Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Baden-Württemberg

PRO BAHN im Jahr 2017 Themen, Aktionen, Projekte 2 Jahresbericht Landesverband

Im abgelaufenen Jahr sind zwei Probleme mit der Infrastruktur in den Blickpunkt geraten. Die „Delle von Rastatt“ hat die Anfälligkeit der unzureichenden Infra- struktur mehr als deutlich gemacht, und nach mehreren großflächigen Einstel- lungen des Schienenverkehrs (sei es des gesamten Schienenverkehrs in großen Regionen, sei es pauschal jeglichen Fernverkehrs gleich in der gesamten Repu- blik) innerhalb weniger Monate drängt sich die Frage auf, ob die Wetterfühligkeit der Bahn nicht ein wenig überhand genommen hat. „Rastatt“ war eine Ausnahmesituation, die sich hoffentlich so nicht wieder- holen wird. Mit dem hehren Ziel, das auch im Sinne der Fahrgäste war, für die Unterfahrung der Rheintalbahn auch keine kurzfristige Sperrung vornehmen zu müssen, wurde ein Vereisungsverfahren angewandt. Dieses war zwar nicht grundätzlich, aber doch in diesem Umfang neu. Dass das Verfahren, wie im Tun- nelbau ohnehin nicht hundertprozentig zu vermeiden, ein gewisses Restrisiko barg, war im Vorfeld durchaus klar, nur waren alle Beteiligten (dazu gehören ne- ben Bahn und Bauunternehmen auch die Genehmigungsbehörden) im Glauben, das Verfahren hinreichend zu beherrschen. Das Ergebnis ist bekannt, doch ob das Bauverfahren tatsächlich ursächlich für diesen Bauunfall an ausgesprochen ungünstiger Stelle war, weiß derzeit noch niemand. Unabhängig davon: Die Sperrung des europaweit bedeutsamen Nadelöhrs hat deutlich gemacht, wie grobmaschig und verwundbar die Infrastruktur ist und wie problematisch das historisch gewachsene Nationalstaatsdenken bei den Ei- senbahnen ist. Dem Personenverkehr konnte mit einem Schienenersatzverkehr, der erstaun- lich schnell eingerichtet werden konnte und auch vergleichsweise reibungslos funktioniert hat, geholfen werden, wenn auch mit unvermeidbarem Zeitverlust und weiteren Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste. Der Güterverkehr, der mas- siv auf diesen Korridor zentralisiert ist, hatte mit viel größeren Problemen zu kämpfen: Die Umleitungsstrecken waren entweder vorübergehend selbst ge- sperrt (Bauarbeiten auf der Gäubahn) oder nicht elektrifiziert und zudem einglei- sig. Weil die Nationalstaatsgrenzen wie ehedem aus technischen, rechtlichen, administrativen, sprachlichen und weiteren Gründen nur mit großem Aufwand und nicht „mal eben so“ überwunden werden können, ist die wenige Kilometer parallel entfernt verlaufende französische Trasse nur sehr eingeschränkt für Um- leiterverkehre nutzbar gewesen. Dass viele der Probleme weder schnell noch billig zu lösen sind, liegt auf der Hand, ist aber kein Grund, es nicht wenigstens

3 Jahresbericht Landesverband ernsthaft und mit dem nötigen Nachdruck zu versuchen. Mit ETCS („European Train Control System“ ) ist ein erster Schritt unternommen, ein einheitliches Leit- und Sicherheitssystem zu etablieren. Der Name, insbesondere das „E“ für „eu- ropäisch“ verspricht aber mehr, als es hält. Mit diversen, oft nicht kompatiblen Varianten ist das System eher ein Beitrag zu mehr Vielfalt als zur dringend not- wendigen Vereinheitlichung. Was könnte man, würde das Thema außerhalb der Fachwelt noch jeman- den interessieren, daraus lernen? Wir brauchen ein engmaschigeres Netz, die Schließung von Elektrifizierungslücken und auf eingleisigen Strecken mehr Kreu- zungsmöglichkeiten, als sie der Status-quo-Fahrplan unbedingt erzwingt. Dabei müssen auch wir uns an die eigene Nase fassen, denn Widerstand gegen an- geblich zu schlecht ausgelastete Neubaustrecken ist auch unseren Kreisen nicht immer fremd. Beim Infrastrukturausbau sorgt der Föderalismus mit unklarer Kompetenzver- teilung zuverlässig für Stillstand: Bund und Länder sind sich nur darin einig, dass der jeweils andere in der Verantwortung steht. Der Bund, der ein Herz für jede überregional noch so bedeutungslose Ortsumgehung hat und damit den Bun- desverkehrswegeplan für Jahrzehnte füllt, fühlt sich beim Schienenverkehr ohne erkennbare Rechtsgrundlage nur für Fernverkehrsstrecken zuständig; doch wo kein Streckenausbau, da kein sinnvoller Fernverkehr, und wo kein Fernverkehr, da kein Streckenausbau. Das kleine Land will das große Weltklima retten, gerne auch mit Elektromobilität auf der Straße, meint aber bisher, dass z. B. Elektrifizie- rungen nur über (L)GVFG-Mittel finanziert werden können. Im Übrigen mögen sich auch die kommunalen Gebietskörperschaften engagieren. Eine Finanzierung über den ganz normalen Haushalt wäre rechtlich ohne Weiteres möglich. Wenn das nicht gemacht wird, führt dies zwingend zu dem Schluss, dass alle anderen freiwilligen Ausgaben des Landes politisch als wich- tiger angesehen werden. Wie schon oft an dieser Stelle gesagt: Das kann man politisch so entscheiden, hat das dann aber auch genau so zu vertreten. Doch es zeichnet sich Besserung ab, was positiv zu würdigen ist: Offenbar will das Land die Schließung von kleinen Elektrifizierungslücken mit großer Netzwir- kung ernsthaft und in überschaubaren Zeiträumen angehen, wie auch von uns gefordert. Auch vom Bund fließt derzeit mehr Geld für die Instandhaltung als manchem baustellengeplagten Fahrgast wegen der vielen damit verbundenen Sperrungen kurzfristig lieb sein dürfte. Allerdings wird in erster Linie nachge- holt, was über Jahre und Jahrzehnte versäumt wurde. Für eine Verkehrswende braucht es mehr, als 150 Jahre alte Infrastruktur ohne wesentliche Verbesserun- gen instandzusetzen. Ein weiteres Desaster war der Umgang der Bahn, vor allem der Fernverkehrs- sparte mit einem in Mitteluropa nicht erst in diesem Jahr aufgetretenen Phäno- men: Im Herbst und Winter gab es tatsächlich Stürme, zugegenermaßen auch ein paar der heftigeren Sorte! Was bei Autobahnen offenkundig üblich ist, näm-

4 lich das Freischneiden riesiger Flächen rechts und links der Verkehrsflächen (Sicherheit geht ja vor), ist bei der Eisenbahn aus verschiedenen, nicht alle von der Bahn zu vertretenden Gründen, sehr wohl ein Problem. Die Tatsache, dass die DB beim Vegetationsrückschnitt nachlegen will (es gibt einen Mittelweg zwi- schen 60-Meter-Schneisen in Feld und Flur und Freischneiden durch Abfahren überstehender Zweige durch die Züge) widerspricht nicht der Unterstellung, die DB habe in der Vergangenheit ein wenig zu zurückhaltend agiert. Es ist auch richtig, den Verkehr dort, wo es zu gefährlich ist, kurzfristig einzu- stellen oder unter Inkaufnahme von massiven Verspätungen und Zugausfällen die Höchstgeschwindigkeiten deutlich zu senken. Aber bitte mit Maß und Ver- stand, und nicht nur so, dass es für die Disposition möglichst bequem ist. Bei einer Betriebseinstellung des Fernverkehrs auf der Gäubahn, weil in Nordrhein- Westfalen ein Sturm tobt, hört beim besten Willen jedes Verständnis auf. Auch das Argument der einfacheren Betriebsaufnahme nach Ende des Unwetters taugt nur bedingt: Fahrzeuge und Personal sind so oder so am falschen Ort, gleichgültig, ob auf noch freien Abschnitten hin- und her gependelt wird oder ob die Züge einfach so abgestellt werden. Leider ist im vergangenen Jahr unser Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Die- mer verstorben. Wir behalten ihn als engagierten Mitstreiter für die Belange der Fahrgäste und der Eisenbahn in guter Erinnerung.

