Studienarchiv Umweltgeschichte

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Studienarchiv Umweltgeschichte Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. 1 an der Fachhochschule Neubrandenburg – www.iugr.net STUDIENARCHIV UMWELTGESCHICHTE Nr.9 2004 Aus dem Inhalt: Schoknecht & Kunow: Die Bodendenkmalpflege in der DDR und in den neuen Bundesländern * Behrens: Zum „Begriff sozialistischer Heimat“ * Wirth: Zur Diskussion über „Heimat“ in der DDR * Schütze: Erinnerungspolitik im Naturschutz – Das Beispiel Prof. Dr. Hilzheimer * Neues Vorhaben: Die „Umweltfrage“ in der DDR * gemeinsame Vorstandssitzung Stiftung Natur- schutzgeschichte – IUGR e.V. * Aus dem Studienarchiv Umweltgeschichte * Neue Bücher * ISSN 0949-7366 2 Ein herzliches Dankeschön! Wieder dürfen wir uns bei zahlreichen Spendern und Spenderinnen bedanken, die Herstellung und Vertrieb des letzten Heftes unterstützten! Vielen Dank an die Damen und Herren Prof. Dr. Bachmann, Bauer, S. + C. Bergmann, Blaschke, Teske, Prof. Dr. Krummsdorf, Mösch, Dr. Weber, Schilling, Wollert, Dr. Kosmale, Rudnick, Dr. Holst, Prof. Dr. Brenning, Prof. Dr. Tjaden, Prof. Dr. Gemkow, Dr. Krägenow, Dr. Jost, Reimann, Weinrich, Kleinfeld, Kintzel, Dr. Spieß, Mohr, Hofmann, Schröder, Ruthenberg, Möller, Nell, Hamsch, Prof. Dr. Schmidt, Schmidt, Zuppke, Lorzing, Dankhoff, Buchholz, Dr. Rupp, Matthes, Pernutz, Ko- kesch, Fischer, Heinicke, Dr. Rogge, Gorisch, Scheufler, Dr. Arnold, Herrchen, Schraetz, M+C. Czerny, Affani, Thiel, A. und Dr. W. Sohler, Thiele, Dr. Permien, Prof. Dr. Thomasius, Kaether, Fritze, C. + Dr. H. Tammer, Prof. Dr. Streibel, Brinkmann, Deglmann, Bölsche, Zörner, Dr. Wächter, NABU Ostvorpommern, LP Reichhoff GmbH Impressum: Studienarchiv Umweltgeschichte z Herausgeber: IUGR e.V. z Redaktionsanschrift: IUGR e.V. an der Fachhochschule Neubran- denburg, Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg, Tel.: 0395 5693 -223/-224 z·Redaktion: Hermann Behrens, Jens Hoffmann z·V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Hermann Behrens, Peckatel 38, 17237 Klein Vielen z Druck: Pegasus-Druck, Berlin z Auflage: 700 z Erscheinungsweise: Einmal im Jahr z Nachdruck: Kleinere Auszüge mit Quellenangabe, größere Auszüge nach Rücksprache mit der Redaktion oder dem/ der jeweiligen Autor/in z Die Redaktion lädt zur Mitarbeit ein z Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Titelfoto: Freilegung eines germanischen Kalkbrunnens unmittelbar an der Böschungskante Tagebau Seese-West (Lausitzer Braunkohlenrevier), Foto aus: Schoknecht & Kunow 2003, S.22 In eigener Sache: Die Selbstkosten für „Studienarchiv Umweltgeschichte“ betragen je Exemplar ca. 2,50 EURO einschließlich Porto. Spenden zur Unterstützung von Herstellung und Versand sowie zur Arbeit des Stu- dienarchivs Umweltgeschichte sind herzlich willkommen! Bitte einzahlen unter dem Stichwort „Studienarchiv“ auf Konto Nr. 285 126 40, Bankleit- zahl 200 300 00 bei der Vereinsbank Neubrandenburg. Das IUGR e.V. ist berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. 3 Vorwort zu dieser Ausgabe Das IUGR e.V. gibt die Zeitschrift „Studienarchiv Umweltgeschichte“ mit der Nr. 9 wieder allein heraus, denn leider war die gemeinsame Herausgabe der Nr. 8 zusammen mit dem Förderver- ein der Stiftung Naturschutzgeschichte eine „Eintagsfliege“. In Zukunft wird jede Einrichtung wieder ihre eigene Zeitschrift herausgeben, in der dann jedoch jeweils eine Rubrik „Aus der Stiftung Naturschutzgeschichte“ bzw. „Aus dem IUGR e.V.