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359 der Beilagen zu den stenographischen Protokollen des Nationalrates IX. GP.

28. 12. 1960

Regierungsvorlage

Bundesgesetz vom über der überlassungen nötig ist, entsprechende Auf­ die Regelung· des Schiffsverkehres auf Seen zeichnungen zu führen. (Seenpolizeigesetz). § 4. P fl ich t end e s F ü h r er s e 1 n e s Der Nationalrat hat beschlossen: Was s e rf a h r z e u g e s. (1) Der Führer eines Wasserfahrzeuges darf die I. ABSCHNITT. Fahrt erst antreten, wenn er sich -davon über• Allgemeine Bestimmungen. zeugt hat, daß sich Wasserfahrzeug und Ladung, entsprechend den Bestimmungen der Schiffs­ § 1. örtlicher und sachlicher patentverordnung, BGBL Nr. 120/1936, in be­ Gel tun g s b e r eie h. triebs- und verkehrssicherem Zustand befinden. Dieses Bundesgesetz gilt für den Verkehr von Wenn er feststellt, daß der bet;riebs- und ver­ Wasserfahrzeugen (§ 2) auf den im Anhang auf­ kehrssichere Zustand nicht gegeben ist, hat er gezählten Seen. dies, sofern er nicht selbst Verfügungsberechtigter ist, dem Verfügungsberechtigten unverzii,glich mitzuteilen. § 2. Was s e r f a h r z e u g e. (2) Der Führer eines Wasserfahrzeuges muß sich Im Sinne dieses Bundesgesetzes sind in einer solchen körperlichen' und geistigen Ver- a) Wasserfahrzeuge: fassung befinden, daß er in der Lage ist, ein Schiffe und schwimmende Geräte. Luft­ Wasserfahrzeug sach- und ordnungsgemäß zu matratzen, Schwimmringe und ähnliche führen und die beim Führen eines Wasserfahr­ Sport- oder Spiel geräte sind nicht Wasser­ zeuges zu beachtenden Rechtsvorschriften zu be­ fahrzeuge im Sinne dieses Bundesgesetzes, folgen. Er hat sich im Verkehr entsprechend der Eigenart des Wasserfahrzeuges zu verhalten. Dem b) Wasserfahrzeuge mit maschinellem An­ Führer eines Wasserfahrzeuges mit maschinellem trieb: Antrieb ist es untersagt, ohne Zustimmung des Wasserfahrzeuge, deren Fortbewegung Verfügungsberechtigten die Führung dritten Per­ durch Maschinenkraft bewirkt wird, sonen zu überlassen. c) Wasserfahrzeuge ohne maschinellen An­ (3) Der Führer eines Wasserfahrzeuges mit trieb: maschinellem Antrieb hat dafür zu sorgen, daß Wasserfahrzeuge, deren Fortbewegung es nicht mehr Rauch oder üblen' Geruch erzeugt, durch Wind oder Muskelkraft bewirkt wird als bei ordnungsgemäßem Zustand und sach­ sowie Wasserfahrzeuge, die von anderen gemäßem Betrieb unvermeidbar ist. Das Fahren Wasserfahrzeugen fortbewegt werden. mit nicht dem jeweiligen Stand der Technik ent­ sprechend gedämpftem Betriebsgeräusch ist ver­ boten. Das Betriebsgeräusch darf keinesfalls § 3. P f I ich t end e s übe r ein Was s e r­ 70 Phon, gemessen in einem Seitenabstand von f a h r z e u g , Ver füg u n g s b e r e c h t i g- 25 m, übersteigen. te n. (4) Der Führer eines Wasserfahrzeuges mit ma­ Der Verfügungsberechtigte darf die Führung schinellem Antrieb hat ferner dafür zu sorgen, eines Wasserfahrzeuges nur solchen Personen daß eine Verunreinigung .des Seewassers durch überlassen, die hiezu nach den Bestimmungen Fette, öle, ölhältiges Bilgewasser, insbesondere dieses Bundesgesetzes (§ 20) und der Schiffs­ auch bei Treibstoffübernahme und ölwechsel, führerverordnung, BGBl. Nr. 134/1932, befugt unterbleibt. Bei Betriebsstörungen und Unfällen, sind. Der Verfügungsberechtigte hat der Behörde in deren Verlauf eine Verölung des Seewassers (§ 28) auf Verlangen Auskunft darüber zu er­ eintritt oder eintreten kann, hat der Führer des teilen, wem er die Führung eines Wasserfahr­ Wasserfahrzeuges zu veranlassen, daß Abhilfe-' zeuges mit maschinellem Antrieb überlassen hat. beziehungsweise Vorsichtsmaßnahmen raschest Er hat, wenn es im Hinblick auf den Umfang eingeleitet werden.

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§ 5. Pflicht zur Befolgung be­ Horizontsektor von je 67° 30' nach jeder hör d li ehe r ,A nord nun gen. Schiffsseite bis zu einer Entfernung von (1) Den Anordnungen, die von den mit Ange­ mindestens 500 m sichtbar ist; legenheiten der Schiffahrt befaßten behördlichen 3. auf Wasserfahrzeugen mit maschinellem An­ Organen zur Wahrung der Ordnung, Ruhe, trieb in treiben'dem oder verankertem Zustand Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Ver­ ein weißes Licht, das bei klarem Wetter von allen kehrs oder zur Verhütung von Personen- und Seiten bis zu einer Entfernung von min'destens Sachschäden gegeben werden, hat jedermann 500 m sichtbar ist; Folge zu leisten. 4. auf Wasserfahrzeugen, die von' einem (2) Die mit Angelegenheiten derSchiffahrt befaß• Wasserfahrzeug mit maschinellem Antrieb fort­ ten behördlichen Organe sowie die Bediensteten bewegt werden, ein weißes Licht, das bei klarem der Zollämter und der Zollwadie im Zollgrenz­ Wetter von allen Seiten bis zu einer Entfernung bezirk und auf Grenzgewässern sind in Ausübung von mindestens 500 m sichtbar ist. ihres Dienstes berechtigt, jedes Wasserfahrzeug zu betreten sowie auf jedem für den Linienschiffs­ § 7. Sc hall z e ich e n. verkehr bestimmten Wasserfahrzeug unentgelt­ lich mitzufahren. (1) Der Führer eines Wasserfahrzeuges mit maschinellem Antrieb hat die in den §§ 9, 10,11, H. ABSCHNITT. 16, 17 und 18 vorgeschriebenen akustischen Zei­ chen mittels einer Einrichtung zu geben, deren Sicht- und Schallzeichen. Schall, gemessen in einem Seitenabstand 'von § 6. Pos i t ion s I ich t e r. 25 m, eine Lautstärke von mindestens 85 Phon hat und eine Lautstärke von 95' Phon nicht über• Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang und schreitet. außerhalb dieses'Zeitraumes bei unsichtigem Wet­ ter sind folgende Positionslichter zu führen: (2) Das akustische Zeichen besteht aus Tönen 1. auf Wasserfahrzeugen ohne maschinellen gleichbleibender Höhe. Die Wasserfahrzeuge des Antrieb in Fahrt oder in treibendem Zustand Bundesheeres, der Bundesgendarmerie, der Bun­ ein weißes Licht, das bei klarem Wetter von despolizei, der Zollwache sowie des Rettungs­ allen Seiten bis zu einer Entfernung von min­ und Feuerlöschdienstes haben sich, wenn sie sich destens 500 m sichtbar ist; im Einsatz befinden, durch ein besonderes aku­ stisches Zeichen, das aus aufeinanderfolgenden ' 2. auf Wasserfahrzeugen mit maschinellem An­ Tönen wechselnder Höhe besteht, kenntlich zu trieb in Fahrt machen. a) am Bug oder am vorderen Mast ein weißes . Licht (Buglicht), das bei klarem Wetter, in (3) Unter einem kurzen Ton ist ein Ton in der Längsrichtung des Schiffes zUm Heck ge­ Dauer von einer Sekunde, ,unter' einem langen messen, auf einem Horizontsektor von je Ton ein solcher. in der Dauer von vier Sekunden 112° 30' nach jeder Schiffsseite his zu einer zu verstehen. Die Pause zwischen einander fol­ Entfernung von mindestens 1000 m sicht­ genden kurzen Tönen muß eine halbe Sekunde, bar ist; die Pause zwischen einander folgenden langen Tönen 20 Sekunden betragen. b) im Bereich der größten Schiffsbreite an der rechten Seite (Steuerbord) ein grünes und (4) Die zur Abgabe von Schallzeichen vorge­ an der linken Seite (Backbord) ein rotes sehenen Einrichtungen dürfen nur zur Abgabe Licht, das bei klarem Wetter, in Längs• der vorgeschriebenen akustischen Zeichen betätigt rich~ung des Schiffes zum Heck gemessen, werden. Die Verwendung von Sirenen ist unter­ auf einem Horizontsektor von je 112° 30' sagt. bis auf eine Entfernung von mindestens 500 m sichtbar ist (Seitenlichter); III. ,ABSCHNITT. c) wenn ihre :Länge 6 m nicht übersteigt, ent­ Bestimmungen für das Verhalten im Verkehr. weder die in lit. bangeführten Seiten­ lichter oder in der Mitte des Vorschiffes in § 8. Aus w eie h ~ n. eine Laterne zusammengelegt, der rechten Falls sich Wasserfah~zeuge einander so nähern, Seite (Steuerbord) zugekehrt, ein grünes daß die Gefahr eines Zusammenstoßes besteht, Licht, und der linken Seite (Backb_ord) w­ haben sie sich wie folgt zu verhalten: gekehrt, ein rotes Licht mit der in lit. b a) wenn sich zwei Wasserfahrzeuge mit ma­ angegebenen Sichtweite und den dort ge­ schinellem Antrieb einander in entgegen­ nannten Horizontsektoren; gesetzter oder beinahe entgegengesetzter d) am Heck ein blaues Licht (Hecklicht), das Richtung nähern, muß jedes der beiden bei khirem Wetter, in Längsrichtung des Wasserfahrzeuge durch Kursänderung nach Schiffes zum Bug gemessen, auf einem rechts (steuerbord) ausweichen;