STEFAN BUHL JOACHIM BARTH LOTHAR FAAS

5 Jahresbericht Landesverband

Betriebsqualität, Fortsetzung sehr großen Kreis gezwungen, um der aus dem letzten Jahr (aus lokaler Sicht nachvollziehbaren) Forderung nach einem Halt des IRE in Die 2016 begonnen regelmäßigen Amstetten auf der Schwäbischen Alb Treffen von Vertretern des Landes, der entgegenzutreten. Die Filstalbahn ist DB Regio, des Landesfahrgastbeirats als besonders problematische Strecke sowie dem VCD und PRO BAHN, wur- aufgefallen. Das liegt zwar mehr am den auch 2017 fortgesetzt. Insgesamt chronisch unpünktlichen Fernverkehr, scheint sich die Situation zu stabilisie- der durch die Trassen des Regional- ren, wenn auch zu langsam und im- verkehrs pflügt und großen Flurscha- mer wieder mit Rückschlägen. Von den den hinterlässt, was aber konkret nicht akuten Problemen abgesehen, wurde weiterhilft. in den Besprechungen deutlich, dass Der massive Druck des Landes ist ingesamt wieder deutlich mehr Stabi- bei der DB durchaus angekommen. lität in das System gebracht werden Man kann dem Unternehmen nicht ab- muss. Dazu gehören auch unpopulä- sprechen, dass es sich um Besserung re Anpassungen an Fahrplänen, wie der Probleme bemüht. Leider sind die- etwa, sofern wegen zu erreichender se zu vielschichtig und grundlegend, Anschlüsse überhaupt möglich, Fahr- als dass realistischerweise kurzfristig zeitverlängerungen und der Verzicht mit einer stabilen (Wieder-)Herstellung auf (zusätzliche) Halte. In der Vergan- der geforderten Qualität zu rechnen genheit wurde gerne jede rechneri- ist. Es darf auch nicht verschwiegen sche Möglichkeit genutzt, dem durch- werden, dass etwa die AVG im Raum aus berechtigten Interesse nach wei- Karlsruhe keineswegs mehr der frü- teren Halten nachzukommen. Was bei here Musterschüler ist und teilweise wenig Fahrgästen, ruhigem Wetter und mit ähnlichen Problemen wie DB Re- ohne Baustellen ordentlich funktionie- go zu kämpfen hat, und dass DB Re- ren mag und auch in der Regel jeweils gio Südbaden mit einer Betriebsquali- gut begründet hat, kann irgendwann tät, die sich vor dem südlichen Nach- in der Praxis geradezu ins Verderben barland nicht zu verstecken braucht, führen. dauerhaft beweist, dass auch die DB Es bestand Einvernehmen zwischen „Bahn kann“ . DB, Land und Fahrgastvertretern, dass künftig die Prioritäten anders gesetzt werden müssen: Ein stabi- Angebotskonzeption ler Fahrplan muss Vorrang vor einem –Ulm–Bodensee nur auf dem Papier scheinbar attrak- tiveren Angebot mit vielen Halten und Im Dezember konnten sich Vertreter schlanken Anschlüssen haben. Die des Landesvorstands mit Verkehrs- erste Bewährungsprobe gab es be- minister Hermann zu einem Aus- reits im Herbst. Das Verkehrsministe- tausch treffen. Ein wichtiges The- rium sah sich zu einem Gespräch im ma war die zukünftige Angebots-

6 Bericht aus dem Fahrgastbeirat für den vom Land bestellten SPNV für das Jahr 2017 konzeption auf der Neubaustrecke zu unsicherer Kantonist, als dass man Wendlingen–Ulm und daran anschlie- sich darauf verlassen könnte, dass ßend auf der ausgebauten Südbahn dauerhaft ein lückenloser Taktverkehr Ulm–Friedrichshafen(–Lindau). Die in vom Land gewünschtem Umfang Bahn plant derzeit kein Fernverkehrs- angeboten wird). Gleichzeitig darf der angebot auf der Südbahn. Gleichzeitig bestellte Regionalverkehr aber das ge- will das Land Regionalzüge auf der wünschte Fernverkehrsangebot nicht Schnellfahrstrecke bestellen. Diese kannibalisieren. Tarifliche Fragen, et- sollen mit 200 km/h fahren können, wa für den Halt in Merklingen, sollten um so irgendwie den zusätzlichen Halt mit gutem Willen lösbar sein. in Merklingen in den Fahrplan pressen STEFAN BUHL zu können. Es droht genau der Fehler, der oben beschrieben wurde: In einen schon anspruchsvollen Fahrplan wird Bericht aus dem ein zusätzlicher Halt eingebaut, der, Fahrgastbeirat für den vom so sinnvoll er auch ist, das Gefüge, dass durch verschiedene Taktknoten Land bestellten SPNV für das vorgegeben ist, bis an den Rand des Jahr 2017 rechnerisch möglichen dehnt. Mit der massiv verbesserten Infra- Der Fahrgastbeirat für den vom Land struktur kann hochwertiger Fernver- bestellten Schienenpersonennahver- kehr über Stuttgart und Ulm an den kehr ist ein beratendes Gremium und Bodensee und weiter nach Österreich ermöglicht eine Interessenvertretung angeboten werden, für den es einen der Fahrgäste gegenüber dem Land ausreichenden Markt geben sollte. Mit bzw. der NVBW. Der Beirat hat zur- welchen Fahrzeugen, welchem Betrei- zeit sechsundzwanzig Mitglieder und ber, welcher genauen Linienführung besteht zur Hälfte aus interessierten ein solches Angebot eingerichtet wer- Fahrgästen und zur anderen Hälfte den kann, ist zum gegenwärtigen Zeit- aus Vertretern von Verbänden. PRO punkt eine nachrangige Frage. Wich- BAHN ist durch Sabine Lacher ver- tig ist aus unserer Sicht, dass Land treten. Sie leitet die Arbeitsgruppen und DB ernsthaft ins Gespräch kom- Ausschreibungen und Bahnhöfe. Im men, um ein für die Fahrgäste opti- vergangenen Jahr fanden drei Sitzun- males Konzept zu entwickeln. Der Part gen statt. des Landes ist dabei der Einfachs- Ein Dauerthema waren die Verspä- te: Es muss darauf geachtet werden, tungen und Ausfälle auf den Regio- dass das Angebot im Regionalverkehr nalstrecken in der Region Stuttgart. zwar einerseits auch ohne den zu- Trotz verschiedener Maßnahmen, wie sätzlichen Fernverkehr attraktiv und ei- der Bereitstellung von zusätzlichen Zü- ne deutliche Verbesserung gegenüber gen und Waggons und der Berufung dem Status quo ist (DB Fernverkehr ist von Gerhard Schnaitmann zum Qua- wegen der Eigenwirtschaftlichkeit ein litätsbeauftragten, ist die Situation im-

7 Jahresbericht Landesverband mer noch nicht zufriedenstellend. Der scheinangebot der Automaten auf den Fahrgastbeirat plädiert hier für die Strecken der neuen Verkehrsunterneh- sogenannte österreichische Entschä- men. Die Anerkennung der Bahncard digungsregelung für Zeitkartennutzer ist gewährleistet, während der Vertrieb bei mangelhafter Pünktlichkeit. von DB-Fernfahrkarten noch nicht ab- Der Fahrgastbeirat kritisierte den schließend geklärt ist. Der Fahrgast- Schienenersatzverkehr bei Bauar- beirat wurde zur Zwischenpräsentation beiten, der häufig mit monatelan- der Bedieneroberfläche der Fahrkar- gen Streckensperrungen verbunden tenautomaten eingeladen. Sabine La- ist. Dadurch verlängern sich Fahrzei- cher nahm als Gruppensprecherin der ten so stark, dass die Konkurrenzfä- AG Bahnhöfe daran teil, regte Verbes- higkeit des Schienenverkehrs leidet. serungen an und verfasste einen Be- Der Fahrgastbeirat forderte auch ei- richt. ne Möglichkeit der Fahrradmitnahme Die neuen Betreiber stellten auch im Schienenersatzverkehr, was jedoch vor, welche Fahrzeugkapazitäten und abgelehnt wird. wieviel Ersatzfahrzeuge im Betrieb vor- Für die Arbeitsgruppe Ausschrei- gesehen sind und wie Wartung, In- bungen bestand aufgrund der erteil- standhaltung und Reinigung ablaufen ten Zuschläge auf den wichtigsten Net- sollen. Auch die Ausgestaltung der zen wenig Handlungsbedarf. Laut Ver- Mehrzweckabteile wurde diskutiert. kehrsministerium verlaufen die Aus- Der Fahrgastbeirat fordert die Möglich- schreibungen erfolgreich. Es gibt meh- keit einer Sitzplatzreservierung für Be- rere Bieter am Markt und der Wettbe- rufspendler. werb scheint zu funktionieren. Sabine Lacher berichtete über den In einer Sitzung stellten sich die Forderungskatalog des Fahrgastbei- Verkehrsunternehmen Go-Ahead und rats zum Thema Sicherheit. Dieser be- Abellio vor, die den Zuschlag für den findet sich noch in Abstimmung, nach- Betrieb auf den Stuttgarter Netzen ab dem von den Mitgliedern weitergehen- 2019 bekommen hatten. Die Betrieb- de Forderungen eingebracht wurden. saufnahme ist in Kooperation mit der Der Katalog soll deshalb um weitere DB geplant, d. h., die Übernahme der Aspekte ergänzt werden, so dass die Linien erfolgt nicht auf einen Schlag, Beschlussfassung eines gesamtheitli- sondern in einem fließenden Über- chen Forderungskatalogs aufs kom- gang. Eine große Herausforderung ist mende Jahr verschoben werden muss- dabei die Personalgewinnung. Der im te. Dezember erfolgte Abschluss eines Ein Thema, das in der Presse und Betreiberwechseltarifvertrags mit der sogar im regionalen Fernsehen hohe GDL soll den Übergang für Mitarbei- Wellen schlug, waren die Bahnsteig- ter der DB zu den neuen Betreibern er- höhen, die bei Bahnhofserneuerungen leichtern. eingehalten werden müssen. Nach ei- Ein Diskussionsthema war auch das ner neuen Anordnung des Bundes- Design, der Standort und das Fahr- verkehrsministeriums sollten auch im

