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Neues aus der LVWO – Crisp, Barbarossa und weitere Sorten für Direktvermarkter Grünberger Obstbautage 13.01.2015

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Die Staatliche Lehr-und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg

- „Älteste Weinbauschule Deutschlands“ (Gegründet 1868 als „Königliche Weinbauschule)

- Obstbaukurse seit 1878 Heilbronn - Ausbildung heute: Techniker, Meister, Wirt- schafter, Obstbrenner, Weinerlebnisführer, (jährlich ca. 150 Schüler)

- Versuch: 4 Teilbetriebe (45 ha Weinbau, 30 ha Obstbau)

- Ökologischer Obstbau seit 1988, von Anfang an Bio- betrieb gemäß EU-Bioricht- linie Versuchswesen im Obstbau - Staatliches Obstgut Heuchlingen (30 ha) - Versuchsbereiche Kernobst 15 ha, Beerenobst 3 ha, Steinobst 5 ha, ökolog. Obst- anbau 3 ha, Schalenobst 4 ha - Sortenversuche, Unterlagen, Kulturtechnik - 400 Tonnen Obstlager - Obstverarbeitung, Brennerei- technologie

- Jahresdurchschnitts- temperatur 9,5 °C, Jahresniederschlag 650 mm, lehmige Parabraunerde auf 10 Meter Löß, Bodenzahl 60- 80 Klimadaten Obstversuchsgut Heuchlingen

90 25 80

70 20 C 60 ° 15 50 40 10 30

20 in Temperatur Niederschlag in mmin Niederschlag 5 10 0 0 Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Niederschlag Norm Niederschlag 2014 Temperatur Norm Temperatur 2014

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Neues aus der LVWO - warum Sorten für Direktvermarkter? Grünberger Obstbautage 13.01.2015

Mannheim ➢ Markt vor der Haustüre: 300.000 E (von 10 Mio. Baden- Württembergern leben 6 Heidelberg 150.000 E Mio. in den Bezirken Stuttgart und Karlsruhe) Heilbronn Karlsruhe 120.000 E ➢ Die meisten Betriebe in der 300.000 E Neckarregion sind Direkt- Stuttgart vermarkter im Haupt- oder Pforzheim 600.000 E 120.000 E Zuerwerb Reutlingen 110.000 E ➢ Regionale Sorten genießen hohe Wertschätzung (z.B. Stuttgarter Gaishirtle, Öhringer Blutstreifling,Trollinger….)

➢ Verbraucher erwarten Saisonalität (Frische) und Freiburg 220.000 E damit Qualität Anforderungen an Apfelsorten aus Sicht des Direktvermarkters

Erzeuger Hohe und regelmäßige Erträge Handel Günstige Wuchseigenschaften Gute Lagerfähigkeit Gute Pflanzengesundheit Gutes Nachlagerungsverhalten „Einfach zu erzeugen“ (Shelf life) Unempfindlich für Druck (Transportfähigkeit) Optimale Fruchtgröße Konsument Attraktives Aussehen Äußere Qualität: Ganzjährige Verfügbarkeit in Ansprechende Optik größeren Mengen (optimale Größe und Farbe) Frei von Rückständen Frei von Beschädigungen Regionalität Innere Qualität : Knackig, saftig, Saisonalität gutes Zucker-/Säure-Verhältnis, bester Geschmack, gesund, frei von Rückständen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Warum beschäftigen wir uns mit frühen Apfelsorten ?

Weinsberger Frühsorte: „Barbarossa“ Warum beschäftigen wir uns mit frühen Apfelsorten ?

Fünf Gründe für den Anbau von Frühsorten:

➢ Der Klimawandel begünstigt frühe Sorten

➢ Frühe Sorten haben höhere Preise

➢ Frühsorten sind umweltschonend (CO2-Fußabdruck)

➢ Frühsorten verursachen keine Lagerkosten

➢ Den Markt für spätere Sorten bereiten Was macht der Klimawandel mit unserem Sortiment?

Abweichung der Mitteltemperatur der Vegetationsperiode (April- September vom langjährigen Mittel der Normalperiode (1961-1990) 3,0 Station Weinsberg 218 m ü.N.N.

2,0

1,0

° C 0,0 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010

-1,0

3 2 -2,0 y = 8E-06x - 0,0011x + 0,0495x - 0,8152 R2 = 0,3418 sign. 0,001 -3,0 Quelle: Dr. Rupp Wie reagieren unsere Kulturen auf den Klimawandel ?

Vollblüte 19-Mai

14-Mai

09-Mai

04-Mai

29-Apr

24-Apr

19-Apr

14-Apr 1962 1972 1982 1992 2002

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Wie reagieren unsere Kulturen auf den Klimawandel ?