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b) wenn sich zwei Wasserfahrzeuge mit ma­ (4) Nach Beendigung des überholvorganges schinellem Antrieb, die sich nicht in gleicher darf das ·Wl1sserfahrzeug, das überholt hat, den Richtung bewegen, einander in anderer als Kurs des überholten Wasserfahrzeuges erst kreu­ der in lit. a angeführten Weise nähern, muß zen, wenn dadurch eine Gefährdung nicht mehr dasjenige der beiden Wasserfahrzeuge aus­ eintreten kann. weichen und nötigenfalls seine Fahr­ (5) Wettfahrten von Wasserfahrzeugen außer• geschwindigkeit mindern oder anhalten, halb des Rahmens wassersportlicher Veranstal­ welches das andere an seiner rechten Seite tungen sind verboten. (Steuerbord) hat; c) Wasserfahrzeuge mit maschinellem Antrieb § 10. Ä n der u n g der F a h r tri c h tun g müssen Wasserfahrzeugen ohne maschinel­ und S top p e n. len Antrieb ausweichen; . d) durch Muskelkraft fortbewegte Wasser­ Die beabsichtigte Änderung der Fahrtrichtung fahrzeuge müssen Segelschiffen ausweichen; und das Stoppen eines Wasserfahrzeuges mit maschinellem Antrieb ist, wenn es die Verkehrs­ e) Segelschiffe, die stch einem anderen Segel- lage erfordert, durch folgende Schallzeichen anzu­ . schiff nähern, haben ihre Fahrt und Ma­ zeigen: növer so einzurichten, daß eine gegenseitige a) einen kurzen Ton vor Fahrtrichtungsände- Behinderung und Gefährdung vermieden rung nach rechts (steuerbord), . wird; b) zwei kurze Töne vor. Fahrtricbtungsände• f) durch Muskelkraft fortbewegte Wasserfahr­ rung nach links· (backbord), zeuge, die sich einem anderen durch Muskelkraft fortbewegten Wasserfahrzeug c) drei kurze Töne vor Stoppen oder Fahrt­ nähern, haben ihre Fahrt und Manöver so richtungsänderung nach rückwärts. einzurichten, daß eine gegenseitige Behinde­ rung und Gefährdung vermieden wird; § 11. War n z eie h e n. g) andere Wasserfahrzeuge haben den i~re (1) Wenn der Führer eines Wasserfahrzeuges regelmäßige Route einhaltenden Wasser­ bemerkt, daß einem anderen Wasserfahrzeug fahrzeugen der Linienschiffahrt, . den zur oder einem Menschen Gefahr droht, hat er hier­ Ausübung der Berufsfischerei verwendeten auf durch Abgabe des Warnzeichens aufmerksam und den schwer beweglichen Wasserfahr­ zu machen. Es besteht, Wenn es mit einer Ein­ zeugen auszuweichen; richtung zur Abgabe von Schallzeichen gegeben h) sofern es sich nicht um die in lit. g als be­ wird, aus einem langen Ton (§7 Abs. 3); vorzugt angeführten Wasserfahrzeuge han­ (2) Der Führer eines Wasserfahrzeuges, das mit delt, haben Wasserfahrzeuge den im Einsatz einer Einrichtung zur Abgabe von Schallzeichen befindlichen Wasserfahrzeugen des Bundes­ nicht ausgestattet ist, hat das Warnzeidten in heeres, der Bundesgendarmerie, der Bundes­ geeigneter Weise zum Beispiel durch Zuruf zu polizei, der Zoll wache sowie des Rettungs­ geben. und Feuerlöschdienstes auszuweichen. § 12. Fa h r g e s eh wind i g k e i t. § 9. übe rho 1 e n. Abgesehen von den Bestimmungen der §§ 15 (1) Wenn der Führer eines Wasserfahrzeuges und 21 darf die Fahrgeschwindigkeit eines mit maschinellem Antrieb beabsichtigt, ein ande­ Wasserfahrzeuges, wenn es sich nicht um Hilfe­ res Wasserfahrzeug zu überholen, hat er dies, leistung (§ 17) oder' Einsatzfahrtendes Bundes­ falls es die Verkehrslage erfordert, rechtzeitig heeres, der Bundesgendarmerie, der Bundes­ durch Abgabe des akustischen überholzeichens polizei, der Zollwache sowie des Rettungs- und anzuzeigen; dieses besteht aus vier kurzen Tönen Feuerlöschdienstes handelt, 50 km/h und in Zeit­ (§ 7 Abs. 3). räumen, in denen gemäß § 6 Positionslichter zu führen sind, 25 km/h nicht überschreiten. (2) Das überholen ist nur zulässig, wenn es auf Grund eines entsprechenden Unterschiedes der Geschwindigkeiten der Wasserfahrzeuge leicht § 13. U n fall ver h ü tun g. möglich ist. Das Wasserfahrzeug, das überholt (1) Badende dürfen in Fahrt befindliche Wasser­ wird, darf während des überholvorganges seine fahrzeuge nicht ans~wimmen und sich an solche Geschwindigkeit nicht erhöhen. Wasserfahrzeuge nicht anhängen. Ihr Aufenthalt im Wasser in der Nähe eines Wasserfahrzeuges (3) Während des überholvorganges darf das ist nur insoweit zulässig, als eine Gefährdung von Wasserfahrzeug, das überholt wird, seinen Kurs nur ändern, wenn ·das überholende Wasserfahr­ Personen oder Sachen vermieden wird. zeug oder ein and~res Wasserfahrzeug dadurch (2) Besatzungsmitglieder und Fahrgäste haben nicht gefährdet oder.behindert wird. sich auf einem Wasserfahrzeug und bei Betreten

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und Verlassen eines Wasserfahrzeuges so zu ver­ W'asserfahrzeuge von geringem Gewicht sind, halten, daß eine Gefährdung von Personen oder wenn es zur Verhütung einer Gefährdung not­ Sachen vermieden wird. wendig ist, an Land zu ziehen. (3) Der Verfügungsberechtigte hat ein führerlos in Fahrt befindliches oder führerlos treibendes IV. ABSCHNITT. Wasserfahrzeug zu bergen. Wird dieser Verpflich­ tung nicht unverzüglich nachgekommen, hat das Beschränkungen der Schiffahrt. nächste erreichbare mit Angelegenheiten der § 15. S e hut z z 0 n e n; S e hut z der Schiffahrt befaßte behördliche Organ oder die B e ruf s fis ehe r e i. . nächste Gemeindebehörde die Bergung auf Ge- (1) Wenn es der Schutz von Personen, von fahr und Kosten des Verpflichteten zu veran- Tieren, insbesondere von Fischen, und Pflanzen lassen. . sowie der Schutz der Ufer erfordert oder wenn (4) Festgefahrene oder gesunkene Wasserfahr- es i Interesse Erhol ngsuchender 'geboten zdeuge, d~~ die Schiffa~rt gefähr~en können, .hat I ersch:7nt, Belästigungen d:rch Lärm, Luft- oder er Verfugungsberechtigte deutlIch zu. kennzelch- Wasserverunreinigung einzuschränken, kann die nen und von ~onne~unte~gang bIs S?nnen- Schiffahrt durch Verordnung im erforderlichen aufgan~ durch em weIßes LIcht zu ?eZeI~nen) Ausmaß verboten werden. das bel klarem Wetter nach allen Selten bIS .zu einer Entfernung von mindestens 1000 m sicht- (2) Das Verbot kann sich erstrecken: bar ist. . a) auf das ganze Gebiet eines Sees, (5) Fischnetze dürfen nur so ausgelegt werden, b) auf einzelne Teile eines Sees, daß 'sie die ihre regelmäßige Route einhaltenden e) auf bestimmte Zeit, Wasserfahrzeuge der Linienschiffahrt nicht behin­ d) auf unbestimmte Zeit, dern. Bei Festsetzung oder Änderung einer regel­ e) auf einzelne Gattungen von Wasserfahr­ mäßigen Route der Linienschiffahrt sind die zeugen oder auf Wasserfahrzeuge schlecht­ Fischereiberechtigten zu hören. hin und f) auf einzelne Gattungen der Schiffahrt, wie -§ 14. La n den von Was s e r f a h r z eu gen, die erwerbsmäßige Schiffahrt, die Sport­ (1) Das Landen von im Einsatz befindlichen I schiffahrt und die der Ausübung der Fi­ Wasserfahrzeugen des Bundesheeres, der Bundes- I scherei oder Jagd dienende Schiffahrt. gendarmerie, der Bundespolizei, der Zollwache, (3) Die Verbote können nebeneinander aus­ des Rettungs- und Feuerlöschdienstes sowie von gesprochen 'werden. Sie gelten nicht für die Eigen­ Wasserfahrzeugen, die sich in Not befinden oder tümer von Privatseen bezüglich der der Fischerei gemäß § 18 Abs.2 das Ufer anzulaufen haben, oder Jagd dienenden Schiffahrt und auch nicht hat der über das Ufergrundstück Verfügungs- für die Inhaber von Schiffahrtskonzessionen, die berechtigte an jeder Uferstelle zu dulden. in der Schutzzone ihren Standort haben, hinsicht- (2) Für Wasserfahrzeuge der Linienschiffahrt lich der für sie notwendigen Start- und Lande­ bestimmte öffentliche und private Landungs- gassen. anlagen dürfen von anderen zur' Benützung dieser Anlagen Berechtigten nur in einer Weise (4) Die vom Einfahrtsverbot betroffenen benützt werden, die das Anlegen und Abfahren Wasserfahrzeuge dürfen in die Schutzzone nur in der Wasserfahrzeuge der Linienschiffahrt nicht Fällen der Not einfahren. behindert. . (5) Führer von Wasserfahrzeugen müssen von (s) Landungsanlagen, die der erwerbsmäßigen ausgelegten, mit Erkennungszeichen versehenen Personenschiffahrt dienen, sind, wenn sie in der Fischnetzen einen Abstand von mindestens 50 m Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang einhal~en, sofern die Fahrt nicht über das Netz und außerhalb dieses Zeitraumes bei unsichtigem verläuft; verläuft die Fahrt über das Netz, so ist Wetter benützt werden, vom Benützungsberech- es in der Mitte zwischen zwei Erkennungszeichen tigten im Zeitpunkt der Verwendung so zu qe- und mit einer Fahrgeschwindigkeit von nicht leuchten, daß ihre Verkehrsflächen gut erhellt' mehr als 10 km/h zu überqueren. Führer von sind. Wasserfahrzeugen müssen, wenn sich von ihnen (4) Die Führer von Wasserfahrzeugen haben geführte Wasserfahrzeuge Wasserfahrzeugen der dafür zu sorgen, daß die von ihnen geführten Berufsfischerei, die am Netze liegen, derart Wasserfahrzeuge derart anlegen und verheftet nähern, daß der Abstand zwischen den Wasser­ werden, daß sie - fahrzeugen auf 50 m oder weniger herabsinkt, a) ohne Gefährdung der körperlichen Sicher- eine Fahrgeschwindigkeit von nicht mehr als heit betreten und verlassen werden kön- 10 km/h einhalten. Das Umkreisen von für den nen, Fischfang eingesetzten Wasserfahrzeugen ist ver- b) andere Wasserfahrzeuge nicht beschädigen boten. und (6) Die in Ausübung der Berufsfischerei ein- e) vor dem Losreißen gesichert sind; gesetzten Wasserfahrzeuge haben, wenn SIe am v '

