APFELSORTEN FÜR DIREKTVERMARKTER LVWO Weinsberg

Über die Jahre hinweg zeigte sich, dass auch bei günstigen Ausgangsvoraussetzungen in der Direktvermarktung andere Erfolgsfakto- ren gelten als in der genossenschaftlich orga- Apfelsorten für Direktvermarkter nisierten Erzeugervermarktung. von Dr. Franz Rueß  Eigenständige Leistung: Der Kon- sument erwartet, dass das Produkt auf dem Betrieb erzeugt wurde und Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für marktung. Heute liegt der Direktvermark- so wenig Ware wie möglich zuge- Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) liegt tungsanteil des angegliederten Staatlichen kauft wird. in Baden-Württemberg in der Obstregion Obstversuchsgutes in Heuchlingen bei obst-  Individualität: gefragt sind neben „Mittlerer Neckar“ bei Heilbronn. Neben dem baulichen Erzeugnissen bei 90 Prozent. dem breiten Sortiment spezielle Er- Hauptaufgabenbereich der schulischen Wei- zeugnisse, die es nur auf diesem terbildung im Obst- und Weinbau (Ausbil- Der Verkauf der Produkte erfolgt an zwei Betrieb gibt (z.B. Beerenobst), di- dung zum Obstbaumeister, Staatlich geprüf- Wochentagen ab Hof als baumfallende Ware rektvermarktende Betriebe müssen ter Wirtschafter für Obstbau, Fachkraft für aus der Großkiste. Seit kurzer Zeit vermark- sich voneinander unterscheiden! Brennereiwesen, Brennermeister, analoge tet das Staatliche Obstversuchsgut Heuchlin- Wenn alle dasselbe Angebot haben Ausbildungsgänge im Weinbau) betreibt die gen auch über einen Verkaufsautomaten ermüdet das den Kunden und LVWO obst- und weinbauliche Versuchsflä- rund um die Uhr (www.lvwo-weinsberg.de). drückt den Preis. chen für den praxisorientierten Anbau. Das Obstsortiment umfasst alle in Baden-  Besondere Frische und außerge- Württemberg anbaufähigen Obstarten wöhnlicher Kundenservice: Quali- Während im Weinbau aufgrund der keller- (Kern-, Stein- und Beerenobst), die auch Be- tät statt Quantität, am besten di- wirtschaftlichen Ausbildung der erzeugte standteil des Versuchswesens sind. Die Vo- rekt vom Feld in den Verkauf, Kun- Wein schon immer im angegliederten Staats- raussetzungen für direktvermarktende Be- den schätzen es sehr, wenn sie die weingut direkt verkauft wurde, erfolgte der triebe sind in der mittleren Neckarregion re- Produktion und die Geschehnisse Vertrieb der obstbaulichen Erzeugnisse bis lativ günstig. Der Markt befindet sich quasi auf dem Hof live miterleben kön- vor 10 Jahren zunächst über eine Erzeugerge- vor der Haustüre: Von 10 Millionen Baden- nen nossenschaft. Aufgrund einer Organisations- Württembergern leben 6 Millionen in dem  Regionalität und Saisonalität (Sor- änderung der LVWO Weinsberg im Jahre Dreieck zwischen Stuttgart, Mannheim und ten mit regionaler Bedeutung, typi- 2005 weg von einer rein aus Steuergeldern fi- Karlsruhe. Das Obstversuchsgut Heuchlingen sche Reifezeiten, z.B. jetzt gibt es nanzierten Landesanstalt hin zu einer durch selbst profitiert trotz seiner Solitärlage im wieder frische Kirschen!) eigene Einnahmen gestützten Einrichtung, Außenbereich von der Nähe zu den Industrie-  Direktvermarkter haben Stamm- erfolgte ab diesem Zeitpunkt auch im Obst- städten Neckarsulm und Heilbronn. kunden und diese wollen auch als bau ein langsamer Einstieg in die Direktver- solche betreut werden (mehr Kun- deninformation zu den Produkten, 24-Stunden-Verkaufsautomat des Obstversuchsguts Heuchlingen Produktmängel großzügig ausglei- chen)

Vor diesem Hintergrund sind auch an das Apfelsortiment für Direktver- markter andere Anforderungen zu stellen, als an das Großmarktsorti- ment:

Seitens des Produzenten sollte die Er- zeugung der Früchte möglichst un- kompliziert und zeitsparend erfolgen können. Direktvermarkter verbringen weniger Zeit in der Produktion als ge- nossenschaftlich organisierte Erzeu- ger, da die Arbeitszeit in der Vermark- tung gebunden ist. Pflanzenschutz- maßnahmen werden häufiger subop- timal plaziert, was zu Ertragseinbu- ßen führen kann. Pilzresistente oder robuste Apfelsorten sind daher von Vorteil. Die Erträge von Direktver- marktersorten müssen nicht auf ei- nem Spitzenniveau liegen, sie sollten aber regelmäßig sein. Oft fehlt die Zeit für fruchtausdünnende Maßnah- men, da der Direktvermarkter mit der Ernte anderer Kulturen beschäftigt

APFELSORTEN FÜR DIREKTVERMARKTER LVWO WEINSBERG

ist. Alternanz gefährdete Sor- Ernteverlauf Apfelsortiment für Direktvermarkter (Standort Obstgut Heuchlingen) ten sind daher zu meiden. Gute Apfelsorten für Direkt- vermarkter sollten unkompli- Sorte / Monat Juli August September Oktober ziert in Ihrem Wuchsverhalten Reifewoche 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 sein, da die Betriebsleiter die Summercrisp Baumerziehung und den Schnitt häufig durch wenig Delbarestivale qualifiziertes Personal aus- Barbarossa führen lassen, weil ihnen Santana selbst hierfür die Zeit fehlt. Der Konsument erwartet von Wellant einem Apfel vom Direktver- markter einen sehr guten Ge- schmack. Die Früchte sollten knackig, saftig und keinesfalls Rubinette mehlig sein. Den meisten Zu- spruch finden Sorten mit ei- nem ausgewogenen Verhält- Boskoop nis von Zucker zu Säure. Bei den geschmacklichen Topsor- Mairac, , Sirius ten wie Rubinette, Natyra, Mars, Sinfonia oder auch der neuen Sorte Natyra® liegt das Verhältnis , Sapora bei 15-17 Teilen Zucker zu ei- Braeburn, Mariella nem Teil Säure. Je höher die absoluten Gehalte an Zucker und Säure in dieser Relation sind, umso besser der Ge- und 9,6 g/L Säure. Ein Verhältnis von Konsumenten als zu säuerlich (z.B. Bos- schmack. So z.B. hat die Sorte Rubi- unter 12 zu 1 empfinden die meisten koop), über 30 zu 1 als zu süß (z.B. Gala). nette bis zu 66 Grad Oechsle an Zucker Über Geschmack lässt sich bekanntlich

Sorte Summercrisp Sorte Barbarossa Herkunft LVWO Weinsberg, Deutschland Herkunft LVWO Weinsberg, Deutschland Abstammung (Nela x Rebekka) x Delbarestivale Abstammung Nela x Delbarestivale Blühtermin Früh (21.4.) Blühtermin Früh (19.4.) Wuchs Sehr schöner Baumhabitus, mittel- Wuchs Mittelstark bis stark wachsend, gut starker Wuchs, gut verzweigt verzweigt, lange dicke Seitentriebe Reifezeit Ende Juli (21.7.) Reifezeit Anfang August (11.8.), zeitgleich Delbarestivale, aber nur 2 Pflücken Ertrag Mittleres bis hohes Ertragsniveau, regelmäßiger Träger, rascher Ertrag Guter und regelmäßiger Träger Ertragsbeginn, kaum Alternanz Frucht Sehr schöne Optik, Früchte Frucht Sehr schöne Optik, Früchte klein mittelgroß, rund bis leicht bis mittelgroß, rund, attraktiv rot hochgebaut, attraktiv flächig gelb gestreift, Fruchtfleisch gelb, rotgelb, Frucht-fleisch gelb, fest, knackig und saftig, sehr hoher feinzellig, knackig, saftig, Vitamin C Gehalt, keine Oxidation, hervorragender Geschmack mit sehr guter Geschmack zitroniger Säure Lagerfähig- für eine Frühsorte gut lagerfähig, Lagerfähig- gutes Shelflife, lagerfähig analog keit gutes Shelflife keit Delbarestivale Krankheiten Doppelte Schorfresistenz (VA und Krankheiten Keine Schorfresistenz aber hohe Vf), kaum Mehltau aufgetreten, Toleranz, vitales grünes Blattwerk intensiv grünes Blattwerk Bemerkung Frühe Herbstsorte mit sehr gutem Bemerkung Hervorragende Frühsorte für den Geschmack für Bioanbau, Direkt- Biobstanbau, die Direktvermarkt- vermarkter oder Hausgarten ung oder den Hausgarten

