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150 Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W. Copyright: Trachtenmusikkapelle und Musikverein , Statzenbachgasse 12, A-5202 Neumarkt am Wallersee www.tmk-neumarkt.at

Redaktions-Team: Renate Egger, Prof. Franz Paul Enzinger (Schriftleitung), Ing. Hans-Georg Enzinger, Kapellmeister Robert Eppenschwandtner, Obmann Matthias Haas, Schulrat Ing. Franz Hatheuer, Ing. Martin Hatheuer, HOL Valentin Hinterberger, Obm.-Stv. Florian Lerchner, Ehrenkapellmeister Franz Lindner

Cover: Valentin Hinterberger

Satz, Layout und Druck: Neumarkter Druckerei Gesellschaft m.b.H., Steinbachstraße 29 – 31, A-5202 Neumarkt am Wallersee www.neumarkter-druckerei.at

Printed in 2010 Alle Rechte vorbehalten 150 Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W.

FESTSCHRIFT zum Jubiläumsfest / Bezirksmusikfest 2. – 6. Juni 2010 150 Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W.

Freitag, 7. Mai 2010 „Hören und Sehen“

19.00 Uhr Platzkonzert der Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W. vor dem Bezirksgericht 19.45 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung „Blasmusik einst und jetzt – 150 Jahre Musikkapelle Neumarkt a.W.“ im Museum Fronfeste / Präsentation der Jubiläumsfestschrift Offizielle Ausstellungseröffnung: Matthäus Rieger, Landesobmann des Salzburger Blasmusikverbandes Die Sonderschau ist bis zum 11. Juli 2010 zu den Öffnungszeiten des Museums (Do. 10.00 – 12.00 Uhr, Fr. / Sa. / So. 14.00 – 17.00 Uhr) zu besichtigen

FLACHGAUER Blasmusik-Festwoche

Mittwoch, 2. Juni 2010 „Auf geht’s – Rock im Zelt“ FESTZELT 19.30 Uhr Vorprogramm mit der SL-BigBand unter der Leitung von Lorenz Wagenhofer Bahnhofstraße 21.30 Uhr Konzert der Bayrischen Kultband aus München SPIDER-MURPHY-GANG Anschließend an das Konzert After-Show-Party mit Antenne

4 150 Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W.

Freitag, 4. Juni 2010 „Musik für Jedermann“

18.00 Uhr Festumzug vom Lötschenplatz zum Schulzentrum (Begrüßung am Stadtplatz) 18.30 Uhr Festakt mit Totengedenken 20.00 Uhr Unterhaltung im Festzelt mit der Trachtenmusikkapelle Henndorf a.W. 21.30 Uhr Party mit der Live- und Showband X-DREAM

Samstag, 5. Juni 2010 „Musikantenfreunde“ – Bezirksmusikfest

17.30 Uhr Eintreffen der Vereine und Abmarsch vom Lötschenplatz (Begrüßung am Stadtplatz) 18.30 Uhr Festakt beim Schulzentrum 20.00 Uhr Unterhaltung im Festzelt mit der Musikkapelle Rietz (Tirol) 21.30 Uhr Stimmung mit der Polka-Band DIE RAINER aus Salzburg

Sonntag, 6. Juni 2010 „Festsonntag“ – Bezirksmusikfest

09.00 Uhr Eintreffen der Vereine und Abmarsch vom Lötschenplatz (Begrüßung am Stadtplatz) 10.00 Uhr Festgottesdienst beim Schulzentrum 12.00 Uhr Unterhaltung im Festzelt mit der Musikkapelle Bergheim 13.30 Uhr Festausklang mit der Trachtenmusikkapelle Köstendorf

5 Dechant Mag. Franz Graber Daher denke ich, dass es hoch an der Zeit ist, den vielen Musi- Landesblasmusikkurat kerinnen und Musikern für ihren hochherzigen Einsatz Lob und 5201 Seekirchen Anerkennung auszusprechen und herzlich „Vergelt’s Gott“ zu sagen. Der Musikkapelle Neumarkt am Wallersee, ihren Funk- tionären und jedem einzelnen Mitglied, gratuliere ich zum Jubi- läumsfest. Ich hoffe, dass die „Flachgauer Blasmusikwoche“ ein großer Erfolg wird und dem Publikum viel Freude bringen kann. Kirche und Blasmusik haben etwas ganz Wichtiges gemeinsam: Blasmusik und Kirche Beide sind nicht nur für sich selber da, sondern für die Men- schen, konkret zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Die Musikkapellen in unserer Heimat sind ein unverzichtbarer Als aktiver Blasmusiker seit meinem 14. Lebensjahr und als Lan- Bestandteil nicht nur unserer Kultur, sondern vor allem auch des deskurat wünsche ich mir und der Kirche auch in Zukunft eine kirchlichen Feierns im Leben der Menschen und im Laufe des gute Zusammenarbeit mit den Verbänden und Kapellen, denn kirchlichen Jahres. Einer meiner Musikkameraden hat einmal ge- wir haben einen gemeinsamen kulturellen – auch christlichen sagt: „Als Musiker bin ich wie ein Wegbegleiter der Menschen – Auftrag zu erfüllen. von der Wiege bis zur Bahre“. Was wären die besonderen Feste in unserer Kirche ohne die Mitwirkung der Musikkapellen?

MMag. Dr. Michael Max Stück Identität unserer Stadt. Es sind Frauen und Männer aus Stadtpfarrer Neumarkt, noch ganz junge und schon altgediente in unter- 5202 Neumarkt a.W. schiedlichen Berufen und Zusammenhängen des Lebens, die ihre Freizeit, ihr Talent und viel Energie in eine idealistische Sache stecken, um ein Stück weit „Neumarkt“ zu sein, wie es auf den neuen Trachten auch deutlich durch das Stadtwappen sicht- bar gemacht wird. Unter jeder Tracht und hinter jedem Instru- ment stecken ein Mensch und seine Geschichte und damit auch Geleitwort zum Jubiläumsfest Gott und seine Geschichte. Möge diese Verwobenheit zwischen Trachtenmusikkapelle und Glaube schafft Identität, denn er hilft dem Menschen Antwor- den Festen des Glaubens auch in den kommenden Jahrzehnten ten zu finden – auch auf die letzten Fragen des Lebens: Nur wer erhalten bleiben und zur Identität unserer Gemeinde und unse- weiß, woher er kommt und wohin er geht, nur wer seinem Tun rer Pfarre wesentlich beitragen. einen letzten Sinn grundlegen kann, kann Worte wie „Identität“ Zum runden Geburtstag wünsche ich unserer „Musi“ von Her- oder „Heimat“ mit Inhalt füllen, weiß letztlich, wer er ist. Das ist zen alles Gute und einen erfolgreichen Verlauf der Festveran- es auch, worum die großen und kleinen Feste des Glaubens staltungen! immer wieder kreisen. Deshalb ist es für mich als Pfarrer eine besondere Freude und auch Auszeichnung, wenn die Trachtenmusikkapelle zum Ge- lingen dieser Feiern beiträgt, denn sie selbst ist ja auch ein

6 Mag. Gabi Burgstaller kapellen des Flachgaues für das große ehrenamtliche Enga- Landeshauptfrau gement, für die hervorragende Jugendarbeit und die Umrah- 5010 Salzburg mung kirchlicher und weltlicher Feste namens des Landes Salz- burg und auch persönlich zu danken. Die Musikkapellen unseres Landes pflegen unser Brauchtum und bringen es der Bevölkerung nahe. Die Rückbesinnung auf das eigene Brauchtum, auf den heimatlichen Lebensraum und auf das geistige und kulturelle Erbe unseres Landes halte ich in Grußworte diesem Zusammenhang für außerordentlich wichtig. So gratuliere ich der Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wal- Die gemeinsame Feier des Flachgauer Bezirksmusikfestes und lersee zum 150-jährigen Bestandsjubiläum und wünsche dem 150 des Jubiläums „ Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Flachgauer Bezirksmusikfest viel Erfolg! Wallersee“ ist für mich ein Zeichen des Zusammenhaltes und gelebter Gemeinschaft. Sie gibt mir auch Gelegenheit, mich herzlich bei den Musik-

Matthäus Rieger auch die ausgezeichnete Jugendarbeit hervorgehoben werden. Landesobmann des Dieser kameradschaftliche Einsatz ist der Garant für ein intaktes Salzburger Blasmusikverbandes Gemeindeleben; von Generation zu Generation wird das kultu- relle Erbe weitergegeben. Auf diese Leistungen können alle, die Vereinsmitglieder und die Musikerinnen und Musiker, mit Recht stolz sein. Für Neumarkt ist die Musikkapelle unverzichtbar, be- gleitet sie doch die Menschen durch das Jahr und durch das Leben. Sie stärkt damit die Gemeinschaft und ist Teil der Lebens- Sehr geehrte Ehrengäste, liebe Funktionäre und qualität in der Gemeinde. Den Verantwortlichen danke ich herz- lich für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Wenn nun bei der „Flach- Musiker/innen, geschätzte Jubelkapelle! gauer Blasmusikfestwoche“ die Musikkapellen des Bezirkes mit Die Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee kann im Jahr klingendem Spiel aufmarschieren, ist das gleichzeitig ein positi- 2010 auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken. Wenn in die- ves Signal, mit dem sich die Musikkapellen bei der Bevölkerung sem Jahr dieses stolze Jubiläum gefeiert wird, zeigt dies die für die Unterstützung all die Jahre bedanken, und gleichzeitig starke Verbundenheit und Verwurzelung der Musikkapelle in der eine Einladung, das große Jubelfest gemeinsam kräftig zu feiern. Geschichte ihrer Stadt. Den Festveranstaltungen zum Jubiläum und der musikalischen Ich gratuliere der Musikkapelle auf das Herzlichste zu diesem Festwoche wünsche ich großen Erfolg und allen, die teilnehmen, Jubiläum. Das Vereinsleben über einen so langen Zeitraum zu Begegnungen und Erlebnisse, die in bester Erinnerung bleiben gestalten, ist eine besondere Leistung und verdient hohe Aner- sollen. Dem Jubiläumsverein wünsche ich eine gute Zukunft vol- kennung. Dies ist nur möglich, wenn engagierte Musikerinnen ler Musik und Harmonie. und Musiker sich zusammenfinden und mit viel Eifer und Hin- gabe die musikalische Tradition pflegen. An dieser Stelle soll Ihr/Euer

7 Dr. Wilfried Haslauer Schwaiger war 22 Jahre lang als Kapellmeister und Obmann der -Stellvertreter Bürgermusik Neumarkt tätig, ebenso mein Onkel Sebastian 5010 Salzburg Schwaiger als Obmann von 1979 bis 1992.

Heute zählt die Trachtenmusikkapelle Neumarkt unter dem am- tierenden Obmann Matthias Haas und Kapellmeister Robert Ep- penschwandtner 60 aktive Musikanten und vier Marketende- rinnen. Diese Trachtenmusikkapelle ist aus dem Ortsgeschehen nicht wegzudenken; sie ist laufend präsent und nimmt eine Sehr geehrte Damen und Herren, wertvolle Funktion für die Gemeinde wahr. Es ist dies ein gezeig- geschätzte Festgäste, tes Bekenntnis zur Heimat, zur Gesellschaft und zur Gemein- liebe Neumarkterinnen und Neumarkter! schaft. Denn Heimat ist nicht nur dort, wo man wohnt, sondern wo Als Mitglied der Salzburger Landesregierung und ressortzustän- man liebt und geliebt wird. Und eines ist bei so einem Jubiläum diger Gemeindereferent überbringe ich die besten Grüße und ganz klar: Mitglied oder Förderer im Vereinsleben der Trachten- gratuliere herzlich zum 150-jährigen Bestandsjubiläum der musikkapelle zu sein, ist nach wie vor Ehrensache; wichtig ist es Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee. auch, die Jugend dafür zu begeistern und zu motivieren. Musiker Im Gründungsjahr 1860 wurde die Kaiserin-Elisabeth-Westbahn und Musikerinnen sind überhaupt Menschen, an deren unbe- eröffnet, und die Eisenbahn löste die Postkutsche ab. fangener Lebensfreude man sich aufrichten kann.

Das hatte für Neumarkt als Straßenmarkt und erste Poststation Und wo immer das Vereinsleben so lebendig wie in Neumarkt auf dem Weg von Salzburg nach Wien starke Auswirkungen. ist, ergeben sich wertvolle menschliche Beziehungen und Salzburg war landesgeschichtlich formell schon ein selbststän- Freundschaften. Es zeigt, dass Ehrenamtlichkeit und Tradition diges Kronland, eine eigentliche Landesautonomie mit einem etwas Lebendiges und Kostbares für die Identität von Land und , der an der monarchischen Gesetzgebung teil hatte, Leuten, für das Bekenntnis zu unserer schönen Heimat sind. und einer gewählten Landesregierung entwickelte sich erst ab 1860. Das sind wichtige Grundlagen für ein harmonisches und unei- gennütziges Zusammenleben unter Generationen sowie unver- Vielleicht war das ein Beweggrund für mehr Eigenständigkeit, zichtbare Werte, die unsere Gesellschaft so vorteilhaft prägen. die zur Gründung der Trachtenmusikkapelle in Neumarkt führte. Jedenfalls brachten die staatspolitischen Reformen der Monar- In diesem Sinne übermittle ich der Trachtenmusikkapelle Neu- chie und neue Vereinsgesetze in dieser Zeit die Rechtsgrundla- markt am Wallersee die herzlichsten Glückwünsche zum Jubi- gen für die freie Entfaltung kultureller Betätigung. läumsfest und bin So ist das stolze 150-Jahr-Jubiläum heute ein schöner Anlass für eine Gemeindefeier in der jungen Stadt im Flachgau. mit meinen besten Grüßen

Da ich selbst meine Jugendzeit in Neumarkt verbrachte und auch meine Eltern hier verwandtschaftlich verwurzelt sind, verbindet dies persönlich umso mehr. Mein Großvater Paul

8 Doraja Eberle gen. Auf eine große Vielfalt trifft man aber auch bei der gespiel- Landesrätin ten Literatur, sie umfasst Märsche, Polkas, Walzer, sinfonisch- 5010 Salzburg konzertante Werke, Originalkompositionen sowie Transkriptio- nen klassischer Orchesterwerke, Filmmusik und moderne Werke mit Elementen des Jazz und der Popmusik. Die Trachtenmusik- kapelle Neumarkt a. W., ihre Musikerinnen und Musiker sowie Freunde und Förderer leisten einen wertvollen Beitrag zu dieser vielfältigen Blasmusiklandschaft in unserem Land. Mit großer Liebe Musikerinnen und Musiker, liebe Freunde Freude dürfen wir in Salzburg feststellen, dass es durch verant- wortungsvolle Aus- und Weiterbildung, gediegene Probenarbeit der Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee! und Teilnahme an herausfordernden Wettbewerben und Wer- Viele markante Ereignisse sind in der Chronik der Bürgermusik tungsspielen gelungen ist, Blasmusikkapellen sehr erfolgreich Neumarkt nachzulesen und zeugen von einem stets aktiven Ver- aufzubauen und lebendig zu erhalten. Für die Zukunft wünsche einsleben, wie wir es in unserem Land glücklicherweise sehr ich der Trachtenmusikkapelle, dass sie sich weiterhin so erfolg- häufig antreffen. Die Blasmusik in Salzburg ist von einer faszi- reich im kulturellen und gesellschaftlichen Leben für Neumarkt nierenden Vielfalt geprägt. Frauen, Männer, alle Alters- und Be- am Wallersee einbringt. rufsgruppen, Schüler/innen und Studenten verbringen gemein- sam ihre Freizeit, um sich musisch und künstlerisch zu betäti-

Hans Ebner beit und die Teilnahme an Konzertwertungen brachte eine kon- Landeskapellmeister tinuierliche Weiterentwicklung des musikalischen Niveaus der Bad Dürrnberg Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee. Persönlich konn- te ich im Rahmen der CD-Produktion im Jahr 2002 sehr viel En- gagement für musikalische Verbesserungen erleben. Für die ent- gegengebrachte Akzeptanz und das Vertrauen bei den vorberei- tenden Probenarbeiten zu dieser CD-Einspielung möchte ich mich nochmals herzlichst bedanken. Gute Musik wirkt belebend und veredelnd Wir können und dürfen heute unsere Musikkapellen als größten Kulturträger unserer Gemeinden im Lande bezeichnen. In der heute so hektischen Zeit mit dem andauernden Leis- Mit den Worten „Gute Musik wirkt belebend und veredelnd auf tungsdruck in der schulischen Ausbildung, im Berufsleben und den Menschen ein“ wünsche ich dem Kapellmeister mit seinem auch im Alltag kann ein gutes Gemeinschaftsleben in unseren verantwortlichen Team viel Kraft und Kreativität für die weitere Orten und Städten sehr ausgleichend wirken. So sind unsere Zukunft. Möge die gesamte Bevölkerung der Stadtgemeinde Musikkapellen ein sehr wichtiger Motor für das örtliche Leben Neumarkt am Wallersee durch ihre Teilnahme an den Festlich- im gesamten Jahresablauf. Durch gezielte Literaturauswahl in keiten zum 150-jährigen Bestand ihrer Musikkapelle für die vie- den verschiedensten Stilrichtungen, durch neue Ideen bei Kon- len musikalischen Aktivitäten im Jahresablauf danken! zerten und Veranstaltungen kann eine Musikkapelle sehr positiv auf die Bevölkerung einwirken und wesentlich zur örtlichen Ge- meinschaft beitragen. Die vorausschauende Jugendausbildung, eine gute Probenar-

9 Prof. Dr. Emmerich Riesner Zum Jubiläumsfest entbiete ich allen Mitgliedern meine herzli- Bürgermeister der Stadtgemeinde che Gratulation. Gleichzeitig danke ich der ganzen Musikkapelle, Neumarkt am Wallersee besonders Herrn Kapellmeister Robert Eppenschwandtner und Herrn Obmann Matthias Haas, für die wertvolle Tätigkeit im Or- chester und im Verein, für die großartige musikalische Bereiche- rung des Gemeindelebens. Ich bin stolz auf unsere Musikka- pelle, darf diesem angesehenen Klangkörper die Unterstützung seitens der Stadtgemeinde zusichern und allen Musikerinnen Gruß und Gratulation und Musikern weiterhin ein beglückendes und erfolgreiches Wirken wünschen. 150 Die Trachtenmusikkapelle Neumarkt a.W. ist seit Jahren le- Die vielen Gäste, die wir zum Jubiläumsfest erwarten, heiße ich bendiger Ausdruck der Musikalität, des Gemeinschaftssinnes in Neumarkt am Wallersee herzlich willkommen. Ich hoffe, dass und der Lebensfreude. Sie trägt maßgeblich zur kulturellen Iden- die Teilnahme an der Flachgauer Blasmusik-Festwoche und der tität unserer Stadtgemeinde bei, und sie beweist uns, dass es Aufenthalt in unserer Stadt ein unvergessliches Erlebnis werden. die Musik schafft, Menschen jeden Alters und jeder Herkunft miteinander zu verbinden. Die Musik ist ein ganz besonderer Weg zu unseren Herzen, den uns die Mitglieder unserer TMK mit ihrem Engagement und ihrem Können immer wieder weisen.

