Amtsblatt Für Den Landkreis Schwandorf
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Amtsblatt für den Landkreis Schwandorf Nr. 14 vom 11. September 2007 Inhaltsverzeichnis Seite Ausbruch der Geflügelpest in den Gebieten der Gemeinden Bruck i. d. Opf. und Stadt Nittenau, Landkreis Schwandorf Allgemeinverfügung vom 11.09.2007 mit Anlagen 104 Herausgeber, Druck und Redaktion: Landratsamt Schwandorf, Wackersdorfer Str. 80, 92421 Schwandorf Telefon: 09431/471-354, Telefax 09431/471-110 Email: [email protected] www.landkreis-schwandorf.de Amtsblatt vom 103 11.09.2007 Vollzug des Tierseuchengesetzes (TierSG) und der Nutzgeflügel- Geflügelpestschutzverordnung; Ausbruch der Geflügelpest in den Gebieten der Gemeinden Bruck i. d. OPf. und Stadt Nittenau, Landkreis Schwandorf Das Landratsamt Schwandorf erlässt folgende A l l g e m e i n v e r f ü g u n g : Aufgrund des am 10.09.2007 in der Marktgemeinde Bruck, Landkreis Schwandorf amtlich festgestellten Ausbruches der Geflügelpest wird um die befallenen Seuchenbestände ein Sperrbezirk, ein Beobachtungsgebiet und eine Kontrollzone festgelegt. I. Festgelegte Bereiche 1. Der Sperrbezirk umfasst die in der Anlage 1 aufgeführten Gemeinden, Ortschaften und Ortsteile: 2. Das Beobachtungsgebiet umfasst die in der Anlage 2 aufgeführten Gemeinden, Ortschaften und Ortsteile: 3. Die Kontrollzone umfasst die in der Anlage 3 aufgeführten Gemeinden, Ortschaften und Ortsteile: II. Verbote und Beschränkungen im Sperrbezirk 1. Die im Sperrbezirk gehaltenen Vögel sind in geschlossenen Ställen oder unter einer überstehenden, dichten Abdeckung und mit einer gegen das Eindringen von Wildvögeln gesicherten Seitenbegrenzung aufzustallen. 2. Im Sperrbezirk dürfen gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Federwild und von Federwild stammende Erzeugnisse, Eier, tierische Nebenprodukte von Geflügel sowie Futtermittel weder in eine noch aus einer Vogelhaltung verbracht werden. 3. Im Sperrbezirk ist die Durchführung von Ausstellungen, Märkten oder Veranstaltungen ähnlicher Art mit gehaltenen Vögeln verboten. 4. Im Sperrbezirk dürfen auf öffentlichen oder privaten Straßen oder Wegen, ausgenommen auf betrieblichen Wegen, gehaltene Vögel, Eier oder Tierkörper nicht befördert werden. Dies gilt nicht für die Beförderung im Durchgangsverkehr auf Autobahnen, anderen Straßen des Fernverkehrs oder Schienenverbindungen, soweit das Fahrzeug nicht anhält und Geflügel oder frisches Fleisch von Geflügel nicht entladen wird. 5. Transportfahrzeuge und Behälter, mit denen gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Geflügel, tierische Nebenprodukte von Geflügel, Futtermittel und sonstige Materialien, die Träger des Influenzavirus sein können, befördert worden sind, sowie Fahrzeuge, mit denen ein Betrieb mit gehaltenen Vögeln befahren worden ist, sind unverzüglich nach jeder Beförderung oder Befahrung zu reinigen und zu desinfizieren. 