8 Bericht aus dem Fahrgastbeirat für den vom Land bestellten SPNV für das Jahr 2017

Regionalverkehr nur noch Bahnsteige in Villingen oder auf der Residenz- mit 76 cm Höhe gebaut werden. In bahn in Niefern der Fall. Im nächsten Baden-Württemberg, wie auch in den Jahr soll in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Bundesländern sowie in Bund ein zukunftsfähiges Konzept für der Schweiz und in Frankreich sind den langfristigen Ausbau der Bahn- jedoch mittlerweile Bahnsteige mit 55 steige in Baden-Württemberg gefun- cm Höhe Standard und die Fahrzeu- den werden. Für eine Übergangszeit ge wurden so bestellt, dass dort oh- sollen sogenannte Hybrid-Bahnsteige ne Stufe eingestiegen werden kann. eingerichtet werden, die abschnitts- Müssten in Zukunft Fahrzeuge mit Ein- weise Höhen sowohl von 55 cm als stiegen auf 76 cm Höhe bestellt wer- auch von 76 cm haben. den, würde der Einstieg vor allem Ein weiteres Thema war der zukünf- auch an den vielen alten Bahnstei- tige Baden-Württemberg-Tarif, dessen gen mit nur 20 cm oder 38 cm Hö- erste Stufe ab Ende 2018 gelten he zum unüberwindlichen Hindernis wird. Ein Vertreter des Ministeriums für Reisende mit Mobilitätseinschrän- erläuterte den aktuellen Sachstand. kungen. Der Fahrgastbeirat setzte sich Der Tarif soll auch im Fernverkehr dafür ein, dass das Land zusammen Anwendung finden und es ist ge- mit dem Bund ein abgestimmtes Kon- plant, dass man das BW-Ticket auf zept erstellt, bei dem an möglichst vie- ein Fernverkehrsticket upgraden kann. len Haltestellen barrierefrei ein- und Der Fahrgastbeirat-BW wünscht hier ausgestiegen werden kann. Nach Dis- eine frühzeitige Einbeziehung, damit kussion zwischen DB Station & Ser- die Interessen der Fahrgäste bei der vice, Ministerium für Verkehr Baden- weiteren Ausgestaltung des Landes- Württemberg, NVBW und Verband Re- tarifes frühzeitig berücksichtigt wer- gion Stuttgart wurde inzwischen mit den. Hermann Krafft vom Landes- dem Bund vereinbart, dass die Bahn- naturschutzverband verfasste für den steige auf Linien, bei denen durchgän- Fahrgastbeirat einen Brief, in dem gig eine Höhe von 55 cm benötigt wird, auch neue Tarife, wie z. B. eine lan- weiterhin auf diese Höhe ausgebaut desweite Mobilitätskarte in Form ei- werden können, um laufende Projek- ner Jahreskarte für den Regional- te gemeinsam mit DB Station & Ser- verkehr in Baden-Württemberg und vice im Land sinnvoll weiterzuführen. ein Baden-Württemberg-Ticket ohne Das ist z. B. auf der Schwarzwaldbahn Sperrzeit angeregt werden.

SABINE LACHER

9 Jahresbericht Landesverband

10 Jahresberichte der Regionalverbände

Regionalverband Region zum NVEP. Die Fraktion der Linken Stuttgart im Regionalparlament engagiert sich stark für ein besseres Angebot auf der Bericht aus dem Fahrgastbeirat Schusterbahn und lud Vertreter ver- im VVS schiedener Verbände zu einem Treffen ein. Wir stellten dar, dass wir vor allem Nahverkehrspläne bieten für PRO für eine Verlängerung der Linie über BAHN die Gelegenheit, bei der Ausge- die heutigen Endpunkte hinaus nach staltung des Nahverkehrs mitzuwirken Ludwigsburg bzw. Esslingen eintreten und unsere Anregungen und Wünsche und auch neue Haltepunkte, wie z. B. für einen kundenfreundlichen Nahver- den Halt Zazenhausen Ort oder einen kehr bei den Aufgabenträgern offiziell Halt neben der S-Bahnstation Neckar- einzubringen. Wir haben diese Gele- park, sowie eine Verlegung des Halts genheit in diesem Jahr gleich zweimal in Münster an die U12 anstreben. genutzt. Zur Fortschreibung des Regional- Große Beachtung fand die Stel- verkehrsplans des VRS haben wir lungnahme des VVS-Fahrgastbeirats für PRO BAHN im April 2017 eine zum Nahverkehrsentwicklungsplan1 ausführliche Stellungnahme verfasst2, (NVEP) vom Februar 2017, die von nachdem der Entwurf des VRS den W. Staiger und S. Lacher federfüh- Verbänden in einer Veranstaltung vor- rend ausgearbeitet wurde. Die Ver- gestellt worden war. Wir kritisierten breitung an ausgewählte Gemeinderä- darin, dass der VRS von keinen Än- te führte im Anschluss zu Terminen derungen bei der Verkehrsmittelwahl mit Vertretern verschiedener politi- ausgeht und dass bei Investitionen in scher Gruppen. So führten wir am Verkehrsinfrastruktur falsche Schwer- 20. April ein Gespräch zur weiteren punkte gesetzt werden, indem zu stark Entwicklung des ÖPNV in Stuttgart auf einen weiteren Ausbau der Stra- mit dem Bundestagskandidaten der ßen und zu wenig auf die Förderung SPD, Herrn Michael Jantzer und trafen des Schienenverkehrs gesetzt wird. Es uns mit Vertretern des verkehrspoliti- ist im Regionalverkehrsplan keinerlei schen Arbeitskreises der SPD zu einer Bereitschaft zu erkennen, aktiv eine Diskussion über unsere Vorschläge Verkehrswende zugunsten des Um-

1http://www.pro-bahn-bw.de/rvregionstuttgart/positionen/nvep_stellungnahme_fgb_2017.pdf 2http://www.pro-bahn-bw.de/rvregionstuttgart/positionen/rvp_stellungnahme_4_2017.pdf

11 Jahresberichte der Regionalverbände weltverbunds zu fördern. Die weitere langsamer und steht im Berufsverkehr Zunahme des Autoverkehrs wird als auch manchmal im Stau. Für Reisen- unvermeidlich dargestellt und jegliche de mit Gepäck ist die Situation be- Möglichkeit zu einer Reduzierung mit- sonders unbefriedigend und Fahrrad- tels verkehrslenkender Maßnahmen beförderung wird überhaupt nicht an- von vornherein abgelehnt. Stattdessen geboten. So war für Radtouristen über widmet man sich beim VRS der För- den ganzen Sommer auf der Gäubahn derung des autonomen Fahrens und keine Fahrradmitnahme zum beliebten der Elektromobilität ausschließlich für Reiseziel Bodensee möglich. den Individualverkehr. Ziele wie Kli- Auch bei der S-Bahn hat sich 2017 maschutz, Lärmschutz und die Ver- die Pünktlichkeit nicht verbessert, ob- besserung der Luftqualität werden der wohl beim fünften S-Bahn-Gipfel im freien (Auto-)Mobilität untergeordnet. Juli über die erfolgreiche Umsetzung Wir fordern dagegen Taktverdichtun- weiterer Maßnahmen berichtet wurde. gen und bessere Tarifangebote und Negativ wirken sich hier die Baustel- regten an, Versuche mit autonomen len für Stuttgart 21 sowie Einflüsse Kleinbussen zu starten und auf Ne- von Dritten, wie z. B. Notarzteinsätze benbahnen einen Pilotversuch mit Bat- in Folge von gesundheitlichen Proble- terietriebwagen durchzuführen. PRO men von Fahrgästen aus. BAHN ist im Fahrgastbeirat des VVS Im August besuchten wir die In- mit drei Mitgliedern vertreten. Wolf- tegrierte Verkehrsleitzentrale Stuttgart gang Staiger koordiniert die Erstellung (IVLZ) in Bad Cannstatt. Herr Tho- der Tagesordnungen und ist Sprecher mas stellte uns Maßnahmen vor, mit des Gremiums, Sabine Lacher und An- denen bei Störungen im Hauptstra- dreas Kegreiß (als Vertreter der loka- ßennetz oder bei Großveranstaltungen len Agenda Herrenberg) wirken eben- ein Zusammenbruch des straßenge- falls mit. Pro Jahr finden drei Sitzun- bundenen ÖPNV verhindern werden gen statt. Im Mai diskutierten wir mit soll. Dabei kann der Verkehr haupt- Herrn Selig (Leiter Betrieb und Technik sächlich durch Ampelsteuerungen be- bei DB Regio) und Herrn Freitag (Lei- einflusst werden. Unser Eindruck war ter Produktionsplanung bei DB Regio) allerdings, dass vor allem auf die Be- über die Situation bei den Regional- lange des Individualverkehrs geachtet und S-Bahnen. DB Regio hat trotz zu- wird. Wir kritisierten mangelhaft funk- sätzlicher Züge und Personal immer tionierende Vorrangschaltungen und noch Probleme mit der Pünktlichkeit, forderten mehr Busspuren in Stuttgart. was neben den vielen Baustellen auch Zum Ausbau der Busspuren in Stutt- mit der Personalsituation nach dem gart gaben wir auch eine Pressemit- Verlust der Ausschreibungen zu tun teilung zusammen mit VCD und BUND hat. heraus, die starke Beachtung fand. Wir kritisierten auch die langen Stre- Im November feierte der Fahrgast- ckensperrungen, wenn Strecken reno- beirat sein zwanzigjähriges Jubiläum, viert werden. Oft ist der SEV sehr viel was die Presse zum Anlass nahm,

12 Regionalverband Region Stuttgart

über unsere Arbeit zu berichten. An- gungen für ihr Personal anbieten wür- lässlich der Jubiläumssitzung waren den. Beim Landesgemeindeverkehrs- wir im Verkehrsministerium bei Minis- finanzierungsgesetz gibt es noch kei- ter Hermann zu Gast. Er gratulierte ne Neuregelung, es wird aber eine dem VVS-Fahrgastbeirat und würdig- Weiterführung über 2019 hinaus ange- te dessen Arbeit als wichtigen Bei- strebt, die auch eine Erhöhung bein- trag zur Verbesserung des öffentlichen halten soll. Wir nahmen das Gespräch Nahverkehrs in der Region Stuttgart. auch zum Anlass, nochmal darauf hin- Als erster Fahrgastbeirat in Baden- zuweisen, dass die Fernverkehrszü- Württemberg habe er Vorbildwirkung ge aus Zürich sowie der Nahverkehr gehabt und so auch zur Gründung der Gäubahn mit der Unterbrechung weiterer Fahrgastbeiräte animiert. An- der Gäubahnstrecke im Bereich der schließend hatten wir Gelegenheit, mit Viadukte am Nordbahnhof schon lan- Minister Hermann und seinem Refe- ge vor der Fertigstellung von Stutt- renten Thomas Mager über aktuelle gart 21 nicht mehr in den Hauptbahn- Fahrgastthemen zu diskutieren. hof fahren kann. Da sich der Gäu- bahnanschluss am Flughafen vermut- lich noch weiter verzögert, könnte die- se Situation über mehrere Jahre an- dauern, was der Minister für nicht ak- zeptabel hält. Wir erneuerten unse- re Forderung, dass die Panoramabahn auch während der Bauarbeiten weiter bis zum Hauptbahnhof fahren soll. Der Verband Region Stuttgart will einzel- ne Züge über die Panoramabahn bis zu einem neuen Halt am Nordbahn- hof fahren lassen, die restliche Strecke Schwerpunkte waren dabei die Ein- zum Hauptbahnhof aber aufgeben. Wir führung des Metropolexpresses und begrüßen die geplante Weiternutzung der dabei stattfindende Betreiberwech- dieser Strecke, weisen aber darauf hin, sel von DB Regio zu Abellio und Go- dass damit z. B. bei einer Sperrung Ahead ab 2019, die Lage bei der Fi- des Innenstadttunnels der S-Bahn kein nanzierung von Nahverkehrsinvestitio- Notfallkonzept möglich ist, bei dem die nen und insbesondere beim LGVFG, S-Bahnen aus Cannstatt über die Pan- die Umsetzung der Barrierefreiheit, der oramastecke nach Vaihingen fahren Landestarif und der Weiterbetrieb der können. Stuttgarter Panoramabahn. Der Minis- ter erklärte, dass der Betreiberwech- sel nicht auf einen Schlag, sondern stufenweise erfolgen wird und dass die neuen Betreiber attraktive Bedin-

