St. Ingbert, 30.09.2016

Einladung

Ich lade Sie zu einer

öffentlichen/nicht öffentlichen Sitzung des Stadtrates ein.

Sitzungstermin: Donnerstag, 06.10.2016, 18:00 Uhr

Ort, Raum: Großer Sitzungssaal, Rathaus, 1. OG

Tagesordnung und Erläuterungen liegen bei.

Hans Wagner Oberbürgermeister

Tagesordnung:

Öffentlicher Teil TOP 1 Genehmigung von Niederschriften Vorlage: VO/2122/16 TOP 2 Neuwahl Seniorenbeirat Vorlage: VO/2132/16/1

Geschlossene Abstimmung TOP 3 Bestellung eines Vorstandsmitglieds für die Günter-Dörr-Stiftung Vorlage: VO/2206/16/1 TOP 4 Neuregelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand / Abgabe einer Optionserklärung Vorlage: VO/2155/16/1 TOP 5 Biosphären-Bahnhof St. Ingbert Vorlage: VO/2209/16/1 TOP 6 Profilierung der Stadt St. Ingbert im Biosphärenreservat Bliesgau - Satellitenmodell Vorlage: VO/2110/16/1 TOP 7 Nachtragshaushalt der Stadt St. Ingbert für das Haushaltsjahr 2016 Vorlage: VO/2105/16/1 TOP 8 Baumaßnahme städtische Kindertagesstätte Rohrbach Vorlage: VO/2208/16/1 TOP 9 Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" Vorlage: VO/2165/16/2 TOP 10 Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell" Vorlage: VO/2164/16/2 TOP 11 Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz - BImSchG - zur Änderung (Erweiterung der Lager- und Behandlungsanlage) einer Recyclinganlage für PVC-Kunststoffabfälle im Bebauungsplangebiet Nr. 806 "Obere Blieskasteler Straße" Vorlage: VO/2163/16/1 TOP 12 Raumordnungsverfahren - Stellungnahme zur Erweiterung eines Möbelmarktes in Homburg Vorlage: VO/2126/16/1 TOP 13 Förderkulisse energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz - Einsatz von Fördermitteln der EU Vorlage: VO/2162/16/1

Einzelabstimmung TOP 14 Besetzung Personalauswahlkommission aufgrund Fraktionswechsel Vorlage: VO/2120/16/1 TOP 15 Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2014 Vorlage: VO/2158/16/1 TOP 16 Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2014 Vorlage: VO/2159/16/1 TOP 17 Beitrag zur Liquiditätssicherung des Ria-Nickel-Tierheims in Homburg Vorlage: VO/2200/16/1 TOP 18 Marken- und Tourismuskonzept für St. Ingbert Vorlage: VO/2207/16/1 TOP 19 Mitteilungen und Anfragen Vorlage: VO/2123/16

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Nichtöffentlicher Teil

Geschlossene Abstimmung TOP 20 Aussetzung Abrissbeschluss Tischtennishalle Vorlage: VO/2227/16/1 TOP 21 Befristete Einstellung eines Projektmanagers/einer Projektmanagerin für den Bereich Stadtplanung Vorlage: VO/2188/16/1 TOP 22 Übernahmen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis Vorlage: VO/2184/16/1 TOP 23 Beförderung einer Beamtin (gehobener Dienst) Vorlage: VO/2224/16/1 TOP 24 Kassenkredit für die Gemeinnützige kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert mbH (GBQ) Vorlage: VO/2191/16/1 TOP 25 Erlass einer Steuerforderung Vorlage: VO/2111/16/1 TOP 26 Herrenlose Straße im Stadtteil St. Ingbert-Mitte Vorlage: VO/2138/16/2

Einzelabstimmung TOP 27 Städtebauliche Verträge zum Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell" Vorlage: VO/2273/16 TOP 28 Ansiedlung eines Einzelhandelsbetriebes auf dem Sehn-Gelände Vorlage: VO/2161/16/1 TOP 29 Beauftragung zur Lieferung und Errichtung von Ladesäulen für Elektromobilität im Biosphärenreservat Bliesgau Vorlage: VO/2268/16 TOP 30 Abrechnung EVS-Wertstoffzentrum aus Vorjahren Vorlage: VO/2271/16 TOP 31 Aufnahme eines Kommunaldarlehens des Abfall-Bewirtschaftungs- Betriebes Vorlage: VO/2140/16/1 TOP 32 Aufnahme eines Kommunaldarlehens des Abfall-Bewirtschaftungs- Betriebes Vorlage: VO/2141/16/1 TOP 33 Mitteilungen und Anfragen Vorlage: VO/2124/16

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Ö 1

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Hauptverwaltung (1)

Beratungsfolge und Sitzungstermine Ö 06.10.2016 Stadtrat

Genehmigung von Niederschriften

Die Niederschriften über die Stadtratssitzung vom 7. Juli und des Ferienausschusses vom 17. August 2016 werden genehmigt.

4/446 Erläuterungen Genehmigung von Niederschriften

Nach § 33 Absatz 4 der Geschäftsordnung des Stadtrates sind Einwendungen gegen Niederschriften in einem Tagesordnungspunkt zu Beginn der Sitzung abzuhandeln.

Die vorläufigen Niederschriften über die Stadtratssitzung vom 7. Juli. und des Ferienausschusses vom 17. August 2016 stehen im Ratsinformations-System unter dem jeweiligen Sitzungstermin zur Einsicht bereit. Die Fraktionsvorsitzenden wurden bereits vorab hierüber informiert.

Der eingereichte Änderungswunsch der Stadtratsfraktion Wir für St. Ingbert zu TOP 6 der Sitzung des Stadtrates vom 7. Juli 2016 wurde entsprechend eingepflegt.

5/446 Ö 2

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Kultur, Bildung und Familie (4)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 08.09.2016 Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales Ö 06.10.2016 Stadtrat

Neuwahl Seniorenbeirat

Zu Mitgliedern des Seniorenbeirates werden gewählt:

1. N.N 2. N.N. 3. N.N. … 19. N.N.

6/446 Erläuterungen Neuwahl Seniorenbeirat

Nach Selbstauflösung des bisherigen Seniorenbeirates wurde gemäß § 8, Abs. 2 der Satzung über die Bildung eines Seniorenbeirates der Stadt St. Ingbert unverzüglich eine Neuwahl nach den Grundsätzen der §§ 3 bis 5 dieser Satzung in die Wege geleitet. Gemäß § 4 hat der Oberbürgermeister durch öffentliche Bekanntmachung (Saarbrücker Zeitung am 23.7.2016) die Einwohnerinnen und Einwohner aufgerufen sich für die Mitarbeit im Seniorenbeirat bis zum 26.08.2016 zu bewerben.

Nach Ablauf der Bewerbungsfrist liegen der Verwaltung 19 Bewerbungen vor:

IGB-Mitte Rohrbach Hassel O.w ürzbach Rentrisch gesamt männlich 9112 0 13 weiblich 6000 0 6

Die Jahrgänge sind wie folgt vertreten:

Jahrg. 1935 1938 1942 1943 1945 1946 1949 1950 1951 1952 1953 1955 gesamt männl. 111301021012 13 weibl. 000010100130 6

Folgende Berufe sind vertreten:

 Rettungssanitäter, Bürokaufmann  Regierungsangestellte  Verwaltungsoberamtsrat  Beamter  Dreher und Maschineneinrichter  Maschinenbauingenieur, Techn. Betriebsleiter  Notariatsangestellte  Integrationshelferin  Steuerberater  Verwaltungsangestellte  Unternehmensberater  Techniker Maschinenbau  Betriebswirt Personal- und Sozialwesen, Personalleiter  Uniprofessor  Sachbearbeiter 7/446  Kaufm. Angestellter  Dipl. Ing./Dipl. Betriebswirt (Direktor bei Siemens)  Näherin, Betriebsrätin

Alle Bewerberinnen und Bewerber lassen sehr gute persönliche bzw. berufliche Voraussetzungen für die Arbeit im Seniorenbeirat erkennen, so dass keine Bewerbung Anlass gibt auf Nichtberücksichtigung.

Der Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales hat in seiner o. g. Sitzung die Unterlagen der Bewerberinnen und Bewerber zur Kenntnis genommen.

Der Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales hat in seiner o. g. Sitzung die Unterlagen der Bewerberinnen und Bewerber zur Kenntnis genommen. Die einzelnen Bewerbungsunterlagen sind als eigenes Dokument im Ratsinformationssystem zur Sitzung hinterlegt.

Die Wahl des Seniorenbeirates erfolgt in der heutigen Sitzung. Hierzu wurde der Vorsitzende des Landesseniorenbeirates, Herr Gerhard Ballas, eingeladen.

Gewählt werden soll nach dem Prinzip der sogenannten beschränkten Mehrfachstimmgebung, d.h. die Anzahl der Stimmen entspricht der Anzahl der zu wählenden Bewerber/innen. Jedes Stadtratsmitglied verfügt folglich über maximal 19 Stimmen. Gewählt sind die Bewerber/innen, die mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erreicht haben.

Im Interesse eines zügigen Ablaufs des Wahlverfahrens empfiehlt die Verwaltung den Ratsmitgliedern, sich anhand des beigefügten Musterstimmzettels vorab auf die individuelle Stimmverteilung festzulegen.

Anlagen:  1 Musterstimmzettel

8/446 Ö 2 Stimmzettel für die Wahl am 06.10.2016 über die Zusammensetzung des St. Ingberter Seniorenbeirates St. Ingbert-Mitte

1 Baecker-Rubert, Johanne Elisabeth Regierungsangestellte; geb. 1953 O 2 Bur, Hans Beamter i.R.; geb. 1950 O 3 Bur, Lieselotte Notariatsangestellte; geb. 1953 O 4 Dorsch-Schweitzer, Jeanette Verw.-Angestellte; geb. 1952 O 5 Heib, Gerhard Josef Verw.-Oberrat a.D.; geb. 1946 O 6 Moses, Rosemarie Näherin; geb. 1949 O 7 Müller, Michael Dreher; geb. 1955 O 8 Reyinger, Barbara Integrationshelferin; geb. 1953 O 9 Dr. phil. Sauder, Gerhard Universitätsprofessor; geb. 1938 O 10 Schmieden, Manfred Betr.-Wirt Personal-/Sozialwesen ; geb. 1951 O 11 Schulz, Klaus Unternehmensberater; geb. 1943 O 12 Stuber, Christa Regierungsangestellte; geb. 1945 O 13 Trautmann, Günther Steuerberater; geb. 1935 O 14 Weich, Gerhard Sachbearbeiter; geb. 1955 O 15 Witt, Klaus-Dieter Maschinenbautechniker; geb. 1943MUSTERO St. Ingbert-Oberwürzbach

16 Biewald, Hans-Joachim Kfm. Angestellter; geb. 1943 O 17 Fries, Manfred Bürokaufmann; geb. 1950 O St. Ingbert-Hassel

18 Bucher, Horst Maschinenbauingenieur; geb. 1953 O St. Ingbert-Rohrbach

19 Jedanowski, Peter-Henning Dipl.-Ingenieur/-Betriebswirt; geb. 1942 O

9/446 Ö 3

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Wirtschaftsförderung (5)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Bestellung eines Vorstandsmitglieds für die Günter-Dörr-Stiftung

Als Vertreter der Presse im Vorstand der Günter-Dörr-Stiftung werden zum 01.10.2016 Herr Manfred Schetting und als Stellvertreter Herr Carlo Schmude als Redakteure der Saarbrücker Zeitung, Regionalredaktion St. Ingbert, bestellt. Herr Manfred Schetting ersetzt den bisherigen Vertreter der Presse, Herr Manfred Krause. Die Bestellung gilt bis zum Ablauf der laufenden Legislaturperiode des Stadtrates.

10/446 Erläuterungen Bestellung eines Vorstandsmitglieds für die Günter-Dörr-Stiftung

„Die Günter-Dörr-Stiftung unterliegt als rechtsfähige kommunale Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in St. Ingbert der von der Kommunalaufsicht geführten Stiftungsaufsicht nach dem Saarländischen Stiftungsgesetz vom 11.07.1984 in der Fassung der Bekanntmachung vom 09.08.2014 (Amtsbl. S. 1825), zuletzt geändert durch Gesetz vom 11.02.2009 (Amtsbl. S. 1215). Der Gründung der Stiftung hat der Stadtrat mit Beschluss vom 01.03.1999 zugestimmt. Nach § 6 der Satzung der Günter-Dörr-Stiftung ist vertretungsberechtigtes Stiftungsorgan der Vorstand. Nach § 7 der Satzung setzt sich der Vorstand aus fünf Personen zusammen, wobei der jeweilige Oberbürgermeister kraft Amtes sein Vorsitzender ist. Er wird durch den jeweiligen Ersten Beigeordneten vertreten. Drei weitere Vorstandsmitglieder und ihre Stellvertreter sind vom Stadtrat aus seiner Mitte zu berufen. Hieraus folgt, dass diese jeweils zu Beginn einer Legislaturperiode zu benennen sind. Am 16.10.2014 hat der Stadtrat folgende Mitglieder in den Vorstand der Günter-Dörr- Stiftung entsandt: Stadtratsmitglied Schmitt Ursula (CDU) Stellvertreterin Strobel Christa (CDU) Stadtratsmitglied Schweitzer Petra (SPD) Stellvertreterin Thiel Mathilde (SPD) Stadtratsmitglied Reiß Lothar (FAMILIE) Stellvertreterin Baumann Susanne (FAMILIE) Ein weiteres Vorstandsmitglied (und dessen Stellvertreter) beruft der Stadtrat aus den Mitgliedern der Lokalredaktion der auflagenstärksten Lokalzeitung. Bisher ist dies der Regionalleiter Ost der Saarbrücker Zeitung, Herr Manfred Krause. Herr Krause scheidet zum 01.10.2016 aus den Diensten der Saarbrücker Zeitung aus und geht in den Ruhestand. Somit muss er laut Satzung sein Vorstandsamt bei der Stiftung niederlegen. Sein bisheriger Stellvertreter war Herr Manfred Schetting. Die Saarbrücker Zeitung schlägt ihn als Nachfolger für Herrn Krause im Vorstand der Stiftung vor. Als sein Stellvertreter steht nach Rücksprache Herr Carlo Schmude zur Verfügung. Die Zusammensetzung des Vorstandes ist zeitnah mit dem Ausscheiden eines Mitglieds vorzunehmen und genau wie jede Änderung des Organs nach § 11 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. § 20 Abs. 2 des Saarl. Stiftungsgesetzes unverzüglich der Kommunalaufsicht anzuzeigen.“

Der Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Biosphäre hat in seiner o. g. Sitzung dem vorstehenden Beschlussvorschlag einstimmig zugestimmt.

11/446 Ö 4

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Finanzen (2)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Neuregelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand / Abgabe einer Optionserklärung

Die Stadt St. Ingbert übt die Option gemäß § 27 Abs. 22 Umsatzsteuergesetz (Beibehaltung der Umsatzbesteuerung vor dem 1. Januar 2017) aus.

12/446 Erläuterungen Neuregelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand / Abgabe einer Optionserklärung

Der Gesetzgeber hat die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand und somit auch die der Städte und Gemeinden durch die Verabschiedung des § 2b Umsatzsteuergesetz (USTG) völlig neu ausgestaltet.

Mit nachstehend abgedruckten Schreiben des Saarländischen Städte- und Gemeindetags (SSGT) vom 28.07.2016 wird u.a. auf die Dringlichkeit der Abgabe einer Optionserklärung bis spätestens 31.12.2016 beim zuständigen Finanzamt auf Grund dieser Neuregelung hingewiesen. Die Abgabe dieser Erklärung ist kein Geschäft der laufenden Verwaltung, sondern bedarf der Beschlussfassung des Stadtrates.

Es müssen in naher Zukunft alle Bereiche, alle Verträge und alle Leistungen auf eine Umsatzsteuerpflicht nach dem neuen Recht hin untersucht werden, gegebenenfalls sind z.B. bestehende Vertragswerke im Einzelfall der neuen Rechtslage anzupassen.

Die Verwaltung schlägt vor, der Empfehlung des Finanzreferenten des SSGT zu folgen und die Optionserklärung gemäß § 27 Abs. 22 USTG abzugeben, da die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen noch nicht abgeschätzt werden können und umfangreiche organisatorische Maßnahmen erforderlich werden.

Die Optionserklärung kann jedes Jahr zurückgenommen werden.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat in seiner o. g. Sitzung dem vorstehenden Beschlussvorschlag einstimmig zugestimmt.

Anlagen: Schreiben des SSGT vom 28.07.2016 betr. Neuregelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand / Handlungsoptionen der Städte und Gemeinden

13/446 Ö 4

SAARLÄNDISCHER STÄDTE- UND GEMEINDETAG GESCHÄFTSFÜHRENDES VORSTANDSMITGLIED

SSGT . Talstraße 9 . 66119 Saarbrücken

An die Telefon 0681/9 26 43-0 Oberbürgermeister/in und die Telefax 0681/9 26 43-15 [email protected] Bürgermeister/innen der saarländischen www.ssgt.de Städte und Gemeinden Sparkasse Saarbrücken IBAN: DE08 5905 0101 0000 0845 58 BIC: SAKSDE55XXX

Volksbank Saar-West eG IBAN: DE52 5919 0200 3047 4000 06 Aktenzeichen Bl BIC: GENODE51SLS Sachbearbeiter/in Reinhard Bläs 0681/9 26 43 - 21 Datum 28.07.2016

Neuregelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand Handlungsoptionen der Städte und Gemeinden

Sehr geehrte Damen und Herren,

in nachfolgendem Rundschreiben sollen die Handlungsoptionen in Bezug auf die Neu- regelung der Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand näher dargestellt werden. Dabei wurden als Quellen im Wesentlichen drei Aufsätze herangezogen:

Trommer, Friederike, Neuregelung der Umsatzsteuerpflicht der juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Handlungsbedarf in 2016, Kommunal-Kassen-Zeitschrift Mai 2016, Nr.5, S. 97 ff Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systemen, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayerischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff

Die Fußnoten beziehen sich auf die jeweiligen Quellen.

Mit dem Inkrafttreten des § 2b Umsatzsteuergesetz (UStG) zum 01. Januar 2016 ist die Besteuerung der juristischen Personen des öffentlichen Rechtes (jPdöR) und somit auch die der Städte und Gemeinden völlig neu geregelt worden. Da allerdings der neue § 2b UStG erst auf alle Umsätze anzuwenden ist, die nach dem 31.12.2016 ausgeführt werden, gilt für in diesem Jahr noch ausgeführte Umsätze das alte Recht.

Für die jPdöR besteht jedoch nach § 27 Abs.22 UStG die Option, auch über den 31.12.2016 hinaus in einer Übergangszeit bis zum 31.12.2020 nach altem Recht be- steuert zu werden. Diese Option kann allerdings nur bis zum 31.12.2016 durch eine

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einmalige Erklärung gegenüber dem zuständigen Finanzamt gezogen werden. Falls keine Erklärung abgegeben wird, unterliegen die jPdöR für Umsätze ab dem 01.01.2017 auf jeden Fall dem neuen Umsatzsteuerrecht.

Die Kommunen stehen somit jetzt vor der Entscheidung, ob sie die Option ziehen oder nicht. Dabei sollte bedacht werden, dass der neue § 2b UStG im Vergleich zu den bis- herigen Regelungen dazu führt, dass es künftig wesentlich mehr steuerbare und steuer- pflichtige Leistungen der jPdöR, also auch der Städte und Gemeinden geben wird. Auf der anderen Seite wird dadurch auch die Möglichkeit erweitert, für bezogene Leistungen die Vorsteuer zu ziehen (§ 15 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Satz 2 UStG).1

Im Einzelnen stellt sich die gesetzliche Neuregelung wie folgt dar:

1. Die Neufassung des § 2b UStG passt die nationalen Regelungen hinsichtlich der Um- satzbesteuerung der jPdöR an das Europarecht, insbesondere an die Richtlinie 2006/112/EG des Rates über das gemeinsame Mehrwertsteuersytem, die sogenannte Mehrwertsteuersystemrichtlinie, an. Diese war auch Grundlage verschiedener Entschei- dungen des Europäischen Gerichtshofes und des Bundesfinanzhofes, welche im Hin- blick auf die Umsatzsteuer die Steuerbarkeit von Leistungen der jPdöR erweiterten. Im Falle des BFH wurden insbesondere die sogenannten Beistandsleistungen im Sinne der Mehrwertsteuersystemrichtlinie als steuerbar angesehen, also Leistungen einer jPdöR gegenüber einer anderen. Dies hätte zur Folge, dass auch die politisch gewollte inter- kommunale Kooperation verstärkt der Umsatzsteuer unterliegen würde. Auch dies machte eine Novellierung des Umsatzsteuerrechtes und damit verbunden die Sicherung der interkommunalen Kooperation notwendig.

Mit dem neuen Recht entfällt bei den jPdöR die Verknüpfung zwischen dem Umsatz- steuerrecht mit dem Körperschaftssteuerrecht, die Unternehmereigenschaft der jPdöR wird allein nach dem Umsatzsteuerrecht beurteilt.2

Nach § 2 Abs.1 S.1 und S.3 UStG ist Unternehmer, wer eine gewerbliche oder berufli- che Tätigkeit ausübt, die nachhaltig der Erzielung von Einnahmen dient, auch wenn die Absicht, Gewinn zu erzielen, fehlt.

Im Sinne der oben genannten Regelungen gelten künftig nach § 2b Abs. 1 UStG juristi- sche Personen des öffentlichen Rechtes nur dann nicht als Unternehmer im Sinne des § 2 UStG, soweit sie Tätigkeiten ausüben, die ihnen im Rahmen der öffentlichen Gewalt obliegen.

Die jPdöR sind somit grundsätzlich zunächst als Unternehmer anzusehen und somit umsatzsteuerpflichtig. Nur bei der Ausübung hoheitlicher Gewalt sind sie ausnahmswei- se nicht umsatzsteuerpflichtig. Dies ist eine Umkehrung im Vergleich zum alten Um- satzsteuerrecht, bei welchem die Unternehmereigenschaft der jPdöR die Ausnahme

1 vgl. Trommer, Friederike, Neuregelung der Umsatzsteuerpflicht der juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Handlungsbedarf in 2016, Kommunal-Kassen-Zeitschrift Mai 2016, Nr.5, S. 97 ff 2 vgl. Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff

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darstellte. Nur bei Vorliegen eines Betriebes gewerblicher Art (BgA) fiel nach altem Recht auf die Leistungen der jPdöR die Umsatzsteuer an.3

2. Künftig unterliegen alle Leistungen der jPdöR, die auf privatrechtlicher Grundlage erfolgen, der Umsatzsteuerpflicht. Ebenso werden auch Leistungen der Vermögens- verwaltung, die bisher nicht der Umsatzsteuer unterlagen, künftig steuerbar. Zu beach- ten sind aber hier die Befreiungstatbestände nach § 4 UStG, auf die unten noch näher 4 eingegangen wird.

3. In den Bereichen, in welchen die jPdöR im Rahmen der Ausübung ihrer hoheitlichen Gewalt tätig werden, unterliegen sie zunächst nicht der Umsatzsteuerpflicht. Die jPdöR üben dann hoheitliche Gewalt aus, wenn sie sich im Rahmen einer öffentlich- rechtlichen Regelung (Gesetz, Verwaltungsakt) oder eines öffentlich-rechtlichen Vertra- ges bewegen.

Will also eine jPdöR die Umsatzsteuer auf jeden Fall vermeiden, muss sie zwingend öffentlich-rechtlich handeln. Sollte allerdings in bestimmten Bereichen der Vorsteuerab- 5 zug gewollt sein, sollten diese Bereiche privatrechtlich organisiert werden.

Allerdings können die jPdöR nach § 2b Abs.1 S.2 UStG auch bei Ausübung von öffentli- cher Gewalt Unternehmer sein, wenn die Behandlung als Nichtunternehmer zu größe- ren Wettbewerbsverzerrungen führt.

Größere Wettbewerbsverzerrungen liegen dann nicht vor, wenn die entsprechenden Tätigkeiten ausschließlich durch die jPdöR ausgeübt werden dürfen (z.B. Standesamt, Einwohnermeldeamt). Weiterhin bestimmt § 2b Abs.2 UStG zwei Fallgruppen näher, bei denen es ebenfalls keine größeren Wettbewerbsverzerrungen gibt. Zum einen darf der von einer jPdöR erzielte Umsatz aus gleichartigen Leistungen vo- raussichtlich 17.500 € im Jahr nicht überschreiten.

Zum anderen liegen größere Wettbewerbsverzerrungen auch dann nicht vor, wenn ver- gleichbare, auf privatrechtlicher Grundlage erbrachte Leistungen ohne Recht auf Ver- zicht nach § 9 UStG einer Steuerbefreiung unterliegen. Da auch hier Private keine Umsatzsteuerbelastung haben, können hier größere Wettbewerbsverzerrungen nicht vorliegen. Mit dem Recht auf Verzicht nach § 9 UStG besteht für den Unternehmer die Option, bestimmte, eigentlich steuerbefreite Tätigkeiten umsatzsteuerpflichtig behandeln zu lassen.

Beispiele für solche zwar steuerbaren, aber dennoch umsatzsteuerbefreiten Bereiche sind:

3 vgl. Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systeme, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayrischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff 4 vgl. Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systeme, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayrischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff 5 vgl. Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systeme, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayrischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff

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. § 4 Nr. 9a UStG; steuerbefreit sind Umsätze, die unter das Grunderwerbssteuerge- setz fallen, also Grundstücksgeschäfte, . § 4 Nr. 12a UStG, steuerbefreit sind Umsätze aus der Vermietung und Verpachtung von Grundstücken. . § 4 Nr.20 a) USTG, steuerbefreit sind die Umsätze folgender Einrichtungen der Gemeinden wie Theater, Orchester, Kammermusikensembles, Chöre, Museen, bo- tanische Gärten, zoologische Gärten, Tierparks, Archive, Büchereien sowie Denk- mäler. . § 4 Nr. 24 UStG, steuerbefreit sind die Leistungen der Kinderbetreuung, somit un- 6 terliegen z.B. Kindergartengebühren nicht der Umsatzsteuerpflicht.

Die Umsatzsteuerbefreiung nach § 4 UStG entbindet nicht von der Pflicht, diese Leis- tungen im Rahmen der Umsatzsteuererklärung zu erfassen und den Finanzbehörden zu melden.

4. Weiterhin definiert § 2b Abs. 3 UStG, wann über den § 2b Abs. 2 UStG hinaus keine größeren Wettbewerbsverstöße bei der interkommunalen Kooperation bzw. bei Beistandsleistungen zwischen jPdöR vorliegen. Mit diesen Regelungen soll vermieden werden, dass die politisch gewollte interkommunale Kooperation durch die Umsatzsteu- er derart verteuert wird, dass die damit gewollten Effizienzgewinne nicht mehr erreicht werden.

Allerdings gilt auch hier, dass sobald die beteiligten jPdöR Vereinbarungen auf privat- rechtlicher Basis treffen, diese dann auch der Umsatzsteuerpflicht unterliegen. Wenn bei der interkommunalen Kooperation die Umsatzsteuer vermieden werden soll, müssen auch bestehende privatrechtliche Altvereinbarungen auf eine öffentlich-rechtliche Grundlage umgestellt werden.

§ 2b Abs.3 UStG unterscheidet zwei Fallgruppen der interkommunalen Kooperation, bei denen keine größeren Wettbewerbsverzerrungen vorliegen. Die erste Gruppe sind die Fälle, bei denen die Leistungen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nur von jPdöR erbracht werden dürfen, wie gemeinsame Standes- oder Ordnungsämter.

Die zweite Gruppe sind die Fälle, bei denen die Zusammenarbeit durch gemeinsame öffentliche Interessen bestimmt wird. Dies ist dann der Fall, wenn

. die Leistungen auf langfristigen öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen beruhen, . die Leistungen dem Erhalt der öffentlichen Infrastruktur und der Wahrnehmung ei- ner allen Beteiligten obliegenden öffentlichen Aufgabe dienen, . die Leistungen ausschließlich gegen Kostenerstattung erbracht werden und . der Leistende gleichartige Leistungen im Wesentlichen an andere juristische Perso- nen des öffentlichen Rechtes erbringt.

6 vgl. Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff vgl. Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systeme, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayrischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff

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Bezüglich der Auslegung der in § 2b Abs.3 UStG verwendeten unbestimmten Rechts- bergriffe wird mit einem erläuternden BMF Schreiben frühestens erst Ende des Jahres gerechnet. Auch die Auslegung durch die Rechtsprechung steht erst am Anfang. Somit verbleibt bis zu diesem Zeitpunkt eine rechtliche Unsicherheit, z.B. wie der Begriff der öffentlichen Infrastruktur auszulegen ist. Bei einer weiten Auslegung würde unter den Begriff nicht nur die technische leitungsgebundene Infrastruktur fallen, sondern gegebe- nenfalls auch andere Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Krankenhäuser oder Kin- dergärten.7

5. § 2b Abs.4 UStG beinhaltet einen Katalog von Tätigkeiten, mit denen die jPdöR, auch wenn die Voraussetzungen des § 2b Abs.1 UStG gegeben sind, stets als Unternehmer zu betrachten sind. Der Katalog war vergleichbar bereits in der alten Fassung des § 2 Abs.3 S.2 UStG enthalten.8

6. Zur Ausübung des Optionsrechtes hat das Bundesministerium der Finanzen mit Rundschreiben III C 2 – S 7106/07/1002-06, DKZ 2016/0366656 vom 19. April 2016 folgende Hinweise gegeben:

„Durch Artikel 12 des Gesetzes vom 2. November 2015 (BGBl. I S. 1834) wurden die Regelungen zur Unternehmereigenschaft von juristischen Perso- nen des öffentlichen Rechts neu gefasst. Die Änderungen sind am 1. Januar 2016 in Kraft getreten. Es gilt eine Übergangsregelung, nach der die Anwen- dung des § 2 Absatz 3 UStG in der am 31. Dezember 2015 geltenden Fas- sung weiterhin möglich ist.

Unter Bezugnahme auf das Ergebnis der Erörterungen mit den obersten Fi- nanzbehörden der Länder gilt zur Anwendung der Übergangsregelung in § 27 Absatz 22 UStG Folgendes:

Nach § 27 Absatz 22 Satz 1 UStG ist § 2 Absatz 3 UStG in der am 31. De- zember 2015 geltenden Fassung auf Umsätze, die nach dem 31. Dezember 2015 und vor dem 1. Januar 2017 ausgeführt werden, weiterhin anzuwenden. § 2b in der am 1. Januar 2016 geltenden Fassung ist nach § 27 Absatz 22 Satz 2 UStG auf Umsätze anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2016 ausgeführt werden.

Im Kalenderjahr 2016 gelten die bisher bestehenden Regelungen somit wei- ter. Die Neuregelung des § 2b UStG ist frühestens ab dem 1. Januar 2017 anzuwenden. Nach § 27 Absatz 22 Satz 3 UStG kann die juristische Person des öffentlichen Rechts dem Finanzamt gegenüber jedoch einmalig er- klären, dass sie § 2 Absatz 3 UStG in der am 31. Dezember 2015 geltenden Fassung für sämtliche nach dem 31. Dezember 2016 und vor dem 1. Januar 2021 ausgeführte Leistungen weiterhin anwendet.

7 vgl. Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff 8 vgl. Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff

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Die Erklärung nach § 27 Absatz 22 Satz 3 UStG (im Folgenden „Optionser- klärung“) ist durch die juristische Person des öffentlichen Rechts für sämtli- che von ihr ausgeübte Tätigkeiten einheitlich abzugeben. Eine Beschrän- kung auf einzelne Tätigkeitsbereiche oder Leistungen ist nicht zulässig. Die Abgabe einer Optionserklärung durch eine einzelne Organisationseinheit oder Einrichtung der juristischen Person des öffentlichen Rechts (z. B. Behörde, Dienststelle, Betrieb gewerblicher Art oder land- und forstwirtschaftlicher Be- trieb) nur für ihren Bereich ist nicht zulässig.

Die Optionserklärung ist durch den gesetzlichen Vertreter oder einen Bevoll- mächtigten abzugeben und grundsätzlich an das nach § 21 AO zuständige Finanzamt zu richten. Eine ggf. abweichende Zuständigkeit nach den Vor- schriften der Abgabenordnung bleibt hiervon unberührt.

Das Umsatzsteuergesetz sieht für die Optionserklärung keine spezielle Form vor. Zur besseren Nachvollziehbarkeit sollen die Finanzämter die Schriftform anregen. Aus der Erklärung muss sich hinreichend deutlich ergeben, dass die juristische Person des öffentlichen Rechts § 2 Absatz 3 UStG in der am 31. Dezember 2015 geltenden Fassung für sämtliche nach dem 31. Dezember 2016 und vor dem 1. Januar 2021 ausgeführte Leistungen weiterhin anwen- det. Hat sich eine juristische Person des öffentlichen Rechts bisher auf die neuere Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zur Unternehmereigenschaft juristischer Personen des öffentlichen Rechts berufen, kann sie dennoch eine Optionserklärung mit der Wirkung abgeben, dass für sie ab dem 1. Januar 2017 § 2 Absatz 3 UStG in der am 31. Dezember 2015 geltenden Fassung anzuwenden ist.

Die Optionserklärung ist spätestens bis zum 31. Dezember 2016 abzuge- ben. Es handelt sich um eine nicht verlängerbare Ausschlussfrist.

Die Optionserklärung kann nur mit Wirkung vom Beginn eines auf die Abgabe folgenden Kalenderjahres an widerrufen werden. Der Widerruf muss sich hin- reichend deutlich auf die ursprünglich abgegebene Optionserklärung bezie- hen. Nach einem Widerruf ist die Abgabe einer erneuten Optionserklärung ausgeschlossen.

Eine nach dem 31. Dezember 2016 neu errichtete juristische Person des öf- fentlichen Rechts kann wegen des Ablaufs der gesetzlichen Ausschlussfrist keine wirksame Optionserklärung abgeben. Im Fall der Gesamtrechtsnach- folge wirkt die Optionserklärung auch für den Rechtsnachfolger. Im Fall des Zusammenschlusses mehrerer bestehender Körperschaften, von denen nicht alle die Option wirksam ausgeübt haben, hat die daraus entstandene Körper- schaft einheitlich zu entscheiden, ob die Rechtsfolgen der Option gelten sol- len. Eine Beschränkung auf einzelne Tätigkeiten ist auch in diesem Fall nicht möglich.“

Wesentlich sind folgende Aussagen des BMF Schreibens:

. Die Optionserklärung erfolgt einheitlich auf alle Tätigkeiten der jPdöR, eine Be- schränkung auf Teilbereiche ist nicht zulässig. Damit gilt die Erklärung auch für Be- reiche ohne eigene Rechtspersönlichkeit wie Eigenbetriebe. . Die Erklärung ist durch den gesetzlichen Vertreter abzugeben, bei den Städten und Gemeinden durch den Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister. Im Vorfeld der Erklä- rung muss ein entsprechender Beschluss des Gemeinde- bzw. Stadtrates einge- holt werden, da es sich nicht um ein Geschäft der laufenden Verwaltung nach § 59

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Abs. 3 Kommunalselbstverwaltungsgesetz (KSVG) handelt. Dieser Beschluss muss zwingend in diesem Jahr erfolgen. . Die Erklärung ist zwingend bis zum 31.12.2016 abzugeben. Unternimmt die Kom- mune nichts, gilt für sie automatisch ab dem 01.01.2017 das neue Recht. . Die Kommune hat bis zum 31.12.2020 jährlich die Möglichkeit, die Option zu wider- rufen. Nach dem Widerruf wird dann auf Dauer das neue Recht angewandt.

7. Nachstehend soll auf den Abwägungsprozess Pro/Contra Optionsregelung näher ein- gegangen werden:

Aufgrund der Möglichkeit des Vorsteuerabzuges lässt sich von vorneherein keine ge- naue Aussage treffen, ob generell die Optionsregelung für die Städte und Gemeinden die bessere Lösung wäre. Im Vorfeld der Entscheidung sollten daher bestimmte Schritte vorgenommen werden.

Zunächst sollten alle verschiedenen Leistungen der Kommune unter dem Blickwinkel einer möglichen Umsatzsteuerpflicht untersucht werden, dies gilt auch für Bereiche mit Kleinstbeträgen. Dabei können folgende Kategorien erstellt werden:

. Auflistung der Bereiche mit Umsätzen auf privatrechtlicher Basis, . Auflistung der Umsätze, die auf öffentlich-rechtlicher Grundlage erfolgen und bei denen die Grenze von 17.500 € überschritten wird; hier muss überprüft werden, ob es zu größeren Wettbewerbsverzerrungen kommen könnte, . Auflistung der bisherigen Betriebe gewerblicher Art; hier wird es zu keinen Verände- rungen kommen, . Auflistung von nicht steuerbaren Leistungen aufgrund hoheitlichen Handelns ohne Wettbewerbsverzerrungen, . Auflistung von steuerbaren, aber nicht steuerpflichtigen Leistungen, siehe u.a. § 4 UStG.9

Anschließend sollte untersucht werden, in welchen der Bereiche aktuell größere Investi- tionen in den nächsten Jahren anstehen bzw. in welchen das Vorsteuerabzugspotential höher ist als die Umsatzsteuerbelastung. Ist in Summe aller Bereiche das Vorsteuerab- zugspotential höher, spricht einiges für den sofortigen Wechsel zum neuen Recht. Ist dies nicht der Fall, sollte die Option gezogen werden.10

Je nach Entscheidung sollte auch überprüft werden, welche Tätigkeiten von privatrecht- licher auf öffentlich- rechtlicher Grundlage umgestellt werden können.

Im Zuge der Untersuchung sollten auch organisatorische Fragen geklärt werden. Sollte schon ab dem 01.01.2017 das neue Recht zur Anwendung kommen, sind unter Um- ständen innerhalb die Finanzsoftware Anpassungen vorzunehmen, um den erweiterten

9 vgl. Trommer, Friederike, Neuregelung der Umsatzsteuerpflicht der juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Handlungsbedarf in 2016, Kommunal-Kassen-Zeitschrift Mai 2016, Nr.5, S. 97 ff vgl. Verspohl, Georg, Gemeinden zwischen zwei Systeme, Die Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand, Bayrischer Gemeindetag 6/2016, S. 190 ff 10 vgl. Lang, Fritz, Die Neuregelung der Umsatzbesteuerung von juristischen Personen des öffentlichen Rechtes durch § 2b UStG, Optionsausübung ja oder nein, Sachsenland Kurier 4/16, S. 186 ff

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Aufzeichnungspflichten nach § 22 UStG nachzukommen. Die Ertragskonten sind nach nicht steuerbaren, steuerbaren und steuerpflichtigen Konten mit den entsprechenden 11 Mehrwertsteuersätzen aufzugliedern.

Aufgrund des Umfangs der zu erbringenden organisatorischen Vorbereitungen kann es daher durchaus ratsam sein, mit der Umstellung noch zu warten und vorsorglich die Option zu ziehen, die ja nach einem Jahr widerrufen werden kann. Durch das Ziehen der Option verbleibt es bei der bisherigen Umsatzsteuerbelastung der Kommune durch die vorhandenen BgA; diese sind vor Ort bekannt und somit ergeben sich auch keine 12 Änderungen an dem Verfahren der Behandlung der Umsatzsteuer in der Kommune.

Bei Nichtziehen der Option begeben sich die Kommunen auf unbekanntes Terrain mit den damit verbundenen Risiken und den Chancen in Bezug auf den Vorsteuerabzug.

Für eine vorsorgliche Optionserklärung spricht auch der bereits erwähnte Punkt, dass das BMF weitergehende Erläuterungen zu den Regelungen des § 2b UStG in einem späteren Schreiben zum Jahreswechsel angekündigt hat.

Sollte die Option gezogen werden, ist es dennoch empfehlenswert, zeitnah mit den Um- stellungsarbeiten auf das neue Recht zu beginnen, da spätestens am 01.01.2021 der § 2b UStG bei allen Städten und Gemeinden zur Anwendung kommt.

Mit freundlichen Grüßen i.A. gez. Reinhard Bläs Finanzreferent

11 vgl. Trommer, Friederike, Neuregelung der Umsatzsteuerpflicht der juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Handlungsbedarf in 2016, Kommunal-Kassen-Zeitschrift Mai 2016, Nr.5, S. 97 ff 12 vgl. Trommer, Friederike, Neuregelung der Umsatzsteuerpflicht der juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Handlungsbedarf in 2016, Kommunal-Kassen-Zeitschrift Mai 2016, Nr.5, S. 97 ff

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Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Wirtschaftsförderung (5)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Biosphären-Bahnhof St. Ingbert

1. Dem LEADER-Projekt Biosphärenbahnhof St. Ingbert wird zugestimmt.

2. Der Eigenanteil an den Kosten des Entwicklungskonzeptes (Gesamtkosten abzgl. Förderung) in Höhe von 7.405,96 € wird im Haushaltsjahr 2017 bereitgestellt.

22/446 Erläuterungen Biosphären-Bahnhof St. Ingbert

Am 25.05.2016 hat die Stadt St. Ingbert bei der Lokalen Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau e.V. (LAG) einen Antrag auf Fördermittel aus dem LEADER-Fond für ein Entwicklungskonzept des Bahnhofs St. Ingbert zum "Biosphärenbahnhof St. Ingbert" gestellt. Die Projektidee hat Wolfgang Henn im Oktober 2015 im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre vorgestellt.

Trotz dass der Bahnhof im Stadtteil St. Ingbert Mitte nicht direkt der LEADER- Förderkulisse angehört, wurde der Antrag bewilligt und mit dem Höchstfördersatz von 85 % ausgesprochen. Der entsprechende Zuwendungsbescheid liegt vor.

Gesamtkosten des Entwicklungskonzeptes 49.373,10 € Zuwendung LEADER 85% 41.967,14 € Eigenanteil Stadt St. Ingbert 7.405,96 €

Nach Eingang des Zuwendungsbescheids wird das Entwicklungskonzept ausgeschrieben und vorbehaltlich der Prüfung durch das Rechnungsprüfungsamt zum Jahresende 2016 vergeben. Das Entwicklungskonzept wird bis zum Herbst 2017 fertig gestellt. In dessen Rahmen wird ein weiterer LEADER-Antrag zur Förderung der umzusetzenden Maßnahmen gestellt. Höhe und Ausmaß der Maßnahmen sind aktuell noch nicht bekannt.

Projektbeschreibung "Entwicklungskonzept Biosphärenbahnhof St. Ingbert" Ausgangssituation: Der Bahnhof in St. Ingbert stellt für das Biosphärenreservat Bliesgau einen regional wichtigen und stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt dar. Sein Potential als "Biosphärenbahnhof" zur Vernetzung und Stärkung einer nachhaltigen Mobilität im Bliesgau zum Nutzen der regionalen Wirtschaft, der Gäste und der einheimischen Bevölkerung ist noch nicht ausreichend bekannt und genutzt. Das vorgeschlagene Projekt soll dazu die Weichen stellen.

Projektziel und beabsichtigte Ergebnisse Ziel der Etablierung eines Biosphärenbahnhofs ist es, bei den Zielgruppen das Bewusstsein für "ihre Biosphärenregion Bliesgau" zu bilden, sie zu entsprechendem Handeln zu bewegen (Attention-Interest-Desire-Action) und dadurch einen touristischen und ökologischen Mehrwert zu erzielen.

23/446 Der Biosphärenbahnhof St. Ingbert soll ein internationales Vorzeigebeispiel für "think global – act local" werden. Lokale und regionale nachhaltige Entwicklung soll am Bahnhof spürbar, begreifbar, erlebbar sein.

Dies bedeutet im Detail: a) Klimaschutz: Mehr Einheimische und Gäste für eine hohe Bahnhofs- und ÖPNV-Nutzung sowie zur Nutzung individueller Verkehrsmittel ohne fossile Brennstoffe gewinnen b) Identitätsstiftung: Identifikation der Bevölkerung mit der Biosphärenregion und Biosphärenthemen erhöhen c) Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Mehr Einheimische und Gäste für besonders nachhaltige Angebote und Dienstleistungen in der Stadt und dem Land interessieren d) Wirtschaftsförderung: Erhöhung regionaler Wertschöpfung und Wirtschaftsketten (z.B. durch städtische bzw. regionale Marke für Produkte und Dienstleistungen)

Das Entwicklungskonzept soll dazu die folgenden zwei Hauptziele verfolgen und die konkreten Möglichkeiten zur Umsetzung herausarbeiten: 1. Attraktive Erlebbarkeit des Leitthemas "Stadt-Land-Beziehung" im Bahnhof 2. Optimierte Vernetzung des "Biosphärenbahnhofs" in St. Ingbert mit den örtlichen und regionalen Mobilitätsangeboten

1. Attraktive Erlebbarkeit des Leit-Themas "Stadt-Land-Beziehung" a) inhaltliche Schwerpunkte: - Stadt-Land-Beziehung historisch (Arbeiterbauerntum, Verkehrsverhältnisse) - Stadt-Land-Beziehung heute – was die Stadt dem Land bringt (Versorgungsknotenpunkt: Schulen, Krankenhaus, Freizeit, etc.) - Stadt-Land-Beziehung heute – was das Land der Stadt bringt (Hinweise z. Bsp. auf Freizeitziele und Einkaufsmöglichkeiten für besonders nachhaltige Produkte und Dienstleistungen in St. Ingbert und dem gesamten Biosphärenreservat Bliesgau verknüpft mit einem entsprechenden "Schaufenster" für nachhaltige Biosphärenprodukte und –dienstleistungen inkl. "Partner der Biosphäre Bliesgau", Mobilitätsmanagement, Versorgung mit Gütern wie regionalen Lebensmitteln) - Stadt-Land-Beziehung in Zukunft (Möglichkeit Anregungen für eine gute künftige Stadt-Land-Beziehung einzubringen) b) Entwickeln von Angeboten die diese Themen im Bahnhof erlebbar machen - sich informieren (über interaktive Bildschirme) - leihen / kaufen (Biosphärenreservat Bliesgau – Laden) 24/446 - konsumieren (Kneipe als Partnerbetrieb) - sehen und hören (Wandgestaltung) - mitmachen (Veranstaltungen, Spiele) Im Ergebnis wird ein klares, umsetzbares Gestaltungskonzept erwartet, illustriert mit Beispielen und Angeboten, möglichen Trägern und Finanzierungsmöglichkeiten.

2. Optimierte Vernetzung des "Biosphä renbahnhofs" in St. Ingbert mit den örtlichen und regionalen Mobilitätsangeboten a) Einrichtung einer Biosphären-Infostelle im Bahnhof - Optimierung/Ausweitung der Aufgaben der Infostelle bzgl. Mobilität und Klimaschutz - Vernetzung mit Infostellen in der Baumwollspinnerei und im Stadtbusbüro (evtl. ergänzende Informationsangebote im Blau, u.a.m.) - Ausgestaltung der Informationsstelle mit Infotainment-Angeboten, weiteren Materialien und Einrichtungsgegenständen - Vernetzung mit ÖPNV- und anderen Mobilitätsangeboten wie CarSharing, Radverleih oder Fahrgemeinschaften

Zu untersuchende Punkte: Auslastung und Personalisierung, Ausstattung, Gestaltung, Finanzierung des Standorts Biosphärenbahnhof und der Nutzung potentieller Synergien zwischen den drei Standorten Biosphärenbahnhof, Baumwollspinnerei und Stadtbusbüro. b) Entwickeln eines digitalen und analogen Besucher-Leitsystems - zu Orten innerhalb St. Ingberts wie auch zu den verschiedensten Orten ("Points of Interest" PoI) im Saarpfalz-Kreis und im Biosphärenreservat Bliesgau - Ergänzung der PoI auf der "Grünen Reisekarte Bliesgau" (Saarpfalz-Touristik) zu einer "Grünen Karte Bliesgau" mit nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen in St. Ingbert (mit und ohne Tourismusbezug) und weiteren Angeboten im Biosphärenreservat Bliesgau, Möglichkeiten der Erreichbarkeit mit "sanfter Mobilität" (ÖPNV, Rad, zu Fuß, E-Mobilität) - Definition der Rolle des Bahnhofs als Glied in der Mobilitätskette (intermodale Funktion) mit anderen ÖPNV-Haltepunkte in der Region - Verknüpfung der Bahn mit dem Radverkehr (Radverleih, Radbus als saisonales Angebot z.B. auf der Linie 504, Touren mit Start- und Endpunkten an unterschiedlichen Haltestellen, geführte Touren ab Bahnhof), Potentiale einer Vernetzung mit CarSharing, E-Mobilität, Fahrradverleih, Taxigewerbe, u.a. - Konzept zur Erstellung einer entsprechenden Webseite mit App für Smartphones und mobilen Endgeräten zur Kommunikation und Nutzung der Grünen Karte Bliesgau. Ggfs. Nutzung weiterer bestehender Webseiten, um wichtige Punkte der Region miteinander zu verbinden (z. Bsp. DB-Seite "Fahrtziel Natur") 25/446 - Beschilderung, Aushang von Orientierungsplänen und Informationen zu Angeboten im Umfeld.

Geplante Maßnahmen Im Rahmen des Projektes sind folgende Fragen zu klären und in ein klares, umsetzungsfähiges Konzept für den Biosphärenbahnhof zu bringen: a) Wie ist bei den derzeitigen Fahrgästen das Verhalten, das Interesse und die Bereitschaft zur (verstärkten) Nutzung des Bahnhofs St. Ingbert und der damit verbundenen besonders umweltschonenden Mobilitätsangebote (Motive, Beziehung zum ländlichen Bliesgau, Kritik, Wünsche)? b) Für welche Zwecke wird das vorhandene Mobilitätsangebot konkret genutzt bzw. könnte es genutzt werden?

- Freizeit in der Stadt St. Ingbert und auf dem Land: Aktivitäten, Veranstaltungen

- Einkaufen (v.a. nachhaltiges Angebot: Themen Bio, Öko, Fair, Regional, Sozial, Barrierefrei)

- Alltag (Arbeit, Schule, Arztbesuche, etc.), Pendelbewegungen Stadt und Land c) Welche möglichen Hemmnisse / Schwierigkeiten sind am Bahnhof und im Umfeld zur Nutzung vorhanden bzw. werden erwartet (bspw. Vandalismus, Sauberkeit, Sicherheit oder Eigentumsverhältnisse und daraus abzuleitende Nutzungspotentiale)? d) Wie können diese minimiert / vermieden werden? e) Welche konkreten Einrichtungen und Angebote im und in Verbindung mit dem "Biosphärenbahnhof" sind für die Stadt-Land-Beziehung besonders attraktiv? Welche lassen die Stadt-Land-Beziehung besonders erlebbar machen? Wie kann die Mobilitätsvernetzung dazu optimiert werden? Welche Finanzierungsmöglichkeiten können dazu benutzt werden?

Das Konzept zum Biosphärenbahnhof St. Ingbert ist die Grundlage zur Projektumsetzung. Ein "fertiger" Biosphärenbahnhof St. Ingbert ist ein wichtiger Beitrag zur touristischen Bereicherung im Bliesgau, wie auch zur Bereicherung der Alltagsmobilität und bildet ein Kernstück für nachhaltige Tourismusangebote in der Region. Der Biosphärenbahnhof St. Ingbert stärkt somit die nachhaltige Regionalentwicklung.

Im Einzelnen sind dazu folgende Maßnahmen vorgesehen, die zu wichtigen Zwischenergebnissen führen und aufeinander aufbauen:

26/446 Schritt 1: Analyse und Nutzung vorhandener Unterlagen, Erfahrungen und Ideen zu den Bereichen Mobilität, regionale Wirtschaft, Nachhaltige Entwicklung (Studien, aktuelle Planungen, z.B. Nutzungszahlen Bahnhof), u.a.

- Rahmenplan des Biosphärenreservates Bliesgau

- Tourismuskonzepte des Saarlandes und des Saarpfalz-Kreises

- Entwicklungsziele St. Ingbert (z. Bsp. Markenbildung, Tourismuskonzept)

- andere LEADER-Projekte im Bliesgau

In Ergänzung der Konzeptentwicklung in die aktuellen übergeordneten Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Entwicklungsziele für das Biosphärenreservat Bliesgau, insbesondere bezüglich Mobilität und regionale Wirtschaft, sind weitere Unterlagen zu berücksichtigen. Dazu zählen u.a.:

- UN Nachhaltigkeitsziele 2030: Ziel 12 "Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sichern" (2015)

- UNESCO MAB Lima Aktionsplan 2025 für Biosphärenregionen (2016)

- nationale Empfehlungen für Nachhaltigen Tourismus des DTV (2016)

- globale Kriterien, internationale und nationale Zertifikate für "nachhaltige Tourismusdestinationen" (2016) Identifikation von Verstärkungsmöglichkeiten der Konzeptentwicklung in Verbindung mit Schritt 1. Austausch mit anderen/parallelen Projekten (z.Bsp. andere LEADER- Projekte). Mit Schritt 1 werden dazu die globalen, europäischen, nationalen, regionalen und lokalen Entwicklungsziele untereinander und mit der Konzeptentwicklung in Bezug gebracht und als Orientierungsrahmen festgelegt (Erstellung eines Zielekatalogs, in den das Konzept Biosphärenbahnhof St. Ingbert eingeordnet wird).

Schritt 2: Identifikation eines breiten Spektrums wichtiger Interessensgruppen und Entscheidungsträger INNERHALB des Biosphärenreservats Bliesgau, Erfassung von Interessen, Meinungen, Ideen (Interviews, ggfs. Sitzungen) u.a. von Tourismuszentrale , Saarpfalz-Touristik, Biosphärenzweckverband, Biosphärenverein, Handel & Gewerbe e.V. St. Ingbert (Zusammenschluss der Einzelhändler), Aktionsgemeinschaft St. Ingbert (AGI) (Zusammenschluss der großen Unternehmen St. Ingbert), Gastgewerbe, ADFC/VCD, Wandervereine, Heimat- und Verkehrsverein. Die Stadt-Land-Beziehung soll durch das Projekt gestärkt werden, dazu sind die Interessen und Meinungen der einzelnen Entscheidungsträger zu erfassen. Welche Interessen und Wünsche gibt es? Welche Möglichkeiten und Synergien (welcher

27/446 Nutzen) sehen einzelne Entscheidungsträger zur Mitwirkung? Wie können diese im Rahmen des Konzeptes eingebunden werden?

Schritt 3 : Bestandsaufnahme und Nutzung des vorhandenen Wissens AUSSERHALB des Biosphärenreservates Bliesgau zu den Themen Mobilität, Bahnhöfe / ÖPNV, Förderung der Attraktivität und der wirtschaftlichen örtlichen / regionalen Entwicklung in Biosphärenregionen und ähnlichen Schutzgebieten in Deutschland und angrenzenden Ländern (z. Bsp. neue Studien und Projektergebnisse, positive Beispiele an Bahnhöfen, für touristische Informationsstellen und Angeboten in Besucherzentren im ländlichen Raum, v.a. Biosphärengebiete, nationale Naturlandschaften und Fahrtziel Natur Gebieten), Identifizierung und Erfassung der entsprechenden Experten, Interviews mit Experten zu Praxisbeispielen (ursprüngliche Zielsetzung, erreichte Ziele und Erfahrungen, "lessons learnt") Ziel in Schritt 3 ist es, aufzuzeigen wo und wie in anderen nationalen Naturlandschaften das Zusammenspiel zwischen Steigerung der Attraktivität von "sanfter Mobilität" und der Erlebbarkeit regionaler Leit-Themen gestaltet wurde und welche konkreten Erfahrungen für St. Ingbert nutzbar sind.

Schritt 4: Konkretes Potential und Machbarkeit Befragung von Besuchern und Einheimischen in St. Ingbert zu den Themen "Attraktive Erlebbarkeit" und "Optimierung Mobilitätsangebote" Die Befragung führt zu zwei Ergebnissen: a) aktuelles Mobilitäts- und Konsumverhalten, Motive, Verbesserungsmöglichkeiten und Zufriedenheit b) inwieweit trifft die Konzeptvorstellungen das Interesse der Befragten und führt zu einer stärkeren Nutzung des Biosphärenbahnhofs und der Angebote im Bereich der sanften Mobilität und der darüber kommunizierten Konsum-, Freizeit-, und Erlebnisangebote.

Schritt 5: Ergebnisse und Finanzierbarkeit a) Zusammenstellung der Ergebnisse der Schritte 1 bis 4 - Schritt 1: Einordnung des Konzept zum Biosphärenbahnhof in den Zielekatalog globaler, internationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Entwicklungsziele - Schritt 2: Einbindung regionaler Akteure und Entscheidungsträger - Schritt 3: Einbindung von Erfahrungen anderer beispielhafter Projekte in das Konzept - Schritt 4: Konkrete Gestaltungs- und Entwicklungsvoraussetzungen des Biosphärenbahnhofs um eine stärkere Nutzung der Angebote zu generieren

28/446

b) Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Umsetzung: - Prioritäten - Terminplanung - Finanzierungsmöglichkeiten - Trägerschaft - Vermarktung - Monitoring c) Darstellung des Konzepts - konkrete Umsetzungsmöglichkeiten - Szenario eines fertigen Biosphärenbahnhof St. Ingbert

Notwendigkeit der Maßnahmen Alle 5 Schritte sind zur Erreichung der angestrebten Ergebnisse notwendig:

- Die Einbettung in die aktuellen mittel- bis langfristigen Rahmenbedingungen von der globalen bis zur lokalen Ebene gibt die notwendige Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein und Möglichkeiten für Synergien mit anderen Projekten im Bliesgau zu erkennen und zu stimulieren.

- Die Nutzung vorhandener Erfahrungen und Ideen dient sowohl der vielfachen Einbeziehung und somit angestrebten Identifizierung örtlicher / regionaler Entscheidungsträger mit dem Projekt, wie auch der Vernetzung mit Regionen in Deutschland und weiteren Ländern mit ähnlichen Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Maßnahmen.

- Die aktuelle Nutzung des Bahnhofs und das Potential der Verstärkung der Stadt-Land-Beziehung durch einen "Biosphärenbahnhof" erfordern entsprechende, aufeinander abgestimmte Befragungen bei Gästen und bei der örtlichen / regionalen Wirtschaft und Dienstleistungen.

- Die Ergebnisse müssen dann mit den Entscheidungsträgern rückgekoppelt werden, auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit abgeklopft und mit Prioritäten versehen werden. Dabei sind auch aktuelle neueren Entwicklungen zu berücksichtigen.

- Während der Durchführung des Projektes ist von Beginn an ein regelmäßiger Austausch zwischen der Projektleitung und Auftragnehmern erforderlich, bei dem Zwischenergebnisse vorgestellt, diskutiert und Möglichkeiten zur Optimierung der Folgeschritte erkannt und vereinbart werden.

29/446 Der städtische Eigenanteil für die Erstellung des Entwicklungskonzeptes in Höhe von 7.405,96€ muss im Haushaltsjahr 2017 bereitgestellt werden.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat in seiner o. g. Sitzung dem vorstehenden Beschlussvorschlag einstimmig zugestimmt.

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Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Wirtschaftsförderung (5)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Profilierung der Stadt St. Ingbert im Biosphärenreservat Bliesgau - Satellitenmodell

Dem in der Anlage beigefügten Profil der Stadt St. Ingbert wird zugestimmt, in der Hoffnung, noch weitere Ergänzungen und Erweiterungen zu erfahren.

31/446 Erläuterungen Profilierung der Stadt St. Ingbert im Biosphärenreservat Bliesgau - Satellitenmodell

Dr. Mörsch, Umweltdezernent des Saarpfalz-Kreises, führte im Frühjahr 2016 Gespräche mit den Städten und Gemeinden zu deren Profilierung und Positionierung im Biosphärenreservat Bliesgau. In der Bürgermeisterbesprechung am 7. Juni 2016 und in der 22. Sitzung der Biosphärenzweckverbandsversammlung am 6. Juli 2016 stellte er die Idee zur Profilbildung der Kommunen vor. Mit den Bürgermeistern wurde vereinbart, die Entwicklung des Gemeindeprofils in der Verwaltung und in den Gremien zu besprechen, zu beraten und schließlich bis zum Jahresende in den Räten zu beschließen.

Mit der Profilierung der Gemeinden verspricht sich der Verbandsvorsteher eine bessere Einbindung der Kommunen in den Biosphärenzweckverband und damit eine deutliche Positionierung, nach der sie sich in ihrer künftigen Entwicklung innerhalb des Biosphärenzweckverbandes orientieren und einbringen können. Ziel ist außerdem, Förderprogramme durch den Biosphärenzweckverband besser zu akquirieren, um dann auch Projekte in den Gemeinden besser unterstützen zu können.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat in seiner o. g. Sitzung einstimmig dem vorstehenden Beschlussvorschlag zugestimmt.

Anlagen: 1. Schreiben von Dr. Mörsch an die Bürgermeister 2. Powerpoint-Präsentation: Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau - Satellitenmodell

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33/446 Ö 6

Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Stadt Homburg Kreis‐ und Universitätsstadt

Universität

Industrie

WaldPark Schloss Karlsberg ‐ Tourismus 34/446

„Stadt der Märkte“ ! Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Gemeinde Burggemeinde

Kernzone Kirkel ‐ Wald ‐ Urwald

Burg ‐ Mittelalterveranstaltungen

Wasser ! 35/446 Tourismus Wald ‐ Burg ‐ Mittelalter ! Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Stadt Barockstadt

Barockstadt ‐ Altstadtentwicklung ! Citaslow ‐ Stadt Eßbare Stadt

Waldthemen ‐ Umweltbildung 36/446 Tourismus Gastronomie Dorferneuerung ‐ Dorfentwicklung ! Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Stadt St. Ingbert Biosphärenstadt

Industriekultur Alte Schmelz –MINT Campus –Moderne Industriebetriebe ! Transformation v Industriebrachen IT Standort –Nähe zur Uni

Nachhaltige Stadt Energieeffizienz – Elektromobilität ‐ Klimaschutz !

37/446 Biodiversität und Erholung in der Stadt Stadtgartenprojekt !

