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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kinder- tagesförderung 2018 – 2022 im Land- kreis Mecklenburgische Seenplatte

Jugendhilfeplanung Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 07.12.2017 Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangssituation ...... 3 1.1. gesetzliche Grundlagen ...... 3 1.2. Zielstellung…...... 3 2. Vorgehensweise und Planungsgrundlagen ...... 4 2.1. Planungs- und Sozialräume ...... 4 2.2. Indikatoren...... 5 2.3. Bevölkerungsentwicklung ...... 8 2.4. Migration…...... 9 2.5. Grundschulen im Landkreis MSE ...... 10 2.6. Trägerlandschaft ...... 11 2.7. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung ...... 11 3. Analyse der Sozialräume des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ...... 15 3.1. Planungsraum Müritz ...... 17 3.1.1. Bevölkerung und Geburten ...... 17 3.1.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Müritz ...... 18 3.1.3.Sozialraum Amt Röbel-Müritz ...... 21 3.1.4.Sozialraum Amt ...... 23 3.1.5. Sozialraum Amt Penzliner Land ...... 25 3.1.6. Sozialraum Amt Seenlandschaft ...... 27 3.1.7. Sozialraum Stadt Waren (Müritz) ...... 29 3.2. Planungsraum ...... 32 3.2.1. Bevölkerung und Geburten ...... 32 3.2.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Demmin Kindertageseinrichtungen ...... 33 3.2.3. Sozialraum Amt Demmin-Land ...... 36 3.2.4. Sozialraum Amt am Kummerower See ...... 38 3.2.5. Sozialraum Amt ...... 40 3.2.6. Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel ...... 42 3.2.7. Sozialraum Stadt ...... 44 3.2.8. Sozialraum Stadt Demmin ...... 46 3.3. Planungsraum -Strelitz ...... 48 3.3.1. Bevölkerung und Geburten ...... 48 3.3.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Mecklenburg-Strelitz Kindertageseinrichtungen ...... 49 3.3.3. Amt Friedland ...... 52 3.3.4. Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte ...... 54

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3.3.5. Amt -Land ...... 56 3.3.6. Amt ...... 58 3.3.7. Amt Stargarder Land ...... 60 3.3.8. Amt ...... 62 3.3.9. Stadt Neustrelitz ...... 64 3.3.10. Gemeinde Feldberger Seenlandschaft ...... 66 3.4. Stadt ...... 68 3.4.1. Bevölkerung und Geburten ...... 68 3.4.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Neubrandenburg ...... 69 Kindertageseinrichtungen ...... 69 3.4.3. Innenstadt + Katharinenviertel ...... 72 3.4.4. Stadtgebiet West ...... 74 3.4.5. Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel ...... 77 3.4.6. Datzeviertel ...... 79 3.4.7. Stadtgebiet Ost ...... 81 3.4.8. Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd...... 84 3.4.9. Hortsituation im Planungsraum Neubrandenburg ...... 86 4. Zusammenfassung und allgemeine Handlungsempfehlungen ...... 87 5. Anlagen...... 92 5.1. Anlage 1 – Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte ...... 92 5.1. Anlage 2 – Grundschulen im Landkreis MSE ...... 92 5.2. Anlage 3 – Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung ...... 92 5.3. Anlage 4 – integrative Kindertageseinrichtungen ...... 92 5.4. Anlage 5 – Richtlinie zur Ausgestaltung der Kindertagespflege ...... 92 5.5. Anlage 6 – Richtlinie zur bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Plätzen zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen ...... 92 5.6. Anlage 7 – Richtlinie zur Finanzierung der Kindertagesförderung im Landkreis MSE ..92 5.7. Anlage 8 – Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge im LK MSE ...... 92 5.8. Anlage 9 – Erste Satzung zur Änderung der Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge ...... 92 6. Abbildungsverzeichnis ...... 92 7. Tabellenverzeichnis ...... 92

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

1. Ausgangssituation Die derzeitige Jugendhilfeplanung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte (LK MSE) Teil III „Kindertagesförderung“ befasste sich mit einer Bestandsaufnahme der Angebote der Kindertagesförderung im Landkreis und den damit verbundenen herausgearbeiteten Hand- lungsempfehlungen. Eine entsprechende Abrechnung wurde dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt. Es wurde eingeschätzt, dass es gegenwärtig unablässig ist, eine qualifizierte Kita- Bedarfsplanung im LK MSE für einen mittelfristigen Zeitraum zu erarbeiten.

1.1. gesetzliche Grundlagen

Abbildung 1 gesetzliche Grundlagen

Das Erfordernis der Erstellung einer Kita-Bedarfsplanung ergibt sich aus der gesetzlichen Verpflichtung des § 80 Sozialgesetzbuch (SGB) – Achtes Buch (VIII) i. V. m. dem Auftrag der Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebotes der Kindertagesförderung gem. § 14 Kin- dertagesförderungsgesetz Mecklenburg – Vorpommern (KiföG M – V). Darüber hinaus ha- ben verschiedene landkreiseigene Richtlinien und Satzungen Einfluss auf Bedarfs- und Pla- nungsprozesse im Bereich der Kindertagesförderung (vgl. Abb. 1).

1.2. Zielstellung Eine fundierte Bedarfsplanung muss als Grundlage für Verwaltungsentscheidungen vorlie- gen, um vorhandene Bedarfe der Eltern abzusichern, gezielt finanzielle Förderun- gen/Zuweisungen einzusetzen bzw. Entscheidungsfindungen zu untersetzen und Planungs- sicherheit für alle Angebotsträger und den Landkreis selbst zu gewährleisten. Ziel ist es, u.a. unter Berücksichtigung zumutbarer Entfernungen für Kinder und Eltern, eine bedarfsgerechte Sicherung der bestehenden Angebote im Bereich der Kindertagesförderung in den jeweiligen Sozialräumen vorzunehmen bzw. am Bedarf orientiert, fehlende Angebote zu ermitteln. Ne- ben einer Wahrung der Chancengleichheit von Kindern im städtischen und ländlichen Raum, ist es auch zielführend eine Angebotsvielfalt im Bereich der Kindertagesförderung nach Trä- gern und Konzepten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vorzuhalten. Im Endergeb- nis stehen eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Ableitung von Handlungsempfeh- lungen im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung für den Planungszeitraum 2018 – 2022. 3

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Diese sozialräumliche Bedarfsplanung soll u.a. als ein Steuerungsinstrument für Entschei- dungen des Jugendhilfeausschusses und des Fachamtes genutzt werden.

2. Vorgehensweise und Planungsgrundlagen Es wurden seitens der Verwaltung intern Grundmaterialien erarbeitet, Daten gesammelt, erfasst und nach Planungs- und Sozialräumen ausgewertet. Dieses Material diente als Ge- sprächsgrundlage für Planungsgespräche mit allen Städten, Ämtern und Gemeinden im Landkreis. Die Ergebnisse wurden mit den freien Trägern in planungsraumbezogenen Ar- beitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII final kommuniziert und ggf. ergänzt. Im Anschluss daran wurde die vorliegende Kita-Bedarfsplanung fertiggestellt.

2.1. Planungs- und Sozialräume Die Jugendhilfeplanung des Landkreises MSE orientiert sich in der Planung einer bedarfsge- rechten Angebotslandschaft im Bereich der Kindertagesförderung an den zur Verfügung ste- henden Platzkapazitäten in den verschiedenen Betreuungsformen, unter Berücksichtigung lokaler Besonderheiten der Bevölkerungsentwicklung und –strukturen.

Planungsräume Als Planungsräume werden die Gebiete der drei ehemaligen Landkreise Demmin, Müritz und Mecklenburg-Strelitz und das Gebiet der Stadt Neubrandenburg vor der Kreisgebietsreform definiert.

Abbildung 2 Karte Planungsräume

Quelle: Geoportal LK MSE

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Sozialräume Für die Umsetzung des Planungsauftrages gem. § 80 SGB VIII werden die Ämter, die amts- freie Gemeinde und die Städte sowie die Stadtteile der Stadt Neubrandenburg als Sozial- räume definiert. Nachfolgend ist eine Übersicht der zu betrachtenden Sozialräume aufgelis- tet.

Planungsraum Demmin Müritz Mecklenburg-Strelitz Neubrandenburg Stadt Dargun Amt Malchow Gemeinde Feldberger Innenstadt e- Seenlandschaft Stadt Demmin Amt Penzliner Land Amt Friedland Stadtgebiet West

Amt Demmin-Land Amt Röbel-Müritz Amt Mecklenburgische Vogelviertel Kleinseenplatte Amt Malchin am Amt Seenlandschaft Amt Neustrelitz-Land Reitbahnviertel Kummerower See Waren Amt Stavenhagen Stadt Waren(Müritz) Amt Neverin Datzeviertel Amt Treptower Tol- Amt Stargarder Land Industrieviertel

lensewinkel meinde/Stadtteil Amt Woldegk Stadtgebiet Ost Stadt Neustrelitz Katharinenviertel

Stadtgebiet Süd Sozialraum(Amt/ amtsfreie G Lindenbergviertel Summe der 6 5 8 10 Sozialräume im jeweiligen Planungsraum

Tabelle 1 Planungs- und Sozialräume

2.2. Indikatoren Insbesondere für die Abstimmung mit den Ämtern, Städten und der amtsfreien Gemeinde, ist ein fundiertes und aufbereitetes Material zu verschiedenen Messgrößen bzw. Indikatoren unerlässlich. Auf Grundlage der Auswertung der nachfolgend aufgeführten Indikatoren, sind seitens der Verwaltung Empfehlungen auf sozialräumlicher Ebene erarbeitet worden. Bei einigen Indikatoren, wie z. B. der Ansiedlung von Industrie i. V. m. neuen Arbeitsplätzen oder sozialräumlichen Besonderheiten, war und ist die Verwaltung fortlaufend auf die Unterstüt- zung bzw. Kooperation der Ämter, Städten und der amtsfreien Gemeinde angewiesen.

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Ansiedlung von Industrie geplante i.V.m. neuen Schulentwick- bauliche Arbeitsplätzen lungsplanung Maßnahmen

Bezugnahme Versorgungs- auf das grad Umland

Betreuungs- Fertilitätsrate grad

Bevölkerungs- Auslastung entwicklung

sozialräum- liche Geburten Handlungs- Altersstruktur empfehlungen für den LK MSE

Abbildung 3 Indikatoren

Die Geburten sind ein wesentlicher Indikator für perspektivische Bedarfe im Bereich der Kindertagesförderung. Er signalisiert, inwieweit die Kapazitäten in den jeweiligen Betreu- ungsformen der Sozialräume ausreichen, um den Rechtsansprüchen zu genügen.

Im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung werden insbesondere die Altersgruppen der 0 bis unter 3-Jährigen (Krippe), 3 bis unter 6,5-Jährigen (Kindergarten) und 6,5 bis unter 11-Jährigen (Hort) betrachtet.

Die Fertilitätsrate bezeichnet durchschnittliche Anzahl der Geburten je Frau.1

Der Versorgungsgrad definiert sich als Verhältnis der vorhandenen Platzkapazitäten zur Bevölkerung in der jeweiligen Altersgruppe.

Geplante Bauliche Maßnahmen in Verbindung mit der Ansiedlung von jungen Familien lassen unter Umständen Rückschlüsse auf den perspektivischen Bedarf an zusätzlich erfor- derlichen Betreuungsplätzen im Bereich der Kindertagesförderung zu.

Eine Ansiedlung von Industrie in Verbindung mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze für erwerbstätige Mütter und Väter lässt unter Umständen Rückschlüsse auf den perspektivi- schen Bedarf an zusätzlich erforderlichen Betreuungsplätzen im Bereich der Kindertagesför- derung zu.

Die Schulentwicklungsplanung, insbesondere der Erhalt und die Verortung von Grund- schulen, hat Einfluss auf den Bedarf an Hortbetreuung.

Die Bezugnahme auf das Umland bedeutet im Rahmen der Bedarfsplanung, dass hinsicht- lich der Belegung von Kindertageseinrichtungen auch Kinder von außerhalb in die Analyse mit einbezogen werden.

1 http://www.enzyklo.de/Begriff/Fertilit%C3%A4tsrate 6

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Der Betreuungsgrad wird definiert als das Verhältnis der betreuten Kinder in den Kinderta- geseinrichtungen und der Kindertagespflege zur Gesamtzahl der Bevölkerung in der jeweili- gen Altersgruppe.

Der Auslastungsgrad definiert sich als Verhältnis der Belegung zur Kapazität einer Kinder- tageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle.

Die Betrachtung der gegenwärtigen Altersstruktur lässt Schlussfolgerungen auf die per- spektivische Tätigkeit der Tagespflegepersonen der damit ggf. rückläufigen Platzkapazität in der Kindertagespflege zu.

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2.3. Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung in der Altersgruppe der 0- unter 3-Jährigen ist seit dem Jahr 2014 steigend.

Die Bevölkerung in der Altersgruppe der 3- unter 6,5-Jährigen ist seit dem Jahr 2014 rückläufig

Die Bevölkerung in der Altersgruppe der 6,5- unter 11-Jährigen ist seit dem Jahr 2013steigend

Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag

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Geburten- Entwicklung von 2007 bis 2016

Abbildung 5 Geburten - Entwicklung von 2007 bis 2016

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag

Rückblickend bis 2007 ist zu konstatieren, dass die seitens des Landes prognostizierte stark rückläufige Anzahl der Lebendgeborenen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bisher nicht eingetroffen ist. Seit 2012sind die Geburten im Landkreis insgesamt steigend bis gleichbleibend.

Geburten im Jahr 2016 Planungsraum Demmin Mecklenburg-Strelitz Müritz Neubrandenburg Anzahl der Geburten 465 470 493 571 Tabelle 2Geburten im Jahr 2016

Quelle: Stadt/Amts eigene Angaben Stand 2016

Im Jahr 2016 wurden im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1999 Kinder geboren. Die höchste Anzahl der Geburten ist in den Städten Neubrandenburg und Waren (Müritz) zu ver- zeichnen. Am geringsten sind die absoluten Geburten in den Sozialräumen Amt Woldegk, Stadt Dargun und der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft.

2.4. Migration Betreuungssituation für Kinder mit Migrationshintergrund im Landkreis Mecklenburgi- sche Seenplatte2

Kinder mit Migrationshintergrund haben auf der Grundlage des § 6 Abs. 2 SGB VIII einen Anspruch auf Kindertagesbetreuung nach § 24 SGB VIII.

Bei ca. 17.350 betreuten Kindern im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Bereich der Kindertagesförderung entspricht der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund rund 4 %. Die nachfolgenden Übersichten veranschaulichen die Verteilung der Kinder mit Migrations- hintergrund auf die jeweiligen Betreuungsformen und den Betreuungsumfang.

2 Datengrundlage bilden eigene Erhebungen aus dem Fachprogramm KEV Stand Juni 2017 9

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Anzahl der betreuten Betreuungs- Kinder mit Migrationshin- form tergrund Hort 245 Kindergarten 334 Krippe 63 Tagespflege 29 Summe 671 Anzahl der betreuten Betreuungs- Kinder mit Migrationshin- umfang tergrund Ganztags 260 Halbtags 10 Teilzeit 401 Abbildung 6 Kinder mit Migrationshintergrund nach Insgesamt werden aktuell ca. 671 Kin- Formen der Kindertagesbetreuung der mit Migrationshintergrund im LK MSE im Bereich der Kindertagesförde- rung betreut. Die meisten Kinder hier- von nehmen einen Kindergartenplatz in Anspruch.

Anzahl der betreuten Planungsraum Kinder mit Migrations- hintergrund Demmin 77 Mecklenburg-Strelitz 143 Müritz 190 Neubrandenburg 261 Die meisten Kinder mit Migrationshinter- grund werden aktuell im Planungsraum Neubrandenburg betreut. Am geringsten ist die Frequentierung eines Betreuungs- Abbildung 7 Kinder mit Migrationshintergrund nach platzes im Bereich der Kindertagesförde- Planungsräumen rung durch Kinder mit Migrationshinter-

grund im Planungsraum Demmin.

2.5. Grundschulen im Landkreis MSE Die im LK MSE vorhandenen Grundschulen des LK MSE sind in der Anlage 2 dargestellt. Sie – insbesondere die Schülerzahlen und Schulanmeldungen – werden für die Absicherung des Bedarfes im Hortbereich betrachtet. Es findet hierbei eine regelmäßige Abstimmung mit dem Schulverwaltungsamt statt.

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2.6. Trägerlandschaft

Abbildung 8Verteilung der Trägerlandschaft im LK MSE

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind mit Stand Juli 2017 im Bereich der Kinder- tagesförderung 88 Träger tätig. Bei diesen handelt sich um 10 öffentliche und 78 freie Trä- ger. In den Anlage 3ist eine Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung nach- zulesen.

2.7. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung

Kindertagesförderung in Kindertageseinrichtungen Kindertageseinrichtungen NB MST MÜR DM gesamt

Anzahl Kitas(Stand: September 2017) 38 52 58 48 198

Tabelle 3 Anzahl Kitas

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Von den insgesamt 198 im LK MSE verorteten Kindertageseinrichtungen befinden sich die meisten im Planungsraum Müritz. Trotz seines flächenmäßig vergleichsweise geringen An- teils am LK MSE, befinden sich im Planungsraum Stadt Neubrandenburg insgesamt 38 Kin- dertageseinrichtungen. Da der LK MSE der flächenmäßig größte Landkreis Deutschlands ist und zudem vielerorts touristisch geprägt und von Naturschutzgebieten durchzogen ist, wird fortlaufend geprüft, inwieweit eine flächendeckende und bedarfsgerechte Angebotsland- schaft für den Bereich der Kindertagesförderung vorgehalten werden kann.

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Kindertagesförderung in Kindertagespflege Kindertagespflege NB MST MÜR DM gesamt

Anzahl Tagespflegepersonen 69 61 39 48 217 (Stand: September 2017) Tabelle 4 Anzahl Tagespflegepersonen

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Von den insgesamt 217 aktiven Tagespflegepersonen im LK MSE ist der größte Teil – mit 69 Tagespflegestellen – in der Stadt Neubrandenburg verortet. Die wenigsten Angebote der Kindertagespflege werden im Planungsraum Müritz vorgehalten. Allgemein zeichnet sich im Bereich der Kindertagespflegepersonen ein rückläufiger Trend ab.

Kapazitäten in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege nach Planungs- räumen September2017 Kindertagespflege NB MST MÜR DM gesamt Kapazität 334 274 155 219 998

Kindertageseinrichtungen NB MST MÜR DM gesamt Gesamtkapazität 5.256 4.600 4.557 4.016 18.429 Kapazität KK 861 859 937 758 3.415 Kapazität KG 2.183 2.090 2.015 1.978 8.266 Kapazität Hort 2.212 1.651 1.605 1.280 6.748 Tabelle 5 Kapazitäten in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege nach Planungsräumen

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Im Planungsraum Neubrandenburg werden insgesamt die meisten Plätze im Bereich der Kindertagesförderung vorgehalten. Hier werden insbesondere im Hortbereich die anteilig höchsten Kapazitäten bereitgestellt.

Entwicklung der Kapazitäten nach Betreuungsform

Kapazitätsentwicklung für Kinder im Krippenalter in Kindertageseinrichtungen

Abbildung 9 Kapazitäten Krippe im LK MSE

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

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Kapazitätsentwicklung für Kinder im Krippenalter in Kindertagespflegstellen

Abbildung 10 Kapazitäten Kindertagespflege im LK MSE

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017 In der Betreuungsform der 0 bis unter 3-Jährigen ist festzustellen, dass den konstant rück- läufigen Kapazitäten im Bereich der Kindertagespflege und sich herauskristallisierende Eng- pässe, insbesondere in den Städten, durch neu installierte Plätze in den Kindertageseinrich- tungen fortlaufend entgegengewirkt wird, um eine bedarfsgerechte Angebotslandschaft im Krippenbereich vorhalten zu können. Unter Hinzuziehung der Investitionsförderung des Lan- des wird die Schaffung von zusätzlichen Plätzen stetig vorangetrieben.

Kapazitätsentwicklung für Kinder im Kindergartenalter

Abbildung 11 Kapazitäten Kindergarten im LK MSE

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Im Bereich des Kindergartens werden fortlaufend bedarfsgerecht unter Berücksichtigung des Rechtsanspruches Plätze neu installiert.

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Kapazitätsentwicklung für Kinder im Hortalter

Abbildung 12 Platzentwicklung für Kinder im Hortalter

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

In der Betreuungsform des Hortes wird jährlich analysiert, inwieweit die vorhandenen Kapazitäten den Bedarfen – im Hinblick auf die Schulanmeldungen – gerecht werden.

Integrative Kindertageseinrichtungen In Bezug auf die Kindertageseinrichtungen mit integrativen Plätzen erfolgt eine fortlaufende Abstimmung mit dem Sozialamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Eine Über- sicht der integrativen Einrichtungen befindet sich im Anhang (Anlage 4).

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3. Analyse der Sozialräume des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte

Bestand inkl. Auslastung

Bevölkerung Betreuungs- , Geburten, situation im Versorgungs Sozialraum -grad Fazit/Handlungs- empfehlungen für den jeweiligen Sozialraum

Situatuion im Bereich Besonder- der heiten Kindertages- pflege

Abbildung 13 Grundlagen für die Erstellung der sozialräumlichen Handlungsempfehlungen

Für die nachfolgenden sozialräumlichen Handlungsempfehlungen wurden für jeden die oben stehenden Indikatoren herangezogen und den jeweiligen Gesprächen mit den Kommunen und Angebotsträgern zu Grunde gelegt:

1. Bestand an Angeboten im Bereich der Kindertagesförderung und deren Auslastung Bei der Betrachtung der jeweiligen Sozialräume im Hinblick auf die Auslastung wurde bei jeder Einrichtung die durchschnittliche Auslastung je Betreuungsform errechnet. Zugrunde gelegt wurden dabei die gemäß des Fachprogramms KEV - Kinder- und Einrichtungsverwal- tung - erfassten Daten für die Monate Januar bis einschließlich Juli 2017 für die durch den LK MSE finanzierten Plätze in der jeweiligen Betreuungsform. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass es bei den tatsächlichen Belegungen in den Kindertageseinrichtungen Ab- weichungen geben kann, da freie Plätze durch beispielsweise Voranmeldungen oder Bele- gungen aus anderen Landkreisen real nicht zur Verfügung stehen. Das wirkt sich dahinge- hend aus, dass die Auslastung in der Realität höher ist als die Gegenüberstellung der gemäß Betriebserlaubnis zur Verfügung stehenden Plätze mit den durch den LK MSE finanzierten Plätzen gemäß des KEV-Programms. Auf den Bereich der Kindertagespflege wird hinsicht- lich der Auslastungen nicht detailliert eingegangen. Die Plätze in dieser Betreuungsform sind in der Regel voll ausgelastet.

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2. Bevölkerung, Geburten, Versorgungsgrad Bei der Betrachtung der Bevölkerung und der Errechnung des Versorgungsgrades wurden die Daten des Statistischen Amtes M-V zum Stichtag 31.12.2015 herangezogen. Aktuellere Daten liegen dem Fachamt seitens des Statistischen Amtes derzeit nicht vor. Sobald dahin- gehend eine neuere Datengrundlage verfügbar ist, wird diese in der laufenden Bedarfspla- nung (z.B. im Rahmen von Votierungen der Jugendhilfeplanung) berücksichtigt.

3. Betreuungssituation im Sozialraum Unter Heranziehung des Programms KEV wurde evaluiert, wie viele Kinder innerhalb eines Sozialraumes betreut werden und wie viele Kinder aus anderen Sozialräumen eine Kinderta- geseinrichtung im jeweiligen Sozialraum frequentieren.

4. Situation im Bereich der Kindertagespflege Es wurde sozialräumlich analysiert, inwieweit sich die Situation im Bereich der Kindertages- pflege aufgrund der Altersstruktur perspektivisch entwickeln könnte. Anhand des jetzigen Alters der Tagespflegepersonen und dem durchschnittlichen Renteneintrittsalter von 65 Jah- ren erfolgt eine Hochrechnung, aus der dann die möglicherweise künftige Anzahl der Tages- pflegepersonen pro Sozialraum resultiert.

5. Besonderheiten Unter diesem Punkt werden gegebenenfalls Informationen vermerkt, die entweder aus den Gesprächen mit den Ämtern, Städten und der amtsfreien Gemeinde, oder den erweiterten Regionalen Arbeitsgruppen bzw. der AG § 78 SGB VIII hervorgegangen sind, die für die Pla- nung im Bereich der Kindertagesförderung relevant sind bzw. werden könnten.

Außerdem wird an dieser Stelle ggf. Bezug auf das Regionale Entwicklungskonzept Meck- lenburgische Seenplatte (REK MSE) genommen (Anlage 1 – REK MSE). Die 14 Zentralen Orte (Grund-, Mittel-, und Oberzentren) stellen überörtlich bedeutsame Wirtschafts- und Ar- beitsplatzstandorte der Nahversorgung und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge bereit (vgl. REK MSE, S. 17). Gemäß des Kreistagsbeschlusses B-KT II/79/2015 vom 05.10.2015 ist das Regionale Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte (REK MSE) als Hand- lungsgrundlage für eine zukunftsfähige und umsetzungsorientierte Regionalentwicklung zu sehen. Aus strategischen Entwicklungszielen werden in definierten Handlungsfeldern als thematische Bereiche konkrete Ziele abgeleitet. Diese stellen die inhaltlichen Schwerpunkte dar und sollen die angestrebte regionale Entwicklung befördern. (vgl. REK MSE, S. 64)

In dem Handlungsfeld 3 „Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität“ wird das Ziel 2 „Langfristige Sicherung und Erhalt verlässlicher und Leistungsfähiger Kinderbe- treuungs- und Bildungsangebote in allen Teilen der Region“ formuliert. Als Teilziele werden hierbei z.B.

 „Sicherung des hohen Versorgungsgrades und bedarfsgerechte und flexible Weiter- entwicklung der Kinderbetreuungsangebote und  Orientierung und Priorisierung auf Standorte in Zentralen Orten […]“ aufgeführt.

6. Fazit/Handlungsempfehlung Aus den Gesprächen mit den Ämtern, Städten und der amtsfreien Gemeinde und in Abstim- mung mit den Trägern im Bereich der Kindertagesförderung über die Arbeitsgemeinschaften gem. § 78 SGB VIII Kindertagesförderung sind Handlungsempfehlungen für jeden Sozial- raum hervorgegangen.

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1. Planungsraum Müritz

3.1.1. Bevölkerung und Geburten3

Bevölkerung

unter

- Jahre

unter 3 unter unter

Jahre Jahre

- - - Jahre

gesamt 0 Jahre 3 Jahre 6,5 6,5 Jahre 11 0 Jahre 11 Anteil 0 unter bis 3 Anteil 3 unter bis 6,5 Anteil6,5 unter bis 11 Anteil 0 unter bis 11 Amt Röbel-Müritz 14.626 317 383 538 1.239 2,20 % 2,60 % 3,70 % 8,50 % Stadt Röbel/Müritz 5.129 111 134 171 416 2,16 % 2,60 % 3,34 % 8,11 % Amt Malchow 10.788 258 264 381 903 2,39 % 2,80 % 3,79 % 8,37 % Stadt Malchow 6.582 170 172 235 576 2,58 % 2,99 % 3,65 % 8,75 % Amt Penzliner Land 6.836 166 188 273 627 2,43 % 2,75 % 3,99 % 9,17 % Stadt 4.248 99 117 170 386 2,33 % 2,74 % 4,01 % 9,09 % Amt Seenlandschaft 9.417 230 311 391 932 2,44 % 3,30 % 4,15 % 9,90 % Waren Stadt Waren (Müritz) 21.153 553 642 738 1.933 2,61 % 3,03 % 3,49 % 9,14 % Planungsraum Müritz 62.820 1.524 1.787 2.322 5.633 2,40 % 2,80 % 3,70 % 9,00 % LK MSE 263.294 6.238 7.522 9.747 23.495 2,37 % 2,86 % 3,70 % 8,93 % Tabelle 6 Altersstruktur für den Bereich der Kindertagesförderung im Planungsraum Müritz

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 31.12.201

Im Planungsraum Müritz liegt der Anteil der 0 bis unter 11-Jährigen in den Sozialräumen Amt Penzliner Land, Amt Seenlandschaft Waren und der Stadt Waren (Müritz) über dem Kreisdurchschnitt.

Geburten Stichtag 31.12.2015 Sozialraum Einwohner Lebendgeborene gesamt Geburtenrate Amt Röbel-Müritz 14.626 89 6,09 Stadt Röbel/Müritz 5.129 34 6,63 Amt Malchow 10.788 74 6,86 Stadt Malchow 6.582 52 7,90 Amt Penzliner Land 6.836 47 6,88 Stadt Penzlin 4.248 24 5,65 Amt Seenlandschaft Waren 9.417 74 7,86 Stadt Waren (Müritz) 21.153 182 8,60 Planungsraum Müritz 62.820 467 7,43 LK MSE 263.294 2.000 7,60 Land M-V 1.612.362 13.298 8,25 Bunddesdurchschnitt4 82.175.700 737.575 8,98 Tabelle 7 Planungsraum Müritz Geburten Stichtag 31.12.2015

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 2015

Im Planungsraum Müritz liegt die Geburtenrate in den Sozialräumen Amt Seenlandschaft Waren und der Stadt Waren (Müritz) über dem Kreisdurchschnitt. Auch die Geburtenrate der Stadt Malchow ist höher als die des LK MSE insgesamt. Die Geburtenrate der Stadt Waren (Müritz) liegt mit 8,6 Lebendgeborenen auf 1000 Einwohner sogar über dem Durchschnitt des Landes M-V.

3 Stadt Röbel/Müritz, Stadt Malchow und Stadt Penzlin sind in der Übersicht mit aufgeführt, es handelt sich dabei aber um keine eigenen Sozial- räume gemäß der Definition des Planungsdokuments 4 Quelle: Statistisches Bundesamt 17

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Müritz

Kindertageseinrichtungen Amt Seenland- Stadt Wa- Amt Röbel- Amt Mal- Amt Penzli- Sozialraum schaft ren (Mü- Müritz chow ner Land Waren ritz) Anzahl Kindertageseinrichtungen 19 8 5 13 14

Tabelle 8 Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Müritz

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Planungsraum Müritz befinden sich 59 Kindertageseinrichtungen. Die meisten hiervon sind in den Sozi- alräumen „Amt Röbel-Müritz“ und der „Stadt Waren (Müritz)“ verortet. 3 der Kindertageseinrichtungen be- finden sich in öffentlicher Trägerschaft.

Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger

Burgspatzen Wredenhagen Amt Röbel-Müritz mlr Mecklenburger LebensRäume gmbH de klaukschieters Amt Röbel-Müritz Kita´s im Kinderland de plattsnackers Amt Röbel-Müritz Kita´s im Kinderland

Die kleinen Grashüpfer Röbel/ Müritz Amt Röbel-Müritz „Röbeler Kinderhaus“ e.V.

Hort Dat Röwelsche Görnhus Röbel/ Müritz Amt Röbel-Müritz Schulz & Kuchenbecker GbR

Hort Plappermühle (Haus II) Röbel/ Müritz Amt Röbel-Müritz AWO Müritz gGmbH Gemeinde über das Amt Röbel- Hort Rechliner Schlawiner Rechlin Amt Röbel-Müritz Müritz Kinderparadies Lärz OT Krümmel Amt Röbel-Müritz AWO Müritz gGmbH

Knirpsenstadt Röbel/ Müritz Amt Röbel-Müritz Kindertagesstätte e.V. „Knirpsenstadt“

Krümelkiste Bütow OT Dambeck Amt Röbel-Müritz Verein „Krümelkiste“ e.V. Christliches Jugenddorfwerk Deutsch- Müritz-Mäuse Amt Röbel-Müritz lands gemeinnütziger e. V. (CJD) Müritzstrolche Vipperow Amt Röbel-Müritz AWO Müritz gGmbH

Plappermühle Haus I Röbel/ Müritz Amt Röbel-Müritz AWO Müritz gGmbH

Regenbogen Rechlin Amt Röbel-Müritz Diakonie Malchin gGmbH Bollewick OT Elternverein zur Kita „Schneckenhaus“ Schneckenhaus Amt Röbel-Müritz Kambs e.V. Schwalbennest Altenhof Amt Röbel-Müritz Diakonie Malchin gGmbH

Seute Plappersnutten Amt Röbel-Müritz AWO Müritz gGmbH

Stoppelhopser Bollewick Amt Röbel-Müritz „Stoppelhopser“ e.V. gGGP mbH – gemeinnützige Gesellschaft Am Kurpark Malchow Malchow für Gesundheit und Pädagogik mbH Dreikäsehoch Malchow Frau Nagel Gesellschaft f. Gesundheit u. Pädagogik Hütter Waldwichtel Nossentiner Hütte Malchow mbH Kunterbuntes Kinderland Malchow Malchow AWO Müritz gGmbH

Schatzinsel Göhren-Lebbin Malchow AWO Müritz gGmbH

Seesternchen Fünfseen OT Kogel Malchow Krüger/ Ortlieb GbR

Spatzennest Malchow Malchow AWO Müritz gGmbH

Uns lütt Kinnerhus Malchow AWO Müritz gGmbH

18

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger

Integrative Kneipp-Kita Burggarten Penzlin Penzliner Land AWO Müritz gGmbH

Malliner Mäuse Mallin Penzliner Land AWO Müritz gGmbH Natur- und Waldkindergarten im Slawen- wild wurzeln -Verein für ganzheitliche Penzlin Penzliner Land dorf Naturbildung e.V. Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Simon unter`m Regenbogen Penzlin Penzliner Land Penzlin Wirbelwind Möllenhagen Penzliner Land AWO Müritz gGmbH

AWO Hort Moltzow Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH

Buntspecht Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH Moltzow OT Sch- Glückskäfer Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH winkendorf Schloen-Dratow OT Gutshauswichtel Seenlandschaft Waren Kinderbetreuungsdienst UG Neu Schloen OT Hort Peeneschule Seenlandschaft waren AWO Müritz gGmbH Groß Gievitz Klinker Knirpse Klink Seenlandschaft Waren Amt Seenlandschaft Waren Peenehagen OT Lansener Schneckenhaus Seenlandschaft Waren Kinderbetreuungsdienst UG Lansen Peenehagen OT Peenefüchse Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH Groß Gievitz Pfiffikus Moltzow Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH

Regenbogenland Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH

Sonnenschein Seenlandschaft Waren Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Spatzennest Grabowhöfe Seenlandschaft Waren Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Traumzauberbaum Groß Plasten Seenlandschaft Waren AWO Müritz gGmbH

Friedrich Fröbel Waren (Müritz) Stadt Waren Jugend- und Sozialwerk gGmbH DRK Kreisverband Mecklenburgische Haus Sonnenschein Waren (Müritz) Stadt Waren Seenplatte e.V. Hort der Sonderpädagogischen Förder- Waren (Müritz) Stadt Waren Landkreis Mecklenburgische Seenplatte schule Hortzentrum OST Waren (Müritz) Stadt Waren Stadt Waren (Müritz)

Hortzentrum WEST Waren (Müritz) Stadt Waren Stadt Waren (Müritz) Integrative Kneipp-Kita Spielhaus Kunter- Waren (Müritz) Stadt Waren AWO Müritz gGmbH bunt Kleine Strolche Waren (Müritz) Stadt Waren Diakonieverein Malchin gGmbH

Kleine Weinbergschnecken Waren (Müritz) Stadt Waren AWO Müritz gGmbH

Lütt Matten Waren (Müritz) Stadt Waren Lebenshilfswerk Waren gGmbH Verein zur Förderung der Waldorfpädago- Nesthäckchen Waren (Müritz) Stadt Waren gik Müritzkreis e.V. Schulhort an der Evangelischen Grund- Schulstiftung der Evangelisch- Waren (Müritz) Stadt Waren schule Arche Schule mit Orientierungs- Lutherischen Kirche in Norddeutschland stufe Waren Tiefwarensee Waren (Müritz) Stadt Waren Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Welt-Entdecker Waren (Müritz) Stadt Waren Jugend- und Sozialwerk gGmbH Verein der Freunde und Förderer des Zum Tannenwald Waren (Müritz) Stadt Waren Naturerlebniszentrums „Zum Tannenwald“ Tabelle 9 Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Müritz gGmbH

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

Kindertagespflegepersonen

19

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Im Planungsraum Müritz sind insgesamt 39 Tagespflegepersonen mit einer Kapazität von 155 Plätzen tä- tig. Durchschnittlich bietet jede dieser Tagespflegepersonen jeweils 4 Plätze an.

Zur Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Müritz - mögliche Entwicklung bis 2021 Kapazitäten mgl. Defi- mgl. mgl. mgl. Sozialraum Stand Juli zit ab Defizit Defizit Defizit Bemerkung 2017 2017/18 ab 2019 ab 2020 ab 2021 Im Sozialraum Amt Malchow ist im Pla- Amt Malchow 31 4 - - - nungszeitraum mit einem Rückgang der Kapazitäten um 4 Plätze zu rechnen. Im Sozialraum Amt Penzliner Land ist im Amt Penzliner 45 - - - - Planungszeitraum zunächst mit keinem Land Rückgang der Kapazitäten rechnen. Im Sozialraum Amt Röbel-Müritz ist im Amt Röbel-Müritz 27 - - - 3 Planungszeitraum mit einem Rückgang der Kapazitäten um 3 Plätze zu rechnen. Amt Seenland- Keine Tagespflegepersonen - - - - - schaft Waren Stadt Waren Im Planungszeitraum ist ein Defizit von 85 20 - - - (Müritz) 20 Plätzen absehbar. Im Planungszeitraum ist insgesamt mit einem Rückgang der Kapazitäten im Summe 188 24 0 0 3 Planungsraum Müritz um 27 Plätze zu rechnen. Tabelle 10Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Müritz - mögliche Entwicklung bis 2021

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Bedingt durch die aktuelle Altersstruktur der Tagespflegepersonen im Planungsraum Müritz ist zunächst davon auszugehen, dass im Planungszeitraum bis 2022 ca. 27 Plätze im Bereich der Kindertagespflege weniger zur Verfügung stehen.

20

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.3. Sozialraum Amt Röbel-Müritz 3.1.3.1.Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Röbel- Müritz

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

6 7

5

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Burgspatzen Wredenhagen 8 15 10 33 80 % 100 % 90 % 93 % de klaukschieters Priborn 10 20 5 35 100 % 100 % 100 % 100 % 04.10.2016- 30.11.2017 Ausweichob- de plattsnackers Bollewick 6 14 4 24 95 % 67 % 72 % 73 % jekt in Bütow OT Dambeck Die kleinen Gras- Krippenplätze werden mit Kindergar- Röbel/ Müritz 12 20 0 32 100 % 100 % - 100 % hüpfer tenkindern belegt Hort Dat Röwelsche Röbel/ Müritz 0 0 60 60 - - 100 % 100 % Görnhus Fachkräftemangel – es können nicht Plappermühle Röbel/ Müritz 36 93 132 261 66 % 82 % 74 % 76 % alle möglichen Gruppen eröffnet wer- den Hort Rechliner Rechlin 0 0 85 85 - - 92 % 92 % Schlawiner Lärz OT Krüm- Krippenplätze werden mit Kindergar- Kinderparadies 10 12 0 22 100 % 100 % - 100 % mel tenkindern belegt Krippenplätze werden mit Kindergar- Knirpsenstadt Röbel/ Müritz 6 19 0 25 100 % 100 % - 100 % tenkindern belegt Bütow OT Krümelkiste 16 28 12 56 100 % 100 % 76 % 92 % Dambeck Müritz-Mäuse Gotthun 18 34 0 52 93 % 86 % - 89 % Krippenplätze werden mit Kindergar- Müritzstrolche Vipperow 18 18 0 36 95 % 100 % - 98 % tenkindern belegt In Rechlin ist ein Neubau mit einer dem Regenbogen Rechlin 30 54 0 84 57 % 97 % - 77 % Bedarf angepassten Kapazität (ca. 78 Plätze) geplant. Bollewick OT 01.08.17 bis 31.07.2018 Betreuung in Schneckenhaus 8 24 1 31 83 % 93 % - 88 % Kambs Ausweichobjekt in Röbel mit BE 06/18/0 Krippenplätze werden mit Kindergar- Schwalbennest Altenhof 12 20 16 48 90 % 100 % 57 % 82 % tenkindern belegt Seute Plappersnut- Sietow 14 26 10 50 40 % 57 % 100 % 66 % ten Stoppelhopser Bollewick 8 20 0 28 94 % 74 % - 84 %

Zwergenburg 6 15 4 25 62 % 53 % - 58 % Schließung erfolgte in 09/2017 Tabelle 11 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Röbel-Müritz

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Ein Auslastungsgrad von unter 85 % ist bei den betreffenden Kindertageseinrichtungen in erster Linie auf fehlende Fachkräfte oder, wie im Fall von bspw. „de plattsnackers“, auf eine Übergangssituation in einem Ausweichobjekt zurückzuführen. Insbesondere in den Kindertageseinrichtungen in der Stadt Röbel/Müritz und deren näheren Umgebung sind die Kapazitäten weitestgehend erschöpft.

3.1.3.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20168 Amt Röbel-Müritz 116 114 123 103 87 82 118 100 89 85 Stadt Röbel/Müritz 38 45 41 34 34 25 40 40 34 25 Tabelle 12 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Die Geburten sind sowohl im Amt als auch in der Stadt Röbel/Müritz seit dem Jahr 2013 rückläufig.

5 Krippe 6 Kindergarten 7 Hort 8 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 21

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Versorgungsgrad Amt Röbel/Müritz Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt Amt Röbel- 69% 76 % 113% 63% 80% (82 %) Müritz Stadt 49 % 56 % 121 % 114 % 91 % (93 %) Röbel/Müritz Tabelle 13 Versorgungsgrad Amt Röbel/Müritz

Quelle: Eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Stadt Röbel/Müritz, als größte Stadt und Schulstandort im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Krippenbereich bei ca. 60 %. Es stehen also nicht ausreichend Plätze für die Kinder aus der Stadt selbst zur Verfügung. Im Kindergartenbereich liegt der Versorgungsgrad zwar bei über 100 %, es nehmen aller- dings auch Kinder aus umliegenden Gemeinden einen Platz in Anspruch.

3.1.3.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Röbel-Müritz 857 Kinder betreut (23 in der Kindertagespflege, 149 in der Krippe, 403 im Kindergarten und 282 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Röbel/Müritz als größte Stadt des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Röbel/Müritz wohnen und dort auch HO KG KK TP Summe a betreut werden Stadt Röbel/Müritz 98 105 24 9 236

Kinder, die in der Stadt Röbel von außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe nach Sozialräumen b Amt Röbel-Müritz(exklusive Stadt Röbel/Müritz) 57 20 6 83 Amt Malchow(inkl. Stadt Malchow) 1 2 3 Gesamtergebnis 58 20 8 0 86 Von den ca. 83 Kindern, die von außerhalb in der Stadt Röbel/Müritz betreut werden, handelt es sich größtenteils um Hortkinder. Darüber hinaus nehmen 20 Kindergarten- und 6 Krippenkinder von außerhalb einen Platz in der Stadt Röbel/Müritz in Anspruch.

Kinder, die in der Stadt Röbel/Müritz betreut wer- HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) den Stadt Röbel-Müritz 156 125 32 9 322 Insgesamt werden ca. 319 Kinder in der Stadt Röbel/Müritz betreut

Kinder aus der Stadt Röbel/Müritz, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Röbel-Müritz 3 35 20 6 64 Gesamtergebnis 3 35 20 6 64 Insgesamt werden 64 Kinder aus der Stadt Röbel/Müritz in anderen Sozialräumen betreut. Es erfolgt eine Frequentierung in Kinderta- geseinrichtungen des Amtes Röbel-Müritz. Tabelle 14 Betreuungssituation im Sozialraum Stadt Röbel/Müritz

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.1.3.4. Besonderheiten Die Optimal-Media Firma, die in der Stadt Röbel/Müritz ansässig ist, hat eine ständige Arbeitskräfteentwick- lung zu verzeichnen. Die fortlaufende Schaffung neuer Arbeitsplätze für erwerbstätige Mütter und Väter lässt unter Umständen Rückschlüsse auf den perspektivischen Bedarf an zusätzlich erforderlichen Betreu- ungsplätzen im Bereich der Kindertagesförderung zu. Die Stadt Röbel und die Gemeinde Rechlin sind Grundzentren gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.1.3.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Planungszeitraum ist eine zusätzliche Kindertageseinrichtung im Umfang von ca. 45- 60 Plätzen in der Stadt Röbel/Müritz erforderlich. Die Hortproblematik in der Stadt Röbel könnte sich im Zuge der Dachsanie- rung der Einrichtung „Plappermühle“ ggf. durch eine Betriebserlaubnis-Anpassung relativieren.

22

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.4.Sozialraum Amt Malchow 3.1.4.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchow

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden mit Am Kurpark Malchow 24 36 70 130 100 % 100 % 90 % 97 % Kindergartenkindern belegt Dreikäsehoch Walow 12 14 12 38 78 % 92 % 42 % 71 % Nossentiner Hütter Waldwichtel 8 16 9 33 46 % 73 % 59 % 59 % Hütte Kunterbuntes Kinderland Malchow 24 99 66 189 98 % 78 % 92 % 89 % Schatzinsel Göhren-Lebbin 18 30 15 63 75 % 90 % 78 % 81 % Fünfseen OT Seesternchen 12 21 17 50 93 % 99 % 82 % 91 % Kogel Spatzennest Malchow 54 102 54 210 68 % 81 % 52 % 67 % Uns lütt Kinnerhus Alt Schwerin 10 25 15 50 53 % 32 % 27 % 37 % Tabelle 15 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchow

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

4 Kindertageseinrichtungen im Sozialraum haben eine Gesamtauslastung von unter 80 %. Trotz der gerin- gen Auslastung sind diese Einrichtungen im Planungszeitraum, vor dem Hintergrund einer flächendecken- den Angebotslandschaft und einer potentiellen Belegung durch andere Landkreise, weiterhin zu berück- sichtigen.

3.1.4.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20169 Amt Malchow 84 80 73 54 53 76 70 91 74 87 Stadt Malchow 61 48 43 27 27 47 51 57 52 47 Tabelle 16 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Malchow liegt der Durschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 74 Kindern. Im Jahr 2016 sind die Geburten mit 87 Kindern überdurchschnittlich. In der Stadt Malchow liegt die Anzahl der Le- bendgeborenen mit 47 Kindern im Jahr 2016 leicht über dem Durchschnitt der Vorjahre (46 Kindern).

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Malchow 63 % 69 % 113 % 63 % 84 % (87 %) Stadt Malchow 60% 76% 120% 79% 92% (97 %) Tabelle 17 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Stadt Malchow, als größte Stadt und Schulstandort im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Krippenbereich bei ca. 76 %. Es stehen also nicht ausreichend Plätze für die Kinder aus der Stadt selbst zur Verfügung. Im Kindergartenbereich liegt der Versorgungsgrad bei über 100 %, es nehmen allerdings auch Kinder aus umliegenden Gemeinden einen Platz in Anspruch.

9 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 23

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.4.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Stadt Malchow wohnen und dort auch betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Malchow 102 184 69 16 371 371 Kinder aus der Stadt Malchow werden in Malchow betreut.

Kinder, die in der Stadt Malchow von außerhalb betreut werden nach Sozial- HO KG KK TP Summe räumen Amt Röbel-Müritz(inklusive Stadt Röbel/Müritz) 1 1 2 b Amt Malchow(exklusive Stadt Malchow) 11 19 15 4 49 Amt Seenlandschaft Waren 1 1 2 Stadt Waren(Müritz) 1 1 Gesamtergebnis 13 20 15 6 54 In der Stadt Malchow werden 54 Kinder von außerhalb, d.h. für diesen Sozialraum aus dem Amt Malchow, betreut.

Gesamt Kinder, die in der Stadt Malchow betreut werden HO KG KK TP Summe (=a+b) Stadt Malchow 115 204 84 22 425

Kinder aus der Stadt Malchow, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Malchow(exklusive der Stadt Malchow) 3 9 10 22 Amt Röbel-Müritz(inklusive Stadt Röbel/Müritz) 1 1 Amt Seenlandschaft Waren 1 1 Stadt Waren (Müritz) 6 6 Landkreis Vorpommern-Greifswald 1 1 Landkreis Vorpommern-Rügen 1 1 Gesamtergebnis 11 11 10 0 32 Aus der Stadt Malchow werden 32 Kinder außerhalb betreut.

Tabelle 18 Betreuungssituation in der Stadt Malchow

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.1.4.4. Besonderheiten Die im Amt Malchow verorteten Gemeinden sind relativ stark touristisch geprägt. Den Betreuungsmöglich- keiten in den Randzeiten (z.B. früh morgens, spät abends oder an Samstagen) kommt in diesem Sozial- raum deshalb eine besondere Bedeutung zu. Die Stadt Malchow ist ein Grundzentrum gemäß des Regio- nalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

Im Amt Malchow herrscht ein ausgeprägter Fachkräftemangel vor, der sich bereits jetzt dahingehend aus- wirkt, dass Gruppen in Kindertageseinrichtungen nicht entsprechend der Betriebserlaubnis eröffnet werden können.

3.1.4.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Planungszeitraum sind keine Maßnahmen in Form der Errichtung einer neuen zusätzlichen Kinderta- geseinrichtung in der Stadt und dem Umland Malchow erforderlich. In diesem Sozialraum gilt es das Prob- lem des Fachkräftemangels zu lösen, da aufgrund fehlenden Personals aktuell gemäß der Betriebserlaub- nis vorhandene Kapazitäten nicht ausgeschöpft werden können.

Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit die angebotenen Öffnungszeiten im touristisch geprägten Amt Mal- chow den Bedarfen der berufstätigen Eltern entsprechen.

24

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.5. Sozialraum Amt Penzliner Land 3.1.5.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Penzliner Land

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Integrative Kneipp-Kita Penzlin 30 81 66 177 67 % 92 % 89 % 83 % Burggarten Malliner Mäuse Mallin 12 15 5 32 70 % 100 % 100 % 90 % Natur- und Waldkindergar- Penzlin 0 20 0 20 - 50 % - 50 % ten im Slawendorf Simon unter`m Regenbogen Penzlin 12 54 18 84 72 % 95 % 72 % 80 % Kindergartenplätze werden Wirbelwind Möllenhagen 24 90 22 136 80 % 70 % 100 % 83 % mit Hortkindern belegt Tabelle 19 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Penzliner Land

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Eine Kindertageseinrichtung im Sozialraum hat eine Gesamtauslastung von unter 80 %. Bei dieser handelt es sich um eine Kleinsteinrichtung mit einem speziellen Konzept, die im LK MSE zu einer vielfältigen An- gebotslandschaft beiträgt.

3.1.5.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201610 Amt Penzliner Land 40 41 50 44 49 50 51 52 47 64 Stadt Penzlin 21 24 30 27 32 25 31 34 24 40 Tabelle 20 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Die Geburten sind sowohl im Amt Penzliner Land als auch in der Stadt Penzlin seit dem Jahr 2012 stei- gend.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Penzliner Land 47 % 74 % 138 % 41 % 72 % (79 %) Stadt Penzlin 42 % 52 % 115 % 49 % 68 % (70 %) Tabelle 21 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

In der Stadt Penzlin, als Stadt und Schulstandort im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Krippenbe- reich bei ca. 52 %. Es stehen also nicht ausreichend Plätze für die Kinder aus der Stadt selbst zur Verfü- gung. Im Kindergartenbereich liegt der Versorgungsgrad bei über 100 %, es nehmen allerdings auch Kin- der aus umliegenden Gemeinden einen Platz in Anspruch. Auch im Hortbereich können nicht ausreichend Plätze vorgehalten werden.

10 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 25

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.5.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Penzliner Land 405 Kinder betreut (37 in der Kindertagespflege, 58 in der Krip- pe, 211 im Kindergarten und 99 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Penzlin (exklusive des Ortsteils Mallin) als größte Stadt des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Penzlin wohnen und dort auch betreut werden HO KG KK Summe a Stadt Penzlin 56 101 28 186 In der Stadt Penzlin werden 186 Kinder aus der Stadt Penzlin betreut, darunter insbesondere Kindergartenkinder.

Kinder die von außerhalb in der Stadt Penzlin betreut werden HO KG KK Summe

Amt Neustrelitz-Land 3 3 6

Amt Neverin 2 2 b Amt Penzliner Land(exklusive Stadt Penzlin) 8 10 2 20 Amt Stavenhagen(inklusive der der Stadt Stavenhagen) 4 4 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 2 2 Stadt Waren(Müritz) 2 2 Gesamtergebnis 13 21 2 36 In der Stadt Penzlin werden 36 Kinder von außerhalb betreut. Die Kinder stammen vorrangig aus dem Amt Penzliner Land

Gesamt (=a+b) Kinder, die in der Stadt Penzlin betreut werden HO KG KK Summe Stadt Penzlin 69 122 30 222

Kinder aus der Stadt Penzlin, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe

Amt Neustrelitz-Land 1 1 Amt Neverin 2 2 4 Amt Penzliner Land (exklusive der Stadt Penzlin) 3 3 8 14 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 Industrieviertel (Stadt Neubrandenburg) 4 1 1 6 Innenstadt (Stadt Neubrandenburg) 3 3 Katharinenviertel (Stadt Neubrandenburg) 1 1 Lindenbergviertel (Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadt Neustrelitz 1 1 1 3 Stadt Waren (Müritz) 3 1 4 Stadtgebiet Ost (Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet West (Stadt Neubrandenburg) 3 4 1 1 9 Vogelviertel (Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 15 14 10 10 49 49 Kinder aus der Stadt Penzlin werden außerhalb betreut. Die Kinder nehmen in erster Linie einen Platz im Amt Penzliner Land und der Stadt Neubrandenburg in Anspruch. Tabelle 22 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.1.5.5. Besonderheiten Die Stadt Penzlin ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.1.5.6. Fazit/Handlungsempfehlungen Aus jugendhilfeplanerischer Sicht werden in der Stadt Penzlin zusätzliche Plätze in allen 3 Betreuungsfor- men benötigt. Die Stadt Penzlin sollte als Grundzentrum für eine neue Kindertageseinrichtung im Sozial- raum präferiert werden.

26

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.1.6. Sozialraum Amt Seenlandschaft Waren 3.1.6.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Seenlandschaft Waren

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt AWO Hort Moltzow Moltzow 0 0 44 44 - - 88 % 88 % Krippenplätze werden mit Buntspecht Jabel 12 19 0 31 75 % 100 % - 88 % Kindergartenkindern belegt Moltzow OT Glückskäfer 10 16 0 26 80 % 76 % - 78 % Schwinkendorf Hortplätze werden mit Schloen-Dratow Gutshauswichtel 9 15 5 29 90 % 100 % 100 % 97 % Kindergartenkindern OT Neu Schloen belegt Peenehagen OT Hort Peeneschule 0 0 66 66 - - 97 % 97 % Groß Gievitz Krippenplätze werden mit Klinker Knirpse Klink 16 34 20 70 87 % 100 % 91 % 93 % Kindergartenkindern belegt Krippenplätze werden mit Peenehagen OT Lansener Schneckenhaus 6 11 0 17 84 % 100 % - 92 % Kindergartenkindern Lansen belegt Peenehagen OT Peenefüchse 8 16 11 35 70 % 92 % 0 % 81 % Groß Gievitz Pfiffikus Moltzow 16 22 0 38 70 % 83 % - 77 % Regenbogenland Kargow 15 27 28 70 50 % 73 % 97 % 74 % Sonnenschein Hohen Wangelin 18 25 5 48 40 % 64 % 60 % 55 % Krippenplätze werden mit Spatzennest Grabowhöfe 16 30 6 52 98 % 100 % 87 % 95 % Kindergartenkindern belegt Traumzauberbaum Groß Plasten 24 40 22 86 90 % 93 % 96 % 93 % Tabelle 23 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Seenlandschaft Waren

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

4 Kindertageseinrichtungen im Sozialraum haben eine Gesamtauslastung von unter 80 %. Vor dem Hinter- grund einer flächendeckenden Angebotslandschaft und einer potentiellen Belegung durch andere Land- kreise sind diese Einrichtungen im Planungszeitraum weiterhin zu berücksichtigen.

3.1.6.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201611 Amt Seenlandschaft Waren 65 78 47 59 59 69 62 74 75 91 Tabelle 24 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Seenlandschaft Waren sind die Geburten von 2015 auf 2016 mit einer Anzahl von 91 Kindern stark angestiegen. Der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 liegt bei 68 Kindern.

Versorgungsgrad Amt Seenlandschaft Waren Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Seenlandschaft Waren 65 % 65 % 82 % 53 % 66 % Tabelle 25 Versorgungsgrad Amt Seenlandschaft Waren

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

11 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 27

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Der Versorgungsgrad im Amt Seenlandschaft Waren liegt insgesamt bei ca. 66 % für die 0- unter 11- Jährigen. Im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 82 %. Eine Vielzahl von Kindern wird in der Stadt Waren (Müritz) betreut.

3.1.6.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Amt Seenlandschaft Waren wohnen und dort HO KG KK TP Summe a betreut werden Amt Seenlandschaft Waren 131 210 95 2 438

Kinder, die von außerhalb im Amt Seenlandschaft Waren HO KG KK TP Summe betreut werden Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 12 9 7 28 Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel/Müritz) 1 1 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 3 1 4 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1

Stadt Neustrelitz 1 1 b Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Amt Malchow(inklusive der Stadt Malchow) 1 6 1 8 Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der Stadt Malchin) 5 2 2 9 Stadt Waren(Müritz) 23 18 5 2 48 Gesamtergebnis 45 38 16 2 101 Die meisten Kinder, von außerhalb, die im Amt Seenlandschaft Waren betreut werden, stammen aus der Stadt Waren (Müritz).

Kinder, die im Amt Seenlandschaft Waren HO KG KK TP Summe Gesamt betreut werden (=a+b) Amt Seenlandschaft Waren 176 248 111 4 539

Kinder aus dem Amt Seenlandschaft Waren, die außerhalb HO KG KK TP Summe betreut werden Amt Malchow 1 1 2 Amt Penzliner Land 7 2 9 Amt Stavenhagen 1 1 Stadt Waren (Müritz) 85 83 25 9 202 Landkreis Rostock 1 1 2 Gesamtergebnis 87 92 27 10 216 216 Kinder aus dem Amt Seenlandschaft Waren werden außerhalb, vornehmlich in der Stadt Waren (Müritz), betreut. Tabelle 26 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.1.6.5. Besonderheiten In der Stadt Klink entstehen ca. 40 neue Eigenheime. Darüber hinaus ist hier ein Hotelneubau geplant.

3.1.6.6. Fazit/Handlungsempfehlungen In der Stadt Klink wird im Planungszeitraum eine zusätzliche Kindertageseinrichtung benötigt. In den ande- ren Kindertageseinrichtungen müssen die Kapazitäten den tatsächlichen Bedarfen angepasst werden.

28

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

3.1.7. Sozialraum Stadt Waren (Müritz) 3.1.7.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Waren(Müritz)

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden mit Friedrich Fröbel Waren (Müritz) 60 120 0 180 95 % 100 % - 98 % Kindergartenkindern belegt Krippenplätze werden mit Haus Sonnenschein Waren (Müritz) 36 81 0 117 95 % 100 % - 98 % Kindergartenkindern belegt Hort der Sonderpädagogischen 12 Waren (Müritz) 0 0 36 36 - - 65 % 65 % Förderschule neue Betriebserlaubnis Hortzentrum OST Waren (Müritz) 0 0 185 185 - - 85 % 85 % ab 04.09.2017 Hortzentrum WEST Waren (Müritz) 0 0 276 276 - - 95 % 95 % Aufgrund des Fachkräf- Integrative Kneipp-Kita Spiel- temangels kann eine Waren (Müritz) 64 132 0 196 78 % 91 % - 86 % haus Kunterbunt Gruppe nicht aufgemacht werden Kleine Strolche Waren (Müritz) 24 61 0 85 100 % 100 % - 100 % Krippenplätze werden mit Kleine Weinbergschnecken Waren (Müritz) 18 30 0 48 80 % 100 % - 90 % Kindergartenkindern belegt Lütt Matten Waren (Müritz) 18 105 0 123 100 % 95 % - 98 % Krippenplätze werden mit Nesthäckchen Waren (Müritz) 20 40 0 60 95 % 100 % - 98 % Kindergartenkindern belegt Schulhort an der Evangelischen Grundschule Arche Schule mit Waren (Müritz) 0 0 71 71 - - 96 % 96 % Orientierungsstufe Waren Tiefwarensee Waren (Müritz) 12 30 0 42 100 % 95 % - 98 % Welt-Entdecker Waren (Müritz) 46 90 100 236 92 % 100 % 95 % 96 % Zum Tannenwald Waren (Müritz) 12 18 0 30 100 % 100 % - 100 % Tabelle 27 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Waren (Müritz)

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Stadt Waren (Müritz) sind die Kapazitäten der Kindertageseinrichtungen – unter Außerachtlassung der Einrichtung „Integrative Kneipp-Kita Spielhaus Kunterbunt“, die einen Fachkräftemangel aufweist (siehe Tabelle 27)– weitestgehend ausgeschöpft.

3.1.6.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201613 Stadt Waren (Müritz) 197 172 183 203 203 184 176 194 182 166 Tabelle 28 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

In der Stadt Waren (Müritz) sind die Geburten seit dem Jahr 2014 rückläufig. Der Durchschnitt der Gebur- ten liegt von 2007 bis einschließlich 2016 bei 186 Kindern in diesem Sozialraum.

12 Die Einrichtung befindet sich in Trägerschaft des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte 13 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 29

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Stadt Waren (Müritz) 56 % 71 % 110 % 86 % 85 % (89 %) Tabelle 29 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

Die Kapazitäten im Sozialraum entsprechen im Krippen- und Hortbereich nicht denen in der jeweiligen Al- tersgruppe in der Stadt Waren (Müritz) lebenden Kindern. Außerdem werden zahlreiche Plätze von Kindern anderer Gemeinden in Anspruch genommen.

3.1.7.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Stadt Waren(Müritz) wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Waren(Müritz) 541 669 227 61 1498

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Waren(Müritz) betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 7 4 11 Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel/Müritz) 10 1 11 Amt Stavenhagen(inklusive der der Stadt Stavenhagen) 1 1 Gem. Feldberger Seenlandschaft 1 1 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 b Amt Malchow(inklusive der Stadt Malchow) 11 4 1 1 17 Landkreis Rostock 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt ) 1 1 Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der Stadt Malchin) 1 1 Amt Seenlandschaft Waren 85 83 25 9 202 Gesamtergebnis 116 95 27 10 248 In der Stadt Waren (Müritz) werden 248 Kinder von außerhalb betreut. Diese stammen vornehmlich aus dem Amt Malchow, dem Amt Penzliner Land und dem Amt Röbel-Müritz.

Gesamt Kinder, die in der Stadt Waren(Müritz) betreut werden HO KG KK TP Summe (=a+b) Stadt Waren(Müritz) 657 764 254 71 1746

Kinder aus der Stadt Waren, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Malchin am Kummerower See(inklusive der Stadt Malchin) 1 1 Amt Malchow(inklusive der Stadt Malchow) 1 1 2 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 4 1 5 Amt Seenlandschaft Waren 23 18 5 2 48 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 24 24 6 4 58 Aus der Stadt Waren (Müritz) werden 58 Kinder außerhalb betreut, davon insbesondere Kindergarten- und Hortkinder. Die Kinder nehmen vor allem Plätze im Amt Seenlandschaft Waren in Anspruch. Tabelle 30 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.1.7.5. Besonderheiten In der Stadt Waren befindet sich u. a. das Bauvorhaben des Aquarena-Parks in Planung. Damit eingehend werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Dies lässt unter Umständen Rückschlüsse auf den perspek- tivischen Bedarf an zusätzlich erforderlichen Betreuungsplätzen im Bereich der Kindertagesförderung zu.

30

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Die Stadt Waren (Müritz) ist ein Mittelzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenbur- gische Seenplatte.

3.1.7.6. Fazit/Handlungsempfehlungen Es soll eine neue Kindertageseinrichtung (ca. 15 Krippen- und 45 Kindergartenkinder) entstehen. Bezüglich des Hortzentrums West werden Gespräche geführt, um abzuwägen wie und in welcher Form ein bedarfs- gerechtes Platzangebot vorgehalten werden kann.

31

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2. Planungsraum Demmin

3.2.1. Bevölkerung und Geburten

Bevölkerung Stichtag 31.12.201514

unter

Sozialraum/Altersgruppe

- Jahre

unter 3 unter unter

Jahre Jahre

- - - Jahre

gesamt 0 Jahre 3 Jahre 6,5 6,5 Jahre 11 0 Jahre 11 Anteil 0 unter bis 3 Anteil 3 unter bis 6,5 Anteil6,5 unter bis 11 Anteil 0 unter bis 11 Stadt Dargun 4.436 99 128 159 386 2,23 % 2,87 % 3,60 % 8,70 % Hansestadt Demmin 11.269 285 334 423 1.042 2,53 % 2,96 % 3,76 % 9,25 % Amt Demmin-Land 7.211 171 238 284 693 2,37 % 3,30 % 3,94 % 9,61 % Amt Malchin am Kum- 12.692 291 347 448 1.086 2,29 % 2,73 % 3,53 % 8,56 % merower See Stadt Malchin 7.614 173 200 252 625 2,27 % 2,62 % 3,32 % 8,21 % Amt Stavenhagen 11.480 262 312 448 1.022 2,28 % 2,71 % 3,91 % 8,90 % Stadt Stavenhagen 5586 132 165,5 218,5 516 2,36 % 2,96 % 3,91 % 9,24 % Amt Treptower Tol- 14.110 318 403 550 1.271 2,25 % 2,85 % 3,90 % 9,01 % lensewinkel Stadt 5.382 123 144 190 457 2,29 % 2,68 % 3,53 % 8,49 % Planungsraum Demmin 61.198 1.426 1.760 2.314 5.500 2,33 % 2,88 % 3,78 % 8,99 % LK MSE 263.294 6.238 7.522 9.747 23.495 2,37 % 2,86 % 3,70 % 8,93 % Tabelle 31 Bevölkerung Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Demmin

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 31.12.2015

Im Planungsraum Demmin liegt der Anteil der 0 bis unter 11-Jährigen in der Hansestadt Demmin, dem Amt Demmin-Land, der Stadt Malchin und der Stadt Stavenhagen über dem Kreisdurchschnitt.

Geburten Stichtag 31.12.2015 Sozialraum Einwohner Lebendgeborene gesamt Geburtenrate Stadt Dargun 4.436 28 6,31 Hansestadt Demmin 11.269 101 8,96 Amt Demmin-Land 7.211 54 7,49 Amt Malchin am Kummerower See 12.692 97 7,64 Stadt Malchin 7.614 65 8,54 Amt Stavenhagen 11.480 83 7,23 Stadt Stavenhagen 5.586 42 7,52 Amt Treptower Tollensewinkel 14.110 98 6,95 Stadt Altentreptow 5.382 38 7,06 Planungsraum Demmin 61.198 461 7,53 LK MSE 263.294 2.000 7,60 Land M-V 1.612.362 13.298 8,25 Bunddesdurchschnitt15 82.175.700 737.575 8,98 Tabelle 32 Geburten Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Demmin

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 31.12.2015

14 Stadt Malchin, Stadt Stavenhagen und Stadt Altentreptow sind in der Übersicht mit aufgeführt, es handelt sich dabei aber um keine eigenen Sozialräume gemäß der Definition des Planungsdokuments 15 Quelle: Statistisches Bundesamt 32

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Demmin Kindertageseinrichtungen Amt Amt Malchin Amt - Amt Treptower Stadt Hansestadt Sozialraum Demmin- am Kum- hagen Tollensewinkel Dargun Demmin Land merower See

Anzahl Kindertageseinrichtungen 9 10 9 11 3 6

Tabelle 33Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Demmin

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Planungsraum Demmin befinden sich 48 Kindertageseinrichtungen. Die meisten sind in den Sozialräu- men „Amt Malchin am Kummerower See“ und dem „Amt Treptower Tollensewinkel“ verortet.

Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger

Beggerower Spälschaul Amt Demmin-Land AWO Cura gGmbH Stavenhagen

Buddelfink Amt Demmin-Land AWO Cura gGmbH Stavenhagen

Forscherstübchen Amt Demmin-Land AWO Sozialdienst gGmbH Demmin

Kleine Wasserflöhe Amt Demmin-Land JUL gemeinnützige GmbH

Krümelkiste Lindenhof Amt Demmin-Land Evang. Kirchgemeinde Internationaler Bund (IB) - Freier Träger Landmäuse Kletzin Amt Demmin-Land der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit Trägerwerke.V. Soziale Dienste Pfiffikus Schönfeld Amt Demmin-Land in Mecklenburg-Vorpommern GmbH Gemeinde Siedenbrünzow über Amt Siedenbrünzow Siedenbrünzow Amt Demmin-Land Demmin-Land Zwergenstübchen Lindenberg Amt Demmin-Land Evang. Kirchgemeinde

Bunte Arche Amt Malchin am Kummerower See Diakonieverein Malchin gGmbH

Die Dorfstrolche Amt Malchin am Kummerower See Frau Susanne Völker

Johannes Malchin Amt Malchin am Kummerower See Diakonieverein Malchin gGmbH Förderverein der Benjamin-Schule Evang. Kita der Benjamin-Schule Remplin Amt Malchin am Kummerower See Schule Mecklenburgische Schweiz e.V. Rempliner Schloss-Kinner Remplin Amt Malchin am Kummerower See Frau Astrid Remer

Seebärchen Amt Malchin am Kummerower See Frau Gudrun Willert

Sonnenkäfer Malchin Amt Malchin am Kummerower See AWO Sozialdienst gGmbH Demmin

Spatzennest Neukalen Amt Malchin am Kummerower See AWO Sozialdienst gGmbH Demmin

Uns Flohkist Basedow Amt Malchin am Kummerower See Frau Astrid Remer ASB - Arbeiter-Samariter-Bund Kreisver- Waldzwerge Amt Malchin am Kummerower See band Demmin e.V. Gemeinde Mölln (ehemals AWO Cura Am Stochennest Mölln Amt Stavenhagen gGmbH Stavenhagen) Grünschnabel Stavenhagen Amt Stavenhagen AWO Cura gGmbH Stavenhagen Gemeinde über Amt Stavenha- Kleine Dorfstrolche Briggow Amt Stavenhagen gen Krümelkiste Rosenow Amt Stavenhagen Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Luise Scheppler Amt Stavenhagen Evang. Stiftung Volmarstein

Lütt Matten Stavenhagen Amt Stavenhagen JUL gemeinnützige GmbH

Mischka Stavenhagen Amt Stavenhagen AWO Sozialdienst gGmbH Demmin

33

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger Gemeinde Jügenstorf über Amt Staven- Rappelkiste Jürgenstorf Amt Stavenhagen hagen Wasserzwerge Amt Stavenhagen Frau Gudrun Willert Gemeinde über Amt Treptower Bambi Wolde Amt Treptower Tollensewinkel Tollensewinkel Gemeinde Gültz über Amt Treptower Die kleinen Raupen Gültz Amt Treptower Tollensewinkel Tollensewinkel Eiche Lino Amt Treptower Tollensewinkel AWO Sozialdienst gGmbH Demmin Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Süd- Hort Am Karlsplatz Altentreptow Amt Treptower Tollensewinkel ost Gemeinde über Amt Treptower Kita Grapzow Grapzow Amt Treptower Tollensewinkel Tollensewinkel Kritzelkiste Wildberg Amt Treptower Tollensewinkel AWO Sozialdienst gGmbH Demmin Gemeinde über Amt Trep- Landmäuse Siedenbollentin Siedenbollentin Amt Treptower Tollensewinkel tower Tollensewinkel Regenbogen mit Außenstelle Gänse- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Süd- Altentreptow Amt Treptower Tollensewinkel blümchen Altentreptow ost ASB - Arbeiter-Samariter-Bund Kreisver- Storchennest Tützpatz Amt Treptower Tollensewinkel band Demmin e.V. Tollenseknirpse Burow Amt Treptower Tollensewinkel JUL gemeinnützige GmbH

Zwergenhaus Amt Treptower Tollensewinkel JUL gemeinnützige GmbH

FreiRaum Dargun Stadt Dargun AWO Cura gGmbH Stavenhagen Kinder- und Jugendförderverein Dargun Hort am Schulzentrum Dargun Stadt Dargun e.V. Kinder- und Jugendförderverein Dargun Sonnenschein Dargun Stadt Dargun e.V. Schulstiftung der Ev.-Luth. Kirche in Evang. Hort Demmin Demmin Hansestadt Demmin Norddeutschland Evangelische Kindertagesstätte „Klei- Demmin Hansestadt Demmin Evang. Kirchgemeinde Demmin ne Füße von St. Bartholomaei“ Kinderglück Demmin Hansestadt Demmin DRK KV Demmin e.V. ASB - Arbeiter-Samariter-Bund Kreisver- Kinderland Demmin Hansestadt Demmin band Demmin e.V. Regenbogen Demmin Demmin Hansestadt Demmin JUL gemeinnützige GmbH Internationaler Bund (IB) - Freier Träger Südmauer Demmin Hansestadt Demmin der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit Tabelle 34detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Demmine.V.