13 Jahresberichte der Regionalverbände

Situation beim Projekt fordern dagegen weiterhin, die Gäu- „Stuttgart 21“ bahn auf ihrem alten Weg über die Panoramabahn und die Viadukte bis Mittlerweile sind 60 % der Tunnel ge- zum heutigen Gleisvorfeld und dann graben und der Tiefbahnhof ist im unterirdisch zu einer Wendeanlage zu Bau, es fehlen aber immer noch eini- führen, die rechtwinklig zum Tiefbahn- ge Genehmigungen, v. a. am Flugha- hof auf Höhe der Verteilerebene unter fen. Ende November wurde bekannt, dem Straßburger Platz angelegt wer- dass sich die Fertigstellung auf Ende den könnte. 2024 verschieben wird und dass sich die Kosten auf 7,6 Milliarden Euro er- höhen werden; bis Redaktionsschluss Veranstaltungen zur wurde der geplante Kostenrahmen auf Luftreinhaltung und zum 8,2 Milliarden Euro erhöht und die Klimaschutz geplante Fertigstellung auf 2025 ver- schoben. Gleichzeitig rückt die DB von Zum Thema Luftreinhaltung, das we- ihrer Planung am Flughafen ab. Da gen der regelmäßigen Überschreitung am Tiefbahnhof unter der Messe we- von Schadstoffgrenzwerten im Stutt- niger Züge halten sollen als ursprüng- garter Talkessel und drohenden Buß- lich geplant und der Bau dieses Halts geldern bzw. Fahrverboten starke Aus- fast eine Milliarde Euro kosten würde, wirkungen auf den Nahverkehr hat, will die DB stattdessen einen oberirdi- wurde PRO BAHN an zwei Termi- schen Halt direkt an der Schnellbahn- nen im Verkehrsministerium eingela- strecke beim Bosch-Parkhaus bauen. den, die von W. Staiger wahrgenom- Auch mit dem drittem Gleis am Ter- men wurden. Der Leiter der Abtei- minalbahnhof, an dem die Gäubahn- lung „Nachhaltige Mobilität“ im Ver- züge halten sollen, gibt es Probleme. kehrsministerium, Herr Christoph Erd- Während der Bauzeit wäre die direk- menger präsentiert das Wirkungsgut- te Autozufahrt ans Terminal über Jah- achten zum Luftreinhalteplan Stuttgart re nicht möglich. Deshalb soll auch und erläuterte die Entscheidung des die Gäubahn an diesen oberirdischen Landes, gegen das Fahrverbots-Urteil Halt mit einem Kehrtunnel unter dem des Verwaltungsgerichts Stuttgart in Flugfeld angebunden werden. Die Pro- Revision zu gehen. Das Land hat auch jektpartner lehnen diese Lösung aller- ein Maßnahmenbündel zur Verbesse- dings ab, weil damit eine spätere Ver- rung der Luftqualität vorgestellt, das bindung zwischen Filder-S-Bahn und u. a. einen Ausbau des ÖPNV vorsieht. Neubaustrecke nach Wendlingen nur Noch ist unklar, wieviel das Land aus schwierig herzustellen wäre und weil den Fonds der Bundesregierung für die Fahrgäste die zusätzliche Entfer- die 28 Regionen mit hoher Luftbelas- nung zum Terminal von ca. 400 m mit tung erhält. Hilfe von Rollsteigen oder einem „Peo- Auch beim Klimaschutz rückt der ple Mover“ zurücklegen müssten. Wir Verkehr mehr in den Blickpunkt. Wäh-

14 Regionalverband Region Stuttgart rend in anderen Bereichen deutliche men. Die Anzahl der Fahrgäste müsste Einsparungen erzielt wurden, ist dort sich verdoppeln, was 39 % mehr Zug- bisher keinerlei Fortschritt zu verzeich- kilometer notwendig machen würde. nen, so dass die Erreichung der Klima- Um diesen Verkehr abzuwickeln, wä- schutzziele des Abkommens von Pa- re ein erheblicher Ausbau der Schie- ris gefährdet ist. Im Oktober nahmen neninfrastruktur erforderlich. Eine Än- S. Lacher, W. Staiger und A. Kegreiß derung des Verkehrsverhaltens müss- an der Vorstellung der Ergebnisse te durch eine Verteuerung und Ver- des Gutachtens „Verkehrsinfrastruk- langsamung des Pkw-Verkehrs und at- tur 2030: Ein Klimaschutzszenario für traktivere Tarife des öffentlichen Ver- Baden-Württemberg“ in Stuttgart teil. kehrs unterstützt werden. Brisant ist Mit dem Gutachten sollte untersucht die Erkenntnis aus einer Knotenanaly- werden, welche Infrastruktur Baden- se für die Region Stuttgart, dass un- Württemberg künftig braucht, um die ter diesen Umständen die neue Infra- Klimaschutzziele auch im Verkehr zu struktur des Projekts Stuttgart 21 be- erreichen. Das Zwischenziel für die reits überlastet ist. Reduzierung der CO2-Emissionen bis S. Lacher und W. Staiger nahmen 2020 gegenüber dem Jahr 1990 ist als Vertreter von PRO BAHN auch an mit -20 % bereits unerreichbar, denn einer Tagung der Evangelischen Aka- bis 2016 sind die Emissionen sogar demie Bad Boll zum Thema „Mobili- noch um 3,4 % gestiegen. Das Zwi- tät wohin? Umsteuern mit und ohne schenziel bis 2030 ist mit -40 % noch Diesel — Zeithorizont 2020“ teil und deutlich ehrgeiziger und verlangt ener- trafen dort u. a. den Tübinger OB Bo- gische Maßnahmen. Das Verkehrsmi- ris Palmer und den Technikvorstand nisterium hat nun die gleichen Gut- der SSB, Wolfgang Arnold. Er stell- achter, die auch die Prognosen des te die aktuelle Entwicklung der SSB BVWP erstellt haben, beauftragt, Sze- sowie weitere Ausbauplanungen vor. narien für die Nutzung der verschie- Nachdem am 9. Dezember die Ver- denen Verkehrsmittel und die benötig- längerung der U12 bis Remseck ein- te Infrastruktur zu berechnen, mit der geweiht werden konnte, gibt es weite- die Ziele eingehalten werden. Als ers- re Pläne zur Ausdehnung des Stadt- tes Ergebnis konnte gezeigt werden, bahnnetzes mit Verlängerungen zum dass mit der Verkehrsentwicklung, die Flughafen (U6), bis Echterdingen (U5) dem BVWP zugrunde liegt, das Land und von Ostfildern nach Esslingen Baden-Württemberg sein Ziel für 2030 (U7). Die Verlängerung der U19 zum mit einer Reduktion von -21 % weit ver- Mercedes-Benz Werk und zum Mu- fehlen würde. Daraufhin wurde unter- seum und der Ausbau der Linie U1 sucht, was sich ändern müsste, da- auf 80m-Zugbetrieb werden ebenfalls mit bei gleichen Mobilitätsbedürfnis- mit hoher Priorität verfolgt. Auch ei- sen die Ziele erreicht werden. Das Er- ne neue Direktverbindung Killesberg– gebnis war eindeutig: die Bahn muss Plieningen/Hohenheim über die neu zu viel mehr Verkehrsanteile überneh- bauende Möhringer Kurve mit einer