Für die Gründung Neumarkts durch den Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg in den Jahren nach 1234 waren die strategisch günstige Lage als „Wächter im Norden“ und das Be- dürfnis nach einem Umschlagplatz entscheidend. Der planmä- ßig angelegte „Neue Markt“ wurde mit zahlreichen Privilegien DIE JUNGE STADT IM FLACHGAU ausgestattet, dem Mautrecht, dem Schank- und Handelsprivileg und dem Niederlagsrecht. Eine zentralörtliche Bedeutung er- langte Neumarkt auch als Gerichtssitz und als erste Poststation außerhalb der Stadt Salzburg. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es hier gleich fünf Brauereien und zahlreiche Handwerks- und Han- delsbetriebe. Außerdem war in dieser Zeit in Neumarkt eine äußerst potente Künstlergilde, aus der eine Reihe namhafter Bildhauer und Maler hervor gingen. Auf Grund der überregionalen Bedeutung in wirtschaftlicher und in kultureller Hinsicht, als Sitz des Bezirksgerichts, als Schul- standort und als Gesundheitszentrum wurde im Jahr 2000 Neu- markt am Wallersee zur Stadt erhoben. Außer dem Jubiläums- fest der Musikkapelle gilt es heuer also auch das Jubiläum „10 Jahre Stadtgemeinde“ zu feiern.

10 Johann Ebner tungen auf hohem Niveau und stellt sich in den Dienst der öf- Bezirksobmann fentlichen Gemeinschaft. Landesobmann-Stellvertreter Es ist für euch eine gewollte „Verpflichtung“, bei den kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen mitzuwirken und aufzuspielen und dadurch einen ganz wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben in eurer Stadtgemeinde zu leisten. Danke für eure musikalische Arbeit, danke für euer ganzjähriges Engagement! Liebe Neumarkter Musikerinnen und Musiker! Wir freuen uns, mit euch feiern zu dürfen. Euer Musikfest steht ganz im Zeichen der Vielfalt unserer Blasmusik, und wir freuen Wir Flachgauer Musikkapellen feiern bei euch das Bezirksmu- uns auf die Festtage. 2010 150 sikfest . Euer -jähriges Gründungsjubiläum ist der pas- Ein erfolgreiches Bezirksmusikfest und ein gelungenes Jubi- sende Anlass dafür. läum, welches lange in unvergesslicher Erinnerung bleiben soll, Ein solches Fest ist auch immer der richtige Zeitpunkt für Worte wünschen euch der Flachgauer Blasmusikverband und euer des Dankes. Jede/r von euch schenkt den Großteil ihrer/seiner Freizeit der Blasmusik, arbeitet ehrenamtlich, erbringt musikalische Leis-

Dir. Lorenz Wagenhofer gilt die überaus aktive Teilnahme bei Wettbewerben, sei es Kon- Bezirkskapellmeister zertwertung oder Marschwertung, die eine Qualitätssicherung 5324 gewährleisten. Dem musikalischen Leiter Kapellmeister Robert Eppenschwandt- ner sei dabei ein herzlicher Dank und ein besonderes Lob aus- gesprochen, denn er feiert auch sein 10-jähriges Kapellmeister- jubiläum. Es werden nicht nur musikalische Schwerpunkte gesetzt, son- Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an dern auch menschliche Werte wie Kameradschaft, Gemein- schaftssinn, gegenseitige Rücksichtnahme, Disziplin, Verantwor- E.T.A. Hoffmann (1776 – 1822) tung und Einsatzfreude hochgehalten und unserer Jugend wei- Musik schafft Gemeinschaft, und gemeinsames Musizieren tervermittelt. macht Freude. Mit eurem Einsatz und Engagement leistet ihr einen sehr wich- Die Pflege der Blasmusik hat in Neumarkt eine lange Tradition. tigen Beitrag zu Salzburgs Ruf als Musikland. Dies ist für mich ein Anlass, all jenen Idealisten zu danken, die Zum 150-jährigen Bestandsjubiläum gratuliere ich ganz herzlich die Trachtenmusikkapelle musikalisch wie auch organisatorisch und wünsche auch in Zukunft weiterhin viel Freude beim Musi- geführt haben. Bei euch ergänzen sich Alt und Jung auf ideale zieren. Weise. Durch diese generationsübergreifenden Arbeiten wird euer musikalisches Schaffen besonders wertvoll. Zu erwähnen Euer

11 Matthias Haas und Gönnern der Musikkapelle, vor allem den 25 Mitgliedern der Obmann des Musikvereines Gemeindevertretung, den inserierenden Unternehmen und Neumarkt am Wallersee allen, die mit Rat und Tat zum Gelingen des Jubiläumsfestes bei- tragen. Ich bin stolz darauf, als Obmann den Musikverein und die Trach- tenmusikkapelle im Jubiläumsjahr führen zu dürfen. Ich wün- sche mir für die Zukunft, dass die TMK Neumarkt ein Aushänge- schild für das Kulturgut Musik in unserer Stadtgemeinde und TMK seit 150 Jahren! weit über die Gemeindegrenzen hinaus bleibt. Den Veranstal- tungen im Rahmen der Flachgauer Blasmusik-Festwoche wün- Dieses stolze Jubiläum ist ein willkommener Anlass zum Dank sche ich viel Erfolg, und allen Gästen aus nah und fern, den Mu- und zur Freude. Mit Respekt blicke ich auf die Leistungen unzäh- sikkameradinnen und -kameraden sowie allen teilnehmenden liger Mitglieder seit der Gründergeneration zurück. Sie haben Vereinen entbiete ich meinen herzlichen Gruß und den Wunsch, Pionierarbeit geleistet und die ersten Schritte zur positiven Ent- unser Jubiläum möge zu einem Höhepunkt in der Geschichte wicklung der Musikkapelle gesetzt. Neumarkts werden, Freude an der Musik wecken und allen in Ich danke den überaus engagierten Musikerinnen und Musikern guter Erinnerung bleiben. und ganz besonders dem Kapellmeister Robert Eppenschwandt- ner, der sein Handwerk souverän beherrscht und mit dem ich sehr gern zusammenarbeite. Dank gebührt auch allen Freunden

Robert Eppenschwandtner nicht versäumen, all meinen Vorgängern meinen aufrichtigen Kapellmeister Dank auszusprechen. TMK Neumarkt am Wallersee Rückblickend bin ich sehr stolz auf meine Kapelle, nicht nur aus musikalischer, sondern auch aus kameradschaftlicher Sicht. Durch gezielte Literaturauswahl und neue Ideen bei Konzerten und Veranstaltungen können wir wesentlich zur Kultur und Ge- meinschaft in Neumarkt beitragen. Dies gelingt uns auch durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Vereinen in unserer Gehst du nicht mit der Zeit, Gemeinde. Gut organisierte Jugendarbeit, gezielte Probenarbeit und das Mitwirken an Marsch- und Konzertwertungen tragen dann gehst du mit der Zeit! zur Steigerung des Niveaus bei. Das Ziel sollte sein: zu jeder Zeit Als ich im Jahr 2000 die Trachtenmusikkapelle Neumarkt als Ka- das richtige Programm in optimaler Qualität zu musizieren. pellmeister übernahm, hatte ich mir natürlich ehrgeizige Ziele So blicke ich voller Zuversicht in die Zukunft und wünsche allen gesteckt. Von den vorgenommenen Aufgaben konnte ein Groß- Musikerinnen und Musikern gutes Gelingen und unseren Gästen teil bereits realisiert werden. Es liegt jedoch in der Natur der einen angenehmen Aufenthalt und schöne Erinnerungen an das Sache, dass das Erreichte schnell vergessen und durch Neues er- Jubiläumsfest 2010 in Neumarkt am Wallersee. setzt wird. Ich hatte den Vorteil, dass in Neumarkt schon immer die Kapellmeister Visionen hatten und danach trachteten, diese auch zu verwirklichen. Ich möchte es bei dieser Gelegenheit

12 Neumarkter Musikanten (2002)

1. Flügelhorn in B Komponist: Hans Lindner Arr.: Leonhard Fürst

13 Kulturträger und Musikbotschafter seit 150 Jahren Die Geschichte der Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee Von Franz-Paul Enzinger und Hans-Georg Enzinger

Bläsermusik schon in der Urgeschichte Das 60 cm lange Instrument mit der konisch gebogenen Boh- Die Blasmusik prägt die Feierkultur und gehört seit jeher zum rung wurde in der erzbischöflichen Hofkapelle eingesetzt und 18 Alltag des Menschen. Ehe vor 2000 Jahren die Römer den Alpen- von den Salzburger Turmbläsern bis in das . Jahrhundert ver- und Voralpenraum eroberten, war das Gebiet keltisch, geprägt wendet. Das Zusammenwirken der beiden großen Gruppen der von keltischer Kultur. Verschiedene archäologische Funde im Holz- und der Blechblasinstrumente, das die Eigenart der Blas- 1770 heutigen Gemeindegebiet von Neumarkt am Wallersee lassen musikkapelle ausmacht, entwickelte sich allmählich. Um vermuten, dass es bereits in den zwei vorchristlichen Jahrhun- entstand die Harmoniemusik mit einer Besetzung aus Holz- und derten im Raum Pfongau eine keltische Besiedlung gab, bevor Blechbläsern. Zu dieser Zeit wurde im „Neuen Markt“, der schon die Römerstation Tarnantone entstand. Als die Alaunen, ein im Mittelalter eine wirtschaftliche Schlüsselstellung inne hatte Stamm der Kelten, in unserer Gegend siedelten, verwendeten und ein reges Zunftwesen verzeichnete, schon in Bläsergruppen sie Flöten zur Gestaltung ihrer Riten und Bräuche. Eine keltische musiziert. Eine Art Musikkapelle muss es in Neumarkt schon vor 350 Knochenpfeife, in der Gudenushöhle im Waldviertel gefunden, über Jahren gegeben haben: Aus einem Bericht des damali- gilt als das älteste Musikinstrument Österreichs. Sie befindet gen Pflegers Wolf Caspar Uiberacker von Sighartstein aus dem 1656 sich heute im Naturhistorischen Museum in Wien. Als die frü- Jahr geht hervor, dass für den „Umgang am Frohnleich- 2 heste Form der Blasmusik kann der musizierende Landsknecht nambstag“ unter anderen den „Kürchensingern“ Gulden, den 4 3 bezeichnet werden, der in der einen Hand seine primitive „Spilleithen“ Gulden und den „Trumbschlager und Pfeifer“ Schwegelpfeife mit wenigen Tonlöchern blies, mit der anderen Gulden ausbezahlt wurden. dazu die Trommel schlug. Trommler und Pfeifer begleiteten die militärischen Einheiten auf Märschen und sorgten im Lager für Unterhaltung. Sie erhielten doppelt so viel Sold wie die übrigen Soldaten. Die mittelalterlichen Trompeterschaften und Stadt- pfeifer konnten nur bescheidenen musikalischen Ansprüchen gerecht werden, weil die ventil- und klappenlosen Instrumente noch kein reicheres Spiel zuließen. Die Streich- und Tasteninstru- „Bläser und Pauker“ – Ausschnitt aus der Salzburger Jubiläumsprozession von Christian mente waren zu dieser Zeit schon viel weiter und erlaubten eine Lederwasch, 1682 (Salzburg Museum). hoch entwickelte Musikpflege. In der Renaissance kam ein Blas- instrument zum Einsatz, das sieben Grifflöcher hatte, wodurch Geldwertmäßig waren zu dieser Zeit zwei Gulden der Arbeits- man Tonleitern komplett spielen lohn für eine ganze Woche. Die Musikanten wurden damals also konnte: der „krumme Zink“ wurde verhältnismäßig sehr gut honoriert. Im 18. Jahrhundert gab es aus einem leicht gebogenen Birn- auch schon begabte Instrumentalisten: 1789 wird der Neumark- baumast hergestellt, welcher der ter Zimmermann Joseph Mayer als bekannter Spielmann be- Länge nach halbiert, ausgehöhlt, zu- zeichnet. Ein „Verzeichniß Der im Jahre 1804 besteuerten Spiel- sammengeleimt und mit schwarzem leute“ weist im Pfleggericht Alt- und Lichtentann, dem Vorläu- Leder umwickelt wurde. Salzburger Zinken (16. Jhdt.) fer des heutigen Gerichtsbezirks Neumarkt, bereits zwölf Musi-

14 ker auf. Seit Joseph Felix Riedl in Wien im Jahr 1832 Ventile für Gegenleistungen seitens der Musiker verlangte. Ein Schriftstück, Blechblasinstrumente entwickelte, standen vollwertige chroma- aus dem eine gewisse Klage wegen der umfangreichen Ver- tische Instrumente zur Verfügung, und die Trompeten- und pflichtungen der Bürgermusik hervorgeht, wurde 1861, schon Hornregister konnten nun chorisch besetzt werden. Die Natur- bald nach der Gründung, an den Bürgermeister gerichtet und ton- und Klappeninstrumente in Blech wurden nun allmählich vom Bäckermeister Alois Dirschlmaier, vom Lebzelter Josef Dei- von den neuen, heute noch üblichen Ventilinstrumenten ver- singer und vom Apotheker Wilhelm Menschik unterzeichnet. drängt, die wegen ihres Aussehens am Anfang „Maschininstru- Die drei angesehenen Neumarkter ersuchten den Bürgermeis- mente“ hießen. Die Erfindung der Ventile war das wichtigste Er- ter, der Bürgermusik nicht zu viele Ausrückungen aufzuhalsen. eignis für die Zukunft der Blasmusik. Mit ihnen konnten die Das Schreiben hatte allerdings wenig Erfolg, denn die Termine Blechinstrumente, vor allem die Trompete und das Horn als frü- für die Musiker wurden eher mehr. Aus einem Verzeichnis aus here Naturtoninstrumente, die vollständige chromatische Skala dem Jahr 1865, also wenige Jahre nach der Gründung, ist ersicht- durchspielen und nicht mehr nur die kurze Naturtonreihe. Die lich, aus welchen Männern die damalige Marktmusik bestand unterschiedlichen Töne wurden bei Naturtoninstrumenten nur und wie sich die Instrumentierung zusammensetzte: mit Atem- und Lippentechnik erzeugt, sie entstanden durch Va- riation des Luftdrucks; daher war die alte Kavallerietrompete Anton Mühlböck Bombardon sehr eingeschränkt verwendbar. Nicht nur im militärischen Be- Anton Gaderer Flügelhorn mit 3 Bögen reich nahm nun die Bedeutung der Blasmusik stark zu. In Salz- Gaderer Basstrompete burg wirkte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Leut- Fischer Flügelhorn mit 3 Bögen nant und Musikinspektor Anton Fendt, der einer der ersten na- Edmaier Trompete mit 4 Bögen mentlich bekannten Blasmusikkomponisten war. Neben guten Mühlbäck Trompete mit 4 Bögen Musikinstrumenten und einem geeigneten Notenmaterial war Mühlhuber Trompete mit 4 Bögen eine dritte Voraussetzung für das Entstehen von Musikkapellen Ortner As-Klarinette das von Kaiser Franz Joseph erlassene Vereinsgesetz vom 26. No- Ortner Es-Klarinette vember 1852. Erd (Schuster) Es-Klarinette Thalmair Pikkolo Gründung der Bürgermusik Im Jahr 1860 ging man daran, eine Bürgermusik in Neumarkt Wer große Trommel, kleine Trommel und Tschinellen spielte, ist aufzustellen; im Herbst dieses Jahres wurden bereits die ersten nicht vermerkt. Man kann daraus schließen, dass es sich um eine Proben abgehalten. Die offizielle Gründungsversammlung fand Harmoniebesetzung handelte, die nur aus Holz- und Blechblä- im Frühjahr 1861 statt. Der musikalische Schullehrer Georg Zin- sern bestand. Der Gesamtwert der Instrumente betrug 147 Gul- nagl, der auch Organist war und von 1849 bis 1870 in Neumarkt den. Trotz der kleinen Besetzung war vom „tiefen Blech“ bis zum wirkte, und der Bürger und Bürstenbinder Anton Gaderer, der „hohen Holz“ ein Instrumentarium vorhanden, das ein hörens- die Funktion des ersten Kapellmeisters übernahm, hatten die wertes Klangspektrum erzeugte, wie man es sich von einer „Mu- Initiative dazu ergriffen und zwölf junge Männer als Mitglieder sikbande“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts erwartete. Das Bom- gewonnen. Ein Musikverein zur ideellen und finanziellen Unter- bardon, ein tiefes Blechinstrument (Kontrabasstuba), kam aus stützung der Bürgermusik Neumarkt wurde noch im selben Jahr Italien in unsere Gegend, es wurde sowohl in Wien (August gegründet. Bürgermeister war zu dieser Zeit der Bierbrauer Heinrich Rott, Johann Riedl) als auch in (Ignaz Lorenz) an- Peter Moser, der zwar der Blasmusik gegenüber sehr positiv ein- gefertigt. In Neumarkt gibt es übrigens heute noch den Haus- gestellt war, für seine Unterstützung aber auch beträchtliche namen „Bombardon“; er erinnert an Mathias Schwaighofer, den