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Netze liegen, am Vorschiff ,eine weiße, blau um­ Bei unsichtigem Wetter dürfen die dem Sport randete rechteckige Flagge zu führen, die die dienenden Wasserfahrzeuge ohne maschinellen Größe von 60 cm X 40 cm hat und im Mittelfeld Antrieb nicht auslaufen. ein rotes Rechteck in der Größe von 20 cm X (2) Wasserfahrzeuge ohne maschinellen Antrieb, 10 cm trägt. Der Abstand der längeren Seiten die sich bei Aufkommen von Sturm oder Ein­ des roten Rechteckes von der blauen Umrandung treten unsichtigen Wetters auf dem See befinden, muß je 7 cm, der Abstand der kürzeren Seiten haben unverzüglich das nächste zum Landen des roten Rechteckes von der blauen Umrandung geeignete Ufe·r anzulauten. muß je 12 cm betragen. Die blaue Umrandung (3) Der Führer eines Wasserfahrzeuges, das bei muß eine Breite von 8 cm haben. unsichtigem Wetter seine Fahrt fortsetzt, hat das (7) Die Führung der im Abs. 6 umschriebenen Warnzeichen (§ 11) zu geben, solange es infolge Flagge ist nur Berufsfischern in Ausübung ihres schlechter Sichtverhältnisse nötig ist. Der Führer Berufes gestattet. eines Wasserfahrzeuges muß ferner dessen Fahr­ V. ABSCHNITT. geschwindigkeit der Sichtweite anpassen. (4) Die Bestimmungen der Abs. 1 und 2 gelten Notzeichen und Hilfeleistung; Verhalten bei nicht für Wasserfahrzeuge, die zu Hilfe eilen, und Sturm und unsichtigem Wetter. für im Einsatz befindliche Wasserfahrzeuge. § 16. Not z eie h e n. (1) Der Führer eines Wasserfahrzeuges, das in VI. ABSCHNITT. Not der Hilfe bedarf, hat das Notzeichen zu Schiffsordnung und Berechtigung zur Führung geben. Es besteht, wenn es mit einer Einrichtung von Wasserfahrzeugen. zur Abgabe von Schallzeichen gegeben wird, aus einer Folge von sechs kurzen Tönen (§ 7 Abs. 3), § 19. Schiffsordnung. die nach Bedarf in regelmäßigen Abständen zu (1) Mannschaften und Fahrgäste jedes Wasser­ wiederholen 1st. fahrzeuges haben den der Sicherheit des Schiffs­ (2) Der Führer eine's Wasserfahrzeuges, das mit betriebes dienenden Anordnungen des Fahrzeug­ einer Einrichtung zur Abgabe von Schallzeichen führers Folge zu leisten. nicht ausgestattet ist, hat das Notzeichen in ge­ (2) Führer und Mannschaften eines geschleppten eigneter Weise zum Beispiel durch Zuruf oder Wasserfahrzeuges haben den Anordnungen des durch kreisfärmiges Schwenken einer Fahne oder Führers des schleppenden Wasserfahrzeuges Folge eines Lichtes zu geben. zu leisten. § 17. Hilf eie ist u n g. (3) Personen, die wegen Trunkenheit den Füh• rer des Wasserfahrzeuges, die Mannschaft oder (1) Der Führer eines Wasserfahrzeuges, der die Fahrgäste gefährden oder ihnen lästig fallen erkannt hat oder erkennen mußte, daß sich ein könnten, dürfen auf Wasserfahrzeugen, die der Wasserfahrzeug oder ein Mensch auf dem See in erwerbsmäßigen Personenschiffahrt dienen, nicht Not befindet, mag er durch Notzeichen aufmerk­ befördert werden. sam gemacht worden sein oder nicht, hat sofort den nach den Umständen erforderlichen Beistand zu leisten oder für einen solchen Beistand zu § 20. B e r e c h t i gun g zur F ü h run g von sorgen, wenn er hiezu ohne erhebliche Gefähr• Was s e r f a h r ze u gen. dung des vo~ ihm geführten Wasserfahrzeuges (1) Soweit 'in der Schiffsführerverordnung, oder der darauf befindlichen Menschen und ohne BGBL Nr. 134/1932, nichts anderes besdmmt ist, Verletzung anderer wichtiger Pflichten in der ist Voraussetzung für die Führung. von Lage ist. Aus einer Verletzung dieser Hilfe­ a) Wasserfahrzeugen mit maschinellem An­ leistungspflicht können keine Ersatzansprüche trieb: nach bürgerlichem Recht abgeleitet werden. 1. sofern ihre Fortbewegung durch einen (2) Zu Hilfe eilende Wasserfahrzeuge haben das Verbrennungsmotor mit einer Leistung Warnzeichen (§ 11) zu geben. bis 5 PS bewirkt wird, die Vollendung (3) Jeden Unfall eines Wasserfahrzeuges haben des 16. Lebensjahres; die am Unfall Beteiligten dem nächst erreichbaren 2. sofern ihre Fortbewegung' durch einen Sicherheitsorgan unverzüglich zu melden. Wenn Elektromotor mit einer Leistung bis bloß Sachschaden eingetreten ist, kann die Mel­ 500 Watt bewirkt wird, die Vollendung dung unterbleiben, sofern die Beteiligten ihre des 14. Lebensjahres;, Identität einander n