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im Angebot zu haben. Apfelsorten, die Frühsorte Barbarossa reich an Vitaminen (wie z.B. Vitamin C) Frühsorte Summercrisp oder zuckerarm (für Diabetiker) sind, oder ein geringes allergenes Potential haben, sind bei bestimmten Käufer- gruppen sehr gefragt. Diese Sorten gibt es nicht im großen Lebensmitteleinzel- handel, sondern nur beim Direktver- markter. Selbstverständlich erwartet der Konsument auch beim Direktver- markter eine tadellose Optik. Auf dem Wochenmarkt ist die Handelsklassen- Verordnung einzuhalten. Lediglich ab Hof gilt diese Gesetzesvorgabe in Deutschland nicht mehr. Mit entspre- sehr unterschiedlich sind, wählt der La- gut streiten und gerade Direktve- chenden Preisnachlässen ist es hier gerhalter in der Regel Einstellungen, die markterkunden haben ihre individuellen möglich auch geringfügig beschädigte allen Sorten gerecht werden, für ein op- Sortenpräferenzen, die den Vermarkter Ware (kleine Hageldellen, Schorfflecken timales Lagerergebnis aber nicht ideal dazu zwingen ein breites Sortiment an- etc.) an den Kunden zu bringen. sind. Nach der Auslagerung aus der kon- zubauen. Selbstverständlich sollte die Apfelsorten für Direktvermarkter sollten trollierten Atmosphäre werden die Sor- Ware frei von Pflanzenschutzmittelrück- neben der unkomplizierten Erzeugung ten dann zumeist gemeinsam mit ande- ständen sein. Auch wenn der Direktver- gut lagerfähig sein und ein besonders ren Produkten in einem Kühlraum auf- markter im persönlichen Kundenge- gutes „Shelf Life“ haben, worunter man bewahrt, aus welchem der Verkauf fol- spräch diese Problematik gut erläutern die Haltbarkeit nach der Auslagerung gernd bestückt wird. Nicht verkaufte kann, sollte man diesen Themenbereich aus dem CA-/Kühllager versteht. Auf- Ware kommt am Ende des Verkaufsta- nicht überstrapazieren. Dazu ist die grund der Angebotsvielfalt sind Direkt- ges wieder zurück in diesen Raum. Sor- Sachlage in den Bereichen Wirkstoffe, vermarkter häufig gezwungen viele Sor- ten ohne gutes Shelf Life, wie z.B. die Mittelzulassung, Rückstandshöchst- ten (und auch Arten) in einem Lager- Apfelsorte Elstar, werden durch diese mengen, biologische oder integrierte raum gemeinsam einzulagern. Da die Vorgehensweise rasch weich und verlie- Wirtschaftsweise viel zu komplex. Wich- Ansprüche der jeweiligen Sorten an die ren dadurch an Kundenattraktivität. tiger ist es dagegen Sorten mit beson- Lageratmosphäre und die Temperatur Durch den Einsatz des Ethylenblockers deren gesundheitsfördernden Werten

Sorte Santana Sorte Wellant Herkunft Wageningen, Niederlande Herkunft Plant Research International Wageningen, Niederlande Abstammung Elstar x Priscilla Abstammung CPRO-Nummer x Elise (= Septer x Blühtermin mittel bis spät Cox Orange) Wuchs sehr stark, wenige breitausladende Blühtermin spät, Blühbeginn Heuchlingen 1.5. Seitenäste, steiler Astabgang, Wuchs mittelstark, leichte Tendenz zur Formierung nötig Verkahlung Reifezeit zeitgleich Elstar, E8-A9 (2.9.) Reifezeit Mitte September, ca. 1 Woche nach Ertrag mittel, langsamer Ertragsbeginn, Elstar regelmäßig, keine Alternanz Ertrag Ertrag mittel, rascher Ertrags- Frucht mittel bis groß, EFG 185, leicht beginn, regelmäßig hochgebaut, karminrot, leicht Frucht Früchte mittelgroß bis groß, Aus- streifig, kaum Berostung, fein- sehen ähnlich roter Boskoop, Be- zellig, saftig, guter Geschmack, rostung in Kelch- und Stielgrube, ähnlich Elstar Schale leicht wachsig, das Lagerfähig- ähnlich Elstar, im Kühllager bis Geschmackserlebnis !! keit Januar Lagerfähig- Gutes Shelf Life, Probleme mit Stippe und Mineralstoffhaushalt Krankheiten schorfresistent (Vf), mittel anfällig keit für Mehltau, insgesamt sehr robust Krankheiten anfällig für Schorf gute Verträglichkeit gegenüber Bemerkung Bemerkung Fresh Forward, The Fruit Firm, Hitze und Trockenheit, sehr Wageningen, BS van Diepen, geringes allergenes Potential ! Direktvermarkterapfel ! („Allergikerapfel“)