15 seinerzeitigen Besitzer des Objekts Sighart- Brände brachten große Not 6 1869 stein , der ab als Musiker aufscheint Der große Marktbrand am 11. März 1879, bei dem 56 Wohnhäu- und das wuchtige Instrument beherrschte. ser und 24 Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen wurden, Ein anderer Neumarkter spielt auch eine brachte unserem Neumarkt eine große Not. Nur acht Jahre spä- wichtige Rolle in der Salzburger Blasmusik- ter brannte dann auch noch die St.-Nikolaus-Pfarrkirche bis auf geschichte: Oberlehrer Franz Müller, der die Grundmauern nieder. Doch auch in dieser schweren Zeit, in 1843 als Sohn des vorzüglichen Schulleiters der Bäckermeister Alois Dirschlmaier Bürgermeister war (1876 – Joseph Müller in Neumarkt geboren wurde, 1889), fanden sich Männer, die sich der Musikkapelle annahmen. 1874 gründete die Feuerwehr-Musikkapelle Der Neumarkter Notar Dr. Wilhelm Schweighofer (geboren 1837, . gestorben 1905), ein Tiroler, der sein ganzes Können der Musik Dieses schlanke Bombardon, wie es die Bürgermusik Neumarkt widmete, sorgte sich um die Ausbildung vieler junger Leute. Er besaß, wurde vom Blasinstrumentenmacher Ignaz Lorenz um 1850 in Linz gebaut. Es hatte bereits Ventile, die über den ge- war vierzehn Jahre lang musikalischer Leiter der Neumarkter samten Tonumfang eine sichere Intonation ermöglichten. Bürgermusik. Erfolgreich und glücklich dürfte er in Neumarkt

Um 1900: Die Fronleichnamsprozession macht am „Prangtag“ Halt auf dem heutigen Stadtplatz. Vor dem Köstlingerbräu (heute Hauptstraße 41) sind der Feuerwehrverein und die Bürgermusik aufgestellt. Während die Feuerwehrmänner schon uniformiert sind, sieht man die Musikanten noch in Zivilbekleidung. Schon damals war es üblich, die Fenster der Häuser entlang des Prozessionsweges mit Blumen, Bildern und Kerzen besonders zu schmücken und an den Fassaden Buchenäste aufzustellen. Die Instrumentierung der Blasmusik war noch recht spärlich, es ist nur eine Posaune zu sehen, und das Holzregister ist nur mit einer Klarinette vertreten. Der Gesang des traditionellen Fronleichnamsliedes „Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer“, das von Michael Haydn 1781 in Salzburg komponiert worden war, konnte aber kräftig begleitet werden.

16 Im Sommer 1913 wussten die Neumarkter, ein Fest der Nationen zu feiern. Die Bürgermusik nahm mit nur zwölf Mann Aufstellung. Im linken Teil des Bildes sieht man als Chinesen und Holländer/innen verkleidete Kinder. Einige Damen tragen Sonnenschirme. Das Foto (Karl Hintner, Atelier Elvira, „1. Salzburger Fotografische Kunst-Anstalt“, gegründet 1865) wurde vor dem Haus Neumarkt Nr. 5 (heute Hauptstraße 22) aufgenommen, das damals dem Glaser- und Spenglermeister Ignaz Höller gehörte und auch die Schneiderei Stefan Janka be- herbergte. Das Nachbargebäude („Oberer Bäck“, Neumarkt Nr. 6, heute Hauptstraße 24) war im Besitz von Peter und Rosina Schindler und ist die heutige Bäckerei Schwaiger. allerdings nicht gewesen sein, denn in den 19 Jahren, in denen der Musikkapelle. Einer der sechs Söhne, Josef Teufl, der schon er in Neumarkt als Notar wirkte, bewarb er sich 18 Mal vergeb- als Neunjähriger die Posaune blies, war 65 Jahre lang aktiver lich um eine andere Stelle; erst seine 19. Bewerbung wurde an- Musikant und langjähriger Kapellmeister-Stellvertreter. Für genommen, und Dr. Schweighofer trat die Stelle in Linz – Urfahr diese einmalige Leistung erhielt der „Vater“, wie er von allen an. Der bürgerliche Uhrmacher Johann Kriechhammer leitete Musikern liebe- und respektvoll genannt wurde, die höchsten die Bürgermusik von 1890 bis 1900 und brachte den Klangkörper Auszeichnungen des Salzburger Blasmusikverbandes. Die Eber- wieder zur vollen Stärke. schlager-Musik bildete von 1914 bis 1927 den Kern der Bürger- Zu Beginn des Ersten Weltkrieges waren es zwei Männer, die sich musikkapelle Neumarkt. Als „Eberschlager Musikanten“ und als ganz für die Musik einsetzten: der Schullehrer Hermann Lösch, „Eberschlager Tanzlmusi“ waren die Teufl-Brüder auch außer- von 1912 bis 1940 in Neumarkt, und Engelbert Teufl, welcher 1914 halb der Musikkapelle aktiv und in den Sechzigerjahren des 20. aus in das heutige Neumarkter Gemeindegebiet kam, wo Jahrhunderts weit über das Bundesland Salzburg hinaus be- er mit seiner Frau Viktoria das Eberschlaggut, Neufahrn 35, er- kannt. worben hatte. Engelbert Teufl, ein Vollblutmusiker, drückte nach Als Mitglieder der Bürgermusik Neumarkt scheinen neben den und nach jedem seiner sechs Söhne ein Instrument in die Hand Teufl-Brüdern in der Zwischenkriegszeit so bekannte Namen und lehrte sie unermüdlich in dieser Kunst des Musizierens. Die wie Karl Scheidler, Karl Gaderer und Otto Freunthaller auf, drei Nachkommen Teufls prägten Jahrzehnte lang das Geschehen in Persönlichkeiten, die sich auch im Wirtschaftsleben Neumarkts

17 Der 31. Mai 1923 war der Fronleichnamstag, da wurde die Bürgermusik Neumarkt fotografiert. Sie setzte sich lediglich aus 15 Mann zusammen. In der Mitte hinter der großen Trommel sitzen die zwei führenden Persönlichkeiten der Kapelle, ein Bauer und ein Lehrer: der Klarinettist ist Kapellmeister Engelbert Teufl, Eberschlagbauer, zu seiner Rechten der Schulmann Hermann Lösch, der zweimal die musikalische Leitung der Truppe inne hatte und die Musikkapelle am Leben erhielt.

Die Ansichtskarte zeigt hinter dem Steinmetzhaus das Lötschenwirtshaus und rechts ge- genüber mit dem roten Dach, unterhalb der Pfarrkirche, das Lötschen-Salettl. Hier im Dachgeschoß des zum ehemaligen Gasthaus zum goldenen Löwen gehörigen Ne- bengebäude trafen sich die Musiker der Bürgermusik regelmäßig zu ihren Proben, und das vierzig Jahre lang. Für 12 bis 15 Musikanten reichte der Platz. Nachdem die Musikkapelle auf 25 Mann angewachsen war und das Lötschenwirtshaus samt dem pavillonartigen Salettl abgetragen wurde, musste ein neues Domizil gesucht werden. Der bis heute gebräuchliche Name „Lötschen“ für das Gasthaus, das Salettl, die früher gefährliche Kurve und den heuti- gen Platz erinnert an das Stapel- und Niederlagsrecht, ein erzbischöfliches Privileg, mit dem Neumarkt bis in das 18. Jahrhundert ausgestattet war und das den Grundstein für Neumarkt als einen pulsierenden Handelsort legte. Das Eisen aus dem salzburgischen Bergbaurevier in Hüttenberg im heutigen Kärnten musste für drei Tage hier „niedergelegt“ werden. Mit dem Niederlagsrecht war auch die Berechtigung verbunden, das Metall weiter zu verkaufen. Die Eisen verarbeitenden Handwerker aus Neumarkt und der ganzen Umgebung, Huf- und Wagenschmiede, Klampferer und Schlosser, Büchsen- und Scheidmacher, Messer- und Ha- ckenschmiede, kamen zur Lötschen, um hier das Eisen einzukaufen. Zuerst durften sich nur einheimische Handwerker bedienen, erst dann wurde das Eisen den auswärtigen zum Kauf angeboten. Die Lötschen war eine bedeutende Stätte des Neumarkter Wirtschaftslebens, das Salettl hatte lange Zeit die Funktion eines kulturellen Treffpunkts.

18 ein hohes Ansehen erwor- ben hatten. Während des Krieges musste die Kapelle kurzzeitig aufgelöst wer- den, weil ein Großteil der Musikanten zum Wehr- dienst einberufen wurde. Oberlehrer Hermann Lösch spielte selbst kein Blasin- strument, war aber ein ex- zellenter Dirigent und Ka- pellmeister, der in der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg „das Schifflein über Wasser hielt“. Es war in den Jahren 1918/1919 ein mühsamer Neubeginn, weil vielfach Instrumente und Noten- material fehlten. Die Bürgerkapelle Neumarkt mit Kapellmeister Paul Schwaiger (mit Schärpe und Tambour) und Obmann Eduard Gieselbrecht stellte sich Der Musikverein, der an- anlässlich des Jubiläums ihres 70-jährigen Bestehens dem Fotografen. fangs sehr aktiv und für die Kapelle eine unverzichtbare Unterstützung war, schlief schon ten verdeckte Knopfleisten und Brusttaschen mit Patten. vor 1900 wieder ein. Bäckermeister Alois Dirschlmaier, der Grün- Ab 1928 unternahm die Musikkapelle jährlich einmal einen dungsobmann, war von 1876 bis 1889 und dann noch einmal von großen Ausflug in die Gebirgsgaue, wo auch fleißig konzertiert 1892 bis 1897 Bürgermeister und fand keinen Nachfolger als Ob- wurde. mann des Musikvereins. Am 11. September 1927 wurde endlich der Musikverein Neu- Die Leistungsfähigkeit der Kapelle konnte nun wesentlich ge- markt neu gegründet. Nachdem der Kaufmann Franz Stecher steigert werden, und in den Jahren 1930 und 1936 bekam die (Hauptstraße 18) die Funktion des provisorischen Obmanns Neumarkter Bürgermusik unter Kapellmeister Paul Schwaiger übernommen hatte, wurde ein anderer Kaufmann unter gro- erstmals ehrenvolle Auszeichnungen. ßem Beifall definitiv zum Obmann gewählt: der Bürgermeister Johann Stockinger (Hauptstraße 26). Am 15. August 1937 erlebte Neumarkt erstmals ein großes Blas- Die Neugründung des Musikvereins bewirkte ein neues Aufblü- musikfest. Anlass dafür war das zehnjährige Bestehen des Mu- hen der Musikkapelle. Im Jahr 1927 wurde die Bürgermusik Neu- sikvereins. Da es sich um ein Landesmusikertreffen handelte, markt erstmals eingekleidet und bekam eine Uniform mit blau- kamen viele Menschen aus nah und fern nach Neumarkt, um grauen Blusen in Militärform, dunkelgrauen Zivilhosen und den Klängen der teilnehmenden Kapellen aus Salzburg und blauen Tellermützen. Auf den Stehkragen waren schwarze Spie- Oberösterreich zu lauschen. Aus dem musikalischen Wettbe- gel genäht, darauf links und rechts je eine Lyra. Die Blusen hat- werb ging die Musikkapelle Schwanenstadt als Siegerin hervor.

19 Dieses Bild stammt aus dem Jahr 1936 und zeigt die Neumarkter Bürgermusik mit einem befreundeten Geselligkeitsverein (Zipfelhauben) bei einem Ausflug mit dem Omnibus Saurer 3 BLP „Car Alpin“. Dieses Fahrzeug, das 1929 von der Adolph Saurer AG in Arbon / Schweiz gebaut wurde, war mit einem Schiebedach ausgestattet, das sich ganz ins Heck zurückschieben ließ, und hatte einen 8,5-Liter-Motor mit 100 PS.

Den Vorsitz der Jury hatte der Komponist und da- mals berühmteste österreichische Chordirigent, der Leiter des Schubertbundes und des Wiener Män- nergesangvereins, Hofrat Prof. Viktor Keldorfer (1873 – 1959), der am Ufer des Wallersees ein Haus erworben hatte, der sich gerne in Neumarkt auf- hielt und in Würdigung seiner Verdienste 1945 zum Neumarkter Ehrenbürger ernannt wurde. Das Jahr 1938 war in jeder Hinsicht ein folgen- schweres. Nach dem Anschluss Österreichs an das Großdeutsche Reich am 13. März drückte das neue Regime jedem Vereinsleben seinen Stempel auf. Die Ausrückungen der Kapelle zu öffentlichen Veran- Musikkapelle Neumarkt bei Salzburg 1936, aufgenommen vor dem Moserbräu / Köstlingerbräu, Neumarkt 57 41 30 staltungen hatten ausnahmslos politischen Cha- (heute Hauptstraße ). Unter Kapellmeister Paul Schwaiger war die Kapelle auf Mann angewachsen, und sie konnte bereits Landesauszeichnungen einheimsen. Die Wirtin Marianne Forsthuber versorgte die rakter. Nachdem die beiden Gemeinden Neumarkt Musikanten mit einem Getränk, wie der Doppelliterkrug vor der großen Trommel zeigt.

20 und Köstendorf zusammengelegt worden waren, wurden die Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg Musikkapellen Weng und Köstendorf aufgelöst, und der „Mu- Nach dem Zusammenbruch 1945 musste der Musikverein neu 38 sikzug Neumarkt“, der eine Stärke von Mann erreichte, aufgebaut werden. Kapellmeister Paul Schwaiger, Obmann musste nun auch die Einsätze in Köstendorf übernehmen. Für Hans Wonnebauer, Schriftführer Karl Scheidler und Kassier Oth- den „Musikzug Neumarkt“ galt nun die Dienstordnung der mar Eglseer machten sich dabei sehr verdient. Der Käsereibesit- Deutschen Arbeitsfront, und die Musiker hatten während der zer Rudolf Thalhammer aus Wertheim, der nationalsozialistischen Zeit die schwarze Parteiuniform der DAF, schon seit 1927 Kapellmeister-Stellvertreter des Einheitsverbandes der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, einer war, wurde nun 1945 der musikalische Leiter Unterorganisation der NSDAP, zu tragen. Die Beteiligung der der neugegründeten Musikkapelle Neu- Blasmusik an den kirchlichen Festen und Prozessionen war markt. Bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr streng verboten. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges entriss 1963 bekleidete also Thalhammer in der Mu- der Kapelle nach und nach ihre Musiker und dezimierte den Mu- sikkapelle 36 Jahre lang eine leitende Funk- sikzug auf zehn Mann. Gleich 16 Mitglieder kehrten aus dem tion. In einer Baracke des ehema- Rudolf Thalhammer hatte 36 Jahre Krieg nicht mehr zurück. ligen RAD-Lagers („Reichsarbeits- lang, von 1927 bis zu seinem Tod im 1963 dienst“, heute Sportplatzstraße) Jahr , eine führende Position in der Bürgermusik Neumarkt. Er war war nach Kriegsende eine kleine übrigens der Vater der Neumarkter Färberei untergebracht, in der ver- Motorsportlegende Rudi Thalham- mer, der in den Jahren 1960, 1961 schiedene Bekleidungsstücke um- und 1965 Staatsmeister und in die- gefärbt wurden, weil sowohl das ser Zeit Österreichs erfolgreichster Angebot als auch das Geld für Motorradrennfahrer war. Neues fehlten. Für die Musikkapelle wurden nun feldgraue Wehrmachtsblusen und Feldmützen zu blauen Musikerunifor-

15. August 1937: Landestreffen der Salzburger Musikkapellen in Neu- markt mit einem Wertungsspiel und dem Jubiläum „10 Jahre Musik- verein Neumarkt“. Das Festgelände war an der Mühlgasse, die Hang- lage bot dem Publikum gute Sicht- und Hörbedingungen. Vorne in der Mitte stehen die vier Preisrichter mit Viktor Keldorfer (dritter von links).