“ erscheinen wird. Die Gründe für diese Lösung können unsere Leserinnen und Leser in dem Bericht über die gemeinsame Vor- standssitzung beider Einrichtungen, die im April 2004 stattfand, nachlesen. Auch in dieser Ausgabe befassen sich einige Autoren wieder mit Aspekten der Geschichte von „Natur und Heimat“: Dr. Ulrich Schoknecht und Prof. Jürgen Kunow beschreiben die Organi- sation der Bodendenkmalpflege in der DDR und in den neuen Bundesländern. Sie stellen Unter- schiede im Vergleich zur „alten“ Bundesrepublik dar, die insbesondere durch die DDR-weit einheitliche Organisationsstruktur begründet waren und beschreiben, wie die Bodendenkmal- pflege nach 1990 in den neuen Bundesländern auf föderaler Grundlage neu aufgebaut wurde. Die Autoren der zwei folgenden Beiträge werfen einen Rückblick auf die Heimat-Diskussion in der DDR. Anlass dafür ist eine seit einigen Monaten durch die Zeitschrift „Natur und Landschaft“ in Gang gebrachte Diskussion darüber, ob eine Wiederbelebung der Heimatdiskussion die Ak- zeptanz des Naturschutzes verbessern kann, wobei der Rückblick auf die Heimatdiskussion in der DDR eine besondere Rolle spielte. Auch auf dem jüngsten Deutschen Naturschutztag in Potsdam wurde über dieses Thema diskutiert. Beides war Anlass genug, zwei Beiträge zu die- sem Thema in das vorliegende Heft aufzunehmen, die sich der Diskussion über „Heimat“ in der DDR der 1950er Jahre widmen, wobei sich Prof. Dr. Dr. Günter Wirth mehr dem Heimatbegriff in der Literatur zuwendet und dabei das Diskussionsklima jener Zeit beschreibt. Prof. Dr. Her- mann Behrens stellt die von der Zentralen Kommission der Natur- und Heimatfreunde und hierin insbesondere von Karl Kneschke und Erik Hühns angestoßene Diskussion über den Hei- matbegriff dar. Sichtbar wird, welches Selbstverständnis die damaligen Protagonisten zu dem „Begriff sozialistischer Heimat“ entwickelten und propagierten. Bernd Schütze recherchierte zu einem heute weitgehend unbekannten Naturschützer, der bis 1935 Kommissar für Naturdenkmalpflege in Berlin war: Prof. Dr. Max Hilzheimer. Umfangreich fiel auch dieses Mal der Bericht von Jens Hoffmann über die Zugänge in das Studienarchiv Umweltgeschichte aus. Mehr als 40 Personen und Einrichtungen, darunter zahl- reiche neue Spender und Spenderinnen, spendeten Bibliotheksgut, Musealien und Archivalien. Ein umfassender Überblick über die Aktivitäten des Instituts für Umweltgeschichte und Regio- nalentwicklung e.V. sowie – von Dr. Hans-Werner Frohn – über die Aktivitäten der Stiftung Naturschutzgeschichte sowie einige Buchanzeigen beschließen das Heft. Ich hoffe, dass auch das vorliegende Heft wieder auf Ihr Interesse stößt. Prof. Dr. Mathias Grünwald (1. Vors. des IUGR e.V.) 4 Die Bodendenkmalpflege in der DDR und in den neuen Bundesländern Ulrich Schoknecht und Jürgen Kunow1 Die Entwicklung der archäologischen Denkmalpflege in der DDR und nach der Wende in den so genannten neuen Bundesländern verlief entscheidend anders als im Westen. Dies soll hier nachgezeichnet und die wichtigsten politisch-sozialen Faktoren wie auch die unterschiedlichen