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

34

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Kindertagespflegepersonen Im Planungsraum Demmin sind insgesamt 48 Tagespflegepersonen mit einer Kapazität von 219 Plätzen tätig. Durchschnittlich bietet jede dieser Tagespflegepersonen jeweils 4 Plätze an.

Zur Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Demmin - mögliche Entwicklung bis 2021 mgl. Kapazitäten mgl. Defi- mgl. Defizit mgl. Defizit Sozialraum Stand Juli zit ab Defizit Bemerkung ab ab 2021 2017 2017/18 ab 2020 2019 Im Planungszeitraum ist zunächst mit Amt Demmin - 9 - - - - keinem Rückgang der Kapazitäten Land rechnen. Im Planungszeitraum ist zunächst mit Amt Malchin am 38 - - - - keinem Rückgang der Kapazitäten Kummerower See rechnen. Im Planungszeitraum ist mit einem Amt Stavenhagen 30 5 - - - Rückgang der Kapazitäten um 5 Plät- ze zu rechnen. Im Planungszeitraum ist mit einem Amt Treptower 80 - - 5 15 Rückgang der Kapazitäten um 20 Tollensewinkel Plätze zu rechnen. Im Planungszeitraum ist zunächst mit Stadt Dargun 4 - - - - keinem Rückgang der Kapazitäten rechnen. Im Planungszeitraum ist zunächst mit Stadt Demmin 58 - - - - keinem Rückgang der Kapazitäten rechnen. Im Planungszeitraum ist insgesamt mit einem Rückgang der Kapazitäten im Summe 219 5 5 15 Planungsraum Demmin um 25 Plätze zu rechnen. Tabelle 35 Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Demmin - mögliche Entwicklung bis 2021

35

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.3. Sozialraum Amt Demmin-Land 3.2.3.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Demmin-Land

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Beggerower Spälschaul Beggerow 9 22 5 36 11 % 73 % 71 % 52 % Krippenplätze werden mit Buddelfink Sarow 12 18 4 34 100 % 100 % 50 % 84 % Kindergartenkindern belegt Forscherstübchen Nossendorf 8 22 5 35 86 % 58 % 20 % 55 % Kleine Wasserflöhe Utzedel 6 26 0 32 76 % 70 % - 73 % Krippenplätze werden mit Krümelkiste Lindenhof Borrentin 6 27 9 42 50 % 100 % 94 % 81 % Kindergartenkindern belegt Landmäuse Kletzin Kletzin 6 31 0 37 88 % 60 % - 74 % Krippenplätze werden mit Pfiffikus Schönfeld 12 35 22 69 92 % 98 % 94 % 95 % Kindergartenkindern belegt Siedenbrünzow Siedenbrünzow 3 12 0 15 38 % 24 % - 31 % Krippenplätze werden mit Zwergenstübchen Lindenberg 12 15 8 35 100 % 100 % 100 % 100 % Kindergartenkindern belegt Tabelle 36 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Demmin-Land

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Planungsraum Demmin liegt der Auslastungsgrad bei 5 Kindertageseinrichtungen unter 80 %. Trotz der geringen Auslastung sind diese Einrichtungen im Planungszeitraum,vor dem Hintergrund einer flächende- ckenden Angebotslandschaft und einer potentiellen Belegung durch andere Landkreise, weiterhin zu be- rücksichtigen.

3.2.3.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201616 Amt Demmin-Land 46 54 68 47 62 47 66 47 54 53 Tabelle 37 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) im Amt Demmin-Land

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Die Geburten im Sozialraum Amt Demmin-Land sind insgesamt betrachtet konstant. Der Mittelwert liegt bei 54 Lebendgeborenen.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Demmin-Land 43 % 49 % 87 % 19 % 48 % (50 %) Tabelle 38 Versorgungsgrad im Amt Demmin-Land

Quelle: eigene Erhebungen

Der Versorgungsgrad im Amt Demmin-Land liegt insgesamt bei ca. 50 % für die 0- unter 11-Jährigen. Eine Vielzahl von Kindern wird in der Hansestadt Demmin betreut.

16 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 36

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.3.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Amt Demmin-Land wohnen und dort be- HO KG KK TP Summe a treut werden Amt Demmin-Land 41 148 44 9 242

Kinder, die von außerhalb im Amt Demmin-Land be- HO KG KK TP Summe treut werden Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1

Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 2 2 4 treptow) b Hansestadt Demmin 13 4 17 Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der Stadt 1 1 Malchin) Gesamtergebnis 3 16 4 0 23 Im Amt Demmin-Land werden 23 Kinder aus anderen Sozialräumen, vornehmlich aus der Hansestadt Demmin, betreut.

Kinder, die im Amt Demmin-Land betreut Gesamt HO KG KK TP Summe werden (=a+b) Amt Demmin-Land 44 164 47 9 264

Kinder aus demAmt Demmin-Land, die außerhalb betreut HO KG KK TP Summe werden Amt Malchin am Kummerower See(inklusive der Stadt Mal- chin) 2 6 1 9 Amt Neverin 1 1 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 4 15 2 21 Amt Treptower Tollensewinkel (inklusive der Stadt Altentrep- tow) 3 2 5 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 1 1 Hansestadt Demmin 60 69 18 9 156 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadt Dargun 3 1 1 5 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Landkreis Vorpommern-Greifswald 2 3 1 6 Gesamtergebnis 72 98 24 13 207 207 Kinder werden außerhalb ihres Sozialraumes betreut, größtenteils in der Hansestadt Demmin. Tabelle 39 Betreuungssituation im Sozialraum Amt Demmin-Land

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.2.3.4. Besonderheiten Das Amt Demmin-Land profitiert maßgeblich von der Angebotslandschaft im Bereich der Kindertagesförde- rung der Hansestadt Demmin. Es wird im Sozialraum keine baulichen Veränderungen in Größenordnungen geben, die auf den perspektivischen Bedarf an zusätzlich erforderlichen Betreuungsplätzen im Bereich der Kindertagesförderung Rückschlüsse zulassen.

3.2.3.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Es ist im Amt Demmin-Land beabsichtigt, einen Neubau am Schulstandort in Sarow zu errichten. Mit Fer- tigstellung dieses Neubaus ist der Fortbestand der Kindertageseinrichtungen in Beggerow und Ganschen- dorf zu prüfen. Im Planungszeitraum ist hinsichtlich der Kindertageseinrichtung „Spielhaus“ in Sieden- brünzow zu prüfen, inwieweit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet bleibt, da diese in der Vergangenheit sehr gering frequentiert wurde und lediglich über eine Gesamtkapazität von 15 Plätzen verfügt.

37

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.4. Sozialraum Amt Malchin am Kummerower See 3.2.4.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchin am Kummerower See

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Bunte Arche Neukalen 14 35 10 59 93 % 91 % 100 % 95% Die Dorfstrolche Faulenrost 12 26 4 42 80 % 65 % 100 % 82% Krippenplätze werden mit Johannes Malchin 36 81 37 154 92 % 100 % 100 % 97% Kindergartenkindern belegt Kita der Benjamin-Schule Remplin 0 18 84 102 - 61 % 40 % 51% Rempliner Schloss-Kinner Remplin 15 26 5 46 66 % 69 % 90 % 75% Krippenplätze werden mit Seebärchen Kummerow 8 21 7 36 100 % 100 % 100 % 100% Kindergartenkindern belegt vom 2.1. bis 31.10.2017 im Sonnenkäfer Malchin 42 96 66 204 82 % 95 % 97 % 91% Ausweichobjekt mit BE 33/96/55//184 Spatzennest Neukalen 18 34 22 74 49 % 85 % - 67% Uns Flohkist Basedow 12 36 16 64 71 % 64 % 34 % 56% Waldzwerge Gielow 18 45 25 88 83 % 98 % 75 % 85% Tabelle 40 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchin am Kummerower See

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Malchin am Kummerower See sind die Kindertageseinrichtungen in der Stadt Malchin über 90 % ausgelastet. Bei den Einrichtungen mit einer verhältnismäßig geringen Auslastung werden entweder spezi- elle Konzepte angeboten oder sie tragen zu einer flächendeckenden Angebotslandschaft bei. Außerdem werden einige Einrichtungen auch von Kindern anderer Landkreise frequentiert.

3.2.4.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201617 Amt Malchin am Kummerower See 95 106 96 90 85 97 80 87 97 94 Stadt Malchin 52 57 53 52 53 48 53 40 65 57 Tabelle 41 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) im Amt Malchin am Kum- merower See

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Malchin am Kummerower See liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 93 Kindern. In der Stadt Malchin liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 53 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Malchin am Kum- 60 % 73 % 120 % 62 % 80 % (84 %) merower See Stadt Malchin (inkl. Remplin) 74 % 67 % 111 % 76 % 81 % (85 %) Tabelle 42 Versorgungsgrad im Amt Malchin am Kummerower See

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Malchin am Kummerower See und der Stadt Malchin liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbe- reich bei über 100 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch und im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

17 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 38

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.4.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Malchin am Kummerower See713 Kinder betreut (33 in der Kindertagespflege, 131 in der Krippe, 374 im Kindergarten und 175 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Malchin als größte Stadt des Sozialraumes (inklusive des Ortsteils Remplin) differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Malchin wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Malchin 87 176 55 19 337

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Malchin betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Stavenhagen (inklusive der der Stadt Stavenhagen) 2 2 4

Stadtgebiet West (Stadt Neubrandenburg) 1 1

Amt Demmin-Land 1 1 b Amt Malchin am Kummerower See (exklusive der Stadt Malchin) 8 15 9 3 35 Gesamtergebnis 8 17 12 4 41 In der Stadt Malchin werden 41 Kinder von außerhalb betreut.

Kinder, die in der Stadt Malchin betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Stadt Malchin 95 193 67 23 378

Kinder aus der Stadt Malchin, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Malchin am Kummerower See(exklusive der Stadt Malchin) 9 6 15 Amt Stavenhagen(inklusive der der Stadt Stavenhagen) 1 7 1 9 Landkreis Rostock 2 3 2 7 Gesamtergebnis 3 19 9 0 31 Insgesamt werden 31 Kinder aus der Stadt Malchin in anderen Gemeinden betreut, darunter in erster Linie Kindergarten- und Krip- penkinder. In etwa die Hälfte der Kinder wird im eigenen Sozialraum, dem Amt Malchin am Kummerower See, versorgt. Tabelle 43 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.2.4.4. Besonderheiten Die Stadt Malchin ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.2.4.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Soweit der Fortbestand der Kita in Remplin gesichert ist, sind im Amt Malchin am Kummerower Seekeine weiteren Maßnahmen erforderlich.

39

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.5. Sozialraum Amt Stavenhagen 3.2.5.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stavenhagen

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Am Stochennest Mölln 6 12 18 36 50 % 86 % 73 % 70% Strukturanpassung vom 01.09.2017 bis Grünschnabel Stavenhagen 12 10 44 66 43 % 87 % 79 % 70% 31.08.2018 auf 6/15/55//76 Kleine Dorfstrolche Briggow 12 20 8 40 70 % 56 % 77 % 68% vom 01.01.17 bis 31.07.2018 BE Krümelkiste Rosenow 16 48 50 114 92 % 86 % 77 % 85% 18/26/50//114 Krippenplätze werden mit Kindergartenkin- Luise Scheppler Ivenack 12 27 0 39 100 % 100 % - 100% dern belegt Lütt Matten Stavenhagen 36 72 66 174 92 % 94 % 93 % 93% Mischka Stavenhagen 48 123 18 189 72 % 80 % 100 % 84% Rappelkiste Jürgenstorf 15 38 25 78 89 % 92 % 83 % 88% Krippenplätze werden mit Kindergartenkin- Wasserzwerge Ritzerow 8 22 6 36 100 % 100 % 100 % 100% dern belegt Tabelle 44 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stavenhagen

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Von den 9 Kindertageseinrichtungen sind 3 unter 80 % ausgelastet. Vor dem Hintergrund einer flächende- ckenden Angebotslandschaft und im Falle der Einrichtung „Grünschnabel“ einer Strukturanpassung sind diese im Planungszeitraum zu berücksichtigen.

3.2.5.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201618 Amt Stavenhagen 99 113 83 96 87 75 91 73 83 85 Stadt Stavenhagen 46 50 44 52 46 39 52 36 42 44 Tabelle 45 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Die Geburten im Sozialraum sind seit 2014 steigend. Im Amt Stavenhagen liegt der Durchschnitt der Ge- burten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 88 Kindern. In der Stadt Stavenhagen liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 45 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Stavenhagen 63 % 65 % 119 % 52 % 76 % (76 %) Stadt Stavenhagen 73 % 95 % 124 % 59 % 83 % (89 %) Tabelle 46 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

Im Amt Stavenhagen und der Stadt Stavenhagen liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei über 100 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Außerdem liegt der Versorgungsgrad in der Stadt Stavenhagen für diese Betreuungsform mit 95 % inklusi- ve Tagespflege verhältnismäßig hoch.Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

18 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 40

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.5.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Stavenhagen712 Kinder betreut (23 in der Kindertagespflege, 128 in der Krippe, 349 im Kindergarten und 212 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Stavenhagen als größte Stadt des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Stavenhagen wohnen und dort HO KG KK TP Summe a betreut werden Stadt Stavenhagen 108 145 58 4 315

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Stavenhagen HO KG KK TP Summe betreut werden Amt Treptower Tollensewinkel (inklusive der Stadt Alten- 1 1 treptow)

Amt Stavenhagen (exklusive der der Stadt Stavenhagen) 12 25 9 46

Amt Demmin-Land 1 5 6 b Hansestadt Demmin 2 2 Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der Stadt 9 1 10 Malchin) Gesamtergebnis 14 41 10 0 65 In der Stadt Stavenhagen werden insgesamt 65 Kinder von außerhalb versorgt. Dabei handelt es sich vornehmlich um Kindergar- tenkinder aus dem Amt Stavenhagen.

Kinder, die in der Stadt Stavenhagen be- Gesamt HO KG KK TP Summe treut werden (=a+b) Stadt Stavenhagen 122 186 68 4 380

Kinder aus der Stadt Stavenhagen, die außerhalb betreut HO KG KK TP Summe werden Amt Stavenhagen(exklusive der Stadt Stavenhagen) 7 31 9 7 54 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Amt Demmin-Land 1 1 2 Gesamtergebnis 9 32 10 7 58 Aus der Stadt Stavenhagen werden 58 Kinder außerhalb betreut, davon ca. 54 im Amt Stavenhagen. Tabelle 47 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.2.5.4. Besonderheiten Die Stadt Stavenhagen ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenbur- gische Seenplatte.

3.2.5.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Stavenhagen werden im Planungszeitraum keine zusätzlichen Plätze benötigt. Die regionalen Be- darfe sind weitestgehend den Kapazitäten zuzuordnen.

41

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.6. Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel 3.2.6.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Bambi Wolde 12 30 10 52 95 % 100 % 50 % 82 % Die kleinen Raupen Gültz 10 30 11 51 48 % 90 % 100 % 79 % Eiche Lino Breesen 12 30 6 48 40 % 50 % 70 % 53 % Hort Am Karlsplatz Altentreptow 0 0 132 132 - - 94 % 94 % 01.08.17 bis 31.08.2018 Strukturände- Kita Grapzow Grapzow 8 22 0 30 90 % 78 % - 84 % rung unter Beibehaltung der Gesamtka- pazität: 12/18/0//30 Kritzelkiste Wildberg 6 18 4 28 52 % 74 % 36 % 54 % Landmäuse Sieden- Siedenbollentin 12 32 0 44 86 % 92 % - 89 % bollentin Regenbogen mit Außenstelle Gänse- Altentreptow 48 150 0 198 71 % 96 % - 84 % blümchen Altentrep- tow Krippenplätze werden mit Kindergarten- Storchennest Tützpatz 12 36 22 70 100 % 100 % 70 % 90 % kindern belegt Tollenseknirpse Burow 18 38 44 100 60 % 89 % 95 % 81 % Zwergenhaus Altenhagen 10 17 3 30 57 % 90 % 33 % 60 % Tabelle 48 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel liegt der Auslastungsgrad bei 4 Kindertageseinrichtungen unter 80 %. Bei einem Zusammenschluss der Einrichtungen in Breesen und Wildberg, z. B. in Breesen, könnte ein bedarfsgerechtes Angebot für die Kinder beider Gemeinden vorgehalten werden. Trotz der ge- ringen Auslastung der Kindertageseinrichtungen in Altenhagen und Gültz sind diese im Planungszeitraum, vor dem Hintergrund einer flächendeckenden Angebotslandschaft weiterhin zu berücksichtigen.

3.2.6.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201619 Amt Treptower Tollensewinkel 119 122 134 95 104 98 124 84 98 103 Stadt Altentreptow 45 45 54 40 37 38 43 36 38 40 Tabelle 49 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Treptower Tollensewinkel sind die Geburten seit dem Jahr 2014 steigend. Im Amt Treptower Tol- lensewinkel liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 108 Kindern. In der Stadt Altentreptow liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 41 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Amt Treptower Tollense- 63 % 74 % 100 % 42 % 62 % (68 %) winkel Stadt Altentreptow 39 % 64 % 104 % 69 % 72 % (79 %) Tabelle 50 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

19 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 42

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Im Amt Treptower Tollensewinkel und der Stadt Altentreptow liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbe- reich bei 100 % bzw. bei über 100 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch und im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

3.2.6.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Treptower Tollensewinkel742 Kinder betreut (71 in der Kindertagespflege, 107 in der Krippe, 369 im Kindergarten und 195 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Alten- treptow als größte Stadt des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Altentreptow wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Altentreptow 80 124 33 12 250

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Altentreptow betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Neverin 2 3 5

Amt Treptower Tollensewinkel(exklusive der Stadt Altentreptow) 40 20 4 5 69 b Gesamtergebnis 42 23 4 5 74 In der Stadt Altentreptow werden 74 Kinder, insbesondere im Kindergarten- und Hortbereich, von außerhalb betreut.

Kinder, die in der Stadt Altentreptow betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Stadt Altentreptow 122 148 37 17 324

Kinder aus der Stadt Altentreptow, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Neverin 2 2 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Treptower Tollensewinkel(exklusive der Stadt Altentreptow) 2 13 5 11 31 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 1 1 4 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 3 1 1 5 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 2 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Gesamtergebnis 9 21 9 12 51 Von den 51 Kindern, die außerhalb der Stadt Altentreptow betreut werden, nehmen 31 einen Platz in einer Kindertageseinrichtung im Amt Treptower Tollensewinkel in Anspruch. Ca. 15 Kinder aus Altentreptow werden in der Stadt Neubrandenburg bereut. Tabelle 51 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.2.6.4. Besonderheiten Die Stadt Altentreptow ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgi- sche Seenplatte.

3.2.6.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Es ist zu prüfen, inwieweit eine zusätzliche Kindertageseinrichtung in der Stadt Altentreptow zu installieren ist. Eine perspektivische Kapazitätserweiterung ist auch in Burow zu prüfen. Bei einem Zusammenschluss der Einrichtungen in Breesen und Wildberg, z.B. in Breesen, könnte ein bedarfsgerechtes Angebot für die Kinder beider Gemeinden vorgehalten werden.

43

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.7. Sozialraum Stadt Dargun 3.2.7.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Dargun

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt FreiRaum Dargun 21 18 0 39 100 % 100 % 95 % 98 % vom 01.01.17 bis 31.08.2017 bis zu 22 Hort am Schulzentrum Dargun 0 0 88 88 - - 79 % 79 % zusätzliche Hortkinder: 0/0/110//110 Sonnenschein Dargun 30 90 0 120 89 % 95 % - 92 % Tabelle 52 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Dargun

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Stadt Dargun sind die Kapazitäten der Kindertageseinrichtungen in allen Betreuungsformen weitest- gehend ausgeschöpft.

3.2.7.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201620 Stadt Dargun 29 33 29 34 26 37 30 26 28 29 Tabelle 53 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

In der Stadt Dargun sind die Geburten seit dem Jahr 2014 minimal steigend.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Stadt Dargun 52 % 56 % 84 % 55 % 64 % (65 % ) Tabelle 54 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Stadt Dargun liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich lediglich bei 84 %. Im Krippenbe- reich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch und im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

20 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 44

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.7.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Stadt Dargun wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Dargun 81 114 43 2 240

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Dargun betreut werden HO KG KK TP Summe Stadtgebiet West (Stadt Neubrandenburg) 1 0 1

Amt Demmin-Land 3 1 1 0 5

Hansestadt Demmin 2 0 2 b Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der Stadt Malchin) 1 0 1 Gesamtergebnis 3 5 1 0 9 In der Stadt Dargun werden 9 Kinder von außerhalb betreut. Hierbei handelt es sich vorrangig um Kindergartenkinder.

Kinder, die in der Stadt Dargun betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Stadt Dargun 84 118 42 3 247

Kinder aus der Stadt Dargun, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Malchin am Kummerower See(inklusive der Stadt Malchin) 14 6 0 20 Hansestadt Demmin(inklusive der Stadt Malchin) 5 8 0 13 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 0 1 Landkreis Rostock 7 3 0 10 Gesamtergebnis 6 29 9 0 44 Aus der Stadt Dargun werden 44 Kinder in anderen Sozialräumen betreut. Tabelle 55 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.2.7.4. Besonderheiten Die Stadt Dargun ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.2.7.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In der Stadt Dargun wird im Planungszeitraum eine Erweiterung des Angebots um insgesamt ca. 30 – 40 Plätze in allen 3 Betreuungsformen erforderlich sein.

45

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.8. Sozialraum Stadt Demmin 3.2.8.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Demmin

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Hansestadt 01.09.17 bis 31.08.2018 Evang. Hort Demmin 92 0 0 92 - - 72 % 72 % Demmin 0/0/96//96 Evangelische Kinder- tagesstätte „Kleine Hansestadt 30 89 0 119 86 % 98 % - 92 % Füße von St. Bartho- Demmin lomaei“ Hansestadt Hortplätze werden mit Kinderglück 14 66 56 136 100 % 100 % 93 % 98 % Demmin Kindergartenkindern belegt Hansestadt Kinderland 30 78 44 152 54 % 88 % 70 % 71 % Demmin Hansestadt Regenbogen 42 107 66 215 58 % 83 % 76 % 72 % Demmin Hansestadt Südmauer 36 117 88 241 89 % 79 % 97 % 88 % Demmin Tabelle 56 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Demmin

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Hansestadt Demmin sind die Kapazitäten der Kindertageseinrichtungen in allen Betreuungsformen weitestgehend ausgeschöpft.

3.2.8.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201621 Hansestadt Demmin 95 101 102 103 92 103 94 79 101 99 Tabelle 57 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

In der Hansestadt Demmin sind die Geburten seit dem Jahr 2014 steigend. Der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 liegt bei 97 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Hansestadt 86 % 106 % 137 % 60 % 92 % (97 %) Demmin Tabelle 58 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Die Hansestadt Demmin versorgt als Mittelzentrum auch andere Sozialräume, insbesondere das Amt Demmin-Land. In der Hansestadt Demmin liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 137 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch, dennoch liegt der Versorgungsgrad hier inklusive Tagespflege bei über 100 %. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

21 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 46

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.2.8.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Hansestadt Demmin wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Hansestadt Demmin 210 339 92 48 689

Kinder, die von außerhalb in der Hansestadt Demmin betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 2 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der StadtAltentreptow) 5 3 1 9 Amt Demmin-Land 57 59 16 8 140 Amt Malchin am Kummerower See (inklusive der der Stadt Malchin) 1 1 b Stadt Dargun 5 8 13 Gesamtergebnis 69 71 16 9 165 In der Hansestadt Demmin werden 165 Kinder von außerhalb betreut. Diese stammen insbesondere aus dem Amt Demmin-Land und nehmen vorrangig Kindergarten- und Hortplätze in Anspruch.

Gesamt Kinder, die der Hansestadt Demmin betreut werden HO KG KK TP Summe (=a+b) Hansestadt Demmin 279 410 108 57 854

Kinder aus der Hansestadt Demmin, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Demmin-Land 13 4 17 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 2 2 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der StadtAltentreptow 1 1 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadt Dargun 2 2 Landkreis Vorpommern-Greifswald 1 1 1 3 Gesamtergebnis 1 18 7 1 27 Aus der Stadt Demmin werden 27 Kinder außerhalb betreut, darunter 18 im Kindergartenalter. Die Kinder nehmen hauptsächlich Plätze im Amt Demmin-Land in Anspruch. Tabelle 59 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.2.8.4. Besonderheiten Die Hansestadt Demmin ist ein Mittelzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenbur- gische Seenplatte.

3.2.8.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In der Hansestadt Demmin sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Es befindet sich in diesem Sozial- raum eine zusätzliche Kindertageseinrichtung mit Randzeitenbetreuung in Planung.

47

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3. Planungsraum Mecklenburg-Strelitz

3.3.1. Bevölkerung und Geburten

Bevölkerung Stichtag 31.12.201522

unter

Sozialraum/Altersgruppe

- Jahre

unter 3 unter unter

Jahre Jahre

- - - Jahre

gesamt 0 Jahre 3 Jahre 6,5 6,5 Jahre 11 0 Jahre 11 Anteil 0 unter bis 3 Anteil 3 unter bis 6,5 Anteil6,5 unter bis 11 Anteil 0 unter bis 11 Gemeinde Feldberger 4.452 98 116 154 368 2,20 % 2,61 % 3,46 % 8,27 % Seenlandschaft Stadt Neustrelitz 20.504 503 612 726 1.841 2,45 % 2,98 % 3,54 % 8,98 % Amt Friedland 8.933 191 234 328 753 2,14 % 2,62 % 3,67 % 8,43 % Stadt Friedland 6.779 139 175 258 572 2,05 % 2,58 % 3,81 % 8,44 % Amt Mecklenburgische 8.090 154 211 237 602 1,90 % 2,61 % 2,93 % 7,44 % Kleinseenplatte Amt Neustrelitz-Land 7.541 159 236 327 722 2,11 % 3,13 % 4,34 % 9,57 % Amt Neverin 8.719 200 246 320 766 2,29 % 2,82 % 3,67 % 8,79 % Amt Stargarder Land 9.876 256 306 420 982 2,59 % 3,10 % 4,25 % 9,94 % Stadt Burg Stargard 5.496 141 197 241 579 2,57 % 3,58 % 4,39 % 10,53 % Amt Woldegk 6.782 163 170 261 594 2,40 % 2,51 % 3,85 % 8,76 % Stadt Woldegk 4.416 105 109 166 380 2,38 % 2,46 % 3,77 % 8,61 % Planungsraum Mecklen- 74.897 1.724 2.129 2.775 6.628 2,30 % 2,84 % 3,71 % 8,85 % burg-Strelitz LK MSE 263.294 6.238 7.522 9.747 23.507 2,37 % 2,86 % 3,70 % 8,93 % Tabelle 60 Bevölkerung Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 31.12.2015

Im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz liegt der Anteil der 0 bis unter 11-Jährigen in den Sozialräumen Amt Neustrelitz-Land, Amt Stargarder Land, Amt Woldegk, Stadt Neustrelitz über dem Kreisdurchschnitt. Den höchsten Anteil an Kindern unter 11 Jahren hat die Stadt Burg Stargard aufzuweisen.

Geburten Stichtag 31.12.2015 Sozialraum Einwohner Lebendgeborene gesamt Geburtenrate Amt Friedland 8.933 53 5,93 Stadt Friedland 6.779 38 5,61 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 8.090 46 5,69 Amt Neustrelitz-Land 7.541 40 5,30 Amt Neverin 8.719 54 6,19 Amt Stargarder Land 9.876 80 8,10 Stadt Burg Stargrad 5.496 47 8,55 Amt Woldegk 6.782 51 7,52 Stadt Woldegk 4.416 39 8,83 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 4.452 36 8,09 Stadt Neustrelitz 20.504 182 8,88 Planungsraum Mecklenburg-Strelitz 91.588 666 7,15 LK MSE 263.294 2.000 7,60 Land M-V 1.612.362 13.298 8,25 Bunddesdurchschnitt23 82.175.700 737.575 8,98 Tabelle 61 Geburten Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz

Quelle: Statistisches Amt M-V zum Stichtag 31.12.2015

22 Stadt Friedland, Stadt Burg Stargard und Stadt Woldegk sind in der Übersicht mit aufgeführt, es handelt sich dabei aber um keine eigenen Sozial- räume gemäß der Definition des Planungsdokuments 23 Quelle: Statistisches Bundesamt 48

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz liegt die Geburtenrate in 5 Sozialräumen über dem Kreisdurch- schnitt. Auch die Geburtenrate der Stadt Malchow ist höher als die des LK MSE insgesamt. Die Geburten- rate der Stadt Burg Stargard, der Stadt Woldegk und der Stadt Neustrelitz liegt auch über dem Durchschnitt des Landes M-V. 3.3.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Mecklenburg- Strelitz Kindertageseinrichtungen Ge- Amt meinde Wolde Amt Mecklen- Amt Amt Amt Amt Feld- gk Stadt burgische Stargar- Sozialraum Fried- Neustre- Ne- berger Neustre- Kleinseenplat- der land litz-Land verin Seen- litz te Land land- schaft Anzahl Kindertageseinrich- 5 5 6 7 7 4 6 12 tungen Tabelle 62 Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz befinden sich 46 Kindertageseinrichtungen. Die meisten sind in der Stadt Neustrelitz verortet. Fünf der Einrichtungen befinden sich in öffentlicher Trägerschaft.

Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger Evang.-Lutherische Kirchgemeinde Fried- Benjamin Friedland Amt Friedland land Kinderland Friedland Amt Friedland Landfrauenverband M-V e.V. OT Storchennest Kotelow Amt Friedland Elternverein Storchennest e.V. Kotelow Trägerwerk Soziale Dienste Uns lütt Kinnerstuw Friedland Amt Friedland in Mecklenburg-Vorpommern GmbH Zwergenstübchen Salow Amt Friedland Elternverein Zwergenstübchen e.V. OT Roggen- Amt Mecklenburgische Kleinseen- Am Koppelberg Verein am Koppelberg e.V. tin platte Amt Mecklenburgische Kleinseen- Am Weinberg Mirow Familienzentrum Mirow e.V. platte Amt Mecklenburgische Kleinseen- Seepferdchen Mirow MGS Kinderbetreuungsgesellschaft mbH platte Amt Mecklenburgische Kleinseen- DRK KV Mecklenburgische Seenplatte Spatzenhus Wesenberg platte e.V. Wustrow OT See- Amt Mecklenburgische Kleinseen- Waldorfkindergarten Seewalde Dorf Seewalde gGmbH walde platte Am Zauberwald Amt Neustrelitz-Land AWO Blankensee gGmbH Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Süd- Käferburg Amt Neustrelitz-Land ost Elterninitiative Kindergarten Kratzeburg Kratzeburg Amt Neustrelitz-Land e.V. Elterninitiative Kindergarten Qua- Quadenschönfeld Möllenbeck Amt Neustrelitz-Land denschönfeld e.V. Gemeinde Klein-Vielen über Amt Neustre- Spatzenhausen Amt Neustrelitz-Land litz-Land Waldmäuse Wokuhl-Dabelow Amt Neustrelitz-Land Frau Ramona Möller

AWO Landkita Ihlenfeld Neuenkirchen Amt Neverin AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

Hort Neverin Neverin Amt Neverin Volkssolidarität NZ/MST

Kinnerstuw Amt Neverin JUL gemeinnützige GmbH

Löwenzahn Chemnitz Amt Neverin Behindertenverband Neubrandenburg e.V.

Salto Vitale Amt Neverin AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

49

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Einrichtung Ort Amtsbereich/Sozialraum Träger

Spielwiese Neverin Amt Neverin Volkssolidarität NZ/MST

Storchennest Brunn Amt Neverin Gemeinde Brunn über Amt Neverin Trägerwerk Soziale Dienste in Mecklen- Am Märchenwald Burg Stargard Amt Stargarder Land burg-Vorpommern GmbH Ballwitzer Landknirpse Amt Stargarder Land AWO Mecklenburg-Strelitz gGmbH

Bummi Burg Stargard Burg Stargard Amt Stargarder Land Frau Adelheid Tesenvitz Trägerwerk Soziale Dienste Hort der 7 Berge (ehem. Kletterrose) Burg Stargard Amt Stargarder Land in Mecklenburg-Vorpommern GmbH Internationaler Bund (IB) - Freier Träger Hummelnest Cölpin Amt Stargarder Land der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Johanneskita Burg Stargard Amt Stargarder Land Evang.-Lutherische Pfarre

Pusteblume Groß Nemerow Amt Stargarder Land AWO Mecklenburg-Strelitz gGmbH

Bummi Woldegk Woldegk Amt Woldegk Stadt Woldegk über Amt Woldegk Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Süd- König Joas Woldegk Amt Woldegk ost Regenbogen Petersdorf Petersdorf Amt Woldegk AWO OV Petersdorf e.V.

Sankt Martin Woldegk Amt Woldegk Diakoniewerk Stargard gGmbH

Sausewind Groß Miltzow Amt Woldegk Frau Marita Blank

Zum Spatzennest Schönbeck Amt Woldegk AWO Mecklenburg-Strelitz gGmbH Feldberger Seen- Gemeinde Feldberger Seenland- Christophoruskindergarten landschaft OT Diakoniewerk Stargard gGmbH schaft Feldberg Feldberger Seen- Gemeinde Feldberger Seenland- FIZ Feldberger-Integrations-Zentrum Kinderhaus Murkelei landschaft OT schaft gGmbH Feldberg Feldberger Seen- Gemeinde Feldberger Seenland- Regenbogen Dolgen landschaft OT Diakoniewerk Stargard gGmbH schaft Dogen Feldberger Seen- Gemeinde Feldberger Seenland- DRK KV Mecklenburgische Seenplatte Spiel und Spaß landschaft OT schaft e.V. Feldberg Abenteuerland (Kinderladen und Neustrelitz Stadt Neustrelitz AWO Müritz gGmbH Waldgruppe) DRK KV Mecklenburgische Seenplatte Am Kiefernwäldchen Neustrelitz Stadt Neustrelitz e.V. Buntes Leben Neustrelitz Stadt Neustrelitz Lebenshilfswerk Waren gGmbH Evangelische Schulstiftung in M-V & Hort Evangelische Grundschule Neustrelitz Stadt Neustrelitz Nordelbien Kienäppel Neustrelitz Stadt Neustrelitz Diakoniewerk Stargard gGmbH

Knirpsenland Neustrelitz Stadt Neustrelitz Rehabilitationszentrum Neustrelitz e.V.

Löwenzahn Neustrelitz Stadt Neustrelitz Stadt Neustrelitz

Marienkäfer Neustrelitz Stadt Neustrelitz Diakoniewerk Stargard gGmbH

Sandberg Neustrelitz Stadt Neustrelitz Stadt Neustrelitz

Spatzennest Neustrelitz Stadt Neustrelitz Strelitzer Spatzennest e.V. spielZeit Neustrelitz Stadt Neustrelitz ISBW gGmbH

St. Elisabeth Neustrelitz Stadt Neustrelitz Caritas Mecklenburg e.V. Tabelle 63 detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

50

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Kindertagespflegepersonen

Im Planungsraum sind insgesamt aktuell 38 Tagespflegepersonen tätig. Sie haben eine durchschnittliche Kapazität von jeweils 4 Plätzen.

Kapazitä- mgl. Defi- mgl. De- mgl. De- mgl. Sozialraum ten Stand zit ab fizit ab fizit ab Defizit Bemerkung Juli 2017 2017/2018 2019 2020 ab 2021 Amt Friedland 27 3 5 - - 8 Plätze im Planungszeit- raum Amt Mecklenburgi- 5 - - - - Im Planungszeitraum kein sche Kleinseen- Defizit aufgrund der Alters- platte struktur Amt Neustrelitz- 15 - - - 5 5 Plätze im Planungszeit- Land raum Amt Neverin 28 4 - - - 4 Plätze im Planungszeit- raum Amt Stargarder 70 5 - 5 - 10 Plätze im Planungszeit- Land raum

Amt Woldegk 20 4 - 5 3 12 Plätze im Planungszeit- raum Gemeinde Feldber- 18 5 - - 5 10 Plätze im Planungszeit- ger Seenlandschaft raum

Stadt Neustrelitz 92 15 4 - - 19 Plätze im Planungszeit- raum Summe 275 36 9 10 13 Im Planungszeitraum ist insgesamt mit einem Rück- gang der Kapazitäten im Planungsraum Mecklenburg- Strelitz um 68 Plätze zu rechnen. Tabelle 64 Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz - mögliche Entwicklung bis 2021

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

51

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.3. Amt Friedland 3.3.3.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Friedland

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Benjamin Friedland 18 78 55 151 74 % 96 % 95 % 88 % Kindergartenplätze werden Kinderland Friedland 13 36 18 67 100 % 100 % 100 % 100 % z.T. mit Hortkindern belegt Krippenplätze werden z.T. Galenbeck OT Storchennest Kotelow 10 18 11 39 100 % 100 % 65 % 88 % mit Kindergartenkindern Kotelow belegt Uns lütt Kinnerstuw Friedland 18 60 60 138 75 % 92 % 90 % 86 % Zwergenstübchen Salow 20 28 22 70 90 % 93 % 100 % 94 % Tabelle 65 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Friedland

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Friedland ist keine Einrichtung unter 85 % ausgelastet. In der Stadt Friedland, als Grundzentrum, sind Engpässe in allen Betreuungsformen zu verzeichnen.

3.3.3.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201624 Amt Friedland 66 61 57 46 61 48 40 78 53 57 Stadt Friedland 55 48 47 37 48 33 29 62 38 38 Tabelle 66 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Friedland liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 57 Kindern. In der Stadt Friedland liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 44 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Friedland 41 % 55 % 94 % 51 % 62 % (65 % ) Stadt Friedland 35 % 45 % 99 % 52 % 62 % (65 % ) Tabelle 67 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Friedland und der Stadt Friedland liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei nahezu 100 %. Dieser relativ hohe Versorgungsgrad relativiert sich allerdings, da ca. 30 Kinder in dieser Betreu- ungsform von außerhalb in der Stadt Friedland betreut werden. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch und im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

24 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 52

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.3.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Stadt Friedland wohnen und dort be- HO KG KK TP Summe a treut werden Stadt Friedland 97 137 33 9 276

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Friedland be- HO KG KK TP Summe treut werden Amt Friedland(exklusive der Stadt Friedland) 22 23 5 2 52 Amt Neustrelitz-Land 1 1 B Amt Neverin 2 1 3 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 2 1 4

Gem. Feldberger Seenlandschaft 1 1

Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 1 1 treptow Gesamtergebnis 27 29 5 3 64 In der Stadt Friedland werden 64 Kinder von außerhalb betreut, darunter vornehmlich Kindergarten- und Hortkinder aus dem Amt Friedland.

Kinder, die in der Stadt Friedland betreut Gesamt HO KG KK TP Summe werden (=a+b) Stadt Friedland 124 166 38 12 340

Kinder aus der Stadt Friedland, die außerhalb betreut wer- HO KG KK TP Summe den Amt Friedland(exklusive der Stadt Friedland) 4 6 6 7 23 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentrep- tow 1 1 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 11 2 14 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 2 1 3 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 2 3 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Landkreis Vorpommern-Greifswald 2 2 Gesamtergebnis 8 19 10 11 48 Aus der Stadt Friedland werden 48 Kinder außerhalb in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege betreut. Diese nehmen in erster Linie im Amt Friedland und dem Amt Woldegk einen Platz in der Krippe, der Kindertagespflege und dem Kindergarten in Anspruch. Tabelle 68 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.3.3.4. Besonderheiten Die Stadt Friedland ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgi- sche Seenplatte.

3.3.3.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Friedland werden ca. 10 zusätzliche Krippen-, 20 Kindergarten-, und 20 Hortplätze am Standort Friedland benötigt.

53

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.4. Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 3.3.4.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippen – und Hortplätze werden z.T. mit Kindergar- Mirow OT Rog- Am Koppelberg 10 13 7 30 100 % 100 % 90 % 97 % tenkindern belegt; 01.09.17 gentin bis 31.08.2018 2 KK und 5 KG zulasten von 4 HO Am Weinberg Mirow 27 57 58 142 92 % 95 % 94 % 94 % Seepferdchen Mirow 30 45 33 108 56 % 83 % 89 % 77 % Kindergartenplätze werden Spatzenhus Wesenberg 33 102 66 201 91 % 95 % 100 % 95 % z.T. mit Hortkindern belegt Waldorfkindergarten Wustrow OT 6 27 22 55 - 63 % 95 % 80 % Seewalde Seewalde Tabelle 69 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Mecklenburgische Klein- seenplatte

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte ist eine Einrichtung, in der Stadt Mirow, unter 85 % ausgelastet. Insbesondere die Kindertageseinrichtung in dem Grundzentrum Wesenberg wird sehr stark frequentiert.

3.3.4.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201625 Amt Mecklenburgische 46 47 51 56 57 54 34 53 46 53 Kleinseenplatte Tabelle 70 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte sind die Geburten seit dem Jahr 2014 steigend. Im Amt Meck- lenburgische Kleinseenplatte liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 50 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Amt Mecklenburgische 41 % 72 % 116 % 78 % 89 % (90 %) Kleinseenplatte Tabelle 71 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 116 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren, dennoch liegt der Versorgungsgrad, gemessen an der Bevölkerung im Sozial- raum, mit 78 % verhältnismäßig hoch.

25 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 54

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.4.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte HO KG KK TP Summe a wohnen und dort betreut werden Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 150 223 76 3 452

Kinder, die von außerhalb im Amt Mecklenburgische HO KG KK TP Summe Kleinseenplatte betreut werden Amt Neustrelitz-Land 3 6 1 1 11 Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel/Müritz) 3 1 1 5 b Stadt Neustrelitz 5 4 6 4 19 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 11 12 8 5 36 Im Sozialraum werden 36 Kinder von außerhalb betreut, insbesondere aus dem Amt Röbel-Müritz.

Kinder, die im Amt Mecklenburgische Gesamt HO KG KK TP Summe Kleinseenplatte werden (=a+b) Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 161 235 84 8 488

Kinder aus dem Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte, die HO KG KK TP Summe außerhalb betreut werden Amt Neustrelitz-Land 3 4 1 1 9 Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel/Müritz) 3 1 1 5 Stadt Neustrelitz 5 4 6 4 19 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 11 10 8 5 34 Aus dem Sozialraum nehmen 34 Kinder einen Platz außerhalb, insbesondere in der Stadt Neustrelitz, in Anspruch. Tabelle 72 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.3.4.4. Besonderheiten Die Gemeinden Wesenberg und Mirow sind Grundzentren gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.3.4.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte sind im Planungszeitraum keine Maßnahmen, in Form der Er- richtung einer neuen (zusätzlichen) Kindertageseinrichtung, erforderlich. Im Sozialraum ist zu prüfen, in- wieweit ein qualitativer Ausbau des Angebots erreicht werden kann.

55

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.5. Amt Neustrelitz-Land 3.3.5.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neustrelitz-Land

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt 01.09.2017 bis 31.12.2017 Am Zauberwald Blankensee 20 50 35 105 82 % 100 % 99 % 94 % 12 HO zusätzlich Käferburg Carpin 8 20 0 28 100 % 100 % - 100 % Kratzeburg Kratzeburg 10 22 0 32 50 % 86 % - 68 % 01.08.17 – 31.08.2018: 4 Möllenbeck OT Krippenkinder zu Lasten Quadenschönfeld 12 30 4 46 100 % 100 % 100 % 100 % Quadenschönfeld von 11 Kindergartenplätzen und 4 Hortplätzen 01.08.2017 bis 31.01.2018 Spatzenhausen Klein Vielen 12 40 11 63 95 % 100 % 73 % 88 % 2 KK unter Beibehaltung der Gesamtkapazität Waldmäuse Wokuhl-Dabelow 12 17 8 37 91 % 100 % 73 % 88 % Tabelle 73 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neustrelitz-Land

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Eine Kindertageseinrichtung im Sozialraum hat eine Gesamtauslastung von unter 80 %. Bei dieser handelt es sich um eine Kleinsteinrichtung, die im LK MSE zu einer vielfältigen Angebotslandschaft beiträgt. Insbe- sondere die Kindertageseinrichtung am Schulstandort Blankensee stößt an ihre Kapazitätsgrenzen in allen drei Betreuungsformen.

3.3.4.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201626 Amt Neustrelitz-Land 54 63 47 49 53 46 49 47 40 59 Tabelle 74 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12. 51

Im Amt Neustrelitz-Land liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 51 Kin- dern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Neustrelitz-Land 47 % 56 % 76 % 18 % 43 % (45 % ) Tabelle 75 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 76 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren, dennoch liegt der Versorgungsgrad, gemessen an der Bevölkerung im Sozial- raum, mit 18 % verhältnismäßig niedrig.

26 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 56

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.5.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Amt Neustrelitz-Land wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Amt Neustrelitz-Land 52 146 43 10 252

Kinder, die von außerhalb im Amt Neustrelitz-Land betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 2 1 3 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 6 3 9 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 2 3 5 b Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 1 2 3 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Stadt Neustrelitz 3 5 2 2 12 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentreptow) 1 1 Gesamtergebnis 4 19 12 2 37 Im Sozialraum werden 37 Kinder von außerhalb, vornehmlich aus der Stadt Neustrelitz betreut.

Kinder, die im Amt Neustrelitz-Land betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Amt Neustrelitz-Land 56 165 55 12 289

Kinder aus dem Amt Neustrelitz-Land, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Friedland 2 2 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 3 3 1 1 8 Amt Penzliner Land 3 3 6 Amt Stargarder Land 2 7 3 2 14 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 9 3 12 Industrieviertel 1 1 Stadt Neustrelitz 87 103 13 4 207 Stadtgebiet Ost 1 2 3 Stadtgebiet Süd 1 1 Gesamtergebnis 96 129 22 7 254 Aus dem Amt Neustrelitz-Land werden 254 Kinder in anderen Sozialräumen betreut. Diese nehmen vorrangig einen Platz im Kin- dergarten und Hortbereich in der Stadt Neustrelitz in Anspruch. Tabelle 76 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.3.5.4. Besonderheiten Das Amt Neustrelitz-Land grenzt von zwei Seiten aus an die Stadt Neustrelitz. In diesem Sozialraum ist kein zentraler Ort im Sinne des Regionalen Entwicklungskonzepts Landkreis Mecklenburgische Seenplatte angesiedelt.

3.3.5.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Am Einrichtungsstandort Blankensee ist eine befristete Betriebserlaubnis bis 31.12.2017 erteilt worden. Hier sind zwingend bauliche Maßnahmen notwendig, um die bestehende Einrichtung mit den erforderlichen Kapazitäten zu erhalten. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit für die ca. 35 Kinder aus der Gemeinde Plätze in der jeweiligen Betreuungsform vor Ort installiert werden könnten.

57

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.6. Amt Neverin 3.3.6.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neverin

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden z.T. AWO Landkita Ihlen- Neuenkirchen 16 20 0 36 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern feld belegt Krippenplätze werden z.T. Kinnerstuw Trollenhagen 12 14 5 31 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern belegt Krippenplätze werden z.T. Löwenzahn Chemnitz 15 23 1 39 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern belegt Salto Vitale Wulkenzin 15 30 0 45 100 % 100 % - 100 % vom 01.09.2017 bis zum 16.02.2018 BE auf 149 Spielwiese Neverin 12 35 100 147 92 % 85 % 97 % 91 % Plätze erhöht; 2 Hortkinder zusätzlich Storchennest Brunn 13 34 18 65 80 % 91 % 76 % 82 % Tabelle 77 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neverin

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

3.3.6.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201627 Amt Neverin 66 57 56 68 61 58 53 70 54 56 Tabelle 78 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Neverin liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 60 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Neverin 34 % 56 % 63 % 39 % 43 % (51 %) Tabelle 79 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

Im Sozialraum liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 63 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren, dennoch liegt der Versorgungsgrad, gemessen an der Bevölkerung im Sozial- raum, mit 39 % verhältnismäßig niedrig.

27 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 58

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.6.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Amt Neverin wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Amt Neverin 105 120 45 14 284

Kinder, die von außerhalb im Amt Neverin betreut werden O KG KK TP Summe

Amt Penzliner Land(Inklusive der Stadt Penzlin) 1 11 7 19

Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 2 6 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 6 1 8 b Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 4 2 7 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 1 4

Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1

Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 2 2 4 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 1 3 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 2 6 1 9 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentreptow) 7 1 8 Amt Demmin-Land 1 1

Amt Stargarder Land (inklusive der Stadt Burg Stargard) 1 1 Gesamtergebnis 5 47 18 4 74 Im Sozialraum werden 74 Kinder von außerhalb, insbesondere aus dem Amt Penzliner Land betreut. Eine Frequentierung von Kindertageseinrichtungen erfolgt vornehmlich in der Betreuungsform des Kindergartens und der Krippe.

Kinder, die im Amt Neverin betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Amt Neverin 110 167 63 18 358

Kinder aus dem Amt Neverin, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 6 4 1 0 Amt Penzliner Land(Inklusive der Stadt Penzlin) 2 2 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentreptow) 2 3 5 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 9 4 25 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 11 7 18 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 1 1 4 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 1 5 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 3 1 16 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 3 1 4 8 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 4 1 4 9 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 29 11 40 Gesamtergebnis 88 42 15 145 Aus dem Amt Neverin werden 145 Kinder in anderen Sozialräumen betreut. Diese nehmen in erster Linie Plätze des Kindergartens und des Horts in der Stadt Neubrandenburg in Anspruch. Tabelle 80 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.3.6.4. Besonderheiten Das Amt Neverin ist ein „Kragenamt“, das die Stadt Neubrandenburg von zwei Seiten aus umschließt. Im Amt Neverin ist kein zentraler Ort im Sinne des Regionalen Entwicklungskonzepts Landkreis Mecklenbur- gische Seenplatte angesiedelt.

3.3.6.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Neverin sind keine Maßnahmen in Form der Errichtung einer zusätzlichen Kindertageseinrichtung erforderlich. In der Gemeinde Neverin, als Grundschulstandort, ist ein erhöhter Bedarf in allen drei Betreu- ungsformen zu verzeichnen, sodass hier im Planungszeitraum Kapazitätserweiterungen zu prüfen sind. In 59

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Chemnitz ist abzuwarten, inwieweit die Stadt Neubrandenburg zur Entlastung der Kindertageseinrichtung „Löwenzahn“ beitragen kann.

3.3.7. Amt Stargarder Land 3.3.7.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stargarder Land

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden z.T. Am Märchenwald Burg Stargard 76 79 0 115 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern belegt Ballwitzer Landknirpse Holldorf 6 18 0 24 84 % 95 % - 90 % Es können nicht alle Plätze Bummi Burg Stargard Burg Stargard 12 24 0 36 43 % 83 % - 63 % belegt werden. Hort der 7 Berge Burg Stargard 0 0 250 250 - - 92 % 92 % (ehem. Kletterrose) Hummelnest Cölpin 15 31 28 74 89 % 81 % 87 % 86 % Krippenplätze werden z.T. mit Kindergartenkindern Johanneskita Burg Stargard 18 46 0 64 100 % 100 % - 100 % belegt; 01.09.2017 bis 31.08.2018 + 6 KK Pusteblume Groß Nemerow 18 36 0 54 85 % 95 % - 90 % Tabelle 81 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stargarder Land

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Stargarder Land ist keine Einrichtung unter 85 % ausgelastet. In der Stadt Burg Stargard, als Grundzentrum, sind Engpässe in allen Betreuungsformen zu verzeichnen.

3.3.7.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201628 Amt Stargarder Land 67 82 64 71 54 73 74 82 80 78 Stadt Burg Stargard 35 42 41 40 35 51 40 43 47 44 Tabelle 82 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Stargarder Land liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 73 Kin- dern. In der Stadt Burg Stargard liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 42 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Stargarder Land 57 % 84 % 76 % 66 % 63 % (70 % ) Stadt Burg Stargard 75 % 93 % 76 % 104 % 80 % (85 %) Tabelle 83 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

Im Stargarder Land und der Stadt Burg Stargard liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 76 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch, dennoch liegt der Versorgungsgrad im Amt Stargarder Land mit 84 % und in der Stadt Burg Stargard mit 93 % inklu- sive Tagespflege aktuell verhältnismäßig hoch. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren. In der Stadt Burg Stargard werden aber trotzdem, gemessen an der Bevölkerung, für alle Kinder

28 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 60

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Plätze vorgehalten. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings die Frequentierung von außerhalb wohnhaften Kindern, die aufgrund des Schuleinzugsbereiches einen Hortplatz in Anspruch nehmen.

3.3.7.3. Betreuungssituation im Sozialraum Insgesamt werden im Amt Stargarder Land626 Kinder betreut (55 in der Kindertagespflege, 75 in der Krip- pe, 251 im Kindergarten und 245 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Burg Stargard als größte Stadt des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Burg Stargard wohnen und dort HO KG KK TP Summe a betreut werden Stadt Burg Stargard 138 129 38 18 323

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Burg Stargard HO KG KK TP Summe betreut werden Amt Neustrelitz-Land 2 3 1 2 8 Amt Neverin 2 2 Amt Stargarder Land(exklusive der Stadt Burg Stargard) 70 19 2 7 98 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1

Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 2 2

Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 b Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 2 1 5 Stadt Neustrelitz(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 4 3 1 8 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 2 2 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 83 33 4 11 131 In der Stadt Burg Stargard werden 131 Kinder von außerhalb betreut. Diese stammen vornehmlich aus dem Amt Stargarder Land.

Kinder, die in der Stadt Burg Stargard be- Gesamt HO KG KK TP Summe treut werden (=a+b) Stadt Burg Stargard 221 162 42 29 454

Kinder aus der Stadt Burg Stargard, die außerhalb betreut HO KG KK TP Summe werden Amt Neverin 1 1 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Stargarder Land (exklusive der Stadt Burg Stargard) 4 2 1 7 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 5 1 10 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 3 3 1 7 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 1 3 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 1 2 2 8 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 4 8 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 9 2 12 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 10 3 1 14 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 2 1 1 4 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Gesamtergebnis 18 46 13 8 85 Aus der Stadt Burg Stargard werden 85 Kinder außerhalb betreut, insbesondere in der Stadt Neubrandenburg. Tabelle 84 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

61

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.7.4. Besonderheiten Die Stadt Burg Stargard ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenbur- gische Seenplatte.

3.3.7.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Stargarder Land werden in der Stadt Burg Stargard zusätzlich 15 Krippen-, 40-50 Kindergarten-, und 20 Hortplätze benötigt. 3.3.8. Amt Woldegk 3.3.8.1 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Woldegk

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Bummi Woldegk Woldegk 12 36 50 98 100 % 94 % 94 % 96 % König Joas Woldegk 10 18 6 34 86 % 88 % - 87 % Regenbogen Peters- Petersdorf 3 15 0 18 100 % 80 % - 90 % dorf Krippenplätze werden z.T. Sankt Martin Woldegk 28 50 0 78 84 % 100 % - 92 % mit Kindergartenkindern belegt Krippenplätze werden z.T. Sausewind Groß Miltzow 24 37 18 79 98 % 100 % 96 % 98 % mit Kindergartenkindern belegt Kindergartenplätze werden Zum Spatzennest Schönbeck 18 45 13 81 90 % 100 % 100 % 97 % z.T. mit Hortkindern belegt Tabelle 85 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Woldegk

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Amt Woldegk ist keine Einrichtung unter 85 % ausgelastet. In der Stadt Woldegk, als Grundzentrum, sind Engpässe in allen Betreuungsformen zu verzeichnen.

3.3.8.2. Bevölkerung, Geburten, Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201629 Amt Woldegk 49 34 29 46 37 36 40 47 51 41 Stadt Woldegk 24 17 16 25 23 25 20 23 39 25 Tabelle 86 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Amt Woldegk liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 41 Kindern. In der Stadt Woldegk liegt der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 bei 24 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Amt Woldegk 58 % 69 % 118 % 33 % 65 % (68 %) Stadt Woldegk 38 % 51 % 79 % 30 % 46 % (50 %) Tabelle 87 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen

Im Amt Woldegk liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei über 100 %. In der Stadt Woldegk liegt der Versorgungsgrad in dieser Betreuungsform bei 80 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch und im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis

29 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 62

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte unter 11 Jahren, dennoch liegt der Versorgungsgrad, gemessen an der Bevölkerung im Sozialraum, mit 30 % verhältnismäßig niedrig.

3.3.8.3. Betreuungssituation im Sozialraum

Insgesamt werden im Amt Woldegk 374 Kinder betreut (24 in der Kindertagespflege, 67 in der Krippe, 206 im Kindergarten und 77 im Hort). Nachfolgend wird die Frequentierung der Stadt Woldegk (exklusive Bre- denfelde) als größter Kitastandort des Sozialraumes differenziert betrachtet.

Kinder, die in der Stadt Woldegk wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadt Woldegk 33 78 25 11 147

Kinder, die von außerhalb der Stadt Woldegk betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargrad) 1 1 2 Amt Woldegk(exklusive der Stadt Woldegk) 6 12 1 1 20 b Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Landkreis Uckermark 1 1 Gesamtergebnis 7 15 1 2 25 In der Stadt Woldegk werden 25 Kinder von außerhalb, vornehmlich aus dem Amt Woldegk betreut.

Kinder, die in der Stadt Woldegk betreut werden HO KG KK TP Summe Gesamt (=a+b) Stadt Woldegk 40 93 26 13 172

Kinder aus der Stadt Woldegk, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargrad) 2 1 3 Amt Woldegk(exklusive der Stadt Woldegk) 2 14 8 4 28 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 2 2 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Landkreis Vorpommern-Greifswald 2 2 Landkreis Uckermark 2 2 Gesamtergebnis 2 20 11 8 41 Aus der Stadt Woldegk werden 41 Kinder außerhalb, insbesondere im Amt Woldegk, betreut. Tabelle 88 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.3.8.4. Besonderheiten Die Stadt Woldegk ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.3.8.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Amt Woldegk werden in der Stadt Woldegk insgesamt ca. 10 Krippen-, 20 Kindergarten und 15 zusätzli- che Hortplätze benötigt, um den Bedarf zu decken.

63

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.9. Stadt Neustrelitz 3.3.9.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Neustrelitz

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden z.T. Abenteuerland (Kinderla- Neustrelitz 54 120 0 174 95 % 100 % - 98 % mit Kindergartenkindern den und Waldgruppe) belegt 01.09.17 bis 31.08.2018 Am Kiefernwäldchen Neustrelitz 18 90 200 308 92 % 93 % 99 % 95 % + 22 Hortkinder Krippenplätze werden z.T. Buntes Leben Neustrelitz 15 60 0 75 81 % 100 % - 91 % mit Kindergartenkindern belegt Hort Evangelische Neustrelitz 0 0 96 96 - - 95 % 95 % Grundschule Krippenplätze werden z.T. Kienäppel Neustrelitz 24 46 0 70 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern belegt Knirpsenland Neustrelitz 42 71 0 113 99 % 97 % - 98 % 01.09.2017 bis 31.08.2019 Löwenzahn Neustrelitz 12 75 98 185 100 % 100 % 98 % 99 % + 56 Hortkinder Marienkäfer Neustrelitz 15 52 0 67 73 % 100 % - 87 % Sandberg Neustrelitz 0 17 188 205 - 100 % 99 % 100 % Spatzennest Neustrelitz 12 0 0 12 100 % - - 100 % spielZeit Neustrelitz 44 112 22 178 100 % 100 % 100 % 100 % 01.08.2017 bis 31.12.2017 St. Elisabeth Neustrelitz 15 45 0 60 94 % 91 % - 93 % 7 KK zulasten von 7 KG Tabelle 89 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Neustrelitz

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

3.3.9.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201630 Stadt Neustrelitz 179 184 185 172 175 165 162 163 182 90 Tabelle 90 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 liegt bei 166 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Stadt Neustrelitz 50 % 68 % 112 % 83 % 84 % (89 %) Tabelle 91 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Die Stadt Neustrelitz versorgt als Mittelzentrum auch andere Sozialräume, insbesondere das Amt Neustre- litz-Land. In der Stadt Neustrelitz liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich deshalb bei 112 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

30 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 64

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.9.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Stadt Neustrelitz wohnen und dort HO KG KK TP Summe a betreut werden Stadt Neustrelitz 526 557 176 67 1326

Kinder, die von außerhalb in der Stadt Neustrelitz be- HO KG KK TP Summe treut werden b Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 10 14 2 1 27 Amt Neustrelitz-Land 87 103 13 4 207

Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 1 3

Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 2 2 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 2 2 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 3 3 b Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Gesamtergebnis 107 120 16 5 248

In der Stadt Neustrelitz werden 248 Kinder von außerhalb, vornehmlich aus dem Amt Neustrelitz-Land betreut.

Kinder, die in der Stadt Neustrelitz betreut Gesamt HO KG KK TP Summe werden (=a+b) Stadt Neustrelitz 633 677 192 72 1574

Kinder aus der Stadt Neustrelitz, die außerhalb betreut wer- HO KG KK TP Summe den Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 5 4 6 4 19 Amt Neustrelitz-Land 3 5 2 2 12 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Seenlandschaft Waren 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 1 2 1 4 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 1 1 2 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 2 3 Gesamtergebnis 12 17 8 7 44 Aus der Stadt Neustrelitz werden 44 Kinder außerhalb, insbesondere im Amt mecklenburgische Kleinseenplatte und dem Amt Neustrelitz-Land betreut., betreut. Tabelle 92 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.3.9.4. Besonderheiten Die Stadt Neustrelitz ist ein Mittelzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgi- sche Seenplatte.

3.3.9.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In der Stadt Neustrelitz sindim Planungszeitraum keine festen zusätzlichen Kapazitäten erforderlich.

65

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.10. Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 3.3.10.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Gemeinde Feldberger Seenlandschaft

Kapazität Auslastung

Einrichtung Ort Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Feldberger Seenland- Krippenplätze werden z.T. mit Christophoruskindergarten 6 19 0 25 100 % 100 % - 100 % schaft OT Feldberg Kindergartenkindern belegt Feldberger Seenland- Krippenplätze werden z.T. mit Kinderhaus Murkelei 24 32 9 65 96 % 100 % 76 % 91 % schaft OT Feldberg Kindergartenkindern belegt Feldberger Seenland- Regenbogen Dolgen 12 35 0 45 80 % 90 % - 85 % schaft OT Dolgen Feldberger Seenland- Spiel und Spaß 24 51 66 141 90 % 85 % 80 % 85 % schaft OT Feldberg Tabelle 93 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Gemeinde Feldberger Seen- landschaft

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft ist keine Einrichtung unter 85 % ausgelastet. Im Ortsteil Feld- berg, als Grundzentrum, sind partielle Engpässe in allen Betreuungsformen zu verzeichnen.

3.3.10.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201631 Gemeinde Feldberg Seenlandschaft 30 32 29 25 31 32 30 24 36 36 Tabelle 94 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Statistisches Amt M-V zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Der Durchschnitt der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 liegt bei 31 Kindern.

Versorgungsgrad Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Gemeinde Feldberg Seen- 67 % 86 % 118 % 49 % 75 % (80 %) landschaft Tabelle 95 Versorgungsgrad

Quelle: eigene Erhebungen Stand 2017

In der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 112 %. Im Krippenbereich nehmen nicht alle Eltern für ihre Unter-1-Jährigen einen Platz in Anspruch. Im Hort be- steht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

31 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 66

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.3.10.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die in der Gemeinde Feldberger Seenland- HO KG KK TP Summe a schaft wohnen und dort betreut werden Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 62 124 50 14 250

Kinder, die von außerhalb in der Gemeinde Feldberger HO KG KK TP Summe Seenlandschaft betreut werden Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 1 1 Amt Neustrelitz-Land 9 3 12 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 2 2 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 3 3 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 b Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 2 Stadt Neustrelitz 1 1 2 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 1 1 2 treptow) Amt Demmin-Land 1 1 Gesamtergebnis 4 14 4 4 26 In der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft werden 26 Kinder von außerhalb, vornehmlich aus dem Amt Neustrelitz-Land betreut.

Kinder, die in der Gemeinde Feldberger Gesamt HO KG KK TP Summe Seenlandschaft betreut werden (=a+b) Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 66 138 54 18 276

Kinder aus der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft, die HO KG KK TP Summe außerhalb betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 2 2 Amt Neustrelitz-Land 1 2 3 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadt Neustrelitz 3 3 Stadt Waren (Müritz) 1 1 Brandenburg Landkreis Uckermark 2 2 Gesamtergebnis 7 4 2 0 13 Aus der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft werden 13 Kinder außerhalb betreut. Tabelle 96 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Juni 2017

3.3.10.4. Besonderheiten Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft ist ein Grundzentrum gemäß des Regionalen Entwicklungskon- zeptes Mecklenburgische Seenplatte.

3.3.10.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In der Gemeinde Feldberg Seenlandschaft sind keine Maßnahmen im Sinne einer neuen zusätzlichen Kin- dertageseinrichtung erforderlich. Kapazitätserweiterungen bzw. Strukturveränderungen sind als eine Option im Planungszeitraum in Betracht zu ziehen (z.B. eine Auslagerung des Hortes). Es ist in Feldberg zu prü- fen, inwieweit das Schulgebäude für die Hortbetreuung genutzt werden kann.

67

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4. Stadt Neubrandenburg Im Rahmen der Bedarfsplanung werden die Sozialräume für die Analyse, in Abstimmung mit der Stadt Neubrandenburg, wie folgt zusammen betrachtet:

1. Innenstadt + Katharinenviertel 2. Stadtgebiet West 3. Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel 4. Datzeviertel 5. Stadtgebiet Ost 6. Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd 3.4.1. Bevölkerung und Geburten

Bevölkerung Stichtag 31.12.2016

unter

Sozialraum/Altersgruppe

- Jahre

unter 3 unter unter

Jahre Jahre

- - - Jahre

gesamt 0 Jahre 3 Jahre 6,5 6,5 Jahre 11 0 Jahre 11 Anteil 0 unter bis 3 Anteil 3 unter bis 6,5 Anteil6,5 unter bis 11 Anteil 0 unter bis 11 Innenstadt 3.719 89 71 131 291 2,39 % 1,91 % 3,52 % 7,82 % Stadtgebiet West 8.665 157 210 305 672 1,81 % 2,42 % 3,52 % 7,76 % Vogelviertel 4.620 101 95 120 316 2,19 % 2,06 % 2,60 % 6,84 % Reitbahnviertel 4.204 117 151 169 437 2,78 % 3,59 % 4,02 % 10,39 % Datzeviertel 4.736 134 189 267 590 2,83 % 3,99 % 5,64 % 12,46 % Industrieviertel 6.018 186 198 231 615 3,09 % 3,29 % 3,84 % 10,22 % Stadtgebiet Ost 15.232 439 500 642 1581 2,88 % 3,28 % 4,21 % 10,38 % Katharinenviertel 3.105 75 62 92 229 2,42 % 2,00 % 2,96 % 7,38 % Stadtgebiet Süd 7.115 137 179 220 536 1,93 % 2,52 % 3,09 % 7,53 % Lindenbergviertel 7.172 164 206 259 629 2,29 % 2,87 % 3,61 % 8,77 % Planungsraum Neubrandenburg 64.586 1.599 1.859 2.438 5.896 2,48 % 2,88 % 3,77 % 9,13 % LK MSE 263.294 6.238 7.522 9.747 23.507 2,37 % 2,86 % 3,70 % 8,93 % Tabelle 97 Bevölkerung Stichtag 31.12.2016

Quelle: stadteigene Angaben vom Stichtag 31.12.2016

Im Planungsraum Neubrandenburg liegt der Anteil der 0 bis unter 11-Jährigen in den Sozialräumen Reit- bahnviertel, Datzeviertel, Industrieviertel und Stadtgebiet Ost über dem Kreisdurchschnitt. Den höchsten Anteil an Kindern unter 11 Jahren hat das Datzeviertel aufzuweisen.

Geburten Stichtag 31.12.2016 Sozialraum Einwohner Lebendgeborene gesamt Geburtenrate Innenstadt 3.719 35 9,41 Stadtgebiet West 8.665 52 6,00 Vogelviertel 4.620 47 10,17 Reitbahnviertel 4.204 54 12,84 Datzeviertel 4.736 47 9,92 Industrieviertel 6.018 65 10,80 Stadtgebiet Ost 15.232 139 9,13 Katharinenviertel 3.105 23 7,41 Stadtgebiet Süd 7.115 53 7,45 Lindenbergviertel 7.172 56 7,81 Planungsraum Neubrandenburg 64.586 571 8,84 LK MSE 263.294 2.000 7,60 Land M-V 1.612.362 13.298 8,25 Bunddesdurchschnitt32 82.175.700 737.575 8,98 Tabelle 98 Geburten Stichtag 31.12.2016

32 Quelle: Statistisches Bundesamt 68

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Quelle: Stadteigene Angaben zum Stichtag 31.12.2016

Im Planungsraum Neubrandenburg liegt die Geburtenrate in 7 Sozialräumen über dem Kreisdurchschnitt. In 6 Sozialräumen liegt die Geburtenrate über dem Bundesdurchschnitt. 3.4.2. Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Neubranden- burg

Kindertageseinrichtungen Innen- Industrievier- Stadtgebiet Stadt- Stadt- Datze- stadt+ Sozialraum tel+Vogelviertel+Reitbahnviert Süd+Lindenber gebiet gebiet viertel Katahri- el gviertel Ost West nenviertel Anzahl Kindertages- 2 9 6 8 7 6 einrichtungen Tabelle 99 Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Neubrandenburg Kindertageseinrich- tungen

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Planungsraum Neubrandenburg befinden sich 38 Kindertageseinrichtungen.

Einrichtung Amtsbereich/Sozialraum Träger

Kunterbunt Datzeviertel JUL gemeinnützige GmbH

Sonnenschein Datzeviertel Behindertenverband Neubrandenburg e.V.

BIP Kreativitätskita Industrieviertel BIP Kreativitätszentrum gGmbH

Hort an der BIP-Kreativitätsschule Industrieviertel BIP Kreativitätszentrum gGmbH

Käthe Niederkirchner Industrieviertel ASB RV Neubrandenburg/ Mecklenburg-Strelitz e.V.

Monckeshof Industrieviertel AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

Paradieswiese Industrieviertel DRK Sozialdienst Neubrandenburg gGmbH

Glühwürmchen Innenstadt Frau Sabine Haese

Hort der christlichen Gemeinschaftsschule Innenstadt Evangelische Schulstiftung M-V & Nordelbien St. Marien

Kinderhort Poststraße Innenstadt JUL gemeinnützige GmbH

Kita am Wall Innenstadt JUL gemeinnützige GmbH

Regenbogenhaus Innenstadt Diakoniewerk Stargard gGmbH

Kinderhaus St. Nikolaus Katharinenviertel Kath. Pfarrgemeinde St. Josef - St. Lukas

Hort Sprachheilschule Lindenbergviertel ASB RV Neubrandenburg/ Mecklenburg-Strelitz e.V.

Verein zur Pflege der Waldorfpädagogik - Morgenkreis Kita der Waldorfpädagogik Lindenbergviertel e.V.

Ökolino Lindenbergviertel Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Am Sattelplatz Reitbahnviertel AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

Wirbelwind Reitbahnviertel JUL gemeinnützige GmbH

ASB Hort Ost Stadtgebiet Ost ASB RV Neubrandenburg/ Mecklenburg-Strelitz e.V.

ASB Hort Ost (Außenstelle) Stadtgebiet Ost ASB RV Neubrandenburg/ Mecklenburg-Strelitz e.V.

69

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Einrichtung Amtsbereich/Sozialraum Träger

Einstein Stadtgebiet Ost Lebenshilfe für Behinderte OV Neubrandenburg e.V.