Erntebeginn Golden Delicious 31-Okt

21-Okt

11-Okt

01-Okt

21-Sep

11-Sep

01-Sep 1962 1972 1982 1992 2002

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Fazit Klimawandel bei frühreifenden Apfelsorten

➢ Die Blüte hat sich gegenüber den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts um 2 Wochen nach vorne geschoben

➢ Die Reife wurde um zirka 3 Wochen verfrüht

➢ Erntetermine bei Frühsorten Anfang / Mitte Juli sind inzwischen normal (Frühgebiete begünstigt)

➢ Das Blütenfrostrisiko steigt

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Preisentwicklung bei frühreifenden Apfelsorten 2013

Datum Frühsorten Deutsche Großmärkte 17.7. 97,- - Durchschnittspreise (Frankfurt, Hamburg, 24.7. 98,- 265,- (D) Köln, München, Berlin), 193,- Gravensteiner (I) in €/dt, KI. I, netto 31.7. 96,- 167,- Lodi (D) 191,- Gravensteiner (I) Quelle: 157,- (F) Wöchentliche Marktbe- 165,- Klarapfel richte der LEL Schwäb. 7.8. 94,- 152,- Lodi (D) Gmünd 182,- Gravensteiner (I) 152,- Delbarestivale (F) Fazit: 14.8. 91,- 141,- Lodi (D) 80% höhere Preise 153,- Delbarestivale (D) gg. Jonagold 21.8. 92,- 130,- Lodi (D) Extremer Preisver- 163,- Delbarestivale (D) fall in kurzer Zeit 180,- (D) (50%)

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Preisentwicklung bei frühreifenden Apfelsorten 2012

Datum Jonagold Frühsorten Deutsche Großmärkte 18.7. 77,- - Durchschnittspreise 25.7. 78,- 110,- Lodi (D) (Frankfurt, Hamburg, 145,- Delbarestivale (F) Köln, München, Berlin), 75,- Klarapfel (D) in €/dt, KI. I, netto 1.8. 80,- 110,- Lodi (D) Quelle: 154,- Delbarestivale (D) Wöchentliche Marktbe- 70,- Klarapfel (D) richte der LEL Schwäb. 151,- Summerred (D) Gmünd 8.8. 79,- 160,- (D) 148,- Delbarestivale (D) 148,- Summerred (D) Fazit: 70% höhere Preise 15.8. 79,- 75,- Lodi gg. Jonagold 157,- Alkmene (D) Preisverfall in 139,- Delbarestivale (D) kurzer Zeit (32%) 153,- Elstar (D)

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Preisentwicklung bei frühreifenden Apfelsorten 2011

Datum Jonagold Frühsorten Deutsche Großmärkte 6.7. 79,- 157,- Lodi Durchschnittspreise (Frankfurt, Hamburg, 13.7. 89,- 147,- Lodi (D) Köln, München, Berlin), 140,- Klarapfel (D) in €/dt, KI. I, netto 153,- Summerred (D) 20.7. 87,- 141,- Lodi (D) Quelle: 141,- Summerred (D) Wöchentliche Marktbe- 130,- Delbarestivale (D) richte der LEL Schwäb. 27.7. 80,- 130,- Lodi (D) Gmünd 135,- Delbarestivale (D) 130,- Summered (D) Fazit: 3.8. 81,- 130,- Lodi (D) 60% höhere Preise 138,- Delbarestivale (D) gg. Jonagold 125,- Alkmene (D) Preisverfall nur 125,- Summerred (D) 11% (Frostjahr) 152,- Elstar (D)

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Fazit Preisentwicklung bei frühreifenden Apfelsorten

Gegenüber Standardlagersorten Spanne für Mindererträge, haben frühreifende Sorten einen kleinere Früchte, höherer Erlösvorteil von 60-80% durch Pflückaufwand höhere Preise

Das Zeitfenster beträgt aber nur 4-5 Wochen Je früher die Sorte desto lukrativer Innerhalb dieser Zeit verfallen die Preise rasch

Interessant nur für Direktvermarkter Rasche Vermarktung / Wochenmarktbeschicker / erforderlich Spezialgeschäfte

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg CO2-Fußabdruck bei Apfelsorten im Kommen ?

Der CO2-Fußabdruck ist ein Maß für die Treibhausgas- Emissionen, die mit einer Ware bzw. Dienstleistung verbunden sind Quelle: Dr. Müller Lindenlauf, Institut für Energie und Umweltforschung 2012 Quelle: Dr. Müller Lindenlauf, Institut für Energie und Umweltforschung 2012 Quelle: Dr. Müller Lindenlauf, Institut für Energie und Umweltforschung 2012 Welche Frühapfelsorten gibt es derzeit im Handel? - Die magischen 5 Wochen bis Elstar -

Sorte / Monat Juli August Reifewoche 2 3 4 1 2 3 4 Juno Jaspis Piros Diana Nela Collina Allegro Arkcharm Deljonca Delbarestivale Sansa Rubinola Elstar Juno Vorteile Nachteile Sehr frühe Reife Fade im Geschmack (3 - 4 Wochen vor Delbarestivale) frosttolerant Wird sehr rasch weich und musig, Kein Shelflife Sehr gesunde Bäume Sehr starker vorzeitiger (Discovery-Kreuzung) Fruchtfall = polygene Schorfresistenz Trägt büschelweise und lässt sich schlecht ausdünnen (Zweige brechen) Sehr dicke Fruchtschale Ungleiche Reife