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2. s~fern ihre Fortbewegung durch Muskel­ (2) Wasserfahrzeuge ohne maschinellen Antrieb, kraft bewirkt wird, die Vollendung des die erwerbsmäßig vermietet werden,' dürfen vom 12. Lebensjahres. ' , , Bestandnehmer nicht in Wasserfahrzeuge mit (2) Kinder unter 12 Jahren dürfen durch maschinellem Antrieb umgewandelt werden. Muskelkraft fortbewegte Wasserfahrzeuge füh• ren, wenn hiefür eine Bewilligung der Bezirks­ § 23. S per r g e b i e t e. verwaltungsbehörde erwirkt wurde. Die Bezirks­ (1) Zur Hintanhaltung einer Gefährdung von verwaltungsbehörde kann auf Antrag des gesetz­ Personen oder Sachen können besondere Lan­ lichen Vertreters eine solche Bewilligung erteilen, dungsplätze, Start- und Landegassen sowie be­ wenn das Ermittlungsverfahren die körperliche stimmte Gebiete eines Sees durch Verordnung und geistige Eignung des Kindes ergeben hat. der Ausübung des Wassersportes durch Wasser­ fahrzeuge mit maschinellem Antrieb mit Anhang VII. ABSCHNITT. (zum Beispiel Wellenreiter, Wasserskifahrer) Sondervorschriftenfür Wasserfahrzeuge mit ma­ oder ohne Anhang vorbehalten werden. (Sperr­ schinellem Antrieb und für den Wassersport. gebiete). (2) Die Sperre kann ohne Begrenzung der § 21. S c hut z der U f erz 0 n e. Dauer oder für bestimmte Zeiträume angeordnet (1) Die Führer fahrender Wasserfahrzeuge mit werden. maschinellem Antrieb haben die von ihnen ge­ (3) In das Sperrgebiet dürfen, die Fälle der Not führten Wasserfahrzeuge - die Zu- und Abfahrt ausgenommen, nur Wasserfahrzeuge mit maschi­ ausgenommen - an mehr als 400 m breiten nellem Antrieb, die dem Wassersport gewidmet Stellen des Sees mindestens 200 m vom Ufer ent­ sind, und im Einsatz befindliche Wasserfahrzeuge fernt, an weniger als 400 m breiten Stellen des des Bundesheeres, der Bundesgendarmerie, der Sees in der Mitte des Sees zu halten. An weniger Bundespolizei, der Zollwache sowie des Rettungs­ als 400 m breiten Stellen des Sees darf in der und Feuerlöschdienstes einfahren. Das Baden in Mitte des Sees die Fahrgeschwindigkeit von Sperrgebieten ist verboten. 25 km/h nicht überschritten werden. (2) Führer von Wasserfahrzeugen mit maschi­ § 24. Was s e r ski fa h ren und Weil e n­ nellem Antrieb dürfen bei der Zu- und Abfahrt re i t e n. innerhalb einer 200 m breiten Uferzone, ausge­ nommen in den für den Wassersport (§ 23) be­ (1) Der· Führer· eines Wasserfahrzeuges mit willigten Start- und Landegassen, die Fahr­ maschinellem Antrieb, das einen Wasserskifahrer geschwindigkeit von 10 km/h nicht überschreiten. oder Wellenreiter schleppt, ist verpflichtet, eine An weniger als 400 m breiten Stellen des Sees zweite Person (Beifahrer) an Bord zu haben. gilt die Geschwindigkeitsheschränkung bis zur (2) Das Schleppen von Wasserskifahrern und Erreichung der Seemitte. Wellenreitern ist nur zwischen Sonnenaufgang (3) Führer von Wasserfahrzeugen mit maschi­ und Sonnenuntergang und bei klarer Sicht ge­ nellem Antrieb ha.ben die Anlegestellen auf dem stattet. Das gleichzeitige Schleppen von mehr als kürzesten Weg anzulaufen und zu verlassen. zwei Persoruen ist verboten. (4) Führer von Wasserfahrzeugen der erwerbs­ (3) In Wasserfahrzeugen mit maschinellem An­ mäßigen Schiffahrt und der für den Fischfang trieb, die Wasserskifahrer oder W ellenrei ter eingesetzten Wasserfahrzeuge sind von den Be­ schleppen, dürfen außer dem Führer, dem Bei­ stimmungen des Abs. 3 ausgenommen, wenn sie fahrer und den an der Ausübung des Wasserski­ eine Fahrgeschwindigkeit von nicht mehr als sportes Beteiligten keine Personen befördert 10km/h einhalten. werden. (5) Wasserfahrzeuge mit maschinellem Antrieb, die zu Hilfe eilen, und die im Einsatz befind­ § 25. Was s e r s p 0 r t ver ans tal tun gen. lichen Wasserfahrzeuge des Bundesheeres, ' der Bundesgendarmerie, der Bundespolizei, der Zoll­ (1) Wassersportveranstaltungen und die ihrer wache und des Feuerlöschdienstes sind von den Vorbereitung dienenden Proben und übungen Bestimmungen der Abs. 1, 2 und. 3 ausgenom­ gleichen Umfanges bedürfen einer Bewilligung. men. (2) Die Bewilligung darf nur erteilt werden, wenn für die Einrichtung eines Aufsichts- und § 22. Ver m i e tun g von Was s e r­ Rettungsdienstes sowie für die Sicherheit des' fa h rz eu gen. Verkehrs vorgesorgt ist, der Fischerei kein un­ (1) Wasserfahrzeuge mit maschinellem Antrieb verhältnismäßig großer Schaden droht u,nd sich dürfen nur dann erwerbsmäßig vermietet wer­ die zu erwartende Belästigung durch Lärm, Luft­ den, wenn ihre Fortbewegung durch einen Elek­ oder Wasserverunreinigung in Grenzen hält, die tromotor mit einer Leistung von höchstens den an der Veranstaltung nicht beteiligten Per- 500 Watt bewirkt wird. sonen zumutbar ist. .

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'§ 26. Aus nah m e n für was s e r s port-I e) das Wasserfahrzeug nicht mehr als JO Tage liehe Ver ans tal tun gen. ' I innerhalb des. Bundesgebietes verwendet werden wird. Für wassersportliehe Veranstaltungen und die I .' ..' . . hiezu notwendigen übungsfahrten können nach 1 (a) Die Aus~ahme da~ nur fur eme mcht­ Anhörung der hievon betroffenen Ufergemein-I e~~treckbare Fmt von hochstens. 30· Tagen ge­ den im Einzelfall Ausnahmen von den nachste- I wahrt werden und muß an die Auflage ge­ henden Bestimmungen dieses Bundesgesetzes zu-I knüpft. sein,. daß das Wasser~ahrzeug während gelassen werden, wenn die in § 15 Abs. 1 ge- I der Da.uer semer '(erwen?ung 1~~rh~lb d~s Bun­ nannten Interessen nicht wesentlich beeinträch- desgebietes auf belden. Selten mit Je emer s.IChtb~r tigt werden: I angebrachte,: Kennzeichentafel "versehen 1st, die "ch d" f v.on der Bezlrksverwaltungsbehorde gegen Ersatz a) b etreff en d d as F a h ren mit m t ge amp - d f I . d d'h .. B . b "ch (§ 4 Ab 3) er Kosten ausge 0 gt wir un 1 r spatestens tem etne sgeraus s. , binnen 24 Stunden nach Ablauf der Frist zurück- b) betreffend die Höchstgeschwindigkeit zustellen ist. Die Kennzeichentafel muß Kenn- (§ 12), zeichen in weißer Schrift auf blauem Grunde auf- e) betreffend den Schutz der Uferzone (§ 21) welsen. und cl) betreffend das Wasserskifahren und Wel- VIII. ABSCHNITT. 1enreiten (§ 24). Zuständigkeits-, Straf- und Schlußbestimmungen. 27. § Aus nah m e n für Was s e rf a h r­ § 28. Z u s t ä n d i g k e i t. z e u gei m I n t e res s e des F rem d e n­ ver k eh r s. (1) Zur Erlassung von Verordnungen, durch dje die Schiffahrt mit Wasserfahrzeugen jeder Gat­ (1) Von den Bestimmungen der Schiffsführer• tung dauernd für das ganze in einem Bundesland verordnung, BGBL Nr. 134/1932, der Schiffs­ gelegene Gebiet eines Sees verboten wird (§ 15 patentverordnung, BGBL Nr. 120/1936, und der Abs: 2), ist das Bundesministerium für Verkehr Verordnung, betreffend die Einführung des und Elektrizitätswirtschaft zuständig. Nummernzwanges für Motorfahrzeuge a.uf den (2) Sofern gemäß Abs. 1 nicht das Bundesmini­ österreichischen Binnengewässern, BGBL Nr. 352/ steriull) für Verkehr und Elektrizitätswirtschaft 1927, in der Fassung der Verordnung des Bun­ desministers für Handel und Verkehr, BGBL zuständig ist, fällt die Erlassung von Verordnun­ gen, die Beschränkungen der Schiffahrt (§ 15) Nr. 409/1931, können im Einzelfall Ausnahmen oder den Vorbehalt besonderer Landungsplätze, für eine unter Bedachtnahnie auf die Sicherheit von Start- und Landegassen und einzelner Teile des Verkehres beschränkte ..Anzahl von Wasser­ eines Sees für den Wassersport festlegen (§ 23), fahrzeugen mit maschinellem AJ?trieb gewährt in den Wirkungskreis des Landeshauptmannes. werden, wenn die in den folgenden Absätzen an­ geführten Bedingungen erfüllt sind. (a) Zur Handhabung der übrigen Bestimmun­ gen dieses Bundesgesetzes ist die Be~irksverwal­ (2) Es muß der Nach.weis erbracht werden, daß tungsbehördC zuständig. a) die Betriebssicherheit des Wasserfahrzeuges, das seinen Standort außerhalb des Bundes­ § 29. S t r a f b e s tim mu n gen. gebietes hat, laut ausländischer Urkunden, (1) Es macht sich einer Verwaltungsübertretung deren Ausstellungsdatum nicht mehr als ein schuldig und ist mit Geldstrafe bis zu 30.000 S Jahr zurückliegt, gegeben ist, oder mit Arrest bis zu sechs Wochen zu be­ b) die mit dem Betrieb des Wasserfahrzeuges strafen, wer vel'bundenen Risken durch einen im Bun­ a) als Verfügungsberechtigter ein Wasserfahr­ desgebiet geltenden Haftpflicht-Versiche­ zeug Personen .überläßt, die zu dessen Füh• rungsvertrag gedeckt sind, rung nicht befugt sind oder der Behörde c) die Führung des Wasserfahrzeuges jeman­ auf Verlangen nicht Auskunft dar­ dem anvertraut ist, der seine Befähigung, über erteilt, wem er die Führung eines wenn er im Bundesgebiet weder Wohnsitz Wasserfahrzeuges mit maschinellem An­ noch dauernden Aufenthalt hat, durch aus­ trieb überlassen hat; ländische Urkunden, :deren Ausstellungs­ b) als Führer eines Wasserfahrzeuges die Fahrt datum nicht mellrals drei Jahre zurück• antritt, ohne sich davon überzeugt zu liegt, glaubhaft machen kann und offenbar haben, daß sich Wasserfahrzeug und Ladung über die nötigen Kenntnisse und Eigen­ in betrlebs- und verkehrssicherem Zustand schaften verfügt, befinden, Feststellungen darüber, daß der d) der über das Wasserfahrzeug Verfügungs• betriebs- und verkehrssichere Zustand nicht berechtigte seinen Wohnsitz oder seinen gegeben ist, dem Verfügungsberechtigten dauernden Aufenthalt außerhalb des Bun~ nicht unverzüglich mitteilt, ein W<1sserfahr­ desgebietes hat, zeug führt, ohne sich in einer § 4 Abs. 2

