,000 EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

631 Emil Schumacher Hagen 1912 – 1999 San José/Ibiza

„Samedan IV-H-4/9“. 1998 Farbserigrafie über Öl auf Holz.81 × 120 cm (31 ⅞ × 47 ¼ in.). Unten rechts mit Kreide signiert: Schumacher. Rückseitig mit Filzstift in Schwarz be- titelt, signiert und datiert: Wie man in den Himmel kommt Schumacher 98. Das Werk ist im Archiv der Emil Schumacher Stiftung unter der Nr. 0/4.151 re- gistriert. Eines von 49 Werken aus der Serie: Samedaner Serigraphien. [3346] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 247 246

633 Bernhard Heiliger 634 Wilhelm Wessel Stettin 1915 – 1995 Berlin 1904 – Iserlohn – 1971

„Kleine Nike“. 1955 „Phantôme rouge“. 1964 Provenienz Kupfer-Galvano, auf Steinsockel montiert. Öl auf Leinwand. 100 × 80 cm (39 ⅜ × 31 ½ in.). Oben Anticuariato S.A. Galerie de Arte Antiguo y Moderno, San 60 × 21 × 16 cm (ohne Sockel) (23 ⅝ × 8 ¼ × 6 ¼ in.). rechts signiert: Wessel. Unten rechts signiert und Isidro, Peru, 1964 / Privatsammlung, Süddeutschland Werkverzeichnis: Wellmann 177. Eine von 6 Kupfer- datiert: Wessel 64. Rückseitig mit Pinsel in Schwarz Galvanos aus einer Gesamtauflage von 12 Exemplaren. bezeichnet, signiert, datiert, betitelt und bezeichnet: EUR 6.000–8.000 [3573] No. 13 W. Wessel „Phantôm Rouge“ 1984 100 x 80 cm. USD 6,590–8,790 Rückseitig auf der Leinwand mit einem Stempel für EUR 8.000–12.000 die Ausfuhrgenehmigung aus Peru von 2007. Online- Ausstellung USD 8,790–13,200 Werkverzeichnis: WW-B-1964/02. [3550] Gerahmt. Wilhelm Wessel. Iserlohn, Villa Wessel, 2010

Grisebach — Herbst 2019 249 248 R 635 Hann Trier 636 Bernhard Heiliger Düsseldorf-Kaiserswerth 1915 – 1999 Castiglione della Stettin 1915 – 1995 Berlin Pescaia „Weiblicher Torso II“. 1953/60 „Sevillana“. 1957 Bronze mit brauner Patina, auf Steinsockel montiert. Öl auf Leinwand. 81 × 130 cm (31 ⅞ × 51 ⅛ in.). Unten 70 × 31 × 27 cm (27 ½ × 12 ¼ × 10 ⅝ in.). Werkverzeich- rechts monogrammiert und datiert: hT 57. Auf dem nis: Wellmann 224. Einer von zwei Güssen. Witterungs- Spannrahmen signiert und betitelt: hTrier Sevillana. spuren. [3573] Dort Etikett zur Austellung Köln 1958 sowie ein Etikett der Galerie Der Spiegel, Köln. Werkverzeichnis: EUR 15.000–20.000 Gerlach-Laxner 191. [3357] Gerahmt. USD 16,500–22,000 Provenienz Sammlung Bankhaus Oppenheim, Köln / Unterneh- menssammlung, Nordrhein-Westfalen (seit 2004)

EUR 10.000–15.000 USD 11,000–16,500

Ausstellung Hann Trier. Köln, Kölnischer Kunstverein, 1958, Kat.- Nr. 52

Grisebach — Herbst 2019 251 250

637 Bernard Schultze 638 Bernard Schultze Schneidemühl 1915 – 2005 Köln Schneidemühl 1915 – 2005 Köln

„Höhle des Grottenolms“. 2004 „Migof-Monster unterwegs“. 1980 Öl auf Leinwand. 100 × 80 cm (39 ⅜ × 31 ½ in.). Unten Öl auf Leinwand. 80 × 100 cm (31 ½ × 39 ⅜ in.). rechts monogrammiert und datiert: BS 2004. Rück- Unten rechts signiert und datiert: Bernard Schultze seitig monogrammiert: BS. Werkverzeichnis: Diede- 80. Rückseitig signiert, betitelt und datiert: Bernard rich/Herrmann 04/22. [3548] Gerahmt. Schultze „Migof-Monster unterwegs“ 1980. Werk- Provenienz verzeichnis: Diederich/Herrmann 80/11. [3154] Privatsammlung, Rheinland Gerahmt. Provenienz EUR 4.000–6.000 Ehemals Galerie Schüler, Berlin USD 4,400–6,590 EUR 7.000–9.000 USD 7,690–9,890

Grisebach — Herbst 2019 253 252

639 Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff 1923 - Berlin - 2011 bzw. Grötzingen 1921 – lebt in Berlin

Circus 6. 2007 Messing und Zinn, auf Schiefersockel montiert. 15 × 19 × 15,5 cm (ohne Sockel) (5 ⅞ × 7 ½ × 6 ⅛ in.). Auf der Unterseite des Sockels monogrammiert und datiert (eingeritzt): M-D 2007. Werkverzeichnis: Nicht mehr bei Schwarz. Unikat. [3172]

EUR 6.000–8.000 USD 6,590–8,790

640 Fritz Winter Altenbögge 1905 – 1976 Herrsching am Ammersee

„Erdbild I“. 1962 Ausstellung Öl auf Leinwand. 80,5 × 90 cm (31 ¾ × 35 ⅜ in.). Unten Fritz Winter. Ölgemälde und Gouachen. St. Gallen, rechts signiert und datiert: FWinter 62. Rückseitig Galerie im Erker, 1962 betitelt und signiert Erdbild 1 FWinter 62. Werkver- zeichnis: Lohberg 2412. [3525] Gerahmt.

EUR 12.000–15.000 USD 13,200–16,500

Grisebach — Herbst 2019 255 254

641 Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff 1923 - Berlin - 2011 bzw. Grötzingen 1921 – lebt in Berlin

„Hand I“. 1975 Messing und Zinn, auf Steinsockel montiert. 14 × 30 × 16,5 cm (ohne Sockel) (5 ½ × 11 ¾ × 6 ½ in.). Werkverzeichnis: Schwarz 337. Unikat. [3615]

EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

642 Peter Brüning Düsseldorf 1929 – 1970 Ratingen

„Bild II (Nr. 87)“. 1958 Ausstellung Öl auf Leinwand. 97 × 130 cm (38 ¼ × 51 ⅛ in.). Unten Peter Brüning. Düsseldorf, Galerie 22, 1958 / 6 nie- links signiert und datiert: Brüning 58. Auf dem Keil- mieckich malarzy. Warschau, Galerie Sztuki nowo- rahmen ein Etikett der Galerie krzywe koko, War- czesnej, krzywe kolo, 1959 / Von der Abstraktion zum schau, und ein Stempel der Galerie van de Loo, Informel. Düsseldorf, Galerie Zimmer, 1979, m. Abb München. Werkverzeichnis: Otten 233. Literatur und Abbildung [3520] Gerahmt. Art International, Vol. II, Nr. 8, Zürich, November Provenienz 1958, Abb. S. 36 Privatsammlung, Süddeutschland

EUR 30.000–40.000 USD 33,000–44,000

Grisebach — Herbst 2019 257 256

643 Norbert Kricke 644 Brigitte und Martin 1922 – Düsseldorf – 1984 Matschinsky-Denninghoff 1923 - Berlin - 2011 bzw. Grötzingen 1921 – lebt in Berlin Ohne Titel. 1953 Kreide, Kohle und Grafit auf Papier.58,6 × 45 cm (23 ⅛ × 17 ¾ in.). Die Zeichnung wird aufgenommen in „Ramm I“. 1970 das Werkverzeichnis von Norbert Kricke von Sabine Messing und Zinn. 22,5 × 54 × 34 cm (ohne Sockel) Kricke-Güse, Berlin, unter der Nummer 53/026. (8 ⅞ × 21 ¼ × 13 ⅜ in.). Werkverzeichnis: Schwarz 268. [3615] Gerahmt. [3526]

EUR 6.000–8.000 EUR 15.000–20.000 USD 6,590–8,790 USD 16,500–22,000

Ausstellung Matschinsky-Denninghoff. Berlin, Nationalgalerie, 1970, Nr. 25 (Faltblatt), Abb. auf der Titelseite / Matschinsky- Denninghoff. Plastik und Zeichnung. Braunschweig, Kunstverein, 1970, Kat.-Nr. 32

Die große Version dieser Skulptur (Schwarz 270) steht im Garten von Schloss Gottorf in Schleswig.

Grisebach — Herbst 2019 259 258

645 Michael Ausstellung 646 Werner Tübke Figurationen. Stuttgart, Württembergischer Kunst- Schönebeck/Elbe 1929 – 2004 Leipzig Schoenholtz verein, 1967 / Michael Schoenholtz. Bochum, Städti- sche Kunstgalerie, 1968, Kat.-Nr. 10 (m. Abb.) / Micha- Duisburg 1937 – 2019 Berlin el Schoenholtz. Hannover, Galerie Brusberg, 1969 / Aufstand. 1957 Michael Schoenholtz, Plastiken, Radierungen, Zeich- Tuschpinsel und -feder und blaue Tinte auf Bütten. „Nature Morte“. 1966 nungen. Wolfsburg, Kunstverein, im Schloss, 1969, 50,7 × 75,6 cm (20 × 29 ¾ in.). Unten links signiert, Sandstein, auf Holzsockel montiert. 39 × 105 × 40 cm Kat.-Nr. 3 / Preis der Böttcherstraße. Bremen, Kunst- datiert und bezeichnet: Tübke 1957 Leipzig. Leichte (mit Sockel) (15 ⅜ × 41 ⅜ × 15 ¾ in.). Werkverzeichnis: halle, 1969 / Berliner Realisten. Karlsruhe, Badischer Randmängel, vertikale Mittelfalte. [3141] Wedewer S 43 (dort monogrammiert und datiert: Kunstverein, 1970 / Michael Schoenholtz. Karlsruhe, Provenienz MS 66). Unikat. [3573] Grafikmeyer, 1971 / Große Kunstausstellung, München, Privatsammlung, Norddeutschland Provenienz 1971 / Michael Schoenholtz, Ausstellung des Neuen Privatsammlung, Baden-Württemberg Berliner Kunstvereins. Berlin, Schloss Charlottenburg, EUR 7.000–9.000 Große Orangerie, 1972, Kat.-Nr. 17 (mit Abb.) / Michael USD 7,690–9,890 EUR 8.000–12.000 Schoenholtz. München, Galerie Stangl, 1974 / Deutsche USD 8,790–13,200 Bildhauer der Gegenwart. Augsburg, Kunstverein, 1974 / Michael Schoenholtz. Villingen-Schwenningen, Städtische Galerie, 1974 / Michael Schoenholtz. Heidel- berg, Galerie Rothe / Kunstpreis der Stadt Darmstadt, Michael Schoenholtz, Plastik, Zeichnung, Graphik. Darmstadt, Mathildenhöhe; Duisburg, Wilhelm Lehm- bruck Museum, 1977 Literatur und Abbildung Michael Schoenholtz. In: Detlef Bluemler, Lothar Romain (Hg.): Künstler, Kritisches Lexikon der Gegen- wart, Ausgabe 72, Heft 27, 4. Quartal 2005, Abb. Nr. 5

Grisebach — Herbst 2019 261 260

647 Gerhard Altenbourg 649 Gerhard Altenbourg Rödichen/Thüringen 1926 – 1989 Meißen Rödichen/Thüringen 1926 – 1989 Meißen