Gesamturteil: Keine Empfehlung Piros Vorteile Nachteile Frühe Reife Stark krebsanfällig (3 Wochen vor Delbar.) Guter Geschmack Stark verkahlender Wuchs Gute Erträge Etwas Vorerntefruchtfall

Relativ gute Stark beduftete Früchte, Lagerfähigkeit, gutes optisch mäßig Shelf Life

druckempfindlich Keine Schorfresistenz

Gesamturteil: Nur noch bedingte Empfehlung Discovery Vorteile Nachteile Frühe Reife Sehr kleinfrüchtig (2 Wochen vor Delbar.) Wenig Risse in der Steilgrube, druckempfindlich Berostung Guter Geschmack Geringe Erträge Schorftolerant bzw. polygen resistent

Gesamturteil: Nur bedingt empfehlenswert Nela Vorteile Nachteile Frühe Reife Zu kleine Früchte (87g) (2 Wochen vor Delbar.) Guter, regelmäßiger Etwas säurebetont Ertrag Guter Geschmack Gutes Shelf Life Schorfresistent (Vf) allgemein robust

Gesamturteil: Nur bedingt empfehlenswert Collina Vorteile Nachteile Frühe Reife Enorm starkes (2 Wochen vor Delbar.) Baumwachstum Guter Geschmack und Stark alternanzanfällig, gute Fruchtgröße benötigt konsequente Fruchtausdünnung Schorfresistent (Vf) Feuerbrand aufgetreten Schöne Optik

Gesamturteil: Bedingte Empfehlung Allegro (UEB 3802/6) Vorteile Nachteile Frühe Reife Enorm dicke Schale (2 Wochen vor Delbar.) Schöne Optik, guter Nur geringe aber Gechmack regelmäßige Erträge Sehr gesunde Bäume Noch zu wenige (Discovery-Kreuzung) Erfahrungen = polygene Schorf- resistenz

Gesamturteil: Bedingte Empfehlung Arkcharm Vorteile Nachteile Sehr ertragreich und Nur eine Woche vor ein sehr regelmäßiger Delbarestivale Träger Große Früchte Nur tolerant gg. Schorf, jedoch sehr robust Säurebetont im Geschmack Schnell oxidierend

Gesamturteil: bedingte Empfehlung Deljonca Vorteile Nachteile Guter regelmäßiger Zeitgleich Delbarestivale Ertrag (2. Pflücke) Sehr schöne Optik, Säurebetont im gute Fruchtgröße Geschmack Schorfresistent (Vf), Noch zu wenig sehr gesunde Bäume, Erfahrung kein Resistenzdurch- bruch Gutes Shelf Life Unkomplizierte mittel- stark wachsende Bäume

Gesamturteil: Empfehlung ! Sorte Delbarestivale Herkunft Frankreich, BS Delbard Eltern Stark Jon Grimes x Golden Delicious Blühtermin Früh bis mittelfrüh (22.4.) Wuchs mittelstark, flache Seitenäste, gut verzweigt, reagiert gut auf Regalis Reifezeit 1. Pflücke Anfang August, Heuchlingen 8.8., bis zu 4 Pflücken Ertrag im Vergleich zu Herbst- und Lagersorten gering, cirka 30 % weniger wie Jonagold, Alternanz Frucht mittel groß, hoch gebaut, bis zu 50 % hellrote kurz gestreifte Deck- farbe, Fruchtfleisch hellgelb, geschmacklich die beste Frühsorte Lagerfähig- Etwa vier Wochen, danach sollte sie keit vermarktet sein Krankheiten sehr stark schorfanfällig, stark anfällig für Alternanz Bemerkung beste Frühsorte, hoher Bekannt- heits- und Beliebtheitsgrad Delbarestivale: der Standard im Frühapfelsortiment

Deckfarbenausprägung verschiedener Mutanten von Delbarestivale Anteil in % der jeweiligen Farbklasse 100 2,4 5,3 6,7 90 14,3 14,6 16,7 28,3 80 22 27 70 32,5 60 33,6 25,7 75-100 31,9 50 50-75 29,3 25-50 40 17,1 30 < 25 50,8 20 44,5 39,3 29 28,8 10 0 Standard Celeste Delcorf Ambassy Eversdjik

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale: der Standard im Frühapfelsortiment

Ertragsentwicklung verschiedener Mutanten von Delbarestivale Kilogramm je Baum 70

60 2006 50 2005 40 2004 2003 30 2002 20 2001 2000 10 1999 0 Ambassy Delcorf RSG Celeste Delcorf S

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale: der Standard im Frühapfelsortiment

Fruchtgewicht + Größensortierung verschiedener Mutanten von Delbarestivale Anteil in Prozent der jeweiligen Fruchtgrößenklasse 100 7,6 3,7 5,8 7 90 14,9 18,5 17,7 80 23,7 >90 70 27,5 85-90 60 30,1 34 80-85 50 75-80 40 70-75 30 65-70 20 60-65 10 < 60 0 Ambassy Delcorf RSG Celeste Delcorf S Efg 120 g Efg 125 g Efg 133 g Efg 136 g