Hort der Lebenshilfe Stadtgebiet Ost Lebenshilfe für Behinderte OV Neubrandenburg e.V.

Knirpsenland Stadtgebiet Ost AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

Internationaler Bund (IB) - Freier Träger der Jugend-, Lütt Matten Stadtgebiet Ost Sozial- und Bildungsarbeit e.V.

Morgenstern Stadtgebiet Ost Diakoniewerk Stargard gGmbH

Bumerang Stadtgebiet Süd Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Südost

Fröbels Spielwiese Stadtgebiet Süd Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Kindertagesstätte Windmühle Stadtgebiet Süd KiMo Bildungs GmbH

Pusteblume Stadtgebiet Süd Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Trägerwerk Soziale Dienste twsd KIDS Stadtgebiet Süd in Mecklenburg-Vorpommern GmbH

Am Oberbach Stadtgebiet West Jugend- und Sozialwerk gGmbH

AWO Hort GS West Stadtgebiet West AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH

Hort am See Stadtgebiet West Jugend- und Sozialwerk gGmbH

Internationaler Bund (IB) - Freier Träger der Jugend-, Hort Stella Stadtgebiet West Sozial- und Bildungsarbeit e.V.

Maja und Willi Stadtgebiet West Behindertenverband Neubrandenburg e.V.

Unsere Bauernhofkita Stadtgebiet West ADHS Förderkreis e.V.

Adlerhorst Vogelviertel Kindertagesstätte Adlerhorst GmbH

Internationaler Bund (IB) - Freier Träger der Jugend-, Sonderpäd. Hort Regenbogen Vogelviertel Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Tabelle 100 detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Neubrandenburg

Quelle: eigene Erhebungen Stand September 2017

70

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Kindertagespflegepersonen

Im Planungsraum sind insgesamt aktuell 69 Tagespflegepersonen tätig. Sie haben eine durchschnittliche Kapazität von jeweils 4 Plätzen.

Mögliche Entwicklung im Bereich der Tagespflege für den Planungsraum Neubrandenburg

Sozialraum Kapazi- mgl. mgl. mgl. mgl. Bemerkung täten Defizit Defizit Defizit Defizit Juli ab 2018 ab 2019 ab 2020 ab 2021 2017 Innenstadt Keine Tagespflegepersonen Stadtgebiet West 37 15 - - - Vogelviertel 23 - - - - Reitbahnviertel 39 5 - - - Datzeviertel 38 - - 5 - Industrieviertel 25 5 - 5 - Stadtgebiet Ost 64 5 - - 5 Katharinenviertel 19 - - - - Stadtgebiet Süd 25 5 - - - Lindenbergviertel 35 - - - - Summe 305 35 0 10 5 Im Planungszeitraum ist insgesamt mit einem Rückgang der Kapazitäten im Be- reich der Stadt Neubrandenburg um 50 Plätze zu rechnen. Tabelle 101 Mögliche Entwicklung im Bereich der Tagespflege für den Planungsraum Neubrandenburg

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

71

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.3. Innenstadt + Katharinenviertel 3.4.3.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Innenstadt und Katharinenviertel

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Krippenplätze werden Glühwürmchen Innenstadt 12 13 0 25 84 % 100 % - 92 % z.T. mit Kindergarten- kindern belegt Hort der christlichen Gemein- Innenstadt 0 0 160 160 - - 98 % 98 % schaftsschule St. Marien Kinderhort Poststraße Innenstadt 0 0 228 228 - - 85 % 85 % Kita am Wall Innenstadt 42 104 0 146 88 % 97 % - 93 % Regenbogenhaus Innenstadt 15 85 0 100 92 % 90 % - 91 % Kinderhaus St. Nikolaus Katharinenviertel 30 90 44 164 100 % 100 % 92 % 97 % Tabelle 102 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Innenstadt und Katharinenviertel

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In den Stadtgebieten Innenstadt und Katharinenviertel sind sämtliche Kindertageseinrichtungen zu über 85 % ausgelastet. Die meisten haben sogar einen Auslastungsgrad von über 90 % zu verzeichnen.

3.4.3.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201633 Innenstadt und Katharinenviertel 80 49 65 61 43 42 50 47 55 58 Tabelle 103 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Die Geburten in den Stadtgebieten Innenstadt und Katharinenviertel sind seit dem Jahr 2014 ansteigend. Der Mittelwert der Geburten von 2007 bis einschließlich 2016 liegt bei 55 Kindern.

VersorgungsgradInnenstadt und Katharinenviertel Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Innenstadt und Kathari- 60 % 73 % 219 % 185 % 158 % (162%) nenviertel Tabelle 104 Versorgungsgrad Innenstadt und Katharinenviertel

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

In den zentral gelegenen Stadtvierteln bzw. Sozialräumen Innenstadt und Katharinenviertel werden in den Betreuungsformen Kindergarten und Hort mehr Plätze vorgehalten, als Kinder leben. Das ist darauf zu- rückzuführen, dass die dort verorteten Kindertageseinrichtungen Anlaufpunkt für das gesamte Stadtgebiet und darüber hinaus sind.

33 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 72

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.3.3. Betreuungssituation im Sozialraum

Kinder, die in derInnenstadt und dem Katharinenviertel HO KG KK TP Summe a wohnen und dort betreut werden Innenstadt undKatharinenviertel 112 91 33 7 243

Kinder, die von außerhalb in derInnenstadt und dem HO KG KK TP Summe Katharinenviertel betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 5 1 6 Amt Neustrelitz-Land 1 1 Amt Neverin 20 15 3 38 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 9 5 1 15 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 3 9 2 1 15 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 2 2 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 2 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 11 8 3 2 24 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 1 1 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 62 15 5 2 84

Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 38 31 6 5 80 b Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 2 1 7 Stadt Neustrelitz 1 1 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 31 32 4 67 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 15 18 3 2 38 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 44 44 12 1 101 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 20 9 7 36 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 5 6 3 14 treptow) Amt Neverin 1 1 Landkreis Osnabrück 1 1 Gesamtergebnis 272 196 52 14 534 In der Innenstadt und dem Katharinenviertel werden insgesamt 534 Kinder aus anderen Sozialräumen betreut, insbesondere Hort- kinder.

Kinder, die in der Innenstadt und dem Ka- Gesamt HO KG KK TP Summe tharinenviertel betreut werden (=a+b) Innenstadt undKatharinenviertel 384 287 85 21 777

Kinder aus derInnenstadt und dem Katharinenviertel, die HO KG KK TP Summe außerhalb betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 1 Amt Neustrelitz-Land 1 1 2 Amt Neverin 1 4 3 8 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 3 3 2 8 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentrep- 1 3 4 tow) Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 1 2 5 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 20 7 4 1 32 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 9 11 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 6 3 10 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 4 5 9 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 9 23 15 47 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 43 12 10 3 68 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 4 2 2 9 Gesamtergebnis 82 76 46 11 216 Tabelle 105 Betreuungssituation im Sozialraum

73

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.4.3.4. Besonderheiten Die Sozialräume Innenstadt und Katharinenviertel sind – bedingt durch ihre zentrale Lage – Anlaufpunkt für das gesamte Stadtgebiet und darüber hinaus.

3.4.3.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergartenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforderlich. 3.4.4. Stadtgebiet West 3.4.4.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet West

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Am Oberbach Stadtgebiet West 42 105 0 147 100 % 100 % - 100 % AWO Hort GS West Stadtgebiet West 0 0 110 110 - - 76 % 76 % Hort am See Stadtgebiet West 0 0 242 242 - - 85 % 85 % Hort Stella Stadtgebiet West 0 0 176 176 - - 97 % 97 % Krippenplätze werden z.T. Maja und Willi Stadtgebiet West 24 39 0 63 96 % 100 % - 98 % mit Kindergartenkindern belegt Eröffnung ist im April 2017 erfolgt; vom 03.04.2017 bis Unsere Bauernhofkita Stadtgebiet West 12 45 0 59 96 % 90 % - 93 % 31.12.2018 geänderte BE auf 18/39/0//57 Tabelle 106 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet West

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Insbesondere die Kindertageseinrichtungen mit einem Angebot für Krippen- und Kindergartenkinder sind voll ausgelastet.

3.4.4.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201634 Stadtgebiet West 63 62 60 58 55 40 60 57 49 52 Tabelle 107 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Stadtgebiet West sind die Geburten relativ konstant. Die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeborenen beträgt von 2007 bis einschließlich 2016 56 Kinder.

VersorgungsgradStadtgebiet West Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Stadtgebiet West 50 % 76 % 90 % 173 % 119 % (124 %) Tabelle 108 Versorgungsgrad Stadtgebiet West

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Stadtgebiet West liegt der Versorgungsgrad im Hortbereich bei 173 %. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Versorgungsgrad an der Bevölkerung des Sozialraumes bemessen wird und im Stadtgebiet West eine Schule verortet ist, die ein sehr weites Einzugsgebiet hat. Im Kindergartenbereich steht fast allen Kin-

34 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 74

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dern ein Platz zur Verfügung. Im Krippenbereich steht für 76 % der 0 bis unter 3-Jährigen ein Platz in einer Kindertageseinrichtung bzw. einer Kindertagespflegestelle zur Verfügung.

3.4.4.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Stadtgebiet West wohnen und dort be- HO KG KK TP Summe a treut werden Stadtgebiet West 175 93 42 10 320

Kinder, die von außerhalb die im Stadtgebiet West HO KG KK TP Summe betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 3 3 Amt Neustrelitz-Land 2 2 Amt Neverin 66 25 11 3 105 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 9 6 2 1 18 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 10 1 2 13 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 1 3 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 3 2 17 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 28 2 4 4 38 b Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 34 8 6 2 50 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 9 4 4 1 18 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 26 9 2 2 39 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 19 3 1 18 41 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 27 18 2 7 54 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 12 1 3 16 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 32 5 1 1 39 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 19 3 1 23 treptow Gesamtergebnis 310 89 33 48 480 Im Stadtgebiet West werden insgesamt 480 Kinder aus anderen Sozialräumen betreut, insbesondere Hortkinder.

Kinder, die die im Stadtgebiet West betreut Gesamt HO KG KK TP Summe werden (=a+b) Stadtgebiet West 485 182 75 58 800

Kinder aus dem Stadtgebiet West, die außerhalb betreut HO KG KK TP Summe werden Amt Friedland 1 1 Amt Malchin am Kummerower See 1 1 2 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 1 1 Amt Neverin 2 6 1 9 Amt Penzliner Land 6 2 8 Amt Seenlandschaft Waren 1 1 Amt Stargarder Land 1 1 2 Amt Treptower Tollensewinkel 1 1 Datzeviertel 1 1 3 5 Industrieviertel 16 14 4 34 Innenstadt 40 34 8 82 Katharinenviertel 4 10 4 1 19 Lindenbergviertel 1 6 2 9 Reitbahnviertel 24 6 3 33 Stadt Dargun 1 1 Stadtgebiet Ost 8 6 14 Stadtgebiet Süd 4 25 6 1 36 Vogelviertel 4 9 6 19

75

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Gesamtergebnis 97 130 34 16 277 Aus dem Stadtgebiet West werden insgesamt 277 Kinder in anderen Sozialräumen betreut. Tabelle 109 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.4.4.4. Besonderheiten Das Stadtgebiet West ist im Planungsraum durch seine Randlage gekennzeichnet und baulich durch Wohngebiete mit Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägt.

3.4.4.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergartenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforderlich.

76

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.5. Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel 3.4.5.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt 01.09.17 bis 31.12.17 bis zu 6 KK zusätzlich Am Sattelplatz Reitbahnviertel 48 108 22 178 98 % 100 % 95 % 98 % unter Beibehaltung der Gesamtkapazität Wirbelwind Reitbahnviertel 42 108 66 216 89 % 89 % 96 % 91 % Adlerhorst Vogelviertel 30 85 88 203 90 % 88 % 92 % 90 % Sonderpäd. Hort Regenbogen Vogelviertel 0 0 44 - - 88 % 88 % BIP Kreativitätskita Industrieviertel 48 105 0 153 62 % 95 % - 80 % Hort an der BIP- Industrieviertel 0 0 154 154 - - 99 % 99 % Kreativitätsschule Käthe Niederkirchner Industrieviertel 20 52 0 72 98 % 98 % - 98 % Monckeshof Industrieviertel 24 39 0 63 95 % 100 % - 98 % Krippenplätze werden Paradieswiese Industrieviertel 36 68 0 104 97 % 100 % - 99 % z.T. mit Kindergarten- kindern belegt Tabelle 110 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Reitbahnviertel + Vo- gelviertel + Industrieviertel

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Die Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Reitbahnviertel, Vogelviertel und Industrieviertel sind annähernd alle zu über 90 % ausgelastet.

3.4.5.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201635 Reitbahnviertel + Vogelviertel 151 135 161 148 148 138 154 140 135 166 + Industrieviertel Tabelle 111 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

In den Stadtgebieten Reitbahnviertel, Vogelviertel und Industrieviertel beträgt die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeborenen von 2007 bis einschließlich 2016 148 Kinder.

VersorgungsgradReitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre KK inkl. Betreuungsform KK KG HO Gesamt (inkl. TP) TP Reitbahnviertel + Vogel- 61 % 83 % 127 % 72 % 84 % (90 %) viertel + Industrieviertel Tabelle 112 Versorgungsgrad Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel

Quelle: stadteigene Angaben Stand Juli 2017

In diesen Sozialräumen liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 127 %. Im Krippenbereich steht für 83 % der 0 bis unter 3-Jährigen ein Platz in einer Kindertageseinrichtung bzw. einer Kindertages- pflegestelle zur Verfügung. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

35 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 77

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.5.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Reitbahnviertel/Vogelviertel/ Industrie- HO KG KK TP Summe a viertelwohnen und dort betreut werden Reitbahnviertel/Vogelviertel/ Industrieviertel 182 355 137 29 703

Kinder, die von außerhalb die im Reitbahnvier- HO KG KK TP Summe tel/Vogelviertel/ Industrieviertel betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 2 1 4 Amt Neustrelitz-Land 1 1 2 Amt Neverin 15 37 23 75 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 8 3 2 13 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 6 11 3 2 22 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 2 2 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 8 20 6 1 35 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 8 10 5 2 25 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 14 7 4 1 26 b Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 23 7 6 48 Stadt Neustrelitz(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 27 37 12 12 88 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 5 10 4 2 21 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 23 30 8 6 67 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der StadtAlten- 10 10 3 1 24 treptow) Amt Demmin-Land 1 1 Hansestadt Demmin 1 1 Stadt Waren(Müritz) 1 1 Gesamtergebnis 139 206 79 33 457 In den 3 Sozialräumen werden 457 Kinder von außerhalb betreut, insbesondere im Kindergartenbereich.

Kinder, die die im Reitbahnviertel/ Vogel- Gesamt HO KG KK TP Summe viertel/ Industrieviertel betreut werden (=a+b) Reitbahnviertel/Vogelviertel/ Industrieviertel 321 561 216 62 1160

Kinder aus dem Reitbahnviertel/Vogelviertel/ Industrievier- HO KG KK TP Summe tel, die außerhalb betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 3 1 1 6 Amt Neverin 1 7 1 1 10 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Seenlandschaft Waren 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 4 1 5 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der StadtAltentrep- 1 1 2 tow) Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 22 8 7 40 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 1 1 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 74 17 10 101 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 9 3 2 26 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 10 8 2 20 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 11 27 6 2 46 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 12 13 3 28 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 79 10 6 23 118 Gesamtergebnis 204 121 41 40 406 Aus den 3 Sozialräumen werden 406 Kinder, insbesondere im Hortbereich in anderen Sozialräumen betreut. Tabelle 113 Betreuungssituation im Sozialraum

78

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

3.4.5.4. Besonderheiten Keine

3.4.5.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergartenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforderlich. 3.4.6. Datzeviertel 3.4.6.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Datzeviertel

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt Kunterbunt Datzeviertel 30 85 66 181 85 % 98 % 90 % 91 % Sonnenschein Datzeviertel 36 97 47 180 93 % 90 % 100 % 94 % Tabelle 114 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Datzeviertel

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Datzeviertel sindbeide Kindertageseinrichtungen zu über 90 % ausgelastet.

3.4.6.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201636 Datzeviertel 58 58 53 51 66 47 35 51 36 47 Quelle: Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Datzeviertelbeträgt die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeborenen von 2007 bis einschließlich 2016 50 Kinder.

VersorgungsgradDatzeviertel Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Datzeviertel 49 % 78 % 96 % 42 % 61 % (68 %) Tabelle 115 Versorgungsgrad Datzeviertel

Quelle: stadteigene Angaben Stand Juli 2017

Im Datzeviertel liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 96 %. Im Krippenbereich steht für 78 % der 0 bis unter 3-Jährigen ein Platz in einer Kindertageseinrichtung bzw. einer Kindertagespflegestelle zur Verfügung. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

36 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 79

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.6.3. Betreuungssituation im Sozialraum Kinder, die im Datzeviertelwohnen und dort betreut wer- HO KG KK TP Summe a den Datzeviertel 89 139 43 8 279

Kinder, die von außerhalb die im Datzeviertel betreut HO KG KK TP Summe werden Amt Neustrelitz-Land 1 1 Amt Neverin 1 1 2 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 1 3 4 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 8 3 3 17 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 4 b Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 1 2 4 10 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 13 3 3 19 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 5 7 2 4 18 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 3 2 1 6 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 1 1 3 5 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 2 1 4 Gesamtergebnis 17 36 14 24 91 Im Datzeviertel werden insgesamt 91 Kinder aus anderen Sozialräumen betreut, insbesondere im Bereich der Krippe und des Kindergartens.

Gesamt Kinder, die im Datzeviertel betreut werden HO KG KK TP Summe (=a+b) Datzeviertel 106 175 57 32 370

Kinder aus dem Datzeviertel, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Neverin 4 2 6 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 1 1 2 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 6 12 4 22 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 10 6 2 18 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 2 1 2 6 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 3 8 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 1 6 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 4 1 5 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 6 3 9 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 12 3 2 17 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 3 1 1 7 Gesamtergebnis 43 45 13 5 106 Aus dem Datzeviertel werden 106 Kinder in anderen Sozialräumen betreut, darunter vornehmlich Hort- und Kindergartenkinder. Tabelle 116 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.4.6.4. Besonderheiten keine

3.4.6.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergartenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforderlich.

80

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.7. Stadtgebiet Ost 3.4.7.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet Ost

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt ASB Hort Ost Stadtgebiet Ost 0 0 198 198 - - 92 % 92 % Einstein Stadtgebiet Ost 48 132 0 180 100 % 97 % - 99 % Hort der Lebenshilfe Stadtgebiet Ost 0 0 168 168 - - 99 % 99 % Krippenplätze werden z.T. Knirpsenland Stadtgebiet Ost 68 112 0 188 96 % 100 % - 98 % mit Kindergartenkindern belegt Lütt Matten Stadtgebiet Ost 66 189 0 255 91 % 94 % - 93 % Morgenstern Stadtgebiet Ost 18 45 0 63 89 % 97 % - 93 % Tabelle 117 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet Ost

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

Im Stadtgebiet Ost sind sämtliche Kindertageseinrichtungen zu über 90 % ausgelastet.

3.4.7.2. Geburten und Versorgungsgrad Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201637 Stadtgebiet Ost 153 153 130 140 150 130 140 145 150 139 Tabelle 118 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Stadtgebiet Ost beträgt die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeborenen von 2007 bis einschließlich 2016 143 Kinder.

VersorgungsgradStadtgebiet Ost Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Stadtgebiet Ost 46 % 61 % 96 % 57 % 67 % (70 %) Tabelle 119 Versorgungsgrad Stadtgebiet Ost

Quelle: stadteigene Angaben Stand Juli 2017

Im Stadtgebiet Ost liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 96 %. Im Krippenbereich steht für 61 % der 0 bis unter 3-Jährigen ein Platz in einer Kindertageseinrichtung bzw. einer Kindertagespflegestel- le zur Verfügung. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

37 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 81

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.7.3. Betreuungssituation im Sozialraum

Kinder, die im Stadtgebiet Ost wohnen und dort betreut werden HO KG KK TP Summe a Stadtgebiet Ost 329 393 124 40 886

Kinder, die von außerhalb die im Stadtgebiet Ost betreut werden HO KG KK TP Summe Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 1 2 4 Amt Neustrelitz-Land 1 2 3 Amt Neverin 3 22 8 1 34 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 2 2 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 3 11 5 1 20 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 1 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 3 1 4 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 1 5 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 9 17 1 27 b Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 1 1 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 5 8 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 15 5 2 26 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 1 2 8 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 1 4 2 7 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 8 7 15 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 2 5 4 11 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentreptow) 3 2 5 Gesamtergebnis 22 106 45 8 181 Im Stadtgebiet Ost werden insgesamt 181 Kinder aus anderen Sozialräumen betreut. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kin- dergartenkinder.

Gesamt Kinder, die im Stadtgebiet Ost betreut werden HO KG KK TP Summe (=a+b) Stadtgebiet Ost 351 499 169 48 1067

Kinder aus dem Stadtgebiet Ost, die außerhalb betreut werden HO KG KK TP Summe

Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 2 2 Amt Neverin 2 2 4 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 5 4 1 10 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 2 2 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 7 2 4 18 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 23 29 7 5 64 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 27 25 1 53 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 4 7 3 14 Lindenbergviertel(Stadt Neubrandenburg) 12 3 2 1 18 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 6 4 13 Stadt Neustrelitz 1 1 2 Stadt Waren (Müritz) 1 1 Stadtgebiet Süd(Stadt Neubrandenburg) 13 16 5 5 39 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 27 18 2 7 54 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 1 2 1 7 11 Gesamtergebnis 121 126 28 31 306 Aus dem Stadtgebiet Ost nehmen insgesamt 306 Kinder in anderen Sozialräumen einen Platz in Anspruch. Vorrangig erfolgt diese Frequentierung im Kindergarten- und Hortbereich. Tabelle 120 Betreuungssituation im Sozialraum

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juni 2017

3.4.7.4. Besonderheiten keine 82

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

3.4.7.5. Fazit/Handlungsempfehlungen Im Planungszeitraum werden perspektivisch 10 Plätze bedingt durch eine rückläufige Anzahl an Tages- pflegepersonen fehlen (der Versorgungsgrad läge dann in 2021 bei 83 % für die 1 bis unter 3-Jährigen) In diesem Sozialraum ist deshalb im Krippenbereich zu beobachten, inwieweit zusätzliche Plätze zu installie- ren sind. Rein rechnerisch fehlen in diesem Sozialraum ca. 20 Kindergartenplätze. Da aber etwa 100 Kin- der in dieser Betreuungsform in anderen Sozial- oder Planungsräumen betreut werden, ist zu beobachten, inwieweit diesem theoretisch zusätzlichen Bedarf tatsächlich zu entsprechen ist.

83

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.8. Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd 3.4.8.1. Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd

Kapazität Auslastung

Einrichtung Sozialraum Bemerkung

KK KG HO Gesamt KK KG HO Gesamt 01.09.2017 bis 31.08.2018 Hort Sprachheilschule Lindenbergviertel 0 0 110 110 - - 53 % 53 % BE-Änderung auf 0/0/44//44

38 durchschnittlich sind ins- Kita der Waldorfpädagogik Lindenbergviertel 5 31 0 36 - 94 % - 81 % gesamt 29 Plätze belegt Ökolino Lindenbergviertel 28 92 0 120 99 % 99 % - 99 % Krippenplätze werden z.T. Bumerang Stadtgebiet Süd 48 124 185 357 100 % 100 % 100 % 100 % mit Kindergartenkindern belegt Fröbels Spielwiese Stadtgebiet Süd 0 18 100 118 100 % 100 % 100 % 100 % Krippenplätze werden z.T. Kindertagesstätte Wind- Stadtgebiet Süd 48 112 0 160 100 % 100 % - 100 % mit Kindergartenkindern mühle belegt Krippenplätze werden z.T. Pusteblume Stadtgebiet Süd 22 44 0 66 100 % 100 % 100 % 100 % mit Kindergartenkindern belegt Eröffnung ist im Juli 2017 twsd KIDS Stadtgebiet Süd 12 38 0 50 33 % 30 % - erfolgt. Tabelle 121 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd

Quelle: eigene Erhebungen Stand Juli 2017

In den beiden Sozialräumen sind sämtliche Kindertageseinrichtungen zu über 90 % ausgelastet. Ausge- nommen hiervon ist der Hort der Sprachheilschule.

3.4.8.2. Geburten und Versorgungsgrad

Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) Sozialraum 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 201639 Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd 104 104 98 114 93 113 110 100 98 109 Tabelle 122 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.)

Quelle: Quelle: stadteigene Angaben zum jeweiligen Stichtag 31.12.

Im Lindenbergviertel und dem Stadtgebiet Süd beträgt die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeborenen von 2007 bis einschließlich 2016 105 Kinder.

VersorgungsgradLindenbergviertel + Stadtgebiet Süd Altersgruppe 0 - unter 3 Jahre 3 - unter 6,5 Jahre 6,5 - unter 11 Jahre 0 - unter 11 Jahre Betreuungsform KK KK inkl. TP KG HO Gesamt (inkl. TP) Lindenbergviertel + 54 % 74 % 119 % 82 % 87 % (92 %) Stadtgebiet Süd Tabelle 123 Versorgungsgrad Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd

Quelle: stadteigene Angaben Stand Juli 2017.

Im Lindenbergviertel und dem Stadtgebiet Süd liegt der Versorgungsgrad im Kindergartenbereich bei 119 %. Im Krippenbereich steht für 74 % der 0 bis unter 3-Jährigen ein Platz in einer Kindertageseinrichtung bzw. einer Kindertagespflegestelle zur Verfügung. Im Hort besteht der Bedarf nicht für alle Kinder bis unter 11 Jahren.

38 Die Krippenplätze werden nicht genutzt 39 Quelle: amts- bzw. stadteigene Angaben 84

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 3.4.8.3. Betreuungssituation von Kindern mit Wohnsitz in ihrem Sozialraum Kinder, die im Lindenbergviertel/Stadtgebiet Südwoh- HO KG KK TP Summe a nen und dort betreut werden Lindenbergviertel/Stadtgebiet Süd 228 272 88 35 623

Kinder, die von außerhalb die im Lindenbergvier- HO KG KK TP Summe tel/Stadtgebiet Süd betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 2 1 4 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 1 1 Amt Neustrelitz-Land 1 1 Amt Neverin 12 9 8 29 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 2 Amt Röbel-Müritz(inklusive der Stadt Röbel/Müritz) 1 1 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 10 26 10 3 49 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 1 2 3 Amt Woldegk(inklusive der Stadt Woldegk) 1 1 Datzeviertel(Stadt Neubrandenburg) 11 6 17 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 10 8 1 1 20 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 5 16 8 29 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 6 16 7 29 b Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 4 1 8 Stadt Neustrelitz 1 2 3 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 25 18 6 6 55 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 5 33 8 3 49 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 9 9 1 1 20 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Alten- 6 1 7 treptow) Amt Malchin am Kummerower See(inklusive der Stadt 1 1 Malchin) Amt Demmin-Land 1 1 2 Hansestadt Demmin 1 1 Stadtgebiet Ost (Stadt Neubrandenburg) 1 1 2 Stadt Waren(Müritz) 1 1 Stadt Dargun 1 1 Gesamtergebnis 114 154 53 15 336 In den Sozialräumen werden 336 Kinder von außerhalb betreut, darunter insbesondere Kindergartenkinder.

Kinder, die im Lindenbergvier- Gesamt HO KG KK TP Summe tel/Stadtgebiet Süd betreut werden (=a+b) Lindenbergviertel/Stadtgebiet Süd 342 426 141 50 959

85

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Kinder aus dem Lindenbergviertel/Stadtgebiet Süd, die HO KG KK TP Summe außerhalb betreut werden Amt Friedland(inklusive der Stadt Friedland) 1 1 Amt Neverin 4 2 1 7 Amt Penzliner Land(inklusive der Stadt Penzlin) 1 1 2 Amt Stargarder Land(inklusive der Stadt Burg Stargard) 2 6 1 1 10 Amt Stavenhagen(inklusive der Stadt Stavenhagen) 2 1 1 4 Amt Treptower Tollensewinkel(inklusive der Stadt Altentrep- 1 1 Datzevierteltow) (Stadt Neubrandenburg) 6 3 2 5 16 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft 2 2 Hansestadt Demmin 1 1 Industrieviertel(Stadt Neubrandenburg) 9 19 5 2 35 Innenstadt(Stadt Neubrandenburg) 48 32 3 1 84 Katharinenviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 17 6 6 34 Reitbahnviertel(Stadt Neubrandenburg) 5 10 5 20 Stadt Neustrelitz 1 1 2 Stadt Waren (Müritz) 1 1 2 Stadtgebiet Ost(Stadt Neubrandenburg) 5 19 7 2 33 Stadtgebiet West(Stadt Neubrandenburg) 38 10 2 5 55 Vogelviertel(Stadt Neubrandenburg) 3 4 1 6 14 Gesamtergebnis 126 130 35 32 323 Aus den Sozialräumen werden 323 Kinder außerhalb, insbesondere im Kindergarten- und Hortbereich, betreut. Tabelle 124 Betreuungssituation im Sozialraum

3.4.8.4. Besonderheiten keine

3.4.8.5. Fazit/Handlungsempfehlungen In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergartenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforderlich.

3.4.9. Hortsituation im Planungsraum Neubrandenburg Im Bereich der Hortbetreuung sind z.T. aktuell und perspektivisch, insbesondere an den Horten, die direkt einer Schule zuzuordnen sind, Handlungsbedarfe im Planungszeitraum festzustellen. Bei den Hortein- richtungen, die hierbei zu fokussieren sind, handelt es sich um die jeweils den Schulen  Grundschule Süd,  Grundschule Nord und  Grundschule West zuzuordnenden Institutionen.

86

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 4. Zusammenfassung und allgemeine Handlungsempfehlungen Grundsätzlich sind alle Kindertageseinrichtungen, die zum Zeitpunkt der Beschlussfassung in der Jugend- hilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“ im Planungszeitraum aufgeführt werden, Bestandteil der Jugendhilfeplanung des Landkreises Mecklenburgi- sche Seenplatte.

Ausgehend von der Zielstellung dieser Bedarfsplanung werden folgende Handlungsempfehlungen gefasst und normiert: Die „Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Meck- lenburgische Seenplatte“ soll zukünftig als Steuerungsinstrument für Entscheidungen des Jugendhilfeaus- schusses und des Fachamtes genutzt werden. Im Hinblick auf eine bessere Abrechenbarkeit aus planeri- scher Sicht wird eine zeitliche Differenzierung der Handlungsempfehlungen favorisiert:

 kurzfristig = bis zu einem Jahr

 mittelfristig = ein bis vier Jahre

 langfristig = über vier Jahre

Diese Kategorisierung führt zu folgendem Ergebnis:

Kurzfristige Handlungsempfehlungen (Umsetzung bis zu einem Jahr)

1. Prüfung auf Kompatibilität mit der im Landkreis Mecklenburgischen Seenplatte vorliegenden bzw. zu erarbeitenden Fachplanungen (Schulentwicklungsplanung, strategische Zielplanung, Regionales Entwicklungskonzept etc.) bzw. Anpassung

2. Analyse der Fachkräftesituation in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege in Bezug auf die Kapazitäten und Erstellung entsprechender Maßnahmen.

3. Betrachtung der Hortsituation im Kontext der jährlichen Schulanmeldungen

4. Jährlicher Abgleich der vorhandenen Kapazitäten mit den tatsächlichen Bedarfen der jeweiligen Wohnsitzgemeinde

Mittelfristige Handlungsempfehlungen (Umsetzung ein bis vier Jahre)

1. Steuerung und Entwicklung von Integrationsplätzen in Kindertageseinrichtungen, unter Berücksich- tigung von Zielstellungen und Maßnahmen zur Umsetzung des Inklusionsgedankens

2. Analyse der Frequentierung von Kindertageseinrichtungen in Form einer Elternbefragung

Langfristige Handlungsempfehlungen (Umsetzung über vier Jahre)

1. Erarbeitung eines transparenten Anmeldeverfahrens für Eltern im Bereich der Kindertagesförde- rung, um Planungssicherheit für alle Leistungsanbieter gewährleisten zu können (z.B. Anmelde- scheine im Ampelsystem) und eine entsprechend modellhafte Erprobung anhand eines Planungs- raumes

2. Prüfung, inwieweit ein Kita-Portal ein geeignetes Instrument sein kann, um permanent, zuverlässig und transparent – unter Berücksichtigung der zu bindenden finanziellen und personellen Ressour- cen – die Angebotslandschaft mit entsprechend freien Plätzen in den jeweiligen Betreuungsformen im Bereich der Kindertagesförderung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte abbilden kann

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Sozialräumliche Handlungsempfehlungen

Planungsraum Sozialraum Handlungsempfehlung/Fazit (Soll) Ist

Im Planungszeitraum sind keine festen Stadt Neustrelitz Soll ist erfüllt zusätzlichen Kapazitäten erforderlich. In der Stadt Friedland werden ca. 10 zu- Amt Friedland sätzliche Krippen-, 20 Kindergarten-, und 20 Hortplätze benötigt. In der Stadt Woldegk werden ca.10 zu- Es haben bereits Folgegesprä- Amt Woldegk sätzliche Krippenplätze, 20 Kindergarten- che mit dem Amt und dem Trä- plätze, 15 Hortplätze benötigt. ger stattgefunden. In der Stadt Burg Stargard werden zusätz- Es haben bereits Folgegesprä- Amt Stargarder Land liche 15 Krippen-, 40-50 Kindergarten-, che mit dem Amt und dem Trä- und 20 Hortplätze benötigt. ger stattgefunden. Aus jugendhilfeplanerischer Sicht sind im Planungszeitraum keine Maßnahmen, in Form der Errichtung einer neuen (zusätzli- Amt Mecklenburgi- chen) Kindertageseinrichtung, erforderlich. sche Kleinseenplatte Im Sozialraum ist zu prüfen, inwieweit ein qualitativer Ausbau des Angebots erreicht werden kann.

Am Kita-Standort Blankensee ist eine be- fristete Betriebserlaubnis erteilt worden. Hier sind zwingend bauliche Maßnahmen

Strelitz notwendig, um die bestehende Einrichtung - mit den erforderlichen Kapazitäten zu er- Amt Neustrelitz-Land halten. Darüber hinaus ist zu prüfen, in- wieweit für die ca. 35 Kinder aus der Ge- meinde Userin Plätze in der jeweiligen Betreuungsform vor Ort installiert werden

Mecklenburg könnten. In der Gemeinde Neverin, als Grundschul- bzgl. eines Neubaus in Neverin standort, ist ein erhöhter Bedarf in allen wurde eine Kapazität von ca. drei Betreuungsformen zu verzeichnen, 60 Plätzen (15-18 Krippen- und sodass hier im Planungszeitraum Kapazi- 45 Kindergartenplätze). Es hat Amt Neverin tätserweiterungen zu prüfen sind. bereits ein Folgegespräch mit In Chemnitz ist abzuwarten, inwieweit die dem Amt und dem Träger statt- Stadt Neubrandenburg zur Entlastung der gefunden. Kindertageseinrichtung „Löwenzahn“ bei- tragen kann. Es sind keine Maßnahmen im Sinne einer neuen zusätzlichen Kindertageseinrichtung erforderlich. Die Kapazitäten in den Ein- richtungen sind weitestgehend ausge- schöpft, sodass Kapazitätserweiterungen Gemeinde Feldber- bzw. Strukturveränderungen als eine Opti- ger Seenlandschaft on im Planungszeitraum in Betracht zu ziehen sind (z.B. eine Auslagerung des Hortes). Es ist in Feldberg zu prüfen, in- wieweit das Schulgebäude für die Hortbe- treuung genutzt werden kann.

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Planungsraum Sozialraum Handlungsempfehlung/Fazit (Soll) Ist Im Planungszeitraum sind keine Maßnah- men in Form der Errichtung einer neuen zusätzlichen Kindertageseinrichtung in der Stadt und dem Umland Malchow erforder- lich. In diesem Sozialraum gilt es das Problem des Fachkräftemangels zu lösen, Amt Malchow da aufgrund fehlenden Personals bereits aktuell theoretisch vorhandene Kapazitä- ten nicht ausgeschöpft werden können. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit die angebotenen Öffnungszeiten im touristisch geprägten Amt Malchow den Bedarfen der berufstätigen Eltern entsprechen. Aus jugendhilfeplanerischer Sicht werden Es haben bereits Folgegesprä- in der Stadt Penzlin zusätzliche Plätze in che mit dem Amt und den vor allen 3 Betreuungsformen benötigt. Die Ort tätigen Trägern stattgefun- Amt Penzliner Land Stadt Penzlin sollte als Grundzentrum für den.

eine neue Kita im Sozialraum präferiert werden.

Im Planungszeitraum ist eine zusätzliche Müritz Einrichtung im Umfang von ca. 45- 60 Plätzen in der Stadt Röbel erforderlich. Amt Röbel-Müritz Die Hortproblematik in der Stadt Röbel könnte sich im Zuge der Dachsanierung der Einrichtung „Plappermühle“ ggf. durch eine Betriebserlaubnis-Anpassung relati- vieren. In der Stadt Klink wird im Planungszeit- raum eine zusätzliche Kindertageseinrich- Amt Seenlandschaft tung benötigt. In den anderen Kinderta- Waren geseinrichtungen wird den partiell erhöhten Bedarfen durch Erweiterungsmaßnahmen entsprochen. Es soll eine neue Kita (ca. 15 Krippen- und 45 Kindergartenkinder) entstehen. Stadt Waren (Müritz) Bezüglich des Hortes Waren-West werden Gespräche geführt.

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Planungsraum Sozialraum Handlungsempfehlung/Fazit (Soll) Ist In der Stadt Dargun wird im Planungszeit- raum eine Erweiterung des Angebots um Stadt Dargun insgesamt ca. 30-40 Plätze in allen 3 Be- treuungsformen erforderlich sein. In der Hansestadt Demmin sind keine wei- teren Maßnahmen erforderlich. Es befindet Stadt Demmin sich in diesem Sozial-raum eine zusätzli- Soll ist erfüllt che Kindertageseinrichtung mit Rand- zeitenbetreuung in Planung. Es ist beabsichtigt, einen Neubau am Schulstandort in Sarow zu errichten. Mit Amt Demmin-Land Fertigstellung dieses Neubaus ist der Fort- bestand der Kindertageseinrichtungen in Beggerow und Ganschendorf zu prüfen.

Soweit der Fortbestand der Kita in Remplin

Amt Malchin am gesichert ist, sind im Amt Malchin am Kummerower See Kummerower See keine weiteren Maß- nahmen erforderlich. Demmin Aus jugendhilfeplanerischer Sicht werden in der Stadt Stavenhagen im Planungszeit- Amt Stavenhagen raum keine zusätzlichen Plätze benötigt. Soll ist erfüllt Die regionalen Bedarfe sind weitestgehend den Kapazitäten zuzuordnen. Es ist zu prüfen, inwieweit -auch in Abhän- gigkeit von den Entwicklungen im Umland- eine zusätzliche Kindertageseinrichtung in der Stadt Altentreptow zu installieren ist. Eine perspektivische Kapazitätserweite- Amt Treptower Tol- rung ist in Burow zu prüfen. Bei einem lensewinkel Zusammenschluss der Einrichtungen in Breesen und Wildberg, z.B. in Breesen, könnte ein bedarfsgerechtes Angebot für die Kinder beider Gemeinden vorgehalten werden.

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Planungsraum Sozialraum Handlungsempfehlung/Fazit (Soll) Ist

In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergar- Innenstadt + tenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erfor- Soll ist erfüllt Katharinenviertel derlich. Vogelviertel+ In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergar- Reitbahnviertel+ tenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erfor- Soll ist erfüllt Industrieviertel derlich. In diesem Sozialraum sind im Krippen- und Kindergarten- Im Stadtgebiet West bereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erforder- hat eine zusätzliche lich. Kindertageseinrichtung Stadtgebiet West in 2017 mit Krippen- und Kindergartenplät- zen eröffnet.

In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergar- Datzeviertel tenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erfor- Soll ist erfüllt derlich. Im Planungszeitraum werden perspektivisch 10 Plätze bedingt durch eine rückläufige Anzahl an Tagespflege- personen fehlen (der Versorgungsgrad läge dann in 2021 bei 83 % für die 1 bis unter 3-Jährigen) In diesem Sozial- Neubrandenburg raum ist deshalb im Krippenbereich zu beobachten, in- Stadtgebiet Ost wieweit zusätzliche Plätze zu installieren sind. Rein rech-

nerisch fehlen in diesem Sozialraum ca. 20 Kindergarten- plätze. Da aber etwa 100 Kinder in dieser Betreuungs- form in anderen Sozial- oder Planungsräumen betreut werden, ist zu beobachten, inwieweit diesem theoretisch zusätzlichen Bedarf tatsächlich zu entsprechen ist. In diesen Sozialräumen sind im Krippen- und Kindergar- Im Stadtgebiet Süd hat tenbereich perspektivisch keine zusätzlichen Plätze erfor- in 2017 eine zusätzli- Stadtgebiet Süd+ derlich. che Kindertagesein- Lindenbergviertel richtung mit Krippen- und Kindergartenplät- zen eröffnet.

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Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 5. Anlagen

5.1. Anlage 1 – Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

5.1. Anlage 2 – Grundschulen im Landkreis MSE

5.2. Anlage 3 – Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung

5.3. Anlage 4 – integrative Kindertageseinrichtungen

5.4. Anlage 5 – Richtlinie zur Ausgestaltung der Kindertagespflege

5.5. Anlage 6 – Richtlinie zur bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Plätzen zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen

5.6. Anlage 7 – Richtlinie zur Finanzierung der Kindertagesförderung im Landkreis MSE

5.7. Anlage 8 – Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge im LK MSE

5.8. Anlage 9 – Erste Satzung zur Änderung der Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge

6. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 gesetzliche Grundlagen ...... 3 Abbildung 2 Karte Planungsräume ...... 4 Abbildung 3 Indikatoren ...... 6 Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung ...... 8 Abbildung 5 Geburten - Entwicklung von 2007 bis 2016 ...... 9 Abbildung 6 Kinder mit Migrationshintergrund nach Formen der Kindertagesbetreuung ...... 10 Abbildung 7 Kinder mit Migrationshintergrund nach Planungsräumen ...... 10 Abbildung 8 Kinder mit Migrationshintergrund nach Planungsräumen ...... 11 Abbildung 9 Kapazitäten Krippe im LK MSE ...... 12 Abbildung 10 Kapazitäten Kindertagespflege im LK MSE ...... 13 Abbildung 11 Kapazitäten Kindergarten im LK MSE ...... 13 Abbildung 12 Platzentwicklung für Kinder im Hortalter ...... 14 Abbildung 13 Grundlagen für die Erstellung der sozialräumlichen Handlungsempfehlungen ...... 15

7. Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Planungs- und Sozialräume ...... 5 Tabelle 2 Geburten im Jahr 2016 ...... 9 Tabelle 3 Anzahl Kitas ...... 11 Tabelle 4 Anzahl Tagespflegepersonen ...... 12 Tabelle 5 Kapazitäten in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege nach Planungsräumen ...... 12 Tabelle 6 Altersstruktur für den Bereich der Kindertagesförderung im Planungsraum Müritz ...... 17 Tabelle 7 Planungsraum Müritz Geburten Stichtag 31.12.2015 ...... 17 Tabelle 8 Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Müritz...... 18 Tabelle 9 Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Müritz ...... 19 Tabelle 10 Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Müritz - mögliche Entwicklung bis 2021 ...... 20 Tabelle 11 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Röbel- Müritz ...... 21 92

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Tabelle 12 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 21 Tabelle 13 Versorgungsgrad Amt Röbel/Müritz ...... 22 Tabelle 14 Betreuungssituation im Sozialraum Stadt Röbel/Müritz ...... 22 Tabelle 15 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchow 23 Tabelle 16 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 23 Tabelle 17 Versorgungsgrad...... 23 Tabelle 18 Betreuungssituation in der Stadt Malchow ...... 24 Tabelle 19 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Penzliner Land ...... 25 Tabelle 20 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 25 Tabelle 21 Versorgungsgrad...... 25 Tabelle 22 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 26 Tabelle 23 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Seenlandschaft Waren ...... 27 Tabelle 24 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 27 Tabelle 25 Versorgungsgrad Amt Seenlandschaft Waren ...... 27 Tabelle 26 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 28 Tabelle 27 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Waren (Müritz) ...... 29 Tabelle 28 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 29 Tabelle 29 Versorgungsgrad...... 30 Tabelle 30 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 30 Tabelle 31 Bevölkerung Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Demmin ...... 32 Tabelle 32 Geburten Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Demmin ...... 32 Tabelle 33 Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Demmin ...... 33 Tabelle 34 detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Demmin ...... 34 Tabelle 35 Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Demmin - mögliche Entwicklung bis 2021 .. 35 Tabelle 36 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Demmin- Land ...... 36 Tabelle 37 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) im Amt Demmin-Land ...... 36 Tabelle 38 Versorgungsgrad im Amt Demmin-Land ...... 36 Tabelle 39 Betreuungssituation im Sozialraum Amt Demmin-Land ...... 37 Tabelle 40 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Malchin am Kummerower See ...... 38 Tabelle 41 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) im Amt Malchin am Kummerower See ...... 38 Tabelle 42 Versorgungsgrad im Amt Malchin am Kummerower See ...... 38 Tabelle 43 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 39 Tabelle 44 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stavenhagen ...... 40 Tabelle 45 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 40 Tabelle 46 Versorgungsgrad...... 40 Tabelle 47 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 41 Tabelle 48 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Treptower Tollensewinkel ...... 42 Tabelle 49 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 42 Tabelle 50 Versorgungsgrad...... 42 Tabelle 51 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 43 Tabelle 52 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Dargun . 44 93

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Tabelle 53 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 44 Tabelle 54 Versorgungsgrad...... 44 Tabelle 55 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 45 Tabelle 56 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Demmin46 Tabelle 57 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 46 Tabelle 58 Versorgungsgrad...... 46 Tabelle 59 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 47 Tabelle 60 Bevölkerung Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz ...... 48 Tabelle 61 Geburten Stichtag 31.12.2015 im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz ...... 48 Tabelle 62 Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz ...... 49 Tabelle 63 detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz ..... 50 Tabelle 64 Situation der Kindertagespflege im Planungsraum Mecklenburg-Strelitz - mögliche Entwicklung bis 2021 ...... 51 Tabelle 65 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Friedland 52 Tabelle 66 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 52 Tabelle 67 Versorgungsgrad...... 52 Tabelle 68 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 53 Tabelle 69 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte ...... 54 Tabelle 70 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 54 Tabelle 71 Versorgungsgrad...... 54 Tabelle 72 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 55 Tabelle 73 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neustrelitz- Land ...... 56 Tabelle 74 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 56 Tabelle 75 Versorgungsgrad...... 56 Tabelle 76 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 57 Tabelle 77 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Neverin .. 58 Tabelle 78 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 58 Tabelle 79 Versorgungsgrad...... 58 Tabelle 80 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 59 Tabelle 81 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Stargarder Land ...... 60 Tabelle 82 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 60 Tabelle 83 Versorgungsgrad...... 60 Tabelle 84 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 61 Tabelle 85 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Amt Woldegk . 62 Tabelle 86 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 62 Tabelle 87 Versorgungsgrad...... 62 Tabelle 88 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 63 Tabelle 89 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadt Neustrelitz ...... 64 Tabelle 90 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 64 Tabelle 91 Versorgungsgrad...... 64 Tabelle 92 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 65 Tabelle 93 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Gemeinde Feldberger Seenlandschaft ...... 66 Tabelle 94 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 66 Tabelle 95 Versorgungsgrad...... 66 Tabelle 96 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 67 94

Jugendhilfeplanung – Bedarf – Kindertagesförderung 2018 – 2022 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Tabelle 97 Bevölkerung Stichtag 31.12.2016 ...... 68 Tabelle 98 Geburten Stichtag 31.12.2016 ...... 68 Tabelle 99 Angebote im Bereich der Kindertagesförderung für den Planungsraum Neubrandenburg Kindertageseinrichtungen ...... 69 Tabelle 100 detaillierte Übersicht der Kindertageseinrichtungen im Planungsraum Neubrandenburg ...... 70 Tabelle 101 Mögliche Entwicklung im Bereich der Tagespflege für den Planungsraum Neubrandenburg .. 71 Tabelle 102 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Innenstadt und Katharinenviertel ...... 72 Tabelle 103 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 72 Tabelle 104 Versorgungsgrad Innenstadt und Katharinenviertel ...... 72 Tabelle 105 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 73 Tabelle 106 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet West ...... 74 Tabelle 107 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 74 Tabelle 108 Versorgungsgrad Stadtgebiet West ...... 74 Tabelle 109 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 76 Tabelle 110 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel ...... 77 Tabelle 111 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 77 Tabelle 112 Versorgungsgrad Reitbahnviertel + Vogelviertel + Industrieviertel ...... 77 Tabelle 113 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 78 Tabelle 114 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Datzeviertel . 79 Tabelle 115 Versorgungsgrad Datzeviertel ...... 79 Tabelle 116 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 80 Tabelle 117 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen im Sozialraum Stadtgebiet Ost ...... 81 Tabelle 118 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 81 Tabelle 119 Versorgungsgrad Stadtgebiet Ost ...... 81 Tabelle 120 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 82 Tabelle 121 Betriebserlaubnis und Auslastung der Kindertageseinrichtungen in den Sozialräumen Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd ...... 84 Tabelle 122 Entwicklung der Geburten 2007 bis einschließlich 2016 (jeweils Stichtag 31.12.) ...... 84 Tabelle 123 Versorgungsgrad Lindenbergviertel + Stadtgebiet Süd ...... 84 Tabelle 124 Betreuungssituation im Sozialraum ...... 86

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Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte Foto: Bernd Lasdin Foto:

gesund! Leben zukunftsfähig! Wirtschaften Regionaler Planungsverband gemeinsam! Handeln Mecklenburgische Seenplatte Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Auftraggeber: Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte Helmut-Just-Straße 4 17036 Neubrandenburg Fon 0395 777 551 100 www.region-seenplatte.de

Ansprechpartner: Leiter der Geschäftsstelle des Regionalen Planungsverbandes Christoph von Kaufmann [email protected]

In Kooperation mit: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Dezernat II, Bauamt Zum Amtsbrink 2 17192 Waren (Müritz) Fon 0395 57087 2404 www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de

Ansprechpartner: Amtsleiterin Annette Böck-Friese [email protected]

Auftragnehmer: complan Kommunalberatung GmbH Voltaireweg 4 14469 Potsdam Fon 0331 20 15 10 Fax 0331 20 15 111 [email protected]

Ansprechpartner: Matthias von Popowski Ulrike Engelke

Stand: 05. Oktober 2015 mit redaktionellen Änderungen und Ergänzungen vom Januar 2017

Fotos Umschlag: S. Steffen (l. o.), H.-D. Schwierske (r. o.), Archiv Steffen Media (m. l.), S. Pulkenat (m. r.), fotolia (l. u.), B. Lasdin (r. u.)

2 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis (Grafiken und Tabellen) 4 Abkürzungsverzeichnis 5

1 Einleitung 6 1.1 Vorbemerkung 6 1.2 Anforderungen an das REK 6 1.3 Methodik/ Projektablauf 7

2 Ausgangslage und Gebietsanalyse 9 2.1 Rahmenbedingungen 11 2.1.1 Gebietsabgrenzung 11 2.1.2 Bevölkerung und demografische Entwicklung 12 2.2 Themen der Regionalentwicklung 16 2.2.1 Siedlungsentwicklung und -struktur 16 2.2.2 Natur, Umwelt und Klima 20 2.2.3 Tourismus, Naherholung und Kulturlandschaften 24 2.2.4 Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge 29 2.2.5 Wirtschaft, Wissenschaft und Fachkräfte 38 2.2.6 Energie 45 2.2.7 Kooperationen, Engagement und Identifikation 48 2.3 Zusammenfassende SWOT 52

3 Regionale Entwicklungsstrategie 55 3.1 Aktualisierung des regionalen Leitbildes von 2003 56 3.2 Regionales Leitbild „natürlich! Mecklenburgische Seenplatte“ 61 3.3 Strategische Entwicklungsziele 64

4 Handlungsfelder 65 HF 1 Natur, Landschaft und Landnutzung 65 HF 2 Tourismus und Kultur 67 HF 3 Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität 69 HF 4 Wirtschaft, Fachkräfte, Energie 72 HF 5 Kooperation und Identifikation 74

5 Leitprojekte 76

complan Kommunalberatung 3 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

6 Umsetzung 93 6.1 Förderprogramme 93 6.2 Regionale Qualitätskriterien zur Projektauswahl 97 6.3 Monitoring und Evaluierung 99

7 Dokumentation des Aufstellungsverfahrens 113

8 Anhang 115

Abbildungsverzeichnis (Grafiken und Tabellen) Abb. 1 Konzeptionelle Einbettung des REK ...... 7 Abb. 2 Methodik / Projektablauf ...... 8 Abb. 3 Übersichtskarte Mecklenburgische Seenplatte ...... 11 Abb. 4 Bevölkerungsverteilung (absolut) und Alterskohorten, Nahbereiche, 2013 ... 12 Abb. 5 Altersstruktur (anteilig) vom Landkreis MSE und Land M-V, 2013 ...... 13 Abb. 6 Bevölkerungsentwicklung und –prognose ...... 15 Abb. 7 Zentrale Orte ...... 18 Abb. 8 Landschaftszonen und Naturräume ...... 20 Abb. 9 Tourismuswirtschaftliche Kenndaten Mecklenburgische Seenplatte ...... 24 Abb. 10 Tourismus in der Mecklenburgischen Seenplatte ...... 26 Abb. 11 Schülerverteilung im Schuljahr 2012/13 ...... 31 Abb. 12 Hausärzteverteilung 2012 ...... 32 Abb. 13 Verortung der Gewerbestandorte Mecklenburgische Seenplatte ...... 40 Abb. 14 Beschäftigte und Pendler in Nahbereichen ...... 41 Abb. 15 Schema Regionale Entwicklungsstrategie ...... 55 Abb. 16 Gegenüberstellung Aktuelle Handlungserfordernisse – Leitbild von 2003.... 56 Abb. 17 Einsetzbare Förderinstrumente ...... 97 Abb. 18 Übersicht Prüfindikatorenset ...... 100 Abb. 19 Übersicht Abstimmungsrunden ...... 113

4 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung BMEL Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz d.h. das heißt EE Erneuerbare Energien EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes ESF Europäischer Sozialfonds FFH RL Flora-Fauna-Habitat Richtlinie e.V. eingetragener Verein GAK Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" GRW Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- struktur“ ha Hektar IHK Industrie- und Handelskammer ILEK Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept ILERL M-V Integrierte Ländliche Entwicklung Richtlinie Mecklenburg- Vorpommern IREK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept Kfz Kraftfahrzeug kWh Kilowattstunde LAG Lokale Aktionsgruppe LEP Landesraumentwicklungsprogramm Mio. Millionen MIV Motorisierter Individualverkehr MKRO Ministerkonferenz für Raumordnung MORO Modellregion der Raumordnung MSE Mecklenburgische Seenplatte M-V Mecklenburg-Vorpommern NN Normal Null qm Quadratmeter qkm Quadratkilometer ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PKW Personenkraftwagen REK Regionales Entwicklungskonzept RREP Regionales Raumentwicklungsprogramm SLE Strategie für lokale Entwicklung SPNV Schienenpersonennahverkehr SVB Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte s.u. siehe unten WRRL Wasserrahmenrichtlinie u.a. unter anderem usw. und so weiter

complan Kommunalberatung 5 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

1 Einleitung

1.1 Vorbemerkung Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Binnenland von Mecklenburg- Vorpommern ist von extremen Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Er ist der bundesweit flächengrößte Landkreis und weist hierbei eine besonders dünne Besied- lung mit disperser Siedlungsstruktur in peripherer Lage auf. Die Region verfügt mit vier Naturparks und dem Müritz-Nationalpark, einer einzigartigen Seen- und Fluss- landschaft sowie attraktiven Landschaftsformen über ein einmaliges Naturpotenzial, wodurch sich die Region zu einem der beliebtesten Tourismusziele in Deutschland mit profiliertem Natur- und Landschaftstourismus entwickelt hat. Von strukturellen und wirtschaftlichen Veränderungen stark betroffen (demografi- scher Wandel, knappe Haushaltsmittel, Kreisgebietsreform 2011 etc.) stellt sich der Regionale Planungsverband in Kooperation mit regionalen Akteurinnen und Akteuren seit vielen Jahren den schwierigen Herausforderungen und kann im Ergebnis auf eine Vielzahl an Studien und Untersuchungen, die Teilnahme an bundesweiten Modell- vorhaben, die Entwicklung innovativer Strategie- und Lösungsansätze und die Umset- zung erster Pilotprojekte für die regionale Entwicklung zurückblicken. Im Jahr 2003 wurde das strategische Leitbild „natürlich! Mecklenburgische Seenplatte, gesund! Leben – zukunftsfähig! Wirtschaften – europäisch! Denken“ als gemeinsame Vision zur Stärkung der regionalen Identität entwickelt und seitdem verfolgt. Seitdem erarbeitete die Region fachbezogene und teilräumliche Planungen und Konzepte, die nun in einem integrierten Ansatz auf aktueller Grundlage zusammen- geführt werden. Das Regionale Entwicklungskonzept (REK) stellt als Kooperationspro- jekt zwischen dem Regionalen Planungsverband und dem Landkreis Mecklenburgi- sche Seenplatte eine adäquate Grundlage zur Schaffung einer gemeinsamen zukünf- tigen Regionalentwicklung dar. Dies stärkt die Identifikation der regionalen Akteurin- nen und Akteure im noch jungen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und fördert die Zusammenarbeit. Ziel ist die Erstellung eines intergierten und projektorientierten Konzeptes, in dem der gemeinsame Handlungsrahmen für die nächsten Jahre mit strategischen Entwick- lungszielen und Handlungsprämissen formuliert sowie Leitprojekte definiert sind. Das REK dient ebenso als konzeptionelle Grundlage für die EU-Förderungen wie dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie aus den Gemeinschaftsaufgaben zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) und zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten- schutzes (GAK).

1.2 Anforderungen an das REK Aus der oben genannten Zielstellung ergeben sich konkrete Anforderungen an die Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes. Die landes- und landkreisseitigen Programme und Strategien LEP (Entwurf 2013), RREP (2011) und Strategische Ziel- planung des Landkreises (2014) bilden die übergeordneten Grundlagen, aus denen das vorliegende REK entwickelt ist. Ebenso dient das REK als konzeptionelle Grundla-

6 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte ge für die unterschiedlichen Förderungen aus EU, Bund und Land und orientiert sich an den Zielen und Handlungsprioritäten der einzelnen Programme. Basis hierfür stellen die Operationellen Programme für ELER, EFRE und ESF des Landes Mecklen- burg-Vorpommern sowie die jeweiligen Förderrichtlinien und -grundlagen dar. Somit übernimmt das REK als Konzept für die Entwicklung des ländlichen Raums hauptsäch- lich die Funktion eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) zur Förderung nach dem GAK-Rahmenplan sowie ferner eines Integrierten Regionalen Entwicklungskonzeptes (IREK) nach dem GRW-Koordinierungsrahmen. Ebenso dient das REK als strategischer Überbau von teilräumlichen bzw. fachlichen Konzepten und Strategien, wie bspw. für die Strategien zur lokalen Entwicklung für die LEADER- Regionen. Folgende Abbildung visualisiert die konzeptionelle Einbettung des REK: Abb. 1 Konzeptionelle Einbettung des REK

Quelle: eigene Darstellung Hieraus ergibt sich ferner die Anforderung von teilräumlichen Betrachtungen. Neben der Bestandsaufnahme und -bewertung der sektoralen Themenfelder auf Landkreis- ebene sind für die unterschiedlichen Betrachtungsebenen tiefergehende Analysen auf Ebene der Altkreise und der Nahbereiche notwendig, um teilräumlich unter- schiedliche Rahmenbedingungen und Entwicklungen eruieren zu können.

1.3 Methodik/ Projektablauf Folgende drei Module gliedern die Erarbeitung des REK:  Modul 1: Ermittlung des IST-Zustandes, SWOT-Analyse und Ableitung von Handlungserfordernissen sowie erster Entwicklungsziele in den Bereichen Siedlungsstruktur, Natur und Klima, Tourismus und Kulturräume, Infrastruk- tureinrichtungen der Daseinsvorsorge, Wirtschaft, Wissenschaft und Fach- kräfte, Energie, Kooperationen, bürgerschaftliches Engagement und Identität  Modul 2: Überprüfung des Leitbildes aus dem Jahr 2003, Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie und Definition von Entwicklungszielen  Modul 3: Ableitung von Handlungsfeldern und Leitprojekten

complan Kommunalberatung 7 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Das Modul 1 beinhaltet die Ergebnisse der Gebietsanalyse sowie eine zusammenfas- sende Bewertung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Hierzu wurden die vorhandenen und aktuellen Grundlagen, Materialien und Konzepte zu unterschiedli- chen Themen der regionalen Entwicklung herangezogen und ausgewertet. Ergänzend dazu wurde im Rahmen einer erweiterten Facharbeitsgruppe des Regionalen Pla- nungsverbandes eine Abstimmungsrunde zum grundsätzlichen Aufgabenverständnis und zu den Zielstellungen des REK durchgeführt. Die Module 2 und 3 stellen die nächsten Schritte im Erarbeitungsprozess dar. Aus den Ergebnissen des Moduls 1 erfolgte im Rahmen eines Workshops mit relevanten regionalen Akteurinnen und Akteuren eine Leitbild-Diskussion. Ziel des Workshops war die Überprüfung des Leitbildes „gesund! Leben - zukunftsfähig! Wirtschaften - europäisch! Denken“ mit Anpassung bzw. Weiterentwicklung des Leitbildes sowie mit Definition von regionalen Entwicklungszielen. Im Ergebnis liegt eine aktuelle zu- kunftsorientierte und auf breiter Basis abgestimmte Vision für die Mecklenburgische Seenplatte vor, die die Basis für die in Modul 3 entwickelten Handlungsfelder und Leitprojekte darstellt. Hierfür wurden drei thematische Workshops durchgeführt, in denen die Ziele und Leitprojekte in gemeinsamer Runde erörtert wurden. Die REK-Erarbeitung wurde durch einen kontinuierlichen Abstimmungs- und Partizi- pationsprozess mit dem Auftraggeber und weiterer regionaler Akteurinnen und Akteure begleitet. Ferner galt es, die Anforderungen des regionalen Entwicklungs- konzeptes an die unterschiedlichen Funktionen zu berücksichtigen und zu überprü- fen. Somit steht eine auf breiter Basis abgestimmte Förder- und Handlungsgrundlage für weitere themenbezogene oder teilräumliche Konzepte zur Verfügung. Die aus- führliche Darstellung des Aufstellungsverfahrens folgt in Kapitel 7. Folgende Abbildung gibt einen Überblick über die einzelnen Arbeitsschritte, Meilen- steine sowie Beteiligungsrunden: Abb. 2 Methodik / Projektablauf

Quelle: Eigene Darstellung

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2 Ausgangslage und Gebietsanalyse Für die Gebietsanalyse standen eine Vielzahl von teilräumlichen und fachlichen Konzepten und Planungen zur Verfügung, die die Grundlage für die Bestandsaufnah- me und -bewertung bildeten und unter Berücksichtigung der aktuellen und zukünfti- gen Rahmenbedingungen ausgewertet wurden:  Strategien zur lokalen Entwicklung der LAG Demminer Land, Mecklenburg- Strelitz, Mecklenburgische Seenplatte-Müritz (2015),  Strategische Zielplanung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte (2014),  Mecklenburg-Vorpommern - Weltoffen, modern, innovativ, Bericht der Intermi- nisteriellen Arbeitsgruppe demografischer Wandel (2014),  Regionales Handlungskonzept des Regionalbeirates Mecklenburgische Seenplat- te 2014-2020 (2014),  Regionalwirtschaftliche Effekte durch den Ausbau von Infrastruktur, Mecklen- burg-Vorpommern (2014),  Landeswassertourismuskonzeption Mecklenburg-Vorpommern (2014),  Radwegekonzept Mecklenburgische Seenplatte (2014),  Hausärztliche Versorgung in der Mecklenburgischen Seenplatte, Monitoring (2014),  Bildungsbericht Mecklenburgische Seenplatte (2014),  Gemeinsames Arbeitsmarktprogramm der Agentur für Arbeit und der Jobcenter in der Mecklenburgischen Seenplatte (2014),  Praxisleitfaden „kitaFLEX“ (2014),  Gleichstellung leben- Leitfaden für Netzwerke zur Umsetzung von Gleichstellung von Frauen und Männern in der Mecklenburgischen Seenplatte,  Konversionskonzeption Militärflächen in Planungshoheit der Gemeinde Trollen- hagen (2014),  Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern (Entwurf 2013),  Regionales Energiekonzept Mecklenburgische Seenplatte (Entwurf 2013),  Bericht zur Integrierten Pflegesozialplanung Mecklenburgische Seenplatte nach dem Landespflegegesetz M-V(2013),  Landesprognose Mecklenburg-Vorpommern (2012),  Erhaltung und Entwicklung der Biologischen Vielfalt in Mecklenburg- Vorpommern (2012),  Konzept zur Milderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser (2012)  Umsetzungskonzept alternative Bedienformen im öffentlichen Personennahver- kehr Mecklenburgische Seenplatte (2012),  Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte (2011),  Strategiepapier zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels Mecklenburgische Seenplatte (2011),  Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Mecklenburgische Seenplatte (2011),  Touristisches Leitbild Mecklenburgische Seenplatte 2020 (2011),  Leitbild Mecklenburgische Seenplatte-Prozessbegleitung: Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus (2010),

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 Entwurf einer Strategie für eine nachhaltige Tourismusentwicklung in der Müritz-Nationalparkregion (2010),  Regionaler Nahverkehrsplan Mecklenburgische Seenplatte (2010),  Bevölkerungsvorausberechnung Mecklenburgische Seenplatte (2009),  Berufsorientierung in der Mecklenburgischen Seenplatte (2009),  Masterplan Gesundheitsregion Mecklenburgische Seenplatte (2008),  MORO-Ergebnisdokumentationen Schulische Bildung (2008), Pflege älterer Menschen (2008), Kindertagesbetreuung (2008), ÖPNV (2007),  Innovative Wege zur Pflege älterer Menschen in der Mecklenburgischen Seen- platte (2008),  Lokale Entwicklungsstrategien Demminer Land, Mecklenburg-Strelitz, Mecklen- burgische Seenplatte-Müritz (2007),  Landestourismuskonzeption Mecklenburg-Vorpommern (2004),  Leitbild Mecklenburgische Seenplatte (2003). Nach Darstellung der aktuellen Rahmenbedingungen erfolgt die Betrachtung und Auswertung zum aktuellen IST-Zustand der sektoralen Themenfelder sowie eine zusammenfassende SWOT-Analyse.

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2.1 Rahmenbedingungen

2.1.1 Gebietsabgrenzung Im östlichen Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern liegt die Region Mecklen- Größter Landkreis burgische Seenplatte. Seit der Kreisgebietsreform im Jahr 2011 bildet das rund in Deutschland 5.500 qkm große Gebiet mit den drei Altkreisen Demmin, Mecklenburg-Strelitz und Müritz sowie der Kreisstadt Neubrandenburg den flächenmäßig größten Landkreis Deutschlands. Nach mehreren Gemeindefusionen in den letzten Jahren umfasst die Region mit dem Stand August 2014 152 Gemeinden, die sich in 14 Ämtern zusam- mengeschlossen haben, sowie die fünf amtsfreien Städte Neubrandenburg, Neustre- litz, Waren (Müritz), Demmin, Dargun und die amtsfreie Gemeinde Feldberger Seenlandschaft. Abb. 3 Übersichtskarte Mecklenburgische Seenplatte

Quelle: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Die Region grenzt im Süden an das Land Brandenburg, im Osten an den Landkreis Periphere Lage: Vor-pommern-Greifswald, im Norden an den Landkreis Vorpommern-Rügen und im große Entfernungen Westen an die Landkreise Rostock und Ludwigslust-Parchim. Die nächsten Großstäd- zu Ballungszentren te und Ballungsräume Rostock, Stettin (Polen), Berlin, Lübeck und Hamburg sind ca. 100 bis 230 km entfernt. Der nördliche Teilraum liegt mindestens 30 km von der Ostseeküste entfernt. Wichtigste überregionale Straßenverbindungen in der Region sind die Bundesautobahnen 19 und 20 sowie die Bundesstraße 96. Sie verbinden die Metropolregion Berlin mit dem Ostseeraum und schließen den Landkreis an das großräumige Autobahn- und Bundesfernstraßennetz an. Weitere wichtige Bundes- und Landesstraßen gewährleisten die innere und äußere Erschließung. Der überregi- onale Schienenpersonenverkehr wird mit der Nord-Süd-Verbindung von Berlin bis Stralsund bzw. Rostock und mit der Ost-West-Verbindung von Lübeck bis ins Nach- barland Polen ( Glówny) sichergestellt. Die Region weist eine Vielzahl an

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Gewässern auf, die schon im 19. Jahrhundert als Wasserstraßen genutzt wurden. Mit dem Ausbau des Elde-Havel-Kanals und dem Bau der Müritz-Havel-Wasserstraße ab 1836 wurden bedeutende wasserseitige Verbindungen zwischen Berlin und Hamburg geschaffen. Heute werden die Wasserwege vorrangig für touristische Zwecke sowie für den Fahrgast- und Sportbootsverkehr genutzt und spielen als Verkehrswege nur eine untergeordnete Rolle. Der Luftverkehr ist vor allem durch touristische Rund- und Charterflüge, Geschäfts- und Rettungsflüge sowie Sport- und Freizeitflüge in der Region geprägt. Mit dem ehemaligen Militärflughafen Neubrandenburg-Trollenhagen verfügt die Region noch über einen regionalen Flughafen, der für luftfahrtaffines Gewerbe eine Bedeutung haben kann. Wichtige Passagierflughäfen sind in den nächst gelegenen Großstädten Rostock, Hamburg, Hannover, Berlin und Stettin verortet. Nähe zu europäi- Durch die Nähe zu den nord- und osteuropäischen Ländern und zum Baltikum schen Nachbarstaa- fungiert die Mecklenburgische Seenplatte als Transitraum und verbindet die skandi- ten – Transitraum navischen und süd- sowie west- und osteuropäischen Räume. Aus dieser geografi- schen Lage eröffnen sich Möglichkeiten, in verschiedenen Netzwerken und Verflech- tungsräumen mitzuwirken und auf diese Weise Entwicklungen in Wirtschaft, Kultur, Bildung, Forschung und Innovation in der Region zu befördern (siehe Kapitel 2.2.6).

2.1.2 Bevölkerung und demografische Entwicklung1 Bevölkerungsarme Mit einer Gesamtbevölkerung von 262.412 Einwohnern in der Mecklenburgischen Region Seenplatte (Stand: 31.12.2013) weist der Landkreis 48 Einwohner pro qkm auf und stellt sich somit als eine sehr bevölkerungsarme Region dar. Abb. 4 Bevölkerungsverteilung (absolut) und Alterskohorten, Nahbereiche, 2013

Quelle: Kartengrundlage GIS M-V, Statistisches Amt des Landes M-V, eigene Darstellung.

1 Quelle: Statistisches Amt des Landes M-V (bei anderer Quellenverwendung entsprechende Kennzeich- nung); Daten ab 2011 zensusberücksichtigt; seit der Kreisgebietsreform 2011 Ämter Peenetal/Loitz sowie Jarmen-Tutow nicht mehr zum Landkreis gehörend, wird in der Betrachtung jedoch vernachläs- sigt.

