Die EM Im Blick Die EM Im Blick
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ANSTOSS ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ.qxp_K-werk 26.04.16 19:30 Seite 1 ANSTOSS Magazin des des DEUTSCHEN DEUTSCHEN FUSSBALLMUSEUMS FUSSBALLMUSEUMS ANSTOSS AUSGABEAUSGABE NR.NR. 1 1| MAI | MAI 2016 2016 Die EM im Blick AUF DEMDEM ZENIT ZENIT Die Europameister von 1972, 1980 und 1996 MEINE FUSSBALLWELTFUSSBALLWELT Ein Spieltag mit Peter Lohmeyer KULTURPROGRAMM Der aktuelle Spielplan fussballmuseum.de ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ.qxp_K-werk 26.04.16 19:30 Seite 2 2 _EDITORIAL EIN BALLFAHRTSORT FÜR DEUTSCHLAND Das Deutsche Fußballmuseum ist am 25. Oktober 2015 mit dem ehrgeizigen Ziel angetreten, der Ort für Fußballkultur in Deutschland zu sein. Der Anfang ist mit der ersten Dauerausstellung zur nationalen Fußballhistorie gemacht – mit 1.600 Exponaten, mit 25 Stunden Filmmaterial, mit künstlerischen Installationen und zahlreichen Interaktionen. Das Ausstellungsformat orientiert sich mit seinem Konzept an dem Kommunikationsverhalten von heute und bricht an bestimmten Stellen ganz bewusst mit den Funktionen eines klassischen Museums: Im Deutschen Fußballmu- seum werden Objekte, Texte, Medien, Sound, Design, Licht, Klänge, Kulissen und Raumbilder ganz neuartig miteinander in Verbindung gesetzt. Das faszinierende Universum Fußball, seine Themen und Zusammenhänge, werden in begehbare und dramaturgisch aufbereitete Räume transformie- ret, immer erlebnisorientiert, immer auf den Besucher ausgerichtet. Als Herzstück der Ausstellung präsentieren sich, eingebettet in die raumbildende Szenografie, vielfältige Exponate, die der Fuß- ball in seiner langen Geschichte hervorgebracht hat. Objektwelten, die Spuren vergangener Ge- schehnisse tragen, die unterschiedlichste Gefühle und Bilder bei den Besuchern auslösen, aber gleichsam auch Orientierungspunkte für Bedeutungszusammenhänge des komplexen und faszi- nierenden Fußballs sind. Das Deutsche Fußballmuseum inszeniert so die großen und kleinen Fuß- ballmythen, die sich mit ihren Schlüsselbildern eingebrannt haben in das persönliche und nationale Gedächtnis, die zu Merksteinen der Erinnerungen geworden sind – ikonografische Momente, die sich um die Geschichte der Nationalmannschaft und der Bundesliga ranken, um Ruhm und Schei- tern, um strahlende und traurige Helden, um Fans und Fankulturen, um Augenblicke, die sich mit zeitlicher Distanz von einem flüchtigen Moment zur bleibenden Erinnerung wandeln. Diese kul- turelle Lebendigkeit greift das Deutsche Fußballmuseum auch mit seinem Veranstaltungspro- gramm ANSTOSS auf, das quartalsweise ebenfalls ganz neuartige Betrachtungen zur wichtigsten Nebensache der Welt anstellt. Der Fußballsport in Deutschland ist in den vergangenen hundert Jahren zu einer besonderen Spielart nationaler Kulturgeschichte geworden. Das Deutsche Fußball- museum in Dortmund bietet hierzu mit seiner Ausstellung und seinem Veranstaltungskalender ein neues Erinnerungsmedium – ein Museum 2.0. Einen Ballfahrtsort für Deutschland. Ihr Manuel Neukirchner Museumsdirektor ANSTOSS ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ-.qxp_K-werk 26.04.16 18:40 Seite 3 INHALT _ 3 Die EM im Blick: 24 Teams kämpfen vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 in