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entsprechenden Verfassung zu befinden, der Berufsfischerei vorgeschriebene Flagge sich im Verkehr nicht entsprechend der Ei­ führt (§ 15 Abs. 6); genart des Wasserfahrzeuges verhält, ohne h) als Führer eines Wasserfahrzeug~s der in Zustimmung des Verfügungsberechtigten § 17 dieses Bundesgesetzes enthaltenen Ver~ die Führung eines Wasserfahrzeuges mit pflichtung zur Hilfeleistung nicht nach- maschinellem Antrieb dritten Personen kommt; . überläßt, als Führer ein~s Wasserfahrzeuges i) als ein an einem Unfall Beteiligter de~ Un­ mit maschinellem ~nl1;riebnicht dafür sorgt, fall dem nächst erreichbaren Sicherheits­ daß es nicht mehr Rauch oder üblen Ge­ organ nicht unverzüglich meldet, sofern ruch erzeugt, als bei ordnungsgemäßem Zu­ nicht die Bestimmung des § 17 Abs. 3, stand und sachgemäßem Betrieb unvermeid­ 2. Satz, Anwendung findet; bar ist, ein Betriebsgeräusch von mehr als j) als Führer eines Wasserfahrzeuges den in 70 Phon, gemessen in einem Seitenabstand § 18 dieses Bundesgesetzes enthaltenen von 25 m, verursacht; Vorschriften über das Verhalten bei Sturm c) als Führer eines Wasserfahrzeuges mit und unsichtigem Wetter zuwiderhandelt; maschinellem Antrieb nicht dafür sorgt, k) als Mannschaftsangehöriger oder Fahrgast daß eine Verunreinigung des Seewassers den der Sicherheit des Schiffsbetriebes die­ durch Fette, öle, ölhältiges Bilgewasser, ins­ nenden Anordnungen des Führers des Was­ besondere bei Treibstoffübernahme und serfahrzeuges nicht Folge leistet, als Führer ölwechsel, unterbleibt oder bei Betriebs­ oder Mannschaftsangehöriger eines ge­ störungen und Unfällen, in deren, Verlauf schleppten Wasserfahrzeuges den Anord­ eine Verölung des Seewassers eintritt oder nungen des Führers des schleppenden Was­ eintreten kann, nicht veranlaßt, daß Ab­ serfahrzeuges nicht Folge leistet, als Führer hilfe- beziehungsweise Vorsichtsmaßnah• eines Wasserfahrzeuges, das der erwerbs­ men raschest eingeleitet werden; mäßigen Personenschiffahrt dient, Perso­ 'I d) als Führer eines Wasserfahrzeuges die in nen, die wegen Trunkenheit den Führer des Wasserfahrzeuges, die Mannschaft oder § 6 dieses Bundesgesetzes vorgesehenen Positionslichter nicht führt, die gemäß den Fahrgäste gefährden oder ihnen lästig fal­ Bestimmungen des § 7 dieses Bundesgeset­ len könnten, befördert; zes jeweils erforderlichen Schaltzeichen 1) wer Wasserfahrzeuge im Widerspruch zu nicht oder nicht in der angegebenen Weise den Vorschriften des § 20 dieses Bundesge­ abgibt, die in den §§ 8, 9 und 10 dieses setzes führt; Bundesgesetzes vorgeschriebenen Bestim­ m) als Führer eines Wasserfahrzeuges die Vor­ mungen für das Verhalten im· Verkehr schriften der §§ 21 und 23 dieses Bundes­ nicht beachtet oder der in § 11 dieses Bun­ gesetzes über S'chutzzonen und Sperrgebiete desgesetzes vorgeschriebenen W arnpflich t nicht beächtet; nicht nachkommt; n) Wasserfahrzeuge mit maschinellem Antrieb e) als Führer eines Wasserfahrzeuges die in erwerbsmäßig vermietet, wenn ihre Fort­ den §§ 12, 15 und 21 dieses Bundesgesetzes bewegung nicht durch einen Elektromotor vorgeschriebene Fahrgeschwindigkeit über• mit einer Leistung von höchstens 500 Watt schreitet; bewirkt wird, sofern es sich nicht um Was­ serfahrzeuge handelt, die den in § 31 Abs. 2 f) den Anordnungen, die die mit Angeleg~n­ dieses Buridesgesetzes enthaltenen über-. heiten der Schiffahrt befaßten behördlichen gangsbestimmungen unterliegen; Organe zur Wahrung der Ordnung, Ruhe, Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des 0) als Bestandnehmer ein Wasserfahrzeug Verkehrs oder zur Verhütung von Perso­ ohne maschinellen Antrieb, das erwerbs­ nen- und Sachs·chäden' erteilen, nicht Folge mäßig vermietet wird, in ein Wasserfahr­ leis,tet oder d'ie in den § § 13 und 14 dieses zeug mit maschinellem Antrieb umwandelt; Bundesgesetzes enthaltenen Bestimmungen p) Wassersportveranstaltungen oder die ihrer über die Unfallverhütung und das Landen Vorbereitung dienenden Proben und von Wasserfahrzeugen nidelt beachtet; übungen gleichen Umfanges ohne behörd• liche Bewilligung ·durchführt; g) als Führer eines vom Einfahrtsverbot be­ troffenenWasserfahrzeuges außer in Fällen q} als Führer eines Wasserfahrzeuges mit ma­ der Not in Schutzzonen einfährt, sich nicht schinellem Antrieb den Vorschriften des entsprechend § 15 Abs. 5 dieses Bundes­ § 24 dieses Bundesgesetzes über Wasserski­ gesetzes gegenüber ausgelegten Fischnetzen fahren und Wellenreiten zuwiderhandelt. und für den Fischfang eingesetzten Wasser­ (2) Der Versuch ist strafbar. fahrzeugen verp.ält oder, ohne Berufs­ (3) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 fischer zu sein, der sich in Ausübung seines liegt nicht vor, we1lll1 die Tat gerichtlich zu ahn­ Berufes befindet, die den Wasserfahrzeugen den ist.

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(4) Die Durchführung eines Strafverfahrens ge­ schiffsunternehmungen auf den Salzkam­ mäß Abs. 1 und 2 steht der Erlassung und Voll­ mergutseen von der Verpflichtung zur streckung eines Bescheides, mit dem der Auftrag Mitführung von Rettungsbooten bei ein­ erteilt wird, einen den Vorschriften dieses Bun­ zelnen kleineren Schiffen,· desgesetzes zuwiderlaufenden Zustand zu beseiti­ c) Kundmachung der k. k. Landesregierung in gen, nicht entgegen. Salzburg vom 14. Juni 1915, LGBl. Nr.32, womit auf Grund des § 30 der Schiffahrts­ § 30. B e s 0 n der e Vor s c h r i {t e n für und Seepolizeiordnung für die oberöster• das S t r a f ver f 'a h ren. reichischen und salzburgischen Seen vom (1) Ist eine Person einer Verwaltungsübertre• 12. Dezember 1893, LGBl. Nr. 4/1894, Er­ tung nach § 29 schuldig und ist sie wegen einer gänzungsverfügungen zu derselben hin­ derartigen Verwaltungsübertretung bereits zwei­ sichtlich des Wallersees getroffen werden, mal bestraft worden, so können Geld- und d) Kundmachung des Landeshauptmannes von Arreststrafen nebeneinander verhängt werden. Salzburg vom 22. Juli 1922, LGBl. Nr. 149, womit auf Grund des § 30 der Schiffahrts­ (2) Bei einer Verwaltungsübertretung nach § 29 und Seepolizeiordnung für die oberöster• Abs. 1 lit. b, lit. e und lit. m finden die Bestim­

