Zur Karriere Des Sonderpädagogen Wilhelm Hofmann Vor, Während Und Nach Der NS-Zeit in Ihrem Kontext: Ein Notwendiger Nachtrag
Gerhard Eberle Zur Karriere des Sonderpädagogen Wilhelm Hofmann vor, während und nach der NS-Zeit in ihrem Kontext: Ein notwendiger Nachtrag Sonderdruck aus: Christhard Schrenk · Peter Wanner (Hg.) heilbronnica 6 Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 22 Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte 38 2016 Stadtarchiv Heilbronn Zur Karriere des Sonderpädagogen Wilhelm Hofmann vor, während und nach der NS-Zeit in ihrem Kontext: Ein notwendiger Nachtrag1 Gerhard Eberle „Soviel sah ich bald, die Umstände machen den Menschen, aber ich sah eben sobald, der Mensch macht die Umstände, er hat eine Kraft in sich selbst, selbige vielfältig nach seinem Willen zu lenken.“2 „Die Lehrerschaft im alten Württemberg, weithin in der politischen Opposition zum Staat und den konservativ nationalen Strömungen, hatte sich dem Nationalsozialis- mus sehr zahlreich zur Verfügung gestellt.“3 Vorbemerkung Am Ende eines Aufsatzes zum Th ema „Die Heilbronner NSDAP und ihre ‚Führer‘. Eine Bestandsaufnahme zur nationalsozialistischen Personalpolitik auf lokaler Ebene und ihren Auswirkungen ‚vor Ort‘“ stellt die Historikerin Susanne Schlösser fest, dass besonders der ehemalige Heilbronner NSDAP-Kreisleiter Richard Drauz in ei- nem überaus schlechten Ruf stehe. „Kommt das Gespräch auf ihn, ist bei Zeitzeugen von Brutalität, Rücksichts- und Skrupellosigkeit die Rede, und von Angstgefühlen, vermischt mit Verachtung, die man ihm gegenüber empfunden habe. Es scheint niemanden (mehr) zu geben, der an ihm – wenigstens zeitweise – positive oder schätzenswerte Eigenschaften wahrgenommen hat, wie sie im Falle der anderen exponierten Heilbronner Nationalsozialisten, die ja alle nach dem Krieg noch viele Jahre lebten, immer wieder geltend gemacht werden. Zwar ist klar, dass Drauz einer der Hauptverantwortlichen für die Heilbronner Geschehnis- se dieser Zeit war, und dass er seinen schlechten Ruf in vieler Hinsicht auch verdient.
[Show full text]