„Zwiegespräch und einsame Kreise“. 1971 „Deine Arme Stricke: Ceres; und Erquickung“. 1984 Ausstellung Tempera, Aquarell und chinesische Tusche auf Aqua- Farbkreide, Aquarell, Rötel, Kohle und Bleistift auf Gerhard Altenbourg. Das einsschauende Ausschauen. rellpapier. 18 × 23 cm (7 ⅛ × 9 in.). Unten mittig Fabriano Roma-Bütten. 67 × 48,5 cm (26 ⅜ × 19 ⅛ in.). Köpfe und Szenen 1949 bis 1986. Zum 60. Geburtstag monogrammiert: GA. Rückseitig mit Tuschfeder Unten links betitlt und signiert: Deine Arme Stricke: von Gerhard Altenbourg. Berlin, Galerie Brusberg, betitelt, signiert und datiert: Zwiegespräch und Ceres; und Erquickung Altenbourg. Unten rechts 1986/87 / Gerhard Altenbourg. Arbeiten 1947-1987. einsame Kreise Altenbourg 71. Werkverzeichnis: monogrammiert: GA. Mit dem runden Prägestempel: Bremen, Kunsthalle; Tübingen, Kunsthalle; Hannover, Janda 71/3. [3182] Gerahmt. ALTENBOURG GA. Rückseitig mit der Werknummer Sprengel Museum; Berlin, Akademie der Künste, 1988, Provenienz bezeichnet und signiert: 84/50 Altenbourg. Werk- Kat.-Nr. 181 Privatsammlung, Norddeutschland (1971 in der Galerie verzeichnis: Janda 84/50. [3263] Gerahmt. Brusberg, Hannover, erworben) EUR 4.000–6.000 EUR 3.000–4.000 USD 4,400–6,590 USD 3,300–4,400

648 Gerhard Altenbourg Rödichen/Thüringen 1926 – 1989 Meißen

„Der Alte und das junge Gemüse“. 1965 Aquarell, Tuschfeder und -pinsel, chinesische Tusche und Bleistift auf Pergament. 20,8 × 15,9 cm (8 ¼ × 6 ¼ in.). Unten innerhalb der Darstellung monogrammiert und datiert: GA 65. Rückseitig unten betitelt: Der Alte und das junge Gemüse. Werkverzeichnis: Janda 65/26. [3182] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland / Privatsammlung, London (1967 in der Galerie Brusberg, Hannover, erworben)

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Ausstellung Gerhard Altenbourg. Leipzig, Galerie Wort & Werk, 1966 Literatur und Abbildung Brusberg Berichte 1/67. Informationen der Galerie Brusberg mit umfangreichen Lagerkatalog. Galerie Brusberg, Hannover, 1967, S. 1; Altenbourg, Gerhard und Annegret Janda: Gerhard Altenbourg. Werk-Ver- zeichnis 1947–1969. Hannover, Verlag der Galerie Brusberg, 1969, S. 179, mit Abb

Grisebach — Herbst 2019 263 262 N 650 Pablo Picasso 651 Bruno Goller Málaga 1881 – 1973 Mougins Gummersbach 1901 – 1998 Düsseldorf

„Hibou au crayon“. 1947 Häuser. Lithografie auf Arches-Velin.63,5 × 48 cm Öl auf Leinwand. 85 × 45,2 cm (33 ½ × 17 ¾ in.). (64,5 × 50 cm) (25 × 18 ⅞ in. (25 ⅜ × 19 ⅝ in.)). Sig- [3465] Gerahmt. niert. Werkverzeichnis: Rau 152 / Bloch 412. Einer von Provenienz 50 nummerierten Abzügen. [3560] Privatsammlung, Rheinland (direkt vom Künstler erworben) EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400 EUR 20.000–30.000 USD 22,000–33,000

Grisebach — Herbst 2019 265 264 N 652 Friedrich Schröder- Sonnenstern Kaukehmen 1892 – 1982 Berlin

„Omega der geschändeten Kraft“. Um 1952 Ausstellung Farb- und Bleistift auf Papier. 30 × 39,2 cm Friedrich Schröder-Sonnenstern. Hannover, Kestner- (11 ¾ × 15 ⅜ in.). Unten links betitelt: OMEGA DER Gesellschaft, 1973, Kat.-Nr. 65 GESCHÄNDETEN KRAFT. Unten rechts signiert und Literatur und Abbildung bezeichnet: Friedrich Schröder-Sonnensterns Gestal- Panderma 5. Sondernummer Schroeder-Sonnenstern. ten. Auf der Rückpappe ein Etikett der Ausstellung Der größte in Deutschland lebende Maler. Le plus Hannover 1973 (s.u.). [3475] Gerahmt. grand peintre vivant en Allemagne. Basel, Panderma Provenienz Verlag, 1961, Abb. o. S. Ehemals Carl Laszlo, Basel

EUR 5.000–7.000 Wir danken Klaus Ferentschik, Berlin, für freundliche Hin- USD 5,490–7,690 weise.

653 Friedrich Schröder- Sonnenstern Kaukehmen 1892 – 1982 Berlin

„Der Händenträger - eine komisch-dramatische Mondlust- Ausstellung spieltragödie?“. 1958 Friedrich Schröder-Sonnenstern. Hannover, Kestner- Farbstift auf Schoellershammer-Karton. Gesellschaft, und Berlin, Haus am Waldsee, 1973, 50,9 × 72,8 cm (20 × 28 ⅝ in.). Unten links mit Bleistift Kat.-Nr. 134, Abb. S. 110 betitelt: DER HÄNDENTRÄGER EINE KOMISCH DRAMA- TISCHE MONDLUSTSPIELTRAGÖDIE? Unten rechts signiert und datiert: F.S. SONNENSTERN'S GESTALTEN Wir danken Klaus Ferentschik, Berlin, für freundliche Hin- 1958 [Paraphe]. Rückseitig mit einem Text bezeichnet. weise. [3284] Gerahmt.

EUR 8.000–10.000 USD 8,790–11,000

Grisebach — Herbst 2019 267 266

654 Gustav Seitz 655 Horst Janssen Neckarau bei Mannheim 1906 – 1969 Hamburg 1929 – Hamburg – 1995

„Saladin Schmitt“. 1963/64 Saladin Schmitt (1883–1951) war von 1919 bis 1949 Regisseur Ohne Titel. 1967 Bronze mit olivbrauner Patina, auf Steinsockel mon- und Intendant des Schauspielhauses Bochum. Farbstift und Bleistift auf Karton. 50,7 × 39,2 cm tiert. 33 × 20 × 26 cm (ohne Sockel) (13 × 7 ⅞ × 10 ¼ in.). (20 × 15 ⅜ in.). Oben links datiert, signiert und Am Hals hinten signiert: Seitz. Werkverzeichnis: bezeichnet: 11.7.67 Janssen mein Liebling. Leicht Grohn 393. Einer von maximal 7 Güssen. [3472] gebräunt. [3284] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 EUR 4.000–6.000 USD 5,490–7,690 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 269 268

656 Horst Antes 657 Walter Stöhrer Heppenheim 1936 – lebt in Karlsruhe und Castellina/Chianti Stuttgart 1937 – 2000 Scholderup

„A 38“. 1962 Ohne Titel (Aus der Reihe „Schwarze Toscana“). 1978 Mischtechnik auf Ingres-Bütten. 70,4 × 100 cm Mischtechnik auf Papier. 99,5 × 70 cm (27 ¾ × 39 ⅜ in.). Unten links mit Kreide in Weiß (39 ⅛ × 27 ½ in.). Oben mittig signiert und datiert: mit der Werknummer bezeichnet und signiert: W. Stöhrer Juni 1978. Rückseitig oben mittig mit dem A 38 Antes. Rückseitig mit Kreide in Schwarz sig- Atelierstempel in Blau und dem Adressstempel der niert und datiert: Antes 62. Sorgfältig restaurierter Villa Romana. Das Werk wird aufgenommen in das vertikaler Riss. [3079] Gerahmt. Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier von Hanne Forstbauer, Scholderup (in Vorbereitung). [3325] EUR 12.000–15.000 Rahmen: 16. Jahrhundert (Leihgabe Olaf Lemke, USD 13,200–16,500 Antike Rahmen, Berlin).

EUR 8.000–12.000 USD 8,790–13,200

Grisebach — Herbst 2019 271 270

658 Horst Antes Heppenheim 1936 – lebt in Karlsruhe und Castellina/Chianti

„Figur schwarz-violett“. 1968 Acryl auf Leinwand. 70,5 × 60,7 cm (27 ¾ × 23 ⅞ in.). Unten rechts signiert: Antes. Rückseitig mit Pinsel in Schwarz betitelt, bezeichnet, datiert, signiert und gewidmet: Figur schwarz-violett Aquatec 1968 Antes. Werkverzeichnis: Volkens 1968-3. [3415]

EUR 40.000–60.000 USD 44,000–65,900

Ausstellung Weder gut noch böse. Kirche – Kunst – Diakonie: Die Sammlung Paul und Hanna Gräb. München, Galerie im Rathaus, Darmstadt, Evangelischer Oberkirchenrat u. Kronach, Kunstverein, 1997

„Ich drehe, biege, breche, dehne und spanne die Figur, bis das Bild von der Leinwand fällt, vor oder hinter ihr steht, ein längst Bekanntes ist, von alther vertraut ist, die Leinwand

Membran ist.“ Horst Antes

Grisebach — Herbst 2019 273 272

659 Henning Kürschner 660 Rainer Kriester Wernigerode 1941 – lebt in Berlin Plauen 1935 – 2002 Castellaro/Ligurien

„Blaue Figur“. 1991 Weißes Fragment 2. 1991 Acryl auf Packpapier. 184 × 91 cm (72 ½ × 35 ⅞ in.). Kalkstein. 30 × 25 × 29 cm (11 ¾ × 9 ⅞ × 11 ⅜ in.). Unten mittig datiert und signiert: 91 Kürschner. Auf Auf der Unterseite gewidmet und signiert: Kriester. der Rahmenrückwand mit Bleistift signiert: Kürschner. Werkverzeichnis: Nicht bei Daß. Unikat. [3263] Darunter mit Pinsel in Schwarz betitelt und datiert: Blaue Figur 1991. [3221] Gerahmt. EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590 EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 275 274

661 Bernar Venet 662 Bruno Romeda Château-Arnoux-Saint-Auban 1941 – lebt in New York und Brescia 1933 – 2017 Opio Südfrankreich Cerchio. 1989 „Combinaisons électives de lignes indétérminées“. 1992 Holz, farbig gefasst, auf Holzplinthe. 72 × 66 × 15 cm Zwei Blatt: Mischtechnik, jeweils auf festem Papier, (mit Plinthe) (28 ⅜ × 26 × 5 ⅞ in.). Auf der Plinthe vom Künstler auf Velin montiert. Jeweils 28 × 43,2 cm hinten mit Bleistift signiert und datiert: ROMEDA 89. (11 × 17 in.) (Velin: 81 × 73 cm (31 ⅞ × 28 ¾ in.)). Auf [3543] dem Velin mit Grafit betitelt, signiert und datiert: Provenienz Combinaisons électives de lignes indétérminées Privatsammlung, Berlin (in der Galerie Springer, Berlin Venet Bernar 1992. [3581] Gerahmt. erworben)

