Mangelware: O B O
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Seminararbeit zum ÖBV D Jugendreferentenseminar Ost N 2010/ 2011 R E B U N A E Z F E F Mangelware: O B O E H I R N E F N Ü S H C L H S M A A M U ß Manuela Steindl Musikverein Sallingberg Wien, ab 20. Mai 2011 0 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 1 Über den Verfasser Seite 2 Zitate Seite 3 1. Allgemein Seite 4, 5, 6, 7, 8 2. Vergleich Wiener Oboe- Französische Oboe Seite 9, 10, 11 3. Rohrbau (Wiener) Seite 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 4. Instrumentenkauf Seite 20, 21, 22 5. Geschichte und Besonderheiten der Wiener Seite 23, 24, 25 Oboe 6. Interview mit Josef Bednarik, dem Obmann Seite 26, 27, 28 des Wiener Oboenvereins Quellenverzeichnis Seite 29 1 Über den Verfasser Mein Name ist Manuela Steindl und ich wurde am 10. April 1992 in Zwettl geboren. Meinen ersten Instrumentalunterricht erhielt ich im Alter von sieben Jahren bei Elfriede Zeininger auf der Blockflöte. Nach 2 Jahren Sopranflötenunterricht entschied ich mich auf die Querflöte zu wechseln und begann kurz darauf, im Alter von zwölf Jahren parallel dazu Klarinette zu lernen. Auf diesen Instrumenten ausgebildet wurde ich von Sabine Zeininger und Reinhard Hörth, bei dem ich später auch Klavierunterricht erhielt, in der Musikschule Ottenschlag. Obwohl ich als Klarinettistin einige Erfolge feiern durfte – mehrmals Preisträgerin und im Ensemble auch Bundessiegerin beim Wettbewerb Prima la Musica- entschied ich mich 2008 dazu zur Oboe zu wechseln. Im Oktober 2008 begann ich nun mit dem Vorbereitungslehrgang Oboe bei Harald Hörth an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und im Oktober 2010 wechselte ich, nach der bestandenen Aufnahmeprüfung ins Hauptstudium. Orchestertätigkeit: Orchester der Universität Wien, Orchester der Technischen Universität Wien, Philharmonie Marchfeld, Wiener Tonkunstvereinigung, Aushilfstätigkeit in diversen Musikvereinen und „zusammengestellten“ Orchestern, Operettenprojekt „Die schwarze Frau“ etc. Seit dem Jahr 2004 bin ich nun Mitglied des Musikvereins Sallingberg. Zunächst als Flötistin und Klarinettistin tätig, bin ich jetzt als Oboistin, Marketenderin und seit 2011 auch als Jugendreferentin im Einsatz. Nebenbei bin ich auch Teil der Volkstanzgruppe „Drah de Wadln“ und des Unionchores Ottenschlag. 2 Naive Anmut, unberührte Unschuld, stille Freude wie Schmerz eines zarten Wesens, alles dies vermag die Oboe im Kantabile aufs Glücklichste wiederzugeben. Auch ein gewisser Grad von Erregung ist ihr zugänglich, doch muss man sich hüten, ihn bis zum Schrei der Leidenschaft, bis zum stürmischen Ausbruch des Zornes, der Drohung oder des Heldenmuts steigern zu wollen; denn ihre kleine, herb-liebliche Stimme wird dann machtlos und verfällt vollständig ins Unnatürliche. (Hector Berlioz, 1856) Musik ist das Auftauchen aus dem Alltag in das Eintauchen der Ewigkeit. (Mag. Grete Wildgaber) Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten. (Gustav Mahler) Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. (Victor Hugo) Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance. (Yehudi Menuhin) Musik ist die Beschreibung der Welt ohne Worte und Begriffe. Sie ist die Philosophie der Gefühle. (Crarl Ludwig Schleich) Die Musik spricht nicht die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht dieses oder jenes Individuums in dieser oder jener Lage aus, sondern die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht selbst. (Richard Wagner) 3 1. Allgemein Allgemeine Informationen Die Oboe gehört zu den Vertretern der Holzblasinstrumentengruppe, genauer gesagt ist sie ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und ist in C gestimmt, das bedeutet sie ist nicht transponierend und ihr Klang entspricht der Notation. Das etwa 60 Zentimeter lange Instrument, welches aus Grenadill- Holz gebaut wird, verfügt über eine konische Bohrung und überbläst somit, mit Hilfe von Oktavklappen, in die Oktave. Bei der Oboe, sowie bei fast allen Vertretern der Holzblasinstrumentenfamile wird primär der Klappenmechanismus genutzt, der zur Erzeugung der verschiedenen Tonhöhen dient. Da der Oboenklang über sehr ausgeprägte Obertöne verfügt, ist sie besonders deutlich hörbar. Daher ist es seit dem 19. Jahrhundert üblich, dass der Oboist vor Proben und Konzerten dem Orchester den Stimmton a1 angibt. In West- und Mitteleuropa ist derzeit eine Stimmtonhöhe von 442 Hz bis 444 Hz üblich, wohingegen in Wiener Orchestern zwischen 443 Hz und 446 Hz gestimmt wird. Neben der weltweit gespielten Französischen Oboe existiert auch die Bauform der Wiener Oboe, die fast ausschließlich in Wien zum Einsatz kommt, beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass das Wiener Modell der Barockoboe sowie der klassischen Oboe baulich und klanglich näher kommt als die