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SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 25. 09. 1968 [58] 25. September 1968: Fraktionssitzung AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 102 Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung vom 25. 9. 1968«. Dauer: 16.20–17.15 Uhr. Anwesend: nicht bekannt. Vorsitz: Schmidt. Bundesregierung: Brandt, Wehner. PStS: Jahn. Protokoll: Rechenberg. Datum der Niederschrift: 29. 10. 1968. Sitzungsverlauf: Aussprache über die Regierungserklärung Bundeskanzler Kiesingers vom 25. September 1968. Der Fraktion liegt der Entwurf für eine gemeinsame Entschließung aller Fraktionen vor (vgl. Anlage 1).1 Helmut Schmidt berichtet über die Vorarbeiten zu dem Entschließungsentwurf und über die damit verfolgte Absicht. Zu Ziffer 1: Fritz Sänger schlägt vor, Ziffer 2 Satz 1 in Ziffer 1 zu übernehmen und im übrigen der Ziffer 1 eine positive Wendung zu geben. Nach der Ansicht von Willy Brandt und Kurt Gscheidle können in Ziffer 1 Satz 1 die Worte »der Bundesregierungen« weggelassen werden. Ilse Elsner fragt, ob es nicht in Ziffer 1 Satz 3 heißen müßte: »Sie muß fortgesetzt wer- den.« Zu Ziffer 2: Dem Einwand von Werner Jacobi, anstatt von Rückschlag sollte von der Ignorierung der Friedenspolitik der Bundesregierung durch die Sowjetregierung gesprochen wer- den, hält Willy Brandt entgegen, daß man sich in eine falsche Verteidigungsposition gegenüber dem Gegner brächte, wenn man den Rückschlag leugne. Der Vorschlag von Hans Westphal, darauf hinzuweisen, daß es keine Alternative zur Politik der Bundesregierung gebe, findet keine Zustimmung. Zu Ziffer 3: Harry Liehr hält es für besser, wenn Satz 1 und 2 voneinander getrennt gebracht würden. Helmut Schmidt schlägt vor, in Satz 2 hinter die Worte »Die Sowjetunion versucht« »vergeblich« einzufügen. Zu Ziffer 5: Willy Brandt, Helmut Schmidt und Erhard Eppler erläutern die Überlegungen der Verhandlungskommission bei Abfassung der Ziffer 5. 1 Liegt dem Protokoll bei. Die letztlich von den Koalitionsfraktionen eingebrachte Entschließung, BT STEN. BER. 67, Umdruck 505, S. 10121 f., verurteilte den sowjetischen Einmarsch in die SSR und be- kräftigte den Willen zu einer Friedensordnung in Europa. Die FDP-Fraktion brachte eine eigene Entschließung mit ähnlichem Wortlaut ein, ebd., Umdruck 506, S. 10122 f. Zu den Einzelheiten der Verhandlungen zwischen den drei Fraktionen vgl. auch den Bericht Rasners vor den Unionsfraktio- nen am 26. September 1968, CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION 1966–1969, Dok. 71. Copyright © 2016 KGParl Berlin 1 SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 25. 09. 1968 Zu Ziffer 6, letzter Satz: Helmut Schmidt verweist gegenüber dem Einwand von Helmut Lenders Ziffer 6, letz- ter Satz und Ziffer 7 stünden im Widerspruch, und gegenüber Bedenken von Ludwig Metzger und Fritz Sänger gegen die Fassung von Ziffer 6, letzter Satz auf die Ausfüh- rungen Herbert Wehners vor dem Plenum des Bundestages. Werner Jacobi schlägt vor, Ziffer 6, letzter Satz wie folgt zu fassen: »Dementsprechend kommt die Anerkennung des anderen Teiles Deutschlands als Ausland oder als zweiter souveräner Staat deutscher Nation nicht in Betracht.« Zu Ziffer 8: Gegenüber dem Vorschlag von Kurt Mattick und Harry Liehr, die Zugehörigkeit West-Berlins zum Bund stärker zu betonen, und dem Einwand Franz Neumanns, nicht von einem Teil Berlins zu sprechen, treten Herbert Wehner und Willy Brandt für eine Ergänzung ein, in der das Festhalten am Viermächtestatus für ganz Berlin noch einmal wiederholt wird. Zu Ziffer 9: Nach der Ansicht von Harry Liehr ist Ziffer 9 der Ziffer 14 zuzuordnen. Zu Ziffer 10, letzter Satz: Willi Berkhan meint, es müsse zum Ausdruck gebracht werden, daß es auf das militäri- sche Gleichgewicht, nicht auf die Truppenzahl ankomme. Zu Ziffer 13, letzter Satz: Kurt Mattick schlägt vor, die Worte »eine sowjetische Drohung« in »jede Drohung« zu ändern. Zu Ziffer 15: Willy Brandt und Gerhard Jahn befürworten gegenüber Einwänden von Hans Apel die gegenwärtige Fassung, ohne daß im einzelnen ausgeführt wird, in welcher Weise der Ausbau zu erfolgen habe. Rudolf Hauck schlägt als Ergänzung vor, daß der Deutsche Bundestag alle Bemühun- gen der Bundesregierung unterstütze, die bestehenden Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden. Die Fraktion beauftragt Helmut Schmidt und die übrigen Beteiligten zu Verhandlungen über die Änderungsvorschläge aus der Fraktion mit den anderen Bundestagsfraktionen und stimmt im übrigen dem Entschließungsentwurf zu. Heinz Frehsee teilt mit, daß für die Aussprache über die Regierungserklärung am 26. September 1968 die folgenden Redner (ihrer Reihenfolge nach) vorgesehen sind: für die CDU/CSU-Fraktion Dr. Barzel, für die SPD-Fraktion Helmut Schmidt, für die FDP- Fraktion Walter Scheel, für die CSU Richard Stücklen. Copyright © 2016 KGParl Berlin 2 .