1 reichischen und salzburgischen Seen vom mungen des § 21 des Verwaltungs strafgesetzes I' 12. Dezember 1893, LGBl. Nr. 4/1894, Er­ 1950 über das Absehen von der Strafe keine An­ gänzungsverfügungen zu derselben hinsicht­ wendung. lich des Obertrumer-, des Niedertrumer­ und des Grabensees getroffen werden, §31. Hinweise auf das Wasser­ e) Verordnung des Landeshauptmannes von . rechtsgesetz 1959; Salzburg vom 2. August 1930, LGBl. übe r g a n g s .b e s tim m u n gen, Nr. 55, über Ergänzungsverfügungen hin­ (1) Durch die Bestimmungen dieses Bundes­ sichtlich des Wallersees zur Schiffahrts:" und gesetzes werden die Bestimmungen des Wasser­ Seepolizeiordnung für die oberösterreichi• rechtsgesetzes 1959, BGBl. Nr. 215, insbesondere schen und salzburgischen Seen, die §§ 15, 30 bis 35 und 38 nicht berührt. . f) Verordnung des Landeshauptmannes für (2) Wass!!rfahrzeuge mit maschinellem Antrieb, Salzburg vom 7. Juli 1953, LGBl. Nr. 35, deren Fortbewegung durch einen anderen Motor mit welcher die Verordnung vom 2. Au­ als einen Elektromotor mit einer Leistung von gust 1930, LGBl. Nr. 55, über Ergänzungs• höchstens 500 Watt bewirkt wird, dürfen, wenn verfügungen hinsichtlich des Wallerseeszur sie am 1. Juni 1960 zur erwerbs mäßigen Ver­ Schiffahrts- und Seepolizeiordnung für die mietung verwendet wurden, abweichend von den oberösterreichischen und salzburgischen Bestimmungen des § 22 weiter bis 1. Jänner 1966 Seen abgeändert wird und der vermietet werden. g) Verordnung des Landeshauptmallnes von Oberösterreich über die Motorschiffahrt auf § 32. A u ß e r k r a f t t r e t e n f r ü her er. den oberösterreichischen Seen vom 25. Mai Vorschriften. 1959, LGBl. Nr. 26. Mit Inkrafttreten dieses Bundesgesetzes treten 2. Die Schiffahrts- und Seepolizeiordnung für folgende Rechtsvorschriften, soweit sie noch in die Seen Kärntens vom 12. Mai 11l97, RGBl. Geltung stehen, außer Kraft: Nr. 122, in der Fassung der Verordnung vom 1. Die Schiffahrts- und Seepolizeiordnung für 20. Juni 1914, RGBl. Nr. 140, samt der auf die oberösterreichischen und salzburgischen Seen Grund dieser Verordnung erlassenen vom 12. Dezember 1893, RGBl. Nr. 5/1894 a) Verordnung des Landeshauptmannes in (LGBl. für Salzburg Nr. 4/1894), in der Fassung Kärnten vom 6. Juli 1925, LGBl. Nr. 31, der Verordnung vom 26. Jänner 1924, BGBI. betreffend die Bezeichnung der die Kärnt-. Nr. 43 (LGBl. für Salzburg Nr; 1111925), samt ner Seen befahrenden Motorboote und der der auf Grund dieser Verordnung erlassenen b) Verordnung des Landeshauptmannes für a) Kundmachung der k. k. Landesregierung in Kärnten vom 6. August 1951, LGBl. Salzburg vom 3. März 1894, LGBl. Nr.10, Nr. 33, womit Ausnahmebestimmungen betreffend spezielle Betriebsvorschriften für für Motorboote mit Wellenreitern . und die Dampfschiffahrt am Aber- oder Wolf­ Wasserskifahrern erlassen werden. gangsee, 3. Die Verordnung der k. k. Statthalterei für b) Kundmachung der k. k. Statthalterei für Tirol vom 1. Mai 1914, LGBl. Nr. 47, betreffend das Erzherzogtum Osterreich ob der Enns die Schiffahrts- und Seepolizeiordnung für den einvernehmlich mit der k. k. Landesregie­ Achensee, Plansee und Heiterwangersee, in der rung in Salzburg vom 24. Mai 1913, LGBl. Fassung der Verordnung des Landeshauptmannes Nr. 28, betreffend Enthebung der Dampf- für Tirol vom 19. Februar 1923, LGBl. Nr. 8.

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4. Die Verordnung vom 10. Juli 1927, BGBl. St. Leonharder Seen Nr. 217, betreffend schiffahrtspolizeiliche Vor­ Turriersee schriften für die Seen im Burgenland. Weißensee § 33. In k r a f t t r e t e nun d V 0 11- Wörther See mit der Glanfurt bis zur Schleuse z i eh u n g. 3. In Niederösterreich: (1) Dieses Bundesgesetz tritt am 1. März 1961 Erlaufsee in Kraft. Kampstauseen (2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes Lunzer See ist das Bundesministerium für Verkehr und Elek­ trizitätswirtschaft, hinsichtlich der §§ 22 und 4. In Oberösterreich : 31 Abs. 2 im Einvernehmen mit dem Bundes­ Aber- oder Wolfgangsee ministerium für Handel und Wiederaufbau, hin­ Almsee sichtlich des § 4 Abs~ 4 im Einvernehmen mit Attersee oder Kammersee dem Bundesministerium für Land- und Forst­ Gleinker See wirtschaft, hinsichtlich des § 4 Abs. 3, § 15 Abs. 1 Großer ödensee und § 25 Abs. 2 im Einvernehmen mit dem Bun­ Hallstätter See desministerium für soziale Verwaltung, betraut. Heratinger See Hinterer Gosausee Hinterer Langbathsee Höllerersee Holzösterer See . Anhang zum Seenpolizeigesetz. Kleiner ödensee Verzeichnis der Seen zu § 1. Laudachsee Mondsee 1. Im Burgenland: Nussensee Latken im Seewinkel Offensee Neufelder See Schwarzensee Neusiedler See Seeleithensee Traunsee oder Gmundner See 2. In Kärnten: Vorderer Gosausee Vorderer Langbathsee . Aichwalder See Zeller See oder Irrsee Baßgeigensee Bodenseen 5. In Sal~burg: Faaker See Aber- oder Wolfgangsee Farchtner See Feldsee () Eibensee Filblingsee Freibachstausee Fuschlsee Gösselsdorfer See Goldegger See Goggausee Grabensee Griffner See Grünwaldsee Hintersee Jägersee J eserzer See Krottensee Luginger See Kleinersee im Gemein~egebiet Techelsberg Niedertrumer See im Gemeindegebiet von St. Kanzian Obertrumer See Kleinsee im Gemeindegebiet Krumpendorf Prebersee Klopeiner See Ritzensee Kraiger See Rotgiildensee Längsee Strubklammsee Magdalener Seen Tappenkarsee Tauernmoossee Millstätter See mit dem MiHstätter Seebach Wallersee Ossiacher See mit dem Seebach Wasserfallbodensee Pressegger See Weißsee Wiestalsee Sonnegger Seen Zeller See

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6. In Steiermark: Längsee Altausseer See Lanser See Erlaufsee Mittersee Grundlsee Möserer See Leopoldsteiner See Natterer See ()bernberger See ödensee pfrillsee Toplitzsee Piburger See 7. In Tirol: Pillersee Plansee Achensee Reintaler See Blintsee Schwarzsee Brennersee Thiersee Egelsee Traualpsee Fernsteiner See Tristacher See Frauensee Urisee Haldensee Vilsalpsee Hechtsee Walchsee Heiterwanger See Weißensee Herzsee Wildmooser See Hintersteiner See Wildsee oder Seefelder See

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Erläuternde Bemerkungen

Die Schiffahrt auf den: österreichischen Seen Der Fassung des vorliegenden Entwurfes sind wird derzeit durch mehrel'e veraltete Vors·chrif­ umfangreiche Erhebung.en. und weitgehende Er­ ten geregelt, die aus einem Zeitraum von rund örterungen der einschlägigen Fragen mit allen 70 Jahren und aus verschiede11len Rechtsord­ interessierten Stellen (Bundesministerien, Amter nungen stammen. Da s,ich die Verhältnisse auf der Landesregierung,en, Kammern, Sportver­ den Seen hinsichtlich der Schiffahrt, insbesondere bänden) vorausgegangen. Dadurch wurden des Wassersports, während der letzten Jahrzehnte widerstreitende Interessen so weit wie möglich grundlegend g,eändert haben und d.ie geltenden ausgeglichen. Es war auch Gegenstand der Er­ Vors·chriften den gegebenen Verhältnis~e1] in wägung, ob eine Regelung der Schiffahrtszeichen vielem nicht mehr gerecht werden, hat sich die in den Entwurf aufgenommen werden sollte. Schaffung eines den Schiffsverkehr auf Seen ein­ Dieser Gedanke wurde jedoch fallengelassen, heit~ich regelnden Bundesg,esetzes als notwendig weil derzeit ein dringendes Bedürfnis nach erwIesen. Schiffahrtsz·eichen auf den Seen nicht gegeben ist. Es mag sein, daß sich in Hinkunft Schiffahrts­ Die Kompetenz des Bundesgesetzg,ebers für zeichen zur Begrenzung der im Entwurf vor­ eine dem Entwurf entsprechende Regdung ist gesehenen Schutzzonen und Sperrgebiete nütz• im allgemeinen auf Grund des, Kompetenz­ lich erweisen werden, doch scheint es zweck­ tatbestandes "Schiffahrtspolizei" des Artikels 10 mäßig, Erfahrungen abzuwarten, damit fest­ Abs. 1 Z. 9 B-VG. gegeben. Dieser Kompetenz­ gestellt werden kann, ob und inwieweit die mit tatbestand umfaßt (mit Ausnahme der in einem der Zeichensetzung verbundenen Kosten den eige11len Kompetenztatbestand enthaltenen An­ Bund belasten würden. gelegenheiten der Strompolizei) alle polizeilichen Maßnahmen, die sich aus dem Kompetenz­ Da weiter die Annahme der am 28. August tatbestand "Verkehrs,wesen bezüglich der Schiff­ 1957 von der commission economique pour fahrt" ergeben. Nach der s~ändigen Judikatur !'Europe mit der Resolution über "signalis'ation des Verfassungsgerichtshofes (vgl. vor allem das des voies navigables" festgesetzten international Erkenn trus Slg. 2192) hebt das Bundes-V erfas­ vereinheitlichten Schiffahrtszeichen vermutlich sungsgesetz in allen Fällen, in denen es einen zu Beginn des Jahres 1961 von der Donau­ Kompetena.tatbestand dadul'ch umschreibt, daß kommis\Sion ihren Mitgliedern empfohlen wer­ es dem eine bestimmte Materie bezeichnenden den wird, ist es nicht ratsam, eine Regdung der Ausdruck das Wort "wes'en" anfügt, damit das Schiffahrtszeichen für die Seen vor jener für die gesamte betreffende Verwaltungsgebiet aus der Donau und ihre Nebenflüsse zu treffen. generellen Landeskompetenz heraus, sodaß auch Wenn der Gesetzentwurf gegenüher den der­ bei einer scheinbaren übersch11leidung eines zeit geltend'en Vorschriften die Scliiffahrt nun solchen Kompetenztatbestandes mit einem in der zum Teil strengeren Bestimmungen unterwirft, Zuständigkeit der Länder verbliebenen Tat­ ist dies auf die Erfahrung der letzten Jahre bestand für die Landeszuständigkeit kein Raum zurückzuführ,en. Sie lehrte, daß, eine straffere bleibt. Da - wie sch,on erwähnt - der Kom­ Ordnung im Hinblick auf das Ausmaß des petenztatbestand "Schiffahrtspolizei;' ein Korre­ Fremdenz'ustroms und die KonZientration des lat zum Kompetenztatbestand "Verkehrswesen Wassersports auf den Seen unerläßlich geworden bezüglich der Schiffahrt" darstellt, ist die Zu­ ist. ständigkeit des Bundesgesetzg,ebers für ein dem Zu den Seen im Sinne des Entwurfes sind die Entwurf' entsprechendes Bundesges1etz auch dann sogenannten "Stauseen"· d,er Drau, der Enns und gegeben, wenn die Berücksichtigung von des Iun nicht zu zählen; denn an den erwähnten Interessen vorgesehen. ist, deren Re~elung an sich Flüssen sind mit beweglichen Wehren ausge­ gemäß Artikel 15 B.-VG. in den. selbständigen stattete Laufkraftwerke errichtet, deren Arbeits­ Wirkungsbereich der Länder fällt (vgl. § 15 weise eine ähnliche wie die der Laufkraftwerke Abs. 1 des Entwurfes). an der Donau ist. Bei dies,en Werken wird das