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Abb. 4 zeigt bei Betrachtung der absoluten Bevölkerungszahlen in den Nahbereichen Ungleichmäßige eine ungleichmäßige Verteilung. Die bevölkerungsreicheren Teilräume mit dem Bevölkerungsvertei- Oberzentrum Neubrandenburg und den Mittelzentren Waren (Müritz) und Neustre- lung litz befinden sich im zentralen und westlichen Bereich des Landkreises. Die anderen Nahbereiche weisen hingegen geringere Bevölkerungszahlen auf. Besonders bevölke- rungsarme Nahbereiche mit kleineren Grundzentren sind vor allem im nördlichen Bereich sowie an der östlichen und südlichen Landkreisgrenze verortet, wie u.a. die Nahbereiche Dargun, Rechlin, Mirow und Wesenberg. Ferner stellen in allen Nahbe- reichen die Personen zwischen 15 und 65 Jahre die größte Alterskohorte dar, gefolgt von den über 65-Jährigen. Die kleinste Bevölkerungsgruppe bilden die Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre. Ein detaillierteres Bild der Altersstruktur zeigt Abb. 5 auf Ebene der gesamten Region Ältere Personen in im Vergleich zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Hierbei wird eine deutliche der Mehrzahl Überrepräsentation an älteren Personen deutlich. Im Landkreis sind 58 % der Ge- samtbevölkerung 45 Jahre und älter; im Land Mecklenburg-Vorpommern sind es 56 %. Ebenso sind im Landkreis sowie im Land Mecklenburg-Vorpommern über 30 % aller Einwohner 60 Jahre und älter. Damit weist die Mecklenburgische Seenplatte eine ähnliche Altersstruktur wie das Land auf, jedoch mit leicht höheren Anteilen an älteren Menschen. Abb. 5 Altersstruktur (anteilig) vom Landkreis MSE und Land M-V, 2013

Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnung Weiterhin zählt die Mecklenburgische Seenplatte im Jahr 2013 insgesamt 3.351 Ausländer aus über 120 Nationen. Dies entspricht gegenüber dem landesweiten Anteil von 2,2 % und bundesweiten Anteil von 9 % einem sehr niedrigen Anteil von 1,3 % an der Gesamtbevölkerung. In den letzten 25 Jahren verzeichnete die Region einen erheblichen Bevölkerungs- Rückläufige Bevöl- rückgang. Ausgehend vom Jahr 1990 reduzierte sich die Bevölkerungsanzahl um über kerungsentwicklung

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20 % bis zum Jahr 2012. Innerhalb der Region kann eine differenzierte Entwicklung beobachtet werden. Während die Altkreise Müritz und Mecklenburg-Strelitz mit einem Bevölkerungsschwund von 11 % bzw. 12 % weniger Verluste verzeichneten, verloren der Altkreis Demmin 23 % und die Stadt Neubrandenburg 27 % ihrer Ein- wohner. Suburbanisierung Innerhalb der Altkreise sind weitere Unterscheidungen feststellbar. Insbesondere die im ersten Jahrzehnt Umlandgemeinden der Städte Neubrandenburg, Waren (Müritz) und Neustrelitz nach der Wieder- erfuhren deutliche Bevölkerungszuwächse, während fast 60 % der gesamten Bevöl- vereinigung 1990 kerungsverluste den Ober- und Mittelzentren zuzuschreiben sind. Diese räumliche Bevölkerungsentwicklung liegt in der Tatsache begründet, dass ein Großteil der weggezogenen städtischen Bevölkerung in den umliegenden ländlichen Raum abgewandert ist. Seit einigen Jahren jedoch wird eine Abschwächung bzw. ein Erliegen des Suburbanisierungsprozesses beobachtet. So verzeichnet bspw. die Stadt Neubrandenburg vermehrt Zuwanderungsgewinne aus Gemeinden des näheren und des weiteren Umlandes. Viele kleinere Gemeinden hingegen erlitten in den letzten 25 Jahren dramatische Bevölkerungsverluste von zum Teil 50 %. Sie sind vor allem am Rand der Region sowie in großen ländlich geprägten Teilräumen im Osten und Norden sowie südlich der Stadt Demmin verortet. Innerhalb des Bevölkerungsrück- gangs hat sich vor allem der Anteil der Kinder und Jugendlichen (bis 15 Jahre) in der Region um die Hälfte reduziert während sich im gleichen Zeitraum der Anteil der über 65-Jährigen verdoppelt hat. Mehr Fortzüge als Die Bevölkerungsverluste liegen zum einen in der natürlichen Bevölkerungsentwick- Zuzüge lung (Geburten-, Sterberaten) und zum anderen in der räumlichen Bevölkerungsent- wicklung (Zu- und Abwanderungen) begründet. Seit den 2000er Jahren sinken die absoluten Zahlen der Zu- und Fortzüge sowie das negative Wanderungssaldo. Im Jahr 2002 wanderten noch 19.004 Bewohner ab und 15.564 Bewohner zu, was einem negativen Wanderungssaldo von 3.440 Personen entspricht. Im Jahr 2012 verzeich- net die Region nur noch 13.878 Fortzüge und 12.741 Zuzüge, die ein negatives Wanderungssaldo von 1.137 Personen ergeben. Fast die Hälfte (48 %) der Abwande- rer im Jahr 2012 gehören zur Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren. Weitere 25 % gehören der Altersgruppe der 30 bis 50-Jährigen an. Dies verdeutlicht die hohe Bedeutung der ausbildungs- und arbeitsplatzbezogenen Wanderungen. Laut Bil- dungsbericht2 ist der größere Teil der 18 bis 25-Jährigen Zu- und Abwanderer weib- lich. Die Zu- und Abwanderer der 30 bis 50-Jährigen hingegen sind überwiegend männlich. Insgesamt betrachtet stellen die männlichen Personen im Jahr 2012 erstmalig die mobilere Personengruppe dar. Ein Grund dafür liegt laut Bildungsbe- richt vermutlich in der Tatsache begründet, dass die hohen Abwanderungsraten junger Frauen in der Vergangenheit einen männlichen Bevölkerungsüberschuss bewirkten. Demografisches Im Zuge der Wiedervereinigung im Jahr 1990 nahm die Geburtenzahl aufgrund der Echo aufgrund starken Abwanderungswellen rapide ab. Bis 1992 reduzierte sich die Geburtsrate um geringer Geburten- 44 %. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Geburtenkurve jedoch erholt und zahlen in den bewirkte eine positive Entwicklung der jüngeren Bevölkerungsgruppen in den letzten zehn Jahren. Dieser Trend wird zukünftig jedoch wieder negativ ausfallen, da heute 1990er die Kinder fehlen, um ihrerseits Kinder zu bekommen. Mit dem so genannten demo-

2 Quelle: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Stabstelle Bildung (Hrsg.): Bildungsbericht 2014, Neustrelitz 2014.

14 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte grafischen Echo wird die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Zukunft weiter anhalten.

Einhergehend mit der anhaltenden Abwanderung und der weiterhin geringen Negativer Bevölke- Geburtenrate wird die Mecklenburgische Seenplatte auch zukünftig an Einwohnern rungstrend verlieren. Die Bevölkerungsvorausberechnung Mecklenburgische Seenplatte (2009) geht bis zum Jahr 2030 ausgehend vom Jahr 2006 von einem 27-prozentigen Bevöl- kerungsverlust aus. Ferner werden teilräumlich differenzierte Voraussagen getroffen: In den Altkreisen Mecklenburg-Strelitz und Demmin werden deutlich höhere Rück- gänge von 35 bzw. 38 % erwartet, während für den Altkreis Müritz ein nicht mal halb so starker Rückgang von 15 % prognostiziert wird. Die Landesprognose von Mecklen- burg-Vorpommern (2012) hat die Vorausberechnung leicht nach oben korrigiert und erwartet ausgehend vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2030 einen Bevölkerungsverlust von knapp 60.000 Einwohnern. Dies entspricht einer Bevölkerungsabnahme von 21,8 % und stellt im landweiten Vergleich nach wie vor das Schlusslicht dar. Ebenso findet mit der Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppen eine weitere Verschiebung der Altersstruktur statt. Im Jahr 2030 gehören dann 37 % der Generation 65+ an. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (bis 20 Jahre) hingegen weist im Jahr 2030 den kleinsten Anteil von 14 % auf. Ebenso wird sich der Anteil der Personen zwischen 20 und 65 Jahre bis zum Jahr 2030 um 15 % reduzieren und nur noch 48 % der Gesamt- bevölkerung ausmachen. Abb. 6 Bevölkerungsentwicklung und –prognose

Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern Zwischenfazit Seit 1990 ist die Region gekennzeichnet von Geburtenrückgängen, Abwanderungen Bevölkerungs- junger, gut ausgebildeter Bevölkerungsschichten und von einer Verschiebung der schwund und Altersstruktur. Überalterung und Bevölkerungsschwund sind die zentralen Schlag- Überalterung worte des demografischen Wandels. Die Region setzt sich schon seit vielen Jahren intensiv mit diesen schwierigen Herausforderungen auseinander und verfügt mitt-

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lerweile über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit dem demografischen Wandel (siehe Kap. 2.2.4). Die Region hat sich laut RREP (2011) dazu verpflichtet, neben der Anpassung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge an die zukünftige Bevölkerungszahl und -struktur, die Region als attraktiven Lebens-und Wirtschafts- raum zu stärken, um sich dem Wettbewerb um Unternehmen und qualifizierte Fachkräfte stellen zu können. Mit dem Grundsatz, gleichwertige Lebensverhältnisse zu gewährleisten, ist es Aufgabe, die soziale und technische Infrastruktur so zu gestalten, dass auch zukünftig die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gesichert ist. Mit dem Credo „Aktiv gestalten statt passiv erleiden“ setzt die Region auf eine Kombination aus adaptiven und präventiven Maßnahmen. Neben der Sicherung der notwendigen Grundversorgung in allen Versorgungsbereichen durch zielgerichtete Anpassungsstrategien stehen Maßnahmen zur Minimierung der Abwanderung durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für Erwerbsmöglichkeiten und Erhöhung der Lebensqualitäten im Fokus.

2.2 Themen der Regionalentwicklung

2.2.1 Siedlungsentwicklung und -struktur Traditionell dünn Historisch betrachtet war die Mecklenburgische Seenplatte schon immer eine sehr besiedelte Region dünn besiedelte Agrarregion mit vielen kleinen Gutshaus-, Dorf- und Einzelanlagen (Fischer- und Bauerndörfer). Die meisten Städte und größeren Siedlungszentren wurden im späten Mittelalter gegründet. Diese Zeit war geprägt von Bevölkerungs- zuwächsen, einer Intensivierung von land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen und einer Ausweitung der Handelsaktivitäten. Im 17. Jahrhundert tobte der Dreißigjährige Krieg in der Region mit verheerenden Auswirkungen. Mit Ausbruch der Pest verlor die Region in dieser Zeit bis zu 80 % ihrer Einwohner. Ganze Ortschaften waren verwüstet und niedergebrannt. Erst nach 200 Jahren erholte sich die Region langsam von den Folgen des Krieges. Auch die Zeit der Industrialisierung war von starken Bevölkerungsverlusten in der Region durch Auswanderungswellen nach Nordamerika und in die Städte gekenn- zeichnet. Die industriellen Wirtschaftsstrukturen entwickelten sich vor allem in den Städten. Mit Ausnahme von Ziegeleien und Molkereien wurde der ländliche Raum von der industriellen Entwicklung kaum erfasst. Nach dem II. Weltkrieg verzeichneten die Städte einen hohen Zerstörungsgrad. Ab 1950er Über- Die Bevölkerung verdreifachte sich durch Flüchtlinge und Auswanderer aus Ostpreu- prägung der ßen und Pommern. Ab den 1950er Jahren veränderten sich durch umfassende Siedlungsstrukturen wirtschaftliche und soziale Umstrukturierungsprogramme der DDR die Siedlungs- strukturen tiefgreifend. Die noch erhaltenen historischen Siedlungsbilder, alten Dorfstrukturen und landschaftlichen Einheiten wurden vielerorts im Zuge der Woh- nungsbauprogramme mit dem Bau von Plattenbauten bei gleichzeitiger Vernachläs- sigung alter Bausubstanzen überprägt. Bis zum Jahr 1989 gehörten die Textil- und Holz- sowie die Nahrungsmittelverarbeitungsindustrie zu den tragenden Wirtschafts- zweigen. Die meisten Städte fungierten als Dienstleistungszentren für den ländlichen Raum in der Umgebung. Die Siedlungsstruktur im Außenbereich war insbesondere durch Kleingartensiedlungen, landwirtschaftliche Großbetriebe und Ferienlageranla- gen gekennzeichnet.

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Mit der Neuregelung der Eigentumsverhältnisse und Umstrukturierung der Wirt- Ab 2000er Förde- schaftsstrukturen in den 1990er Jahren veränderten sich die Siedlungsstrukturen rung der kompak- weiter. Eigenheime, Ferien- und Freizeithäuser außerhalb der Siedlungseinheiten, ten Siedlungsstruk- Gewerbegebiete auf der grünen Wiese sowie die baulichen Hinterlassenschaften aus tur DDR-Zeiten wie mindergenutzte Strukturen und Brachflächen führten zu Beeinträch- tigungen der gewachsenen regionaltypischen Strukturen. Ebenso wandelten sich die Haushaltstrukturen durch einen großen Anstieg von Ein- und Zweipersonenhaushal- ten. Somit hat sich die Haushaltsanzahl trotz Einwohnerrückgang kaum verändert. Im Zuge der Errichtung von Einfamilienhäusern stieg die Anzahl der Wohngebäude leicht an, wohingegen die Zahl der Wohnungen sich ebenfalls kaum verändert hat. Ein Grund dafür liegt in den stadtentwicklungspolitischen Strategien und Maßnahmen in den 2000er Jahren, wie das Städtebauförderprogramm Stadtumbau Ost, das u.a. die Förderung der kompakten Siedlungsstruktur und die Stabilisierung der Wohnungs- wirtschaft durch Rückbau dauerhaft leerstehender Wohnungen bei gleichzeitiger Aufwertung der innenstadtnahen Wohnquartiere zum Ziel hatte. Bis heute hat sich die Mecklenburgische Seenplatte zu der Region entwickelt, die sie Disperse Siedlungs- einst für viele Jahrhunderte bis Ende des II. Weltkrieges war: eine sehr dünn besie- struktur delte, naturnahe, ländliche Region. Sie ist durch eine Vielzahl kleiner und disperser Siedlungen sowie nur wenige große Zentren geprägt. Oberzentrum und wirtschaftli- cher Kern der Region ist die Kreisstadt Neubrandenburg, die zusammen mit den umliegenden Gemeinden den Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg bildet. Die drei Mittelzentren Demmin, Waren (Müritz) und Neustrelitz bündeln wie auch das Oberzentrum regional bedeutsame Funktionen, Aufgaben und Einrichtungen. Sie tragen wesentlich zur Sicherung der Daseinsvorsorge bei und leisten einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der umliegenden ländlichen Regionen. Die 14 Grundzentren komplettieren das Zentrale-Orte-Netz und stellen als überörtlich bedeutsame Wirt- schafts- und Arbeitsplatzstandorte Angebote der Nahversorgung und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge bereit. Nach Landesraumentwicklungsprogramm (LEP, Entwurf 2013) von Mecklenburg-Vorpommern und RREP (2011) der Mecklenburgischen Seenplatte gehört die Region bis auf den Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg zur Kategorie „ländlicher Raum“.

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Abb. 7 Zentrale Orte

Quelle: Kartengrundlage GIS M-V, RREP (2011) Hoher Anteil an Fast 60 % der Gesamtfläche werden als Ackerland und Grünland genutzt3. Mit einem unversiegelter etwa 35-prozentigen Anteil an Wald- und Seengebieten besteht die Region zu neun Fläche Zehntel aus unbebauter bzw. unversiegelter Fläche, die die Bedeutung für den Naturhaushalt, die Landwirtschaft und für den naturnahen Tourismus sowie das Potenzial für erneuerbare und biomassebasierter Energieerzeugung in der Region verdeutlicht. Heterogene Teil- Die Räume in der Region stellen sich angesichts unterschiedlicher Wirtschaftskräfte räume und Entwicklungspotenziale als heterogen dar. Neben dem Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg sind es vor allem die kultur- und naturlandschaftlich attraktiven Gebiete, insbesondere in und rund um die Naturparks sowie im Müritz-Nationalpark, die mit den hervorragenden tourismuswirtschaftlichen Potenzialen das wirtschaftli- che Rückgrat der Region bilden. Sie sind nach RREP (2011) dem Raumtyp „Ländlicher Raum mit günstiger wirtschaftlicher Basis“ zugeordnet. Weiterhin weist die Mecklen- burgische Seenplatte Teilräume in der nördlichen, östlichen und südlichen Grenzregi- on auf, die durch eine besonders schwierige demografische sowie von einer unter dem Landesdurchschnitt liegenden Wohlstands- und Wirtschaftsentwicklung gekenn- zeichnet sind.

3 Quelle: Statistisches Bundesamt 2012

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SWOT Siedlungsentwicklung und -struktur Stärken Schwächen  Historisch gewachsene Städte und  Überwindung weiter Entfernungen Dörfer mit typischen Stadt- und innerhalb der Region Ortsstrukturen  wenige Zentren im Verhältnis zur  Ländlich geprägte Siedlungsstruktur Gebietsgröße mit hoher Lebensqualität  disperse Siedlungsstruktur  über 90 % unversiegelte Fläche  Teilräume mit schwierigen demografi-  zentrale Lage zwischen drei Metro- schen und sozioökonomischen Bedin- polregionen Berlin, Hamburg, Stet- gungen tin  Geringe finanzielle Ausstattung der  günstige geografische Lage/ Nähe Kommunen und des Landkreises zur Ostsee und zu den nördlichen und östlichen Nachbarländern  Stadt-Umland-Raum Neubranden- burg als wirtschaftliches Zentrum der Region  Teilräume mit günstiger wirtschaft- licher Basis Chancen Risiken  Flächenpotentiale für wirtschaftli-  Zunehmend leerstehende/ unterge- che Weiterentwicklung nutzte Wohngebiete  Ländlicher Raum als Qualitätsfaktor  Vielzahl an Siedlungen ohne oder mit und Lebensform schwacher Zentrale-Orte-Funktion  Städte und Dorfkerne als Identifika-  Strukturschwacher ländlicher Raum tionsorte und Mittelpunkte des als Entwicklungshemmnis für die ge- städtischen bzw. ländlichen Lebens samte Region

Handlungserfordernisse  Förderung einer kompakten Stadt- und Siedlungsstruktur (innen vor außen, konsequente Ausnutzung innerstädtischer Flächenpotenziale, Förderung inner- städtischen Wohnungsbaus)  Sicherung der vorhandenen Siedlungsstruktur (dezentrale Konzentration)  Stärkung der zentralen Orte und ihrer Funktionen (Ansiedlungen vorrangig in zentralen Orten)  Bedarfsgerechte und ausgewogene Wohnraumentwicklung (barrierefrei, preis- wert, differenziert)  Stabilisierung/ Konsolidierung des Wohnungsmarktes

complan Kommunalberatung 19 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

2.2.2 Natur, Umwelt und Klima Landschafts- und Naturräume Hoher Wald- und Die Mecklenburgische Seenplatte ist mit unterschiedlichen Landschaftszonen und der Seenanteil im Müritz als größter Binnensee Deutschlands von einer abwechslungsreichen Wald- landesweiten und Seenlandschaft geprägt. Mit einem Flächenanteil von 24 % liegt der Waldanteil Vergleich in der Mecklenburgischen Seenplatte leicht über dem Landeswert. Ferner stellen 9 % des Gesamtgebietes Wasserflächen dar. Vor allem östlich der Müritz und rund um das Mittelzentrum Neustrelitz befinden sich sehr große zusammenhängende Wald- gebiete. Im Vergleich zu Deutschland jedoch stellt die Mecklenburgische Seenplatte eine eher waldarme Region dar. Die flächenmäßig größte Landschaftszone, das „Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte“, liegt im zentralen Bereich der Region und nimmt über die Hälfte der gesamten Fläche ein. Ackerbau und Landwirtschaft stellen aufgrund überwiegender Standorte mit ertragreichen Böden die dominante Flächennutzung dar. Die Weide-, Mäh- und Wiesennutzung konzentriert sich vornehmlich auf die feuchten Senken und steileren Hanglagen. Im Nordwesten der Landschaftszone befindet sich der Natur- park „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“, der nach Westen in den Landkreis Rostock ragt. Er ist gekennzeichnet von eiszeitlich entstandenen Land- schaftsformen, naturnahen Fließgewässern und weiträumigen Feuchtgebieten. Der zweite Naturpark „Feldberger Seenlandschaft“ begrenzt das Rückland am südöstli- chen Ende. Mit dem typischen Wechselspiel von Wiesen, Äckern, Waldgebieten und Gewässern sowie den verschiedenen Moorarten bildet er das typische Erscheinungs- bild der Mecklenburgischen Seenplatte ab. Abb. 8 Landschaftszonen und Naturräume

Müritz-Nationalpark

Quelle: Kartengrundlage GIS M-V, Landschaftsrahmenplan MSE (2013), eigene Darstellung Die zweite große Landschaftszone „Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte“ umfasst mit den zahlreichen Seen rund um die Müritz etwa ein Drittel der Region im

20 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte südwestlichen Bereich. Charakteristische Landschaftsmerkmale sind u.a. die großen und vielfältigen Laub- und Laubmischwälder mit forstwirtschaftlicher Nutzung, zahlreiche Gewässer und Moortypen sowie die nur geringen Anteile an Acker-, Grünland- und Siedlungsflächen. Der deutschlandweit bekannte Müritz-Nationalpark liegt mitten in der Landschaftszone und besteht aus waldbestandenen Landschaften, die überwiegend in ihren natürlichen Eigenarten erhalten geblieben sind. Teil des Müritz-Nationalparks ist der Serrahner Buchenwald, der seit 2011 zum UNESCO- Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands und Buchenurwälder der Karpaten“ gehört. Weiterhin ragt am westlichen Ende der Naturpark „Nossentiner/Schwinzer Heide“ mit etwa 35 % seiner Gesamtfläche in die Region hinein. Die Ausweisung der mecklenburgischen Kleinseenplatte um Mirow und Wesenberg als Naturpark wurde bereits mehrfach vorgeschlagen. Zwischen den Städten Dargun und Demmin erstreckt sich der westliche Bereich des Naturparks „Flusslandschaft Peenetal“, der mit seiner einzigartigen Flussniederung der „Amazonas des Nordens“ bezeichnet wird. Seltene Fischarten sowie Moortiere und -pflanzen haben hier ihr Zuhause. Die unter Naturschutz stehenden Gebiete machen fast 40 % der Gesamtfläche aus Region der Groß- und definieren die Mecklenburgische Seenplatte als eine Region der Großschutzge- schutzgebiete biete. Die weitläufigen und zusammenhängenden Landschaftsräume bieten Schutz für seltene Vogelarten zum Brüten sowie Rasten und beherbergen seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Diese besonderen Naturräume werden über EU- Naturschutzregelungen nach FFH-Richtlinie in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten und Vogelschutzgebieten (Natura 2000-Gebieten) geschützt. Sie befinden sich größten- teils in den Natur- und Nationalparkregionen, aber auch direkt in Siedlungsbereichen wie die Fledermausquartiere, denen bislang jedoch nicht der nötige Schutz nach der FFH-Richtlinie geboten wird. Ferner übernehmen die Landschaftsräume als wichtigste Regulierungs- und Ausgleichsräume wesentliche Regenerationsfunktionen. Natürli- che und naturnahe Wasserflächen sowie intakte Moore fungieren als natürliche CO₂- Senken und bewirken eine Reduzierung der klimarelevanten Gasausstöße. Wälder und Gewässer tragen wichtige lufthygienische Funktionen, sind jedoch anfällig gegenüber strukturverändernden Eingriffen. Boden, Wasser, Klima und Luft Die Region ist gekennzeichnet von verschiedenen Bodenarten, die je nach Ausgangs- gestein und Fruchtbarkeit als Acker-, Weide oder Waldboden genutzt werden. In den Talniederungen sowie in den zahlreichen Senken befinden sich unterschiedliche Moore und vermoorte Bereiche, die aufgrund ihrer Bedeutung für den Klima- und Gewässerschutz und als Lebensraum ein herausragendes Schutzgut darstellen. Durch tiefgreifende Entwässerungsmaßnahmen zur Bewirtschaftung der Moorböden in der Vergangenheit wurden irreversible Schäden herbeigeführt und die Bodenfunktionen stark beeinträchtigt. Die Entwässerungsmaßnahmen dienten der Futtergewinnung sowie der Erzeugung von tierischen Rohstoffen und waren gesellschaftlich gewollt und notwendig. Heute stellen die degradierten Moore die stärksten CO2-Emittenten in der Region dar. Die rund 824 Seen mit einer Gesamtfläche von fast 45.000 ha und ca. 4.200 Kleinge- Gewässerreiche wässer kennzeichnen die Mecklenburgische Seenplatte als die gewässerreichste Region Region Mecklenburg-Vorpommerns. Der Nährstoffgehalt der Standgewässer hat sich

complan Kommunalberatung 21 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

teilweise durch landwirtschaftliche Nutzung und Entwässerungsmaßnahmen der umliegenden Moore erheblich verschlechtert. Im Vergleich zu den Nachbarkreisen weist die Region einen überdurchschnittlich hohen Anteil von 66 % näherstoffreicher Seen auf. Die Mehrheit der Flüsse und Bäche sind in der Vergangenheit durch Aus- bau- und Begradigungsmaßnahmen, dem Verbau von Sohlen und Uferzonen und angrenzende Nutzungen mäßig bis stark verändert worden, die Qualitätsverluste mit sich brachten. Naturnahe Fließgewässer befinden sich u.a. auf den Abschnitten entlang der Peene, dem Unterlauf der Trebel sowie dem Malliner Wasser und der Ziemenbach mit Zuflüssen im Einzugsgebiet der Tollense. Das für den Landschafts- wasserhaushalt überaus wichtige Grundwasservorkommen hat sich durch umfangrei- che Wasserregulierungsmaßnahmen in der Vergangenheit teilweise stark abgesenkt. Dies führte zu Trockenfallen höher liegender Bereiche und ungewollter Entwässerung angrenzender Bereiche. Das Kernziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) des guten ökologischen Zustandes für Oberflächengewässer sowie des guten ökologischen Potenzials für künstliche und erheblich veränderte Wasserkörper ist in weiten Teilen der Region noch nicht erreicht. Das Grundwasservorkommen für die Gewinnung von Trinkwasser kann hingegen insgesamt als quantitativ gut einge- schätzt werden, wobei vereinzelte qualitative Probleme aufgrund von Nährstoffbe- lastungen auftreten. Gute Luftqualität Das Mikroklima der Mecklenburgischen Seenplatte wird durch die natürlichen und besiedelten Räume bestimmt. Während die großen Landschaftsräume und die natürliche Umwelt hierbei wichtige Regenerationsfunktionen übernehmen, ist das Klima in den Städten durch verringerte Einstrahlung, erhöhte Temperaturen, geringe- re Luftfeuchtigkeit und erhöhte Schadstoffbelastung der Luft gekennzeichnet. Die Luftqualität in der Region kann insgesamt als gut bezeichnet werden. Sämtliche Werte wie der Ausstoß von CO₂, Feinstaub und Stickstoffdioxid bzw. Stickoxide blieben in den letzten Jahren unter den vorgegebenen Grenzwerten. Die zukünftige Entwicklung von Natur, Umwelt und Klima hängt vor allem von der künftigen Art und Intensität der Nutzungen im Raum ab. Die in der Region dominante Flächennutzung Land- und Forstwirtschaft hat großen Einfluss auf die Funktionstüch- tigkeit der Böden. Einhergehend mit dem Klimawandel steht die Region vor teilweise noch nicht abschätzbaren Herausforderungen. Klimaprognosen gehen von erhöhten Temperaturen, veränderten Niederschlagsmengen und vermehrten Extremwetterla- gen aus, die Einfluss auf sämtliche Lebensbereiche haben können. Vorhandene Planungen und Zielsetzungen Die vielfältigen Natur- und Landschaftsräume in der Region haben neben dem herausragenden Stellenwert für Naturschutz und Landschaftspflege eine sehr zentra- le Bedeutung für den Tourismus und für die Naherholung. Sie kreieren den unver- wechselbaren Charakter der Mecklenburgischen Seenplatte, leisten einen wesentli- chen Beitrag zur Identitätsstiftung in der Bevölkerung der Region und genießen überregionale und nationale Ausstrahlungskraft. Insgesamt gilt es nach RREP (2011), die Natur- und Landschaftsräume zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts und zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Sie bilden die Grundla- ge aller wichtigen Lebens- und Wirtschaftsfunktionen in der Region. Hierzu verfügt die Mecklenburgische Seenplatte mit dem Müritz-Nationalparkplan, den Naturpark- plänen, dem Zonierungskonzept, dem Gutachterlichen Landschaftsrahmenplan, dem

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Biodiversivitätskonzept des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbrau- cherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern und dem Moorschutzkonzept über umfassende planerische und konzeptionelle Grundlagen und Analysen, in denen die naturschutzfachlichen Ziele dargelegt und festgesetzt sind. SWOT Natur, Umwelt und Klima Stärken Schwächen  Region der Großschutzgebiete mit  degradierte Moore breiter Artenvielfalt an Flora und  Gewässerzustand überwiegend Fauna verbesserungsbedürftig  Müritz-Nationalpark und Naturparks  Relativ waldarme Region im bun- als Erholungs-, Bildungs- und Tou- desweiten Vergleich rismusräume  Gewässerreichtum und saubere Luft  Enormes Erholungspotential und Landschaftsqualitäten für die Bevöl- kerung Chancen Risiken  Nutzung der Naturpotentiale für die  Überlastungserscheinungen in der Profilierung eines nachhaltigen Tou- Landschaft durch intensive touristi- rismus sche Nutzung (Wassersport)  Stärkung der Verbindung zwischen  Überlastungserscheinungen in der Bevölkerung und Naturlandschaft Landschaft durch konventionelle (Sensibilisierung, Umweltbildung) Landwirtschaft (Tierbesatz, viele Bi-  Nutzung des Naturraums als weichen ogasanlagen, hoher Anteil an Standortfaktor für die Vermarktung Maisanbau) des Standortes  Kosten der Pflege und Bewirtschaf-  Kompensation des CO₂-Ausstoßes tung der naturräumlichen Gegeben- heiten durch Maßnahmen und Projekte zur  Unzureichende Besucherbetreuung Regeneration von degradierten Moo- und –information in den Natur- ren schutzräumen durch zu geringe Per- sonalausstattung der Umweltbe- hörden

Handlungserfordernisse  Sicherung des Ablaufs ungestörter und vom Menschen weitgehend unbeein- flusster natürlicher Entwicklungsprozesse im Nationalpark und in den Natur- schutzgebieten  Weiterentwicklung einer umweltgerechteren Landnutzung und nachhaltige- ren Landbewirtschaftung  dauerhafter Schutz der Tier- und Pflanzenwelt durch Sicherung und Entwick- lung der Lebensräume  Verbesserung der Besucherlenkung und -information in den Naturschutz- räumen  Nachhaltige Funktionssicherung von Boden, Gewässer und Moore  Renaturierung degradierter Moore  Verbesserung des Zustandes von Oberflächengewässern und Grundwasser

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 effiziente Verwendung lokaler Ressourcen durch verkürzte Transportwege zur Schonung der Umwelt  Waldmehrung

2.2.3 Tourismus, Naherholung und Kulturlandschaften Die Mecklenburgische Seenplatte bildet neben Rügen, Usedom und der Ostseeküste eine der tragenden Säulen im Tourismussektor des Landes Mecklenburg- Vorpommern. Die weitläufig unberührten Natur- und historischen Kulturlandschaften prägen die einzelnen touristischen Regionen und charakterisieren die Mecklenburgi- sche Seenplatte in ihrer Gesamtheit als unverwechselbare Urlaubsmarke. Positive Tourismus- Dies spiegelt sich ebenso in den tourismuswirtschaftlichen Kenndaten wider, die entwicklung schon seit Jahren von einer positiven Entwicklung geprägt sind. Ausgehend vom Jahr 2004 stieg die Anzahl der Gästeankünfte bis zum Jahr 2013 um 16,4 % auf 994.000 Ankünfte. Nach einem leichten Rückgang in den letzten 5 Jahren erholte sich die absolute Zahl der Übernachtungen im Jahr 2013 und verzeichnet mit 3,4 Mio. Über- nachtungen ein Wachstum um 12,5 % gegenüber dem Jahr 2004. Noch besser stellt sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer dar, die im Gegensatz zum Land Meck- lenburg-Vorpommern und dem gesamten Bundesgebiet in den letzten zehn Jahren gestiegen ist. Derzeit verweilt der Besucher in der Mecklenburgischen Seenplatte durchschnittlich 3,4 Tage, was eine Erhöhung um 6,3 % gegenüber dem Jahr 2004 bedeutet. Ebenso wurden in der jüngeren Vergangenheit überdurchschnittlich viele Beherbergungsbetriebe in der Region eröffnet. Zählte die Mecklenburgische Seen- platte im Jahr 2004 noch 394 Betriebe, betrug die Betriebsanzahl im Jahr 2013 schon 426.4 Abb. 9 Tourismuswirtschaftliche Kenndaten Mecklenburgische Seenplatte 4.000.000 430

3.500.000 426 420

3.000.000 410

2.500.000 400 402 2.000.000 390 394 1.500.000 380

1.000.000 370

500.000 360

0 350 2004 2009 2013

Ankünfte insgesamt Übernachtungen insgesamt Anzahl Betriebe

Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern Profilierter Natur- Aufgrund der vielfältigen naturräumlichen Ausstattung sowie einhergehend mit der tourismus geringen Bevölkerungsdichte hat sich die Region in den Bereichen Natur-, Land- schafts- und Wassertourismus (mit Rad-, Wander-, Reit- und Campingtourismus) profiliert. Laut RREP (2011) konzentrieren sich rund um den Müritz-Nationalpark und

4 Quelle: Statistisches Amt des Landes M-V

24 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte entlang der Naturparks die Tourismusschwerpunkträume. Angrenzend daran verfügt die Region über Tourismusentwicklungsräume, in denen aufgrund der naturräumli- chen und kulturhistorischen Gegebenheiten ausreichend Potenziale für die weitere Profilierung des Tourismus vorhanden sind. Dem Wasser(sport)tourismus steht in der Region das größte zusammenhängende Seengebiet Deutschlands zur Verfügung. Das Landeswassertourismuskonzept von Mecklenburg-Vorpommern (2014) benennt in der Region fünf wassertouristische Reviere (Tollense und Tollensesee; Peene, Kum- merower See, Malchiner See; Mecklenburgische Großseen, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Feldberger Seenlandschaft), die sich durch ihre einzigartigen Was- serläufe und angrenzenden Ufer- und Landschaftszonen auszeichnen. Auch der Rad-, Wander- und Reittourismus stellt angesichts der weitverzweigten Radwege- und Wanderwegesysteme und anknüpfend an die lange Tradition in der Pferdezucht und –haltung den nächsten wichtigen Stützpfeiler des Tourismus dar. Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt mit einer Vielzahl an Schlössern und Wertvolle histori- Gutshäusern über wertvolle historische Kulturlandschaften, die für die touristische sche Kulturland- und kulturelle Entwicklung in der Region von Bedeutung sind. Im Raum Mecklenbur- schaften gische Schweiz, rund um den Malchiner See und Kummerower See, sowie auf der Tangente zwischen Malchin, Stavenhagen bis zur Tollenseniederung finden sich vermehrt kulturell wertvolle und architektonisch erhaltenswerte Gebäudeensembles, die von der Geschichte der Gutswirtschaft in der Region zeugen. Slawische Siedlungen und Burganlagen aus dem 7. Jahrhundert sowie Schlösser und Klosteranlagen, Herrenhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die zu Barock-Zeiten zu prachtvollen Ensem- Schlösser und bles mit Parkanlagen ausgebaut wurden, prägen den sonst eher ländlichen Raum. Es Parkanlagen finden sich viele kulturhistorisch interessante Kleinode, verstreute Gutsdörfer und - häuser mit Parkanlagen. Insbesondere zählen die Burg Stargard als älteste noch erhaltene mittelalterliche Höhenburganlage von Mecklenburg-Vorpommern, das Schloss mit der „Königin-Luise-Gedenkstätte“ und dem von 1776 bis 1790 als englischer Garten angelegten Schlosspark (ältester Landschaftspark) sowie die Penzliner Burg zu den markanten und schützenswerten baulich-kulturellen Errungenschaften. Dominante Baustile waren der Barock, der Neoklassizismus und die Renaissance, die das heutige Aussehen und die Gestalt der Gebäude bestimmen. Die Schlossgärten und Parks sind vom englischen Gartenstil geprägt, die sich in die natürliche Landschaft einfügen. Bedeutendster Landschaftsarchitekt war Peter Joseph Lenné, der im 19. Jahrhundert u.a. Parkanlagen in Basedow, , und Gültz entwarf. Nach dem Ende der DDR standen die meisten Schlösser und Gutshäuser zum Verkauf und es wurden Investoren mit tragfähigen Konzepten gesucht. Einige Gutshäuser und Schlösser bilden gegenwärtig Eingänge und Verwal- tungs- bzw. Informationseinrichtungen der National- und Naturparks. Viele weitere Objekte wurden von Privaten gekauft und werden nach Sanierung und Restaurierung heute als Hotels oder anderweitige touristische Beherbergungsformen kommerziell genutzt. Neben der gewerblichen Nutzung werden die Schlösser und Gutshäuser auch künstlerisch-kulturell und in Verbindung mit Gastronomie und Pensionen genutzt, die mit temporären Aktionen wie Märkte und Festveranstaltungen zur Verbesserung des kulturellen Lebens und zur Identitätsbildung beitragen. Viele Städte in der Region ergänzen mit ihren historischen Stadtkernen und baukultu- Städtetourismus rellen Sehenswürdigkeiten den touristischen Raum. Die „Vier-Tore-Stadt“ Neubran- denburg verfügt über beachtliche backsteingotische Bauten (Marienkirche als

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Konzertkirche, Wall- und Wehranlage, Franziskanerkloster mit Regionalmuseum) und ist mit dem Schauspielhaus und der Philharmonie ein bedeutender Ort für Kulture- vents. Auch Neustrelitz gilt mit der Schlosskirche, der Orangerie und dem Theater als einzigartige Residenzstadt, in der die barocke Stadtanlage noch vollständig erhalten ist. Die Stadt Waren (Müritz) lockt mit der sanierten Altstadt, dem alten Stadthafen, dem Müritzeum und der etablierten Veranstaltung Müritz-Sail den kultur- und wassertourismusorientierten Besucher an. Weitere kleinere Städte und Siedlungen verfügen über attraktive historische Stadt- und Ortsbilder, die insbesondere in Kombination mit dem Naturtourismus großes tourismuswirtschaftliches Potenzial aufweisen. Kunst und Kultur Laut RREP (2011) verfügt der Landkreis über 25 Museen mit einem weit gefächerten Museumsbestand zu unterschiedlichen Themen wie Volks- und Heimatkunde, Naturwissenschaften, Technik, Geschichte, Archäologie, Literatur und Kultur. Weiter- hin befinden sich mit dem Landestheater Neustrelitz, dem Schauspielhaus Neubran- denburg und der Konzertkirche Neubrandenburg kulturelle Leuchttürme mit überre- gionaler Ausstrahlungskraft sowie einer Vielzahl an kleineren künstlerisch-kulturellen Einrichtungen, Initiativen und Events in der Region, die als saisonunabhängige Angebote für die touristische Stärkung der Region von großer Bedeutung sind. Aufgrund knapper öffentlicher Haushalte sind viele kulturelle Einrichtungen in der Region mit immer geringeren Budgets ausgestattet, was sich schlecht auf die Qualität und das Marketing auswirkt. Abb. 10 Tourismus in der Mecklenburgischen Seenplatte

Großschutzgebiete

Quelle: Kartengrundlage GIS M-V, Landeswassertourismuskonzept M-V (2014), Radwegekonzept MSE (2014), eigene Darstellung

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Vorhandene Planungen, Konzepte und Aktivitäten Das im Jahr 2011 beschlossene touristische Leitbild für die Mecklenburgische Seen- Touristisches platte greift die zukünftigen Rahmenbedingungen auf und formuliert in drei zentra- Leitbild len Botschaften das Selbstverständnis der Region. Darin werden die Ursprünglichkeit der Landschaft, die größte wassertouristische Destination in Deutschland und Mitteleuropa sowie die herausragende Natur mit der hohen Dichte an Naturland- schaften hervorgehoben. Die großräumigen und weitestgehend unberührten Natur- und Landschaftsräume Tourismus in bilden das Rückgrat der Tourismuswirtschaft und sind aufgrund ihrer hohen Sensibili- Schutzgebieten tät als wertvolles Schutzgut zu betrachten und zu bewerten. Hierzu verfügt die Mecklenburgische Seenplatte über umfassende planerische und konzeptionelle Grundlagen (Müritz-Nationalparkplan, Naturparkpläne, Gutachterlicher Landschafts- rahmenplan Mecklenburgische Seenplatte). Darüber hinaus nahmen der Müritz- Nationalpark in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. an der „Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzge- bieten“ teil, in der von 2009 bis 2012 in einem umfangreichen Beteiligungs- und Abstimmungsprozess mit regionalen Akteurinnen und Akteuren sowie Fachexpertin- nen und Fachexperten Strategien und Ziele zum nachhaltigen Tourismus entwickelt wurden. Seit 2005 kooperiert der Müritz-Nationalpark mit aktuell 47 Nationalpark- Partnerbetrieben im Naturtourismus. Damit sowie mit der Berücksichtigung des nachhaltigen Tourismusgedanken im touristischen Leitbild für die Mecklenburgische Seenplatte wird der hohe Stellenwert des Natur- und Landschaftstourismus für die Region deutlich. Weitere thematische Untersuchungen und Studien tragen als konzeptionelle Grund- Thematische lagen zur Profilierung der Reiseregion bei. So hat das Radwegekonzept für den Konzepte Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (2014) die Entwicklung eines sicheren und attraktiven Radewegenetzes durch Ausbau und Lückenschließung zum Ziel, in dem der straßenbegleitende Alltagsradverkehr mit den touristisch interessanten Radrou- ten betrachtet wird. Ebenso wird aktuell ein Konzept über die historischen Kultur- landschaften erarbeitet, das die Bestimmung und Abgrenzung dieser Landschaften sowie die Definition von Handlungsstrategien und Maßnahmen zur touristischen Erschließung beinhaltet. Mit Entwicklung des touristischen Leitbildes und eines Corporate Designs für ein Marketingaktivitä- einheitliches Innen- und Außenmarketing wurden bereits wesentliche Marketing- ten maßnahmen umgesetzt. Ferner bildet die Region zusammen mit der Urlaubsregion Mecklenburgische Schweiz eines der fünf bedeutenden Reiseziele des Landes Meck- lenburg-Vorpommern. Durch gemeinsames Auftreten beider Regionen sollen sich die Regionen als ein attraktives Reiseziel präsentieren und miteinander kooperieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Tourismusverbände Mecklenburgische Schweiz e. V. und Mecklenburgische Seenplatte e. V. in 2014 wurde ein erster wichtiger Schritt geleistet. Die gezielte Besucherlenkung innerhalb der Region und das Bin- nenmarketing sind weitere Handlungsfelder, die das Welcome-Center-Konzept (2005) beinhaltet. Hierbei geht es insbesondere um den Aufbau eines Netzwerkes von thematischen und funktionalen Eingangsbereichen in die touristischen Teilräume und um die Errichtung von Besucherzentren, die als Anlauf- und Informationsstellen dem Gast Orientierung geben sollen.

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Verändertes Um die Tourismusdestinationen weiter zu profilieren ist es erforderlich, die touristi- Reiseverhalten und schen Angebote an die zukünftigen Rahmenbedingungen anzupassen. Der demogra- -publikum fische Wandel bewirkt einerseits durch Reduzierung der Bevölkerung im erwerbstäti- gen Alter akute Probleme in der Fachkräfte- und Nachwuchssicherung in tourismus- orientierten Unternehmen. Andererseits erhöht sich der Anteil von Reisenden, die der Generation 70+ angehören, womit veränderte Bedarfe in den touristischen Angeboten einhergehen. Weiterhin reist der Tourist zunehmend spontaner, flexibler und mobiler, worauf sich Service- und ÖPNV-Angebote einstellen müssen. Laut dem touristischen Leitbild ist sein Reisestil nunmehr von einem nachhaltigen Lebensstil geprägt, den er im Urlaub ausleben möchte. SWOT Tourismus, Naherholung und Kulturlandschaften Stärken Schwächen  einzigartige Tourismusregion „Meck-  unzureichende Vermarktung lenburgische Seenplatte“ mit Allein- barrierefreier Angebote stellungsmerkmalen Wasser, Natur-  Fehlendes Kulturmarketing parks, Müritz-Nationalpark und Serr-  Unkoordinierte Besucherlenkung ahner Buchenwald („starke Marke“) und Informationszugang in der Re-  Ursprünglich erhaltene Natur- und gion Kulturlandschaften  Uneinheitliche Beschilderung im  Vielfältige und hochwertige Touris- Radwegenetz (Radwegekonzept) mus- und Naherholungsangebote  ÖPNV-Angebote für Touristen  Sehenswürdigkeiten und Ensembles  Leerstehende und untergenutzte von kulturhistorischer Bedeutung in historische Gebäude der gesamten Region (Imageträger)  Stark saisonabhängiger Tourismus  vielfältige Kunst- und Kulturangebote  Knappe Budgetausstattung der  attraktive überregional und regionale kulturellen Angebote wie kommu- bedeutsame Radwege/ -routen nale bzw. landeseigene Museen,  zahlreiche Marketingaktivitäten Theater, Konzertsäle etc.  kooperative Vermarktungsstrategien

Chancen Risiken  Weitere Profilierung der Tourismus-  Steigerung der Instandhaltungs- destinationen Nachhaltiger Natur-, kosten der kulturellen Infrastruk- Wasser- und Radtourismus tur  Stärkung des Gesundheitstourismus  Sinkende Finanzausstattung für  Neue Angebotsqualitäten durch den Erhalt und nachfragegerech- Verknüpfung und Vernetzung von An- ten Ausbau der touristischen Inf- geboten rastrukturen  Entwicklung von saisonverlängernden  Vereinbarkeit der Tourismusent- Maßnahmen zur Stärkung der Neben- wicklung mit den Erneuerbaren saison Energien  International bekannte Region  Reduzierung des Fach- und  Entwicklung und Vermarktung der Arbeitskräftepotenzials in touris- historischen Kulturlandschaften musorientierten Unternehmen  Stärkung des Kultur- und Städtetou- rismus

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Handlungserfordernisse  Schutz der Naturräume gegen Übernutzung und negative Folgeerscheinun- gen durch Kapazitätsgrenzüberschreitungen  behutsame und umweltfreundliche Weiterentwicklung der touristischen Räume (sanfter Naturtourismus)  Verknüpfung wasser- und landseitiger Tourismusangebote (Vernetzung der verschiedenen Destinationen Wasser-, Natur-, Rad-, Städtetourismus)  Verknüpfung gesundheits- und wellnesstouristischer Angebote  Weiterentwicklung der Tourismus- und Serviceangebote (zielgruppenorien- tiert, mehrsprachig, barrierearm, kundenfreundlich und saisonverlängernd)  Schaffung neuer Angebotsformen/ Ausbau bestehender Angebote aufgrund sich ändernder Besucherstruktur (für Ältere, Jüngere und Familien)  Instandhaltung/ Pflege des Radwegenetzes sowie Ausbau des Radwegenet- zes mit Verknüpfung zu anderen Radroutennetzen  Sicherung von Fach- und Arbeitskräften in tourismusorientierten Unterneh- men  Unterstützung bei Umnutzung und Instandhaltung von Guts- und Parkanla- gen zur Verbesserung des Landschaftsbildes und Förderung des Kulturtou- rismus  Erhalt der historischen Bauwerke  Bewahrung der historischen Kulturlandschaften durch angepasste Landnut- zungsformen (Pflege der Kulturlandschaft)  kulturtouristische Erschließung und Schaffung neuer Angebotsformate zur Gewinnung neuer Zielgruppen  Marketing- und Vernetzungsmaßnahmen zur nachhaltigen Sicherung und Stärkung der kulturellen Einrichtungen  Profilierung der Urlaubsmarke „Mecklenburgische Seenplatte“

2.2.4 Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge Mit dem im Kapitel 2.1.3 beschriebenen demografischen Wandel sind strukturelle Veränderungen verbunden, die erhebliche Auswirkungen auf die Sicherung von Leistungen der Daseinsvorsorge in der Region haben. Einerseits ändern sich die Bedarfe und Anforderungen an die Infrastrukturangebote durch Verschiebung der Altersstruktur zugunsten der älteren bzw. hochbetagten Menschen. Andererseits drohen aufgrund der steten Bevölkerungsabnahme und dem sinkendem Erwerbsper- sonenpotenzial Unterschreitungen der Tragfähigkeits- und Wirtschaftlichkeitsgren- zen, die die Infrastruktureinrichtungen zunehmend gefährden. Betreuung5 Die geburtenschwachen Jahrgänge kurz nach der Wende bewirkten in den 1990er Rückläufige Nach- Jahren einen enormen Rückgang der Kinder- und Hortbetreuung relevanten Alters- frage an Betreu- gruppen. Dieser Nachwende-Geburtenknick konnte zwischenzeitlich durch geburten- ungsangeboten bis stärkere Jahre ab der Jahrtausendwende überwunden werden, der eine Stabilisie- 2030 rung der jüngeren und jüngsten Bevölkerungsschichten bewirkte. Im Jahr 2010 leben

5 Quelle: Bildungsbericht Mecklenburgische Seenplatte (2014) (bei anderer Quellenverwendung entsprechende Kennzeichnung)

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ca. 21.000 Kinder von 0 bis 10 Jahre in der Region. Laut Landesprognose (2012) jedoch sinkt der Anteil der Kinder und Jugendlichen wieder zukünftig aufgrund des eintretenden demografischen Echos und erreicht voraussichtlich im Jahr 2030 einen niedrigen Wert von knapp 13.000 Kindern von 0 bis 10 Jahren.6 Aktuell gute Aktuell verfügt die Mecklenburgische Seenplatte im bundes- und landesweiten Versorgungssituati- Vergleich über eine gute Versorgungssituation mit Betreuungsplätzen. Von den on insgesamt 189 Kindertageseinrichtungen für Kinder von 0 bis unter 11 Jahre werden 169 im Verbund betrieben; d.h. sie bieten Kindern mehrerer Altersgruppen eine Betreuung an. Diese im Verbund betriebenen Einrichtungen sind eher im ländlichen bzw. dünn besiedelten Raum verortet. Die wenigen reinen Einzeleinrichtungen finden sich eher in größeren Gemeinden und Städten, wo die Anzahl der Kinder höher und die Auslastung gesichert ist. Insgesamt orientieren sich die Angebote an den vorhan- denen Bevölkerungsstrukturen. Je dünner die Gegend besiedelt ist, desto weniger Betreuungseinrichtungen werden gezählt. Die meisten Gemeinden jedoch verfügen über mindestens eine, meist im Verbund betriebene Einrichtung. Differenzierte und Der Großteil der Einrichtungen wird von unterschiedlichen freien Trägerschaften stabile Einrich- betrieben, die von Elterninitiativen bis zu herkömmlichen Großträgern reichen. tungsstruktur Ferner werden die Betreuungsangebote durch etwa 250 Tagespflegestellen ergänzt, die sich meist durch vielfältige Spezialisierungen und Kooperationsstrukturen mit anderen Einrichtungen auszeichnen und insgesamt 1.200 Plätze, vor allem im Krip- penbereich, anbieten. Die Einrichtungsstruktur kann als stabil beurteilt werden. Zwar verzeichnete die Region einen Verlust von sechs Einrichtungen gegenüber dem Jahr 2006. Dies erklärt sich jedoch vornehmlich durch die Kreisfusion und das Ausscheiden der beiden Ämter Loitz-Peenetal und Jarmen-Tutow im Jahr 2011. Gute Auslastungs- Die Einrichtungen weisen sehr gute Auslastungs- und Kapazitätsquoten auf. Im und Versorgungs- gesamten Landkreis wurden im Jahr 2013 über 17.200 Betreuungsplätze genehmigt, quoten was einer Steigerung von 13 % gegenüber dem Jahr 2006 und einem Gesamtbetreu- ungsgrad von 72 % für Kinder von 0 bis unter 11 Jahre entspricht. Der Betreuungs- grad für Krippenkinder (0 bis unter 3 Jahre) liegt zurzeit bei 55 %. Etwa 95 % der 3 bis 6-jährigen Kinder besuchen eine Kindertagesstätte und weitere 66 % der Kinder von 6 bis unter 11 Jahre besuchen den Hort. Damit liegt der Landkreis deutlich über den Bundeswerten, wobei schon jetzt über die zukünftige Entwicklung bei sinkender Kinderzahl und entstehenden Überkapazitäten nachgedacht werden muss. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden zunehmend bedarfsgerechte, flexible Öffnungszeiten in den Betreuungseinrichtungen gefordert, um familien- freundliche und an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern orientierte Betreuungs- angebote zu schaffen. Schule und Ausbildung7 Umfangreiche Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen (6 bis unter 20 Jahre) ist ausgehend vom Jahr Anpassungsmaß- 2000 bis 2009 um etwa die Hälfte geschrumpft. Seither verzeichnet die Mecklenbur- nahmen gische Seenplatte einen annähernd konstanten Wert. Hieraus ergaben sich tiefgrei- fende Anpassungserfordernisse in der Schul- und Berufsschullandschaft, die auch in

6 Quelle: Aktualisierte 4. Landesprognose zur Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern bis 2030 (2012) 7 Quelle: Bildungsbericht Mecklenburgische Seenplatte (2014) (bei anderer Quellenverwendung entsprechende Kennzeichnung)

30 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Zukunft weiter anhalten werden. Mittel- bis langfristig gehen die jungen Bevölke- rungsanteile weiter zurück. Laut Landesprognose sinkt der Anteil dieser jungen Bevölkerungsgruppen ausgehend vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2030 um weitere 15 %.

Abb. 11 Schülerverteilung im Schuljahr 2012/13

Schüler Davon

-

-

eren eren

Grundschule mit Schulart mehr Bildungs gängen Gymnasium integrierte Gesamtschule Waldorfschule Förderschule Abend gymnasium insgesamt 21 048 7 316 6 356 5 276 730 - 1 290 80

davon 10 262 3 589 2 954 2 861 346 - 482 30 weiblich Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern Laut Bildungsbericht werden die Gymnasien, insbesondere gegenüber den Regional- schulen immer beliebter. Somit steigt die Zahl der höheren Bildungsabschlüsse (Abitur und Fachabitur). Die männlichen Schüler schneiden im Durchschnitt bei den schulischen Leistungen schlechter ab als die weiblichen Schüler. Die weiblichen Berufsschüler beginnen ihre Ausbildung in der Mehrheit mit höheren Schulabschlüs- sen. Zur Gewährleistung einer qualifizierten und gut erreichbaren schulischen Betreuung Flächenversorgung verfolgt die Landes- und Landkreisplanung zwei unterschiedliche Ansätze. Während und Konzentration die 54 Grundschulen die Region in der Fläche versorgen, konzentrieren sich an zentraler Stelle die weiterführenden Schulen (darunter 22 Regionalschulen, 17 Förderschulen, neun Gesamtschulen, neun Gymnasien und acht Berufsschulen). Die Anzahl der allgemeinen Schulen verringerte sich von etwa 180 im Jahr 1995 auf knapp über 100 Schuleinrichtungen im Jahr 2012. Die meisten Schließungen betrafen die öffentlichen Standorte; die Anzahl der Schulen in freier Trägerschaft hingegen erhöhte sich im selben Zeitraum. Der Landkreis spricht sich derzeit für die Zusam- menführung von Schulen und die Etablierung von Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe aus, um auch zukünftig Mindestschülerzahlen zu gewährleisten und allen jungen Menschen adäquate Abschlüsse zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang bietet das bundes- und landesweite Ziel der Inklusion durch Neuordnung der Schul- struktur bei Förderschulen eine weitere Möglichkeit, Auslastungs- und Wirtschaft- lichkeitsgrenzen einzuhalten. Ferner ändert sich die Berufsschulstruktur auch durch veränderte Anforderungen der Unternehmen hin zu profilierten Standorten für bestimmte Berufsgruppen bzw. Wirtschaftsbereiche. Gesundheit und Pflege8 Seit einigen Jahren befindet sich auch der Gesundheits- und Pflegebereich in einem Steigende Nachfra- grundlegenden Veränderungsprozess. Aufgrund der Verschiebung der Altersstruktur ge bei sinkendem und einer steigenden Multimorbidität steigt die Wahrscheinlichkeit der Nachfrage Pflege- und Ärzte- nach medizinischen und pflegerischen Angeboten in den kommenden Jahren bei personal

8 Quelle: Bericht zur Integrierten Pflegesozialplanung Mecklenburgische Seenplatte (2013) (bei anderer Quellenverwendung entsprechende Kennzeichnung)

complan Kommunalberatung 31 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

einer gleichzeitigen rückläufigen Erwerbstätigenquote des Ärzte- und Pflegeperso- nals. Die medizinische Versorgung spielt bei der regionalen Entwicklung eine bedeutende Rolle und ist einerseits elementarer Baustein im Bereich der Daseinsvorsorge und andererseits ein wesentlicher Faktor zur Attraktivitäts- und Lebensqualitätssteige- rung in der Region. Von 2006 bis 2012 ist die Anzahl der Hausärzte von 185 auf 177 leicht zurückgegangen. Ebenso verzeichnete der Landkreis im gleichen Zeitraum einen Rückgang der Fachärzte um 5,5 % und zählt nach Angaben der kassenärztlichen Vereinigung bis zu 290 Niederlassungen. Hierbei zeigt sich eine ungleichmäßige Verteilung in der Region. Die meisten Ärzte haben ihren Sitz in den zentralen Orten, vorrangig im Oberzentrum Neubrandenburg sowie in den Mittelzentren Demmin, Neustrelitz und Waren (Müritz). Heterogene Haus- Die Verteilung mit Hausärzten zeigt jenseits der Zentren ein differenziertes Bild. Etwa arztverteilung 20 % der Gemeinden unter 1.000 Einwohner verfügt über eine hausärztliche Versor- gung. Die anderen Gemeinden sind auf die Angebote in den zentralen Orten ange- wiesen. Darüber hinaus wird in den einzelnen Nahbereichen eine unterschiedliche Versorgungssituation mit Hausärzten festgestellt. Die größte Unterversorgung betrifft die Nahbereiche Woldegk und Rechlin. Weitere unterversorgte Nahbereiche befinden sich vorrangig im südlichen Teilraum der Mecklenburgischen Seenplatte, insbesondere in Malchow, Wesenberg und Feldberger Seenlandschaft. Der nördliche Teilraum hingegen weist eine ausreichende Hausarzt-Versorgung auf und wird sogar in einigen Gebieten wie Malchin, Stavenhagen und Altentreptow übertroffen.9 Abb. 12 Hausärzteverteilung 2012

Quelle: Hausärztliche Versorgung in der Mecklenburgischen Seenplatte, Monitoring 2014, Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte

9 Quelle: Hausärztliche Versorgung in der Mecklenburgischen Seenplatte, Monitoring 2014

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Das hohe Durchschnittsalter der Ärzte im Zusammenhang mit der eher geringen Hohes Durch- Niederlassungsbereitschaft in der Region lässt auf einen weiter anhaltenden Rück- schnittsalter und gang der ansässigen Hausärzte schließen. Somit wird sich bis zum Jahr 2020 die geringe Niederlas- Versorgung weiter ausdünnen. Hohe Rückgänge werden vor allem in den Nahberei- sungsbereitschaft chen Friedland, Rechlin, Woldegk, Stavenhagen und Mirow erwartet, wobei sich in den bereits jetzt unterversorgten Nahbereichen Woldegk und Rechlin die Versor- gungssituation weiter verschärfen wird. In der gesamten Region wird dann ein Wiederbesetzungsbedarf von 51 Hausärzten erwartet. Das hohe Alter praktizierender Ärzte liegt im landesweiten Trend und verdeutlicht die Notwendigkeit, Strategien zur Nachwuchsgewinnung und -förderung zu entwickeln, um die Nachfolge von Haus- arztpraxen in der Region zu sichern.10 Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt ferner über fünf Krankenhäuser in unter- Rückläufige Anzahl schiedlichen Trägerschaften mit einer Gesamtbettenzahl von knapp 1.700 Betten. an Krankenhaus- Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg stellt mit den beiden Außenstel- betten len in Altentreptow und Malchin und 958 bereit stehenden Betten das größte Krankenhaus in der Region dar. Die weiteren Krankenhausstandorte befinden sich in den Mittelzentren Demmin, Neustrelitz, Waren (Müritz) und Röbel/Müritz. Laut Integrierter Pflegesozialplanung (2013) ist die Anzahl der Krankenhausbetten rückläu- fig. Seit 2006 reduzierte sich die Bettenanzahl um über 8 %. Die stationäre Versor- gung wird weiterhin durch vier privat und zwei gemeinnützig betriebene Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen ergänzt. Mit ihren Angeboten in den Bereichen geriatrische Rehabilitation, Neurologie, innere Medizin und Orthopädie leisten sie ferner einen wichtigen Beitrag zur gesundheitswirtschaftlichen Entwicklung. Aktuell besteht in der Region eine ausreichende und differenzierte Angebotspalette Differenzierte für die Pflege älterer Menschen und zur Unterstützung für Menschen mit Behinde- Angebotspalette für rungen. Im Bereich der ambulanten pflegerischen Versorgungsangebote verfügt die Pflege älterer Region über 84 zugelassene Pflegedienste, von denen 45 % gemeinnützig und 55 % Menschen privat betrieben werden. Weitere 24 Tagespflegeeinrichtungen im Ober- sowie in den Mittelzentren und in den Grundzentren Friedland, Malchow, Mirow, Penzlin und Röbel/Müritz versorgen den Landkreis mit teilstationären Pflegeangeboten. Jedes Grundzentrum ist mit mindestens einer vollstationären Pflegeeinrichtung ausgestat- tet. Darüber hinaus finden sich in der Region eine Vielzahl an Hilfs- und Beratungsan- geboten für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen wie bspw. Sucht- und Präventionseinrichtungen, sonder- und heilpädagogische sowie integrati- ve Angebote. Mobilität Das für die Erschließung in der Fläche insbesondere in den ländlich geprägten Räu- men bedeutsame Straßennetz setzt sich zum größten Teil aus Kreisstraßen sowie aus einzelnen Landes- und Gemeindestraßen zusammen und ergänzt das regionale und überregionale Straßennetz. Laut RREP (2011) sind zur Qualitätsverbesserung sowie zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der Verkehrswege und –anlagen Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des Straßennetzes erforderlich. Hierzu zählen insbesondere die norm- und bedarfsgerechte Herstellung der Fahrbahnen und Nebenanlagen sowie die Erneuerung von Brücken.

10 Ebd.

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Die Sicherung der Mobilität als ÖPNV hat zur Inanspruchnahme der sozialen Infra- strukturangebote und Bildungseinrichtungen sowie für den Touristen zur Erschlie- ßung der touristischen Ziele eine hervorgehobene Bedeutung. SPNV bisher mit Das öffentliche Verkehrsangebot in der Mecklenburgischen Seenplatte setzt sich aus guter Verbindungs- dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und dem straßengebundenen ÖPNV und Erschließungs- zusammen. Der SPNV, das Rückgrat des ÖPNV, umfasst fünf regionale Strecken und funktion erschließt gemeinsam mit dem Bus-Hauptliniennetz die zentralen Orte in der Region. Weiterhin wird die Region durch eine Vielzahl an innerregionalen und lokalen Busli- nien erschlossen. Bei Betrachtung der Gesamtnetzdichte wird eine starke Fokussie- rung auf den Schülertransport und nachrangige Bedienung anderer Nutzgruppen beobachtet. Dies äußert sich in höheren Taktfrequenzen an Schul- bzw. Werktagen. Am Wochenende sowie feiertags hingegen ist die Bedienhäufigkeit stark ausgedünnt und lediglich auf dem niedrigsten Niveau gewährleistet. In Neubrandenburg, Waren (Müritz), Neustrelitz und Demmin wird ein leistungsfähiger und regelmäßig vertakte- ter Stadtbusverkehr vorgehalten, der die jeweiligen Stadtgebiete erschließt. Im Nahverkehrsplan (2010) wurde der SPNV hinsichtlich der Verbindungs- und Erschlie- ßungsfunktion zum damaligen Zeitpunkt noch als vergleichsweise gut eingestuft. Aufgrund von Aktivitäten auf Landesebene zu Streckenstilllegungen in jüngerer Zeit kann das SPNV-Netz nicht mehr als ausreichend beurteilt werden. Weitere Angebots- reduzierungen und Abbestellungen sind zu erwarten, so dass die Gefahr einer weiteren Netzausdünnung sowie einer ausgeprägten Unterversorgung in vielen Teilen der Region besteht. Potenzial zum Dem Touristen steht das Müritz-Nationalpark-Ticket zur Verfügung, das mit Angebot- Ausbau touristi- selementen wie die Nutzung von Bahn und Schiff zu einem Festpreis, Fahrradmit- scher ÖPNV- nahme oder fachkundige Begleitung durch einen Nationalpark-Ranger genutzt Angebote werden kann. Hier gilt es, weitere Angebotsformen zu erarbeiten, mit Angeboten zum Alltagsverkehr für die einheimische Bevölkerung sinnvoll zu kombinieren bzw. gemeinsam zu nutzen und qualifiziert zu vermarkten. Gutes ÖPNV- Im Zuge des starken Bevölkerungsrückgangs und dem damit einhergehenden Nach- Angebot entlang fragerückgang in der Mecklenburgischen Seenplatte reduzierte sich der Leistungsum- der Haupttrassen fang des ÖPNV. Im überregionalen Vergleich weist die Region heute angesichts der Flächengröße ein niedriges Angebot und angesichts der Bevölkerungsanzahl ein durchschnittliches ÖPNV-Angebot auf. Vor allem entlang der Haupttrassen erweist sich der ÖPNV konkurrenzfähig zum PKW. Abseits der Haupterschließungswege jedoch zeigt sich ein anderes Bild. Aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte und der dispersen Siedlungsstruktur kann in einigen Teilräumen ein wirtschaftliches ÖPNV-Angebot und die Erreichbarkeit des Oberzentrums innerhalb einer zumutbaren Reisezeit nicht mehr gewährleistet werden. Somit steigen in diesen Bereichen der Motorisierungsgrad und die Bedeutung des MIV. Zukünftig wird dieser Trend weiter anhalten bzw. sich verstärken, womit die Erreichbarkeit zu sozialen Infrastrukturein- richtungen und die Mobilität von nicht motorisierten Bevölkerungsgruppen als zentrale Herausforderungen in der Mecklenburgischen Seenplatte verbunden sind. Bedarfsorientierte, Als bedarfsorientierte Angebotsformen in den abseits gelegenen Regionen werden in flexible Bedienfor- der Region flexible Bedienformen eingesetzt. Der Einsatzumfang der sogenannten men „Rufbusse“ oder „Anruf-Sammeltaxen“ ist in den letzten Jahren gewachsen und wird durch Weiterentwicklung der Einsatzgebiete stetig optimiert.