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale: der Standard im Frühapfelsortiment

Deckfarbenausprägung verschiedener Mutanten von Delbarestivale Anteil in % der jeweiligen Farbklasse 100 0 4,2 3,7 90 17,2 16,4 16,1 19,8 80 70 24,1 81 - 100 60 61 - 80 50 52,3 73,5 55 41 - 60 40 34,6 21 - 40 30 1 - 20 20 10 0 D. Machiels D. Ambassy D. Sissired D. Apache

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale: Anteil Pflücken am Gesamtertrag

Anteile der Pflücken verschiedener Mutanten Delbarestivale am Ertrag 2012 Kilogramm je Baum 700

600 27 Tage von der ersten bis zur letzten Pflücke ! 500

400 4. Pfl. 3. Pfl. 300 2. Pfl. 200 1. Pfl.

100

0 D. Machiels D. Ambassy D. Sissired D. Apache

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale: der Standard im Frühapfelsortiment

Fruchtgewicht + Größensortierung verschiedener Mutanten von Delbarestivale Anteil in Prozent der jeweiligen Fruchtgrößenklasse 100 3,4 15,1 7,1 90 14,8 15,9 15,3 80 >90 70 85-90 40,4 30,1 60 35,4 33,6 80-85 50 75-80 40 70-75 30 22,2 65-70 20 60-65 10 < 60 0 D. Machiels D. Ambassy D. Sissired D. Apache Efg 138 g Efg 140 g Efg 153 g Efg 145 g

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Delbarestivale Typ Ambassy Delbarestivale Typ Apache Delbarestivale Typ Sissired Frühapfelsorten im Konsumententest Verkostung vom 21.8.2013 , N = 11

Sehr gut 9 8

gut 7 6

mittel 5 4

schlecht 3 2 Extrem schlecht 1

Aussehen Geschmack Reife Kaufen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Frühapfelsorten im Konsumententest Verkostung vom 21.8.2013, N = 11

Sehr gut 9 8

gut 7 6

mittel 5 4

schlecht 3 2 Extrem schlecht 1

Aussehen Geschmack Reife Kaufen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Frühapfelsorten im Konsumententest Verkostung vom 10.9.2013, N = 17

Sehr gut 9 8 gut 7 6 mittel 5 4 schlecht 3 Extrem 2 schlecht 1

Aussehen Geschmack Reife Kaufen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Frühapfelsorten im Konsumententest Verkostung vom 27.7.2012, N = 24

Sehr gut 9

8

gut 7

6

mittel 5

4

schlecht 3

2

Extrem schlecht 1 Piros Collina Summerflame Summercrisp Klarapfel Aussehen Geschmack Reife Kaufen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Frühapfelsorten im Konsumententest Verkostung vom 08.9.2006, Tag der offenen Tür, N = 286

Welche Sorte hat Ihnen am besten geschmeckt?

140

120

100

80

60

40

20

0 Arkcharm Sissired Barbarossa Ambassy

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Apfelsorten im Konsumententest

Welche Sorte hat Ihnen am besten geschmeckt? Tag der offenen Tür A 9, 2009, n= 516 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Gerlinde Elstar Santana Rubinola Break

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Die Apfelsortenzüchtung in Weinsberg

➢ Hat keinen eigentlichen Züchtungsauftrag

➢ Ist nur ein kleines Programm (zirka 500 Sämlinge pro Jahr)

➢ Lebt von der Sortenprüfung (Elternauswahl)

➢ Lebt von der Logistik der Rebenzüchtung der LVWO Weinsberg Welche Zuchtlinien gibt es aus Weinsberg und warum gibt es sie?

1. Sehr frühe Apfelsorten - die Neckarregion ist ein Frühgebiet (1 Woche nach Mittelbaden, 2 Wochen vor dem Bodensee) - hohe Einstandspreise, regionale Direktvermarkter

2. Sehr späte Sorten mit guter Lagerfähigkeit und bester Qualität - Sehr lange Vegetationszeit (Weinbaugebiet) - Es gibt noch keinen Bio-

3. Apfelsorten mit Säulenwuchs und guter Qualität - Sehr viel Hausgarten- und Hobbyanbau in der Region - Das Potential der Säulensorten ist noch nicht ausgereizt, aber es gibt keine Züchter mehr Grundsätzlich: keine Sorte ohne Schorfresistenz / Toleranz

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Ablauf der Sortenzüchtung und Selektionsstufen

Kontrollierte Kreuzung Selektion der Eltersorten in der Muttersorte x Vatersorte fortlaufenden Sortenprüfung

Ernte der Samen +Stratifikation Mindestens 95% Keimrate Aussaat und Keimung Selektion vitaler Sämlinge

Anzucht Im 8-Blatt-Stadium Selektion der Sämlinge auf Schorf (Vf+VA) und Mehltau

Veredlung auf M9 (2 Bäume) Selektion auf Fruchtqualität, 4-jährige Prüfung im Mutterbeet Wuchs, allgemeine Robustheit