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13 strömende Wasser des Fluss'es im Durchfließen men. Damit wird vermieden, daß Seen unter die zur Energienutzungherangezogen, wobei das Bestimmungen des Entwurfes fallen, die sich für 0 Wasser in dem Maß als es zufließt ohne zeitliche die vorgesehenen Regelungen nicht eignen, Der Verzögerung w,eitergegeben wird. Die Strömung Bodensee mußte von der Regelung ausgenom~ des Flusses wird dabei nicht unterbrochen. Durch men bleiben, da hinsichtlich des "Hohen Sees" den Stau entsteht oberhalb der Wehranlage ein ein Kondominium der Uferstaaten besteht. größerer Durchflußquenchnitt, der eine Ver­ minderung der Fließgeschwindigkeit bewirkt. Zu § 2: Diese Verminderung ist unmittelbar am Wehr Solange es nur Ruder- und Segelschiffe gab, am größten und nimmt stromaufwärts ab, bis in war die Regelung des Verkehres auf den. Seen einer gewissen Entfernung vom Wehr wieder einfach. Dadurch, daß zunächst Dampfmaschinen ungestörre Strömungsverhältnisse herrschen. Die und später Motore zur Bewegung der Schiffe Stelle, an der der Staueinfluß des Wehres nicht herangezogen wurden, ergab sich die Notwendig­ mehr bemerkbar ist (Stauwurzel), ist je nach keit, auf die vers,chied'enen Arten und Stärken der Was\Serführung des Flusses verschieden. Im der Kräfte Rücksicht zu nehmen, durch die sie Falle des Hochwass'ers werden die W'ehre ganz fortbewegt werden. Dieser TatSach,e hat der gezogen und es ist sodann eine Stauwirkung Entwurf Rechnung getrag.en und die Gruppe der nicht mehr vorhanden. Durm den Einfluß der durch Maschinenkraft fortbewegten Schiffe unter Laufkraftwerke verliert sonach der Fluß seinen dem Begriff Wasserfahrzeuge mit maschinellem Charakter als strömendes Gewäs~er nicht. Auf Antrieb und die übrigen Schiffe unter dem Be­ den Flußstrecken, die unter dem Einfluß von griff Wasserfahrzeuge ohne mas,ch,inellen Antrieb Laufkraftwehren ~tehen, können daher die für zusammengefaßt. Seen (stehende Gewässer) vorgesehenen Ver­ kehrsbestimmungen nicht angewendet werden. Die Zunahme der Verwendung verschiedener Es müssen vielmehr die für Flüsse getroffenen Schwimmkörper für den Wassersport macht die Anordnungen (Vorrang der Talfahrer gegenüber Ergänzung erforderlich, daß Luftmatratzen, dem Bergfahrer, Ausweichen entsprechend der Schwimmringe und ähnliche Sport- und Spiel­ Lage der Fahrrinne, Vorrang des Längsverkehrs geräte nicht als Wasserfahrzeuge im Sinne des vor dem Querv.erkehr) Anwendung finden. Entwurfes anzusehen sind. Dagegen sind die "Stauhaltungen" des Kamp Zu § 3: den Seen im Sinne des Entwurfes zuzurechnen, Durch diese Bestimmung wird die überlassung da es sich bei diesen W asserans,ammlungen um von Wasserfahrzeugen an Personen unterbunden, Wasserkraftspeicher handelt, bei denen durch die zur Führung eines Wasserfahrzeuges nach den eine hohe Staumauer ein künstliches Becken ge­ Verwaltungsvorschriften nicht befugt sind. Die schaffen wurde, das von einem oder mehreren Auskunftspflicht des Verfügungsberechtigten er­ Zubringern gespeist wird und so dimensioniert leichtert in dieser Hinsicht die Kontrolle der ist, daß es nur im Extremfalle überrinnt. Das im Behörde. . Becken enthaltene Wasser wird zur Deckung von Energiespitzen unregelmäßig abgearbeitet, Zu § 4 Abs. 1: wodurch der Wasserspiegel im Becken absinkt~ Da aber die Wasser entnahme für Energiezwecke Durch Undichtigkeitim des Schiffskörpers, An­ tief unter der Oberfläche des Wassers erfolgt, ist sammlung von Regenwasser im Schiffsboden, das Wasser dieser Stauhaltungen an der Ober­ überschreitung der Linie der zulässigen tiefsten fläche, ausgenommen in unmittelbarer Nähe det; Eintauchung' oder Betriebsmängel an der An­ Mündung der Zubring.er, strömungsfrei. Die triebsanlage können Unfälle oder Schäden auf­ Verhältniss,e dieser Wasseransammlungen glei­ treten. Der Entwurf verlangt daher, daß sich der chen vom ,Standpunkt der Schiffahrt gesehen Schiffsführer vor Antritt der Fahrt eingehend denen eines Sees. von dem betriebs- und verkehrssicheren Zustand seines Fahrzeuges überzeugt. Zu den einzelnen Bestimmungen des Ent­ wurfes wird bemerkt: Zu § 4 Abs. 2: Bei einem Wasserfahrzeug kommt es in erster Zu § 1: Linie auf den Führer an. Er muß mit dem Lenker Die Gewässer, für die das Geg,etz gelten soll, des Wasserfahrzeuges nicht ident sein. Der sind in ein Yerzeichnis, aufgenommen, das dem Führer muß also allenfalls auch dafür sorgen, daß Gesetz als Anhang beigefügt ist. In dies,es Ver­ die Lenkung einer geeigneten Person anvertraut zeichnis wurden die Seen, die von den. Amtern ist. der Landesregierung,en vorgeschlagen wurden, mit den vom Hydrographischen Zentralbüro im Zu § 4 Abs. 3: Bundesministerium für Land- und Forstwirt­ Die Begrenzung des Betriebsgeräusches auf schaft angegebenen Bezeichalungen aufgenom- 70 Phon entspricht den Wünschen, die derzeit im