EUR 10.000–15.000 EUR 6.000–8.000 USD 11,000–16,500 USD 6,590–8,790

Grisebach — Herbst 2019 277 276

663 Jesús Rafael Soto 664 Alexander Calder Ciudad Bolívar 1923 – 2005 Paris Philadelphia 1898 – 1976 New York

Ohne Titel. 1968 „The Spiral“. Um 1940 Brosche aus Weiß- und Gelbgold, Lapislazuli und Brosche aus Messing und Stahldraht, vergoldet. Serigrafie auf Aluminium.6,9 × 6,8 × 2 cm 9,5 × 8 cm (3 ¾ × 3 ⅛ in.). Die Brosche ist im Archiv (2 ¾ × 2 ⅝ × ¾ in.). Rückseitig signiert und datiert. Mit der Calder Foundation, New York, unter der Nummer einem Zertifikat vom Gem Montebello Archiv, Mailand, A05542 registriert. Unikat. [3318] vom 5. November 2014. Eines von 25 nummerierten Provenienz Exemplaren. Mailand, GEM Montebello. Mit Lederetui. Privatsammlung (1969 in den Perls Galleries, New York, [3318] erworben) / Privatsammlung, Baden-Württemberg

EUR 15.000–20.000 EUR 30.000–40.000 USD 16,500–22,000 USD 33,000–44,000

Grisebach — Herbst 2019 279 278

666 Nicola de Maria Foglianise 1954 – lebt in Turin

„La mia camera in volo con me dentro“. 1977/79 Aquarell, Gouache, Bleistift und Collage auf Papier. 32,8 × 21,1 cm (12 ⅞ × 8 ¼ in.). Rückseitig vom Künstler mit einem zweiten Papier beklebt. Dort mit Bleistift betitelt und signiert (zweifach): nicola „LA MIA CAMERA IN VOLO CON ME DENTRO“ nicola de maria. Mit Tinte in Blau bezeichnet und datiert: A 1979 con un disegno di 2 anni primi 1977 –1979 . [3159] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,400–6,590

665 Dieter Appelt Niemegk, Brandenburg 1935 – lebt in Berlin

„Die Basis des Lebens“. 1977 Ausstellung Objektkasten (Holz, Leinen, Nägel, Teller, Lehm). Dieter Appelt. Berlin, Galerie Nothelfer, 1977 / Vom 50 × 60 × 6 cm (19 ⅝ × 23 ⅝ × 2 ⅜ in.). Unten rechts Tafelbild bis zum Happening: die Medien der bilden- mit Bleistift signiert und datiert: Appelt 77. [3559] den Kunst. Berlin, Neuer Berliner Kunstverein e.V. in Provenienz der Neuen Nationalgalerie, 1977 / Dieter Appelt – Prä- Nachlass Galerie Werner Kunze, Berlin / Privat- sentation zur Buchpremiere Erinnerungsspur – Stati- sammlung, Hessen sche Vibrationen. Berlin, Galerie Werner Kunze, 1979

EUR 3.000–4.000 USD 3,300–4,400

Grisebach — Herbst 2019 281 280

667 Klaus Fußmann 668 Klaus Fußmann Velbert 1938 – lebt in Berlin und Gelting Velbert 1938 – lebt in Berlin und Gelting

Margeriten und Rudbeckia. 1995 Rosen. 1995 Gouache auf schwerem genarbten Velin. Aquarell auf schwerem genarbten Velin. 58 × 77 cm 56,5 × 77,5 cm (22 ¼ × 30 ½ in.). Unten rechts sig- (22 ⅞ × 30 ⅜ in.). Unten rechts datiert, bezeichnet niert, bezeichnet und datiert: Fußmann Gelting 95. und signiert: 15.8. G[elting] 1995 Fußmann. [3185] Gerahmt. [3185] Gerahmt. Provenienz Provenienz Privatsammlung, Berlin (vom Künstler erworben) Privatsammlung, Berlin (vom Künstler erworben)

EUR 5.000–7.000 EUR 4.000–6.000 USD 5,490–7,690 USD 4,400–6,590

Grisebach — Herbst 2019 283 282

669 Klaus Fußmann 670 Klaus Fußmann Velbert 1938 – lebt in Berlin und Gelting Velbert 1938 – lebt in Berlin und Gelting

Blick nach Osten. 1991 Grün vor Wald II. 1990 Pastell auf Papier. 75,7 × 74,5 cm (29 ¾ × 29 ⅜ in.). Öl auf Leinwand. 120 × 110,5 cm (47 ¼ × 43 ½ in.). Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: Fuß- Unten rechts signiert und datiert: Fußmann 90. mann G [= Gelting] 91. [3185] Gerahmt. [3185] Gerahmt. Provenienz Provenienz Privatsammlung, Berlin (vom Künstler erworben) Privatsammlung, Berlin (vom Künstler erworben)

EUR 5.000–7.000 EUR 7.000–9.000 USD 5,490–7,690 USD 7,690–9,890

Grisebach — Herbst 2019 285 284 Grisebach Partner und

Repräsentanzen Grisebach Berlin and Representatives

Stefanie Busold Dr. Arnulf Herbst Anne Ganteführer-Trier Norddeutschland Hessen Nordrhein-Westfalen/Benelux [email protected] [email protected] [email protected] T +49 40 4600 9010 T +49 175 408 5399 T +49 170 57 57 464

Grisebach Berlin Fasanenstraße 25 10719 Berlin T +49 30 885 915 0 F +49 30 882 41 45 [email protected] grisebach.com Diandra Donecker Micaela Kapitzky Benny Höhne Sophia von Westerholt Dr. Annegret Funk [email protected] [email protected] Nordrhein-Westfalen/Benelux Nordrhein-Westfalen/Benelux Baden-Württemberg T +49 30 885 915 27 T +49 30 885 915 32 [email protected] [email protected] [email protected] T +49 211 8629 2199 T +49 211 8629 2197 T +49 711 248 48 57

Dr. Markus Krause Bernd Schultz Jesco von Puttkamer Moritz von der Heydte Urs Lanter [email protected] [email protected] Süddeutschland/Österreich/Italien Bayern Schweiz T +49 30 885 915 29 T +49 30 885 915 0 [email protected] [email protected] [email protected] T +49 89 227 633 T +49 89 227 632 T +41 44 212 8888

Wilfried Utermann Aurélie Tanaqui Maureen Sarro [email protected] Frankreich New York, USA/Kanada T +49 231 4764 3757 [email protected] [email protected] T +33 603 20 36 27 T +1 212 308 0762

Grisebach — Herbst 2019 Herbstauktionen in Berlin 27. bis 30. November 2019 Autumn Auctions in Berlin, 27 – 30 November 2019 Herbst 2019 Herbst 2019 HerbstHerbst 2019 2019 PhotographiePhotographie Ausgewählte Werke Kunst des 19. JahrhundertsKunst des 19.

Kunst des 19. Jahrhunderts 27. November 2019 Photographie 27. November 2019 Ausgewählte Werke 28. November 2019 Eine Europäische Unternehmenssammlung

Kunst des 19. Jahrhunderts Photographie ORANGERIE Ausgewählte Werke Mittwoch, 27. November 2019, 15 Uhr Eine Europäische Unternehmenssammlung Große Tiere. Von animalisch bis politisch Donnerstag, 28. November 2019, 18 Uhr Mittwoch, 27. November 2019, 18 Uhr Donnerstag, 28. November 2019, 15 Uhr Herbst 2019 Herbst 2019 Herbst 2019 Herbst 2019 Third Floor Moderne Kunst Moderne Zeitgenössische Kunst Werke aus einer rheinischen Privatsammlung

Werke aus einer Third Floor

Moderne Kunst 29. November 2019 rheinischen Privatsammlung 29. November 2019 Zeitgenössische Kunst 29. November 2019 Schätzwerte bis 3.000 Euro 30. November 2019

Moderne Kunst Werke aus einer rheinischen Privatsammlung Zeitgenössische Kunst Third Floor Freitag, 29. November 2019, 11 Uhr Freitag, 29. November 2019, Freitag, 29. November 2019, 18 Uhr Samstag, 30. November 2019, 11 Uhr/15 Uhr ca. 14 Uhr (im Anschluss an Moderne Kunst)

Grisebach — Herbst 2019 Rainer Fetting. Willy Brandt. 1996. Bronze mit goldbrauner Patina. Höhe (mit Plinthe) 85 × 31,5 × 38,5 cm. Schätzpreis EUR 25.000–35.000 Berliner Bildhauer. Frühes 18. Jahrhundert. Königlich-preußischer Adler. Um 1701/10. Lindenholz, geschnitzt, vergoldet. 98 × 186 × 45 cm. Schätzpreis EUR 6.000–8.000 Gerhard Richter. Detail. Los 769 Von animalischbispolitisch Von animalischbispolitisch ORANGERIE ORANGERIE Große Tiere. Große Tiere. Auktion 312 Auktion 312 Auktion 312 Donnerstag, 28. November 2019, 15Uhr Donnerstag, 28. November 2019, 15Uhr Donnerstag, 28. November 2019, 15Uhr grisebach.com grisebach.com grisebach.com Hinweise zum Katalog Catalogue Instructions Noch Fragen?

1 1 Wir bieten Ihnen Hilfe und Alle Katalogbeschreibungen sind online und auf Anfrage in Englisch Descriptions in English of each item included in this catalogue are • Dokumentation und Aufarbeitung erhältlich. available online or upon request. Unterstützung in allen Fragen von Sammlungen 2 2 Basis für die Umrechnung der EUR-Schätzpreise: The basis for the conversion of the EUR-estimates: rund um die Kunst – auch USD 1,00 = EUR 0,91 (Kurs vom 23. September 2019) USD 1.00 = EUR 0.91 (rate of exchange 23 September 2019) außerhalb der Auktionen. • Schätzungen für Versicherungen 3 3 Bei den Katalogangaben sind Titel und Datierung, wenn vorhanden, The titles and dates of works of art provided in quotation marks und Erbteilungszwecke vom Künstler bzw. aus den Werkverzeichnissen übernommen. Die- originate from the artist or are taken from the catalogue raisonné. se Titel sind durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Undatierte Undated works have been assigned approximate dates by Grisebach Werke haben wir anhand der Literatur oder stilistisch begründbar based on stylistic grounds and available literature. • Suche nach Restauratoren, Rahmern, zeitlich zugeordnet. 4 4 Dimensions given in the catalogue are measurements taken in cen - Fotografen, Lagermöglichkeiten Alle Werke wurden neu vermessen, ohne die Angaben in Werkver- timeters and inches (height by width by depth) from the actual zeichnissen zu übernehmen. Die Maßangaben sind in Zentimetern works. For originals, the size given is that of the sheet; for prints, the und Inch aufgeführt. Es gilt Höhe vor Breite vor Tiefe. Bei Origina- size refers to the plate or block image. Where that differs from the • Provenienzrecherche len wird die Blattgröße, bei Drucken die Darstellungsgröße bzw. size of the sheet on which it is printed, the dimensions of the sheet Plattengröße angegeben. Wenn Papier- und Darstellungsmaß nicht follow in parentheses ( ). Special print marks or printed designations annähernd gleich sind, ist die Papiergröße in runden Klammern an- for these works are not noted in the catalogue. Signatures, designa- • Private Sales gegeben. Bei druckgrafischen Werken wurde auf Angabe der ge - tions and foundry marks are mentioned. “Bezeichnung” (“inscrip- druckten Bezeichnungen verzichtet. Signaturen, Bezeichnungen tion”) means an inscription from the artist’s own hand, in contrast to und Gießerstempel sind aufgeführt. „Bezeichnung“ bedeutet eine “Beschriftung” (“designation”) which indicates an inscription from eigenhändige Aufschrift des Künstlers, im Gegensatz zu einer „Be- the hand of another. schriftung“ von fremder Hand. 5 5 When describing paper, “Bütten paper” denotes machine-made Bei den Papieren meint „Büttenpapier“ ein Maschinenpapier paper manufactured with the texture and finish of “Bütten”. Other mit Büttenstruktur. Ergänzende Angaben wie „JW Zanders“ oder designations of paper such as “JW Zanders” or “BFK Rives” refer to „BFK Rives“ beziehen sich auf Wasserzeichen. Der Begriff „Japan - respective watermarks. The term “Japan paper” refers to both hand papier“ bezeichnet sowohl echtes wie auch maschinell hergestell - and machine-made Japan paper. tes Japanpapier. 6 6 All sale objects may be viewed and examined before the auction; Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor they are sold as is. The condition of the works corresponds to their der Versteigerung besichtigt und geprüft werden; sie sind ge- age. The catalogues list only such defects in condition as impair the braucht. Der Erhaltungszustand der Kunstwerke ist ihrem Alter overall impression of the art work. For every lot there is a condition entsprechend; Mängel werden in den Katalogbeschreibungen nur report which can be requested. erwähnt, wenn sie den optischen Gesamteindruck der Arbeiten 7 beeinträchtigen. Für jedes Kunstwerk liegt ein Zustandsbericht Those numbers printed in brackets [ ] refer to the consignors listed vor, der angefordert werden kann. in the Consignor Index, with [E] referring to property owned by 7 Grisebach. Die in eckigen Klammern gesetzten Zeichen beziehen sich auf die 8 Einlieferer, wobei [E] die Eigenware kennzeichnet. Only works already framed at the time of consignment will be sold 8 framed. Es werden nur die Werke gerahmt versteigert, die gerahmt einge- Laura von Bismarck Sophia von Westerholt liefert wurden. +49 30 885 915 24 +49 211 862 921 99 [email protected] [email protected] Fasanenstraße 25 Bilker Straße 4 10719 Berlin 40213 Düsseldorf

