„Guten Tag Und Grüß Gott!“ Vereins, Als Er Sagte: „Mein Größter Ti Geburt“, Wurde Trainer Toni Schuma- Cher Noch in Der Pause Entlassen
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25.06.13 Dienstag, 25. Juni 2013 DWBE-HP Belichterfreigabe: -- Zeit::: 22 Belichter: Farbe: * SEITE 22 DIE WELT *DIENSTAG, 25.JUNI 2013 SPSPORORTT AUSZEIT Motivation sprach und grammatikalisch Entlassung ins Stocken kam: „Bayern ist einer der wenigen großen Vereine in der Welt, und wenn Bayern ruft dir… - oder ruft dich?“ live – woraufhin ihn Medienmann Hörwick aufklärte, dass „rufen“ den Akkusativ nach sich zieht. In einer Fernsehsendung erfährt Es war zweifellos beeindruckend, dass Trainer Gustavo Poyet, dass er es sich Guardiola nach nur einem halben nicht mehr erwünscht ist Jahr Unterricht zutraute, die Fragen der einheimischen Journalisten auf Deutsch LARS GARTENSCHLÄGER zu beantworten. Doch dabei offenbarte er natürlich auch viele noch verständli- enn es zu einer Trennung che Defizite. Die Suche nach den richti- kommt, wird oft über das gen Worten, der klare und bestimmte W Ausdruck, die Selbstsicherheit bei seinen „Wie sage oder mache ich es am besten“ diskutiert. In Bezug auf Letz- Erklärungen, es stockte recht oft. Evi- teres wird Gustavo Poyet den Fernseh- dent wurden diese Mängel, als er Journa- auftritt von Sonntagabend wohl nie ver- listen aus der Heimat Spanien und sogar gessen. Uruguays ehemaliger National- aus Italien in deren Landessprachen ant- spieler erfuhr in einer Fernsehsendung wortete. Da sprudelte es aus Guardiola der BBC live von seiner Entlassung als nur so heraus, er sprach auch viel lauter, Teammanager des englischen Drittliga- Trainer Pep Guardiola war ganz in seinem Element. In diesem vereins Brighton & Hove Albion. wird bei seiner Vorstel- Moment konnte sich der neutrale Be- Der 45-Jährige, bei der BBC als Experte lung als neuer Trainer des trachter nur schwer vorstellen, wie er für den Confed-Cup angestellt, reagierte FC Bayern München von gedenkt, in knapp zwei Monaten bei ei- aber gefasst. „Ich denke, da hat die BBC Maskottchen „Bernie“ nem möglichen Halbzeitrückstand in der eine fantastische Story erwischt. Einen und zwei Kindern in der Bundesliga auf Deutsch eine Ruckrede Manager über seine Entlassung zu infor- Arena begrüßt wie einst Jupp Heynckes zu halten, um mieren, ist schon überraschend“, sagte seine Mannschaft wieder aufzurütteln. Poyet, nachdem ihm eine Pressemittei- T „Ich hoffe, in nächster Zeit meine lung vorgelesen worden war. Deutsch-Kenntnisse noch zu verbes- So kurios die Entlassung auch war, es GEBER sern“, sagte er. Das muss er auch. gab schon einige dieses Kalibers. So las Viele Höflichkeiten gab es natürlich A/ANDREAS Reinhard Saftig 1991 im Videotext, dass DP noch vom Bayern-Triumvirat ringshe- er nicht mehr Trainer des VfL Bochum rum. Rummenigge sprach über Guardio- ist. Als Fortuna Köln 1999 in der Zweiten las Verpflichtung von einer „wunderba- Liga gegen Mannheim nach Auffassung ren Geschichte, die den deutschen Fuß- des damaligen Chefs Jean Löring eine ball befruchten wird“. Sammer erwies Hälfte so schlecht spielte „wie vor Chris- sich als Integrationsbeauftragter des „Guten Tag und grüß Gott!“ Vereins, als er sagte: „Mein größter ti Geburt“, wurde Trainer Toni Schuma- cher noch in der Pause entlassen. Und Wunsch ist es im Moment, dass sich die als Ralf Rangnick im Dezember 2005 als Familie Guardiola so schnell wie mög- Trainer bei Schalke in der Kritik stand, Sympathisch, höflich und in deutscher Sprache präsentiert sich Pep Guardiola an seinem lich in München wohl fühlt, dass sie das drehte er vor dem Anpfiff des Spiels ge- Gefühl hat, in der Heimat zu sein.