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.zuge der Lärmbekämpfung geltend gemacht Zu § 11: werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die erwartete natürliche Reaktion nicht immer ausgelöst wird, Zu § 4 Abs. 4: wenn eine drohende Gefahr festgestellt wird. Der Schutz der Gewässer vor Verschrnutzung Die Verpflichtung, zu warnen, wurde daher aus­ ist ein Gebot der Zeit; es empfiehlt sich daher, drücklich ausgesprochen. pie Abgabe von Warn­ die Bestimmungen des Wasserrechtsgesetzes 1959 zeichen entspricht übrigens einer alten übung über die Pflicht zur Reinhaltung der Gewässer der Schiffahrttreibenden. auf dem Gebiet der Schiffahrt zu ergänzen. Zu§ 12 Abs. 1: Zu § 6: In den derzeit geltenden Rechtsvorschriften ist Nach den bisherigen Vorschriften über die eine Höchstgeschwindigkeit für Wasserfahr­ Führung von Positionslichtern war der Horizont­ zeuge nicht festgesetzt. Dies hat sich während der sektor dieser Lichter durch Kompaßstriche aus­ letzten Jahre im Hinblick auf die damit ver­ gedrückt. Der Entwurf hat nunmehr einer inter­ bundenen Gefahren als schwerer Mangel er­ nationalen übung folgend den Horizontsektor in wiesen. Da keifte Handhabe besteht, Schiffe mit Winkelgraden angegeben. sehr starken Motoren vom Verkehr auszu­ Zu § 7: schließen, wurde die Höchstgeschwindigkeit mit 50 km/h festgesetzt; diese Geschwindigkeit ist Um die vorwiegend der Erholung dienenden einerseits in der Regel für die sichere Beherr­ Seen nicht durch den von akustischen Schall­ schung des Wasserfahrzeuges nicht so hoch, zeichen ,erzeugten Lärm unnötig ,zu beeinträchti• anderseits gestattet sie die Ausübung des Wasser­ gen, ist angeordnet, daß Zeichen im Falle des skisports. Nach ausländischen Vorschriften, zum überholens, der l\nderung der Fahrtrichtung und Beispiel der bayerischen Schiffahrtsordnung, ist die bei unsichtigem Wetter nurn~di Maßgabe der erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Wasserfahr­ Verkehrslage, nicht aber auf jeden Fall zu geben zeuge geringer, und zwar 30 km/ho Bei dieser sind, sowie daß ihre Lautstärke 95 Phon nicht Geschwindigkeit ist das Schleppen von Wasser­ überschreiten darf. Wasserfahrzeuge, denen ein skifahrern nicht möglich; eine solche Regelung besonderer Vorrang zukommt, sollen sich durch soll in österreich im Interesse des Fremdenver­ besondere Schallzeichen anzeigen. kehrs vermieden werden, da viele Ausländer nach österreich kommen, um auf den Seen Wasser­ Zu § 8: sport zu betreiben. Diese Sommergäste wUrden, Die Bestimmungen über das Ausweichen sehen wenn ihnen in österreich die Ausübung des zunächst vor, daß Motor- und Dampfschiffe in Wasserskisports unmöglich wäre, in ein sport­ bestimmten Fällen der Annäherung einander in fre~mdlicheres Land abwandern. bestimmter Weise auszuweichen haben. Sie sollen als die heweglicheren Wasserfahrzeuge den durch Zu § 13: Muskelkraft oder Wind (Segelbooten) ange­ triebenen Wasserfahrzeugen grundsätzlich aus­ Die Bestimmungen haben unter anderem den weichen. Auf die Vorschreibung von ins einzelne Zweck, eine Gefährdung von Personen durch An­ gehenden Bestimmungen für Segelbote wurde schwimmen und Anhängen a'1lJ Wasserfahrzeuge jedoch verzichtet, weil sie in der Lage sein mit maschinellem Antrieb bei bewegten Antriebs­ müssen, sich dem Winde und den Fahrwasser­ vorrichtungen (Schrauben, Schaufelräder) zu verhältnissen jeweils anzupassen. Ihnen gegenüber vermeiden. Weiter soll durch die Bestimmungen ist ,das mit Muskelkraft getriebene Schiff beweg­ des Abs. 2 der Kentergefahr begegne,t werden. licher; es hat daher auszuweichen. Bestimmten Wasserfahrzeugen ist ein besonderer Vorrang Zu § 14 Abs. 3: eingeräumt. Den Wasserfahrzeugen der Linien­ Diese Vorschrift dient der Unfallverhütung. schiffahrt, die ihre regelmäßige Route einhalten, den Fischereifahrzeugen und den schwer beweg­ Die Landungsanlagen sollen bei Dunkelheit so lichen Wasserfahrzeugen haben auch die sonst be­ beleuchtet sein, daß die Fahrgäste die zum Ein­ vorzugten im Einsatz befindlichen Wasserfahr­ und Aussteigen bestimmten: Stellen gut wahr­ zeuge des Bundesheeresusw. auszuweidien. nehmen können.

Zu §§ 9 und 10: Zu § 15: Die Bestimmungen für den Fall des über• Die Möglichkeit, durch Verordnurig Schutz­ holens entsprechen der bestehenden Rechtslage. zonen festzusetzen, trägt den vielfältigen Bedürf• Ebenso wurden die akustischen Zeichen, die auf nissen hinsichtlich der Erhaltung der Seen als eine l\nderung der Fahrtrichtung aufmerksam Erholungsgebiete Rechnung. Die in den Abs. 5 machen sollen, unverändert beibehalten. und 6 vorgesehenen Bestimmungen dienen d'cm

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Schutz der Berufsfischerei, der sich angesichts der dung durch schnellfahrende Wasserfahrzeuge mit Zunahme des Verkehrs auf den Seen als not­ maschinellem Antrieb zu' schützen. öffentliche wendig erwiesen 'hat. Hinsichtlich der Kompetenz und private Bäder befinden sich innerhalb der des Bundesgesetzgebers für die Berücksichtigung angeführten Entfernungen und auch sonst hal­ von Interessen,· deren Regelung an sich gemäß ten sich Badende größtenteils in Ufernähe auf. Artike115 B.-VG. in den selbständ.igen Bereich Außerdem werden durch stär~eren Wellenschlag der Länder fällt, wird auf den allgemeinen Teil in Ufernähe Jungfis,che und Fischbrut ans Ufer der Erläuternden Bemerkungen hingewiesen. geworfen; sie gehen dadurch zugrunde, da der durch Schiffe verursachte Wellenschlag für die' Zu § 16 und 17: Fis·che unerwartet kommt, während stark be­ wegtes Wasser bei aufkommendem Sturm von Eine ähnliche Regelung war auch .in den bis­ den Fischen vorher instinktiv ,wahrgenommen her geltenden Vorschriften enthälten. Um die wird. Auch die Uferanlagen können durch star­ Behörden ·zu entlasten, kann die Meldung eines Unfalles unterbleiben, wenn die Beteiligten ihre ken Wellenschlag beschädigt werden. Identität einander nachgewiesen haben. Im Bereich der Start-· und Landegassen für Wassersportler (§ 23) soll die Beschränkung der Zu § 20: Geschwindigkeit auf 10 km/h nicht gelten, da das Diese Vorschriften ergänzen die Bestimmun­ Wassenkifahren und Wellenreiten sonst un­ gen der Sdriffsführerverordnung, BGBl. Nr. 134/ durchführbar wäre. 1932, hinsichtlich des für die Führung eines Wasserfahrzeuges notwendigen Lebensalters. Zu § 22: Das Vermieten von mit Verbrennungsmotoren Zu § 20 Abs. 1 Ziffer. 1: ausge'statteten Schiffen ist zu unterbinden, weil Diese Vorschrift wurde dem § 79 Abs. 3 diese Fahrzeuge meist von Personen gemietet und Kr-aftfahrgesetz 1955, betreffend die Lenker von geführt werden, die nicht die entsprechenden Motorfahrrädern, angeglichen. technischen und nautischen Kenntnisse besitzen und dadurch Personen und Sachen gefährden. Zu § 20 Abs. 1 Ziffer 2: Außerdem erzeugen die "Wassermopeds" mit . Ein Wasserfahrzeug, dessen Elektromotor eine ihren hochtourigen Motoren ungebührlichen Leistung von 500 Watt (zirka 075 PS) nicht Lärm. übersteigt, ist leicht zu bedienen und erreicht Damit die Bestimmungen des § 22 nicht un­ nicht einmal die Geschwindigkeit von 10 km/ho billige Härten für die erwerbsmäßigen Boots­ Die untere Altersgrenze konnte daher mit verleiher, die derzeit schon mit Verbrennungs­ 14 Jahren festgesetzt werden. motoren ausgesta ttete Wasserfahrzeuge ver­ mieten, zur Folge haben, wurde in § 31 Abs. 2 Zu §20 Abs. 1 Ziffer 3: eine übergangsbestimmung vorgesehen. Für die Führung von Segelschiffen wurde die VoHendung de~ 16. Lebensjahres gefordert. Wenn nämlich ein Segelboot mit mehr als einer Per­ Zu § 23: son bemannt ist, kommt dem Führer dieses Während die Schutzzonen den Zweck haben, Wasserfahrzeuges ein Maß an Verantwortung zu, die Schiffahrt von bestimmten Teilen eines Sees das eine gewisse Reife voraussetzt. Er soll in der fernzuhalten, sollen die Sperrzonen die Aus­ Lage sein, die Mannschaft richtig zu beurteilen, übung des Wassersports ohne Einschränkung er­ die über die nötige Kraft und Geschicklichkeit möglichen. verfügen muß.

Zu § 20 Abs. 2: Zu § 24: Es hat sich als notwendig erwiesen, den Die Ausnahmebestimmung des Abs. 2 trägt der Schutz der Wasserskifahrer und Wellenreiter zu Tatsache Rechnung, daß die Uferbewohner schon erhöhen. Ein Beifahrer kann hiezu durch die Be­ in frühester Jugend mit Wasserfahrzeugen ver­ obachtung des Wasserskifahrers wertvolle Dien­ traut sind, zum Beispiel benützen üblicherw,eise ste leisten. Als Beifahrer ist jede vom Führer des in Kärnten Kinder ohne Begleitung Erwachsener Wasserfahrzeuges verschiedene Person anzusehen, Ruderboote für den Schulweg. die in der' Lage. ist, den geschleppten Waserski- fahrer oder Wellenreiter zu beobachten. Das Zu § 21: Schleppen von mehr als zwei Personen soll nur Diese Bestimmungen haben den Zweck, Per- im Rahmen wassersportlicher Veranstaltungen sonen und Sachen in der Uferzone vor Gefähr- zulässig sein.

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Zu § 25: Zu § 28: Dadur

Zu § 27: Zu § 33 Abs. 1: Dadurch, daß das Gesetz am 1. März 1961 in .Die Bestimmungen dieses Gesetzentwurfes Kraft tritt, haben die Schiffahrtsbehörden die regeln, soweit sie im Einzelfall für Ausländer in Möglichkeit, Verordnungen, die auf Grund des Betracht kommen, die Ausnahme von den Be­ Gesetzes erlassen werden sollen, zeitgerecht vor­ stimmungen der zitierten Verordnungen. Da die zubereiten. Schiffsführerverordnung, die Schiffspatentver­ ordnung und die Verordnung, betreffend die Einführung des Nummernzwanges für Motor­ Abschließend wird darauf, hingewiesen, daß fahrzeuge auf den österreichischen Binnen­ sich aus der Vollziehung des Seen polizei gesetzes gewässern, auf der Stufe von Gesetzen stehen, eine Mehrbelastung für den Bundeshaushalt nicht widerspricht die getroffene Regelung nicht dem ergeben würde. Es erübrigt sich daher eine Stufenbau der Rechtsordnung. Kostenbere:chnung. .

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