Prof. Viktor Keldorfer, ein Meister der Tonkunst, hatte Neumarkt am Wal- lersee zu seiner dritten Heimat er- wählt, neben Salzburg und Wien. Vier Jahrzehnte lang bewohnte er sein Häuschen am See, wenigstens im Sommer als Feriendomizil. Mehrmals leitete er Proben der Neumarkter Mu- sikkapelle und gab Tipps für die Durchführung großer Blasmusikfeste. Fasching 1937: Die 30 Mann der Bürgermusik Neumarkt als Damenkapelle

21 „Gruppenbild mit Dame“ – 24 Mann in eleganten Uniformen: die „Bürgermusikkapelle Neumarkt bei Salzburg“ . In der Besetzung fällt auf, dass es zwar 16 Blechbläser, aber nur zwei Holzbläser gibt. hintere Reihe: Friedrich Gutfertinger, Karl Frischling, Konrad Peitler, Matthias Hauser, Johann Thalhammer, Josef Padinger dritte Reihe: Walter Fürst, Josef Anglberger, Stabführer Josef Huber, Marketenderin Katharina Schattauer (verehelichte Kranzinger), Karl Leikermoser, Florian Teufl, Franz Wimmer zweite Reihe: Michael Schleicher, Johann Strauß, Josef Teufl, Obmann Alois Danninger, Ehrenobmann Paul Schwaiger, Kapellmeister Rudolf Thalhammer, Jakob Teufl, Wilhelm Seidl, Josef Klinger sen. erste Reihe: Matthias Seikmann, Josef Weber, Ernst Piller men. Leider waren die Textilfarben von schlechter Qualität und tiger Veranstaltungszeitpunkt war und das zahlreiche Musikka- vor allem nicht wasserfest, und schon beim ersten Begräbnis, pellen und unzählige Blasmusikfreunde nach Neumarkt führte, das bei Regenwetter abgehalten wurde, flossen blaue Rinnsale und das, obwohl der Krieg erst sechs Jahre zuvor geendet hatte. über die Wangen der Musiker. 1952 Mit 1950 begann die Zeit der zahlreichen Feste und Feiern. So Seit in Tracht hatte zum Beispiel die Musikkapelle Neumarkt vom Mai 1950 Während die Neumarkter Musikkapelle bisher ausschließlich in bis zum Juli 1951 über vierzig Festbesuche, Musikfahrten und dunkelblauen Uniformen auftrat, bekam sie 1952 eine Tracht Ausrückungen zu verzeichnen. 14 Jahre nach dem großen Neu- nach historischen Vorbildern. Der bekannte Volkskundler und markter Musikerfest des Jahres 1937 gab es wieder einen Höhe- Heimatpfleger Regierungsrat Kuno Brandauer (1895 – 1980) punkt in der Vereinsgeschichte, das Jubiläumsfest zum neunzig- stand dabei beratend zur Seite. Für einen Markt schlug er nicht jährigen Bestehen der Musikkapelle. Es war wieder der 15. Au- eine bäuerliche Tracht vor, sondern er empfahl die elegante gust, das Hochfest Mariä Himmelfahrt, das auch 1951 ein güns- Flachgauer Bürgertracht mit dem schwarzen Neumarkter Bür-

22 gerhut. Mit der lang geschnittenen, zweireihigen, braunen Lo- schen Union, der Kammerton müsse EU-weit einer Schwin- denjoppe mit schwarzen Aufschlägen, der violetten Weste, der gungsfrequenz von 440 Hertz entsprechen. schwarzen Kniebundhose und den blauen Kniestrümpfen Am 4. April 1954 schlossen sich alle Musikkapellen in Stadt und prägte die Tracht das Erscheinungsbild der Musikkapelle, und Land Salzburg (damals 124, heute 151) zum Salzburger Blasmu- das nahezu ein halbes Jahrhundert lang. Zur bestehenden sikverband zusammen. Der Österreichische Blasmusikverband Tracht kam 1964 eine neue blaue Uniform, welche 1981 durch wurde als Dachorganisation im August 1958 in Eisenstadt ge- einen grauen „Original Salzburger Anzug“ ersetzt wurde. In der gründet. Generalversammlung am 26. April 1981 wurden diese Beklei- In Neumarkt entstand nun der Wunsch, einen Musikpavillon für dungsstücke aus dem Neumarkter Kleiderhaus Lehner – Antl die sommerlichen Platzkonzerte zu errichten, in dem das Musi- (Max Lehner / Erich Antl) erstmals von den Musikerinnen und zieren eine Freude und das Zuhören ein Genuss ist. Als Bauplatz Musikern getragen. bot sich der Gastgarten des Gasthauses Krone an der Haupt- Bürgermeister Josef Loibichler (1900 – 1972), Hauslbauer in Som- straße an. Der frühere Obmann Paul Schwaiger war seit 1954 merholz, Oberhaupt der damaligen Marktgemeinde Neumarkt- Mitglied der Gemeindevertretung und Finanzreferent. Gemein- Köstendorf beziehungsweise Neumarkt am Wallersee von 1949 sam mit dem Obmann Alois Danninger gelang es, eine Zusage bis 1959, war ein großer Förderer der Blasmusik. Auf seinen An- des Bürgermeisters Josef Loibichler für eine kräftige Unterstüt- trag erhielt die Musikkapelle 1951 eine Zuwendung der Ge- zung zu erhalten. Unter den Musikern befanden sich Zimmerer, meinde in Höhe von 2000 Schilling, um die notwendigsten Aus- die im Frühjahr 1959 die Holzkonstruktion mit dem Dachstuhl gaben bestreiten zu können. Und unter Bürgermeister Loibichler aufstellten. Im Sommer konnte schon erstmals im neuen Mu- wurde 1953 die Musikkapelle mit 18 neuen Instrumenten in der sikpavillon konzertiert werden, allerdings waren die Rechnun- Normalstimmung ausgestattet. Die Musikkapelle Neumarkt gen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bezahlt. Mit der Gemein- war damit eine der ersten im Land Salzburg, in der die Umstel- devertretungswahl am 17. November 1959 kamen neue Leute lung von der hohen Militärstimmung (C-Stimmung) auf die Nor- ans Ruder, die sich nicht an die Subventionszusage gebunden malstimmung (B-Stimmung), wie sie heute überall gebräuchlich fühlten und mit dem Musikpavillon nichts zu tun haben woll- ist, erfolgte. Als die Musikausübung bloß lokalen Charakter ten. Der Musikverein stotterte nach und nach die Schulden ab, besaß, war eine Vereinheitlichung der Tonhöhe ohne Bedeu- der Pavillon, der sich schon bald als zu klein erwies, musste aber tung. Als aber ein weitreichender Handel mit Musikinstrumen- schließlich an die Eigentümer des Gasthauses verkauft werden. ten über Staatsgrenzen hinweg begann, musste für eine Nor- mierung gesorgt werden. Obwohl schon 1858 von der Pariser Akademie die Höhe des Kammertons a’ normiert und 1885 von der Internationalen Stimmtonkonferenz in Wien bestätigt wor- den war, blieben die österreichischen Musikkapellen, darunter alle 102 Regimentskapellen der kaiserlich-königlichen Armee, bei der „Wiener Stimmung“, die mit 460 Hertz (Schwingungen pro Sekunde) um einen Halbton höher war als das a’ der Nor- malstimmung (440 Hertz). Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ 1960 präsentierte sich die TMK Neumarkt am Schanzwall im Kirchenbezirk: Stabführer sich diese Zweigleisigkeit nicht mehr aufrecht erhalten, allmäh- Josef Huber, Josef Teufl, Michael Schleicher, Franz Lindner, Josef Padinger, Friedrich Gut- lich kam es zur Vereinheitlichung, und die Instrumentierung fertinger, Johann Prossinger, Anton Forsthuber, Konrad Peitler, Albert Lindner, Felix Teufl, Josef Klinger, Rupert Eder, Johann Sommerauer, Jakob Teufl, Florian Teufl, Georg musste mit hohem finanziellem Aufwand umgerüstet werden. Lindner, Walter Lettner, NN, Alois Erdle, Matthäus Lindner, Matthias Eder, Kapellmeister Seit 1971 gibt es sogar einen Beschluss des Rates der Europäi- Rudolf Thalhammer (von links nach rechts).

23 Der Fremdenverkehr erfuhr in den späten Fünfziger- jahren in Neumarkt eine starke Belebung, nachdem Anbieter von Busreisen aus Nordrhein – Westfalen Neumarkt am Wallersee in ihr Programm aufgenom- men hatten. Da bekam auch die Musikkapelle viel zu tun. Regelmäßig wurden in den Sommermonaten „Platzkonzerte“ und „Seepromenadenkonzerte“ ver- anstaltet, um den deutschen Touristen Kultur zu bie- ten und sie zu unterhalten. Anderseits wurden die Neumarkter Musiker/innen von „Schornsteins Reise- dienst“ zu einem Besuch im Raum Dortmund einge- laden. 1959 stattete die Neumarkter Delegation mit Konzerten im Ruhrgebiet den zahlreichen Sommer- 1964: Die Musikkapelle Neumarkt nimmt vor dem Frisiersalon Keich (Hauptstraße 31) gästen, die in Neumarkt am Wallersee unvergessliche Urlaubs- Aufstellung und präsentiert sich in der neuen blauen Uniform mit Schildmützen. tage verbracht hatten, ihren Dank ab. Beim „Fest der Reise“ am 18. Oktober 1959 in Iserlohn, der größten Stadt des Sauerlandes, Nach dem tragischen Unfalltod Rudolf Thalhammers am 13. Mai bestritt die TMK Neumarkt das musikalische Programm; außer- 1963 wurde Franz Lindner neuer Kapellmeister, mit 24 Jahren dem wurde in Hagen / Westfalen und Herdecke sowie bei der übrigens der jüngste des Flachgaues. Der begabte und ehrgei- Bundesgartenschau in zige Musiker hatte in der Militärmusik Salzburg Gelegenheit, Dortmund konzertiert. sich zu erproben und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. In den Ein Jahr darauf gas- 21 Jahren seiner Tätigkeit als Orchesterleiter konnte eine steile tierte eine starke Neu- Aufwärtsentwicklung der Musikkapelle erreicht werden. markter Delegation Am 27. November 1965 wurde das 1. Neumarkter Cäciliakonzert noch einmal im Ruhr- gegeben. Diese Veranstaltung, vor dem ersten Adventsonntag gebiet. In Iserlohn ver- jährlich wiederkehrend, entwickelte sich zur wichtigsten Kultur- anstaltete das Reise- aktivität in Neumarkt, zu einem musikalischen Höhepunkt und büro Schornstein KG zu einem kontinuierlichen Leistungsnachweis der Musikkapelle. am 2. Oktober 1960 Seit Februar 1970 existiert in Neumarkt eine Zweigstelle der wieder ein „Fest der Salzburger Volks-Musikschulen (später: Salzburger Musikschul- Reise“, und wieder werk, jetzt „musikum salzburg“). Schon im ersten Jahr, als der sorgte die Trachtenka- Neumarkter Lehrer Beppo Pliem (1939 – 2009) die Leitung dieser pelle aus Neumarkt Einrichtung hatte, konnten 43 Kinder den Instrumentalunter- am Wallersee für ein richt dieser neuen Bildungseinrichtung in Anspruch nehmen. Als beschwingtes musika- zwei Jahre später der Pädagoge Alois Kogler, Hauptschullehrer lisches Programm. in Neumarkt und Chormeister der Neumarkter Liedertafel, die Leitung der Musikschule übernahm, wuchs die Zahl der Schü- Am 14. Oktober 1961 wurde Erzbischof DDDr. Andreas Rohracher (1892 – 1976, Erzbi- ler/innen bereits auf 110 an. Die Musikkapelle profitiert maß- schof von Salzburg 1943 – 1969) zur Visitation feierlich in Neumarkt empfangen. Die Musikkapelle wurde von Kapellmeister Rudolf Thalhammer (rechts), Marketenderin geblich von der Arbeit dieser Institution, weil es der Musikschule Rosina Egger und Stabführer Josef Huber angeführt. neben der profunden Ausbildung gelingt, talentierte und flei-

24 ßige Musikschüler/innen für die Blasmusik zu begeistern, sie zu teiligt. Die Gesamtleitung des großen Festes hatte Schulrat Karl fördern und ihnen den Einstieg in das Zusammenspiel in der Merhaut, der Leiter der Dienststelle für Heimatpflege im Amt Musikkapelle zu ermöglichen. Der derzeitige Zweigstellenleiter der Salzburger Landesregierung und Obmann des Landesver- Mag. Karl Strohriegl, selbst ein exzellenter Klarinettist, versteht bandes der Salzburger Blaskapellen. es, den jungen Menschen Freude am Musizieren zu vermitteln. Im Herbst 1970 wurde noch einmal eine Konzertreise in den Durch die gute Zusammenarbeit zwischen Musikschule und Nordwesten Deutschlands unternommen; diesmal ging es zur Musikkapelle können neue, Erfolg versprechende Wege der Kolpingfamilie Dortmund – Kirchlinde, wo ein Jahr zuvor der Nachwuchsarbeit beschritten werden. Eine gelebte Kooperation Bergbau stillgelegt werden musste und die Ära der Steinkohle zwischen Musikschule und Musikkapelle ist die Quelle für einen geendet hatte. Die Kolpingfamilie feierte ihr Bestehen seit fünf- hoch kultivierten Klangkörper mit bestens ausgebildeten Jung- zig Jahren mit einem großen Jubiläumsfest. Durch die Mitwir- musikern und -musikerinnen. kung an den drei Abendveranstaltungen im voll besetzten Fest- zelt hinterließen die Gäste aus Neumarkt am Wallersee, die Volkstanzgruppe des Heimatvereins Edelweiß und die Trachtenmusikkapelle, einen nachhaltigen Eindruck, sie konnten durch die erstklassigen Darbietungen Lob und Anerkennung erwerben. „Wer fühlte nicht den grauen All- tag versinken bei den musikalischen Darbietungen durch das große Orchester unter der Leitung von Franz Lindner?“, schrieb die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 1976: eigenes Musikerheim Vierzig Jahre lang, von 1930 bis 1970, wurden die Musik- proben beim Lötschenwirt beziehungsweise im Salettl oberhalb des ehemaligen Eiskellers abgehalten, das ge- genüber dem Gasthaus in den Abhang unterhalb des Kir- 3. Mai 1970: Beim Festzug des Salzburger Landesfestes hinterließ die Trachtenmusikkapelle Neu- chenplatzes hinein gebaut war. Als hier die Hauptstraße markt a. W. mit ihrem strammen Auftreten unter Stabführer Josef Huber (geb. am 05.09.1907, gest. am 23.08.1997) einen sehr guten Eindruck. verbreitert und das traditionsreiche Wirtshaus im Unter- markt abgerissen wurde, bot sich ein anderes Gasthaus an, das Am 2. und 3. Mai 1970 gab es wieder einen großen Auftritt in der Trumer in der ehemaligen Esslinger-Brauerei / Karlbräu an der Landeshauptstadt: das Salzburger Landesfest mit einem Groß- Hauptstraße 34. Größere Proben wurden in der Hauptschule konzert auf dem Residenzplatz, an dem die Musikkapelle Neu- durchgeführt. Die Verhältnisse waren wirklich nicht ideal. Als markt a.W. und viele andere Musikkapellen teilnahmen. Es wur- auch im früheren Brauereigebäude der Gasthausbetrieb einge- den insgesamt 600 Musiker/innen gezählt. 60.000 Zuschauer stellt wurde, war die Musikkapelle wieder ohne Herberge. Da entlang der Imbergstraße, der Schwarzstraße, des Rudolfskais war Eigeninitiative gefragt: Im Jahr 1976 erbauten die Musiker und auf dem Residenzplatz bestaunten den farbenprächtigen unter Mithilfe der Bevölkerung ein eigenes Musikerheim. Die Festzug mit 130 Musikkapellen, 64 historischen Schützenkom- Gemeindevertretung unter Bürgermeister Ing. Hans Rosenlech- panien und 120 Heimat- und Trachtenvereinen. Neben der Mu- ner (1926 – 2003) hatte am 11. Dezember 1975 beschlossen, der sikkapelle waren aus Neumarkt auch der Heimatverein Edel- Musikkapelle ein ideal gelegenes Grundstück in Zentrumsnähe weiß und die Union-Reitergruppe am imposanten Festzug be- zur Errichtung eines neuen Musikerheimes zur Verfügung zu