Aufgabenstellungen in West und Ost dargestellt werden. Entwicklung in der DDR bis zur Wende. Neue Verwaltungsstrukturen seit 1952 Drei Jahre nach der Staatsgründung gab es 1952 in der DDR eine weitreichende Verwaltungsre- form. Aus den fünf heute wieder bestehenden Ländern wurden Bezirke gebildet: Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt (für Sachsen), Gera, Suhl und Erfurt (für Thüringen), Halle und Magdeburg (für Sachsen-Anhalt), Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam (für Brandenburg) und Rostock, Schwerin und Neubrandenburg (für Mecklenburg-Vorpommern). Die Organisation der Jugendliche bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Gerstenberg in Gommern (heute Ldkr. Jerichower Land). Dort wurden in den Jahren 1981 bis 1983 eine Siedlung der vorrömischen Eisenzeit und im Randbereich des Grabungsareals einige Urnenbestattungen der Römischen Kaiserzeit ausgegraben. Diese Bestattungen befanden sich übrigens in unmittelbarer Nachbarschaft des im Spätsommer 1990 entdeckten Fürstengrabes. Foto aus: Schoknecht & Kunow 2003, 20 1 Dr. Ulrich Schoknecht/ Prof. Jürgen Kunow, c/o Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern, Schloßstraße 8, 17235 Neustrelitz. - Nachdruck des gleichnamigen Aufsatzes, der in: Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepu- blik Deutschland (Hg.): Archäologische Denkmalpflege in Deutschland, Standort, Aufgabe, Ziel, Stuttgart 2003, S.20-29, erschien. Wir danken den Autoren für die Genehmigung zum Wiederabdruck. 5 Bodendenkmalpflege bezog sich allerdings auch danach weitgehend auf die alten Ländergren- zen. Dazu wurden bezirksübergreifende Einrichtungen, die auch für die bodendenkmal- pflegerische Arbeit zuständig waren, geschaffen, und zwar in Form neu gegründeter Museen für Ur- und Frühgeschichte in Weimar (Thüringen), Potsdam (Brandenburg) und Schwerin (Meck- lenburg-Vorpommern). Für Sachsen und Sachsen-Anhalt versahen die bestehenden Landesmu- seen in Dresden und Halle/Saale weiterhin die Aufgaben der Bodendenkmalpflege. In Berlin wurde eine Arbeitsstelle der Bodendenkmalpflege für das (östliche) Stadtgebiet Berlins am Märkischen Museum eingerichtet. Museen steuern die Bodendenkmalpflege Am 28. Mai 1954 erhielt die Bodendenkmalpflege mit der „Verordnung zum Schutze und zur Er- haltung der ur- und frühgeschichtlichen Bodenaltertümer“ ihren rechtlichen Rahmen. Damit be- stand eine einheitliche Rechtsgrundlage für das Territorium der DDR. Mit deren Umsetzung waren vor allem die o. g. fünf Museen betraut, die den offiziellen Status einer „Forschungsstel- le“ bekamen und damit den Universitäten auf diesem Gebiet gleichgestellt wurden. Folgerichtig unterstanden die Museen dem Staatssekretariat für Hochschulwesen, später dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen. Wichtig war dabei die Schaffung von Planstellen für hauptamtliche Bezirkspfleger in den neuen Forschungsstellen, oft verbunden mit der Einrichtung von Außenstellen in den Bezirken. Die Mu- seen für Ur- und Frühgeschichte hatten in ihren Arbeitsgebieten für die sachgemäße Bergung sowie den Schutz und die Pflege der Bodenaltertümer zu sorgen; außerdem mussten sie die Listen der Bodenaltertümer führen und die Bodenfunde der Wissenschaft
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