15 Jahresberichte der Regionalverbände möglichen Erweiterung über Birkach sagte Buhl. „Wir wollen, dass auf der nach Asemwald wird ernsthaft verfolgt. Achse Stuttgart–Neubaustrecke–Ulm– Südbahn regelmäßig schnelle Interci- tyzüge fahren.“ Es wäre aus Sicht von Teilnahme an Veranstaltungen PRO BAHN systemwidrig, wenn das und Beantwortung von Land mit Nahverkehrsmitteln schnelle Anfragen Züge über die Neubaustrecke an den Bodensee auch noch selbst finanzie- PRO BAHN war auf der regionalen ren müsste. „Dem Bund werfen wir vor, Fahrplankonferenz in Stuttgart durch aus fiskalischen Gründen seine Ver- Ulrich Arndt vertreten. antwortung für die Bahngleise wie den Er nahm Anfang Dezember auch an Betrieb auf die Länder abzuschieben. einem Gesprächstermin mit Verkehrs- Das muss politisch endlich bekämpft minister Hermann teil. Das Ergebnis werden.“ ist nachfolgender Pressemitteilung zu Ein weiteres Thema waren die entnehmen: Diesel-Inseln im Land. Schon seit Am Freitag [, den 01.12., Anm. d. Jahren kämpft PRO BAHN für mehr Redaktion] tauschten sich Vertreter Oberleitungen. „Der Rastatter Tunnel- des unabhängigen Fahrgastverbands GAU hat gezeigt, wie dringend ein PRO BAHN mit Minister Hermann aus. eng-maschiges Bahnnetz ist. Grob Es ging um ICs der DB AG auf gesagt entlang der Grenze von Ba- der Südbahn, die Elektrifizierung von den und Württemberg findet man Diesel-Inseln und die Nahverkehrs- viele kurze Dieselabschnitte, die mit abgabe. Bei allen Themen will PRO wenig Aufwand elektrifiziert werden BAHN mehr Tempo und daher mehr könnten und so eine große Wirkung politischen Druck. Der Vorsitzende von auf das Gesamtnetz hätten.“ Buhl PRO BAHN Baden-Württemberg, Ste- nannte beispielhaft die Streckenab- fan Buhl, sagte nach dem Gespräch: schnitte Rottweil–Villingen, Tübingen– „Die DB AG und die Bundespolitik sind Horb, Freudenstadt–Hausach und zu schwerfällig. Wir brauchen leider Radolfzell–Friedrichshafen. die massive Unterstützung der Lan- Abschließend ging es um die Nah- despolitik, damit sich für die Fahr- verkehrsabgabe. Buhl sagte: „Wir weh- gäste etwas tut. Deshalb danken wir ren uns gegen die Mär, eine City- für das offene Ohr von Herrn Minis- Maut würde den PKW-Absatz behin- ter Hermann.“ Im Fokus steht dabei dern. Oslo, London, Stockholm, Rom der absehbare Ausbau der Südbahn oder Mailand haben das, ohne dass Ulm-Lindau. „Der Ausbau dieser inter- der PKW-Absatz davon tangiert wor- nationalen Strecke wird von Baden- den wäre. Im Gegenteil: Wir brauchen Württemberg mitfinanziert. Die bun- mehr ÖPNV im Interesse aller. Dafür deseigene DB AG will dort absehbar muss kräftig Geld ins System.“ keine schnelle IC-Linie fahren lassen. Ulrich Arndt und Andreas Kegreiß Das ist volkswirtschaftlich unsinnig“, nahmen im Februar am 2. Schorn-

16 Regionalverband Rhein-Neckar dorfer Bahn-Gipfel teil, der von der Neubaustrecke Stadt Schorndorf organisiert wurde und die schlechte Angebotsqualität auf Im Beteiligungsforum zur geplanten der Remsbahn zum Thema hatte. Neubaustrecke von nach Verspätungen und Zugausfälle gab Mannheim wird PRO BAHN Baden- oder gibt es ja auch auf der Filstal- Württemberg durch den Regionalvor- bahn und der Frankenbahn. Hierzu sitzenden Andreas Schöber vertreten, gab es viele Anfragen von Bahnbenut- der im Plenum, aber auch in Ar- zern an unseren Regionalverband hin- beitsgruppen zu Detailfragen mitarbei- sichtlich von Beschwerde- und Erstat- tet. Das Dialogforum tritt aus Sicht tungsmöglichkeiten. von PRO BAHN Rhein-Neckar der- Andrea Kegreiß nahm verschiedene zeit auf der Stelle. Der Regionalver- öffentlichkeitswirksame Termine wahr, band kritisiert, dass in den Arbeits- so auch ein Interview im SWR 2-Radio gruppen zu viele Beteiligte mit ganz zum Thema „Angriff auf die Deutsche unterschiedlichem Wissensstand sind. Bahn – Fernbus-Riese drängt auf die Außerdem treffen sich die Arbeitsgrup- Schiene“. Hierbei wurde auch auf das pen in der Regel nur zweimal im Jahr, Angebot von Locomore näher einge- im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 gangen. gab es eine mehrwöchige Zwangs- Im Dezember kam eine Anfrage der pause. „Wenn man das ganze Be- Ludwigsburger Kreiszeitung zum The- teiligungsverfahren ernst nehmen will, ma „Schwarzfahren“, die von unserem muss man sich alle sechs Wochen tref- Tarifexperten Dr. Wolfgang Lechleitner fen und auch mal vier Stunden dafür umfassend beantwortet wurde. in einer gescheiten Arbeitsatmosphäre aufwenden“, kritisiert Andreas Schö- ber, der Vorsitzende von PRO BAHN Christian Petersohn Rhein-Neckar. Parallel zum Beteiligungsverfahren der Deutschen Bahn gibt es außerdem Regionalverband noch ein „ICE-Forum“, in dem sich Ver- Rhein-Neckar bände und politischen Gremien aus der Metropolregion Rhein-Neckar zu- Die alten waren auch die neu- sammengeschlossen haben. Es soll en Themen für den PRO-BAHN- den Findungsprozess für den Ver- Regionalverband Rhein-Neckar im lauf der neuen Strecke in der Rhein- Jahr 2017. Die Aktiven befassten sich Neckar-Region begleiten. Dazu hat vornehmlich mit der geplanten Neu- das regionale Forum auch eine ei- baustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar, gene Untersuchung des Bahnknotens der Durchbindung von RE-Zügen über Mannheim in Auftrag gegeben, die vor- die Bundesländergrenzen hinaus so- aussichtlich im Laufe des Jahres 2018 wie dem Ausbau der Straßenbahnnet- vorgelegt werden soll. ze in Mannheim und . Der Verlauf der Neubaustrecke bzw.

17 Jahresberichte der Regionalverbände die Einfädelung in die vorhandenen lt. Bundesverkehrswegeplan 2030 für Gleise ist strittig. Einerseits möchte die die Neubaustrecke ist, dass sie sowohl Region, dass möglichst alle ICE-Züge von ICE als auch von Güterzügen be- über den Mannheimer Hauptbahnhof fahren werden soll. geführt werden. Andererseits aber gibt Konkrete Ergebnisse zu diesen Fra- es massiven Widerstand von Bürgerin- gen aus dem Beteiligungsverfahren itiativen, die sich gegen mehr Güterzü- sind nicht vor 2019 zu erwarten. ge durch das Stadtgebiet wehren.

Straßenbahn

Zusammen mit dem Umweltforum Mannheim (einem Zusammenschluss von 17 Verkehrs- und Umweltverbän- den in der Region, darunter auch PRO BAHN) beteiligt sich unser Fahrgast- verband an der Diskussion über neue Straßenbahnstrecken in der Stadt. Nachdem 2016 eine über sieben Ki- lometer lange und fast 30 Jahre lang geplante Neubaustrecke endlich auch den Nordwesten Mannheims an das Straßenbahnnetz angeschlossen hat, werden nun Neubaustrecken in die Konversionsflächen geplant, auf de- nen früher Kasernen der US-Army standen und die jetzt für zivile Zwecke genutzt werden. Ein weiterer Diskussi- onspunkt in Mannheim ist die ÖPNV- Erschließung des Geländes für die Eihn Gedankenmodell von PRO Bundesgartenschau 2023, an der sich BAHN Rhein-Neckar ist ein Abzweig PRO BAHN und das Umweltforum be- von der Neubaustrecke nördlich von teiligen. Mannheim, der die Güterzüge über ei- Schwierigkeiten gab es in Heidel- ne Verbindungsspanne in die beste- berg beim Ausbau des sogenann- hende Main-Neckar-Bahn Frankfurt– ten „Mobilitätsnetzes“. Der bereits für –Mannheim/Heidelberg lei- Sommer 2017 geplante Umbau der tet. Ein weiterer PRO BAHN Vorschlag Gleisanlagen vor dem Hauptbahnhof ist, die Neubaustrecke viergleisig zu der Stadt musste abgesagt werden. bauen, zwei Gleise für den schnellen Der zuständigen Rhein-Neckar Ver- Personenverkehr und zwei Gleise für kehr GmbH (RNV) lag auf die Aus- den Güterverkehr, denn eine Prämisse schreibung für die Baumaßnahme nur

18 Regionalverband Mittlerer Oberrhein ein überteuertes Angebot vor, sodass teilweise neu geordnet. die Bauarbeiten auf Sommer 2018 ver- schoben werden mussten – sofern bis dahin ein akzeptables Angebot der Bauwirtschaft vorliegt, auch dies ei- ne Folge der guten Baukonjunktur in Deutschland. Die Baufirmen kommen nicht nach, die vielen Aufträge abzuwi- ckeln.

Der PRO-BAHN-Regionalverband Rhein-Neckar ist zusammen mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) zweimal im Jahr bei der Spitze der zuständigen Rhein-Neckar Verkehr Neu eröffnet wurde in Heidelberg GmbH zu Gast, um aktuelle Fragen eine neue, rund ein Kilometer lan- und Probleme zu diskutieren. ge Straßenbahnstrecke durch das An jedem 3. Donnerstag im Monat Neubaugebiet Bahnstadt unweit des (außer im Ferienmonat August) trafen Hauptbahnhofes. Auf dem Gelände sich die Aktiven des Regionalverban- des ehemaligen Rangierbahnhofes des abwechselnd in Mannheim und entstand in den vergangenen sieben Heidelberg zum Gedankenaustausch. Jahren ein neuer Stadtteil für 6 000 Bei Bedarf wurden im Rahmen des Einwohner. Jetzt endlich wurde er ans Umweltforums Mannheim weitere Tref- innerstädtische Schienennetz ange- fen zu aktuellen Fragen des Schienen- schlossen. Dazu wurde die bestehen- verkehrs in der Region anberaumt. de Strecke in den Heidelberger Vorort Eppelheim in das Neubaugebiet ver- schwenkt. Auf der verbliebenen Alt- Wolfgang Brauer trasse wurden die Schienen- und Hal- testellen bis in den Stadtteil Pfaffen- grund komplett erneuert. Dazu war die Regionalverband Mittlerer Strecke ein Jahr für Straßenbahnen Oberrhein gesperrt. Das verbleibende Reststück in die Stadt Eppelheim soll zum Fahr- Wieder einmal heißt es Rückblick zu planwechsel im Dezember 2018 wie- nehmen auf ein ereignisreiches Bahn- der eröffnet werden. Dann wird auch jahr. Exemplarisch möchte ich einige das Heidelberger Straßenbahnnetz Ereignisse herausheben.