Biosphärenbahnhof ‐ Tourismus Stadt der Märkte

Gesundheitszentrum Kreiskrankenhaus Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Gemeinde

Tourismus Tourismus im ländlichen Raum ! Pferdetourismus –Urlaub auf dem Pferdehof

38/446 Nähe zu Frankreich Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Gemeinde

Natur und Kultur ! Europäischer Kulturpark

Tourismus ‐ Natur ‐ BNE

39/446 Kontakte zu Frankreich ‐ Grenzraum

Baukultur in den Dörfern ! Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Gemeinde Kleinblittersdorf

Deutsch‐ französischer Partnerschaft ! Wasser – Saarland Therme – Thermalwasser ‐ Hochwasserschutz ! Tourismus ‐ Wasser ‐ Grenzraum

40/446 Nachhaltigkeit

Kultur in den Dörfern ! Profilierung der Gemeinden im Biosphärenreservat Bliesgau ‐ Satellitenmodell

Stadt der Märkte

Tourismus Wald/Burg Biosphärenstadt ‐ Industriekultur

41/446 Barockstadt – Entwicklung der Dörfer Tourismus ländlicher Raum

Natur und Kultur – Baukultur der Dörfer

Wasser –Tourismus und Dorfkultur Ö 7

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Finanzen (2)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Nachtragshaushalt der Stadt St. Ingbert für das Haushaltsjahr 2016

Der nachstehend abgedruckten Nachtragshaushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2016 wird zugestimmt.

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Nachtragshaushaltssatzung der Stadt St. Ingbert für das Haushaltsjahr 2016

Auf Grund des § 87 des Kommunalselbstverwaltungsgesetzes - KSVG - in der derzeit geltenden Fassung hat der Stadtrat am 06. Oktober 2016 folgende Nachtragshaushaltssatzung beschlossen:

§ 1

Mit dem Nachtragshaushaltsplan werden

und damit der Gesamt- betrag des Haushaltsplans einschl. der Nachträge erhöht vermindert um um gegenüber nunmehr fest- bisher gesetzt auf

€ € € €

a) im Ergebnishaushalt die Erträge 0 0 80.941.167 80.941.167 die Aufwendungen 0 0 87.218.942 87.218.942 Saldo Erträge/Aufwendungen 0 0 -6.277.775 -6.277.775 ** unverändert ** b) im Finanzhaushalt die Einzahlungen aus Investitionstätigkeit 0 0 2.315.637 2.315.637 die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit 204.895 0 4.098.551 4.303.446 Saldo aus Investitionstätigkeit -204.895 0 -1.782.914 -1.987.809

die Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit 204.895 0 1.782.914 1.987.809 die Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit 0 0 1.822.775 1.822.775 Saldo aus Finanzierungstätigkeit 204.895 0 -39.861 165.034

§ 2

Der Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen wird gegenüber der bisherigen Festsetzung in Höhe von 1.782.914 € auf 1.987.809 € neu festgesetzt.

§ 3

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen wird gegenüber der bisherigen Festsetzung in Höhe von 570.000 € auf 2.140.376 € neu festgesetzt.

43/446 § 4

Kredite zur Liquiditätssicherung werden nicht beansprucht. ** unverändert **

§ 5

Die bisherigen Festsetzungen zur Verringerung der Ausgleichsrücklage und der allgemeinen Rücklage werden nicht geändert.

§ 6

Die Hebesätze der Realsteuern werden nicht geändert.

§ 7

Es gilt der vom Stadtrat am 12. März 2015 beschlossene Stellenplan. ** unverändert **

, St. Ingbert, den 06. Oktober 2016

Hans Wagner Oberbürgermeister

44/446 Erläuterungen Nachtragshaushalt der Stadt St. Ingbert für das Haushaltsjahr 2016

Für die Stadt ist die Aufstellung eines Nachtragshaushaltes mit folgenden Inhalten erforderlich:

1. Zuschuss an die Protestantische Ma rtin-Luther-Kirchengemeinde in St. Ingbert zur Erw eiterung der Kinde rtagesstätte „Louise Scheppl er“ (Josefstaler Straße) 2. Zuschuss an die Protestantische Chri stuskirchengemeinde in St. Ingbert (Wolfshohlstraße) zur Einrichtung einer Krippengruppe 3. Zuschuss an die Protestantische Kirchengemei nde Hassel (Sonnenblume) zur Einrichtung einer Krippengruppe 4. Erweiterung der städtischen Ki ndertageseinrichtung Rohrbach (Detzelstraße) 5. Anschaffung eines mobilen Messger ätes und eines Messfahrzeuges zur Überwachung des fließenden Verkehrs

Eine Verpflichtung zur Änderung der Ansätze im Ergebnishaushalt 2016 gemäß § 87 Abs. 2 Kommunalselbstverwaltungsgesetz (KSVG) besteht nicht. zu 1. Zuschuss an die Pr otestantische Martin-Luthe r-Kirchengemeinde in St. Ingbert zur Erw eiterung der Ki ndertagesstätte „Louise Scheppler“ (Josefstaler Straße)

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 10.03.2016 (TOP 6) einstimmig folgendes beschlossen:

„Die Stadt beteiligt sic h freiwillig an den v om Ministerium für Bildung und Kultur zwar festgestellten, aber durch Förderhöchst beträge gekürzten Landesanteil in Höhe von 23.450 €. Die noch z u veranschlagenden s tädtischen Zuschüsse werden in einem Nachtragshaushalt 2016 bereitgestellt.“

Die städtischen Zuschüsse für die Baumaßnahme (Schaffung von 22 zusätzlichen Krippenplätzen) betragen einschließlich des o.g. Betrages von 23.450€ insgesamt 636.075,26€, siehe Erläuterungen in der Einladung der o.g. SR-Sitzung.

Im städtischen Haushalt wurden bis zum Jahr 2014 zur Finanzierung der zum damaligen Zeitpunkt geplanten Baumaßnahme Beträge in Höhe von 430.000€ bereitgestellt, hierunter auch ein „Sonderkredit“ (Schaffung von Kita-Plätzen) in Höhe

45/446 von 277.000€; die Ermächtigung zu dessen Aufnahme ist jedoch Ende 2015 verfallen, da die Umbaumaßnahme vom Träger bis heute noch nicht realisiert ist.

Somit ist nach Umplanung der Baumaßnahme im städtischen Haushalt auf Grund des o.g. SR-Beschlusses noch ein Betrag in Höhe von 483.076€ als Sonderkredit zu finanzieren.

Ein vom beauftragten Architekturbüro erstellter Bauzeitenplan liegt vor; danach soll im Januar 2017 Baubeginn sein, die Fertigstellung ist für Dezember 2017 eingeplant. Der städtische Zuschuss muss daher im Haushaltsjahr 2017 bereitgestellt werden; die Veranschlagung einer Verpflichtungsermächtigung im Nachtragshaushalt 2016 ist angebracht, um bei Bedarf Teilzahlungen an die Kirchengemeinde bereits vor der Genehmigung des Haushaltsplanes 2017 leisten zu können.

Durch die Investition fallen ein zusätzlicher jährlicher Zinsaufwand in Höhe von durchschnittlich rd. 3.050€ für die Kreditfinanzierung, Abschreibungen in Höhe von rd. 24.200€, sowie weitere Sachkostenzuschüsse an den Träger der Einrichtung in Höhe von rd. 29.150 € (Basis Personalkosten 2015) an.

zu 2. Zuschuss an die Protestantische Ch ristuskirchengemeinde in St. Ingbert (Wolfshohlstraße) zur Einrichtung einer Krippengruppe

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 15.10.2015 (TOP 18) einstimmig folgendes beschlossen:

„Die Stadtverwaltung zahlt ge m. Stadtratsbeschluss vom 10.12.2013 freiwillig einen Anteil von bis z u 6. 205 € zu den nich t gedeckten Nebenkos ten der geplanten Umbaumaßnahme Kindertagesstätte Christ uskirche, sofern die Protestantische Christuskirchengemeinde St. Ingbert ebenfalls einen Anteil von bis zu 6.205 € in Eigenleistung erbringt.“

Gemäß Zuwendungsbescheid der Landesregierung vom 26.11.2015 betragen die zuwendungsfähigen Baukosten 162.300€, der gesetzliche städtische Anteil hieran liegt bei 30%, also 48.690€.

Die Baumaßnahme, über deren Beginn die Verwaltung nicht informiert war, steht vor dem Abschluss, sodass der Stadtanteil in Höhe von insgesamt 54.895€ voraussichtlich in diesem Jahr fällig wird.

Die Finanzierung erfolgt über einen Sonderkredit im Nachtragshaushalt 2016. 46/446

Durch die Investition fallen ein zusätzlicher jährlicher Zinsaufwand in Höhe von durchschnittlich rd. 347€ für die Kreditfinanzierung, Abschreibungen in Höhe von rd. 2.700€, sowie weitere Sachkostenzuschüsse an den Träger der Einrichtung in Höhe von rd. 29.150 € (Basis Personalkosten 2015) an.

zu 3. Zuschuss an die Protesta ntische Kirchen gemeinde Hassel (Sonnenblume) zur Einrichtung einer Krippengruppe

Gemäß Zuwendungsbescheid der Landesregierung vom 12. Januar 2016 erhält die Protestantische Kirchengemeinde Hassel für die Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder (11 Krippenplätze) auf der Grundlage eines Höchstbetrages der zuwendungsfähigen Gesamtkosten in Höhe von 728.000€ eine Zuwendung aus Bundesmitteln in Höhe von 270.000€, der Zuschuss des Saarpfalzkreises liegt bei 218.400€. Der Stadtanteil (Differenz in Höhe von 239.600€) ist über den städtischen Haushalt als Sonderkredit zu finanzieren. Im vorliegenden Falle ergibt sich die Besonderheit, dass die Baumaßnahme bereits für 2014 geplant war, die Ermächtigung zur Aufnahme des Sonderkredites aus diesem Jahr ist jedoch verfallen. Gemäß Bauzeitenplan der Kirchengemeinde soll mit den Bauarbeiten im November 2016 begonnen werden, das Richtfest ist für Februar 2017, der Innenausbau von Februar bei Juli 2017 vorgesehen, Fertigstellung soll im August 2017 sein. Die Veranschlagung einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe des Stadtanteiles im Nachtragshaushalt 2016 ist angebracht, um bei Bedarf Teilzahlungen an die Kirchengemeinde bereits vor der Genehmigung des Haushaltsplanes 2017 leisten zu können.

Durch die Investition fallen ein zusätzlicher jährlicher Zinsaufwand in Höhe von durchschnittlich rd. 1.512€ für die Kreditfinanzierung, Abschreibungen in Höhe von rd. 12.000€, sowie weitere Sachkostenzuschüsse an den Träger der Einrichtung in Höhe von rd. 29.150 € (Basis Personalkosten 2015) an.

zu 4. Erw eiterung der st ädtischen Kindertageseinrichtung Rohrbach (Detzelstraße) Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 12.06.2014 folgendes beschlossen:

47/446 „Die Verwaltung wird beauftragt, beim Mi nisterium für Bild ung und Kultur den Antrag auf vorzeitigen Maßnahmebe ginn zu stellen für den Anbau einer Krippengruppe und die bauliche Erweiterung des Speiseraums in der städtischen Kindertagesstätte Rohrbach.

Die benötigten Mittel für die Baumaßnahme in Höhe von 585.000 € werden im 1. Nachtragshaushalt 2014 zur Verfügung gestellt.“

Die Baumaßnahme wurde bis heute jedoch nicht umgesetzt, mit der Folge, dass die im Nachtragshaushalt 2014 enthaltene Ermächtigung zur Aufnahme des erforderlichen Darlehens mittlerweile verfallen ist. Die Maßnahme muss daher erneut veranschlagt und finanziert werden unter Einbeziehung einiger Umplanungen im Gebäudebereich; insoweit wird auf die Ausführungen der Verwaltung zum entsprechenden TOP in der Sitzung des Ausschusses für Baumanagement und Werksausschuss am 15.09.2016 verwiesen, die nachstehend auszugsweise abgedruckt sind:

„BV: „……Der Anpassung des geänderten Raum - und Flächenprogrammes für die Kindertagesstätte Rohrbac h und dem dadurch geänder ten Finanzvolumen wir d zugestimmt…….“

Erläut.(Auszug): „Die städtischen Gremien haben in 2014 dem Erweiterungsanbau an der städtischen Kindertagesstätte Rohrbach zur Schaff ung von zehn Krippen plätzen mit einem Kostenvolumen von 585.000 € z ugestimmt. Auf diese Beratungen wird ver wiesen. Die damaligen Planungen ink lusive Ko stenschätzungen ber uhten auf eine m komprimierten Raum - und Fläc henprogramm, das beim F ördergeber vorgelegt wurde. Die einzelnen Abstimmungsgespräc he, letztmalig am 17. März 2016 und einer Ortsbegehung am 21. Mä rz 2016, führten jedoch zu verschiedenen, aber notwendigen Änderungen im Raum - und Flächenprogramm. So wurde eine Erweiterung im Ess ensbereich geplant und der A nbau einer Krippengrupp e vorgesehen. Exemplarisch werden einzelne Änderungspunkte wie folgt aufgelistet:

 Herstellung der Barrierefreiheit, Schaffung einer Gästetoilette,  Vergrößerung des Anbaus der Kr ippengruppe um Förderräum e und Ruheräume sowie einer Abstellm öglichkeit für Buggys und Einbau einer Matschschleuse,  Vergrößerung des Essensbereiches,  zusätzlicher Anbau an den Personalraum zur Vergrößerung der vorhandene n Fläche nach Arbeitsstättenrichtlinien wegen Personalaufstockung.…….“ 48/446

Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rd. 928.000€, von denen gemäß Bauzeitenplan des Geschäftsbereiches 6 / Gebäude und Liegenschaften ein Teilbetrag in Höhe von 150.000€ (Planungskosten) im Jahr 2016, der Rest für Baumaßnahmen (748.000€) und Einrichtung (30.000€) in 2017 fällig werden. An Zuschüssen durch die Landesregierung und den Saarpfalz-Kreis werden insgesamt rd. 447.000€ erwartet, der Restbetrag wird aufgebracht durch die Aufnahme eines zusätzlichen Darlehens in Höhe von rd. 481.000€. Die Planungskosten sind im Nachtragshaushalt 2016 durch eine zusätzliche Darlehensaufnahme zu finanzieren, des Weiteren ist die Veranschlagung einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe der restlichen Kosten angebracht, um bei Bedarf Teilzahlungen an die bauausführenden Firmen bereits vor der Genehmigung des Haushaltsplanes 2017 leisten zu können.

Durch die Investition fallen ein zusätzlicher jährlicher Zinsaufwand in Höhe von rd. 3.035€ für die Kreditfinanzierung, Abschreibungen in Höhe von rd. 11.500€, zusätzliche Personalkosten, die nicht durch laufende Zuschüsse und Elternbeiträge gedeckt sind, von rd. 15.200€ (Basis Personalkosten 2015) sowie zusätzliche Gebäudekosten von rd. 24.050€ für Instandsetzung und Bewirtschaftung (insbes. Energiekosten) an. zu 5. Anschaffung eines mo bilen Meßge rätes u nd eines Messfahrzeuges z ur Überwachung des fließenden Verkehrs Inhaltlich wird auf die Beratungen im Haupt- und Personalausschuss am 21.09.2016 verwiesen. Nachstehend sind die Beschlussvorlage der Verwaltung sowie auszugsweise die Erläuterungen zu diesem Tagesordnungspunkt abgedruckt:

„BV:

„Vorbehaltlich des Finanzierungsbeschlusses des Stadtrates wird 1. der Auftrag zur Lieferung einer m obilen Geschwindigkeitsanla ge Leivtec XV 3.0 zum Preis von 53.276,30 € an die F irma Leivtec Verkehrstechnik GmbH, Walter-Zapp-Straße 4, 35578 Wetzlar vergeben; 2. der Auftrag zur Lieferung eines Peugeot Partner Tepee zum Preis von 14.578,90 € an die F irma Autohaus Weiland G mbH, Untere Bliesstraße 61, 6653 9 Neunkirchen vergeben; 49/446 3. die Verwaltung beauf tragt, eine Ste lle zur Überwac hung des Fließ enden Verkehrs und dessen Sachbear beitung beim Geschäf tsbereich 3, Abteilung Ordnungsaufgaben, öffentlich auszuschreiben.“

Erläut.(Auszug):

„Aufgrund des Stadtratsbe schlusses vom 07.07.20 16 hat die Verwaltung bei m Ministerium für Inneres und Sport beantragt, der Ortspolizeibehörde die Befugnis zur Überwachung des fließenden Verkehrs im Stadtgebiet zu übertragen. Dem Antrag hat das Ministerium mit Schreiben vom 19.07.2016 stattgegeben. Die Verwaltung geht davon aus, dass der Messbetrieb im 1. Quartal 201 7 aufgenommen werden kann. Zu diesem Zwecke sind die folgenden Maßnahmen einzuleiten und durchzuführen:

1. Beschaffung einer mobilen Messanlage ……. Im Einvernehmen mit dem Rechnungsprüfungsamt schlägt die Fachabteilung vor, mit der Lieferung eines mobilen Messgerätes die Fir ma Leivtec Verkehrstechnik Gm bH, Walter-Zapp-Straße 4, 35578 Wetzlar, zu beauftragen. Da die erforderlichen Haushalts mittel nicht zur Verfügung stehen, ist ein Finanzierungsbeschluss des Stadtrates erforderlich Hierzu wird auf Ziffer 4 verwiesen.

2. Beschaffung eines Messfahrzeuges …… Im Einv ernehmen mit dem Rechnungs prüfungsamt s oll der Auftrag an den günstigsten Anbieter, das Autohaus Weila nd, vergeben werden. Der Auftrag kann durch den Oberbürgermeiste r erteilt werden, da die in der Geschäftsordnung des Stadtrates festgelegte Wertgrenze (20.000 €) für die Vergabe v on Lieferungen und Leistungen nicht erreicht wird. Aufgrund fehlender Haushaltsmittel ist vorab jedoch die Finanzierung sicherzustellen; auf Ziffer 4 wird verwiesen.

3. Personalisierung und Organisation

Der Messbetrieb soll durch eine leite nde Kraft sowie eine 2. Person als Hilfskraft/Zeuge bewältigt werden. ……

4. Finanzierung

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Aufgrund der zum 01.03.2017 vorgesehenen Pe rsonalisierung sowie angesichts der Lieferzeiten, die laut Händlerangaben fü r das Messfahrzeug 3 bis 5 Monate und das Messgerät 3 Monate betragen, ist es aus Sicht der Verw altung zwingend notwendig, die Besc haffung der mobilen Geschwin digkeitsanlage und des Messfahrzeugs bereits vor Genehmigung des Haushaltes 2017, der Ende Februar/Anfang März 2017 verabschiedet werden soll, zu ermöglichen.

Daher wird vorgeschlagen, im Z uge der Beratungen über einen Nachtragshaushalt 2016 in der Sitzung des Finanz- und W irtschaftsausschusses am 22.09.2016 bz w. des Stadtrates am 06.10.2016 einen Beschluss fassen zu lassen, wonach im Haushaltsjahr 2016 Verpflic htungsermächtigungen in H öhe v on 53.300 € für die Beschaffung des Mes sgerätes sowie in Hö he von 14.700 € für die Besc haffung des Messfahrzeugs vorzusehen sind.

Es fallen in diesem Zusammenhang weitere Kosten in Höhe von rd. 1.700€ für die Installation eines Softwarezusatzmoduls „Fließender Verkehr“ inkl. Schulungskosten an.

Somit könnten - vorbehaltlic h der Verabschiedung des 1. Nachtragshaushaltes 2016 durch den Stadtrat am 06.10. 2016 - di e Beschaffungsaufträge bedarfsabhängig bereits in diesem Jahr erteilt werden.“

Zur Finanzierung ist die Veranschlagung einer Verpflichtungsermächtigung im Nachtragshaushalt 2016 angebracht, um die Beschaffungen bei Bedarf vor der Genehmigung des Haushaltsplanes 2017 vornehmen zu können.

Durch die Investition fallen ein zusätzlicher jährlicher Schuldendienst für die Kreditfinanzierung, Abschreibungen sowie Personal- und Sachkosten an; dem stehen höhere Erträge aus Bußgeldern entgegen.

Auswirkungen der Investitionen Nr. 1 bis 4 auf die Ergebnishaushalte künftiger Jahre:

Die Summe der bei den Investitionen Nr. 1 bis 4 bezifferten Folgekosten beträgt insgesamt 185.044€, rd. 185.000€. Um eine Verschlechterung künftiger Ergebnishaushalte zu vermeiden, müsste z. B. die Grundsteuer um 13 Hebesatzpunkte erhöht (1 Hebesatzpunkt entspricht etwa 14T€ Einnahmen) oder Einsparungen im Bereich der freiwilligen Ausgaben entsprechend realisiert werden.

51/446

Zum Gesamthaushalt:

Eine Übersicht über die Veranschlagungen im Nachtragshaushalt 2016 und die Kredite für Investitionen sind nachstehend abgedruckt.

Die zusätzlich veranschlagten Darlehen und Verpflichtungsermächtigungen bedürfen der Genehmigung der Kommunalaufsichtsbehörde.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat in seiner o. g. Sitzung dem vorstehenden Beschlussvorschlag einstimmig zugestimmt.

52/446 Stadt St. Ingbert Nachtragshaushalt 2016 Entwurf Ö 7 Übersicht über die Veranschlagungen im Nachtragshaushalt 2016

zusätzl. Maßnahmen NachtragsHH Auswirkungen im HHjahr 2016 Auswirkungen im HHjahr 2017 2016

Nr. Kurzbezeichnung Einzahlung Auszahlung VE zusätzl. Kredite Einzahlung Auszahlung zusätzl. Kredite 1 Zuschuss Krippenplätze L. Scheppler 0 0 483.076 0 0 483.076 483.076

2 Zuschuss Krippengruppe Christuskirche 0 54.895 0 54.895 0 0 0

3 Zuschuss Krippengruppe Sonnenblume 0 0 239.600 0 0 239.600 239.600

4 Erweiterung städt.Kita Detzelstraße 0 150.000 778.000 150.000 447.000 778.000 331.000 Anschaffung mobiles 5 Meßgerät/Kfz/Softwarezusatzmodul 0 0 69.700 0 0 69.700 0

Summe: 0 204.895 1.570.376 204.895 447.000 1.570.376 1.053.676

53/446 Ö 7 Stadt St. Ingbert Nachtragshaushalt 2016 Entwurf

Übersicht über die Kredite für Investitionen - Nachtragshaushalt 2016

Haushaltsjahr 2015 2016 alt 2016 neu 2017 alt 2017 neu 2018

Darlehensaufnahme 1.769.460 € 1.782.914 € 1.782.914 € 1.430.480 € 1.430.480 € 1.687.930 € ohne Sonderkredite Sonderkredite Schaffung von Kita- 418.750 € 0 € 204.895 € 0 € 1.053.676 € 0 € Plätzen Umstellung Straßenbeleuchtung auf 675.000 € 0 € 0 € 0 € 0 € 0 € LED Austausch Heizkessel 280.000 € 0 € 0 € 0 € 0 € 0 € Rischbachschule Herrichtung von Übergangswohnheimen 864.452 € 0 € 0 € 0 € 0 € 0 € für Flüchtlinge Summe Kredite: 4.007.662 € 1.782.914 € 1.987.809 € 1.430.480 € 2.484.156 € 1.687.930 €

54/446 Ö 8

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 15.09.2016 Ausschuss für Baumanagement und Werksausschuss N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Baumaßnahme städtische Kindertagesstätte Rohrbach

1. Der Anpassung des geänderten Raum- und Flächenprogrammes für die Kindertagesstätte Rohrbach und dem dadurch geänderten Finanzvolumen wird zugestimmt.

2. Zur Finanzierung der Planungskosten für die Baumaßnahme "städtische Kindertagesstätte Rohrbach" wird dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre empfohlen, im 1. Nachtragshaushalt 2016 einen Betrag von 150.000 € zur Verfügung zu stellen.

3. Dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre wird empfohlen, die Kosten für die Baumaßnahme in Höhe von 748.000 € und die Kosten für die Ein- richtung in Höhe von 30.000 € in den Haushalt 2017 einzustellen.

4. Um bei Bedarf in 2017 bereits an die bauausführenden Firmen Zahlungen vornehmen zu können, wird dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre empfohlen, eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe der Gesamtkosten von 778.000 € in 2016 zu veranschlagen.

55/446 Erläuterungen Baumaßnahme städtische Kindertagesstätte Rohrbach

Die städtischen Gremien haben in 2014 dem Erweiterungsanbau an der städtischen Kindertagesstätte Rohrbach zur Schaffung von zehn Krippenplätzen mit einem Kostenvolumen von 585.000 € zugestimmt. Auf diese Beratungen wird verwiesen. Die damaligen Planungen inklusive Kostenschätzungen beruhten auf einem kompri- mierten Raum- und Flächenprogramm, das beim Fördergeber vorgelegt wurde. Die einzelnen Abstimmungsgespräche, letztmalig am 17. März 2016 und einer Ortsbegehung am 21. März 2016, führten jedoch zu verschiedenen, aber notwendigen Änderungen im Raum- und Flächenprogramm. So wurde eine Erweiterung im Essensbereich geplant und der Anbau einer Krippengruppe vorgesehen.

Exemplarisch werden einzelne Änderungspunkte wie folgt aufgelistet:  Herstellung der Barrierefreiheit, Schaffung einer Gästetoilette,  Vergrößerung des Anbaus der Krippengruppe um Förderräume und Ruheräume sowie einer Abstellmöglichkeit für Buggys und Einbau einer Matschschleuse,  Vergrößerung des Essensbereiches,  zusätzlicher Anbau an den Personalraum zur Vergrößerung der vorhandenen Fläche nach Arbeitsstättenrichtlinien wegen Personalaufstockung. Aufgrund der erloschenen Kreditermächtigung aus dem Jahre 2014 und den gestiegenen Kosten muss die Finanzierung der Maßnahme angepasst werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 928.000 €, von denen gemäß Bauzeitenplan ein Teilbetrag in Höhe von 150.000 € für Planungskosten im Jahr 2016, der Rest für Baumaßnahmen (748.000 €) und Einrichtung (30.000 €) in 2017 fällig werden. An Zuschüssen durch die Landesregierung und den Saarpfalz-Kreis werden insgesamt rund 447.000 € erwartet, der Restbetrag wird aufgebracht durch die Aufnahme eines zusätzlichen Darlehens in Höhe von rund 481.000 €. In 2017 werden investive Aufwendungen entstehen, um die bauausführenden Firmen mit Teilzahlungen zu versehen.

Die Bereitstellung der Mittel erfolgt im Nachtragshaushalt 2016, welcher unter dem TOP Gegenstand der heutigen Beratung ist.

56/446 Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für die Bereitstellung der Mittel im Nachtragshaushalt 2016 ausgesprochen.

Der Ausschuss für Baumanagement und Werksausschuss hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für den vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

57/446 Ö 9

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 15.09.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss N 21.09.2016 Ortsrat St. Ingbert-Rohrbach Ö 06.10.2016 Stadtrat

Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße"

1. Abw ägungsbeschluss

- Gemäß § 1 Abs. 7 Baugesetzbuch (BauGB) wird die Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen zum Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" gemäß der beiliegenden Abwägungsvorlage sowie die Übernahme des Abwägungsergebnisses in die Planung beschlossen. Anlage 1 -Abwägungsvorschlag- ist Teil des Beschlusses.

2. Satzungsb eschluss

- Gemäß. § 10 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) wird der Bebauungsplan Nr.Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" bestehend aus der Planzeichnung und dem Textteil, als Satzung beschlossen. Die Begründung wird gebilligt. Anlage 2 - Planzeichung- und 3 -Begründung- sind Teil des Beschlusses.

58/446 Erläuterungen Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße"

Nach dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" in der Sitzung des Stadtrates am 18. 03.2015 fand in der Zeit vom 21.03.2016 bis einschließlich 22.04.2016 die öffentliche Auslegung sowie die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange statt.

Seitens der Öffentlichkeit wurden keine Stellungnahmen eingereicht. Die Stellungnahmen der Behörden mit den entsprechenden Vorschlägen zur Abwägung sind in Anlage 1 aufgeführt.

Ziel des Bebauungsplanes ist es, zwischen der Mühlstraße und der Industriestraße in Rohrbach eine Verbindung zu schaffen und auf diese Weise die Kreuzung Mühlstraße / Obere Kaiserstraße zu entlasten. Bisher wurde das Plangebiet als Parkplatzfläche für den ehemaligen Accord-Markt bzw. die dort ansässigen Gewerbebetriebe genutzt.

Nach dem Satzungsbeschluss und der Veröffentlichung ist Planrecht geschaffen um die Straßenplanung ausführen zu können.

Der Ausschuss für Baumanagement und Werksausschuss hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Der Ortsrat St. Ingbert-Rohrbach hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Anlagen: Abwägungsvorlage Planzeichnung Begründung zum Bebauungsplan

59/446 Ö 9

Abwägungsvorlage Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" im Stadtteil Rohrbach

Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (2) BauGB mit Schreiben vom 09.03.2016 und Frist zur Stellungnahme bis einschließlich 22.04.2016.

Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (2) BauGB durch öffentliche Bekanntmachung in der Saarbrücker Zeitung am 10.03.2016 und öffentliche Auslegung vom 21.03.2016 bis einschließlich 22.04.2016. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden keine Stellungnahmen eingereicht. Die eingegangenen Stellungnahmen der Behörden sind nachfolgend mit entsprechenden Abwägungsvorschlägen aufgeführt.

Deutsche Telekom Technik GmbH Schreiben vom 17.03.2016 Im Plangebiet befinden sich Die Baumaßnahme ist in der Telekommunikationslinien der Bauausführungsphase frühzeitig mit Telekom, wie aus beigefügtem Plan der Deutschen Telekom ersichtlich ist. Bei der Bauausführung abzustimmen, sodass sichergestellt ist darauf zu achten, dass werden kann, dass vorhanden Beschädigungen der vorhandenen Leitungen nicht beschädigt werden. Telekommunikationslinien vermieden werden und aus betrieblichen Gründen (z.B. im Falle einer Störung) der ungehinderte Zugang zu den Telekommunikationslinien jederzeit möglich ist. Insbesondere müssen Abdeckungen von Abzweigkästen und Kabelschächten sowie oberirdische Gehäuse soweit frei gehalten werden, dass sie gefahrlos geöffnet und ggf. mit Kabelziehfahrzeigen angefahren werden können. Bei Konkretisierung Ihrer Planungen durch einen Bebauungsplan ist eine Planauskunft und Einweisung von unserer zentralen Stelle einzufordern. Die Kabelschutzanweisung der Telekom ist zu beachten.

60/446 Kreisverwaltung Saarpfalz-Kreis Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 11.03.2016 erforderlich. Da sich das Plangebiet in einer Wasserschutzzone befindet, sind die Ein Hinweis zu den Bestimmungen Bestimmungen des DVGW- des Wasserschutzgebietes wird in die Arbeitsblattes W 101 sowie das ATV- Planunterlagen aufgenommen. Regelwerk "Abwasser-Abfall Arbeitsblatt A 142, die Richtlinien für den Bau von Abwasseranlagen in Wassergewinnungsgebieten – RiAbwWag – sowie die Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten – RiStWag – zu beachten.

Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz Schreiben vom 19.04.2016 zu der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße" im Stadtteil Rohrbach nehmen wir wie folgt Stellung und bitten, die aufgeführten Hinweise und Anmerkungen zu berücksichtigen:

Grund- und Trinkwasserschutz Dieser Hinweis wird in die Die Planstraße soll in der Schutzzone Planunterlagen aufgenommen. III des durch Verordnung des Ministeriums für Umwelt vom 29.11.1991 ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebietes C45 "St. Ingbert" zur Ausführung kommen. Durch das geplante Vorhaben werden keine Verbotsbestimmungen der geltenden Wasserschutzgebietsverordnung berührt. Im Verfahren ist darauf zu achten, dass die Verwendung von wassergefährdenden auswasch- oder auslaugbaren Materialien zum Straßen-, Wege- und Wasserbau verboten ist.

Bodenschutz Im Mai 1994, Oktober 1994 und im Eine Überprüfung des Juni 1995 wurden umfangreiche Plangebietsbereiches mit dem Untersuchungen hinsichtlich der Kataster für Altlasten und Altablagerung D-5-17 "Im kleinen altlastenverdächtigen Flächen (ALKA) Röhrchen St. Ingbert" (ehemaliger hat ergeben, dass sich dieser mit der Deponiestandort) erstellt.

61/446 im Kataster über Altlasten und Die vorliegenden Gutachten wurden altlastenverdächtige Standorte des von der Ingenieurgesellschaft Saarlandes erfassten DORSCH CONSULT mbH erarbeitet. Altablagerungen IGB_2712 deckt. Konkrete Boden- / Erstuntersuchung Mai 1994: Grundwasseruntersuchungen Es wurden u.a. 5 und/oder Informationen hinsichtlich Grundwassermessstellen errichtet Boden/Grundwasserverunreinigungen und Wasserproben und Proben des zu dem Standort liegen nicht vor, sind Ober- und Abstrombereichs des jedoch nicht grundsätzlich Oberflächengewässers entnommen auszuschließen. Möglicherweise und analysiert. Weiterhin wurden liegen jedoch der Stadt St. Ingbert, dreizehn Bodenluftproben gezogen die bis Ende 2007 im Bereich des und Proben aus den Sondierungen Stadtgebietes zuständige Untere entnommen. Bodenschutzbehörde war, Informationen zu der Altablagerung Weitergehende Untersuchung zur vor. Eingrenzung der CKW-Belastung Der Stadt St. Ingbert als im Grundwasserpegel BK 1, Planungsbehörde wird empfohlen, für Oktober 1994: den Bereich der Altablagerung eine Aufgrund der Ergebnisse er ersten beprobungslose historische Untersuchung, wurden nur weitere Recherche durch einen Untersuchungen als erforderlich Bodensachverständigen durchführen erachtet und durchgeführt. zu lassen. In diesem ersten Schritt zur Einschätzung möglicher Bodenbelastungen wird die Nutzungsgeschichte eines Untersuchung zur Eingrenzung und Grundstückes aus Akten, historischen Beurteilung der CKW-Belastungen Karten, Plänen, Fotos und Luftbildern im Untergrund auf dem Gelände sowie Zeitzeugenbefragungen des Accord-Marktes in St. Ingbert / erarbeitet. Rohrbach – In Abhängigkeit des Ergebnisses Bodenluftuntersuchungen- Juni dieser ersten Beurteilung wäre die 1995: Verträglichkeit der Verdachtsfläche In Rahmen dieser Untersuchung mit der geplanten Standortnutzung sollten Hinweise zur Ursache bzw. durch einen gem. § 18 Eingrenzung und Ausbreitung der Bundesbodenschutzgesetz / Schadstoffe ermittelt werden. BBodSchG, Sachgebiete 2 bis 5 der Verordnung über Sachverständige Ergebnis: Insgesamt sind massive und Untersuchungsstellen für den Belastungen durch leichtflüchtige Bodenschutz und die chlorierte Kohlenwasserstoffe Altlastenbehandlung im Saarland festgestellt worden. Durch die Lage in /VSU in der derzeit gültigen Fassung der Wasserschutzzone III besteht (s.www.resymesa.de) ermitteln zu akuter Handlungsbedarf. Es wurden lassen, um den Altlastverdacht mittels zwei Kontaminationsherde ausfindig Beprobungen entweder ausräumen gemacht bzw. vermutet. bzw. zu bestätigen. Hierzu sollte der betroffene Bereich dann zunächst Eine Sanierung der vermuteten einer orientierenden Untersuchung in Altlasten hat nicht stattgefunden. Der Anlehnung an § 3 Abs. 3 BBodSchV Bereich wurde seither als unterzogen werden. Ein Parkplatzfläche genutzt und ist

62/446 entsprechendes Gutachten erstreckt demnach voll versiegelt. Der Bau sich sowohl auf Lage und einer Straße stellt eine artgleiche Ausdehnung, als auch auf die Nutzung dar, die auf gleiche Art in den Auswirkungen etwaiger Boden eingreift als dies bisher der Fall Bodenbelastungen auf die war. beabsichtigten Nutzungen. Wir Auf eine historische Recherche kann weisen darauf hin, dass gem. § 1 aufgrund der vorliegenden Gutachten Abs. 5 BauGB insbesondere die laut Aussage des LUA verzichtet allgemeinen Anforderungen an werden. gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung gewahrt bleiben und die Belange des Bodens berücksichtigt werden müssen; aus der Nutzung des Bodens darf keine Gefahr für die Nutzer entstehen. der Bauleitplan darf deshalb keine Nutzung vorsehen, die mit einer vorhandenen oder vermuteten Bodenbelastung auf Dauer unvereinbar und deshalb unzulässig wäre. Der Verdacht der Altlast ist durch die Stadt St. Ingbert insoweit aufzuklären, dass eine abschließende Entscheidung über die geplante Nutzung getroffen werden kann. Die bezeichnete Fläche ist im Bebauungsplan eindeutig als Kontaminationsbereich zu kennzeichnen und die Ursache der Kontamination in den Textteil mit aufzunehmen (§ 9 Abs. 5 Nr. 3 BauGB, sowie Mustererlass zur Berücksichtigung von Flächen mit Bodenbelastungen, insbesondere Altlasten, bei der Bauleitplanung und im Baugenehmigungsverfahren der Fachkommission "Städtebau" der ARGEBAU) Dieses Gutachten ist dem LUA (Fachbereich 2.2, Frau Guichard) im Verfahrensverlauf zur Stellungnahme vorzulegen.

Entwässerung Derzeit ist die Fläche voll versiegelt und wurde zuvor als Parkplatzfläche genutzt. Nach Auskunft des Abwasserbetriebes der Stadt St. Ingbert wird die Entwässerung der geplanten Umgehungsstraße über

63/446 einen Anschluss an den Mischwasserkanal in der Mühlstraße erfolgen. Dieser Mischwasserkanal weist eine ausreichende Leistungsfähigkeit auf.

Weitere Stellungnahme vom 08.09.2016 nach Zustellung der o.g. Bodengutachten: vielen Dank für die Übersendung der Nach Rücksprache mit dem LUA drei Gutachten zu o. g. Standort vom werden die Vorgaben zum Thema 05/94, 10/94 und 06/95. Sowohl im Altlasten sowie zum Thema Boden, in der Bodenluft als auch im Arbeitsschutz nachrichtlich in den Grundwasser wurden damals Bebauungsplan übernommen. erhebliche Belastungen insbesondere mit leichtflüchtigen Die vom LUA übermittelte Chlorkohlenwasserstoffen (LHKW) Abgrenzung der Altlastenfläche dokumentiert. (Auszug aus dem Altlastenkataster) wird in den Bebauungsplan als Wie sich die Kontamination Kennzeichnung gem. § 9 Abs. 5 Nr. 3 inzwischen weiter entwickelt hat ist übernommen. ohne aktuelle Untersuchung nicht beurteilbar.

Nach Telefonat mit Ihnen am 31.8.16 schafft der o.g. BP Planrecht, d.h. die Straßenplanung wird nur noch mit dem LfS abgestimmt, so dass die Belange des Boden- und Arbeitsschutzes bereits im BP – Verfahren berücksichtigt werden müssen.

Durch den Straßenneubau ändert sich zwar die Art der Nutzung gegenüber dem derzeit dort bestehenden Parkplatz nicht, d. h. es handelt sich um eine weniger sensible Nutzung in Hinblick auf die Gefährdungsbeurteilung durch mögliche Kontaminationen.

Durch den Straßenneubau wird jedoch in den Boden eingegriffen, so dass die Belange der Bodenschutzgesetzgebung (Begleitung durch Bodensachverständigen) sowie des Arbeitsschutzes (Arbeiten im kontaminierten Bereich) betroffen

64/446 sind und in den Abwägungsprozess Dieser Belang wird in der Begründung einfließen müssen. der Planunterlagen ergänzt. Bei Beachtung der folgenden Punkte bestehen seitens des FB 2.2 (Altlasten) und 4.3 (Arbeitsschutz) keine Bedenken gegen die Aufstellung des BP:

FB 2.1 Altlasten

1. Der Bauherr hat die Tiefbaumaßnahmen von einem Sachverständigen gem. § 18 Bundesbodenschutzgesetz / BBodSchG, Sachgebiete 2 bis 5 der Verordnung über Sachverständige und Untersuchungsstellen für den Bodenschutz und die Altlastenbehandlung im Saarland / VSU in der derzeit gültigen Fassung (s. www.resymesa.de) begleiten zu lassen.

2. Ergeben sich während der Durchführung der Baumaßnahme Anhaltspunkte über schädliche Bodenveränderungen, hat der Bauherr gem. § 2 Abs. 1 Saarländisches Bodenschutzgesetz (SBodSchG) unverzüglich den Fachbereich 2.2 im LUA zu informieren.

3. Die Arbeiten sind in diesem Fall bis zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise mit dem LUA sofort einzustellen.

4. Die unter Nr. 1 genannte gutachterliche Begleitung ist, unabhängig des Ergebnisses, zu dokumentieren und dem FB 2.2 innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Abschluss der Tiefbaumaßnahmen vorzulegen.

FB 4.3 Arbeitsschutz

1. Für die Arbeiten in kontaminierten Bereichen ist gem. § 5 Arbeitsschutzgesetz, § 3

65/446 Betriebssicherheitsverordnung und § 6 Gefahrstoffverordnung eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Hinweis: Gemäß § 6 der Gefahrstoffverordnung darf der Arbeitgeber eine Tätigkeit mit Gefahrstoffen erst aufnehmen lassen, nachdem eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen wurde und die erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen wurden.

2. Zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung für Arbeiten in kontaminierten Bereichen sind besondere Kenntnisse erforderlich. Deshalb werden insbesondere solche Personen als fachkundig angesehen, die besondere Kenntnisse zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen nachweisen können. (TRGS 524 Nr. 3.1 Abs. 6 i.V.m. DGUV Regel 101-004 Nr. 5.2)

3. Auf Basis der Gefährdungsbeurteilung ist in der Planungsphase ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept, nachfolgend Arbeits- und Sicherheitsplan genannt, zu erarbeiten. (TRGS 524 Nr. 3.2.1 Abs. 4 i.V.m. Nr. 6)

4. Werden Arbeiten in kontaminierten Bereichen von mehreren Auftragnehmern - gegebenenfalls auch deren Nachunternehmen - durchgeführt, haben alle Arbeitgeber, Auftraggeber und Auftragnehmer bei der Koordinierung der verschiedenen Tätigkeiten zusammenzuwirken. Im Hinblick auf die besonderen Gefahren bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen hat der Auftraggeber zur Koordinierung der Arbeiten und lückenlosen Überwachung der Einhaltung der im Arbeits- und

66/446 Sicherheitsplan festgelegten Maßnahmen sowie zur fachkundigen Festlegung von Maßnahmen in Situationen, die nicht im Arbeits- und Sicherheitsplan erfasst sind, eine geeignete Person als Koordinator schriftlich zu bestellen. (TRGS 524 Nr. 3.2.2 Abs. 2 i.V.m. DGUV Regel 101-004 Nr. 5.1)

5. Zur Festlegung der Schutzmaßnahmen bei den geplanten Arbeiten sind grundsätzlich die Bestimmungen der TRGS 500 heranzuziehen. Siehe dazu auch Anlage 7 der TRGS 524. Technische Schutzmaßnahmen haben immer Vorrang vor allen anderen Maßnahmen, wobei die Gestaltung des Arbeitsverfahrens als oberste technische Schutzmaßnahme anzusehen ist. (TRGS 524 Nr. 5.1 Abs. 1 und 2)

6. In Bezug auf die durchzuführende Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten mittels Betriebsanweisung wird auf die Bestimmungen des § 14 GefStoffV und der TRGS 555 "Betriebsanweisung und Information der Beschäftigten" verwiesen. Da Arbeiten in kontaminierten Bereichen i.d.R. keine stationären, immer wieder gleichartig wiederkehrende Arbeiten sind, ist die Frist für die Wiederholungsanweisungen entsprechend der Gefährdungsbeurteilung anzupassen.

Die Betriebsanweisung ist eine verbindliche Arbeits- und Verhaltensanweisung des Vorgesetzten an den die Arbeiten ausführenden Beschäftigten. Sie hat die zu treffenden Maßnahmen konkret zu beschreiben bzw. festzulegen. Die Betriebsanweisung ist arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogen zu verfassen. Dies bedeutet, dass

67/446 entweder

- für jede ermittelte Tätigkeit eine gesonderte Betriebsanweisung zu erstellen ist, oder - in einer für alle Tätigkeiten geltenden Betriebsanweisung neben den für alle Tätigkeiten gleichermaßen geltenden Umständen und Festlegungen auch die für bestimmte Tätigkeiten zu beachtenden speziellen Gefahren und Festlegungen aufgeführt sind. (TRGS 524 Nr. 7 Abs. 1 - 3)

7. Der Arbeitgeber hat auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilung für eine angemessene arbeitsmedizinische Vorsorge gem. § 3 Abs. 1 ArbMedVV zu sorgen.

Landesbetrieb für Straßenbau Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 31.03.2016 erforderlich. Gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes bestehen keine Bedenken, sofern folgende Vorgaben beachtet werden:

1. Die Planung ist frühzeitig mit Die weitere Straßenplanung wird in dem LfS abzustimmen. enger Abstimmung mit dem LfS erfolgen.

2. Am neu entstehenden In diesem Zusammenhang wird auch Knotenpunkt ist nachzuweisen, ein Nachweis zur Leistungsfähigkeit dass die Verkehre sicher und des Knotenpunktes erbracht. leistungsfähig abgewickelt werden können.

3. Ich weise außerdem darauf Die Ausführungsplanung wird dem hin, dass mit der LfS zur Zustimmung / Genehmigung Stellungnahme des LfS zum vorgelegt. Bauplanungsverfahren der Maßnahme lediglich vom Grundsatz her zugestimmt wird. Hiermit wird der Vorhabenträger jedoch nicht davon entbunden, alle noch anstehenden Arbeiten für den Bereich der öffentlichen

68/446 Straßen gemäß § 2 Abs. 2 StrG oder § 1 Abs. 4 FStrG vor Ausführung planerisch dazustellen und zur Zustimmung / Genehmigung vorzulegen.

Landespolizeipräsidium – LPP 124 – Kampfmittelbeseitigungsdienst Schreiben vom 04.04.2016 Der Hinweis wird in die nach Auswertung der uns Planunterlagen aufgenommen. vorliegenden Unterlagen sind im oben genannten Planungsbereich keine konkreten Hinweise auf mögliche Kampfmittel zu erkennen. Gegen die Baumaßnahme sprechen somit nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gründe. Sollten wider Erwarten Kampfmittel gefunden werden (Zufallsfunde), so ist über die zuständige Polizeidienststelle der Kampfmittelbeseitigungsdienst unverzüglich zu verständigen.

Ministerium für Bildung und Kultur, Landesdenkmalamt Schreiben vom 17.03.2016 Der Hinweis zum Zu der vorliegenden Planung nimmt Denkmalschutzgesetz wird in die das Landesdenkmalamt wie folgt Planunterlagen aufgenommen. Stellung. Rechtsgrundlage ist das Saarländische Denkmalschutzgesetz (SDschG) (Artikel 1 des Gesetzes Nr. 1554 zur Neuordnung des saarländischen Denkmalrechts) vom 19. Mai 2004 (Amtsblatt S. 1498), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 17. Juni 2009 (Amtsblatt S. 1374). Baudenkmäler und Bodendenkmäler sind nach heutigem Kenntnisstand von der Planung nicht betroffen. Auf die Anzeigepflicht und das befristete Veränderungsverbot bei

69/446 Bodenfunden gem. § 12 SDschG sollte in den textlichen Festsetzungen des Planwerks hingewiesen werden.

Ministerium für Inneres und Sport, Das Ministerium für Umwelt und Referat E/1: Landesplanung, Verbraucherschutz sowie das Bauleitplanung Landesamt für Umwelt und Schreiben vom 22.04.2016 Arbeitsschutz haben eine Der Bebauungsplan soll im Stellungnahme zum Bebauungsplan beschleunigten Verfahren nach § 13 eingereicht, sodass der angeführte a BauGB aufgestellt werden. Direkt Sachverhalt entsprechend mit diesen nördlich an den Geltungsbereich des Behörden geklärt wurde. Da der Bebauungsplanes anschließend Bereich der geplanten grenzt ein landesplanerisch Umgehungsstraße in der festgelegtes Vorranggebiet für Vergangenheit als Parkplatz und Naturschutz (VN) an, das somit auch als Rangierfläche für die deckungsgleich mit dem Anlieferung des ehemaligen Naturschutzgebiet "Im Glashüttental / Nahversorgers genutzt wurde, Rohrbachtal" ist. Dieser angrenzende ergeben sich keine wesentlichen Bereich ist darüber hinaus Teil einer Änderungen was die Auswirkungen Fläche mit sehr hoher Bedeutung für auf das Naturschutzgebiet betrifft. den Naturschutz sowie eines Landschaftsschutzgebietes und der Bioshären-Pflegezone. Inwieweit die auf S. 8 bzw. S. 10 der Begründung enthaltenden Aussagen ausreichen, um die Einschätzung, dass von dem Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen und auch keine Beeinträchtigungen für die angrenzenden Schutzgebiete ausgehen, insbesondere da die Fläche bereits voll versiegelt und zuvor als Parkplatzfläche genutzt wurde, belastbar zu belegen, ist einvernehmlich mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz bzw. dem Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz zu klären.

Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz Schreiben vom 31.03.2016 Mit. o.g. Schreiben wurde uns der Es wird die Festsetzung gem. § 9 Entwurf des Bebauungsplans Abs. 1 Nr. 20 BauGB – Maßnahme "Umgehung Mühlstraße" der Stadt St. zum Schutz, zur Pflege und zur Ingbert mit Planzeichnung, Text und Entwicklung von Boden, Natur und Begründung vorgelegt. Im Bereich Landschaft in die Planunterlagen der geplanten Straßenverbindung eingefügt, um sicherzustellen, dass befinden sich überwiegend bereits während der Bauarbeiten keine versiegelte Flächen, durch deren Ablagerungen oder Abgrabungen

70/446 Bebauung selbst keine zusätzliche oder Änderungen des erhebliche Beeinträchtigung von Wasserhaushaltes in den Naturhaushalt und Landschaftsbild zu empfindlichen Bereichen des erwarten ist. Unmittelbar nördlich angrenzenden Biotops erfolgen. angrenzend befinden sich naturschutzfachlich sehr hochwertige Flächen in der Rohrbachaue, die als Landschaftsschutzgebiet L 6.03.02 und als Naturschutzgebiet "Glashüttental / Rohrbachtal" geschützt sind. Eine Bebauung, Versiegelung oder sonstige erhebliche Beeinträchtigung in die Schutzgebiete hinein ist gemäß den Schutzgebietsverordnungen unbedingt auszuschließen. Insbesondere im nordwestlichen Plangebiet im Bereich des Anschlusses an die Industriestraße ist auf einen angemessenen Abstand zu den Schutzgebieten zu achten. Wir weisen darauf hin, dass die Biotope hier im unmittelbar angrenzenden Bereich vermutlich auch unter den pauschalen Schutz des § 30 Bundesnaturschutzgesetz fallen. Beeinträchtigungen dieser Biotope, auch indirekter Art, sind verboten. Es ist insbesondere darauf zu achten, dass während der Bauphase keine Ablagerungen oder Abgrabungen oder Änderungen des Wasserhaushaltes in den empfindlichen Bereichen erfolgen. Gegebenenfalls sind erforderliche Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen im Bebauungsplan festzusetzen. Alle weiteren Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege nimmt die untere Naturschutzbehörde im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz wahr.

Vodafone Kabel Deutschland Keine Änderung der Planunterlagen GmbH erforderlich. Der Hinweis ist im Schreiben vom 18.04.2016 Rahmen der Bauausführung zu Im Planbereich befinden sich beachten. Telekommunikationsanlagen unseres Unternehmens, deren Lage auf den beiliegenden Bestandsplänen

71/446 dargestellt ist. Wir weisen darauf hin, dass unsere Anlagen bei der Bauausführung zu schützen bzw. zu sichern sind, nicht überbaut und vorhandene Überdeckungen nicht verringert werden dürfen. Sollte eine Umverlegung unserer Telekommunikationsanlagen erforderlich werden, benötigen wir mindestens drei Monate vor Baubeginn Ihren Auftrag an Planung NE3 [email protected], um eine Planung und Bauvorbereitung zu veranlassen sowie die notwendigen Arbeiten durchführen zu können. Wir weisen Sie ebenfalls darauf hin, dass uns ggf. (z.B. bei städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen) die durch den Ersatz oder die Verlegung unserer Telekommunikationsanlagen entstehenden Kosten nach § 150 (1) BauGB zu erstatten sind. Creos Deutschland GmbH Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 08.04.2016 erforderlich Es werden keine Bedenken geäußert. Industrie- und Handelskammer des Keine Änderung der Planunterlagen Saarlandes erforderlich Schreiben vom 15.04.2016 Es werden keine Bedenken geäußert.

Ministerium für Umwelt- und Keine Änderung der Planunterlagen Verbraucherschutz, Abteilung D: erforderlich. Naturschutz, Forsten Schreiben vom 22.03.2016 Es werden keine Bedenken geäußert. Stadtwerke St. Ingbert Die Verlegung der Versorgungskabel Schreiben vom 17.03.2016 ist im Rahmen der Bauausführung Im Bereich der geplanten frühzeitig mit den Stadtwerken Umgehungsstraße werden die abzustimmen. Stadtwerke im Gehwegbereich Versorgungskabel sowie ein Beleuchtungskabel für die öffentliche Straßenbeleuchtung mit verlegen.

VSE Verteilnetz GmbH Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 18.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Amprion GmbH Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 23.03.2016 erforderlich. Im Planbereich der o.a. Maßnahme verlaufen keine

72/446 Höchstspannungsleitungen unseres Unternehmens. Planungen von Höchstspannungsleitungen für diesen Bereich liegen aus heutiger Sicht nicht vor. Diese Stellungnahme betrifft nur die von uns betreuten Anlagen des 220 – und 380-kV- Netzes. Wir gehen davon aus, dass Sie bezüglich weiterer Versorgungsleitungen die zuständigen Unternehmen beteiligt haben. Deutsche Bahn AG Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 11.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Regionalverband Saarbrücken Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 15.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Gemeinde Quierschied Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 15.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Gemeinde Merchweiler Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 13.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Gemeinde Spiesen-Elversberg Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 29.03.2016 erforderlich. Es werden keine Bedenken geäußert. Gemeinde Schiffweiler Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 06.04.2016 erforderlich Es werden keine Bedenken geäußert. Landeshauptstadt Saarbrücken Keine Änderung der Planunterlagen Schreiben vom 12.04.2016 erforderlich Es werden keine Bedenken geäußert.

73/446 Ö 9 08.09.2016 Datum: Mittelstadt St.Ingbert Mühlstraße" "Umgehung Ro Nr. 36 Bebauungsplan Satzung 1:500 Mittelstadt St. Ingbert St. Mittelstadt 12 Am Markt Ingbert St. 66386 www.st-ingbert.de Der Stadtrathat in öffentlicher Sitzung am 18.03.2016 die Aufstellung desBebauungsplanes nach § 2 BauGBbeschlossen. Der Beschluss ist am 10.03.2016in der Saarbrücker Zeitung ortsüblich bekanntgemacht worden. Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahrengemäß § 13aAbs. 2 BauGB i.V.m. § 13BauGB aufgestellt. St. Ingbert, den __.__.____ Geschäftsbereich "Stadtentwicklung und Umwelt" Abteilung "Stadtentwicklung und Demografie" (Geib) Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gemäß § 4 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom 09.03.2016 umStellungnahme gebeten. St. Ingbert, den __.__.____ Geschäftsbereich "Stadtentwicklung und Umwelt" Abteilung "Stadtentwicklung und Demografie" (Ruck) Der Beschluss des Bebauungsplans alsSatzung und der Ort, bei dem der Bebauungsplan während der Dienststunden eingesehen werden kann, wurden am __.__.____ in der Saarbrücker Zeitung ortsüblich bekanntgemacht. Mit der Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan gem. § 10 (2) BauGB in Kraft. St. Ingbert, den __.__.____ Der Oberbürgermeister (Wagner) Die Planunterlage entsprichtden gesetzlichen Anforderungen der Planzeichenverordnung vom 18.12.1990. Der Kartenausschnitt(Katasterkarte) entspricht für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes dem Standvom 07.06.2016. St. Ingbert, den __.__.____ Geschäftsbereich "Stadtentwicklung und Umwelt" Abteilung "Stadtentwicklung und Demografie" (Geib) Der Entwurf des Bebauungsplanes mitBegründung hat nach §3 (2) BauGB auf Dauer eines Monats vom 21.03.2016 biseinschließlich 22.04.2016 öffentlich ausgelegen. Ort und Dauer der Auslegung sindam 10.03.2016 in der Saarbrücker Zeitung ortsüblichbekanntgemacht worden. St. Ingbert, den __.__.____ Geschäftsbereich "Stadtentwicklung und Umwelt" (Ruck) Der Stadtrathat in öffentlicher Sitzung am 06.10.2016 diesen Bebauungsplan nach §10 (1) BauGB als Satzung beschlossen. St. Ingbert, den __.__.____ Der Oberbürgermeister (Wagner) Projekt: Verfahrensstand: Maßstab: Verfahrensvermerke 3 9 1 1 1 129

1293/ 1300/5 1300/6

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8 1291/6 2 1265/50 Saarländisches Landesplanungsgesetz (SLPG) Gesetz zum Schutz derNatur und Heimat im Saarland (Saarländisches Naturschutzgesetz - SNG) Saarländisches Denkmalschutzgesetz (SDschG) Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung im Saarland (SaarlUVPG) inder Fassung der Bekanntmachung vom 05.04.2006 (Amtsbl.S. 726), zuletztgeändert am 28.10.2008 (Amtsbl. S. 3). inder Fassung der Bekanntmachung vom 18.11.2010 (Amtsbl.S. 2599). inder Fassung der Bekanntmachung vom 19.05.2004 (Amtsbl.S. 1498), zuletztgeändert am 17.06.2009 (Amtsbl. S. 1374). inder Fassung der Bekanntmachung vom 30.10.2002 (Amtsbl.S. 2494), zuletztgeändert am 28.10.2008 (Amtsbl. S. 3) Wasserschutzgebiet: Die Planstraße soll in der Schutzzone III des durch Verordnung des Ministeriums für Umweltvom 29.11.1991 ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebietes C45 "St. Ingbert" zur Ausführung kommen. Durch das geplante Vorhaben werden keine Verbotsbestimmungen der geltenden Wasserschutzgebietsverordnung berührt. Im Verfahren ist darauf zu achten, dass die Verwendung von wassergefährdenden auswasch- oderauslaugbaren Materialienzum Straßen-,Wege- und Wasserbau verbotenist. Da sich das Plangebiet in einer Wasserschutzzone befindet, sind die Bestimmungen des DVGW-Arbeitsblattes W 101 sowie das ATV-Regelwerk "Abwasser-AbfallArbeitsblatt A 142, die Richtlinien für den Bau vonAbwasseranlagen in Wassergewinnungsgebieten- RiAbw Wag -sowie die Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasser- gewinnungsgebieten - RiStWag - zu beachten. Kampfmittel: Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums sind im oben genannten Planungsbereich keine konkreten Hinweise auf mögliche Kampfmittel zu erkennen. Gegen die Baumaßnahmesprechen somit nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gründe. Solltenwider Erwarten Kampfmittel gefunden werden (Zufallsfunde),so ist überdie zuständige Polizeidienststelle der Kampfmittel- beseitigungsdienst unverzüglich zu verständigen. Denkmalschutz: Baudenkmäler undBodendenkmäler sind nach heutigem Kenntnisstand von der Planung nicht betroffen. Es wird jedoch auf die Anzeigepflicht und das befristete Veränderungsverbot bei Bodenfunden gem. § 12 SDschG hingewiesen. Altlasten: DerBauherr hat die Tiefbaumaßnahmen von einem Sachverständigen gem. § 18 Bundesbodenschutzgesetz BBodSchG,/ Sachgebiete 2 bis 5 derVerordnung über Sachverständige und Untersuchungsstellen für den Bodenschutz und die Altlastenbehandlung im Saarland / VSU in derderzeit gültigen Fassung begleiten zu lassen. Arbeitsschutz: Für die Arbeiten in kontaminierten Bereichen istgem. § 5 Arbeitsschutzgesetz, § 3 Betriebssicherheitsverordnung und§ 6 Gefahrstoffverordnung eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Dietechnischen Regeln für Gefahrstoffesind zubeachten. Hinweise Nachrichtliche Übernahmen

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4634/5 7 Rechtsgrundlagen Baugesetzbuch (BauGB) Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke - Baunutzungsverordnung - (BauNVO) Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (PlanzV) Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundesbodenschutzgesetz -BBodSchG) Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) Raumordnungsgesetz (ROG) Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnlichen Vorgängen (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 02.07.2013 (BGBl. S.I 1943). Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) Kommunalselbstverwaltungsgesetz Saarland (KSVG) Landesbauordnung des Saarlandes (LBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.02.2004 (Amtsblatt S. 822), zuletzt geändert durch Gesetz vom11.12.2012 (Amtsbl. S.I 1554). Wassergesetz für das Saarland (SWG) (BGBI. I S. 132), die durch Artikel 2des Gesetzes vom 11.06.2013 (BGBI. I S. 1548) geändert worden ist. in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändertdurch Gesetz vom 20.10.2015 (BGBl. I S. 1722) vom 22.12.2008(BGBI. S.I 2986), zuletzt geändert durch Artikel 9 desGesetzes vom 31.07.2009 (BGBI.I S. 2585) m.W.v. 01.03.2010 (BGBl. 1991I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 2des Gesetzes vom 22.07.2011(BGBl. I S. 1509). vom 29.07.2009(BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 24 desGesetzes vom 07.08.2013 (BGBl. I S. 3154). in der Fassung der Bekanntmachung vom 30.7.2004 (Amtsbl. S. 1994), zuletzt geändert am 03.12.2013 (Amtsbl.S. 2). in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.06.1997 (Amtsbl. S.682), zuletzt geändert am 14.05.2014 (Amtsbl.S. 172). 17.03.1998 (BGBl.I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 5 Absatz 30 desGesetzes vom 24.02.2012 (BGBl. I S. 212). in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 15.11.2014 (BGBl. S.I 1724). 4634/8 "Umgehung Mühlstraße" "Umgehung 4634/4 N

1265/34

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i r t s u d n I 4633/20 4633/16 4633/17 ffentliche ö umlichen Geltungsbereichs ä che ä Grenze desräumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans (§ 9Abs. 7 BauGB) Straßenverkehrsfläche Straßenbegrenzungslinie Bestandsgebäude mit Hausnummern Flurstücksgrenze mit Flurstücksnummer Naturschutzgebiet Umgrenzung der Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastetsind che wird als ä 1289/13 Im Röhrchenkleinen 8 chefestgesetzt. 59 ä 2 / N 49 1265 8 umlicher Geltungsbereich 9 Abs.7 BauGB) 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) 9 Abs.5 Nr.3 und Abs. 6 BauGB) ffentliche Verkehrsfl ä 89/10 § § § 2 Mittelstadt St. St. Ingbert Mittelstadt 36 Ro Bebauungsplan 1:500 Maßstab Zeichenerklärung Festsetzungen R ( Ö ( Maßnahmen zumSchutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20BauGB Während der Bauarbeiten dürfen keine Ablagerungen oderAbgrabungen oder Änderungen des Wasserhaushaltes in denempfindlichen Bereichen des angrenzendenBiotops erfolgen. Kennzeichnungen Umgrenzung der Flächen, deren Böden erheblich mit umweltge- fährdenden Stoffen belastet sind ( Die genauen Grenzen des r Die dargestellte Fl des Bebauungsplans sind der Planzeichnung zu entnehmen. Verkehrsfl 2 74/446 Ö 9

Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße"

Verfahrensstand: Satzung 08. September 2016

75/446 Mittelstadt St. Ingbert Bebauungsplan Nr. Ro 36 "Umgehung Mühlstraße"

INHALTSVERZEICHNIS

1. Anlass der Planung ...... 5 2. Beschreibung des Plangebietes ...... 6 3. Planungsalternativen ...... 8 4. Wahl des Verfahrens ...... 8 5. Vorgaben der Raumordnung ...... 8 6. Landesentwicklungsplan Teilabschnitt Siedlung ...... 9 7. Landesentwicklungsplan Teilabschnitt Umwelt ...... 9 8. Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert ...... 11 9. Bauplanungsrechtliche Festsetzungen ...... 12 Öffentliche Verkehrsfläche gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB ...... 12 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB ...... 12 10. Kennzeichnungen ...... 12 Umgrenzung der Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind gemäß § 9 Abs. 5 Nr.3 und Abs. 6 BauGB ...... 12 11. Ver- und Entsorgung ...... 12 Entwässerung ...... 12 12. Hinweise ...... 13 Wasserschutzgebiet ...... 13 Kampfmittel ...... 13 Denkmalschutz ...... 13 13. Nachrichtliche Übernahmen ...... 13 Altlasten ...... 13 Arbeitsschutz ...... 14 14. Grünordnerische Bestandsaufnahme ...... 15 15. Auswirkungen der Planung ...... 16 Auswirkungen auf den Verkehr ...... 16 Auswirkungen auf die Wohnverhältnisse ...... 17 Auswirkungen auf die Belange des Umweltschutzes ...... 17

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Rechtsgrundlagen

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.10.2015 (BGBl. I S. 1722)

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke – Baunutzungsverordnung - (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBI. I S. 132), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBI. I S. 1548) geändert worden ist.

