Der Kinematograph (February 1931)
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V MIM-FACH BUTT r II VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 ~iK Berlin, den 2. Februar 1931 Nummer 27 Berechtigte und unberechtigte Tantieme Die Spitzenorganisation hat Willen und den vernünftig¬ am Freitag gegen die über¬ sten Ideen an die Regelung mäßigen Forderungen der des Filmmusikproblems her¬ Tonfilm-Apparaturen-Firmen angeh'. und die anscheinend Stellung genommen und da¬ auch bereits die ersten glück¬ bei auch das Tantiemepro¬ lichen Erfolge verzeichnen blem angeschnitten. Man stellte sich auf den Sie will demnächst der Standpunkt, daß für Kino¬ Öffentlichkeit Gelegenheit theater nur eine einzige Tan¬ geben, ihr Repertoire prak¬ tieme möglich sei. und zwar tisch näher kennenzulernen. diejenige, weiche in Form Aber die Imco weiß auch, von Leihmieten vom Theater¬ daß sie erst am A.nfang ist. besitzer eingezogen würde. und daß wir bis zu einem ge¬ Man beschloß dann, von wissen Grade auch bekannte, den Fabrikanten und Verlei¬ arrivierte Musiker nicht ent¬ hern zu fordern, daß sie behren können. grundsätzlich nur Filme mit Einige dieser besonders tantiemefreier Musik in Ver¬ populären Komponisten sind kehr brächten. augenblicklich noch auf kür¬ Das heißt also, daß unter zere oder längere Zeit an die keinen Umständen irgend¬ Gema gebunden. welche Musik verwertet wer¬ Aber auch diese Verträge den soll, die in irgendeiner können zu irgendeinem Ter¬ Form über die Gema abgab ;- automatisch in ein neues für Filmautor und Filmkom¬ min einmal gekündigt werden, pflichtig ist. Stadium, weil natürlich, wenn ponist in Frage kommt. so daß die Möglichkeit be¬ Man war sich in der Aus¬ es zu einer Autorentantiemc Genau so wenig, wie hier steht, in langsamem Aufbau sprache darüber klar, daß kommen sollte, sie dann in die Wege zu skizzieren sind, diejenige Gemafreiheit zu er¬ das im Augenblick noch ver¬ irgendeiner Form im Rahmen die zu einer Verständigung zielen, die im Interesse der hältnismäßig schwierig sei, der bewilligten Verleihpro¬ mit den Autoren zweckmäßig Autoren und der Filmindu¬ aber man wies darauf hin. zente enthalten sein muß. eingeschlagen werden. strie dringend notwendig ist. daß voraussichtlich eine Die Geschichte hört sich Es sei nur zwischendurch ■* ganze Reihe von Gemamit- selbstverständlich theoretisch bemerkt, daß auch von Au¬ Formal ist zweifellos der gliedern mit Rücksicht auf schlimmer an, als sie in torenseite der dringende Tonfilm augenblicklich ein die möglichen hohen Einnah¬ Wirklichkeit ist. Denn es Wunsch besteht, in eine Er¬ mechanisches Recht. Aber men durch den Tonfilm und kann sich nur um einen ganz örterung der Tantiemefrage auf die Dauer wird man. be¬ aus anderen Gründen dem¬ minimalen Satz handeln, der mit der Filmindustrie einzu¬ sonders bei der Unsicherheit nächst ihre Kündigung ein¬ letzten Endes kaum mehr treten. Wobei, wie uns ge¬ der Rechtsprechung auf die¬ reichen würden, so daß die ausmacht als die Summe, die nau bekannt ist, durchaus sem Gebiet, die erklärlich Zahl der zur Verfügung bisher an die Gema abgeführi vernünftige Forderungen ge¬ und eigentlich selbstverständ¬ stehenden Komponisten schon stellt werden, die im Prinzip lich ist. mit den alten