Frankreich um den Titel. EDITORIAL Ein Ballfahrtsort für Deutschland _ 2 TITELTHEMA Die EM im Blick _ 4 Eine kleine EM-Geschichte _ 8 Zahlen und Fakten zum Turnier _ 10 ZEITZEUGE Thomas Helmer _ 12 Kleine EM-Geschichte: Horst Hrubesch und Manfred Kaltz haben 1980 Grund zum Feiern. KULTURPROGRAMM ANSTOSS für Fußballkultur _ 16 Spielplan _ 18 Rückpass: Schulklasse sieht „Liga Terezin” _ 21 PASSIERT NOTIERT Begegnungen im Deutschen Fußballmuseum _ 22 Jahrestage _ 24 FUSSBALL KULINARISCH Holger Stromberg kocht für den EM-Erfolg _ 26 Kulturprogramm: Talkrunden, Lesungen und MEINE FUSSBALLWELT Kinoabende im Deutschen Fußballmuseum. Ein Spieltag mit Peter Lohmeyer _ 28 FUSSBALLBUCH Mehr als ein Spiel _ 29 DAUERAUSSTELLUNG Blick in die Dauerausstellung _ 30 Drei Fragen an: Mathias Schmidt _ 32 FUSSBALLKULTUR Fundstück: Abschiedsgrüße aus Hamburg _ 33 VORSCHAU Die Sonderausstellung Wembley '66 _ 34 Meine Fußballwelt: Peter Lohmeyer zelebriert IMPRESSUM _ 35 seinen Spieltag. ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ-.qxp_K-werk 26.04.16 18:40 Seite 4 4 _TITELTHEMA DIE EM IM BLICK Der Europameister-Titel würde die Weltmeister von 2014 vollenden Die großen Turniere geben im Fußball den Rhythmus vor. Sie prägen Stars, stehen für den Erfolg eines Spielstils und sorgen für unvergessene Momente. Ein Blick in die deutsche Turnier-Historie verrät, dass gerade die Europa- meister-Teams Mannschaften und Spielergenerationen repräsentieren, die auf der Höhe ihres Schaffens standen. ANSTOSS ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ-.qxp_K-werk 26.04.16 18:40 Seite 5 _ 5 ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ-.qxp_K-werk 26.04.16 18:40 Seite 6 6 _TITELTHEMA Für viele Fußballexperten die beste deutsche National- mannschaft aller Zeiten: die Europameister von 1972. So gelten die Europameister von 1972 als beste deutsche Nationalmannschaft Eindeutig auf dem Zenit ihres Könnens präsentierte sich die Mannschaft aller Zeiten: mit Spielerpersönlichkeiten wie Sepp Maier, Franz Beckenbauer, von Bundestrainer Jupp Derwall, die 1980 den EM-Titel in Italien gewann. Zum Gerd Müller, Günter Netzer und Jürgen Grabowski. Vor allem das Team, das da- Zeitpunkt des Endspiels hatte sie knapp zwei Jahre lang nicht verloren. Der Kader mals im Viertelfinale mit spielerischer Eleganz und traumhaftem Kombinati- besaß eine hervorragende Mischung: Die Achse des Teams bildeten die erfahrenen onsfußball England ausschaltete, hat sich als glanzvolles Ensemble ins Haudegen Bernard Dietz und Uli Stielike gemeinsam mit dem Vorstopper-Talent Gedächtnis der Fußballfans gespielt. Gewiss, der Stamm dieser Mannschaft kam Karlheinz Förster, den hoch veranlagten Jungstars Bernd Schuster und Hansi Müller zwei Jahre später auch zu Weltmeister-Ehren. Aber schon nicht mehr mit dieser sowie dem zweimaligen Fußballer Europas Karl-Heinz Rummenigge. Daneben scheinbaren Leichtigkeit und Überzeugung. Die im WM-Endspiel unterlegenen agierten mit Toni Schumacher, Manfred Kaltz, Hans-Peter Briegel, Klaus Allofs Niederländer hatten mit ihrem „Voetbal Total“ bereits neue Maßstäbe gesetzt. und Horst Hrubesch allesamt international erprobte Spieler im besten Fußballe- Mit drei Spieler-Rücktritten unmittelbar nach der WM 1974 brach die beste deut- ralter. Wenige Monate nach dem EM-Triumph