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (PlanzV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.Juli 2011 (BGBl. I S. 1509).

Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundesbodenschutzgesetz - BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 5 Absatz 30 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212).

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 24 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154).

Raumordnungsgesetz (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBI. I S. 2986), zuletzt geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBI. I S. 2585) m.W.v. 01.03.2010

Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnlichen Vorgängen (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20. November 2014 (BGBl. I S. 1740).

Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 15. November 2014 (BGBl. I S. 1724).

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Kommunalselbstverwaltungsgesetz Saarland (KSVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.06.1997 (Amtsbl. S. 682), zuletzt geändert am 14. Mai 2014 (Amtsbl. S. 172).

Landesbauordnung des Saarlandes (LBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.02.2004 (Amtsblatt S. 822), zuletzt geändert durch Gesetz vom 15. Juli 2015 (Amtsbl. I S 632)

Wassergesetz für das Saarland (SWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30.7.2004 (Amtsbl. S. 1994), zuletzt geändert am 3. Dezember 2013 (Amtsbl. S. 2).

Saarländisches Landesplanungsgesetz (SLPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.11.2010 (Amtsbl. S. 2599).

Gesetz zum Schutz der Natur und Heimat im Saarland (Saarländisches Naturschutzgesetz – SNG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 05.04.2006 (Amtsbl. S. 726), zuletzt geändert am 28.10.2008 (Amtsbl. S. 3).

Saarländisches Denkmalschutzgesetz (SDschG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19.05.2004 (Amtsbl. S. 1498), zuletzt geändert am 17.06.2009 (Amtsbl. S. 1374).

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung im Saarland (SaarlUVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30.10.2002 (Amtsbl. S. 2494), zuletzt geändert am 28.10.2008 (Amtsbl. 2009, S. 3)

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1. Anlass der Planung

Die Stadt St. Ingbert plant zur Entlastung der Kreuzung "Mühlstraße – Obere Kaiserstraße" im Stadtteil Rohrbach eine neue Umgehungsstraße zwischen der Mühlstraße und der Industriestraße anzulegen. Diese soll die Verkehrsströme aus Richtung Spiesen (L 214) kommend zum Kreisverkehr am Ortseingang Rohrbach ableiten. Aus Fahrtrichtung St. Ingbert kommend (B 40) können die Verkehrsströme direkt über die Anbindung an den Kreisverkehr in das Gewerbegebiet entlang der Industriestraße in Richtung Spiesen weitergeleitet werden.

Ansicht des Plangebietes (Quelle: Geoportal Saar)

Vor diesem Hintergrund dient die neue Straße erheblich der Entlastung der Kreuzung "Mühlstraße - Obere Kaiserstraße", welche derzeit stark belastet ist. Insbesondere das Linksabbiegen von der Mühlstraße in die Obere Kaiserstraße gestaltet sich an diesem Knotenpunkt aufgrund der hohen Verkehrsbelastung entlang der Oberen 5

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Kaiserstraße recht schwierig. Entlang der Oberen Kaiserstraße herrscht ein durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV) von 12.869 KFZ / 24 h vor. Davon entfallen 314 KFZ auf den Schwerlastverkehr (Busse und LKW mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht). Da sich die Verkehrsmenge zwischen der Zählstellennummer 0230 und der Zählstellennummer 0232 unterschiedlich darstellt, kann davon ausgegangen werden, dass viele KFZ in Richtung der L 241 (Richtung Spiesen sowie Richtung Hassel) abfließen. An der L 241 Richtung Spiesen ist in der Verkehrsmengenkarte ein DTV von 3.602 KFZ / 24 h angegeben. Davon entfallen 53 KFZ / 24 h auf den Schwerlastverkehr.

Ausschnitt aus der Verkehrsmengenkarte des Saarlandes 2010 (Quelle: Landesbetrieb für Straßenbau des Saarlandes)

2. Beschreibung des Plangebietes

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes erstreckt sich über die Flurstücke 1255/25, 1265/52, 4633/16 und teilweise über die Flurstücke 1265/53 und 4634/8. Derzeit stellt das Plangebiet eine brachliegende Parkplatzfläche des ehemaligen Accord-Marktes dar und wird von den dort ansässigen Gewerbetreibenden (Industriestraße 9) als rückwärtige Zufahrt zum Gebäude genutzt.

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Ansichten der Mühlstraße (Quelle: eigene Erhebung)

Ansichten des Plangebietes (Quelle: eigene Erhebung)

Das Flurstück mit der Nr. 1265/54 wurde seitens der Stadt für die vorliegende Planung angekauft. Alle weiteren o.g. Flurstücke befinden sich ebenso im Eigentum der Stadt St. Ingbert, sodass keine bodenordnerischen Maßnahmen im Laufe des Bebauungsplanverfahrens erforderlich werden.

Flächenbilanz: - Straßenverkehrsfläche: 1.980 m² (analog zum Geltungsbereich des Bebauungsplanes)

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3. Planungsalternativen Da die geplante Straße der Entlastung des Knotenpunktes "Mühlstraße – Obere Kaiserstraße" dienen soll, kann diese nur im dargestellten Bereich verlaufen. Die Straße nördlich des Gebäudes "Mühlstraße Nr. 30" entlangzuführen ist aufgrund des dort angrenzenden Naturschutzgebietes "Glashüttental – Rohrbachtal" ausgeschlossen. In § 4 der Verordnung über das Naturschutzgebiet ist die Errichtung von Straßen innerhalb des Naturschutzgebietes explizit ausgeschlossen. Davon abgesehen wäre es aufgrund der Topografie in Verbindung mit den ungeeigneten Bodenverhältnissen in diesem Bereich ohnehin nur unter einem erheblichen finanziellen Aufwand möglich eine Straße zu errichten.

Das Anwesen "Mühlstraße 30" wurde Anfang des Jahres 2015 von privater Seite verkauft und wird derzeit als Wohngebäude genutzt. Vor diesem Hintergrund muss die Straße südlich am Gebäude entlang geführt werden. Der neue Eigentümer wurde seitens der Stadt über die vorliegende Planung informiert. Verkaufsverhandlungen zwischen der Stadt und den Eigentümern des Anwesens scheiterten. Somit war ein Ankauf nicht möglich.

4. Wahl des Verfahrens

Der vorliegende Bebauungsplan wird im § 13 a Verfahren gemäß den Bestimmungen des Baugesetzbuches durchgeführt. Dies ist möglich, da es sich um die Wiedernutzbarmachung einer brachliegenden innerörtlichen Fläche handelt. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst eine Fläche von 1.980 m² und liegt somit unter dem in § 13 a (1) Nr. 1 BauGB genannten Grenzwert (zulässige Grundfläche gem. § 19 (2) BauNVO). Ebenso werden nicht mehrere Bebauungspläne aufgestellt, die in einem engen sachlichen, räumlichen oder zeitlichen Zusammenhang stehen.

Nach Prüfung der Kriterien in Anlage 2 zum BauGB wurde die Einschätzung erlangt, dass von dem Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen ausgehen. Derzeit ist die Fläche bereits voll versiegelt und wurde zuvor als Parkplatzfläche genutzt. Somit findet keine wesentliche Nutzungsänderung statt. Der Flächennutzungsplan ist gem. § 13 a (1) Nr. 2 BauGB im Wege der Berichtigung anzupassen

5. Vorgaben der Raumordnung

Maßgebliche Grundlage zur Aufstellung eines Bebauungsplanes ist der Landesentwicklungsplan des Saarlandes, welcher in einen Teilabschnitt "Siedlung" und einen Teilabschnitt "Umwelt" gegliedert ist.

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6. Landesentwicklungsplan Teilabschnitt Siedlung Im Landesentwicklungsplan Teilabschnitt (LEP) "Siedlung" sind die Stadteile St.- Ingbert-Mitte, Rohrbach und Rentrisch der Kernzone des Verdichtungsraumes zugeordnet, während die Stadtteile Hassel und Oberwürzbach der Randzone des Verdichtungsraumes zugeordnet sind. Die Kernzone des Verdichtungsraumes ist ein großflächiges Gebiet mit stark überdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und intensiver, teilweise historisch begründeter ökonomischer, städtebaulicher, infrastruktureller und kultureller Verflechtung. Die Kernzone ist weiterhin gekennzeichnet durch eine erheblich über dem Landesdurchschnitt liegende Konzentration von Wohn- und Arbeitsstätten, Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie eine hochwertige Infrastrukturausstattung. Insofern weisen die Kommunen innerhalb dieser Raumkategorie gute Erreichbarkeitsverhältnisse auf. Damit einhergehen jedoch hohe Versiegelungsgrade.

Des Weiteren ist St. Ingbert als Mittelzentrum ausgewiesen und liegt an der raumordnerischen Siedlungsachse 1. Ordnung (Metz – Saarbrücken - St. Ingbert – Homburg - Kaiserslautern/Mannheim). Die einzelnen Stadtteile bilden den Nahbereich zum Mittelzentrum. Mittelzentren sind im LEP Siedlung als teilregionale Versorgungs-, Bildungs- und Wirtschaftszentren definiert, die die Bevölkerung im mittelzentralen Verflechtungsbereich mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs durch ein räumlich gebündeltes öffentliches und privates Angebot in zumutbarer Entfernung zum Wohnort versorgen. Hierzu gehören Einrichtungen und Merkmale, welche über die grundzentrale Grundversorgung hinausgehen.

7. Landesentwicklungsplan Teilabschnitt Umwelt

Im Landesentwicklungsplan (LEP) "Teilabschnitt Umwelt" ist nördlich des Plangebietes ein "Vorranggebiet für Naturschutzgebiet" dargestellt. Dabei handelt es sich um die Abgrenzung des Naturschutzgebietes "Glashüttental-Rohrbachtal". Zudem liegt das Plangebiet selbst in einem Vorranggebiet für Grundwasserschutz.

Den im LEP dargestellten Vorranggebieten für Naturschutz kommt der Sicherung und der Entwicklung des Naturhaushaltes im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme in ihrer typischen Struktur und Vielfalt mit der charakteristischen Ausprägung der abiotischen Naturgüter und der typischen Ausstattung mit Tier- und Pflanzenarten ein Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen zu. Alle diesen Zielsetzungen zuwiderlaufenden Flächennutzungen, insbesondere die Inanspruchnahme für Wohn-, Gewerbe- oder Freizeitbebauung und die Errichtung von Windkraftanlagen sind nicht zulässig.

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In den Vorranggebieten für Grundwasserschutz ist besonders zu beachten, dass das Grundwasser im Sinne der öffentlichen Wasserversorgung vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen ist. Eingriffe in die Deckschichten sind zu vermeiden. Sollten dennoch Bau- und Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt werden, ist durch Auflagen sicherzustellen, dass eine Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung nicht eintritt.

Der vorliegende Bebauungsplan hat keine Auswirkungen auf das o.g. Vorranggebiet für Naturschutz, da dieses lediglich nördlich anschließt und nicht direkt von der Planung betroffen ist. Ausgehend von der bisherigen Nutzung als Parkplatzfläche konnten keine negativen Beeinträchtigungen des Naturschutzgebietes festgestellt werden. Das Vorranggebiet für Grundwasserschutz erstreckt sich über den gesamten Stadtteil Rohrbach sowie über weite Teile von St. Ingbert-Mitte und Hassel, sodass weitläufig bebaute Flächen (u.a. auch Verkehrsflächen) innerhalb des Vorranggebietes liegen. Aufgrund der Versiegelung des Bodens werden keine Schadstoffe in diesem eindringen. Somit wirkt sich die Planung nicht negativ auf das Grundwasser aus.

Naturschutzgebiet Glashüttental-Rohrbachtal

Lage des Naturschutzgebietes "Glashüttental-Rohrbachtal" (Quelle: Stadt St. Ingbert)

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8. Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert

Der Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt St. Ingbert wurde im Jahr 1979 rechtskräftig. Die Straßenverläufe sind in der Planzeichnung zum FNP nur grob enthalten. Des Weiteren wurden zu jener Zeit geplante Straßen nicht wie dargestellt erbaut. Eine parallele Änderung des Flächennutzungsplanes ist demnach nicht erforderlich. Nach der planerischen Umsetzung des Umgehungsstraße, kann diese nachträglich in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden. Eine Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes ist in naher Zukunft vorgesehen. Die in der Planzeichnung dargestellten "Flächen, die erst nach Festlegung der Wasserschutzzonen bebaut werden können" sind derzeit nicht mehr von Belang, da die Wasserschutzgebiete mit den jeweiligen Wasserschutzzonen mittlerweile ausgewiesen wurden.

Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert (Quelle: Stadt St. Ingbert)

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9. Bauplanungsrechtliche Festsetzungen

Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes werden folgende Festsetzungen getroffen:

Öffentliche Verkehrsfläche gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB

Die in der Planzeichnung dargestellte Fläche wird als öffentliche Verkehrsfläche festgesetzt. Innerhalb der festgesetzten Fläche werden der motorisierte Verkehr, der Radverkehr sowie der Fußgängerverkehr geregelt. Eine detaillierte Straßenplanung liegt noch nicht vor, da zunächst Planrecht für die Fläche geschaffen werden muss.

Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB

Während der Bauarbeiten dürfen keine Ablagerungen oder Abgrabungen oder Änderungen des Wasserhaushaltes in den empfindlichen Bereichen des angrenzenden Biotops erfolgen.

10. Kennzeichnungen

Umgrenzung der Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind gemäß § 9 Abs. 5 Nr.3 und Abs. 6 BauGB

Gemäß des Altlastenkatasters des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz wird die Fläche im Bebauungsplan gekennzeichnet.

11. Ver- und Entsorgung

Entwässerung Die Entwässerung der geplanten Umgehungsstraße erfolgt über einen Anschluss an den Mischwasserkanal in der Mühlstraße. Dieser Mischwasserkanal weist eine entsprechende Leistungsfähigkeit auf.

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12. Hinweise

Wasserschutzgebiet Die Planstraße soll in der Schutzzone III des durch Verordnung des Ministeriums für Umwelt vom 29.11.1991 ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebietes C45 "St. Ingbert" zur Ausführung kommen. Durch das geplante Vorhaben werden keine Verbotsbestimmungen der geltenden Wasserschutzgebietsverordnung berührt. Im Verfahren ist darauf zu achten, dass die Verwendung von wassergefährdenden auswasch- oder auslaugbaren Materialien zum Straßen-, Wege- und Wasserbau verboten ist. Da sich das Plangebiet in einer Wasserschutzzone befindet, sind die Bestimmungen des DVGW-Arbeitsblattes W 101 sowie das ATV-Regelwerk "Abwasser-Abfall Arbeitsblatt A 142, die Richtlinien für den Bau von Abwasseranlagen in Wassergewinnungsgebieten – RiAbwWag – sowie die Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten – RiStWag – zu beachten.

Kampfmittel Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums sind im oben genannten Planungsbereich keine konkreten Hinweise auf mögliche Kampfmittel zu erkennen. Gegen die Baumaßnahme sprechen somit nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gründe. Sollten wider Erwarten Kampfmittel gefunden werden (Zufallsfunde), so ist über die zuständige Polizeidienststelle der Kampfmittelbeseitigungsdienst unverzüglich zu verständigen.

Denkmalschutz Baudenkmäler und Bodendenkmäler sind nach heutigem Kenntnisstand von der Planung nicht betroffen. Es wird jedoch auf die Anzeigepflicht und das befristete Veränderungsverbot bei Bodenfunden gem. § 12 SDschG hingewiesen.

13. Nachrichtliche Übernahmen

Altlasten

1. Der Bauherr hat die Tiefbaumaßnahmen von einem Sachverständigen gem. § 18 Bundesbodenschutzgesetz / BBodSchG, Sachgebiete 2 bis 5 der Verordnung über Sachverständige und Untersuchungsstellen für den Bodenschutz und die Altlastenbehandlung im Saarland / VSU in der derzeit gültigen Fassung (s. www.resymesa.de) begleiten zu lassen.

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2. Ergeben sich während der Durchführung der Baumaßnahme Anhaltspunkte über schädliche Bodenveränderungen, hat der Bauherr gem. § 2 Abs. 1 Saarländisches Bodenschutzgesetz (SBodSchG) unverzüglich den Fachbereich 2.2 im LUA zu informieren.

3. Die Arbeiten sind in diesem Fall bis zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise mit dem LUA sofort einzustellen.

4. Die unter Nr. 1 genannte gutachterliche Begleitung ist, unabhängig des Ergebnisses, zu dokumentieren und dem FB 2.2 innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Abschluss der Tiefbaumaßnahmen vorzulegen.

Arbeitsschutz 1. Für die Arbeiten in kontaminierten Bereichen ist gem. § 5 Arbeitsschutzgesetz, § 3 Betriebssicherheitsverordnung und § 6 Gefahrstoffverordnung eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Hinweis: Gemäß § 6 der Gefahrstoffverordnung darf der Arbeitgeber eine Tätigkeit mit Gefahrstoffen erst aufnehmen lassen, nachdem eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen wurde und die erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen wurden.

2. Zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung für Arbeiten in kontaminierten Bereichen sind besondere Kenntnisse erforderlich. Deshalb werden insbesondere solche Personen als fachkundig angesehen, die besondere Kenntnisse zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen nachweisen können. (TRGS 524 Nr. 3.1 Abs. 6 i.V.m. DGUV Regel 101-004 Nr. 5.2)

3. Auf Basis der Gefährdungsbeurteilung ist in der Planungsphase ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept, nachfolgend Arbeits- und Sicherheitsplan genannt, zu erarbeiten. (TRGS 524 Nr. 3.2.1 Abs. 4 i.V.m. Nr. 6)

4. Werden Arbeiten in kontaminierten Bereichen von mehreren Auftragnehmern - gegebenenfalls auch deren Nachunternehmen - durchgeführt, haben alle Arbeitgeber, Auftraggeber und Auftragnehmer bei der Koordinierung der verschiedenen Tätigkeiten zusammenzuwirken. Im Hinblick auf die besonderen Gefahren bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen hat der Auftraggeber zur Koordinierung der Arbeiten und lückenlosen Überwachung der Einhaltung der im Arbeits- und Sicherheitsplan festgelegten Maßnahmen sowie zur fachkundigen Festlegung von Maßnahmen in Situationen, die nicht im Arbeits- und Sicherheitsplan erfasst sind, eine geeignete Person als Koordinator schriftlich zu bestellen. (TRGS 524 Nr. 3.2.2 Abs. 2 i.V.m. DGUV Regel 101-004 Nr. 5.1) 14

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5. Zur Festlegung der Schutzmaßnahmen bei den geplanten Arbeiten sind grundsätzlich die Bestimmungen der TRGS 500 heranzuziehen. Siehe dazu auch Anlage 7 der TRGS 524. Technische Schutzmaßnahmen haben immer Vorrang vor allen anderen Maßnahmen, wobei die Gestaltung des Arbeitsverfahrens als oberste technische Schutzmaßnahme anzusehen ist. (TRGS 524 Nr. 5.1 Abs. 1 und 2)

6. In Bezug auf die durchzuführende Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten mittels Betriebsanweisung wird auf die Bestimmungen des § 14 GefStoffV und der TRGS 555 "Betriebsanweisung und Information der Beschäftigten" verwiesen. Da Arbeiten in kontaminierten Bereichen i.d.R. keine stationären, immer wieder gleichartig wiederkehrende Arbeiten sind, ist die Frist für die Wiederholungsanweisungen entsprechend der Gefährdungsbeurteilung anzupassen. Die Betriebsanweisung ist eine verbindliche Arbeits- und Verhaltensanweisung des Vorgesetzten an den die Arbeiten ausführenden Beschäftigten. Sie hat die zu treffenden Maßnahmen konkret zu beschreiben bzw. festzulegen. Die Betriebsanweisung ist arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogen zu verfassen. Dies bedeutet, dass entweder • für jede ermittelte Tätigkeit eine gesonderte Betriebsanweisung zu erstellen ist, oder • in einer für alle Tätigkeiten geltenden Betriebsanweisung neben den für alle Tätigkeiten gleichermaßen geltenden Umständen und Festlegungen auch die für bestimmte Tätigkeiten zu beachtenden speziellen Gefahren und Festlegungen aufgeführt sind. (TRGS 524 Nr. 7 Abs. 1 - 3)

7. Der Arbeitgeber hat auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilung für eine angemessene arbeitsmedizinische Vorsorge gem. § 3 Abs. 1 ArbMedVV zu sorgen.

14. Grünordnerische Bestandsaufnahme

Bei der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes handelt es sich um ein § 13 a Verfahren nach BauGB. Vor diesem Hintergrund ist gemäß den Bestimmungen des Baugesetzbuches kein Ausgleich erforderlich. Somit wird von der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung abgesehen. Da es sich bei dem Gelände um einen stark vorbelasteten Bereich handelt, dessen Nutzung im Rahmen der vorliegenden Planung nicht geändert wird, sind keine Beeinträchtigungen der umliegenden Biotope zu erwarten.

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Das Plangebiet grenzt südlich an das Naturschutzgebiet Rohrbachtal mit dem Rohrbach als Vorflut und den ihn umgebenden Feucht- und Nassflächen mit teilweise flächigem Schilf- und Röhrichtbestand an. Im östlichen Plangebiet angrenzend an die Mühlstraße befindet sich das Privatanwesen "Mühlstraße 30" mit seinem Hausgarten. Dieser ist durch eine Thujahecke zur Zufahrt und dem Parkplatz des ehemaligen Akkordmarktes hin abgepflanzt. Zur Zufahrt und zum Parkplatz hin schließt ein schmaler Pflanzstreifen mit ruderalem Charakter, bestockt mit Melde, Jap. Knöterich, etc. an. Im weiteren Verlauf des Parkplatzes bis zur Industriestraße wie auch entlang der Industriestraße bildet eine mit Gehölzen abgepflanzte ca. 4,5 m hohe und relativ steile Böschungsfläche den Übergang bzw. das Bindeglied zwischen Bachaue und Gewerbegebiet. Diese Übergangsböschung an deren Fuß im Bereich des Parkplatzes der Rohrbach angrenzt, ist mit einem größeren, geschlossenen Baumbestand, bestehend aus Feldahorn, Hainbuche, Linde, Kirsche, Eberesche Weide, wie auch vereinzelt mit Spitzahorn, Kiefer und Birke bestockt. Zum Parkplatz und zur Straße hin finden sich auch einige Sträucher wie Hartriegel und Holunder, aber auch typisches Abstands- bzw. Abpflanzgrün wie Liguster und Cotoneaster vor. Die Sträucher sind bereits stark herausgewachsen und teilweise mit Neophyten (Jap. Knöterich) durchsetzt. Insgesamt gesehen hat sich diese Böschungsfläche zu einem sehr stabilen Gehölzbestand entwickelt, der eine ideale Abgrenzung zum anschließenden Naturschutzgebiet Rohrbachtal darstellt.

15. Auswirkungen der Planung

Auswirkungen auf den Verkehr Die Verkehrsmengen im Bereich des Plangebietes werden sich durch die Umsetzung der vorliegenden Planung nicht ändern. Die Verkehrsströme werden sich jedoch anders verteilen. So ist zu erwarten, dass der untere Bereich der Mühlstraße bis zur Abzweigung in die Obere Kaiserstraße von Verkehr entlastet wird, da eine direkte Verbindung zum Kreisverkehr am Ortseingang geschaffen wird. Auf die Funktionalität des Kreisverkehrs wirkt sich die Umgehungsstraße positiv aus, da sich so die Verkehrsströme besser verteilen und das Einfahren in den Kreisverkehr sich für die einzelnen Verkehrsteilnehmer einfacher gestalten wird. Derzeit wird überwiegend aus beiden Richtungen der B 40 in den Kreisverkehr eingefahren, was das Einfahren aus Richtung Industriestraße bzw. Jakob-Oberhauser-Straße erschwert. Zusammenfassend wirkt sich die Umgehungsstraße auf den Verkehrsfluss positiv aus. Derzeit können keine Beeinträchtigungen ausgemacht werden.

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Auswirkungen auf die Wohnverhältnisse Durch die Errichtung der neuen Straße ergibt sich in diesem Bereich kein größeres Verkehrsaufkommen. Die Anwohner der Mühlstraße (ab der neu geplanten Abzweigung bis zur Oberen Kaiserstraße) werden vom Verkehr entlastet, da dieser über die neu geplante Straße direkt zum Kreisverkehr am Ortseingang von Rohrbach abgeleitet wird. Dadurch ergeben sich in diesem Bereich insgesamt gesündere Wohnverhältnisse, da die Lärmimmissionen abgeschwächt werden.

Auswirkungen auf die Belange des Umweltschutzes Wie bereits im Rahmen der grünordnerischen Bestandsaufnahme dargelegt, sind keine naturschutzrechtlichen Belange von der Planung betroffen, da das Plangebiet bereits voll versiegelt ist und sich die Nutzung als Verkehrsfläche nicht schädlich auf das nördlich angrenzende Naturschutzgebiet auswirkt.

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91/446 Ö 10

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 14.09.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss N 26.09.2016 Ortsrat St. Ingbert-Mitte Ö 06.10.2016 Stadtrat

Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell"

Vorbehaltlich des Abschlusses der erforderlichen städtebaulichen Verträge zwischen der Stadt und der Vorhabenträgerin ergehen folgenden Beschlüsse:

1. Abw ägungsbeschluss

Gemäß § 1 Abs. 7 Baugesetzbuch (BauGB) wird die Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen zum Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell" gemäß der beiliegenden Vorlage sowie die Übernahme des Abwägungsergebnisses in die Planung beschlossen. Anlage 1 - Abwägungsvorlage - ist Teil des Beschlusses.

2. Satzungsbeschluss

Gemäß § 10 Abs. 1 in Verbindung mit § 13a Baugesetzbuch (BauGB) wird der Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell" bestehend aus der Planzeichnung und dem Textteil, als Satzung beschlossen. Die Begründung wird gebilligt. Anlage 2 - Planzeichnung einsc hließlich Textteil - und Anlage 3 -Begründung zu m Bebauungsplan - sind Teil des Beschlusses.

92/446 Erläuterungen Satzungsbeschluss Bebauungsplan Nr. 1004 "Schnapphahner Dell"

Die Vorhabenträgerin beabsichtigt auf dem Flurstück 2618/553, welches sie bereits von der Caritas erworben hat, ein kleines Wohngebiet zu entwickeln. Auf Grundlage erster planerischer Überlegungen hat der Stadtrat am 12. März 2015 die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 1004 "Schnapphahner Dell" beschlossen. Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren gemäß § 13 a Baugesetzbuch (BauGB) aufgestellt. Die gesetzlichen Grundlagen hierzu liegen gemäß Baugesetzbuch vor.

In der Zeit vom 06. Juni 2016 bis einschließlich 08.Juli 2016 wurden die Planunterlagen im Rathaus öffentlich ausgelegt. Dies wurde am 27. / 28.02.2016 in der Saarbrücker Zeitung ortsüblich bekannt gegeben. Seitens der Öffentlichkeit wurden keine Stellungnahmen eingereicht. Parallel hierzu wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Alle eingegangen Stellungnahmen sind in der Abwägungsvorlage (Anlage 1) aufgeführt und mit einem entsprechenden Abwägungs- und Beschlussvorschlag versehen.

Zusammenfassend ist zu erwähnen, dass in der Abwägung das Heranrücken der Wohnbebauung an den nördlich angrenzenden Industriebetrieb beanstandet wurde. Da die zuständige Behörde, das Landsamt für Umwelt- und Arbeitsschutz keine Einwände hat und dies auch nach erneuter Bitte um Stellungnahme zur Eingabe der IHK, bestätigte, wird die Stellungnahme wie aufgeführt gewogen. Die Gemengelage wird durch die neu hinzukommende Wohnbebauung nicht verschärft.

Der Biospärenzweckverband hat Klimaschutzbelange angeführt. Die Möglichkeiten zur Nahwärmeversorgung sind noch in Arbeit. Eine Zurückstellung der Vermarktung des Grundstückes wäre aufgrund der ungewissen Zeitachse zur Verwirklichung des Nahwärmenetzes unbillig.

Die Landesplanung fordert die Erneuerung des Flächennutzungsplans. Da der Bebauungsplan eine Innenentwicklung darstellt, wird eine Zurückstellung des Vorhabens bis zur Erstellung eines neuen Flächennutzungsplans als unbillig angesehen.

Parallel zum Bebauungsplanverfahren wurden städtebauliche Verträge mit der Vorhabenträgerin erarbeitet. Der erste Entwurf, der am 15.10.2015 im Stadtrat Zustimmung erhielt, konnte nach erneuter juristischer Überprüfung nicht aufrecht erhalten werden.

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Die Verwaltung hat aufgrund der Komplexität der Verträge nun grundsätzlich neue Vetragsmuster entworfen die sich in zwei Verträge aufspalten. Diese werden unter dem Tagesordnungspunkt im nicht öffentlichen Teil separat beraten.

Da die Erschließung erst mit demBeschluss des Bebauungsplanentwurfes und der Abwägung endgültig festgelegt wird, konnte die Planung erst nach der Offenlegung endgültig erstellt werden. Laut Erschließungsvertrag muss eine abgestimmte Planung vorliegen. Die Abstimmung ist im Grundsatz abgeschlossen. Der Satzungsbeschluss kann vorbehaltlich dem Abschluss der städtebaulichen Verträge erfolgen.

Theoretisch ist auch eine nachlaufende Erschließungsabstimmung möglich. Laut § 124 BGB ist nach Satzungsbeschluss allerdings die Kommune letztendlich für die Erschließung zuständig. Die Verwaltung verfolgt bei rein privaten Vorhaben die diese Vorgehensweise, d. h. städtebauliche Verträge vor Satzungsbeschluss zu schließen.

Die Planungen zur Erschließung des Gebietes sind der Verwaltung vorgelegt worden. Die Entwürfe zeigen, dass eine behindertengerechte Erschließung des Geländes wahrscheinlich nicht möglich ist. Der Straßenkörper wird zu Beginn des Straßenverlaufes lt. Planung eine 9%-ige und im mittleren Bereich eine ca. 6,6%-ige Steigung haben. Die genehmigungsfähige Planfassung liegt vor, ebenso der Erschließungsvertrag.

Die Vorhabenträgerin hat mit den Stadtwerken eine Vereinbarung zur Versorgung des Gebietes mit Strom, Gas und Wasser abgeschlossen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Anlagen: 1. Abwägungsvorlage 2. Planzeichnung einschließlich Textteil 3. Begründung zum Bebauungsplan

94/446 Ö 10

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 1

Sitzungsvorlage

Bauleitplanung der Stadt St. Ingbert

Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ hier: Beteiligung der Öffentlichkeit und der TÖB gemäß § 4a Abs. 2 BauGB

Öffentlichkeit Im Rahmen des o.g. Aufstellungsverfahrens, das nach § 13a BauGB durchgeführt wird, fand in der Zeit von 06. Juni 2016 bis 08. Juli 2016 die Offenlage statt. Bei der Offenlage gingen keine Stellungnahmen ein.

Träger öffentlicher Belange – Behörden 95/446 Die Behörden und Träger öffentlicher Belange wurden mit E-Mailschreiben vom 03. Juni 2016 benachrichtigt und bis 08. Juli 2016 um Abgabe ihrer Stellungnahme gebeten. Bis zu dieser Frist bzw. 15. Juli gingen insgesamt 16 Stellungnahmen ein. In 9 Stellungnah- men wurden weder Bedenken noch relevante Anr egungen/Hinweise geäußert, so dass dafür weder Behandlungs- noch Abwä- gungsbedarf besteht. In 7 Stellungnahmen wurden teilweise Bedenken, Anregungen und Hinw eise gegeben, so dass dafür Be- handlungs- und teilweise Abwägungsbedarf besteht.

In der nachfolgenden Tabelle werden die eingegangenen Stellungnahmen systematisch zusammengestellt und gemäß dem oben ge- nannten Behandlungs- Abwägungsbedarf Empfehlungen gegeben.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 2

Ergebniszusammenstellung Stand 08/2016

1. Träger öffentlicher Belange – ohne Behandlungs-Abwägungsbedarf Träger öffentli- Datum Anmerkungen/ Bedenken/ Hinweise Behandlung cher Belange Rückant- Abwägungsempfehlung wort Amprion GmbH 09.06.2016 Keine Bedenken, Betrieb / Projektierung da im Planbereich keine Höchstspannungsleitungen des Unternehmens verlaufen. Kein Handlungs- Abwägungsbedarf Leitungen Bestandssiche- rung Creos Deutschland GmbH 07.06.2016 Keine Bedenken, da im Planbereich Bereich keine Anlagen der Creos, ZKS und Praxair vorhanden sind. Kein Handlungs- Abwägungsbedarf Gemeinde Quierschied 21.06.2016 Keine Bedenken Kein Handlungs- Abwägungsbedarf Landespolizeipräsidium 06.07.2016 Keine Einwände, LPP 124 - Kampfmittelbe- da im Planungsbereich keine konkreten Hinweise auf mögliche Kampfmittel zu erken- Kein Handlungs- Abwägungsbedarf

96/446 seitigungsdienst nen seien. Deutsche Bahn AG 07.06.2016 Keine Bedenken, Business Services F da im Streckenabschnitt derzeit keine Planungen bekannt seien, welche sich auf den Kein Handlungs- Abwägungsbedarf DB Immobilien Bebauungsplan auswirken. Gemeinde Merchweiler 08.06.2016 Keine Bedenken, da die Belange der Gemeinde Merchweiler nicht berührt werden. Kein Handlungs- Abwägungsbedarf

Gemeinde 14.06.2016 Keine Bedenken Spießen-Elversberg Kein Handlungs- Abwägungsbedarf Kreisverwaltung 21.06.2016 Keine Einwände Saarpfalz-Kreis Hinweis: Kein Handlungs- Abwägungsbedarf In Bezug auf bauliche Anforderungen im Bereich marktüblicher Wohnformen zum Thema Trinkwasserhausinstallation sowie der Meldepflicht für Regenwassernutzungs- anlagen und Großanlagen für Warmwassergewinnung solle im Bedarfsfall frühzeitig das Gesundheitsamt zu den einzelnen Baumaßnahmen mit eingebunden werden. VSE Verteilnetz GmbH 06.06.2016 Keine Bedenken, da sich innerhalb des Geltungsbereiches keine von der Gesellschaft betriebenen Ver- Kein Handlungs- Abwägungsbedarf sorgungslagen befinden.

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2. Träger öffentlicher Belange mit Behandlungsbedarf und Abwägungsbedarf

Träger öffentli- Datum Anmerkungen/ Bedenken/ Hinweise Behandlung cher Belange Rückant- Abwägungsempfehlung wort Beschlussvorschlag Stadtwerke St. Ingbert 27.06.2016 Keine Bedenken. Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- Hinweise den: Die Gas-, Niederdruck-und Wasserversorgung kann aus den, dem Be- Die Pla nung und Durc hführung de r k ompletten bauungsplan anliegenden Leitungen sichergestellt werden. Erschließung (Stra ße, te chnischer Ve r- Die Stromversorgung kann mit Niederspannung für die 17 Grundstücke Entsorgung) e rfolgt durch die private Vorhaben- bis je 30 KW aus einer Trafostation, die in technisch und wirtschaftlich trägerin. Vo r d em Satzu ngsbeschluss ist d er- vertretbarer Entfernung zum Bebauungsgebiet liegt erfolgen. städtebaulichen Ve rtrag (Ers chließungsvertrag) Die Lage der Abwasserleitungen solle mit den Stadtwerken wegen deren von der Vorhabenträgerin zu unterschreiben und Versorgungsleitungen abgestimmt werden. vom Stad trat zu b eschließen. Es lieg t ein von Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 4 Die Einzelheiten der privaten Erschließung sowie Anforderungen der beiden Vertrag sparteien ab gestimmter Ver- Stadtwerke St. Ingbert GmbH an die Ausführung, seien in einem bilate- tragsentwurf vor. ralen Vertrag zu regeln bzw. in den städtebaulichen Vertrag aufzuneh- Handlungsbedarf: men. Der Ers chließungsvertrag is t vor Sa tzungsbe- schluss zu u nterschreiben. Mit d en Stad twerken ist von d er V orhabenträgerin ein e sep arte Ve r- einbarung zu schließen. Ministerium für 01.07.2016 Keine Bedenken, Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- Bildung und Kultur da Baudenkmäler und Bodendenkmäler nach heutigem Kenntnisstand den: von der Planung nicht betroffen seien. Auf die Anzeigepflicht und das Beschlussvorschlag: befristete Veränderungsverbot bei Bodenfunden gern. § 12 SDschG In den Bebauungsplan wird im Ans chluss an die sollte in den textlichen Festsetzungen des Planwerks hingewiesen wer- Textfestsetzungen ein Hinweis ü ber die Anzeige- den. pflicht und das befristete Veränderungsverfahren bei Bode nfunden ge m. § 1 2 SDs chG a ufgenom- men. Industrie- und Handels- 23.06.2016 Folgende Anregungen und Bedenken wurden vorgetragen: Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- kammer des Saarlandes den: 1. Her anrückende Wohnbebauung Vorbemerkung: Die Industrie- und Hande lskammer Saarland ist Die neu geplante Wohnbebauung rücke bis auf einen Abstand von nur grundsätzlich für die fa chrechtliche Be urteilung ca.100 Metern an das Betriebsgelände der Firma Neumann Präzisions- von Immiss ionsschutzbelangen nic ht z uständig. technik GmbH & Co. KG heran. Aufgrund dieser sehr geringen Distanz Als Die nstleistungsunternehmen für Betriebe zwischen den beiden unterschiedlichen Nutzungsarten sei auf jeden Fall stellt Sie eine Interessenvertretung von Gewerbe-

98/446 im Bebauungsplanverfahren der§ 50 Bundesimmissionsschutzgesetz treibenden zur Förderung der gewerblichen Wirt- (BlmSchG) zu beachten. Nach dieser Rechtsnorm solle ein enges Anei- schaft dar (vgl. IHK Gesetz). Die IHK-Saar land ist nandergrenzen unterschiedlicher Nutzungsarten mit unterschiedlichen keine Behörde, sondern hat die Aufgabe die Be- Störintensitäten, wie hier vorgesehen, grundsätzlich vermieden wer- hörden zu unterstützen ( vgl. IHK G esetz Saar- den. Dementsprechend verlange die Kommentierung zum§ 50 BlmSchG land). Aufsichtsbehörde für die IHK ist das Minis- für kollisionsträchtiges Aneinandergrenzen von Bauflächen unterschied- terium für Wi rtschaft, Arbeit, Ene rgie und Ve r- licher Nutzungsarten hinreichende Distanzen. Die in dem vorliegenden kehr. Planungsfall vorhandene Distanz sei jedoch völlig unzureichend, um Als Be hörde im Bere ich Immissionsschutz zu- dem § 50BlmSchG gerecht zu werden. Grundsätzlich müsse insofern ständig is t d as La ndesamt für Um welt und Ar- auf die Ausweisung einer Wohnbaufläche an dieser Stelle gänzlich beitsschutz (LUA). Diese Behörde vertritt u.a. die verzichtet werden. Nur so könne dem § 50 BlmSchG umfassend Rech- Einhaltung immissionsschutzrechtlicher Belange nung tragen werden. Zudem setze der Bebauungsplan keinerlei lmmis- als untere Gewerbeaufsichts-und Vollzugsbehör- sionsschutzmaßnahmen fest, um alternativ (quasi als zweitbeste Lö- de. Sie u ntersteht d em Min isterium fü r Um welt sung) dem§ 50 BlmSchG gerecht zu werden. Es sei außerdem nicht und Ve rbraucherschutz. Da s LU A wurde s owohl erkennbar und begründet, warum die Wohnbebauung ausgerechnet an in einer vorgezogener als auch im Rahmen dieser dieser Stelle realisiert werden soll, wo Immissionsschutzkonflikte deutlich formellen Beteiligu ng um Stellungnahmen, u.a. erkennbar seien. bzgl. Immissionsschutz beteiligt. Ergebnis: Vo m LU A wurden k eine immis sions- 2. Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme schutzrechtlichen Aspekte und für d ie Planung bzw. Nutzu ngszuordnung re levante Belange Der § 50 BlmSchG siehe - wie oben bereits ausgeführt - vor, dass das vorgetragen. Auch d as Mi nisterium fü r Umwelt Heranrücken einer Wohnbebauung an einen Industriebetrieb grundsätz- und Verbraucherschutz hat in der vorgezogenen lich vermieden werden soll. Sollte im Widerspruch dazu an der Planung Beteiligung e ine (pos itive) Stellungnahme a bge- einer Wohnbebauung an dieser Stelle trotz deutlich erkennbarer Immis- geben und a ls zuständige Behörde auf das L UA sionsschutzproblematik festgehalten werden, wird jetzt schon darauf verwiesen. Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 5 hingewiesen, dass in dem dann vorliegenden Planungsfall (heranrü- Obwohl d ie IHK in erster Linie privatwirtschaftli- ckende Wohnbebauung an einen bestehenden Industriebetrieb) der che In teressen von (Ge werbe)betrieben vertritt, Grundsatz der Priorität bereits bestehender Nutzungsrechte zu beachten werden dennoch die k ritischen Anregungen der sei. Danach muss bei der Planung neuer Nutzungsrechte auf die beste- IHK im Sinne öffe ntlicher Be lange na chfolgend henden Nutzungsrechte Rücksicht genommen werden. Nach dem dar- behandelt und abgewogen. aus resultierenden „Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme" ist in einem „allgemeinen Wohngebiet", das in der Nachbarschaft eines In- Zu Punkt 1: dustriebetriebes entsteht, eine „plangebundene Vorbelastung" hinzu- Heranrückende Wohnbebauung nehmen. Über diese plangebundene Vorbelastung sollten alle Bau- und Kaufinteressenten von Wohnungen und Häusern im neuen Wohngebiet Die vorherige Nutzung an diesem Standort (= ausdrücklich und unmissverständlich hingewiesen werden, denn mit dem Sonderschul-Kindergarten) ge noss unte r immis - Erwerb der Grundstücke/Häuser sei von einer die Tatsache respektie- sionsschutzrechtlichen A nforderungen grund- renden Duldungspflicht derer, die sich in der Nähe einer potentiellen sätzlich de n gle ichen Sc hutzstatus, da die se Belastungsquelle ansiedeln, auszugehen. Denn nachträgliche Verände- Anlagenart in e inem Wohn gebiet na ch de n § § 3 rungen einer bestehenden und 4 Ba uNVO a llgemein bz w. a usnahmsweise Immissionsschutzsituation begründen eine Pflicht zur Rücksichtnahme zulässig ist. Die immi ssionsschutzrechtlichen überwiegend für den, der sie vornimmt (im vorliegenden Fall also für die Anforderungen z wischen ge werbli- Wohnbebauung). chen/industriellen Nutzungsarten bleiben mit der Überplanung dieses Standortes un verändert. Eine besondere Ausprägung des Rücksichtnahmegebotes und eine Dies gilt übrigens auch für die Wohngebäude, die zulässige Bestimmung des Eigentumsinhalts findet man auch im § 15 außerhalb de s Ge ltungsbereiches de s B-plans Abs. 1 Baunutzungsverordnung (BauNVO). Diese Planungsnorm solle liegen und d ie zu de n offe nen Hofflä chen de s ebenso wie§ 50 BlmSchG gewährleisten, Nutzungen, die geeignet sind, Gewerbe-/Industrieareals eine d eutlich kü rzere

99/446 Spannungen und Störungen hervorzurufen, einander so zuzuordnen, Entfernung a ufweisen (z.B. Zur Sc hnapphahner dass Konflikte möglichst vermieden werden. Ist die vorgesehene Grund- Dell Nr. 8, 8a mit rund 30,0 m). stücksnutzung für Wohnbebauung aufgrund der konkreten örtlichen Insofern e rgeben s ich für de n Be stand und d ie Gegebenheit durch einen vorhandenen Industriebetrieb mit einer spezifi- künftige We iterentwicklung von Ge werbe und schen gegenseitigen Pflicht zur Rücksichtnahme belastet, so führe das Industrie dur ch die Entwicklung de s Pla ngebie- nicht nur zu einer Pflichtigkeit desjenigen, der Immissionen verursache, tes a ls a llgemeines Wohngebiet keine zus ätzli- sondern nach § 15 BauNVO auch zu einer Duldungspflicht desjenigen, chen Restri ktionen. An d er fikti ven Plan gebiets- der sich solchen Immissionen aussetze. Damit die Duldungspflicht ein- grenze des unbeplanten Gewerbe-Industrieareals deutig und unmissverständlich dokumentiert sei, solle für die Wohnbau- ist de r Ge bietsimmissionsschutz für die se Ba u- grundstücke als Grunddienstbarkeit im Grundbuch eingetragen werden. gebietsart (t ags 65/6 0 d B(A) ein zuhalten (h ier nach T A-Lärm i.V. mit DIN 180 05). Di e fikti ve Zudem wird deutlich darauf hingewiesen, dass der o.g. Bebauungsplan Grenze des Gewerbe-Industriegebietes endet bei auf jeden Fall den vorhandenen Immissionsschutzkonflikt lösen müsse, Anwendung von § 34 BauGB an der unteren Bö- ansonsten widerspräche er dem Gebot der planerischen Konfliktbewälti- schungskante. Der gesam te Böschungsbereich gung. Insbesondere müsse nachgewiesen werden, dass dem § 50 ist extrem steil, baul ich nicht nutzbar un d bildet BlmSchG Rechnung getragen werde. Da ausreichende Distanzen in der daher e ine (na türliche) „Lä rmschutzwand“ zur konkreten Plansituation nicht möglich seien, müsse der Immissions- Straße „Zur Sc hnapphahner De ll“. Im FNP is t schutzkonflikt mir anderen Maßnahmen gelöst werden. dieser Böschungsbereich als Grünfläche darge- stellt. An der Stelle mit de m geringsten Abstand 3. Entwicklungspotentiale des Industriestandortes berück- zwischen d er h interen Ba ukante ein er (leerste- sichtigen henden) Gewerbehalle un d de r Vorde rkante de r Straße „Zur Schnapphahner De ll“ be trägt de r Bei der Beurteilung der Immissionsschutzproblematik sowie der Konzi- Höhenunterschied auf einer Distanz von rund 30 pierung notwendiger lmmissionsschutzmaßnahmen dürfe der in Rede m rund 1 5.0 m. Die s e ntspricht e iner Steigung stehende vorhandene Industriestandort nicht alleine in seiner aktuellen von 50 %. Der ge ringste Abstand zur ge planten Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 6 Nutzungsstruktur und Nutzungsausdehnung betrachtet werden. Es müs- Wohnbebauung be trägt rund 5 0,0 m. Allein üb er se vielmehr gebührend berücksichtigt und gewährleistet werden, dass den Abstand wird aufgrund der Logarithmusfunk- eine zukünftige Fortentwicklung des betroffenen Industriestandortes tion bei de r Sc hallausbreitung z wischen Emissi- möglich sein muss/kann. Das bedeutet konkret, dass nicht nur der der- ons- und Immissionsort eine (deutliche) Regelre- zeitige Bestand, sondern auch zukünftige Entwicklungsoptionen in die duzierung e rreicht. Be i e inem Abstand v on 50 Bewertung des Immissionsschutzkonfliktes eingestellt werden müssen. Metern beträgt die Regeländerung rund 10 dB(A) Dieses Betriebsgelände wird seit Jahrzehnten industriell genutzt und und bei 100 m rund 15 d B(A) (hier nach Dia- biete selbstverständlich (weil es sich um eine genehmigte industrielle gramm III der 16. BImSchV). Grun dsätzlich redu- Nutzung handelt) auch zukünftig die Möglichkeit einer industriellen Nut- ziert s ich de r Sc hallpegel pro Ve rdopplung de s zung. Es könne deshalb keinesfalls hingenommen werden, dass wegen Abstandes um 6 dB(A). der heranrückenden Wohnbebauung auf zukünftige betriebliche Entwick- lungspotentiale und speziell auf industrielle Nutzungen an diesem Zu Punkt 2: Standort verzichtet werden müsse. De facto würden die Betriebsgrund- Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme stücke entwertet, wenn derzeit noch vorhandene industrielle Nutzungs- Es gibt – wie bereits zuvor erwähnt - potentiale nach Realisierung der Wohnbebauung nicht mehr in Anspruch keinen Anlass, d ass mit d er b eabsichtigten Pla- genommen bzw. deutlich erschwert werden könnten. nung das Optimierungsgebot nach § 50 BImSchG bei de r Zuordnu ng von Bauflächen gege nüber der heutigen Situation nachteilig verändert wird. Es wird deshalb eindringlich angeregt, auf die vorgesehene Wohnbe- Dies g ilt au ch in sbesondere vor d em Hin ter- bauung an dieser Stelle primär gänzlich zu verzichten. Ein konfliktfreies grund, dass durch Abstände und topographische Nebeneinander beider Nutzungen sei nach Einschätzung der Industrie- Verhältnisse schädliche Umweltauswirkungen im und Handelskammer zum einen aufgrund der geringen Distanz und weil Sinne d es § 3 BImSch G fü r d as allg emeine zum anderen sonstige lmmissionsschutzmaßnahmen gänzlich fehlen Wohngebiet nicht zu er warten sin d. Es b esteht

100/446 nicht möglich. D.h. es seien Immissionsschutzkonflikte vorprogrammiert, kein ko nkretes Erfo rdernis z.B. (p assive) L ärm- wenn die Wohnbebauung realisiert werden sollte. Weil der Bebauungs- schutzmaßnahmen festzusetzen. plan dem Gebot der planerischen Konfliktbewältigung widerspricht, dürf- Es wird au ch d arauf hing ewiesen, d ass § 1 5 te er einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten. BauNVO ein e Vo rschrift is t, d ie sich g rundsätz- lich a uf die Zula ssungseinschränkung inne rhalb eines Ba ugebiets be zieht und n icht für die Zu- ordnung unterschiedlicher Ba ugebietsarten gil t. § 15 Bau NVO fin det d aher in d iesem F all kein e Anwendung. Hie r ge lten die e inzuhaltenden, baugebietsbezogenen Schallleistungspegel.

Zu Punkt 3 Berücksichtigung v on Entwicklungspotentialen des Industriestandortes Die re chtlichen Ra hmenbedingungen für die künftige Entwicklung de s Indus trie- Gewerbestandesortes bleiben durch die Entwick- lung de s a llgemeinen Wohn gebiets u nberührt. Die zu künftige b auplanungsrechtliche Z ulässig- keit rich tet si ch u nverändert n ach § 34 Bau GB und die immissionsschutzrechtlichen Anforde- rungen des Gebietsimmissionsschutzes (Immis- sionsrichtwerte nach TA Lärm) sind einzuhalten. Wie in de r B egründung dargelegt, is t die Um- wandlung de s e hemaligen So nderschulkinder- Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 7 gartens zu Wohnen in d er Abwägung u nter- schiedlicher Belange (Wohnraumbedarf für EFH- Typologie, E inbindung i n die durch EFH- Bebauung ge prägte Umgebun g) e ine s tädtebau- lich a usgewogene Nutzun g. Alle anderen ba uli- chen Na chnutzungen (z .B. Ha ndwerk, Kleinge- werbe, Spo rtanlagen etc.) sch eiden man gels Bedarf a us und f ühren zu e iner rä umlich Kon- fliktsituation mit der direkt angrenzenden Wohn- bebauung. Es is t a uch da s re chtlich verankerte Ziel d er Inn enentwicklung ( vgl. § 1 Abs. 5, § 1a Abs. 2 Ba uGB) zur Vermeidun g de r Außenent- wicklung vorrangig bra chliegende Flä chen e iner neuen Nutzung zu zuführen. Das Plangebiet stellt einen städtebaulichen Missstand dar. Ein gänzli- cher Ve rzicht a uf e ine ba uliche Na chnutzung is t aus wirtschaftlichen un d s tädtebaulichen Grün- den daher auszuschließen.

Beschlussvorschlag: In Anbetracht der kritischen Darlegungen der IHK und der positiven Stellungnahme des LUA wird in den Be bauungsplan folge nder Hinwe is a ufge-

101/446 nommen: „Im No rdwesten d es Pla ngebietes be findet s ich ein Industrie- und Gewerbegebiet, das gegenüber der zulässigen Wohnbebauung um rund 15 Meter tiefer lie gt un d durc h e ine mind. 3 0 Me ter bre ite und begrünte Böschungskante abgetrennt ist. Obwohl ein Erfordernis d er F estsetzung vo n (passiven) I mmissionsschutzmaßnahmen n icht begründet werden k ann, wi rd e mpfohlen be i de r Gebäudeplanung diese vorh andene Nutzungszu- ordnung zu b eachten ( z.B. b ei d er An ord- nung/Ausrichtung v on ( Aufenthalts)-Räumen, Terrassenbereichen und V erglasungen, vgl. DIN 4109).“

Biosphärenreservat Es wird wie folgt Stellung genommen: Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- Bliesgau den: Der Biosphärenzweckverband Bliesgau sowie die Stadt St. Ingbert hät- Im April fan d 2016 fan d bezü glich der Berü ck- ten sich mit ihrer Beteiligung am „Masterplan 100% Klimaschutz" des sichtigung von Klima schutzzielen im Be reich Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Energieversorgung b ei d er En twicklung d ieses (BMUB) weitreichende klimapolitische Ziele gesetzt. U.a. hätten sie sich Baugebietes bei d er KV des Saa r-Pfalz-Kreises verpflichtet, bis 2050 den Energieverbrauch zu halbieren und die C02- ein Gesp räch mit u nterschiedlichen In teressens- Emissionen um 95 Prozent zu reduzieren. Insbesondere hätte trägern statt. (u.a. Leiter Dezernat IV D r. Mörsch, der Stadtrat St. Ingbert in seiner Sitzung vom 13. Dezember 2011 be- Klimaschutzbeauftragter Dr . Kräm er, Sta dtwerke schlossen, dass „alle zukünftigen Beschlüsse der Stadt ... unter dem St. Ingbert Herr Wag ner, Gesch äftsbereich Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 8 Vorbehalt der Vermeidung klimarelevanter Emissionen (stehen)." Stadtentwicklung u nd Umw elt St. I ngbert Leiter Herr Ruck und Fra u Geib, Bauleitplaner Dr. Zie g- Leider würde der vorliegende Bebauungsplan an keiner Stelle auf dieses ler und die Vorhabenträgerin Frau Kern). übergeordnete städtebauliche Ziel eingehen. Es fänden sich keinerlei Es wurde vereinbart, da ss für die be schriebene Hinweise, wie den Vorgaben des Klimaschutzes Rechnung getragen Versorgung de s Pla ngebietes mit Nah wärme werden soll. Auch fänden sich keine Hinweise zum Einsatz Erneuerbarer (Installation Holzhackschnitzelanlage im BBZ Energien und zur Energieeffizienz. Allenfalls indirekt ließen sich aus der Schulzentrum St. Ingbe rt) e ine Wirts chaftlich- Erschließung innerstädtischer Brachflächen für die Wohnnutzung positi- keitsberechnung zu e rstellen is t, die u .a. e ine ve Effekte für den Klimaschutz ableiten. Mit der Novellierung des Bauge- zumutbare Verpflic htung d er Hauseigentümer in setzbuchs im Jahre 2011 über das „Gesetz zur Förderung des Klima- dem n euen B augebiet b elegt. In diesem Z usam- schutzes bei der Entwicklung in den Städten und Gemeinden" habe der menhang sollte auch geklärt werden, wer in dem Gesetzgeber den Kommunen nicht nur weitreichende Möglichkeiten an Baugebiet die Kosten für die Verlegung der Nah- die Hand gegeben, Klimaschutzmaßnahmen in den Bauleitplänen zu wärmeleitung übe rnimmt und ob bzw. wie e nt- verankern. Der Gesetzgeber habe die Kommunen in Paragraph 1 (5) sprechende Anschluss- und Be nutzungszwänge vielmehr aufgefordert, über die Bauleitpläne den Klimaschutz zu fördern. geregelt werden können. Konkret besteht damit die Option, in den betreffenden Bebauungsplänen Bis Da to k onnte die s nic ht e rfolgen. I n Anbe- zum einen Flächen „für Anlagen und Einrichtungen zur dezentralen und tracht d ieser ungeklärten S ituation war es n icht zentralen Erzeugung, Verteilung, Nutzung oder Speicherung von Strom, möglich zu prüfen, ob zu r Umsetzu ng d ieses Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme- Versorgungssystems Fes tsetzungen im Be bau- Kopplung" festzusetzen. Zum anderen erlauben die Bebauungspläne ungsplan e rforderlich werden. Andererseits Gebiete festzusetzen, in denen „bei der Errichtung von Gebäuden oder wurde eine Zurückstell ung des Bebauungsplan- bestimmten sonstigen baulichen Anlagen bestimmte bauliche und sons- verfahrens bis zur Klärung dieser Verso rgungs- tige technische Maßnahmen für die Erzeugung, Nutzung oder Speiche- frage weder von de r Sta dt noc h von de r Vorha -

102/446 rung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder benträgerin fü r sin nvoll g esehen. d ie Vo rhaben- Kraft-Wärme-Kopplung getroffen werden müssen". Ähnliches gelte für trägerin ist – im Geg enstadt zu klassisc hen Be- die städtebaulichen Verträge. Auch hier könne „entsprechend den mit bauungsplangebieten - im Be sitz de s ge samten den städtebaulichen Planungen und Maßnahmen verfolgten Zielen und Grundstücks, so dass beim Verkauf einzelner Zwecken die Errichtung und Nutzung von Anlagen und Einrichtungen zur Baugrundstücke im vollen Umfang v ertragliche dezentralen und zentralen Erzeugung, Verteilung, Nutzung oder Spei- Reglungen über den Anschluss und die Nutzung cherung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder bestimmter Ve rsorgungssysteme möglic h s ind. Kraft-Wärme-Kopplung" Gegenstand eines städtebaulichen Vertrags Es is t nic ht erforderlich i m Be bauungsplan für sein. die Ve rlegung pote ntieller Na hwärmeleitungen Gegenüber dem vorliegenden Bebauungsplanentwurf vom März 2016 gegenüber d en a ktuellen Fe stsetzungen von hätten sich seitdem entscheidende neue technische und vor allem städ- öffentlichen Verkehrsflächen zusätzliche Flächen tebauliche Entwicklungen aufgetan, die sich sowohl im dem zu aktuali- oder mit Re chten zu be lastende Flä chen fe stzu- sierenden Bebauungsplan als auch im Städtebaulichen Vertrag wieder- setzen. finden sollten. So habe der Kreistagsausschuss Kultur, Schule, Bau des Der Abschluss des Erschließungsvertrages steht Saarpfalz-Kreises in seiner Sitzung vom 13. Juni 2016 die Verwaltung noch a us. Re chtlich zä hlt der Ers chließungsver- des Saarpfalz-Kreises beauftragt, „die Planung für die Umstellung der trag zu de n städtebaulichen Verträgen nach § 11 Energieversorgung des Schulkomplexes BBZ St. Ingbert - Schmelzer- BauGB. Die inhaltlich e A usgestaltung dieser waldschule auf eine Holzhackschnitzelheizung zur Verwertung von holz- Verträge ist – au ch über die bespielhafte Aufzäh- haltigem Grünschnitt weiter voranzubringen". Dieses Biomasseheizwerk lung d es § 1 1 Abs. 1 Nr. 1-5 Bau GB h inausge- solle zunächst die Gebäude des BBZ versorgen. Gleichzeitig bestehe hend - im Rah men d er g esetzlichen B eschrän- die Option die benachbarte Albert-Schweitzer-Schule – Förderschule kungen ( Gebot de r Bil ligkeit un d Ve rbot de r Sit- Lernen St. Ingbert mitzuversorgen. Damit bestünde auch die Option, das tenwidrigkeit) offe n. Auch können i n e inem Ve r- unmittelbar angrenzende Neubaugebiet mit Nahwärme aus dem Bio- trag me hrere The menbereiche kombiniert wer- masseheizwerk zu versorgen. Vor diesem Hintergrund empfehle es sich, den, so dass neben den Reglungen über z.B. die unter Berücksichtigung der o.a. gesetzlichen Vorgaben, konkrete Fest- Herstellung d er Stra ße und Ka nalisation a uch Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 9 setzungen sowohl im Bebauungsplan als auch im Städtebaulichen bzw. Regelungen zur Wä rmeversorgung aus e rneuer- Erschließungsvertrag vorzunehmen. baren Energien (§ 11 Abs. 1 Nr. 4 BauGB) getrof- fen werden können. So müsse im Bebauungsplan ein eigener Punkt 6.9 ergänzt werden: „Klimaschutz und Einsatz Erneuerbarer Energien": Gemäß den Zur Klarstellung wird ausdrücklich darauf hinge- Festsetzungsmöglichkeiten nach§ 9 Abs. 1Nr.12 i.V. mit Nr. 23 (b) wiesen, d ass ein e F estsetzung zu r (zwingenden) BauGB würde die Verlegung eines Nahwärmenetzes sowie die Installa- Verlegung un d Nutzun g e ines Na hwärmenetzes tion von Übergabestationen in den einzelnen Wohngebäuden festge- nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 3b) B auGB n icht getro ffen setzt. Mit diesen (verbindlichen) Vorgaben würden die konkreten klima- werden kann. Die Festsetzung nach Nr. 23b) rich- politischen und städtebaulichen Entwicklungsziele aus dem „Masterplan tet s ich a usschließlich a n die Ve rpflichtung ( pri- 100% Klimaschutz" umgesetzt. vater) Bauherrn bei der Errichtung von Gebäuden … be stimmte ba uliche un d s onstige te chnische Maßnahmen für die Erzeugu ng, Nutzu ng ode r Speicherung v on Strom, Wärme ode r Kälte a us erneuerbaren Energien ….. zu treffen. Diese bau- lichen u nd te chnischen M aßnahmen s ollen (le - diglich) dazu dienen, dass der Einsatz erneuerba- rer Energien möglich wird, ohne dabei im B-plan vorschreiben zu k önnen, welche Arten erne uer- barer Ene rgien (Foto voltaik, Sola rthermie, Erd- wärmepumpe, Biobl ockheizkraftwerk …) zu n ut- zen sind. Zur Artikulierung s tädtebaulicher Zie le im Hin-

103/446 blick a uf K limaschutz, i nsbesondere be i de r Versorgung des Gebietes mit Wärme wird vorge- schlagen, in der Be gründung de s B-pla ns e inen entsprechenden Hin weis a ls Ha ndlungsempfeh- lung e inzufügen. Da durch s oll a uch be gründet werden, warum verbindliche Fe stsetzungen im Bebauungsplan nic ht e rforderlich werden und dass zur Umsetzung dieser Ziele v ertragliche Vereinbarungen möglich sind.