Be¬ in absehbarer Zeit erheblich Die Einführung dieses die Gesamtindustrie nicht stimmungen nicht auskom- stärker sein würde als heute. neuen Verrechnungsmodus höher belasten, als das jetzt men, um so weniger, als der + würde zweckmäßig möglichst bei den Einzelhonoraren der Kampf gegen den berühmten Das Tantiemeproblem wird bald durchgeführt, weil eine Fall ist. Paragraphen 22a auf der gan¬ damit sowohl für die Auto¬ Neuregelung der Leihpreise zen Linie entbrannt ist. ren wie für die Filmindu¬ sowieso auf die Dauer nicht Wir werden sicher über strie in all ihren Sparten aufgehalten werden kann. Im Augenblick ist unsere kurz oder lang zu einem be¬ neu aufgerollt. Es ist hier nicht der Platz, stärkste Stütze auf dem Wege sonderen kinematographi- Aber die Frage des Ver¬ eingehend zu untersuchen, zur gemafreien Musik die sehen Recht unter Berück- leihpreises tritt gleichzeitig welche zahlenmäßige Summe Imco, die mit dem besten sichtigjng des Tonfilms kom- Kinotechnisches Gerät? Kleine Anzeigen*' im „Kinematograph“! y\ ■wv J men müssen, wobei dann Budapesier Ncuigkeiten Chaplins „City Light s" heute, im Zeitalter des tö¬ Wie uns unser ständigi-r Bu- Als erstes Objekt ist dem Mu¬ Riesenerfolg nenden Bilds'rcifcns, eher an dapester Sz.-Korrespondent mit¬ seum die Trianon-Rede des Gra¬ in Los Angeles eine Anglcichung an die teilt, plant man in der ungari¬ fen Apponyi überwiesen worden. Ein Kabel meld-t uns: Die Wortbühne als an die Schall¬ schen Hauptstadt die Einrich¬ Uraufführung von Chaplins platte zu denken ist. tung eines zentralen Filmlagers, „City Lights" in Los Angeles Das Budapesier Landes-Offi- von dem aus die Belieferung wurde von dem geladenen zierskasino hat in seinem großen Gerade im gegenwärtigen sämtlicher Kunden mit den Fil¬ Publikum, darunter sämtliche Saal ein Tonfilmkino für acht¬ men der verschiedensten Ver¬ Größen der Filmwelt, mit stür¬ Augenblick muß klar und hundert Personen eingerichtet leiher erfolgen soll. mischer Begeisterung aufge- eindeutig betont werden, daß und als Apparatur eine Kon¬ Man hat zu dieser Maßnahme nommen. Auch Albert Einstein es sich bei der Diskussion struktion der Zeiß-Ikon-Werke gegriffen, weil in Budapest die wohnte der Premiere bei. 5000 der Tantieme nicht carum bestellt. meisten Verleihbüros keine ge¬ Menschen belagerten das handelt, den Autor um ein eigneten Lagerräume besitzen Das hatte eine Preßkampagne Theater. berechtigtes Entgelt zu brin¬ und weil man die Filme meistens in zwei Tageszeitungen zur gen. Folge, wo man die Frage auf¬ in anderen Stockwerken al; die Heute Montblanc-Film Wir bezahlen bereits heute Büros, oft sogar in anderen Häu¬ wirft, warum man nicht gerade im Ufa-Palast Textdichter und Komponisten sern unterbringen muß. im Offizierskasino einen unga¬ rischen Apparat der Telefon- im grollen und ganzen recht Man glaubt, daß auch für die Der Aafa-Tonfilm Dr. Fancks fabriks A.