Bundeskartellamt
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DeutscherDeutscher BundestagBundestag DrucksacheDrucksache 18/18/1276012760 18.18. Wahlperiode Wahlperiode 15.06.201715.06.2017 MUSTER UnterrichtungUnterrichtung durchdurch diedie BundesregierungBundesregierung BerichtBericht desdes BundeskartellamtesBundeskartellamtes überüber seineseine TätigkeitTätigkeit inin denden JahrenJahren 2015/20162015/2016 sowiesowie überüber diedie LageLage undund EntwicklungEntwicklung aufauf seinemseinem AufgabengebietAufgabengebiet undund StellungnahmeStellungnahme derder BundesregierungBundesregierung InhaltsübersichtInhaltsübersicht Seite StellungnahmeStellungnahme derder BundesregierungBundesregierung zumzum TätigkeitsberichtTätigkeitsbericht desdes BundeskartellamtesBundeskartellamtes 2015/20162015/2016 . III I Grundsätze der Wettbewerbspolitik III II Schwerpunkte der Kartellrechtspraxis VIII III Europäische Wettbewerbspolitik XII IV Internationale Wettbewerbspolitik XIII V Vergaberecht XIV BerichtBericht desdes BundeskartellamtesBundeskartellamtes überüber seineseine TätigkeitTätigkeit inin denden JahrenJahren 2015/20162015/2016 sowie sowie über über die die Lage Lage und und Entwicklung Entwicklung auf seinem Aufgabengebietauf seinem Aufgabengebiet . 1 Erster Abschnitt Wettbewerbliche Entwicklungen und wettbewerbspolitische Lage . 11 Zweiter Abschnitt Tätigkeit nach Wirtschaftsbereichen 51 Dritter Abschnitt Tätigkeitsbericht der Vergabekammern 131 Vierter Abschnitt Geschäftsübersicht 139 ZugeleitetZugeleitet mitmit SchreibenSchreiben desdes BundesministeriumsBundesministeriums fürfür Wirtschaft undund EnergieEnergie vom 14.14. Juni 20172017 gemäß § 53 AbsatzAbsatz 2 desdes GesetzesGesetzes gegengegen Wettbewerbsbeschränkungen. Wettbewerbsbeschränkungen. Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – III – Drucksache 18/12760 Stellungnahme der Bundesregierung zum Tätigkeitsbericht des Bundeskartellamtes 2015/2016 I. Grundsätze der Wettbewerbspolitik 5 Auf europäischer Ebene beraten die Mitgliedstaa- ten derzeit den Richtlinienvorschlag der Europäischen 1. Allgemeine Lage Kommission zur Stärkung der Wettbewerbsbehörden der 1 Die deutsche Wirtschaft ist in den Jahren 2015 und Mitgliedstaaten Die Bundesregierung begrüßt diesen 2016 unverändert in einer sehr guten Verfassung Auch Vorschlag grundsätzlich Für die deutsche Rechtslage und im Berichtszeitraum hat sich der Wachstumstrend der Praxis sind nach gegenwärtiger Einschätzung keine we- deutschen Wirtschaft ungebrochen fortgesetzt Der Be- sentlichen Änderungen zu erwarten Daneben prüft die schäftigungsgrad in Deutschland ist konstant hoch Ein- Europäische Kommission einen möglichen Reformbedarf kommenssteigerungen weiter Teile der privaten Haushalte bei der Fusionskontrollverordnung Im Fokus steht hierbei führen dazu, dass deren Konsum gestärkt wird Zudem u a die Frage, ob auch auf europäischer Ebene eine an trägt der vergleichsweise schwache Euro-Wechselkurs den Transaktionswert anknüpfende Aufgreifschwelle ge- dazu bei, dass die deutsche Exportwirtschaft international schaffen werden sollte, wenn die maßgeblichen Umsatz- wettbewerbsfähig ist schwellen von den Beteiligten nicht erreicht werden 2 Von der guten wirtschaftlichen Lage und dem ho- 6 Die Bundesregierung begrüßt, dass das Bundeskar- hen Beschäftigungsgrad profitieren auch die öffentlichen tellamt auf europäischer und weltweiter Ebene intensiv mit Haushalte Im Jahr 2016 erzielte der Staatshaushalt einen anderen Wettbewerbsbehörden kooperiert Insbesondere Überschuss in Relation zum nominalen Bruttoinlandspro- die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission dukt Die Überschüsse eröffnen den öffentlichen Haushal- und den Wettbewerbsbehörden der Mitgliedstaaten der ten Handlungsspielräume für Konsum und Investitionen Europäischen Union im European Competition Network Insbesondere Investitionen in die Infrastrukturen leisten (ECN) leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des einen ganz wesentlichen Beitrag zu höherer Wettbewerbs- Wettbewerbs und der Offenhaltung der Märkte auf dem fähigkeit und zur dauerhaften Sicherung des Wohlstands europäischen Binnenmarkt Gerade angesichts der Globa- in Deutschland und in Europa lisierung der Wirtschaft ist es von entscheidender Bedeu- tung, dass auch international der rechtsstaatliche und wett- 3 Die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft sind bewerblich geprägte Ordnungsrahmen und dessen Vorteile auch im 21 Jahrhundert die Garanten für den Erfolg für die wirtschaftliche Entwicklung offensiv vertreten und der deutschen Wirtschaft Vor dem Hintergrund der fort- gefördert werden Das Bundeskartellamt bringt sich auch schreitenden Mega-Trends der Globalisierung und Digi- hier aktiv ein, z B im International Competition Network talisierung der Wirtschaft sowie dem anhaltenden Zuwan- (ICN) oder bei