setzte es bei der sogenannten Mini- sche Nationalmannschaft aller Zeiten endgültig auseinander. WM in Uruguay nach 23 Länderspielen erstmals wieder eine Niederlage gegen Argentinien, an die sich wenige Tage später eine zweite gegen Brasilien anschloss. Doppeltorschütze Horst Hrubesch und Manfred Kaltz bejubeln den 2:1-Sieg gegen 23 SPIELE OHNE NIEDERLAGE Belgien im EM-Finale von 1980. Unruhe kam auf, Bundestrainer Jupp Derwall überwarf sich mit Bernd Schuster. Mit Paul Breitner wurde ein Weltmeister von 1974 zurück ins Team geholt. „Ir- gendwie stimmte plötzlich das ganze Gefüge nicht mehr“, erinnert sich der da- malige Kapitän Bernard Dietz. Als er das öffentlich ansprach, wurde der Duisburger zu Länderspielen nicht mehr eingeladen. Zwar nahmen noch etliche Europamei- ster an der WM 1982 in Spanien teil und erreichten dort das Finale, doch die einst harmonische Mannschaft war in Grüppchen zerfallen. Die Stärke des Europameisterteams von 1996 lag in der Ansammlung von zahlreichen Führungsspielern. Es gab kaum einen Akteur in den Reihen von Berti Vogts‘ Team, der in seinem Verein nicht schon einmal die Rolle des Kapitäns aus- ANSTOSS TEXT: KNUT HARTWIG ANSTOSS 01_MAI 2016_RZ-.qxp_K-werk 26.04.16 18:40 Seite 7 _ 7 Bei der Europameisterschaft 1996 in England triumphiert die deutsche National- mannschaft mit einer Ansammlung von Führungsspielern. gefüllt hatte. Bei aller Rivalität, die eine solche Konstellation auch mit sich bringt, überwog das Verantwortungsbewusstsein der Spieler, im Sinne des gemeinsamen Erfolgs an einem Strang zu ziehen. Es herrschte enorme Erfahrung in der Mann- schaft. So absolvierte Mehmet Scholl im Endspiel zwar erst sein 12. Länderspiel, in der Bundesliga standen aber bereits knapp 180 Einsätze für ihn zu Buche. Mit Mat- thias Sammer und Jürgen Klinsmann gab es zwei herausragende Häuptlinge, beide Individualisten, aber beide immer mit dem Blick für das große Ganze. Zudem hat- ten alle Spieler in der Anfangsformation des EM-Endspiels im Verein oder mit der Nationalmannschaft zuvor schon mindestens einen Titel errungen. Durch die Rück- kehr von Lothar Matthäus und Jürgen Kohler bildeten bei der WM 1998 dann wieder Kapitän Jürgen Klinsmann nimmt aus den Händen von Queen Elizabeth II. die 1990er-Weltmeister das Gerüst der Mannschaft. Das frühzeitige Aus im Vier- den EM-Pokal entgegen. telfinale war der Beleg dafür, dass das Team seinen Zenit überschritten hatte. Natürlich bedeutet es für die Weltmeister von 2014 eine große Heraus- forderung, bei der anstehenden EM in Frankreich noch einen drauf zu setzen, zumal es der Nationalmannschaft noch nie gelungen ist, nach dem WM- auch den EM-Titel zu erringen. Die Franzosen im Jahr 2000 und die Spanier vor vier Jahren haben es vorgemacht. Beide entwickelten sich auf hohem Niveau noch einmal weiter. Bei den jeweils darauffolgenden WM-Turnieren schieden sie al- lerdings in der Gruppenphase aus. Auch sie hatten bei den Europameister- schaften ihren endgültigen Zenit erreicht. Aufstrebende Jungstars und erfahrene Spielerpersönlichkeiten prägen das Gesicht des Europameister-Teams von 1980. EM LIVE IM DEUTSCHEN FUSSBALLMUSEUM Alle Partien der deutschen Nationalmannschaft sowie ausgesuchte weitere Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Frank- reich werden auf einer großen