Französische Oboe. Beim französischen Modell verschwanden die Holzpflöcke der Klappenlager zugunsten solcher aus Metall und viele Klappen dienen zur Erweiterung des Tonumfang und alternativer Griffkombinationen. Die Wiener Oboe wurde im Gegensatz dazu nur wenig verändert und ähnelt aus diesem Grund der Barockoboe in Klang und Spieltechnik. Auch unterscheidet sich die Wiener Oboenausbildung im Interpretationsstil. Historische Entwicklung Die Rohrblattinstrumente gehören zu den ältesten Vertretern der musikalischen Ausdrucksmittel überhaupt und waren schon im Altertum bekannt. Unsere Vorfahren spielten schon auf platt gedrückten Halmen, die schnarrende und zirpende Geräusche erzeugten. Die frühsten graphischen Darstellungen dieser Instrumentengruppe stammen aus Mesopotamien um 3000 v. Chr. Die Familie der Doppelrohrblattinstrumente entwickelte sich bei den Griechen und Römern zu äußerst angesehenen Instrumenten. Das wichtigste Instrument war eine Doppelpfeife, die in Griechenland Aulos und bei den Römern Tibia genannt wurde. Diese Doppelpfeifen waren auch im vorderen Orient und in Ägypten verbreitet und wurden mit einem Doppelrohrblatt geblasen, welches jedoch ganz in den Mund gesteckt wurde. Diese Vorläufer der Oboeninstrumente kamen vermutlich im Zuge der Kreuzzüge und der Völkerwanderung nach Mitteleuropa. 4 Schalmei/ Hautboy (Hautbois) Allmählich entwickelte sich aus den Vorläufern der Oboe ein Instrument, das Calamus (lateinisch calamus = Rohr, Halm) genannt wurde. Von dieser Bezeichnung leitet sich später der deutsche Name Schalmei ab. Zur Familie der Schalmei zählen zur Zeit der Renaissance neben Krummhörnern, Dulzianen und Sackpfeifen auch die Gruppe der Pommern. Im 16. Jahrhundert findet man in Frankreich erstmals den Begriff „Hautbois“ für die hohen Schalmeien. Auch in England ist die Rede von „Hautbois“ (hohes Holz) für die höheren Instrumente und „Shalms“ (Schalmei) für die tieferen Vertreter. Aus diesen Begriffen entwickelte sich im Laufe der Zeit die Instrumentenbezeichnung „Oboe“. Im 17. Jahrhundert wurde nun aus der in C gestimmten Diskant- Schalmei, die Hoboy oder Hautboy. Der Instrumentalist hatte nun direkt Kontakt mit dem Rohrblatt und das Rohr, bei der Schalmei aus einem Stück, wurde nun dreigeteilt: in Ober- und Unterstück, sowie dem Schallstück. Auch konnte man auf diesen neuartigen Modellen bereits wenige Klappen finden. All diese Neuerungen waren von Frankreich ausgehend und einen wesentlichen Teil zur Erfindung der Oboe trug der Instrumentenbauer Jean de Hottetere bei. Man könnte also sagen, dass das Ursprungsland der Oboe Frankreich ist. Auch zu erwähnen ist, dass in der damaligen Zeit zur Herstellung von Oboen heimische Hölzer, wie Obsthölzer, Buchsbaum, Ahorn und Buche verwendet wurden. Mit der Errungenschaft der Seefahrt kamen weitere Materialien, wie Grenadill und Ebenholz dazu. Zunächst wurden die Hautboys im Orchester nur zur Verdopplung der Violinstimmen eingesetzt, bevor sie sich emanzipierte und eigenständige Funktionen übernahm. Im 18. Jahrhundert verfeinerten sich die technischen und klanglichen Eigenschaften der Hautboy. Eine engere Mensur, engere und kürzere Rohrblätter, ein dünnwandigeres Rohr und kleiner Tonlöcher waren die Folge. Mit dieser Entwicklung stieg auch die Tonhöhe und der Tonumfang wurde bis zum g3 erweitert. 19. Jahrhundert- mechanische Revolution Da zu den beiden Klappen der Hautboy eine weiter hinzugefügt wurde, stieg auch die Tendenz zu mehr Klappen bei den deutschen Instrumentenbauern. Man wollte jedem Halbton ein eigenes Tonloch geben, da dies die Verwendung von Gabelgriffen überflüssig machte. Viele französische Oboisten sträubten sich gegen diese Entwicklung, da der allgemeine Glaube herrschte, zu viele Klappen schaden der Tonqualität. Um 1825 wurden beide Oboensysteme mit 15 Tonlöchern und 10 Klappen gebaut. Jedoch kristallisierten sich durch die unterschiedlichen Klangvorstellungen zwei verschiedene Modelle heraus, die in späterer Folge als „französische“ und „deutsche“ Oboe bezeichnet wurde. 5 In Frankreich setzte sich nun immer mehr die Tendenz zur engeren Bohrung und dünneren Rohrwand, sowie zu immer schmäleren werdenden Rohrblättern durch. Während in Deutschland hingegen Oboen mit weiterer Bohrung und den Charaktereigenschaften der klassischen Oboe (dickwandiges Rohr, Wulst am Schallstückende, Zwiebel oder Baluster, Ringe am Oberstück, einfache Mechanik) beibehalten wurden. Eine Mischform dieser Modelle wurde um 1820 von Stephan Koch und Joseph Sellner in Wien entwickelt. Das Ergebnis war eine klassisch aussehende Oboe mit enger Bohrung. In Deutschland hingegen kam man nicht richtig mit dem französischen Modell zurecht. So existierten im 19. Jahrhundert parallel zwei Oboenmodelle in Europa. Das deutsche System wurde in Deutschland und Österreich gespielt, wohingegen in den romanischen