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Vorhandene Planungen, Konzepte und Aktivitäten Der demografische Wandel und dessen Auswirkungen im Bereich Daseinsvorsorge, Motto: „Aktiv insbesondere im ländlichen Raum, ist ein zentrales Thema in der Mecklenburgischen gestalten statt Seenplatte und schlägt sich in der Vielzahl an Studien und Konzepten wieder. Laut passiv erleiden“ RREP (2011) sind die Aufgaben der Daseinsvorsorge durch Kombinierung adaptiver und präventiver Maßnahmen überall in der Region sicherzustellen. Allen Menschen soll ein gleichberechtigter und diskriminierungsfreier Zugang zu Infrastruktureinrich- tungen in zumutbarer Entfernung, ausreichendem Umfang und angemessener Qualität gewährleistet werden. Notwendige Anpassungsmaßnahmen müssen mög- lichst kosteneffizient und sozialverträglich gestaltet sein. Die Akteurinnen und Akteure in der Region sind sich der besonders extrem ausge- prägten soziodemografischen und siedlungsstrukturellen Rahmenbedingungen bewusst und begreifen sich hierbei als Vorreiter in Deutschland. In verschiedenen Strategie- und Positionspapieren bekennen sich die regionalen Akteurinnen und Akteure zum Motto „Aktiv gestalten statt passiv erleiden“ und haben zum Umgang mit der zukünftigen Bevölkerungsstruktur Handlungserfordernisse und Entwicklungs- ziele formuliert, die in diesem Konzept berücksichtigt werden. In den 2000er Jahren war die Mecklenburgische Seenplatte mehrfach Modellregion MORO-Programm im Aktionsprogramm "Modellvorhaben der Raumordnung" (MORO) von der MKRO und Pilotprojekte (Ministerkonferenz für Raumordnung), das sich mit den Themen Hausärztliche Versorgung, Pflege älterer Menschen, Berufsschulstruktur, schulische Bildung, Kitabetreuung, ÖPNV sowie Sicherung der Mobilität als ÖPNV befasste. In diesen Handlungsfeldern wurden vertiefende Strukturanalysen mit Entwicklungstrends durchgeführt, Zukunftsszenarien entwickelt und innovative Lösungsansätze skizziert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen erfolgten weiterführende Strategien sowie die Umsetzung erster innovativer Projekte. Hierzu zählt bspw. das Umsetzungskonzept für alternative Bedienungsformen im öffentlichen Personennahverkehr Mecklenbur- gische Seenplatte, das teilräumliche Bedienmodelle mit innovativen Beförderungs- formen beinhaltet. Ein weiteres Projekt stellt die Errichtung zentraler Gesundheits- häuser für den ländlichen Raum dar, die als innovative Versorgungsmodelle die ambulante medizinische Versorgung sichern sollen. Erste Gesundheitshäuser ent- standen als Pilotprojekte in den Gemeinden Mirow und Woldegk, weitere sollen noch folgen. Weitere fachspezifische Untersuchungen und Berichterstattungen wie die Integrierte Fachspezifische Pflegesozialplanung (2013), der Bildungsbericht (2014) und das zweijährlich erschei- Untersuchungen nende Monitoring zur hausärztlichen Versorgung stellen die infrastrukturelle Situati- on in der Region unter Einbeziehung aktueller Daten und Prognosen dar, überprüfen gesetzte Ziele und entwickeln Maßnahmen und Vorhaben weiter. Ferner wurde im Rahmen des Modellprojekts „kitaFLEX“ ein Praxisleitfaden (2014) Modellprojekt erarbeitet, in dem handlungs- und praxisorientierte Hilfestellungen und Qualitäts- „kitaFLEX“ standards rund um das Thema bedarfsorientierte, flexible Öffnungszeiten in der Kindertagesbetreuung benannt sind. Ein weiterer praxisorientierter Leitfaden „Gleichstellung leben“ behandelt wichtige Leitfaden „Gleich- Lebensbereiche aus Gleichstellungssicht und thematisiert u.a. Handlungserfordernis- stellung leben“ se zur Gesundheit, Strukturentwicklung im ländlichen Raum und Mobilität. Der

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Leitfaden dient dem Leser zur Schärfung des Blickes auf ein gleichgestelltes Leben in allen Lebens- und Wirkungsbereichen und dient als Orientierung für ein gleichstel- lungspolitisch orientiertes Handeln. Die vorliegenden Konzepte und Studien sind informelle Planungen, die zwar in die formale Planung einfließen können, diese aber nicht ersetzen. Ebenso kann das REK auf Grund seines übergeordneten und integrierten Ansatzes als informelles Planwerk die verbindliche Planung des zuständigen Planungsträgers (hier Landkreis) nicht übernehmen. Als verbindliche Fachplanungen liegen vor: Schulentwicklungsplan: Die verbindliche Schulentwicklungsplanung stützt sich in Mecklenburg-Vorpommern z.B. auf die Verordnung zur Schulentwicklungsplanung, die Schulbau-Richtlinie und auf die Kapazitätsfestsetzungen an allgemein bildenden Schulen nach entsprechen- der Verordnung des Landes. Nahverkehrsplan: Der verbindliche Nahverkehrsplan basiert ebenfalls auf bundes- und landesrechtlichen Vorgaben. Jugendhilfeplanung: Die Jugendhilfeplanung des Landkreises für die Bereiche des SGB VIII umfasst z.B. Hilfen zur Erziehung, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit. Für die Kindertagesförderung als Teil der Jugendhilfeplanung soll durch den Landkreis als Träger der öffentlichen Jugendhilfe in der Mecklenburgischen Seenplatte eine qualifizierte Kita-Bedarfsplanung erstellt werden. Dabei werden in den einzelnen Sozialräumen (Städte und Ämter) als Indikatoren - Bevölkerung nach Altersgruppen, - Geburtenrate, - Minderjährige in Bedarfsgemeinschaften, - Arbeitslosigkeit, - Migration und - die Schulentwicklungsplanung für Grundschulen herangezogen. Die Kita-Bedarfsplanung wird in Abstimmung mit den Kommunen und Angebotsträ- gern aufgestellt und in 2017 in den zuständigen Gremien diskutiert werden. Abstimmungsbedarf Grundsätzlich sind Maßnahmen, die Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge mit den verbindli- betreffen, mit den jeweils zuständigen Fachplanungsträgern abzustimmen. chen Fachplanungen

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SWOT Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge Stärken Schwächen

 Gute Versorgungssituation für die  Bereits ausgedünntes Netz an Betreuung von Kindern (Kita, Hort) Versorgungs- und Bildungsträgern  Teilregionen mit guter Versorgungssi-  Zu starke Ausrichtung des Nahver- tuation mit Hausärzten in zentralen kehrs auf den Schülertransport Orten  Mangelnde Barrierefreiheit im ÖPNV  Gute Facharztversorgung in zentralen (u.a. bei Busbetrieben) Orten und Krankenhäusern  Zerstreute Siedlungsstruktur er-  Bewusster und aktiver Umgang der schwert flächendeckende Versor- Region mit dem demographischen gung Wandel (großer Erfahrungsschatz)  Zurückgehende Finanzhilfen  Zahlreiche aktuelle Konzepte und  Lücken im straßenbegleitenden Analysen Radwegenetz  Umsetzung erster wichtiger Anpas-  Zum Teil hausärztlich unterversorgte sungsmaßnahmen (Gesundheitshäu- Bereiche im Süden angrenzend zu ser, alternative Bedienformen) Brandenburg  Leistungsfähiger ÖPNV auf den  Einseitige Erreichbarkeit der Einrich- Hauptstrecken, im Oberzentrum und tungen der Daseinsvorsorge nur in den Mittelzentren über MIV flächendeckend möglich

Chancen Risiken

 Pilotregion mit Vorbildcharakter zum  Fehlendes Ärzte-, Pflegepersonal/ Umgang mit demografischen Wandel Fachkräfte im medizinischem Be-  Stärkung der zentralen Orte in ihrer reich für größer werdende Nachfra- Funktionserbringung ge  Versorgungsdefizit  Ausbau Informations- und Kommuni-  Nachfolgesicherung im Bildungsper- kationstechnologien (bspw. Teleme- sonal dizin)  Tragfähigkeit der Infrastrukturein-  Bürgerschaftliches Engagement für richtungen und Leistungen der Da- innovative Modelle und Gewährleis- seinsvorsorge tung der Daseinsvorsorge vor allem  Einhaltung von Erreichbarkeiten in im Bereich der Pflege, des Rettungs- zumutbaren Entfernungen wesens und der Mobilität  Profilierung der Berufsschulen durch Ausrichtung an regionale Arbeits- marktbedürfnisse

Handlungserfordernisse  Anpassung des Infrastrukturangebots an die Bevölkerungsentwicklung (Adaption) und an die Bedürfnisse orientiert  Abmilderung der Abwanderung und Förderung von Zuwanderung durch Außen- und Innenmarketing, Stärkung der Identifikation mit der Region, Bildungsarbeit in der Bevölkerung (Prävention)  Schaffung bedarfsgerecht flexibler Kinderbetreuung auf Grundlage aktueller Bedarfsanalysen  Beförderung einer lebensphasenorientierten Personalentwicklung in Unterneh- men und Kommunen

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 Aufbau alternativer Bedienformen im ÖPNV  Kombination verschiedener Versorgungsleistungen und Anwendung innovativer Versorgungsstrukturen (bspw. Kombi-Bus)  Schaffung von Voraussetzungen zum längeren Verbleib in der eigenen Häuslich- keit  Aufbau von Netzwerken/ Vernetzungen zur Sicherung der Pflegbedürfnisse und medizinischen Versorgung  Sicherung von leistungsfähigen Verkehrswegen und -netzen zur Gewährleistung einer flächendeckenden Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an der Mobilität  Interkommunale Abstimmung über die Sicherstellung der Daseinsvorsorge zur Vermeidung von Doppelstrukturen und Erzeugung von Synergien/Schaffung Kombinationspotenziale

2.2.5 Wirtschaft, Wissenschaft und Fachkräfte11 Wirtschaftsstruktur und Gewerbestandorte Traditionell agrar- Historisch betrachtet war die Mecklenburgische Seenplatte schon immer eine geprägte Region agrargeprägte Region, in der die Mehrheit der Bevölkerung von der Land- und Forstwirtschaft lebte. Ab den 1990er Jahre veränderten sich die ökonomischen Rahmenbedingungen in der Region tiefgreifend, die einen umfassenden Struktur- wandel in den traditionellen Wirtschaftsbereichen mit sich brachten. Die Land- und Forstwirtschaft stellt noch heute einen raumbedeutsamen und imageprägenden Wirtschaftszweig dar, jedoch arbeiteten im Jahr 2013 lediglich ca. 3 % der sozialversi- cherungspflichtig Beschäftigten in diesem Wirtschaftssektor. Traditioneller und Laut RREP (2011) sind etwa 60 % des gesamten Landkreises landwirtschaftliche ökologischer Nutzflächen, die von ca. 1.170 Betrieben genutzt werden. Die durchschnittliche Landbau Betriebsgröße liegt nach dem Statistischen Amt M-V bei etwa 290 ha landwirtschaft- liche Fläche pro Betrieb. Somit übernimmt die Landwirtschaft eine Schlüsselfunktion für die Erhaltung der ländlichen Räume sowie für weitere Wirtschaftsbereiche. Das Wirtschaftsprofil ist jedoch eher auf die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse ausgerichtet. Die Veredelung und Weiterverarbeitung hingegen findet in der Regel an anderen Wirtschaftsstandorten statt. Neben dem konventionellen Landbau soll der ökologische Landbau gestärkt werden, der in der Region wegen der naturräumlichen Gegebenheiten günstige strukturelle Rahmenbedingungen aufweist. Knapp 10 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche werden von den 165 ansässigen Betrieben des ökologischen Landbaus betrieben. Damit macht der ökologische Landbau etwa 16 % der gesamten Landwirtschaftsbetriebe aus.12 Tierhaltungsanla- Die in der Region verorteten großen Tierhaltungsbetriebe gliedern sich in fast 100 gen Geflügelgroßanlagen, 160 Rinderbestände (ab 200 Tiere), 55 Schweinebestände (ab 100 Tiere) sowie 27 Schaf- und Ziegenbestände (ab 100 Tiere).13 Laut RREP (2011) können die Tierhaltungsbetriebe ab einer bestimmten Größe nachteilige Wirkungen durch Lärm-, Geruchs- und Verkehrsbelastungen aufgrund von Tier-, Futtermittel-, Gülle- und Misttransporten auf andere Nutzungen im Raum erzeugen. Demnach

11 Quelle: Daten der Bundesagentur für Arbeit, 2013 (bei anderer Quellenverwendung entsprechende Kennzeichnung) 12 Quelle: Statistisches Amt M-V 13 Quelle: Regionales Handlungskonzept 2014-2020 des Regionalbeirats Mecklenburgische Seenplatte (2014)

38 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte muss die Raumverträglichkeit dieser raumbedeutsamen Tierhaltungsbetriebe gege- ben sein, um die Siedlungen und Ortschaften, die Natur- und Landschaftsräume sowie die Tourismusgebiete nicht zu beeinträchtigen.

In den Flurneuordnungsverfahren werden Maßnahmen der Agrarstrukturverbesse- Agrarstruktur und rung, der Siedlung, der Dorferneuerung, städtebauliche Maßnahmen, Maßnahmen Flurneuordnung des Umweltschutzes, der naturnahen Entwicklung von Gewässern, des Naturschutzes und der Landschaftspflege oder der Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes ermöglicht oder ausgeführt. Zu den wichtigsten Zielen gehören die Unterstützung oder Umsetzung von Maßnahmen auf Grund der Wasserahmen-Richtlinie (WRRL), ein Flächenmanagement zur Erhöhung des Wertschöpfungspotenzials in der Land- und Forstwirtschaft und die Behebung dringlicher Erschließungsprobleme. Von insgesamt 69 eingeleiteten Flurneuordnungsverfahren im Landkreis mit ca. 85.000 ha sind im Moment noch 30 Verfahren mit 53.000 ha in Bearbeitung (Stand 2015). Hieran sind ca. 7.600 Grundstückseigentümer beteiligt.14 Von den fast 90.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) arbeiten über Sozialversiche- 74 % im Dienstleistungssektor (ca. 66.680 SVB). Hiervon ist die Mehrheit der SVB in rungspflichtig den Wirtschaftsabschnitten Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz (13,7 %), Beschäftigte Sozialwesen (8,2 %), Gesundheitswesen (7,9 %), Baugewerbe (8,1 %) und öffentliche Verwaltung (8,7 %) tätig. Etwa 20.000 SVB sind im verarbeitenden Gewerbe tätig. Die Wirtschaft der Region ist durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geprägt. KMU strukturprä- Neben dem bedeutenden Dienstleistungssektor bestimmen zudem die Unternehmen gend der Ernährungswirtschaft, des Maschinenbaus, der Metallverarbeitung sowie die Automotive-Branche die Region. Etwa 87 % der Unternehmen beschäftigen 0 bis 9 SVB und etwa 10 % der Betriebe zwischen 10 und 49 SVB. Die großen Unternehmen machen lediglich 3 % aus und sind vornehmlich in den Städten verortet. Der ländliche Raum weist aufgrund der vielen kleinen Betriebe eine differenzierte Wirtschafts- struktur auf. Die prägenden Branchen im ländlichen Raum Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus sind stark saisonabhängig, die den Arbeitsmarkt entsprechend beeinflussen. Mit einem hohen Saisonfaktor der Arbeitslosigkeit15 von 127,4 Punkten übertrifft die Region den bundesweiten Wert von 112,7 Punkten deutlich. Neben den strukturprägenden KMU sind zahlreiche Unternehmen im Landkreis auch Global agierende international in folgenden exportierenden Schwerpunktbranchen tätig: Nahrungs- Unternehmen und Futtermittel, Maschinenbau, Metallerzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Kraftfahr- zeugteile sowie Großhandel. Darüber hinaus sind weitere global agierende Unter- nehmen mit Spitzentechnologien bspw. aus der Holzverarbeitung oder Spezialglasfer- tigung in der Region ansässig.

14 Quelle: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte 15 Saisonfaktor der Arbeitslosigkeit = Maß für die saisonale Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit. Er bildet das Verhältnis des höchsten monatlichen Arbeitslosenbestandes in einem Jahr zum niedrigsten ab. (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

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Großstandort für Das bedeutendste Gewerbeflächenpotenzial bietet der Großstandort für Gewerbe Gewerbe und und Industrie Neubrandenburg-Trollenhagen, zwischen den Gemeinden Trollenhagen Industrie mit und Neverin, in der Nähe des Oberzentrums, des Flugplatzes Neubrandenburg- Flughafen Neu- Trollenhagen und der Autobahn A 20 gelegen. Das Gebiet verfügt mit einer Gesamt- brandenburg- fläche von 126 ha über ausreichende Flächenpotenziale zur Ansiedlung insbesondere Trollenhagen flächenintensiver Gewerbe- und Industrieunternehmen. Hierbei wird dem ehemali- gen militärischen Fliegerhorst Neubrandenburg-Trollenhagen bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes, aber auch der gesamten Region eine außerordentliche Bedeutung beigemessen. Nach dem Wegfall der Hauptnutzung durch die Bundes- wehr bestehen um den Flugplatz vielfältige Konversionsflächen, die die Grundlage zur weiteren Gewinnung von luftfahrtaffinen Unternehmen bilden. Laut Konversions- konzeption (2014) soll der landesweit bedeutsame Wirtschaftsstandort Neubranden- burg-Trollenhagen durch Anpassung der Luftverkehrsanlage an die künftigen regiona- len Bedarfe ausgebaut und gestärkt werden. Ausreichendes Aktuell verfügt die Region mit insgesamt 55 Gewerbegebieten über ein ausreichen- Gewerbeflächen- des Gewerbeflächenangebot, wobei knapp die Hälfte der Standorte im Stadt- angebot Umland-Raum Neubrandenburg verortet ist. Hiervon stellen 13 Standorte regional bedeutende Gewerbegebiete dar, die sich durch zusammenhängende Flächen von mindestens 10 ha, durch unmittelbare Nähe zu einem zentralen Ort bzw. einer Siedlungseinheit und durch Nähe zu einer leistungsfähigen Straßenverbindung auszeichnen. Abb. 13 Verortung der Gewerbestandorte Mecklenburgische Seenplatte

Quelle: Kartengrundlage GIS M-V, Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH, eigene Darstellung Die Gewerbegebiete (ohne Großstandort Neubrandenburg-Trollenhagen) weisen mit einer durchschnittlichen Gesamtflächengröße von 18,3 ha eine eher kleinteilige Struktur auf, die sich an den Betriebsgrößen und Unternehmensstrukturen im ländlichen Raum orientieren. Neun Standorte sind größer als 30 ha und über 20 Standorte kleiner als 10 ha. Zudem weisen die Gewerbegebiete eine relativ geringe Auslastungsquote von 42 % auf.16

16 Quelle: www.invest-guide-mv.de, eigene Berechnungen

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Wichtiger Standortfaktor zur wirtschaftlichen Entwicklung stellt das Vorhandensein Keine flächende- leistungsfähiger Kommunikationsnetze dar. Gut ausgebaute Mobilfunk- und Inter- ckenden Kommuni- netverbindungen gelten bei Standortentscheidungen von Unternehmen als ein kationseinrichtun- wichtiges Kriterium. Ebenso sind die bestehenden Unternehmen in der Region auf gen eine gute Kommunikationsversorgung, insbesondere Breitband-Telekommunikation, angewiesen. Derzeit sind jedoch die dafür notwendigen infrastrukturellen Vorausset- zungen in einigen Teilen der Region, insbesondere in den dünn besiedelten ländli- chen Räumen, nicht ausreichend vorhanden. Pendler und Beschäftigte Die Bedeutung der Städte als Arbeitsplatz- und Wirtschaftsstandorte für den ländlich Pendlerüberschüsse geprägten Raum äußert sich weiterhin in den Pendlerüberschüssen. Mit Abstand in den Städten größter Arbeitsplatzstandort ist das Oberzentrum Neubrandenburg mit fast 33.000 SVB am Arbeitsort, von denen über 15.700 Personen aus anderen Gebieten einpen- deln. Mit nur 6.200 Auspendlern ergibt sich für Neubrandenburg ein Pendlerüber- schuss von 9.500 Personen. Ebenso weisen die drei Mittelzentren Demmin, Neustre- litz und Waren (Müritz) positive Pendlersalden zwischen 1.400 und 2.400 Personen auf. Der ländliche Raum hingegen ist von negativen Pendlersalden gekennzeichnet. Abb. 14 Beschäftigte und Pendler in Nahbereichen

Nahbereich SVB am SVB am Arbeitsplatz- Ein- Aus- Pendler- Wohnort Arbeitsort quote (%) pendler pendler saldo Neubrandenburg 31.035 35.770 44,0 17.784 12.893 4.891 Waren (Müritz) 11.394 11.797 38,9 6.469 6.011 458 Neustrelitz 9.516 9.524 35,4 4.879 4.786 93 Reuterstadt 4.251 4.069 35,9 2.885 2.982 -97 Stavenhagen Rechlin 1.142 880 29,3 602 864 -262 Demmin 6.009 5.450 29,4 3.367 3.762 -395 Malchin 4.232 3.799 29,7 2.601 3.026 -425 Malchow 4.167 3.729 34,7 2.322 2.760 -438 Dargun 1.608 1.152 26,0 488 944 -456 Feldberger 1.823 1.246 23,0 525 1.012 -487 Seenlandschaft Mirow 1.517 1.024 22,9 532 1.025 -493 Wesenberg 1.400 762 18,9 427 1.065 -638 Röbel/Müritz 4.408 3.662 32,3 2.465 3.167 -702 Penzlin 2.611 1.354 19,7 894 2.151 -1.257 Friedland 3.305 1.799 18,2 935 2.433 -1.498 Woldegk 2.881 1.211 15,2 692 2.213 -1.521 Altentreptow 4.682 2.843 21,7 1.830 3.488 -1.658 Insgesamt 95.981 90.071 28 49.697 54.582 -4.885 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand 30.06.2013, eigene Berechnung Auf Ebene der Nahbereiche jedoch zeigt sich aufgrund des räumlichen Zuschnitts (Ämter und Grundzentren) ein etwas anderes Bild. Die Nahbereiche Neubrandenburg und Waren (Müritz) weisen mit 4.891 bzw. 458 Personen ein positives Pendlersaldo

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auf. Auch der Nahbereich Neustrelitz ist von einem leichten Überschuss von 93 Personen gekennzeichnet. In den anderen Nahbereichen überwiegen die Auspendler, wobei die Nahbereiche Altentreptow, Woldegk, Friedland und Penzlin von den stärksten negativen Pendlersalden betroffen sind. Ein weiterer Indikator zur Ermittlung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Regionen drückt sich durch die Arbeitsplatzquote aus, die in den Nahbereichen Neubrandenburg (44 %), Waren (Müritz) (39 %), Neustrelitz und Reuterstadt Staven- hagen (beide ca. 35 %) am höchsten ausfallen. Die Nahbereiche mit niedrigeren Arbeitsplatzquoten befinden sich vornehmlich in den südlichen und östlichen Teil- räumen. Unterdurchschnitt- Der Arbeitnehmer in der Mecklenburgischen Seenplatte verdient mit einem durch- liche sozioökonomi- schnittlichen Bruttoarbeitslohn von 2.027 Euro pro Monat rechnerisch 862 Euro sche Entwicklung weniger als der durchschnittliche Arbeitnehmer in Deutschland. Damit weist die Region eines der niedrigsten Lohnniveaus in Deutschland auf, wodurch der Zuzug neuer Erwerbstätiger erschwert wird. Während die Beschäftigtenentwicklung in Deutschland von 2000 bis 2012 von einem leichten Zuwachs (3,8 %) geprägt ist, verringerte sich der Beschäftigtenanteil im gleichen Zeitraum in der Region um 15 %. Einhergehend mit dem überdurchschnittli- chen Anteil an älteren Beschäftigten (50 bis 65 Jahre) von 35,2 % werden die Folgen des demografischen Wandels sichtbar. Fehlende nachrückende Arbeitnehmer, ein geringer werdendes Innovationspotenzial der ansässigen Unternehmen, Wissensver- lust durch mangelnde Weitergabe der Fähigkeiten und Kenntnisse von ausscheiden- den Fachkräften und Gefährdung der Unternehmensnachfolge sind die Konsequen- zen des drohenden Fachkräftemangels. Hierzu haben sich bereits erste Unternehmen zusammengeschlossen, um im harten Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte bestehen zu können. In Kooperation mit dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde das Projekt „Zeichen setzen! Standards für einen attraktiven Arbeitgeber“ initiiert, das die Herausstellung der Qualitäten als Arbeitgeber zum Ziel hat. Fachkräftemangel Laut Gemeinsamem Arbeitsmarktprogramm der Agentur für Arbeit und der Jobcen- vs. hohe Arbeitslo- ter in der Mecklenburgischen Seenplatte (2014) besteht jedoch in vielen Branchen, sigkeit insbesondere im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Baugewer- be, ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Dem stehen 16.156 registrierte Arbeitslose (Stand: September 2014) in der Region gegenüber, wovon fast 45 % langzeitarbeitslos und weitere 40 % 50 Jahre und älter sind. Mit 14,1 % weist die Mecklenburgische Seenplatte eine vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbstätigen) auf. Ferner ist die Region durch eine relativ hohe Zahl an geringfügig Beschäftigten geprägt, die als ein erhebliches Arbeitskräftepotenzial einen wichtigen Standortfaktor darstellen. Ebenso ist ein überdurchschnittlich hoher Bevölkerungsanteil an Empfängern staatli- cher Transferleistungen zu verzeichnen. Mit einem fast 14-prozentigen Anteil an Arbeitslosen, die SGB II und III beziehen, liegt der Landkreis leicht über dem Landes- wert von fast 12 % und deutlich über dem Bundeswert von 6,6 %. Weiterhin ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen festzustellen, die Transferleistungen beziehen. Über jede vierte Person der unter 15 Jährigen lebt mit Unterstützung von staatlichen Transferleistungen nach SGB II (Sozialgeld).

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Qualifikation und Know-how Fast 70 % der SVB in der Region verfügen über einen anerkannten Berufsschulab- schluss, weitere 10 % der SVB besitzen einen akademischen Abschluss. Nur etwa 6 % der SVB sind ohne beruflichen Ausbildungsabschluss sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hiervon befindet sich jedoch über die Hälfte in Ausbildung, wodurch sich der Anteil der ungelernten Beschäftigten nochmals reduziert. Laut Bildungsbericht (2014) verließen etwa 14 % der Jugendlichen die Schule ohne Weniger Auszubil- Berufsreife bzw. mit einem Förderschulabschluss. Weiterhin befanden sich im Jahr dende und hohe 2011/12 fast 6.000 Berufsschüler in einer Ausbildung. Seit mehreren Jahren jedoch Abbrecherquote wird eine hohe Quote von Abgängern ohne Berufsschulabschluss von ca. 20 % beobachtet. Ebenso reduzierte sich seit dem Jahr 2005 die Zahl der Auszubildenden um 54 %.17 An dieser Stelle wird im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem zunehmenden Ausscheiden von qualifizierten Fachkräften die wachsende Diskrepanz zwischen den Anforderungen der Unternehmen an die Arbeitskräfte und dem vorhandenen Fachkräftepotenzial erkennbar. Die einzige Hochschule im Planungsgebiet befindet sich im Oberzentrum (Hochschule Regional ausgerich- Neubrandenburg), deren Studiengangprofil vornehmlich regional ausgerichtet ist. Mit tete Hochschule engen Vernetzungen zu regionalen Akteurinnen und Akteuren stellt die Hochschule den akademischen Mittelpunkt in der Forschungs- und Wirtschaftsinfrastruktur in der Mecklenburgischen Seenplatte dar. Ferner bietet die Hochschule verschiedene Bildungsmöglichkeiten für Senioren wie Vortragsreihen oder Gasthörerstudium an. Auch die Volkshochschule mit Sitz in Neubrandenburg sowie drei Außenstellen bietet unterschiedliche Weiterbildungsmöglichkeiten an. SWOT Wirtschaft, Wissenschaft und Fachkräfte Stärken Schwächen  KMU in der Fläche strukturprägend  Schlechte sozioökonomische  Landwirtschaft als raumprägende Rahmenbedingungen (hohe Arbeits- Branche der Region losenquote, hohe Berufsschulabb-  Gute strukturelle Voraussetzungen recherquote, hohe berufsbezogene für ökologischen Landbau Wanderungsquote, negatives Pend-  Starker Dienstleistungssektor und lersaldo, geringes Lohnniveau etc.) breiter Branchenmix im produzie-  Fachkräftemangel in vielen Bran- renden Gewerbe mit Schwerpunk- chen ten in der Ernährungswirtschaft,  Mangelnde Passfähigkeit zwischen Metallbearbeitung/ Maschinenbau Unternehmen und potenziellen Ar- und Automotive-Branche beitnehmer/ Auszubildenden  landesweit bedeutsamer Groß-  Große Saisonabhängigkeit des standort für Industrie und Gewerbe Arbeitsmarktes in Neubrandenburg/Trollenhagen in  Fehlen von regionalen Produkten direkter Flugplatznähe  Keine Veredelungsprozesse in der  gutes Gewerbeflächenangebot Region (bei Landwirtschaft)  Unterstützungsstrukturen für  Keine flächendeckende Versorgung Unternehmen (Wirtschaftsförde- mit leistungsfähigen Kommunikati- rung, Kammern, etc.) onseinrichtungen und -netzen

17 Quelle: Bildungsbericht Mecklenburgische Seenplatte (2014)

complan Kommunalberatung 43 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Hochschule Neubrandenburg mit zahlreichen Beziehungen zu regio- nalen Akteurinnen und Akteuren Chancen Risiken  Stärkung und Sicherung der Unter-  Fehlende künftige, vor allem junge, nehmen durch aktive Bestandspfle- Arbeitnehmer und Fachkräfte für ge und Schaffung verbesserter freiwerdende Stellen Rahmenbedingungen  Unternehmensnachfolge  Weiterentwicklung und Förderung  Mangelnde Innovationsfähigkeit von Veredelungsprozessen in der aufgrund fehlendem Nachwuchs- Landwirtschaft personals  Förderung einer familien- und  Schwächung der Wettbewerbsfä- gleichstellungsorientierten Unter- higkeit nehmenskultur zur besseren Ver- einbarkeit von Beruf und Familie  Gewinnung von luftfahrtaffinem Gewerbe am Großstandort und Flugplatz Neubrandenburg- Trollenhagen  Ausbau der Verflechtungen zwi- schen Hochschule und Wirtschaft  Ausbau der ökologischen Landwirt- schaft  Entwicklung von regionalen Wert- schöpfungsketten im Tourismus- und Energiebereich  Stärkung der Mecklenburgischen Seenplatte als Landwirtschaftsregi- on

Handlungserfordernisse  Sicherung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Mecklenburgi- sche Seenplatte  Förderung einer diversifizierten, KMU-geprägten Wirtschaftsstruktur  Sicherung und Weiterentwicklung der regionstypischen Branchen Landwirt- schaft, Forstwirtschaft und Ernährung  Förderung der Produktion und Kommerzialisierung bei Herstellung regionaler Produkte  Durchführung von Flurneuordnungsverfahren zur Entwicklung des ländlichen Raumes  Förderung der regionalen Wertschöpfungskette (insbesondere in Bereichen land- und Forstwirtschaft/nahrungsmittelverarbeitende Industrie, Allgemei- ner Maschinenbau/Kfz-Zulieferindustrie, Energie, Gesundheitswirtschaft, Bergbau/Baustoffproduktion) zur Bindung der lokalen Kaufkraft, Erhöhung der Identifikation und Erzeugung touristischer Mehrwert  Sicherung des zivilen Flugbetriebes am Standort Trollenhagen  Aktivierung des gewerblich nutzbaren Immobilienbestandes aufgelassener Kasernen

44 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Interkommunale Koordinierung bei Vermarktung der Gewerbeflächen (Auf- bau eines regional abgestimmten Gewerbeflächenmanagements) zur be- darfsgerechten, flexiblen und unternehmerfreundlichen Ansiedlungspolitik und zur Imageverbesserung  Bedarfsorientierter und flächendeckender Ausbau leistungsfähiger Kommu- nikationseinrichtungen und –netze  Schaffung einer zuverlässigen, erschwinglichen und hochwertigen Breitband- infrastruktur zur Nutzung moderner Informations- und Kommunikations- technologien in bislang aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen oder techno- logischer Restriktionen unterversorgten ländlichen Gebieten  Profilierung des Oberzentrums als überregional bedeutender Kern der Region (wirtschaftlich, kulturell und bildungsbezogen)  Stärkung der Mittelzentren als regional bedeutsame wirtschaftliche Zentren sowie weitere Profilierung entsprechend ihrer jeweiligen Potenziale (Dem- min als Dienstleistungszentrum für den ländlichen Raum, Neustrelitz als Bil- dungs- und Kulturzentrum und Waren (Müritz) als tourismuswirtschaftliches Zentrum)  Strategien und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, -gewinnung und - haltung, Sicherung der Unternehmensnachfolge (u.a. Übergangsmanagement Schule-Beruf, saisonverlängernde Maßnahmen, Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben, Vereinbarkeit mit dem Ehrenamt, gleichstellungsorientierte und diskriminierungsfreie Personalpolitik und Unternehmenskultur)  Maßnahmen zur Reduzierung der Schul- und Berufsschulabbrecherquote  Förderung der Weiterqualifizierung in den Bereichen Tourismus, Erneuerbare Energien und Soziales zur Weiterentwicklung der Wirtschaftsbereiche und Qualifizierung der Fachkräfte (Aufbau einer adäquaten Ausbildungsstruktur und Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten)  Stärkung der vorhandenen Bildungsstandorte  Sicherung und Weiterentwicklung von Forschung und Entwicklung sowie Förderung/ Unterstützung bei Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen

2.2.6 Energie18 Energieerzeugung und -verbrauch Die Grundversorgung mit Strom und Wärme der Region erfolgt über die Stadtwerke Fern- und Nahwär- der Städte Neubrandenburg, Neustrelitz, Waren (Müritz), Demmin und Malchow. mesysteme Während die Städte vorrangig mit Fernwärmesystemen ausgestattet sind, bestehen im ländlichen Raum nur vereinzelt Nahwärmesysteme. Der weitere Ausbau dieser Nahwärmesysteme wird derzeit angestrebt und befindet sich in Planung. Die Stadt- werke von Neustrelitz und Demmin verfügen ferner über mehrere EE-Anlagen, u.a. ein großes Biomasse-Heizkraftwerk, eine Biogasanlage und ein Blockheizkraftwerk. Ergänzend betreibt die E.DIS AG außerhalb der Netzgebiete der grundversorgenden Stadtwerke ein Netz zur Stromversorgung und tritt als Gasnetzbetreiber und Wärme- dienstleister auf.

18 Quelle: Regionales Energiekonzept Mecklenburgische Seenplatte bis 2030 (Entwurf) (2013)

complan Kommunalberatung 45 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Teilweise Stromer- Die Teilregionen in der Mecklenburgischen Seenplatte erzeugen Strom und Wärme zeugung aus sowohl aus fossilen Brennstoffen als auch in unterschiedlichem Umfang aus Erneuer- Erneuerbaren baren Energien. Während der Altkreis Demmin mit 55 % an der gesamten erneuerba- Energien ren Energieerzeugung beteiligt ist, sind die Altkreise Mecklenburg-Strelitz mit 38 % und Müritz mit nur 7 % beteiligt. Steigender Strom- Der Stromverbrauch der Haushalte, des Gewerbes und der Industrie (mit Anteilen für und sinkender Raumheizung und Warmwasserbereitung)ist seit Jahren von einer tendenziellen Energieverbrauch Steigerung geprägt, wobei die Region in den 1990er Jahren von einem stärkeren (ohne Strom) Zuwachs und ab 2005 von einem langsameren Wachstum geprägt war. Laut Regiona- lem Energiekonzept (REnK) Mecklenburgische Seenplatte (Entwurf 2013) betrug der pro-Kopf-Stromverbrauch im Jahr 1995 noch 1.090 kWh pro Jahr und im Jahr 2010 schon 1.300 kWh pro Jahr. Der Energieverbrauch ohne Strom betrifft die Bereiche Raumwärme, Warmwasserbereitung, industrielle und gewerbliche Prozesse sowie Verkehr. Hier wird seit einigen Jahren eine kontinuierliche Abnahme der Verbräuche festgestellt. Erneuerbare Energieformen und -potenziale Ein wesentlicher Baustein in der Profilierung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Energiewirtschaft sind die erneuerbaren Energien. In den letzten Jahren erlangte die Nutzung erneuerbarer Energien zunehmende Bedeutung. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen sind sie zeitlich quasi unbegrenzt verfügbar und leisten einen wesentli- chen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, zur Versorgungssicherheit und zur regionalen Wirtschaftsentwicklung. Wind- und Photo- Die größten Potenziale zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien werden in voltaikanlagen mit den Wind- und Photovoltaikanlagen gesehen. Die Windenergieanlagen dürfen jedoch großem Potenzial nur in ausgewiesenen Eignungsgebieten errichtet und betrieben werden, um Nut- zungskonflikte zu vermeiden, die vorhandenen Naturräume zu schützen und die tourismuswirtschaftlich bedeutsamen Räume nicht zu beeinträchtigen. Laut RREP (2011) weist die Region aktuell 20 Eignungsgebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 2.800 ha auf. Bei technischen Fortschritten der Windenergieanlagen wird ein weite- res Wachstumspotenzial in der Energieeinspeisung erwartet. Photovoltaikanlagen sind auf Freiflächen installierbar und vorzugsweise auf untergenutzten Flächen wie Konversions-, Deponie- und Altlastenflächen, aber auch auf Dachflächen entgegen der Reduzierung landwirtschaftlich nutzbarer Flächen zu installieren. Die Tiefenge- othermie, die oberflächennahe Geothermie und die Solarthermie zählen zu den Wärmeerzeugungsvarianten. Hingegen ist die Nutzung von Wasserkraft vergleichs- weise gering, weil die geografischen Rahmenbedingungen in der Region ungünstig ausfallen (keine entsprechenden Fallhöhen). Energetische Weitere große Potenziale zur regenerativen Energieerzeugung von Wärme und Strom Nutzung von werden in der Verwertung nutzbarer Biomasse gesehen. Zu den bestimmenden Biomasse Inputstoffen gehören u.a. Rinder-, Schweinegülle, Silomais, Energiegras, Grünland- schnitt aus der Landwirtschaft, Waldholz und Altholzreste sowie Industriereste und Abfallprodukte. Die Nutzung von Energieträgern auf Pflanzenölbasis erfuhr in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist in der Energiegewinnung aus sogenanntem „non-food-Raps“ Spitzenreiter in Deutschland. Der Anteil des Rapsanbaus ist jedoch aus pflanzengesundheitlichen Gründen auf ca. 230.000 ha begrenzt. Die für die Region bedeutenden Inputstoffe

46 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte sind Getreidestroh, Silomais und Energieholz, weil die Voraussetzungen für die Verwendung dieser Energieträger aufgrund der natürlichen Bedingungen und techni- schen Möglichkeiten am günstigsten ausfallen. Unter teilräumlicher Betrachtung verfügt der Altkreis Demmin mit den großen Grün- und Ackerlandflächen über die größten Potenziale. An zweiter und dritter Stelle befinden sich die Altkreise Meck- lenburg-Strelitz und Müritz, wo der Wald- und Seenanteil höher ist sowie die Natur- schutzgebiete große Flächen einnehmen. Die Region verfügt derzeit über 70 Biogasanlagen, deren Flächenbedarf regionsintern Landkreisweit gedeckt ist und insgesamt 5,2 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmacht. Die ausreichende Flächenverfügbarkeit zur Herstellung erneuerbarer Energien aus Biomasse auf Flächenverfügbar- Kreisebene ist damit ausreichend. Innerhalb des Landkreises bestehen jedoch keit zur EE-Nutzung Unterschiede. Im nördlichen Teilraum (Region Demmin) sowie östlich der Stadt Neubrandenburg befinden sich Konzentrationsräume, in denen die Flächenbedarfe so hoch sind, dass ein Ausbau weiterer Biogasanlagen zu Nutzungskonflikten und Flächenkonkurrenzen mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion führen kann. Aktuell gehören die Bereiche Windenergie und Biogas in der Region zu den bedeu- Windenergie und tendsten EE-Sparten. Im Jahr 2010 arbeiteten von den insgesamt 3.400 Beschäftigten Biogas bedeutends- des Energiesektors 43 % im Bereich Windenergie und 20 % im Bereich Biogas. Diese te EE-Sparten Sparten werden auch zukünftig an Bedeutung gewinnen, wobei die dynamischste Entwicklung im Bereich Biomasse erwartet wird. Für den gesamten Sektor Erneuer- bare Energien wird bezüglich Wertschöpfung und Beschäftigtenanzahl bis zum Jahr 2030 eine Verdopplung prognostiziert. Die hier beschriebene positive Entwicklung stellt eine Chance zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region durch Förderung regionaler Energiekreisläufe und Wertschöpfung dar. Vorhandene Konzepte und Aktivitäten Neben der Erarbeitung des REnK Mecklenburgische Seenplatte (Entwurf 2013), das die fachliche Grundlage einer Teilfortschreibung des RREP (2011) im Kapitel „Energie“ darstellt sowie Szenarien für die Entwicklung der EE-Nutzung aufzeigt, ist die Meck- lenburgische Seenplatte bereits seit Jahren in der Förderung alternativer und regene- rativer Energien aktiv. U.a. benennt das REnK eine Reihe von Möglichkeiten, die erneuerbaren Energien unter größtmöglicher Beteiligung der Kommunen, der ansässigen Bevölkerung und Wirtschaftsunternehmen zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung sowie im Einklang mit der Natur und dem Tourismus auszubauen. Denkbare Ansätze sind neben verschiedenen Kooperations-, Träger- und Betriebs- modellen der Aufbau von Strukturen durch Zusammenschlüsse der Stadtwerke und / oder mehrerer Gemeinden zur gemeinsamen Investition in die Produktion erneuer- barer Energien. Seit dem Jahr 2009 zählt die Region zu einer der 25 erkorenen Bioenergieregionen in Bioenergieregion Deutschland, die aus dem vom BMEL initiierten Wettbewerb „Bioenergie-Regionen“ hervorgingen. Gemeinsam mit regionalen Unternehmen, kommunalen Vertretern und weiteren Partnern aus Wissenschaft, Verbänden und Vereinen arbeitet das Netzwerk unter dem Dach des „Landeszentrums für erneuerbare Energien“ in Neustrelitz. Zentrale Ziele sind u.a. die Vermittlung des Themas Bioenergie auf allen Ebenen, die Stärkung der Kauf- und Investitionskraft durch Aufbau regionaler Wirt- schaftskreisläufe und der Schutz von Klima und Umwelt. Verschiedene Projekte werden in den Bereichen der Grundlagenforschung, zur Stärkung des Bewusstseins

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und zur Sensibilisierung bzw. Akzeptanz für erneuerbare Energien, zur Energieeffizi- enz und Wirtschaftlichkeitsoptimierung umgesetzt. SWOT Energie Stärken Schwächen  Fünf Stadtwerke zur Versorgung der  Hohe tägliche PKW-Nutzungsrate Städte Neubrandenburg, Neustrelitz, und geringe regelmäßige ÖPNV- Waren (Müritz), Demmin und Mal- Nutzung chow  Auf die Erfordernisse der neuen  Aktive landkreisseitige Unterstützung Berufsfelder der erneuerbaren und Förderung im Ausbau der Er- Energien nicht angepasste Ausbil- neuerbaren Energien unter Berück- dungsinhalte sichtigung des Artenschutzes  Fehlende konzeptionelle Grundla-  Vom Bund anerkannte Bioenergiere- gen zum Energiesparen in den gion Städten und Gemeinden  Bioenergiedörfer  Hohe Netzentgeltkosten durch  Starkes Interesse und Bewusstsein geringe Bevölkerungsdichte und bei den regionalen Akteurinnen und hohe Netzinvestitionen Akteuren für Erneuerbare Energien Chancen Risiken  Selbständige und preiswerte Ener-  Flächenkonkurrenz und Beein- gieversorgung trächtigung der Lebensqualität und  Finanzielle Teilhabe der Kommunen, des Landschaftsbildes durch Wind- Bürgerschaft und Unternehmen anlagen beim Ausbau der erneuerbaren Energien

Handlungserfordernisse  Schaffung regionaler Energiekreisläufe und raumverträglicher Ausbau regenera- tiver Energien zur Erhöhung des regionalen Mehrwertes und der regionalen Wertschöpfung  Bei der Entwicklung als EE-Regionen Arbeitspotenzial ausschöpfen und Arbeits- markt und Ausbildung daran ausrichten  Einbindung der lokalen Wirtschaftsunternehmen, der Kommunen und der Bevölkerung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien

2.2.7 Kooperationen, Engagement und Identifikation Die im Kapitel 2.1.1 dargestellte geografische Lage bietet der Mecklenburgischen Seenplatte Möglichkeiten, in Kooperation mit anderen Wirtschaftsräumen die eigene regionale Entwicklung zu stärken. Nationale und Auf Bundesebene ist die Mecklenburgische Seenplatte Teilraum des „weiteren grenzüberschrei- metropolitanen Verflechtungsraums Berlin-Brandenburg“, wodurch insbesondere tende Zusammen- Wachstum und Innovation im ländlichen Raum initiiert werden sollen. Der Großraum arbeit Berlin übernimmt hierbei als internationales Wirtschafts- und Innovationszentrum wichtige Motorfunktionen bei der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Entwick- lung des ländlichen Raumes. Durch Aktivierung und Bündelung endogener regionaler Potenziale sollen die eigenen Entwicklungschancen besser genutzt und das eigene Profil gegenüber anderen Regionen geschärft werden.

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Die Region kooperiert in der Euroregion Pomerania mit der Stadt Stettin und deren Umland sowie im Rahmen der transnationalen und grenzüberschreitenden Zusam- menarbeit mit anderen Regionen der Ostseeanrainerstaaten. Die Euroregion Pome- rania wurde 1995 in Stettin mit dem Ziel einer gleichmäßigen und ausgewogenen Entwicklung in allen Teilen der Region gegründet. Seitdem haben sich Kooperations- strukturen zu verschiedenen Handlungsfeldern aus Wirtschaft, Daseinsvorsorge, Kultur, Bildung etc. etabliert. So engagiert sich die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren in der wirtschaftlichen Zusammenar- beit und setzt das deutsch-polnische Projekt „Haus der Wirtschaft“ mit Sitz in Stettin um, in dem deutsche und polnische Unternehmen durch spezifische Beratungs- und Informationsangebote unterstützt werden. Darüber hinaus gelang es der Mecklen- burgischen Seenplatte, in unterschiedlichen grenzüberschreitenden INTERREG- Projekten im Rahmen der „Europäischen territorialen Zusammenarbeit“ Kontakte zu Städten und Regionen des Ostseeraumes aufzubauen und für die eigene regionale Entwicklung zu nutzen.

Seit 2011 besteht der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aus den drei Altkrei- Junger Landkreis sen Demmin, Mecklenburg-Strelitz und Müritz sowie aus der ehemaligen kreisfreien Stadt Neubrandenburg. Das REK dient als gemeinsamer strategischer Handlungsrah- men für den jungen Landkreis und hat u.a. die Erhöhung der regionalen Identität zum Ziel. Weiterhin wurde die Strategische Zielplanung des Landkreises (2014) erarbeitet, in der in einem umfangreichen Beteiligungsprozess mit wichtigen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Verwaltung etc. Grundsätze zur Arbeit und zum Wirken der Kreisverwaltung sowie zentrale Handlungsprämissen definiert wurden. Die Ergebnis- se der Strategischen Zielplanung fließen in das REK ein. Neben den überregionalen Verflechtungen weist die Mecklenburgische Seenplatte Lokale Aktions- eine Reihe von innerregionalen und interkommunalen Beziehungen auf. Im ländli- gruppen chen Raum setzen die drei „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAG Demmin, Mecklenburg- Strelitz und Müritz) erfolgreich Projekte und Maßnahmen innerhalb des Europäi- schen Landwirtschaftsfonds für die integrierte und nachhaltige Entwicklung der ländlichen Regionen um. Die drei LAGs kooperieren auch miteinander und setzen über eine gebietsübergreifende Arbeitsgruppe gemeinsame Projekte um.

Aufgrund des funktional zusammenhängenden Lebens- und Wirtschaftsraumes Stadt-Umland- zwischen der Stadt Neubrandenburg und den umliegenden Gemeinden kooperiert Raum Neubranden- die Stadt mit dem Umland auf Grundlage eines durchgeführten Kooperations- und burg Abstimmungsprozesses und eines darauf aufbauenden Rahmenplans. In verschie- denen Themenfeldern der Stadt- und Umlandentwicklung wie Schule und Bildung, Kultur und Freizeit, Verkehr und ÖPNV, Wohnen, Gewerbe etc. arbeiten die Koopera- tionspartner für die Gewährleistung einer gemeinsam abgestimmten Entwicklung zusammen. Die vorhandenen Vernetzungsstrukturen werden um weitere informelle Kooperatio- nen ergänzt. So wurde die interkommunale Kooperation „DA!SEIN! – Leben im ländlichen Raum“ mit Neustrelitz, Burg Stargard, Penzlin und der Gemeinde Feldber- ger Seenlandschaft gegründet, die die nachhaltige Sicherung der Lebensqualität für die Bevölkerung in der Region durch Zusammenarbeit in den Bereichen Daseinsvor- sorge und Tourismus zum Ziel hat. Weiteres Bündnis ist das seit 1999 bestehende Städtenetz der Mecklenburgischen Seenplatte mit den Städten Malchow, Plau am

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See, Röbel/Müritz, Waren (Müritz) und Neustrelitz. Sie kooperieren in den Hand- lungsfeldern Kommunikation und Zusammenarbeit, Verwaltungsarbeit, Gesundheit und Pflege, Tourismus und Wohnen.

Regionsweite Zusätzlich besteht eine Vielzahl thematischer Arbeitsgemeinschaften und Initiativen. Initiativen und So arbeiten bereits im touristischen Bereich die beiden Reiseregionen Mecklenburgi- Netzwerke sche Seenplatte und Mecklenburgische Schweiz zur gemeinsamen Vermarktung und Außendarstellung zusammen. Weiterhin kooperiert die Mecklenburgische Seenplatte mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg unter dem Label „Das blaue Paradies“ für die gemeinsame Vermarktung der Region als Europas größtes Wassersportrevier. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der wirtschaftlichen Entwicklung, die durch die Arbeit des gemeinsamen Regionalmanagements und der Regionalen Wirtschaftsinitiative (RWI) gestärkt werden soll. Das im Kapitel 2.2.4 genannte Kooperationsprojekt „Zeichen setzen! Standards für einen attraktiven Arbeitgeber“ bspw. hat die Fachkräftegewinnung und –sicherung zum Ziel. In diesem Netzwerk kooperieren Unternehmen aus der Region miteinander, um den Wirt- schaftsstandort zu stärken, Personal zu gewinnen und dann auch zu binden. Ebenfalls haben sich die Jobcenter Müritz und Demmin mit dem Jobcenter Ostholstein zu- sammengetan, um einen gemeinsamen Beschäftigungspakt umzusetzen. Hierbei geht es insbesondere um die Einbindung älterer Langzeitarbeitsloser in ein Arbeitneh- merverhältnis. Zum Thema Gleichstellung von Frauen und Männern in ihrer Vielfalt sind ferner unterschiedliche Netzwerke aktiv, die durch eine Lenkungsgruppe koordi- niert werden.

Breites bürger- Der gesamte Landkreis zeichnet sich durch ein breites ehrenamtliches Engagement schaftliches Enga- aus, das vor allem im ländlichen Raum lange Tradition hat und in der dörflichen und gement kleinstädtischen Gemeinschaft tief verwurzelt ist. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem Ausscheiden älterer Ehrenamtlicher sowie knapper werdender kommunaler Haushalte wird dem ehren- amtlichen Engagement in Zukunft mehr Bedeutung beigemessen. Hier gilt es, eine adäquate Anerkennungskultur in der Region zu etablieren, um das ehrenamtliche Engagement zu fördern ohne dabei Abhängigkeiten zu entwickeln sowie die Nachfol- ge zu sichern. Vorhandene Konzepte und Aktivitäten Die Region ist in überregionalen Kooperationen an der Erarbeitung verschiedener Entwicklungskonzepte (Grenzüberschreitendes Entwicklungskonzept für die Metro- polregion Stettin, Entwicklungskonzept Euroregion Pomerania 2014-2020 u.a.) beteiligt. Eigene Ziele und Handlungsprämissen flossen in die Konzepterstellungen ein und wurden entsprechend berücksichtigt. Auch innerregionale konzeptionelle Grundlagen (Strategische Zielplanung, Regionales Handlungskonzept des Regional- beirates, Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg, Lokale Entwicklungs- strategien der drei LAGs u.a.) wurden erstellt, um gemeinsame Handlungsfelder und Aufgaben zu definieren und konkrete Projekte in Kooperation umzusetzen. Den vielseitigen interkommunalen Kooperationen liegen in der Regel Kooperationsver- einbarungen oder anderweitige Abstimmungsgebote zugrunde, in denen Ziele, Themen und Schwerpunkte sowie Aufgabenverteilung festgelegt sind.

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SWOT Kooperationen, Engagement und Identifikation

Stärken Schwächen  Günstige geografische Lage für Ausbau/  Unzureichende Etablierung Förderung internationaler Kooperations- und Identifikation mit dem strukturen neuen Kreisgebiet  Etablierte transnationale, überregionale und interkommunale Kooperationen  Vielzahl an regionsweiten Initiativen  Große Zahl an Vereinen und bürger- schaftlich organisierten Veranstaltungen  ausgeprägtes bürgerschaftliches Enga- gement (insbesondere im ländlichen Raum) Chancen Risiken  Qualifizierung interkommunaler Koope-  Fehlender Nachwuchs beim rationsstrukturen Ehrenamt infolge des demo- grafischen Wandels  Abhängigkeit einzelner Strukturen vom Einsatz Eh- renamtlicher

Handlungserfordernisse  Stärkung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region  Stärkung des regionalen Images der Mecklenburgischen Seenplatte als Region mit hoher Lebensqualität, zum Leben, Arbeiten, Erholen und Erleben  Weitere Stärkung und Verstetigung der bestehenden Kooperationsstrukturen  Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (u.a. Etablierung der polnischen Sprache in Schulen)  Stärkung der Kooperation zwischen den zentralen Orten (Ober- und Mittelzen- tren)  Intensivierung der Abstimmungen innerhalb des Stadt-Umland-Raumes Neu- brandenburg  Ausbau und Sicherung der straßen- und schienenseitigen Anbindung an die metropolitanen Räume  Schaffung einer angemessenen Anerkennungskultur für das Ehrenamt/ Stärkung des Ehrenamtes zur Sicherung der Nachfolge  Erschließung neuer Themenfelder für die Zusammenarbeit  Förderung der Zusammenarbeit auf Kreisebene

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2.3 Zusammenfassende SWOT Stärken Schwächen  Region der Großschutzgebiete mit  disperse Siedlungsstruktur mit regionaltypischen Siedlungs- und wenigen großen Zentren Dorfstrukturen  Leerstehende und untergenutzte  einzigartige Tourismusregion „Meck- historische Gebäude lenburgische Seenplatte“ mit Allein-  Erschwerung einer flächendecken- stellungsmerkmalen Wasser, Natur- den Versorgung aufgrund disperser parks, Nationalpark, Weltnaturerbe Siedlungsstruktur („starke Marke“)  Bereits ausgedünnte Versorgungs-  Erprobter und aktiver Umgang der netze und unzumutbare Erreich- Region mit dem demographischen barkeiten Wandel  Hohe tägliche PKW-Nutzungsrate  Landwirtschaft als raumprägende und geringe regelmäßige ÖPNV- Branche der Region Nutzung  Großstandort für Gewerbe und  Schwierige sozioökonomische Industrie mit Flugplatz Neubranden- Rahmenbedingungen burg-Trollenhagen  Fehlen von regionalen Produkten  Starker Dienstleistungssektor und  Unzureichende Etablierung und breiter Branchenmix im produzieren- den Gewerbe mit Schwerpunkten in Identifikation mit dem neuen Kreis- der Ernährungswirtschaft, Metallbe- gebiet arbeitung/ Maschinenbau und Auto- motive-Branche  starkes Bewusstsein und Interesse der regionalen Akteurinnen und Ak- teure an Erneuerbaren Energien  Etablierte transnationale, überregio- nale und interkommunale Kooperati- onen Chancen Risiken  Nutzung der Naturpotenziale für die  Überlastungserscheinungen in der Profilierung eines nachhaltigen Tou- Naturlandschaft durch intensive rismus und einer nachhaltigen Land- touristische Nutzungen und kon- wirtschaft ventionelle Landwirtschaft  Weiterentwicklung und Förderung  Schwächung der Wettbewerbsfä- von Veredelungsprozessen in der higkeit Landwirtschaft  Reduzierung des Fachkräftepoten-  Pilotregion/ Vorreiter mit Vorbildcha- zials in Unternehmen / Nachfolge- rakter zum Umgang mit demografi- sicherung schen Wandel  Zunehmende Versorgungsdefizite  Stärkung und Sicherung der Unter- im Bereich Pflege und Medizin nehmen durch aktive Bestandspflege  Tragfähigkeit der Infrastrukturein- und Schaffung optimaler Rahmenbe- richtungen und Leistungen der Da- dingungen seinsvorsorge  Etablierung einer fachkräfteorientier-  Künftige Innovationsfähigkeit ten Unternehmenskultur (Vereinbar-  Flächenkonkurrenz und Beeinträch- keit von Erwerbs- und Privatleben) tigung der Lebensqualität und des  Gewinnung von luftverkehrsnahen Landschaftsbildes durch Windanla- Branchen am Großstandort für Ge-

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werbe und Industrie mit Flugplatz gen Neubrandenburg-Trollenhagen  Ausbau der Verflechtungen zwischen Hochschule und Wirtschaft  Entwicklung von regionalen Wert- schöpfungsketten im Tourismus- und Energiebereich  ausgeprägtes bürgerschaftliches Engagement (insbesondere im ländli- chen Raum)  Identitätsstärkung des Landkreises bei den drei Altkreisen über Koopera- tionsprojekte

Die Bestandsaufnahme und –analyse des gesamten Landkreises wurde mit teilräum- lichen Analysen untersetzt. So konnten unterschiedliche Entwicklungen herausgefil- tert und räumliche Unterschiede in der Region festgestellt werden. Demnach stellen der zentrale Bereich rund um die Naturschutzräume sowie das Oberzentrum Neu- brandenburg und die Mittelzentren die Bereiche mit günstigeren Rahmenbedingun- gen dar. Die nördlichen Teilräume hingegen sowie entlang der östlichen und südli- chen Grenze weisen schwierigere Rahmenbedingungen auf. Bis heute hat sich die Region zur deutschlandweit bekannten Tourismusregion mit hochwertigen Tourismusangeboten, insbesondere im Naturtourismus, entwickelt und weist eine positive tourismuswirtschaftliche Bilanz auf. Die naturräumlichen Gegebenheiten werden als tourismuswirtschaftliches Rückgrat und einzigartiges Potenzial zur weiteren Profilierung des Tourismus verstanden und sollen durch Förderung eines sanften, nachhaltigen Tourismus geschützt werden. Weiterhin ist die Region schon seit über 25 Jahren von tiefgreifenden Abwanderungs- und Alterungsprozessen, sinkenden Geburtenraten und Bevölkerungsverlusten betroffen, denen die Region durch einen aktiven Umgang mit den daraus resultie- renden Herausforderungen begegnet. In den letzten Jahren konnte die Region vielfältige Erfahrungen im Bereich Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge sammeln und innovative Modellvorhaben erfolgreich erproben. Aktuell gilt die Mecklenburgische Seenplatte bundesweit als eine der Vorreiter bei der Bewältigung des demografischen Wandels und hat die Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge als prioritäre Handlungsprämisse festgesetzt. Eine weitere große Herausforderung stellt die Sicherung von qualifizierten Fachkräf- ten dar, die in den letzten Jahren durch anhaltende Abwanderung junger und gut ausgebildeter Menschen sowie konstant sinkende Auszubildenden- und Erwerbstäti- genzahlen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mit dem drohenden Fachkräfteman- gel gehen ein hoher Wissensverlust und mangelnde Innovationsfähigkeit in den einzelnen Wirtschaftsbranchen sowie weitere Versorgungsdefizite in der Region einher. Für die Region insgesamt können sowohl kontinuierliche Entwicklungsprozesse konstatiert als auch neue Trends in den letzten Jahren beobachtet werden. Schon im

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REK aus dem Jahr 2000 wird die Mecklenburgische Seenplatte als eine dünn besiedel- te Region in peripherer Lage mit regionaltypischen Siedlungs- und Dorfstrukturen beschrieben. Weiterhin werden in der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur schwie- rige sozioökonomische und demografische Entwicklungen festgestellt und die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Funktionen der zentralen Orte als Versorger der umliegenden ländlichen Räume dargestellt. Diese Stärken und Schwächen können derzeit weitgehend bestätigt werden. Neben diesen Entwicklungstrends haben sich neue Themen in der Mecklenburgi- schen Seenplatte etabliert und werden als zentrale Ziel- und Aufgabenstellungen in der Regionalplanung verfolgt: Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit in Landwirtschaft und Tourismus sowie regionale Wertschöpfungsketten. Hinter diesen Begriffen verbirgt sich ein erneuertes regionales Bewusstsein für den ländlichen Raum, der durch Nutzung endogener Potenziale und lokaler Ressourcen gestärkt werden soll und mit dem ein neues Identitätsgefühl einhergeht. Ebenso fokussiert sich die regionale Forschungslandschaft auf diese Zukunftsthemen und entwickelt hierzu in regionalen und überregionalen Kooperationen neue technologische und innovative Möglichkeiten und Ideen.

54 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

3 Regionale Entwicklungsstrategie Basierend auf der in Modul 1 durchgeführten Situations- und SWOT-Analyse sowie auf den daraus abgeleiteten Handlungserfordernissen in den sektoralen Themenfel- dern erfolgt die Konzipierung der regionalen Entwicklungsstrategie für die Mecklen- burgische Seenplatte. Weiterhin kristallisierten sich in mehreren Workshops aktuelle und zukünftige Herausforderungen, Zielstellungen und prioritäre Handlungsfelder heraus, die ebenfalls in die regionale Entwicklungsstrategie einflossen. Das Dach bildet das regionale Leitbild, dessen Inhalte sich wie ein Leitfaden von einer gemeinsam getragenen Vision über die strategischen Entwicklungsziele und die einzelnen Ziele in den jeweiligen Handlungsfeldern bis hin zu den Leitprojekten durchziehen. Abb. 15 Schema Regionale Entwicklungsstrategie

Leitbild

Entwicklungsziele

Querschnittsziel

Handlungsfelder

Ziele

Teilziele

Leitprojekte

Quelle: Eigene Darstellung.

complan Kommunalberatung 55 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

3.1 Aktualisierung des regionalen Leitbildes von 2003 Leitbild aus dem Das alte Leitbild „natürlich! Mecklenburgische Seenplatte gesund! Leben – zukunfts- Jahr 2003 fähig! Wirtschaften – europäisch! Denken“ wurde mit verschiedenen Vertretern aus der Region in einem umfassenden Beteiligungsprozess im Jahr 2003 entwickelt und dient seither allen Akteurinnen und Akteuren in der Mecklenburgischen Seenplatte als Orientierung, Identifikation und zur Werbung für die Region. Inzwischen haben sich die sozioökonomischen und demografischen Entwicklungen fortgesetzt, politi- sche Rahmenbedingungen verändert sowie neue Herausforderungen und Themen herausgebildet. Förderstrategien wurden und werden neu ausgerichtet und setzen den Rahmen für die regionale Entwicklung. Dies macht eine Überprüfung und Aktua- lisierung des regionalen Leitbildes notwendig. Grundlage für die Überprüfung stellt die im REK verfasste Situations- und SWOT- Analyse (Modul 1) mit den abgeleiteten Handlungserfordernissen dar. Weitere Überlegungen und Ansätze aus bereits erarbeiteten Konzepten fließen ein und sind bei der Aktualisierung des Leitbildes zu berücksichtigen. Dazu gehören vor allem die „Strategische Zielplanung“ des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, das „Regionale Handlungskonzept 2014-2020“ des Regionalbeirats und das „Regionale Energiekonzept bis 2030“ der Mecklenburgischen Seenplatte. Gegenüberstellung In der folgenden Übersicht werden die aktuellen Handlungserfordernisse als Ergebnis aktuelle Hand- der Situations- und SWOT-Analyse (Modul 1) den einzelnen Leitbildbereichen des lungserfordernisse- Leitbildes gegenübergestellt, um zu ermitteln, inwieweit die Handlungserfordernisse Leitbild in den Leitbildbereichen abgebildet bzw. angesprochen werden. Damit kann die Passfähigkeit und Plausibilität des bestehenden Leitbildes überprüft werden. Abb. 16 Gegenüberstellung Aktuelle Handlungserfordernisse – Leitbild von 2003 natürlich! Mecklenburgische Seenplatte Handlungserfordernisse aus den sektoralen Themen der Regionalentwicklung (Modul 1) gesund! Zukunftsfähig! europäisch! Leben Wirtschaften Denken

Siedlungsstruktur und –entwicklung: Förderung einer kompakten Stadt- und Siedlungs- struktur Sicherung der vorhandenen Siedlungsstruktur

Stärkung der zentralen Orte und ihrer Funktionen Bedarfsgerechte und ausgewogene Wohnraument- wicklung Stabilisierung/ Konsolidierung des Wohnungsmarktes Natur, Umwelt und Klima: Sicherung des Ablaufs ungestörter und vom Men- schen weitgehend unbeeinflusster natürlicher Entwicklungsprozesse im Nationalpark und in den Naturschutzgebieten Entwicklung einer umweltgerechteren Landnutzung und nachhaltigeren Landbewirtschaftung dauerhafter Schutz der Tier- und Pflanzenwelt durch Sicherung und Entwicklung der Lebensräume Verbesserung der Besucherlenkung und -information in den Naturschutzräumen Nachhaltige Funktionssicherung von Boden, Gewässer und Moore

56 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Renaturierung degradierter Moore Verbesserung des Zustandes von Oberflächengewäs- sern und Grundwasser effiziente Verwendung lokaler Ressourcen durch verkürzte Transportwege zur Schonung der Umwelt Waldmehrung Tourismus, Naherholung und Kulturlandschaften: Schutz der Naturräume gegen Übernutzung und negative Folgeerscheinungen durch Kapazitätsgrenz- überschreitungen behutsame und umweltfreundliche Weiterentwick- lung der touristischen Räume Verknüpfung wasser- und landseitiger Tourismusan- gebote

Verknüpfung gesundheits- und wellnesstouristischer Angebote

Weiterentwicklung der Tourismus- und Serviceange- bote Schaffung neuer Angebotsformen/ Ausbau beste- hender Angebote aufgrund sich ändernder Besu- cherstruktur Instandhaltung/ Pflege des Radwegenetzes sowie Ausbau des Radwegenetzes mit Verknüpfung zu anderen Radroutennetzen Sicherung von Fach- und Arbeitskräften in touris- musorientierten Unternehmen Unterstützung bei Umnutzung und Instandhaltung von Guts- und Parkanlagen Erhalt der historischen Bauwerke Bewahrung der historischen Kulturlandschaften durch angepasste Landnutzungsformen (Pflege der Kulturlandschaft) kulturtouristische Erschließung und Schaffung neuer Angebotsformate zur Gewinnung neuer Zielgruppen Marketing- und Vernetzungsmaßnahmen zur nachhaltigen Sicherung und Stärkung der kulturellen Einrichtungen Profilierung der Urlaubsmarke „Mecklenburgische Seenplatte“ Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge: Anpassung des Infrastrukturangebots an die Bevölkerungsentwicklung (Adaption) und an die Bedürfnisse orientiert Abmilderung der Abwanderung und Förderung von Zuwanderung durch Außen- und Innenmarketing, Stärkung der Identifikation mit der Region, Bildungs- arbeit in der Bevölkerung (Prävention) Schaffung bedarfsgerecht flexibler Kinderbetreuung auf Grundlage aktueller Bedarfsanalysen Beförderung einer lebensphasenorientierten Personalentwicklung in Unternehmen und Kommu- nen Aufbau alternativer Bedienformen im ÖPNV Kombination verschiedener Versorgungsleistungen und Anwendung innovativer Versorgungsstrukturen (bspw. Kombi-Bus) Schaffung von Voraussetzungen zum längeren

complan Kommunalberatung 57 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Verbleib in der eigenen Häuslichkeit Aufbau von Netzwerken/ Vernetzungen zur Siche- rung der Pflegbedürfnisse und medizinischen Versorgung Sicherung von leistungsfähigen Verkehrswegen und - netzen zur Gewährleistung einer flächendeckenden Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an der Mobilität Interkommunale Abstimmung über die Sicherstellung der Daseinsvorsorge zur Vermeidung von Doppel- strukturen und Erzeugung von Synergien/Schaffung Kombinationspotenziale Wirtschaft, Wissenschaft und Fachkräfte: Sicherung und Weiterentwicklung des Wirtschafts- standortes Mecklenburgische Seenplatte Förderung einer diversifizierten, KMU-geprägten Wirtschaftsstruktur Sicherung und Weiterentwicklung der regionstypi- schen Branchen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Ernährung Förderung der Produktion und Kommerzialisierung bei Herstellung regionaler Produkte Durchführung von Flurneuordnungsverfahren zur Entwicklung des ländlichen Raumes Förderung der regionalen Wertschöpfungskette zur Bindung der lokalen Kaufkraft, Erhöhung der Identifikation und Erzeugung touristischer Mehrwert Sicherung des zivilen Flugbetriebes am Standort Trollenhagen Aktivierung des gewerblich nutzbaren Immobilienbe- standes aufgelassener Kasernen Interkommunale Koordinierung bei Vermarktung der Gewerbeflächen zur bedarfsgerechten, flexiblen und unternehmerfreundlichen Ansiedlungspolitik und zur Imageverbesserung Bedarfsorientierter und flächendeckender Ausbau leistungsfähiger Kommunikationseinrichtungen und – netze Schaffung einer zuverlässigen, erschwinglichen und hochwertigen Breitbandinfrastruktur Profilierung des Oberzentrums als überregional bedeutender Kern der Region Stärkung der Mittelzentren als regional bedeutsame wirtschaftliche Zentren sowie weitere Profilierung entsprechend ihrer jeweiligen Potenziale Strategien und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, -gewinnung und -haltung, Sicherung der Unterneh- mensnachfolge Maßnahmen zur Reduzierung der Schul- und Berufsschulabbrecherquote Förderung der Weiterqualifizierung in den Bereichen Tourismus, Erneuerbare Energien und Soziales zur Weiterentwicklung der Wirtschaftsbereiche und Qualifizierung der Fachkräfte Stärkung der vorhandenen Bildungsstandorte Sicherung und Weiterentwicklung von Forschung und Entwicklung sowie Förderung/ Unterstützung bei Kooperationen zwischen Unternehmen und For- schungseinrichtungen

58 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Energie: Schaffung regionaler Energiekreisläufe und raumver- träglicher Ausbau regenerativer Energien zur Erhöhung des regionalen Mehrwertes und der regionalen Wertschöpfung Bei der Entwicklung als EE-Regionen Arbeitspotenzial ausschöpfen und Arbeitsmarkt und Ausbildung daran ausrichten Einbindung der lokalen Wirtschaftsunternehmen, der Kommunen und der Bevölkerung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Kooperation, Engagement und Identifikation: Stärkung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region Stärkung des regionalen Images der Mecklenburgi- schen Seenplatte als Region mit hoher Lebensquali- tät, zum Leben, Arbeiten, Erholen und Erleben Weitere Stärkung und Verstetigung der bestehenden Kooperationsstrukturen Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenar- beit (u.a. Etablierung der polnischen Sprache in Schulen) Stärkung der Kooperation zwischen den zentralen Orten (Ober- und Mittelzentren) Intensivierung der Abstimmungen innerhalb des Stadt-Umland-Raumes Neubrandenburg Ausbau und Sicherung der straßen- und schienensei- tigen Anbindung an die metropolitanen Räume Schaffung einer angemessenen Anerkennungskultur für das Ehrenamt/ Stärkung des Ehrenamtes zur Sicherung der Nachfolge Erschließung neuer Themenfelder für die Zusam- menarbeit Förderung der Zusammenarbeit auf Kreisebene

Aus der Übersicht geht hervor, dass die Mehrheit der aktuellen Handlungserforder- nisse mit den Bereichen des aktuellen Leitbildes übereinstimmt bzw. sich darin wiederfindet. Einige Themen werden derzeit nicht mit dem Leitbild angesprochen. Hierzu zählen insbesondere: Sicherung der Daseinsvorsorge, Fachkräftesicherung, Bildung und Weiterqualifizierung, Sicherung der Unternehmensnachfolge sowie Erneuerbare Energien. Diese Themen sind im zukünftigen Leitbild zu berücksichtigen. Berücksichtigung weiterer Konzepte und strategischer Überlegungen In der Strategischen Zielplanung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Strategische wurden Handlungsprämissen und Wirkungsziele vereinbart, die die Grundlagen für Zielplanung des die Steuerung und das Handeln in der Verwaltung bilden. Demnach sind u.a. die Landkreises Meck- kommunalen Rahmenbedingungen zum Erhalt und zur Gewinnung von Unterneh- lenburgische men, zur Fachkräftegewinnung und -sicherung sowie zum Erhalt und zur Erhöhung Seenplatte der Arbeitsplätze im Kreisgebiet zu optimieren. Weiterhin soll das kommunale Handeln so ausgerichtet sein, dass die Anzahl der Personen, die von Transferleistun- gen abhängig sind, sich nicht erhöht bzw. Impulse zur Reduzierung gesetzt werden. Neben den Handlungsprämissen sind in der Zielplanung sechs Leitbildbereiche festgelegt, die es bei der Leitbildentwicklung zu berücksichtigen gilt: Zukunftsorien-

complan Kommunalberatung 59 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

tierte Energien; Bildung; Wirtschaft, Arbeit und Innovation; Tourismus und Kultur; Familie, Jugend, Gesundheit sowie Verwaltungsstrukturen. Regionales Hand- Das Regionale Handlungskonzept 2014-2020 des Regionalbeirats hat sich ebenfalls lungskonzept 2014- mit dem aktuellen Leitbild auseinandergesetzt und liefert hierzu wichtige Hinweise 2020 des Regional- und Anmerkungen. Unter der Zielstellung „gesund! Leben“ wird ein Bekenntnis zur beirats Familienfreundlichkeit im öffentlichen Leben und zur gesunden Lebensweise vorge- schlagen. Die Gesundheit der Bevölkerung und ihrer Gäste durch Bewegung, Sport und ausgewogener Ernährung, möglichst mit regionalen Produkten, ist zu stärken. Ebenso spielen die Themen Kultur und Bildung sowie innovative Lösungen für die Sicherung der Daseinsvorsorge eine wichtige Rolle und sollten im Leitbild verankert werden. Unter dem Anstrich „zukunftsfähig! Wirtschaften“ sind die Themen Fach- kräftesicherung, lebenslanges Lernen, die Hochschule als Standortfaktor sowie eine familienfreundliche Unternehmenskultur mit einzubeziehen. Innerhalb der Zielstel- lung „europäisch! Denken“ schlägt der Regionalbeirat vor, eine dem demokratischen Grundverständnis entsprechende Willkommenskultur und Gastgebermentalität für ausländische Arbeitnehmer, Asylsuchende, Flüchtlinge, Migranten und Touristen zu integrieren. Zur Förderung von gleichberechtigtem Zugang und Erreichbarkeit zu sozialen, bildungs- und freizeitbezogenen sowie kulturellen Angeboten wird das Ziel „sozial/ chancengleich! Teilhaben“ empfohlen, womit Schlagworte wie Inklusion, soziale Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen verbunden sind. Hierbei spielen Vereine, Verbände und bürgerschaftliches Engagement eine bedeutende Rolle. Regionales Energie- Das Regionale Energiekonzept bis 2030 für die Mecklenburgische Seenplatte greift konzept bis 2030 das aktuelle Leitbild auf und formuliert für die Region das Leitmotto: „Zielstrebig zur für die Mecklenbur- Energieregion – mit lokaler Beteiligung und im Einklang mit Natur und Tourismus“. gische Seenplatte Ziel ist es, den Landkreis bis zum Jahr 2030 zu einer Erneuerbare Energie-Region auszubauen, deren Energiebedarf aus der regionalen Energieerzeugung gedeckt wird. Der Ausbau soll im Einklang mit den Interessen und Entwicklungsoptionen des Landkreises wie gesundes Leben, Schutz und Pflege der natürlichen Lebensgrundla- gen, Weiterentwicklung der hochwertigen Tourismusregion und unter möglichst großer lokaler Beteiligung der Bevölkerung, der Kommunen und der ansässigen Unternehmen zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung erfolgen.