Aufnahme in Prüfstufe 1 Selektion im Vergleich zu aktuellen Neuzüchtungen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Weinsberger Sortenzüchtung – kontrollierte Kreuzung Weinsberger Sortenzüchtung – Entkernen und Stratifizieren Weinsberger Sortenzüchtung – die Aussaat im Gewächshaus Weinsberger Sortenzüchtung – Infektion mit verschiedenen Schorfrassen Infektion mit verschiedenen Schorfrassen – Selektion gesunder Pflanzen Anzucht in der Containerbaumschule – adultes Reisermaterial Weinsberger Sortenzüchtung – der Mutterbaumbestand im „Worst Case“ Mutterbaumbestand im „Worst Case“ – gesunde und kranke Pflanzen Mutterbaumbestand im „Worst Case“ – gesunde und kranke Pflanzen Mutterbaumbestand im „Worst Case“ – gesunde und kranke Pflanzen Mutterbaumbestand im „Worst Case“ – gesunde und kranke Pflanzen

Neuzüchtung Crisp Die Weinsberger Sortenzüchtung: Mit den Erzeugern und für die Erzeuger Kreuzungsarbeiten in der Frühsorten-Serie

1. Nela x Delbarestivale = Summerflame (F-ND-5), Break (F-DN-1) = Barbarossa (F-DN-6)

2. Nela x Rebekka (Vf x VA-Resistenz), kein Ergebnis, nur F-NR-7 für die Weiterzüchtung

3. Nela x Piros, = kein Ergebnis

4. F-NR-7 x Delbarestivale = Crisp (F-NRD-45), F-NRD-30 = 6 interessante Klone (Vf+VA, hochertragreich, guter Geschmack)

5. Rückkreuzungen zwischen 1. und 2.

6. Summerflame x Vista Bella

7. Crisp x polygene Resistenzen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Sorte Summercrisp Herkunft LVWO Weinsberg, Deutschland Abstammung (Nela x Rebekka) x Delbarestivale Blühtermin Früh (21.4.) Wuchs Sehr schöner Baumhabitus, mittel- starker Wuchs, gut verzweigt Reifezeit Ende Juli (21.7.), 3 Wochen vor D. Ertrag Mittleres bis hohes Ertragsniveau, regelmäßiger Träger, rascher Ertragsbeginn, kaum Alternanz Frucht Sehr schöne Optik, Früchte klein, rund, attraktiv rot gelb gestreift, Fruchtfleisch gelb, fest, knackig und saftig, sehr hoher Vitamin C Gehalt, keine Oxidation, sehr guter Geschmack Lagerfähig- für eine Frühsorte gut lagerfähig, keit gutes Shelflife Krankheiten PIWI-Sorte (auf -Basis) gg. Schorf, kaum Mehltau , vitales grünes Blattwerk Bemerkung Hervorragende Frühsorte für die Direktvermarktung , Bioanbau und den Hausgarten Sorte Summerbreak Herkunft LVWO Weinsberg, Deutschland Abstammung Nela x Delbarestivale Blühtermin Früh (19.4.) Wuchs Mittelstark bis stark wachsend, gut verzweigt, lange Seitentriebe Reifezeit Anfang August (11.8.), zeitgleich D. Ertrag hohes Ertragsniveau, regelmäßig, rascher Ertragsbeginn Frucht Sehr schöne Optik, Früchte mittel- groß, rund bis leicht hochgebaut, attraktiv rot gelb gestreift, Frucht- fleisch gelb, fest, knackig, saftig, hervorragender Geschmack mit erfrischender Säure Lagerfähig- gutes Shelflife, mindestens 4 keit Wochen im Kühllager Krankheiten Schorfresistent (Vf), gelegentlich Mehltau sehr robuste und gesunde Sorte, intensiv grünes Blattwerk Bemerkung Frühsorte mit säurebetontem, aber gutem Geschmack für Bioanbau, Direktvermarkter oder Hausgarten Sorte Barbarossa Herkunft LVWO Weinsberg, Deutschland Abstammung Nela x Delbarestivale Blühtermin Früh (19.4.) Wuchs Mittelstark bis stark wachsend, gut verzweigt, lange dicke Seitentriebe Reifezeit Anfang August (11.8.), zeitgleich Delbarestivale, aber nur 2 Pflücken Ertrag Guter und regelmäßiger Träger Frucht Sehr schöne Optik, Früchte mittelgroß, rund bis leicht hochgebaut, attraktiv flächig rotgelb, Frucht-fleisch gelb, feinzellig, knackig, saftig, hervorragender Geschmack mit zitroniger Säure Lagerfähig- gutes Shelflife, lagerfähig analog keit Delbarestivale Krankheiten Keine Schorfresistenz aber hohe Toleranz, vitales grünes Blattwerk Bemerkung Frühe Herbstsorte mit sehr gutem Geschmack für Bioanbau, Direkt- vermarkter oder Hausgarten Vergleich zwischen Delbarestivale und Barbarossa