6. Die Beförderung von frischem Fleisch von Geflügel aus einer Schlachtstätte, einem Zerlegebetrieb oder einem Kühlhaus ist verboten. Dies gilt nicht für die Beförderung im Durchgangsverkehr auf Autobahnen, anderen Straßen des Fernverkehrs oder Schienenverbindungen, soweit das Fahrzeug nicht anhält und frisches Fleisch von Geflügel nicht entladen wird. Dies gilt ferner nicht, soweit das frische Fleisch von Geflügel von außerhalb des Sperrbezirks gewonnen und von frischem Fleisch von Geflügel, das im Sperrbezirk gewonnen worden ist, getrennt gelagert und Amtsblatt vom 104 11.09.2007 befördert worden ist oder das frische Fleisch von Geflügel vor dem 21. Tag der mutmaßlichen Einschleppung des Influenzavirus in den Seuchenbestand gewonnen und von frischem Fleisch getrennt gelagert und befördert worden ist, das nach diesem Zeitpunkt gewonnen wurde. 7. Es ist sicherzustellen, dass a) die Ein- und Ausgänge zu den Ställen oder die sonstigen Standorte des Geflügels gegen unbefugten Zutritt oder unbefugtes Befahren gesichert sind, b) die Ställe oder die sonstigen Standorte des Geflügels von betriebsfremden Personen nur mit betriebseigener Schutzkleidung oder Einwegkleidung betreten werden und dass diese Personen die Schutz- oder Einwegkleidung nach Verlassen des Stalles oder sonstigen Aufenthaltsortes des Geflügels unverzüglich ablegen, c) Schutzkleidung nach Gebrauch unverzüglich gereinigt und Einwegkleidung nach Gebrauch unverzüglich unschädlich beseitigt wird, d) nach jeder Einstallung oder Ausstallung von Geflügel die dazu eingesetzten Gerätschaften und der Verladeplatz gereinigt und desinfiziert werden und dass nach jeder Ausstallung die frei gewordenen Ställe einschließlich der dort vorhandenen Einrichtungen und Gegenstände gereinigt und desinfiziert werden, e) Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Gerätschaften, die in der Geflügelhaltung eingesetzt und von mehreren Betrieben gemeinsam benutzt werden, jeweils im abgebenden Betrieb vor der Abgabe gereinigt und desinfiziert werden, f) eine ordnungsgemäße Schadnagerbekämpfung durchgeführt wird und hierüber Aufzeichnungen gemacht werden und g) der Raum, der Behälter oder die sonstigen Einrichtungen zur Aufbewahrung verendeten Geflügels bei Bedarf, mindestens jedoch einmal im Monat, gereinigt und desinfiziert werden. III. Verbote und Beschränkungen im Beobachtungsgebiet 1. Im Beobachtungsgebiet dürfen Geflügel, frisches Fleisch von Federwild und von Federwild stammende Erzeugnisse, Eier und tierische Nebenprodukte von Geflügel weder in einen noch aus einem Geflügelbestand verbracht werden. Dies gilt nicht für die Beförderung im Durchgangsverkehr auf Autobahnen, anderen Straßen des Fernverkehrs oder Schienenverbindungen, soweit das Fahrzeug nicht anhält und Geflügel nicht entladen wird. 2. Geflügelbestände oder sonstige Vogelhaltungen dürfen nur mit betriebseigener Schutzkleidung oder Einwegkleidung betreten werden. 3. Die Schutzkleidung oder die Einwegkleidung ist nach Verlassen des Bestands oder der sonstigen Vogelhaltung abzulegen. 4. Der Halter der Vögel hat die Schutzkleidung nach Gebrauch unverzüglich reinigen und desinfizieren und die Einwegkleidung nach Gebrauch unverzüglich unschädlich beseitigen zu lassen. 5. Transportfahrzeuge und Behälter, mit denen gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Geflügel, tierische Nebenprodukte von Geflügel, Futtermittel oder sonstige Materialien, die Träger des Influenzavirus sein können, befördert worden sind, sowie Fahrzeuge, mit denen ein Betrieb mit gehaltenen Vögeln befahren worden ist, sind unverzüglich nach jeder Beförderung oder Befahrung zu reinigen und zu desinfizieren. 