Beschlussvorschlag: Die Anre gungen we rden aus obe n ge nannten Gründen z urückgewiesen. Die Begründung wird um obe n ge nannte Ha ndlungsempfehlung e r- gänzt. Ministerium für Inneres 07.07.2016 Es werden folgenden Anmerkungen gegeben: Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- und Sport den: Referat E/1: Mit der vorliegenden Planung beabsichtige die Stadt St. Ingbert, die a) Wohnra umkonzeption f ür da s Sta dtgebiet i.V. Landesplanung, Bauleit- planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung von max. 17 Ein- mit Flächennutzungsplan planung familienhäusern auf dem Gelände der leerstehenden Schule St. Christo- An die sem Sta ndort s tellt die Kon version e iner phorus zu schaffen. Der Bebauungsplan solle im beschleunigten Verfah- Schule bz w. Förderkindergartens zu einem k lei- ren nach § 13a BauGB aufgestellt werden. Wie bereits aus einer Mail dargelegt, sei die Planung im Hinblick auf die Bestimmungen des LEP nen EFH-Ge biet mit nur 1 7 Wohn gebäuden e ine „Siedlung" unter Berücksichtigung der durch die Stadt St. Ingbert vorge- städtebaulich s innvolle Na chnutzung dar. Auf legte Baulückenbilanzierung einschl. der Ergänzungen, aus landespla- Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 10 nerischer Sicht nicht zu beanstanden. Seite 6 de r Begründung wird im Zus ammenhang

mit dem (alten) FNP dargelegt, dass „die städte- Allerdings wurde unter Bezugnahme auf das Gespräch der Landespla- nungsbehörde baulich ge ordnete Ent wicklung ge sichert is t, mit der Stadt St. Ingbert am 19.05.2015 ebenfalls erläutert, dass weiter- indem die in dire kter Umgebung be stehende hin Klärungsbedarf bestehe hinsichtlich einer grundsätzlichen umfas- Wohnbebauung (EFH- Ty pologie) fortgeführt und senden Konzeption zum Thema „ Wohnraum" im Stadtgebiet. Hierzu gehöre nicht zuletzt auch die Auseinandersetzung mit der Problematik teilweise v ernetzt wird.“Unabhängig von einer des völlig überalterten Flächennutzungsplans. Es wird von hier davon gesamtstädtischen Strateg ie ü ber d ie kü nftige ausgegangen, dass auf der Grundlage der veränderten Rahmenbedin- Wohnraum- bzw. Wohnbauentwicklung f ügt s ich gungen seit dem Wirksamwerden des Flächennutzungsplans im Jahr dieser klein e, n eue Nu tzungsbaustein in d ie ge- 1979, hier nicht mehr von einem wirksamen Flächennutzungsplan ge- sprochen werden könne. samtstädtische Nutzungsstruktur ein und berührt Auch wenn der vorliegende Bebauungsplanentwurf nur einen Teil des nicht d ie Ers tellung e iner Woh nraumkonzeption Stadtgebietes für die Gesamtstadt. überplane, sollte dieser doch in ein Gesamtkonzept „Wohnraum" einge- bunden sein. Die Begründung zum Bebauungsplanentwurf setze sich mit dieser The- Eine s olche Woh nraumkonzeption, u.a . a ls in- matik jedoch formelle Grundla ge für di e Ne uaufstellung de s ebenso wenig auseinander wie mit einer möglichen Neuaufstellung des FNP ist nicht Aufgabe dieses Bebauungsplanver- Flächennutzungsplans. Es wird um entsprechende Erläuterung gebeten. fahren und k ann a uch wegen de r ma rginalen Flächendimension nic ht vom Vorlie gen e iner Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die Planzeichnung teilwei- gesamtstädtischen Ko nzeption ab hängig g e- macht werden.

104/446 se nicht mit den beigefügten textlichen Festsetzungen übereinstimme. Dies betrifft Es ist nachvollziehbar, dass der vorliegende FNP die Festsetzung aus dem Jahr 1979 nur noc h bedingt eine vorbe- der zulässigen Dachform. Während die Planzeichnung lediglich Flach- reitende Ste uerungskraft für die ba uliche und dächer sonstige Nutzung von Grund u nd Bo den be sitzt zulasse, sei den Textfestsetzungen zu entnehmen, dass neben Flachdä- und eine Neuaufstellung sinnvoll ist. Die Neuauf- chern ausnahmsweise auch Pultdächer mit einer Neigung bis max. 15 ° stellung des Flä chennutzungsplans – a uch a ls zulässig sein sollen. Selbstverpflichtung de r Sta dt im Sinne von § 1 Auch im Bereich der max. zulässigen Höhe weiche die Planzeichnung in Abs. 3 BauGB – betrifft aber eine andere Ebene in den Bereichen der Ordnungsziffern B und D von den Textfestsetzungen inhaltlicher und politischer Hinsicht. ab. Beschlussvorschlag: Der erst e Ab satz u nter Ziffer a ) wird a ls Ergä nzung i n die Be gründung aufgenommen.

b) Übe reinstimmungen – Kongrue nzen im Be - bauungsplan Dachformen: Allgemein sind nur Flachdächer zulässig. Pultdä- cher s ind ge mäß de n Te xtfestsetzungen unte r B.1.a. nur ausnahmsweise zulässig. Daher wird in der Plan zeichnung (Nu tzungsschablone) au ch in der le tzten Ze ile be stimmt: „s onstige Bauvor- schriften vgl. Textfestsetzungen“.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 11 Beschlussvorschlag: Zur Klarstellung wird in der Nutzungsschablone in der letzten Zeile der Satz in „e rgänzende und s onstige Ba uvorschriften vgl. Textfestsetzungen“ geändert. . Zulässige Bauhöhe Der Wert für die zulässige Traufhöhe wird in der Planzeichnung für die Ba ugebietsbereiche mit den Nutzungsschablonen B und D von 6,5 auf 7,0 m erhöht und den Textfestsetzungen angepasst. Landesamt für Umwelt 05.07.2016 Zur Aufstellung des o. a. Bebauungsplans in der Stadt St. Ingbert wird Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- und Arbeitsschutz wie folgt Stellung genommen. Es wird gebeten die aufgeführten Hinwei- den: se und Anmerkungen zu berücksichtigen:

1. Natu rschutz 1. Natu rschutz Im Bebauungsplanverfahren fand auf Empfehlung des Landesamtes für Kein Handlungs- Abwägungsbedarf Umwelt und Arbeitsschutz in seiner Funktion als Untere Naturschutzbe- hörde, vor Beginn der Abbrucharbeiten des Schulgebäudes und Rodung von Gehölzen, eine Begutachtung durch ein Fachbüro statt. Die Begut- achtung ergab, dass das Gelände nicht als Lebensraum für artenschutz- rechtlich relevante Tierarten geeignet sei. Die Rodungsfristen gemäß § 39 Bundesnaturschutzgesetz wurden eingehalten.

2. Ent wässerung 105/446 2. Ent wässerung Das Grundstück war bereits bebaut. Somit ist § 49a SWG nicht anzu- Kein Handlungs- Abwägungsbedarf wenden. Dennoch habe die Stadt St. Ingbert die Vorgabe gemacht, dass Hinweis: Zus ätzlich zu de n Fe stsetzungen im ein Teil des Niederschlagswassers zurückgehalten und versickert wer- den soll. In den Mischwasserkanal in der Straße „Zur Schnapphahner Bebauungsplan übe r die de zentrale Rege nwas- Dell" dürfen maximal nur 35 l/s eingeleitet werden. serbewirtschaftung wird im Erschließungsvertrag Es sei geplant das Niederschlagswasser dezentral auf den Grundstü- Näheres zu Grundstückanschlüssen i m Über- cken zu versickern. Die Versickerungsanlagen dürften einen Überlauf ins Kanalnetz mit maximal 0,5 l/s haben. Mechanisch-biologische Reinigung gang zu den Entsorgungsleitungen in d er öffent- des Schmutz- bzw. Mischwassers lichen Straße geregelt. Die mechanisch-biologische Reinigung des SW erfolge in der Kläranlage Brebach (242 /Ausbaugröße: 135.000 EW) unter Einhaltung der im An- hang 1 der Abwasserverordnung vom 15.0ktober 2002 maßgebenden Anforderungen. Die Schmutzwasserentsorgung sei als ordnungsgemäß gesichert zu erachten.

3. A ltlastensituation

Für den Planbereich weise das Kataster des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) keine Altlasten und/oder altlastenverdächtige Flächen aus. 3. Altlastensituation Es sei zu erwähnen, dass diese Unterlagen keinen Anspruch auf Voll- Beschlussvorschlag: In den Bebauungsplan wird ständigkeit erheben und somit nicht auszuschließen sei, dass sich hier doch Altlasten und/oder altlastenverdächtige Flächen befänden. im Anschluss a n die Te xtfestsetzungen e in Hin- Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert Seite 12 weis au fgenommen, d ass nach Altlastenkataster des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz in dem Plangebiet keine Altlasten und/oder altlas- tenverdächtige F lächen au sgewiesen sin d., ab er nicht auszuschließen ist, dass Altlasten und/oder altlastenverdächtige F lächen vorkommen kö n- nen.

Ministerium für Umwelt 22.06.2016 Es werden folgende Hinweise gegeben: Die Stellu ngnahme so ll wie fo lgt behandelt wer- und Verbraucherschutz im südlichen Teil des Geltungsbereichs befände sich ein Gehölz, dass den im Zusammenhang mit dem Flurstück 2618/555, Flur 11 in der Gemar- Schutzabstand Wald Abteilung D: kung St. Ingbert eine Waldfläche bilde. Das angrenzende Grundstück Die Bä ume im Ge ltungsbereich de s Beba uungs- habe zwar die Nutzungsplanung „Sport, Erholung und Freizeit", jedoch plans wurden im zur Re de s tehenden südlic hen Naturschutz, Forsten habe sich durch Sukzession dort ein Wald ausgebildet. Da im Geltungs- Bereich komplett gefällt. Der ge ringste Abstand bereich keine forstwirtschaftliche Nutzung angedacht war und auf Grund von Baumbestand auf dem südlich angrenzenden der geringen Größe, bestehen von Seiten der Forstbehörde keine Be- Grundstück mit de r Flurs tücknummer 2618/555 denken gegen die Umwandlung der Waldfläche gem: § 8 LWaldG. Von zu dem weitgehend ni veaugleich liegenden Bau- einem Ausgleich gern. § 8 Abs. 3 LWaldG wird abgesehen. feld mit der Ziffer C beträgt rund 15,0 m.

Für das südliche C-Baufeld wird darum gebeten die „Nachrichtliche Beschlussvorschlag: Übernahme" nach § 9 Abs. 6 BauGB hinsichtlich des „Schutzabstand In den Bebauungsplan wird im Ans chluss an die 106/446 Wald" gern. § 14 Abs. 3 LWaldG (Grunddienstbarkeit) in der Begrün- Textfestsetzungen eine entsprechende nachricht- dung zum Bebauungsplan aufzunehmen. Spätestens mit der Bauantrag- liche Übernahme gemäß § 9 Abs. 6 BauGB einge- stellung für das vorgenannte-Baufeld sollten alle Gefahrenbäume, auch fügt, i n de r a uf die Einha ltung v on § 1 4 Abs . 3 des benachbarten Waldgrundstücks, gefällt sein. LWaldG Sa arland (hie r: Na chbarpflichten und Nachbarschutz) in d iesem Be reich verwiesen wird.

Vorlage erstellt: Kaiserslautern, 29/08/2016 Gez.: Dr.-Ing. Karl Ziegler

ergänzt: Stadt St. Ingbert, 02.09.2016 Abt. Stadtentwicklung und Demografie Gez.: Elisabeth Geib Ö 10 Bebauungsplanentwurf 1004 „Schnapphahner Dell“ | Stadt St. Ingbert

Legende

2618 543 Art der baulichen Nutzung (§9 (1) Nr. 1 BauGB, §§1 - 11 BauNVO) (2)

A. D. Allgemeines Wohngebiet WA (9) 2618 (§4 BauNVO) 2618 518 551 WA GRZ 0,4 WA GRZ 0,4 Maß der baulichen Nutzung (§9 (1) Nr. 1 BauGB, §16 BauNVO)

2618 2618 (3) 2636 478 GRZ 0,4 Grundflächenzahl O / ED . II O / ED . II 477 (2) 47 2618 2618 (3) 2618 250 418 Zahl der Vollgeschosse (2) 417 123 II max. FH max. FH 2618 125 (als Höchstmaß) 9,5 m bis 12,0 m 7,0 m bis 9,5 m A 127 FD (vgl. Textfestsetzungen) FD (vgl. Textfestsetzungen) 419 2) TH 7,0m max. Höhe baulicher Anlagen 2636 WA FH 12,0m Traufhöhe / Firsthöhe 4Ergänzende9 + sonstige Bauvorschriften Ergänzende + sonstige Bauvorschriften A (2) vgl. Textfestsetzung vgl. Textfestsetzung V 2618 B 2618 Bauweise, Baulinien, Baugrenzen 2618 247 (§9 (1) Nr. 2 BauGB, §22 und 23 BauNVO) 248 249

2m D 2618 O Offene Bauweise 423 2618 B. 420 (2) 2618 2618 (2) nur Einzelhäuser zulässig 2618 245 421 3m E 2m 6m 113 516 2618 2618 115 119 117 2636 WA GRZ 0,4 642 422 nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig 51 ED 107/446 C (3) 2618 Baugrenze O / E . II 2618 2618 2618 2618 241 242 641 243 244 Öffentliche Verkehrsflächen A 2m 3m max. FH 7,0 m bis 9,5 m (§9 (1) Nr. 11 BauGB) FD 2636(vgl. Textfestsetzungen) 6,5 m 2618 476 19 2m 2618 Straßenbegrenzungslinie 475 10 m (2) 2636 3m 2618 2618 Ergänzende + sonstige Bauvorschriften 127 B (3) 2618 240 425 424 105 (3) vgl. Textfestsetzung (2) 107 Verkehrsflächen bes. 2618 109 D (2) 111 Zweckbestimmung 636 464 Im S

12 2618 V Verkehrsberuhigter 2618 540 (2) 2618 V Bereich 2636 517 Zur Schnapphahner552 Dell C. 126 25 m 2618 2618 2618 236 9 237 2636/11 WA 238 FW Fußgängerbereich C 2618 C 22 m WA GRZ 0,4 2618 239 7,5 m Sonstige Planzeichen 7,5 m 474 3m 8a 2618 6 2636 (2) 473 WA C 2618 Mit Geh-, Fahr-, und Leitungs- 2 121 (2) O / E . II 235 rechten zu belastende Flächen (2) (2) 8 2618 99 97 (§9 (1) Nr. 9 BauGB) 101 472 103 Grenze Geltungsbereich max. FH 9,5 m bis 12,0 m (§9 (7) BauGB) 26FD36 (vgl. Textfestsetzungen) 123 FW 2636 2618 Abgrenzungen unterschied- 2618 2618 103 2618 231 liche Nutzung (§1(4) BauNVO) 233 232 Ergänzende + sonstige Bauvorschriften 234 vgl. Textfestsetzung 3 5 2618 (2) 8 Hinweisliche Darstellung 3 640 4 / 8 1 6 2 7,5 m 26 1 18/ Maßangabe in Metern 230

2618 Stand: August 2016 | Prof. h.c.* Dr.-Ing. Karl Ziegler; Dipl.-Ing. Tobias Wiemers | Maßstab: 1_500. Ö 10

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ Stadt St. Ingbert

Begründung

Projektträger: Frau Judith Kern Bremerhof 3a 67663 Kaiserslautern Tel: 0171-3136996 Email: [email protected]

Bearbeitung: Prof. h.c.* Dr.-Ing. Karl Ziegler *Georgian Technical University - Tbilisi 67655 Kaiserslautern Tel.: 0631-16688, Email: [email protected]/ [email protected]

Stand: September 2016

108/446 Inhalt

Inhalt ...... 2 1. Anlass – Zielsetzung ...... 3 2. Verfahren ...... 4 3. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan (FNP) ...... 5 4. Planerische Rahmenbedingungen ...... 6 4.1 Topographie ...... 6 4.2 Erschließung ...... 8 4.3 Freiflächen – Grünstrukturen - Natur- und Artenschutz ...... 10 5. Städtebauliches Konzept ...... 12 6. Begründung einzelnen Festsetzungen ...... 15 6.1 Art der baulichen Nutzung ...... 15 6.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 16 6.2.1 Grundflächenzahl (GRZ) ...... 17 6.2.2 Höhe baulicher Anlagen ...... 17 6.3 Bauweise ...... 19 6.4 Überbaubare Grundstücksflächen ...... 19 6.5 Verkehrsflächen...... 20 6.6 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft ...... 23 6.7 Flächen und Maßnahmen für die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung auf den Grundstücken ...... 24 6.8 Sonstige Hinweise und Handlungsempfehlungen für Maßnahmen zum Schutz des Klimas 24 6.9 Baugestaltung – Örtliche Bauvorschriften ...... 25 7. Auswirkungen ...... 27 7.1 Kosten ...... 27 7.2 Beispielhafte Umsetzung – Bebauung – Parzellierung - Gestaltung ...... 27 7.3 Sonstige Auswirkungen ...... 29 7.4 Flächenstatistik ...... 30

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 2

109/446 1. Anlass – Zielsetzung

Gegenstand des Bebauungsplans ist ein Grundstück, bis vor ca. 3 Jahren als Schulstandort von der Caritas genutzt wurde. Seit der Aufgabe der Förderschule St. Christophorus steht das Schulgebäude leer und das Areal mit einer Größe von rund 1 ha ist ungenutzt. Für eine schulische oder vergleichbare Wiedernutzung der bestehenden Gebäude und Freiflächen ist in St. Ingbert in dieser Größenordnung künftig kein Bedarf abzusehen. Bei Caritas bestand folglich ein Interesse das Areal zu veräußern und zum Zwecke der Wertschöpfung eine standortangepasste bauliche Nachnutzung zu ermöglichen. Die Vorhabenträgerin Frau Kern, die mittlerweile das Gelände mit der Flurstücknummer 2618/553 von der Caritas erworben und mit den Freilegungsarbeiten begonnen hat, nahm Anfang des Jahres 2015 mit der Stadt St. Ingbert hinsichtlich einer Nachnutzung für Wohnen Kontakt auf. Die Konversion des Areals für Wohnbebauung setzt die Schaffung von entsprechendem Baurecht voraus, da insbesondere aufgrund der Plangebietsgröße für eine Wohnbebauung kein gesetzliches Baurecht nach § 34 BauGB zur Anwendung kommen kann („Außenbereich im Innenbereich“). Auf der Grundlage erster planerischer Überlegungen durch die Vorhabenträgerin hat die Stadt St. Ingbert am 12. März 2015 die Aufstellung des Bebauungsplans „Schnapphahner Dell“ beschlossen. Die Kosten für die Planung und Baureifmachung (Bodenordnung, Erschließung) werden durch die Vorhabenträgerin übernommen. Die Umnutzung dieses, innerhalb des bestehenden Siedlungsgefüges liegenden Gebiets entspricht den allgemeinen städtebaulichen Zielsetzungen die Innenentwicklung vorrangig gegenüber einer Außenentwicklung zu betreiben. Die städtischen Ziele der Schaffung von zeitgemäßem, hochwertigem Wohnraum durch Maßnahmen der Innenentwicklung können an diesem Standort insbesondere durch Angebote im Bereich der Ein- Zweifamilienhaustypologie Rechnung getragen werden. Denn das Plangebiet eignet sich wegen seiner Stadtrandlage, seiner topographisch und naturräumlich besonderen Merkmale sowie der bestehenden baulichen Umfeldstruktur für diese sehr beliebten Bauformen, die auch in Zukunft am Markt nachgefragt werden.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 3

110/446 Abb. 1: Lage des Plangebiets innerhalb der Stadt

Stadtkern

Plangebiet Quelle – Kartengrundlage: http://www.meinestadt.de/sankt-ingbert/stadtplan

Das Plangebiet liegt rund 1,2 Km vom Stadtkern entfernt und befindet sich gegenüber dem Kernstadtbereich in topographischer Hochlage. Eine Beschreibung der Einbindung des Plangebietes in die Bau- und Nutzungsstruktur der näheren Umgebung und Darlegung der bestandsanalytischen Rahmenbedingungen für die Überplanung dieses Areals erfolgt unter Punkt 4.

2. Verfahren

Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB aufgestellt. Die Voraussetzungen zur Anwendung dieser gesetzlichen Verfahrensregelung liegen uneingeschränkt vor. Bei dem bebauten und bis zur Nutzungsaufgabe entsprechend für die Sonderfunktion „Schule“ genutzten Plangebiet handelt es sich um eine Fläche innerhalb der Grenzen des bestehenden Siedlungsgefüges der Stadt. Bei der Schaffung von Planungsrecht für die neue Nutzung Wohnen dient der dazu erforderliche Bebauungsplan der Wiedernutzbarmachung dieser Flächen nach dem Wortlaut des § 13a Abs. 1 Satz 1 BauGB. Die Schwellenwerte für eine maximal überbaubare Grundfläche in Höhe von 2 ha, die zur uneingeschränkten Anwendung dieses Verfahrens ohne Durchführung einer Vorprüfung einzuhalten sind, werden weit unterschritten.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 4

111/446 Auch das letzte Kriterium zur Anwendung dieser Verfahrensvorschrift ist erfüllt, Denn es besteht keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem UVP- Gesetz und Umweltschutzgüter nach § 1 Abs., 6 Nr. 7b BauGB werden nicht berührt. In der Konsequenz ergeben sich speziell bei der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren folgende, planungsrelevante Erleichterungen:

° Eine (formale) Umweltprüfung mit Umweltbericht ist nicht erforderlich (§ 13a Abs. 2 Nr. 1 i.V. mit § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB)

° Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung findet keine Anwendung (§ 13a, Abs. 2 Nr. 4 BauGB)

Von der Entbehrlichkeit dieser formellen, umweltbezogenen Fachbeiträge bleibt die allgemeine Einstellung und Berücksichtigung von Umweltbelangen nach § 1 Abs. 6 BauGB unberührt.

3. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan (FNP)

Der aktuelle FNP der Stadt St. Ingbert stammt aus dem 1979. In der Planzeichnung ist das Gebiet des Bebauungsplans als „Grünfläche“ mit der Zweckbestimmung Schule dargestellt.

Abb. 2 : Auszug aus dem Flächennutzungsplan 1979 – Stadt St. Ingbert

Plangebiet

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 5

112/446 Im Süden grenzt an das Plangebiet ein weiterer Schulstandort, der in dieser Funktion auch in Zukunft Bestand haben wird. Im Osten Westen grenzen Wohnbauflächen an, die in Form von Eigenheimgebieten mit unterschiedlicher Bautypologie entwickelt sind. Im Norden grenzt mit räumlicher und topographischer Zäsur eine gewerbliche Baufläche an. Insbesondere der Höhenunterschied zwischen den rund 20,0 m tiefer liegenden gewerblichen Bauflächen und dem Plangebiet gewährleisten nach fachlicher Einschätzung der immissionsschutzrechtlichen Situation eine konfliktfreie Nutzungszuordnung. Die städtebauliche geordnete Entwicklung ist gesichert, indem die in direkter Umgebung bestehende Wohnnutzung fortgeführt und teilweise vernetzt wird. An diesem Standtort stellt die Konversion einer Schule bzw. Förderkindergartens zu einem kleinen EFH-Gebiet mit nur ca. 17 Wohngebäuden eine städtebaulich sinnvolle Nachnutzung dar. Unabhängig von einer umfassenden Strategie über die künftige Wohnraum- bzw. Wohnbauentwicklung fügt sich dieser kleine, neue Nutzungsbaustein in die gesamtstädtische Nutzungsstruktur ein.

Nach § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB kann der FNP daher nachträglich angepasst bzw. berichtigt werden. Ein (paralleles) Änderungsverfahren ist nicht erforderlich.

4. Planerische Rahmenbedingungen

Im nachfolgenden werden zunächst die planerischen Rahmenbedingungen erläutert, die sich aus der örtlichen Grundstückssituation bei der Entwicklung einer Wohnbebauung für Ein-und Zweifamilienhäuser ergeben. Diese aus der Örtlichkeit des Plangebiets und der Umgebung abgeleiteten Determinanten stellen in Verbindung mit Zielvorgaben der Stadt die Grundlage für die Erarbeitung und Begründung eines städtebaulichen Bebauungs- und Gestaltungskonzeptes dar. Dabei finden auch wichtige Fachbelange der Ver- Entsorgung und des Natur-/Umweltschutzes, die im Vorfeld mit den entsprechenden Fachabteilungen der Stadt St. Ingbert abgeklärt wurden, Berücksichtigung. Aufgrund des hohen Anteils an Freiflächen und Vegetation (u.a. Gehölzbestände) in Teilbereichen des Plangebiets fand eine Ortsbegehung durch einen Biologen statt, um die Relevanz natur- und artenschutzrechtlicher Belange zu untersuchen. Mit der anschließenden Überführung dieses Konzeptes in einen Bebauungsplan mit zeichnerischen und textlichen Festsetzungen wird der rechtliche Rahmen für die Konzeptumsetzung geschaffen.

4.1 Topographie

Das Plangebiet ist topgraphisch bewegt und durch Böschungsbereiche und Geländeterrassen in der Reliefstruktur stärker gegliedert. Insgesamt steigt das Gelände von der Straße „Schnapphahner Dell“, die im Mittel auf einer Höhe von 246 m ü NN liegt, Richtung Südwesten auf bis zu 258 m ü NN an. Inklusive dem Höhenniveau der Straße „Schnapphahner Dell“ sind folgende vier Geländeterrassen mit jeweils rund 3.0 m Höhenunterschied ausgebildet bzw. aufgrund der Bebauung und Nutzung modelliert (vgl. Abb. 3): • Geländeniveau 1: Straße „Schnapphahner Dell“ • Geländeniveau 2: Haupterschließungs- Eingangsbereich der (ehemaligen) Schule

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 6

113/446 • Geländeniveau 3: Südwestlicher Rück- Hofbereich der Schule • Geländeniveau 4: Grün- Spielbereich im Übergang zur westlich angrenzenden Wohnbebauung Diese Geländeverhältnisse sind vor allem für die Erschließung als auch einem geländeangepassten Einfügen der Bebauung wichtige Determinanten bei der Entwicklung eines städtebaulichen Konzeptes (vgl. auch Abbildung 6, Schnittzeichnung Konzept).

Abb. 3: Topographie – Geländesituation

Straße: Niveau 1

Gebäude Nordseite: Niveau 2

ehem. Schule

Gebäude Südseite Niveau 3

Frei- Spielbereich: Niveau 4

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 7

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4.2 Erschließung

Verkehrs- Fahrerschließung Das Plangebiet, der nur aus dem Grundstück mit der Plannummer 2618/553 besteht, ist über die öffentliche Wohnsammelstraße „Schnapphaner Dell“, die komplett entlang der westlichen Grundstücksgrenze über eine Länge von rund 100 m verläuft erschlossen. Die Verkehrserschließung ist entlang dieser Straße in Teilbereichen aus folgenden Gründen mit Restriktionen verbunden: • Im südlichen Bereich ist über eine Länge von rund 30 m eine Busbucht mit Bushaltestelle vorhanden. Innerhalb dieser Zone ist eine direkte Erschließung von Wohngrundstücken oder der Anschluss einer Straße zur internen Gebietserschließung nicht möglich. • Im mittelern Bereich bestehen steilere Böschungskanten zwischen der Straße und dem höher liegenden Plangebiet. Die Höhenunterschiede liegen kontinuierlich bei rund 3,0 m. In diesem Bereich ist die Einführung einer inneren neuen Erschließungsstraße ungünstig und mit größeren Geländeeinschnitten verbunden. Die direkte Erschließung von Grundstücken mit Anpassung der Bauformen an das Gelände (1 Geschoss Höhenversatz) ist aber möglich und architektonisch reizvoll. • Im nördlichen Bereich sind die topgraphischen Verhältnisse – auch aufgrund bestehender Veränderungen im Gelände durch Anlage von Stellplätzen und eines Fußweges – besser geeignet, um eine innere (notwendige) Erschließungsstraße anzubinden. Eine asymmetrische Anbindung bietet sich auch aus funktionalen Gründen an, da es kaum Alternativen zu einer Stichstraße mit Ausbildung einer für 3- achsige LKW (u.a. Müllfahrzeug) dimensionierte Wendeanlage an einem (einzigen) Endpunkt gibt. • Eine innere Erschließung des Gebiets über einen Anschluss an die südliche Privatstraße, die das angrenzende Schulgelände (Träger der Schule ist der Kreis) intern erschließt und an die öffentliche Straße anbindet wird ausgeschlossen, da eine solche Lösung einen hohen Kooperations- und Vertragsaufwand zwischen Vorhabenträgerin, Stadt und Kreis bedingen würde. Eine fußläufige Anbindung (von der neuen Wendeanlage) an den Fußweg, der Richtung Südosten zur Straße „Im Schmelzerwald“ führt, ist funktional sinnvoll, da über diesen Anschluss sowohl die Bushaltestelle als auch die Sportanlagen über kurze Wege zu erreichen sind.

Ver- Entsorgung Ein Anschluss an die technischen Infrastruktursysteme (Kanal, Wasser, Strom), die in der Straße „Schnapphahner Dell“ verlaufen, ist grundsätzlich gesichert.

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115/446 Abb. 4 : Übersicht Kanalnetz (Mischwasserkanalisation)

Mischwasserkanal Versickerungsmulde

Speziell Abwasserbeseitigung Nach Gesprächen mit dem Eigenbetrieb für Abwasser der Stadt St. Ingbert ist teilweise eine Regenwasserbewirtschaftung im Gebiet anzustreben, da auch gegenüber der bisherigen Nutzung sich der Versiegelungsgrad und damit die abflusswirksame Niederschlagsmenge überschlägig verdoppeln wird. Zurzeit sind ca. 25 % versiegelt und im nördlichen Grundstücksbereich befindet sich auf dem Grundstück eine naturnah gestaltete Versickerungsmulde (ca. 50 cbm Rückhaltvolumen), die unmittelbar an die Straße angrenzt. Der in diesem Abschnitt liegende Kanal mit einem Querschnitt von 300 mm dient ausschließlich zur Entwässerung des Plangebietes und der Straße „Schnapphahner Dell“ (vgl. Abb. 4).

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116/446 Zur Entlastung des Kanals wird daher vorgeschlagen und später als Festsetzung aufgenommen, dass auf den privaten Wohnbaugrundstücken Anlagen für die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung (Zisternen, Mulden, Teiche etc.) mit einem Rückhaltevolumen von rund 25 Liter pro qm abflusswirksamer Fläche einzubauen sind. Bei einem Nettobauland von rund 9.000 qm und einer max. anzunehmenden abflusswirksamen Fläche von 50 % der Grundstücksfläche ergäbe dies ein internes Rückhaltevolumen von 112 cbm (9.000 x 0,5 x 25). Dies einspricht mehr als einer Verdopplung des gegenwärtigen Rückhaltevolumens in der zentralen Versickerungsmulde. Bei diesem überschlägigen Bilanzierungsansatz ist die Straße mit einer Fläche von rund 900 qm nicht berücksichtigt. Aufgrund der größeren Grundstücke im südöstlichen Bereich des Plangebiets und Reduzierung der Dachformen auf begrünte Flachdächer oder Pultdächer werden voraussichtlich die tatsächlichen Abflussgrößen geringer sein.

4.3 Freiflächen – Grünstrukturen - Natur- und Artenschutz

Das Gelände ist bzw. war relativ gering bebaut, das Schulgebäude nahm ungefähr 10 % der Grundstücksfläche ein und die sonstigen versiegelten Flächen umfassten nochmals rund 15 %, so dass 75 % der Flächen naturnahe Bodenfunktionen und teilweise größeren Baumbestand besitzen. Insbesondere der Baumbestand war Anlass im Rahmen der Bebauungsplanung die artenschutzrechtliche Relevanz im Sinne von § 44 BNatSchG untersuchen zu lassen, da der Artenschutz eine direkte drittverbindliche Rechtswirkung besitzt und bei Vorkommen besonders geschützter Tierarten artenschutzrechtliche Tatbestände zu beachten ist. Die artenschutzrechtliche Prüfung wurde mit der Stadt (Abteilung Stadtentwicklung und untere Naturschutzbehörde) abgestimmt. Am 24. November 2015 fand eine Begutachtung vor Ort durch das Büro L.U.P.O. aus Trippstadt (Biologe Dr. Ott) statt. Die landespflegerische und artenschutzrechtliche Einschätzung (Anlage 1) kommt zu folgenden, für die Planung relevanten Ergebnissen:

• Da das Gelände nach dem derzeitigen Zustand sicher nicht als Lebensraum für artenschutz-rechtlich relevante Tierarten als Lebensraum in Frage kommt, steht einer Konversion des Geländes aus Artenschutzgesichtspunkten (Verbotstatbestände gem. § 44 BNatSchG) und einer Umwandlung des Geländes in eine Einfamilienhausgebiet nichts entgegen. • Hierzu können sowohl die Bäume innerhalb der vorgeschriebenen Zeit bis zum Ende Februar 2016 gefällt werden, als auch das bestehende Schulgebäude zeitnah abgerissen werden. • Anmerkung: Es wäre sicher sinnvoll, wenn möglichst viele Bäume aus dem Bestand erhalten und die Bäume dann auch einem Pflegeschnitt unterzogen würden. Auch könnten später sowohl an diesen, als auch an den neuen Gebäuden Nistkästen für Vögel und Fledermäuse angebracht werden, um die lokalen Populationen zu stützen.

Da die im Plangebiet vorhandenen Grün- und Baumbestände keine Bedeutung für artenschutzrechtlich relevante Lebensräume haben, wurde die vegetationsarme und brutfreie Jahreszeit genutzt. Anfang des Jahres 2016 begannen die Freilegungsarbeiten, in dem Bäume in den Bereichen gefällt wurden, die für eine spätere Bebauung vorgesehen sind. Die

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117/446 weitere Ausdünnung des parziell dichten Baumbestandes dient auch der Verbesserung von Besonnung und Belichtung von Grundstücken. Die Baumfällarbeiten waren Ende Februar 2016 weitgehend abgeschlossen.

Die an das Plangebiet angrenzenden Nutzungen und Baustrukturen wurden unter Punkt 3 bei den Erläuterungen zum Flächennutzungsplan beschrieben. Bei der Entwicklung des Plangebiets als Wohngebiet sind Konflikte oder Unverträglichkeiten aus der direkten Umgebungsnutzung auszuschließen.

Fazit

Die planerischen Rahmenbedingungen, die sich aus der örtlichen Situation und den Zielen der Stadt ergeben, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Die innere Erschließung des Plangebiets soll ausschließlich über eine Anbindung an die Straße „Schnapphahner Dell“ im nordwestlichen Abschnitt erfolgen (Stichstraße) • Die Dimensionierung einer Wendeanlage ist für einen 3-achsigen LKW (u.a. Müllfahrzeug) zu bemessen • Die nur von Anliegern befahrene Wohnstraße soll im Mischprinzip (Shared Space) mit einem Gesamtquerschnitt von 6,5 m konzipiert werden • Ein Teil des im Plangebiet anfallenden und nicht behandlungsbedürftigen Regenwassers soll bewirtschaftet und nicht in den Kanal geleitet werden • Eine direkte Erschließung von Grundstücken, die entlang der Straße „Schnapphahner Dell“ liegen, ist mit Ausnahme im Abschnitt der Bushaltebucht möglich und erschließungseffizient • Das Plangebiet soll fußläufig an den Fußweg angebunden werden, der im Süden des Plangebiets innerhalb der privaten Erschließungsstraße der angrenzenden Schule Richtung Osten verläuft. • Die Erschließung und Bebauung soll den topgraphischen Gegebenheiten angepasst werden, in dem die ausgebildeten Geländeterrassen beachtet und Voraussetzungen für den schonenden Umgang mit Grund und Boden geschaffen werden. • Die Wohnbebauung soll entsprechend den Standorteigenschaften des Plangebiets und der baulich- funktionalen Strukturen in der näheren Umgebung aufgelockert sein und ausschließlich aus Ein- Zweifamilienhäuser in Form von Einzel- oder Doppelhäuser bestehen.

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5. Städtebauliches Konzept

Das städtebauliche Konzept ist wesentlich aus den zuvor ermittelten Rahmenbedingungen und Zielvorgaben abgeleitet.

Abb. 5: Städtebauliche Konzeptskizze – ohne Maßstab

Erschließung Für die innere Erschließung der neuen Wohnbebauung ist geplant, im nordwestlichen Bereich von der Straße „Schnapphaner Dell“ eine öffentliche Stichstraße mit einer Breite von 6,5 m einzuführen, die am südlichen Ende mit einer Wendeanlage abschließt. Die Wendeanlage wird für den Wendevorgang eines 3 achsigen Müllfahrzeuges ausgelegt. Von

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119/446 der Wendeanlage ist geplant die beiden im Südwesten liegenden Grundstücke über eine kurze (Privat)erschließung (Prinzip der 2. Reihe Erschließung) an die öffentliche Erschließung anzubinden. Der geplante Fußweg nach Süden soll in der genauen Lage flexibel bleiben, um der endgültigen Bildung von Grundstücken angepasst werden zu können. Die Lage der Erschließungsstraße ist so gewählt, dass gegenüber der Straße „Schnapphahner Dell“ keine Doppelerschließung entsteht (Abstand von 2 Grundstückstiefen) und die Straße an der westlichen Grenze einer Geländeterrasse verläuft, die aktuell noch von der südlichen Fassadenwand der Schule abgeschlossen wird (vgl. dazu Abbildung 6: Schnittskizze).

Abb. 6: Schnittskizze von Westen nach Osten mit Blickrichtung nach Norden, ohne Maßstab

In der Schnittzeichnung ist dargestellt, wie die Erschließung und Bebauung in die vier Geländeterrassen schonend eingepasst werden kann. Die vorgeschlagenen Bauhöhen, die sich auf zwei unterschiedliche Höhen-Bezugspunkte (Straße „Schnapphahner Dell“ und neue Planstraße) beziehen, sind an Funktionseinteilungen, Organisationsprinzipien und Stilelementen orientiert, die für eine Eigenheimbebauung den städtebaulich- architektonischen Zeitgeist und die Nachfrage widerspiegeln. An diesem Standort besteht auch die Möglichkeit sich von der klassischen Formensprache - insbesondere bei den Dachformen - zu lösen. Die unmittelbare Umgebung ist heterogen geprägt, typische Bauformen oder Gestaltmale, deren Beachtung für ein Einfügen zwingend erforderlich wäre, sind nicht zu erkennen. Für die Entwicklung einer eigenen, zeitgemäßen Identität des Baugebiets spricht auch die natürliche und topgraphische Situation, die dem Gebiet eine Eigenständigkeit verleiht.

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Bebauung - Typologie Das Grundkonzept sieht vor, auf dem Areal rund 17 Ein-Zweifamilienhäuser zu errichten, die im westlichen, zur Straße „Schnapphahner Dell“ liegenden Bereich auch aus Doppelhäusern bestehen können. Im östlichen, topgraphisch ansteigenden Gelände sind nur freistehende Wohngebäude geplant. Die Gebäude sind innerhalb des Geländes so angeordnet, dass grundsätzlich die bestehenden Geländeterrassen ausgenutzt und die Höhenversätze durch einen kompletten Geschossversatz im Gebäude aufgefangen werden können. Zur Umsetzung dieser Hangbebauung ist eine moderne, funktionalistische Architektur mit überwiegend kubischen Außen- bzw. Dachformen vorgesehen. Anstelle eines klassischen geneigten Daches (Satteldach), das in der Neigung zur Unterbringung von Wohnraum geeignet ist, soll der obere Abschluss ein Staffelgeschoss mit (begrüntem) Flachdach oder gering geneigtem Pultdach bilden. Mit der Auflösung bzw. Reduzierung des obersten Geschosses wird die optisch wirksame Wandhöhe verringert und die Ausbildung einer Dachterrasse optional möglich. Diese Staffelung der Gebäude im Gelände verbessert außerdem die Belichtung bzw. Besonnung und reagiert auf den exponierten Standort mit guten Aussichtbeziehungen. Die vorgeschlagene Stellung der Gebäude auf den Grundstücken schafft die Voraussetzungen für optimale Ausrichtungen von Hauseingängen, Räumen und Freiflächen nach der jeweils dafür geeigneten Himmelsrichtung. Bei allen Gebäuden kann die Erschließung im Norden und die Anordnung von Räumen für Wohnen und Essen mit angegliederter Terrasse im Süden und/oder Westen organisiert werden. Diese Gebäudestellung hat auch positive Auswirkungen auf energetische Effekte und Maßnahmen. Solare Einstrahlungsgewinne oder der Einsatz von Solaranlagen können effizienter ausgenutzt bzw. eingesetzt werden.

Grundstücksstruktur - Freiraum Die jeweilige Größe und genaue Einteilung von Grundstücken ist grundsätzlich flexibel. Die Grundstückstiefen werden aber durch die neue (öffentliche) Erschließungsstraße fixiert. Bei der beispielhaften städtebaulichen Konzeptskizze (Abb. 5) liegt die Mehrzahl der Grundstücke im Bereich zwischen mind. 400 qm und 500 qm, im südlichen und östlichen Bereich sind wegen der unregelmäßigen Flächengeometrie auch Grundstücke im Bereich von 900 qm möglich. Die Exposition von zusammenhängenden Gartenbereichen ist überwiegend nach Süden oder Westen möglich. Eine Gliederung von Gartenbereichen durch Terrassierung ist vor allen bei den tieferen Grundstücken im Osten des Plangebiets sinnvoll.

Insgesamt strebt die Eigentümerin des Plangebiets eine Bebauung und Gestaltung an, die dem Gebiet einen sehr homogenen Charakter geben. Der Städtebau als Summe der Architektur soll nicht in einer konservativen Stilrichtung verharren, sondern Ausdruck einer zeitgemäßen, aber auch zeitlosen Formensprache sein.

Die nachfolgend begründeten bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen verfolgen dieses Leitziel.

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121/446 6. Begründung einzelnen Festsetzungen

Die zuvor beschriebene städtebauliche Grundkonzeption und Zielsetzung bildet den Rahmen für die getroffenen Festsetzungen. Durch die Kombination und Wechselwirkung der einzelnen Festsetzungen wird sichergestellt, dass dieser Rahmen eingehalten wird. Dies betrifft die Bautypologie bzw. Bauweise (nur Einzel- Doppelhäuser), den städtebaulichen Maßstab für die vertikale und vor allem vertikale Dichte (Bauhöhen) in Verbindung mit einer Höhenstaffelung im Gelände und die restriktive Festlegung von baugestalterischen Anforderungen. Innerhalb dieses Festsetzungsrahmens verbleiben genügend Spielräume, so auch die Bildung von neuen Eigentumsgrundstücken in Abhängigkeit zur Nachfrage. Eine (gesetzliche) Bodenordnung ist nicht erforderlich, das Grundstück mit einer Flurstücknummer befindet sich im Besitz einer Person. Die städtebaulichen Spielräume für die bauliche Entwicklung werden durch die räumliche Festlegung der neuen inneren Erschließungsstraße eingegrenzt. Mit dieser Lagebestimmung sind die Grundstückstiefen bei Ausnutzung einer effizienten Erschließung (ohne Doppelerschließung) fixiert.

Die Gliederung der Begründung einzelner Festsetzungen wird in Anlehnung an den Aufbau der Baunutzungsverordnung sowie der Planzeichenverordnung vorgenommen.

6.1 Art der baulichen Nutzung

Allgemeines Wohngebiet

Die städtebauliche Zielsetzung ist die Entwicklung eines Wohngebietes für die Errichtung von Ein-Zweifamilienhäusern. Aufgrund der Lage des Plangebiets am Stadtrand und der zum Teil direkt oder indirekt angrenzenden Eigenheimheimgebiete entspricht diese Bauform der städtebaulichen Eignung des Standortes. Die Nachfrage für Eigenheime wird trotz Rückgang von (jungen) Familienhaushalten und demographisch bedingten Veränderungen bei den Ziel- Altersgruppen anhalten. Im Rahmen der vorrangig zu betreibenden Innenentwicklung ist aber die Entwicklung von neuen attraktiven Baugrundstücken begrenzt. Als Art der baulichen Nutzung wird das allgemeine Wohngebiet (WA) festgesetzt. Diese Gebietsart erfüllt die allgemeine Zweckbestimmung in dem Gebiet als Schwerpunkt das Wohnen zu entwickeln, aber auch typische Wohnfolgeeinrichtungen zuzulassen. Diese Gebietsart berücksichtigt auch immissionsschutzrechtliche Anforderungen, die sich insbesondere bei der verträglichen Zuordnung von Nutzungen innerhalb eines städtischen Funktionsgefüges ergeben. Ein reines Wohngebiet wurde folglich nicht weiter diskutiert, da einerseits die Anforderungen sehr einseitig auf das Wohnen ausgerichtet sind und zum anderen Wohnfolgeeinrichtungen nur sehr restriktiv, nach dem Gebot der Rücksichtnahme (stark nachbarschützender Charakter) ausnahmsweise entwickelt werden können (vgl. Fickert/Fiseler, Kommentar zur BauNVO, 9. Auflage, S. 317 ff.). Hinzu kommt, dass die geplanten Wohnbauflächen in der direkten Zuordnung zu dem südlich angrenzenden aktiven Schulstandort (Schulen zählen zu den Gemeinbedarfseinrichtungen, die gemäß § 4 Abs. 2 Nr. 3 BauNVO in allgemeinen Wohngebieten allgemein zulässig sind) und den als allgemeines Wohngebiet einzustufenden östlich angrenzenden Wohnquartieren in eine Umgebung eingebettet sind, die keinen

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122/446 absoluten Schutz im Sinne der Anforderungen an das reine Wohnen ermöglichen. Das im Norden liegende Gewerbegebiet ist durch eine räumliche und vor allem topographische Zäsur deutlich vom Plangebiet abgetrennt. Von den rund 20 m tiefer liegenden gewerblichen Bauflächen sind daher keine (schädlichen) Auswirkungen auf das Plangebiet zu erwarten, die entsprechende Vorkehrungen auslösen. Insgesamt schließen die Umfeldnutzungen und die beabsichtige Zweckbestimmung (vorwiegend Wohnen) ein reines Wohngebiet aus. Dies gilt auch generell für (überwiegend) dem Wohnen dienenden Gebieten innerhalb eines heterogenen, städtischen Nutzungsgefüges. Vor diesem Hintergrund wird das allgemeine Wohngebiet, bei dem die Funktion Wohnen eindeutig im Vordergrund steht festgesetzt, aber dennoch Nutzungsarten zulässig sein sollen, die untergeordnet die Wohnfunktion ergänzen. Da der Katalog der Ausnahmen sehr umfangreich ist, wurde geprüft, inwieweit nach § 1 (6) BauNVO bestimmte Ausnahmen auszuschließen sind, da § 15 BauNVO nicht als "Allheilmittel" fungiert. Dabei wurde bestimmt, dass alle nach § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmenweise zulässigen Nutzungsarten innerhalb des Plangebietes unzulässig sind. Denn nach der zuvor genannten und begründeten Zweckbestimmung sollen auch nicht in Form einer Ausnahmeregelung Arten von Nutzungen zugelassen werden, von denen eine funktionale und baugestalterische Überformung der Wohnbebauung zu befürchten ist.

Beschränkung der Zahl der Wohnungen

Die Beschränkung der Zahl der Wohnungen wurde im Baugebiet aus besonderen städtebaulichen Gründen auf maximal 2 Wohnungen festgesetzt. Entsprechend der Zielsetzung, dem Gebiet den Charakter eines Eigenheimquartiers zu geben, wird diese Beschränkung vorgenommen, so dass dort keine der Einfamilienhaustypologie abträgliche Formen und Umstrukturierungen entstehen, die zu unerwünschten Erscheinungen, wie z.B. Überfremdung und/oder Auflösung der sozialen Struktur durch zu starke Verdichtung (Appartementwohnhäuser) oder Einschleichen von Wohnformen für ständig wechselnde Personenkreise (Wochenend-, Ferienappartements) führen können. Zur erstmaligen Entwicklung und dem dauerhaften Erhalt dieses Charakters (Einfamilienhausgebiet) ist eine entsprechende Festsetzung unabdingbar. Andere Steuerungsinstrumente (z.B. über Kaufverträge) zur Regelung dieser Zielsetzung sind grundsätzlich nicht geeignet und für eine nachhaltige Sicherung dieser Bau- und Sozialstruktur auszuschließen. Da in diesem Fall sich das Plangebiet im Alleineigentum einer privaten Person mit gleichen Interessen befindet, wären entsprechende Konditionen im Kaufvertrag des Grundstücks möglich, die jedoch bei Weiterveräußerung nicht mehr eingehalten werden müssen.

6.2 Maß der baulichen Nutzung

Das Maß der baulichen Nutzung wird im gesamten WA-Gebiet bestimmt durch die Maßfaktoren

• Grundflächenzahl (GRZ) und

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123/446 • Höhe der baulichen Anlagen

Durch diese beiden Festsetzungsparameter wird die Baudichte sowie der Rahmen für die Kubatur der Gebäude (horizontale und vertikale Dichte) hinreichend bestimmt.

6.2.1 Grundflächenzahl (GRZ)

Als GRZ wird für das gesamte WA - Gebiet das zulässige Höchstmaß von 0,4 festgesetzt. Damit wird auch einer guten Ausnutzungsmöglichkeit von kleineren Grundstücken, die unterhalb von 450 qm gemäß Bebauungsskizze vorgeschlagen werden, Rechnung getragen. Der Trend bei der Nachfrage von EFH-Grundstücken geht zu kleineren Größen. Das dem Bebauungsplan zugrunde liegende städtebauliche Konzept eröffnet die Möglichkeit zum überwiegenden Teil auch kleinere Grundstücke zu bilden, insbesondere im westlichen Bereich des Plangebietes. Bei einem Referenzgrundstück der unteren Größenklasse von rund 300 qm kann ein Wohngebäude mit einer Bruttogrundfläche von rund 120 qm errichtet werden. Dies entspricht einer Nettowohnfläche von ca. 90 qm. Bei einer Gebäudeorganisation über zwei Ebenen und einem Staffelgeschoss mit max. 75 % der darunterliegenden Geschossfläche ergibt dies eine maximal realisierbare Wohnfläche von rund 250 qm.

Für die Überschreitung der GRZ von 0,4 – insbesondere durch Garagen/Nebenanlagen - gilt ansonsten § 19 Abs. 4 BauNVO, d.h. eine Überschreitung durch diese Anlagen ist bis zu 50 % der festgesetzten GRZ zulässig.

6.2.2 Höhe baulicher Anlagen

Die Festsetzung einer zulässigen Gebäudehöhe stellt für die Bestimmung der dritten Dimension gegenüber der Festsetzung von z.B. Vollgeschossen eine viel präzisere Vorgabe dar. Die Bauhöhen werden in dem WA-Gebiet durch maximale First- bzw. Gebäudehöhen bestimmt. Die Festsetzung von Traufhöhen ist in Verbindung mit der bauordnungsrechtlichen Festsetzung von Fachformen nicht erforderlich. Als zulässige Dachform sind nur (begrünte) Flachdächer und (durchgehende) Pultdächer mit einer geringen Neigung von max. 15 Grad zulässig. Bei diesen Dachformen ist die Festlegung von Traufhöhen (hier bei Pultdächern) nicht geboten, da die Höhe des Dachaufbaus gegenüber der Wandhöhe nur untergeordnet in Erscheinung tritt und für die wahrnehmbare Gliederung des Gebäudes in Wand- und Dachflächen keine wesentliche Bedeutung entfaltet. Die Höhenfestsetzungen werden unter Beachtung der topographischen Verhältnisse (Geländeterrassen) auf zwei unterschiedliche Bezugspunkte bezogen.

Als untere Höhenbezugspunkte werden die Straßen festgelegt, von denen die Grundstücke erschlossen werden. Für den mit der Ordnungsziffer A bezeichneten Baubereich ist die Straße „Zur Schnapphahenr Dell“ und für die Baubereiche mit den Ordnungsziffern B, C und D ist die neue Planstraße maßgebend. Der genaue untere Bezugspunkt ist die Oberkante der fertiggestellten Straßenmitte, senkrecht gemessen zur Mitte der der Straße zugewandten Seite des Gebäudes.

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124/446 Bei den Grundstücken, die über die Wendeanlage der neuen Planstraße erschlossen werden, ist der Mittelpunkt des größtmöglichen Kreises innerhalb dieses Wendhammers maßgebend. Der Radius dieses Kreises beträgt gemäß Planzeichnung ohne Berücksichtigung der ca. 1,0 m großen Abstandsflächen zum äußeren Rand des Wendehammers 6,0 m. Die 1,0 m tiefen Abstandsflächen werden gemäß RASt 06 als Raum für Fahrzeugüberhänge eingehalten. Von diesem unteren Höhenbezugspunkt ist zur Mitte der Gebäudeseite zu messen, die in kürzester Entfernung davon liegt. Neben dem (unteren) Höhenbezugspunkt wird die jeweils darauf bezogene Gebäudehöhe klar definiert. Die First- bzw. Gebäudehöhe gibt die absolute Höhe des Gebäudes an, d.h. bezogen auf den höchsten Scheitelpunkt des Gebäudes. Bei Gebäuden bzw. Gebäudeteile mit Flachdach wird diese Höhe durch die Oberkante der Attika und bei Pultdachausführung durch den höchsten Scheitel- Firstpunkt der ansteigenden Dachseite bestimmt. In allen Baugebietsteilen sollen im Erscheinungsbild Gebäude entstehen können, die über mind. zwei Geschosse komplett über der Geländeoberfläche liegen und die gesamte Grundfläche des Gebäudes einnehmen. Bei den gegenüber der Erschließungsstraße bergseitig liegenden Grundstücken (Baugebietsteile mit der Ordnungsziffer A und C) wird das erste Geschoss in den Hangbereich einzugraben sein, so dass sich dort die Unterbringung von Nebenräumen oder Garage(n) anbietet. Die maximale Gebäudehöhe von Geschossen, die sich auf die gesamte Grundfläche erstrecken, wird mit 9,5 m festgesetzt. Diesem Maß liegen eine Bruttogeschosshöhe von 3,0 m und eine Sockelzone von 0,5 m zugrunde. Bei den Grundstücken, die an die Erschließungsstraße niveaugleich oder mit abfallendem Gelände angrenzen (Baugebietsbereiche mit den Ordnungsziffern B und D), wird die Gebäudehöhe entsprechend reduziert. Mit einer zulässigen Höhe von 7,0 m über die gesamte Gebäudegrundfläche können mind. zwei Vollgeschosse errichtet werden. Die Spielräume für eine mögliche Ausbildung von Sockelzone, anderer Geschosshöhenaufteilung oder Lage im Gelände sind unter Annahme der oben genannten Werte mit 0,5 m geringfügig größer. In allen Baugebietsteilen ist zusätzlich die Errichtung eines Staffelgeschosses zulässig, das max. 75 % der Grundfläche des darunterliegenden Geschosses betragen darf. Dabei wird aber festgesetzt, dass durch ein Staffelgeschoss die absolute Gebäudehöhe nur noch um max. 2,5 m erhöht werden darf. Bei den bergseitigen Grundstücksbereichen ist somit eine Bauhöhe von max. 12,0 m und bei den niveaugleichen bzw. talseitigen Grundstücken eine max. Bauhöhe von 9,50 m ausschöpfbar. Bei Ausnutzung der maximal zulässigen Bauhöhen mit Errichtung eines Staffelgeschosses ergeben sich folglich vorrangig Wechselwirkungen zwischen Bruttogeschosshöhe, Dachform und Höhenniveau des Gebäudes im Gelände. So beträgt zum Beispiel die Höhe eines Pultdachaufbaus, das auf einem Staffelgeschoss mit der maximal zulässigen Neigung von 15 Grad liegt und über eine Tiefe von 7,5 m gespannt ist rund 2,0 m (tan15 x 7,5). Die beschriebenen Korrelationen werden an der Abbildung 6 (Schnittskizze) deutlich und räumlich nachvollziehbar. Innerhalb dieses festgelegten Rahmens ist die Entwicklung von Bauhöhen und Baukubaturen zulässig. Dabei spielt es keine Rolle, ob nach § 2 Abs. 5 und 6 LBauO z.B. das untere, im Hang eingegrabene Geschoss ein Untergeschoss oder Garagen(voll)geschoss und das obere Staffelgeschoss ein Vollgeschoss wird. Das

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125/446 Staffelgeschoss kann aber nur dann zum Vollgeschoss werden, wenn der max. zulässige Überbauungsanteil von 75 % der darunter liegenden Geschossfläche voll ausgenutzt wird.