19 Jahresberichte der Regionalverbände

Der Regionalverband trifft sich jeden garnitur („Blauwal“) kamen zum Ein- zweiten Donnerstag im Monat im Um- satz. Auf dem Bahnhofsvorplatz in weltzentrum in Karlsruhe und hat sich Wissembourg waren Informationsstän- im vergangenen Jahr über mehr Inter- de des VRN, des KVV und von Trans- essierte freuen dürfen. Weiterhin ge- Pamina platziert. Historische Busrund- staltet der Regionalverband dreimal im fahrten durch Wissembourg und nach Jahr die Zeitschrift „Umwelt und Ver- Kapsweyer zum Grenzlandfest runde- kehr“ mit (zusammen mit der BUZO ten das Programm ab. und dem VCD). Hier ein Dank an alle TransPamina (Regionalverkehrsfo- Verfasser von Artikeln. Martin Theodor rum für einen verbesserten ÖPNV zwi- Ludwig besucht für den Regionalver- schen Baden, der Südpfalz und dem band weiterhin zweimal im Jahr die re- Nordelsass) hat in diesem Jahr eine gionalen Fahrplankonferenzen bei der weitere Ausflugsfahrt organisiert. Im IHK in Karlsruhe, bringt dort Vorschlä- Oktober ging es mit Bahn und saisona- ge des Regionalverbandes ein und be- lem Wanderbus (Linie 317) von Karls- richtet anschließend darüber. Ein herz- ruhe über Winden und Wissembourg liches Dankeschön hierfür an ihn. Jörg zum Château de Fleckenstein. Eine Maurer liest für den Regionalverband Wanderung zum Bauernmarkt auf den die lokale Presse und berichtet in den benachbarten Gimbelhof schloss sich monatlichen Sitzungen darüber. Auch an. Vielen Dank an Reiner Neises, der hierfür herzlichen Dank. diesen grenzüberschreitenden Ausflug Abschied genommen hat der Regio- organisiert hat. Desweiteren werden nalverband von Hans-Martin Kunz, der die Weißbücher zum grenzüberschrei- im Alter von 50 Jahren verstorben ist tenden Verkehr verteilt und im Januar und der sich mit seiner großen Fach- 2018 wird sich TransPamina bei einer kenntnis über Jahre eingebracht hat. Veranstaltung in Lauterbourg präsen- Im April 2017 fanden die Vorstands- tieren. wahlen zum Regionalvorstand statt. Der Untergrundtunnel in der Karls- Der bisherige Regionalvorstand beste- ruher Innenstadt schreitet voran. Im hend aus Gerhard Stolz, Martin Theo- September veranstaltete die KASIG dor Ludwig, Holger Heidt und dem (Karlsruher Schieneninfrastrukturge- Kassier Johannes Hertel wurde in sei- sellschaft) einen Tag der offenen Bau- nem Amt bestätigt und für zwei weitere stelle. Interessierte konnten die neu- Jahre gewählt. en Untergrundhaltestellen „Kongress- Im Juni fand das Streckenjubilä- zentrum“ und „Marktplatz“ besichti- um zur zwanzigjährigen Reaktivierung gen. Teilweise sind schon Bahnsteige der Bahnlinie Winden–Wissembourg mit unterschiedlichen Höhenniveaus in der Südpfalz statt. Ein Pendel- wegen der verschiedenen Einstiegs- betrieb aus einer historischen deut- höhen der Bahnen erkennbar. Auch schen Zuggarnitur mit Dieselvorspann war eine virtuelle Reise mit der Bahn im Wechsel mit einer Doppeltraktion vom Durlacher Tor zum Mühlburger Tor einer französischen Dieseltriebwagen- durch den Tunnel möglich. Der Regio-

20 Regionalverband Mittlerer Oberrhein nalverband Mittlerer Oberrhein setzt Ein Thema, das den Regionalver- sich weiterhin für einen Mischbetrieb band in den letzten Monaten sehr zwischen Tunnel und zwei oberirdi- beschäftigt hat, ist die Sperrung der schen Tramlinien durch die Karlsruher Rheintalbahn durch das Absenken ei- Fußgängerzone Kaiserstraße ein. Vor- ner Tunnelröhre bei Rastatt im August teile dieses Konzeptes sind eine gute dieses Jahres. Hier plädiert der Regio- Anbindung aller Stadtteile an die Fuß- nalverband auf einen Ausbau der links- gängerzone, Direktverbindungen von rheinischen Bahnstrecke von Stras- der Karl- und der Rüppurrer Straße bourg über Lauterbourg nach Wörth in die Kaiserstraße, ein „Beleben“ der (Rhein). Um eine effiziente Umlei- Fußgängerzone durch zwei Tramlinien tungsstrecke zu haben, müsste die- sowie eine mögliche Umleitungsstre- se Relation komplett zweigleisig aus- cke bei einer Sperrung des Tunnels. gebaut, die Blockabstände verkürzt Zu diesem Thema hatten wir im Febru- und eine Elektrifizierung vorgenom- ar dieses Jahres einen Gedankenaus- men werden. Hierzu wurden einige tausch mit Vertretern des Karlsruher Presseerklärungen verfasst. An dieser Gemeinderates. Stelle besonderen Dank an Gerhard Ein weiteres wichtiges Thema die- Stolz, der in diesem Jahr viele der ses Jahr ist die anstehende Moder- Pressemitteilungen des Regionalver- nisierung der Turmbergbahn auf den bandes verfasst hat und der die Ho- Aussichtsberg oberhalb des Stadtteils mepage immer mit aktuellen Informa- Durlach. Verschiedene Varianten von tionen bestückt. der reinen Modernisierung über ei- ne Verlängerung zur Tramhaltestelle „Durlach Turmberg“ per Trassenver- längerung oder durch einen Schräg- aufzug (Zweisektorenbahn) bis hin zu einem Neubau als Seilbahn wur- den geprüft und anschließend vor- gestellt. PRO BAHN spricht sich für eine Trassenverlängerung der Stand- seilbahn zur Tramhaltestelle „Durlach Turmberg“ auf der bestehenden Frei- haltetrasse aus. Hierdurch würde ei- ne Einsektorenbahn entstehen und der Für einen verbesserten Busverkehr relativ steile Aufstieg zur jetzigen Tal- in den Nationalpark Nordschwarzwald station der Standseilbahn entfallen. setzte sich der Regionalverband im Hier ein herzliches Dankeschön an Ull- vergangenen Jahr ebenfalls ein. Ger- rich Müller, der sich hier besonders en- hard Stolz hat sein bisheriges Bus- gagiert und sich auch im Ortschafts- konzept zur Erschließung des Natio- rat Durlach für dieses Anliegen stark nalparks überarbeitet und es an die macht. verantwortlichen Stellen weitergeleitet.

21 Jahresberichte der Regionalverbände

Als ersten Schritt wäre eine durch- ne generelle Verlagerung eines Teil- gehende Buslinie auf der Schwarz- verkehrs von der Straße auf die Schie- waldhochstraße zwischen Freuden- ne ist das Ziel des Regionalverbandes. stadt und Baden-Baden wünschens- Für eine verbesserte Verbindung wert. Damit würde der Umstieg am zwischen Karlsruhe, Wörth (Rhein) Mummelsee entfallen. Auch müssten und Germersheim setzt sich Her- die Betriebszeiten deutlich verlängert bert Jäger mit seinem Verkehrsfo- werden, so dass Interessierte Veran- rum Südpfalz weiterhin ein. Hier wä- staltungen im Nationalparkzentrum am re ein Mischbetrieb bestehend aus Ruhestein ohne Anreise mit dem eige- der Rhein-Neckar-S-Bahn von Lud- nen PKW besuchen können. wigshafen kommend über Germers- Anfang dieses Jahres hat der Re- heim, Wörth (Rhein) zum Karlsruher gionalverband über eine mögliche Ein- Hauptbahnhof als Eilzug sinnvoll. Er- schleifung der S-Bahnlinien 31 und 32 gänzend dazu sollen S-Bahnen der von Menzingen und Odenheim in die AVG von Germersheim über Wörth Karlsruher Innenstadt diskutiert. Die (Rhein) in die Karlsruher Innenstadt derzeit mit Zweisystemfahrzeugen be- mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen dienten Linien führen auf DB-Gleisen verkehren. PRO BAHN unterstützt die- direkt in den Karlsruher Hauptbahnhof. sen Vorschlag. Da diese Relationen ohne Ausschrei- Desweiteren ist der Regionalver- bung an die AVG wieder vergeben wer- band immer im Dialog mit der KVV- den, wird geprüft, ob eine Anbindung Spitze. So fand im Januar 2017 ein in die Karlsruher Innenstadt sinnvoll ist Treffen mit Ascan Egerer und Alexan- und wie eine eventuelle Linienführung der Pischon in der Tullastraße statt. aussehen kann. An diesem Termin brachte der Regio- Auch das Thema Rheinquerung bei nalverband Ideen ein und stellte Fra- Karlsruhe-Maxau ist ein oft besproche- gen. Desweiteren wurde der Regio- nes Thema gewesen. Durch eine teil- nalverband über Neuigkeiten wie das weise Sperrung der Straßenbrücke an „Ticket2go“ informiert. Durch den e- Wochenenden im nächsten Jahr wird Tarif (Luftlinientarif) wird die Distanz derzeit über erhöhte Kapazitäten auf zwischen den Haltestellen ermittelt der Schiene in diesem Zeitraum dis- und der günstigste Ticketpreis für die kutiert. Neben einer Traktionsverstär- gewählte Route berechnet. kung der bestehenden RE-/RB- und S-Bahnlinien werden auch zusätzli- Diese Themen stellen nur einen che Fahrangebote geprüft. Der Regio- Teil der Arbeit des Regionalverban- nalverband spricht sich weiterhin ge- des dar. Viele Themen werden in gen eine zweite Straßenrheinquerung das neue Jahr hineinreichen und auch nördlich der bisherigen Brücke aus, da über den Jahreswechsel beschäftigen. so der Stau nur um einige hundert Me- Abschließend wünscht der Regional- ter verlagert und zusätzlich durch die verband allen Lesern ein gutes und Rheinauen gebaut werden müsste. Ei- bahnreiches neues Jahr.