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Grisebach — Herbst 2019 Versteigerungsbedingungen des Bieters während der Versteigerung abgegeben. Das von dem 30 %. Auf den Teil des Hammer preises, der EUR 500.000 über- Bieter genannte Gebot bezieht sich ausschließlich auf den Ham- steigt, wird ein Aufgeld von 25 % berechnet. Auf den Teil des merpreis, umfasst also nicht Aufgeld, etwaige Umlagen und Um- Hammer preises, der EUR 2.000.000 übersteigt, wird ein Aufgeld der Grisebach GmbH satzsteuer, die hinzukommen. Das Gebot muss den Kunstgegen- von 20 % berechnet. In diesem Aufgeld sind alle pauschalen Ge- stand, auf den es sich bezieht, zweifelsfrei und möglichst unter bühren sowie die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten (Differenz- Nennung der Los-Nummer, des Künstlers und des Titels, benennen. besteuerung nach § 25a UStG). Sie werden bei der Rechnungstel- Telefonische Gebote können von Grisebach aufgezeichnet lung nicht einzeln ausgewiesen. werden. Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Käufern, denen nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG) im Bieter mit der Aufzeichnung einverstanden. Die Aufzeichnung wird Inland geliefert wird und die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, spätestens nach drei Monaten gelöscht, sofern sie nicht zu Be- kann auf Wunsch die Rechnung nach der Regelbesteuerung gemäß weiszwecken benötigt wird. Absatz B. ausgestellt werden. Dieser Wunsch ist bei Beantragung § 1 3. d) Gebote über das Internet der Bieter nummer anzugeben. Eine Korrektur nach Rechnungs- Der Versteigerer Grisebach bestimmt Ort und Zeitpunkt der Versteigerung. Gebote über das Internet sind nur zulässig, wenn der Bieter von stellung ist nicht möglich. Sie ist berechtigt, Ort oder Zeitpunkt zu ändern, auch wenn der Grisebach zum Bieten über das Internet unter Verwendung eines b) Bei Kunstwerken mit der Kennzeichnung „N“ für Import handelt es 1. Auktions katalog bereits versandt worden ist. Benutzernamens und eines Passwortes zugelassen worden ist und sich um Kunstwerke, die in die EU zum Verkauf eingeführt wurden. Die Versteigerung erfolgt im Namen der Grisebach GmbH – nach- die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennt. Die Zu- In diesen Fällen wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Ein- folgend: „Grisebach“ genannt. Der Auktionator handelt als deren lassung erfolgt ausschließlich für die Person des Zugelassenen, ist fuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 7 % des Hammerpreises Vertreter. Er ist gem. § 34b Abs. 5 GewO öffentlich bestellt. Die § 3 also höchst persönlich. Der Benutzer ist verpflichtet, seinen Be- erhoben. Versteigerung ist somit eine öffentliche Versteigerung i. S. § 474 Durchführung der Versteigerung nutzernamen und sein Passwort Dritten nicht zugänglich zu ma- B. Bei im Katalog mit dem Buchstaben „R“ hinter der Losnummer ge- Abs. 1 S. 2 und § 383 Abs. 3 BGB. chen. Bei schuldhafter Zuwiderhandlung haftet er Grisebach für kennzeichneten Kunstgegenständen berechnet sich der Kaufpreis 2. 1. Bieternummer daraus entstandene Schäden. wie folgt: Die Versteigerung erfolgt in der Regel für Rechnung des Einliefe- Jeder Bieter erhält von Grisebach eine Bieternummer. Er hat Gebote über das Internet sind nur rechtswirksam, wenn sie a) Aufgeld rers, der unbenannt bleibt. Nur die im Eigentum von Grisebach die Verstei gerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. hinreichend bestimmt sind und durch Benutzernamen und Pass- Auf den Hammerpreis berechnet Grisebach ein Aufgeld von 25 %. befindlichen Kunstgegenstände werden für eigene Rechnung ver- Von unbekannten Bietern benötigt Grisebach zur Erteilung wort zweifelsfrei dem Bieter zuzuordnen sind. Die über das Inter- Auf den Teil des Hammerpreises, der EUR 500.000 übersteigt, wird steigert. Sie sind im Katalog mit „E“ gekennzeichnet. der Bieternummer spätestens 24 Stunden vor Beginn der Verstei- net übertragenen Gebote werden elektronisch protokolliert. Die ein Aufgeld von 20 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, 3. gerung eine schriftliche Anmel dung mit beigefügter zeitnaher Richtigkeit der Protokolle wird vom Käufer anerkannt, dem jedoch der EUR 2.000.000 übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % berech- Die Versteigerung erfolgt auf der Grundlage dieser Versteigerungs- Bankreferenz. der Nachweis ihrer Unrichtig keit offensteht. net. bedingungen. Die Versteigerungsbedingungen sind im Auktionska- Nur unter einer Bieternummer abgegebene Gebote werden Grisebach behandelt Gebote, die vor der Versteigerung über b) Umsatzsteuer talog, im Internet und durch deutlich sichtbaren Aushang in den auf der Verstei gerung berücksichtigt. das Internet abgegeben werden, rechtlich wie schriftliche Gebote. Auf den Hammerpreis und das Aufgeld wird die jeweils gültige Räumen von Grisebach veröffentlicht. Durch Abgabe eines Gebots 2. Aufruf Internetgebote während einer laufenden Versteigerung werden gesetzliche Umsatzsteuer erhoben (Regelbesteuerung mit „R“ erkennt der Käufer diese Versteigerungsbedingungen als verbind - Die Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes beginnt mit wie Gebote aus dem Saal berücksichtigt. gekennzeichnet). Sie beträgt derzeit 19 %. lich an. dessen Aufruf durch den Auktionator. Er ist berechtigt, bei Aufruf 4. Der Zuschlag c) Umsatzsteuerbefreiung von der im Katalog vorgesehenen Reihenfolge abzuweichen, Los- a) Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Ge- Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen Nummern zu verbinden oder zu trennen oder eine Los-Nummer bots kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Zuschlag verpflich- berechnet, die in Staaten innerhalb der EU von Unternehmen er- § 2 zurückzuziehen. tet den Bieter, der unbenannt bleibt, zur Abnahme des Kunstge- worben und aus Deutschland exportiert werden, wenn diese bei Katalog, Besichtigung und Versteigerungstermin Der Preis wird bei Aufruf vom Auktionator festgelegt, und genstandes und zur Zahlung des Kaufpreises (§ 4 Ziff. 1). Beantragung und Erhalt ihrer Bieter nummer ihre Umsatzsteuer- zwar in Euro. Gesteigert wird um jeweils 10 % des vorangegangenen b) Der Auktionator kann bei Nichterreichen des Limits einen Zuschlag Identifikations nummer angegeben haben. Eine nachträgliche Be- 1. Katalog Gebots, sofern der Auktionator nicht etwas anderes bestimmt. unter Vorbehalt erteilen. Ein Zuschlag unter Vorbehalt wird nur rücksichtigung, insbesondere eine Korrektur nach Rechnungs- Vor der Versteigerung erscheint ein Auktionskatalog. Darin werden 3. Gebote wirk sam, wenn Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen stellung, ist nicht möglich. zur allgemeinen Orientierung die zur Versteigerung kommenden a) Gebote im Saal nach dem Tag der Versteigerung schriftlich bestätigt. Sollte in der Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegen- Kunst gegen stände abgebildet und beschrieben. Der Katalog ent- Gebote im Saal werden unter Verwendung der Bieternummer ab - Zwischenzeit ein anderer Bieter mindestens das Limit bieten, er- ständen berechnet, die gemäß § 6 Abs. 4 UStG in Staaten außerhalb hält zusätz lich Angaben über Urheberschaft, Technik und Signatur gegeben. Ein Vertrag kommt durch Zuschlag des Auktionators zu - hält dieser ohne Rücksprache mit dem Bieter, der den Zuschlag der EU geliefert werden und deren Käufer als ausländische Abneh- des Kunst gegen standes. Nur sie bestimmen die Beschaffenheit stande. unter Vorbehalt erhalten hat, den Zuschlag. mer gelten und dies entsprechend § 6 Abs. 2 UStG nachgewiesen des Kunst gegen standes. Im übrigen ist der Katalog weder für die Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat c) Der Auktionator hat das Recht, ohne Begründung ein Gebot abzu- haben. Im Ausland anfallende Einfuhr umsatz steuer und Zölle trägt Beschaffenheit des Kunstgegenstandes noch für dessen Erschei- er dies mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung von lehnen oder den Zuschlag zu verweigern. Wird ein Gebot abge- der Käufer. nungsbild (Farbe) maß gebend. Der Katalog weist einen Schätzpreis Grisebach unter Vorlage einer Vollmacht des Dritten anzuzeigen. lehnt oder der Zuschlag verweigert, bleibt das vorangegangene Die vorgenannten Regelungen zur Umsatzsteuer entsprechen in Euro aus, der jedoch lediglich als Anhaltspunkt für den Ver- Anderenfalls kommt bei Zuschlag der Vertrag mit ihm selbst zu- Gebot wirksam. dem Stand der Gesetzgebung und der Praxis der Finanzverwaltung. kehrswert des Kunst gegen stan des dient, ebenso wie etwaige An- stande. d) Der Auktionator kann einen Zuschlag zurücknehmen und den Änderungen sind nicht ausgeschlossen. gaben in anderen Währungen. b) Schriftliche Gebote Kunst gegenstand innerhalb der Auktion neu ausbieten, 2. Fälligkeit und Zahlung Der Katalog wird von Grisebach nach bestem Wissen und Mit Zustimmung von Grisebach können Gebote auf einem dafür – wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot von ihm über- Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Gewissen und mit großer Sorgfalt erstellt. Er beruht auf den bis vorgesehenen Formular auch schriftlich abgegeben werden. Sie sehen und dies von dem übersehenen Bieter unverzüglich bean - Der Kaufpreis ist in Euro an Grisebach zu entrichten. Schecks zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlichten oder sonst all- müssen vom Bieter unterzeichnet sein und unter Angabe der Los- standet worden ist, und andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber ange- gemein zugänglichen Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Nummer, des Künstlers und des Titels den für den Kunstgegen- – wenn ein Bieter sein Gebot nicht gelten lassen will oder nommen. Einlieferers. stand gebotenen Hammerpreis nennen. Der Bieter muss die Ver- – wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Eine Begleichung des Kaufpreises durch Aufrechnung ist nur Für jeden der zur Versteigerung kommenden Kunstgegen- steigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen. Übt der Auktionator dieses Recht aus, wird ein bereits erteilter mit un be strittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen stände kann bei ernstlichem Interesse ein Zustandsbericht von Mit dem schriftlichen Gebot beauftragt der Bieter Grisebach, Zuschlag unwirksam. zulässig. Grisebach angefordert und es können etwaige von Grisebach ein - seine Gebote unter Berücksichtigung seiner Weisungen abzuge- e) Der Auktionator ist berechtigt, ohne dies anzeigen zu müssen, bis Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen ein etwaiges geholte Expertisen eingesehen werden. ben. Das schriftliche Gebot wird von Grisebach nur mit dem Betrag zum Erreichen eines mit dem Einlieferer vereinbarten Limits auch Kursrisiko sowie alle Bankspesen zulasten des Käufers. Die im Katalog, im Zustandsbericht oder in Expertisen ent- in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes Ge - Gebote für den Einlieferer abzugeben und den Kunstgegenstand 3. Verzug haltenen Angaben und Beschreibungen sind Einschätzungen, keine bot zu überbieten. dem Einlieferer unter Benennung der Einlieferungsnummer zuzu- Ist der Kaufpreis innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Garantien im Sinne des § 443 BGB für die Beschaffenheit des Kunst- Ein Vertrag auf der Grundlage eines schriftlichen Gebots schlagen. Der Kunstgegenstand bleibt dann unverkauft. Rechnung noch nicht beglichen, tritt Verzug ein. gegenstandes. kommt mit dem Bieter durch den Zuschlag des Auktionators Ab Eintritt des Verzuges verzinst sich der Kaufpreis mit 1 % Grisebach ist berechtigt, Katalogangaben durch Aushang am zustande. monatlich, unbeschadet weiterer Schadensersatzansprüche. Ort der Versteigerung und unmittelbar vor der Versteigerung des Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für denselben § 4 Zwei Monate nach Eintritt des Verzuges ist Grisebach be - betreffen den Kunstgegenstandes mündlich durch den Auktionator Kunst gegenstand ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zu- Kaufpreis, Zahlung, Verzug rechtigt und auf Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem zu berichtigen oder zu ergänzen. schlag, wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. Name und Anschrift des Käufers zu nennen. 2. Besichtigung c) Telefonische Gebote 1. Kaufpreis Ist der Käufer mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, Alle zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände werden vor Telefonische Gebote sind zulässig, wenn der Bieter mindestens 24 Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. kann Grise bach nach Setzung einer Nachfrist von zwei Wochen der Versteigerung zur Vorbesichtigung ausgestellt und können be - Stunden vor Beginn der Versteigerung dies schriftlich beantragt Hinzu kommen können pauschale Gebühren sowie die gesetzliche vom Vertrag zurücktreten. Damit erlöschen alle Rechte des Käu- sichtigt und geprüft werden. Ort und Zeit der Besichtigung, die und G riseba ch zugestimmt hat. D er Bieter muss die Versteigerungs- Umsatz steuer. fers an dem erstei gerten Kunst gegen stand. Grisebach fest legt, sind im Katalog angegeben. Die Kunstgegen- bedingungen als verbindlich anerkennen. A. a) Bei Kunstgegenständen ohne besondere Kennzeichnung im Kata- Grisebach ist nach Erklärung des Rücktritts berechtigt, vom stände sind gebraucht und werden in der Beschaffenheit verstei - Die telefonischen Gebote werden von einem während der log berechnet sich der Kaufpreis wie folgt: Bei Käufern mit Wohn- Käufer Schadensersatz zu verlangen. Der Schadensersatz umfasst gert, in der sie sich im Zeit punkt der Versteigerung befinden. Verstei gerung im Saal anwesenden Mitarbeiter von Grisebach sitz innerhalb des Gemeinschaftsgebietes der Europäischen Union insbe sondere das Grisebach entgangene Entgelt (Einliefererkom- entgegen genommen und unter Berücksichtigung der Weisungen (EU) berechnet Grisebach auf den Hammerpreis ein Aufgeld von mission und Aufgeld), sowie angefallene Kosten für Katalogabbil- 294 295