60 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

3.2 Regionales Leitbild „natürlich! Mecklenburgische Seenplatte“ Das Leitbild hat im Wesentlichen nach wie vor Gültigkeit und bleibt in seiner Struktur Leitbild weiterhin erhalten. Es wird um aktuelle Themen und neue Herausforderungen ergänzt. Die tragfähig augenmerklich größte Veränderung betrifft den Wechsel der Überschrift von „euro- päisch! Denken“ zu „gemeinsam! Handeln“. Ausgehend vom europäischen Gedanken wird der Ansatz um innerregionale und interkommunale Kooperations- und Identifi- kationsaspekte erweitert, die über das Denken hinausgehen und gemeinsames Handeln erzeugen sollen. Das aktualisierte regionale Leitbild stellt sich wie folgt dar:

natürlich! Mecklenburgische Seenplatte Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt über eine einzigartige Natur mit einem hohen Anteil an Wald- und Seengebieten, die in ihrer Ursprünglichkeit und Vielfältig- keit einmalig sind. Sie bilden eine wichtige Grundlage für eine leistungsstarke und zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur sowie für eine gesunde und hochwertige Lebens- und Wohnqualität. Die typische ländlich geformte Siedlungsstruktur ist prägend und identitätsstiftend zugleich. Innnovation, Kreativität, Verantwortung und regionale Wertschöpfung sowie Verwendung vorhandener lokaler Ressourcen sind die kenn- zeichnenden Facetten der Mecklenburgischen Seenplatte und prägen sie als erstklas- sige Tourismusregion im Einklang mit Natur und Landschaft sowie mit lebenswerten Orten zum Wohnen, Arbeiten, Erleben und Erholen. gesund! Leben

In der Mecklenburgischen Seenplatte zu leben, ist eine bewusste Entscheidung zugunsten der Vorzüge eines gesunden Lebens in und mit der Natur.

Der Müritz-Nationalpark und die vier Naturparks sowie die attraktiven Landschafts- räume stehen als bedeutende Schutzgebiete für die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt im Fokus, die als natürliche Lebensgrundlage geschützt, gepflegt und behutsam entwickelt werden. Weiterhin verfügt die Mecklenburgische Seenplatte mit der charakteristischen ländlichen Siedlungsstruktur über wertvolle historische Kultur- landschaften mit regionstypischen Erscheinungsbildern. Hierzu gehören die Park- und Gutslandschaft der Mecklenburgischen Schweiz, die Hohenzieritz-Prillwitzer- Penzliner Parklandschaft, die Ivenack-Wolde-Tützpatz-Gültzer Park- und Gutsland-

complan Kommunalberatung 61 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte schaft sowie die Zentralmecklenburgische Park- und Gutslandschaft und Lennéparks. Die Sicherung eines funktionsfähigen Naturhaushaltes, der empfindlichen histori- schen Kulturlandschaftsräume sowie die Bewahrung und standortgerechte Entwick- lung in den Dörfern und Städten sind notwendige Voraussetzungen für den Erhalt einer hohen Lebens- und Erlebnisqualität für die Bewohner, ihre Gäste und für die regionale Identität.

In der Mecklenburgischen Seenplatte können die Menschen ihre nachhaltige, be- wusste Lebensweise ausleben, bei der auf umweltverträgliche und integrierte Mobilität, regionale Energie und Wirtschaftskreisläufe, hochwertige Kultur- und Bildungsangebote, gesunde Ernährung aus regionalen Erzeugnissen, Sport und Bewegung großen Wert gelegt wird. In allen Teilräumen des Landkreises sind vielfäl- tige kulturelle, bildungs-, freizeitbezogene und soziale Angebote in guter Erreichbar- keit verfügbar, womit die hohe Lebensqualität in der Region gesichert ist. Die unein- geschränkte Zugänglichkeit von infrastrukturellen Angeboten wird für die unter- schiedlichen Zielgruppen bereitgestellt und sichert die Inklusion, soziale Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen als essentielle Voraussetzungen für ein würdi- ges Leben.

Innovative Ideen sind entscheidend, um die sozialen und technischen Infrastruktur- einrichtungen auch langfristig und in den dünn besiedelten Räumen erhalten zu können und werden in der Region seit Jahren mit höchster Priorität vorangebracht. Die Mecklenburgische Seenplatte ist bundesweit Vorreiter auf dem Gebiet modell- hafter Ansätze zur Sicherung der Daseinsvorsorge und hat es geschafft, Lösungsan- sätze praxistauglich und übertragbar zu gestalten. zukunftsfähig! Wirtschaften

Zukunftsfähig Wirtschaften heißt, von den Erfahrungen und Möglichkeiten in der Region zu profitieren und diese sinnvoll mit neuen Ideen, Technologien und Know- how zu verbinden, sowie mit gezielt ausgebildeten, engagierten Menschen erfolg- reich weiter zu entwickeln.

Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt mit den regionstypischen Branchen Land- wirtschaft und Nahrungsmittelproduktion sowie mit dem prosperierenden Touris- mussektor, dem breit aufgestellten produzierenden Gewerbe und Dienstleistungs- sektor über eine leistungsstarke und profilierte Wirtschaftsstruktur. Als neuer Wirtschaftszweig hat sich der Bereich Erneuerbare Energien etabliert, wodurch neue Impulse für die Wirtschaft und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen wurden. Unter dem Motto „Aus der Region, für die Region“ ist die Wertschöpfung, insbesondere bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen und bei der Bereitstellung von Erneuerbaren Energien, von der Produktion bis zum Endverbraucher regional ausgerichtet, womit die Kaufkraft in der Region verbleibt und die Leistungsverflechtung gestärkt wird. Damit sind Vermarktungseffekte nach innen und nach außen verbunden, die eine Erhöhung des touristischen Mehrwertes und der Identifikation bewirken.

Die Region gilt als ein bekannter Standort mit ausgezeichneten Umweltbedingungen und innovativen Ideen, die durch die zahlreichen Kooperationen zwischen den Forschungseinrichtungen und Unternehmen gefördert werden. Zur Neuansiedlung und Bestandspflege von Unternehmen haben der Landkreis, die Kommunen und andere regionale Akteurinnen und Akteure optimale Rahmenbedingungen geschaf- fen und tragfähige interkommunale Kooperationen in den Themenfeldern Fachkräf- tesicherung, Gewerbeflächenvermarktung und Imageverbesserung etabliert.

62 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Neben einer unternehmerfreundlichen und flexiblen Ansiedlungspolitik werden verschiedene Maßnahmen und Strategien für die Fachkräftegewinnung und - sicherung sowie für die Unternehmensnachfolge erfolgreich umgesetzt. Die in der Region ansässigen Wirtschaftsbetriebe und öffentlichen Einrichtungen setzen auf eine familienfreundliche Unternehmenspolitik und unterstützen aktiv bei der Verein- barung von Beruf und Familie. Neben Strategien zu flexiblen Arbeitszeiten und -orten kooperieren die Unternehmen mit den Kinderbetreuungseinrichtungen zur Umset- zung bedarfsgerechter und flexibler Betreuungsangebote. Zur Generierung von Innovationen und hoch spezialisierten Fähigkeiten sowie zur Bereicherung von fachlichem Know-How investieren die Unternehmen in qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildungsangebote für ihre Fachkräfte und bleiben auf diese Weise konkur- renzfähig gegenüber anderen Wirtschaftsräumen. gemeinsam! Handeln

Das gemeinsame Handeln stärkt jede Teilregion sowie jede Akteurin und jeden Akteur innerhalb der Mecklenburgischen Seenplatte, aber auch die Partner und lässt voneinander profitieren, um die Herausforderungen der wirtschaftlichen, demografi- schen und ökologischen Entwicklungen zu meistern.

Ausgehend von der günstigen geografischen Lage der Mecklenburgischen Seenplatte in der Mitte Europas und zwischen den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Stettin und der Öresund-Region hat die Mecklenburgische Seenplatte alle Möglichkeiten zur Anbindung an die metropolitanen Räume genutzt und vielfältige Partnerschaften in unterschiedlichen Themenfeldern auf internationaler und interregionaler Ebene verstetigt sowie neue Themen aufgegriffen. Auf diese Weise konnten neue Wirt- schafts- und Wissenschaftsbeziehungen aufgebaut und gemeinsame Projekte zur Profilierung des Wirtschaftsstandortes Mecklenburgische Seenplatte initiiert und verwirklicht werden.

Weiterhin erfolgte unter großer lokaler Beteiligung der Bevölkerung, Kommunen und ansässigen Unternehmen der Ausbau zur Erneuerbare Energie-Region. Der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden sind sich der zukünftigen schwierigen Rahmenbe- dingungen bewusst und bewältigen gemeinsam u.a. in Stadt-Umland-Kooperationen die Aufgaben zur Sicherung der Daseinsvorsorge, um ein angemessenes Niveau in den Bereichen Infrastrukturausstattung und Versorgung zu halten.

Die Bevölkerung sowie die regionalen Akteurinnen und Akteure fühlen sich mit der Region Mecklenburgische Seenplatte stark verbunden und bewältigen gemeinsam ihre Aufgaben verantwortungsbewusst in regionaler und interkommunaler Zusam- menarbeit. Netzwerke, Vereine und bürgerschaftliches Engagement spielen hierbei eine aktive Rolle und stellen in der Zusammenarbeit wichtige Partner dar. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Belebung in den Städten und Dörfern und werden als unverzichtbare Helfer vor Ort für ihr bürgerschaftliches Engagement unterstützt und angemessen gewürdigt. Ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Asylsu- chende, Migranten und Touristen treffen in der Mecklenburgischen Seenplatte auf eine offene, gastfreundliche Willkommenskultur, in der die gesellschaftliche Vielfalt wertgeschätzt wird. Hiermit sind insbesondere vor dem Hintergrund des demografi- schen Wandels Chancen, Potenziale und Ressourcen verbunden, die in der Mecklen- burgischen Seenplatte zur Fachkräftesicherung, zur Stärkung des gesamtgesellschaft- lichen Zusammenhalts, zur Förderung der Inklusion und zur Imageverbesserung nach innen und außen ergriffen und genutzt werden.

complan Kommunalberatung 63 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

3.3 Strategische Entwicklungsziele Aus dem aktualisierten Leitbild für die Mecklenburgische Seenplatte werden folgen- de fünf strategische Entwicklungsziele als übergeordnete und sektorübergreifende Ziele abgeleitet:

 Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit

 Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevölkerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge

 Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Tourismusdestination „Mecklenburgische Seenplatte“

 Erhalt und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes für die Be- völkerung und ihrer Gäste

 Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen

Die strategischen Entwicklungsziele konkretisieren das Leitbild und zeigen auf, welche prioritären und gesamtregional bedeutsamen Ziele und Strategien zu verfol- gen sind, um die Region in ihrer Gesamtheit sowie die unterschiedlichen Teilräume innerhalb der Region zukunftsfähig zu gestalten und nachhaltig zu entwickeln. Querschnittsziel: Hierbei ist der Anspruch an eine an Lebensphasen orientierte Gleichstellung von Gleichstellung von Menschen in ihrer Vielfalt (bezüglich Geschlecht, Einkommens-, Herkunfts-, Soziali- Frauen und Män- sierungsunterschieden, sexueller Orientierung, körperlicher und geistiger Konstituti- nern sowie Gewähr- on) und Gewährleistung von Nichtdiskriminierung umzusetzen. Aus diesem Grund leistung von wird ein über alle Handlungsfelder und Ziele stehendes Querschnittsziel formuliert: Nichtdiskriminie- rung  Gleichstellung von Frauen und Männern, Gewährleistung von Nichtdiskrimi- nierung

64 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

4 Handlungsfelder Aus den strategischen Entwicklungszielen werden in fünf definierten Handlungsfel- dern als thematische Bereiche konkrete Ziele abgeleitet, die die inhaltlichen Schwer- punktsetzungen darstellen und die angestrebte regionale Entwicklung befördern sollen. Diese Ziele werden durch konkrete Teilziele untersetzt, um eine spätere Evaluierung der gesetzten Ziele zu ermöglichen. Die Teilziele sind so formuliert, dass sie eine nachvollziehbare Verbindung zwischen den Zielen in den Handlungsfeldern und nachfolgenden Leitprojekten auf der Umsetzungsebene herstellen. Eine spätere Überprüfung des Zielerreichungsgrades der gesetzten Ziele erfolgt durch die Benen- nung von entsprechenden Prüfindikatoren (siehe Kap. 6.3). Diese Ziele und die dafür umzusetzenden Maßnahmen gehen mit den grundsätzli- chen Zielen der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, der Berücksichtigung des demografischen Wandels und der interkommunalen Zusammenarbeit konform. Folgende fünf Handlungsfelder werden für das Regionale Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte definiert:  HF 1: Natur, Landschaft und Landnutzung  HF 2: Tourismus und Kultur  HF 3: Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität  HF 4: Wirtschaft, Fachkräfte, Energie  HF 5: Kooperation und Identifikation

HF 1 Natur, Landschaft und Landnutzung Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt über vielfältige Natur- und Landschafts- räume, die mit der Müritz als größter Binnensee Deutschlands, dem Müritz- Nationalpark sowie mit den vier Naturparken „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“, „Nossentiner/Schwinzer Heide“, „Feldberger Seenlandschaft“ und „Flusslandschaft Peenetal“ weitläufige Schutzräume für die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt bieten. Ferner erstrecken sich vom zentralen bis nördlichen Bereich charakteristische Halboffen- und Offenlandschaften, die kennzeichnend und prägend für die Region sind. Der größte Handlungsbedarf liegt in der Renaturierung der degradierten Moore, die derzeit die größten CO₂-Determinanten darstellen. Die Mecklenburgische Seenplatte ist in ihrer Gesamtheit eine ländlich geprägte Region mit hohen Anteilen an Großschutzgebieten sowie Wald-, und Seengebieten, in der die Umweltbedingungen sehr gut sind. Die intakten Naturräume und Ökosysteme bilden als natürliche Lebensgrundlage für Flora und Fauna sowie für die Bevölkerung das Fundament für die hohe Lebensquali- tät und Gesundheit der Einheimischen und ihrer Gäste. Mit dem unverwechselbaren Charakter von Natur und Landschaft sind positive Imagewirkungen nach innen und nach außen verbunden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Identitätsstiftung bei den Einheimischen und transportieren ein positives Bild der Mecklenburgischen Seenplatte in die Welt. Die damit einhergehende überregionale und nationale Ausstrahlungskraft erhöht den Bekanntheitsgrad der Region als Ort zum Leben und Arbeiten in gesunder Umgebung, zum naturnahen Erleben, Entspannen und Erholen sowie als Ort für Raumpioniere mit viel Platz zum Erproben und Erzeugen von Innovationen. Damit sind positive Entwicklungsimpulse in der Gesundheits- und

complan Kommunalberatung 65 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Tourismuswirtschaft und im Bereich Forschung und Entwicklung verbunden, die eine wichtige Säule für den Wirtschaftsstandort Mecklenburgische Seenplatte darstellen. Somit sind der Naturhaushalt sowie die vorhandenen natürlichen Ressourcen zu bewahren, zu pflegen und nachhaltig weiterzuentwickeln. Die Funktionsfähigkeiten der Böden, Moorböden und Gewässer sind durch Sicherungs- und Wiederherstel- lungsmaßnahmen zu schützen bzw. zu verbessern. Im Gutachterlichen Landschafts- rahmenplan der Mecklenburgischen Seenplatte (2011) werden eine Reihe von Erfordernissen und Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege der Natur- und Land- schaftsräume definiert, die es gilt, schrittweise umzusetzen. Weiterhin spielt die Förderung nachhaltiger Landnutzungsformen eine zentrale Rolle, weil damit die Biodiversität und stabile Ökosysteme geschützt und gesichert werden. Die regionsty- pischen Landschafträume sind zu schützen, zu erhalten und als unverwechselbares Merkmal der Mecklenburgischen Seenplatte behutsam weiterzuentwickeln. Folgende Ziele und Teilziele werden im Handlungsfeld Natur, Landschaft und Land- nutzung definiert:

Ziel 1

Dauerhafte Bewahrung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Nutzungsfähigkeit der vorhandenen natürlichen Ressourcen

Teilziele  Nachhaltige Sicherung der Funktions- und Leistungsfähigkeit der Böden  Schutz der Moore und Renaturierung von degradierten Moorböden  Nachhaltige Entwicklung der Gewässer  Erhalt und Verbesserung des Zustandes und der ökologischen Funktions- fähigkeit der Seen, Kleingewässer und Fließgewässer  Sicherung der hohen Luftqualität und Schutz des Klimas durch eine darauf ausgerichtete Siedlungs-, Verkehrs- und Gewerbeentwicklung  Nutzung des Instruments der Flurneuordnung für ökologische Zielsetzun- gen  Schrittweise Umsetzung des Gutachtlichen Landschaftsrahmenplans

Ziel 2

Sicherung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Landnutzung

Teilziele  Förderung von umweltschonenden Bewirtschaftungsmethoden in Land- und Forstwirtschaft  Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt bei Nutzpflanzen und Nutz- tieren (Agrarbiodiversität)  Schutz und langfristige Sicherung der natürlichen Artenvielfalt

66 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Ziel 3

Nachhaltige Sicherung, Pflege und Entwicklung der naturraumtypischen Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft als unverwechselbares Merkmal der Region

Teilziele  Pflege, Erhalt und nachhaltige Sicherung der regionstypischen Offenland- schaften, Halboffenlandschaften und Grünlandflächen  Schutz und Pflege der landschaftstypischen Vegetationsstrukturen

HF 2 Tourismus und Kultur Aufgrund der vielfältigen naturräumlichen Ausstattung verfügt die Region über reichhaltige Natur-, Wassersport-, Wander-, Rad- und Reitmöglichkeiten sowie über Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung. Des Weiteren sind nicht nur vielfältige kulturelle Angebote sondern auch sehenswürdige historische Altstädte und Ortsker- ne sowie historisch wertvolle Schlösser, Guts- und Herrenhäuser mit Parkanlagen in der Mecklenburgischen Seenplatte verortet. Die Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte ist als Tourismusdestination bundesweit bekannt und beliebt. Seit vielen Jahren verzeichnet die Region eine dynamische Entwicklung des Tourismus, womit sich der Tourismussektor zu einer tragenden Wirtschaftskraft etabliert hat. Abwechslungsreiche natur- und kulturbezo- gene touristische Angebote mit hohen Qualitätsmerkmalen prägen die Tourismus- branche. Die breite Aufstellung bietet unterschiedlichen Nutzern die Möglichkeit zum Erholen, Sport und Erleben. Diese Stärken gilt es weiter zu profilieren, um neue Zielgruppen zu erschließen und das Reiseziel der Mecklenburgischen Seenplatte zu stärken. Hierzu gehören insbesondere die Entwicklung neuer zielgruppenorientierter, barrierefreier Angebote, die weitere Verbesserung der Servicequalitäten sowie die Erweiterung bestehender Angebote durch Verknüpfung. Zur Erhöhung des Bekannt- heitsgrades und optimalen Vermarktung sind die bisherigen Marketingaktivitäten unter einem gemeinsamen strategischen Rahmen konsequent fortzuführen. Die touristische Weiterentwicklung ist behutsam und im Einklang mit der Natur voranzutreiben, um die sensiblen Naturräume als natürliche Lebensgrundlage zu erhalten und zu schützen. Der sanfte Tourismus, der in der Region schon seit vielen Jahren erfolgreich vorangetrieben wird, ist auch zukünftig weiter zu stärken. In diesem Zusammenhang wird der Sicherung und Weiterentwicklung der Besucherlen- kung eine hohe Bedeutung beigemessen, um die Besucher entlang der vorgegebenen Wegeführungen zum Schutz der sensiblen Naturräume zu führen. Weiterhin bietet eine qualifizierte Besucherlenkung eine gute Orientierung in der Region und stärkt das Binnenmarketing durch die Erlebbarmachung anderer Teilräume. Große Potenziale zur weiteren touristischen Erschließung stellen die derzeit unterge- nutzten und leerstehenden historisch wertvollen Gutsanlagen, Herrenhäuser und Schlösser dar, die durch bauliche Aufwertung und durch Nachnutzung mit wirtschaft- lich tragfähigen Konzepten wiederbelebt werden sollen. Dies stärkt nicht nur die

complan Kommunalberatung 67 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Tourismuswirtschaft, sondern bereichert das kulturelle Leben in der Region und stärkt die Identifikation der Einheimischen mit der Mecklenburgischen Seenplatte. Durch Reaktivierung der historisch wertvollen Orte wird das kulturelle Erbe wieder- belebt sowie für Generationen gesichert und erfahrbar gemacht. Ebenso gilt es, das kulturelle Leben zum Erhalt der Lebensqualität für die Bevölke- rung und zur Steigerung der Attraktivität der Region zu pflegen und zu stärken. Hierzu gehören kulturelle Angebote wie Museen, Konzertsäle, Theater und Großevents aber auch kleinteilige kulturelle Aktionen und Angebote, die wichtige lokale Ankerpunkte bei den Einheimischen darstellen. Folgende Ziele und Teilziele werden im Handlungsfeld Tourismus und Kultur defi- niert:

Ziel 1

Behutsame und umweltverträgliche Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft durch Profilierung und Verknüpfung der Segmente Natur-, Wasser- und Gesund- heitstourismus sowie Kultur- und Städtetourismus

Teilziele  Entwicklung der Tourismusdestination Mecklenburgische Seenplatte als starke Marke  Verbesserung der Service- und Dienstleistungskette  Stärkung und Verknüpfung der touristischen Angebotsvielfalt, auch durch Publikationen  Stärkung der Vor- und Nachsaisonangebote und Profilierung der Region als Kurzreiseziel  Etablierung nachfrageorientierter und zielgruppenspezifischer touristi- scher Angebote  Verknüpfung wasser- und landseitiger Angebote zur Erschließung neuer Zielgruppen  Qualifizierung und Erhalt der Radwege als verkehrssicheres und attraktives Radwegenetz für den Alltagsverkehr und für den Tourismus  Qualifizierung und Erhalt der touristischen Wegeführungen und der beglei- tenden Infrastruktureinrichtungen  Sicherung und Weiterentwicklung der Besucherlenkung

68 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Ziel 2

Wirtschaftliche und touristische Erschließung kulturhistorisch wertvoller Gebäu- deensembles

Teilziele  Wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung leerstehender oder ungenügend genutzter historisch wertvoller und denkmalgeschützter baulicher Ensem- bles (Schlösser, Gutshäuser und -anlagen, Parkanlagen)  Erhalt, Instandsetzung und bauliche Aufwertung der historisch wertvollen denkmalgeschützten baulichen Ensembles

Ziel 3

Langfristige Sicherung und Profilierung der vielfältigen Kunst- und Kultureinrich- tungen

Teilziele  Langfristiger Erhalt der thematisch breit gefächerten musealen Angebote und Ausstellungen  Stärkung der Kooperations- und Vernetzungsstrukturen der kulturellen Einrichtungen zur gemeinsamen Angebotsentwicklung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit  Erhalt, qualitative Weiterentwicklung und Vermarktung der regional und überregional bedeutenden kulturellen Großevents  Nachhaltige Sicherung und Förderung der kleinteiligen, lokal wirkenden kulturellen Angebote

HF 3 Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität Wie aus der Bestandsaufnahme in Modul 1 hervorgeht, werden der demografische Wandel sowie die gravierenden Folgen auf die Siedlungsstrukturen und die Sicherung der Leistungen der Daseinsvorsorge in der Mecklenburgischen Seenplatte als Chance begriffen, die es gilt aktiv zu gestalten. Schon vielfach nahm die Region an Modell- vorhaben der Raumordnung teil, in der innovative Lösungsansätze erprobt und wissenschaftlich begleitet wurden. Die Mecklenburgische Seenplatte ist mittlerweile Vorreiter auf dem Forschungsgebiet der Daseinsvorsorge und der Entwicklung ländlicher Räume und verfügt über vielfältige Erfahrungen, zukunftsfähige und kosteneffiziente Infrastrukturangebote als Pilotvorhaben zu erproben. Diese For- schungstätigkeiten sind als Stärke zu verstehen, die es als Aushängeschild und für den Identifikationsprozess zu nutzen gilt. Die Mecklenburgische Seenplatte ist mit einer Vielzahl an kleinen dispersen Siedlun- gen und wenigen großen Städten und Zentren eine ländliche, agrargeprägte und dünn besiedelte Region. Die damit verknüpften regionalen Stärken wie hohe Anteile unversiegelter Flächen, Wald- und Seengebiete, weitläufige Landschaftsräume, viele erhaltene harmonische Kulturlandschaften, ein hohes Maß an Ruhe und Platz stellen

complan Kommunalberatung 69 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte erhebliche Potenziale für den Natur-, Kultur- und Gesundheitstourismus, für den Natur- und Umweltschutz sowie für die Erzeugung und Entwicklung von Innovationen dar. Das Oberzentrum Neubrandenburg, die drei Mittelzentren Demmin, Neustrelitz und Waren (Müritz) sowie die 14 Grundzentren sind bedeutende Ankerpunkte der Daseinsvorsorge und übernehmen wichtige zentralörtliche Versorgungsfunktionen für die umliegenden ländlichen Räume. Insgesamt sind die angemessene Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Daseinsvorsorge sowie der Erhalt der charakte- ristischen Siedlungsstruktur durch Entwicklung kompakter Siedlungsstrukturen nachhaltig zu sichern. Damit sind insbesondere die Förderung des chancengleichen Zuganges und der Erreichbarkeit sozialer, bildungs- und kultureller Angebote für alle Menschen und der weiteren Entwicklung einer bürgerschaftlichen Teilhabe- und Beteiligungskultur verbunden. Die Betreuung in Kitas und Horteinrichtungen wird derzeit mit differenzierten und stabilen Einrichtungsstrukturen sowie mit guten Auslastungs- und Versorgungsquo- ten in der Region als gut beurteilt. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind bedarfsgerechte und flexible Betreuungsangebote, auch in Kooperation mit den ansässigen Unternehmen, zu entwickeln, wie beispielsweise die Anpassung der Kita- Öffnungszeiten. Die Schul- und Berufsschullandschaft hingegen ist schon seit Jahren von tiefgreifenden Anpassungserfordernissen geprägt, die durch Verfolgung zwei verschiedener Ansätze entwickelt wird. Während die Grundschulen die Bevölkerung in der Region in der Fläche versorgen sollen, setzt man im Sekundarbereich II auf Konzentration in zentralen Orten. Somit sind die Betreuungs- und Bildungsangebote mittel- und langfristig zu sichern und bei notwendigen Anpassungserfordernissen mit Qualitätssteigerungen der Einrichtungen zu verbinden. Einhergehend mit der Verschiebung der Altersstruktur nimmt die Nachfrage bedarfs- gerechter medizinischer und pflegerischer Angebote stetig zu. Ferner sinkt wie in anderen Branchen auch die Erwerbstätigenquote im Ärzte- und Pflegebereich, wodurch sich die Nachfrage an qualifiziertem Fachpersonal erhöht. Zur ausreichen- den und tragfähigen pflegerischen und medizinischen Versorgung der Bevölkerung ist insbesondere die hausärztliche Versorgung zu fördern, die medizinischen und pflege- rischen Leistungen stärker miteinander zu verknüpfen, kooperative Strukturen zu etablieren und ehrenamtliche und niedrigschwellige Angebote als wertvolle Tätigkei- ten zu unterstützen. Zur dauerhaften Sicherung der Erreichbarkeiten von Leistungen der Daseinsvorsorge in allen Teilräumen in der Mecklenburgischen Seenplatte und zur Verbesserung der Erschließung touristischer Ziele gilt es, attraktive und wirtschaftlich tragfähige Mobilitätsangebote zu schaffen, die auch innovative, bedarfsorientierte Bedienfor- men sowie touristische Mobilitätsangebote mit einschließen.

70 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Folgende Ziele und Teilziele werden im Handlungsfeld Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität definiert:

Ziel 1

Nachhaltige Sicherung und behutsame Entwicklung von kompakten Siedlungs- strukturen

Teilziele  Förderung einer auf die Innenentwicklung konzentrierten kompakten Sied- lungsstruktur und die Verbesserung deren Erreichbarkeit durch eine den ländlichen Charakter angepasste Infrastruktur  Erhalt des hohen Anteils an landwirtschaftlichen Flächen und Wald- und Seengebieten durch Förderung einer umweltschonenden Flächenentwick- lung  Erhalt der historisch gewachsenen Städte und Dörfer mit den regionstypi- schen Stadt- und Ortsstrukturen und Erhalt der dörflichen Bausubstanz  Langfristiger Erhalt und Stärkung der Funktionen insbesondere in den Zentralen Orten für die angemessene Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Daseinsvorsorge  Schaffung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen  Sicherung der Leistungen der Daseinsvorsorge (Nachversorgung, Gesund- heitsdienstleistungen, öffentliche Einrichtungen für Freizeit und Kultur) für die lokale Bevölkerung  Förderung des chancengleichen Zugangs und der Erreichbarkeit sozialer, bildungsbezogener und kultureller Angebote für alle Menschen  Förderung einer differenzierten, bedarfsgerechten Wohnraumentwicklung

Ziel 2

Langfristige Sicherung und Erhalt verlässlicher und leistungsfähiger Kinderbe- treuungs- und Bildungsangebote in allen Teilen der Region

Teilziele  Sicherung des hohen Versorgungsgrades und bedarfsgerechte und flexible Weiterentwicklung der Kinderbetreuungsangebote (bspw. bedarfsgerecht- flexible Öffnungszeiten)  bedarfsgerechte Verbesserung der räumlichen Ausstattung von Kitas und Schulen  Bedarfsgerechte Verbesserung der Qualitätsstandards bei Anpassungser- fordernissen  Erhalt der raumbedeutenden Grundschulstandorte  Orientierung und Priorisierung auf Standorte in Zentralen Orten und Erhalt zumutbarer Erreichbarkeiten im weiterführenden Schulbereich

complan Kommunalberatung 71 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Ziel 3

Ausreichende und tragfähige Versorgung mit angemessenen medizinischen und pflegerischen Angeboten für ein lebenswertes Altwerden und würdevolles Leben in allen Teilräumen der Region

Teilziele  Nachhaltige Verbesserung und Stärkung der häuslichen und stationären Versorgung  Förderung des ehrenamtlichen Engagements und niedrigschwelliger Hilfs- möglichkeiten  Aufbau und Stärkung teilregionaler Vernetzungen in der Pflegelandschaft für eine stärkere Verknüpfung zwischen stationärer, teilstationärer und ambulanter Pflege  Aufbau kooperativer Strukturen zur besseren Verzahnung medizinischer und Pflegerisch-sozialer Betreuungsangebote (Bündelung der unterschied- lichen Angebote)

Ziel 4

Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven und tragfähigen Mobilitätsange- botes zur dauerhaften Sicherung der Erreichbarkeit von Leistungen der Daseins- vorsorge in der Region und zur touristischen Erschließung

Teilziele  Nachhaltige Sicherung des flächenerschließenden Straßennetzes  Nachhaltige Sicherung und Entwicklung des SPNV und der regionalen Bus- linien des Hauptnetzes zur schnellen Bedienung der Hauptrelationen  Entwicklung nachfrageorientierter ÖPNV-Angebote als Zubringerverkehr zum Hauptnetz  Entwicklung und Vermarktung bedarfsorientierter, flexibler und langfristig tragfähiger Bedienformen zur besseren Erreichbarkeit außerhalb des ÖPNV-Netzes  Stärkere Verknüpfung von weiteren ÖPNV-Angeboten mit dem Tourismus in der Region  Stärkere Verknüpfung der Stadt- und Regionalverkehre sowie der unter- schiedlichen Verkehrsarten  Verbesserung der Fahrgastinformationsangebote vor und während der Fahrt

HF 4 Wirtschaft, Fachkräfte, Energie Die Mecklenburgische Seenplatte ist eine traditionell agrargeprägte Region, in der die Land- und Forstwirtschaft noch heute raumbedeutsame und imageprägende Wirt- schaftszweige darstellen. Vor allem in den ländlichen Gebieten außerhalb der Natur- schutzräume übernimmt die Landwirtschaft eine Schlüsselfunktion für die Erhaltung dieser Räume, wobei sie unter Berücksichtigung einer raumverträglichen Siedlungs- entwicklung sowie naturschutzrechtlicher und touristischer Belange weiterentwickelt

72 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte und nachhaltig gesichert werden soll. Regionale Produkte sind unter imagegebenden, touristischen Gesichtspunkten und zur Erhöhung regionaler Wertschöpfungsketten zu fördern. Neben der Land- und Forstwirtschaft sind eine Reihe von global agieren- den Unternehmen in der Region ansässig, die durch Schaffung optimaler Rahmenbe- dingungen zu stärken und zu unterstützen sind. Mit Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft soll ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um die regionale Wertschöpfung zu steigern, Wirtschaftsbetriebe zu unter- stützen und die Lebens- und Arbeitsmarktsituation der Einheimischen zu verbessern. Hierzu zählen insbesondere KMU-Förderungen, die Umsetzung von Ausbildungs-, Fachkräfte- und Qualifizierungsstrategien, Vermarktungs- und Imagestrategien und der flächendeckende Ausbau von leistungsfähigen Kommunikationsnetzen. Ein zukünftig bedeutender Standortfaktor und wesentlicher Motor zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung stellt der Bereich der Erneuerbaren Energien dar, der durch Schaffung regionaler Energiekreisläufe und raumverträglichen Ausbau von Erneuerbaren Energien gestärkt werden soll. Dieser Ausbau ist im Einklang mit Natur, Landschaft, Tourismus, Siedlungsentwicklung sowie unter wirtschaftlicher Gewinnbe- teiligung der Gemeinden und der Bevölkerung zu gestalten. Folgende Ziele und Teilziele werden im Handlungsfeld Wirtschaft, Fachkräfte, Energie definiert:

Ziel 1

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Region

Teilziele  Nachhaltige Sicherung und raumverträgliche Weiterentwicklung der regi- onstypischen Wirtschaftszweige Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Er- nährungsgewerbe  Förderung des ländlichen Raums durch Verbesserung der Agrarstruktur und Flurneuordnung  Stabilisierung und Stärkung der global agierenden Wirtschaftsbetriebe und Spitzentechnologien  Erhalt und Weiterentwicklung regionaler Wirtschafts-, Stoff- und Energie- ketten  Förderung der Veredelungsindustrie und des Verarbeitungsgewerbes  Förderung einer umwelt- und tierartengerechteren Erzeugung von land- wirtschaftlichen Produkten

Ziel 2

Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette

Teilziele  Verbesserung der Rahmenbedingungen für Klein- und Mittelunternehmen, Förderung von Klein- und Mittelunternehmen  Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen

complan Kommunalberatung 73 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Qualitätsorientierte Weiterentwicklung und Stärkung regionaler Produkte  Entwicklung und Verbesserung von Vermarktungs- und Imagestrategien zur Verbesserung der Auslastung von Gewerbeflächen und -standorten  Förderung des Innen- und Außenmarketings zur Verbesserung des regio- nalen Images als Wirtschaftsstandortes  Bedarfsorientierter und flächendeckender Ausbau der Kommunikations- netze und –einrichtungen, Vervollständigung der Breitbandversorgung  Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und einer familien- freundlichen Unternehmenskultur  Gewinnung und Sicherung von Fachkräften und Unternehmensnachfolgen  Erhöhung der Ausbildungs- und Berufsschulabsolventenquoten  Förderung von lebenslangem Lernen und Weiterqualifizierungen  Förderung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zur Er- höhung der technologieorientierten Innovationskraft

Ziel 3

Energieeinsparung, Stärkung der Erneuerbaren Energien sowie Erhöhung der Energieeffizienz

Teilziele  Behutsamer Ausbau erneuerbarer Energien unter Berücksichtigung der Belange des Natur- und Freiraumschutzes, der Landschaftspflege, der Tou- rismuswirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft und der ansässigen Bevöl- kerung  Aufbau effizienter Energiesysteme (bspw. Kraft-Wärme-Kopplung, effizien- te Heizungsanlagen)  Steigerung der Akzeptanz und der Mitwirkungsbereitschaft der betroffe- nen und beteiligten Akteurinnen und Akteure

HF 5 Kooperation und Identifikation Die Region weist eine geografisch günstige Lage im Raum zwischen den Metropol- räumen Berlin, Hamburg und Stettin auf, die durch Mitwirkung in mehreren Koopera- tionsräumen für die eigene Regionalentwicklung genutzt wird. Hier gilt es, die bestehenden Strukturen zu erhalten und auszubauen sowie die straßen- und schie- nenseitige Anbindung an die Metropolräume zu sichern. Weiterhin bestehen vielfältige regionale und interkommunale Kooperationen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Darauf aufbauend sind neue Kooperati- onsstrukturen mit den aktuellen Themenfeldern zu etablieren bzw. bereits etablierte Kooperationsstrukturen zu erweitern, um den derzeitigen Herausforderungen wie Sicherung von Leistungen der Daseinsvorsorge, Natur- und Umweltschutz, Touris- mus, Wirtschaft und Fachkräfte mit gemeinsamen Strategien und Entscheidungen begegnen zu können. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und knapper werdender kommunaler Haushalte wird die interkommunale bzw. regionale Zusammenarbeit zur Bewältigung der kommunalen Aufgaben immer wichtiger.

74 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

In diesem Zusammenhang spielt die regionale Identifikation der Akteurinnen und Akteure mit dem noch jungen Landkreis eine bedeutende Rolle. Einerseits kann durch Stärkung der regionalen Identität der Kooperationswille und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erhöht sowie zum andererseits das ehrenamtliche Engagement gefördert werden. Ebenso ist zur Stärkung der Mecklenburgischen Seenplatte als attraktive Lebens-, Arbeits- und Erholungsregion die regionale Identität zu fördern und eine angemessene Willkommenskultur für Neubürger, Flüchtlinge, Fachkräfte, Unternehmen und Gäste zu etablieren. Hierzu empfiehlt sich eine gemeinsame regionale Imagestrategie, die nach innen die Identifikation stärkt und nach außen ein einheitliches, prägendes Bild transportiert. Vor dem Hintergrund der geringen öffentlichen Budgets und sinkendem Erwerbspersonal wird dem Ehrenamt eine hohe Bedeutung beigemessen, die es angemessen zu würdigen gilt. Folgende Ziele und Teilziele werden im Handlungsfeld Kooperation und Identifikation definiert:

Ziel 1

Verbesserung der Vernetzung und Zusammenarbeit der regionalen Akteurinnen und Akteure nach außen und nach innen

Teilziele  Erhalt und Ausbau der transnationalen und überregionalen Kooperations- strukturen  Sicherung und Weiterentwicklung der straßen- und schienenseitigen An- bindung an die metropolitanen Räume  Förderung der regionalen Zusammenarbeit sowie Erhalt und Ausbau der interkommunalen Kooperationsstrukturen

Ziel 2

Erhöhung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region

Teilziele  Stärkung der regionalen Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner sowie regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Mecklenburgischen Seenplatte als eine Region  Förderung eines einheitlich getragenen Images der Region  Schaffung einer angemessenen Willkommenskultur für die Gäste in der Region  Schaffung einer angemessenen Anerkennungskultur für das Ehrenamt  Entwicklung einer bürgerschaftlichen Teilhabe- und Beteiligungskultur

complan Kommunalberatung 75 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

5 Leitprojekte Für jedes Handlungsfeld werden exemplarische Leitprojekte definiert. Sie dienen dazu, die vorgesehenen Ziele zu verwirklichen und einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie zu leisten. Leitprojekte sollen zugleich beispiel- gebend für mögliche Maßnahmen und Projekte sein, die in der Mecklenburgischen Seenplatte bis 2020 mit Hilfe der EU-Strukturfonds ELER, EFRE und ESF im Rahmen des GAK-Rahmenplans sowie des Integrierten Regionalen Entwicklungskonzeptes (IREK) nach dem GRW-Koordinierungsrahmen umgesetzt werden.

Die im Regionalen Entwicklungskonzept beschriebenen Leitprojekte skizzieren das Spektrum möglicher Maßnahmen und Projekte. Folgende Anforderungen und Qualitätskriterien werden an die Leitprojekte gestellt:

 Leitprojekte leisten einen Beitrag zu den definierten Entwicklungszielen und bringen die Region insgesamt voran.  Leitprojekte zielen auf nachhaltige Veränderungen ab.  Leitprojekte haben einen beispielgebenden sektor- und handlungsfeldüber- greifenden Charakter.  Leitprojekte zeichnen sich durch den modellhaften Charakter und übertragba- re Ansätze aus.  Leitprojekte sind Pilotprojekte, die impulsgebend für weitere Aktivitäten und Projekte sind.  Leitprojekte sind umsetzbar und lassen im Förderzeitraum bis 2020 sichtbare Erfolge erwarten.

76 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Initiierung und Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt regionstypi- LP 1 scher Landschaftselemente Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die unterschiedlichen Landschaftsformen wie die Offenlandschaften, Halboffenlandschaften und Grünlandschaften sind unverwechselbares Kennzeichen der Mecklenburgischen Seen- platte und prägen die Natur- und Landschaftsräume in der Region im hohen Maße. Sie stellen bedeutende Lebens- und Rückzugsräume zahlreicher und insbesondere selten gewordener Tier- und Pflanzenarten dar und sind unter Anwendung regelmäßiger Bewirt- schaftungs- oder Pflegemaßnahmen zu schützen. Zielstellung Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sowie zum Erhalt des offenen bzw. halboffenen Charakters der Flächen sind Maßnahmen zum Erhalt regionstypischer Landschaftselemente zu initiieren und umzusetzen. Diese Maßnahmen sind z.T. Bestandteile vorliegender natur- schutzfachlicher Planungen oder gehen mit den darin gesetzten Zielen und Maßnahmen konform (Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan MSE, FFH-Management-Pläne, Naturpark- pläne, Müritz-Nationalparkplan). Regionale Bedeutung Mit Initiierung und Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt regionstypischer Landschafts- elemente wird ein wesentlicher Beitrag zum Natur- und Umweltschutz geleistet, womit im Weiteren positive Effekte auf den Naturraum als attraktives Lebensumfeld sowie für den Naturtourismus, für die Erholung und die Identifikation verknüpft sind. Der Schutz und die behutsame Entwicklung der Naturräume als natürliche Lebensgrundlage sind von besonde- rer regionaler Bedeutung, weil sie das Fundament für eine nachhaltige und zukunftsorien- tierte Regionalentwicklung in der Mecklenburgischen Seenplatte darstellen. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Erhalt und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes für die Bevölkerung und ihrer Gäste Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Natur, Landschaft und Landnutzung  Ziel: Nachhaltige Sicherung, Pflege und Entwicklung der naturraumtypischen Viel- falt, Eigenart und Schönheit der Landschaft als unverwechselbares Merkmal der Re- gion  Teilziele:  Pflege, Erhalt und nachhaltige Sicherung der regionstypischen Offenlandschaf- ten, Halboffenlandschaften und Grünlandflächen  Schutz und Pflege der landschaftstypischen Vegetationsstrukturen Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, ILERL M-V, Landeseigene Förderinstrumen- te zum Schutz der natürlichen Ressourcen (u.a. WRRL, FFH RL, Vogelschutzrichtlinie, Biotop und Artenschutz) Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Fachbehörden des Naturschutzes/ Gemeinden/ Private

complan Kommunalberatung 77 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen dem Müritz- LP 2 Nationalpark und den Naturparken Ausgangssituation / Handlungsbedarf Der Müritz-Nationalpark und die vier Naturparke „Mecklenburgische Schweiz und Kum- merower See“, „Nossentiner/Schwinzer Heide“, „Feldberger Seenlandschaft“ und „Fluss- landschaft Peenetal“ stellen die wichtigen Naturschutzräume in der Mecklenburgischen Seenplatte dar. Alle fünf Schutzräume verfügen über Nationalpark- bzw. Naturparkpläne als konzeptionelle Grundlagen, in denen die jeweiligen Leitbilder und Ziele festgeschrieben sind. Ferner führen sie eigenständige Projekte und Maßnahmen zur Stärkung und Weiterentwick- lung der Naturschutzräume durch und kooperieren mit verschiedenen Partnern. Der unter Beteiligung der Schutzgebietsverwaltungen erstellte der Fachplan „Gutachterlicher Land- schaftsrahmenplan MSE“ ist die gemeinsame Handlungsgrundlage, in der konkrete Ziele und Maßnahmen gebündelt dargelegt sind. Zielstellung Zur erfolgreichen Umsetzung der im Gutachterlichen Landschaftsrahmenplan, in den FFH- Managementplänen und in den Naturparkplänen definierten Maßnahmen und für eine starke Interessensvertretung der naturschutzrechtlichen Belange gegenüber anderen sektoralen Regionalplanungen ist eine intensivere Zusammenarbeit des Nationalparkamtes und der Naturparkverwaltungen sinnvoll und erforderlich. Die Zusammenarbeit kann durch Einbeziehung weiterer relevanter Fachpartner wie dem NABU, des BUND und der Touris- muswirtschaft erweitert werden. Durch Wissenstransfer, Informationsaustausch und gemeinsamer Abstimmung kann die Arbeit in den einzelnen Naturparken bzw. im Müritz- Nationalpark verbessert, Schnittstellen eruiert, Synergien erzeugt und mögliche gemeinsame Projekte und Maßnahmen wie bspw. die Besucherlenkung besser umgesetzt werden. Regionale Bedeutung Der Müritz-Nationalpark und die vier Naturparke haben als natürliche Schutzräume eine wichtige regionale Bedeutung. Mit der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Naturparkverwaltungen und dem Nationalparkamt wird ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und Schutz der Naturschutzräume, zum sanften Naturtourismus, zur Erhöhung der regionalen Identität und Kooperation geleistet. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Erhalt und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes für die Bevölkerung und ihrer Gäste  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Natur, Landschaft und Landnutzung  Ziel: Dauerhafte Bewahrung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Nutzungsfähigkeit der vorhandenen natürlichen Ressourcen  Teilziele:  Nachhaltige Sicherung der Funktions- und Leistungsfähigkeit der Böden  Schutz der Moore und Renaturierung von degradierten Moorböden  Nachhaltige Entwicklung der Gewässer  Erhalt und Verbesserung des Zustandes und der ökologischen Funktionsfähig- keit der Seen, Kleingewässer und Fließgewässer  Sicherung der hohen Luftqualität und Schutz des Klimas durch eine darauf aus- gerichtete Siedlungs-, Verkehrs- und Gewerbeentwicklung  Schrittweise Umsetzung des Gutachtlichen Landschaftsrahmenplan

78 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, ILERL M-V, EFRE, GRW Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Naturpark-/ Nationalparkverwaltung mit jährlich wechselndem Koordinator / Sprecher aus Teilnehmerkreis

Behutsamer Ausbau und nachfrageorientierte Verbesserung der LP 3 touristischen Infrastruktur Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte ist bereits ein überregional bekanntes und beliebtes Reiseziel und verzeichnet seit vielen Jahren eine positive wirtschaftliche Bilanz in der Tourismusbranche. Neue Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel und ein verändertes Reiseverhalten resultieren, sind bei der Weiterentwicklung und Profilierung der für die Region bedeutenden Segmente Natur- und Gesundheits- sowie Städte- und Kultur- tourismus zu berücksichtigen, um auch weiterhin ein Wirtschaftswachstum im Tourismus zu erzeugen und neue Zielgruppen zu erreichen. Zielstellung Einerseits wird die touristische Infrastruktur unter Berücksichtigung der naturschutzrechtli- chen Belange behutsam und nachhaltig weiterentwickelt. Der sanfte Naturtourismus wird schon seit vielen Jahren in der Region erfolgreich betrieben und soll auch zukünftig eine bedeutende Rolle spielen. Deshalb ist eine enge Kooperation zwischen der Tourismuswirt- schaft und dem Naturschutz von hoher Wichtigkeit, die es gilt, weiter zu etablieren und zu unterstützen. Andererseits gilt es, bedarfsorientierte und auf die Zielgruppen zugeschnittene touristische Angebote zu schaffen. Hierzu zählen die weitere Profilierung der gesundheits- touristischen Angebote, die Bestandssicherung und-pflege der Rad- und Wanderwege, inklusive Lückenschließungen, die Verknüpfung von Angeboten unterschiedlicher Touris- mussegmente zur Erschließung weiterer Zielgruppen und die Weiterentwicklung qualitäts- orientierter, mehrsprachiger, barrierearmer, gastfreundlicher und saisonverlängernder Tourismus- und Serviceangebote. Um die Mecklenburgische Seenplatte in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit besser erlebbar zu machen, bieten sich insbesondere solche regionsspezifi- schen Angebote („Übernachten im Gutshaus“, Regionale Küche“, „Naturnahes Erleben“ etc.) an, die die kulturelle Geschichte sowie Werte und Ziele der Region am besten vermitteln und ein positives, prägendes Bild in die Welt transportieren. Regionale Bedeutung Mit dem behutsamen Ausbau und der nachfrageorientierten Verbesserung der touristischen Infrastruktur wird ein wichtiger Beitrag zur Profilierung und weiteren Stärkung der Touris- muswirtschaft als dynamische und zunehmend prägende Wirtschaftsbranche in der Meck- lenburgischen Seenplatte geleistet. Damit sind positive Effekte in der regionalen Wirtschafts- kraft, Beschäftigung und Arbeit sowie in der regionalen Identität verbunden. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Tourismus und Kultur  Ziel: Behutsame und umweltverträgliche Weiterentwicklung der Tourismuswirt- schaft durch Profilierung und Verknüpfung der Segmente Natur-, Wasser- und Ge- sundheitstourismus sowie Kultur- und Städtetourismus

complan Kommunalberatung 79 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Teilziele:  Entwicklung der Tourismusdestination Mecklenburgische Seenplatte als starke Marke  Verbesserung der Service- und Dienstleistungskette  Stärkung und Verknüpfung der touristischen Angebotsvielfalt, auch durch Publi- kationen  Stärkung der Vor- und Nachsaisonangebote und Profilierung der Region als Kurzreiseziel  Etablierung nachfrageorientierter und zielgruppenspezifischer touristische An- gebote  Verknüpfung wasser- und landseitiger Angebote zur Erschließung neuer Ziel- gruppen  Qualifizierung und Erhalt der Radwege als verkehrssicheres und attraktives Radwegenetz für den Alltagsverkehr und für den Tourismus  Qualifizierung und Erhalt der touristischen Wegeführungen und der begleiten- den Infrastruktureinrichtungen  Sicherung und Weiterentwicklung der Besucherlenkung Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, ILERL M-V, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur wirtschaftsnahen Infrastruktur Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Gemeinde/ private

Behutsame Entwicklung historisch wertvoller und denkmalge- LP 4 schützter baulicher Ensembles Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt mit einer Vielzahl an Herren- und Gutshäusern über kulturell wertvolle und architektonisch erhaltenswerte Gebäudeensembles, die von der Geschichte der Gutswirtschaft in der Region zeugen. Einige Herren- und Gutshäuser bilden derzeit Verwaltungs- und Informationsgebäude für die Naturparks. Andere bauliche Anlagen werden nach erfolgter Sanierung und Restaurierung künstlerisch-kulturell, gastronomisch oder für touristische Angebote wie Hotels genutzt. Großes Potenzial bergen die noch unsanierten und leerstehenden historisch wertvollen baulichen Anlagen. Sie können durch Nach- bzw. Umnutzung und bauliche Aufwertung einen erheblichen Beitrag zur weiteren Stärkung der touristischen und kulturellen Entwicklung, zur Verbesserung des Landschafts- bildes und zur Förderung des kulturellen Lebens in der Mecklenburgischen Seenplatte leisten. Zielstellung Ziel ist, durch Entwicklung und Umsetzung wirtschaftlich tragfähiger Nachnutzungskonzepte die noch untergenutzten und im schlechten baulichen Zustand befindlichen historisch wertvollen baulichen Anlagen mit unterschiedlichen Umnutzungs-, Träger- und Finanzie- rungsmodellen wieder zu beleben und auf diese Weise die touristische Angebotspalette in der Region zu erweitern, das kulturelle Leben zu bereichern und für die Einheimischen sowie für die Gäste die historischen baulich-kulturellen Errungenschaften und die regionale Geschichte erfahrbar zu machen. Die Wiederbelebung ist behutsam, im Sinne einer sanften, nachhaltigen Tourismus- und Siedlungsentwicklung umzusetzen, um die sensiblen Natur- und Landschaftsräume sowie die darin lebenden Tiere und Pflanzen a zu schützen. Regionale Bedeutung Durch Reaktivierung der bedeutenden historischen Ensembles wird ein erheblicher Beitrag zur Stärkung des Kulturtourismus und zur Erweiterung kultureller und touristischer Angebote in der Region geleistet. Damit wird die Mecklenburgische Seenplatte als Reiseziel und als

80 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

kulturell hochwertige Region profiliert. Durch Restaurierung der baulichen Anlagen wird die architektonische, sozio-kulturelle Geschichte der Mecklenburgischen Seenplatte wieder erlebbar, womit eine Stärkung der regionalen Identität und des Images verbunden ist. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Tourismus- destination „Mecklenburgische Seenplatte“  Erhalt und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes für die Bevölkerung und ihrer Gäste  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen

Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Tourismus und Kultur  Ziel: Behutsame und umweltverträgliche Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft durch Profilierung und Verknüpfung der Segmente Natur-, Wasser- und Gesundheits- tourismus sowie Kultur- und Städtetourismus  Teilziele:  Entwicklung der Tourismusdestination Mecklenburgische Seenplatte als starke Mar- ke  Stärkung und Verknüpfung der touristischen Angebotsvielfalt, auch durch Publika- tionen  Stärkung der Vor- und Nachsaisonangebote und Profilierung der Region als Kurzrei- seziel  Etablierung nachfrageorientierter und zielgruppenspezifischer touristischer Ange- bote  Ziel: Wirtschaftliche und touristische Erschließung kulturhistorisch wertvoller Gebäu- deensembles  Teilziele:  Wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung leerstehender oder ungenügend genutzter historisch wertvoller und denkmalgeschützter baulicher Ensembles (Schlösser, Gutshäuser und -anlagen, Parkanlagen)  Erhalt, Instandsetzung und bauliche Aufwertung der historisch wertvollen denk- malgeschützten baulichen Ensembles Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, ILERL M-V, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Gemeinde/ private

Aufbau von Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in der Kunst- LP 5 und Kulturszene Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt über eine breit gefächerte museale Landschaft, über kulturelle Highlights mit überregionaler Ausstrahlung (Landestheater Neustrelitz, Schauspielhaus Neubrandenburg und Konzertkirche Neubrandenburg) sowie über eine vielfältige und lebendige lokale Kunst- und Kulturszene. Aufgrund immer knapper werdender Haushaltsmittel beim Land und bei den Kommunen werden die zur Verfügung stehenden Budgets immer kleiner, die den langfristigen Erhalt und die Qualität der kulturellen Angebote zunehmend gefährden.

complan Kommunalberatung 81 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Zielstellung Zur nachhaltigen Sicherung der kulturellen Angebote und Einrichtungen sind neue Wege zur Kompensierung geringer werdender Geldmittel notwendig. Hierzu gehören der Aufbau und die Etablierung arbeitsfähiger Kooperationen und Netzwerke in der Kunst- und Kulturszene, um sich den Herausforderungen und Aufgaben zukünftig gemeinsam stellen zu können. In diesem Rahmen können die unterschiedlichen Einrichtungen ihre Aktivitäten im Bereich Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und in anderen Bereichen durch gemeinsames Auftreten erfolgreicher umsetzen. Regionale Bedeutung Die Kunst- und Kulturszene übernimmt in der Mecklenburgischen Seenplatte eine wichtige Rolle. Die Vielfältigkeit und Lebendigkeit der kulturellen Angebote tragen wesentlich zur Qualität der Region als Ort zum Leben und Erleben bei und sind zur Stärkung des Kultur- und Städtetourismus, der Lebensqualität und der regionalen Identität nachhaltig zu sichern. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Tourismus und Kultur  Ziel: Langfristige Sicherung und Profilierung der vielfältigen Kunst- und Kultureinrich- tungen  Teilziele:  Langfristiger Erhalt der thematisch breit gefächerten musealen Angebote und Aus- stellungen  Stärkung der Kooperations- und Vernetzungsstrukturen der kulturellen Einrichtun- gen zur gemeinsamen Angebotsentwicklung, Kommunikation und Öffentlichkeits- arbeit  Erhalt, qualitative Weiterentwicklung und Vermarktung der regional und überregi- onal bedeutenden kulturellen Großevents  Nachhaltige Sicherung und Förderung der kleinteiligen, lokal wirkenden kulturellen Angebote Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, ILERL M-V, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Fachbehörden, kulturelle Einrichtungen, mit jährlich wechselndem Koordinator / Sprecher aus Teilnehmerkreis

82 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Entwicklung von Multifunktionshäusern als gemeindliche Versor- LP 6 gungszentren Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte ist in ihrer Gesamtheit eine sehr ländlich geprägte Region, in denen die Siedlungen dispers verteilt sind und vielerorts große Distanzen zu den Versor- gungszentren zurückgelegt werden müssen. Einige Teilräume, insbesondere in den nördli- chen, östlichen und südlichen Grenzregionen, sind von ungünstigen soziodemografischen Strukturen gekennzeichnet, die unter dem Landesdurchschnitt liegen. In diesen Teilräumen macht sich der demografische Wandel schneller und mit gravierenderen Folgen bemerkbar. Durch zunehmende Gefährdung der Tragfähigkeit der Versorgungsstrukturen droht eine ausgeprägte Unterversorgung mit Leistungen der Daseinsvorsorge in diesen Teilräumen. Zielstellung Ein innovativer Lösungsansatz zur Versorgung mit Leistungen der Daseinsvorsorge in Teilräumen mit drohender Unterversorgung ist die Entwicklung von Multifunktionshäusern als gemeindliche Versorgungszentren in Dorf- oder Siedlungskernen, in denen unterschiedli- che Nutzungen und Versorgungsangebote gebündelt werden, um eine ausreichende und nachfrageorientierte Versorgung mit Gütern, Leistungen und Angeboten unterschiedlicher Art (Güter der Nachversorgung, soziale, bildungsbezogene, kulturelle Angebote u. m.) für die Bevölkerung in den ländlichen Räumen sicherzustellen. Diese Häuser sollten im Sinne einer kompakten Siedlungsentwicklung und entgegen der Flächenzersiedlung sowie zur besseren Erreichbarkeit im Zentrum einer Siedlung verortet sein. Hierzu bieten sich Nach- oder Umnutzungen leerstehender Gebäude an. Nach Eruierung der nachgefragten und benötigten Angebote sind wirtschaftlich tragfähige Nutzungskonzepte zu entwickeln, um die Multifunk- tionshäuser bedarfsorientiert und umsetzbar zu gestalten. Diese multifunktionalen Gemein- deversorgungszentren können nur durch aktive Einbindung und Teilnahme der ansässigen Bevölkerung und mit Hilfe von ehrenamtlichem Engagement erfolgreich aufgebaut und betrieben werden. Durch Bündelung unterschiedlicher Nutzungen werden Räumlichkeiten effektiver genutzt, Unterhaltungs- und Personalkosten reduziert und das dörfliche Leben und Zusammenleben gestärkt. Regionale Bedeutung Die Entwicklung solcher Multifunktionshäuser als innovative Versorgungsmodelle hat für die Mecklenburgische Seenplatte als ländlich geprägte und dünnbesiedelte Region eine beson- dere Bedeutung. Durch Sicherstellung wichtiger bedarfsorientierter Versorgungsangebote in den ländlichen Räumen bleibt die Qualität des dörflichen Lebens erhalten und wird weiterhin gestärkt. Hiermit sind positive Effekte auf die langfristige Stärkung und nachhaltige Entwick- lung lebenswerter Dörfer und ländlicher Räume verbunden. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevöl- kerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge  Stärkung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der über- regionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität  Ziel: Nachhaltige Sicherung und behutsame Entwicklung von kompakten Siedlungs- strukturen  Teilziele:  Förderung einer auf die Innenentwicklung konzentrierten kompakten Sied- lungsstruktur und die Verbesserung deren Erreichbarkeit durch eine den ländli- chen Charakter angepasste Infrastruktur  Erhalt der historisch gewachsenen Städte und Dörfer mit den regionstypischen Stadt- und Ortsstrukturen und Erhalt der dörflichen Bausubstanz

complan Kommunalberatung 83 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Langfristiger Erhalt und Stärkung der Funktionen insbesondere in den Zentralen Orten für die angemessene Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Da- seinsvorsorge  Schaffung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen  Sicherung der Leistungen der Daseinsvorsorge für die lokale Bevölkerung  Förderung des chancengleichen Zugangs und der Erreichbarkeit sozialer, bil- dungsbezogener und kultureller Angebote für alle Menschen Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstru- mente zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Gemeinde

Schaffung bedarfsgerechter, flexibler Öffnungszeiten in Betreu- LP 7 ungseinrichtungen Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Betreuung in Kita- und Horteinrichtungen wird aktuell mit einer differenzierten und stabilen Einrichtungsstruktur sowie mit guten Versorgungs- und Auslastungsquoten in der Mecklenburgischen Seenplatte als gut beurteilt. Handlungs- bzw. Verbesserungsbedarf besteht jedoch in der Optimierung bzw. Flexibilisierung der Öffnungszeiten und der damit einhergehenden Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hierzu wurden im Rahmen des Modellprojekts „kitaFLEX“ Qualitätsstandards definiert, mit denen bedarfsgerechte, flexible Öffnungszeiten entwickelt werden können. Zielstellung Ziel ist die Schaffung von flexiblen, bedarfsgerechten und wirtschaftlich tragfähigen Betreu- ungsangeboten, um Familien in ihren Alltagorganisationen zu unterstützen, den Kindern eine am Wohl, Entwicklungsstand und an den Bedürfnissen orientierte Betreuung zu bieten und die beruflichen Karrieren und Unternehmen zu stärken. Hierbei spielt die Zusammenarbeit von Trägern, Eltern und Unternehmen eine bedeutende Rolle, um gemeinsame Herausforde- rungen zu analysieren und gemeinsame Lösungswege zu entwickeln. Regionale Bedeutung Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört wie eine familienfreundliche Unternehmens- politik zu den wichtigen Aspekten einer attraktiven Region zum Leben und Arbeiten. Mit flexibel, bedarfsgerecht gestalteten Betreuungsangeboten wird ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung und Gewinnung von Fachkräften und somit zur Stärkung des Wirtschaftsstandor- tes Mecklenburgische Seenplatte sowie zur Unterstützung von Kooperationsstrukturen geleistet. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevölkerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität  Ziel: Langfristige Sicherung und Erhalt verlässlicher und leistungsfähiger Kinderbe- treuungs- und Bildungsangebote in allen Teilen der Region  Teilziele:  Sicherung des hohen Versorgungsgrades und bedarfsgerechte und flexible Wei-

84 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

terentwicklung der Kinderbetreuungsangebote (bspw. bedarfsgerecht-flexible Öffnungszeiten) Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ESF, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesse- rung der individuellen Lebensqualität Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Bereich Soziales und Gesundheit auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene

Aufbau und Etablierung regionaler Pflege- und Gesundheitsnetz- LP 8 werke Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte ist im besonderen Maße von einer starken Zunahme der älteren und somit pflege- und unterstützungsbedürftigen Personen betroffen. Damit verbundene Kostensteigerungen im Gesundheits- und Pflegewesen werden durch schwierige Erreichbarkeiten nochmals erhöht, so dass die Gewährleistung qualitativ hochwertiger professioneller Pflege- und Gesundheitsangebote zunehmend gefährdet ist. Somit sind Anpassungsstrategien zur Kostenreduzierung und zur Verhinderung unterversorgter Teil- räume notwendig. Zielstellung Um den zunehmenden Pflegebedarf und eine ausreichende medizinische Versorgung in allen Teilräumen der Region nachhaltig sicherzustellen, kommt der Vernetzung aller betroffenen Akteurinnen und Akteure im Bereich Pflege und Gesundheit eine wichtige Bedeutung zu. Durch Aufbau und Etablierung eines arbeitsfähigen regionalen Pflege- und Gesundheits- netzwerks (Verwaltungen, Krankenkassen, Pflegedienste, Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäu- ser, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer) sollen Synergien erzeugt und die Arbeits- und Organisationsaufteilungen zwischen stationärer, teilstationärer und ambulanter Pflege erleichtert werden. Ferner dient das Netzwerk als Informations- und Beratungsplattform für alle Akteurinnen und Akteure. Es ermöglicht gut aufeinander abgestimmte Angebote in den Bereichen Medizin und Pflege. Regionale Bedeutung Die Sicherstellung des zunehmenden Pflegebedarfs und einer angemessenen medizinischen Versorgung in der Region hat für die Mecklenburgische Seenplatte besonderen Stellenwert. Nur mit einer guten medizinischen Versorgung ist die Region als Ort zum Leben, Arbeiten, Wohnen und zum Altwerden attraktiv. Damit sind positive Effekte auf die regionale Außen- wirkung, auf die Fachkräftesicherung und -gewinnung und somit auf die wirtschaftliche Entwicklung verknüpft. Ferner wird durch Unterstützung innerregionaler Kooperationen der regionale Zusammenhalt gestärkt. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevölkerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Zuordnung Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität  Ziel: Ausreichende und tragfähige Versorgung mit angemessenen medizinischen und pflegerischen Angeboten für ein lebenswertes Altwerden und würdevolles Leben in allen Teilräumen der Region  Teilziele:  Aufbau und Stärkung teilregionaler Vernetzungen in der Pflegelandschaft für ei- ne stärkere Verknüpfung zwischen stationärer, teilstationärer und ambulanter Pflege

complan Kommunalberatung 85 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Aufbau kooperativer Strukturen zur besseren Verzahnung medizinischer und Pflegerisch-sozialer Betreuungsangebote (Bündelung der unterschiedlichen An- gebote) Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstru- mente zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Landkreis, Bereich Soziales und Gesundheit

Initiierung und Umsetzung eines regionalen Mobilitätsmanage- LP 9 ments mit Mobilitätszentrale Ausgangssituation / Handlungsbedarf Der regionale ÖPNV kann angesichts der demografischen Rahmenbedingungen in der Mecklenburgischen Seenplatte noch als ausreichend bezeichnet werden. Zukünftig jedoch drohen vor dem Hintergrund geplanter Streckenstilllegungen und weiterer Angebotsreduzie- rungen ausgeprägte Unterversorgungen in vielen Teilräumen in der Region. Der innerregio- nale ÖPNV weist lediglich entlang der Haupttrassen ausreichende Angebote auf und ist zu einseitig auf den Schülerverkehr ausgerichtet. In diesem Rahmen werden neue und innovati- ve Lösungswege zur Sicherung der Erreichbarkeiten von Leistungen der Daseinsvorsorge und zur Verbesserung der Erschließung touristischer Ziele notwendig. Zielstellung Durch den Aufbau und die Etablierung eines integrierten Mobilitätsmanagements mit einer Mobilitätszentrale wird ein Instrumentarium geschaffen, mit dem die beteiligten Akteurin- nen und Akteure (Land, Kommunen, Verkehrsbetriebe) neue und innovative Lösungswege entwickeln können, um den ÖPNV langfristig zu sichern und zu stärken. Basis aller geplanten Maßnahmen und Projekte stellt eine stets aktuelle Bedarfsermittlung dar. Hierdurch können attraktive, am tatsächlichen Bedarf orientierte und den spezifischen Standortbedingungen angepasste Mobilitätsangebote entwickelt werden. Weiterhin übernimmt das Mobilitätsma- nagement eine wichtige Kommunikations- und Koordinierungsfunktion und bezieht alle Verkehrsarten und Mobilitätsformen mit ein, um ein optimales ÖPNV-Angebot durch bessere Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsarten, verbesserte Umsteigebedingun- gen, Entwicklung innovativer Mobilitätsformen wie Rufbusse und Anruf-Sammeltaxen und bedarfsgerechte Fahrgastinformationen bereitzustellen. Ein wichtiger Baustein stellt die Mobilitätszentrale als zentrale Anlauf- und Servicestelle dar, die über verschiedene Medien (Internet, Telefon, persönlich, Print, Touchscreen) erreichbar ist. Die Aufgabenbereiche umfassen folgende Schwerpunkte: verkehrsmittelübergreifende Informationen und Bera- tung, Verkauf, Vermittlung, Reservierung und Öffentlichkeitsarbeit mit entsprechender Software-Lösung. Regionale Bedeutung Das Mobilitätsmanagement und die Mobilitätszentrale leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung einer effizienten und nachhaltigen ÖPNV-Organisation und somit zum Erhalt und zur Stärkung der Mobilitätsangebote in der Region. Für die Region hat die Sicherstellung der Erreichbarkeiten aufgrund der dispersen Siedlungsstruktur und der geringen Bevölkerungs- dichte besonderen Stellenwert und übernimmt zur sozialen Stabilität in den Teilräumen und zur Stärkung der Mecklenburgischen Seenplatte als attraktiver Lebens-, Arbeits- und Erho- lungsort sowie als Tourismusregion eine Schlüsselfunktion. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevöl- kerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Tou- rismusdestination „Mecklenburgische Seenplatte“

86 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

 Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität  Ziel: Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven und tragfähigen Mobilitätsan- gebotes zur dauerhaften Sicherung der Erreichbarkeit von Leistungen der Daseins- vorsorge in der Region und zur touristischen Erschließung  Teilziele:  Nachhaltige Verbesserung und Stärkung der häuslichen und stationären Versor- gung  Nachhaltige Sicherung und Entwicklung des SPNV und der regionalen Buslinien des Hauptnetzes zur schnellen Bedienung der Hauptrelationen  Entwicklung nachfrageorientierter ÖPNV-Angebote als Zubringerverkehr zum Hauptnetz  Entwicklung bedarfsorientierter, flexibler und langfristig tragfähiger Bedienfor- men zur besseren Erreichbarkeit außerhalb des ÖPNV-Netzes  Stärkere Verknüpfung von weiteren ÖPNV-Angeboten mit dem Tourismus in der Region  Stärkere Verknüpfung der Stadt- und Regionalverkehre sowie der unterschiedli- chen Verkehrsarten  Verbesserung der Fahrgastinformationsangebote vor und während der Fahrt Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstru- mente zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Landkreis/ größere Gemeinden oder Städte

Förderung und Unterstützung bei Herstellung und Vermarktung LP 10 regionaler Produkte Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mehrheit der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wird nicht in der Mecklenburgischen Seenplatte weiterverarbeitet. Mit Auslagerung dieser Veredelungsprozesse sind weite Transportwege sowie eine geringe regionale Wertschöpfung verbunden. Damit fließen Gewinne und Erträge ab und Fachkräfte gehen verloren. Ebenso sind regionale Produkte, auch aus anderen Produktionslinien, in der Region nur wenig bekannt und weisen neben monetären und klimaschutzrelevanten Aspekten auch imageprägende und identitätsstiften- de Faktoren auf, die es zu fördern gilt. Zielstellung Regionale Produkte leisten einen enormen Beitrag zur Steigerung der regionalen Wertschöp- fung. Durch Schließung der Energie- und Stoffkreisläufe werden die damit verbundenen Finanzflüsse in der Region gebunden, die Arbeitsplatz- und Fachkräfteentwicklungen verbessert sowie das Pendleraufkommen verringert. Regionale Produkte sind gute Werbe- träger einer Region und vermitteln ein positives Bild in die Welt. Durch Entwicklung neuer technologischer Verfahren wird Wissen und Know-How in der Region erzeugt und gehalten und dazu benötigte hochqualifizierte Fachkräfte gewonnen und gesichert. Der Vertrieb und der Verkauf regionaler Produkte machen sich im Stadtraum und in den Dörfern sichtbar. Hofläden, Werkstätten, Ateliers und andere Produktions- und Verkaufseinrichtungen tragen zur Attraktivität der Stadt- und Ortsbilder bei. Regionale Bedeutung Die Förderung regionaler Produkte und der regionalen Wertschöpfung ist eines der zentralen Schlüsselthemen in der Region, weil die Mecklenburgische Seenplatte mit ihr eine zukunfts-

complan Kommunalberatung 87 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

gewandte und nachhaltige Regionalentwicklung verknüpft ist. Hierdurch können Innovatio- nen in der Region erzeugt, das regionale Image und die regionale Identität verbessert, die Außenwahrnehmung erhöht und die Lebensqualität gesteigert werden. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Erhalt und Stärkung der Lebensqualität in allen Teilen der Region und für alle Bevöl- kerungsgruppen durch Sicherung der Daseinsvorsorge  Erhalt und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes für die Bevölkerung und ihrer Gäste  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Wirtschaft, Fachkräfte, Energie  Ziel: Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette  Teilziele:  Verbesserung der Rahmenbedingungen für Klein- und Mittelunternehmen, För- derung von Klein- und Mittelunternehmen  Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen  Qualitätsorientierte Weiterentwicklung und Stärkung regionaler Produkte  Förderung des Innen- und Außenmarketings zur Verbesserung des regionalen Images als Wirtschaftsstandortes  Gewinnung und Sicherung von Fachkräften und Unternehmensnachfolgen  Förderung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zur Erhöhung technologieorientierten Innovationskraft  Ziel: Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Region  Teilziele:  Erhalt und Weiterentwicklung regionaler Wirtschafts-, Stoff- und Energieketten  Förderung der Veredelungsindustrie und des Verarbeitungsgewerbes Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über ELER, GAK, EFRE, GRW, ESF, Landeseigene Förderin- strumente zur Verbesserung der Humanressourcen und der Wettbewerbsfähigkeit Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Gemeinde

Aufbau eines regionalen Gewerbeflächenmanagements LP 11 Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt mit 55 Gewerbegebieten über ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot, wobei knapp die Hälfte der Standorte im Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg verortet ist. Die Gewerbegebiete (ohne Großstandort Neubrandenburg- Trollenhagen) weisen mit einer durchschnittlichen Gesamtflächengröße von 18,3 ha eine eher kleinteilige Struktur auf, die sich an den Betriebsgrößen und Unternehmensstrukturen im ländlichen Raum orientieren. Die Auslastungsquote stellt sich mit 42 % als relativ gering dar. Zielstellung Mit Aufbau eines regionalen Gewerbeflächenmanagements sollen die Gewerbeflächen nachfrageorientiert entwickelt und vermarktet werden. Durch Installation einer gemeinsa-

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men Plattform werden alle verfügbaren Flächen ermittelt, gebündelt und bewertet sowie in ansprechender Weise präsentiert. Weiterhin können durch aktive Ansprache von Unterneh- men Nachfragepotenziale eruiert und ein offensives Gewerbeflächenmarketing betrieben werden. Entgegen der Zersiedlung und zum Schutz der Naturräume und touristisch genutz- ten Räume sind die Gewerbeflächen nachhaltig zu entwickeln und zu bewirtschaften. Die behutsame Entwicklung der Gewerbeflächen hat die Konzentration auf leerstehende Immobilien und schon versiegelte und erschlossene Flächen im Sinne einer nachhaltigen Land- und Flächennutzung zum Ziel. Das Gewerbeflächenmanagement dient ferner als Service-, Informations- und Anlaufstelle und unterstützt somit ansässige und neue Unter- nehmen bei Betriebserweiterungen, -verlagerungen, Niederlassungen oder Neugründungen. Regionale Bedeutung Der Aufbau eines regionalen Gewerbeflächenmanagements trägt wesentlich zur Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für Unternehmen bei, womit positive Wirkungen in der wirtschaftlichen sowie in der Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenentwicklung verbunden sind. Weiterhin fördert das gemeinsam getragene regionale Gewerbeflächenmanagement die interkommunale Kooperation, stärkt auf diese Weise die regionale Zusammenarbeit und das einheitliche Auftreten nach außen. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Wirtschaft, Fachkräfte, Energie  Ziel: Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette  Teilziele:  Verbesserung der Rahmenbedingungen für Klein- und Mittelunternehmen, För- derung von Klein- und Mittelunternehmen  Entwicklung und Verbesserung von Vermarktungs- und Imagestrategien zur Verbesserung der Auslastung von Gewerbeflächen und -standorten  Förderung des Innen- und Außenmarketings zur Verbesserung des regionalen Images als Wirtschaftsstandortes Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Humanressourcen und der Wettbewerbsfähigkeit Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Wirtschaftsförderung des Landkreises

Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums Ökolandbau LP 12 Ausgangssituation / Handlungsbedarf Aufgrund der hohen Bedeutung für den Umwelt-und Naturschutz, aber auch für die Touris- muswirtschaft, regionale Identität und regionale Wertschöpfung ist der ökologische Landbau zu stärken und zu unterstützen. In der Region existiert schon eine Vielzahl an einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben des Ökolandbaus. Durch Aufbau eines regionalen Kompe- tenzzentrums Ökolandbau haben die Akteurinnen und Akteure die Chance, vielfältige Unterstützungs- und Beratungsangebote wahrzunehmen und sich gemeinsam den Heraus- forderungen zu stellen.

