Deutscher Drucksache 14/5093

14. Wahlperiode 16. 01. 2001

Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Maria Eichhorn, , , , Thomas Dörflinger, (Lübeck), Ingrid Fischbach, Klaus Holetschek, Walter Link (Diepholz), Hans-Peter Repnik, Gerald Weiß (Groß-Gerau), Annette Widmann-Mauz und der Fraktion der CDU/CSU

Ankündigungen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen umsetzen

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: Im Dezember 1999 stellte die Bundesregierung ihren Aktionsplan zur Bekämp- fung von Gewalt gegen Frauen vor, der im März 2000 im Parlament erstmals diskutiert wurde. Der Deutsche Bundestag begrüßt ein solches Aktionsprogramm zur Bekämp- fung der Gewalt gegen Frauen. Der Deutsche Bundestag wird die tatsächliche Umsetzung der verschiedenen Vorhaben kritisch verfolgen, da wenig konkrete Aussagen insbesondere hinsichtlich möglicher Finanzierungen gemacht wur- den.

II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, a) über die Durchführung der Ankündigungen und Prüfvorhaben im Ak- tionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu berichten; von besonderem Interesse sind dabei folgende Punkte:  Schulische Präventionsmaßnahmen gegen sexuelle Gewalt und das in Zusammenarbeit mit den Ländern geplante Anschluss-Projekt zur Ent- wicklung, Erprobung und Verbreitung eines an Schülerinnen orientier- ten Gewaltpräventions- und Fortbildungskonzeptes für allgemeinbil- dende und berufsbildende Schulen  Erhebung zur Lebenssituation und Zukunftsplanung von in Deutsch- land lebenden ausländischen Mädchen und (insbesondere älteren) Frauen  Prüfung eines neuen Tatbestands der fortgesetzten häuslichen Gewalt.  Lückenlose Erfassung aller strafwürdigen Sachverhalte im Sexual- strafrecht  Bewährung der Regelungen des Zeugenschutzprogramms für die von Gewalt betroffenen Frauen  Bundesweite Prüfung der Umsetzung des Beschäftigungsschutzgeset- zes in Verwaltungen, Betrieben und in der Rechtsprechung Drucksache 14/5093 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode

 Prüfung einer Abschiebefrist von mindestens 4 Wochen für Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind, um deren sichere Rückkehr vorzubereiten  Verbesserung der Kooperation von staatlichen Institutionen und nicht- staatlichen Hilfsangeboten bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, b) das seit März 2000 als Referentenentwurf vorliegende „Gesetz zur Ver- besserung des zivilrechtlichen Schutzes bei Gewalttaten und über die ver- einfachte Zuweisung der Ehewohnung“ möglichst bald dem Deutschen Bundestag vorzulegen.

Berlin, den 9. Januar 2001

Dr. Maria Böhmer Maria Eichhorn Ilse Falk Wolfgang Dehnel Renate Diemers Thomas Dörflinger Anke Eymer (Lübeck) Ingrid Fischbach Klaus Holetschek Walter Link (Diepholz) Hans-Peter Repnik Gerald Weiß (Groß-Gerau) Annette Widmann-Mauz , und Fraktion

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 13 20, 53003 Bonn, Telefon (02 28) 3 82 08 40, Telefax (02 28) 3 82 08 44 ISSN 0722-8333