6.3 Bauweise

Im gesamten WA-gebiet wird grundsätzlich die offene Bauweise festgesetzt. Diese Bauweise ist Voraussetzung für eine Wohnbebauung mit EFH-Typen im beabsichtigten Angebotssegment von Einzel- und teilweise Doppelhäusern. Reihenhäuser bis zu einer max. Gesamtlänge von 50 Meter als verdichteter Bautyp innerhalb der offenen Bauweise sowie andere verdichtete Bauformen (Kettenhäuser, Atriumhäuser etc.) werden ausgeschlossen. Denn verdichtete EFH-Bautypen sind in einem topgraphisch bewegten und naturräumlich hochwertigen Gebiet städtebaulich weniger geeignet. Mit dieser bautypologischen Einschränkung ist darüber hinaus das städtebauliche Ziel verbunden, dem Baugebiet eine weitgehend homogene Erscheinungsform zu geben. Dies trägt auch zur Herausbildung einer stabileren Sozialstruktur bei. Die zusätzliche Zulässigkeit von Doppelhäusern wird auf die Baugebietsteile mit der Ordnungsziffer A und D beschränkt. Diese Baugebietsteile umfassen im Wesentlichen den mittleren Plangebietsbereich, in dem sich aufgrund der überbaubaren Grundstücksbereiche und der möglichen Hauptausrichtung der Gebäude nach Südwesten eine kompaktere Bauform eignet. Im östlichen Bereich des Plangebiets soll nur eine Einzelhausbebauung zulässig sein. Mit dieser aufgelockerten Baustruktur werden die Voraussetzungen zur Entwicklung parkartiger Grünbereiche geschaffen und auf die unterschiedlichen Grundstückstiefen mit folglich unterschiedlichen Tiefen der überbaubaren Flächen reagiert. Der im Osten extrem unregelmäßige Verlauf der Grundstücks- bzw. Plangebietsgrenzen wird durch die Organisation von Erschließung und Anordnung von Sammelgaragen der angrenzenden Reihenhausbebauung vorgegeben und ist grundsätzlich einer Veränderung nicht zugänglich.

6.4 Überbaubare Grundstücksflächen

Die Festsetzung von überbaubaren Grundstücksflächen hat eine wesentliche städtebauliche Funktion. Sie definieren auf der einen Seite die Flächen, auf denen das Grundstück baulich genutzt werden darf und auf der anderen Seite indirekt die nicht überbaubaren Grundstücksteile, die in der Regel gärtnerisch genutzt werden. Mit dieser Festsetzung ergeben sich somit geordnete Bau- und Freiraumbereiche und ein ablesbares Raumgefüge. Im gesamten Baugebiet werden die überbaubaren Grundstückflächen durch Baugrenzen festgelegt, da zwingend keine gefassten Platz- oder Wegeräume aus städtebaulichen Gründen zu rechtfertigen sind. Die Bautiefen wurden so bemessen, dass insbesondere in Abhängigkeit zu den möglichen Grundstückstiefen und festgesetzten Bauformen ein Spielraum für den Bauherren bleibt, aber grundsätzlich die rückwärtigen Grundstücksteile für eine Bebauung nicht zur Disposition

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126/446 stehen. Im mittleren, westlichen Bereich, in dem Einzel- oder Doppelhäuser zulässig sind, wird ein großes Baufenster festgesetzt. Damit wird die Flexibilität in diesem Bereich, der im gesamten Plangebiet als einziges Baufeld mit einer Erschließung von zwei Straßenseiten (Straße Zur Schnapphahner Dell und neue Planstraße) konzipiert ist, erhöht. Je nach Bauform und Grundstückseinteilung ist es möglich innerhalb dieses Baufeldes Doppelhäuser in der Gebäudelängsausrichtung von Nordwesten nach Südosten anzuordnen (vgl. Abbildung 5) oder Einzelhäuser zu erreichten. In beiden Fällen kann aus erschließungstechnischen Gründen (keine Doppelerschließung) eine Grundstücksteilung entlang der mit Perlschnur abgetrennten Baubereiche A und D vorgenommen werden. Grundsätzlich eröffnet dieses Baufenster auch die Option einer Grundstücksteilung über die gesamte Tiefe zwischen den Straßen mit der Konsequenz einer Erschließungsmöglichkeit des Grundstückes von beiden Straßenseiten. Die Umsetzungsbreite von Baukonzepten steht aber nicht im Zielkonflikt zur städtebaulichen Ordnung bzw. der in diesem Gebiet beabsichtigten, aufgelockerter Baustruktur mit der Ausbildung von Grundstücken mit Park- Villencharakter. Die Formulierung von urban streng gefasster (Straßen)räume ist in dieser Lage wegen den naturräumlichen und topgraphischen Gegebenheiten nicht angezeigt. Die Größen der Baufenster sind mindestens genau so groß wie die zulässige GRZ, in der Regel größer. Dies bedeutet, dass die Baufenster bei einer normalen und sinnvollen Parzellierung und Bebauung (vgl. Abbildung 5) in der Regel nicht voll, sondern nur bis zum höchst zulässigen Maß von 40 % der Grundstücksfläche ausgenutzt werden können. Die Ausnutzung der Baufenster in den seitlichen Abstandsflächen zum Nachbar ergibt sich i.V. mit der festgesetzten Bauweise aus den bauordnungsrechtlichen Bestimmungen des § 7 der LBO Saarland. In Hinblick auf die räumliche Ordnung von Garagen sowie dem Ziel die (rückwärtigen) nicht überbaubaren Grundstücksflächen von einer Bebauung generell freizuhalten, wird festgesetzt, dass Garagen oder überdachte Stellplätze (Carports) nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig sind. Das gleiche gilt für Stellplätzte, die auch zusätzlich in der straßenseitigen Vorzone außerhalb des Baufensters zulässig sind. Damit wird die in der Praxis funktional sinnvolle Kombination der Anordnung von Stellplätzen vor Garagen ermöglicht.

6.5 Verkehrsflächen

Innerhalb des Plangebietes werden zwei Arten von öffentlichen Verkehrsflächen mit besonderer Zweckbestimmung festgesetzt. Die neue Erschließungsstraße wird als verkehrsberuhigter Bereich und der Fußweg entsprechend seiner diesbezüglichen Zweckbestimmung festgesetzt. Da die Herstellung der Verkehrsflächen bzw. Erschließungsanlagen von der privaten Grundstückseigentümer komplett übernommen wird, wäre in diesem Fall auch die Einstufung als private Verkehrsflächen möglich. Aufgrund der Anzahl angeschlossener Grundstücke mit einer dauerhaften Sicherstellung der Unterhaltung und Gewährleistung der Verkehrssicherheit hat die Stadt das öffentliche Interesse an diesen Verkehrsflächen begründet. In einem Erschließungsvertrag (nach § 11 BauGB) werden entsprechende Reglungen getroffen werden.

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127/446 Straße Die Dimensionierung und Ausbauart der neu geplanten Anliegerstraße als Stichstraße mit einer Gesamtbreite von 6,5 Metern richtet sich nach der Verkehrsfunktion und zu erwartenden Benutzung aller Verkehrsteilnehmer im Sinne einer integrierten Planung. Der Straßenraum wird nahezu ausschließlich von den Anliegern genutzt, Fremd- oder Durchgangsverkehr ist auszuschließen, so dass die Benutzungsfrequenz gering ist und sich auf die dort wohnenden Personen beschränkt. Insgesamt werden ca. 12 Eigenheime über diese Straße erschlossen, so dass bei der Bemessung des Querschnitts fahrgeometrische Entwurfsparameter mit der Integration öffentlicher Stellplätze im Vordergrund stehen und die verkehrstechnische Leitungsfähigkeit automatisch inkludiert ist. Bei der Straßenraumgestaltung ist die Qualität des öffentlichen Raumes als Bewegungs- und Aufenthaltsbereich aller Verkehrsteilnehmer ausschlagend. Eine Trennung nach Verkehrsarten ist daher nicht erforderlich, so dass der Straßenraum als Mischfläche nach dem Shared-Space-Prinzip ausgebaut werden kann. Innerhalb dieses Querschnitts können alle Ansprüche erfüllt werden. Alle Begegnungsfälle von Fahrzeugen sind möglich. Bei dem häufigsten Begegnungsfall PKW – PKW (= 4,0 Meter lichte Breite) stehen noch 2,5 Meter für Fußgänger zur Verfügung. Dieser Querschnitt reicht zudem für das punktuelle Längsparken (Besucher) oder eine Begrünung. Im Zuge der Entwurfs- Ausbauplanung oder bereits im Erschließungsvertrag können weitergehende Ausführungsvarianten und Details, z.B. Entwässerungsprofil mit Lage der Rinnen (Schräg-, Dach-, oder V-Profil), Anzahl, Lage und Kennzeichnung von Stellplätzen festgelegt werden. Eine Ausweisung als Verkehrsberuhigter Bereich (Zeichen 325 nach StVO) ist anzustreben.

Abb. 7 Prinzip-Schnitt Anliegerstraße, ohne Maßstab

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 21

128/446

Wendeanlage Die Wendelage wird als Wendehammer für ein 3-achsiges Müllfahrzeug gemäß den Richtlinien für die Anlage von Straßen dimensioniert. Bei dieser Größe und Form des Wendehammers ist das Wenden von Personenkraftwagen in einem Zug möglich (Wendekreisradius 6,0 m), so dass für den am häufigsten auftretenden Wendevorgang der Wendehammer als fahrdynamisch komfortable Wendeschleife fungiert.

Abb. 8: Wendehammer gemäß RASt 061

Flächenbedarf für einen zweiseitigen Wendehammer für Fahrzeuge bis 10,0 m Länge (3-achsiges Müllfahrzeug

Mit Geh- Weg und Leitungsrecht zu belastende Flächen

Die beiden Grundstücke, die den südöstlichen Abschluss des Plangebietes bilden, werden nicht durch eine öffentliche Straße erschlossen. Zur Sicherung einer öffentlich rechtlichen Erschließung der beiden Grundstücke wird nach § 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB ein 4 m breiter Streifen mit Anschluss an den Wendehammer festgesetzt. Diese Festsetzung bildet die Grundlage für die nachfolgende, notwendige Eintragung einer Erschließungsbaulast (§ 83 LBauO Saarland), begründet diese Baulast jedoch nicht. Diese Art der Grundstücksanbindung ist wegen der Plangebietsgeometrie und Topographie eine effiziente und angemessene Lösung. Ein öffentliches Interesse an dieser Erschließungsfläche nach dem Prinzip der zweiten Reihe besteht nicht.

1 Quelle: Richtlinie für die Anlage von Straßen (RASt 06), Seite 65, Bild 57 Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 22

129/446 Es ist auch zu berücksichtigen, dass eine gesetzliche Bodenordnung nicht durchgeführt wird und die Bildung von Grundstücken im Rahmen des Bebauungsplans flexibel bleibt. Wenn die Nachfrage nach großen Grundstücke besteht, so kann in diesem Randbereich alternativ ein großes Baugrundstück mit direktem Anschluss an die Wendeanlage gebildet werden.

Abstimmung mit Stadt Der festgesetzte Straßenquerschnitt mit 6,5 m, die Ausführung als Mischbaufläche und die Bemessung der Wendeanlage wurde im einem Abstimmungsgespräch mit der zuständigen Straßenbauabteilung in dieser Form einvernehmlich abgeklärt.

Fußweg Am Ende des Wendehammers wird ein Fußweg festgesetzt, der das Plangebiet fußläufig an eine bestehende Fußwegeverbindung insbesondere Richtung Osten anbindet. Um der späteren Einteilung von Grundstücksgrenzen, die in einem Bebauungsplan nur vorgeschlagen, aber nicht festgesetzt werden können, gewisse Spielräume zu lassen, wird festgesetzt, dass die nach Planzeichnung festgesetzte Lage des Fußweges innerhalb der Abschlussbegrenzungslinie des Wendehammers verschoben werden kann. Die Breite des Fußweges, der nicht befahrbar und nur dem Fußgängerverkehr dienen soll, bleibt mit 2,00 m unverändert. Diese Breite reicht für größere einspurige Benutzungsarten (u.a. Person mit Kinderwagen oder Rollstuhl) oder Begegnungen von Fußgängern aus.

6.6 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft

Durch die Planungsmaßnahme werden gegenüber der heutigen Situation der Freiflächenanteil und der vorhandene Baumbestand verringert. Die Veränderung des Freiraums in quantitativer und qualitativer Hinsicht resultiert aus der städtebaulichen Zielsetzung an diesem Standdort ein neues, aufgelockertes Eigenheimgebiet zu entwickeln. Dieses Konzept ist funktional angemessen und unter der Prämisse der Stärkung der Innenentwicklung begründet. Planungsalternativen durch die Entwicklung von Eigenheimgebieten im Außenbereich treten im Range deutlich zurück, so dass die zur Umsetzung der Planung notwendigen Maßnahmen nicht vermeidbar sind. Zur Sicherung und Entwicklung eines Grünvolumens, das den Planungsansatz einer villenartigen Bebauung und parkartigen Freiraumstruktur fördert, werden Baum- und Gehölzpflanzungen auf den privaten Grundstücken festgesetzt. Bestandsbäume können angerechnet werden. Bei dem Verhältnis von mind. einem (Laub)baum pro angefangene 500 qm Grundstücksfläche ist davon auszugehen, dass pro Grundstück mindestens ein und maximal zwei Bäume anzulegen sind. Die mit Gehölzen zu bepflanzenden Flächen werden bei Grundstücksgrößen zwischen 300 und 900 qm zwischen 30 und 90 qm liegen. Zur Vermeidung voll versiegelter und/oder steinbedeckter Vorbereiche wird vorgeschrieben, dass diese Vorflächen zu mindestens Einemdrittel zu begrünen sind. Innerhalb dieses Mindestgrünanteils sind somit auch Steingärten unzulässig. Die Festlegungen für Maßnahmen auf den privaten Freiflächen werden bewusst gering gehalten, da in der Praxis die Einhaltung dieser Festsetzungen nur schwer zu kontrollieren oder zu ahnden ist. Informelle Instrumente in Form von Beratungen oder Bereitstellung von Informationsmaterial (Leitfaden, Bauherrenfibel) eignen sich zur Umsetzung von Zielen der Freiflächengestaltung besser.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 23

130/446

6.7 Flächen und Maßnahmen für die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung auf den Grundstücken

Gemäß den Festsetzungsmöglichkeiten nach § 9 Abs. 1 Nr. 14 i.V. mit Nr. 20 BauGB wird festgesetzt, dass eine abflusswirksame Regenmenge von 25 Liter/qm auf den privaten Grundstücken durch geeignete Maßnahmen (z.B. Einbau Zisterne, Teich, Mulde) zu binden bzw. zu bewirtschaften ist. Die Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung sind mit einem Überlauf an das im jeweiligen Straßenraum vorhandene öffentliche Kanalsystem anzuschließen. Unter Punkt 4.2 wurde dargelegt, dass mit diesem Wert ein Rückhaltevolumen innerhalb des Plangebiets von ca. 112 cbm geschaffen wird. Dieser Wert entspricht mehr als der doppelten Größe der zentralen, natürlichen Versickerungsmulde am nordwestlichen Rand des Plangebiets, angrenzend an die Straße „Zur Schnapphahner Dell“. Die (zentrale) Versickerungsmulde (ca. 50 cbm) wird im Zuge der geplanten Maßnahmen entfallen. Das auf den privaten Baugrundstücken neu zu schaffende Rückhaltevolumen kompensiert mit einem mehr als doppelt so hohen Volumenwert die zweifache Erhöhung des Versiegelungsgrades im Plangebiet. Nach § 85 Abs. 2 LBO Saarland kann diese Verpflichtung auch als örtliche Bauvorschrift in den Bebauungsplan aufgenommen werden. Mit diesen (verbindlichen) Festsetzungen werden sowohl den Forderungen des städtischen Eigenbetriebs für Abwasser als auch den wasserrechtlichen Vorgaben (z.B. § 55 WHG, § 49a Saarländisches Wassergesetz) für eine naturnahe, am Ort des Anfalls vorzusehende Regenwasserbewirtschaftung Rechnung getragen. Bei der Herstellung von (privaten) Anlagen für die Regenwasserbewirtschaftung auf den Grundstücken wird auf folgendes hingewiesen: • Aufgrund der bewegten Topographie sind die Anlagen so zu errichten, dass private Unterlieger vor Fremdwasser absolut geschützt werden. Die technischen Vorgaben von der ATV-A 138 bzw. DWA-A 138 sind zu beachten. • Vor Errichtung der Anlagen wird empfohlen sich mit dem nach dem §§ 50 und 50a SWG zuständigen Träger der Abwasserbeseitigung in Verbindung zu setzen, um Vorgaben der kommunalen Abwassersatzung (u.a. auch Anschluss- und Benutzungsrecht des Kanals für Regenwasser) zu beachten und die mögliche Einholung wasserrechtlicher Genehmigungen (z.B. nach § 27 WHG) zu prüfen. Die Regelungen in der kommunalen Abwassersatzung bleiben unberührt.

6.8 Sonstige Hinweise und Handlungsempfehlungen für Maßnahmen zum Schutz des Klimas

Der Klimaschutz hat im Rahmen der Bauleitplanung mit den jüngsten Novellierungen des BauGB (Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes von 2011 und Gesetz zur Stärkung der Innenentwicklung von 2013) eine verstärkte Bedeutung bekommen. Die Stadt St. Ingbert als Teil des Biosphärenreservates Bliesgau hat sich im Jahr 2011 zum Ziel gesetzt, dem Klimaschutz durch Vermeidung klimarelevanter Emissionen bestmöglich Rechnung zu

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 24

131/446 tragen. Die Versorgung des neuen kleinen Baugebiets mit Wärme kann über Gas (Stadtwerke St. Ingbert) erfolgen. Alternativ steht die Versorgung mit Nahwärme durch eine geplante Holzhackschnitzelheizung in der Diskussion. Diese Anlage soll innerhalb des benachbarten Schulkomplexes BBZ St. Ingbert installiert werden und diesen vorrangig versorgen. Unabhängig von einer noch ausstehenden Entscheidung über den Bau dieser Anlage und einen möglichen Anschluss des geplanten Wohngebiets ist es im Bebauungsplan aber nicht möglich im Rahmen des abschließenden Festsetzungskatalogs nach § 9 BauGB eine Festsetzung zur (zwingenden) Verlegung und Nutzung eines Nahwärmenetzes zu treffen. Die im Zusammenhang mit (privaten) Bauvorhaben klimarelevante Hauptfestsetzungsmöglichkeit nach § 9 Abs. 1 Nr. 23b) richtet sich ausschließlich an die Verpflichtung (privater) Bauherrn bei der Errichtung von Gebäuden bestimmte bauliche und sonstige technische Maßnahmen für die Erzeugung, Nutzung oder Speicherung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien zu treffen. Diese baulichen und technischen Maßnahmen sollen (lediglich) dazu dienen, dass der Einsatz erneuerbarer Energien möglich wird, ohne dabei im Bebauungsplan vorschreiben zu können, welche Arten erneuerbarer Energien (Fotovoltaik, Solarthermie, Erdwärmepumpe, Bioblockheizkraftwerk etc.) zu nutzen sind. Derartige Regelungen können nach anderen Vorschriften, u.a. auf der Grundlage städtebaulicher Verträge nach § 11 BauGB getroffen werden. Auch kommunale Regelungen, z.B. zum Anschluss- und Benutzungszwang bleiben unberührt. Den privaten Grundstückseigentümern wird vor dem Hintergrund dieser alternativen Möglichkeiten der (zentralen) Wärmeversorgung empfohlen, bei der Errichtung von Gebäuden entsprechende, ergänzende oder sonstige bauliche und technische Maßnahmen für die Erzeugung, Nutzung oder Speicherung von Strom, Wärme oder Kälte (Klimaanlage) aus erneuerbaren Energien zu treffen. Dabei sollten die baulichen und technischen Maßnahmen so dimensioniert werden, dass gemäß dem voraussichtlichen Strom- und Wärmebedarf eine hohe bis vollständige Deckungs- Erzeugungsrate erreicht wird.

6.9 Baugestaltung – Örtliche Bauvorschriften

Nach § 9 (4) BauGB besteht die Möglichkeit auf Landesrecht beruhende Regelungen in den Bebauungsplan als Festsetzungen aufzunehmen. Eine solche Vorschrift stellt § 85 LBO dar, nach der die Gemeinde örtliche Bauvorschriften erlassen kann. In einen Bebauungsplan werden insbesondere Vorschriften über Anforderungen zur äußeren Gestaltung baulicher Anlagen aufgenommen (Gestaltungssatzung). Die Anforderungen beziehen sich auf die Form, das Material und die Farbe baulicher Elemente. Mit diesen Vorgaben ist das Ziel verbunden, für das Baugebiet neben der städtebaulichen Maßstäblichkeit und den räumlichen Ordnungsprinzipien (Baudichten, Bauformen, überbaubare Bereiche) einen zusätzlichen Rahmen für das äußere Erscheinungsbild zu formulieren. Dabei muss der Gemeinde der Beschluss einer auf Landesrecht beruhenden Satzung, die als Festsetzungen in den Bebauungsplan integriert wird, bekannt sein. Sofern von den gestalterischen Festsetzungen Ausnahmen zugelassen oder Befreiungen erteilt werden sollen, gilt dafür gemäß § 85 Abs. 4 LBO Saarland der § 31 BauGB. Dies bedeutet, dass Ausnahmen nur zulässig sind, die in den Festsetzungen nach Art und Umfang vorgesehen sind.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 25

132/446 In den nachfolgenden gestalterischen Festsetzungen sind Ausnahmen nur bei den Farbtönen von Fenstern, Türen und Toren sowie für den Anbringungsort von Antenne- Satellitenanlagen geregelt.

Die Festlegung gestalterischer Anforderungen für das neue Eigenheimgebiet umfassen klassische Bauelemente, die das äußere Erscheinungsbild prägen. Dazu zählen Dach, Fassade, Fenster, Türen und Tore, aber auch die Stellung der Gebäude gegenüber dem Straßenraum und die Abgrenzung/Einfriedung von Grundstücken. Die getroffenen Festsetzungen können mit folgender Zielsetzung begründet werden:

• Das übergeordnete Ziel besteht in der Entwicklung und nachhaltigen Sicherung eines Eigenheimgebiets mit einer homogenen Baugestaltung und einer eigenen Identität. Aus der Umgebungsstruktur können keine gestalterischen Merkmale und Prinzipien als prägende oder zwingende Vorgaben für ein Einfügen abgeleitet werden. Das Plangebiet besitzt einen topographisch und städtebaulich eigenständig zu bewertenden Charakter.

• Die zulässige Wahl von Formen, Materialien und Farben bei der Gestaltung baulicher Anlagen wird auf ein Grundspektrum begrenzt, das einen einheitlichen Stil des gesamten Baugebiets gewährleistet.

• Der Stil und ein formiertes Erscheinungsbild des gesamten Baugebiets stehen vor dem (individuellen) Stil des einzelnen Gebäudes, ohne dabei Spielräume für den Einsatz eines individuellen Formenkanons unverhältnismäßig einzuengen.

• Die Stilrichtung für die Gestaltung und Proportionierung der Gebäude ist am Leitbild einer kubistischen und funktionalistischen Architektur mit postmodernen bzw. zeitgemäßen Akzenten ausgerichtet.

• Zur Umsetzung des Gestaltungsleitbildes ist die Reduktion der Dachformen auf Flach- oder gering geneigte Pultdächer ein wesentliches Stilelement.

• Die Beschränkungen bei der äußeren Fassadengestaltung auf Putz oder Sichtbeton und bei der Farbgestaltung überwiegender Teile des Gebäudes auf Weiß-, Grau oder Schwarztöne ist eine in sich stimmige und klassisch zeitlose Farbkombination und soll starke Kontrastierungen zwischen Gebäuden ausschließen.

• Bei Errichtung einer Abgrenzung/Einfriedung der für Eigenheime typischen Zonen zwischen Gebäude und Straßengrenze werden die dafür zulässigen Materialien und Farbe an die Gebäudegestaltung angeglichen, um vor allem in der öffentlichen Raumwahrnehmung dem Ziel eines harmonischen Erscheinungsbildes Rechnung zu tragen.

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133/446 7. Auswirkungen

7.1 Kosten

Die Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplans trägt die Grundstückseigentümerin. Auch entstehen der Stadt keine Kosten für die Herstellung baureifer und voll erschlossener Grundstücke. Die geplante Stichstraße inklusive der technischen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur zur inneren Erschließung von rund 17 Grundstücken und der Fußweg werden als öffentliche Verkehrsfläche für die Stadt kostenfrei hergestellt. Die Anforderungen an die Herstellung der Erschließungsanlagen und die kostenfreie Rückübertragung werden in einem städtebaulichen Vertrag geregelt. Mit der technisch fachgerechten Herstellung der Erschließungsanlagen und Übernahme durch die Stadt sind seitens der privaten Vorhabenträgerin alle Kostenforderungen der Stadt im Sinne des Erschließungsrechts nach den §§ 123 ff. BauGB abgegolten.

7.2 Beispielhafte Umsetzung – Bebauung – Parzellierung - Gestaltung

Eine gesetzliche Umlegung zur Herstellung von neuen Grundstücksverhältnissen, die den Vollzug des Bebauungsplans gewährleisten, findet keine Anwendung. Die heutige Eigentümerin ist im Besitz des gesamten Plangebietes und wird die Neuaufteilung von Baugrundstücken auf eigene Kosten verlassen. Räumlich fixiert ist die neue öffentliche Erschließungsstraße als Rückgrat für die Parzellierung von ausreichend erschlossenen und baulich- funktional gut nutzbaren Grundstücken. Die nachfolgenden Bebauungs- und Gestaltungskonzepte belegen gemäß dem Festsetzungsrahmen des Bebauungsplans, der nur eine offene Bauweise mit Einzelhäusern und teilweise Doppelhäusern innerhalb von Baufenstern zulässt, wie eine Parzellierung und Bebauung von Grundstücken realisiert werden kann.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 27

134/446 Abb. 9 : Beispiel für Parzellierung und Bebauung mit Einzelhäusern, ohne Maßstab

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 28

135/446 Abb.: 10: Beispiel für Parzellierung und Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern, ohne Maßstab

7.3 Sonstige Auswirkungen

Die Aktivierung dieses brachliegenden Baugrundstücksareals leistet einen Beitrag zur gesetzlich geforderten Stärkung der Innenentwicklung. Art und Umfang der neuen Bebauungskonzeption ist dem Standort angemessen und baustrukturell mit dem Umfeld verträglich. In einer Stadt mit rund 36.000 Einwohner ist es wichtig, dass auch in Zukunft Angebote für das individuelle und hochwertige EFH-Wohnen im Zuge der Innenentwicklung vorgehalten werden. Dieses Vorhaben reaktiviert eine Brachfläche und trägt zur Stärkung und Vitalität des bestehenden Stadtgefüges bei. Es ist davon auszugehen, dass das Angebot von nur rund 17 Eigenheimen kleiner ist als die gegenwärtige Nachfrage, so dass mit einer raschen Aufsiedlung des Plangebiets zu rechnen ist. Die aktuellen Entwicklungen zeigen auch einen allgemeinen Trend zur Reurbanisierung, so dass sich insbesondere in den zentralen Orten die Einwohnerzahlen stabilisieren bzw. die Rückgänge abschwächen werden.

Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert Seite 29

136/446 Durch die zulässige Errichtung von ca. 17 Eigenheimen – anstelle einer ehemaligen Schule – werden von der Wohnbebauung in dieser Lage keine negativen verkehrstechnischen oder immissionsschutzrechtlichen Beeinträchtigungen verursacht, die eine planerische Konfliktbewältigung erfordern. Das Plangebiet ist über innerörtliche Hauptverkehrsstraßen (u.a. Saarbrücker Straße) gut und störungsfrei erreichbar. Die Straße „Zur Schnapphahner Dell“, die als Stichstraßensystem endet, übernimmt ausschließlich Anliegerfunktion für die Erschließung von ca. 80 Einfamilienhäusern und ist im Abschnitt der neuen Wohnbebauung ohne weitere Erschließungsfunktion von Baugrundstücken. Bei angenommenen zwei Fahrzeugbewegungen pro Tag und Wohngebäude wird das Verkehrsaufkommen, das durch die neue Wohnbebauung zusätzlich entsteht bei rund 68 Fahrzeugen (17x 4) liegen. Dies ergibt eine tägliche Gesamtbelastung der Straße von rund 400 Fahrzeugen zuzüglich dem Erschließungsverkehr für die Schule.

7.4 Flächenstatistik

FLÄCHENKATEGORIE FLÄCHENGRÖSSE ANTEIL IN %

A FLÄCHE GELTUNGSBEREICH 10 372 M² 100 % (BRUTTOBAULAND)

B. ÖFFENTLICHE VERKEHRSFLÄCHEN 903 M² 8,7 %

DAVON STICHSTRAßE MIT WENDEHAMMER 847 M²

DAVON FUßWEG 56 M²

C NETTOBAULAND 9.469 M² 91,3 %

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TEXTLICHE FESTSETZUNGEN (STAND SEPTEMBER 2016)

A. Bauplanungsrechtliche Festsetzungen (BauGB, BauNVO)

1. Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Nr.1 BauGB i.V.m. §§ 1-15 BauNVO)

1.1 Allgemeines Wohngebiet (WA)

Für das gesamte Plangebiet wird als Art der baulichen Nutzung, entsprechend den zeichnerischen Festsetzungen, das "Allgemeine Wohngebiet" gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO wird festgesetzt, dass alle Ausnahmen gemäß § 4 Abs. 3 BauNVO in dem Baugebiet unzulässig sind.

1.2 Beschränkung der Zahl der Wohnungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB)

In dem gesamten Baugebiet (WA) sind maximal 2 Wohnungen pro Gebäude zulässig.

2. Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Nr.1 BauGB i.V.m. §§ 16-20 BauNVO)

Das Maß der baulichen Nutzung wird für das Baugebiet gemäß § 16 (3) BauNVO durch eine Grundflächenzahl und die Höhe baulicher Anlagen festgesetzt.

Grundflächenzahl

Entsprechend der Planzeichnung wird die Grundflächenzahl (GRZ) für das gesamte Baugebiet (WR) mit 0,4 festgesetzt (§ 19 und § 16 Abs.2 Nr.1 BauNVO).

Höhe baulicher Anlagen Entsprechend der Planzeichnung wird die Höhe baulicher Anlagen gemäß § 16 Abs.2 Nr.4 in den Baugebietsteilen unterschiedlich festgesetzt.

Unter Anwendung von § 18 Abs. 1 BauNVO werden für die Baugebietsteile unterschiedliche Bezugspunkte festgelegt.

Definition von unteren Höhenbezugspunkten Als jeweils unterer Bezugspunkt, der für die Ermittlung der Gebäudehöhen maßgeblich ist, gelten folgende Höhenpunkte: Baugebiet mit der Ordnungsziffer A: Oberkante Straßenmitte der (bestehenden) Straße „Zur Schnapphahner Dell“

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Baugebiete mit den Ordnungsziffern B, C und D: Oberkante Straßenmitte der im Endausbau fertiggestellten Planstraße (Stichstraße). Die Grundstücke, die über die Wendeanlage erschlossen werden, gilt als unterer Höhenbezugspunkt der Mittelpunkt des größtmöglichen, innerhalb der Wendeanlage liegenden Kreises. , gemessen zum Mittelpunkt der Gebäudeseite, die zu diesem Kreismittelpunkt die kürzeste Entfernung hat.

Definition Meßvorgang Zur Ermittlung der zulässigen Gebäudehöhe ist vom unteren Bezugspunkt senkrecht zur Mitte der Gebäudeseite zu messen, die zur Straße liegt. Bei den Grundstücken, die über die Wendeanlage erschlossen werden ist vom definierten Kreismittelpunkt zur Mitte der Gebäudeseite zu messen, die dazu den geringsten Abstand einhält.

Für die Gebäudehöhen werden Firsthöhen (absolute Gebäudehöhen) als Höchstmaße festgesetzt.

Definition und Ermittlung der absoluten First- Gebäudehöhe First- Gebäudehöhe: Die Firsthöhe bzw. Gebäudehöhe ist die absolute Höhe, bezogen auf den Scheitel des Gebäudes bzw. des obersten Dachabschlusses. Zur Ermittlung der absoluten Firsthöhe wird entsprechend vom unteren Bezugspunkt bis zum Scheitel des Gebäudes, der gemäß definiertem Meßvorgang maßgeblich (= Gebäudemitte an straßenseitiger Gebäude- Fassadenseite) ist. Bei Ausbildung von Staffelgeschossen ist die maßgebliche Gebäudehöhe des unterhalb des Staffelgeschosses liegenden Geschosses der obere Dachabschluss, der nicht vom Staffelgeschoss überdeckt wird.

Höhenfestsetzungen

In allen Baugebietsteilen wird zur optionalen Ausbildung eines gegenüber der Gebäudegrundfläche reduzierten obersten Geschosses (Staffelgeschoss) die Höhe für das (einzelne) Gebäude unterschiedlich festgesetzt.

Bereich mit den Ordnungsziffern A und C Die absolute Höhe für das Gebäude wird unterschiedlich festgesetzt (Staffelgeschoss). Über min. 25 % der Gebäudegrundfläche wird eine max. Gebäudehöhe von 9,50 Meter und über max. 75 % der Gebäudegrundfläche wird eine max. Gebäudehöhe von 12,00 Meter festgesetzt.

Bereich mit den Ordnungsziffern B und D Die absolute Höhe für das Gebäude wird unterschiedlich festgesetzt (Staffelgeschoss). Über min. 25 % der Gebäudegrundfläche wird eine max. Gebäudehöhe von 7,00 Meter und über max. 75 % der Gebäudegrundfläche wird eine max. Gebäudehöhe von 9,50 Meter festgesetzt.

Hinweis Bei der Ausbildung eines Staffelgeschosses werden unter Punkt 4 der Festsetzungen Vorgaben für die zur Straße liegende Gebäudeseite gemacht.

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Nebenanlagen Bei Nebenanlagen und/oder Garagen im Sinne des Bauordnungs- und Bauplanungsrecht, die nicht in den Abstandsflächen errichtet werden, darf in dem gesamten Baugebiet eine maximale Gesamthöhe von 3,50 Meter nicht überschritten werden. Der Bezugspunkt für die Ermittlung der zulässigen absoluten Höhe bleibt gegenüber dem Hauptbaukörper unverändert (Straßenoberkante).

Erläuterung Höhenfestsetzung – Beispiel Bereich mit Ordnungsziffer B

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3. Bauweise (§ 9 Abs.1 Nr.2 BauGB i.V. m. § 22 BauNVO) Im gesamten Plangebiet wird die offene Bauweise festgesetzt und wie folgt eingeschränkt: In den Baugebietsteilen mit den Ordnungsziffern A und D sind nur Einzel- oder Doppelhäuser zulässig. In den Baugebietsteilen mit den Ordnungsziffern B und C sind nur Einzelhäuser zulässig

4. Überbaubare Grundstücksflächen (§ 9 Abs.1 Nr.2 BauGB i.V.m. § 23 BauNVO)

Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch Baugrenzen entsprechend der Planzeichnung festgesetzt. Untergeordnete Gebäudeteile dürfen gemäß § 8 Abs.5 LBO die festgesetzten Baugrenzen ausnahmsweise überschreiten und zwar um ein Maß von max. 1,00 Meter.

Bei der Ausbildung eines Staffelgeschosses muss in allen Baugebietsbereichen dieses Geschoss an der straßenseitigen Fassadenwand gegenüber den darunterliegenden Geschossen um mind. 2,0 m zurücktreten. Dieses Maß für ein Zurücktreten gilt unabhängig von der Lage des Gebäudes innerhalb des Baufensters.

5. Flächen für Stellplätze und Garagen (§ 9, Abs. 1, Nr. 4 BauGB)

Garagen und überdachte Stellplätze (Carports) sind gemäß § 23 (5) BauNVO nur innerhalb den überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Stellplätze sind auch außerhalb den überbaubaren Grundstücksflächen zulässig, dürfen jedoch die festgesetzte hintere Baugrenze nicht überschreiten.

Garagen in Keller- Untergeschossen sind in den Baugebietsteilen mit der Ordnungsziffer B und D unzulässig.

6. Verkehrsflächen (§ 9 Abs.1 Nr.11 BauGB)

Entsprechend der Planzeichnung werden zwei öffentliche Verkehrsflächen mit unterschiedlicher besonderer Zweckbestimmung wie folgt festgesetzt:

a. verkehrsberuhigter Bereich (Anliegerstraße) und b. Fußgängerweg

Die Lage des Fußgängerweges kann im Zuge der Entwurfs- Ausbauplanung entlang der hinteren Straßen-Begrenzungslinie des Wendehammers verändert werden. Die festgesetzte Breite ist einzuhalten.

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7. Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft, Festsetzung zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstige Bepflanzungen und Bindungen für die Erhaltung von Bäumen auf den einzelnen Baugrundstücken (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25 a, b BauGB).

Flächen und Maßnahmen auf den Grundstücken a. Bepflanzung von privaten Grundstücken Im gesamten Baugebiet ist je angefangener 500 qm privater Baugrundstücksfläche mindestens ein Laubbaum (16 – 18 cm Stammumfang) gemäß Artenliste zu pflanzen. Auf diesen Bepflanzungsumfang können die auf den rückwärtigen, nicht überbaubaren Grundstücksteilen vorhandenen (Laub)bäume angerechnet werden. Darüber hinaus sind auf mindestens 10 % der nicht überbaubaren Grundstücksflächen heimische Gehölze gemäß Artenliste zu pflanzen.

Empfehlung: Vor einer Neuanpflanzung sollte der Erhalt von vorhandenen Laubbäumen Vorrang haben. Bei der Durchführung von Baumaßnahmen sind die zu erhaltenden Bäume entsprechend zu schützen.

Hinweis: Insbesondere bei der Anlage von Wegen und Zufahrten wird die Verwendung wassergebundener Materialien empfohlen (z.B. Splitt, Rasensteine). b. Vorzonen – Vorgärten Die zwischen Gebäude und vorderer Straßenkante liegenden Bereiche müssen zu mindestens Einemdrittel ihrer Fläche begrünt sein bzw. dürfen nicht versiegelt werden.

Hinweis: Insbesondere bei der Anlage von Wegen und Zufahrten wird die Verwendung wassergebundener Materialien empfohlen (z.B. Splitt, Rasensteine).

8. Flächen und Maßnahmen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser § 9 Abs. 1 Nr. 14 i.V. mit Nr. 20 BauGB)

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung auf den Grundstücken In dem gesamten Geltungsbereich des Bebauungsplans wird festgesetzt, dass auf den privaten, nicht überbauten Grundstücksbereichen Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser, das auf den befestigten Flächen anfällt, vorzusehen sind. Dabei sind die Möglichkeiten einer natürlichen, breitflächigen Gestaltung auszuschöpfen. Bemessung: Für die Größe bzw. Bemessung von Anlagen der Regenwasserbewirtschaftung (z.B. Mulde, Teich, Zisterne) wird ein Mindestrückhaltevolumen von 25 l/qm befestigter Fläche vorgegeben. Hierbei ist nur das Rückhaltevolumen anrechenbar, das sich nach Beendigung des Regenereignisses über die Drosselvorrichtung oder über eine für ein 5-jähriges Regenereignis nachzuweisende Versickerungsanlage vollständig entleert, d.h. z.B. reines Zisternenvolumen oder Dauerstau in einem Teich ist bei der

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Anrechnung des Volumens ausgeschlossen. Der in den öffentlichen Kanal abzugebende Drosselabfluss darf nur 0,5 Liter pro Sekunde und Grundstück betragen. Räumliche Lage: Die Anlagen der Regenwasserbewirtschaftung sind entsprechend den topographischen Anforderungen auszubilden. Bei Versickerungsanlagen muss eine nachteilige Beeinträchtigung der Unterlieger ausgeschlossen sein. Überlauf: Die dezentralen Rückhalte- Versickerungssysteme auf dem Grundstück sind mit einem geordneten Überlauf an das öffentliche Abwasserbeseitigungssystem anzuschließen. Technische Ausführung: Die Vorgaben nach ATV A 138 / DWA-A 138 sind zu beachten. Wegen der bewegten Topographie sind die Anlagen so auszuführen, dass vor allem Nachbargrundstücke vor Fremdwasser absolut geschützt werden.

Nachrichtliche Übernahme (§ 9 Abs. 6 BauGB)

Schutzabstand Wald Gemäß der Stellungnahme des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz – Abteilung Naturschutz und Forsten – wird folgende fachrechtliche Vorschrift zur Reglung eines Schutzabstandes zum Wald übernommen: § 14 Abs. 3 Landeswaldgesetz (LWaldG) Saarland Danach ist bei der Errichtung von Gebäuden ein entsprechender Schutzabstand zu den nach § 2 LWaldG Saarland als Wald definierten Flächen einzuhalten. Dies betrifft im vorliegenden Fall den Waldstreifen (Flurstück 2618/555), der im Südwesten des Plangebiets liegt und mittelbar – d.h. über Fußweg getrennt – angrenzt.

Hinweise und Empfehlungen

Archäologische Denkmalpflege Gemäß der Stellungnahme des Ministeriums für Bildung und Kultur wird auf die Anzeigepflicht und das befristete Veränderungsverbot bei Bodenfunden gemäß § 12 des saarländischen Denkmalschutzgesetz (SDschG) hingewiesen.

Altlastensituation Gemäß der Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz wird darauf hingewiesen, dass nach Altlastenkataster des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz in dem Plangebiet keine Altlasten und/oder altlastenverdächtige Flächen ausgewiesen sind, aber nicht auszuschließen ist, dass Altlasten und/oder altlastenverdächtige Flächen vorkommen können.

Nutzungszuordnungen – Immissionsschutz Im Nordwesten des Plangebietes befindet sich ein Industrie- und Gewerbegebiet, das gegenüber der zulässigen Wohnbebauung um rund 15 Meter tiefer liegt und durch eine mind. 30 Meter breite und begrünte Böschungskante abgetrennt ist.

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Obwohl ein Erfordernis der Festsetzung von (passiven) Immissionsschutzmaßnahmen nicht begründet werden kann, wird empfohlen bei der Gebäudeplanung diese vorhandene Nutzungszuordnung zu beachten (z.B. bei der Anordnung/Ausrichtung von (Aufenthalts)-Räumen, Terrassenbereichen und Verglasungen, vgl. DIN 4109).“

Umgang mit Grund und Boden Gebäude sollen in der Bauweise so an das Gelände angepasst werden, dass die Erdmassenbewegungen minimiert werden. Ein Ausgleich zwischen Bodenabtrag und Bodenauftrag ist anzustreben. Der Boden soll getrennt nach Ober- und Unterboden gelagert werden und zur natürlichen Geländemodellierung der natürlichen Schichtung entsprechend wieder eingebaut werden. Oberboden ist vor Versiegelung oder Vergeudung gemäß § 202 BauGB zu schützen. Baubedingter Oberbodenaushub ist auf Mieten zu lagern und auf Flächen, welche für Grünanlagen vorgesehen sind, später wieder aufzutragen. Der Einbau standortfremden Bodens soll vermieden werden.

B. Bauordnungsrechtliche Festsetzungen (LBO Saarland)

Entsprechend den Möglichkeiten des § 85 LBO vom Saarland zur Festsetzung örtlicher Bauvorschriften in Bebauungsplänen werden die nachfolgenden Gestaltungsfestsetzungen in den Bebauungsplan aufgenommen (§ 85 Abs. 4 LBO). Dabei wird die auf Landesrecht beruhende Gestaltungssatzung Bestandteil des Bebauungsplans

1. Äußere Gestaltung baulicher Anlagen (§ 85 Abs.1 Nr. 1 LBO) a. Dachform – Dachneigung - Dacheindeckung Im gesamten Baugebiet sind für Haupt- und Nebengebäude nur Flachdächer zulässig. Ausnahmsweise können auf den Haupt- und Nebengebäuden auch (durchgehende) Pultdächer mit einer Dachneigung von max. 15° zugelassen werden. Flachdächer sind zu begrünen oder mit hellem Kies zu bedecken. Pultdächer dürfen nur mit Dachziegelsteinen oder Dachblech in den Farbtönen Grau bis Anthrazit eingedeckt werden. Die Dachüberstände von Dächern dürfen max. 0,3 m betragen. Dächer über Staffelgeschossen dürfen im Bereich des Luftraums über dem zurückversetzten Geschoss (Dachterrasse) einen max. Dachüberstand von 2,0 m haben. b. Fassaden Zulässig sind nur verputzte Fassaden in den Farbtönen Weiß, Grau oder Anthrazit. Fassaden bzw. Wandflächen dürfen auch aus Sichtbeton hergestellt werden. Maximal 25 % der Fassaden können auch in einer anderen Farbe, in Naturstein oder mit horizontaler Holzverkleidung ausgeführt werden. Dabei sind glänzende/leuchtende und grelle Farbtöne unzulässig. c. Fenster – Türen – Tore

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Die Farbe von Fensterrahmen, Türen bzw. Türrahmen und Toren (u.a. Garagentore) ist nur in folgenden Farbtönen zulässig: Weiß, Grau, Schwarz, Anthrazit. d. Stellung baulicher Anlagen Im gesamten Baugebiet dürfen die Gebäude nur parallel oder orthogonal/rechtwinklig zur Straße bzw. der das Grundstück erschließenden Zuwegung (0 oder 90 Grad zur Straße) errichtet werden. In beiden Fällen ist eine Abweichung bis zu 10 Grad allgemein zulässig. d. Einfriedungen - Einfriedungen zur Straße: Sofern Grundstücke zur Straße eingefriedet werden, sind als Einfriedung straßenseitig nur Mauern, Metallstabzäune mit senkrechten Stäben in der Farbe Anthrazit oder Hecken/Büsche zulässig. Die Höhe von Mauern und Metallstabzäunen darf max. 1,2 m betragen. Mauern können verputzt oder in einem Naturstein ausgeführt bzw. damit verblendet werden. Bei verputzen Mauern sind nur Anstriche in den Farbtönen Weiß, Grau oder Anthrazit zulässig. Pflanzsteine oder Pflanzringe sind – auch zur straßenseitigen Hangbefestigung - unzulässig.

- Einfriedungen rückwärtiger Freibereiche: Die rückwärtigen Frei- Gartenbereiche dürfen gegenüber den angrenzenden Nachbargrundstücken nur durch Stabzäune mit senkrechten Stäben und/oder durch Grün (Hecken/Büsche) unter Beachtung nachbarrechtlicher Vorgaben eingefriedet werden. e. Antennen – Satellitenanlage Pro Gebäude ist nur eine Antennen- oder Satellitenanlage zulässig. Der Durchmesser einer Satellitenanlage darf maximal 1,20 m betragen. Antennen- und Satellitenanlagen dürfen nur auf der straßenabgewandten Gebäudeseite errichtet werden. Sofern die Empfangsqualität dies nicht ermöglicht, dürfen diese Anlagen auch ausnahmsweise an anderer Stelle des Gebäudes angebracht werden.

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Artenlisten für Bepflanzung privater Grundstücksflächen a) Obstbäume aller heimischen Arten

Beispiele für Äpfel- und Birnbäume Äpfel Birnen Weißer Klarapfel Frühe aus Trevoux Croncels Clapps Liebling Goldparmäne Jules Guyot Oldenburg Williams Christbirne Graue Herbstrenette Philippsbirne Jakob Lebel Gute Luise Gelber Edelapfel Gellerts Butterbirne Rote Sternrenette Boscs Flaschenbirne Freiherr von Berleppsch Köstliche aus Charneux Kaiser Wilhelm Neue Poiteau Boskoop Tongern Blenheim Alexander Lucas Nordhausen Gräfin von Paris Winterrambur Baumanns Renette Große Französische Renette Roter Bellefleur Ontarioapfel Bohnapfel Sortenliste Kernobst Saar-Pfalz Quelle: Landesbauernschaft Saar-Pfalz, Empfohlene Kernobstsorten für den Erwerbsobstanbau in Deutschland, In: AID, Hrsg., o. J., Streuobstwiesen erhalten und pflegen (CD) b) Sonstige Laubbäume und heimische Gehölze Botanischer Name Deutscher Name

Fagus sylvatica Buche Quercus petraea Traubeneiche Quercus robur Stieleiche Betula pendula Hängebirke Sorbus aucuparia Eberesche Populus tremula Zitterpappel Salix caprea Salweide Carpinus betulus Hainbuche Prunus avium Vogelkirsche Acer platanoides Spitzahorn Rhamnus frangula Faulbaum Rubus fruticosus Brombeere Salix alba Silberweide Sorbus aria Mehlbeere Sambucus racemosa Traubenholunder Sambucus nigra Schwarzer Holunder Cytisus scoparius Besenginster Acer pseudoplatanus Bergahorn Prunus spinosa Schlehe Crataegus monogyna Weißdorn Rosa canina Hundsrose Corylus avellana Hasel Viburnum opulus Gewöhnlicher Schneeball Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Rubus idaeus Himbeere Cornus sanguinea Hartriegel

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Verfahrensvermerke

Die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ wird im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB durchgeführt.

1. Aufstellungsbeschluss - Bekanntmachung

Der Stadtrat von St. Ingbert hat am 12. März 2015 die Aufstellung des Bebauungsplans „Schnapphahner Dell“ beschlossen (§ 2 Abs. 1 Satz 1 BauGB).

Der Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplans wurde am 27.02.2016 ortsüblich (Saarbrücker Zeitung) bekannt gemacht (§ 2 Abs. 1 Satz 2 BauGB) mit dem Hinweis,

a) dass der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren ohne Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB aufgestellt wird und b) dass sich die Öffentlichkeit über die allgemeinen Ziele und Zwecke sowie wesentliche Auswirkungen der Planung ab dem 29.02.2016 im Rathaus, Abteilung Stadtentwicklung und Demografie, Marktplatz 12 bis zum Zeitpunkt der öffentlichen Auslegung unterrichten kann und sich innerhalb dieses Zeitraums zur Planung äußern kann.

2. Beteiligung von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit

Der Stadtrat von St. Ingbert hat am 12.05.2016 den Entwurf des Bebauungsplans Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ angenommen und die Durchführung der öffentlichen Beteiligungsverfahren (Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung) bestimmt (§ 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 i.V. mit § 4a BauGB).

Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berührt wird, sind mit (Email)Schreiben vom 06.06.2016 beteiligt und zur Abgabe einer Stellungnahme (über den ins Internet eingestellten Bebauungsplanentwurf) aufgefordert worden (§ 4 Abs. 2 BauGB).

Der Entwurf des Bebauungsplans mit Begründung hat in der Zeit vom 06.06.2016 bis einschließlich 08.07.2016 öffentlich ausgelegen (§ 3 Abs. 2 Satz 1 BauGB).

Ort und Dauer der Auslegung wurde am XX.XX.2016 ortsüblich bekannt gemacht mit dem Hinweis, dass Stellungnahmen während der Auslegungsfrist abgegeben werden können, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben können und ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung unzulässig ist, soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können (§ 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB). Es wurde darauf hingewiesen, dass von einer Umweltprüfung abgesehen wird (§ 13 Abs. 3 BauGB).

3. Abwägung der Stellungnahmen von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit

Der Stadtrat von St. Ingbert hat die während der öffentlichen Auslegung sowie der Beteiligung der betroffenen Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange vorgebrachten Stellungnahmen am XX.XX.2016 behandelt und abgewogen. Die Ergebnisse

Seite 10 147/446 Bebauungsplanentwurf Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ – Stadt St. Ingbert der Prüfungen ist denjenigen, die Stellungnahmen vorgebracht haben, jeweils mitgeteilt worden. (§ 3 Abs. 2 Satz 4 BauGB).

4. Satzungsbeschluss

Der Stadtrat von St. Ingbert hat am XX.XX.2016 den Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“, bestehend aus den zeichnerischen und textlichen Festlegungen inkl. Begründung als Satzung beschlossen (§ 10 Abs. 1 BauGB).

St. Ingbert, ......

...... Hans Wagner, Oberbürgermeister

5. Ausfertigungsvermerk

Der Inhalt dieser Satzung stimmt in all seinen Bestandteilen (Planzeichnung, Textfestsetzungen, Begründung) sowie den hierzu ergangenen Beschlüssen des Satzungsgebers überein. Die für die Rechtswirksamkeit erforderlichen Verfahrensschritte wurden eingehalten. Der Bebauungsplan wird hiermit ausgefertigt.

St. Ingbert, ......

...... Hans Wagner, Oberbürgermeister

6. Öffentliche Bekanntmachung

Der Satzungsbeschluss über den Bebauungsplan Nr. 1004 „Schnapphahner Dell“ sowie die Stelle, bei der der Plan auf Dauer während den Dienststunden von jedermann eingesehen werden kann, sind am XX.XX.2016 ortsüblich bekannt gemacht worden (§ 10 Abs. 3 BauGB). Mit der öffentlichen Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan in Kraft.

St. Ingbert, ......

...... Hans Wagner, Oberbürgermeister

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Rechtgrundlagen

1. Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004, (BGBI. I, S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 20.10.2015 (BGBI. I, S. 1722), in der derzeit gültigen Fassung

2. Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBI. I, S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11.06.2013 (BGBI. I, S. 1548), in der derzeit gültigen Fassung

3. Planzeichenverordnung (PlanzVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.12.1990 (BGBI. I, 1991, S. 58) zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.07.2011 (BGBI. I, S. 1509), in der derzeit gültigen Fassung

4. Landesbauordnung Saarland (LBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.02.2004 (Amtsblatt S. 822. S. 365), zuletzt geändert durch Gesetzes vom 15.07.2015, (Amtsblatt I, S. 632), in der derzeit gültigen Fassung

5. Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBI. I, S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20.11.14 (BGBI. I, S. 1740), in der derzeit gültigen Fassung

6. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 29.07.2009 (BGBI. I, S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 07.08.2013 (BGBI. I, S. 3154), in der derzeit gültigen Fassung

7. Gesetz zum Schutz der Natur und Heimat im Saarland – Saarländisches Naturschutzgesetz – (NSG) vom 05.04.2006 (Amtsblatt S. 726), zuletzt geändert durch Gesetz vom 13.10.2015 (Amtsblatt I, S. 790), in der derzeit gültigen Fassung

8. Saarländisches Wassergesetz (SWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30.07.2004 (Amtsblatt S. 1994), zuletzt geändert durch Gesetz vom 03.12.2013 (Amtsblatt I 2014, S. 2), in der derzeit gültigen Fassung

9. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.07.2009 (BGBI. I, S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 15.11.2014 (BGBI. I, S. 1724), in der derzeit gültigen Fassung

10. Kommunalselbstverwaltungsgesetz (KSVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.06.1977 (Amtsblatt S. 682), zuletzt geändert durch Gesetze vom 17.06.2015 (Amtsblatt I S. 376), in der derzeit gültigen Fassung

11. Saarländisches Straßengesetz in der Fassung vom 15.10.1977 (Amtsblatt, S. 969), zuletzt geändert durch Gesetz vom 21.11.2007 (Amtsblatt. S. 2393), in der derzeit gültigen Fassung

12. Saarländisches Denkmalsschutzgesetz (SDschG) in der Fassung vom 09.05.2004, zuletzt geändert durch Gesetz vom 15.02.2006 (Amtsblatt. S. 474,530), in der derzeit gültigen Fassung

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Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 14.09.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz - BImSchG - zur Änderung (Erweiterung der Lager- und Behandlungsanlage) einer Recyclinganlage für PVC-Kunststoffabfälle im Bebauungsplangebiet Nr. 806 "Obere Blieskasteler Straße"

Zur Erweiterung der Lager- und Behandlungsanlage von PVC-Kunststoffabfällen im Anwesen Schiffelland 19, wird das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Es ergeht der Hinweis: 1. Im südlichen Grundstücksbereich ist laut Bebauungsplan die Saar-Ferngasleitung verlegt. 2. Im Lärmschutzgutachten wurden die Immissionspunkte Karl-Vopelius-Straße 36, Blieskasteler Straße 270 und 278 aufgeführt. In der Blieskasteler Straße 272 - 274 wurde 2015 ein Wohnanwesen genehmigt und errichtet.

3. Die Genehmigungsbehörde wird gebeten, die Brandschutzanlagen und Risiken für die angrenzenden Wohngebiete nochmal näher zu untersuchen.

150/446 Erläuterungen Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz - BImSchG - zur Änderung (Erweiterung der Lager- und Behandlungsanlage) einer Recyclinganlage für PVC-Kunststoffabfälle im Bebauungsplangebiet Nr. 806 "Obere Blieskasteler Straße"

Seitens des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) wurde der Stadt St. Ingbert der Genehmigungsantrag zur Erweiterung der Lager- und Behandlungsanlage von PVC-Kunststoffabfällen der KHK Kunststoff-Recycling- GmbH, Schiffelland 19 gemäß den §§ 16 und 19 BImSchG i. V. m. Nr. 8.11.2.4 und 8.12.2 Spalte c des Anhangs der 4. BImSchV zur Herstellung des gemeindlichen Einvernehmens nach § 36 Baugesetzbuch (Eingang 24.08.2016) vorgelegt.

Die Firma ist seit 2009 am Standort St. Ingbert tätig. Sie betreibt eine Anlage zur Be- handlung von PVC-Kunststoffabfällen aus der Fensterherstellung. Die Abfälle werden angeliefert, zwischengelagert, gemahlen und als Sekundärrohstoff-Granulat vermarktet. Der Schwellenwert zur Genehmigungspflicht wurde recht schnell erreicht, so dass bereits 2011 der Erstantrag von der zuständigen Behörde (LUA) genehmigt wurde. Die Genehmigung beinhaltet die Lagerung und Behandlung der als "nicht gefährliche Abfälle" eingestuften Produkte. Die Betreiberin plant nun eine Optimierung und Erweiterung ihrer Produktion, um die Kapazitäten zu erhöhen und Kundenwünsche berücksichtigen zu können; alles innerhalb des jetzigen Bauwerks. Die Lagerflächen werden um die ehemaligen Abstellflächen für LKW´s der Josef Ochs GmbH erweitert und optimiert. Im Nordosten stehen die Grundstücksbereiche Flurstücke 3881/7 und 3886/13 als Lagerfläche nicht mehr zur Verfügung. Insgesamt soll die Lagerkapazität von 1.000 t auf 1.500 t erhöht und die Behandlung von 84 t auf 124 t pro Tag erhöht werden. Hierzu ist eine Erweiterung der Genehmigung notwendig.

Der Betriebsstandort befindet sich im Bebauungsplangebiet Nr. 806 "Obere Blieskasteler Straße" im Gewerbegebiet nahe der Autobahnauffahrt. Im Bebauungsplan ist die Saar-Ferngasleitung mit Schutzstreifen im südlichen Bereich des Grundstückes festgestellt. Die Produktion erfolgt im Drei-Schicht-Betrieb.

Zum Lärmschutz der angrenzenden Wohngebiete wurde ein Gutachten erstellt. Die Immissionsrichtwerte zur betrachteten Wohnbebauung werden im Endausbau bei Einhaltung der Nutzungseinschränkungen wie "Schließen der Tore während der Nacht" u. W. eingehalten. Dies belegt das beigefügte Gutachten. Im Gutachten wurde das 2015 errichtete Wohngebäude Blieskasteler Straße 272 - 274 nicht als Immissionsort berücksichtigt. Da die beiden angrenzenden Wohngebäude berücksichtigt wurden, sollte von der Genehmigungsbehörde geklärt werden, ob der

151/446 Immissionsort noch nachbetrachtet werden muss.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Anlagen Lagepläne

152/446 Ö 11

Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Nr. 806

Karl-Vopelius Str. 36

neu: Blieskasteler Str. 272-274

Betriebsstandort

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Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 17.08.2016 Ferienausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Raumordnungsverfahren - Stellungnahme zur Erweiterung eines Möbelmarktes in Homburg

Seitens der Stadtverwaltung wird keine negative Stellungnahme zum Raum- ordnungsverfahren "Erweiterung Möbelmarkt "das fröhliche m"" abgegeben.

156/446 Erläuterungen Raumordnungsverfahren - Stellungnahme zur Erweiterung eines Möbelmarktes in Homburg

Die Stadtverwaltung wurde mit Schreiben vom 28.07.2016 seitens des Ministeriums für Inneres und Sport (Referat E/1 Landesplanung, Bauleitplanung) angeschrieben und um Stellungnahme bzgl. des Vorhabens "Erweiterung Möbelmarkt "das fröhliche m"" gebeten.

Dem Anschreiben ist der Antrag zum Raumordnungsverfahren sowie eine Auswirkungsanalyse beigefügt, welche von der Firma GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH) erstellt wurde.

Ziel des Raumordnungsverfahrens ist es die derzeitige Verkaufsfläche des Möbelmarktes von 4.400m² auf insgesamt 10.250m² zu erweitern. Aufgrund der Verkaufsflächengröße ist das Vorhaben als raumbedeutsames Einzelhandelsvorhaben mit überörtlicher Bedeutung einzustufen.

Das im Rahmen der Erweiterung vorgesehende Sortiment zählt nicht zu den nicht- zentrenrelevanten Sortimenten. Das Einzugsgebiet des Möbelmarktes umfasst große Teile der umliegenden Landkreise im Saarland sowie in Rheinland-Pfalz und wurde in vier Zonen eingeteilt. St. Ingbert wird im Konzept aufgrund der größeren räumlichen Distanz in der Zone III aufgeführt. In den einzelnen Zonen wurden alle projektrelevanten Wettbewerber erfasst, um die Umsatzumverteilung berechnen zu können. Wettbewerber in zentralen Lagen werden von der Erweiterung des Möbelmarktes nur nachrangig bis gar nicht tangiert. Viele der untersuchten Wettbewerber befinden sich in dezentraler Lage.

Der zusätzliche erwartete Umsatz des Marktes "das fröhliche m" beträgt rd. 5,8 Mio. Euro. Die Umsatzumverteilungen bewegen sich in Homburg selbst als auch im Umland mit max. rd. 7% auf einem moderaten Niveau. Demnach wird nicht von einer Gefährung der umliegenden Betriebe ausgegangen.

Als einer der größten Wettbewerber im Umland wurden einige größere Möbelmärkte aufgeführt, darunter u.a. auch der Roller - Markt in St. Ingbert in der Oststraße sowie der Möbel Herzer und Möbel Kuhn in der Innenstadt als Möbelspezialgeschäfte und Küchen Herzer in der Oststraße als Fachgeschäft (für eine detaillierte Auflistung siehe S. 33 Anlage 2).

Gegenüber den Anbietern in St. Ingbert wurde eine Umsatzumverteilung von 0,3 Mio. Euro berechnet. Dies entspricht einer Umverteilung von ca. 2-3%.

Vor diesem Hintergrund werden die Belange der Stadt St. Ingbert nicht berührt. Demnach wird die Stadtverwaltung keine negative Stellungnahme bei der 157/446 Landesplanung einreichen. Hierzu wäre ohnehin die Beauftragung eines Gegengutachtens erforderlich, da ohne entsprechende Berechnungen eines unabhängigen Gutachters die Umsatzumverteilungen nicht belegt werden können.