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Zielstellung Ein regionales Kompetenzzentrum Ökolandbau stellt als Dienstleistungszentrum eine Service- und Anlaufstelle für alle Akteurinnen und Akteure sowie Interessierten des ökologi- schen Landbaus dar. Durch Bündelung von Serviceleistungen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen über die Weiterverarbeitung bis hin zur Vermarktung der Produkte werden Landwirte und dazu gehörende Betriebe mit unterschiedlichen Beratungs-, Weiterbildungs- und Informationsangeboten unterstützt. Gleichzeitig dient die Anlaufstelle als Netzwerk, das Kooperationen initiiert, den Wissenstransfer fördert und ein starker Interessensvertreter des Ökolandbaus nach außen ist. Regionale Bedeutung Durch Unterstützung und Förderung des Ökolandbaus wird ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz, zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung und Steigerung der Attraktivität der Region geleistet. Hiermit werden wichtige Impulse für die Stärkung der regionalen Identität für die Lebensqualität gesetzt. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Touris- musdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Wirtschaft, Fachkräfte, Energie  Ziel: Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette  Teilziele:  Verbesserung der Rahmenbedingungen für Klein- und Mittelunternehmen, För- derung von Klein- und Mittelunternehmen  Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen  Qualitätsorientierte Weiterentwicklung und Stärkung regionaler Produkte  Förderung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zur Erhöhung der technologieorientierten Innovationskraft Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Humanressourcen und der Wettbewerbsfähigkeit Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Land/ Hochschule Neubrandenburg/ wissenschaftliche Einrichtungen

Initiierung und Umsetzung lokaler Schule-Beruf-Übergangs- LP 13 managements Ausgangssituation / Handlungsbedarf Aktuell verlassen etwa 14 % der Jugendlichen in der Mecklenburgischen Seenplatte die Schule ohne Berufsreife bzw. mit einem Förderschulabschluss. Ferner wird seit mehreren Jahren eine hohe Abgängerquote in den Berufsschulen beobachtet. Etwa 20 % der Auszubil- denden schließen ihre Ausbildung nicht erfolgreich ab. Ebenso reduziert sich fortlaufend die Gesamtzahl der Auszubildenden in der Region. An dieser Stelle wird die hohe Diskrepanz zwischen den Anforderungen der Unternehmen an die Fachkräfte und dem vorhandenen Fachkräftepotenzial deutlich. Der Fachkräftebedarf erhöht sich zusätzlich durch den demo- grafischen Wandel und der damit einhergehenden Reduzierung der Personen im erwerbsfä- higen Alter und fehlender Nachwüchse. Zielstellung Um einerseits den einheimischen Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu bieten und

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ihre Ausbildungs- und Arbeitschancen zu erhöhen und um andererseits die wachsenden Fachkräftebedarfe in der Region zu sichern, wird die Etablierung eines Schule-Beruf- Übergangsmanagements empfohlen, das zur aktiven Unterstützung der Jugendlichen in schwierigen Entscheidungs- und Orientierungsfragen beiträgt. Dieses Instrument umfasst eine Reihe von Angeboten wie Betriebspraktika, Einzelfall-Unterstützungen, Verfahren zu Kompetenzfeststellungen, Ausbildungsassistenzen und Ergänzungsqualifizierungen. Somit werden den Jugendlichen die verschiedenen Facetten der Berufe schon während der Schulzeit aufgezeigt und sie erfahren individuelle Beratungs- und Unterstützungsangebote vor und während der Ausbildung. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Tou- rismusdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, der interkommunalen Kooperation und der überregionalen Vernetzungen Regionale Bedeutung Die Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsschulabsolventenquoten trägt wesentlich zur Verbesserung der Fachkräftesituation und sozio-ökonomischen Stabilität in der Region bei. Die umfassende Unterstützung der Jugendlichen hinterlässt ein positives Bild in der Region bei den Einheimischen und in anderen Wirtschaftsräumen und fördert den regionalen Zusammenhalt. Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Wirtschaft, Fachkräfte, Energie  Ziel: Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette  Teilziele:  Gewinnung und Sicherung von Fachkräften und Unternehmensnachfolgen  Erhöhung der Ausbildungs- und Berufsschulabsolventenquoten  Förderung von lebenslangem Lernen und Weiterqualifizierungen Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über EFRE, GRW, ESF, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Humanressourcen und der Wettbewerbsfähigkeit Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Landkreis

Entwicklung und Umsetzung von Standortmarketingmaßnahmen LP 14 und Imagestrategien Ausgangssituation / Handlungsbedarf Die Mecklenburgische Seenplatte ist weit mehr als ein naturbelassenes und beliebtes Ausflugs-und Reiseziel. Die regionsspezifischen Stärken wie die hohe Lebensqualität in der Region, energieschonende und nachhaltigkeitsbewusste Lebens- und Arbeitsweisen, eine reichhaltige Kultur sowie liebenswerte Städte und Dörfer u. m. sind in ihrer Gesamtheit als eine attraktive Region zum Leben, Wohnen und Arbeiten darzustellen. Das im Jahr 2003 entwickelte und im Zuge der REK-Erstellung aktualisierte Leitbild der Mecklenburgischen Seenplatte stellt eine ausgezeichnete Basis für die Entwicklung und Umsetzung von Standortmarketingmaßnahmen und Imagestrategien dar, um die Region optimal nach außen in Szene zu setzen und nach innen die Binnenkommunikation zu stärken. Zielstellung Durch Entwicklung und Umsetzung von Standortmarketingmaßnahmen und Imagestrategien

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sollen in gemeinsamen Dialogprozessen und ausgehend vom regionalen Leitbild das prägen- de Image der Mecklenburgischen Seenplatte sichtbar gemacht und somit die Region zwi- schen den Metropolregionen Berlin, Hamburg und Stettin als anziehenden Wohnort, insbesondere für junge Menschen und Familien, als innovativer Wirtschaftsraum und als eine vielfältige Kultur- und Naturregion hervorgehoben werden. Weiterhin dienen Imagestrate- gien der Stärkung der Binnenkommunikation und regionalen Identität. Regionale Bedeutung Die Standortmarketingmaßnahmen und Imagestrategien leisten einen wichtigen Beitrag bei der Identifikation der Akteurinnen / Akteure und Bewohnerinnen / Bewohner innerhalb der Region sowie zur Stärkung der Außendarstellung. Die Erhöhung des positiven Bekanntheits- grades stellt einen wichtigen Baustein dar für die Ansiedlung junger Menschen und Familien, qualifizierter Fachkräfte und Unternehmen, Innovation und Investitionen. Unterstützte strategische Entwicklungsziele  Zukunftsfähige Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsraumes und der Tou- rismusdestination „Mecklenburgische Seenplatte“  Förderung der regionalen Identität, des interkommunalen Zusammenhalts und der überregionalen Vernetzungen

Handlungsfeld, Ziele und Teilziele  Handlungsfeld: Kooperation und Identifikation  Ziel: Erhöhung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region nach außen und nach innen  Teilziele:  Stärkung der regionalen Identifikation der Bewohner und regionalen Akteurin- nen und Akteure mit der Mecklenburgischen Seenplatte als ein Landkreis  Förderung eines einheitlich getragenen Images der Region  Schaffung einer angemessenen Willkommenskultur für die Gäste in der Region Zeitrahmen / Förderung und Finanzierung 2015 ff. / mögliche Finanzierung über EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Zuständigkeit / Verantwortung (ggf. Vorhabenträger) Landkreis, Bereich Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftsförderung

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6 Umsetzung Das Regionale Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte beinhaltet als integriertes Konzept eine gemeinsam erarbeitete Entwicklungsstrategie. Hierin werden sämtliche für die Region wichtigen Themenfelder beleuchtet und eine gesamtstrategische Entwicklungsperspektive aufgezeigt. Die strategischen Entwick- lungsziele und Ziele in den Handlungsfeldern sind regionsspezifisch dargelegt und können durch Umsetzung von Maßnahmen und Projekten über die verschiedenen EU-Struktur- und Investitionsfonds sowie über verschiedene Bund-Länder- Förderinstrumente erreicht werden. Dieser multisektorale ermöglicht einen flexiblen und effektiveren Fördermitteleinsatz, auch durch Kombinierung unterschiedlicher Förderprogramme und -instrumente. Im REK werden beispielhafte Leitprojekte formuliert (s.o.). Das regionale Entwick- lungskonzept bildet das Dach für die Strategien für lokale Entwicklung (SLE) der drei im Landkreis etablierten LEADER-Regionen Mecklenburgische Seenplatte-Müritz, Mecklenburg-Strelitz und Demminer Land und bleibt demnach eine Konkretisie- rungsebene über der LEADER-Ansätze. Das REK ist so aufgestellt, dass es als ILEK gemäß GAK-Rahmenplan anerkannt wird und zu einer nachhaltigen und zukunftsfä- higen integrierten ländlichen Entwicklung beiträgt.

6.1 Förderprogramme Umsetzung über ELER und GAK Die Mehrheit der Ziele können über Projekte und Maßnahmen erreicht werden, die durch den ELER und über die GAK gefördert und umgesetzt werden können. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstra- tegie. Unter anderem gehören dazu:  Dorferneuerung und -entwicklung  Dem ländlichen Charakter angepasste Infrastrukturmaßnahmen  Die Neuordnung ländlichen Grundbesitzes und Gestaltung des ländlichen Raums  Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirt- schaft und Bevölkerung  Steigerung der touristischen Attraktivität des ländlichen Raums Diese Maßnahmen gehen mit den grundsätzlichen Zielen der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, der Berücksichtigung des demografischen Wandels und der interkommunalen Zusammenarbeit konform. Die Flurneuordnungsgebiete werden unter Beachtung der jeweiligen Landschafts- Flurneuordnung struktur neu gestaltet, wie es den gegeneinander abzuwägenden Interessen der Beteiligten sowie den Interessen der allgemeinen Landeskultur und der Landentwick- lung entspricht und wie es das Wohl der Allgemeinheit erfordert. Die Feldmark wird neu eingeteilt, die rechtlichen Verhältnisse werden neu geordnet. Ein Flurneuord- nungsverfahren sichert so die Bewirtschaftungsverhältnisse, erschließt Flächen und optimiert gemeinsam mit den Teilnehmergemeinschaften ländliche Infrastrukturen und schafft dorfgemäße Gemeinschaftseinrichtungen. Zusätzlich werden Vorhaben der Teilnehmer in den Flurneuordnungsverfahren im Rahmen der privaten Dorfer-

complan Kommunalberatung 93 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

neuerung mit öffentlichen Mitteln gefördert. Neben diesen Maßnahmen werden aber auch Landnutzungskonflikte z.B. zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz gelöst. Die Flurneuordnung ist ein zentrales Instrument zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Flächenbereitstellung für übergeordnete naturschutzfachliche oder wasserwirt- schaftliche Planungen ist ein wichtiger Beitrag der Flurneuordnung. Größere Planun- gen mit hohem Flächenbedarf sind ohne das Instrument der Flurneuordnung nur schwierig umzusetzen. Hierzu zählt auch das Flächenmanagement zur Unterstützung bei der Erfüllung der Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der europäischen Richtlinie zum Hochwasserrisikomanagement. Dem folgen Dorfflurbereinigungen als ein Instrument zur Unterstützung der Gemeinden bei der Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels. Dorferneuerung Maßnahmen und Projekte der Dorferneuerung und -entwicklung tragen maßgeblich und -entwicklung zum Erhalt und zur Stärkung lebenswerter Dörfer in allen Teilen der Mecklenburgi- schen Seenplatte und für alle Bevölkerungsgruppen bei. Ziel ist es, die Dörfer als attraktive und lebendige Orte zum Leben, Wohnen, Arbeiten, Erholen und Erleben zu erhalten und in ihren Funktionen als Ankerpunkte der ländlichen Räume zu stärken. Im Mittelpunkt stehen insbesondere solche Maßnahmen, die die lokale Daseinsvor- sorge aufrechterhalten, den sozialen Zusammenhalt stärken, bürgerschaftliches Engagement und lokale Identitäten fördern. Die Vorhaben sind unter dem Motto „innen vor außen“ entgegen der Verödung der Dorfkerne und zur Aufrechterhaltung wichtiger Versorgungsfunktionen, insbesondere für ältere, immobile Bevölkerungs- gruppen umzusetzen. Dem ländlichen Dem ländlichen Charakter angepasste Infrastrukturmaßnahmen stellen vor allem Charakter ange- wegebauliche Maßnahmen dar, die die Region bei der landwirtschaftlichen und passte Infrastruk- touristischen Entwicklung unterstützen. Damit soll das strategische Entwicklungsziel turmaßnahmen der zukunftsfähigen Entwicklung und Stärkung der Tourismusdestination und des Wirtschaftsraumes „Mecklenburgische Seenplatte“ erreicht werden. Durch Ausbes- serung, Lückenschließungen und Erhalt der ländlichen Wege können Ortsteile, touristische Ziele und wirtschaftliche Betriebe schneller und verkehrssicherer erreicht werden. Mit Einbeziehung gestalterischer Aspekte leisten die ländlichen Wege ferner einen Beitrag zur Erholung und zum Erleben und werten den Landschaftsraum auf. In der Mecklenburgischen Seenplatte nehmen die zu schützenden Naturräume und historischen Kulturlandschaften einen besonderen Stellenwert ein, so dass auch hier Erhalt und Pflege im Bestand Vorrang haben vor Neubau und Erweiterung. Die naturschutzrechtlichen und kulturlandschaftlichen Belange sind bei der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen besonders zu berücksichtigen und mit entsprechenden naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu begleiten. Neuordnung Maßnahmen zur Neuordnung ländlichen Grundbesitzes und zur Gestaltung des ländlichen Grund- ländlichen Raumes tragen zur Verbesserung der Agrarstruktur bei und werden in besitzes und Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz umgesetzt. Diese Fördermaßnahmen Gestaltung des verbessern die wirtschaftlichen Produktionsbedingungen durch Zusammenlegung ländlichen Raums von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Durch geänderte Wegeführung tragen diese Maßnahmen auch zum Schutz der sensiblen Naturräume bei. Demzufolge sind Maßnahmen der Flurneuordnung und -bereinigung zum Erhalt des natürlichen Erbes

94 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte und zur Förderung einer zukunftsfähigen wirtschaftlichen Entwicklung in der Meck- lenburgischen Seenplatte zu realisieren. Die Maßnahmen zur Steigerung der touristischen Attraktivität des ländlichen Raumes Steigerung der umfasst die Schaffung und Erneuerung kleiner Infrastruktureinrichtungen, die touristischen Verbesserung der touristischen Verkehrs- und Wegeinfrastruktur, die Umnutzung Attraktivität des vorhandener Bausubstanz zur Schaffung touristischer Potenziale und die Entwicklung ländlichen Raums und Vermarktung touristischer Dienstleitungsangebote. Somit können im Rahmen der regionalen Entwicklungsstrategie vielfältige Projekte und Maßnahmen gefördert werden, um die Tourismusdestination „Mecklenburgische Seenplatte“ weiter zu profilieren, die touristische Angebotsvielfalt und -ausstattung zu stärken sowie die Service- und Dienstleistungsqualität zu verbessern. Umsetzung über LEADER Aufgrund der engen inhaltlichen Verknüpfung zwischen dem REK und den drei SLE in LEADER-Ansätze der Region können eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen auch auf Grundlage der LEADER-Strategien umgesetzt werden. Bei der Erstellung des REK wurden die LAG regelmäßig eingebunden, um die inhaltlichen Schwerpunkte und Zielsetzungen miteinander abzugleichen und im REK eine für alle drei LEADER-Regionen kompatible übergeordnete Entwicklungsstrategie zu definieren. Jede der drei LEADER-Regionen hat innerhalb der SLE eigene Entwicklungsziele und Aktionspläne erstellt. Ferner wurden SLE-spezifische Projektauswahlverfahren entwickelt, die eine transparente und nachvollziehbare Projektauswahl und Einordnung in eine Prioritätenliste ermög- lichen. Umsetzung über EFRE und GRW, ESF Das REK umfasst als integriertes Konzept neben den Schwerpunkten der ländlichen Entwicklung auch die Themen Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Soziales, Bildung und Ausbildung, Kooperation und Identität. Hierfür stehen der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) auf Bundesebene zur Verfügung. Im Regionalen Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte sind über EFRE und GRW vielfältige Maßnahmen und Projekte förderfähig, die zur Erreichung der strate- gischen Entwicklungsziele beitragen können. Wichtige förderfähige Maßnahmen sind bspw. die Breitbandversorgung zur Schaf- Breitbandversor- fung verbesserter Rahmenbedingungen für Unternehmen, Einheimische und Touris- gung, KMU, Wett- ten in allen Teilräumen der Region. Ferner können Maßnahmen im Rahmen des bewerbsfähigkeit GRW-Koordinierungsrahmens klein- und mittelständische Unternehmen zur Stärkung und Innovation der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, wirtschaftsnahe Infrastrukturen, ein- schließlich touristischer Infrastrukturen und touristischer Basiseinrichtungen sowie wirtschaftsnahe zur Vernetzung und Kooperation gefördert werden. Das REK benennt ferner eine Infrastrukturmaß- Reihe von Zielen in den Bereichen Arbeit, Beschäftigung, Bildung/ Aus- und Weiter- nahmen bildung, Beruf und Familie, die über förderfähige Maßnahmen auf Basis des Operati- onellen Programms (OP) für den Europäischen Sozialfonds (ESF) M-V realisierbar Arbeit, Bildung, sind. Damit wird eine Vielzahl im REK definierter Ziele und Teilziele angesprochen Soziales und ein großer Beitrag zur Erreichung der fünf strategischen Entwicklungsziele geleistet.

complan Kommunalberatung 95 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Während der REK-Erstellung wurden die verschiedenen Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Fachplanungen und Bereichen Wirtschaft, Soziales, Tourismus usw. eingebunden und die REK-Entwicklungsziele mit deren Unterstützung erarbeitet. Ferner umfasst das vom Regionalbeirat erstellte Regionale Handlungskonzept 2014- 2020 beschäftigungspolitische Strategien und benennt Maßnahmen zur regionalisier- ten Arbeitsmarktförderung auf Grundlage des landesspezifischen ESF-OPs, die mit den Inhalten des REKs vereinbar sind. Im Rahmen der REK-Erstellung erfolgte ferner die Verankerung der Leitbild- und Zielvorstellungen des Regionalen Handlungskon- zeptes. Die Mehrheit der hier verfolgten Themenschwerpunkte ist ebenso über den LEADER- Ansatz und über Maßnahmenbereiche der GAK wie bspw. Dorferneuerung und - entwicklung oder Flurneuordnung umsetzbar, so dass die Fördermittel flexibel einsetzbar und kombinierbar sind. Umsetzung über Fachplanungen des Natur- und Umweltschutzes Der Schutz und der Erhalt der sensiblen Ökosysteme und der darin lebenden Tiere und Pflanzen übernehmen eine Schlüsselposition in der regionalen Entwicklungsstra- tegie, weil hiermit eine hohe Lebensqualität und Gesundheit für die Einheimischen und ihre Gäste sowie tourismuswirtschaftliche und identitätsstiftende Effekte verbunden sind. Die Mecklenburgische Seenplatte verfügt über vielfältige planerische Grundlagen und Konzepte (Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan, Naturparkpläne, Nationalparkplan und FFH-Managementpläne) Hierin sind naturschutzfachliche Ziele und Maßnahmen benannt, die mit den Inhalten des REK konform gehen. Ferner wurden im Rahmen der REK-Erstellung regionale Akteurinnen und Akteure (Verwal- tungen der Naturparke, NABU, BUND) beteiligt und die Ziele in den Handlungsfeldern Natur, Landschaft, Landnutzung und Tourismus und Kultur gemeinsam erörtert. Demzufolge sind über das REK Fördermaßnahmen gemäß Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie (FFH RL) und Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) umsetzbar. Die hier genannten Förderinstrumente stellen keinen abschließenden Katalog dar, sondern zeigen vielmehr die thematischen Schwerpunkte des REKs auf. Darüber hinaus sind weitere Förderinstrumente, wie beispielsweise „Kleinere Städte und Gemeinden“ aus der Programmfamilie der Städtebauförderung bei der Umsetzung einzelner Projekte und Projektbausteine einsetzbar. Seit dem 9.8.2016 liegt ein Entwurf einer „Richtlinie zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung und Wiedernutz- barmachung devastierter Flächen und Rekultivierung von Deponien (LEFD-RL M-V)“ vor, der sich u.a. auf Fördermaßnahmen in ausgewählten Grundzentren bezieht. Eine spezifische Auswahl der geförderten Maßnahmen soll ebenfalls der Umsetzung eines Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) dienen. Die Maßnahmen sollen unter Berücksichtigung der im ILEK aufgeführten Ziele zur funktionalen Stärkung und Aufwertung von perspektivisch wichtigen Siedlungsbereichen beitragen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzeptes Mecklenburgische Seenplatte mit den darin einsetzbaren Förderinstrumenten:

96 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Abb. 17 Einsetzbare Förderinstrumente

REK-Handlungsfelder Einsetzbare Förderinstrumente HF 1 Natur, Landschaft und Landnut- ELER, GAK (ILERL M-V), Landeseigene Förderinstru- zung mente zum Schutz der natürlichen Ressourcen (u.a. WRRL, FFH RL, Biotop und Artenschutz) HF 2 Tourismus und Kultur ELER, GAK (ILERL M-V), EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur wirtschaftsnahen Infrastruktur und individuellen Lebensqualität HF 3 Siedlungsstruktur, Leistungen der ELER, GAK (ILERL M-V), EFRE, GRW, ESF, Landeseigene Daseinsvorsorge, Mobilität Förderinstrumente zur Verbesserung der individuel- len Lebensqualität HF 4 Wirtschaft, Fachkräfte, Energie ELER, GAK (ILERL M-V), EFRE, GRW, ESF, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Humanres- sourcen und der Wettbewerbsfähigkeit HF 5 Kooperation und Identifikation EFRE, GRW, Landeseigene Förderinstrumente zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Quelle: eigene Darstellung

6.2 Regionale Qualitätskriterien zur Projektauswahl Jedes Projekt, das auf Grundlage des REK umgesetzt wird, muss bestimmten Anfor- derungen genügen und ist anhand regionaler Qualitätskriterien zu überprüfen. Diese Qualitätskriterien dienen zur Kontrolle der Pass- und Förderfähigkeit der Projekte und richten sich nach der regionalen Entwicklungsstrategie sowie nach den Hand- lungsfeldern und Zielen. Auf diese Weise werden die Projekte sachlich, gerecht und transparent überprüft und die Beiträge zur Zielerreichung sichergestellt. Hierzu werden folgende Kategorien nach dem Vorbild der ILERL M-V gebildet: Das Vorhaben ist … … ein Leitprojekt. … trägt erheblich zur REK-Zielerreichung bei (Erfüllungsgrad > oder = 75%). … trägt überwiegend zur REK-Zielerreichung bei (Erfüllungsgrad < 75% = / > 50%). … trägt zur REK-Zielerreichung bei (Erfüllungsgrad < 50% und = oder > 25%). … trägt im geringen Maße zur REK-Zielerreichung bei (Erfüllungsgrad < 25% und > 0%).

Mit den unten stehenden regionalen Qualitätskriterien wird die REK-Zielerreichung definiert und festgelegt. Für jedes Qualitätskriterium wird eine Bewertung mit folgender Skalierung abgegeben:  0 (= trifft nicht zu)  1 (= trifft etwas zu)  2 (= trifft zu). Die Kriterienüberprüfung erfolgt zweistufig. Im ersten Schritt werden die Projekte anhand von 12 übergeordneten bzw. querschnittsbezogenen Qualitätskriterien überprüft. Sie orientieren sich an den strategischen Entwicklungszielen des REK. Damit sind für jede Projektidee insgesamt 24 Punkte erreichbar, was einem Zielerrei- chungsgrad von 100 % entspricht. Der Erfüllungsgrad darunter liegender Werte ergibt sich aus dem prozentualen Anteil der erreichten Punktzahl.

complan Kommunalberatung 97 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Übergeordnete Qualitätskriterien: 1. Nachhaltigkeit: Das Projekt leistet einen Beitrag zur ökonomischen Nachhaltig- keit (Sicherung langfristiger Finanzierung und Umsetzbarkeit), zur ökologischen Nachhaltigkeit (Schonung der natürlichen Ressourcen) oder sozialen Nachhaltig- keit (soziale Stabilität). 2. Lebensqualität/ demografischer Wandel: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Verbesserung des Wohn- und Arbeitsumfeldes, der Kultur-, Bildungs- und Frei- zeitangebote, zur Versorgungssituation, Mobilität sowie zur sozialen Stabilität. 3. Daseinsvorsorge: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Sicherung der Daseinsvor- sorge (Angebote und Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge). 4. Natürliches und kulturelles Erbe: Das Projekt leistet einen Beitrag zum Schutz und Erhalt des natürlichen oder kulturellen Erbes (Natur- und Landschaftsräume, Kulturlandschaften, bauliche Errungenschaften, Denkmale/ Denkmalensembles). 5. Regionale Wertschöpfung und Energiekreisläufe: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Erhöhung der regionalen Wirtschaftskraft, Wertschöpfung oder Energiekreisläufe (Herstellung, Weiterverarbeitung und Vermarktung regionaler Produkte und regenerativer Energien). 6. Arbeit und Beschäftigung: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Sicherung oder Schaffung von Arbeitsplätzen. 7. Beruf und Familie: Das Projekt leistet einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (familienfreundliche Unternehmenskultur, Kooperation Betreuungseinrichtungen-Unternehmen etc.) 8. Innovation: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Erzeugung von Innovationen und Projekten mit Pilotcharakter sowie mit Übertragbarkeitsansätzen (Schaffung neuer Angebotsformen, Akteurs- und Kooperationsformen etc.). 9. Kooperation: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Stärkung oder Förderung der interkommunalen, regionalen, überregionalen, transnationalen Kooperationen. 10. Regionale Identität: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Erlebbarmachung der regionalen Spezifika und Besonderheiten (bauliche Errungenschaften, Kultur- landschaftselemente, Kulturgüter). 11. Barrierefreiheit: Das Projekt leistet einen Beitrag zu uneingeschränkten Zugäng- lichkeiten und Erreichbarkeiten für alle Bevölkerungsgruppen. 12. Gender: Das Projekt leistet einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Im zweiten Schritt erfolgt die Überprüfung anhand der handlungsfeldbezogenen Qualitätskriterien, die aus den insgesamt 16 Zielen der fünf Handlungsfelder abgelei- tet sind. Die Überprüfung der Projektideen erfolgt hierbei mit einer stärkeren Ge- wichtung, weil schon durch Erfüllung nur eines Zieles ein Beitrag zur REK- Zielerreichung geleistet werden kann. Aus diesem Grund wird festgelegt, dass schon bei Erreichen von sechs der maximal zu erreichenden Punktzahl von 32 der größt- mögliche Erfüllungsgrad von 100 % gegeben ist. Der Erfüllungsgrad darunter liegen- der Werte ergibt sich aus dem prozentualen Anteil der erreichten Punktzahl. Handlungsfeldbezogene Qualitätskriterien: HF 1 Natur, Landschaft und Landnutzung 1. Beitrag zum Schutz der Funktionsfähigkeit von Boden, Mooren und Gewässern 2. Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen Landnutzung

98 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

3. Beitrag zum Erhalt der regionstypischen Landschaft HF 2 Tourismus und Kultur 4. Beitrag zur Stärkung des Natur-, Gesundheitstourismus, Kultur- oder Städtetou- rismus 5. Beitrag zur touristischen Erschließung kulturhistorisch wertvoller Gebäudeen- sembles 6. Beitrag zur Sicherung der Kunst- und Kultureinrichtungen

HF 3 Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität 7. Beitrag zur Sicherung und Entwicklung kompakter Siedlungsstrukturen 8. Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung verlässlicher und leistungsfähiger Kinderbe- treuungs- und Bildungsangebote 9. Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung ausreichender und tragfähiger medizini- scher und pflegerischer Versorgungangebote 10. Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung eines attraktiven und tragfähigen Mobilitätsangebotes HF 4 Wirtschaft, Fachkräfte, Energie 11. Beitrag zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Region 12. Beitrag zur Gewinnung oder Sicherung qualifizierter Fachkräfte 13. Beitrag zur Energieeinsparung oder zur Erhöhung der Energieeffizienz HF 5 Kooperation und Identifikation 14. Beitrag zur Verbesserung der regionalen Vernetzung und Zusammenarbeit 15. Beitrag zur Erhöhung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region 16. Beitrag zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements Der Mittelwert aus dem Prozentwert der übergeordneten Qualitätskriterien und aus dem Prozentwert der handlungsfeldbezogenen Qualitätskriterien ergibt im Ergebnis einen Gesamt-Zielerreichungsgrad. Dem REK ist im Anhang ein Dokument beigefügt, das die Regionalen Qualitätskrite- rien in Form einer Check-Liste für die Projektauswahl und Projektprüfung, insbeson- dere auch ergänzende Anforderungen und Qualitätskriterien an Leitprojekte, die im Rahmen der Bewertung durch die Bewilligungsbehörden erfüllt sein müssen, enthält.

6.3 Monitoring und Evaluierung Zur Überprüfung der aktuellen Herausforderungen und der gesteckten Ziele sind ein begleitendes Monitoring und eine Evaluierung während des REK-Umsetzungs- prozesses unabdingbar. Auf diese Weise können rechtzeitig mögliche Fehlentwick- lungen identifiziert und ausgebremst, Handlungsstrategien und Ziele gegebenenfalls angepasst sowie Umsetzungs- und Steuerungsprozesse optimiert werden. Das hier entwickelte Monitoring- und Evaluierungssystem richtet sich nach den Handlungs-

complan Kommunalberatung 99 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

empfehlungen des Leitfadens Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung vom Netzwerk Ländliche Räume19. Monitoring Das Monitoring umfasst als Beobachtungssystem eine ganze Reihe von Prüfindikato- ren, die sich an den Teilzielen der Handlungsfelder im REK orientieren und durch Zahlen (quantitative Prüfindikatoren) und Werte (qualitative Prüfindikatoren) abge- bildet werden. Sie werden regelmäßig, möglichst einmal jährlich, erhoben. Im Ergebnis steht eine Bewertung des Erfolges der Regionalentwicklung als weitere Handlungs- und Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. Die Erhebung erfolgt über Statistiken, Informationen von Fachbehörden, Verbänden, beteiligter Träger (IHK, Handwerkskammer, Naturschutzverbände etc.) sowie über eine enge Kommunikati- on der Projektträger und weiterer beteiligter Akteurinnen und Akteure. Die Prüfindikatoren für das Monitoring sind nach Handlungsfeldern, Zielen und Teilzielen geordnet und mit den zu erwarteten Ergebnissen (Zielindikatoren) in einer Übersichtstabelle nachfolgend dargestellt.

Abb. 18 Übersicht Prüfindikatorenset HF 1 Natur, Landschaft, Landnutzung

Dauerhafte Bewahrung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Nut- zungsfähigkeit der vorhandenen natürlichen Ressourcen Teilziel Prüfindikatoren Zielindikatoren (Ergebnisse) Nachhaltige Sicherung der Boden-Nährstoffgehalt Verbesserung der Funktions- und Leistungsfähig- Bodenfunktionen keit der Böden Schutz der Moore und Renatu- Maßnahmenflächen zur Reduzierung rierung von degradierten Wasserstandserhöhung in degradierter Moorböden, ha Moore Nachhaltige Entwicklung der Trophiegrad der Gewässer Verbesserung der Gewässer Nährstoffbedin- gungen der Gewässer Erhalt und Verbesserung des Trophiegrad der Seen, Verbesserung der Zustandes und der ökologi- Kleingewässer und Fließ- Nährstoffbedin- schen Funktionsfähigkeit der gewässer gungen der Seen, Seen, Kleingewässer und Fließ- Kleingewässer und gewässer Fließgewässer Sicherung der hohen Luftquali- Siedlungs- und Verkehrsflä- Erhalt der hohen tät und Schutz des Klimas durch chenzuwachs im Außenbe- Luftqualität und eine darauf ausgerichtete reich in qm Schutz des Klimas Siedlungs-, Verkehrs- und Gewerbeentwicklung

19 Quelle: dvs (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume): Selbstevaluierung in der Regionalentwick- lung, Leitfaden und Methodenmix, Bonn 2014.

100 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Nutzung des Instruments der Anzahl der Flurneuord- Verbesserung der Flurneuordnung für ökologische nungsverfahren für ökolo- Funktionsfähigkeit Zielsetzungen gische Zielsetzungen des Naturhaus- halts

Schrittweise Umsetzung des Anzahl der umgesetzten Verbesserung der Gutachtlichen Landschaftsrah- Maßnahmen Funktionsfähigkeit menplan des Naturhaus- halts

Sicherung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Landnutzung Teilziel Prüfindikatoren Zielindikatoren (Ergebnisse) Förderung von umweltschonen- Boden-Nährstoffgehalt Verbesserung der den Bewirtschaftungsmethoden Bodenfunktionen in Land- und Forstwirtschaft Erhalt und Förderung der biolo- Entwicklung der Arten- Erhalt der Artenan- gischen Vielfalt bei Nutzpflanzen vielfalt bei Nutzpflanzen zahl bei Nutztieren und Nutztieren (Agrarbiodiversi- und Nutztieren und -pflanzen tät) Schutz und langfristige Siche- Entwicklung der Arten- Erhalt der Artenan- rung der natürlichen Artenviel- vielfalt bei wild lebenden zahl der wild leben- falt Tieren und Pflanzen den Tiere und Pflanzen

Nachhaltige Sicherung, Pflege und Entwicklung der naturraumtypischen Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft als unverwechselbares Merkmal der Regi- on Teilziel Prüfindikatoren Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Pflege, Erhalt und nachhal- Anzahl von Maßnahmen Erhaltung der regions- tige Sicherung der regions- zum Erhalt, zur Pflege der typischen Landschaften typischen Offenlandschaf- regionstypischen Land- ten, Halboffenlandschaften schaften und Grünlandflächen Schutz und Pflege der Anzahl von Maßnahmen Erhaltung der regions- landschaftstypischen bei Alleen, Hecken, Söllen, typischen Landschaften Vegetationsstrukturen Baumpflanzungen, Nach- pflanzungen etc.

complan Kommunalberatung 101 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

HF 2 Tourismus und Kultur

Behutsame und umweltverträgliche Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft durch Profilierung und Verknüpfung der Segmente Natur-, Wasser- und Gesund- heitstourismus sowie Kultur- und Städtetourismus Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Entwicklung der Tourismus- Anzahl der Aktivitäten Erhöhung des Be- destination Mecklenburgi- oder Kooperationsprojek- kanntheitsgrades der sche Seenplatte als starke te zur touristischen Tourismusregion Marke Vermarktung, Anzahl publizierter Image- Printprodukte, durchge- führter Werbekampagnen Verbesserung der Service- Anzahl der Beherber- Erhöhung der quali- und Dienstleistungskette gungs- und Gaststättenbe- tätsorientierten triebe mit Gütesiegel Tourismusangebote Stärkung und Verknüpfung Anzahl von Maßnahmen Erhöhung der touristi- der touristischen Angebots- zur Stärkung touristischer schen Angebote und vielfalt, auch durch Publika- Angebote Attraktivität tionen Stärkung der Vor- und Nach- Anzahl saisonverlängern- Erhöhung der touristi- saisonangebote und Profilie- der Maßnahmen und schen Angebote und rung der Region als Kurzrei- witterungsunabhängiger Attraktivität seziel touristischer Angebote Etablierung nachfrageorien- Anzahl neu geschaffener Erhöhung der touristi- tierter und zielgruppenspezi- zielgruppenspezifischer schen Angebote und fischer touristische Angebote touristischer Angebote Attraktivität Verknüpfung wasser- und Anzahl neu geschaffener Erhöhung der touristi- landseitiger Angebote zur touristischer Angebote schen Angebote und Erschließung neuer Zielgrup- durch Verknüpfung Attraktivität pen Qualifizierung und Erhalt der Neu geschaffene und Verbesserung der Radwege als verkehrssiche- ausgebesserte Radwege in touristischen Infra- res und attraktives Rad- qm struktur wegenetzes für den Alltags- verkehr und für den Touris- mus Qualifizierung und Erhalt der Neu geschaffene und Verbesserung der touristischen Wegeführun- ausgebesserte Wander- touristischen Infra- gen und der begleitenden wege in qm struktur Infrastruktureinrichtungen Sicherung und Weiterent- Anzahl von Maßnahmen Verbesserung der wicklung der Besucherlen- zur Besucherlenkung behutsamen Touris- kung muswirtschaft

102 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Wirtschaftliche und touristische Erschließung kulturhistorisch wertvoller Gebäu- deensembles Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Wirtschaftlich tragfähige Anzahl der Maßnahmen Erhöhung der touristi- Nachnutzung leerstehender zu Nach- und Zwischen- schen oder kulturellen oder ungenügend genutzter nutzungen an historisch Angebote historisch wertvoller und wertvollen und denkmal- denkmalgeschützter bauli- geschützten baulichen cher Ensembles (Schlösser, Ensembles Gutshäuser und -anlagen, Parkanlagen) Erhalt, Instandsetzung und Anzahl der Sicherungs- Verbesserung des bauliche Aufwertung der und Sanierungsmaßnah- baulichen Erschei- historisch wertvollen denk- men erhaltenswerter nungsbildes malgeschützten baulichen baulicher Ensembles Ensembles

Langfristige Sicherung und Profilierung der vielfältigen Kunst- und Kultureinrich- tungen Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Langfristiger Erhalt der the- Anzahl und Qualität der Erhalt der vielfälti- matisch breit gefächerten Museumsstandorte und - gen Museumsange- musealen Angebote bestände bote Stärkung der Kooperations- Anzahl gemeinsamer Verbesserung der und Vernetzungsstrukturen Marketing- und Kommuni- wirtschaftlichen der kulturellen Einrichtungen kationsaktivitäten und Situation der kultu- zur gemeinsamen Angebots- Kooperationen zur gemein- rellen Einrichtungen entwicklung, Kommunikation samen Angebotsgestaltung und Öffentlichkeitsarbeit Erhalt, qualitative Weiterent- Anzahl der Besucher, Erhöhung des wicklung und Vermarktung Anzahl von Marketingakti- Bekanntheitsgrades der regional und überregional vitäten der Region als bedeutenden kulturellen Kultureventort Großevents Nachhaltige Sicherung und Anzahl der Maßnahmen für Sicherung und Förderung der kleinteiligen, kleinteiligen kulturelle Verbesserung der lokal wirkenden kulturellen Angebote lokalen Kulturvielfalt Angebote

complan Kommunalberatung 103 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

HF 3 Siedlungsstruktur, Leistungen der Daseinsvorsorge, Mobilität

Nachhaltige Sicherung und behutsame Entwicklung von kompakten Siedlungs- strukturen Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Förderung einer auf die In- Siedlungs- und Verkehrsflä- Reduzierung der nenentwicklung konzentrier- chenzuwachs im Außenbe- Flächeninanspruch- ten kompakten Siedlungs- reich in qm nahme struktur und die Verbesserung deren Erreichbarkeit durch eine den ländlichen Charakter angepasste Infrastruktur Erhalt des hohen Anteils an Anteil an unversiegelter/ Reduzierung der landwirtschaftlichen Flächen unbebauter Fläche in % Flächeninanspruch- und Wald- und Seengebieten nahme durch Förderung einer um- weltschonenden Flächenent- wicklung Erhalt der historisch gewach- Anzahl von Maßnahmen Verbesserung der senen Städte und Dörfer mit zur Verbesserung des regionalen Identität den regionstypischen Stadt- Ortsbildes, Anzahl sanierter und der Attraktivität und Ortsstrukturen und Erhalt Gebäude der Region der dörflichen Bausubstanz Langfristiger Erhalt und Stär- Anzahl neu geschaffener Sicherung der kung der Funktionen insbe- flexibel nutzbarer Gemein- Daseinsvorsorge für sondere in den Zentralen schaftsgebäude, Anzahl alle Bevölkerungs- Orten für die angemessene von Maßnahmen zur gruppen in allen Versorgung der Bevölkerung Unterstützung der Grund- Teilen der Region mit Leistungen der Daseins- versorgung vorsorge Schaffung dorfgemäßer Ge- Anzahl neu geschaffener Sicherung der meinschaftseinrichtungen Gemeinschaftseinrichtun- Daseinsvorsorge für gen alle Bevölkerungs- gruppen in allen Teilen der Region Sicherung der Leistungen der Anzahl gesicherter Dienst- Sicherung der Daseinsvorsorge (Nahversor- leistungen/ Angebote zur Daseinsvorsorge für gung, Gesundheitsdienstleis- Sicherung der Daseinsvor- alle Bevölkerungs- tungen, öffentliche Einrich- sorge gruppen in allen tungen für Freizeit und Kultur) Teilen der Region für die lokale Bevölkerung

104 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Förderung des chancenglei- Nutzerinnen und Nutzer Erhöhung der chen Zugangs und der Er- der Dienstleistungen/ Nutzerinnen und reichbarkeit sozialer, bil- Angebote Nutzer dungsbezogener und kulturel- ler Angebote für alle Men- schen Förderung einer differenzier- Anzahl neugeschaffener, Erhöhung der ten, bedarfsgerechten Wohn- nachfrageorientierter Attraktivität der raumentwicklung Wohnformen Region als Wohnort

Langfristige Sicherung und Erhalt verlässlicher und leistungsfähiger Kinderbetreu- ungs- und Bildungsangebote in allen Teilen der Region zur Sicherung gleichwerti- ger in allen Teilräumen der Region Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Sicherung des hohen Versor- Versorgungsgrad, Anzahl Erhalt des hohen gungsgrades und bedarfsge- von Maßnahmen zur Versorgungsgrades, rechte und flexible Weiter- bedarfsgerechten Weiter- Schaffung nachfrage- entwicklung der Kinderbe- entwicklung der Betreu- orientierter Betreu- treuungsangebote (bspw. ungsangebote (bspw. ungsangebote, bedarfsgerecht-flexible Öffnungszeiten, Anzahl Verbesserung der Öffnungszeiten) sanierter Kitaeinrichtun- Vereinbarkeit von gen, neu geschaffene Beruf und Familie Außenflächen in qm)

Bedarfsgerechte Verbesse- Anzahl von Maßnahmen Schaffung nachfrage- rung der räumlichen Ausstat- zur Verbesserung der orientierter und tung von Kitas und Schulen räumlichen Ausstattung qualitativ hochwerti- ger Betreuungsange- bote Bedarfsgerechte Verbesse- Anzahl von Maßnahmen Schaffung nachfrage- rung der Qualitätsstandards zur Qualitätsverbesserung, orientierter und bei Anpassungserfordernis- Anzahl sanierter Betreu- qualitativ hochwerti- sen ungseinrichtungen, neu ger Betreuungsange- geschaffene Außenanlagen bote in qm Erhalt der raumbedeutenden Anzahl und Verortung der Sicherung der ange- Grundschulstandorte Grundschulen messenen Erreichbar- keit der Bildungsein- richtungen Orientierung und Priorisie- Anzahl und Verortung der Sicherung der ange- rung auf Standorte in Zentra- weiterführenden Schulen messenen Erreichbar- len Orten und Erhalt zumut- keit der Bildungsein- barer Erreichbarkeiten im richtungen weiterführenden Schulbe- reich

complan Kommunalberatung 105 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Ausreichende und tragfähige Versorgung mit angemessenen medizinischen und pflegerischen Angeboten für ein lebenswertes Altwerden und würdevolles Leben in allen Teilräumen der Region Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse)

Nachhaltige Verbesserung Anzahl der Maßnahmen zur Stärkung der ange- und Stärkung der häusli- Unterstützung der häusli- messenen Versorgung chen und stationären Ver- chen Versorgung der pflegebedürftigen sorgung Menschen Förderung des ehrenamtli- Anzahl von Maßnahmen zur Nachhaltige Siche- chen Engagements und Förderung des Ehrenamtes rung der pflegeri- niedrigschwelliger Hilfs- und niedrigschwelliger schen Angebote möglichkeiten Angebote Aufbau und Stärkung teil- Anzahl von neugeschaffenen Stärkung der ange- regionaler Vernetzungen in Netzwerken und Kooperati- messenen Versorgung der Pflegelandschaft für onsstrukturen der pflegebedürftigen eine stärkere Verknüpfung Menschen zwischen stationärer, teil- stationärer und ambulanter Pflege Aufbau kooperativer Struk- Anzahl von neugeschaffenen Stärkung der ange- turen zur besseren Verzah- Kooperationsstrukturen, messenen Versorgung nung medizinischer und Anzahl vernetzter Träger der pflegebedürftigen Pflegerisch-sozialer Betreu- Menschen ungsangebote (Bündelung der unterschiedlichen Angebote)

Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven und tragfähigen Mobilitätsange- botes zur dauerhaften Sicherung der Erreichbarkeit von Leistungen der Daseins- vorsorge in der Region und zur touristischen Erschließung Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Nachhaltige Sicherung des Neu geschaffene und Erhalt und Verbesse- flächenerschließenden ausgebesserte Straßen in rung der straßenseiti- Straßennetzes qm gen Erreichbarkeit Nachhaltige Sicherung und Fahrgastanzahl und Anzahl Erhalt und Verbesse- Entwicklung des SPNV und der ÖPNV-Angebote, rung der schienensei- der regionalen Buslinien als tigen Erreichbarkeit Hauptnetz zur schnellen Erreichbarkeit der Hauptre- lationen

106 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Entwicklung nachfrageorien- Fahrgastanzahl und Anzahl Erhalt und Verbesse- tierter ÖPNV-Angebote als der ÖPNV-Angebote rung des straßenseiti- Zubringerverkehr zum gen ÖPNV Hauptnetz Entwicklung bedarfsorien- Fahrgastanzahl, Anzahl Sicherung der Erreich- tierter, flexibler und langfris- neugeschaffener Bedien- barkeit für alle Bevöl- tig tragfähiger Bedienfor- formen kerungsgruppen in men zur besseren Erreich- allen Teilen der Region barkeit außerhalb des ÖPNV-Netzes Stärkere Verknüpfung von Anzahl neugeschaffener Erhöhung der touristi- weiteren ÖPNV-Angeboten touristischer Angebote im schen Attraktivität der mit dem Tourismus in der ÖPNV Region Region Stärkere Verknüpfung der Fahrgastanzahl Verbesserung der Stadt- und Regionalverkehre Mobilitätsangebote sowie der unterschiedlichen Verkehrsarten Verbesserung der Fahrgast- Anzahl von Kommunikati- Verbesserung der informationsangebote vor ons-, Informations- und Mobilitätsangebote und während der Fahrt Marketingmaßnahmen, Anzahl neu geschaffener barrierefreier ÖPNV- Angebote

HF 4 Wirtschaft, Fachkräfte, Energie

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Region Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Nachhaltige Sicherung und Anzahl von Maßnahmen Stärkung der regionsty- raumverträgliche Weiter- zur Unterstützung Betrie- pischen Wirtschafts- entwicklung der regionsty- ben der Land- und Ernäh- zweige, Wirtschafts- pischen Wirtschaftszweige rungswirtschaft wachstum (positive Landwirtschaft und Ernäh- Entwicklung der Brut- rungsgewerbe towertschöpfung und der Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe) Förderung des ländlichen Anzahl von Maßnahmen Verbesserung der Raums durch Verbesserung der Flurneuordnung ländlichen Raumstruk- der Agrarstruktur und turen Flurneuordnung

complan Kommunalberatung 107 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Stabilisierung und Stärkung Anzahl von Maßnahmen Stärkung der Wirt- der global agierenden zur Unterstützung der schaftsbetriebe, Wirtschaftsbetriebe und global agierenden Betrie- Wirtschaftswachstum Spitzentechnologien be (positive Entwicklung der Bruttowertschöp- fung und der Beschäf- tigten) Erhalt und Weiterentwick- Anzahl von Maßnahmen Erhöhung der regiona- lung regionaler Wirtschafts- zur Förderung regionaler len Wertschöpfung , Stoff- und Energieketten Produkte Förderung der Veredelungs- Anzahl von Maßnahmen Positive Entwicklung industrie und des Verarbei- zur Unterstützung der der Beschäftigten, der tungsgewerbes Veredelungs- und Verar- Kaufkraft, der Einkom- beitungsindustrie men in der Verarbei- tungs- und Verede- lungsbranche Förderung einer umwelt- Anzahl von Maßnahmen Schutz der Umwelt und tierartengerechteren zur Förderung von ökolo- Erzeugung von landwirt- gisch erzeugten Produk- schaftlichen Produkten ten

Stärkung der Wirtschaftskraft entlang der regionalen Wertschöpfungskette Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Verbesserung der Rahmen- Anzahl von KMU- Positive Arbeitsplatz- bedingungen für Klein- und Förderungen entwicklung, positive Mittelunternehmen, Förde- Entwicklung von Exis- rung von Klein- und Mittel- tenzgründungen und unternehmen Nachfolgen Schaffung und Sicherung Anzahl neu geschaffene Erhalt und Erhöhung der von Arbeitsplätzen und gesicherte Arbeits- Lebensqualität und der plätze sozialen Stabilität Qualitätsorientierte Weiter- Anzahl von Maßnahmen Erhöhung der regiona- entwicklung und Stärkung zur Unterstützung und len Wertschöpfung, regionaler Produkte Förderung regionaler Erhöhung der touristi- Produkte schen Attraktivität Entwicklung und Verbesse- Anzahl von neugeschaf- Verbesserung des rung von Vermarktungs- und fenen Marketing- und regionalen Images, der Imagestrategien zur Verbes- Vermarktungsaktivitäten Binnenkommunikation serung der Auslastung von und Anzahl von inter- und der Außendarstel- Gewerbeflächen und – kommunalen Aktivitäten/ lung als Wirtschafts- standorten Initiativen standortes

108 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Förderung des Innen- und Anzahl von neugeschaf- Verbesserung des Außenmarketings zur Ver- fenen Marketing- und regionalen Images, der besserung des regionalen Vermarktungsaktivitäten Binnenkommunikation Images als Wirtschaftsstan- und der Außendarstel- dortes lung als Wirtschafts- standortes Bedarfsorientierter und Neu geschaffene Breit- Verbesserung der flächendeckender Ausbau bandleitungen in Metern wirtschaftlichen der Kommunikations-netze Wettbewerbsfähigkeit, und -einrichtungen, Vervoll- Verbesserung der ständigung der Breitband- Attraktivität der Region versorgung als Wirtschaftsstandort Förderung der Vereinbarkeit Anzahl von Initiativen und Sicherung von Fachkräf- von Beruf und Familie und Unternehmungen zur ten, Verbesserung der einer familienfreundlichen Unterstützung von Attraktivität der Region Unternehmenskultur familienfreundlichen als Wirtschaftsstandort Arbeitswelten Gewinnung und Sicherung Anzahl von neugeschaf- Verbesserung der von Fachkräften und Unter- fenen Maßnahmen zur wirtschaftlichen nehmensnachfolgen Fachkräftesicherung Wettbewerbsfähigkeit (Akquise, Qualifizierung, Kooperation) Erhöhung der Ausbildungs- Anzahl der Maßnahmen Sicherung von Fachkräf- und Berufsschulabsolven- zur Unterstützung von ten, Erhalt und Erhö- tenquoten Schülern, Eltern und hung der Lebensquali- Lehrern tät sowie der sozialen Stabilität Förderung von lebenslan- Anzahl von neugeschaf- Sicherung von Fachkräf- gem Lernen und Weiterqua- fenen Weiterbildungs- ten, Verbesserung der lifizierungen und Weiterqualifizie- wirtschaftlichen rungsangeboten Wettbewerbsfähigkeit Förderung der Zusammen- Anzahl von neugeschaf- Verbesserung der arbeit von Wirtschaft und fenen Kooperationspro- wirtschaftlichen Wissenschaft zur Erhöhung jekten und neu entwickel- Wettbewerbsfähigkeit technologieorientierten ten Produkten/ Verfah- Innovationskraft rensweisen

complan Kommunalberatung 109 Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

Stärkung der Erneuerbaren Energien sowie Erhöhung der Energieeffizienz Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergebnisse) Behutsamer Ausbau erneuer- Anteil an Erneuerbaren Schutz der natürli- barer Energien unter Berück- Energie bei Energieerzeu- chen Ressourcen sichtigung der Belange des gung Natur- und Freiraumschutzes, der Landschaftspflege, der Tourismuswirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft und der ansässigen Bevölkerung Aufbau klimaschonender Anzahl neugeschaffener Schutz der natürli- Energiesysteme (bspw. Gas- Energiesysteme chen Ressourcen, und Dampfkraftwerke, Kraft- Erhöhung regionaler Wärme-Kopplung, effiziente Energiekreisläufe Heizungsanlagen) Steigerung der Akzeptanz und Anzahl von Maßnahmen Schutz der natürli- der Mitwirkungsbereitschaft und Projekten zur Akzep- chen Ressourcen der betroffenen und beteilig- tanzsteigerung ten Akteurinnen und Akteure

HF 5 Kooperation und Identifikation

Verbesserung der Vernetzung und Zusammenarbeit der regionalen Akteurinnen und Akteure nach außen und nach innen Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Erhalt und Ausbau der Anzahl von bestehenden Stärkung des Wirt- transnationalen und über- und neugeschaffenen schafts- und Touris- regionalen Kooperations- transnationalen, überre- musstandortes strukturen gionalen Kooperations- projekten/ -strukturen, Qualität der Zusammen- arbeit (Arbeitstreffen, Anzahl der beteiligten Akteurinnen und Akteure, gemeinsame umgesetzte Projekte) Sicherung und Weiterent- Erhaltungs- und Ausbau- Stärkung des Wirt- wicklung der straßen- und maßnahmen der schie- schafts- und Touris- schienenseitigen Anbin- nen- und straßenseitigen musstandortes dung an die metropolitanen Anbindungen Räume Förderung der regionalen Anzahl von bestehenden Erhöhung der regionalen Zusammenarbeit sowie und neugeschaffenen Identität, langfristige Erhalt und Ausbau der interkommunalen Sicherung der Lebens- interkommunalen Koopera- Kooperationsprojekten/ - qualität in der Region

110 complan Kommunalberatung Regionales Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte

tionsstrukturen strukturen, Qualität der Zusammenarbeit (Ar- beitstreffen, Anzahl der beteiligten Akteurinnen und Akteure, gemeinsa- me umgesetzte Projekte)

Erhöhung der Identifikation der Bevölkerung und der regionalen Akteurinnen und Akteure mit der Region Teilziel Prüfindikator Zielindikatoren (Ergeb- nisse) Stärkung der regionalen Anzahl von identitätsstif- Verbesserung der Identifikation der Bewohne- tenden Aktionen, Projek- interkommunalen rinnen und Bewohner sowie ten, Initiativen Zusammenarbeit und regionalen Akteurinnen und Erhöhung der Attrakti- Akteure mit der Mecklen- vität der Region burgischen Seenplatte als eine Region Förderung eines einheitlich Anzahl von Initiativen und Erhöhung der Attrakti- getragenen Images der Unternehmungen zur vität der Region, Region Unterstützung des Erhöhung des Bekannt- Ehrenamts heitsgrades Schaffung einer angemesse- Anzahl von Initiativen und Erhöhung der Attrakti- nen Willkommenskultur für Maßnahmen zur Förde- vität der Region die Gäste in der Region rung der Willkommens- kultur Schaffung einer angemesse- Anzahl von Maßnahmen Sicherung nied- nen Anerkennungskultur für zur Unterstützung des rigschwelliger Angebote das Ehrenamt Ehrenamtes Entwicklung einer bürger- Anzahl von Mitgliedern in Erhöhung der Beteili- schaftlichen Teilhabe- und Vereinen und Initiativen, gung und der Teilhabe Beteiligungskultur von ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Region

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Evaluierung Auf Grundlage des Monitoring wird zur Beurteilung des REK-Umsetzungsstandes eine externe Evaluierung zum Ende der Laufzeit des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern 2014 bis 2020 (EPLR M-V 2014-2020) durchgeführt. Die Fremdevaluierung ermöglicht einen neutralen Blick von außen mit neuen Sichtweisen und alternativen Lösungsansätzen. Die Evaluierung wird durch intensive Einbindung der regionalen Entscheidungsträger und Partner begleitet und in gemeinsamer Abstimmung realisiert. Folgende Aspekte und Themen sind Gegen- stand der Evaluierung:  Umsetzungsstand und Zielerreichungsstand der Projekte (hierbei sind insbe- sondere auch die LEADER-Projekte mit zu berücksichtigen, um Wechselwir- kungen und Schnittstellen zu ermitteln)  Inhaltliche Überprüfung der gesetzten Handlungsfelder  Bewertung der Koordinierung und Steuerung  Passfähigkeit der Förderstrukturen  Ableitung von Erfolgsfaktoren/ Potenzialen sowie Hemmnissen/ Risiken  Ableitung von Handlungsbedarfen/ Anpassungsbedarfen für die weitere REK- Umsetzung

Hierbei können je nach Gegenstand der Bewertung unterschiedliche Evaluierungsin- strumente zur Anwendung kommen. Neben einer umfassenden Auswertung der vorhandenen Daten und Werte des Monitorings mit Bilanzierung des Zielerrei- chungsstandes dienen Befragungen sowohl in Form standardisierter Fragebögen oder gesprächsleitfadengestützte Interviews der Identifikation und Analyse von Erfolgs- und Hemmnisfaktoren. Weiterhin können Evaluierungsworkshops mit Beteiligung der relevanten Akteurinnen und Akteure, dazu beitragen, die bisherigen Arbeitsergebnisse in gemeinsamer Runde zu bewerten und Schlussfolgerungen sowie Lösungsansätze für die weitere Strategieausrichtung zu diskutieren. Hierbei sind insbesondere die Akteurinnen und Akteure mit einzubeziehen, die schon während des REK-Erarbeitungsprozesses beteiligt waren. Im Rahmen der Funktion des REK als ILEK für Maßnahmen nach der „Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung“ (ILERL M-V) erfolgt durch die zuständigen Bewilligungsbehörden (Landkreis, Staatliches Amt für Umwelt und Natur) eine jährliche Berichterstattung an das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V.

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7 Dokumentation des Aufstellungsverfahrens Die Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes wurde von einem umfassen- Abstimmung mit den Beteiligungs- und Abstimmungsprozess begleitet. Durch regelmäßige Abstim- dem Auftraggeber/ mungsrunden im internen Arbeitskreis mit Auftragnehmer und Auftraggeber (Ge- Interner Arbeits- schäftsstelle des Regionalen Planungsverbandes Mecklenburgische Seenplatte und kreis Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) konnte eine tragfähige und konsensreiche Entwicklungsstrategie für die Region Mecklenburgische Seenplatte erarbeitet wer- den. Zu diesen internen Arbeitskreisen wurde ebenfalls das Sachgebiet Kreisplanung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte eingebunden, um insbesondere die Erfüllung der ILEK-Anforderungen abzusichern. Die Abstimmungsrunden fanden regelmäßig alle 8 bis 10 Wochen statt, um relevante Zwischenergebnisse gemeinsam zu erörtern und die weiteren Schritte zu besprechen. Abb. 19 Übersicht Abstimmungsrunden Datum Anlass und Ziel/ Gegenstand 29.07.2014 Ziel und Zweck des REK, Anforderungen an das REK, Projektablauf, zeitliche Terminierung der Konzepterarbeitung, Art und Umfang der Beteiligung 03.09.2014 Berichtsstruktur Module 1-3, Daten und Fakten-Abgleich 17.11.2014 Modul 1: Ergebnisse der Bestandsaufnahme und SWOT-Analyse, nächste Schritte zu Modul 2 und Beteiligung 19.01.2015 Modul 2 und 3: Ergebnisse der regionalen Entwicklungsstrategie, Aktualisierung des regionalen Leitbildes 29.04.2015 Modul 3: Handlungsfelder, Ziele, Projektkriterien, Endbericht 13.07.2015 REK-Entwurf: Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und Gebietskörperschaften

Die Beteiligung weiterer Fachpartnerinnen und -partner sowie relevanter Schlüssel- akteurinnen und -akteure wurde durch eine Reihe von Workshops abgesichert. Der erste Workshop fand am 19.09.2014 im Rahmen einer Sitzung der Facharbeitsgrup- pe des Regionalen Planungsverbandes mit erweitertem Teilnehmerkreis statt. Die Facharbeitsgruppe besteht aus sachverständigen Vertreterinnen und Vertretern Erweiterte Fachar- der Landkreisverwaltung und der Stadtverwaltungen der Städte Neubrandenburg, beitsgruppe Demmin, Neustrelitz und Waren (Müritz). Weitere Teilnehmer waren die Regional- managements der drei LAG (Mecklenburg-Strelitz, Demminer Land und Mecklen- burgische Seenplatte-Müritz), die Geschäftsstelle des Regionalbeirats, Vertreter der Hochschule Neubrandenburg sowie das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, Abteilung Landesentwicklung. Gegenstand der Diskussion war das grundsätzliche Verständnis über die Aufgabe und Funktion des REK, die Berichtsstruktur und wichtige Inhalte sowie die einzube- ziehenden konzeptionellen Grundlagen und weitere Schlüsselakteurinnen und Schlüsselakteure. Das Ergebnisprotokoll befindet sich im Anhang. Am 27.02.2015 wurden im Rahmen eines Leitbild- und Strategieworkshops mit Leitbild- und Beteiligung wichtiger Fachvertreterinnen und Fachvertreter sowie regionaler Strategieworkshop

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Schlüsselakteurinnen und -akteure die Ergebnisse des Modul 1 (Situations- und SWOT-Analyse), die Ableitung der Handlungserfordernisse sowie ein Vorschlag zur Aktualisierung des regionalen Leitbildes „natürlich! Mecklenburgische Seenplatte“ vorgestellt und zusammen diskutiert. In dieser strategischen Runde fand eine rege Diskussion über die aktuellen Problematiken und Herausforderungen sowie über die zukünftige Entwicklung der Region statt. Im Ergebnis wurden wichtige Hinweise, Anregungen und Vorschläge zur Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie eingebracht. Drei thematische Innerhalb der Erarbeitung des Moduls 3 (Handlungsfelder und Leitprojekte) fanden Workshops drei thematische Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt:  11.03.2015: Natur, Landschaft und Tourismus  12.03.2015: Wirtschaft und Kooperation  23.03.2015: Siedlungsstruktur, Daseinsvorsorge, Mobilität In diesen Workshops wurden nochmals das aktualisierte Leitbild und die regionale Entwicklungsstrategie zur Diskussion gestellt sowie die fünf Handlungsfelder mit den darin definierten Zielen und Teilzielen zur gemeinsamen Erörterung vorgestellt. In Nachbereitung der drei Workshops wurden die Inhalte überarbeitet und den Akteurinnen und Akteuren übersandt, um die Möglichkeit zu geben, etwaige Anregungen, Korrekturen oder Änderungswünsche zu äußern. Vorstandssitzung Die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse des Regionalen Entwicklungskonzeptes und Verbandsver- wurden dem Vorstand des Regionalen Planungsverbandes im April 2015 vorgestellt. sammlung des Ferner erfolgte die Vorstellung des fertigen REK-Entwurfs in der 43. öffentlichen Regionalen Pla- Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes am 06.05.2015. Der nungsverbandes REK-Entwurf wurde per Beschluss für die weitere Beteiligung der Städte und Gemeinden, der Kreisausschüsse und des Kreistages sowie der Träger öffentlicher Belange freigegeben. Abwägung einge- Von Mai bis Ende Juni 2015 hatten alle Gebietskörperschaften, Träger öffentlicher gangener Stellung- Belange sowie weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, zum nahmen Entwurf des Regionalen Entwicklungskonzeptes Stellung zu nehmen. Insgesamt wurden 24 Stellungsnahmen eingereicht, von denen nach gemeinsamer Auswer- tung im internen Arbeitskreis der überwiegende Teil im REK berücksichtigt werden konnte (siehe Anhang).

Das REK wurde am 05.10.2015 durch den Kreistag des Landkreises Mecklenburgi- Beschlussfassungen sche Seenplatte unter Abwägung der im Rahmen der Beteiligung eingegangenen im Kreistag und im Stellungnahmen als Handlungsgrundlage für eine zukunftsfähige und umsetzungs- Regionalen Pla- orientierte Regionalentwicklung beschlossen (siehe Anhang: Beschluss-Nr. B-KT nungsverband II/79/2015). Im Rahmen einer Regionalkonferenz fasste die 44. öffentliche Ver- Mecklenburgische bandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Mecklenburgische Seen- Seenplatte platte am 19.10.2015 den Beschluss VV5/15, indem sie sich den Beschluss des Kreistages zu eigen machte (siehe Anhang: Beschluss VV5/15)).

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8 Anhang  Dokumentation der Anwendung der regionalen Projektauswahlkriterien des REK MS (S. 116)  Ergebnisprotokoll der erweiterten Facharbeitsgruppe (S. 122)  Liste der eingegangenen Stellungnahmen (S. 123)  Beschluss B-KT II/79/2015 des Kreistages des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte (S. 124)  Beschluss VV 5/15 der 44. öffentlichen Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverban- des Mecklenburgische Seenplatte (S. 125)

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126 complan Kommunalberatung Anlage 2 – Übersicht Grundschulen LK MSE

Übersicht der Grundschulen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Quelle: Geoportal LK MSE Übersicht zu den Grundschulen im Landkreis MSE

Anlage 2 – Übersicht Grundschulen LK MSE

Nr. Name Gemeinde Schulträger

1 Grundschule Altenhof Altenhof Gemeinde Altenhof über Amt Röbel-Müritz

2 Grundschule Am Klosterberg Altentreptow Amt Treptower Tollensewinkel

3 Grundschule Kletterrose Burg Stargard Amt Stargarde Land

4 Grundschule Burow Burow Gemeinde Burow

5 Grundschule Dargun Dargun Stadt Dargun

Evangelische Grundschule mit Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen 6 Demmin Orientierungsstufe Kirche in Norddeutschland

7 Grundschule Heinrich Zille Demmin Hansestadt Demmin

8 Grundschule Friedland Friedland Stadt Friedland

9 Grundschule Gielow Gielow Gemeinde Gielow

10 Peeneschule mit Orientierungsstufe Groß Gievitz AWO Müritz (Waren) gGmbH

11 Grundschule Pappelhain Groß Miltzow Gemeinde Groß Miltzow

12 Die andere Grundschule Groß Nemerow Das andere Gymnasium e. V.

13 Grundschule Groß Plasten Groß Plasten Gemeinde Groß Plasten

14 Grundschule Jürgenstorf Jürgenstorf Gemeinde Jürgenstorf über Amt Stavenhagen

15 Grundschule Uns lütt Schaul Kargow Gemeinde Kargow

16 Grundschule Pestalozzi Malchin Stadt Malchin

17 Grundschule Goethe Malchow Stadt Malchow

18 Grundschule Regenbogen Mirow Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte

Johannesschule, evangelische Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen 19 Möllenhagen Grundschule Kirche in Norddeutschland

20 Grundschule Mölln Mölln Gemeinde Mölln über Amt Stavenhagen

21 Grundschule Moltzow Moltzow Amt Seenlandschaft Gemeinde Moltzow

22 BIP-Kreativitätscampus Neubrandenburg BIP-Kreativitätszentrum GmbH

Grundschule Ost H. Ch. Andersen 23 Neubrandenburg Stadt Neubrandenburg Europaschule

24 Grundschule Datzeberg Neubrandenburg Stadt Neubrandenburg

25 Grundschule Nord Am Reitbahnsee Neubrandenburg Stadt Neubrandenburg

26 Grundschule Süd Neubrandenburg Stadt Neubrandenburg Anlage 2 – Übersicht Grundschulen LK MSE

Nr. Name Gemeinde Schulträger

27 Grundschule West Am See Neubrandenburg Stadt Neubrandenburg

28 AWO Spatzenschule Neukalen AWO Sozialdienst gGmbH Demmin

Evangelische Grundschule mit Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen 29 Neustrelitz Orientierungsstufe Kirche in Norddeutschland

30 Grundschule Am Sandberg Neustrelitz Stadt Neustrelitz

31 Grundschule Kiefernheide Neustrelitz Stadt Neustrelitz

32 GS Daniel Sanders Neustrelitz Stadt Neustrelitz

33 Grundschule Zum Wasserturm Neverin Amt Neverin

34 Grundschule Rechlin Rechlin Gemeinde Rechlin über das Amt Röbel-Müritz

35 Benjamin -Schule Remplin Förderverein der Benjamin-Schule

36 Grundschule Röbel Röbel/Müritz Stadt Röbel

Grundschule mit schulartunabhängiger 37 Rosenow Jugend- und Sozialwerk gGmbH Oranienburg Orientierungsstufe in freier Trägerschaft

38 Grundschule Sarow Sarow Gemeinde Sarow über Amt Demmin-Land

39 Grundschule Schönfeld Schönfeld Amt Demmin-Land

40 Waldorfschule Seewalde Seewalde Dorf Seewalde gGmbH

41 Fritz-Reuter-Grundschule Stavenhagen Stadt Stavenhagen

Arche Schule Evangelische Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen 42 Waren (Müritz) Grundschule mit Orientierungsstufe Kirche in Norddeutschland

43 Grundschule Am Papenberg Waren (Müritz) Stadt Waren

44 Grundschule Käthe Kollwitz Waren (Müritz) Stadt Waren

45 Grundschule Wredenhagen Wredenhagen Amt Röbel-Müritz

Quelle: Zentrale Dienste / Schulverwaltungsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Abbildung 1 Grundschulen mit Träger im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Anlage 3 - Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung

Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung

Nr. Trägerbezeichnung 1 „Röbeler Kinderhaus“ e.V. 2 „Stoppelhopser“ e.V. 3 ADHS Förderkreis e.V. 4 Amt Demmin-Land 5 Amt Neustrelitz-Land 6 Amt Neverin 7 Amt Röbel-Müritz 8 Amt Seenlandschaft Waren 9 Amt Stavenhagen 10 Amt Treptower Tollensewinkel 11 Amt Woldegk 12 ASB - Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Demmin e.V. 13 ASB RV Neubrandenburg/ Mecklenburg-Strelitz e.V. 14 AWO Blankensee gGmbH 15 AWO Cura gGmbH Stavenhagen 16 AWO Kinder- und Jugenddienste gGmbH 17 AWO Mecklenburg-Strelitz gGmbH 18 AWO Müritz gGmbH 19 AWO OV Petersdorf e.V. 20 AWO Sozialdienst gGmbH Demmin 21 Behindertenverband Neubrandenburg e.V. 22 BIP Kreativitätszentrum gGmbH 23 Caritas Mecklenburg e.V. 24 Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V. (CJD) 25 Diakonie Malchin gGmbH 26 Diakoniewerk Stargard gGmbH 27 Dorf Seewalde gGmbH 28 DRK Kreisverband Demmin e.V. 29 DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e.V 30 DRK Sozialdienst Neubrandenburg gGmbH 31 Elterninitiative Kindergarten Kratzeburg e.V. 32 Elterninitiative Kindergarten Quadenschönfeld e.V. 33 Elternverein Storchennest e.V. 34 Elternverein zur Kita „Schneckenhaus“ e.V. 35 Elternverein Zwergenstübchen e.V. 36 Evangelisch- Lutherische Kichgemeinde St. Johannes 37 Evangelische Kirchgemeinde Demmin 38 Evangelische Kirchgemeinde Hohenbollentin 39 Evangelische Kirchgemeinde Verchen 40 Evangelische Schulstiftung in M-V & Nordelbien 41 Evangelische Stiftung Volmarstein 42 Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde 43 PenzlinEvangelisch - Groß-Lutherische Lukow Kirchgemeinde Friedland 44 Familienzentrum Mirow e.V. 45 FIZ Feldberger-Integrations-Zentrum gGmbH 46 Förderverein der Benjamin-Schule Evang. Schule Mecklenburgische Schweiz e.V.