6. Gehaltene Vögel dürfen zur Aufstockung des Wildbestands nicht frei gelassen werden. Amtsblatt vom 105 11.09.2007 IV. Vorschriften für Halter im Sperrbezirk und im Beobachtungsgebiet Halter im Sperrbezirk und Beobachtungsgebiet haben dem Landratsamt Schwandorf unverzüglich die Anzahl der gehaltenen Vögel unter Angabe ihrer Nutzungsart und ihres Standorts und der verendeten gehaltenen Vögel anderer Arten sowie jede Änderung anzuzeigen. V. Verbote und Beschränkungen in der Kontrollzone 1. In der Kontrollzone dürfen für die Dauer von a) 15 Tagen nach deren Festlegung Geflügel, ausgenommen Eintagsküken, b) 30 Tagen nach deren Festlegung (1) Eintagsküken und Bruteier, (2) in Gefangenschaft gehaltene Vögel anderer Arten und (3) frisches Fleisch von Federwild und tierische Nebenprodukte von gehaltenen Vögeln und von Federwild aus einem Bestand oder einer sonstigen Vogelhaltung nicht verbracht werden. 2. In der Kontrollzone dürfen ferner für die Dauer von 30 Tagen nach deren Festlegung a) gehaltene Vögel und Bruteier in einen Geflügelbestand oder eine sonstige Vogelhaltung, b) frisches Fleisch von Federwild und tierische Nebenprodukte in einen Geflügelbestand oder eine sonstige Vogelhaltung nicht verbracht werden. Dies gilt nicht für Bruteier, frisches Fleisch von Federwild oder tierische Nebenprodukte, die außerhalb eines Sperrbezirks, eines Beobachtungsgebiets oder einer Kontrollzone im Sinne der Nutzgeflügel-Geflügelpestschutzverordnung gewonnen oder hergestellt worden sind und sich zu keiner Zeit in einem dieser Gebiete befunden haben. VI. Verhältnis zu anderen Allgemeinverfügungen und Schutzmaßregeln 1. Liegt ein Geflügelbestand oder eine sonstige Vogelhaltung sowohl in einem Sperrbezirk, einem Beobachtungsgebiet oder einer Kontrollzone nach der Nutzgeflügel- Geflügelpestschutzverordnung als auch in einem Sperrbezirk oder einem Beobachtungsgebiet nach § 4 Abs. 1 der Wildvogel-Geflügelpestschutzverordnung sind die jeweils strengeren Schutzmaßnahmen anzuwenden. 2. Von dieser Allgemeinverfügung bleiben frühere Allgemeinverfügungen bzw. Schutzmaßregeln unberührt. Diese früheren Verfügungen und die nunmehr erlassene Allgemeinverfügung gelten nebeneinander. Bei Überschneidungen im räumlichen Anwendungsbereich der Verfügungen ist die Zugehörigkeit zur jeweils strengeren Zone (Reihenfolge: Sperrbezirk – Beobachtungsgebiet -Kontrollzone) maßgeblich. 3. Die Allgemeinverfügung des Landratsamtes Schwandorf vom 31.08.2007, Az. 4.15-550 wird mit Wirksamwerden dieser Allgemeinverfügung widerrufen (Art. 49 BayVwVfG). VII. In begründeten Fällen kann das Landratsamt Schwandorf weitere Anordnung bzw. Auflagen treffen. Amtsblatt vom 106 11.09.2007 VIII. Sofortige Vollziehung Die sofortige Vollziehung der vorstehenden Ziffern, II Nr. 3, 4, 7 a), b) und f), III. 1 – 3, IV. und V. dieser Allgemeinverfügung wird angeordnet. Nachrichtlich wird darauf hingewiesen, dass die Anfechtung der Ziffern dieser Anordnung keine aufschiebende Wirkung hat (§ 80 S. 1 Nr. 1 und 2, S. 2 Tierseuchengesetz i. d. F. der Bek. vom 22.06.2004 (BGBl I S. 1260, zuletzt geändert durch Art. 2 § 3 Abs. 5 des Gesetzes vom 01.09.2005 BGBl. I S. 2618) i. V. m. § 80 Abs. 2