Der Ferienausschuss hat dem vorstehenden Beschlussvorschlag in seiner Sitzung einstimmig zugestimmt. Die umfangreichen Unterlagen (Antrag Raumordnungsverfahren und die Auswirkungsanalyse) stehen in der Sitzung des Ferienausschusses unter als Anlagen zur Verfügung.

Anlagen:

1. Anschreiben MfIuS 2. Beschlussauszug

158/446 Ö 12

• Ministerium für Inneres und Sport

- Träger des Inklusionspreises -

9r - 4L..------,__ J AbteilungE: ReferatE/1 (Landesplanung, Bauleitplanung) An die am Raumordnungsverfahren Stadtentwicklung u. Umwelt Bearbeiter: Herr Groß beteiligten Stellen Tel.: 0681 501 - 4621 - lt. beiliegendem Verteiler - o_'i Aug. 2016 Fax: 0681 501 - 4601 E-Mail: [email protected] I.. J Datum: 28.07.2016 L=.:--..:.;--:..:.-:..::--..:.;--:..:.-.:.:--..:.;--:.:f2A=-:":'·-F:":':"::..:..:..J Az.: E/1-11-16/15 Gr a" )(}.o~. 2o,,(fa l~

Raumordnungsverfahren TÜr das Vorhaben "Erweiterung Möbelmarkt "das fröhliche m"" in der Kreisstadt Homburg hier: Einleitung eines Raumordnungsverfahrens gern. § 15 Raumordnungsgesetz (ROG) 1. V. m. § 6 Saarländisches Landesplanungsgesetz (SLPG) Antragsschreiben vom 12. luli 2016 (ohne Az.); hier eingegangen am 16. luli 2016 Anlagen: Antragsunterlagen lt. Text

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Vorhabenträgerin Christel Martens Liegenschafts GmbH &- Co. KG plant in der Kreisstadt Homburg die Erweiterung des bestehenden Möbelmarktes "das fröhliche m" zwischen der Richard-Wagner-Straße (L119) und der Güterbahnhofstraße. In einem zweiseitigen Anbau an das Bestandsgebäude soll der bestehende Möbelmarkt dabei von derzeit 4.400 qm Ver­ kaufsfläche um 5.850 qm auf insgesamt 10.250 qm Verkaufsfläche erweitert werden. Der Sortimentsschwerpunkt des Möbelmarktes soll wie bisher auch auf dem nicht­ zentrenrelevanten Möbelkernsortiment liegen. Die Verkaufsfläche des zentrenrelevanten Warensortiments soll sich im Zuge der Erweiterung nicht ändern. Die Haupterschließung des Standortes soll nach wie vor über die Richard-Wagner-Straße erfolgen. Der Vorhaben­ träger verfügt über alle Gebäude und Flächen im Plangebiet. Unmittelbar an den Vorhaben­ standort grenzen gewidmete Bahnflächen.

Zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen hat der Stadtrat der Kreisstadt Homburg bereits am 18. Dezember 2014 einen Grundsatzbeschluss zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Erweiterung Möbelmarkt - das fröhliche m" gefasst. Die zu überplanende Fläche umfasst ca. 2,1 ha.

Franz-Josef-Röder-Str 21 66119 Saarbrucken www innen saarland oe ri linnen.saarland 159/446 2

Aufgrund der Flächengrößenkonzeption von insgesamt 10.250 qm Verkaufsfläche ist das Vorhaben nach § 11 Abs. 3 Baunutzungsverordnung (BauNVO) i. V. m. den Ziffern 41 ff des Landesentwicklungsplanes, Teilabschnitt "SiedLung", aLs großflächiges und raumbedeutsa­ mes Einzelhandelsvorhaben mit überörtlicher Bedeutung einzustufen. Für soLche Vorhaben ist nach § 15 des Raumordnungsgesetzes (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBL. I S. 2986), zuLetzt geändert durch ArtikeL 124 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBL. I S. 1474), i.V.m. § 6 SaarLändisches Landesplanungsgesetz (SLPG) vom 18. November 2010 (AmtsbL. I S. 2599), zuLetzt geändert durch das Gesetz vom 13. Oktober 2015 (AmtsbL. I, S. 790) und i.V.m. § 1 Nr. 19 der Bundes-Raumordnungsverordnung vom 13. Dezember 1990, zuLetzt geändert durch ArtikeL 5 Absatz 35 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBL. I S. 212) so­ wie Ziffer 51 des Landesentwicklungsplanes (LEP), Teilabschnitt "SiedLung" vom 4. Juli 2006, die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens (ROV) erforderlich.

Mit Datum vom 12. Juli 2016 (hier eingegangen am 26. JuLi 2016) wurde bei der Landespla­ nungsbehörde der entsprechende Antrag auf Durchführung des Raumordnungsverfahrens seitens der Kreisstadt Homburg gestellt und die vollständigen Antragsunterlagen am 26. Juli 2016 eingereicht.

Die nach § 3c des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) gemäß Nr. 18.8 der AnLage 1 UVPG im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens durchgeführte allgemeine Vor­ prüfung des EinzeLfalles hat auf Grund der überschLägigen Prüfung der vorgelegten Unterla­ gen unter Berücksichtigung der in der AnLage 2 UVPG aufgeführten Kriterien sowie standort­ spezifischer Gegebenheiten ergeben, dass von dem Vorhaben keine erheblichen nachteili­ gen Umweltauswirkungen zu erwarten sind und insofern rur das Vorhaben keine UmweLt­ verträglichkeitsprüfung erforderLich ist. Dies wurde gemäß § 3a UVPG am 28. JuLi 2016 (AmtsbL. II, S. 457) bekannt gemacht.

Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens werden durch die Landesplanungsbehörde die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die reLevanten, in § 2 Abs. 2 des Rau­ mordnungsgesetzes (ROG) genannten Belange unter überörtlichen Gesichtspunkten dahin­ gehend geprüft, ob das Erweiterungsvorhaben mit den im Landesentwicklungsplan, Teilab­ schnitte "UmweLt" und "SiedLung" festgeLegten Erfordernissen der Raumordnung und ande­ ren raum bedeutsamen PLanungen und Maßnahmen übereinstimmt.

Mit Hinweis auf § 15 Abs. 3 ROG i. V. m. § 6 Abs. 3 und 4 SLPG möchte ich Sie, sehr geehrte Damen und Herren, in diesem Zusammenhang bitten, Ihre fachliche Stellungnahme zu diesem Raumordnungsverfahren (auf Papier und wenn möglich zusätzlich per E-MaU) bis zum

04. Oktober 20.16

gegenüber dem Ministerium für Inneres und Sport - Referat E/1 (Landes­ planungsbehörde) abzugeben. Aus Ihrer Stellungnahme sollte klar hervorgehen, in wel­ cher Art und Weise Ihre Belange durch das Vorhaben berührt werden. Sofern Sie sich bis zu dem v. g. Termin nicht geäußert haben, gehe ich gern. § 6 Abs. 4 SLPG davon aus, dass die von Ihnen wahrzunehmenden fachLichen BeLange von dem Vorhaben nicht berührt wer­ den bzw. im EinkLang hierzu stehen.

Diesem Schreiben beigefügt ist ein ExempLar des Erläuterungstextes zum Raumordnungs­ verfahren der AntragsteLLerin Kreisstadt Homburg (erstellt von der Kernplan GmbH, Illingen, Stand 17. Juni 2016) sowie (teilweise) folgende AnLagen bzw. Gutachten zum ROV: 160/446 3

• Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA), Ludwigsburg: Auswir­ kungsanalyse Erweiterung Möbelmarkt "das fröhliche m" in Homburg/Saar (Stand Mai 2016); • Planungsbüro Neuland-Saar, Nohfelden: Naturschutzfachlicher Beitrag zum Raum­ ordnungsverfahren "Erweiterung Möbelmarkt "Das fröhliche m"; (Stand 07. Juni 2016) inklusive Bestandskartierung; • P1V Transport Consult GmbH, Karlsruhe: Verkehrstechnische Untersuchung - Stadt Homburg - Richard-Wagner-Straße, Bereich "das fröhliche m" (Stand: 07. Juni 2016).

Falls die v.g. Anlagen bzw. Gutachten dem vorliegenden Schreiben nicht beigefügt sein soll­ ten, diese für Ihre fachliche Beurteilung jedoch von Bedeutung sind, können Sie die betref­ fenden Unterlagen unter dem von der Kernplan GmbH eingerichteten Link https:/Iapp.seafile.de/d/b88e4f9cff/ herunterladen oder bei der Landesplanungsbehörde unter o.a. Adresse nachfordern.

Die ausführlichen textlichen (Teil A) und zeichnerischen (Teil B) Festlegungen des LEP, Teil­ abschnitt "Umwelt (Vorsorge für Flächennutzung, Umweltschutz und Infrastruktur)" vom 13. Juli 2004, sowie des Teilabschnittes "Siedlung" vom 4. Juli 2006, können im Internet beide unter http://www.saarland.de/11180S.htm eingesehen bzw. von dort auch herunter­ laden werden.

Mit der Versendung des vorliegenden Schreibens sowie der beigefügten Antragsunterlagen an die am Verfahren Beteiligten gilt das Raumordnungsverfahren als eingeleitet. Nach § 15 Abs. 4 ROG ist das Raumordnungsverfahren dann innerhalb einer Frist von sechs Monaten abzuschließen. Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens mündet in einer raumordneri­ schen Beurteilung, die nach Abschluss des Verfahrens aUen Beteiligten zugeht und gern. § 6 Abs. 6 SLPG in der Kreisstadt Homburg für die Dauer eines Monats öffentlich auszulegen ist.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

161/446 Ö 12

Beschluss Geschäftsbereich

Stadtentwicklung und Raumordnungsverfahren - Stellungnahme Umwelt (6) zur Erweiterung eines Möbelmarktes in Homburg

VO/2126/16

17.08.2016 Ferienausschuss SI/1617/16 Sitzung des Ferienausschusses

Seitens der Stadtverwaltung wird keine negative Stellungnahme zum Raumordnungs- verfahren "Erweiterung Möbelmarkt "das fröhliche m"" abgegeben.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig dafür.

Für die Richtigkeit des Auszugs Im Auftrag

gez.

Schöben

162/446 Ö 13

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Stadtentwicklung und Umwelt (6)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 14.09.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Förderkulisse energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz - Einsatz von Fördermitteln der EU

Die Einzelmaßnahme "Energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz St. Ingbert" ist Teil der städtebaulichen Gesamtmaßnahme "St. Ingbert Mitte". Die Mittelstadt St. Ingbert beabsichtigt für die oben genannte Einzelmaßnahme Fördermittel des operationellen Programms "Europäischer Fonds für regionale Entwicklung - EFRE Saarland 2014-2020" einzusetzen. Dazu hat die Mittelstadt St. Ingbert beim Ministerium für Inneres und Sport des Saarlandes Mittel in entsprechender Höhe angemeldet bzw. beabsichtigt dies zu tun. Die Mittelstadt St. Ingbert übernimmt ergänzend zur (noch zu bennenden) zwischengeschalteten Stelle, Referat C 6 im Ministerium für Inneres und Sport, Teilaufgaben einer zwischengeschalteten Stelle (ZGS light) und benennt eine Stelle, die für die Projektauswahl verantwortlich ist. Diese Stelle – der Stadtrat der Mittelstadt St.Ingbert – fungiert entsprechend Artikel 7 der Verordnung (EU) Nr. 1301/2013 und Artikel 123 Absatz 6 der Verordnung (EU) Nr. 130372013 als zwischengeschaltete Stelle der EFRE-Verwaltungsbehörde und ist für die Projektauswahl verantwortlich. Die korrekte Auswahl der oben genannten Einzelmaßnahme für die Förderung mit Fördermitteln des operationellen Programms EFRE Saarland 2014-2020 erfolgt durch den Stadtrat der Mittelstadt St. Ingbert anhand der vom Ministerium für Inneres und Sport vorgelegten Projektauswahlkriterien. Um die Aufgabe als ZGS light wahrnehmen zu können, hat die Mittelstadt St. Ingbert das Abkommen für die Auswahl von Vorhaben der städtebaulichen Gesamtmaßnahme "St. Ingbert-Mitte"; hier zunächst: Einzelmaßnahme "Energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz St. Ingbert" zwischen der Mittelstadt St. Ingbert und dem Ministerium für Inneres und Sport sowie die ausgefüllte Tabelle zu den Projektauswahlkriterien beim Ministerium für Inneres und Sport vorgelegt.

163/446 Erläuterungen Förderkulisse energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz - Einsatz von Fördermitteln der EU

Das energetische Quartierskonzept für den Bereich der Alten Schmelz wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einer Förderquote von 65 % gefördert. Derzeit befindet sich das Konzept in Bearbeitung (Planungsbüro Institut für Wohnen und Umwelt aus Darmstadt) und wird nach Fertigstellung im Ausschuss bzw. im Stadtrat vorgestellt.

Das Ministerium für Inneres und Sport hat angeboten, das Konzept mit EU-Mitteln (EFRE – Europäischer Fond für regionale Entwicklung) ebenso zu fördern. Somit erhöht sich die Förderquote von 65 % auf 85 %, so dass der Eigenanteil der Stadt lediglich 15 % beträgt.

Im Rahmen der Beauftragung des Planungsbüros wurde beim Ministerium der vorzeitige Maßnahmenbeginn für das Projekt beantragt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das operationelle Programm "EFRE Saarland" mit den EFRE-spezifischen Verwaltungsvorschriften für die Förderperiode 2014-2020 noch in der Aufstellung. Vor diesem Hintergrund wurde seitens des Ministeriums eine Förderzusage unter dem Vorbehalt, dass das operationelle Programm zustande kommt, getätigt.

Nach Vorgaben der saarländischen EFRE-Verwaltungsbehörde muss der oben genannte Beschluss (Wortlaut wurde vom Ministerium vorgegeben) gefasst werden. Der Beschluss dient als Basis für das Abkommen zwischen der Stadt St. Ingbert und dem Ministerium und somit als Grundlage zum Einsatz von EU-Mitteln für das Projekt "Energetisches Quartierskonzept Alte Schmelz".

Parallel zur Beantragung von Fördermitteln beim Ministerium für Inneres und Sport wurde mit Schreiben vom 06. Juli 2016 beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Forschungszentrum Jülich) ein Antrag zur Aufnahme in das Programm "Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte" eingereicht. Der Antrag liegt derzeit bei oben genannter Stelle zur Prüfung vor (siehe Anlage 2). Sollte das Projekt in das Förderprogramm aufgenommen werden, könnten zur Durchführung der im energetischen Quartierskonzept dargestellten Maßnahmen weitere Fördergelder beantragt werden.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss hat sich in seiner o. g. Sitzung einstimmig für vorstehenden Beschlussvorschlag ausgesprochen.

Anlagen:  Schreiben Ministerium für Inneres und Sport vom 05.08.2016

164/446  Antwortschreiben Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vom 19.07.2016

165/446 Ö 13

166/446 167/446 168/446 169/446 170/446 Ö 13

171/446 Ö 14

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Hauptverwaltung (1)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 17.08.2016 Ferienausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Besetzung Personalauswahlkommission aufgrund Fraktionswechsel

Die Personalauswahlkommission wird für den Rest der verbleibenden Legislaturperiode (2014 – 2019) neu besetzt:

1. Das bisherige Mitglied Susanne Baumann wird abberufen.

2. Herr Jürgen Berthold wird als ständiges Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen entsendet (Vertreter: Herr Adam Schmitt).

172/446 Erläuterungen Besetzung Personalauswahlkommission aufgrund Fraktionswechsel

Gemäß Beschluss des Haupt- und Personalausschusses vom 08.10.2014 gehört dem Gremium jeweils ein Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen an.

Das SM Susanne Baumann ist zum 20. Juni 2016 aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ausgeschieden und gehört seit 30.06.2016 zur Fraktion der Familienpartei.

Laut Beschluss des Ferienausschusses vom 23.07.2013 sollen im Unterausschuss (PAK) alle Fraktionen mit jeweils einem Ratsmitglied vertreten sein. In Sinne dieses Grundsatzbeschlusses ist die Besetzung neu zu regeln.

Der Ferienausschuss hat den vorstehenden Beschlussvorschlägen in seiner Sitzung gemäß beigefügtem Beschlussauszug jeweils mit 14 Stimmen dafür bei 1 Gegenstimme zugestimmt.

173/446 Ö 14

Beschluss Geschäftsbereich

Hauptverwaltung (1) Besetzung Personalauswahlkommission aufgrund Fraktionswechsel

VO/2120/16/1

17.08.2016 Ferienausschuss SI/1617/16 Sitzung des Ferienausschusses

Die Personalauswahlkommission wird für den Rest der verbleibenden Legislaturperiode (2014 – 2019) neu besetzt:

1. Das bisherige Mitglied Susanne Baumann wird abberufen.

2. Herr Jürgen Berthold wird als ständiges Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen entsendet (Vertreter: Herr Adam Schmitt).

Abstimmungsergebnis:

Teilabstimmung zu 1: Zustimmung: 14 Ablehnung: 01

Teilabstimmung zu 2: Zustimmung: 14 Ablehnung: 01

Für die Richtigkeit des Auszugs Im Auftrag

gez.

Schöben

174/446 Ö 15

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Rechnungsprüfung (03)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 28.09.2016 Rechnungsprüfungsausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2014

Gemäß § 101 Abs. 2 KSVG wird der Jahresabschluss zum 31.12.2014 mit einer

Bilanzsumme von 312.063.539,08€

und den Jahresfehlbetrag in Höhe von 4.891.066,96€

festgestellt.

175/446 Erläuterungen Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2014

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft W+St Publica, Niederlassung Saarbrücken, hat dem Jahresabschluss für das Jahr 2014 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Nach § 101 Abs. 2 KSVG stellt der Stadtrat den geprüften Jahresabschluss und den Jahresfehlbetrag fest.

Mit diesem Beschluss erkennt der Stadtrat den Jahresabschluss an. In rechtlicher Hinsicht hat der Beschluss nur begrenzte Wirkung, da er Rechtsfehler der Haushalts- und Rechnungsführung nicht heilt.

Der Beschluss über die Feststellung des Jahresabschlusses ist öffentlich bekannt zu machen. Der Jahresabschluss und der Rechenschaftsbericht sowie der Prüfbericht sind an sieben Werktagen öffentlich auszulegen (§ 101 Abs. 3 KSVG).

Der Rechnungsprüfungsausschuss hat in seiner o. g. Sitzung einstimmig empfohlen, den Jahresabschluss 2014 gemäß dem vorstehendem Beschlussvorschlag festzustellen.

176/446 Ö 16

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Rechnungsprüfung (03)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 28.09.2016 Rechnungsprüfungsausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2014

Gemäß § 101 Abs. 2 KSVG wird dem Oberbürgermeister für das Haushaltsjahr 2014 die Entlastung erteilt.

177/446 Erläuterungen Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2014

Nach § 101 Abs. 2 Satz 2 KSVG ist die Entlastung des Oberbürgermeisters in einem gesonderten Beschluss zu erteilen. Die Entlastung ist ein Vertrauensvotum für den Oberbürgermeister, hat jedoch mangels Außenwirkung keine Verwaltungsqualität etwa mit der Folge, dass damit auf Schadensersatz- oder Regressansprüche verzichtet wird. Eine Verweigerung oder Einschränkung der Entlastung ist zu bergründen.

Die W+ST Publica Revisionsgesellschaft mbH hat für das Haushaltsjahr 2014 nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Rechnungsprüfungsausschuss hat in seiner o. g. Sitzung einstimmig dem Stadtrat empfohlen, die Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2014 zu erteilen.

178/446 Ö 17

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Bürgerservice und Ordnung (3)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 21.09.2016 Haupt- und Personalausschuss Ö 06.10.2016 Stadtrat

Beitrag zur Liquiditätssicherung des Ria-Nickel-Tierheims in Homburg

1. Eine überregionale Lösung im Interesse einer nachhaltigen und tragfähigen Betriebsstruktur für alle Tierheime im Saarland ist anzustreben. Die Förderung anerkannter, lokaler Einrichtungen ist hierbei zu berücksichtigen.

2. Zur diesjährigen Liquiditätssicherung des Ria-Nickel-Tierheims in Homburg zahlt die Stadt St. Ingbert an den Tierschutzverein Homburg und Umgebung e.V. einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 10.000 €.

179/446 Erläuterungen Beitrag zur Liquiditätssicherung des Ria-Nickel-Tierheims in Homburg

Wie bereits in der Sitzung des Haupt- und Personalausschusses am 22.06.2016 mitgeteilt, hat sich der Träger des Ria-Nickel-Tierheims in Homburg, der Tierschutzverein Homburg und Umgebung e.V., an alle Ober- bzw. Bürgermeister des Saarpfalz-Kreises gewandt mit der Bitte, durch Abschluss eines Konsortialvertrages die drohende Insolvenz der Einrichtung abzuwenden und künftig für dessen gesicherte Finanzierung zu sorgen.

In einer Dienstbesprechung am 02.11.2015 hatten die Bürgermeister/in der kreisangehörigen Kommunen der Vorbereitung eines entsprechenden Konsortialvertrages zugestimmt.

Die Beratung des Vertragsentwurfes war für die folgende Dienstbesprechung am 02.05.2016 vorgesehen; sie wurde jedoch aus terminlichen Gründen abgesagt.

Mit E-Mail vom 31.05.2016 hat die Verwaltung den beigefügten Vertragsentwurf erhalten.

Städte und Gemeinden sind als Fundbehörde für Fundtiere zuständig und grundsätzlich gemäß den §§ 967 i.V.m. § 90a S. 3 BGB verpflichtet, Fundtiere entgegenzunehmen und nach § 2 des Tierschutzgesetzes eine artgemäße Ernährung, Pflege und Unterbringung zu gewährleisten.

Falls eine Gemeinde die notwendige Betreuung und Unterbringung nicht selbst sicherstellen kann, hat sie die Tiere einer geeigneten Person oder Einrichtung im Wege eines Auftrages nach § 662 BGB zu übergeben und die erforderlichen Aufwendungen gemäß § 670 BGB für die Versorgung der Tiere zu ersetzen.

Diese Aufwendungen sind auch dann zu übernehmen, wenn das Tier vom Finder nicht bei der Gemeinde, sondern direkt bei der von der Gemeinde mit der Betreuung und Unterbringung beauftragten Person oder Einrichtung abgegeben wurde. In diesem Fall muss der Finder seiner Anzeigepflicht nach § 965 Abs. 2 S. 1 BGB nachkommen. Die Anzeige kann durch die mit der Betreuung und Unterbringung beauftragten Person oder Einrichtung vorgenommen werden.

Aufgrund eines Stadtratsbeschlusses aus dem Jahr 1959 ist es bei der Stadt St. Ingbert jahrzehntelang geübte Praxis, Fundtiere grundsätzlich dem Berta-Bruch- Tierheim in Saarbrücken zu übergeben. Seit dem Jahr 2008 werden zudem Fundkatzen im sogenannten Katzenhaus, das aufgrund einer privaten Initiative im

180/446 Stadtteil Oberwürzbach gegründet worden ist, abgegeben. Beiden Einrichtungen zahlt die Stadt seit einigen Jahren einen freiwilligen Zuschuss von jährlich 500 € (Tierheim) bzw. 250 € (Katzenhaus). Von 1991 bis 2007 betrug der städtische Zuschuss an das Berta-Bruch-Tierheim 3.200 DM bzw. 1.636,13 €. Der Betrag wurde nach Eröffnung des Katzenhauses und aufgrund der Tatsache, dass erfahrungsgemäß nur vereinzelt Tiere aus dem St. Ingberter Raum in die Einrichtung verbracht werden mussten, auf 500 € gekürzt. Im Übrigen hat die Verwaltung aufgrund der verkehrsgünstigen Lage des Saarbrücker Tierheims und der reibungslosen Abwicklung bei der Tierunterbringung bislang keine Veranlassung gesehen, von der seit Jahrzehnten bewährten Praxis abzuweichen.

In dem eingangs erwähnten Schreiben ist angedeutet, dass sich neben dem Tierheim in Homburg auch die Einrichtung in Niederlinxweiler in einer finanziellen Schieflage befindet, so dass zwei von vier saarländischen Tierheimen die Schließung droht. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass das Saarbrücker Tierheim in Unterbringungs- und Versorgungsnöte gerät und die Aufnahme von Fundtieren aus Städten, an die man vertraglich nicht gebunden ist und die überdies nur eine überschaubare finanzielle Unterstützung gewähren, ablehnt. Dann wäre die Stadt aufgrund ihrer gesetzlichen Verpflichtung gezwungen, die Unterbringung und Betreuung der Fundtiere selbst zu organisieren und zu finanzieren.

Aus diesem Grunde spricht zunächst nichts dagegen, sich an den Betriebs- und Unterhaltungskosten des Homburger Tierheimes über das bisherige Maß hinaus zu beteiligen.

Allerdings sind der Verwaltung die Finanzierungsgrundlagen gemäß § 6 Absatz 2 des Konsortialvertragsentwurfs nicht bekannt. Der in § 6 Absatz 3 des Vertragsentwurfes genannte Kommunalbeitrag von 0,90 € wurde offensichtlich aus dem Konsortialvertrag übernommen, den die Landkreise Saarlouis und Merzig- Wadern für das Tierheim in Dillingen abgeschlossen haben. Diesem Beitrag liegt allerdings ein angenommener Fehlbedarf von jährlich 200.000 € zugrunde, wie sich aus einem hier vorliegenden Schreiben des Landkreises Saarlouis an die Stadt Saarlouis vom 25.04.2014 ergibt. Auf Anfrage hat die hiesige Kreisverwaltung das beigefügte Zahlenmaterial übermittelt, das bei näherer Betrachtung einige Fragen aufwirft:

1. Nach den vorgelegten Zahlen aus den Jahren 2014 und 2015 schwanken einzelne Ertragspositionen, wie Spenden, Erbschaften oder Investitionszuschüsse, erheblich. Hinzu kommt, dass die Stadt die Höhe dieser Einnahmen nicht beeinflussen kann. Des Weiteren unterliegen auch etliche Aufwandspositionen nicht nachvollziehbaren Veränderungen. 181/446 Schließlich sind die Kosten für die jährliche Instandhaltung der Gebäudesubstanz nicht beziffert. Ungeachtet dessen scheint der in § 6 Abs. 2 Satz 2 des Konsortialvertragsentwurfs genannte jährliche Kommunalbeitrag von 0,90 € nicht gerechtfertigt zu sein, weil dieser Betrag - auf die Einwohnerzahl des Landkreises (ca. 143.000) hochgerechnet - einen Jahresbeitrag von über 128.000 € ergeben würde. Aufgrund der Ungewissheit über die Ertragshöhe ist ferner nicht nachvollziehbar, weshalb nach § 6 Abs. 3 Satz 3 des Vertragsentwurfes der Kommunalbeitrag während der Vertragslaufzeit um 2 % jährlich steigen sollte.

2. Gemäß einem Zeitungsartikel vom 22.06.2016 geht das Homburger Tierheim von einem jährlichen Zuschussbedarf in Höhe von rund 40.000 € aus. Dies würde unter Berücksichtigung der aktuellen Einwohnerzahl des Saarpfalz- Kreises einen Kommunalbeitrag von 0,28 € pro Einwohner bedeuten. Bei näherer Betrachtung erscheint diese Zahl unrealistisch. Noch ist offen, ob sich alle kreisangehörigen Kommunen zu dem Konsortium zusammenschließen. Bei Nichtbeteiligung einer oder mehrerer Kommune/n müsste/n deren Finanzierungsanteil/e durch die übrigen Kommunen kompensiert werden. Des Weiteren sieht der Konsortialvertragsentwurf in § 7 Abs. 3 vor, dass Tiere, die nicht aus dem Saarpfalz-Kreis kommen, nur in Notsituationen zur Aufnahme gelangen. Das hat zur Folge, dass eine finanzielle Beteiligung des Landkreises und der Stadt Neunkirchen sowie der benachbarten pfälzischen Kommunen in dem bisherigen Umfang nicht mehr zu erwarten ist. Es muss mit jährlichen Mindereinahmen in mittlerer vierstelliger Höhe gerechnet werden. Ferner dürfte die derzeit zwischen dem Saarpfalz-Kreis und den Städten Homburg, Blieskastel und sowie die Gemeinde Kirkel vereinbarte Übernahme der Personalkosten für eine Stelle im Tierheim in Höhe von zurzeit jährlich 18.740 € obsolet werden. Offen ist auch, ob der Kreis seinen zusätzlichen jährlichen Zuschuss von 1.200 € weiterhin zahlen würde. Schließlich ist davon auszugehen, dass die Stadt Homburg, die bislang ebenfalls zusätzlich einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 6.000 € und einen Jahreszuschuss von 10.000 € zahlt, nur noch den vereinbarten Kommunalbeitrag übernehmen wird. Insgesamt erscheint daher ein Finanzierungsbedarf von jährlich über 80.000 € eher wahrscheinlich. Das entspräche (bei Beteiligung aller kreisangehörigen Kommunen) einem jährlichen Beitrag von mindestens 0,56 € pro Einwohner oder umgerechnet einem Beitragsanteil der Stadt St. Ingbert von mehr als 20.000 € im Jahr.

Die Zahlung einer solchen Summe ist aus Sicht der Verwaltung nicht gerechtfertigt, insbesondere deshalb weil die Belegenheit des Homburger Tierheims ein grundsätzliches Problem aufwirft: 182/446

Die Stadt St. Ingbert hat mangels entsprechender Fundanzeigen in der Regel keine Kenntnis davon, ob und in welchem Ausmaß Fundtiere aus dem Raum St. Ingbert im Homburger Tierheim abgegeben werden. Die Stadt hat auch keinen Einfluss darauf, in welcher Einrichtung Finder aus St. Ingbert die Tiere abgeben. Es ist aber davon auszugehen, dass Einheimische in erster Linie das Oberwürzbacher Katzenhaus aufsuchen, um Fundkatzen unterzubringen. Andere Fundtiere werden die Einwohner aus St. Ingbert aufgrund der Entfernung überwiegend im Berta-Bruch-Tierheim in Saarbrücken und nicht in Homburg abliefern, da das Saarbrücker Heim von hier aus bequem und schnell über die Autobahn zu erreichen ist. Erwähnen möchte an dieser Stelle, dass bei einem längeren Transportweg der Tierschutzgedanke im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleibt. Alles in allem dürfte die Unterbringung eines Tieres aus dem Raum St. Ingbert im Homburger Tierheim eher die Ausnahme sein. Katzenhaus und Berta-Bruch-Tierheim haben einen Anspruch darauf, dass die Stadt St. Ingbert für die Kosten der Unterbringung der dort aus dem Raum St. Ingbert abgelieferten Fundtiere aufkommt. Gleichzeitig soll die Stadt mit dem Tierheim in Homburg eine Einrichtung in erheblichem Umfang bezuschussen, ohne dass eine erkennbare Gegenleistung ersichtlich ist. Im Prinzip bezahlt die Stadt St. Ingbert doppelt, während Nachbarkommunen des Homburger Tierheims, wie Waldmohr oder Schönenberg-Kübelberg, von der Einrichtung profitieren, ohne einen Finanzierungsbeitrag leisten zu müssen.

Dieses grundsätzliche Problem betrifft nicht nur die Stadt St. Ingbert und lässt sich nach Auffassung der Verwaltung nur durch eine landesweite oder gar länderübergreifende Regelung lösen.

In einer Bürgermeisterdienstbesprechung am 21.07.2016 wurde die dargestellte Problematik erörtert.

Ausweislich des beigefügten Protokolls über das Ergebnis der Besprechung haben sich die (Ober-)Bürgermeister der kreisangehörigen Kommunen dafür ausgesprochen, eine überregionale Lösung für eine nachhaltige und tragfähige Betriebsstruktur für alle Tierheime im Saarland zu prüfen.

Darüber hinaus haben sie sich (mit Ausnahme der Gemeinde Gersheim) darauf verständigt, zur Abwendung der Insolvenz des Tierheims in Homburg als Soforthilfe einen Beitrag zu leisten. Für die Stadt St. Ingbert hat Herr Oberbürgermeister Wagner - vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien – hierfür eine Summe in Höhe von 10.000 € in Aussicht gestellt.

183/446 Im aktuellen Haushalt stehen hierfür keine Mittel zur Verfügung. Der Geschäftsbereich ist bemüht, den Betrag durch Minderausgaben bzw. Mehreinnahmen budgetintern zu decken. Konkrete Buchungsstellen mit Ergebnisverbesserungen können derzeit noch nicht benannt werden.

Im Übrigen muss nach Auffassung der Verwaltung die angestrebte überregionale Lösung der Tatsache Rechnung tragen, dass eine anerkannte, lokale Einrichtung, wie z.B. das Oberwürzbacher Katzenhaus, bereits durch die Kommune finanziell gefördert wird.

Schließlich ist dem beigefügten, aktuellen Schreiben des Deutschen Städte- und Gemeindebundes vom 12.09.2016 zur Lage der Tierheime zu entnehmen, dass die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände aufgrund der unterschiedlichen Situationen vor Ort ebenfalls kommunalindividuelle Lösungen präferiert.

Der Haupt- und Personalausschuss hat in seiner o. g. Sitzung vorstehendem Beschlussvorschlag mit 13 Stimmen dafür und 1 Stimme dagegen zugestimmt.

Anlagen: Schreiben des Ria-Nickel-Tierheims vom 09.06.2016 Entwurf Konsortialvertrag Einnahmen-/Ausgabenübersicht Protokoll über die Bürgermeisterdienstbesprechung vom 21.07.2016 Schreiben des DStGB vom 12.09.2016

184/446 Ö 17

185/446 186/446 - - Ö 17 Seite 1 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016

Dieser Vertrag wurde von folgenden Parteien verhandelt:

1. als Vertreter der Städte und Gemeinden des Landkreises Saarpfalz-Kreis

der Bürgermeister von Bexbach, Herrn Thomas Leis der Bürgermeisterin von Blieskastel, Frau Annelie Faber-Wegener der Bürgermeister von Gersheim, Herrn Alexander Rubeck der Oberbürgermeister von Homburg, Herrn Rüdiger Schneidewind der Bürgermeister von Kirkel, Herrn Frank John der Bürgermeister von Mandelbachtal, Herrn Gerd Tussing der Oberbürgermeister von St. Ingbert, Herrn Hans Wagner im Folgenden als "Kommunalvertreter" bezeichnet

sowie

2. als Vertreter des Tierschutzvereins Homburg (Saar) und Umgebung e.v.

die 1. Vorsitzende, Frau Schinkmann-Heppekausen die 1. Stv. Vorsitzende Frau Dr. Laschke die 2. Vorsitzende Frau Hettrich im Folgenden als "Tierheim leitung" bezeichnet sowie

3. als weiterer Beteiligter den Landrat des Saarpfalz-Kreises, Herrn Dr. Theophil Gallo

der Landesbeauftragte für Tierschutz des Saarlandes Dr. Hans-Friedrich Willimzik

Die oben aufgeführten Persimen erklären: Wir schließen folgenden

Konsortialvertrag

Präambel

Das Ria Nickel Tierheim in Homburg (Saar) mit der Anschrift Erbacher Bauernhaus 3, 66424 Homburg wurde im Jahr 1955 gegründet. Die Leitung und den Betrieb des Tierheimes stellt der Tierschutzverein Homburg (Saar) und Umgebung e.V. sicher. Die Städte und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises erklären sich einvernehmlich bereit, die notwendigen Betriebs- und Unterhaltungskosten des Tierheimes sicherzustellen.

Im Hinblick auf ihre gesetzlichen Verpflichtungen schließen sich die Oberbürgermeister/Bürgermeister und die Bürgermeisterin des Saarpfalz-Kreises einerseits und der Tierschutzverein Homburg (Saar) und Umgebung e.v. andererseits zu einem Konsortium ;zusammen und regeln ihre Aufgaben und Verpflichtungen im Einzelnen wie folgt:

187/446 Seite 2 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016

/ § 1 Zweck und Aufgabe (1) Das Konsortium hat den Zweck, den Betrieb und die Unterhaltung des o.a. Tierheimes sicherzustellen.

(2) Die Aufgabe des Tierheimes ist es, in Not geratene Hunde und Katzen sowie kleine Heimtiere, die der menschlichen Obhut entstammen, artgerecht unterzubringen und zu versorgen und im Krankheitsfall eine tierärztliche Versorgung sicherzustellen. Hierbei ist nach den gesetzlichen Regelungen des Tierschutzes zu verfahren.

(3) Die Aufgabe des Tierheimes ist es nicht, Großtiere oder Nutztiere oder Wildtiere oder exotische Tiere aufzunehmen und zu betreuen.

§ 2 Begriffsbestimmung

(1) Fundtiere mit Kennzeichnung und Registrierung sind nach Identifizierung umgehend ihrem Besitzer zurückzugeben.

(2) Fundtiere ohne Kennzeichnung sind diejenigen Tiere, die vom Tierheim aufgenommen werden können und die von der Ortspolizeibehörde oder von einem Finder direkt in das Tierheim verbracht werden. Für diese Tiere kann direkt kein Besitzer ausfindig gemacht werden. Prinzipiell ist aber davon auszugehen, dass für dieses Tier ein Besitzanspruch besteht. Dieser ist nach den gültigen Gesetzen und Verordnungen zu definieren. Für ein solches Fundtier ist jeweils ein beweisendes Dokument, welches Auskunft über die individuellen Merkmale des Tieres erhält, zu erstellen. Fundtiere ohne Kennzeichnung sind umgehend, spätestens vor der Abgabe zu kennzeichnen und zu registrieren.

(3) Abgabetiere sind diejenigen Tiere, die vom Tierheim aufgenommen werden können und die von ihrem Besitzer aufgrund einer Notsituation nicht weiter betreut werden können. Für ein solches Abgabetier ist ein jeweils beweisendes Dokument zu erstellen, das Tier ist mit allen behördlichen, versicherungstechnischen und tiermedizinischen Unterlagen dem Tierheimbetreiber zu übergeben. Das Abgabetier ist vor Aufnahme ins Tierheim vom ursprünglichen Besitzer noch zu kennzeichnen und zu registrieren. Der abgebende Tierbesitzer hat gemäß Tierheimor.dnung einen entsprechenden Abgabebetrag an das Tierheim zu zahlen. Dieser Abgabebetrag ist in Absprache mit dem Konsortialführer festgelegt und in der Tierheimordnung öffentlich bekannt gegeben.

(4) Herrenlose Tiere sind nach diesem Vertrag nicht existent.

(5) Gefahrhunde sind solche Tiere, die sich in der Vergangenheit als gefährlich erwiesen haben, oder die entsprechend dem saarländischen Gesetz mit Auflagen bezüglich der Haltung behaftet sind. Alles Weitere regelt § 3 dieses Vertrages.

(6) Gasttiere sind solche Tiere,die einen Besitzer haben und nur für eine gewisse Zeit in die Obhut des Tierheims gegeben werden. Für diese Tiere sind vom Besitzer die entsprechenden Unterbringungskosten zu entrichten, die in der Tierheimordnung geregelt sind. Die Tiere sind dem eigentlichen Besitzer nach Ablauf dieser Zeit zurückzugeben.

188/446 7 j Seite 3 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016

/!t (7) Verwahrtiere sind diejenigen Tiere, Die vom Tierheim auf Anordnung einer Gemeinde ausgenommen werden und die durch polizeirechtliche Beschlagnahme oder andere hoheitliche Maßnahme der Stadt- oder Gemeindeverwaltung ihrem ursprünglichen Besitzer entzogen worden sind. Bezüglich der Unterbringung im Tierheim werden diese Tiere wie Fundtiere behandelt. Die abschließende Verfügbarkeit des Tieres wird aber ausschließlich durch das jeweils anhängige Verfahren geregelt.

§ 3 Sondervereinbarungen für gefährliche Hunde

(1) Gefährliche Hunde sind solche Tiere, die sich entsprechend der Polizeiverordnung über den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden im Saarland als gefährlich erwiesen haben oder die gemäß der Gesetzesvorgabe rechtssicher einer entsprechenden Rasse zuzuordnen sind.

(2) Für diese Hunde existieren spezielle Auflagen der zuständigen Ortspolizeibehörde, die letztendlich auch die Verfügungsgewalt über diese Hunde hat. Diese hat auch zu entscheiden unter welchen Auflagen und an wen solche Hunde abzugeben sind.

(3) Sind vom Tierheimbetreiber entsprechende Auflagen nach Anweisung der Behörde zu erbringen, sind diese mit der veranlassenden Behörde gesondert abzurechnen.

§ 4 Konsortialführer

(1) Der Landrat des Saarpfalz-Kreises wird von den Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und Bürgermeisterin der Städte und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises als Konsortialführer benannt. I- (2) Der Konsortialführer hat darauf hinzuwirken, dass die Vertragsparteien vertrauensvoll zusammenarbeiten.

(3) Der Konsortialführer ist Ansprechpartner für die Tierheimleitung.

§ 5 Haftung

(1) Die Haftung für das Tierheim beginnt mit der vollständigen Übernahme eines Tieres durch einen Beauftragten der Tierheimleitung. Sie endet mit der vollständigen Rückgabe an den ursprünglichen Besitzer oder mit der vollständigen Übergabe an den neuen Besitzer.

(2) Die Tierheimleitung haftet aus den Folgen für die Schäden, die durch den Betrieb entstanden sind. Sie haftet insbesondere für Schäden, die durch die Unterbringung von Tieren und durch diese selbst verursacht sind.

(3) Die Tierheim!eitung schließt auf eigene Kosten eine Betriebshafipflichtversicherung sowie weitere notwenige Versicherungen ab. Eine entsprechende Aufstellung der bestehenden Versicherungen einschließlich möglicher Änderungen ist dem Konsortialführer zur Kenntnis zu reichen. 189/446 /1 • /I Seite 4 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016 /j

(4) Die Tierheimleitung stellt die Städte und Gemeinden von jeglichen Haftungsansprüchen frei.

(5) Die Vertragspartner stellen den Konsortialführer von jeglichen Haftungsansprüchen frei.

§ 6 Finanzierung

(1) Zur Aufrechterhaltung des Betriebes und der Unterhaltung des Tierheims beteiligen sich beide Vertragsparteien an der Finanzierung.

(2) Finanzierungsgrundlagen sind jeweils der Wirtschaftsplan und der Jahresabschluss aus dem Betrieb des Tierheims sowie der Jahresabschluss des Tierschutzvereins. Beide Jahresabschlüsse sind dem Konsortialführer jeweils bis zum 31. März des Folgejahres vorzulegen. Der Entwurf des Wirtschaftsplanes für das Folgejahr ist entsprechend jeweils zum 30. September vorzulegen.

(3) Die Städte und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises leisten zur Finanzierung, insbesondere für die Aufbewahrung, Pflege und tierärztlichen Betreuung der Tiere sowie für die allgemeine Verwaltung, einen Kommunalbeitrag von 0,90 Euro pro Jahr und Einwohner. Zur Feststellung der Einwohnerzahl gilt die vom Statistischen Amt des Saarlandes jeweils zum 31. Dezember des Vorjahres veröffentlichte Einwohnerzahl. Innerhalb der Vertragszeit wird eine jährliche Steigerung der Kommunalbeiträge um 2 v.H. vereinbart.

(4) Die Städte und Gemeinden haben die Zahlung der Kommunalbeiträge vierteljährlich, jeweils zum Mitte eines Quartals (15.02,15.05,15.08 und 15.11), sicherzustellen.

\.. (5) Etwaige aus dem Jahresabschluss des Tierheimes hervorgehende Überschüsse werden im Einvernehmen mit dem Konsortialführer vorgetragen.

(6) Der Tierschutzverein leistet einen jährlichen finanziellen Beitrag zur Finanzierung des Tierheimes. In diesem Rahmen ist er verpflichtet, die jeweils im Jahresabschluss des Vereins ausgewiesenen Überschüsse, insbesondere solche, die durch Einnahmen aus Spenden, Erbschaften und sonstigen Zuweisungen verbucht werden, mit 90 v.H. zur Finanzierung des Tierheimbetriebes bereitzustellen. Zur satzungsgemäßen Erfüllung seiner Aufgaben verbleibt dem Tierschutzverein ein Mindestbetrag von __ Euro.

(7) Im Einvernehmen mit dem Konsortialführer ist zu entscheiden, ob die in Abs. 5 und 6 genannten Überschüsse zur Senkung der Kommunalbeiträge des jeweiligen Folgejahres herangezogen werden oder ob sie für die bauliche Unterhaltung des Tierheimes verwendet werden.

§ 7 Aufnahme von Tieren

(1) Die Aufnahme der Tiere obliegt den Mitarbeitern des Tierheimes. Die Aufnahmezeiten werden inder Tierheimordnung geregelt und sind in geeigneter Weise bekannt zu machen. Die Aufnahmezeiten und ihre Änderungen sind dem Konsortialführer schriftlich mitzuteilen. 190/446 7 // // Seite 5 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016 //

'/ (2) Das Tierheim ist verpflichtet alle Tiere aufzunehmen, deren letzter Aufenthalt im Saarpfalz-Kreis nachgewiesen werden kann. Nach Anweisung der Ortspolizei behörden sind weiterhin Tiere aufzunehmen, von denen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht.

(3) Andere Tiere, die nicht aus dem Saarpfalz-Kreis kommen, können nur in besonderen Notsituationen, insbesondere wenn das Leben eines Tieres konkret gefährdet ist, zur Aufnahme gelangen. Dieses ist dem Konsortialführer in einer entsprechenden Meldung monatlich mitzuteilen. Sollte sich im Zuge dieser Berichtspflicht herausstellen, dass bei der Aufnahme solcher Tiere außerhalb des Einzugsgebietes, eine bestimmte Häufigkeit festzustellen ist, kann der Konsortialführer eine Genehmigung im Einzelfall verlangen.

(4) Bei jeder Aufnahme eines Tieres sind die folgenden Angaben entsprechend schriftlich zu erfassen: Aufnahmedatum, Name und Anschrift des Einlieferers (mit Identitätsnachweis), Abgabegrund oder Fundort, Tierbeschreibung, Verzichtserklärung des Finders (§§ 971 - 975 BGB), Erklärung zum Datenschutz, Verzicht auf Finderlohn und Unterschrift des Einlieferers.

(5) Ungeachtet der Dokumentationspflichten der vorgenannten Absätze sowie aus § 2 Abs. 2 und 3 des Vertrages, ist dem Konsortialführer seitens des Tierschutzvereines jeweils zum Quartalsende eine gegliederte Aufnahme- und Abgangsstatistik vorzulegen.

(6) Ist das Tierheim entsprechend seiner vorgegebenen Kapazität vollständig belegt, hat die Leitung das Recht, Tiere abzuweisen. Hiervon ist der Konsortialführer im Rahmen der vierteljährigen Berichtspflicht nach Abs. 5 in Kenntnis zu setzen. Außerdem wird sich die Tierheimleitung bemühen, eine Unterbringungsmöglichkeit in einem anderen saarländischen Tierheim zu vermitteln.

§ 8 Abgabe von Tieren

(1) Ein Fundtier wird nur an seinen Besitzer herausgegeben, wenn dieser seine Besitzansprüche nachweisen kann. Dieses erfolgt sicher durch den Nachweis einer vorhandenen Kennzeichnung. Sollte keine Kennzeichnung vorhanden sein, muss der angebliche Besitzer sich ausweisen und besonders glaubhaft machen, dass das Tier in seinen Besitz gehört. Auf jeden Fall sind vor Herausgabe des Tieres alle entstandenen Aufbewahrungskosten vom Tierbesitzer vollständig zu entrichten. Eine entsprechende Rückgabeerklärung ist auszufüllen und zu unterschreiben. Die Rückgabe nicht gekennzeichneter Tiere kann erst nach erfolgter Kennzeichnung und Registrierung erfolgen.

(2) Erfolgt die Abgabe eines Tieres an einen neuen Besitzer, hat dieser vor der Übernahme des Tieres den entsprechenden Abgabeschein auszufüllen und den Unkostenbeitrag für die Registrierung des Tieres auf seinen Namen durch das Tierheim zu entrichten. Alles Weitere regelt die Tierheimordnung.

§ 9 Geschäftsbetrieb

(1) Die Tierheimleitung stellt den ordentlichen Geschäftsbetrieb des Tierheimes sicher. Sie arbeitet ehrenamtlich. 191/446 7 /; Seite 6 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016 ,;, /

(2) Zu den Aufgaben der Tierheimleitung zählen insbesondere die Einstellung und Entlassung von Mitarbeitern, die Unterweisung und Betreuung der ehrenamtlichen Helfer, die Erhaltung der bestehenden Anlagen sowie die entsprechende Wartung der Einrichtung und Gerätschaften.

(3) Die Tierheimleitung lässt jährlich eine testierten Jahresabschluss erstellen sowie einen Wirtschaftsplan für das jeweils folgende Geschäftsjahr. Beide werden dem Konsortialführer innerhalb der in § 6 genannten Fristen vorgelegt und in einer gemeinsamen Sitzung der Kommunalvertreter näher dargelegt.

(4) Die Tierheimleitung stellt weiterhin sicher, dass tierärztliche Sprechstunden zur Betreuung der Tiere, soweit notwendig, durchgeführt werden. Die Betreuung hat nach den gesetzlichen Regelungen und nach den Bestimmungen der Tierärztekammer des Saarlandes zu erfolgen. Maßnahmen zur Verhinderung und Ausbreitung von Seuchen werden den entsprechenden Bestimmungen folgend durchgeführt.

(5) Die Tierheimleitung stellt sicher, dass bei jedem aufgenommenen Tier der Gesundheitszustand zeitnah überprüft wird. Sind Tiere als nicht gesund anzusehen, sind die a!sbald der tierärztlichen Betreuung zur Behandlung vorzustellen.

(6) Tiere in der Obhut des Tierheimes dürfen nur aus einem tiermedizinischen Grund und nur auf Anraten des behandelnden Tierarztes getötet werden. Grund und Art der Tötung sind genau zu dokumentieren. Bei anderen Gründen ist streng und ausschließlich nach den Vorgaben der Tierheimordnung zu verfahren.

§ 10 Laufzeit des Vertrag9i!l

(1) Dieser Vertrag tritt am ____ 2016 in Kraft und ist zunächst gültig bis zum 31. Dezember __

(2) Er verlängert sich automatisch jeweils um zwei Jahre, wenn er nicht mit einer Frist von 12 Monaten zum Ende eines Kalenderjahres von einer der Vertragsparteien gekündigt wird.

(3) Die Kündigung des Vertrages bedarf der Schriftform.

(4) Im Falle einer Kündigung verpflichten sich beide Vertragsparteien zur Aufnahme von Verhandlungen mit dem Ziel, die Unterbringung, Pflege und Betreuung der Tiere auch künftig sicherzustellen.

§ 11 Schlussbastimmungen

(1) Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, wird die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon nicht berührt.

(2) Die Vertragsparteien sind verpfiichtet, anstelle der unwirksamen Bestimmung eine Vereinbarung zu treffen, durch die die tierschutzrechtliche Betreuung der Tiere, das 192/446 7 Seite 7 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016 / I i / / ursprünglich gewollte rechtliche Ergebnis und der erstrebte wirtschaftliche Erfolg am ehesten erreicht wird.

(3) Änderungen bedürfen zu Ihrer Wirksamkeit der Schriftform.

Homburg, ______

193/446 7 Seite 8 von 8 Konsortialvertrag Ria Nickel Tierheim Homburg Stand 14. April 2016 ,/

Unterschriften

Bürgermeister von Bexbach, Herrn Thomas Leis

Bürgermeisterin von Blieskastel, Frau Annelie Faber-Wegener

Bürgermeister von Gersheim, Herrn Alexander Rubeck

Oberbürgermeister von Homburg, Herrn Rüdiger Schneidewind

Bürgermeister von Kirkel, Herrn Frank John

Bürgermeister von Mandelbachtal, Herrn Gerd Tussing

Oberbürgermeister von SI. Ingbert, Herrn Hans Wagner

1. Vorsitzende, Frau Schinkmann-Heppekausen

1. Stv. Vorsitzende Frau Dr. Laschke

I- 2. Vorsitzende Frau Hettrich

Landrat des Saarpfalz-Kreises, Herrn Dr. Theophil Gallo

LTierSchBdSL Dr. Hans-Friedrich Vl(illimzik

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Übersicht Tierschutzverein Homburg Einnahmen / Ausgaben

regelmäßige Einnahmen monatlich 2014 Jahresbetrag 2014 monatlich 2015 Jahresbetrag 2015 Mitgliedbeiträge 1.500,00 € 18.000,00 € 1.700,00 € 20.400,00 € Spenden 6.400,00 € 76.800,00 € 5.100,00 € 61.200,00 € Mieteinnahmen 900,00 € 10.800,00 € 700,00 € 8.400,00 € Tiervermittlung, Pension etc. 6.500,00 € 78.000,00 € 7.300,00 € 87.600,00 € Veranstaltungen 800,00 € 9.600,00 € 1.200,00 € 14.400,00 € Zuschüsse (Zahl. erst 2. Halbjahr) 3.250,00 € 39.000,00 € 3.450,00 € 41.400,00 € Summen: 19.350,00 € 232.200,00 € 19.450,00 € 233.400,00 € außerordentliche Einnahmen Erbschaften 3.800,00 € - € Zuschüsse Investitionen Gebäude etc. 30.900,00 € 56.800,00 €

Summen: 34.700,00 € 56.800,00 € regelmäßige Ausgaben Personalkosten 10.000,00 € 120.000,00 € 10.600,00 € 127.200,00 € Tierfutter, Tierpflege 1.000,00 € 12.000,00 € 800,00 € 9.600,00 € Tierarzt, Medikamente, Labor 6.400,00 € 76.800,00 € 6.800,00 € 81.600,00 € Raumkosten/Energie 2.400,00 € 28.800,00 € 2.100,00 € 25.200,00 € Kfz-Kosten 400,00 € 4.800,00 € 300,00 € 3.600,00 € Abfallbeseitigung 300,00 € 3.600,00 € 400,00 € 4.800,00 € Bürobedarf, Telefon, Porto 200,00 € 2.400,00 € 250,00 € 3.000,00 € Reparaturen 200,00 € 2.400,00 € 300,00 € 3.600,00 € Einkauf Veranstaltungen 400,00 € 4.800,00 € 600,00 € 7.200,00 € Rechts- und Beratungskosten 400,00 € 4.800,00 € 400,00 € 4.800,00 € Sonstiges 500,00 € 6.000,00 € 200,00 € 2.400,00 € Versicherungen 2.500,00 € 2.500,00 € Abgaben/Gebühren 575,00 € 200,00 € Summen: 269.475,00 € 275.700,00 € außerordentliche Ausgaben Reparaturen/Instandhaltung 42.000,00 € 29.500,00 € Fassade, Dach Dach Heizung, Fenster Zaun

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Übersicht Zuschüsse Tierheim Homburg

Zuschüsse für Fundtiere 2013 2014 Bemerkung 2015 Bemerkung 2016 Bemerkung Ort/Organisation Datum Betrag Datum Betrag Datum Betrag Datum Betrag VG Schönenberg-Kübelberg 19.03.2014 306,00 € VG Bruchmühlbach-Miesau 23.01.2013 1.590,00 € 19.03.2014 1.311,00 € 26.01.2015 1.344,00 €Rest in 2015 für Fundtiere 2014 02.03.2016 765,00 € Rest Fundtiere 2015 Gmeinde Kirkel 22.01.2013 153,00 € 24.03.2014 672,00 € 05.02.2015 918,00 €Rest in 2015 für Fundtiere 2014 01.03.2016 306,00 € Rest Fundtiere 2015 Stadt Blieskastel 02.04.2013 3.066,00 € 25.03.2014 306,00 € 07.03.2016 1.071,00 € Rest Fundtiere 2015 Stadt Homburg 17.01.2013 2.841,30 € 26.03.2014 1.073,10 € 26.02.2015 1.398,60 € Rest Fundtiere 2014 09.03.2016 1.984,50 € Rest Fundtiere 2015 VG Waldmohr 09.04.2014 213,00 € Stadt Bexbach 17.01.2013 3.825,00 € 11.06.2014 1.437,00 € 30.01.2015 3.996,00 €Rest in 2015 für Fundtiere 2014 Gesamt 11.475,30 € 5.318,10 € 7.656,60 € 4.126,50 €

Zuschüsse von Verbänden Ort/Organisation Tierschutzstiftung Saar 29.04.2013 200,00 € 27.06.2014 7.675,14 € Zahlung 2014 als Zuschuss f. neue Heizung 08.01.2016 2.012,33 € Schlussrate 2015 Tierschutzstiftung Saar 22.10.2014 3.224,86 € Rest Zuschuß f. neue Heizung Tierschutzstiftung Saar 09.07.2013 2.250,00 € 06.08.2014 250,00 € Schlussrate 201325.11.2015 1.200,00 € Schlußrate 2014 Tierschutzstiftung Saar 26.09.2014 2.700,00 € 1. Teilzahlung 201431.07.2015 300,00 € Schlußrate 2014 Tierschutzstiftung Saar 15.12.2014 10.000,00 € 1. Rate Erneuerung23.01.2015 Dach 39.945,27 € Rest Erneuerung Dach Tierschutzbund 13.11.2015 400,00 € Tierschutzbund 13.11.2015 737,90 € Ozongerät Tierschutzstiftung Saar 20.12.2013 6.265,64 € 21.10.2014 10.000,00 € Zahlung 12/13 als16.12.2015 Zuschuss f. Renovierung 9.942,45 € ZwingerWaschmaschine+Trockner 8.715,64 € 33.850,00 € 52.525,62 € 2.012,33 €

Zuschüsse von Behörden Ort/Organisation Stadt Homburg 05.07.2013 6.000,00 € 08.07.2014 6.000,00 € 08.07.2015 6.000,00 € Stadt Homburg 04.12.2013 10.000,00 € 29.12.2014 10.000,00 € Antrag 23.9.15 22.10.2015 10.000,00 € Kreisstadt Neunkirchen 02.09.2013 4.000,00 € 09.07.2014 4.000,00 € Pauschale für Fundtiere03.07.2015 4.000,00 € Pauschale Fundtiere Lankreis Neunkirchen 17.09.2013 1.000,00 € 01.10.14 1.000,00 € Antrag 23.9.15 10.11.2015 1.000,00 € Saarpfalz-Kreis 19.12.2013 1.200,00 € 12.12.2014 1.200,00 € Antrag 23.9.15 22.200,00 € 22.200,00 € 21.000,00 € - €

Zuschüsse zu Personalkosten Ort/Organisation Saarpfalz-Kreis 14.10.2013 9.350,00 € 25.11.2014 9.350,00 € Antrag 23.9.15 22.10.2015 9.350,00 € Gemeinde Kirkel 15.10.2013 1.030,88 € 05.12.2014 1.038,84 € 28.10.2015 1.043,15 € Stadt Bexbach 21.10.2013 1.855,58 € 10.12.2014 1.843,57 € 05.11.2015 1.830,13 € Stadt Blieskastel 21.10.2013 2.178,24 € 22.12.2014 2.167,07 € 30.10.2015 2.165,35 € Stadt Homburg 23.10.2013 4.285,30 € 08.12.2014 4.299,89 € 28.10.2015 4.311,37 € 18.700,00 € 18.699,37 € 18.700,00 € - € Stand Buchführung: 31.12.14

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Bürgermeisterbesprechung wg. Tierheim Homburg am 21.07.2016 in Raum 201 des Kreisdienstgebäudes in Homburg

Vorsitz: Landrat Dr. Gallo Anwesende Vertreter der Kreiskommunen: Oberbürgerm eister Schneidewind, Homburg Oberbürgermeister Wagn er, st. Ingbert Bürgermeister Rubeck, Gersheim Bürgermeister Tussing, Mandelbachtal Bürgerm eister John, Kirkel Bürgermei ster Leis, Bexbac h Herr Stumpf, im Auftrag der Bürgermeisterin Faber·Wegener (Blieskastel) Verwaltung: VOR Motsch, Persona lamtsleiter VR Engel, Amtsleiter Kämmer ei Protokoll: KAR Munz Gäste: Dr. Hans·Friedrich Willimzik (Land estierschutzbeauftragter) Beatrlee Speicher- Spengler, Achim Dellwo (Tierschutzbund Saar) Marion Sc hinkmann -Hepp ekau sen (Tierheim Homburg)

Ergebnis: Die anwesenden Vertreter der Kreiskommunen sprechen sich dafür aus, über den Kreis hinaus eine überregionale Lösung für eine nachhaltige und tragfähige Betriebsstruktur für die Tierheime im Saarland und somit auch für das Tierheim in Homburg zu prüfen. Der Konsortialvertrag zwisc hen den Landkreisen Saa rlouis und Merzig sowie den dazugehörigen Kommunen mit dem Dillinger Tierheim wird dabei - ungeachtet der konkreten Festsetzung des entsprechendes Beitrages- als gutes Beispiel angeführt, auch weil dadurch eine Einflussnahme über den Konsortialführer auf die Ab läufe im Tierheim genommen und so Transparenz für die Kommunen geschaffen werden ka nn. Denkbar wäre zum Beispiel, dass zwischen dem Saarpfalz·Kreis, dem Landkreis Neunkirchen sowie dem Landkreis St. Wendel eine gemeinsame Lösung für die Tierheime Homburg und Niederlinxweiler gefunden wird. Der Landrat wird diesbezüglich zunächst mit dem Nachbarkreis Neunkirchen Kontakt aufnehmen und dann einen Gesprächstermin mit beiden Landräten abstimmen. Es wird auch für sinnvoll erachtet, das Thema auf Spitzenverbandsebene im Städte· und Gemeindetag aufzugreifen. Hinsichtlich der Einstufung der damit verbundene n Ausgaben als Pflichtausgaben wird sich BM Rubeck vor dem Hintergrund der angespann ten Finanzs ituation in seiner Gemeinde mit der Komm unalaufsicht in Ve rbindung se tz en.