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1-Methylcyclopropen („SmartFresh“) Im sehr frühen Reifebereich gibt es die weswegen das Fruchtfleisch nicht oxi- kann dieser Situation bei diesen Sorten Sorte Summercrisp und zwei Wochen diert. Rasche Verbräunung des Frucht- vorgebeugt werden. Man verliert aber später die Sorte Barbarossa von der fleisches ist vor allem bei Kindern unbe- dabei die Möglichkeit der Nachreife, LVWO Weinsberg. Frühe Apfelsorten liebt, insofern ist die Oxidationsfreiheit was einige Konsumenten negativ be- sind in der Direktvermarktung insofern von Summercrisp ein gutes Verkaufsar- merken. interessant, da sie den Saisonstart dar- gument. Die Sorte ist pilzwiderstandsfä- stellen. Das Attribut „neue hig gegenüber Apfelschorf und hat für Herbstsorte Wellant Ernte“ ist in jeder Anbaukultur eine Frühsorte ein sehr gutes Shelf Life. ein Verkaufsargument. Frühs- Nachteilig sind die relativ kleinen orten locken Kunden an und Früchte (60-70 mm) und der damit ver- bereiten den Markt für die fol- bundene geringe Ertrag. genden Sorten. Interessant für den Direktvermarkter sind die Barbarossa ist eine Kreuzung aus Delba- höheren Preise, die er damit zu restivale und reift zeitgleich mit dieser Saisonbeginn erzielen kann. Standardsorte. Im Gegensatz zu dieser Zudem verursachen Frühsor- hat sie aber einen süß säuerlichen Ge- ten keine Lagerkosten. Frühe schmack, einen wesentlich höheren ro- Apfelsorten müssen auch gar ten Deckfarbenanteil und kann auf- nicht lagerfähig sein, da sie grund dessen in nur zwei Pflücken ge- zum Erntebeginn der qualitativ erntet werden. Für Delbarestivale sind besseren Herbstsorten sowieso am Neckar dagegen bis zu fünf Pflücken verkauft sein sollten. erforderlich. Barbarossa überzeugt In der Tabelle ist ein Apfelsortiment mit ebenfalls durch einen hervorragenden neuen und alten Sorten zusammenge- Das herausragende Merkmal von Sum- Geschmack, sowie eine gute Pflanzen- stellt, das den oben genannten Ge- mercrsip ist der für eine so frühe Sorte gesundheit. Die Fruchtgröße ist analog sichtspunkten einer Direktvermarktung ungewöhnlich gute Geschmack. Die zu Delbarestivale. Auch diese Sorte ist am besten Rechnung trägt und die Sorte ist nicht säurebetont, wie andere robust gegenüber Apfelschorf. größtmögliche Reifespanne umfasst. Frühsorten, sondern ausgeglichen mit Die Erntetermine gelten für die klimati- saftig spritzigem Fruchtfleisch. In Sor- Santana gehört schon zum Herbstap- schen Verhältnisse in der Anbauregion tenverkostungen von Frühäpfeln schnei- felsortiment und ist bereits seit länge- mittlerer Neckar. Im Folgenden sollen det sie meistens als die beste Sorte ab. rem im Anbau. Diese Sorte ist schorfre- nur die Neuzüchtungen angesprochen Der Gehalt an Vitamin C ist sehr hoch, sistent, wobei die Resistenz an einigen werden.

Sorte Sinfonia Sorte Mariella Herkunft Italien, Consorzio Italiano Vivaisti Herkunft Schweiz, ACW Wädenswil Abstammung Pink Lady x Scarlet O‘ Hara Abstammung Maigold x Arlet Blühtermin mittel Blühtermin mittel Wuchs Schwach-mittel, gut verzweigt Wuchs Schwach-mittelstark, gut verzweigt Mitte Oktober, zeitgleich Fuji Reifezeit Anfang Oktober Reifezeit Ertrag Mittel-hoch, regelmäßig, alterniert Ertrag Mittel, regelmäßig, ohne Alternanz, nicht, gut von Hand auszudünnen gut von Hand auszudünnen Frucht Mittelgroß-klein, hochgebaut, Frucht Großfrüchtig (60% in Sortierung behöfte Lentizellen, dunkelrote 70-85 mm, Rest darüber), hochge- Deckfarbe, enorm hartes und baut, attraktiv leuchtend rote festes gelbliches Fruchtfleisch, Deckfarbe, intensiv gelbe Grund- sehr saftig, bissfest, süss mit farbe, nicht berostet, knackig, hart, einem Tick Säure, dicke Schale, saftig, süß, ZSV 23:1 ZSV 19:1 Lagerfähig- Sehr gut lagerfähig, im Kühllager Lagerfähig- Extrem gut lagerfähig, beste Sorte keit bis April, hervorragendes Shelflife keit im Kühllager, hervorragendes Shelflife Kaum anfällig für Schorf, kein Krankheiten Kaum anfällig für Schorf, Mehltau, hitzetolerant, vitales Blatt Krankheiten hitzetolerant, vitales Blattwerk Sehr empfehlenswert für Direkt- Bemerkung Bemerkung Sehr empfehlenswert für Direkt- vermarkter, die das Lager ständig vermarkter, die das Lager ständig aus- und einräumen müssen aus- und einräumen müssen