Ertrag Deckfarbenausprägung In kg je Baum Anteil in Prozent Farbklasse 40 100 3,7 90 35 19,8 80 24,1 30 6. Jahr 70 81 - 100 25 5. Jahr 60 25,5 61 - 80 20 4. Jahr 50 55 41 - 60 3. Jahr 15 40 21 - 40 2. Jahr 30 32,7 10 1 - 20 1. Jahr 20 5 10 0 0 Del. Apache Barbarossa Del. Apache Barbarossa

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Vergleich zwischen Delbarestivale und Barbarossa

Fruchtgewicht und Größen- Anzahl Pflücken und Erntezeit sortierung In Tagen 100 25 90 80 >90 20 70 85-90 60 80-85 50 75-80 15 4. Pflücke 40 70-75 3. Pflücke 30 65-70 10 2. Pflücke 20 60-65 1. Pflücke 10 < 60 5 0 Del. Apache Barbarossa Efg 140 g Efg 130 g 0 Del. Apache Barbarossa

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Resistenzdurchbruch beim Apfelschorf am Neckar

Sorte GoldRush 2013 Resistenzdurchbruch beim Apfelschorf - Kein neues Problem -

Seit vielen Jahren berichten die Züchter und Versuchsansteller in den Arbeitskreisen über Resistenzdurchbruch an ihren Standorten:

➢ 1988 Dr. Krüger, Ahrensburg ➢ 1993 Dr. Lespinasse, Frankreich ➢ 1997 Henk Kemp Wilhelminadorp ➢ 2000 Bundesversuch resistente Sorten (Meck.-Pom., Osnabrück) ➢ 2002, 2006 Obstversuchsgut Heuchlingen ➢ seit 2009 verschiedene Biobetriebe im Raum Heilbronn

Strategie in der Prüfstufe I in Weinsberg: Fungizideinsatz bis Blühende zur Abdeckung der großen Primär- Infektionsperioden

Im Bio-Betriebsteil dasselbe auf der Basis dort zugelassener Produkte

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Resistenzdurchbruch beim Apfelschorf: Die Resistenz aller bedeutenden Re-Sorten beruht auf einem einzigen Gen !

Wildapfelsorte Sektion Sorbomalus

Malus floribunda 821

Monogen dominant Kürzel Vf Welche anderen Resistenzquellen gegen Apfelschorf gibt es? Resistenzquellen von Wildarten und Kultursorten Monogen / oligogen Polygen Apfelschorf floribunda Vf Antonowka (Va, VA) Malus pumila Vr Dülmener Rosenapfel Malus micromalus Vm Malus zumi calocarpa Malus baccata Vb Malus baccata jackii Vbj Malus atrosanguniea Apfelmehltau Alkmene Malus zumi calocarpa Malus robusta persicifolia Malus micromalus Feuerbrand Malus robusta Malus fusca Malus prinifolia Quelle: abgewandelt nach Fischer 1997

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg VINQUEST (Europaweites Programm zum Schorfrassenmonitoring)

Monitoring: Andrea Patocchi, Schweiz

Rassenzeiger: Vincent Bus, Neuseeland

Kanada

USA

Chile Südafrika Neuseeland Indien VINQUEST: Ergebnisse von 34 Standorten aus 9 Ländern

7 Schorfbefall an den Zeigerpflanzen Mittelwert aus allen Standorten in Europa 6

Zahlreiche 5 Stellen (25%) Malus Micromalus 4 Malus Antonowka Sofort 3 Floribunda sichtbar 821 Malus Malus baccata pumila Wenige 2 Stellen

Keine 1 Symptome

0

www.vinquest.ch Ergebnisse Gewächshausinfektion Frühjahr 2014, jeweils 3 Bäume

Schorfrassenmonitoring anhand von Zeigerpflanzen Nr. Sortenname Gen-Bez. Schadbild Bemerkungen alt Gewächshaus Allura Vf frei Sirius Vf frei Aestivus Va + Vf frei Deljonca Vf frei Barbarossa Keine R. frei GoldRush Vf 1 befallen, 2 frei Abwehrreaktion Mars Vf Frei UEB 648/1 Vf Frei Abwehrreaktion F-NRD-26 Keine R. frei Sehr vital UEB 3838/3 polygen frei Sehr vital Admiral polygen frei Sehr vital

www.vinquest.ch Ergebnisse Gewächshausinfektion Frühjahr 2014, jeweils 3 Bäume

Schorfrassenmonitoring anhand von Zeigerpflanzen Nr. Sortenname Gen-Bez. Schadbild Bemerkungen alt Gewächshaus Galiwa Vf + pg frei Starke Chlorose Vf 100% Befall Vf frei Abwehrreaktion ! Break Vf 1 Befall, 2 frei Abwehrreaktion Crisp Va + Vf frei Sehr vital UEB 406/1 Vf 1 Befall, 2 frei Nekrosen, Abweh. CPRO 037 Vf frei Natyra Vf frei Gesundes Laub UEB-I 10/2 Vf frei Abwehrreaktion Lucy Vf frei Chlorose, Abweh. Karneval Vf frei Chlorose UEB-I 817/3 Vf frei

www.vinquest.ch Pyramidisierung der Va- und Vf- Resistenz am Beispiel der Weinsberger Neuzüchtung „Crisp“