25 stellen. Der Bau des Hauses glich einer Schnellpolka: Bereits am 21. Februar 1976 war Firstfeier, und am 4. Juni desselben Jahres Probenlokale / Musikerheime konnte erstmals im eigenen Heim geprobt werden. Der große 1861 Bürstenbinderwerkstatt Anton Gaderer, Einsatz der Musiker und die Welle der Hilfsbereitschaft aller Be- Neumarkt 14 (heute Hauptstraße 40) völkerungsschichten ermöglichten diesen raschen, kostengüns- 1930 Gasthaus zum goldenen Löwen (Lötschenwirt), tigen Bau. Alois Hutticher, Neumarkt 20 (heute Lötschenplatz) 1970 – 1976 Gasthaus Trumer Bräu, Josef Sigl, Hauptstraße 34 (heute Wohn- und Geschäftshaus, Postamt, Arztordination) seit 4. Juni 1976 Musikerheim, Statzenbachgasse 12

Am 14. Dezember 1976 wurden erstmals vom ORF-Landesstudio Salzburg Darbietungen der Neumarkter Musikkapelle für Hör- Das Sgraffito, das die Nordwand des Hauses Statzenbachgasse 12 schmückt, wurde funksendungen aufgezeichnet. Diese Tonaufnahmen, die im 1976 von Peter Schneeweis (1919 – 2003) aus Straßwalchen angefertigt. Unter der Jah- Gerblsaal vorgenommen wurden, führten dazu, dass man die reszahl sieht man Alpha und Omega, den ersten und den letzten Buchstaben des grie- chischen Alphabets, die in der christlichen Symbolik als Zeichen für das Umfassende TMK Neumarkt des Öfteren im Radio zu hören bekam. Beson- und für Jesus Christus gelten. ders oft erklang der von den Neumarktern interpretierte „Fest- jubel-Marsch“ von Sepp Neumayr, dem bekannten Pongauer 26 1976 Am Nationalfeiertag, dem . Oktober , wurde dieses Blasmusikkomponisten. schmucke Heim nach einem Festgottesdienst durch Pfarrer Mat- thias Schwab gesegnet und anschließend seiner Bestimmung Wie 1955 anlässlich des 325-jährigen Jubiläumsfestes der Trach- übergeben. Sämtliche Neumarkter Vereine und die Trachtenmu- tenmusikkapelle Henndorf erreichte die Neumarkter Kapelle bei sikkapelle Köstendorf nahmen daran teil. Bei einem Festakt im den Wertungsspielen 1975 in Oberndorf und 1978 in Grödig je- Gerblsaal wurden verdiente Helfer und Gönner geehrt, vor allem weils einen ersten Rang in der Mittelstufe, was den hohen Stan- galt es, jenen Mitgliedern der Musikkapelle zu danken, die beim dard unserer Musiker und Musikerinnen unter Beweis stellt. Hausbau ihre Muskelkraft einsetzten und so kräftig anpackten. Am 22. Februar 1977 gab es in Neumarkt erstmals einen großen Faschingszug, der von den Pflichtschulen veranstaltet und von der Musikkapelle begleitet und musikalisch gestaltet wurde. Über 1000 maskierte Jugendliche nahmen teil und versetzten die vielen Zuschauer/innen entlang der Hauptstraße in Fa- schingslaune. Sowohl der Faschingszug als auch die Mitwirkung der Musikkapelle gehören seither fix zum Faschingsdienstag in Neumarkt. An großen Musikveranstaltungen außerhalb Neumarkts nahm die TMK im Jahr 1977 in , in Salzburg, in Saalfelden und Einladung zur Musikerheim-Einweihung. in Linz teil.

26 Am 5./6. Mai 1978 wurden in Neumarkt die Jungmänner des ter Leo Ertl und der Kapellmeister der jubilierenden Kapelle, Bundesheeres angelobt. Diese Vereidigung der Grundwehrdie- Franz Lindner. Den Festgottesdienst auf dem Festgelände beim ner auf die Republik Österreich wurde im Gelände des Schulzent- Schulzentrum zelebrierte Pfarrer Matthias Schwab. Den impo- rums mit einem großen Zeremoniell abgehalten, und der mili- santen Festzug bewunderten rund 6000 Zuschauer. Der Jubilä- tärische Festakt wurde feierlich durch die Musikdarbietungen umsfestakt, den die Trachtenmusikkapelle Neumarkt mit den der Neumarkter Musikkapelle. feierlichen Klängen der „Festmusik“ von Richard Wagner eröff- nete, wurde beim Schulzentrum am Seeweg abgehal- ten. Anlässlich des 120-Jahre-Jubiläums wurde eine 24 Seiten starke Festschrift herausgegeben, die nicht nur das Festprogramm vorstellte, sondern auch einen his- torischen Überblick über die Geschichte der Blasmusik in Neumarkt gab. In dieser informativen Publikation war vermerkt: „Insgesamt spielen in unserer Blaskapelle neun Angehörige der Familie Lindner mit: Außer dem Kapellmeister alle seine fünf Brüder und seit 1977 drei derer Söhne.“ Am 29. Mai 1981 kam das Aufnahme-Team von Radio Salzburg wieder nach Neumarkt, um die Sendung „Eine Gemeinde stellt sich vor“ unter maßgeblicher Beteili- gung der Trachtenmusikkapelle aufzuzeichnen. Auch 1980 Bezirksmusikfest : eine unübersehbare Menschenmenge beim Neumarkter Schulzentrum. am 6. März 1982 wurde eine beliebte Hörfunksendung des ORF aus Neumarkt am Wallersee ausgestrahlt: das Sänger-, Musikerfeste, Konzertreisen, Tonträger Musikanten- und Mundartdichtertreffen unter dem Motto Ein besonderer Höhepunkt, ein beeindruckendes Klangerlebnis, „Auf’s Fruahjahr zua“; und auch da standen mehrere Beiträge ein hervorragend organisiertes Großereignis für Auge und Ohr, der Musikkapelle Neumarkt auf dem Programm. das war das Jubiläumsfest der Neumarkter Musikkapelle im Am 24. Juli 1982 wirkte die TMK Neumarkt am Fest zur Festspiel- Sommer 1980. Dieses einzigartige Fest war verbunden mit dem eröffnung auf dem Salzburger Residenzplatz mit. Das Konzert 12. Flachgauer Bezirksmusikfest. Vom 14. bis zum 17. August war fand großen Beifall. Am 7. und 8. August 1982 beteiligte sich die Neumarkt Austragungsort dieses großen Blasmusik-Festivals. TMK in Kärnten am Festzug des „Villacher Kirchtags“, Öster- Anlass dafür war das Jubiläum des 120-jährigen Bestandes der reichs größter Brauchtumsveranstaltung. Musikkapelle. An diesem glänzenden Fest nahmen 42 Vereine, Im Rahmen der Generalversammlung am 18. März 1984 übergab darunter 33 Musikkapellen mit 1100 Musikern und Musikerin- der überaus verdienstvoll agierende Kapellmeister Franz Lindner nen, teil. Die Trachtenkapelle Gantschier / Montafon aus Vorarl- den Taktstock an seinen Nachfolger Alexander Greger, der als berg und der Musikverein Neumarkt in Steiermark wurden be- Klarinettist und Saxophonist eine Stütze des Holzregisters war sonders herzlich willkommen geheißen. Unter den Ehrengästen und heute wieder ist. waren Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, der bekanntlich Die „Österreich-Rallye“ machte 1985 Station in Neumarkt am mit seiner Familie Jahrzehnte lang in Neumarkt lebte, und Lan- Wallersee. Diese Radio-Quiz-Sendung der ORF-Regionalsender deskapellmeister Oberst Prof. Leo Ertl. Das Gesamtspiel dirigier- wurde dreimal österreichweit aus Neumarkt ausgestrahlt, je- ten Bezirkskapellmeister Martin Aichriedler, Landeskapellmeis- weils im Sonntag-Hauptabendprogramm. Die musikalischen

27 Darbietungen der Musikkapelle Neumarkt brachten nicht nur Ebenfalls eine Premiere war das Gartenfest der Musikkapelle am Abwechslung in das spannende Städtespiel, sondern bestachen 27. Juni 1987 im Gelände und in den Räumlichkeiten des Musi- auch durch ihre Qualität und beeindruckten die Zuhörer/innen kerheimes. Seither ist das Gartenfest eine jährlich wiederkeh- im ganzen Bundesgebiet. rende und gern besuchte Veranstaltung, in der Regel Anfang Juli. Am 24. September 1985 gab es auf Initiative von Bürgermeister Als am 1. Dezember 1987 die Umfahrungsstraße ihrer Bestim- Ing. Hans-Georg Enzinger erstmals das Neumarkter Ruperti- mung übergeben wurde und nach der Verlegung der Bundes- Marktfest. Ein Festzug mit nahezu allen Neumarkter Vereinen, straße 1 die Neumarkter Hauptstraße eine wesentliche Ver- voran die Trachtenmusikkapelle, beeindruckte die vielen Besu- kehrsentlastung erfuhr, sorgte die Musikkapelle dafür, dass der cher/innen des Festes. Seit 1985 wird nun jährlich, jeweils am Festakt bei der Schalkhamer Brücke trotz schlechter Witterung Samstag vor dem Gedenktag des Landespatrons Sankt Rupertus feierlich verlief. (24. September) dieses große Fest, seit 2000 als Stadtfest, ver- anstaltet. Das Bundesmusikfest in Wien fand am 10. und 11. Juni 1988 statt. Erstmals auf Schallplatte konnte man die Musikkapelle Neu- Es vereinigte Blasorchester aus allen österreichischen Bundes- markt im Jahr 1987 hören. Die neun für die Langspielplatte und ländern, darunter auch die TMK aus Neumarkt am Wallersee als Musikkassette mit dem Titel „Klänge aus Neumarkt am Waller- Vertreterin des Bundeslandes Salzburg. see“ ausgewählten Stücke wurden am 24. und 25. April aufge- Am 11. November 1988 konnte sich ganz Neumarkt über den nommen. Selten gehörte Militärmärsche wurden eingespielt, neuen, großzügig geplanten und architektonisch gelungenen aber auch das heitere Charakterstück „Die lustigen Dorf- Festsaal freuen, als die Eröffnungsfeier stattfand, bei der die Mu- schmiede“ von Julius Fuˇcík. Die Aufnahmeleitung hatte Alois sikkapelle erstmals in diesem schönen Raum konzertierte. Der Kersch, für die beachtenswerte Einstudierung war Kapellmeister moderne Veranstaltungssaal des Architekten Günther Dollnig Alexander Greger verantwortlich. Erschienen ist der Tonträger verfügt über eine leistungsstarke Bühnentechnik und eine erst- im Studio „Die Mühle“ in Seekirchen. klassige Akustik. Seit dem 18. November 1989 wird das jährlich stattfindende Cäciliakonzert der Musikkapelle im Festsaal ab- gehalten.

Bereits am 5. Mai 1989 wurde das Bundesschulzentrum mit dem Neubau der Höheren Bundeslehranstalt für wirt- schaftliche Berufe in Neu- markt feierlich eingeweiht. Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim, Unterrichtsminis- terin Dr. Hilde Hawlicek und Landeshauptmann Dr. Hans Katschthaler nahmen die Er- öffnung vor, und die Musikka- Urkunde vom Landes-Konzertwertungs- pelle gab dem Festakt den spiel 1990: ausgezeichneter Erfolg für die Der erste Tonträger der TMK Neumarkt in Form einer LP und MC wurde 1987 produziert. musikalischen Rahmen. Trachtenmusikkapelle Neumarkt

28 Wertungsspiel und Musik in Bewegung wettbewerb in am 28. Juni 1998, wo die TMK Neu- 15 Beim Wertungsspiel am 26. Mai 1990 im Salzburger Kongress- markt einen ausgezeichneten Erfolg errang. Und auch am . Juli 2000 haus erreichte die Musikkapelle Neumarkt einen ersten Rang. gab die Jury des Marschmusikwettbewerbs in der Ein großartiges Ereignis war das Landesfest der Musikkapellen, TMK Neumarkt das Prädikat „mit Auszeichnung“. Beim Cäcilia- 1998 Schützenkompanien, Trachten- und Brauchtumsvereinigungen konzert gab es eine Besonderheit: Es wirkten gleich fünf am 27. Mai in der Landeshauptstadt Salzburg. Dieses Fest aus Kapellmeister mit, alle fünf aus den eigenen Reihen: Franz Lind- Anlass des Jubiläums „100 Jahre Brauchtumspflege“ hatte sei- ner, Alexander Greger, Felix Teufl, Jakob Teufl und Robert Eppen- nen Höhepunkt mit einem Festzug durch die Landeshauptstadt. schwandtner. Mit ihrem Können erhöhten sie das musikalische Die Teilnahme von 14.000 Aktiven aus den 143 Musikkapellen, Niveau der Kapelle. 1999 den 265 Heimat- und Brauchtumsvereinen und 92 Schützen- Auf Grund der gestiegenen Mitgliederzahl wurde der Pro- kompanien vor tausenden Zuschauern stellte einen neuen Re- benraum unter finanzieller Unterstützung der Gemeinde und kord dar und wird gewiss allen, die das Landesfest miterlebten, tatkräftiger Mithilfe der Musiker beträchtlich erweitert und 17 1999 in Erinnerung bleiben. akustisch gut ausgestattet. Baubeginn war am . April , die 20 Der Jahrtag des Blasmusikbezirksverbandes Flachgau wurde am erste Probe im vergrößerten Musikerheim konnte bereits am . 24. Mai 1991 im Festsaal Neumarkt veranstaltet. Die Versamm- Juli abgehalten werden. Der Saal ist nun viel mehr als ein Zweck- lung bot eine anspruchsvolle musikalische Umrahmung, darge- bau. Die Architektur ist ansprechend, eine akustisch und atmo- boten von der TMK Neumarkt. Und der neue Festsaal erwies sich sphärisch optimale Lösung. Und das Raumproblem konnte ge- 2 120 2 auch für eine derartige Bezirksveranstaltung als sehr günstig. löste werden, denn der Probenraum wurde von 75 m auf m Die Jahreshauptversammlung am 8. März 1992 brachte einen erweitert. In mehr als 1500 Robotstunden tauschten die Musiker Obmannwechsel. An die Stelle von Bäckermeister Sebastian ihre Instrumente gegen Bauwerkzeuge, und mit dieser beträcht- Schwaiger trat nun Franz Lindner, der bereits von 1963 bis 1984 lichen Eigenleistung konnten die Baukosten auf etwas über als Kapellmeister die Kapelle leitete. 500.000 Schilling gesenkt werden. Das Land Salzburg leistete Mehr als zwanzig Jahre gab es in Neumarkt keinen Fasching für die Ausstattung des Probenlokals eine Subvention in Höhe ohne Musikermaskenball. Er war jedes Mal ein gesellschaftliches von 50.000 Schilling. Der langjährige Tubist Albert Lindner war Ereignis und für jung und alt eine höchst vergnügliche Bereiche- ein besonders fleißiger Arbeiter, der sich als Polier und Heimver- rung des Ballkalenders. Da die Ausgaben in die Höhe schnellten walter bewährte. und die Einnahmen stagnierten, musste die Entscheidung fal- Das Jahr 1999 brachte für die Musikkapelle Neumarkt zwei len, den beliebten Ball einzustellen. Erstmals wurde der Musi- wichtige Veranstaltungen auf Landes- und auf Bezirksebene: kerball am 13. Jänner 1971 veranstaltet, der letzte Ball des Mu- das Landesfest am 23. Mai in Salzburg und das Bezirkswertungs- sikvereins fand am 1. Februar 1991 statt. spiel am 16. Oktober im Festsaal Neumarkt. Die Landeshaupt- Ein großer musikalischer Erfolg wurde das im Festsaal Neumarkt stadt stand zu Pfingsten 1999 im Zeichen des fünften Landes- am 20. und 21. Mai 1995 ausgetragene Landeswertungsspiel: Die festes der Volkskultur. Höhepunkt war ein großes Fest auf dem TMK Neumarkt hatte „Heimvorteil“ und erzielte mit der Ouver- Residenzplatz am Pfingstsonntag, wobei ein Festzug mit mehr türe „Sommerfest“ von Sepp Neumayr einen ersten Rang mit als 12.000 Mitgliedern von Musikkapellen, Schützenkompanien Auszeichnung. und Salzburger Brauchtumsgruppen aus allen sechs Bezirken Am 5. Oktober 1996 trat die Musikkapelle Neumarkt zum durch die Stadt führte. Zehn der vierzig Flachgauer Blasmusik- Marschmusikwettbewerb in Seekirchen an und konnte dort kapellen stellten sich beim Konzertwertungsspiel einer gestren- sehr gut abschneiden. Stabführer Michael Gishamer und seine gen Fachjury. Die wichtigsten Kriterien waren Intonation, Ton- Musiker/innen glänzten ein weiteres Mal beim Marschmusik- und Klangqualität, Phrasierungen und Artikulation.