“ Und gen Mainz eine Ehrenrunde. Zwei Tage ersten Arbeitstag als Bayern-Trainer. Aber wirklich viel zu sagen hatte er noch nicht Präsident Uli Hoeneß, den im Juli mögli- später war er weg. Das passte ins Bild zu cherweise noch eine Anklageschrift we- seiner Inthronisierung. Da war er als FLORIAN KINAST raum für die 250 akkreditierten Reporter Mitte März auf dem Balkon des Vatikan. Tripel wäre das auch nicht besonders gen seiner Steueraffäre erreicht, sagte, „Rolf“ statt „Ralf“ vorgestellt worden. geöffnet, die aus aller Welt gekommen Peps Pontifikat konnte beginnen. klug gewesen. dass er bei einem Besuch in New York Dietrich Weises Entlassung in Frank- nd dann war er wieder waren – etwa aus Brasilien oder Katar. Und es begann gleich mit einer Ent- Guardiola präsentierte sich als nahba- nach fünf Minuten das Gefühl hatte, furt 1987 hatte auch Geschmack, entließ weg. Nach nicht einmal 90 Stilecht wurden spanische und bayeri- schuldigung. „Verzeihen Sie mir mein rer Mann, sympathisch und authentisch, dass es passen würde. hier doch der Trainer zunächst seinen Minuten war er wieder sche Tapas kredenzt, von Oliven und Deutsch, ich habe ein Jahr in New York und bemühte sich, jede Frage spontan zu Dieser richtige Mann ging nach den 60 künftigen Chef. Weise hatte dem Spieler U verschwunden in den Ka- Obatzda bis zur Crema Catalana und der gelebt, das ist nicht der optimale Ort, beantworten. Wie er mit dem Druck um- Minuten Presserunde dann auf den Ra- Wolfgang Kraus mitgeteilt, dass er nicht takomben der Münchner Bayrisch Creme. Unterdessen gab es Deutsch zu lernen.“ Und gleich weiter: gehen könne, sich an der grandiosen Sai- sen der Arena. Da warteten zwei Kinder mehr mit ihm plane. Kraus wurde Mana- Arena und hatte seinen ersten Auftritt schon längst im Internet Liveticker, in „Es ist ein Geschenk und ein Glück für son messen zu müssen? „Ich muss in der und das Bayern-Maskottchen „Berni“, ger, Weise musste gehen – und 1988 dann beim FC Bayern hinter sich gebracht. denen zu erfahren war, wie sich Guar- mich, dass Bayern München daran ge- Lage sein, damit zu leben, ich bin glück- mit denen Guardiola fröhlich herumkick- Kraus. Und der bekam seine Entlas- Davor lagen knapp eineinhalb bemer- diola auf dem Sonntagsflug nach Mün- dacht hat, mich zu holen.“ Guardiola lich.“ Ob er schon Kontakt zu Vorgänger te. Da wartete aber auch Audi-Chef Ru- sungspapiere von Vizepräsident Klaus kenswerte Stunden, bei einem Einstand, chen einen Apfelstrudel bestellt, wie er wirkte verschüchtert, und zumindest am Jupp Heynckes hatte, um mehr über die pert Stadler, der ihm aus Ingolstadt das Mank durchs gekippte Toilettenfenster. in dem der als monatelanges Phantom mit Frau Cristina und Tochter Maria (9) Montag wollte er nicht gleich den Ein- Mannschaft zu erfahren? „Noch nicht, neue Dienstfahrzeug, einen schwarzen umherschwirrende Pep Guardiola end- am Abend das Hotel bezogen, wie er druck erwecken, sich als allwissender aber ich hoffe, in nächster Zeit, für mich S8, mitgebracht hatte. Vor etlichen Dut- lich menschliche Züge angenommen Montagmorgen mit Sportdirektor Mat- Heilsbringer aufzuspielen, der den Fuß- wäre das super. Es ist eine große Ehre, zend Fotografen setzte sich Guardiola KOMPAKT hatte. Ein Debüt als neuer Trainer der thias Sammer gefrühstückt hatte. Da ball neu erfinden möchte, sein Nachfolger zu sein.