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2-4 Grad und mit vielen anderen Sorten zusammen lassen sich beide Sorte prob- Herbstsorte Santana lemlos bis in den April hinein lagern und haben immer noch ein gutes Shelf Life. Bei entsprechend optimierter Lagerung unter kontrollierter Atmosphäre er- streckt sich die Lagerfähigkeit bis in die nächste Saison. Für Direktvermarkter, die ihre Lagerräume öfters öffnen und wieder schließen müssen, sind diese Ei- genschaften von großem Vorteil.

Über die in diesem Beitrag beschriebe- nen Sorten hinaus gibt es viele weitere interessante Neuerungen. Für direktver- marktende Betriebe ist es aber sicher- lich nicht sinnvoll ein zu großes Sorti- ment anzubauen, weil es arbeitstech- nisch nicht leistbar ist. Es bietet sich an, zuerst kleinere Testpflanzungen auf dem Betrieb zu machen, um dann nach den Erfahrungen bezüglich Anbau und Verbraucherakzeptanz in größere Be- stände einzusteigen. Für Direktvermark- ter gibt es keine allgemein gültigen Sor- Standorten bereits durchbrochen wur- tem Geschmack und hohen Zuckerge- tenempfehlungen, denn jeder Betriebs- de. halten. Letztere Eigenschaft macht sie leiter muss selbst für seinen Kunden- auch für die Brennerei interessant. stamm und seinen Betrieb entscheiden. Neben dem guten Geschmack ist die herausragende Eigenschaft dieser Sorte Der neue Stern am Horizont der schorf- ihre gute Verträglichkeit für Apfelaller- resistenten Apfelsorten ist sicherlich die giker. Das geringe allergene Potential Sorte Natyra®. Sie ist allerdings unter wurde durch klinische Studien der medi- dieser geschützten zinischen Universität Groningen in den Markenbezeichnung Lagersorte Mariella Niederlanden nachgewiesen. Auf dem dem biologischen An- Obstversuchsgut Heuchlingen über- bau vorbehalten und zeugte die Sorte zudem durch geringe vorerst auch nur in die- Alternanzanfälligkeit, sowie durch die sem Anbausegment er- gute Verträglichkeit im Anbau gegen- hältlich. Vermutlich ab über Hitze und Trockenheit. der kommenden Pflanzsaison wird die Ebenfalls aus den Niederlanden stammt Sorte dem konventio- die Sorte Wellant. Aufgrund seines wirk- nellen Anbau / der Di- lich hervorragenden Geschmacks wird rektvermarktung zur dieser Apfel zu Recht als der „Delika- Verfügung stehen, tessapfel“ bezeichnet. Die Optik der dann allerdings unter Früchte ist allerdings mäßig. Sie ähneln einer anderen Sorten- in ihrem Aussehen der Sorte Roter Bos- bezeichnung. Die Sorte koop und sind stark berostet. Die Er- ähnelt in ihrem Ausse- träge liegen auf einem mittleren Niveau. hen stark der Sorte Problematisch an dieser Sorte ist der Braeburn und besitzt Baumwuchs, der einen Schnitt auf lan- einen ausgezeichneten ges Fruchtholz erfordert. Schwächere Geschmack, sowie eine Unterlagen sind empfehlenswert. gute Langlagerfähig- keit. Wenngleich in Deutschland rein gelb- schalige Sorten schwer zu verkaufen Hervorragende Lagerfähigkeit und sind, da sie beim Konsumenten zu viele excellentes Shelf Life sind auch die At- Assoziationen an we- tribute der Sorten Sinfonia® und Mari- cken, so gibt es doch gute Neuzüchtun- ella. Sinfonia® ist eine Pink Lady-Kreu- gen in diesem Bereich. Sirius ist eine sol- zung und hat von dieser Sorte die at- che Sorte. Sie verfügt über ein sehr gu- traktive Farbe geerbt. Im Sortentes- tes Ertragsvermögen, gepaart mit gu- tungs-Kühllager bei Temperaturen von