Grisebach — Herbst 2019 dungen und die bis zur Rückgabe oder bis zur erneuten Versteige- § 7 § 8 Informationen rung des Kunst gegen standes anfallenden Transport-, Lager- und Haftung Schlussbestimmungen Versicherungs kosten. Wird der Kunstgegenstand an einen Unterbieter verkauft 1. Beschaffenheit des Kunstgegenstandes 1. Nebenabreden für Bieter oder in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haf- Der Kunstgegenstand wird in der Beschaffenheit veräußert, in der Änderungen dieser Versteigerungsbedingungen im Einzelfall oder tet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. er sich bei Erteilung des Zuschlags befindet und vor der Versteige- Nebenabreden bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform. Grisebach hat das Recht, den säumigen Käufer von künftigen rung besichtigt und geprüft werden konnte. Ergänzt wird diese 2. Fremdsprachige Fassung der Versteigerungsbedingungen Ver stei gerungen auszuschließen und seinen Namen und seine Beschaffen heit durch die Angaben im Katalog (§ 2 Ziff. 1) über Ur- Soweit die Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen als Adresse zu Sperrzwecken an andere Auktionshäuser weiterzugeben. heberschaft, Technik und Signatur des Kunstgegenstandes. Sie be - der deutschen Sprache vorliegen, ist stets die deutsche Fassung ruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlich- maßgebend. ten oder sonst allgemein zugänglichen Erkennt nissen sowie auf 3. Anwendbares Recht § 5 den Angaben des Einlieferers. Weitere Beschaffen heits merkmale Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Die Verteilung der Bieternummern erfolgt eine Stunde vor Beginn der Nachverkauf sind nicht verein bart, auch wenn sie im Katalog beschrieben oder Das Abkommen der Vereinten Nationen über Verträge des interna - Auktion. Wir bitten um rechtzeitige Registrierung. Nur unter dieser erwähnt sind oder sich aus schriftlichen oder mündlichen Aus- tionalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Nummer abgegebene Gebote werden auf der Auktion berück- Während eines Zeitraums von zwei Monaten nach der Auktion kön - künften, aus einem Zustands bericht, Expertisen oder aus den Ab- 4. Erfüllungsort sichtigt. Von Bietern, die Grisebach noch unbekannt sind, benötigt nen nicht versteigerte Kunstgegenstände im Wege des Nachver- bildungen des Katalogs ergeben sollten. Eine Garantie (§ 443 BGB) Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit dies rechtlich verein- Grisebach spätestens 24 Stunden vor Beginn der Auktion eine kaufs erworben werden. Der Nachverkauf gilt als Teil der Verstei- für die vereinbarte Beschaffenheit des Kunstgegenstandes wird bart werden kann, Berlin. schriftliche Anmeldung. gerung. Der Interessent hat persönlich, telefonisch, schriftlich nicht übernommen. 5. Salvatorische Klausel Sie haben auch die Möglichkeit, schriftliche oder telefonische Gebote an oder über das Internet ein Gebot mit einem bestimmten Betrag 2. Rechte des Käufers bei einem Rechtsmangel (§ 435 BGB) Sollte eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungs- den Versteigerer zu richten. Ein entsprechendes Auftragsformular abzugeben und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich an- Weist der erworbene Kunstgegenstand einen Rechtsmangel auf, bedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit liegt dem Katalog bei. Über www.grisebach.com können Sie live zuerkennen. Der Vertrag kommt zustande, wenn Grisebach das weil an ihm Rechte Dritter bestehen, kann der Käufer innerhalb der übrigen Bestimmungen davon unberührt. Anstelle der unwirk- über das Internet die Auktionen verfolgen und sich zum online-live Gebot innerhalb von drei Wochen nach Eingang schriftlich an - einer Frist von zwei Jahren (§ 438 Abs. 4 und 5 BGB) wegen dieses samen Bestimmung gelten die entsprechenden gesetzlichen Vor- Bieten registrieren. Wir bitten Sie in allen Fällen, uns dies bis nimmt. Die Bestimmungen über Kaufpreis, Zahlung, Verzug, Abho- Rechts man gels vom Vertrag zurücktreten oder den Kaufpreis min- schriften. spätestens zum 28. November 2019, 11 Uhr mitzuteilen. lung und Haftung für in der Versteigerung erworbene Kunstgegen- dern (§ 437 Nr. 2 BGB). Im übrigen werden die Rechte des Käufers 6. Streitbeilegungsverfahren Die Berechnung des Aufgeldes ist in den Versteigerungsbedingungen stände gelten entsprechend. aus § 437 BGB, also das Recht auf Nach erfüllung, auf Schadener- Die Grisebach GmbH ist grundsätzlich nicht bereit und verpflich- unter § 4 geregelt; wir bitten um Beachtung. Die Versteigerungsbe- satz oder auf Ersatz ver geblicher Aufwendungen ausgeschlossen, tet, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlich- dingungen sind am Ende des Kataloges abgedruckt. Die englische es sei denn, der Rechts mangel ist arglistig verschwiegen worden. tungsstelle teilzunehmen. Übersetzung des Kataloges finden Sie unter www.grisebach.com. § 6 3. Rechte des Käufers bei Sachmängeln (§ 434 BGB) Grisebach ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in Entgegennahme des ersteigerten Kunstgegenstandes Weicht der Kunstgegenstand von der vereinbarten Beschaffenheit diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen (Urheberschaft, Technik, Signatur) ab, ist der Käufer berech t i g t , Schätzwert von mindestens EUR 1.000 haben, wurden vor der 1. Abholung innerhalb von zwei Jahren ab Zuschlag (§ 438 Abs. 4 BGB) vom Ver- Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell Der Käufer ist verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand spä - trag zurückzutreten. Er erhält den von ihm gezahlten Kaufpreis (§ 4 abgeglichen. testens einen Monat nach Zuschlag abzuholen. Ziff. 1 der Verstei gerungsbedingungen) zurück, Zug um Zug gegen Grisebach ist jedoch nicht verpflichtet, den ersteigerten Rückgabe des Kaufgegenstandes in unverändertem Zustand am Kunst gegen stand vor vollständiger Bezahlung des in der Rechnung Sitz von Grisebach. Ansprüche auf Minderung des Kaufpreises ausgewiesenen Betrages an den Käufer herauszugeben. (§ 437 Nr. 2 BGB), auf Schadens ersatz oder auf Ersatz vergeblicher Das Eigentum geht auf den Käufer erst nach vollständiger Be- Aufwendungen (§ 437 Nr. 3 BGB) sind ausgeschlossen. Dieser Haf- gleichung des Kaufpreises über. tungsausschluss gilt nicht, soweit Grisebach den Mangel arglistig 2. Lagerung verschwiegen hat. Bis zur Abholung lagert Grisebach für die Dauer eines Monats, Das Rücktrittsrecht wegen Sachmangels ist ausgeschlossen, gerech net ab Zuschlag, den ersteigerten Kunstgegenstand und sofern Grisebach den Kunstgegenstand für Rechnung des Einliefe - versichert ihn auf eigene Kosten in Höhe des Kaufpreises. Danach rers ver äußert hat und die größte ihr mögliche Sorgfalt bei Ermitt- hat Grisebach das Recht, den Kunstgegenstand für Rechnung des lung der im Katalog genannten Urheberschaft, Technik und Signa- Käufers bei einer Kunst spedition einzulagern und versichern zu tur des Kunst gegenstandes aufgewandt hat und keine Gründe lassen. Wahlweise kann Grisebach statt dessen den Kunstgegen- vorlagen, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln. In diesem stand in den eigenen Räumen ein lagern gegen Berechnung einer Falle verpflichtet sich Grisebach, dem Käufer das Aufgeld, etwaige monatlichen Pauschale von 0,1 % des Kaufpreises für Lager- und Umlagen und die Umsatz steuer zu erstatten. Versicherungskosten. Außerdem tritt Grisebach dem Käufer alle ihr gegen den Ein- 3. Versand lieferer, dessen Name und Anschrift sie dem Käufer mitteilt, zuste- Beauftragt der Käufer Grisebach schriftlich, den Transport des er- henden Ansprüche wegen der Mängel des Kunstgegenstandes ab. steigerten Kunstgegenstandes durchzuführen, sorgt Grisebach, Sie wird ihn in jeder zulässigen und ihr möglichen Weise bei der sofern der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, für einen sachgerech- Geltendmachung dieser Ansprüche gegen den Einlieferer unter- ten Transport des Werkes zum Käufer oder dem von ihm benann- stützen. ten Em pfän ger durch eine Kunstspedition und schließt eine ent- 4. Fehler im Versteigerungsverfahren sprechende Transportversicherung ab. Die Kosten für Verpackung, Grisebach haftet nicht für Schäden im Zusammenhang mit der Ab- Versand und Versicherung trägt der Käufer. gabe von mündlichen, schriftlichen, telefonischen oder Internet- 4. Annahmeverzug geboten, soweit ihr nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Holt der Käufer den Kunstgegenstand nicht innerhalb von einem Last fällt. Dies gilt insbesondere für das Zustandekommen oder Monat ab (Ziffer 1) und erteilt er innerhalb dieser Frist auch keinen den Bestand von Telefon-, Fax- oder Datenleitungen sowie für Auftrag zur Versendung des Kunstgegenstandes (Ziffer 3), gerät er Übermittlungs-, Übertragungs- oder Übersetzungsfehler im Rah- in Annahme verzug. men der eingesetzten Kommunikationsmittel oder seitens der für 5. Anderweitige Veräußerung die Entgegennahme und Weitergabe eingesetzten Mitarbeiter. Für Veräußert der Käufer den ersteigerten Kunstgegenstand seiner- Missbrauch durch unbefugte Dritte wird nicht gehaftet. Die Haf- seits, bevor er den Kaufpreis vollständig bezahlt hat, tritt er be- tungsbeschränkung gilt nicht für Schäden an der Verletzung von reits jetzt erfüllungshalber sämtliche Forderungen, die ihm aus Leben, Körper oder Gesundheit. dem Weiterverkauf zustehen, an Grisebach ab, welche die Abtre- 5. Verjährung tung hiermit annimmt. Soweit die abgetretenen Forderungen die Für die Verjährung der Mängelansprüche gelten die gesetzlichen Grisebach zuste henden Ansprüche übersteigen, ist Grisebach ver- Verjährungsfristen des § 438 Abs. 1 Ziffer 3 BGB (2 Jahre). pflichtet, den zur Erfüllung nicht benötigten Teil der abgetretenen Forderung unverzüglich an den Käufer abzutreten.