Das Thema soll noch einmal Gegenstand der nächsten offiziellen Bürgermeisterbesprechung im September werden.

Zur diesjährigen liquiditätssicherung des Tierheims Homburg wollen die kreisangehörigen Kommunen wie folgt beitragen: Stadt Bexba ch: 5.000 € Gemeinde Kirkel: 5.000 € Gemeinde Mandelbachtal: 3.000 € Stadt Blieska stel: 5.000 € Stadt St. Ingbert: 10.000 € Stadt Homburg: 15.000 €

H ~1t ~ ' 08'2016 / Slehtvezm J,k: s ~J:ntNV Dr. Th oph I t;a~lo Protokollführer Landrat.

197/446 Ö 17

Marienstraße 6 12207 Berlin An die Mitgliedsverbände des Postfach 450140 Deutschen Städte- und Gemeindebundes 12171 Berlin

Telefon: 030-77307-0 Telefax: 030-77307-200

Internet: www.dstgb.de E-Mail: [email protected]

Datum Aktenzeichen Bearbeiter/Durchwahl/E-Mail Berlin, 12.09.2016 Uwe Lübking/-245 [email protected]

Lage der Tierheime: Schreiben des Tierschutzbundes an die Bürgermeisterin- nen und Bürgermeister

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben erfahren, dass der Tierschutzbund sich an Bürgermeisterinnen und Bür- germeister wendet vor dem Hintergrund, dass die kommunalen Spitzenverbände an- geblich an einem Runden Tisch zur Lage der Tierheime, zu dem die Parlamentari- sche Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Frau Dr. Maria Flachsbarth, eingeladen hat, nicht teilnehmen wollen. Diese Aussa- gen sind unrichtig. Der DStGB wird an dem Runden Tisch durch den Leiter des Bü- ros des Hauptgeschäftsführers, Herrn Alexander Handschuh, vertreten sein.

Darüber hinaus ist diese Aktion des Deutschen Tierschutzbundes nicht neu. Bereits in den Jahren 2010 bis 2012 haben Gespräche mit dem Ziel stattgefunden, die Lage der Tierheime zu verbessern. Leider haben diese Gespräche zu keinem Erfolg ge- führt, Die Gründe können Sie dem als Anlage beigefügten Schreiben der Hauptge- schäftsführer an den Präsidenten des Deutsche Tierschutzbundes vom 27.04.2012 entnehmen.

Wir möchten Sie bitten, Ihre Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bei Anfragen entsprechend zu informieren. Wir möchten darüber hinaus darauf hinweisen, dass die damaligen Gespräche in enger Abstimmung mit den Gremien erfolgt sind.

Mit freundlichen Grüßen In Vertretung

Uwe Lübking

Anlage

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Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände

Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände x Hausvogteiplatz 1, 10117 Berlin 27.04.2012/sue

Herrn Präsidenten Thomas Schröder Ansprechpartner für den Deutschen Städte- tag: Deutscher Tierschutzbund e. V. Hauptreferentin Regine Meißner Baumschulallee 15 Tel.-Durchwahl: - 0221/3771-249 Fax-Durchwahl: - 0221/3771-709 53115 Bonn E-Mail: [email protected] Aktenzeichen: 32.12.01 per E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für den Deutschen Land- kreistag: Beigeordneter Dr. Kay Ruge Tel.-Durchwahl: - 030/ 590097-300 Fax-Durchwahl: - 030/ 590097-400 E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner für den Städte- und Ge- meindebund Referatsleiter Ulrich Mohn Tel-Durchwahl.: 030/ 77307-211 Fax-Durchwahl: 030/ 77307-255 E-Mail: [email protected]

Praktiker-Arbeitsgemeinschaft zur Lage der Tierheime

Ihre Schreiben vom 22.03.2012 an die Präsidenten der drei kommunalen Spitzenverbände

Sehr geehrter Herr Schröder, sehr geehrte Damen und Herren, wir haben Ihre o. g. Schreiben zur Kenntnis genommen, in denen Sie Kritik an der Entschei- dung der kommunalen Spitzenverbände üben, die gemeinsame Arbeit der Praktiker-Arbeits- gemeinschaft zur Lage der Tierheime für beendet zu erklären, und gleichzeitig ankündigen, die Kommunen und die Präsidenten als deren „Spitzenvertreter im Rahmen einer öffentlichen Kampagne für die existenzbedrohende Lage der Tierheime auch persönlich in die Verantwor- tung zu nehmen“, falls nicht „zeitnah ein anderes Signal“ von unserer Seite komme. Wir halten dieses Vorgehen für äußerst kontraproduktiv.

1. Die wirtschaftliche Lage der Tierheime wurde mehrfach in unseren Gremien ausführlich beraten. Dabei wurde auch die von Ihnen präferierte möglichst bundeseinheitliche Rah- menempfehlung zu verschiedenen Problempunkten der Tierheime miteinbezogen. In allen Beratungen der zuständigen Arbeitsgremien der kommunalen Spitzenverbände hat sich allerdings gezeigt, dass insbesondere die angestrebte bundeseinheitliche Lösung der Fundtierproblematik nebst anderer von Ihnen aufgeführter Themen als nicht erreichbar angesehen wurde. Vielmehr bestand innerhalb unserer Mitglieder Einvernehmen darüber, vorzugsweise kommunalindividuelle Lösungen aufgrund der unterschiedlichen Situatio- nen vor Ort anzustreben bzw. weiterhin zu pflegen.

Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände Hausvogteiplatz 1, 10117 Berlin Telefon (0 30) 3 77 11-0; Telefax (0 30) 3 77 11-999 E-Mail: [email protected]/446; www.kommunale-spitzenverbaende.de - 2 -

Trotz dieser Voten unserer Gremien haben die Vertreter der kommunalen Spitzenverbän- de zunächst an der Arbeitsgruppe festgehalten in der Hoffnung, dennoch ein für alle trag- bares überörtliches Konzept in zahlreichen Punkten zu erreichen. Dies war am Ende nicht möglich und die Auflösung der Arbeitsgruppe daher folgerichtig.

2. Soweit es die Arbeitsweise in der Arbeitsgruppe anbelangt, bleibt festzuhalten, dass nur mit äußerster Mühe zur Fundtierproblematik ein gemeinsames Ergebnis vorgelegt werden konnte, weil die Interessenvertretung der Tierschutzverbände keinen Raum für einen Kompromiss gelassen hat. Gleichwohl haben die Vertreter der kommunalen Spitzenver- bände das kurze Ergebnis der Arbeitsgruppe ihren Mitgliedern vorgelegt und hierzu nur Ablehnung erhalten.

3. Ihren Vorwurf, die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände habe „von Be- ginn kein Interesse an einem lösungsorientierten Dialog“ gehabt, weisen wir entschieden zurück.

4. Ihrer Ankündigung, die Kommunen und die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbän- de, „im Rahmen einer öffentlichen Kampagne für die existenzbedrohende Lage der Tier- heime auch persönlich in die Verantwortung zu nehmen“, sehen wir mit Gelassenheit ent- gegen. Allerdings macht Ihre Absicht deutlich, dass die Wahrnehmung, dass Sie die Kommunen unter Druck setzen wollen, um Ihre einseitige Interessenvertretung um jeden Preis durchzusetzen, der Realität zu entsprechen scheint. Dies ist bedauerlich.

Sollte Ihnen weiterhin an einem gedeihlichen Gedankenaustausch mit der kommunalen Seite gelegen sein, kann dies nur auf der für uns selbstverständlichen Grundlage des gegenseitigen Respektes und Verständnisses gegenüber der anderen Seite erfolgen. Drohgebärden sind aus unserer Sicht kein guter Ratgeber für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stephan Articus Prof. Dr. Hans-Günter Henneke Geschäftsführendes Präsidialmitglied Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages des Deutschen Landkreistages

Dr. Gerd Landsberg Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

200/446 Ö 18

Beschlussvorlage - öffentlicher Teil -

Wirtschaftsförderung (5)

Beratungsfolge und Sitzungstermine N 22.09.2016 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre Ö 06.10.2016 Stadtrat

Marken- und Tourismuskonzept für St. Ingbert

1. Dem erarbeiteten Konzept in der vorgestellten Form wird zugestimmt.

2. a. Tourismus wird als Leitlinie der Stadt begrüßt aus Gründen der Attraktivität und Lebensqualität, aus Gründen des Imagewandels, der Wirtschaft und Arbeitsplätze. b. Die Wirtschaftsförderung mit dem Bereich Tourismus wird beauftragt, nächste Schritte eines Maßnahmenpaketes zu entwickeln. Als fester Bestandteil der Stadtentwicklung/Stadtmarketing ist sie zu verankern. c. In einem Schritt 1 werden Maßnahmen zu einem Bewusstseinswandel eingeleitet, z.B. in dem Vereine im breitesten Sinne auf diesem Weg mitgenommen werden und auch ihnen das Konzept vorgestellt wird. d. Es ist ein neues Image der Stadt, basierend auf den Ergebnissen, zu entwickeln. e. Die Ausgründung des Verwaltungsbereiches zu einem echten, ganzheitlichen Tourismusbüro ist zu planen.

201/446 Erläuterungen Marken- und Tourismuskonzept für St. Ingbert

Am 30.09.2015 wurde in der nicht öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre die Erstellung eines touristischen Marketingkonzeptes für St. Ingbert durch die Fa. Kohl & Partner aus Stuttgart beschlossen.

Planmäßig wurden die Arbeiten im Juli 2016 abgeschlossen. Das Konzept (Anlage) wird von Herrn Seiz, Geschäftsführer und Projektleiter Kohl & Partner Stuttgart, vorgestellt.

Weiteres Vorgehen / Nächste Schritte Das Ergebnis wird am 06.10.2016 den Mitgliedern des Stadtrats zur Verabschiedung vorgelegt.

Am 10.10.2016 ist eine öffentliche Vorstellung des verabschiedeten Konzepts mit Vertretern der Presse sowie den bei der Erarbeitung des Konzepts beteiligten Bürgern geplant.

Jährlich stattfindende Evaluations-Workshops mit den Beteiligten entscheiden über den Fortschritt und die Priorisierung der konzipierten Maßnahmen in den jeweiligen Handlungsfeldern.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre wird fortlaufend über den aktuellen Stand der verschiedenen Projekte informiert.

Ergänzend wird auf das Schreiben der Familien-Partei vom 09.09.2016, eingegangen am 12.09.2016, das ebenfalls als Anlage beigefügt ist, verwiesen.

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre hat in seiner og. Sitzung dem Beschlussvorschlag zu 1. einstimmig und der Erweiterung des Beschlusses um die Punkte 2 a bis 2 e mit 8 Stimmen dafür bei 5 Gegenstimmen und 1 Enthaltung, zugestimmt.

Anlagen: "Marken- und Tourismuskonzept St. Ingbert" der Fa. Kohl & Partner, Stuttgart

202/446

203/446 Ö 18

Famíften-Partei Stadtratsfraktion St. lngbert

.r ) L/i Famil¡en-Parte¡ Deutschlands Stadtråtsfrakt¡on " , Postfach 4122 66376 St. lncbert cltl l'¡¡1i,,;. i iì i¡'i!li.,lt.t

Stadt St. lngbert Eing , I 2, Sep, 2ûîü Herrn Oberbürgermeister Wagner Herrn Hansen Am Markt 12 66386 St. lngbert St. lngbert, 09.09.2016

Vorstellung Tourismuskonzept

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wagner, sehr geehrter Herr Hansen, sehr geehrter Herr Debrand,

für den Ausschuss Finanzen, Wirtschaft, Tourismus und Biosphäre bittet die Familien-Parteí um Vorstellung des Marken- und Tourismuskonzeptes St. lngberts.

Nach Auffassung der Familien-Partei mangelt es in der touristischen Ausrichtung zu allererst am Bewusstsein von Verwaltung, Bürgerinnen und Bürgern, wenn nícht gar der Region für touristische Attraktivität. Sollte sich diese Auffassung in den Ergebníssen des beauftragten Gutachtens widerspiegeln, beantragen wir zudem die Vorstellung des Konzeptes ím Stadtrat.

Bitte gehen Sie bei der Vorstellung insbesondere ein auf:

welche Daten zur Atrraktivität wie erhoben wurden welche Erkenntisse sich zur touristisch-attraktiven lnfrastruktur, sowie zu unseren Gästen ergaben welche Stärken gilt es weiter auszubauen? Welche Schwächen wurden gesehen? Wie wurde St lngbert überhaupt gesehen? Wíe die St. lngberter sích selbst? Wie die Gäste? Wie wird ein Toursimus-Büro gesehen? Biosphäre, lndustriekultur, Weisgerber, St. lngberter Wurzeln {bayerische Teit / französische Zeít)? - Was davon sollte in der Ausrichtung eine Rolle spielen? Jedes für sich allein oder irn Zusammenspiel? Gibt es Trends im Gästesegment auf die man aufspringen könnte? Auf welcher Zeitachse entwickelbar? Welche lnterdependenzen ergeben sich zu touristischen Anstrengungen des Saarlandes? Müssen wir uns auf Tagestourismus beschränken oder wäre auch Urlaubstourismus entwickelbar? Welche Erkenntnisse gibt es ín Bezug auf lmage der Stadt? Gibt es eine Empfehlung hier eine Korrektur vorzunehmen? Wie sähe die Zeitachse dazu aus? Welches Flair schreibt man St. lngbert zu? Wie sähen die weiteren Schritte aus? Braucht es eine Grundpositionierung des Rates? I 204/446 Famífien-Parteí

Nach Auffassung der Familien-Partei liegt in der touristischen Ausrichtung eine zukunftsfähige Entwicklungschance der Stadt.

Es sollte ein Beschluss gefasst werden, der

a) Tourismus als eine Leitlínie der Stadt begrüßt aus Gründen der Attraktivität und Lebensqualität, aus Gründen des lmagewandels, der Wirtschaft und Arbeitsplätze.

bl die Wirtschaftsförderung mit dem Bereich Tourismus beauftragt, nächste Schritte eines Maßnahmenpaketes zu entwickeln. Als fester Teil der StadtentwicklunglStadtmarketing ist sie zu verankern.

c) ln eínem Schritt 1 Maßnahmen zu einem Bewusstseinswandeleinleitet, z.B. in dem Vereine im breítesten Sinne auf diesem Weg mitgenommen werden und auch ihnen das Konzept vorgestellt wird.

d) Ein neues lmage der Stadt, basierend auf den Ergebnissen zu entwickeln

e) die Ausgründung des Verwaltungsbereiches zu einem echten, ganzheitlichen Tourismusbüro zu planen.

Mit freundlichen Grüßen

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Roland Körner, Fraktionsvorsitzender

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205/446 Hansen, Heinz-Holger

Von: Stadtratsfraktíon FAMI Ll E < stadtratsfraktion.fami [email protected] > Gesendet: 9. September 2016 21:38 An: Heinz-Holger Cc: and, Thomas Betreff: ail - FPSRlGB20160909 Antrag - Vorstellung Tourismuskonzept.pdf I Jep. 2ü1t Anlagen ii RlG8201 60909 Antrag - Vorstellung Tourismuskonzept.pdf

Hallo Herr Hansen, anbei erhalten Sie einen Antrag der Familien-Partei für den Ausschuss Finanzen, Wirtschaft, Tourismus und Bíosphäre.

Bei Fragen einfach melden.

Freundliche Grüße

Roland Körner

Stadtratsfra ktion Familien-Partei Fraktionsvorsitzender Rola nd Körner Rote Flurstraße 4 66386 St lngbert

Te lefon : 0689 4 / 5309247 Mobil: oLSt/431.40999 E-Ma il : stadtratsfra [email protected]

206/446 Ö 18

Marken- und Tourismuskonzept Stadt St. Ingbert - Entwurf - Alexander Seiz, Sebastian Gries, Pia Wehling

21. Juli 2016

207/446 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

208/446 2 Ausgangslage und Zielsetzung

St. Ingbert ist mit rund 37.084 Einwohnern fünftgrößte Stadt im Saarland Die Stadt liegt nicht nur in der wirtschaftsstärksten Region des Bundeslandes sondern auch zu 100 % im Biosphärenreservat Bliesgau. Neben Geschäftsreisenden kommen Urlaubsgäste vor allem wegen der reizvollen Naturlandschaft (Hügel, Wälder, Gewässer) sowie kultureller Veranstaltungen und aufgrund der Zeugnisse vergangener Industrie- und Wirtschaftszweige in die Mittelstadt.

Im Rahmen des vorliegenden Marken- und Tourismuskonzepts soll ein Konzept zur langfristigen Positionierung der Stadt entwickelt werden, das

 die touristische Marke St. Ingberts (Positionierung, Themen, Zielgruppen) und die dazu notwendige Markenarbeit (Strategien und Maßnahmen zur ganzheitlichen Umsetzung) klärt  sowie, aufbauend auf dieser Positionierung, Aussehen und Entwicklung touristischer Produkte ableitet. Die Markenarbeit soll über den Tourismus gestartet werden, aber auch die Stadt als Ganzes berücksichtigen, ebenso wie bereits vorhandene touristische Konzepte (Tourismusstrategie Saarland 2025 der Tourismuszentrale Saarland, Regionales Tourismuskonzept Saarpfalz-Touristik, Rahmenkonzept Biosphäre Bliesgau) und auf diese inhaltlich abgestimmt sein.

Das Marken- und Tourismuskonzept wurde in einem Prozess mit den Bürgern und Tourismusverantwortlichen von der Firma Kohl & Partner Stuttgart von November 2015 bis Juli 2016 erarbeitet.

209/446 3 Gesamtprozess in der Übersicht

10. November 2015

Expertengespräche 30.11. – 02.12.2015

Imageanalyse März/April 2016

01./02. Februar 2016

April/Mai 2016

210/446 4 Gesamtprozess in der Übersicht

10. Mai 2016

06. Juni 2016

Juni 2016

22. Juni 2016

Juli 2016

211/446 5 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

212/446 6 Kulisse und Angebote St. Ingbert + Stadtteile

St. Ingbert Mitte Rohrbach • Barocke St. Engelbertskirche • Glashütter Weiher (Liegewiese, Angeln, • Fuzo + Kaiserstraße zum Flanieren Kneippbecken, Grillplatz, Ausflugslokal, • Werksiedlung „Alte Schmelz“ mit Reitpfade) barocker Möllerhalle • Kahlenberg mit Hütte • Beckerturm • Wandern • Albert-Weisgerber-Museum (Malerei) • Rad • Rathausgalerie • Galerie KA • Kino Kinowerkstatt Hassel • Griesweiher mit Fischerhütte und • Besucherbergwerk Rischbachstollen Schopphübelhütte • Gustav-Clauss-Anlage • Heimatstube • Elstersteinpark • Geistkircher Kapelle • Sportanlagen • Violas Wunderwald • Minigolfanlage • Wandern • Freizeitbad „blau“ • Rad • Nordic Walking • Reitanlage • MTB-Strecke „Pur“ • Wildpark • Verschiedene Kultur- und • Triebscheider Hof Sportveranstaltungen sowie Messen • Gallorömisches Felsenrelief (Sengscheid) Oberwürzbach • Diverse Ausflugslokale (Sengscheid) • historisches Waschhaus • Weiher und Kneippbecken (Schüren) • Idyllisches Laichweihertal • Wandern • Eichertsfelsen • Rad • Mariengrotte • Wombacher Weiher mit Kneippbecken • Wandern • Rad

Rentrisch Naturangebote in der Region • Naturdenkmal “Stiefeler Felsen“ • 12 Wanderhütten • Menhir „Spellenstein“ • Premiumwanderweg Hüttenwanderweg • Naturfreundehütte mit Albertsweiher • MTB-Route „PUR“ Rund um St. Ingbert • Wandern • 7-Weiher-Radtour • Rad • Wasserlehrpfad 213/446 7 Quelle: Internetauftritt der Stadt St. Ingbert und Saarpfalz-Touristik (2015) Touristische Performance

Anzahl Touristische Entwicklung St. Ingbert 70.000 Jahr Ankünfte Übernachtungen 53.865 2005 60.000 54.073 52.062 23.644 48.837 2006 24.297 52.241 50.000 57331 2007 48.837 24.421 56.036 40.000 2008 24.052 57.099 30.000 23.644 24.405 2009 22.405 54.073 21.152 20.000 2010 22.567 52.930 23.070 19.128 10.000 2011 23.070 57.331 2012 0 21.152 53.865 2013 20.140 52.089 Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2014 19.337 51.633 Ankünfte gesamt Übernachtungen gesamt 2015 19.128 52.062 • Innerhalb der letzten 10 Jahre waren die Ankunfts- und Übernachtungszahlen erheblichen Schwankungen unterworfen • Während die Übernachtungszahlen bis 2015 im Vergleich zu 2005 durchschnittlich gestiegen sind, haben sich die Ankunftszahlen im selben Zeitraum tendenziell verringert Tourismusintensität – Benchmark:

Tourismusintensität 2015 > 10.000 5.000 – 10.000 < 5.000 (ÜN pro 1.000 EW)

Saarland: 3.011 Destination Tirol: 62.607 Bayern: 6.914 St. Ingbert: 1.443 214/446 8 Quelle: eigene Berechnungen, Statistisches Amt Saarland (2016) Touristische Performance

Touristische Entwicklung St. Ingbert • Gegen den deutschlandweiten Trend erhöhte (Basis: Amtliche Statistik Saarland: Betriebe > 8 Betten bzw. > 10 Betten (ab 2012)) sich die Aufenthaltsdauer in St. Ingbert von 2,1 (2005) auf 2,7 Tage (2015), liegt jedoch unter 3 2,5 den 3,0 Tagen (2015) des , das 2 einen hohen Anteil an Kur/Rehagästen 1,5 aufweist. 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 • Auch die Bettenauslastung konnte tendenziell Aufenthaltsdauer gesteigert werden von 32,9 % (2005) auf 46,0

45 % (2015), Ausnahme 2013 mit 31,1 % 40 35 • Das (gewerbliche) Bettenangebot war 30 erheblichen Schwankungen unterworfen und 25 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 ging nach dem Höchststand in 2008 (408) Bettenauslastung zurück auf 313 (2015) • Bei den Ankünften bzw. Übernachtungen befindet sich St. Ingbert in der Rangliste der 38 Saarland-Gemeinden im Mittelfeld (Ränge Aufenthaltsdauer und Bettenauslastung 10 – 14 zw. 2010 und 2015) der St. Ingberter Beherbergungsbetriebe Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Aufenthalts- 2,1 2,2 2,3 2,4 2,4 2,3 2,5 2,5 2,6 2,7 2,7 dauer (Tage) Bettenauslas- 32,9 35,4 38,8 38,6 38,2 37,9 41,1 38,7 31,1 43,5 46,0 tung (Prozent) 215/446 9 Quelle: amtliche Statistik Saarland, eigene Berechnungen (2016); Tourismusbarometer Saarland (2015) Gästeherkunft

Ankünfte nach Quellgebieten • Sowohl bei den Ankünften als auch bei den (Prozentangaben für St. Ingbert 2015) Übernachtungen stammt die große Mehrheit 10,37% (90 % in 2015) der Gäste aus Deutschland. • In 2015 wurden bei den Ankünften 1.983 (+11,8 gegenüber 2014) und bei den Übernachtungen 5.089 (+23,9 gegenüber 2014) ausländische Gäste registriert 89,63% • Bei den ausländischen Gästen im Saar-Pfalz- Deutschland Ausland Kreis stellen die Franzosen mit Abstand die größte Gruppe dar, gefolgt von den Übernachtungen aus dem Ausland Niederländern. Ein starker Zuwachs ist in den nach Quellgebieten (Prozentangaben für den Saarpfalz-Kreis 2014) letzten Jahren bei Übernachtungsgästen aus 25% Polen und Österreich zu verzeichnen. (siehe 19,9% 20% Grafik) 14,1% 15% 12,0% • Die Hauptquellmärkte in Deutschland sind vor 10% 9,1% allem die Gebiete im Umkreis von 300 km: 5% 4,3% Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, 0% Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg 2014

Frankreich Niederlande Polen Österreich Schweiz

Entwicklungstendenz des Anteils im Vergleich zu 2009 216/446 10 Quelle: amtliche Statistik Saarland 2015/2016, eigene Berechnung; Tourismusbarometer Saarland (2015) Touristische Performance

300.000 „blau“-Freizeitbad-Besucher (2015)

Ca. 2.360 Besucher Rischbachstollen (2015)

Ca. 8.000 Besucher Albert-Weisgerber- Ausstellung (2015)

4.118 „St. Ingberter Pfanne“-Besucher (2015)

Ca. 20.000 Ingobertusfest-Besucher (2015)

2.485 Jazz Festival-Besucher (2015)

3.693 Edelsteinbörse „Edle Steine“-Besucher (2015)

217/446 11 Quelle: Stadt St. Ingbert Einschätzung Gästestruktur

Übernachtungsgäste: • 75 – 85 % Geschäftsreisende • 10 – 15 % Verwandte, Kulturinteressierte, Durchreisende • Ca. 5 % Wanderer und Radfahrer

Tagesgäste: • 50 % Tagesausflügler Rad, Wandern, Natur • 50 % Kultur, Einkaufen, Veranstaltungen

Hintergründe/Details: • An Feiertagen viel Ausflugsgäste aus Frankreich • Geschäftstourismus: wichtigstes Standbein für Beherbergungsbetriebe, meist auf Grund Firmen und Nähe zu Saarbrücken

Quelle: Basis Expertengespräche, 218/446 12 insbes. Stadt Gastgeberstruktur

Bettenangebot nach Segmenten für Betriebe: St. Ingbert (inkl. Kleinvermieter, Prozentangaben 2015) • Es gibt in St. Ingbert 14 Hotels/Pensionen (258 11% Betten) 67 Ferienunterkünfte (ca. 200 Betten), 50% einen Reisemobilstellplatz und eine Kurklinik (55 Betten). Die hohe Zahl der Ferienunterkünfte ist für Städte außergewöhnlich. 39% Klassifizierung: • Insgesamt sind 2 der Hotels in St. Ingbert Hotels, Gasthöfe, Pensionen… Ferienwohnungen/Ferienunterkünfte klassifiziert. Eins davon mit 3***S und eins mit Kurklinik 5***** • Von den 67 Ferienwohnungen in St. Ingbert sind : Gästebewertung des Übernachtungsangebots 11 klassifiziert. 6 FeWo sind mit 4**** Neustrelitz ausgezeichnet, die restlichen 5 mit 3*** 8,3 St. Steyr Ingbert 8,8 Neunkirchen 8,3 8,0 7,8 Saarlouis

10 „ sehr gut“ 0

Ø-Bewertung aller buchbaren Gastgeber auf www.booking.com, Suchbegriff „St. Ingbert“, 195 Bewertungen in 4 Betrieben, Datum des Zugriffs 08.02.2016; Zugriff für Benchmark-Orte*: 08.02.2016 * Basis zwischen 4 und10 Betrieben mit 477 bis 1.031 Bewertungen 219/446 13 Quelle: Stadt St. Ingbert; booking.com, www.sterneferien.de, www.hotelsterne.de St. Ingbert wirtschaftlich

220/446 14 Quelle: Stadt St. Ingbert Tourismus- und Markenanalyse Tourismusorganisation

Tourismus-Organisation Tourismus-Marketing

• Tourismus im Amt für Wirtschaft im • Informationsmaterial der Stadt St. Ingbert, z.B. Geschäftsbereich 52 Biosphäre/Fachkräfte/ Stadtportrait, Stadtplan, zu Wochenmarkt, Pur, Tourismus angesiedelt diverse Veranstaltungsprospekte u.a. zu • Tourismus eingeplant mit 0,5 Stelle Theater und VHS. • Es gibt bislang keine Tourist-Information der • weitere Prospekte einzelner touristischer Stadt Einrichtungen wie Alte Schmelz, Besucherbergwerk, blau, Biosphärenreservat, • Der Heimat- und Verkehrsverein ist Rad und Wandern insbesondere im Bereich Chronik aktiv • touristische Informationen im Rahmen der • St. Ingbert ist Mitglied in: städtischen Homepage - Saarpfalz-Touristik - Barockstraße Saarpfalz • Touristische Themenschwerpunkte: - Biosphärengebiet Bliesgau - Kultur (Veranstaltungen, Ausstellungen / Galerien) - Natur (Rad, Wandern, Biosphäre) • Das Stadtmarketing wird gemeinsam von - Sport (blau, Pur, Mountainbike-Marathon) Stadt und den Wirtschaftsvereinen AGI und VHG umgesetzt

221/446 15 Quelle: Eindrücke vor Ort, Stadt St. Ingbert Lokales Tourismuskonzept

• Als „Touristisches Handlungskonzept für die Stadt St. Ingbert“ in 2005 von der Saarpfalz-Touristik unter Mitarbeit des Kulturamtes der Stadt St. Ingbert erstellt

Schwerpunkte / Positionierung Künftige touristische Entwicklungsfelder Rad- und Wandertourismus Natur aktiv erleben Kulturtourismus Geschichte live (Eisen, Kohle und Barock) Eventtourismus Kultur à la carte Sporttourismus Das Tor zur Biosphäre Geschäftstourismus Sonderthema: Wohnmobiltourismus

• Identifizierte Stärken und Schwächen: • Top-Stärken: Industriegeschichte; Sportveranstaltungen • besondere Stärke: „liegt im Bereich der Industrie- und Kulturgeschichte, interessanten Kulturveranstaltungen und einer reizvollen Natur mit einer entsprechenden Infrastruktur“ • Schwächen: Gästeinformation; Zielgruppenorientierung, Gestaltung buchbarer Angebote

• Wichtige Projekte: • Nordic Walking: Errichtung eines Nordic Walking Parks; Veranstaltung von Nordic Walking Days • Rad: Beschilderung; Ausbau Radwegenetz / Themenradwege • Wandern: Internetwanderführer, Beschilderungskonzept • Entwicklung von Pauschalen (Wellness, Rad, Wandern, div. Veranstaltungen, Naturerlebnis, Klettern) • Neue Freizeiteinrichtungen: Kletterhalle mit Weltcup-Niveau, Barfußpfad, Wasserspielplatz • Infrastruktur: Wohnmobilstellplatz, Busroute „Ingo-Route“, Informationskarte im Internet • Barockstraße: Umsetzung als Ferienstraße, Stadtführung • Besucherbergwerk Rischbachstollen: neue Zufahrt und Bahn, Broschüre zu Grubenpfad • Durchführung verschiedener Veranstaltungen (Anime/Manga-Convention, Tourismusbörse) • Umweltbildung: Realisierungskonzept Naturinfotainment Natopia; Rucksackschule 222/446 16 Quelle: Touristisches Handlungskonzept St. Ingbert St. Ingbert bei Dritten

DuMont Reiseführer: Obelisk 2016 (74. Deutsche Filmfestspiele) • Industriestadt mit Geschichte • Biosphärenstadt • Spannungsverhältnis zwischen Industrie, • Verkehrsgünstige Lage Natur und Kultur • Kurze Wege in die und innerhalb der Stadt • „Saarland en miniature“ • Attraktive Fußgängerzone

St. Ingbert

Tourismus Zentrale Saarland St. Ingbert Stadtmagazin • Stadt im Grünen mit viel Kunst und Kultur • Mittelzentrum unmittelbar neben der • Industriekultur Landhauptstadt Saarbrücken • Innenstadt mit Flair • Biosphärenreservat Bliesgau • Natur, Wandern, Naherholung • Wirtschaftsstandort mit guter Infrastruktur • Kultur Quelle: DuMont Reiseverlag (2015): Reise - 223/446 17 führer „Saarland“, Obelisk 2016, www.urlaub .saarland.de, Stadtmagazin St. Ingbert Erkenntnisse aus der Bestandsaufnahme • St. Ingbert kann touristische Angebote im Bereich Kultur/Industriekultur in der Stadt selbst sowie Naturangebote (Rad/Wandern) in den Ortsteilen und dem umliegenden Biosphärenreservat Bliesgau vorweisen. • Die statistisch erfassten Übernachtungen schwankten in den letzten 10 Jahren, haben sich aber in den letzten 4 Jahren bei ca. 52.000 Übernachtungen eingependelt. • Entgegen dem deutschlandweiten Trend, sorgten in den letzten Jahren weniger Ankünfte für mehr Übernachtungen, Auslastung und Aufenthaltsdauer sind gestiegen. • Knapp 90% der Übernachtungsgäste kommen aus Deutschland, mit 75 – 85% macht das Geschäftsreisesegment darunter den größten Anteil aus. • Tagesreisen aus dem näheren Umfeld sind das zweite bedeutende touristische Marktsegment in St. Ingbert. • Die hohe Zahl der Ferienunterkünfte (67 Betriebe) mit einem Anteil von 40% der Betten ist für Städte sehr außergewöhnlich. • Die Tourismusorganisation ist in der Stadtverwaltung mit einer halben Stelle angesiedelt und kann als „unterrepräsentativ“ bezeichnet werden. Eine Tourist- Information gibt es nicht. • Das touristische Marketing steckt „in den Kinderschuhen“. 224/446 18 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

225/446 19 Trends im Tourismus für die Stadt St. Ingbert

Angebots- • Verdrängungswettbewerb durch Mitbewerber mit ähnlichen seitige Trends Themen/Profilen und steigende Reiseerfahrung der Gäste • Vernetzung & Kooperation: immer größere und professionell gemanagte touristische Zusammenschlüsse und Organisationen

Nachfrage- • Gesundheit und Bewegung sind wichtige Reisemotive • Gesellschaftlicher Wertewandel: Luxusgüter der Zukunft sind: seitige Trends Zeit & Raum, Authentisches Erfahren, Gemeinschaft/Freundschaft, Sicherheit, Intakte Umwelt genießen • Zunehmende Erlebnisorientierung der Gäste • Steigendes Qualitätsbewusstsein durch zunehmenden Luxus im Alltag • Starke Individualisierung der Gäste • Neo-Nature und Naturbewusstsein: Natur als Erlebnis ist vielen Menschen zunehmend wichtig

Trends im • Neue Medien und Kommunikationstechnologien • Hybride Gäste im Konsumverhalten Reiseverhalten • Gäste reisen kürzer, öfter, spontaner; Städtereisen boomen und der neue • Demographische Veränderungen: immer mehr „Alte“ reisen Tourist immer „jünger“ • Ablösung traditioneller Zielgruppen durch individuelle Lebensstile 226/446 20 Angebotsseitige Trends

Verdrängungswettbewerb • Mitbewerber mit ähnlichen Themen/ Profilen • Reiseerfahrung der Gäste steigt stetig

Kooperation & Vernetzung • Immer größere, professionell gemanagte Zusammenschlüsse von touristischen Organisationen, gebündelte Kräfte & Mittel • Gast wird immer kritischer und bewertet Gesamt-Urlaubserlebnis (von der Anreise über die Stadt bis zum Ausflugsziel)

227/446 21 Nachfrageseitige Trends

Wertewandel • 50er und 60er Jahre: Pflicht • 70er bis 90er Jahre: Spaß • 2000+ : Lebensqualität • Luxusgüter der Zukunft sind: Zeit & Raum, Authentisches Erfahren, Gemeinschaft/Freundschaft, Sicherheit, Intakte Umwelt genießen

Neo-Nature & Naturbewusstsein • Natur als Erlebnis steht bei vielen Gästen und Bürgern im Mittelpunkt (Freiheit, Ruhe, Inspiration, Raum und saubere Umwelt) • Treiber, die hinter diesem Trend stehen sind der Klimawandel, ein zunehmend technologisiertes Umfeld und ein verstärktes Verlangen nach Natur pur (Ursprünglichkeit) 228/446 22 Nachfrageseitige Trends

Qualität & Komfort • Qualitätsbewusstsein steigt zunehmend durch immer mehr Luxus im Alltag, die Anforderungen an Leistungen und Produkte steigen

Individualität • individuelle Bedürfnisse der Menschen nehmen zu. Jeder hat eigene Erwartungen und will eine spezielle Lösung für sich

Erlebnisorientierung • reiner Urlaub ist vorbei. Gäste suchen Erlebnisse. Lebensqualität und Erlebnisorientierung werden immer wichtiger

229/446 23 Trends im Reiseverhalten

Neue Medien und Kommunikationstechnologien • bestimmen unser Informations- und Entscheidungsverhalten

Hybrider Gast • Einkauf bei ALDI und der Besuch eines Sternerestaurants sind kein Widerspruch

Kürzer, öfter, spontaner • Kennzeichnen des Reiseverhaltens

Demographische Veränderungen • immer mehr „Alte“ leben und reisen immer jünger

Lebensstilgruppen statt traditioneller Zielgruppen • Kennzeichen zunehmender Individualisierung

230/446 Rahmenbedingungen Aktivitäten aus dem Umfeld

TZ Saarland (Tourismuskonzept 2015) Saarpfalz-Touristik (Tourismuskonzept 2011) • Vision „Wir schaffen Werte mit Wachstum/Qualität“ • Fokus: Kultur, Natur, Geschäftsreise • Prämissen: Nachhaltigkeit, Wertschöpfung, • 5 Strategien: Ökologie, Ökonomie, Lebensqualität Identität, Qualität, Authentizität • Marke: Genuss, Savoir-Vivre (Nähe Frankreich) • Diverse Masterprojekte relevant für • 10 Handlungsfelder St. Ingbert bzw. mit Zuständigkeit St. Ingbert  

  BR Bliesgau (Rahmenkonzept 2015) Tourismuskonzept St. Ingbert 2005 • 10 Handlungsfelder und –leitbilder, darunter • Von Kulturamt und SaarpfalzTouristik „Tourismus & Gastronomie“ • Themenfelder Natur aktiv, Geschichte, Kultur, BRB • BRB als Modellregion für Nachhaltigkeit aus Fokus in der touristischen Vermarktung • Unter Natur Idee: FitnessParkSaar mit Sport • Schwerpunkte: Schaffung touristischen Mehrwert • 32 Projekte erarbeitet und detailliert beschrieben mit BRB, Vernetzung ( auch regionsübergreifend) Quelle: Basis Expertengespräche, 231/446 25 Konzepte Tourismuskonzept Saarland

 Starker Wirtschaftsfaktor • 39,5 Mio. Aufenthaltstage • 1,4 Mrd. € Umsatz • 2,8% Anteil Volkseinkommen • 33.000 bedingte Arbeitsplätze

 Differenzierte Wettberbsfähigkeit • 2,9 Mio. Übernachtungen, überdurchschnittliches Wachstum seit 2010 • Räumlich und Strukturell differenziertes Wachstum: Gewinner: Saarbrücken/Bostalsee, Hotel/Garni Verlierer: Saarlouis/Merzig-Wadern Pension/Fewo • Kleinteilige Betriebsstruktur

232/446 Tourismuskonzept Saarland, dwif2015 Tourismuskonzept Saarland

 Themenpotenziale

233/446 Tourismuskonzept Saarland, dwif2015 Tourismuskonzept Saarland

234/446 Tourismuskonzept Saarland, dwif2015 Rahmenbedingungen Weitere Aktivitäten im Umfeld

LEADER Region Biosphärenreservat Bliesgau • Die Region umfasst die Gemeinden Gersheim, Mandelbachtal, Kirkel, Kleinblittersdorf, die Stadt Blieskastel sowie die Stadtteile von Homburg und von St. Ingbert (Hassel, Oberwürzbach, Rentrisch, Rohrbach) • Verschiedene Projekte (auch in St.Ingbert) unterstützen das Thema Regionalentwicklung und Biosphäre 

Barockstraße Saarpfalz • Seit 2007 bestehende Ferienstraße zwischen Saarland und Westpfalz, im 3- Ländereck D-F-Luxemburg, die auf ca. 200 km (Hauptroute und Köllertal-Warndt- Schleife) über 40 barocke Sehenswürdigkeiten in 12 Orten verbindet. • Touristischer Fokus / Themen: Kultur, Geschichte, Natur, Genuss • Neuaufstellung 2016: Mehr Alltagskultur im Barock betonen 

Quelle: Tourismuskonzept; 235/446 29 biosphaere-bliesgau.eu; Umweltmagazin Saar 4/2011 Best-Practice, Beispiel Neunkirchen (Saarland)

Fokus Zielgruppen • “Stadt zum Leben” • Kulturinteressierte • Veranstaltungs- besucher • Naturaktive Themen Erfolgsfaktoren • Industriekultur • Zoo • Kulturveranstaltungen • Musicals • Rad/Wandern und • Naturnähe Naherholung • 2 Premiumwege • Freizeitdorf Robinsondorf

Basis: Internetauftritt der Stadt 236/446 30 Neunkirchen Best-Practice, Beispiel Saarlouis

Fokus Zielgruppen • Kultur und Feste • Kulturinteressierte • Veranstaltungs- besucher • Naturaktive Themen Erfolgsfaktoren • Stadtgeschichte • Histor. Kulturerbe • Kulturveranstaltungen • Volksfest Emmes + Märkte • Schiffsanlegestelle • Naherholung • Vauban-Steig (Rad / Wandern) • Saar und Saar/Oster Radweg

237/446 31 Basis: sol.de; Internetauftritt und Stadtportrait der Stadt Saarlouis Best-Practice, Beispiel Steyr

Fokus Zielgruppen • „am Nationalpark“ • Kulturinteressierte • „Die Naturstadt • Veranstaltungs- (Europas) am Fluss besucher der Zeit“ • Naturaktive Themen Erfolgsfaktoren • Histor. Altstadt • Nähe zum • Festivals & Nationalpark Kulturveranstaltungen Kalkalpen • Natur (Rad/Wandern/Boot) • Steyrtalbahn • Festivals

Basis: Internetauftritt der Stadt Steyr; 238/446 32 landhotels.at Best-Practice, Beispiel Neustrelitz

Fokus Zielgruppen • Residenzstadt in der • Kulturinteressierte Mecklenburgischen • Naturaktive Seenplatte (Rad, Wandern, Wassersport)

Themen Erfolgsfaktoren • Kulturangebot • Müritz Nationalpark (Theater, Musik, Ausstellungen) & Weltnaturerbe • Naturlandschaft • (Wald, Seen) Stadthafen • Slavendorf • Tiergarten • Kulturzentrum

Basis: Internetauftritt der Stadt 239/446 33 Neustrelitz Markt-Check „Biosphärenstadt“Tourismus- und Markenanalyse Ergebnisse der Google-Abfrage

Google-Suche: • Bei 13 von 19 Treffern wird der Begriff „Biosphärenstadt“ im Zusammenhang mit St. Ingbert gebracht • 5 x wird auf das BSG Schwäbische Alb verwiesen, insbesondere auf Münsingen und Reutlingen • 1 x taucht der Begriff ohne konkreten Stadtnamen im Zusammenhang mit einer wissenschaftlichen Publikation auf • Auch bei den Bildern wird teilweise auf St. Ingbert verwiesen (1. Bild: Biosphärenmarkt St. Ingbert; 4. Bild: Schriftzug)

240/446 34 Erkenntnisse aus Trends und Beispielen • Die Trends zeigen auf, dass es für St. Ingbert im Tourismus viele Herausforderungen gibt. Die Gäste wollen Qualität und Erlebnis und stellen hohe Ansprüche an das touristische Angebot. • Auf der anderen Seite eröffnen das neue Naturbewusstsein und der Trend zur Erlebnisorientierung Chancen für St. Ingbert zum Beispiel in den Themen Industriekultur oder Biosphäre. • Die touristischen Handlungskonzepte im Umfeld wie das der Tourismuszentrale Saarland, Saarpfalz Touristik oder der Biosphäre setzen auf Themen wie Natur, Kultur, Qualität und Nachhaltigkeit. Im Tourismuskonzept Saarland wird speziell der saarländische Charme als wesentliches Markenmerkmal genannt. • Der Vergleich mit Neunkirchen und Saarlouis macht deutlich, dass auch andere Städte auf Natur und Kultur setzen und es deutlichere Argumente für eine Profilierung geben muss. • Steyr und Neustrelitz sind Beispiele, bei denen es gelungen ist, über die besondere Betonung des städtischen Ambientes im Gefüge zu einem naheliegenden Großschutzgebiet (Nationalpark) eine besondere Profilierung zu erreichen. • Beim Begriff „Biosphärenstadt“ nimmt St. Ingbert im Internet bei Google bereits heute eine herausragende Stellung ein. 241/446 35 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

242/446 36 Hintergrund und Zielsetzung, Studiendesign

Hintergrund und Zielsetzung: • Die Stadt St. Ingbert möchte ihr Profil als Tourismus-Ort stärken. Dazu wird als Ausgangs- punkt eine Imageanalyse durchgeführt, die aus zwei Teilen besteht. Zum einen werden vor Ort Einwohner, Tages- und Urlaubsgäste zu St. Ingbert befragt; zum anderen werden computergestützte Telefoninterviews in verschiedenen Städten durchgeführt. Studiendesign I: Methode: Befragung vor Ort Feldphase: März/April 2016 Stichprobe: 300 Befragte, davon 130 Einwohner, 125 Tagesgäste und 50 Urlaubsgäste Studiendesign II: Methode: Computergestützte Telefoninterviews in drei Städten („Externe Befragung“) Feldphase: März/April 2016 Stichprobe: 300 Befragte, davon jeweils 100 Personen in Trier, Mainz und Stuttgart

243/446 Spontane Assoziationen zu St. Ingbert (Tagesgäste)

• Die Tagesgäste verbinden mit St. Ingbert vor allem gute Einkaufsmöglichkeiten (19% der Nennungen). • Aber auch Messen und Feste (16%) sowie Schule, Arbeit und Termine (12%) werden häufiger genannt.

3x Altstadt, 4x gemütliche Stadt, 1x Biosphäre, 1x Landschaft Angenehme Stadt/Umgebung 18 (10%) 8 (4%) Brauerei/Gastronomie 4x Bad/Blau, 2x Rad, 1x Wandern großes Freizeitangebot 11 (6%) gute Einkaufsmöglichkeiten 34 (19%) Gute Lage 4 (2%) Heimat/Familie/Freunde 15 (8%) Kultur, Weisgerber, Industriegeschichte Kultur 8 (4%) Messe/Feste 29 (16%) Schule/Arbeit/Termine 22 (12%) Sehenswürdigkeiten 11 (6%) Stadtbummel 3 (2%) 2x Beckerturm, 2x Stiefel, 2x Pfanne, Stollen, Kirche, Barock Viele Parkmöglichkeiten 4 (2%) Sonstiges 14 (8%)

Was verbinden Sie spontan mit St. Ingbert? (Befragung St. Ingbert) 244/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 38 Spontane Assoziationen zu St. Ingbert (Urlaubsgäste)

• Insgesamt äußern Urlaubsgäste durchschnittlich weniger spontane Assoziationen als die anderen Zielgruppen. • Am häufigsten wird die Messe/Autoshow (31% der Nennungen) genannt. • Weitere genannte Assoziationen sind u.a. gute Einkaufsmöglichkeiten (12%).

Freundlichkeit 5 (10%)

gute Einkaufsmöglichkeiten 6 (12%)

Hotel 5 (10%)

Keine Assoziationen, da erster Besuch 3(6%)

Messe 16 (31%)

Schöne, kleine Stadt 4 (8%)

Wandern 3(6%)

Sonstiges 10(19%)

Was verbinden Sie spontan mit St. Ingbert? (Befragung St. Ingbert) 245/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 39 Wichtigkeit Angebote/Aktivitäten in St. Ingbert (Tagesgäste)

• Bei den Tagesgästen sind Stadtbesichtigung, Verkehrsanbindung, Landschaft/Natur und das gastronomische Angebot am wichtigsten. • Insbesondere das Angebot für Kinder sowie Sportveranstaltungen werden als unwichtig eingestuft.

Kulturangebote (Museen, Theater, Kino usw.) 14% 35% 18% 27% 6% Messe/Börsen 14% 45% 14% 24% 3% Sportveranstaltungen 5% 20% 20% 44% 11% Sportangebote 8% 25% 16% 41% 10% Landschaft/Natur 26% 44% 15% 13% 3% Wandermöglichkeiten 28% 34% 13% 21% 5% Radwanderwege/Mountainbiken 15% 26% 13% 34% 12% Sehenswürdigkeiten 12% 31% 26% 26% 5% Gesundheit/Wellness/Badeangebot 17% 22% 15% 38% 8% Gastronomisches Angebot 25% 43% 16% 13% 3% Stadtbesichtigung/Stadtbummel 16% 56% 12% 13% 3% Shopping/Einkaufen 18% 46% 17% 15% 3% Angebote für Kinder 10% 19% 10% 26% 36% Verkehrsanbindung 28% 45% 11% 11% 5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Sehr wichtig Wichtig Teils-teils Unwichtig Völlig unwichtig Wie wichtig sind Ihnen folgende Angebote oder Aktivitäten in St. Ingbert? (Befragung St. Ingbert) 246/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 40 Image-Eigenschaften von St. Ingbert (Tagesgäste)

• Aus Sicht der Tagesgäste wird St. Ingbert als „bürgerlich und „sauber“ wahr- genommen. • Eigenschaften wie „exklusiv“, „modern“ und auch „städtisch“ treffen hingegen auch hier weniger zu.

ist kreativ 12% 30% 53% 5% 1% macht neugierig 7% 36% 29% 27% ist offen 10% 51% 28% 12% ist tolerant 11% 50% 35% 5% ist familiär 14% 54% 29% 4% ist vertrauenswürdig 12% 53% 32% 4% ist modern 2% 18% 39% 36% 5% ist natürlich 5% 62% 28% 3%1% ist diszipliniert 3% 48% 40% 8% 2% ist sauber 14% 60% 23% 3% ist leistungsorientiert 9% 37% 46% 9% ist exklusiv 10% 30% 50% 10% ist bürgerlich 20% 62% 13% 6% ist städtisch 1% 27% 36% 31% 5% ist umweltbewusst 10% 49% 35% 6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Trifft voll und ganz zu Trifft zu Teils-teils Trifft nicht zu Trifft überhaupt nicht zu Welche Eigenschaften treffen für Sie auf die Stadt St. Ingbert zu? (Befragung St. Ingbert) 247/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 41 Gründe für eine Weiterempfehlung (Tagesgäste)

• Am häufigsten geben die Tagesgäste (mit 27% der Nennungen) als Grund für die Weiterempfehlung an, dass St. Ingbert eine schöne, gemütliche Stadt ist. • Gute Einkaufsmöglichkeiten werden als weiterer häufiger Weiterempfehlungsgrund genannt (mit 16%).

Bummeln 6 (5%)

Freundlichkeit 7 (5%)

Gute Einkaufsmöglichkeiten 21 (16%)

Gute Gastronomie 6 (5%)

Gute Lage 7 (5%)

Gute Parkmöglichkeiten 5 (4%)

Gutes Kultur-/Freizeitangebot 15 (11%)

Messen 14 (11%)

Schöne, gemütliche Stadt 35 (27%)

Sonstiges 16 (12%)

Nennungen

Falls ja, sicher/vielleicht: Warum würden Sie St. Ingbert weiterempfehlen? (Befragung St. Ingbert) 248/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 42 Bekanntheit und Besuch von St. Ingbert

• 45% Personen kennen die Stadt (zumindest dem Namen nach), waren aber noch nie in St. Ingbert. 10% kennen St. Ingbert und haben die Stadt bereits besucht. • 45% der Befragten kennen St. Ingbert nicht.

Besuchsgrund: Stadt bekannt und • aus privaten Gründen: 90 % besucht; 10% • aus berufl. Gründen: 26% (Mehrfachnennung mögl.)

Besuchshäufigkeit: • einmal: 29 % • mehrfach: 71% Stadt nicht besucht, Stadt nicht bekannt; aber bekannt; 45% 45% Aufenthaltsdauer: • einen Tag: 84% • zwei o. mehr Tage: 16%

Waren Sie schon mal in St. Ingbert? (Befragung 3 Städte) 249/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 43 Spontane Assoziationen zu St. Ingbert

• Insgesamt werden nur wenige spontane Assoziationen zu St. Ingbert genannt. • St. Ingbert wird spontan mit einer kleinen, gemütlichen Stadt (14% der Nennungen) sowie mit der Lage im Saarland verbunden (12% der Nennungen).

Arbeit 4 (5%) Architektur 3 (4%) Bekannte/Verwandte 8 (9%) Darüber gelesen/gehört 7 (8%) Freizeitaktivitäten/Sport 4 (5%) Kirche/Religion 2 (2%) Kleine, gemütliche Stadt 12 (14%) Lage/Saarland 10 (12%) Schöne Landschaft 3 (4%) Spezialitäten 9 (11%) Ungewöhnlicher Name 3 (4%) Wellness, Erholung, Gesundheit 4 (5%) Wirtschaft/Industrie 9 (11%) Sonstiges 7 (8%)

Was verbinden Sie spontan mit der Stadt St. Ingbert? (Befragung 3 Städte) 250/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 44 Wichtigkeit von Angeboten/Aktivitäten in St. Ingbert

• Am wichtigsten sind den Befragten Landschaft/Natur, gastronomisches Angebot und Verkehrsanbindung sowie Sehenswürdigkeiten, Kulturangebote und Stadtbesichtigung. • Eher unwichtig sind Messen/Börsen, Sportveranstaltungen und Sportangebote.

Kulturangebote (Museen, Theater, Kino usw.) 30% 39% 15% 11% 4% 3% Messen/Börsen 2% 13% 15% 44% 24% 2% Sportveranstaltungen 4% 16% 20% 40% 17% 3% Sportangebote 7% 23% 23% 30% 14% 3% Landschaft/Natur 32% 51% 10% 2%3%2% Wandermöglichkeiten 16% 41% 20% 14% 7% 2% Radwanderwege/Mountainbiken 14% 29% 17% 25% 13% 3% Sehenswürdigkeiten 27% 45% 18% 5% 3%2% Gesundheit/Wellness/Badeangebote 11% 38% 26% 14% 9% 2% Gastronomisches Angebot 25% 51% 12% 7% 3%2% Stadtbesichtigung/Stadtbummel 22% 49% 16% 9% 3%2% Shopping/Einkaufen 12% 31% 25% 22% 9% 2% Angebote für Kinder 20% 27% 14% 22% 15% 2% Verkehrsanbindung 28% 46% 12% 9% 4%2% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Sehr wichtig Wichtig Teils-teils Unwichtig Sehr unwichtig Weiß nicht

Wie wichtig sind Ihnen folgende Angebote und Aktivitäten in St. Ingbert? (Befragung 3 Städte) 251/446 Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung 21.07.2016 Seite 45 Erkenntnisse aus der Imageanalyse • Bei den spontanen Assoziationen wurde sehr stark deutlich, dass vor allem St. Ingbert als Stadt mit Flair und zum Einkaufen in den Köpfen der Gäste verankert ist. • Vereinzelt fallen dann noch Begriffe wie Bad blau, Becker Bier, Pfanne, Stiefel, Industriekultur und Weisgerber. • Kulturangebote, Natur mit Wandern und Rad sowie Stadtbummel und Einkaufen sind die drei meistgenannten Urlaubsinteressen der Gäste. • St. Ingbert wird insbesondere ein Image als natürlich, sauber, bürgerlich und umweltbewusst zugeordnet. • Eindeutig wird St. Ingbert die Lage im Saarland und die Nähe zu Frankreich zugewiesen. • Die Imagebefragung in drei Großstädten im Einzugsbereich bringt einen relativ geringen Bekanntheitsgrad von St. Ingbert mit 45% aller Befragten zu Tage. Davon haben nur 10% die Stadt schon einmal besucht. • In diesem Befragungskreis liegt wieder die gemütliche kleine Stadt an vorderster Stelle der Imageangaben. Gefolgt von der Lage im Saarland und Assoziationen zu Spezialitäten (Essen, Trinken, Becker Bier) und Wirtschaft (Kohle, Stahl, Bergbau).

252/446 46 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

253/446 47 Externe (Experten-) Sicht

• Das Kulturangebot, die gute Wirtschaftskraft der Stadt, die Lage Nahe Saarbrücken, das Stadt- Land-Scharnier sind positive Rahmenbedingungen für eine gute touristische Entwicklung. • Das Biosphärenreservat Bliesgau wird noch nicht mit aller Kraft bearbeitet, aber es sind gute Ideen vorhanden (Biosphärenbahnhof, Beweidungsprojekt Rohrbachtal, Grünes Quartier WVD, Landschaftspark Alte Schmelz) • Insgesamt werden sehr viele Projekte angestoßen und bearbeitet (MINT, Bierbrauerei, Baumwollspinnerei, Alte Schmelz…) • Landschaft, Wirtschaft, Kultur bieten noch viele Potenziale, die nicht genutzt werden (z.B. Astrolabium, Firmen, Natur, Highlights) Aber das Bild ist getrübt… • Der Gesamtzusammenhang und die profilierende Stoßrichtung „Für was steht St.Ingbert“ tritt nicht deutlich zu Tage. • Es gibt viele Konzepte und Projektideen. Wichtig wäre die Konzentration auf zielführende Projekte und konsequente und gemeinsame, vernetzte Umsetzung der Projekte. • Das professionelle touristische Engagement steckt in den Anfängen. 254/446 48 Ergebnisse Marken-Relevanz- Analyse

• In den Expertengesprächen wurde eine Relevanzanalyse Marke/ Tourismus aus touristischem Blickwinkel durchgeführt. Das Schaubild zeigt die Zusammen- führung aller Expertengespräche.

• Die bestehende Verortung der Elemente gibt den aktuellen Ist- Zustand wieder, große Punktdarstellungen entsprechen dabei einer Mehrfachnennung des jeweiligen Elementes in unterschiedlichen Expertengruppen

• Auffällig ist eine große Anzahl markenrelevanter Elemente. Den Einrichtungen, Veranstaltungen, naturbezogenen Aspekten etc. wird grundsätzlich eine geringe touristische Relevanz zugeordnet. Eine besonders hohe Markenrelevanz wird der (Industrie-) Kultur zugeschrieben.

Markenrelevanz: „Wie wichtig ist das Element für die Marke St. Ingbert? Wie stark prägt es das Image der Stadt St. Ingbert?“ Tourismusrelevanz: „Wie bedeutend ist das Element für den Tourismus in St. Ingbert quantitativ? Wie viele Gäste sind dort oder kommen unter anderem deshalb? Wie wichtig ist das Element für die touristische Wertschöpfung?“ 255/446 49 Stärken-Schwächen-Analyse

Nach Auswertung von Kohl & Partner wurde in den Expertenrunden und der Marken- und Tourismuswerkstatt die Stärken-Schwächen-Analyse geprüft, ergänzt und bewertet. Die Analyse, ergänzt um die Alleinstellung und den komparativen Konkurrenzvorteil stellt eine wichtige Voraussetzung für die Vision und die strategische Positionierung dar. Top-Stärken Top-Schwächen • Kultur/Industriekultur • Es fehlt Profil und Gesamtidee • Biosphärenreservat/Natur • Keine Vernetzung, gebündelte Vermarktung • Stadt mit Flair • Fehlendes Bewusstsein (für Tourismus) • Lebensqualität (Wohnort/Wirtschaft) Alleinstellung Komparativer Konkurrenzvorteil (KKV) • Stadt in der Biosphäre • Stadt-Land-Beziehungen • Kulturhighlights • Natur/Biosphärenreservat Bliesgau (Pfanne, Jazz, Weisgerber, Alte Schmelz) (BRB, Waldgebiet, Hütten, PUR, Stiefel) • Saarländisch-bayrischer Charme • Stadt mit Flair (Humorvolle Lebensart) (Innenstadt, Geschäfte, Veranstaltungen) • Wahrzeichen • Lage (Autobahn, Grenzlage, Scharnier Beckerturm, Stiefel, Pfanne Saarbrücken – St. Ingbert – BRB) 256/446 50 Stärken-Schwächen-Analyse

Stärken im Detail Schwächen im Detail

• Kunst & Kultur (Weisgerber, Theater, Alte • Kein touristisches Profil (Vernetzung, Schmelz, Baumwollspinnerei) Themenschwerpunkte, Profil, Marke, • Veranstaltungen (Messen, Märkte, Jazz) Bekanntheit, Image) • Wechselhafte Geschichte • Touristisches Marketing verbesserbar • Industriekultur (Kohle, Eisen, Glas, Bier) (Produktentwicklung z.B. weitere Zielgruppen, • Landschaft, Natur & Sport (MTB, Pur, Werbung z.B. Flyer, Kooperationen, Wandern) Veranstaltungen, zielstrebige Umsetzung) • Biosphärenreservat Bliesgau • Komplexe Organisationsstruktur (BRB, SPT...) • Klimaschutz, • Akzeptanz , Neid, Zusammenarbeit • Ausflugsziele, Naherholungsmöglichkeiten • wenig Tourismusbewusstsein Hintergrund • Wirtschaftsstandort (Einzelhandel, BRB, Tourismus als Chancen für Gastronomie, Bildung, SAP, Festo) Hotellerie & Einzelhandel • Wohnort & Infrastruktur • Touristische Infrastruktur (Anzahl und - Lage (Nähe Uni, Saarbrücken, FRA) Qualität) Hotellerie für Urlaubsgäste, Freizeit- - Verkehrsanbindung (Bahn, Bus) einrichtungen, Infozentrum/TI, ÖPNV, - Flair, Stadtbild (gemütlich, urban, grün…) Gastronomie (Kneippen & Bars) weiter- • Engagierte/interessierte Politik, Bürger... führende Angebote z.B. Musikszene, Shopping 257/446 51 Fazit Tourismus- und Markenanalyse Positionsbestimmung

Ausgangssituation Top-Stärken

• Der Tourismus ist in den letzten Jahren in St. • Kultur/Industriekultur Ingbert relativ stabil und wird vor allem durch den Geschäftsreisetourismus und den Tagesaus- • Biosphärenreservat/Natur flugstourismus geprägt. • Stadt mit Flair • Lebensqualität (Wohnort/Wirtschaft) • Organisation und Vermarktung des Tourismus wurde bisher in der Stadt nicht als prioritäres Thema betrachtet und stecken im Aufbau. Es sind geringe Ressourcen vorhanden und Abstimmung und Koordination kommen noch viel zu kurz. Alleinstellung/Atmosphäre • St. Ingbert stemmt viele (auch touristische) Projekte. Es mangelt teilweise an der • Stadt in der Biosphäre abgestimmten zielführenden Umsetzung und der (Stadt mit Flair, Natur/Biosphäre) Konzentration auf das Wesentliche. • Kulturhighlights • Gäste schätzen an St. Ingbert vor allem das (Pfanne, Jazz, Weisgerber, Alte Schmelz) besondere städtische Flair und den Charme. • Saarländisch-bayrische Lebensart • Mit Themen wie Industriekultur/Kultur, Natur und (Humor, Charme) Biosphäre und vor allem dem besonderen städtischen Flair hat St. Ingbert aber viele Potenziale für eine touristische Entwicklung. 258/446 52 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

259/446 53 Zielbereich für das Markenimage von St. Ingbert

• In der Markenwerkstatt wurde mit den Teilnehmern diskutiert, für welche Werte St. Ingbert heute steht und wie sich die äußere und innere Wahrnehmung von St. Ingbert verändern sollen

• Nachfolgende Fragen wurden den Teilnehmern hierzu gestellt: 1. Mit welchen Werten würden Sie das Image von St. Ingbert aktuell auf der Wertelandklarte verorten? 2. Für welche Werte soll die zukünftige Marke St. Ingbert stehen?