29 Am 29. Mai 1999 gab die Musikkapelle Neumarkt am Wallersee mark, aus Neumarkt – St. Veit / Oberbayern, aus Neumarkt in erstmals ein Kirchenkonzert in der St.-Nikolai-Pfarrkirche. Nach der Oberpfalz, aus Neumarkt in Südtirol und aus Neumarkt am der musikalischen Gestaltung der Abendmesse konnte das Pu- Wallersee. blikum mit Werken von Jiˇrí Linek, Gottfried Veit, Johann Sebas- Zwei öffentliche ORF-Veranstaltungen wurden aus dem Festsaal tian Bach und Ludwig van Beethoven begeistert werden. Seither Neumarkt übertragen, beide Male mit der Musikkapelle: am 21. findet diese niveauvolle Konzertveranstaltung jährlich in der Oktober 2000 „Rund um den Wallersee“ mit Fritz Schwärz und vorösterlichen Fastenzeit statt. Die Einnahmen werden für einen am 22. Oktober der „Radiofrühschoppen“. Mit dieser gelunge- sozial-karitativen Zweck zur Verfügung gestellt. Die Spenden nen Hörfunksendung feierte die Neumarkter Trachtenmusikka- beim ersten Kirchenkonzert gingen an die Caritas-Aktion „Roll- pelle ihren 140-jährigen Bestand, und die Musiker/innen der ju- stühle für behinderte Kinder in Syrien“, mit dem Erlös des Kir- bilierenden Kapelle boten eine schmackhafte Kostprobe ihres chenkonzerts am 1. April 2000 wurde ein brasilianisches Wai- Könnens. senheim, das „Haus der glücklichen Kinder“ in Sao Paulo, unter- Das Cäciliakonzert am 2. Dezember 2001 hatte einen besonderen stützt. In der Folge kamen auch einheimische Sozialeinrichtun- Schwerpunkt: Vor 100 Jahren starb der beliebteste Opernkompo- gen in den Genuss einer Unterstützung von Seiten der Musik- nist Italiens, Giuseppe Verdi (1813 – 1901), in Mailand. Die Musik- kapelle, zum Beispiel der Neumarkter Kindergarten, das Senio- kapelle Neumarkt brachte deshalb gleich vier Verdi-Kompositio- renhaus St. Nikolaus und das Behindertenheim Konradinum in nen zur Aufführung: den Ernani-Konzertmarsch, die Hymne und . den Triumphmarsch aus Aida und die Ouvertüre aus Nabucco. Nachdem Felix Teufl von 1996 bis 2000 die musikalische Leitung hatte, trat am 1. April 2000 der neue Kapellmeister Robert Ep- penschwandtner sein Amt an. Und es gab gleich viel zu tun, denn große Ereignisse standen bevor. Stadterhebung 2000 In der Geschichte von Neumarkt am Wallersee spielt der 24. Sep- tember 2000 eine besondere Rolle, denn an diesem Tag erhob die Salzburger Landesregierung Neumarkt zur Stadt. Unter Bür- germeister Dr. Emmerich Riesner hatte sich Neumarkt, der bis- her älteste Markt des Flachgaus, ein hohes Ansehen und eine wirtschaftliche Schlüsselstellung erworben. Die zentralörtlichen Funktionen im Bereich der Bildung, des Gerichtswesens und der medizinischen Versorgung waren vor allem für die Stadtwer- dung ausschlaggebend. Die Stadterhebung wurde mit einem großartigen Fest begangen, an dem die Musikkapelle maßgeb- Die vier Marketenderinnen Marina Sinnhuber, Sonja Kirchberger (verehelichte Wag- lich beteiligt war, unter anderem mit dem Programm „Musik in ner), Elisabeth Frischling und Julia Elshuber sind der erste Blickfang, aber auch fleißige Bewegung“ auf dem Stadtplatz. Am großen Festzug, der über Helferinnen. Im Bild „behüten“ sie Obmann Franz Lindner, Stabführer Michael Gisha- mer und Kapellmeister Robert Eppenschwandtner (2002). einen Kilometer lang war, beteiligten sich neben den heimi- schen Vereinen gleich acht Neumarkter Musikkapellen, nämlich Die Aufnahmen für einen neuen Tonträger, die CD „Musikgenuss aus Neumarkt im Hausruck, aus Neumarkt im Tauchental / Bur- – Enjoy the Music“, wurden vom 18. bis zum 21. April 2002 im genland, aus Neumarkt im Mühlkreis, aus Neumarkt in Steier- Festsaal Neumarkt vorgenommen. Aufnahmeleiter war Landes-

30 kapellmeister Hans Eber, für die Tontechnik sorgte Ing. Rupert Nachdem Neumarkt, die junge Stadt im Flachgau, am 8. Juni Pichler, Pansound Records. Mit dieser CD konnte die Vielfalt der 2002 auf dem Stadtplatz und der Hauptstraße den Landes- Blasmusik im traditionellen und im modernen Bereich mit elf Marschmusik-Wettbewerb „Musik in Bewegung“ mit 500 Mit- anspruchsvollen Arrangements dokumentiert werden. Robert wirkenden erlebt hatte, die „Heimmannschaft“ schnitt wieder Eppenschwandtner gelang es, den Klangkörper auf ein profes- mit Auszeichnung ab, gab es am 29. Juni 2002 ein Blasmusik- sionelles Niveau zu führen und eine hohe musikalische Qualität Open-Air auf Gut Aiderbichl in Henndorf. Das Konzert „bei den zu erzielen. Der Name der CD ist auch der Titel eines mitreißen- glücklichen Tieren“ wurde gemeinsam von den Musikkapellen den Werkes von Thomas Doss, dem bedeutenden zeitgenössi- Henndorf und Neumarkt bestritten, hundert Kopf hoch, im Stil schen Linzer Dirigenten und Komponisten. Unter den elf Darbie- einer Super-Big-Band. Das faszinierende Programm bot Filmmu- tungen auf der CD befindet sich auch der „Neumarkter Musi- sik und Melodien aus bekannten Musicals. kantenmarsch“ von Hans Lindner. Als die CD produziert wurde, Zwei Konzerte spielte die umfasste die Musikkapelle 56 aktive Musikerinnen und Musiker TMK in Neumarkts Partner- und vier Marketenderinnen. Der weibliche Anteil lag bei 21,4 %, gemeinde Szajol in Ungarn, das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. und zwar während des Auf- enthalts vom 20. bis zum 22. Mit der CD „Musikgenuss – Enjoy the Music“ legte das Neumarkter August 2002. Blasorchester im Jahr 2002 ein be- Szajol liegt in der Großen achtenswertes Zeugnis vom Stand seiner musikalischen Leistungsfä- Ungarischen Tiefebene und higkeit vor. ist ein wichtiger Eisenbahn- knotenpunkt am Ufer der Der Neumarkter Stadtplatz wurde im Juni 2002 zur großen Bühne Theiss. Anlass für die Einla- für die an der Marschwertung dung nach Ungarn war der teilnehmenden Kapellen. „Musik in Bewegung“ – das Marschieren Staatsfeiertag am 20. Au- in Formation – ist die elemen- gust, der auch als Gedenk- tarste Erscheinungsform und so- mit eine uralte Tradition der Blas- tag des heiligen Stephans musik. Die TMK Neumarkt zeigt von Ungarn begangen hier die perfekt einstudierte „gro- ße Wende“. wird.

2002: Die Musikkapelle Neumarkt auf Besuch in Szajol, Neumarkts Part- nergemeinde im Osten Ungarns: Am Denkmal des heiligen Stephan von Ungarn (969 – 1038), des ersten ungarischen Königs und Nationalheiligen des Landes, wird ein Kranz niedergelegt.

Ein besonderes Erlebnis für die Mitwirkenden und das Publi- kum war das „Fest der Blasmusik“ am 20. Juni 2003 anlässlich der 50-Jahre-Jubiläen des Salzburger Blasmusikverbandes und der Bezirksverbände Flachgau, Pinzgau und Pongau im neuen Stadion in Kleßheim, Gemeinde Wals – Siezenheim, mit der Teilnahme von über 3.000 Musikern und Musikerin-

31 nen aus den Musikkapellen der jubilierenden Bezirke, aus Ober- markter Musikanten, eine böhmische Besetzung aus den Reihen österreich und Bayern. der TMK, für die musikalische Umrahmung. Nur eine Woche spä- Das Großkonzert aller 78 Musikkapellen riss nicht nur die Ehren- ter gab es wieder ein Blasmusik-Highlight im Festsaal der Stadt gäste – unter ihnen EU-Kommissar Dr. Franz Fischler und Lan- Neumarkt: Zum 50-jährigen Jubiläum des Flachgauer Blasmu- deshauptmann Dr. – sondern auch die vielen sikverbandes traten gleich drei Orchester mit Musikerinnen und Blasmusikfreunde zu Begeisterungsstürmen hin. Musikern aus allen 40 Flachgauer Musikkapellen auf, ein Aus- wahlorchester, das Bezirksjugendorchester und ein Orchester, Verdiente Ehrungen das aus den Flachgauer Kapellmeistern und Obleuten bestand. Wie vielseitig die Musikkapelle unter Robert Eppenschwandtner Die Leitung hatte Bezirkskapellmeister Lorenz Wagenhofer. 27 2004 40 ist, zeigte sich beim Ruperti-Kirtag 2003 auf dem Salzburger Ka- Am . November wurde während des . Cäciliakonzerts pitelplatz, wo die Neumarkter mit traditionellen Blasmusikklän- im Festsaal Neumarkt eine außerordentliche Ehrung für eine gen für Stimmung sorgten. Ebenfalls im September 2003 gab hochverdiente Musikerpersönlichkeit vorgenommen: Franz es einen Festakt in der Salzburger , bei dem Landes- Lindner erhielt aus den Händen von Bürgermeister Dr. Emmerich hauptmann Dr. Franz Schausberger gleich vier Mitglieder der Riesner den Ehrenring der Stadtgemeinde Neumarkt am Wal- TMK Neumarkt besonders auszeichnete: Renate Egger (Quer- lersee, und gleichzeitig wurde er zum Ehrenkapellmeister der flöte), Manfred Forsthuber (Trompete), Martin Hatheuer (Tuba) Trachtenmusikkapelle Neumarkt ernannt. Auch der Musiker- und Hannes Seebrunner (Tenorhorn) erhielten das Jungmusi- nachwuchs bot Grund zur Freude: Stefan Graml (Posaune), Max ker-Leistungsabzeichen in Gold. Greisberger (Schlagwerk), Florian Lerchner (Posaune) und Han- nes Sams (Tuba) wurden vom Salzburger Blasmusikverband mit dem Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold ausgezeichnet.

27.11.2004: Gold für Stefan Graml, Florian Lerchner, Max Greisberger und Hannes Sams Mit Recht stolz auf ihre Leistung: Manfred Forsthuber, Renate Egger, Hannes Seebrun- (v.l.n.r.) ner, Kapellmeister Robert Eppenschwandtner und Martin Hatheuer (v.l.n.r.) Alle vier Kapellmeister der vergangenen vier Jahrzehnte standen Das Fest zum „Bauernherbst“-Ausklang fand am 18. und 19. Ok- bei diesem Konzert auf dem Dirigentenpult: Franz Lindner, Ale- tober 2003 wieder im Festsaal der Stadt Neumarkt am Waller- xander Greger, Felix Teufl und Robert Eppenschwandtner. see statt. Beim Radiofrühschoppen mit Fritz Schwärz vom ORF- Mit Wirksamkeit vom 1. September 2005 wurde der erst 35-jäh- Landesstudio Salzburg sorgten die Musikkapelle und die Neu- rige Priester MMag. Dr. Michael Max vom Salzburger Erzbischof

32 vorerst zum Pfarrprovisor und dann zum Stadtpfarrer von Neu- musikalische Leitung der Gruppe, die nun eine Vorstufe zur markt am Wallersee ernannt. Der vielseitige Seelsorger hatte Übernahme in die Musikkapelle und ein äußerst erfreuliches 1996 in Salzburg die Priesterweihe empfangen und in Salzburg, Beispiel der Jugendförderung darstellt. Nach dem Kirchenkon- Paris und Rom seine Studien absolviert. Als er bei seiner Instal- zert, das am 25. März 2006 bereits zum achten Mal veranstaltet lierung am 10. September 2006 den Taktstock in die Hand nahm wurde und das wieder einen ganz großen Anklang fand, wählte und erstmals die Musikkapelle Neumarkt dirigierte, spürte man der Musikverein in seiner Jahreshauptversammlung einen sein Rhythmusgefühl und seine Beziehung zur Blasmusik. neuen Obmann: Matthias Haas, 32 Jahre jung, aber schon seit 20 Jahren aktiver Musiker (Tenorhorn) und seit 2004 Obmann-Stellvertreter. Das 27. Österreichische Bundesmusikfest in Wien fand vom 8. bis zum 11. Juni 2006 statt, und die Mu- sikkapelle Neumarkt am Wallersee vertrat wieder das Bundesland Salzburg in der Bundeshauptstadt.

10.09.2006: Der neue Stadtpfarrer Dr. Michael Max als Dirigent.

Zum Abschluss des „10. Salzburger Bauernherbstes“ am 11. Sep- tember 2005 war Neumarkt Veranstaltungsort eines ORF-Radio- frühschoppens. Mag. Caroline Koller moderierte das Musikan- tentreffen, zu dem auch die Trachtenmusikkapelle Neumarkt Bundesmusikfest 2006 in Wien, ein beeindruckendes Festival und ein unvergessliches ihre Beiträge lieferte. Die Idee für den Bauernherbst wurde zehn Erlebnis für die Musikerinnen und Musiker aus Neumarkt am Wallersee. Jahre zuvor von einem Neumarkter geboren: Karl Riegler gilt als der Initiator dieses landesweiten Brauchtums-, Kultur- und Tou- Der Festzug führte vom Heldenplatz über die Ringstraße zum rismusprogramms. Rathaus. Dort wurde ein Festakt mit anschließendem Gesamt- Im Mozartjahr 2006 – am 27. Jänner jährte sich der Geburtstag spiel von 34 Kapellen mit 1500 Musikerinnen und Musikern aus Wolfgang Amadeus Mozarts zum 250. Mal – konnte mit der Österreich, Tschechien, Liechtenstein, Ungarn und Japan veran- Gründung des Jugendorchesters ein Meilenstein in der Ge- staltet. schichte der Blasmusik in Neumarkt am Wallersee gesetzt wer- Die Bundesmarschwertung brachte der TMK Neumarkt gemein- den. Der 24-jährige Student der Manfred Forst- sam mit St. Georgen bei Salzburg und Faistenau eine Auszeich- huber, begeisterter Trompeter und Flügelhornist, übernahm die nung.

33 Vertreter Österreichs in Spanien Das Zentrum der Blasorchesterwettbewerbe ist die spanische Stadt Valencia, eine Hochburg der sinfonischen Blasmusik, wo die Musikkapelle Neumarkt am Wallersee vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2007 am „Certamen Internacional de Bandas de Musica“ teilnahm. Die fünfzig Neumarkter Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Kapellmeister Robert Eppenschwandtner und Obmann Matthias Haas wurden als einzige Vertreter Öster- reichs zu dieser in Blasmusikkreisen der ganzen Welt bekannten Veranstaltung eingeladen. Die Bewer- tung übertraf die hochgesteckten Er- wartungen, konnte doch in diesem Rei- Keine leichte Aufgabe für die Tafelträger! Die drei Flachgauer Musikkapellen bildeten gen von Blasorchestern der europäi- einen Marschblock und wirkten exakt zusammen. schen Spitzenklasse ein ausgezeichne- Zum großartigen Programm beim Cäciliakonzert am 25. Novem- ter Rang für Österreich erspielt werden. ber 2006, das die ganze Bandbreite konzertanter Blasmusik er- leben ließ, trug erstmals das Jugendorchester bei, indem es „I Das internationale Festival der Blasmusik in Valencia gilt als renommiertester internationaler Wettbewerb get around“ von The Beach Boys und „Tell me“ von Jacob de für Blasorchester – und Neumarkt war erfolgreich Haan zum Besten gab. dabei!

In stärkster Besetzung, mit fünfzig Musikerinnen und Musikern, trat die Musikkapelle Neumarkt in Valencia an. Der moderne Konzertpalast, 1987 in den Gärten am Fluss Turia errichtet, beeindruckt mit einer hervorragenden Akustik und einem gigantischen Glasgewölbe. Robert Eppenschwandtner stand auf dem Podium, das sonst von Lorin Maazel und Zubin Mehta beansprucht wird.

34 Beim Cäciliakonzert 2007, das sowohl im klassischen als auch im modernen Teil höchst anspruchsvolle Blas- musik bot, unter anderem wurden Werke von Felix Mendelssohn – Bartholdy, Giuseppe Verdi, Julius Fucˇík und Jacob de Haan aufgeführt, bekam Michael Peitler das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold. Das 10. Kirchenkonzert der Trachtenmusikkapelle in der Neumarkter Stadtpfarrkirche zum heiligen Nikolaus war am 29. März 2008 wieder ein voller Erfolg. Mit dem anspruchsvollen Programm sinfonischer Blasmusik, das ein hohes Maß an musikalischer Ausdrucksfähigkeit, eine perfekte Stilistik und saubere Intonation bot, tra- ten die Neumarkter auch in Kirchberg in Tirol auf, wo das Kirchenkonzert am 5. April gespielt wurde.

Cäciliakonzert 2008: Hier sieht man, wie viel- fältig und reichhaltig das Percussion-Instru- mentarium geworden ist. Es ist zu einem wichtigen Bestandteil der modernen konzer- tanten Blasmusik geworden, es gibt nicht nur den Rhythmus an, sondern es bereichert auch die Klangfarben des Blasorchesters.