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Grisebach — Herbst 2019 Conditions of Sale c) Phoned-in absentee bids and the auctioneer is furthermore authorized to knock down the Bids may permissibly be phoned in, provided that the bidder applies work of art to the Consignor, citing the consignment number. In such in writing to be admitted as a telephone bidder, and does so at the event, the work of art shall go unsold. of Grisebach GmbH latest twenty-four (24) hours prior to the auction commencing, and furthermore provided that Grisebach has consented. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. Section 4 Bids phoned in will be taken by a Grisebach employee present Purchase Price, Payment, Default at the auction on the floor, and will be submitted in the course of the auction in keeping with the instructions issued by the bidder. The 1. Purchase price bid so submitted by the bidder shall cover exclusively the hammer The purchase price consists of the hammer price plus buyer’s pre- price, and thus shall not comprise the buyer’s premium, any allo- mium. Additionally, lump sum fees may be charged along with stat- Section 1 Grisebach, will be set out in the catalogue. The works of art are used cated costs that may be charged, or turnover tax. The bid must un- utory turnover tax. The Auction House and will be sold “as is”, in other words in the condition they are in at ambiguously designate the work of art to which it refers, and must A. a) For works of art that have not been specially marked in the cata- the time of the auction. wherever possible provide the lot number, the artist and the title of logue, the purchase price will be calculated as follows: 1. 3. the work. For buyers having their residence in the community territory of The auction will be implemented on behalf of Grisebach GmbH – Grisebach will determine the venue and time at which the auction is Grisebach may make a recording of bids submitted by tele- the European Union (EU), Grisebach will add a buyer’s premium of referred to hereinbelow as “Grisebach”. The auctioneer will be act- to be held. It is entitled to modify the venue and the time of the auc- phone. By filing the application to be admitted as a telephone bid - 30 % to the hammer price. A buyer’s premium of 25 % will be added ing as Grisebach’s representative. The auctioneer is an expert who tion, also in those cases in which the auction catalogue has already der, the bidder declares its consent to the telephone conversation to that part of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A has been publicly appointed in accordance with Section 34b para- been sent out. being recorded. buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer graph 5 of the Gewerbeordnung (GewO, German Industrial Code). Unless it is required as evidence, the recording shall be de- price that is in excess of EUR 2,000,000. This buyer’s premium will Accordingly, the auction is a public auction as defined by Section leted at the latest following the expiry of three (3) months. include all lump sum fees as well as the statutory turnover tax (mar- 474 paragraph 1 second sentence and Section 383 paragraph 3 of Section 3 d) Absentee bids submitted via the internet gin scheme pursuant to Section 25a of the German Turnover Tax Act). the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code). Calling the Auction Bids may be admissibly submitted via the internet only if Grisebach These taxes and fees will not be itemized separately in the invoice. 2. has registered the bidder for internet bidding, giving him a user Buyers to whom delivery is made within , as defined As a general rule, the auction will be performed on behalf of the 1. Bidder number name and password, and if the bidder has acknowledged the Con- by the German Turnover Tax Act, and who are entitled to deduct in- Consignor, who will not be named. Solely those works of art owned Grisebach will issue a bidder number to each bidder. Each bidder is ditions of Sale as being binding upon it. The registration shall be put taxes, may have an invoice issued to them that complies with the by Grisebach shall be sold at auction for the account of Grisebach. to acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. non-transferable and shall apply exclusively to the registered par- standard taxation provisions as provided for hereinabove in para- Such items will be marked by an “E” in the catalogue. At the latest twenty-four (24) hours prior to the start of the ty; it is thus entirely personal and private. The user is under obliga- graph B. Such invoice is to be requested when applying for a bidder 3. auction, bidders as yet unknown to Grisebach must register in writ- tion to not disclose to third parties its user name or password. number. It is not possible to perform any correction retroactively The auction shall be performed on the basis of the present Condi- ing, providing a written bank reference letter of recent date, so as Should the user culpably violate this obligation, it shall be held lia- after the invoice has been issued. tions of Sale. The Conditions of Sale are published in the catalogue to enable Grisebach to issue a bidder number to them. ble by Grisebach for any damages resulting from such violation. b) Works of art marked by the letter “N” (for Import) are works of art of the auction and on the internet; furthermore, they are posted in At the auction, only the bids submitted using a bidder number Bids submitted via the internet shall have legal validity only if that have been imported from outside the EU for sale. In such an easily accessible location in the Grisebach spaces. By submit- will be considered. they are sufficiently determinate and if they can be traced back to event, the import turnover tax advanced, in the amount of cur- ting a bid, the buyer acknowledges the Conditions of Sale as being 2. Item call-up the bidder by its user name and password beyond any reasonable rently 7 % on the hammerprice, will be charged in addition to the binding upon it. The auction of the individual work of art begins by its being called doubt. The bids transmitted via the internet will be recorded elec- buyer’s premium. up by the auctioneer. The auctioneer is entitled to call up the works tronically. The buyer acknowledges that these records are correct, B. For works of art marked in the catalogue by the letter “R” behind the of art in a different sequence than that published in the catalogue, but it does have the option to prove that they are incorrect. lot number, the purchase price is calculated as follows: Section 2 to join catalogue items to form a lot, to separate a lot into individual In legal terms, Grisebach shall treat bids submitted via the in- a) Buyer’s premium Catalogue, Pre-Sale Exhibition and Date of the Auction items, and to pull an item from the auction that has been given a lot ternet at a point in time prior to the auction as if they were bids Grisebach will add a buyer’s premium of 25% to the hammer price. number. submitted in writing. Bids submitted via the internet while an auc- A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer 1. Catalogue When the work of art is called up, its price will be determined tion is ongoing shall be taken into account as if they were floor bids. price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 15 % will Prior to the auction date, an auction catalogue will be published. by the auctioneer, denominated in euros. Unless otherwise deter- 4. Knock down be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR This provides general orientation in that it shows images of the mined by the auctioneer, the bid increments will amount to 10 % of a) The work of art is knocked down to the winning bidder if, following 2,000,000. works of art to be sold at auction and describes them. Additionally, the respective previous bid. three calls for a higher bid, no such higher bid is submitted. Upon b) Turnover tax the catalogue will provide information on the work’s creator(s), 3. Bids the item being knocked down to it, this will place the bidder under The hammer price and the buyer's premium will each be subject to technique, and signature. These factors alone will define the char- a) Floor bids obligation to accept the work of art and to pay the purchase price the statutory turnover tax in the respectively applicable amount acteristic features of the work of art. In all other regards, the cata- Floor bids will be submitted using the bidder number. A sale and (Section 4 Clause 1). The bidder shall not be named. (standard taxation provisions, marked by the letter "R"). Currently, logue will not govern as far as the characteristics of the work of art purchase agreement will be concluded by the auctioneer bringing b) Should the bids not reach the reserve price set by the Consignor, the this amounts to 19 %. or its appearance are concerned (color). The catalogue will provide down the hammer to end the bidding process. auctioneer will knock down the work of art at a conditional hammer c) Exemption from turnover tax estimated prices in EUR amounts, which, however, serve solely as Where a bidder wishes to submit bids in the name of a third price. This conditional hammer price shall be effective only if No turnover tax will be charged where works of art are sold that are an indication of the fair market value of the work of art, as does any party, it must notify Grisebach of this fact at the latest twenty-four Grisebach confirms this bid in writing within three (3) weeks of the acquired in states within the EU by corporations and exported out- such information that may be provided in other currencies. (24) hours prior to the auction commencing, submitting a corre- day of the auction. Should another bidder submit a bid in the mean- side of Germany, provided that such corporations have provided Grisebach will prepare the catalogue to the best of its knowl- sponding power of attorney from that third party. In all other cases, time that is at least in the amount of the reserve price, the work of their turnover tax ID number in applying for and obtaining their bid- edge and belief, and will exercise the greatest of care in doing so. once the work of art has been knocked down, the sale and purchase art shall go to that bidder; there will be no consultations with the der number. It is not possible to register this status after the invoice The catalogue will be based on the scholarly knowledge published agreement will be concluded with the person who has placed the bidder to whom the work of art has been knocked down at a condi- has been issued, and more particularly, it is not possible to perform up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, bid. tional hammer price. a correction retroactively. and on the information provided by the Consignor. b) Written absentee bids c) The auctioneer is entitled to refuse to accept a bid, without provid- No turnover tax shall be charged for the sale of works of art Seriously interested buyers have the opportunity to request Subject to Grisebach consenting to this being done, bids may also ing any reasons therefor, or to refuse to knock down a work of art to that are delivered, pursuant to Section 6 paragraph 4 of the Um- that Grisebach provide them with a report outlining the condition of be submitted in writing using a specific form developed for this pur- a bidder. Where a bid is refused, or where a work of art is not satzsteuergesetz (UStG, German Turnover Tax Act), to destinations the work of art (condition report), and they may also review any ex- pose. The bidder must sign the form and must provide the lot num- knocked down to a bidder, the prior bid shall continue to be valid. located in states that are not a Member State of the EU, provided pert appraisals that Grisebach may have obtained. ber, the name of the artist, the title of the work of art and the ham- d) The auctioneer may revoke any knock-down and may once again that their buyers are deemed to be foreign purchasers and have The information and descriptions contained in the catalogue, mer price it wishes to bid therefor. The bidder must acknowledge call up the work of art in the course of the auction to ask for bids; proved this fact in accordance with Section 6 paragraph 2 of the in the condition report or in expert appraisals are estimates; they the Conditions of Sale as being binding upon it. the auctioneer may do so in all cases in which German Turnover Tax Act. The buyer shall bear any import turnover do not constitute any guarantees, in the sense as defined by Section By placing a written bid, the bidder instructs Grisebach to – The auctioneer has overlooked a higher bid that was submitted in tax or duties that may accrue abroad. 443 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code), for submit such bid in accordance with its instructions. Grisebach shall a timely fashion, provided the bidder so overlooked has immedi- The above provisions on turnover tax correspond to the legis - the characteristics of the work of art. use the amount specified in the written bid only up to whatever ately objected to this oversight; lative status quo and are in line with the practice of the Tax and Grisebach is entitled to correct or amend any information amount may be required to outbid another bidder. – A bidder does not wish to be bound by the bid submitted; or Revenue Authorities. They are subject to change without notice. provided in the catalogue by posting a notice at the auction venue Upon the auctioneer knocking down the work of art to a writ- – There are any other doubts regarding the knock-down of the work 2. Due date and payment and by having the auctioneer make a corresponding statement im - ten bid, a sale and purchase agreement shall be concluded on that of art concerned. The purchase price shall be due for payment upon the work of art mediately prior to calling the bids for the work of art concerned. basis with the bidder who has submitted such written bid. Where the auctioneer exercises this right, any knock-down of a being knocked down to the buyer. 2. Pre-sale exhibition Where several written bids have been submitted in the same work of art that has occurred previously shall cease to be effective. The purchase price shall be paid in euros to Grisebach. All of the works of art that are to be sold at auction will be exhibited amount for the same work of art, the bid received first shall be the e) The auctioneer is authorized, without being under obligation of giv- Cheques and any other forms of non-cash payment are accepted prior to the sale and may be viewed and inspected. The time and winning bid, provided that no higher bid has been otherwise sub- ing notice thereof, to also submit bids on behalf of the Consignor only on account of performance. date of the pre-sale exhibition, which will be determined by mitted or is placed as a floor bid. until the reserve price agreed with the Consignor has been reached, 298 299