-G. verwendet hat, „Stürme über dem Montblam . anständig. Der eine oder Theaterbesitzer Vorteile da¬ sondern ein ausländisches Er- dessen Aufnahmen untei der der andere Fall, wo man unter durch entstehen, daß man alle Filme, ganz gleich wer der Li¬ P-odukt ionsleit ung von H R. das angemessene Maß her¬ zenzinhaber ist. an einer Stelle 1m Zusammenhang mit diesen Sokal im Montblanc-Gebiet in unterging, bildet eine Aus¬ abholen und wieder abliefern Veröffentlichungen spricht man Höhen bis zu 4800 Meter ge¬ nahme und darf bei der von Patentstreitigkeiten, die dreht worden sind, wird Mon¬ grundsätzlichen Regelung lm übrigen ist geplant, für die¬ sich gegen die Verwendung von tag. den 2. Februar, im Ufa- nicht in Ansatz gebracht ses zentrale Filmlager eventuell deutschen Verslärkerrohren Palas. am Zoo zur Berliner Ur werden. eine gemeinsame Auslieferung wenden, auf die in Ungarn die aufiührung gelangen. Die Wir wehren uns nur da¬ durch Autos herbeizuführen. Ein Telefonfabriks A.-G. ein Mo- Hauptrollen des Films spielen 1 eni Ricfenstahl. Sepp Rist und gegen. daß die Gema Gebüh¬ System, daß die großen, deut¬ ropol hat. der Flieger Ernst Udet. Ferner ren einzieht, die zehn «der schen Verleihanstalten schon In diesen Diskussionen spielt lange eingeführt haben, das man juch di« Firma Lorenz eine wirken mit: Friedrich Kayssler. zwanzig Autoren zukommen, aber in Budapest anscheinend Alfred Beierle, Mathias Wic- und die dann unter vier- bis Rolle, d'e als Lieferantin der als besondere Sensation be¬ Zeiß-Ihon-Rnhren gilt. man. Ernst Petersen. die fünlhundert Leute verteilt trachtet. ^ besten Schweizer und Tiroler werden, deren Stimmen man Von anderer Seite wird aller¬ Skifahrer und Klaus v. Su- aut diese, statutarisch wahr¬ Die Stadt hat zwei Säle im dings behauptet, daß die Zeiß- chotzky, Pilot des Aufnahme- Karolyi-Palais zur Verfügung Ikon-Apparate ohne Verstärker¬ scheinlich zulässige. Weise f'.ugzeuges. Als Operateure gestellt, die für ein ungarisches, röhren arbeiten. zur Sanktionierung eines Zu¬ waren Hans Schneeberger. historisches Film-Mtseum ver¬ Es ist eigentlich schade, daß Richard Angst und Sepp All¬ standes braucht, den jeden¬ wendet werden sollen. durch einen solchen an sich be¬ falls die Filmindustrie und geier tätig; als Architekt Leo¬ Man denkt vor allem an die deutungslosen Fall eine Patent¬ pold Blonder. Die Musik zu unseres Erachtens auch die Aufbewahrung von ertsprechen- diskussion veranlaßt wird, die diesem Film schrieb und diri¬ Autoren in ihrem eigenen In¬ der Film-Kopien ocer -Nega- keineswegs der Industrie irgend¬ gierte Paul Dessau. teresse nicht mehr länger wie zum Vorteil gereichen kann. dulden können. Die neue Leitung des „Du bist so sülj, kleine Frau" D. L.S.-Verleihs Dieser Hauptschlag-r aus dem Buder nach dem Text von E. F. Die Probleme sind jetzt Mit dem heutigen Tage be¬ Haase-Tonfilm „Schatten der Malkowskv und Paul Laumann ginnt die Tätigkeit Fritz Kael- durch die letzten Beschlüsse Manege" wurde von Erich Ernst komponiert. der Spitzenorganisation in bens als Leiter des D.L.S.-Ver- Fluß gekommen. Die Fähigkeiten des Kameramannes leihs. Sie wären sicher leichter (Eine Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts) zu regeln gewesen, wenn Die „Una" Filmgesellschaft hatte den für die Aufnahme Martin Borchardt bei man sich mit der Frage schon des Filmes „Briefe einer Unbekannten'' engagierten ersten Opera¬ Favorit-Film teur V. B. unter Annullierung des Vertrages deshalb fristlos ent¬ Martin Borchardt hat die Lei- zu einer Zeit beschäftigt lassen, weil er — wie sich durch eine verpatzte Bewegungsauf¬ hätte,