• Die aktuelle Verortung von St. Ingbert auf der Wertelandkarte „Limbic-Map“ zeigt eine starke Ausprägung balanceorientierter Werte

Markenimage • Ziel der neuen Marken- und Tourismusstrategie ist aktuell eine Imageerweiterung in den Wertebereich Markenimage Stimulanz. Zielbereich • Balanceorientierte Markenwerte bilden auch zukünftig die Basis der neuen touristischen Marke St. Ingberts. Das neue und eindeutige touristische Profil wird jedoch durch die ergänzende und verstärkende Inszenierung von Stimulanzwerten ausgebildet. Markenkern St. Ingbert „Charmant zwischen Stadt • Der konzentrierte Markenkern wird insbesondere und Land“ durch die emotionale und funktionale Umsetzung der entsprechenden Werte operationalisierbar. 260/446 54 Die neue Marke „St. Ingbert“ auf einen Blick

• Aus der Tourismusanalyse, der Markenanalyse, den Ergebnissen der Marken- und Tourismus- werkstatt und dem Zielbereich des Markenimages leitet Kohl & Partner die Inhalte der neuen Marke St. Ingbert ab

• Die Marke besteht aus ihrem Markenkern und den fünf Markensektoren

• Beschrieben und operationalisierbar wird der Markenkern durch die fünf Markensektoren

• Kohl & Partner empfiehlt die graphische Umsetzung des Markenbildes und des Markenclaims durch eine Marketingagentur

261/446 55 Der Kohl & Partner MarkenCompass St. Ingbert

• Kultur/Industriekultur • Natur/Biosphärenreservat • Mittelstädtisches Flair • Lage / Saarland • Lebensqualität (Wohnen/Wirtschaft) • stark • humorvoll/ Emotionale Faktoren charmant • Marke: • familiär BiosphärenStadt St. • überraschend Ingbert • gemütlich • Markentonalität: • anders pfiffig, „zwinkerndes • typisch Saarland Auge“, frisch, grün • nachhaltig • Idee Claim: • modern „einfach anders, charmant „skurril“ natürlich charmant“ zwischen Stadt und Land • Kulturevents • Industriekultur-Projekte • Stadt-Land-Geschichten • St. Ingbert bietet

Inhaltliche Faktoren Inhaltliche • Biosphäre/Natur/ mittelstädtische Nachhaltigkeit saarländische • Saarländischer Charme Lebensart mit grüner • Altstadt/Stadtflair Kulisse • Originale/Personen (z.B. Krämer, Weisgerber)

K&P MarkenCompass 262/446 56 Erlebbarer Markenkern

Der Markenkern von St. Ingbert „charmant zwischen Stadt und Land“ wird an den Kontaktpunkten der Gäste und Bürger mit St. Ingbert erlebbar und spürbar. Die konsequente Weiterentwicklung dieser Markenkontaktpunkte entlang der neuen Marke ist deshalb für die Glaubwürdigkeit, Authentizität und ein klares Markenimage von größter Bedeutung.

Markenkern Beispielhafte Marken-Erlebnisse Menschen mit Charme erleben, saarländisch französische Lebensart kennenlernen, Stadtflair fühlen, flanieren, Natur spüren, spontan Ausgehen, Charmant Essen und Trinken genießen, „grün sehen“, Nachhaltigkeit/Umweltbewusstsein zwischen Stadt wahrnehmen, sich Zeit nehmen, Biosphäre entdecken, Bewegung spüren, und Land Veranstaltungen/Kleinkunst besuchen, Authentizität spüren, Stadt-Land- Verbindungen erleben, Technik erleben

Weitere Erläuterung/ Marke „BiosphärenStadt St. Ingbert“ Empfehlung zur Marke Die Biosphäre ist ein wertvolles Prädikat, welches Themen wie Natur und Nachhaltigkeit, Mensch und Natur, Nachhaltigkeit sowie die Stadt-Land- Beziehungen unterstützt und transportiert. Im Fokus der Marke St. Ingbert sollte der städtische Aspekt stehen. Ausgedrückt und transportiert durch das Stadtflair, Kultur, Kunst, Industriekultur, Wirtschaft, Technik und Modernität.

Kohl & Partner empfiehlt daher, bei der Marke die Stadt stärker in den Fokus zu rücken und grafisch hervorzuheben z.B. BiosphärenStadt St. Ingbert. Alternativ: Biosphären.Stadt St. Ingbert

263/446 57 Erlebbarer Markenkern

Operationalisierbar wird der Markenkern durch eine funktionale und emotionale Umsetzung der Marke in den touristischen Angeboten und Produkten von St. Ingbert.

Operationalisierung Markenkern funktional: Außergewöhnliche Hotels (Kleinstes 5-Sterne Hotel Deutschlands/ Umsetzung des Biosphärenhotel, Hostel), pfiffige augenzwinkernde Werbung, neue/moderne Markenkerns (technische) Services, unkomplizierte Buchbarkeiten, leichte Erreichbarkeiten, „charmant zwischen spontan und flexibel, kurze Wege zwischen Stadt und Land (Stadt-Land- Stadt und Land“ Beziehungen immer gegenwärtig), kleine aber hochwertige Tourist-Information, in touristischen Produkten emotional: Humorvolle Lebensart spüren (charmant, künstlerisch, skurril), künstlerische Ader der Stadt erleben (Kleinkunst, Weisgerber…), stimmige „freudige“ Events (Jazz, Pfanne, Partys), Shoppingerlebnis mit Flair und individueller Betreuung, stimmungsvolle Natur, grüne Kulisse (auch schon in der Stadt), genussvolles Ausgehen, besondere (auch technische) Entdeckungen, überraschende Kleinode und Besonderheiten, erlebnisorientierte Führungen mit Geschichte

Hinweis: Gerade mit der Stadt-Land-Beziehung und der Themensäule Natur und Biosphäre sind die verschiedenen Ortsteile von St. Ingbert (St. Ingbert-Mitte, Rohrbach, Hassel, Oberwürzbach & Rentrisch) gefordert, ihre touristischen Besonderheiten in das Gesamtkonzept einzubringen und weiter auszubauen. Mit der Positionierung als BiosphärenStadt betont St. Ingbert nochmals die Wichtigkeit der Verflechtungen zum Umland und der Ortsteile zur Kernstadt. 264/446 58 Touristische Positionierung BiosphärenStadt St. Ingbert: natürlich charmant St. Ingbert bietet mittelstädtische saarländische Lebensart mit grüner Kulisse

Handlungsfelder

Saarländisch (bayrische) Lebensart, Stadt-Land-Beziehung

Wirtschaft / Kultur / Industriekultur Stadtleben Natur Geschäftsreisende Innenstadt Biosphäre Industriekultur Geschäftsreisende Shopping Wandern Messen / Tagungen Themen/ Events / Messen Inhalte Kulturevents Rad Gastronomie (Beispiele) Bildung (Mint) Natur in der Stadt Freizeit (blau) Tradition & Geschichte, Wirtschaftsstandort / Persönlichkeiten Bildung Ökologie / E-Mobilität Firmen

Querschnitts- aufgabe Touristische Organisation und Infrastruktur Markenstrategien 265/446 59 Lebensstil der Kernzielgruppe: Genussvolle Entdecker

Aktivitäten und Interesse Werte und Einstellung - Flair / Charme der Innenstadt erleben - genussvoll (Nimmt die Stadt als Gesamtkunstwerk - spontan war) - lässt sein Umfeld auf sich wirken / ist bewusst - Sucht Lebensart / Genuss - experimentierfreudig - Kultur, Kleinkunst - emotional - Natur fühlen / erleben / berühren - aktiv - Geht durch die Innenstadt (Eindrücke / - qualitätsbewusst Wahrnehmungen auf sich wirken lassen) - künstlerisch - „Stadt“ ist wichtige - ist gerne unter Menschen, in Gesellschaft Erlebnis- und Genusskomponente - Ausgehen, Essen und Trinken (nimmt sich dafür Zeit – der Genuss zählt, nicht die Notwendigkeit zu Essen/Trinken etc.) Genussvoller Entdecker Primäre Reiseform Soziale Lage/Milieu - Paare - befreundete Paare und Singles - gesellschaftliche Mitte - gutes mittleres Einkommen - eher mittleres Alter Erwartung - gebildet und interessiert - Sucht besondere spezielle Entdeckungen, Geheimtipps - Steht auf genussvolle Entdeckungen Erfahrung - möchte Entscheidungen über Ausflüge und Besuch von Sehenswürdigkeiten individuell und zeitlich flexibel treffen - lässt sich gerne inspirieren - Erwartet leichte/unkomplizierte Organisation seiner Reise - ist reiseerfahren - Erwartet authentische gute Qualität und Stil auf unter- - erwartet Freundlichkeit, individuellen schiedlichen Ebenen (Hütte bis 4-Sterne, Imbiss bis Service und Professionalität Gourmet) - nimmt ganze Region als Erlebnisraum - genießt mit allen Sinnen wahr - Authentizität - zeigt geringe Preissensibilität 266/446 60 Nebenzielgruppen

Zielgruppen nach Lebensstil Wichtige weitere Zielgruppen nach Reiseform (unabhängig vom Lebensstil)

Leitangebote und besonderes Interesse der Nebenzielgruppe „Geschäftsreisende“

Geschäfts- • Geschäftliche Anreise reisende (z.B. Messe, Unternehmen) Genussvoller Leitangebote und besonderes Interesse Entdecker der Nebenzielgruppe Interessierte Anlass- „anlassbezogene Tagesgäste“ Traditionalisten bezogene • Besuch von Messen und Veranstaltungen Tagesgäste • Tagesausflüge • Reisen zu einem bestimmten Zweck an und nehmen kaum ergänzende Angebote war

Leitangebote und besonderes Interesse der Nebenzielgruppe „Interessierte Traditionalisten“ Die Größe der Symbole zeigt den notwendigen Aufwand für die • suchen „Highlights“ Marktbearbeitung der entsprechenden Zielgruppe. Der Fokus liegt in St. • sind preissensibel Ingbert auf der Kernzielgruppe „Genussvolle Entdecker“. Eine weitere • untere - mittlere Einkommensschichten starke Zielgruppe sind die „Interessierten Traditionalisten“. Eine eher • strikt und organisiert untergeordnete, aber dennoch zu beachtende Rolle, spielen die • besuchen Messen / Events Nebenzielgruppen „anlassbezogene Tagesgäste“ und „Geschäftsreisende“. • gehen Wandern, Radfahren Zielgruppen, denen ein Kreis als Symbol zugeordnet wurde, wurden • suchen „klassische Freizeitangebote“ nach dem Lebensstil charakterisiert. • „Bummeln“, „Essen &Trinken“ Die Einteilung der Zielgruppen mit rechteckigem Symbol erfolgte nach der Reiseform. • Das Flair der Innenstadt und die 267/446 61 Lebensart spielen keine so große Rolle Beispiel „Genussvolle Entdecker“

(nach der Persona-Methode)

André und Janina (42/36): André ist Architekt, Janina Mediengestalterin. Die beiden wohnen seit 5 Jahren gemeinsam in Kaiserslautern. Gemeinsame Kinder hat das unverheiratete Paar nicht. André und Janina sind sehr kreativ, interessieren sich für Kunst und suchen in ihrer Freizeit nach besonderen, etwas anderen Erlebnissen, um sich bei einem Kurztrip vom Alltagsstress bei der Arbeit zu erholen. Sie erwarten Qualität, Service und eine unkomplizierte Buchung sowie hohe Flexibilität von ihrem Gastgeber. Den entsprechenden Preis sind André und Janina gerne bereit zu bezahlen. Vor Ort möchte das Paar das Flair und den Charme der Innenstadt in einem Café in der Nähe einer Grünanlage auf sich wirken lassen. Neben dem Kleinstädtischen Flair darf bei den beiden die Natur nicht zu kurz kommen. Sie verfolgen die Gespräche am Nebentisch und beobachten die Leute, die am Café vorbei gehen, um die besondere, typische Lebensart der Menschen in der besuchten Region kennenzulernen. Zeitdruck haben die beiden nicht. Was die Tagesgestaltung angeht sind André und Janina ganz flexibel. Sie lassen sich vor Ort inspirieren und nehmen gerne Empfehlungen von Einheimischen an. Beim letzten Ausflug nach St. Ingbert sind sie beispielsweise auf das Weisgerber-Museum aufmerksam geworden und haben spontan einen ganzen Tag dort verbracht. Als Kunstliebhaber und Kreative Köpfe waren die beiden ganz begeistert. Am Abend gehen André und Janina gerne in einem Restaurant mit regionalen Köstlichkeiten essen und genießen dazu ein Glas Wein. Im Anschluss besuchen die beiden üblicherweise Kleinkunst-Veranstaltungen.

Jörg und Sabine (58/54): Jörg arbeitet in der Umweltforschung, Sabine ist Sachbearbeitern bei einem Steuerberater. Ihre beiden Kinder sind zum Studium in München und Hamburg. So hat das Paar am Wochenende viel Zeit für sich und nutzt diese intensiv. Sie reisen gerne und viel und haben bereits beeindruckende Naturlandschaften gesehen. Werte wie Nachhaltigkeit, Genuss und Authentizität sind dem umweltbewussten Paar auch bei ihrem Urlaub wichtig. Jörg ist ein sehr naturverbundener Mensch. Er verbringt seine Freizeit gerne draußen und liebt leichte, genussvolle Wanderungen, bei denen er unterwegs gerne auch kulturelle Einrichtungen besucht. Sabine haben die zahlreichen Wanderurlaube und Radtouren der beiden auch gefallen, doch Einkaufen in kleinen Boutiquen, Café trinken in gemütlicher Innenstadtatmosphäre und Veranstaltungen dürfen für sie nicht fehlen. Durch eine Empfehlung von Freunden sind die beiden auf St. Ingbert aufmerksam geworden. Jörg war sofort vom Biosphärenreservat Bliesgau fasziniert. Sabine ist begeistert von den Erzählungen ihrer Freundin, die ihr von einem ganz besonderen saarländisch, französischen Flair in der Innenstadt berichtet hat. Ihren nächsten Wochenendausflug möchten die beiden nach St. Ingbert unternehmen. Beide sind sehr gespannt, ob ihre verschiedenen Interessen durch die enge Beziehung zwischen städtischem Flair und besonderer Landschaft und Natur in St. Ingbert bedient werden. 268/446 62 Bilderquellen: www.theater -anu.de, www.hamburger-feuerkasse.de, Moodboard St. Ingbert

Das Moodboard vermittelt einen Ausschnitt der angestrebten und von Gästen und Einheimischen wahrgenommenen Atmosphäre bei einem Urlaub oder Aufenthalt in St. Ingbert. St. Ingbert wirkt dabei auf Gäste humorvoll/charmant, nachhaltig, überraschend, gemütlich, anders, typisch Saarland, „skurril“… 269/446 63 Touristische Leitgedanken

=> Wir wollen Tourismus …als wichtiger Beitrag zur Lebensqualität …als Standortfaktor für unsere Wirtschaft …als wichtiges Standbein für Innenstadt und Handel …als Katalysator für wichtige Themen …als Umsatzträger und für Arbeitsplätze …als Imageträger für St. Ingbert

=> Wir machen Tourismus …Tourismus entscheiden …Tourismus (besser) organisieren …gemeinsam Tourismus gestalten …Tourismus spürbar und sichtbar machen

=> Wir optimieren Tourismus …St. Ingbert als „Gesamtkunstwerk“ betrachten …Bestehende Schätze hegen statt neue schaffen …Touristische Wertschöpfung schaffen …Einbringen in übergeordnete Tourismusstrategien

270/446 64 Touristische Leitgedanken I „Wir wollen Tourismus“

Ausgehend von der bisherigen zurückhaltenden Behandlung des Tourismus in der Stadt St. Ingbert ist vor einer Konzeptumsetzung nochmals die Rolle des Tourismus zu klären. Hierzu bedarf es nach Einschätzung von Kohl & Partner zuerst eines gemeinsamen Commitments der politischen Akteure. Soll der Tourismus in St. Ingbert weiter gestärkt und ausgebaut werden und wie wird der Tourismus gesehen? Mehr Tourismus könnte auf folgenden Aspekten aufbauen:

„Wir wollen Tourismus“….

• …als wichtiger Beitrag zur Lebensqualität Touristische Angebote sind immer auch Freizeitangebot für die Bürger der Stadt und der Region. Intakte und gepflegte Wander- und Radwege, Veranstaltungen und Kulturevents, Kultureinrichtungen und Sportangebote sowie eine gute Gastronomie erhöhen auch die Freizeitqualität der Einheimischen.

• …als Standortfaktor für unsere Wirtschaft Es wird für die Wirtschaft immer schwieriger Fachkräfte zu finden und zu binden. Ein attraktives Wohnumfeld ist für Mitarbeiter heute wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl der Arbeitsstätte.

• …als wichtiges Standbein für die Belebung der Innenstadt und des Handels Tourismus umfasst nicht nur Urlaubsgäste, sondern auch Tagesreisende. Diese kommen aus dem näheren Umfeld nach St. Ingbert, besuchen Messen und Veranstaltungen, kaufen ein und machen damit St. Ingbert noch attraktiver und lebendiger.

271/446 65 Touristische Leitgedanken II „Wir wollen Tourismus“

„Wir wollen Tourismus“….

• …als Katalysator für wichtige Themen wie Biosphäre oder Industriekultur Viele Themen der Stadt sind für die Bürger alltäglich. Erst durch Gäste erhalten diese Kleinode und Besonderheiten eine angemessene Wertschätzung und eine entsprechende Bühne. Dabei wird dann vielen Einheimischen erst bewusst, welche Schätze direkt vor der Haustüre liegen.

• …als Umsatzträger und zur Schaffung von Arbeitsplätzen Tages- und Urlaubsgäste geben in St. Ingbert Geld aus. Für Essen & Trinken, Baden, Einkaufen, Veranstaltungen oder manchmal auch das Hotel. Damit schafft und erhält Tourismus Arbeitsplätze, die nicht exportiert werden können.

• …als Imageträger für St. Ingbert Gäste kommen aus den verschiedensten Regionen in Deutschland nach St. Ingbert. Teilweise auch aus dem Ausland. Sie nehmen Erfahrungen und Eindrücke aus St. Ingbert mit und erhöhen unsere Bekanntheit.

272/446 66 Touristische Leitgedanken III „Wir machen Tourismus“

Wichtigster Schritt für mehr Tourismus ist die Organisation und Koordination des Tourismus. Nun geht es darum, den Tourismus zu professionalisieren und Tourismus „zu tun“. Dabei sind verschiedene wichtige Schritte notwendig:

„Wir machen Tourismus“ heißt konkret….

• …Tourismus entscheiden Es reicht nicht nur aus, Tourismus zu wollen, sondern es bedarf danach auch entsprechender Entscheidungen. Entscheidungen auf der politischen Ebene, aber auch Entscheidungen auf der operationellen Ebene, der Verwaltung.

• …Tourismus (besser) organisieren Am touristischen Produkt sind viele Partner beteiligt: Hotels, Gastronomie, Handel, Betriebe, Vereine, Leistungsträger, Freizeitanbieter, Veranstalter. Dies erfordert Abstimmung, Koordination und Engagement. Dazu benötigt es personelle und finanzielle Ressourcen.

• …gemeinsam Tourismus gestalten Nur gemeinsam wird ein stimmiges Tourismusprodukt St. Ingbert machbar sein. Dabei ist es wichtig, die einzelnen touristischen Partner in die Tourismusarbeit der Stadt einzubeziehen und einzubinden. Vielleicht sogar in einer eigenen touristischen Organisation (Verein) oder durch entsprechende Gremienarbeit.

• …Tourismus spürbar und sichtbar machen In erster Linie natürlich gegenüber den Gästen, zum Beispiel mit einer Informationsstelle oder einem guten Werbeauftritt. Aber auch in der Stadt durch touristische Angebote wie Führungen, Radwege, Wanderwege, Veranstaltungen. Diese dürfen gerne von Bürgern genutzt werden. 273/446 67 Touristische Leitgedanken IV „Wir optimieren Tourismus“

Um Tourismus langfristig nachhaltig zu betreiben müssen wir diesen weiter optimieren und dabei verschiedene Prämissen/Leitgedanken beachten:

• St. Ingbert als „Gesamtkunstwerk“ betrachten Tourismus ist nur eines von vielen Themen, die die Stadt St. Ingbert ausmachen und beschäftigen. Gerade im Zusammenspiel von Kultur und Natur, Tradition und Moderne, Wirtschaft und Tourismus, Stadt und Land liegen die Besonderheiten. Dieses Gefüge und Zusammenspiel gilt es auch im Tourismus zu berücksichtigen.

• Bestehende Schätze hegen statt neue schaffen Die kulturellen und natürlichen Schätze und Möglichkeiten von St. Ingbert sind vielfältig. Daher verwundert es nicht, das laufend viele Ideen für Projekte entstehen. Zu viele Projekte und Baustellen verhindern aber ein zügiges Abarbeiten. Strategie muss es sein, sich auf die wichtigen Punkte und Projekte zu konzentrieren und bestehenden Schätzen und Potenzialen den Vorrang vor neu zu schaffenden Angeboten einzuräumen.

• Touristische Wertschöpfung schaffen St. Ingbert hat bereits Tourismus. Insbesondere die bestehenden Veranstaltungen und Events gilt es besser touristisch zu nutzen. Im Marketing, in gebündelten Angeboten, in der Information und Kommunikation sowie in der Zusammenarbeit mit Handel, Gastronomie oder Freizeitanbietern.

• Einbringen in übergeordnete Tourismusstrategien Zu Beginn der Konzeption wurden die touristischen Konzepte von Saarland sowie Saarpfalz Touristik und das Rahmenkonzept der Biosphäre vorgestellt. Die Ausführungen in diesem Konzept sind in vielen Bereichen deckungsgleich mit den übergeordneten Strategien und Konzepten. Themen, Leitlinien sowie Positionierung von St. Ingbert sind optimal in die regionalen Strategien eingebettet. Daher wird es auch zukünftig darum gehen, Ergebnisse, Angebote und Projekte an den entsprechenden Stellen einzubringen. 274/446 68 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

275/446 69 Handlungsfeld „Kultur/Industriekultur“

Ziele Top-Projekte  St. Ingbert ist als Weisgerber-Stadt überregional bekannt  Professionelles Management Industriekultur - Klärung/Organisation notwendiger Infrastruktur  St. Ingbert ist als Kulturstadt mit hochwertigen und besonderen - Klärung Nutzung für Tagungen, Veranstaltungen kulturellen Highlights Events (Pfanne, Jazz) und laufenden - attraktive Bespielung der Einrichtungen interessanten kleineren Kulturveranstaltungen bekannt - Aufbau eines Managements zur Bespielung (wie  Das Thema „Industriekultur“ ist für Gäste durch die Tagungshaus) professionelle Bespielung der historischen Gebäude und  Weiterentwicklung Barockstraße Angebote spürbar - Beschilderung an den Sehenswürdigkeiten - Kulinarische Stadtführungen  Baumwollspinnerei/Weisgerber-Ausstellung - Dauerhafte Ausstellung sowie Themenausstellungen - Fertigstellung der Baumwollspinnerei

Strategische Empfehlungen Weitere Projektideen  Verstärkung der Internationalen Zusammenarbeit mit anderen  Professionalisierung und Ausbau Rischbachstollen Kulturschaffenden und Knüpfung entsprechender Beziehungen - bessere Gestaltung der Anlage, insbesondere Außenanlage - Unterstützung des Vereins, Absicherung des Angebots,  Barock als weiteres Kulturthema in Kooperation mit der Erweiterung Angebote und Öffnungszeiten Barockstraße weiter erlebnisorientiert ausbauen, insbesondere bzgl. „Alltagskultur“  Alte Biertradition pflegen, Brauereigaststätte mit Hausbrauerei und Ökobier aus der Biosphäre  Bekanntheit des Becker Biers wieder aufnehmen, z.B. durch Bierbrauerei oder Nachnutzung Beckerturm (Privat)  Projekt „Gärten mit Geschichte“, insbesondere bzgl. Elstersteinpark und Gustav-Clauss-Anlage  Erhalt und Festigung der Kulturveranstaltungen (große und kleine) als wichtiges Profilierungsstandbein für St. Ingbert  Wege der Industriekultur

276/446 70 Handlungsfeld „Stadtleben“

Ziele Top-Projekte  St. Ingbert behält das mittelstädtische Flair und wird als  Gustav-Clauss-Anlage lebendige Stadt mit großen und kleinen Events gesehen - Anlage auffrischen - Mehr Veranstaltungen  Mit kulturellen Angeboten, Shopping, Innenstadt mit Flair und - Eingebettet in „Rohrbachentwicklung“ (Rentrisch bis Natur als Kulisse ist St. Ingbert als „urbanes Zentrum“ der Rohrbach, Einbindung der Teilorte) Biosphäre positioniert  Innenstadtkonzept  Der saarländisch-französische Charme und das mittelstädtische - Fachliche Begleitung, Workshops, Fachexkursionen, Vorträge Flair St. Ingberts sind in der Innenstadt für Gäste spürbar Best-Practice  (Biosphären)-Spielplätze in Innenstadtnähe, Spielgeräte in Fußgängerzone

Strategische Empfehlungen Weitere Projektideen  Identität für die neue Marke, vor allem in der Innenstadt und bei  „Synchronisation“ Handel und Events den Geschäften schaffen - Schaufenster, Angebote und Sortiment auf die Themen der Stadt und die Kulturevents ausrichten  Stadtleben mit „grün“ füllen, Biosphäre in der Stadt etablieren (Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Naturbewusstsein) im Stadtleben  Regionale Küche, französische Küche anbieten (z.B. typisch integrieren, um ein authentisches Bild des „urbanen Zentrum“ französisches Bistro „La petite France“), am besten mit der Biosphäre zu schaffen, „BiosphärenStadt“ nicht nur in der regionalen BRB-Produkten Infrastruktur sondern auch auf emotionaler Ebene umsetzen  Livebands/Kabarett in Restaurants/in der Innenstadt auftreten  Märkte und Verbraucher-Messen nutzen, um Gäste für weitere lassen (Humorvolle Art, Kleinkunst) um das typische Stadtflair Angebote/Aufenthalte in der Stadt „abzuholen“ (siehe Projekt und die spürbare Lebensart stärker sichtbar zu machen „Mobile Info TI“)  Einzelhandel-Initiative: Kleine Boutiquen - hinter denen spannende „typische St. Ingberter“ Persönlichkeiten stecken - stärken, um die besondere Lebensart und das kleinstädtische Flair zu unterstreichen, Sortiment und Angebot im Handel an die Marke anpassen (Außergewöhnliches/Anderes Sortiment) 277/446 Markenschulung für Innenstadt-Beteiligte 71 Handlungsfeld „Natur/Biosphäre“

Ziele Top-Projekte  Grün, Natur, Biosphäre und Nachhaltigkeit ist im gesamten  Biosphärenbahnhof Stadtgebiet für Bürger und Gäste sofort erkennbar - Bahnhof mit Tourist-Info, BRB-Info, Mobilitätsangeboten und – zentrale, ev. Café/Regionale Produkte  Bürgern wie Gästen werden Biosphäre und Stadt-Land- geschichten transparent vermittelt  „Biodiversität in der Stadt“ - Gestaltung von Grünflächen, Kreisverkehre…  Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Stadt verstärken und für - Urban-Gardening Gäste sichtbar machen - auch z.B. Aufwertung der Gustav-Clauss-Anlage  „Biosphäre in der Stadt“ - Biosphärenparcours (die Stadt zu Fuß über verschiedene Stationen mit Erlebnispunkten erkunden)

Strategische Empfehlungen Projektideen  Nachhaltigkeitsstrategie (Klimaschutz, E-Mobilität, regionale  „Wanderbares Deutschland“ in St. Ingbert und Ortsteilen Produkte, Sauberkeit) - zusammen mit SPT inkl. Wanderaktionen (Biosphärenlauf, Hüttenwanderung, Geo-Caching)  Biosphäre in der Stadt spürbar und sichtbar machen durch noch häufigere Verwendung der Bezeichnung „Biosphäre“  Digitales Herbarium - Digitaler Pflanzenführer in und um St. Ingbert  Ausbau Wandern und Radfahren in Kooperationen mit den übergeordneten Tourismusorganisationen (SPT, BRB, ST)  Solarmobilrennen, Ingo-Grüne-Route  Stadt-Land-Geschichten aufbauen und erzählen  Regionale BRB-Produkte in der Gastronomie  Weitere Forcierung und Unterstützung der Bildung für  Stärkere Herausstellung des „Stiefels“ als Wahrzeichen der nachhaltige Entwicklung (BRB-VHS) Region, Infrastruktur um den Stiefel klären (Sicht, Bänke)  Natopia/Biosphärenhaus in Projekt BRB-Bahnhof, BWS umsetzen - in einem Gebäude der alten Schmelz - zentrales Info- und Erlebniszentrum zur Biosphäre - Verbindende Darstellung Natur und Technik 278/446 72 Handlungsfeld „Wirtschaft/Geschäftsreisende“

Ziele Top-Projekte  Für Geschäftsreisende gibt es touristische Angebote sowohl für  MINT-Campus Einzel- wie auch Gruppenreisende, die auch intensiv von den - Kompetenzzentrum alternative Energien und Nachhaltigkeit Hotels beworben werden - moderne Aufbereitung, insbesondere für jüngere Zielgruppen  Wirtschaft und Tourismus schaffen Win-Win Situation durch  Gruppenprogramme für Firmenveranstaltungen eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit - Rahmenprogramme erarbeiten und vermarkten - ev. in Zusammenarbeit mit Veranstalter  Geschäftsreisende werden für die Stadt begeistert und zu einem privaten Besuch animiert bzw. treten als Werbeträger für St.  Industriekultur-Räumlichkeiten für Tagungen aufbereiten Ingbert auf - Klärung notwendiger Infrastrukturen, Management (siehe Projekt „Professionelles Management Industriekultur“)

Strategische Empfehlungen Weitere Projektideen  Bekanntheit und Image der Wirtschaftsbetriebe (Nachhaltig,  After-Work-Infos/Angebote Innovativ, Modernität) für Aktivitäten in St. Ingbert nutzen - auch Wellness im blau  Forschung & Entwicklung als weiteres Thema für andere  Tourismusangebot oder Aktion „Nacht der Industrie“ Bereiche (Umwelt, Tourismus, Kultur) nutzen - gemeinsam mit Wirtschaftsbetrieben - Veranstaltungen in Industriekultur  Mit Wirtschaft vor allem auch moderne und innovative Projekte - ev. „Offene Türen/Aktionen“ Wirtschaftsbetriebe angehen und Angebote/Attraktivitäten für jüngere Zielgruppe schaffen  Kooperation mit Firmen bzgl. - möglicher Ausstellung von besonderen „Firmenschätzen“  Verstärkte Zusammenarbeit Wirtschaftsförderung/Tourismus mit - mögliche wissenschaftliche/technischen Vorträge den ansässigen Unternehmen in Bezug auf touristische - Nutzung Astrolabium im Rathaus Angebote bzw. Angebote die St. Ingbert auch zu einem attraktiven Wohnort machen  Stammtisch von Hotels und Wirtschaftsbetrieben bzgl. Optimierung der Zusammenarbeit  Abstimmung mit der Wirtschaft, ob Tagungen (ev. „Green Meeting“ ein weiteres Thema ist und hier Bedarf besteht  Aktion „Kunden werben Kunden“/„Nächte zu verschenken“ - Werbeaktion für Geschäftsreisende, wenn Sie privat kommen oder Werbung für St. Ingbert machen 279/446 73 Handlungsfeld „Organisation und Infrastruktur“

Ziele Top-Projekte  Der Tourismus ist professionell organisiert, sowohl auf  Biosphärenbahnhof Verwaltungsseite wie auch durch Zusammenführung der - Bahnhof mit Tourist-Info, BRB-Info, Mobilitätsangeboten und – privaten Interessenträger und die Tourismusaktivitäten nach zentrale, ev. Café/Regionale Produkte Innen (Leistungsträger) und Außen (SPK, ST, BRB) sind  Tourismusbudget koordiniert - Ausbau finanzielles Budget für das Marketing und die  Die Information und Kommunikation zum Tourismus ist Organisation professionell mit zentraler Informationsstelle (Tourist-Info) und  „Round Table Tourismus“ aufbauen besserer Beschilderung - mit touristischen Partnern und Leistungsträgern  Leistungsanbieter arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung - für engere Zusammenarbeit mit Tourismusstelle und Professionalisierung des Tourismus  Das Beherbergungsangebot ist quantitativ wie qualitative auf hohem Niveau und spezifisch auf St. Ingbert zugeschnitten

Strategische Empfehlungen Projektideen  Vernetzung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit den  W-Lan und Hotspots für Gäste einrichten überregionalen Tourismusorganisationen (SPT, ST, BRB)  Mobile TI: Informationen an verschiedenen Orten zur Verfügung  Zielgruppen- und nachfrageorientierter Ausbau des stellen – bei Veranstaltungen, Messen, Märkten Beherbergungsangebotes Basisinformationen zentral platzieren (zeitweise personell besetzen), ev. auch als/mit Biosphäreninfobox (Aufsteller mit  Bessere (und einheitliche) touristische Beschilderung der Stadt Prospekten, Infomappe) und Informationen zu den Besonderheiten St. Ingberts  Beschilderung in der Stadt optimieren z.B. mit Infosäulen inkl. Stadtplan und Besonderheiten, Beschilderungen an Sehenswürdigkeiten  Konkrete Prüfung des Beherbergungsausbaus, z.B. für Reisemobilhafen (Nähe Blau), Biosphärenhotel, Wellnesshotel, Serviced Appartements, Hostel 280/446 74 Markenstrategie „Umsetzung neue Marke“

Ziele Top-Projekte  Die Leitthemen der Marke (Stadt mit Flair, Natur/Biosphäre,  Prüfung bestehendes Logo und Erscheinungsbild vor dem Kultur/Industriekultur, Charme) sind in der Stadt und an allen Hintergrund der neuen touristischen Markenstrategie Gästekontaktpunkten von der Information über den Aufenthalt  Aktion/Werbung „St. Ingberter Phänomene“ bis zur Rückreise spür- und erlebbar - Besondere/außergewöhnliche/humorvolle Dinge  Das Erscheinungsbild wurde überarbeitet und ist an die neuen herausarbeiten, umsetzbar für verschiedene Themen Markeninhalte angepasst, die Werbung ist gemäß dem neuen - „IGB- Kulturphänomene“ (Besondere Kulturgeschichten) Markenbild charmant, augenzwinkernd und frisch - „IGB- Naturphänomene“ (Naturbesonderheiten, Nachhaltigkeit) - „IGB- Stadtphänomene“ (Flair-Orte…) - „IGB- Genussphänomene“ (Imbiss, Aussichten…)  Rathaus sichtbar mit BRB verknüpfen (Bienen auf dem Dach, BRB-Garten im/am Rathaus…)

Strategische Empfehlungen Projektideen  Bei neuen städtischen Projekten immer wieder die Marke  Umsetzungs-Workshops für Vereine, Handel, Verwaltung zur einbringen und Projekte darauf ausrichten Markenumsetzung  Einsatz der Menschen und Unternehmen St. Ingberts als  Zentrale Infotafeln an den Einfahrten/Transparente mit Hinweise Sympathieträger bei der Vermittlung der Marken-Werte in der auf die BiosphärenStadt oder aktuelle Veranstaltungen Kommunikation und Außendarstellung, Storytelling  „Biosphärenshowroom“ (Siehe Projekte Biosphärenbahnof oder  Nachhaltigkeit auch im touristischen Bereich und im Marketing Natopion) - Ökologisches Papier für Printmedien benutzen  Idee: Ev. zum INGO ein zweites charmantes Maskottchen für - Klimaneutraler Versand den Tourismus (oder die Phänomene) kreieren, den/die  Testimonials einbinden, Persönlichkeiten nutzen, Firmen nutzen „BERT/A“  Gesamtstädtische Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit - z.B. Nachhaltige Quartiersentwicklung WVD-Areal „Wohnen am Rohrbach“ 281/446 75 Markenstrategie „Außenmarketing/Marketing-Mix“

Ziele Top-Projekte  St. Ingbert hat seinen kompletten Markenauftritt auf die neue  Neuer Internetauftritt Tourismus Markenstrategie umgestellt, die einzelnen Instrumente des - transportiert die neue Marke im neuen Design Marketing-Mix sind angepasst - hochwertige, schön, modern - wichtige Information, Sehenswürdigkeiten, Betriebe,  Eine starke Imagekampagne sowie Presse- und Medienarbeit Freizeitangebote (mehr Inhalte) positionieren St. Ingbert deutlich am touristischen Markt  Neues Prospektmaterial  Der Marketing-Mix ist auf die touristischen Zielgruppen optimiert - Imagebroschüre im Magazin-Stil (St. Ingbert-Stories)  Im Außenmarketing gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den - Unterkunftsverzeichnis (In Abstimmung SPT) überregionalen Tourismusorganisationen, bei denen die - Neue Themenbroschüren (In Abstimmung SPT) spezifischen Themen von St. Ingbert eingebracht werden

Strategische Empfehlungen Projektideen  Organisatorische, finanzielle und personelle Kapazitäten für  Entwicklung von inspirierenden Angebotspauschalen konzentrierte Markenumsetzung schaffen  Kooperation mit zielgruppenaffinen Special-Interest-Magazinen  Stadt in der Biosphäre als Kommunikationsanker verstärkt  Produktion eines Imagefilms und dessen regelmäßiger Einsatz einsetzen  Konkrete Angebote zur Stärkung des Segments Wochenende-  Werbung nach Themen und Zielgruppenspezifisch aufbauen und Kurzurlaube (ein bis drei Übernachtungen) und des und mehr in den bereits fokussierten Nahmärkten werben Tagesausflugsverkehrs  Marketing-Mix mit Schwerpunkten bei Messen, digitalen Medien  Nutzung der Events und Veranstaltungen für und Pressearbeit zielgruppenspezifische Werbung  Gegenseitige Vernetzung und Bewerbung der verschiedenen  Ausbau der regionalen Messe-Teilnahmen in Abstimmung mit touristisch relevanten Angebote in St. Ingbert (z.B. Rischbach- SPT und TZS stollen mit Gastronomie oder mit Messen/Events in der Stadt)  Klären ob Autobahnparkplatz als Infopunkt möglich

282/446 76 Markenstrategie „Innenmarketing“

Ziele Top-Projekte  Die Einwohner St. Ingberts sind stolz auf ihre Stadt und das  Tourismus-Botschafter/Fan Biosphärengebiet - telef. Auskunft durch Bürger nach Schweden-Modell  Verwaltung, Bürger und Unternehmen ist die wichtige Rolle des  Innenmarketing-Kampagne „Mein St. Ingbert“ Tourismus und der Freizeitangebote bewusst - Urlauber verstehen, Liebe deine Stadt - Ich zeige Dir mein St. Ingbert  Bürger und Leistungsträger treten als Botschafter St. Ingberts auf und werben mit großem Stolz für Ihre Stadt St. Ingbert  Stadtführungen für die Bürger/Vereine/Stadtrat/Schulklassen zur Erhöhung des Tourismusbewusstsein, Sensibilisierung der Menschen in St. Ingbert für den Tourismus

Strategische Empfehlungen Projektideen  Bessere Vernetzung der Interessengruppen und Akteure  Interner Newsletter/Infoportal für alle Leistungsträger (Information über Neuerungen, Möglichkeiten der Beteiligung  Mehr Bürgerbeteiligung bei Aktivitäten (Natur/Kultur) anbieten)  Bürger- und Unternehmerengagement mit Wertschätzung  Beiträge zum Tourismus in St. Ingbert im Stadtmagazin begegnen veröffentlichen  Positives der Stadt und Region transparent machen  Stammtisch/Tourismusbeirat/Runder Tisch mit Gastronomie,  Positive Effekte des Tourismus im Bewusstsein der Bürger Einzelhandel und sonstigen Leistungsträgern verankern und Tourismusbewusstsein fördern

283/446 77 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

284/446 78 Umsetzungsleitlinien

• Tourismusstrategie als Teil der Stadtentwicklung und des Stadtmarketings betrachten Im Rahmen dieser Tourismuskonzeption war der Schwerpunkt eindeutig auf den touristischen Blickwinkel gerichtet. Doch die Inhalte zeigen, dass durch den starken Fokus auf Kultur und Innenstadt schnell die Stadtentwicklung und das Stadtmarketing sowie Citymanagement involviert sind. Es gilt daher, die im Strategieprozess gewonnen Erkenntnisse, insbesondere aus der Markenorientierung, in andere Bereiche und Branchen zu transportieren und für die entstandenen Projekte zu werben. Viele Projekte lassen sich nur in Abstimmung mit anderen Handlungsfeldern verwirklichen. Daher ist eine frühzeitige und dauerhafte Kommunikation der Ergebnisse unerlässlich.

• Bürger und Beteiligte mitnehmen – per Innenkampagne und Angebotsentwicklung Das neue Tourismuskonzept für St. Ingbert hat viel Charme und Potenzial. Nachhaltig wird es nur, wenn die Bürger und Anbieter sich mit der neuen Positionierung und den Projekten identifizieren. Über eine Information zum Tourismus, eine Innenkampagne und die Beteiligung der Bürger an den touristischen Angeboten kann ein starkes Bewusstsein für den Tourismus und die eigene Region aufgebaut werden. Insbesondere ist hier auch der Einbezug der politischen Mandatsträger notwendig.

• Touristische Organisation als Dreh- und Angelpunkt für die weitere Facharbeit Die Professionalisierung gelingt nur, wenn der Tourismus besser organisiert und koordiniert wird. Hier muss auf ein sensibles Zusammenspiel von Stadtverwaltung und Tourismuspartnern geachtet werden, ev. auch unterstützt durch eine entsprechende Organisationsform mit Zusammenführung der Tourismusinteressierten in einem Verein bzw. Einsetzung eines Tourismusbeirats für die Verwaltung.

• Tourist Information, Marketing, Projekte im Fokus Fokus der Tourismusarbeit in der nächsten Zeit sollte vor allem in der Professionalisierung liegen. Dazu zählt insbesondere der Aufbau einer Tourist Information, der Schaffung wichtiger Marketinggrundlagen (Prospekte, Internet) und der Begleitung der wichtigsten Leitprojekte aus diesem Konzept. 285/446 79 Schlüssel- und Starterprojekte

• In der Redaktionssitzung wurden die Top-Projekte nochmals gerüttelt, bewertet und daraus die Schlüssel-Projekte und Starter-Projekte definiert.

 Schlüsselprojekte haben eine hohe Wichtigkeit und sind strategische, oftmals größere (auch Infrastruktur-) Projekte, die St. Ingbert für die langfristige erfolgreiche Ausrichtung benötigt.

 Starterprojekte sind oft kleinere Projekte, die schnell und einfach umzusetzen sind und kurzfristige Erfolge aufweisen können. Starterprojekte sind ebenfalls Projekte, welche sich bereits in der Umsetzungsphase befinden.

• Schlüssel- und Starter-Projekte sind diejenigen Projekte, die in den nächsten ein bis zwei Jahren an vorderster Front bearbeitet werden sollen und stellen damit gleichzeitig den weiteren Um- setzungsplan für das Tourismuskonzept dar. • Die Bewertung der Projekte in der Redaktionssitzung ergab 10 Schlüssel- und/oder Starterprojekte aus den insgesamt 21 Top-Projekten. Für die im Fokus stehenden Projekte wurde gemeinsam die zeitliche Umsetzungsmöglichkeit definiert und der Finanzierungsaufwand abgeschätzt. Für jedes Projekt wurde ein konkreter Ansprechpartner für die Umsetzung als „Projekttreiber“ benannt sowie weitere Projektdetails, -hilfen oder ein potenzielles Projektteam besprochen.

286/446 80 Schlüssel- und Starterprojekte

Schlüssel- Umsetz- Finanz- Projekt Handlungsfeld Priorität /Starter- ung aufwand projekt 1 Biosphärenbahnhof Natur/Biosphäre 10 Mittel Hoch  Aufwertung der Gustav- 2 Stadtleben 9 Mittel Hoch Clauss-Anlage  Innenmarketingkampagne 3 Innenmarketing 9 Kurz Mittel „Mein St. Ingbert“  Organisation und 4 Budget Tourismus 8 Kurz Mittel Infrastruktur  Baumwollspinnerei/ 5 Kultur/Industriekultur 7 Mittel Hoch Weisgerber-Ausstellung  6 Biodiversität in der Stadt Natur/Biosphäre 6 Kurz Mittel  7 Neues Prospektmaterial Außenmarketing 6 Kurz Mittel  Stadtführungen für Bürger, 8 Vereine, Stadträte, Innenmarketing 5 Kurz Niedrig  Schulklassen Prüfung Logo und neues 9 Umsetzung neue Marke 4 Kurz Mittel Erscheinungsbild  10 Tourismusbotschafter/Fan Innenmarketing 3 Mittel Mittel  • Priorität: 1 Niedrig bis 10 sehr hoch • Umsetzung: kurz = bis 1 Jahr; mittel = 1-3 Jahre, lang = über 3 Jahre • Finanzierung: niedrig = bis 5.000€, mittel = 5 – 50.000€, hoch = über 50.000€ •  Schlüsselprojekte,  Starterprojekte 287/446 81 weitere Projekte

Umsetz- Finanz- Projekt Handlungsfeld Priorität ung aufwand Weiterentwicklung Barockstraße 11 Kultur/Industriekultur 3 Mittel Mittel St. Ingbert Biosphäre in der Stadt (z.B. 12 Natur/Biosphäre 3 Mittel Mittel Biosphärenparcours) 13 MINT-Campus Wirtschaft/Geschäftsreisende 3 Lang Hoch Industriekulturräumlichkeiten für 14 Wirtschaft/Geschäftsreisende 3 Kurz Niedrig Tagungen aufbereiten 15 Innenstadtkonzept Stadtleben 2 Mittel Hoch Außenmarketing/ 16 Neuer Internetauftritt 2 Kurz Mittel Marketing-Mix Aktion/Werbung „St. Ingberter 17 Umsetzung neue Marke 1 Kurz Niedrig Phänomene „Round Table“ Tourismus 18 Organisation und Infrastruktur 1 Kurz Niedrig aufbauen Professionelles Management 19 Kultur/Industriekultur 1 Mittel Mittel Industriekultur Biosphärenspielplätze und 20 Stadtleben 1 Mittel Hoch Spielgeräte in Innenstadt-(Nähe) Gruppenprogramme für 21 Wirtschaft/Geschäftsreisende 1 Kurz Niedrig Firmenveranstaltungen

• Priorität: 1 Niedrig bis 10 sehr hoch • Umsetzung: kurz = bis 1 Jahr; mittel = 1-3 Jahre, lang = über 3 Jahre • Finanzierung: niedrig = bis 5.000€, mittel = 5 – 50.000€, hoch = über 50.000€ •  Schlüsselprojekte,  Starterprojekte 288/446 82 Schlüssel- und Starterprojekte

4 Schlüsselprojekte  6 Starterprojekte 

Baumwollspinnerei/Weisgerber-Ausstellung Biodiversität in der Stadt

Gustav-Clauss-Anlage1 Budget Tourismus

Biosphärenbahnhof Prüfung neues Logo und Erscheinungsbild

Tourismusbotschafter/-Fan Neues Prospektmaterial

MINT-Campus2 Innenmarketingkampagne „Mein St. Ingbert“

Stadtführungen für Bürger, Vereine, Stadträte, Schulklassen

1 = Der Teilaspekt „Rohrbachtalentwicklung“ wurde bereits während der Projektlaufzeit mit dem Projekt „Touristische Inwertsetzung Rohrbachtal/Beweidungsprojekt Rohrbachtal“ gestartet. 2 = Der MINT-Campus ist bereits in Umsetzung und hat daher weniger Punkte bei der Bewertung bekommen. Gilt aber dennoch als bestehendes Schlüsselprojekt. 289/446 83 Umsetzungsphasen

• Umsetzung neue Marke St. Phase 3 Ingbert in allen Bereichen

• Dauerhafte Umsetzung Markenumsetzung Schlüssel- und Starterprojekte nach Prioritätenliste Projektumsetzung • Laufende Überprüfung ab 2018 Projektliste, ev. neue Projekte, ev. neue Bewertung

• Projekt-Werkstätten zu einzelnen ausgewählten Phase 2 Schlüssel- und Starterprojekten mit Projektpartnern • Entwicklung der Projekte mit konkreten Inhalten, Projektentwicklung und – Beispielen, Meilensteinen, Finanzierung beschlüsse • Diskussion/Einholung der Beschlüsse für Projekte Markenumsetzung • Umsetzung neue Marke im Tourismus, Starterprojekte Tourismusorganisation und Tourismusmarketing • Klärung Markenumsetzung, über Tourismus hinaus 2017 • Umsetzung weiterer Starterprojekte

• Präsentation Marken- und Tourismuskonzept Phase 1 • Information in der Presse • Vorstellung in Stadtrat, Fraktionen, Kommunikation Konzept Vereinen Erste Starterprojekte • Diskussion Umsetzungspartner • Umsetzung erster interner 2. Halbjahr 2016 Starterprojekte in der Verwaltung • Erstgespräche einfache Starterprojekte 290/446 84 Zeitliche Einordnung der Projekte

Phase 3

• Prospektmaterial mit neuem Logo Markenumsetzung • Umsetzung neue Marke St. Ingbert Projektumsetzung in allen Bereichen

ab 2018

Phase 2 • Logoentwicklung und Erscheinungsbild • Innenmarketingkampagne Projektentwicklung und – „Mein St. Ingbert“ beschlüsse • Neues Prospektmaterial (vorerst mit altem Logo in geringer Auflage) Markenumsetzung • Tourismusbotschafter/-Fan Starterprojekte • Fortführung bereits gestarteter Projekte 2017

• Stadtführungen für Bürger, Vereine, Stadträte, Schulklassen Phase 1 • Biodiversität in der Stadt (erste Teilaspekte) • Budget Tourismus Kommunikation Konzept • Biosphärenbahnhof (LEADER-Antrag wurde Erste Starterprojekte gestellt) • Baumwollspinnerei/Weisgerber-Ausstellung 2. Halbjahr 2016 (läuft bereits) • Aufwertung Gustav-Clauss-Anlage (Teilaspekt Inwertsetzung Rohrbachtal) 291/446 85 Inhalt

1. Ausgangslage, Ziele, Projektablauf

2. Bestandsaufnahme

3. Trends, Rahmenbedingungen und Best-Practice

4. Imageanalyse

5. Marken-Relevanz-Analyse, Stärken-Schwächen-Analyse und Positionsbestimmung

6. Marke, Positionierung, Zielgruppen und Leitgedanken

7. Handlungsfelder und Empfehlungen

8. Umsetzungsleitlinien und Top-Projekte

9. Zusammenfassung

292/446 86 Auf einen Blick

• Die Entwicklung des Tourismus in St. Ingbert zeigte in den vergangenen 10 Jahren zwar rückläufige Gästeankünfte, doch konnten sich die Übernachtungen seit 4 Jahren bei ca. 52.000 jährlich einpendeln. • Der Großteil der Gäste in St. Ingbert stammt aus den angrenzenden Bundesländern und Nachbarstaaten. Ausländische Quellemärkte spielen eine eher untergeordnete Rolle. Geschäftsreisen stellen vor den Tagesreisen aus dem nähren Umfeld das bedeutendste Marktsegment der Mittelstadt dar. • St. Ingbert kann touristische Angebote im Bereich Kultur/Industriekultur in der Stadt selbst sowie Naturangebote (Rad/Wandern) in den Ortsteilen und dem umliegenden Biosphärenreservat Bliesgau vorweisen. • Die Trends zu Naturbewusstsein und Erlebnisorientierung sind für St. Ingbert vor allem in den Themenschwerpunkten Industriekultur und Biosphäre bedeutende Chancen. • Der Tourismus im Umfeld (Saarland, Saarpfalz und Biosphäre) setzt auf Themen wie Natur, Kultur, Qualität, Nachhaltigkeit und saarländischen Charme. St. Ingbert fügt sich mit dem Marken- und Tourismuskonzept perfekt in dieses Angebot ein. • Die neue touristische Marke „BiosphärenStadt St. Ingbert“ baut auf dem Markenkern „charmant zwischen Stadt und Land“ auf. Die Lage St. Ingberts in der Biosphäre, die Nähe zu Saarbrücken und die saarländische Lebensart in besonderem Stadtflair bildet damit den Nukleus der touristischen Marke. Dieser Markenkern muss an allen Kontaktpunkten mit dem Gast erlebbar werden. • Die Kernzielgruppe in St. Ingbert ist der „Genussvolle Entdecker“, welcher sich als spontan, emotional, genussvoll, künstlerisch und „skurril“ beschreiben lässt, gerne unter Menschen geht und den Erlebnisraum St. Ingbert bewusst entdecken will. Nebenzielgruppen sind „Interessierte Traditionalisten“, Geschäftsreisende und anlassbezogene Tagesgäste. • Handlungsfelder der neuen Tourismusstrategie sind „Kultur/Industriekultur“, „Stadtleben“, „Natur/Biosphäre“ sowie „Wirtschaft/ Geschäftsreisende“. Als Querschnittsaufgaben wurden „Touristische Organisation und Infrastruktur“ definiert. Zusätzlich sind die Themen „Markenumsetzung“, „Innenmarketing“ und „Außenmarketing“ im Rahmen der Markenstrategie anzupacken. • Die Professionalisierung des Tourismus und die Umsetzung der neuen Marke als Identität St. Ingberts in entsprechenden Projekten sind für den weiteren Umsetzungsprozess von besonderer Bedeutung. • Als Leitprojekte werden der Biosphärenbahnhof, die Gustav-Clauss-Anlage mit dem Teilprojekt Rohrbachtal und die Fertigstellung der Baumwollspinnerei gesehen. Ein ergänzendes Leitprojekt ist die Gewinnung von Tourismusbotschaftern/-Fans aus der Bevölkerung, die persönlich telefonische Auskünfte an Gäste nach dem Schweden-Modell erteilen. • Die Umsetzung der Marken- und Tourismusstrategie ist Aufgabe aller städtischen, unternehmerischen und gesellschaftlichen Akteure in St. Ingbert und kann nur durch die kollektive Zusammenarbeit aller beteiligten wirkungsvoll gelingen. 293/446 87 Gemeinsam erfolgreich Besten Dank!

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Information - öffentlicher Teil -

Hauptverwaltung (1)

Beratungsfolge und Sitzungstermine Ö Stadtrat

Mitteilungen und Anfragen

1. Übersicht über die Tagesordnu ngspunkte, die in den Aussch üssen en dgültig beschlossen wurden:

Sitzung des Ausschusses für Kultur-, Bildung und Soziales am 08.09.2016

 Besetzung einer Schulleiterstelle

Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss am 14.09.2016

 Grundstücksbaureifmachung vor Verkauf mit Abschluss einer vertraglichen Vereinbarung zur Durchführung einer Erstaufforstungsmaßnahme als Waldausgleich zur Kompensation eines Eingriffs

Sitzung des Ausschusses für Baumanagement und Werksausschuss am 15.09.06.2016  Verkauf von Grundstücken im Stadtteil St. Ingbert-Mitte  Ersatzbeschaffung eines Mehrzweckgeräteträgers  Ersatzbeschaffung eines Elektro-Piaggio-Kippers  Jahresvertrag Kanalarbeiten 2016 / 2017  Vereinbarung zwischen der Mittelstadt St. Ingbert und einem Gewerbebetrieb über eine gemeinsame Kanalbaumaßnahme  Änderungen im Wirtschaftsplan 2016 des Abwasserbetriebes der Stadt St. Ingbert  Vergabe von Fassadenarbeiten / vorgehängte Fassade zur Fassadensanierung Südschule II  Vergabe von Fenster- und Sonnenschutzarbeiten zur Fassadensanierung Südschule II 295/446  Vergabe von Außenputz- und WDVS-Arbeiten zur Fassadensanierung Südschule II  Vergabe Betonsanierungsarbeiten zur Fassadensanierung Südschule II  Vergabe von Gerüstarbeiten zur Fassadensanierung Südschule II  Vergabe von Putz- und Trockenbauarbeiten für das städt. Objekt Kaiserstr. 43 (2. OG + DG)  Vergabe von Dachdeckerarbeiten für das städtische Objekt Kaiserstraße 43, St. Ingbert  Vergabe von Architektenleistungen für das Sportheim Hassel  Vergabe zur Betonsanierung des Glockenturmes der Leichenhalle Hassel  Vergabe Abschottung Laubengang zwischen WC und Schulgebäude für die Schule Am Eisenberg  Vergabe von Dachdeckerleistungen zur Sanierung des Daches Kulturhaus Rentrisch  Abriss des städtischen Objektes "Kohlenstraße 2"

Sitzung des Haupt- und Personalausschusses am 21.09.2016  Befristete Weiterbeschäftigung eines Mitarbeiters bei Stabsstelle 04  Befristete Einstellung eines Schreiners / einer Schreinerin  Befristete Einstellung eines Gärtners / einer Gärtnerin  Befristete Einstellung von vier Hilfskräften (m/w) für den Städtischen Betriebshof  Stellenausschreibung GB 6 Abt. 64  Beförderung einer Beamtin (mittlerer Dienst)  Personal des Städtischen Betriebshofes  Personal des städtischen Reinigungsdienstes

2. Übersicht über die Tagesordnungspunkt e, die in den Ausschüssen beraten wurden:

Sitzung des Ausschusses für Kultur-, Bildung und Soziales am 08.09.2016  Betreuungs- und Bildungslandschaft  Einrichtung einer gebundenen Ganztags-Grundschule in St. Ingbert  Situation Johannesschule  Aktuelle Situation/Entwicklungen in den Flüchtlingsunterkünften  KiTa St. Konrad, St. Ingbert  Sachbericht: Entwicklung Eventhaus und Mechanische Werkstatt

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Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss am 14.09.2016  Schulbusse in St. Ingbert  Einrichtung von Buslinien in die Gewerbegebiete St. Ingbert-Süd und Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements (Jobticket)  Gestaltung des Bereichs Ludwigstraße/Poststraße/Großbach  Gustav-Clauss-Anlage - Veranstaltungspavillon, Wasserspielplatz, Indoor- Spielhalle  Sanierung/Modernisierung der Fußgängerzone  Zwischenbilanz bzw. Zwischenbericht zum Wirtschaftsplan 2016 des ABBS und zu den Gewichtsmengen beim Bio- und Restmüll  Sachbericht: Entwicklung Eventhaus und Mechanische Werkstatt  Ansiedlung eines Einzelhandelsbetriebes auf dem Sehn-Gelände  Landesfördermittel zum Umbau von Haltestellen

Sitzung des Ausschusses für Baumanagement und Werksausschuss am 15.09.2016  Sachstand Aufzug Stadthalle  Sachstandsbericht Haus Uhl  Sachstand Feuerwehrgerätehaus Rohrbach  Sachstand Baumwollspinnerei  Dorfgemeinschaftshaus Oberwürzbach

Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre am 22.09.2016

 Online-Handel

Sitzung des Haupt- und Personalausschusses am 21.09.2016  Kommunale Verkehrsüberwachung  Prüfung von Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit - Antrag "Wir für St. Ingbert"  Personalentwicklungsdaten

Eine Übersichtsliste mit den über- und außerplanmäßigen Ausgaben nach § 89 KSVG ist beigefügt.

Anlage Liste der über- und außerplanmäßigen Ausgaben

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2016 Mitteilung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben gem. § 89 KSVG Stadtrat vom 06.10.2016

Mittelbereitstellung Deckung Mittel- Buchungsstelle Bezeichnung jetzt TeilHH Begründung Gegenbuchungsstelle Bezeichnung jetzt TeilHH art* benötigter (Budget) abzugebender (Budget) Betrag Betrag Produkt Maß- Sach- € Produkt Maß- Sach- € nahme konto nahme konto

Ü 4.2.40.01/ 4604. 783400 Errichtung eines 63.130,33 01 Im HHplan 2016 waren irrtümlich 4.2.40.01/ 4604. 681100 Errichtung eines 63.130,33 01 Multifunktionsfeldes in nur die Nettokosten (Baukosten Multifunktionsfeldes in Oberwürzbach abzgl. Zuweisung) veranschlagt. Oberwürzbach (Zuw. Land) Die Baukosten müssen daher in Höhe des Zuschusses aufgestockt werden. Ü 1.2.20.01/ 6038. 782700 Anschaffung von beweglichem 1.530,69 03 Vorhandene Kabeltrommeln 1.2.20.01/ 8004. 682310 Verkauf von 1.530,69 03 Anlagevermögen von 150 bis müssen ausgetauscht werden, da Vermögensgegenständen der 1.000 € Schutzleiterprüfung nicht Feuerwehr (über 1.000 €) bestanden.

* Ü = überplanmäßige Mittel / A = außerplanmäßige Mittel 298/446

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