Züchtungsziele: - Frühsorte mit Reife vor Delbarestivale - sehr guter Geschmack - kombinierte Resistenz / Pilzwiderstandsfähigkeit

1997 2004 2014

Nela Vf-Resistenz Früh, guter Geschmack F-NR-7 Va+Vf-Resistenz Rebekka Früh, ertragreich Crisp Va-Resistenz Va+Vf-Resistenz Frühsorte Delbarestivale Früh, bester Geschmack schorfanfällig

mittelfrüh, bester Geschmack Pyramidisierung der Va- und Vf- Resistenz am Beispiel der Weinsberger Neuzüchtung „Crisp“

Sorte Genetische Marker und angezeigte Genquellen Resistenznachweis CHVF1A2 CHVF1A1 CH02c02a per Genanalyse Vf-Nachweis Va-Nachweis Vr-Nachweis (=Vf?) JKI JKI , KOB KOB Antonovka (Va) 176 139 177 M. Floribunda (Vf) 159 127 153 Angold 174 139 177 Nela 159 153 Delbarestivale 127 175 Break 159 153 Crisp 174 139 153 B-GT-30 x A 159 139 F-NRD-26 141

Genanalysen von JKI (Julius-Kühn-Institut Dresden-Pillnotz,) und KOB (Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee)

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Welche Frühapfelsorten gibt es derzeit im Handel? - Die magischen 5 Wochen bis Elstar -

Sorte / Monat Juli August Reifewoche 2 3 4 1 2 3 4 Juno Jaspis Piros Diana Discovery bedingt Nela bedingt Collina bedingt Allegro bedingt Arkcharm bedingt Deljonca Gut ! Delbarestivale Sehr gut Sansa Rubinola Gut Elstar Welche Frühapfelsorten gibt es derzeit im Handel? - Die magischen 5 Wochen bis Elstar -

Sorte / Monat Juli August Reifewoche 2 3 4 1 2 3 4 ?? Summercrisp Neu ! Discovery bedingt Nela bedingt Collina bedingt Allegro bedingt Arkcharm bedingt Deljonca Gut ! Delbarestivale Sehr gut Barbarossa Neu ! Summerbreak Neu ! Rubinola Gut Elstar Fazit Frühapfelsorten:

➢ Es gibt einige Sorten auf dem Markt, nach eingehender Prüfung sind aber nur wenige markttauglich

➢ im Reifesegment „Delbarestivale“ gibt es interessante Alternativen (Deljonca, Barbarossa, Summerbreak, ST?)

➢ Im ganz frühen Reifesegment gibt es kaum markttaugliche Sorten (außer Summercrisp)

➢ Das Frühapfelsortiment ist aufgrund seiner Preisstruktur für den Anbau hochinteressant, fordert aber auch eine adäquate Vermarktung

Direktvermarktung „SfD Sorten für Direktvermarkter“ Herbert Knuppen

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Ernteverlauf Apfelsortiment Direktvermarktung (Ab-Hof / Wochenmarkt)

Sorte / Monat Juli August September Oktober Reifewoche 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 Crisp Barbarossa Delbarestivale Santana Elstar Wellant Rubinette Jonagold Boskoop Golden Delicious Mairac Braeburn Sorte Santana Herkunft Wageningen, Niederlande Abstammung Elstar x Priscilla Blühtermin mittel bis spät Wuchs sehr stark, wenige breitausladende Seitenäste, steiler Astabgang, Formierung nötig Reifezeit zeitgleich Elstar, E8-A9 (2.9.) Ertrag mittel, langsamer Ertragsbeginn, regelmäßig, keine Alternanz Frucht mittel bis groß, EFG 185, leicht hochgebaut, karminrot, leicht streifig, kaum Berostung, fein- zellig, saftig, guter Geschmack, ähnlich Elstar Lagerfähig- ähnlich Elstar, im Kühllager bis keit Januar Krankheiten schorfresistent (Vf), mittel anfällig für Mehltau, insgesamt sehr robust Bemerkung gute Verträglichkeit gegenüber Hitze und Trockenheit, Apfel für Allergiker ! Sorte Wellant Herkunft Plant Research International Wageningen, Niederlande Abstammung CPRO-Nummer x Elise (= Septer x Cox Orange) Blühtermin spät, Blühbeginn Heuchlingen 1.5. Wuchs mittelstark, leichte Tendenz zur Verkahlung Reifezeit Mitte September, ca. 1 Woche nach Elstar Ertrag Ertrag mittel, rascher Ertrags- beginn, regelmäßig Frucht Früchte mittelgroß bis groß, Aus- sehen ähnlich roter Boskoop, Be- rostung in Kelch- und Stielgrube, Schale leicht wachsig, das Geschmackserlebnis !! Lagerfähig- Gutes Shelf Life, Probleme mit keit Stippe und Mineralstoffhaushalt Krankheiten anfällig für Schorf Bemerkung Fresh Forward, The Fruit Firm, Wageningen, BS van Diepen, Direktvermarkterapfel ! Ertragsverhalten neuer Apfelsorten