der Konferenz der Vereinten Nationen für derungsdruck aus Krisenregionen gewinnt das Ziel, dass Handel und Entwicklung (UNCTAD), sowie durch ganz möglichst breite Teile der Gesellschaft am wirtschaftli- konkrete Unterstützung von Wettbewerbsbehörden bei der chen Aufschwung teilhaben, an Bedeutung Funktionie- Entwicklung von wirksamen Durchsetzungsmethoden render Wettbewerb ist ein wesentlicher Faktor zur Errei- chung dieses Ziels Denn Wettbewerb sorgt dafür, dass der 2. Digitalisierung wirtschaftliche Fortschritt sich nicht in höheren Gewinnen für einzelne niederschlägt, sondern dass diese Erfolge 7 Die fortschreitende Digitalisierung stellt auch wei- an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben terhin eine wesentliche Herausforderung für die Wett- werden Nicht zuletzt durch das herausragende Engage- bewerbspolitik dar Die Offenhaltung der Märkte der ment seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz digitalen Wirtschaft erfordert einen passgenauen Ord- für den Schutz des Wettbewerbs leistet das Bundeskartell- nungsrahmen, der die Marktchancen innovativer Ideen amt damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass möglichst und Geschäftsmodelle gewährleistet und die Ausnutzung viele am Wohlstand teilhaben können von Marktmacht wirksam verhindert Mit der 9 Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) 4 Die Kartellverfolgung stand auch in den Jahren 2015 trägt der nationale Ordnungsrahmen nun den Besonder- und 2016 im Fokus der Arbeit des Bundeskartellamtes heiten der digitalen Wirtschaft Rechnung Zugleich sollte Die Gesamthöhe der in diesem Berichtszeitraum verhäng- auch der Ordnungsrahmen auf europäischer Ebene wei- ten Geldbußen bleibt im langjährigen Rahmen Die kon- terentwickelt werden zu einem funktionierenden digitalen sequente Stärkung der Kartellverfolgung zahlt sich damit Binnenmarkt weiterhin aus Regelungslücken im Kartellordnungswid- rigkeitenrecht, die im Berichtszeitraum dazu geführt hat- 8 Die Bundesregierung würdigt den Einsatz des Bun- ten, dass eine bereits verhängte Geldbuße in beachtlicher deskartellamtes bei seiner Befassung mit den wettbe- Höhe nicht eingetrieben werden konnte, wurden mit der werbsrelevanten Fragen der digitalen Wirtschaft Das 9 GWB-Novelle weitestgehend beseitigt und damit die Bundeskartellamt hat sich aktiv am Diskussionsprozess wirkungsvolle Sanktionsdrohung wiederhergestellt um die Anpassungen des Kartellrechts an die besonderen Drucksache 18/12760 – IV – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Herausforderungen der Internetökonomie beteiligt Insbe- gleiten und weiter zu untersuchen, wie ein digitaler Ord- sondere der 2015 eingerichtete Think Tank hat mit seinem nungsrahmen für die Wirtschaft gestaltet werden kann Arbeitspapier zur Marktmacht von Plattformen und Netz- Dabei wird es darauf ankommen, der Komplexität und den werken einen wichtigen Beitrag für den Gesetzgebungs- sich schnell und laufend verändernden Geschäftsmodellen prozess der 9 GWB-Novelle geleistet Die Prüfverfahren und unternehmerischer Verhaltensweisen in einer Weise des Amtes bei Fusionen von Datingplattformen, Immobi- Rechnung zu tragen, die möglichen negativen Entwick- lienplattformen und Vergleichsportalen zeigen, dass es in lungen effektiv entgegenwirkt und zugleich die positiven seinen Verfahren die aktuellen Erkenntnisse aus der For- innovationsfördernden Wirkungen eines internetbasierten schung zur Internetökonomie in der kartellbehördlichen Wettbewerbs möglichst wenig einschränkt Praxis erfolgreich und souverän anwenden kann Auch den besonderen Herausforderungen, die sich bei der öko- 3. Entwicklung des deutschen nomischen Analyse in der kartellrechtlichen Prüfung stel- Wettbewerbsrechts len, trägt das Amt in angemessener Weise Rechnung (z B bei der Marktabgrenzung, wenn auf zwei- bzw mehrseiti- a. 9. GWB-Novelle gen Märkte sogenannte Plattformen agieren) 13 Mit der im März 2017 vom Deutschen Bundestag 9 Die zahlreichen Verfahren mit Schwerpunkt in der verabschiedeten 9 GWB-Novelle ist der wettbewerbs- Internetwirtschaft, die das Bundeskartellamt auf der rechtliche Ordnungsrahmen an die aktuellen Erfordernis- Grundlage des noch nicht novellierten GWB durchgeführt se der veränderten wirtschaftlichen Realitäten angepasst hat, zeigen nach Ansicht der Bundesregierung, dass das worden Kartellrecht grundsätzlich geeignet ist, wettbewerbliche Probleme in der Internetökonomie erfolgreich zu lösen (1) Änderungen in Bezug auf die digitale Die 9 GWB-Novelle, die Vorschläge auch des Bundeskar- Wirtschaft tellamtes zu nötigen Anpassungen des Gesetzes in Einzel- aspekten aufgegriffen hat, führt zu weiterer Effektivität 14 Mit der Aufnahme weiterer Marktmachtkriterien in Aus Sicht der Bundesregierung kommt es entscheidend § 18 Absatz 3a GWB wird klargestellt, dass Aspekte wie darauf an, dass das bereits vorhandene Instrumentarium