Beim 25. Ruperti-Stadtfest am 19. September 2009 trat die Trach- tenmusikkapelle Neumarkt in voller Stärke zum mitreißenden Platzkonzert an und eröffnete den anschließenden Festzug ent- lang der Hauptstraße. Mit ganz besonderen musikalischen Le- ckerbissen verwöhnte die „Neu- markter Big Band“, die sich durchwegs aus Mitgliedern der Musikkapelle zusammensetzte, auf dem Stadtplatz die vielen Festgäste. Drei Stunden lang 2008: Die Neumarkter TMK zu Gast in Kirchberg, das zwar zum Bundesland Tirol, aber auch zur Erzdiözese Salzburg gehört. Ein Neumarkter Blasmusikfreund ist dort als Priester tätig: Kooperator Mag. Richard Weyringer. In der Pfarrkirche mit ihrer barocken spielten die jungen Musiker und Ausstattung bot die Musikkapelle aus dem Flachgau Blasmusikklänge vom Feinsten, dem sakralen Raum würdig. Musikerinnen Jazz-, Pop- und

35 Rockarrangements und brachten so das Publikum zu freneti- mit den Gilets der Männer übereinstimmt, hat eine Silberbor- schen Reaktionen. düre am Latz und darunter zwischen fünf Knopfpaaren eine Das vor Adventbeginn veranstaltete Cäciliakonzert ist zweifellos Schnürung mit einer Silberkordel. Wie bei den Herren zeigt auch Jahr für Jahr ein Höhepunkt im Kulturkalender der Stadtge- die Tracht der Musikerinnen und Marketenderinnen eine einge- meinde Neumarkt. Am 28. November 2009 bot das traditionelle stickte Lyra auf dem Rücken. Halstuch und Schürze sind rot – Konzert mit dem anspruchsvollen, perfekt umgesetzten Pro- grün gestreift, aus demselben Stoff sind auch die Krawatten der gramm den Rahmen für eine Ehrung des Flötisten Michael Herren. Mit der Anschaffung dieser neuen Tracht, die mit den Flöckner, der das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold über- freundlichen Farben Rot und Grün und der bürgerlich – elegan- reicht bekam. Andrea Lindner (Flügelhorn) hatte diese Auszeich- ten Fasson eine deutliche Verbesserung des Erscheinungsbildes nung bereits bei ihrer früheren Kapelle in Oberhofen erhalten. bringt, wurde den gewachsenen Ansprüchen an eine boden- Renate Egger führte bereits zum dritten Mal charmant und pro- ständige und elegante Vereinskleidung entsprochen. Selbstver- fessionell durch das Konzertprogramm. ständlich wurde die Beratung durch das Referat Volkskultur beim Amt der Salzburger Landesregierung in Anspruch genom- Neue Tracht zum Gründungsjubiläum men. Obmann-Stellvertreter Florian Lerchner pflegte den Kon- Mit einem großen Fest vom 2. bis zum 6. Juni 2010 begeht die takt zur Schneiderei und machte sich um die attraktive Neuein- Musikkapelle Neumarkt am Wallersee das Jubiläum ihres 150- kleidung der Musikkapelle höchst verdient. Die Gemeindever- jährigen Bestandes. Rechtzeitig zum Jubiläum hat sich die Ka- tretung der Stadtgemeinde unterstützte den Ankauf der neuen pelle ein neues, unverwechselbares „Outfit“ gegeben: Die Maß- Tracht für 15 Musikerinnen, 45 Musiker und vier Marketenderin- schneiderei August Hohensinn in Pramet im Innviertel fertigte nen mit einer Subvention in beträchtlicher Höhe. die neue Vereinstracht an, die zu Neumarkt am Wallersee, der jungen Stadt im Flachgau, und zu einer Musikkapelle mit Tradi- tionsbewusstsein und Heimatverbundenheit, einer Musikka- pelle, die aber auch mit der Zeit geht und aufgeschlossen ist für Neues, optimal passt. Das Sakko aus scharlachrotem Loden hat einen grünen Stehkragen, einen grünen Aufschlag und grüne Ärmelstulpen. Das auffälligste Detail ist das Revers, das als um- geschlagene Knopfleiste ausgebildet ist und bis zur Unterkante der Jacke reicht. Diese Knopfleisten sind grün und leicht konkav geschwungen. Das Sakko besitzt fünf silberne Knopfpaare und am Rücken grün paspelierte Flankennähte. Die eingestickte Lyra am oberen Ende der Schoßfalte weist das attraktive Sakko als Vier stolze Tuben haben sich angezogen, und zwar mit der neuen Tracht, die erstmals beim Cäciliakonzert am 28. November 2009 der Neumarkter Bevölkerung vorgestellt Musikerbekleidung aus. Zum roten Sakko passt das Gilet in der wurde. Komplementärfarbe Grün. Mit einer schwarzen Kniebundhose aus Hirschleder und einem breitkrempigen, schwarzen Haarfilz- Auf die Entwicklung der Blasmusik können die Stadtgemeinde hut ist die neue Tracht komplettiert. Als Hutband dient eine drei- Neumarkt am Wallersee und alle ihre Bewohner/innen wahrlich reihige rot-grüne Kordel. Die Damen wurden von der Trachten- stolz sein. Die Kapelle präsentiert sich heute mit einem überaus schneiderin Marianne Winkelmeier aus Lengau mit hübschen beachtenswerten Repertoire, das von der altösterreichischen Dirndlkleidern ausgestattet. Das Schnürmieder, der einfärbig Blasmusiktradition bis zur sinfonisch-konzertanten Literatur, grüne Oberteil, der bewusst schlicht gehalten ist und farblich von der Volkskultur bis Jazz und Pop reicht und auch Werke zeit-

36 genössischer Komponisten umfasst. Die opulenten Klänge voller Enzinger, Hans-Georg: 120 Jahre Musikkapelle Neumarkt. In: Festschrift an- 120 Emotionen und die ins Ohr gehenden Melodien stehen für die lässlich des -jährigen Gründungsfestes der Trachtenmusikkapelle Neu- markt am Wallersee. Neumarkt a.W. 1980 Musikalität, die Begeisterung und die Spielfreude der Orches- termitglieder. Und die von Robert Eppenschwandtner seit zehn Enzinger, Hans-Georg: 120 Jahre Trachtenmusikkapelle Neumarkt a. W. – Ju- Jahren kongenial geleitete Kapelle bietet Blasmusik auf hohem biläumsfest und Bezirksmusikfest 14. bis 17. August 1980 – Dokumentation 1980 Niveau. Eine intensive Weiterbildung und eine konsequente Ju- und Fotoalbum im Eigentum der TMK Neumarkt, Neumarkt 59 gendarbeit tragen Früchte: Das Durchschnittsalter der akti- Gishamer, Ludwig: Neumarkter Vereine stellen sich vor. Kulturausschuss der ven Musiker/innen ist auf knapp über 30 Jahre gesunken; damit Marktgemeinde Neumarkt am Wallersee, Neumarkt a.W. 1989 ist die Stadtkapelle für die Zukunft bestens positioniert. Die Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee ist seit 150 Jah- Hatheuer, Franz: Dokumentationsmappe – Archiv der Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee 1995 – 2010 ren ein unverzichtbarer Wegbegleiter durch den Jahreslauf, sie gibt unserer Stadtgemeinde ein Gesicht, ist aber nicht nur Aus- Hisch, Heinz: Auszug aus der zeitgeschichtlichen Übersicht über den neun- druck der Geschichte und des Kulturschaffens, sondern sie er- zigjährigen Bestand der Musikkapelle Neumarkt anlässlich der Bestandsfeier am 15. August 1951, Neumarkt a.W. 1951 füllt auch eine wichtige soziale Aufgabe. Als zentraler Kulturträ- ger wird der außerordentliche Klangkörper mit einer hochste- Kraus, Gottfried (Hrsg.): Musik in Österreich. Eine Chronik in Daten, Doku- henden Musikpflege das Gemeinschaftsleben in unserer Stadt menten, Essays und Bildern. Verlag Christian Brandstätter, Wien 1989 weiterhin maßgeblich prägen. König, Manfred: Die Blasmusik im Lande Salzburg. Vom militärischen Ele- ment zur Traditionspflege. In: Salzburger Landesfest 1990 – 100 Jahre Brauch- tumspflege. Herausgegeben von Roland Floimair und Harald Dengg. Salz- Quellen: burg 1990 Birsak, Kurt: Die Sammlung alter Musikinstrumente im Salzburger Museum Carolino Augusteum. In: Österreichische Musikzeitschrift, Heft 25. Wien 1970 Lindner, Franz: 125 Jahre Trachtenmusik Neumarkt. In: Salzburger Volkszei- tung, 8. April 1993, Salzburg 1993 Birsak, Kurt: Die Holzblasinstrumente im Salzburger Museum Carolino Au- gusteum. Verzeichnis und entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen. Lindner, Franz: Booklet zur CD „Musikgenuss – Enjoy the Music“, Trachten- Salzburg 1973 musikkapelle Neumarkt am Wallersee, Neumarkt a.W. 2002

Birsak, Kurt: Die Blechblasinstrumente im Salzburger Museum Carolino Au- Porenta, Michael: „Enjoy the Music“: Trachtenmusikkapelle Neumarkt prä- gusteum, Museum Carolino Augusteum, Jahresschrift 1976. Salzburg 1976 sentierte neuen Tonträger. In: Salzburger Volkszeitung, 3. März 2003, Salzburg 2003 Birsak, Kurt / Laub, Peter: Führer durch die Sammlung der Musikinstrumente. Salzburger Museum Carolino Augusteum. Salzburg 2004 Porenta, Michael: Von der Klassik bis zur Moderne. Cäciliakonzert der TMK Neumarkt am Wallersee war großer Erfolg. In: Salzburger Volkszeitung, 3. De- Birsak, Kurt / König, Manfred: Das große Salzburger Blasmusikbuch. Mit Eh- zember 1998, Salzburg 1998 rentafel der Salzburger Blasmusikkapellen. Verlag Christian Brandstätter, Wien 1983 Schneider, Willy, u.a.: Handbuch der Blasmusik. Ein Wegweiser für Bläser und Dirigenten. Erweiterte Neufassung. 6. Auflage, Verlag Schott, Mainz 2004 Enzinger, Franz Paul: Neumarkt am Wallersee – soziologische Situation. In: 2. Bildungswoche 1969 Neumarkt am Wallersee – Information, Begegnung, Schnöll, Georg: Gedanken über die Zukunft der Blasmusik in Salzburg. In: Salz- Kulturerlebnis. Neumarkt a.W. 1969 burger Volkskultur, 29. Jahrgang, November 2005. Redaktion: Mag. Angelika Kromas und Dr. Lucia Luidold. Salzburg 2005 Enzinger, Hans-Georg: Errichtung des Musikerheimes in Neumarkt a. W. 1975/1976 – Dokumentation und Fotoalbum im Eigentum der TMK Neu- Umlauft, Albert: Geschichtliches aus Neumarkt und Umgebung. Im Eigen- markt, Neumarkt 1976 verlag des Verfassers. Neumarkt 1923

37 Franz Lindner, Neumarkts höchst ausgezeichneter Musiker

Am 6. Jänner 2009 feier- Franz Lindner ist bisher der einzige ten die Stadtgemeinde Neumarkter Ehrenringträger. Noch und die Trachtenmusikka- heute ist er aktiver Musiker und in der pelle Neumarkt am Wal- Trachtenmusikkapelle unverzichtbar. 70 lersee den . Geburtstag Der Musikverein und die Musikkame- ihres Ehrenkapellmeisters radinnen und -kameraden wünschen Franz Lindner. ihm weiterhin viel Freude am Musizie- 55 Seit Jahren ist er aktiver ren und vor allem Gesundheit, dass er Musiker (Tenorhorn, Bari- noch lange mit der Großen Trommel ton, Schlagwerk). Er be- oder mit den Tschinellen für einen kleidete stets wichtige guten Rhythmus sorgen und seinen Funktionen im Musikver- Erfahrungsschatz dem Orchester wei- ein: Viele Jahre war er tergeben kann. Stabführer, Kapellmeister und Obmann der örtli- Ein Ehrenkapellmeister, der auch Humor besitzt: Im chen Musikkapelle sowie Fasching 1988 erkannte man in ihm Wolfgang Amadeus Mozart, und beim Faschingszug 2009 trat 13 Jahre stellvertretender Bezirksobmann der Flachgauer Blas- er als Clown im schwarzen Frack auf. musikkapellen. Seine musikalische Laufbahn begann er 1955 mit dem Beitritt zur damaligen Bürgermusik Neumarkt. Nach Ableistung des Präsenzdienstes bei der Militärmusik Salz- burg unter Militärkapellmeister Oberst Prof. Leo Ertl übernahm er 1963 den Dirigentenstab der Musikkapelle Neumarkt seines verstorbenen Vorgängers Rudolf Thalhammer. Franz Lindner war damals mit seinen 24 Jahren der jüngste Ka- pellmeister des Flachgaues, und er übte diese Funktion zwei Jahrzehnte lang bis 1984 aus. Von 1992 bis 2004 war er Obmann des Musikvereins, und 2006 wurde er zum Ehrenkapellmeister ernannt. Auf Grund seiner Leis- tungen und Verdienste erhielt Franz Lindner u.a. das Verdienst- zeichen in Bronze des Österreichischen Blasmusikverbandes, das Verdienstzeichen in Bronze und Silber, die Dankesmedaille in Sil- ber und das goldene Ehrenzeichen des Salzburger Blasmusikver- bandes sowie die Kuno-Brandauer-Medaille in Silber. Weiters wurde er 1999 mit dem Ehrenwappen und 2004 mit dem goldenen Ehrenring der Stadtgemeinde Neumarkt am Wal- lersee ausgezeichnet.

38 Bei jedem Abschied stirbt ein Stückchen Gegenwart in uns und wird Vergangenheit. Doch unsere Seele weiß, wie man das Glück bewahrt in der Erinnerung In Ehrfurcht und Dankbarkeit und ihm so eine Zukunft gibt, gedenken wir aller verstorbenen Mitglieder der Musikkapelle und des Musikvereins. die ohne Ende ist. Sie haben das Leben auf der Erde vollendet, aber sie sind nicht aus unserem Leben gewichen, Marlene Hörmann sie bleiben Teil unserer Gemeinschaft.

Die Blasmusik vermag auch in Trauer und Leid den Gefühlen Ausdruck zu verleihen. 23. April 2009: Begräbnis des hochverdienten Musikkameraden Jakob Teufl. Der Auf- Alljährlich wird am 1. November, dem Hochfest Allerheiligen, die Gedenkfeier mit der erstehungsgottesdienst in der Pfarrkirche Henndorf wird gemeinsam von den Musik- Gräbersegnung am Friedhof in Neumarkt a.W. von der Trachtenmusikkapelle musika- kapellen Henndorf und Neumarkt gestaltet. lisch umrahmt.

39

Entwicklung des Vereinswesens in Neumarkt a. W.