Grisebach — Herbst 2019 Payment of the purchase price by set-off is an option only where the At its choice, Grisebach may instead store the work of art in its own the reimbursement of futile expenditure (Section 437 no. 3 of the Information claims are not disputed or have been finally and conclusively deter- premises, charging a monthly lump-sum fee of 0.1 % of the purchase German Civil Code) are hereby contracted out. This exclusion of li- mined by a court’s declaratory judgment. price for the costs of storage and insurance. ability shall not apply should Grisebach have fraudulently con- Where payment is made in a foreign currency, any exchange 3. Shipping cealed the defect. for Bidders rate risk and any and all bank charges shall be borne by the buyer. Where the buyer instructs Grisebach in writing to ship to it the work The right to rescind the agreement for material defects shall 3. Default of art acquired at auction, subject to the proviso that the purchase be contracted out wherever Grisebach has sold the work of art for In cases in which the purchase price has not been paid within two price has been paid in full, Grisebach shall procure the appropri- the account of the Consignor and has exercised, to the best of its (2) weeks of the invoice having been received, the buyer shall be ate shipment of the work of art to the buyer, or to any recipient the ability, the greatest possible care in identi fying the work’s creator(s), deemed to be defaulting on the payment. buyer may specify, such shipment being performed by a specialized technique and signature listed in the catalogue, provided there was Upon the occurrence of such default, the purchase price shall fine art shipping agent; Grisebach shall take out corresponding no cause to doubt these statements’ being correct. In such event, accrue interest at 1 % per month, notwithstanding any other claims shipping insurance. The buyer shall bear the costs of packaging and Grisebach enters into obligation to reimburse the buyer for the buyer’s premium, any allocated costs that may have been charged, to compensation of damages that may exist. shipping the work of art as well as the insurance premium. Bidder numbers are available for collection one hour before the auction. and turnover tax. Two (2) months after the buyer has defaulted on the purchase 4. Default of acceptance Please register in advance. Only bids using this number will be Moreover, Grisebach shall assign to the buyer all of the claims price, Grisebach shall be entitled – and shall be under obligation to Where the buyer fails to pick up the work of art within one (1) month included in the auction. Bidders previously unknown to Grisebach vis-à-vis the Consignor to which it is entitled as a result of the de- do so upon the Consignor’s corresponding demand – to provide to (Clause 1) and fails to issue instructions for the work of art to be must submit a written application no later than 24 hours before the fects of the work of art, providing the Consignor’s name and address the Consignor the buyer’s name and address. shipped to it (Clause 3), it shall be deemed to be defaulting on ac- auction. to the buyer. Grisebach shall support the buyer in any manner that Where the buyer has defaulted on the purchase price, ceptance. We are pleased to accept written absentee bids or telephone bids on the is legally available to it and that it is able to apply in enforcing such Grisebach may rescind the agreement after having set a period of 5. Sale to other parties enclosed bidding form. At www.grisebach.com you can follow the claims against the Consignor. grace of two (2) weeks. Once Grisebach has so rescinded the agree- Should the buyer, prior to having paid the purchase price in full, sell auctions live and register for online live bidding. All registrations for 4. Errors in the auction proceedings ment, all rights of the buyer to the work of art acquired at auction the work of art it has acquired at auction, it hereby assigns to bidding at the auctions should be received no later than Grisebach shall not be held liable for any damages arising in con- shall expire. Grisebach, as early as at the present time and on account of per- 11 a.m. on 28 November 2019. nection with bids that are submitted orally, in writing, by telephone Upon having declared its rescission of the agreement, formance, the entirety of all claims to which it is entitled under such Regarding the calculation of the buyer’s premium, please see the Condi- or via the internet, unless Grisebach is culpable of having acted Grisebach shall be entitled to demand that the buyer compensate it onward sale, and Grisebach accepts such assignment. Insofar as tions of Sale, section 4. The Conditions of Sale are provided at the with intent or grossly negligently. This shall apply in particular to the for its damages. Such compensation of damages shall comprise in the claims so assigned are in excess of the claims to which Grisebach end of this catalogue. The English translation of this catalogue can telephone, fax or data connections being established or continuing particular the remuneration that Grisebach has lost (commission to is entitled, Grisebach shall be under obligation to immediately re- be found at www.grisebach.com. in service, as well as to any errors of transmission, transfer or trans- be paid by the Consignor and buyer’s premium), as well as the costs assign to the buyer that part of the claim assigned to it that is not Grisebach is a partner of the Art Loss Register. All objects in this catalogue lation in the context of the means of communications used, or any of picturing the work of art in the catalogue and the costs of ship- required for meeting its claim. which are uniquely identifiable and which have an estimate of at errors committed by the employees responsible for accepting and ping, storing and insuring the work of art until it is returned or until least 1,000 Euro have been individually checked against the register’s forwarding any instructions. Grisebach shall not be held liable for it is once again offered for sale at auction. database prior to the auction. Where the work of art is sold to a bidder who has submitted a Section 7 any misuse by unauthorized third parties. This limitation of liability lower bid, or where it is sold at the next auction or the auction after Liability shall not apply to any loss of life, limb or health. that, the original buyer moreover shall be held liable for any 5. Statute of limitations amount by which the proceeds achieved at that subsequent auction 1. Characteristics of the work of art The statutory periods of limitation provided for by Section 438 para- are lower than the price it had bid originally. The work of art is sold in the condition it is in at the time it is knocked graph 1 Clause 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Grisebach has the right to exclude the defaulting buyer from down to the buyer, and in which it was viewed and inspected. The Civil Code) (two years) shall apply where the statute of limitations of future auctions and to forward the name and address of that buyer other characteristic features of the work of art are comprised of claims for defects is concerned. to other auction houses so as to enable them to exclude him from the statements made in the catalogue (Section 2 Clause 1) regarding their auctions as well. the work’s creator(s), technique and signature. These statements are based on the scholarly knowledge published up until the date of Section 8 the auction, or otherwise generally accessible, and on the informa- Final provisions Section 5 tion provided by the Consignor. No further characteristic features Post Auction Sale are agreed among the parties, in spite of the fact that such features 1. Collateral agreements may be described or mentioned in the catalogue, or that they may Any modifications of the present Conditions of Sale that may be In the course of a two-month period following the auction, works of garnered from information provided in writing or orally, from a made in an individual case, or any collateral agreements, must be art that have gone unsold at the auction may be acquired through condition report, an expert appraisal or the images shown in the made in writing in order to be effective. post auction sales. The post auction sale will be deemed to be part catalogue. No guarantee (Section 443 of the Bürgerliches Gesetz- 2. Translations of the Conditions of Sale of the auction. The party interested in acquiring the work of art is to buch (BGB, German Civil Code)) is provided for the work of art hav - Insofar as the Conditions of Sale are available in other languages submit a bid either in person, by telephone, in writing or via the in- ing any characteristic features. besides German, the German version shall govern in each case. ternet, citing a specific amount, and is to acknowledge the Condi- 2. Buyer’s rights in the event of a defect of title being given (Section 435 of 3. Governing law tions of Sale as being binding upon it. The sale and purchase agree- the German Civil Code) The laws of the Federal Republic of Germany shall exclusively apply. ment shall come about if Grisebach accepts the bid in writing Should the work of art acquired be impaired by a defect of title be- The United Nations Convention on the International Sale of Goods within three weeks of its having been received. cause it is encumbered by rights of third parties, the buyer may, shall not apply. The provisions regarding the purchase price, payment, de- within a period of two (2) years (Section 438 paragraph 4 and 5 of 4. Place of performance fault, pick-up and liability for works of art acquired at auction shall the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)), rescind the Insofar as it is possible to agree under law on the place of perfor- apply mutatis mutandis. agreement based on such defect of title, or it may reduce the pur- mance and the place of jurisdiction, this shall be Berlin. chase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code). In all other 5. Severability clause regards, the buyer’s rights as stipulated by Section 437 of the Ger- Should one or several provisions of the present Conditions of Sale Section 6 man Civil Code are hereby contracted out, these being the right to be or become invalid, this shall not affect the validity of the other Acceptance of the Work of Art Purchased at Auction demand the retroactive performance of the agreement, the com- provisions. Instead of the invalid provision, the corresponding statu- pensation of damages, or the reimbursement of futile expenditure, tory regulations shall apply. 1. Pick-up unless the defect of title has been fraudulently concealed. 6. Dispute settlement proceedings The buyer is under obligation to pick up the work of art at the latest 3. Buyer’s rights in the event of a material defect being given (Section 434 Grisebach GmbH is not obliged nor willing to participate in dispute one (1) month after it has been knocked down to the buyer. of the German Civil Code) settlement proceedings before a consumer arbitration board. However, Grisebach is not under obligation to surrender to Should the work of art deviate from the characteristic features the buyer the work of art acquired at auction prior to the purchase agreed (work’s creator(s), technique, signature), the buyer shall be price set out in the invoice having been paid in full. entitled to rescind the agreement within a period of two (2) years Title to the work of art shall devolve to the buyer only upon the after the work of art has been knocked down to it (Section 438 para- purchase price having been paid in full. graph 4 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)). 2. Storage The buyer shall be reimbursed for the purchase price it has paid Grisebach shall store the work of art acquired at auction until it is (Section 4 Clause 1 of the Conditions of Sale), concurrently with the picked up, doing so at the longest for one (1) month, and shall insure return of the purchased object in unaltered condition, such return it at its own cost, the amount insured being equal to the purchase being effected at the registered seat of Grisebach. price. Thereafter, Grisebach shall have the right to store the work of Claims to any reduction of the purchase price (Section 437 art with a specialized fine art shipping agent and to insure it there. no. 2 of the German Civil Code), to the compensation of damages or 300 301