Anlage 3 - Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung

Übersicht der Träger im Bereich der Kindertagesförderung

Nr. Trägerbezeichnung 47 Frau Adelheid Tesenvitz 48 Frau Astrid Remer 49 Frau Gudrun Willert 50 Frau Marita Blank 51 Frau Nagel 52 Frau Ramona Möller 53 Frau Sabine Haese 54 Frau Susanne Völker 55 Gesellschaft f. Gesundheit u. Pädagogik mbH 56 gGGP mbH – gemeinnützige Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH 57 Internationaler Bund (IB) - Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. 58 ISBW gGmbH 59 Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV M-V Südost 60 Jugend- und Sozialwerk gGmbH 61 JUL gemeinnützige GmbH 62 Kath. Pfarrgemeinde St. Josef - St. Lukas 63 KiMo Bildungs GmbH 64 Kinder- und Jugendförderverein Dargun e.V. 65 Kinderbetreuungsdienst UG 66 Kindertagesstätte Adlerhorst GmbH 67 Kindertagesstätte e.V. „Knirpsenstadt“ 68 Kita´s im Kinderland 69 Krüger/ Ortlieb GbR 70 Landfrauenverband M-V e.V. 71 Lebenshilfe für Behinderte OV Neubrandenburg e.V. 72 Lebenshilfswerk Waren gGmbH 73 MGS Kinderbetreuungsgesellschaft mbH 74 mlr Mecklenburger LebensRäume gmbH 75 Rehabilitationszentrum Neustrelitz e.V. 76 Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland 77 Schulz & Kuchenbecker GbR 78 Stadt Neustrelitz 79 Stadt Waren (Müritz) 80 Strelitzer Spatzennest e.V. 81 Trägerwerk Soziale Dienste in Mecklenburg Vorpommern GmbH 82 Verein „Krümelkiste“ e.V. 83 Verein am Koppelberg e.V. 84 Verein der Freunde und Förderer des Naturerlebniszentrums „Zum Tannenwald“ 85 gGmbHVerein zur Förderung der Waldorfpädagogik Müritzkreis e.V. 86 Verein zur Pflege der Waldorfpädagogik - Morgenkreis e.V. 87 Volkssolidarität NZ/MST 88 wild wurzeln -Verein für ganzheitliche Naturbildung e.V.

Anlage 4 - integrative Kindertageseinrichtungen im LK MSE

integrative Kindertageseinrichtungen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

In Bezug auf die Kindertageseinrichtungen mit integrativen Plätzen erfolgt eine fortlaufende Abstimmung mit dem Sozialamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte.

Planungs- Name der Einrichtung Träger Kapazität raum I-Plätze

MST Integrativer Kindergarten "Marienkäfer" Neustrelitz Diakoniewerk Stargard gGmbH 12

Integrative Kita "Buntes Leben" Neustrelitz Lebenshilfe Neustrelitz e.V. 16

Integrative Kita "Spatzenhus" Wesenberg DRK KV Meckl. Seenplatte e. V. 8

DRK Kita "Spiel und Spaß" Feldberg DRK KV Meckl. Seenplatte e. V. 4

FIZ Feldberger Integrationszentrum Integrative Kita "Kinderhaus Murkelei" Feldberg 8 gGmbH

Integrative Kita "Am Weinberg" Mirow Familienzentrum Mirow e. V. 4

Integrative Kita "Regenbogen" Petersdorf AWO Ortsverein Petersdorf e. V. 4

Evangelisch-Lutherische Evangelische Kita "Benjamin" Friedland 16 Kirchgemeinde St. Marien Friedland

Integrative Kita "Am Märchenwald" Burg Stargard Trägerwerk Soziale Dienste M-V 8

Integrative Kita "Spatzenhausen" Klein Vielen OT Peckatel Klein Vielen über Amt Neustrelitz-Land 4

NB Integrative Kita "Maja&Willi" NB Behindertenverband NB 4

Integrative Kita "Fröbels Spielwiese" NB JUS gGmbH Templin 8

Integrative Kita "Am Sattelplatz" NB AWO NB 24

Integrative Gesundheitskita "Monckeshof" NB AWO NB 4

Integrative Kita "Sonnenschein" NB Behindertenverband NB 12

Integrative Kita "Einstein" NB Lebenshilfe NB 28

Integrative Kita "Ökolino" NB JUS gGmbH Templin 8

Integrative Kita "Blümchen am Wall" NB Förderkreis JUL gGmbH NB 8

Integrative Kita "Wirbelwind" NB Förderkreis JUL gGmbH NB 8

Integrative Kita "Kunterbunt" NB Förderkreis JUL gGmbH NB 12

MÜR Integrative Kita "Lütt Matten" Waren Lebenshilfswerk Waren 28

Integrative Kita "Haus Sonnenschein" Waren DRK MSE 12

Integrative Kita "Spielhaus Kunterbunt" Waren AWO Müritz 4

Integrative Kita "Regenbogenland" Kargow AWO Müritz 4

Anlage 4 - integrative Kindertageseinrichtungen im LK MSE

Planungs- Name der Einrichtung Träger Kapazität raum I-Plätze

Integrative Kita "Kleine Weltentdecker" Waren JUS gGmbH Templin 12

Integrative Kita "Wirbelwind" Möllenhagen AWO Müritz 8

Integrative Kita "Burggarten" Penzlin AWO Müritz 12

Integrative Kita "Malliner Mäuse" Mallin AWO Müritz 4

Integrative Kita "Plappermühle" Röbel AWO Müritz 20

Integrative Kita "Buntspecht" Jabel AWO Müritz 4

DM Integrative Kita "Kinderglück" Demmin DRK Demmin 8

Integrative Kita "Regenbogen" Altentreptow Stadt Altentreptow 12

Integrative Kita "Mischka" Stavenhagen AWO Demmin 16

Integrative Kita "Regenbogen" Demmin Förderkreis JUL gGmbH NB 12

Integrative Kita "Zwergenhaus" Altenhagen Förderkreis JUL gGmbH NB 4

Integrative Kita "Sonnenkäfer" Malchin AWO Demmin 8

Diese Kapazitäten sind insgesamt durchschnittlich zu 94% ausgelastet. 368

Abbildung 1 integrative Kindertageseinrichtungen 2017

Quelle: eigene Erhebungen in Kooperation mit dem Sozialamt Stand 2017

Richtlinie des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zur Ausgestaltung der Kindertagespflege

Diese Richtlinie untersetzt die Ausgestaltung der Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf der Grundlage der §§ 23 und 43 des Achten Buches Sozialgesetzbuch, zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.12.2011 (BGBl. I, S. 2975) in Verbindung mit § 15 Abs. 2 Kindertagesförderungsgesetz M-V (KiföG M-V) in seiner Fassung vom 08.07.2010 (veröffentlicht im Gesetz- und Verordnungsblatt M-V am 28.07.2010).

1. Geltungsbereich

1.1 Die Bestimmungen der Richtlinie gelten für Personen, die beabsichtigen eine Tätigkeit im Bereich der Kindertagespflege aufzunehmen und für alle Personen, welche bereits die Leistung Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erbringen.

2. Verfahren zur Erteilung der Erlaubnis

2.1 Eine durch den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe vermittelte Kindertagespflegeperson bedarf entsprechend § 43 Absatz 2 SGB VIII i. V. m. § 15 Absatz 2 KiföG M-V einer Erlaubnis. Die Erteilung der Erlaubnis zur Kindertagespflege ist nach SGB X ein begünstigender Verwaltungsakt, zu dessen Erlass nur der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe befugt ist.

2.2 Vor Beginn der Tätigkeit ist die Erlaubnis schriftlich zu beantragen. Dem Antragsformular sind folgende Nachweise beizufügen: (* Anmerkungen: 1.) Begriffserklärung „aktuell“ = nicht älter als 6 Monate 2.) folgende Übersichten können als Checklisten verwendet werden)

- der Antrag ( Formblatt)

- die Selbstauskunft ( Formblatt)

- der tabellarische Lebenslauf

- das pädagogische Konzept zur Umsetzung des Förderungsauftrages gem. § 22 Abs.2 und 3 SGB VIII i. V. m. § 1 KiföG M - V

- ein aktuelles, erweitertes Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde (OE) des Antragstellers gemäß § 30 a Abs. 1 Nr. 2 des Bundeszentralregistergesetzes in Anlehnung an § 72 a SGB VIII sowie aktuelle Führungszeugnisse aller Volljährigen im Haushalt lebenden Personen entsprechend § 30 Abs. 5 Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Aktualisierung alle 5 Jahre)

- eine aktuelle Bestätigung des Hausarztes über die physische und psychische Belastbarkeit als Kindertagespflegeperson (Erneuerung alle 3 Jahre)

- ein aktueller Nachweis über die Teilnahme am Lehrgang "Erste Hilfe am Kind (Aktualisierung alle 2 Jahre)

- Qualifikationsnachweise und Abschlüsse (Realschulabgangszeugnis, Kopie der Lizenz über die Grundqualifizierung zur Tagespflegeperson oder Zeugniskopie über einen pädagogischen Berufsabschluss)

- der Nachweis über den Abschluss der gesetzlichen Unfallversicherung bei der Berufsgenossenschaft (zunächst reicht die Kopie der Anmeldebestätigung aus)

- der Nachweis über den Abschluss einer angemessenen Alterssicherung

- der Nachweis der Absicherung der Kranken- und Pflegeversicherung

- die Einverständniserklärung des Vermieters

- der Nachweis über den Abschluss einer Tagesmutterhaftpflichtversicherung

- Erklärung über das Bekenntnis und das Eintreten für die freiheitlich demokratische Grundordnung

- Wohnungsskizze (mit Angabe der Quadratmeter) und Kennzeichnung der Räume, welche für die Kinderbetreuung genutzt werden sollen)

2.3 Zuständig für die Erteilung der Erlaubnis ist der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe, in dessen Bereich die Kindertagespflegeperson ihren gewöhnlichen Aufenthalt hat (§ 87a Abs. 1 SGB VIII).

2.4 Die Erteilung der Erlaubnis stellt immer eine Einzelfallprüfung dar und erfolgt, wenn das Wohl des Kindes gewährleistet ist, die Kindertagespflegeperson pädagogisch und persönlich geeignet ist sowie die räumlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

2.5 Die Kindertagespflegeperson soll über vertiefte Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen der Kindertagespflege verfügen. Diese umfassen unter anderem die Versorgungsansprüche von Kleinkindern, pädagogisches, soziologisches und psychologisches Grundlagenwissen, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sowie spezifische Kenntnisse zum Haftungsrecht, zur Vertragsgestaltung, zu sozialen Absicherungssystemen für Kindertagespflegepersonen, steuerrechtliche Regelungen in der Kindertagespflege und zur Einordnung der Kindertagespflege in das System der Kinder- und Jugendhilfe.

2.6 Die Überprüfung der Eignung einer Kindertagespflegeperson erfolgt durch ausführliche Gespräche mit der zuständigen sozialpädagogischen Fachkraft, durch die entsprechende Nachweisführung lt. § 2 Punkt 2 dieser Regelung und durch Hausbesuche in den Räumlichkeiten, in denen Kindertagespflege stattfinden soll.

2.7 Die Eignung der Kindertagespflegeperson muss über den gesamten Zeitraum der Kindertagespflegetätigkeit bestehen.

2.8 Die Prüfung zur Erteilung der Erlaubnis erfolgt auf der Grundlage nachfolgend genannter Kriterien:

Persönliche Geeignetheit der Kindertagespflegeperson

- Volljährigkeit - eine optimistische Grundhaltung (gefestigt, lebensbejahend), Erfahrungen im Umgang mit Kindern, Durchsetzungs- und Abgrenzungsvermögen sowie Persönlichkeitseigenschaften, wie Entscheidungs-, Konflikt- und Kooperationsbereitschaft gegenüber allen an der Kindertagespflege beteiligten Personen

Kooperationsbereitschaft meint die Bereitschaft zur Zusammenarbeit:

- mit den Erziehungsberechtigten, im Sinne einer Erziehungspartnerschaft - mit anderen Tagespflegepersonen im Sinne eines Netzwerkes - mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendämter und dessen Kooperationspartnern im Sinne einer Unterstützung und der Bereitschaft zur Annahme fachlicher Beratung und Begleitung - mit im Sozialraum befindlichen Kindertageseinrichtungen im Sinne von Kooperationsvereinbarungen - hohe Motivation, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein und Beständigkeit im Angebot der Leistung Kindertagespflege sowie die Bereitschaft zur Absicherung flexibler Betreuungszeiten - die Fähigkeit zur differenzierten Wahrnehmung, zum Dialog und zur konstruktiven Lösung von Konflikten, insbesondere bei Kritik gegenüber der Kindertagespflegeperson - Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Lebens- und Erziehungsauffassungen, Verpflichtung zur Erziehung ohne körperliche und seelische Gewaltanwendung - Organisationskompetenz, insbesondere bei der Führung des Haushaltes (Kindertagespflegestelle), der Strukturierung des Tagesablaufes und so der Schaffung eines sichernden und orientierenden Rahmens für alle Beteiligten - Offenheit, Transparenz und bei Erfordernis gegenseitige Unterstützung sowie die Fähigkeit, bei Bedarf rechtzeitig Hilfesysteme zu organisieren und zu nutzen - Verschwiegenheit gegenüber Außenstehenden - Akzeptanz der Tagespflegefamilie gegenüber der Betreuungsaufgabe der Kindertagespflegeperson (positive Ausstrahlung)

Pädagogische Eignung der Kindertagespflegeperson

- Realschulabschluss - abgeschlossene Berufsausbildung - Nachweis über den Abschluss des Lehrgangs „Qualifizierte Tagespflegeperson“ nach DJI – Curriculum mit einem Stundenumfang von mindestens 160 Stunden - Kennen und Achten der Rechte des Kindes - grundlegende, anwendbare Kenntnisse über die kindlichen Entwicklungsstufen - Schaffung von Bedingungen, die das körperliche und geistige Wohlbefinden der zu betreuenden Kinder ausreichend fördern und ihnen genügend Raum zur Selbstentfaltung ermöglichen - Ermöglichen einer zielgerichteten Förderung von altersgerechten Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie Gewohnheiten, der Emotionalität, der körperlichen, sozialen und intellektuellen Entwicklung der Kinder - Fähigkeit und Bereitschaft, eine stabile, vertrauensvolle Bindung zu jedem einzelnen Tagespflegekind aufzubauen - Bereitschaft zur aktiven Selbstbildung sowie zum tätigkeitsbezogenen Erfahrungsaustausch, zu fachlicher Weiterbildung (mindestens 25 Stunden im Kalenderjahr gem. § 6 Abs. 3 KiföG M-V), die dem Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte eigenverantwortlich bis zum 31.01. des darauf folgenden Jahres schriftlich nachzuweisen ist - Sicherung der Kontinuität und der Qualität in der Kindertagespflege durch anerkannte interne und externe Evaluationsinstrumente und somit zur Reflexion der eigenen Tätigkeit im professionellen Kontext - Herausbildung eines professionellen Betreuungsangebotes durch fachliche, methodische und kooperative Kompetenzen im Rahmen der Umsetzung der Bildungskonzeption für 0 – 10 jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern - daraus resultierend die Erarbeitung, Umsetzung und Fortschreibung eines pädagogischen Konzeptes welches gekennzeichnet ist durch Orientierungsqualität, Strukturqualität und Prozessqualität, sowie die Gestaltung der Übergänge in die Kindertagespflege (Eingewöhnungskonzept) und in weiterführende Einrichtungen darstellt - Personen, welche über eine berufliche Ausbildung mit (sozial-)pädagogischen, erzieherischen oder kinderpflegerischen Schwerpunkt verfügen sind für die Tätigkeit qualifiziert - im Sinne des Bestandsschutzes werden auch diejenigen Kindertagespflegepersonen als qualifiziert angesehen, die bereits über eine Erlaubnis zur Kindertagespflege verfügen

Räumliche Voraussetzungen in der Kindertagespflege

- Kindertagespflege kann im Haushalt der Kindertagespflegeperson, im Haushalt der Personensorgeberechtigten oder in anderen geeigneten Räumlichkeiten unter Beachtung folgender Mindeststandards genehmigt werden:

Spiel und Beschäftigungsbereich: (* Anmerkung: folgende Übersichten können als Checklisten verwendet werden)

- ausreichend altersgerechtes, entwicklungsförderndes und anregendes Spiel- und Beschäftigungsmaterial - Stühle in kindgerechter Höhe entsprechend der Anzahl der zu betreuenden Kinder - ein Kindertisch - ein Regal für offene Angebote - pro Kind eine Bodenfläche von 5 m² (in Anlehnung an die Handreichung zur Erlaubniserteilung für den Betrieb von Kindereinrichtungen vom 06.10.2006 unter Berücksichtigung der häuslichen Bedingungen) - Spielbereich mit Bodenbelag - Steckdosensicherung in der gesamten Kindertagespflegestelle - Sicherung von Öfen oder Kaminen, die sich in den Räumen der Kindertagespflege befinden

Schlafbereich:

- je Kind ein Reise- oder Kinderbett, Schlafmatten oder Liegen - für Kinder bis zum vollendeten ersten Lebensjahr einen separaten Schlafplatz (Raum)

Empfohlen werden für Kinder bis zu einem Jahr Reisebetten (da diese sich problemlos auf- und abbauen lassen) sowie für ältere Kinder Schlafmatten, wodurch eine flexible Nutzung der Tagespflegestelle möglich ist.

Sanitärbereich:

- Kindertöpfchen entsprechend der Anzahl der zu betreuenden Kinder - Handtuchhaken in kindgerechter Höhe entsprechend der Anzahl der zu betreuenden Kinder

Küche:

- ein Herd - eine Spüle - fließend Kalt- und Warmwasser - ausreichend Kühlkapazität - Essplatz (Die Mahlzeiten können je nach Platzangebot auch im Spiel- und Beschäftigungsraum eingenommen werden.) - Reling am Herd (bei Essplatz in der Küche) - leicht zu reinigende, also abwaschbare Oberflächen von Schränken, Geräten, Arbeitsflächen und dem Fußboden

Flur:

- Garderobenhaken in kindgerechter Höhe (Achtung vor scharfen Kanten) - Kinderbank oder Kinderstühle entsprechend der Anzahl der zu betreuenden Kinder - Fußboden nicht fußkalt

Gesundheitsvorsorge:

- Erste Hilfe Kasten - Feuerlöscher - Löschdecke - Rauchmelder - Fieberthermometer - Raumthermometer in Kinderhöhe - Zahnbürste/Becher/Zahncreme für jedes Kind

- Sonnencreme - Insektenschutz

Außengelände:

Bei Vorhandensein von eigenen Außenanlagen die zur Tagespflegestelle gehören wird angeregt, eine kindgerechte Spiel- und Aufenthaltsfläche einzurichten.

- Spielgeräte mit CE - Zeichen - Sicherheitsabstände (2/3 der freien Fallhöhe + 0,5 m) eingehalten - ab 1,5 m Fallhöhe Unterboden mit stoßdämpfenden Eigenschaften - Spielzeug für das Spiel im Freien - Entfernen von giftigen Pflanzen - Sicherung von stehendem oder fließendem Gewässer - verschlusssichere Aufbewahrung von Pflanzen- und Düngemitteln - Sicherung der Außensteckdosen - Sicherung von vorhandenen Kellertreppen durch ein Gitter oder eine Absperrung

- Die in der Anlage 1 benannten Rahmenbedingungen sind zusätzlich zu berücksichtigen

- Die räumlichen Voraussetzungen sollten in der Art gestaltet und organisiert sein, dass die zu betreuenden Kinder ihrem Alter entsprechend maximal unabhängig sowie erfolgreich sein können und somit Gelegenheit für produktive Interaktionen haben. Weiterhin sollten die Räume Rückzugsmöglichkeiten bieten, überschaubar und funktional sein sowie die Kinder zum vielfältigen Tätigsein anregen. - Alle Sicherheitsfaktoren im Innen- und Außenbereich sollten im Zuge der Unfallverhütung eingehalten werden.

2.9 Durch das Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wird eine Prüfung der persönlichen Geeignetheit des Antragstellers sowie die örtliche Prüfung der räumlichen Bedingungen des geplanten Betreuungsortes vorgenommen und dokumentiert. Nach Vorlage und Prüfung aller erforderlichen Unterlagen und Nachweise sowie der erfolgten Eignungsfeststellung durch das Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wird eine Erlaubnis entsprechend § 43 SGB VIII i.V.m. § 15 Absatz 2 KiföG M-V erteilt.

2.10 Die Erlaubnis ist nicht auf andere Personen übertragbar.

2.11 Bei der Inanspruchnahme von Kindertagespflege ist laut § 6 Absatz 2 KiföG M-V zwischen den Personensorgeberechtigten und der Kindertagespflegeperson ein schriftlicher privatrechtlicher Betreuungsvertrag abzuschließen, entsprechend der vorherigen Bedarfsfeststellung durch das Jugendamt des Landkreises. Die für die Finanzierung entsprechend § 23 SGB VIII relevanten Daten sind dem Jugendamt vor Beginn der Betreuung schriftlich zu übermitteln. (Formblatt)

2.12 Bei der Beantragung der Höchstkinderzahl von 5 Kindern in einer Tagespflegestelle gemäß § 43 Absatz 3 SGB VIII ist eine pädagogische Grundausbildung bzw. der Abschluss des Lehrgangs „Qualifizierte Tagespflegeperson“ und eine mindestens zweijährige Tätigkeit im Bereich der Betreuung von Kindern in den ersten Lebensjahren nachzuweisen. Im Übrigen gilt § 43 Absatz 4 des SGB VIII.

2.13 Eine Förderung von Kindern mit körperlichen, geistigen und/oder seelischen Einschränkungen ist unter Berücksichtigung des durch den Amtsarzt festgestellten Betreuungsaufwandes im Zusammenhang mit der jeweiligen Altersstruktur der betreuten Kinder, der Abstimmung mit den Personensorgeberechtigten weiterer betreuter Kinder und den räumlichen Voraussetzungen der Tagespflegestelle zu prüfen. In jedem Fall erfolgt eine gesonderte Entscheidung durch das Jugendamt.

2.14 Der Zusammenschluss von mehreren Kindertagespflegepersonen zu einer Großtagespflege entspricht nicht dem individuellen Charakter der Kindertagespflege in Abgrenzung zur Kindertagesstätte. Er bedarf ohne Ausnahme der Zustimmung des Jugendamtes des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und muss im Vorfeld schriftlich angezeigt bzw. beantragt werden.

3. Nichteignung als Kindertagespflegeperson / Entzug der Erlaubnis

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte behält sich vor, die Erlaubnis zu versagen bzw. zu entziehen wenn: - zuvor genannte Eignungskriterien nicht erfüllt sind bzw. im Verlauf der Tätigkeit nicht eingehalten werden - das Wohl des Kindes nicht gewährleistet ist - auf Grund von Veränderungen der persönlichen und räumlichen Bedingungen der Tagespflegeperson - die pädagogische Förderung und Betreuung des Kindes nicht mehr gegeben ist.

4. Melde- und Informationspflichten

Die Kindertagespflegeperson hat das Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte über wichtige Ereignisse, die für die Kindertagesbetreuung bedeutsam sind zu informieren. Dies betrifft u. a.:

- leistungsfreie Zeiten, Krankheiten und Vertretungsregelungen der Kindertagespflegepersonen (Nichtbetreuungszeiten verursacht durch die Kindertagespflegeperson). - Unfälle im Rahmen der Kindertagespflegebetreuung. - meldepflichtige Krankheiten der betreuten Kinder. - Meldungen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung entsprechend § 8a SGB VIII - den Abschluss, Änderungen und Kündigung von Betreuungsverhältnissen (sind unverzüglich dem Jugendamt schriftlich anzuzeigen). - Änderungen der familiären Situationen, welche die Betreuung der Tagespflegekinder beeinflussen. - akute Lebenskrisen (Trennung, Scheidung, Strafverfahren) in der Familie der Kindertagespflegeperson. - die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung gemäß § 27 ff. SGB VIII in der eigenen Familie. - Nebentätigkeiten der Kindertagespflegeperson (wobei die Leistungsfähigkeit der Kindertagespflegeperson davon nicht beeinflusst werden darf) - Wohnortwechsel bzw. Wechsel der Räumlichkeiten der Kindertagespflegebetreuung.

5. Sonstiges

5.1 Die Tätigkeit der Kindertagespflegeperson wird freiberuflich ausgeübt. Sie begründet kein Arbeitsrechtsverhältnis mit dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Sinne des Lohnsteuer- oder Sozialversicherungsrechtes. Durch die Kindertagespflegeperson sind alle Fragen des Versicherungsschutzes eigenverantwortlich zu klären.

5.2 Ein Rechtsanspruch auf Belegung der in der Erlaubnis festgelegten Kapazität der Kindertagespflegestelle gegenüber dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte besteht nicht. Die Auslastung richtet sich nach dem Betreuungsbedarf und dem Wunsch der Personensorgeberechtigten.

5.3 Für Kindertagespflegebetreuung die nicht durch das Jugendamt vermittelt wurde, erfolgt keine öffentliche Förderung.

5.4 Auf Grund der freiberuflichen Tätigkeit hat die Kindertagespflegeperson keinen Anspruch auf gesetzliche Urlaubstage. Leistungsfreie Zeiten sind mit den Personensorgeberechtigten rechtzeitig abzustimmen. (möglichst am Kalenderjahresanfang bzw. bei Betreuungsbeginn).

5.5 Auch in Vertretungssituationen ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Höchstkinderzahl nicht zu überschreiten. Für die Einhaltung ist die betreuende Kindertagespflegeperson eigenständig verantwortlich. Eine Doppelförderung erfolgt für den Vertretungszeitraum nicht. Die finanzielle Einigung ist selbständig zwischen den betreffenden Kindertagespflegepersonen auf der Basis der anteiligen Vergütung für die jeweils erbrachte Betreuungsleistung zu klären.

5.6 Sämtliche Informationen über die persönlichen und sachlichen Verhältnisse des zu betreuenden Kindes sowie über dessen Familie sind als Sozialgeheimnis entsprechend § 35 SGB I zu wahren und nicht unbefugt zu offenbaren.

5.7 Eine Förderung von Kindern außerhalb der Gemeinde des gewöhnlichen Aufenthaltes, bedarf der Zustimmung des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe bezogen auf die Gesamtverantwortung im Erlaubnisverfahren.

5.8 Die Personensorgeberechtigten haben die Möglichkeit, Auskunft über den zweckentsprechenden Mitteleinsatz der Verpflegungspauschale zu verlangen.

5.9 Alle Aktivitäten, welche mit den Tagespflegekindern außerhalb der Kindertagespflegestelle unternommen werden, sind mit den Personensorgeberechtigten abzustimmen und gegebenenfalls schriftlich zu vereinbaren. Eine Mitnahme der Kinder im PKW der Kindertagespflegeperson ist nur unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen entsprechend StVO und mit schriftlichem Einverständnis der Personensorgeberechtigten möglich.

5.10 Mittel für die Erste Hilfe sind stets mitzuführen und auch in der Kindertagespflegestelle griffbereit zu lagern.

5.11 Der Konsum von Suchtmitteln, welcher Auswirkungen auf die Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit der Kindertagespflegeperson während der Betreuungszeit hat, ist grundsätzlich untersagt.

5.12 Bei der Haltung von Haustieren ist unter Prüfung des Einzelfalls für die Erteilung der Erlaubnis zur Kindertagespflege ggf. eine Auflagenerteilung zur Sicherung des Kindeswohls erforderlich. Darüber hinaus ist als Anlage zum Betreuungsvertrag eine schriftliche Zustimmung der Personensorgeberechtigten zur Tierhaltung aufzunehmen.

5.13 Entsprechend § 1 Absatz 5 des KiföG M-V erfolgt eine alltagsintegrierte Beobachtung und Dokumentation des kindlichen Entwicklungsprozesses jedes betreuten Kindes in Kindertagespflege. Die Ergebnisse sind Gegenstand von regelmäßigen Entwicklungsgesprächen mit Personensorgeberechtigten.

5.14 Jede Veröffentlichung von Fotografien der betreuten Kinder bedarf des schriftlichen Einverständnisses der Personensorgeberechtigten.

5.15 Durch das Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ist im regelmäßigen Abstand eine schriftliche Belehrung der Kindertagespflegeperson durchzuführen und aktenkundig zu hinterlegen.

6. In-Kraft-Treten/ Außer-Kraft-Treten

Diese Richtlinie tritt mit Wirkung vom 01.05.2012 in Kraft. Zeitgleich treten am 01.05.2012 außer Kraft:

Die Regelung zur Ausgestaltung der Kindertagespflege in der Stadt Neubrandenburg vom 06.12.2010 zuletzt geändert am 18.07.2011 Die Richtlinie zur Ausgestaltung der Kindertagespflege im Landkreis Demmin vom 01.08.2010 Die Qualitätsstandards zur Förderung von Kindern in der Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburg-Strelitz vom 21.02.2011 Qualitätskriterien für die Erteilung einer Erlaubnis zur Kindertagespflege gemäß § 23 Abs. 3 SGB VIII i. V. m. § 15 KiföG M-V im Landkreis Müritz vom 13.09.2007

Neubrandenburg, den 15.03.2012

Heiko Kärger Landrat

Anlage 1

Räumliche Rahmenbedingungen für die Leistung Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

1. Allgemeines

Die Tagespflegestelle soll für die Kinder ein Ort sein, der ihnen Selbstfindung ermöglicht und Zutrauen zur Welt erfahrbar macht. Das heißt einerseits, dass die Räume interessant und differenziert zu gestalten sind und andererseits die Einrichtung und das Mobiliar einen mobilen aber festen Grundrahmen und damit eine bestimmte Verlässlichkeit bieten.

Das bedeutet:

- Die Kindertagespflegestelle soll so sicher eingerichtet und gestaltet werden, dass dem Tagespflegekind keine vorhersehbaren Schäden entstehen können (siehe auch Sicherheitscheckliste des DLI-Curriculums). - Die Kindertagespflegeräume sind sauber, offen, freundlich und funktional. Sie bieten die Möglichkeit der Bewegung, Aktion, Erkundung, des Spiels, der Begegnung, der Ruhe, des Rückzugs sowie der Versorgung. - In allen Räumen, die für die Kindertagespflege genutzt werden, sind sämtliche Steckdosen mit einer Kindersicherung zu versehen, sowie Öfen und Kamine zu sichern. - Scharfe und spitze Gegenstände (Nadeln, Scheren, Messer), Alkohol, Tabakwaren, Streichhölzer, Feuerzeuge, Chemikalien, Reinigungsmittel, Plastiksäcke- und Taschen, verschluckbare Kleinteile und Medikamente sind für die Kinder unerreichbar aufzubewahren. - Giftpflanzen sind aus den genutzten Räumen sowie der genutzten privaten Freifläche zu entfernen. - Treppenauf- und Treppenabgänge sind durch entsprechende Gitter zu sichern (Gitterabstand auch bezogen auf den Laufstall maximal 7 cm laut Unfallkasse). - An scharfen Ecken und Kanten ist ein geeigneter Schutz anzubringen. - Auf Treppenstufen ist durch geeignete Maßnahmen die Rutschgefahr einzudämmen. - Schnüre und Kabel sind außer Reichweite der Kinder zu entfernen. - Die Elektrokabel sind regelmäßig auf Schäden zu prüfen. - Regale, Bücherwände u ä. sind gegen Umsturzgefahr sowie Schubläden gegen ein Herausfallen zu sichern. - Die Tagespflegeräume sowie die dazugehörenden Außenbereiche sind täglich durch die Kindertagespflegeperson auf Gefahrenquellen zu überprüfen. Auftretende Mängel und Schäden sind umgehend zu beseitigen. - Im Aufenthaltsbereich der Kinder gilt ein grundsätzliches Rauchverbot.

2. Spiel- und Beschäftigungsbereich:

- Die Grundstruktur des Raumes soll Kindern Orientierungshilfe geben. Diese ist entscheidend für zunehmende Eigenständigkeit, Unabhängigkeit und Zufriedenheit der Kinder. Gleichzeitig bietet sie die Voraussetzung für erforschendes Lernen und reichhaltige Erfahrungen. Vorzuhalten sind entsprechend dem Bedarf und dem Alter der zu betreuenden Kinder:

- Stühle in kindgerechter Höhe entsprechend der Anzahl der zu betreuenden Kinder - ein Kindertisch - ein Regal für offene Angebote (auf Standsicherheit überprüfen! ggf. fest an der Wand verankern) - ausreichend Platz für Spielmöglichkeiten 1 ( als ausreichend ist pro Kind eine

1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S. 5 freie Bodenfläche von ca. 5 m² zu bezeichnen) - ein textiler Bodenbelag (z. B. Auslegeware, Teppich) im Spielbereich - Spielmöbel in kindgerechter Größe (z. B. Puppenküche, Staffelei für Kinder) 2 - weiche Möbel in kindgerechter Größe (z. B. Knautschsack, Kindersofa) 3 - für die Kinder interessante Gegenstände(z. B. Bilder wie Kunstdrucke, Mobiles, Tastelemente, Spiegel) in Augenhöhe der Kinder 4 - ausreichendes altersgerechtes, entwicklungsförderndes und anregendes Spiel- und Beschäftigungsmaterial im sauberen und gepflegten Zustand (die Aufbewahrung sollte in offenen, übersichtlichen und standfesten Regalen überwiegend in Augenhöhe der Kinder erfolgen)

Die Räume der Kindertagespflege sind nicht mit Möbeln und Spielzeug zu überfüllen, die die Laufbahnen für die Aktivitäten der Kinder beeinträchtigen. 5 Es sind zwei oder mehr Funktionsbereiche auszuweisen (z. B. Puppen-, Bau-, oder Buchecke, Bereich zum Malen und künstlerischen Gestalten). 6 Materialien stimulieren eine Vielzahl von grobmotorischen Bewegungen z. B. Kriechen durch einen Kriechtunnel, Rutschen und Treppe hochklettern auf einer Kinderrutsche, Schaukeln in einem Nest (nestähnliche Hängeschaukel), Hochziehen für Kleinstkinder an einer an der Wand befestigten Stange oder einem dicken Seil, Rollen, Strampeln u.s.w. auf einer Matte.

3. Schlafbereich:

Alle Kinder einer Tagespflegestelle sollen die Möglichkeit haben, sich auszuruhen bzw. zu schlafen. Vorzuhalten sind altersgerechte Schlafmöglichkeiten (möglich sind auch mobile Reisebetten). Die Kinderbetten bzw. Schlafmatten sind hygienisch aufzubewahren, d.h. jedes Kind hat sein eigenes Bettzeug inklusive Laken mit einer entsprechenden Kennzeichnung. Im Schlafbereich ist eine regelmäßige Lüftung möglich, die Temperatur ist entsprechend einer gesunden Schlafhygiene zu beeinflussen. Für eine ungestörte Atmosphäre mit der Möglichkeit der Verdunklung ist zu sorgen.

4. Sanitärbereich:

Die sanitären Grundbedingungen sind so zu gestalten, dass die Verbreitung von Keimen verhindert und die Selbstständigkeit der Kinder unterstützt wird. Vorzuhalten sind: - Hände- und Flächendesinfektionsmittel - ein Waschbecken (Empfehlung: Badewannenwaschbecken zum Einhängen) - eine Toilette plus Kindertoilettenaufsatz - ein Kindertöpfchen für jedes Kind - eine Badewanne oder Dusche mit rutschfester Einlage - geeignete Wickelmöglichkeiten mit eigener Wickelunterlage bzw. Auflage für jedes Kind - Pflegeutensilien - bei Bedarf ein rutschfester Hocker - ausreichend Handtuchhaken in kindgerechter Höhe sowie Lagermöglichkeiten für Haarpflegeutensilien und Zahnpflegeutensilien, welche den hygienischen Normen entsprechen - ein Windeleimer

2 Tietze, S. 16 3 Tietze, S. 17 4 in Anlehnung an Tietze, S. 18 5 Tietze, S. 19 6 Tietze, S. 19

5. Küche:

Die Essenszubereitung und die Einnahme jeglicher Mahlzeiten in der Kindertagespflegestelle erfolgt unter Einhaltung aller notwendigen hygienischen Bedingungen. Es ist darauf zu achten, dass in der Küche die Oberflächen von Schränken, Geräten, Arbeitsflächen und der Fußboden leicht zu reinigen, also abwaschbar sind. Ist ein Essplatz vorhanden soll dieser in Stuhl- und Tischhöhe den individuellen körperlichen Voraussetzungen der Kinder entsprechen. Die 7 Regeln der Lebensmittelhygiene sind einzuhalten. (Wo sind diese nachzulesen?) Vorzuhalten sind: - ein Herd mit entsprechender Kindersicherung (Reling), - eine Spüle mit fließendem Kalt- und Warmwasseranschluss, - ausreichende Kühlkapazität sowie angemessene Lagermöglichkeiten für ungekühlte Lebensmittel.

6. Flur:

Da im Flur zum größten Teil die Übergangszeiten der Kinder stattfinden, sollte dieser eine freundliche und offene Atmosphäre ausstrahlen und den Drang der Kinder zur Selbstständigkeit unterstützen. Vorzuhalten sind: - Garderobenhaken in kindgerechter Höhe (aber Achtung vor scharfen Kanten, es besteht Verletzungsgefahr!) - Aufbewahrungsmöglichkeiten für das Eigentum der Kinder (z. B. Kisten, Beutel mit Namen oder Symbol) 7 - Fläche für Elterninformationen (z. B. Anbringen einer Elterninformationstafel) - eine Kinderbank bzw. Kinderstühlchen in entsprechender Anzahl der betreuten Kinder

Mit zunehmender Zahl der zu betreuenden Kinder steigen die Anforderungen an die Räumlichkeiten hinsichtlich der Größe und Ausstattung.

7. Außengelände:

- Bei Vorhandensein von eigenen Außenanlagen die zur Tagespflegestelle gehören wird angeregt, eine kindgerechte Spiel- und Aufenthaltsfläche einzurichten. - Im Außengelände sollten nur Spielgeräte aufgestellt werden, die das CE - Zeichen aufweisen. - Die Spielgeräte im Außengelände sind entsprechend der Betriebsanleitung aufzustellen, wobei die Sicherheitsabstände (2/3 der freien Fallhöhe + 0,5 m) eingehalten werden sollten. - Bei den Außenspielgeräten sollte ab 1,5 m Fallhöhe der Unterboden stoßdämpfende Eigenschaften aufweisen (Holzschnitzel 5 - 30 mm; Rindenmulch 20 - 80 mm; Sand gewaschen 0,2 - 2 mm; Kies rund, gewaschen, 2 - 8 mm; Fallschutzplatten). - Außenspielgeräte sind regelmäßig auf ihre Sicherheit zu kontrollieren (Stabilität, lose Verbindungen, überstehende Nägel, Schrauben, Verrottung des Holzes, Splitter). - Giftpflanzen sollten im Aufenthaltsbereich der Kinder entfernt werden. - Entsprechendes mobiles altersgerechtes Spielzeug für den Außenbereich ist vorzuhalten. - Stehendes oder fließendes Gewässer (Pool, Teich, Regentonne) ist so zu sichern, dass für die Kinder grundsätzlich keine Zugangsmöglichkeit besteht und eine Gefahr ausgeschlossen wird.

7 Tietze, S. 16 - Pflanzenschutz- und Düngemittel sind verschlusssicher aufzubewahren. - Rasenmäher und andere elektrische Geräte sind bei Nichtgebrauch in einem verschlossenen Raum aufzubewahren und möglichst nicht während der Betreuungszeit der Kinder zu nutzen. - Außensteckdosen sind mit einem Kinderschutz zu sichern. - Vorhandene Kellertreppen sind durch Gitter bzw. Absperrungen zu sichern. - Werden öffentliche Außenspielanlagen genutzt, so sind diese vor Betreten mit den Kindern von der Tagespflegeperson grundsätzlich auf mögliche Gefahrenquellen hin zu überprüfen. Dabei sind die zuvor genannten Kriterien anzuwenden.

Literaturverzeichnis:

Inga Bodenburg, Irmgard Kollmann; Frühpädagogik- arbeiten mit Kindern von 0 bis 3 Jahren; Troisdorf 2009

Handbuch Kindertagespflege; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Wolfgang Tietze, Janina Knobeloch, Eveline Gersznowicz; Tagepflege-Skala(TAS); Weinheim und Basel 2005

Richtlinie zur bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Plätzen zur Förderung von Kin- dern in Kindertageseinrichtungen

Richtlinie zur bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Plätzen zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte

1. Rechtsgrundlagen Aufgrund der §§ 22 – 26, 43 und 80 des Sozialgesetzbuches Achtes Buch (SGB VIII) Kinder- und Jugendhilfe in der Fassung des Gesetzes zur Einordnung des Sozialhilferechts in das Sozialgesetzbuch vom 27. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3022), der §§ 2 – 6 i. V. m. § 14 und 16 ff., § 21 Kindertagesförderungsgesetz Mecklenburg – Vorpommern (KiföG M-V) vom1. April 2004 (GVOBl. M-V S. 146), das zuletzt durch das Gesetz vom 10. Juli 2008 (GVOBl. M- V S. 295) geändert worden ist, in der derzeit gültigen Fassung vom 12. Juli 2010, in Kraft ge- treten am 1. August 2010 und des § 43 Abs. 1 Schulgesetz für das Land Mecklenburg- Vor- pommern (Schulgesetz – SchulG M-V) vom 16. Februar 2009 sowie nach den Grundsätzen der Richtlinie gilt Folgendes:

2. Gegenstand Diese Richtlinie regelt eine bedarfsgerechte Inanspruchnahme von Plätzen zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege im Sinne des KiföG M-V i. V. m. dem SGB VIII.

3. Geltungsbereich 3.1 Diese Richtlinie gilt für alle Kinder mit gewöhnlichem Aufenthalt im Landkreis Mecklen- burgische Seenplatte, die einen Anspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung o- der in der Kindertagespflege haben. 3.2 Durchgängig für die Richtlinie tritt an die Stelle der Personensorgeberechtigten ein Per- sonensorgeberechtigter, sofern das Kind nur mit diesem zusammenlebt.

4. Anspruchsvoraussetzungen 4.1 Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gewährt Personensorgeberechtigten nach Prüfung und Vorliegen der Anspruchsvoraussetzung: • einen Krippenplatz gemäß § 2 Abs. 3 und § 3 Abs. 3 KiföG M-V, • einen Kindergartenplatz gemäß § 3 Abs. 1 KiföG M-V, • einen Hortplatz gemäß § 2 Abs. 5 KiföG M-V, • einen Platz in der Kindertagespflege gemäß § 3 Abs. 4 und § 6 Abs.1 KiföG M-V. 4.2 Die Prüfung auf Anspruch eines Platzes in der Kindertagesförderung erfolgt auf der Grundlage eines Antrages der Personensorgeberechtigten durch den Landkreis Mecklenbur- gische Seenplatte bzw. bis auf Weiteres durch Gemeinden des Landkreises mit denen die Übernahme der Aufgabe vereinbart ist. 4.3 Der Umfang für eine Förderung orientiert sich am Bedarf der Personensorgeberechtig- ten.

5. Anspruchsvoraussetzungen für Kinder unter 3 Jahren 5.1 Als bedarfsgerechte Förderung gem. § 3 Abs. 3 KiföG M-V soll für Kinder unter drei Jah- ren eine Ganztagsförderung (bis zu 50 Stunden wöchentlich) erfolgen, wenn die Personen- sorgeberechtigten i. d. R. wöchentlich über 30 Stunden einschließlich Wegezeit erwerbstätig sind. 5.2 In begründeten Einzelfällen kann die wöchentliche Betreuungszeit auch auf weniger als fünf Werktage verteilt werden. 5.3 Im Einzelfall kann geprüft werden, ob unter besonderen Voraussetzungen die Gewäh- rung eines Ganztagsplatzes möglich ist. 6. Anspruchsvoraussetzungen für Kinder ab dem 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt 6.1 Als bedarfsgerechte Förderung gem. § 4 Abs. 2 KiföG M-V soll für Kinder ab Vollendung des dritten Lebensjahres bis zum Eintritt in die Schule eine Ganztagsförderung erfolgen (bis zu 50 Stunden wöchentlich), wenn die Personensorgeberechtigten i. d. R. wöchentlich über 30 Stunden einschließlich Wegezeit erwerbstätig sind. 6.2 In begründeten Einzelfällen kann die wöchentliche Betreuungszeit auch auf weniger als fünf Werktage verteilt werden. 6.3 Im Einzelfall kann geprüft werden, ob unter besonderen Voraussetzungen die Gewäh- rung eines Ganztagsplatzes möglich ist.

7. Anspruchsvoraussetzungen für Hortkinder 7.1 Die Hortförderung beginnt für Kinder entsprechend § 43 Abs. 1 Schulgesetz M-V im Jahr der Einschulung am 1. August. Sie endet mit dem Abschluss der Grundschule spätestens am 31. Juli eines jeden Jahres. 7.2 Der Umfang für eine Hortförderung orientiert sich am Bedarf der Personensorgeberech- tigten außerhalb der Unterrichtszeiten. Gemäß § 5 Abs. 2 KiföG M-V erfolgt die Hortförde- rung in der Regel montags bis freitags im Umfang von bis zu 6 Stunden (ganztags) oder bis zu 3 Stunden (teilzeit). 7.3 Liegt der Bedarf für eine Hortförderung über der zur Verfügung stehenden Platzkapazität der Einrichtung, ist den Kindern, deren Personensorgeberechtigte beide erwerbstätig sind, Vorrang einzuräumen. 7.4 Im Einzelfall kann geprüft werden, ob unter besonderen Voraussetzungen ein Ganztags- platz gewährt werden kann.

8. Anmeldung Platzbedarf 8.1 Die Anmeldung zur bedarfsgerechten Förderung erfolgt durch die Personensorgeberech- tigten und richtet sich an den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe. 8.2 Diese ist per Antragsformular mit den entsprechenden Nachweisen • der Erwerbstätigkeit, • der Erwerbssuche, • der Ausbildung, • des Studiums, • der Teilnahme an Maßnahmen der Agentur für Arbeit, • über den Bezug von Elterngeld sowie • weitere Unterlagen, die zur Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen notwendig sind, innerhalb von 6 bis 8 Wochen vor der gewünschten Inanspruchnahme anzumelden. 8.3 Zur Prüfung herangezogen werden auch eheähnliche Lebensgemeinschaften. 8.4 Die Entscheidung über die bedarfsgerechte Förderung erfolgt ab dem Monat, in dem der Antrag beim örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe eingegangen ist. Eine rückwir- kende Bewilligung ist nicht möglich. 8.5 Sollte sich während der Schulferien gemäß § 5 Abs. 3 KiföG M-V ein erhöhter Förde- rungsbedarf ergeben, so ist dies durch die Personensorgeberechtigten bis zum 10. Januar des laufenden Jahres für das Kalenderjahr beim örtlichen Träger der Jugendhilfe schriftlich anzuzeigen. Die mit den Punkten 8.5 und 9.3 dieser Richtlinie entstehenden Mehrkosten sind entsprechend § 5 Abs. 3 KiföG M-V i. V. m. § 21 Abs. 4 KiföG M-V durch die Eltern auf der Grundlage der aktuellen Kostensätze zusätzlich zu tragen.

9. Betreuungszeiten 9.1 Die Betreuungszeiten sind unter Berücksichtigung des Kindeswohls, der Lebenssituation der Personensorgeberechtigten und der Aufrechterhaltung eines möglichst reibungslosen Ablaufs in der Kindertageseinrichtung bzw. bei der Kindertagespflegeperson zu vereinbaren. 9.2 Entsprechend § 4 Abs. 3 KiföG M-V soll die tägliche Verweildauer des Kindes in einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege 10 Stunden nicht überschreiten. 9.3 Ein über die Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege regel- mäßig hinausgehender täglicher Bedarf ist von den Personensorgeberechtigten dem örtli- chen Träger der öffentlichen Jugendhilfe unverzüglich anzuzeigen. 10. Ausnahmeregelungen 10.1 Die Kindertagespflege kann in begründeten Ausnahmefällen auch als ein ergänzendes Angebot zur Förderung des Kindes in einer Kindertageseinrichtung gewährt werden, wenn dem Kindeswohl und der konkreten Lebenssituation der Personensorge-berechtigten ent- sprochen werden muss. Diese Entscheidung bedarf einer Einzel-fallprüfung durch den örtli- chen Träger der öffentlichen Jugendhilfe und ist zu befristen. 10.2 In begründeten Einzelfällen kann der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe einen von den Punkten 5 bis 7 abweichenden Bedarf feststellen.

11. In-Kraft-Treten Diese Richtlinie tritt zum 01. Januar 2012 in Kraft.

Gleichzeitig treten am 01. Januar 2012 die:

- Richtlinie zur Regelung einer bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Plätzen zur Förde- rung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege des Landkreises Mü- ritz vom 01. Januar 2011,

- Richtlinie des Landkreises Demmin zur Ausgestaltung des Gesetzes zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege (Kindertagesförderungsgesetz – KiföG M-V) des Landkreises Demmin vom 01. August 2010 - sowie die

- Grundsätze zur bedarfsgerechten Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege der Stadt Neubrandenburg auf der Grundlage des Gesetzes zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Tagespflege, Kindertagesförderungsgesetz (Ki- föG M-V) der Stadt Neubrandenburg vom 17.01.2011 außer Kraft.

Heiko Kärger Siegfried Konieczny Landrat Stellvertreter des Landrates

Richtlinie zur Finanzierung der Kindertagesförderung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

§ 1 Grundsätze der Finanzierung

(1) Die auf das Gebiet des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe, nachfolgend Landkreis genannt, entfallenden Landesmittel im Rahmen der Grundförderung (§ 18 Abs. 2 KiföG M-V) und die darauf bezogenen Leis- tungen des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe (§ 19 KiföG M-V) werden nach Maßgabe dieser Richtlinie zur Finanzierung von Plätzen in der Kindertagesförderung festgelegt und an die Träger von Kindertageseinrichtungen sowie an Kindertagespflege- personen weitergeleitet. (2) Eine Finanzierung nach dieser Richtlinie wird nur für die belegten Plätze gewährt, die in die Jugendhilfeplanung des Landkreises aufgenommen bzw. nach § 23 SGB VIII zu fi- nanzieren sind. (3) Nach dieser Richtlinie werden nur diejenigen Plätze in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege gefördert, die von Kindern mit einer Bedarfsfeststellung des Landkrei- ses bzw. der Gemeinden, denen diese Aufgabe übertragen wurde oder im Rahmen der bestehenden Rechtsansprüche in Anspruch genommen werden.

§ 2 Grundlagen der Finanzierung

(1) Die Finanzierungsleistungen für die Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege werden nach den Arten der Förderung (§ 2 KiföG M-V): Krippe, Kindergarten oder Hort und dem in Anspruch genommenen Betreuungsumfang in Form eines Ganztags-, Teil- zeit- oder Halbtagsplatzes in Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflege differen- ziert. Die Teilzeitplätze werden im Verhältnis zu den Ganztagsplätzen wie folgt umgerechnet: . Für Plätze, die von Kindern bis zum Schuleintritt (Vorschulalter) in Krippe, Kinder- garten oder in der Kindertagespflege in Anspruch genommen werden, gilt der Umrechnungsfaktor 0,6. . Für Plätze, die von Kindern vom Eintritt in die Schule bis zum Ende der Grund- schule (Grundschulalter) in Horten oder Kindertagespflege in Anspruch genom- men werden, gilt der Umrechnungsfaktor 0,6. Die Halbtagsplätze werden im Verhältnis zu den Ganztagsplätzen wie folgt umgerechnet: Kinderkrippe/ Kindergarten/ Kindertagespflege (Vorschulalter) Umrechnungsfaktor 0,4. (2) Die Finanzierung der in Anspruch genommenen Plätze erfolgt gemäß § 17 KiföG M-V und nach Maßgabe dieser Richtlinie durch das Land M-V und den Landkreis anteilig auf der Grundlage der mit den Trägern von Kindertageseinrichtungen in den Vereinbarungen nach § 16 KiföG M-V ausgehandelten leistungsbezogenen Entgelten sowie für die Kin- dertagespflege in Höhe der laufenden Geldleistung gemäß § 23 SGB VIII. (3) Für entstehende Kosten zur Abdeckung von erhöhten Bedarfen in der Kindertages- förderung, wie zum Beispiel: . einem erhöhten Bedarf an Hortförderung in den Ferienzeiten (§ 5 Abs. 3 KiföG M- V),

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. einem über den Betreuungsumfang von 4, 6 oder 10 Stunden hinaus gehenden Bedarf sowie . bei einem Bedarf, der über den festgestellten Anspruch des Landkreises hinaus- geht, übernimmt der Landkreis keine Kostenanteile.

§ 3 Höhe der Zuwendungen für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege

(1) Die Kosten eines Platzes in einer Kindertageseinrichtung sind im Rahmen der Entgelt- vereinbarung nach § 16 KiföG M-V zwischen dem Landkreis und dem jeweiligen Träger der Kindertageseinrichtung vereinbart worden. (2) Die Träger von Kindertageseinrichtungen reichen, unabhängig von einer beabsichtigten Entgeltverhandlung, zum 30.09. jeden Jahres eine Belegungsprognose für das folgende Planjahr ein. In diese Prognose sind die zu erwartenden Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten bzw. vom Kindergarten in den Hort sowie weitere zu erwartende Ver- änderungen (z. B. Betriebserlaubnis) einzuarbeiten. (3) Grundlage der Verteilung der Landesmittel sind die vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern ausgereichten Zuwendungen im Rahmen der Grund- förderung gemäß § 18 Abs. 2 KiföG M-V und die Finanzierungsverpflichtung des Land- kreises gemäß § 19 KiföG M-V für das jeweilige Haushaltsjahr sowie die Belegungsprog- nosen der Träger von Kindertageseinrichtungen. (4) Um besondere individuelle Bedarfe im Einzelfall sowie sozialräumliche Besonderheiten fördern zu können, welche nicht im Rahmen § 16 KiföG M-V vereinbart werden können bzw. anderweitige Förderungen nicht möglich sind, besteht für den Landkreis die Mög- lichkeit Landes- und Kreismittel im Vorfeld in Abzug zu bringen. Die Höhe dieses Abzu- ges beläuft sich auf bis zu 2% der zur Verfügung stehenden Landes- und Kreismittel. Für bestehende Maßnahmen gilt eine Übergangsfrist bis zum 30.06.2014. (5) Das Jugendamt des Landkreises wird ermächtigt, die entsprechende jährliche Verteilung der Landes- und Kreismittel sowie die Höhe der laufenden Geldleistungen nach § 23 SGB VIII für den Bereich Kindertagespflege festzulegen. Für das Jahr 2014 ist die Vertei- lung der Landes- und Kreismittel sowie die Höhe der laufenden Geldleistungen für den Bereich Kindertagespflege Bestandteil dieser Richtlinie (Anlage 1 und 2). Ab dem Jahr 2015 wird jährlich eine entsprechende Beschlussvorlage dem Jugendhilfeausschuss übergeben.

§ 4 Verfahren zur Auszahlung der Zuwendungen

(1) Die Landes- und Kreismittel werden den Trägern der Kindertageseinrichtungen bzw. Kindertagespflegepersonen auf der Grundlage der zum 15. des Monats bestehenden Betreuungsvereinbarungen gewährt. Entsprechende Anträge sind bis zum 18. des Monats für den laufenden Monat im Ju- gendamt des Landkreises schriftlich einzureichen. Bis zum 30. des laufenden Monats erfolgt die Überweisung der Landes- und Kreismittel durch den Landkreis. Nicht termingerecht erbrachte Abrechnungen im laufenden Monat können erst nach erfolg- ter Nachweisführung berücksichtigt werden und verzögern entsprechend den Beginn der Kostenbeteiligung. Korrekturen sind im Folgemonat vorzunehmen.

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§ 5 Regelung der laufenden Geldleistung für Tagespflegepersonen

(1) Einer Tagespflegeperson wird eine laufende Geldleistung für einen in Anspruch genom- menen Platz gewährt, wenn sie über eine gültige Erlaubnis des Landkreises gemäß § 43 SGB VIII i. V. m. mit § 15 KiföG M-V verfügt. Tagespflegepersonen, die über eine abgeschlossene Qualifizierung zur Tagespflegeper- son mit einem Stundenumfang von mindesten 160 Stunden verfügen und einen Nach- weis über mindestens 25 Stunden Fort- und Weiterbildung pro Kalenderjahr davon 16 Stunden zur Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern bei einem anerkannten Weiterbildungsträger erbringen, erhalten eine monatliche laufen- de Geldleistung gemäß § 5 (2) dieser Richtlinie. (2) Die Bestandteile der laufenden Geldleistung sind im § 23 Abs. 2 SGB VIII geregelt. Fol- gende Leistungen werden den Tagespflegepersonen auf Antrag inklusive zu erbringen- der Nachweise, zusätzlich zu § 4 (1) dieser Richtlinie monatlich gewährt: a) ein Beitrag für nachgewiesene Aufwendungen zu einer Unfallversicherung, b) ein Beitrag für die hälftige Erstattung nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen Alterssicherung der Tagespflegeperson, c) ein Beitrag für die hälftige Erstattung nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen Kranken- und Pflegeversicherung, d) einen Qualitätsbonus, welcher pro Tagespflegeperson unter folgenden Voraus- setzungen gewährt wird: . Tagespflegepersonen, die über eine abgeschlossene Qualifizierung zur Tagespflegeperson mit einem Stundenumfang von mindestens 160 Stun- den verfügen und die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen mit einem Mindeststundenumfang von 32 Stunden pro Kalenderjahr nachweisen, er- halten monatlich eine personenbezogene Zulage von 20,00 EUR. . Tagespflegepersonen mit einer abgeschlossenen pädagogischen Berufs- ausbildung und einem Nachweis von mindestens 25 absolvierten Stunden Fort- und Weiterbildung pro Kalenderjahr bekommen monatlich eine personenbezogene Zulage von 30,00 EUR. Grundlage für diese Leistungen bilden entsprechende Nachweise. Sind mehrere Förderkriterien erfüllt, werden die Zulagen summiert und monatlich personenbe- zogen gewährt. (3) Die Höhe der Platzkosten im Bereich der Kindertagespflege gemäß § 23 SGB VIII ergibt sich entsprechend der Anlage 2 und wird bei Notwendigkeit angepasst. Die Platzkosten beinhalten einen angemessenen Beitrag für den entstehenden Sachaufwand sowie einen angemessenen Beitrag zur Anerkennung der Förderleistungen pro Platz. (4) Bei Ausfallzeiten einer Tagespflegeperson sind die gewährte Förderleistung sowie die Sachkostenpauschale pro Kind an die Tagespflegeperson mit einer gültigen Erlaubnis zur Kindertagespflege gemäß § 43 SGB VIII i. V. m. § 15 KiföG M-V bzw. an die Kinder- tageseinrichtung anteilmäßig weiterzuleiten, die das Kind im Vertretungsfall fördern.

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§ 6 Schlussbestimmungen und In-Kraft-Treten

Diese Richtlinie tritt mit Wirkung zum 01.05.2014 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Richtlinie zur Ausreichung der finanziellen Mittel für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vom 01.01.2012 außer Kraft.

Neubrandenburg, 03. April 2014

-Siegel -

Gez. i.V. Konieczny Heiko Kärger Landrat

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Anlage 1 Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Mecklenburgische Seen- platte gemäß § 18 Abs. 2 und § 19 Abs. 1 KiföG M-V ab 01.05. 2014

Arten der Förde- Förderung des Förderung des Land- Gesamtförderung rung und Förder- Landes M-V pro kreises pro Platz ge- Land/Landkreis pro Platz umfang Platz gemäß § mäß § 19 Abs. 1 Ki- §§ 18 Abs. 2 und 19 Abs. 18 Abs. 2 KiföG föG M-V (28,8 %) 1 KiföG M-V M-V Krippe 62,78 € 280,78 € ganztags 218,00 € Krippe 37,67 € 168,47 € teilzeit 130,80 € Krippe 25,11 € 112,31 € halbtags 87,20 € Kindergarten 107,00 € 30,82 € 137,82 € ganztags Kindergarten 64,20 € 18,49 € 82,69 € teilzeit Kindergarten 42,80 € 12,33 € 55,13 € halbtags Hort 57,50 € 16,56 € 74,06 € ganztags Hort 34,50 € 9,94 € 44,44 € teilzeit

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Anlage 2 Förderung von Kindern in Kindertagespflege im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ge- mäß § 18 Abs. 2 und § 19 Abs. 1 KiföG M-V ab 01.05. 2014

Vorschule Grundschule Ganztags- Teilzeit- Halbtags- Ganztags- Teilzeit- förderung förderung förderung förderung förderung Höhe der 481,00 € 288,60 € 192,40 € 288,60 € 173,16 € Platzkosten Landesmittel 77,00 € 46,20 € 30,80 € 46,20 € 27,72 € Kreismittel 22,18 € 13,31 € 8,87 € 13,31 € 7,98 € Anteil der 190,91 € 114,55 € 76,37 € 114,55 € 68,73 € Wohnsitzgemeinde Elternbeitrag 190,91 € 114,54 € 76,36 € 114,54 € 68,73 €

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Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in den Kindertageseinrichtungen

Der Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte erlässt auf der Grundlage des

§ 92 in Verbindung mit § 5 Abs. 3 bis 6 der Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern (KV M- V) vom 13. Juli 2011 (GVObl. M-V S. 777) und des Kindertagesförderungsgesetzes M-V (KiföG M-V) vom 01. April 2004 (GVOBl. M-V S. 146), zuletzt geändert durch Gesetz vom 10. Juli 2010 (GVOBl. M-V S. 295) die „Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in den Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.“

§ 1 Gegenstand

Die Satzung regelt die Festlegungen zum Personalschlüssel und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

§ 2 Geltungsbereich

Diese Satzung gilt für alle Träger der Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegepersonen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die in die Umsetzung des KiföG M-V eingebunden sind sowie für alle Personensorgeberechtigten, deren Kinder ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte haben.

§ 3 Festlegungen zur Fachkraft-Kind-Relation

(1) Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte legt entsprechend § 10 Abs. 4 KiföG M-V fest, dass für die unmittelbare pädagogische Arbeit unter Berücksichtigung sozialer und sozialräumlicher Gegebenheiten durchschnittlich:

- sechs Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr (Krippe), - siebzehn Kinder ab vollendetem 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt (Kindergarten), - zweiundzwanzig Kinder im Grundschulalter und in Ausnahmefällen von Kindern der Orientierungsstufe bis zum Ende der Jahrgangsstufe 6 (Hort) von einer pädagogischen Fachkraft zu fördern sind.

(2) Eine Erhöhung des Personalschlüssels im Rahmen der Hortbetreuung für Kinder aus Diagnoseförderklassen, für lernbehinderte Kinder, Kinder aus Sprachheilschulen und körperbehinderte Kinder kann im Einzelfall verhandelt werden.

(3) Die konkrete einrichtungsbezogene Ausgestaltung der im Absatz 2 benannten Tatbestände wird im Rahmen der Vereinbarung über Leistung, Entgelt und Qualitätsentwicklung nach § 16 KiföG M-V mit dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verhandelt. § 4 Ausnahmeregelungen

Grundsätzlich erfolgt die Inanspruchnahme von Plätzen in einer Kindertageseinrichtung im Rahmen der durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V erteilten Betriebs-erlaubnis. Die Anzahl der gemäß § 3 geförderten Kinder kann auf formlosen Antrag des Trägers der Einrichtung und nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe unter Beachtung des Kindeswohles im Rahmen der Gesamtkapazität mit bis zu 2 Kindern um längstens 3 Monate pro Jahr überschritten werden, wenn die sozialen und sozialräumlichen Bedingungen dies erfordern sowie die räumlichen und personellen Voraussetzungen vorliegen.

§ 5 Anwendung des pädagogischen Personalschlüssels

(1) Für die Bemessung des pädagogischen Personals zur Ganztagsbetreuung bei einer täglichen Öffnungszeit der Kindertageseinrichtung von 10 Stunden gilt in der Regel folgender Schlüssel:

- 1,1 Vollzeitäquivalente (VzÄ) für je 6 Kinder bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres, - 1,5 Vollzeitäquivalente für je 17 Kinder ab vollendetem 3. Lebensjahres bis zum Schuleintritt, (unter Beachtung § 18 Abs. 10 KiföG M-V) - 0,8 Vollzeitäquivalente für je 22 Kinder im Grundschulalter.

(2) Für eine Teilzeitbetreuung gilt der Umrechnungsfaktor 0,6 und für eine Halbtagsbetreuung der Umrechnungsfaktor 0,4.

(3) In dieser Personalberechnung sind die Ansprüche gemäß § 10 Abs. 5, § 11 a Abs. 2 KiföG M-V sowie Urlaubs- und Ausfallzeiten enthalten. Der Zeitumfang für die mittelbare pädagogische Arbeit von Fachkräften ergibt sich entsprechend § 10 Abs. 5 KiföG M-V. (unter Beachtung § 18 Abs. 6 KiföG M-V)

(4) Entsprechend der aktuellen Situation in den Kindertageseinrichtungen werden darüber hinaus gehende Bedarfe gemäß § 16 KiföG M-V verhandelt.

(5) Leitungsanteile gemäß § 10 Abs. 8 KiföG M-V für die Wahrnehmung von Leitungsaufgaben einer Kindertageseinrichtung orientieren sich an der Handreichung des Sozialministeriums M-V zu den Entgeltvereinbarungen § 16 KiföG M-V.

§ 6 Sozialverträgliche Staffelung der Elternbeiträge

(1) Die sozialverträgliche Staffelung der Elternbeiträge wird allen Personensorgeberechtigten auf Antrag gewährt, deren Kinder mit gewöhnlichem Aufenthalt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Kindertagesförderung in Anspruch nehmen.

(2) Die prozentuale Höhe der Staffelung bemisst sich nach der Zahl der in Kindertages-betreuung geförderten Kinder einer Familie und dem Bruttofamilieneinkommen der letzten 12 Monate. Als Familie gelten Alleinerziehende, Ehepaare sowie Personen, die in eheähnlicher oder lebenspartnerschaftlicher Gemeinschaft gemäß § 20 Sozialgesetzbuch, Zwölftes Buch (SGB XII) leben und ihre im Haushalt lebenden Kinder. Das älteste Kind einer Familie, welches in einer Kindertageseinrichtung/Kindertagespflege betreut wird, zählt als Erstkind.

Die prozentuale Ermäßigung des festgelegten Elternbeitrages wird wie folgt vorgenommen:

1. Kind 2. Kind 3. Kind 4. Kind jedes weitere Kind der Familie unter 38.000,00 €(Jahres 0 10 % 15 % 15 % 15 % brutto EK) gleich/über 38.000,00 0 0 5 % 10 % 10 % (Jahres brutto EK)

(3) Ein Antrag auf sozialverträgliche Staffelung ist im Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte als örtlichem Träger der öffentlichen Jugendhilfe schriftlich zu stellen. Die Einordnung in eine der beiden Einkommensgruppen hat durch die Antragsteller im Rahmen der Selbstauskunft zu erfolgen. Die Anzahl der in Kindertagesbetreuung geförderten Kinder der Familie ist durch die Vorlage der aktuellen Betreuungsverträge nachzuweisen. Der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe behält sich im Einzelfall eine detaillierte Prüfung vor.

(4) Die Änderungen der Anzahl der in Kindertageseinrichtungen und/oder in Kindertagespflege geförderten Kinder sind dem örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe unverzüglich mitzuteilen und entsprechend nachzuweisen. Eine Staffelung des Eltern-beitrages kann auch rückwirkend widerrufen werden, sofern sie auf falsche Angaben beruht oder tatsächlich eine andere Staffelung festgelegt wurde bzw. hätte festgelegt werden müssen.

(5) Für Kinder, die außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Land Mecklenburg – Vorpommern gefördert werden, erfolgt die Berechnung der Staffelungsbeträge nach der Höhe der Elternbeiträge der jeweiligen Kindertageseinrichtung und/oder Kindertagespflege, jedoch begrenzt auf die Höhe des durchschnittlich entstehenden Elternbeitrages im eigenen Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte.

§ 7 In-Kraft-Treten

Diese Satzung tritt mit Wirkung zum 1. Januar 2012 in Kraft. Gleichzeitig treten folgende Satzungen am 01. Januar 2012 außer Kraft: - Satzung zur Bemessung des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen und zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge im Landkreis Demmin vom 13. Dezember 2010

- Satzung des Landkreises Mecklenburg/ Strelitz zur Umsetzung des „Gesetzes zur Förderung von Kindern in

Tageseinrichtungen und in Tagespflege (Kindertagesförderungsgesetz - KiföG M-V)“ zur Regelung der Staffelung der Elternbeiträge und zu den Anforderungen an das Leistungsangebot der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Mecklenburg/ Strelitz vom 27. Mai 2004 - Satzung des Landkreises Mecklenburg/ Strelitz zur Umsetzung des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG M-V) zur Regelung des Personaleinsatzes in den Kindereinrichtungen im Landkreis Mecklenburg/ Strelitz vom 02.

März 2011 - Satzung zur sozialverträglichen Staffelung der Elternbeiträge bei der Inanspruchnahme von Kindertageseinrichtungen und Tagespflege in der Stadt Neubrandenburg vom 11. November 2004 - Satzung zur Regelung des Personaleinsatzes in den Kindertageseinrichtungen in der Stadt Neubrandenburg vom 18. November 2010 - Satzung zur Staffelung der Elternbeiträge für die Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege im Landkreis Müritz vom 08. Dezember 2010 - Satzung zur Festlegung des Betreuungsverhältnisses von Fachkräften und Kindern in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Müritz vom 08. Dezember 2010

Heiko Kärger Siegfried Konieczny Landrat Stellvertreter des Landrates