“ auf die Trainerbank, zum Schluss schaute Bayern, bei dem er sich als höflicher und noch im blauen Polohemd. geschweige denn den FC Und ob er als Kulturlieb- er sich auf der Videowand kurze Clips an. bescheidener Mann zeigte, manchmal Später trug er dann einen grauen Bayern. Dass er nicht da- haber wie in New York, als Willkommensbotschaften von Einheimi- TENNIS fast ein wenig demütig. Eine Vorstellung, Zweireiher. Es war fünf nach zwölf, als ran denkt, sein Tiki-Taka ONLINE er mit Woody Allen zum schen und Touristen aus der Münchner Wimbledon: Nadal scheitert bei der er viel redete, aber noch nicht eine neue Zeitrechnung begann, als er aus Barcelona auch auf Essen ging, auch die Innenstadt, Botschaften und Wünsche an wirklich viel sagte. Eine Vorstellung, die mit Sammer, Präsident Uli Hoeneß, Vor- München zu übertragen. Elegante Anzüge, Münchner Kunstszene nä- Pep Guardiola. Ganz am Ende sagte einer sensationell in Runde eins aber vor allem eine Frage aufwarf: Wie standschef Karl-Heinz Rummenigge und „Ich muss mich zu 100 schmale Krawatten, her kennenlernen wolle? in tiefstem Heimatdialekt: „Jetzt packt’s Rafael Nadal ist in Wimbledon sensatio- will Guardiola seine Spieler erreichen? Medienchef Markus Hörwick den Pres- Prozent anpassen. Der melancholischer Blick: „Dann müssen die Künst- o, Burschn. Auf geht’s, packmas, greift’s nell in Runde eins ausgeschieden. Der Die Spannung in der Stadt war in den seraum betrat. Und als Hörwick seine Fußball gehört den Spie- Den Trainer Pep ler an die Säbener Straße o.“ Da schaute Guardiola ein wenig ent- 27-jährige Spanier, der vor zwei Wochen Tagen vor seinem Antritt ins Unerträgli- Einleitung beendet hatte, sagte Guardio- lern, nicht den Trainern. Guardiola kennt kommen. Ich werde die geistert, dann ging er zurück Richtung jeder Fußballfan die French Open in Paris zum achten che gestiegen. Eine Aufregung, die nicht la seine ersten Worte. Auf Deutsch. „Gu- Die Zuschauer kommen, aus der Zeit beim nächsten sechs Monate Kabine. Es braucht noch seine Zeit, bis er Mal gewonnen hatte, unterlag dem Bel- größer hätte sein können, hätten Ludwig ten Tag und grüß Gott!“ um die Spieler zu sehen, FC Barcelona. Doch nur dort anzutreffen sein.“ das Bairische versteht, und wohl auch, gier Steve Darcis 6:7 (4:7), 6:7 (8:10), 4:6. II. und Franz Josef Strauß auf einmal ih- Es steht zu erwarten, dass diese Be- nicht den Trainer.“ Zu ver- wie tickt er privat? Das sorgte dann sogar für bis er den Verein versteht. Bereits im vergangenen Jahr war Nadal re Rückkehr auf die Erde angekündigt. grüßung in all den Jahresrückblicksen- künden, jetzt das ganze Heiterkeit. Guardiola ist endlich in München. Bis überraschend schon in der zweiten Schon dreieinhalb Stunden vor Beginn dungen so häufig zu sehen sein wird wie System umzukrempeln, welt.de/pep Launig auch der Mo- er angekommen ist beim FC Bayern, Runde gescheitert. der Pressekonferenz hatte der Medien- das „Buona Sera“ von Papst Franziskus wenige Wochen nach dem ment, als er über seine wird es noch dauern. FUSSBALL Messi zahlt zehn Millionen Euro Steuern nach Guardiolas Gesten verrieten Freude und Nervosität Superstar Lionel Messi soll nach Infor- mationen der Zeitung „La Vanguardia“ dem spanischen Finanzamt Steuern in Höhe von zehn Millionen Euro nach- Mimikexperte Eilert analysiert den ersten Auftritt des Bayern-Trainers und entdeckt interessante Emotionen gezahlt haben.