Grisebach — Herbst 2019 Service Service Einliefererverzeichnis Impressum Imprint Consignor Index

Zustandsberichte [3003] 559 [3009] 405 [3011] 478 [3016] 629 [3019] 564 Herausgegeben von Provenienzrecherche Database-Publishing Condition reports [3022] 401 [3029] 586 [3050] 480 [3053] 585 [3055] 607, 609, Grisebach GmbH Dr. Sibylle Ehringhaus Digitale Werkstatt [email protected] 611 [3079] 656 [3086] 560 [3091] 450 [3096] 626 [3106] 407 Fasanenstraße 25 J. Grützkau, Berlin +49 30 885 915 0 [3112] 589 [3114] 555 [3115] 449 [3120] 539 [3139] 443, 444 10719 Berlin Text-Lektorat [3141] 646 [3145] 577 [3149] 411, 412, 413, 415, 416, 417, 419, Matthias Sommer, Berlin Herstellung, DTP & Lithographie Schriftliche und telefonische Gebote 420, 421, 422, 423, 424, 425, 426, 427, 428, 429, 430 Geschäftsführer Königsdruck GmbH Absentee and telephone bidding [3154] 441, 462, 463, 465, 623, 638 [3157] 469, 470, 574 Diandra Donecker Photobearbeitung [email protected] [3158] 602 [3159] 503, 601, 666 [3168] 624 [3172] 639 Micaela Kapitzky Ulf Zschommler Gedruckt auf +49 30 885 915 24 [3174] 565 [3182] 566, 647, 648 [3185] 595, 596, 597, 667, 668, Dr. Markus Krause Maxisatin, 135 g/qm 669, 670 [3195] 610 [3196] 505 [3198] 545 [3199] 442, 468, 474, Rigmor Stüssel Photos Rechnungslegung, Abrechnung 507, 567, 570 [3202] 558, 641 [3204] 445 [3206] 410, 431, 439, HRB 25 552, Erfüllungsort Fotostudio Bartsch Schriften Buyer’s/Seller’s accounts 448, 453, 454, 459, 461, 466 [3215] 483 [3221] 659 [3224] 473 und Gerichtsstand Berlin Karen Bartsch, 2019 Fugue, Radim Pesko [email protected] [3227] 571 [3228] 614 [3235] 603 [3241] 402, 436, 446, 451, Recom GmbH & Co. KG, Berlin Aperçu Pro, Colophon Foundry +49 30 885 915 36 491, 493, 496, 499, 500, 502, 516, 517, 524, 591 [3250] 435 Auktionatoren Grisebach GmbH [3256] 408, 515 [3262] 479 [3263] 608, 649, 660 [3269] 472 Dr. Markus Krause Umschlag vorne: © VG Bild- Abbildung auf dem Umschlag vorne: Versand und Versicherung [3275] 490 [3284] 471, 526, 533, 538, 546, 547, 548, 550, 653, Nina Barge Kunst, Bonn 2019 Max Laeuger, Los 569 Shipping and Insurance 655 [3289] 486 [3290] 488 [3300] 509, 619, 620, 628 Dr. Stefan Körner Umschlag hinten: © 2019 Pech- [email protected] [3305] 617, 618 [3318] 663, 664 [3321] 522 [3323] 581 Lena Winter stein Hamburg / Tökendorf Abbildung auf dem Umschlag hinten: +49 30 885 915 54 [3325] 657 [3328] 606 [3329] 583 [3336] 575 [3343] 569 2. und 3. Vorlaufseite: © VG Hermann Max Pechstein, [3346] 434, 455, 456, 561, 582, 598, 604, 631 [3348] 568 Katalogbearbeitung Bild-Kunst, Bonn 2019 Los 440 (Detail) [3357] 635 [3358] 527, 528, 531 [3364] 487, 523 [3369] 438 Dr. Markus Krause Abb. zu Los 541: © Archiv Bau- [3370] 541 [3387] 621 [3406] 447 [3413] 477 [3415] 658 Traute Meins meister, Stuttgart Die bibliographischen Angaben [3421] 432 [3429] 414, 418 [3430] 400 [3440] 492, 494, 495, Stefan Pucks Abb. zu Los 554: © Nürnberg, zu den zitierten Werkverzeichnissen 497 [3442] 554 [3447] 460 [3449] 476 [3452] 458, 588 Dr. Martin Schmidt Germanisches Nationalmuseum, unter www.grisebach.com/de/ [3453] 512 [3465] 651 [3469] 579 [3470] 440 [3471] 584 Nina Barge Deutsches Kunstarchiv, NL Gräf, Auktionen/Kataloge/WVZ_314 [3472] 654 [3475] 532, 534, 535, 536, 537, 542, 543, 544, 652 Laura von Bismarck Lili, I,B-30 [3477] 573 [3502] 484, 580 [3505] 475 [3507] 562, 563 Miriam Klug © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 [3508] 630, 632 [3510] 452, 481, 482, 592 [3511] 457 (für vertretene Künstler) [3513] 525 [3516] 615 [3520] 514, 576, 578, 642 [3521] 551, 552, Research Trotz intensiver Recherche 553 [3525] 594, 640 [3526] 644 [3528] 590, 593 [3531] 572 Miriam Klug war es nicht in allen Fällen [3532] 518, 519, 520, 521 [3535] 406, 622 [3539] 403 möglich, die Rechteinhaber [3542] 557, 616, 643 [3543] 627, 662 [3545] 498 [3548] 637 Textbeiträge ausfindig zu machen. Bitte [3549] 556 [3550] 634 [3554] 511 [3555] 599, 600 [3557] 485 Shantala Sina Branca (SSB) wenden Sie sich an auktionen@ [3558] 501 [3559] 530, 549, 665 [3560] 409, 433, 437, 650 Ulrich Clewing (UC) grisebach.com [3561] 625 [3565] 467 [3567] 508 [3570] 510 [3573] 633, 636, Dr. Andreas Fluck (AF) 645 [3574] 612, 613 [3581] 661 [3587] 404, 489, 506, 513 Oliver Hell (OH) Markenentwicklung und -gestaltung [3589] 504 [3592] 587 [3604] 529 Sina Jentzsch (SJ) Stan Hema, Berlin Susanne Schmid (sch) Dr. Martin Schmidt (MS) Produktion Lucia Schreyer (LS) Nora Rüsenberg Ulrike Sohn (US)

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Grisebach — Herbst 2019 Künstlerverzeichnis Index of Artists

Ackermann: 617-620 Kandinsky: 525 Pechstein: 439, 440, 449, 450, Altenbourg: 647-649 Kanelba: 580 456, 457 Antes: 656, 658 Kelpe: 542 Peiffer Watenphul: 517 Appelt: 665 Kesting: 536, 537 Pfitzner: 506 Baumeister: 541, 616 Kirchner: 445-448 Picasso: 598, 600, 601, 602, 604, Beckmann: 491-498 Kleinschmidt: 509 606, 650 Bellmer: 566 Klimsch: 589 Pissarro: 402 Beothy: 538 Kohlhoff: 484 Purrmann: 490, 570 Bill: 545 Kokoschka: 595-597 Reichel: 555 Birkle: 503, 504 Kollwitz: 473 Röhl: 532, 534, 535 Brüning: 642 Kranz: 564 Rohlfs: 480, 588 Buchheister: 630, 632 Kricke: 643 Romeda: 662 Burchartz: 549 Kriester: 660 Schad: 516 Busch: 523 Kubin: 474 Scheibe: 408 Calder: 664 Kupka: 526-528 Schiele: 471 Chagall: 599 Kürschner: 659 Schlichter: 501 Corinth: 478 Laeuger: 569 Schmidt-Rottluff: 453, 454, 590, Dexel: 524, 533 Laloy: 547 591, 592 Dix: 499 Laserstein: 585 Schnarrenberger: 514 Edzard: 515 Lehmbruck: 435 Schoenholtz: 645 Erbslöh: 432 Lenk: 481, 482 Schröder-Sonnenstern: 652, 653 Ernst: 567 Leusden: 559 Schroeder: 571 Feininger: 479, 518, 519-522 Loeber und Koning: 548 Schultze: 637, 638 Felixmüller: 511 Lozza: 546 Schumacher: 631 Fritsch: 513 Macke, August: 411-430, 466 Seewald: 483 Fußmann: 667-670 Macke, Helmuth: 462, 463, 465 Seitz: 654 Gaul, August: 403, 477 Maillol: 438 Sintenis: 512, 584 Gaul, Winfred: 687 Mammen: 607-611 Soto: 663 Goller: 651 Marcks: 579, 587 Spiro: 407 Gräf: 554 Maria: 666 Stöhrer: 657 Grosz: 500, 502, 507, 508, 510 Marle: 543, 544 Stuckenberg: 556 Grundig: 505 Mataré: 557 Tchelitchew: 562, 563 Grunwaldt: 560 Matisse: 433, 437 Thieler: 626, 627 Hagemeister: 404 Matschinsky-Denninghoff: 639, Thiemann: 565 Hasler: 472 641, 644 Toulouse-Lautrec: 409 Hauser: 628 Meidner: 486, 487 Trier: 635 Heckel: 441, 442, 451, 452, 455, Meistermann: 614 Tübke: 646 581-583, 593, 594 Moll: 434, 436 Uhlmann: 615 Heiliger: 621, 633, 636 Molzahn: 531 Ury: 400, 401, 405, 406 Heise: 561 Morandi: 573 Vallotton: 410 Heldt: 572 Morgner: 469, 470 Venet: 661 Herbin: 539 Mueller: 443, 444 Wauer: 530 Höch: 550-553 Munch: 488 Wessel: 634 Hofer: 574, 577, 578 Münter: 431, 467 Winter: 623-625, 629, 640 Jaeckel: 485 Nay: 622 Wols: 568 Jaenisch: 612, 613 Nesch: 558 Zille: 475, 476 Janssen: 655 Nolde: 458-461 Jawlensky: 468 Nussbaum: 586 304

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