22 Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Holger Heidt zierung 2021 die Wiederaufnahme ei- nes durchgehenden RB-Verkehrs zwi- schen Ulm und Friedrichshafen vor. Regionalverband Nach der aktuellen Planung soll die- Bodensee-Oberschwaben ser nun jedoch in Aulendorf gebrochen werden und zwar mit einem halbstün- Nach vorübergehender Besserung digen Versatz. Der Grund: Angeblich nehmen die Qualitätsprobleme auf zu geringe Fahrgastzahlen und hohe Südbahn und der Donautalbahn wie- Investitionen in Aulendorf für ein 4. der massiv zu, ebenso der Protest in Gleis zur Überholung der RB durch Lokalpresse und Politik. Statt zwei Re- den IRE. Dieser Bruch würde jedoch gionalbahnen in Doppeltraktion ver- die Großbetriebe Liebherr und Handt- kehrt im morgendlichen Schüler- und mann sowie das Berufsschulzentrum Berufsverkehr häufig nur eine einzel- in Biberach-Süd vom südlichen RB- ne. Dies hat zur Folge, dass die Schü- Verkehr abkoppeln. PRO BAHN hat in ler und Berufspendler zwischen Biber- diese Sache bereits bei den örtlichen ach und Ulm bzw. Ehingen und Ulm Bundes- und Landtagsabgeordneten auf dem Bahnsteig stehen bleiben. Die interveniert, ebenso bei Verkehrsmi- Protestwelle in Lokalpresse und Poli- nister Herrmann. Dieser verweist hier- tik gipfelt – neben dem Ruf auf Bes- bei auf die Haltung des Interessenver- serung und der Forderung nach Ent- bands Südbahn, der ebendiese Durch- schädigung – ironischerweise darin, bindung aus Kostengründen nicht wol- für die fehlenden Triebwagen Ersatz- le, werde das Ganze aber noch einge- busse einzusetzen. Die Gründe für den hend prüfen. Triebfahrzeugmangel sind zum einen Die Linien der Regio-S-Bahn die bekannten Kapazitätsprobleme im Donau-Iller werden in Ulm entgegen Ulmer Ausbesserungswerk FIBA. Zum der bisherigen Darstellung nicht durch- anderen wird seitens der Politik der gebunden. Aufgrund der zu geringen Vorwurf erhoben, das Land habe bei Zahl von Bahnsteigen ist meist eine der Ausschreibung des RB-Verkehrs Doppelbelegung der Bahnsteiggleise zu wenig Kapazitäten bestellt, was erforderlich. Bereits 2013 hatten der im Verkehrsministerium vehement zu- Regionalverband Donau-Iller und PRO rückgewiesen wird. Momentan ist un- BAHN vehement den Bau eines fünf- klar, wie die Kapazitätsprobleme beho- ten Bahnsteigs in Ulm gefordert. Dies ben werden sollen. Bereits im Frühjahr wurde von der Deutschen Bahn je- hatte PRO BAHN hierzu ein Gespräch doch abgelehnt. Eine Simulation ha- mit der RAB Ulm geführt und zur Aus- be ergeben, dass die bisherigen vier kunft bekommen, man bekäme die La- Bahnsteige ausreichen würden, um ge mit dem Instandhaltungsstau der die Regio-S-Bahn zu fahren. FIBA allmählich in Griff. Nach dem Verkehrsvertrag für den Das Zielkonzept 2025 des Landes sogenannten Ulmer Stern (Netz 16) sieht auf der Südbahn ab der Elektrifi- wird ab 2019 ein Teil des Re-

23 Jahresberichte der Regionalverbände gionalverkehrs auf der Brenzbahn Stuttgart, beginnend ab April fortwäh- und der Donautalbahn (Aalen–Ulm– rende Baumaßnahmen an, welche ab- Munderkingen) von der Hohenzolleri- schnittsweise zu längeren Totalsper- schen Landesbahn (HZL) mit Diesel- rungen führen. Etwa 23 Wochen ist die triebwagen vom Typ LINT 54 übernom- Strecke nicht durchgehend befahrbar! men. Der Fahrplan in den Abendstun- Freuen wir uns auf Mitte 2019, dann den wurde verbessert. starten Go-Ahead und Abellio mit ei- Zu Jahresbeginn wurde im Bodo nem ausgeweiteten Fahrplankonzept Verbund das „e-ticket“ eingeführt, mit für den Metroexpress und die Regio- dem man sich beim Ein- und Ausstei- nalbahn mit nagelneuen Triebzügen in gen an- bzw. abmeldet. Von Ende De- ein neues Bahnzeitalter. Die heutige zember bis 1 Januar konnte mit dem Stadtbahn aus Karlsruhe endet dann e-ticket kostenlos im Bodo Gebiet ge- in Pforzheim Hbf. und fährt von dort fahren werden. Es dauerte jedoch bis ausschließlich nach Bad Wildbad. Mitte Januar, bis alle Ticketleser funk- Der Pforzheimer Tunnelneubau er- tionierten. folgt planmäßig, die Inbetriebnahme erfolgt im Herbst 2018. Manfred Blumenschein, Günther Heger, Peter Egle Stationen

Regionalverband Zu einem geradezu verwirrenden Pos- Nordschwarzwald senspiel geriet der Streit um die neu geplanten Bahnsteighöhen. Bekann- Residenzbahn (KBS 770) terweise baut Baden Württemberg die Bahnsteige für den überwiegenden Auch die Residenzbahn fiel im vergan- Nahverkehr auf eine Höhe von 55 cm genen Jahr, wie die gesamten Stutt- über Schienenoberkante (SOK) aus. garter Netze zahlreichen Zugausfällen So wurde und wird z. B. Pforzheim und teils extremen Verspätungen an- Hbf und auch Mühlacker mit einem heim. nur geringen Fernverkehrsanteil auf Offensichtlich waren diese unerfreu- dieses Maß umgebaut. Überraschend lichen Zustände überwiegend dem dann plötzlich die Information, das die Personalmangel, jedoch auch techni- Station von Niefern auf 76 cm er- schen Problemen geschuldet. Die ab höht werden soll und dieses Maß lt. Mitte 2019 erfolgende totale Neuord- EBO schließlich für alle Stationen gilt. nung des Schienennahverkehrs er- Letzteres wurde uns von PRO BAHN- möglicht im jetzigen Fahrplanjahr nur Nordschwarzwald auch so von DB- geringe, jedoch auch einige positive Station & Service bestätigt. Unser ört- Fahrplanänderungen. Für das laufen- licher MdL Prof. Schweickert bat die de Jahr stehen im Bereich der Re- Landesregierung um Klärung. Es kam sidenzbahn zwischen Karlsruhe und zu einer offiziellen Regierungsanfrage,

24 Regionalverband Nordschwarzwald zu der Dieter Zaudtke als Gast einge- Bus & Bahn-Team laden wurde. Letzterer gab auch den Anstoß das brisante Thema auf einer Im März konnte das neunköpfige Team Sitzung des Verwaltungs-, Wirtschafts- das elfjährige Bestehen der Gruppe und Verkehrsausschusses des Regio- feiern. Auch 2017 erreichte das Team nalverbandes Nordschwarzwald zu be- bei insgesamt 40 Aktivitäten 409 Bür- handeln. Inzwischen gelang unter Ab- gerinnen und Bürger. Die Aktivitäten stimmung mit den Verkehrsministern teilen sich auf in Vortragsveranstal- der Bundesländer unserem Landes- tungen, Ausflugsfahrten und Automa- verkehrsminister Herrmann den Bund tenschulungen. Einige Initiativen wur- davon zu überzeugen, dass im Rah- den zur Werbung neuer Teammitglie- men des novellierten Personenbeför- der unternommen, so u. a. eine auf- derungsgesetzes (PBefG) bis zum wendige Pressekampagne. Leider wa- 01.01.2022 im öffentlichen Personen- ren diese Bemühungen bisher nicht verkehr eine vollständige Barrierefrei- von Erfolg gekrönt. heit erreicht werden soll. Somit wird auch der 55-cm-Bahnsteig bei über- wiegender Nutzung mit entsprechen- den Fahrzeugen akzeptiert. Hermann-Hesse-Bahn Die Fahrausweisautomaten zeigen sich in einem neuen Design, was Die für Ende 2018 geplante Inbetrieb- sich nach kurzer Eingewöhnung als nahme verschiebt sich auf 2020. Zur recht vorteilhaft erweist. Das inzwi- ungestörten Fledermauspopulation in schen über zweijährige Bemühen zur den Tunneln wurde eine alte Idee er- Beseitigung eklatanter Falschprogram- neut ausgegraben. Man plant einen mierungen haben wir infolge stur- Tunnel im Tunnel und glaubt so die Fle- er Ignoranz der entsprechenden DB- dermausansiedlung von dem geplan- Stelle inzwischen eingestellt. So wer- ten Bahnverkehr zu trennen. Hierzu den auch zukünftig Fahrgäste mit un- laufen umfangreiche Untersuchungen. gültigen Fahrausweisen zu ihrem Ziel Außerdem betreibt die Region Stutt- reisen und bei Kontrollen als Schwarz- gart inzwischen Überlegungen, nun fahrer definiert werden. doch den uralten und damals abge- lehnten PRO BAHN-Vorschlag einer Durchbindung der S-Bahn über Weil Die letzten Restarbeiten am Pforz- der Stadt bis nach Calw zu verfol- heimer Hauptbahnhof wurden erle- gen. Letzteres würde die Inbetriebnah- digt, die 55-cm-Bahnsteige erhielten me der Hermann-Hesse-Bahn auf den eine neue Möblierung. Der Umbau Nimmerleinstag verschieben bzw. gar des Mühlacker Bahnhofs soll im Laufe verunmöglichen, was nach wie vor von 2018 abgeschlossen sein. einigen Leuten gewünscht ist.