Ertragsentwicklung neuer Apfelsorten, Prüfstufe-II-Versuch Kilogramm je Baum 120 100 80 2012 60 2011 2010 40 2009 20 2008 0 2007 2006

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Sortierergebnisse zu neuen Apfelsorten

Fruchtgewicht, Packout in 70-85 mm und Größensortierung neuer Apfelsorten Anteil in Prozent der jeweiligen Fruchtgrößenklasse

144 142 219 166 189 192 232 206 139 188 EfG in g

69 70 60 83 84 71 58 73 59 75 Packout % 100 90 80 >90 70 60 85-90 50 80-85 40 75-80 30 70-75 20 65-70 10 0 60-65 < 60

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Deckfarbenausprägung neuer Apfelsorten im Vergleich

Deckfarbenausprägung von neuen Apfelsorten 2006 - 2012 Anteil in % der jeweiligen Farbklasse 100 0 90 80 36 30,1 36,3 51,8 57,9 70 65,7 59,4 62,9 61,1 60 50 81-100 36 45,2 38,6 40 61-80 32,5 30 32 27,5 20,9 26,9 26,3 41-60 20 19,9 16,4 19,7 10,3 21-40 10 13,7 10 7,5 0 Jan 20

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Berostungstendenz neuer Apfelsrten Berostung von neuen Apfelsorten Anteil in % der jeweiligen Berostungsklasse 100 90 80 70 60 50 s. stark 40 stark 30 mittel 20 10 gering 0 fehlend

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Wertgebende Inhaltsstoffe neuer Apfelsrten

Sorte Festig- Zucker- Stärke- Streif- Gesamt- Zucker-/ Vitamin keit Gehalt Wert index säure Säure- C Gehalt Kg/qcm % Brix 1 - 10 g je L Verhältnis mg je L Diwa 8,1 12,9 3,6 0,17 8,9 14,5 11,3 Redboy 7,8 12,9 5,8 0,1 9,6 13,4 11 Wellant 7,6 13,9 5,5 0,1 10,4 13,4 3,5 P. Evelina 8,2 14,7 4,8 0,12 9,5 15,5 12,5 8,1 13 4,9 0,13 9,5 13,7 25,5 Mairac 9,3 13,4 4 0,17 12 11,2 23,8 Greenstar 8,7 13,7 5,8 0,11 7,1 19,3 153,8 Autento 10,8 13 4,2 0,2 9,2 14,1 3,5 R. Rosso 7 15,4 7,2 0,06 9,3 16,6 2,3 8,6 13,4 5,2 0,12 6 22,3 26,3

Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Dr. F. Rueß für Wein- und Obstbau Weinsberg Sorte Mairac (La Flamboyante) Herkunft Schweiz, Changins-Fougeres, Vermarktung über VariCom Abstammung Gala x Maigold Blühtermin mittelfrüh, Blühbeginn Heuchlingen 29.4. Wuchs mittelstark bis stark, Apikal- dominanz Reifezeit Ende September, einige Tage nach Golden Delicious Ertrag Ertragshöhe bisher mittel, rascher Ertragsbeginn Frucht Früchte mittelgroß, kugelig, Grund- farbe grüngelb, zu 3/4 flächiges orangerot bis braun rot, hohe Festigkeit, sehr bissfest, knackig Lagerfähig- sehr gut lagerfähig, im CA bis Juni, keit relativ kälteempfindlich, ULO 3°C, CO2 unter 1,5% Krankheiten mittel anfällig für Schorf + Mehltau, Vorsicht Sonnenbrand ! Bemerkung Alternative zu Braeburn im Zeitraum März/April, etwas säurebetonter

Sorte Sapora Herkunft Deutschland, Ahrweiler, G. Baab Abstammung Rubinette x Fuji Blühtermin Mittelspät (25.4.), anfällig für Blütenfrost (2011) Wuchs Stark, gut verzweigt, deutlich verkahlend, M27 empfehlenswert Reifezeit Mitte Oktober (14.10.) Ertrag Mittel, regelmäßig, trägt büschel- förmig am Triebende, Handaus- dünnung erforderlich Frucht Mittel bis groß (EFG 172 g), kugelig mittelbauchig, Grundfarbe trüb- grün / trübgelb, Deckfarbe ver- waschen rot, Optik mäßig, Frucht- fleisch intensiv gelb, saftig, exzellenter Geschmack ! Lagerfähig- wird rasch weich, der gute Ge- keit schmack bleibt zwar erhalten, das weiche Fruchtfleisch trübt jedoch den Eindruck, SmartFresh! Krankheiten Mittel anfällig für Blatt- und Fruchtschorf, etwas Mehlatu Bemerkung Geschmacklich eine tolle Sorte Neues aus der LVWO – Crisp, Barbarossa und weitere Sorten für Direktvermarkter Grünberger Obstbautage 13.01.2015

„Barbarossa“

Danke für die Aufmerksamkeit !