25 Jahresberichte der Regionalverbände

Lokale Agenda Nordschwarzwald unterstützt wird. Der Niefern-Öschelbronn, Fahrgastbeirat konnte eine Linienän- Arbeitskreis Umwelt und derung durchsetzen, welche ein inzwi- Verkehr schen abgehängtes Wohngebiet wie- der anschloss. Zum Fahrplanwechsel Der seit 2001 bestehende Arbeitskreis Dezember 2017 erfolgten auf Betrei- wird sich in diesen Tagen auflösen. Die ben des RVS noch einige Linienum- Gruppe ist inzwischen auf 5 Köpfe ab- stellungen, welche vom FGB für gut geschmolzen, Neueinsteiger sind nicht geheißen wurden. zu finden. Der Autor dieser Zeilen un- Abgesehen von externen Beeinflus- tersuchte im letzten halben Jahr die sungen läuft der Busbetrieb recht sta- 45 Haltestellen in der Doppelgemeinde bil. Probleme bereitet nach wie vor das auf ihre Eignung zum Umbau auf „Kas- externe Digitale Fahrgastinformations- seler Hochbord“. Bis 2022 soll der ÖV System. barrierefrei ausgestaltet sein. Die Ge- meindeverwaltung bedankte sich für die umfangreiche und detaillierte Ar- Verkehrsverbund beit. Inzwischen ist die erste Hoch- Pforzheim-Enzkreis bordhaltestelle fertig gestellt. Wir freuen uns über die am 29. Sep- tember im Bahnhof Mühlacker instal- lierte Mobilitätszentrale. Gleiches war für Pforzheim geplant, konnte dort je- doch aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden. Die seit zwei Jahren nicht nur von PRO BAHN monierten hohen Tages- Ticketpreise werden ab 1. Februar 2018 drastisch gesenkt. So reduziert sich der Preis für zwei Personen auf nahezu die Hälfte. Andere Angebote erfuhren maßvolle Preiserhöhungen, teils jedoch auch Preisreduzierungen. Stadtverkehr Pforzheim und Diese für einen großen Teil der Fahr- Fahrgastbeirat gäste günstigeren Konditionen sind unbedingt notwendig, um den in den Der neue Betreiber Regionalverkehr letzten Jahren erfolgten Fahrgastver- Südwest (RVS) des Pforzheimer Stadt- lust entgegen zu wirken. Im grenzüber- verkehrs fordert vom Fahrgastbei- schreitenden Busverkehr zum Stutt- rat (FGB) ein im Vergleich zu frü- garter Verkehrsverbund wurden zum her strammeres und koordinierte- letzten Fahrplanwechsel einige spür- res Arbeiten, was von PRO BAHN- bare Verbesserungen eingeführt.

26 Regionalgruppe Main-Tauber

Sonstiges der Fahrgäste werden benannt und der Finger in die Wunde gelegt. Wie immer fielen hier etliche Anfra- Erste spürbare Erfolge wurden im gen zu Tarif und Fahrplan an. Einige Bereich der Anschlusssicherung er- Pressearbeit war zu leisten. Auf Ver- zielt, die bei eingleisigen Strecken anlassung von Lothar Faas durfte Die- wie denen der Westfrankenbahn na- ter Zaudtke bei der Seniorengruppe türlich immer ein heikles Thema ist, der Transnet einen Vortrag über die da sich Verspätungen fast zwangsläu- Hermann-Hesse-Bahn halten. Eben- fig auch auf die Gegenrichtung über- falls von L. Faas organisiert, erhielten tragen. Dennoch konnten Spielräu- wir von dem Schienenbetreiber Abellio me ausgemacht und das zuvor stren- eine Einladung nach Mannheim. Der ge „Wir-warten-nicht“-Regime aufge- Betrieb stellte sich erstmalig in Baden weicht werden, ohne dass der gesam- Württemberg vor. L. Faas startete be- te Betrieb ins Chaos gestürzt wur- reits im Herbst 2017 mit Aktivitäten für de. Gerade die wichtige Umsteige- den in diesem Jahr geplanten Landes- beziehung Frankfurt–Aschaffenburg– verbandstag. Wertheim(–Crailsheim) konnte be- Dieter Zaudtke trächtlich stabilisiert werden, ebenso die knappen Anschlüsse im Bahnhof Lauda, was bei einem 2-Stunden-Takt Regionalgruppe Main-Tauber gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Im Jahr 2017 spielten sich die PRO- Zur langen Liste der Aktivitäten BAHN-Aktivitäten überwiegend im zählen auch ein Infostand beim Tag Rahmen des 2016 gegründeten Fahr- der Offenen Tür der Westfranken- gastbeirats der Westfrankenbahn ab, bahn mit einer Postkartenaktion für der sich als äußerst agil und schlag- den Stundentakt auf der Main-Tauber- kräftig erwiesen hat. Bahn, die Teilnahme an der feierlichen Die Entwicklung des Fahrgastbeirats Unterzeichnung des Verkehrsvertrags mag selbst Optimisten überrascht ha- für die Westfrankenbahn, ein Besuch ben, denn inzwischen kümmert sich in Mühldorf (Oberbayern) zum Erfah- dieses Gremium um praktisch alle rungsaustausch mit dem Kundenbei- fahrgastrelevanten Themen rund um rat der Südostbayernbahn, zahlreiche die Westfrankenbahn und – soweit Termine mit Abgeordneten und eine Gremiumsmitglieder persönlich betrof- Vorsprache beim Kreisausschuss Mil- fen sind – auch darüber hinaus. Das tenberg. bemerkenswerte Engagement hat sei- Eine zentrale Herausforderung be- ne Ursache darin, dass die Beteiligten steht darin, den vorgesehenen Fahr- ein ernsthaftes Interesse an Verbesse- plan ab Dezember 2019 für die Main- rungen haben, da diese ihren Alltag er- Tauber-Bahn im Sinne der Fahrgäste leichtern (könnten). Die Sitzungen lau- zu beeinflussen. Der Fahrgastbeirat ist fen effizient ab, die zentralen Probleme mit dem offiziellen Entwurf alles ande-

27 Jahresberichte der Regionalverbände re als einverstanden und setzt sich da- der aus dem Bereich der Tauberbahn für ein, dass es deutliche Nachbesse- und keine von der Hohenlohebahn hat, rungen geben wird. ist er hier auf Zuarbeit angewiesen. Es Die Rolle von PRO BAHN (vertre- fehlt noch an einer Idee, wie diese Ge- ten durch Matthias Beß) besteht darin, genden besser eingebunden werden an den Sitzungen teilzunehmen, ver- können. einzelt auch andere Termine wahrzu- Jeder kann sich mit seinen Anlie- nehmen, die Themen mit auszuwählen gen an den Fahrgastbeirat wenden, und zuzuarbeiten, z. B. durch Beschaf- so auch im Internet über das Forum fung und Aufbereitung von Informatio- http://fgb-wfb.xobor.de. nen. Da der Fahrgastbeirat kaum Mitglie- Matthias Beß

28 Bitte vormerken: Am 23.06.2018 findet in Bad Wildbad der Landesverbandstag statt. Als Rahmenprogramm gibt es dieses Mal kein Referat zu verkehrspoliti- schen Themen, sondern ein Freizeitprogramm mit Besuch des Baumwipfelpfa- des (barrierefrei).

29 30 Ihre Ansprechpartner in den Regionalverbänden

Regionalverband Region Stuttgart Christian Petersohn, Ödheimer Str. 8, 70437 Stuttgart Tel.: (0711) 847177 oder (0157) 75793602 E-Mail: [email protected]

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Stefan Buhl, Reichenaustr. 49, 78315 Radolfzell Tel.: (07732) 8919466 oder (0170) 3077110 E-Mail: [email protected]

Regionalgruppe Main-Tauber Matthias Beß, Knackenberg 8, 97877 Wertheim Tel.: (09342) 30 69 786 oder(01575) 4189939 E-Mail: [email protected]

Regionalgruppe Hohenlohe Oliver Paul, Alte Straße 2, 74532 Ilshofen-Ruppertshofen Tel.: (07904) 309 E-Mail: [email protected]

Regionalverband Mittlerer Oberrhein Gerhard Stolz, Eckhartstr. 21, 76227 Karlsruhe Tel.: (0721) 494323 E-Mail: [email protected]

Regionalverband Neckar-Alb Marcel Miny, Grehenberglestr. 42, 72818 Trochtelfingen Tel.: (07124) 931775 oder (0160) 91755298 E-Mail: [email protected]

Regionalverband Nordschwarzwald Dieter Zaudtke, Reuchlinstraße 14, 75223 Niefern-Öschelbronn Tel.: (07233) 941999 E-Mail: [email protected]

31 Ihre Ansprechpartner in den Regionalverbänden

Regionalverband Rhein-Neckar Andreas Schöber, Holbeinstr. 14, 68163 Mannheim Tel.: (0621) 411948 E-Mail: [email protected]

Regionalverband Südlicher Oberrhein Fritz Herrenbrück, Keltenring 58, 79199 Kirchzarten. Tel.: (07661) 9084126 E-Mail: [email protected]

Impressum

Herausgeber: PRO BAHN Landesverband Baden-Württemberg Reichenaustr. 49 78315 Radolfzell Tel. (07732) 8919466 oder (0170) 3077110 E-Mail: [email protected] Internet: www.pro-bahn-bw.de

Redaktion und Gestaltung: Stefan Buhl

Titelbild: Christian Petersohn

Stand: 05.02.2018

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