Für eine Kommune sind Vereine von großer Bedeutung, weil sie nen, mittrugen. Jede der sechs Zünfte hatte ihren eigenen Jahr- mit ihren Aktivitäten ganz wesentlich die kulturelle Vielfalt, den tag, der alljährlich mit einem Festgottesdienst begann und fei- Sport, das religiöse und das gesellschaftliche Leben, die Gesel- erlich begangen wurde. Nach dem Kirchgang wurden die Ange- ligkeit und die Gemeinschaftspflege, die Politik und die Traditi- lobungen und die Freisprechungen der Lehrlinge vorgenommen onspflege bestimmen. In einem Verein schließen sich Personen und gegebenenfalls ein neuer Zunftmeister gewählt. Meistens zusammen, die gleiche Interessen haben oder gleiche Zwecke wurde der Jahrtag am Namenstag des jeweiligen Zunftpatrons verfolgen. Dabei spielen die ehrenamtliche Tätigkeit und der gefeiert. Die Gerber, Sattler und Schuster trafen sich zum Bei- Idealismus nach wie vor eine entscheidende Rolle. spiel am 24. August, dem Gedenktag des heiligen Apostels Bar- Das Vereinsleben hat in Neumarkt eine besondere Tradition, und tholomäus, zu ihrem Jahrtag. Die Blasmusik durfte am Jahrtag es wird auch heute wieder intensiv gepflegt. Bruderschaften nicht fehlen. Albert Umlauft („Geschichtliches aus Neumarkt und Zünfte, beide in Neumarkt sehr stark vertreten, ersetzten und Umgebung“ 1922) schrieb, „dass im 17. Jahrhundert das in älteren Zeiten das Vereinswesen. Neumarkt war nie ein Dorf. Zunftwesen im Gerichtsbezirke Neumarkt in höchster Blüte Es wurde von Erzbischof Eberhard II. von Regensberg vor 1240 stand“. Auch Berufsgruppen, die nicht so straff organisiert planmäßig gegründet, und zwar als Markt, als wirtschaftliches waren und keine Zunft bildeten, begingen ihren Jahrtag: die und politisches Zentrum an der Nordgrenze Salzburgs. In Neu- Zimmerer am Josefitag (19. März), die Holzknechte am 22. Jän- markt siedelten sich schon bald nach der Gründung im 13. Jahr- ner, dem Tag des heiligen Vinzenz von Saragossa, in Neufahrn. hundert zahlreiche Handwerker an. Da im Mittelalter der Bedarf Die endgültige Aufhebung der Zunftladen erfolgte erst mit der an verschiedenen Waren und Dienstleistungen immer weiter Erlassung der Gewerbeordnung im Jahr 1859. Die Zünfte waren anstieg, begannen sich die Handwerker auf ein bestimmtes Ge- korporative Verbände mit umfassenden gemeinschaftsbilden- biet zu spezialisieren. Es dauerte nicht lange, bis sie sich zu so den Zielsetzungen, und somit waren sie, historisch gesehen, die genannten Zünften zusammenschlossen, um ihre Ziele besser Vorläufer der Vereine. Einen anderen, sehr bedeutenden Vorläu- verfolgen zu können. Außerdem bekamen sie dadurch ausrei- fer gab es in Neumarkt auch noch: die Rosenkranz-Bruderschaft. chende und gesicherte Einkünfte und Schutz vor Konkurrenz. Während die Neumarkter Zünfte nur jeweils 20 bis 40 Mitglie- Die Zunftordnung gewährleistete eine gerechte Regelung des der zählten, brachte es die Bruderschaft auf einen Mitglieder- Produktionsumfangs und eine gerechte Einkommensverteilung, stand von über 100. Mit der Gegenreformation und der Neube- unter anderem durch Festlegung der Zahl der Gesellen und Lehr- sinnung auf Werte des katholischen Glaubens wuchs im Laufe linge. Die Zünfte hatten die Aufgabe, die Ausbildung des hand- des 17. Jahrhunderts diese starke Bewegung der Marienvereh- werklichen Nachwuchses zu gewährleisten, die Arbeitszeit, die rung. Während die Dokumente der Zünfte größtenteils beim Qualität der hergestellten Produkte und die Preise zu überwa- Marktbrand 1879 vernichtet wurden, sind zahlreiche Belege über chen, die Konkurrenz von außen nach Möglichkeit auszuschal- die Aktivitäten der Neumarkter Rosenkranz-Bruderschaft erhal- ten und gesellschaftliche und materielle Belange wie Heirat, ten und im Archiv der Erzdiözese Salzburg aufbewahrt. Kranken- und Altersversorgung sowie die Bestattung zu regeln. Die Neumarkter Bürgergarde, damals „Feuerschützen Alt- und Neben der wirtschaftlichen Funktion hatten die Zünfte auch kul- Lichtenthann“ genannt, geht auf das Jahr 1567 zurück. Sie ist der turelle, soziale und religiöse Aufgaben. Jahrhunderte hindurch älteste Neumarkter Verein, allerdings war ihr Bestehen 75 Jahre bestanden in Neumarkt sechs bürgerliche Zünfte: lang unterbrochen, bis der Traditionsverein im Jahr 1988 unter • Gerber, Sattler und Schuster • Schneider Hauptmann Johann Rieger wieder begründet wurde. Die Mit- • Schmiede • Wagner und Binder glieder der Bürgergarde tragen eine historische Uniform: den • Leinweber • Müller und Bäcker weißen k.k. Infanterie-Waffenrock, die graublaue lange Hose Sie besaßen jeweils ihre Zunftfahne und glänzend vergoldete und den Tschako der Infanterie. Lichterstangen, die sie bei den kirchlichen Festen, bei Prozessio- 1656 wird erstmals über das Existieren eines Musikkorps in Neu-

42 markt berichtet. Für ihre Teilnahme an der Fronleichnamspro- Eine Musikkapelle mit Tradition zession wurden die Mitwirkenden von der Bürgerschaft Neu- Gründungsjahr 1860 / 1861 markt sogar bezahlt. Wolfgang Caspar Uiberacker, Freiherr zu Sighartstein und Pfongau, erzbischöflich salzburgischer Kam- Kapellmeister der Musikkapelle Neumarkt merherr und Pfleger zu Alt- und Lichtenthann, der mit Baronesse 1. 1861 – 1877 Katharina von Haunsberg verheiratet war und acht Kinder hatte, Anton Gaderer, Bürstenbindermeister 2 1877 – 1890 führte die Aufzeichnungen über die Ausgaben der Bürgerschaft . Dr. Wilhelm Schweighofer, k.u.k. Notar Neumarkt für den „Umgang am Frohnleichnambstag: 3. Johann Kriechhammer, Uhrmachermeister 1890 – 1900 Den Kürchensingern 2 fl 4 s 4 Name unbekannt 1900 – 1912 den Spilleithen 4 fl 5. Hermann Lösch, Lehrer 1912 – 1915 3 den Trumbschlager und Pfeifer fl 6 s“ 6. Engelbert Teufl, Eberschlagbauer 1915 – 1925 Die Bürgerschaft ließ sich also die musikalische Gestaltung zehn 7. Hermann Lösch, Oberlehrer 1925 – 1927 Gulden kosten, eine beachtliche Summe. Das Zusammenspiel 8. Josef Steinbichler, Beruf unbekannt 1927 von Schwegelpfeife und Trommel bildete den Anfang der Blas- 9 1927 – 1945 musik; bald kamen Trompeten und Hörner dazu. Lange Zeit . Paul Schwaiger, Bäckermeister fehlte das „tiefe Blech“, es etablierte sich erst allmählich, das 10. Rudolf Thalhammer, Käsereibesitzer 1945 – 1963 Bombardon, Vorläufer der Basstuba, kam erstmals 1860 bei der 11. Franz Lindner, Wasserwerk-Geschäftsführer 1963 – 1984 Gründung der Bürgermusik Neumarkt zum Einsatz. 12. Alexander Greger, Feinmechanikermeister 1984 – 1996 In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine Welle von Vereins- 13. Felix Teufl, Versicherungsinspektor 1996 – 2000 gründungen ein. Mit ihr kam es auch zu einem gesellschaftlichen 14. Robert Eppenschwandtner, Prokurist Baubranche seit 2000 Wandel, weil die Mitgliedschaft freiwillig war und keine Schran- ken beruflicher Art bestanden. Die Vereine lösten nun die Zünfte Obmänner des Musikvereins Neumarkt ab und wurden zu wichtigen Institutionen gesellig – politischen Bürgerlebens. Liberale Ideen schlugen sich nieder, und scheinbar 1. Alois Dirschlmaier, Bäckermeister 1861 – 1897 unpolitische Vereine wurden zu Trägern der liberalen und 2. Franz Stecher, Kaufmann 1927 deutschnationalen Bewegung. Innerhalb von 22 Jahren, zwischen 3. Johann Stockinger, Kaufmann / Bürgermeister 1927 – 1928 1860 1883 und , wurden in Neumarkt gleich sechs Vereine gegrün- 4. Eduard Gieselbrecht, Wagnermeister 1928 – 1933 det: die Bürgermusik, der Gesangverein, der Turnverein, der Vete- 5. Martin Gaßlberger, Steinmetzmeister 1933 – 1934 ranenverein, der Feuerwehrverein und der Verschönerungsverein. 6. Franz Lehrl, Elektrikermeister 1934 – 1935 7. Maximilian Lehner, Schneidermeister 1935 – 1936 8. Karl Diem, Kaufmann 1936 – 1939 9. Johann Wonnebauer, Tapezierermeister 1939 – 1945 10. Paul Schwaiger, Bäckermeister 1945 – 1949 11. Alois Danninger, Backofenbauer 1949 – 1968 Zusammenwirken der Vereine beim Sommer- 12. Wilhelm Umlauft, Schuhmachermeister 1968 – 1976 holzer Georgiritt (2009): 13. Alois Erdle, Telegraphenwerkmeister 1976 – 1979 Reitergruppe und Feuer- wehr sind Veranstalter, 14. Sebastian Schwaiger, Bäckermeister 1979 – 1992 die Beteiligung der Mu- 15 1992 – 2004 sikkapelle, der Bürger- . Franz Lindner, Wasserwerk-Geschäftsführer garde und des Heimat- 16. Josef Sinnhuber, Sicherheitstechniker 2004 – 2006 vereins Edelweiß ist un- 17 2006 entbehrlich. . Matthias Haas, Bautechniker seit

43 16 Traditionsvereine in Neumarkt am Wallersee (Vereine, die seit über 50 Jahren bestehen) Vereinsname (Gründungsname) Gründungsjahr 1. Bürgergarde Neumarkt a. W. (Feuerschützen Alt- und Lichtenthann / Schützenverein Neumarkt) 1567 / 1988 2. Kirchenchor Neumarkt (Kirchensänger / Sankt-Nikolai-Scholaren) 1656 / 1703 3. Trachtenmusikkapelle Neumarkt a. W. (Bürgermusik) und Musikverein Neumarkt 1656 / 1860 4. Liedertafel Neumarkt a. W. (Gesangverein) 1862 5. Turnverein Neumarkt a. W. 1867 (Turnerriege Neumarkt) 1867 6. Kameradschaftsbund Neumarkt (Veteranenverein) 1870 7. Freiwillige Feuerwehr Neumarkt a. W. – Hauptwache (Feuerwehrverein Neumarkt) 1872 8. Tourismusverband Neumarkt a. W. (Verschönerungsverein) 1883 9. Freiwillige Feuerwehr – Löschzug Sighartstein 1904 10. Heimatverein Edelweiß Neumarkt a. W. (Volks- und Gebirgstrachtenerhaltungsverein) 1911 11. TSV Neumarkt – Turn- und Sportverein Neumarkt a. W. – Sektion Fußball 1922 12. Freiwillige Feuerwehr – Löschzug Pfongau 1924 13. Freiwillige Feuerwehr – Löschzug Neufahrn 1926 14. Freiwillige Feuerwehr – Löschzug Sommerholz 1949 15. Landjugendgruppe Neumarkt a. W. 1953 16. Union-Tischtennis-Club Neumarkt a. W. UTTC 1958 Derzeit sind bei der Sicherheitsdirektion Salzburg bzw. beim Stadtamt Neumarkt am Wallersee nicht weniger als 102 Vereine und Gruppierungen gemeldet. Damit zählt Neumarkt zweifellos zu jenen Städten, die über eine besonders reichhaltige und vielseitige Palette an Vereinen verfügen. Die vorliegende Festschrift möchte daher auch auf die ehrenamtliche und somit unbezahlte Arbeit, die täglich gerade von Vereinen für die ganze Stadtgemeinde und ihre Bevölkerung geleistet wird, dankbar hinweisen. Die Vereine sind wesentliche Bestandteile der Gemeinschaft und erfüllen vielfältige gesellschaftliche Aufgaben. Sie sind das Rückgrat der Kultur, erfüllen unsere Stadt mit Leben und prägen sie entscheidend mit.

Die heilige Cäcilia von Rom

ist die Schutzpatronin aller Musiker/innen, Sänger/innen und Instrumentenbauer. Sie lebte in Rom (ca. 200 – 230 n.Chr.). Ihr Ruhm begründet sich auf der Legende, sie habe Gott durch ihre Instrumentalmusik ebenso wie durch ihren Gesang gepriesen. Ihr Gedenktag ist der 22. November. Umfangreich ist das musikalische Schaffen zu Ehren der Musikpatronin: Joseph Haydns großartige Missa Cellensis von 1766 trägt den Beina- men „Cäcilienmesse“. Charles Gounod schrieb die reich orchestrierte „Messe solenelle de Sainte Cécile“, die 1855 in Paris uraufgeführt wurde und als das bekannteste kirchenmusikalische Werk Gounods gilt. Benjamin Britten (1913 – 1976) schrieb seine „Hymn to Saint Cecilia“ mitten im Zweiten Weltkrieg auf einer fünfwö- chigen Atlantik-Überfahrt. Von Blasmusikkapellen werden gerne die Cäcilienmessen der österreichischen Ortensio Crespi (1578 – 1863 – 1943 1918 – 1975 1631) stellte die heilige Komponisten Josef V. Wöss ( ) und Karl Derntl ( ) aufgeführt. Zu Ehren der heiligen Cä- Cäcilia mit verschiedenen cilia finden im ganzen Land im November Cäciliakonzerte statt – so auch in Neumarkt am Wallersee. Musikinstrumenten dar.

44 Der Salzburg – Umgebung gliedert sich in 37 Gemeinden, Die jungen Mitglieder der Blasmusikkapellen erhalten eine erst- darunter die drei Städte Neumarkt am Wallersee, Oberndorf und klassige Ausbildung durch das Musikum Salzburg, eine profes- Seekirchen und die sechs Marktgemeinden Eugendorf, Grödig, sionelle Bildungseinrichtung mit 18 Musikschulen in allen Re- , Obertrum, Straßwalchen und . Der Flachgau gionen des Bundeslandes Salzburg. gilt als Bezirk der Blasmusik; bezeichnend dafür ist, dass es hier mehr Musikkapellen als Gemeinden gibt. Straßwalchen und Die 37 Flachgauer Gemeinden (Bezirk Salzburg – Umgebung) Wals – Siezenheim haben je zwei Blaskapellen, sogar drei. Göming ist die einzige Gemeinde im Bezirk, die keine ei- 3 Stadtgemeinden: gene Musikkapelle hat. Insgesamt weisen die Flachgauer Mu- 24 Neumarkt a. W. 2010 2025 sikkapellen im Jahr einen Mitgliederstand von aktiven 26 24 Musikern und Musikerinnen auf. Kapellen verfügen auch 33 Seekirchen a. W. über ein Jugend- bzw. Nachwuchsorchester. Die Gründung der 140 Flachgauer Blasmusikverband Flachgauer Musikkapellen erfolgte in einem Zeitraum von 6 Marktgemeinden: 1843 1984 Jahren, zwischen und . Nur sechs Kapellen sind älter 10 Eugendorf 150 1864 1885 als Jahre, nahezu die Hälfte wurde zwischen und 14 Grödig gegründet. Die jüngste Kapelle, sowohl das Gründungsjahr als 23 Mattsee auch das Durchschnittsalter der Mitglieder betreffend, ist die 27 Obertrum am See Jugendblasmusik der Höheren Bundeslehranstalt für Landwirt- 34 Straßwalchen schaft in Elixhausen – Ursprung. 36 Thalgau

28 Ortsgemeinden: 1843 – 1861 Grödig, Ebenau, Mattsee, Henndorf, Wals, 1 Neumarkt a.W. 2 1864 – 1885 Seekirchen, Straßwalchen, , Berndorf, 3 Bergheim Michaelbeuern, , St. Gilgen, 4 Oberndorf, Eugendorf, , Thalgau, Berndorf bei Sbg. 5 Bürmoos , Faistenau, Anif, 6 Großgmain, Nußdorf, Anthering, Bürmoos 1890 – 1911 7 Ebenau Siezenheim, Elixhausen, Köstendorf, 8 Obertrum, Koppl, Hintersee, , Elixhausen 9 Elsbethen Bergheim, Hof, , Elsbethen 11 1922 – 1950 St. Georgen, Hochfeld, Fuschl, Sachsenheim Faistenau 12 22 Lamprechtshausen 1984 HBLA Ursprung 13 Göming 25 Nußdorf am Haunsberg 15 Großgmain 28 Plainfeld Neben den vierzig Musikkapellen in den Gemeinden hat sich das 16 Hallwang 29 St. Georgen bei Salzburg vom Bezirkskapellmeister Lorenz Wagenhofer geleitete Sym- 17 Henndorf a. W. 30 St. Gilgen phonische Blasorchester Flachgau einen Namen gemacht. Das 18 Hintersee 31 Schleedorf SBO wurde im Jahr 2003 als Auswahlorchester gegründet, 2005 19 32 Seeham nahm es am Mid Europe in Schladming und 2009 am World 20 Koppl 35 Strobl Music Contest in Kerkrade in den Niederlanden teil. 21 Köstendorf 37 Wals-Siezenheim

4645 Die Jubelkapelle im Bilderbogen

Musikkapelle September 1976: 1. Reihe v.l.n.r.: Josef Teufl, Anton Forsthuber, Kon- rad Peitler sen., Katharina Köllersberger, Kpm. Franz Lindner, Eva Teufl, Obm. Alois Erdle, Felix Teufl sen., Johann Lindner, Jakob Teufl sen. 2. Reihe v.l.n.r.: Alexander Greger, Walter Lettner, Leopold Stech, Alois Strasser, Heinrich Greger, Jo- hann Lix, Josef Klinger, Matthäus Lindner. 3. Reihe v.l.n.r.: Georg Lerchner, Josef Weinbacher, Konrad Peitler jun., Josef Lindner, Johann Katsch, Siegfried Nußbaumer, Rudolf Semisch, Jakob Teufl jun. 4. Reihe v.l.n.r.: Albert Lindner, Josef Padinger, Josef Mairhofer, Friedrich Gutfertinger, Anton Holztrattner, Franz Egger, Georg Lindner.

Musikkapelle September 1996: 1. Reihe v.l.n.r.: Matthias Haas, Hannes Seebrunner, Arno Palmrich, Stefan Graml, Anton Forsthuber, Kpm. Felix Teufl jun., Obm. Franz Lindner, Hermann Struber, Jakob Teufl sen., Johann Lindner, Michael Flöckner. 2. Reihe v.l.n.r.: Alois Strasser, Renate Egger, Alexander Greger, Angelika Sams, Michael Gishamer, Eva Nussbaumer (verehelichte Dax), Gerhard Lindner, Georg Flöckner, Johann Lindner jun. 3. Reihe v.l.n.r.: Stefan Herzog, Alois Riesner, Josef Klinger, Alexander Kellner, Georg Lindner sen., Manfred Forsthuber, Felix Teufl sen., Alois Prudl, Bernhard Lerchner. 4. Reihe v.l.n.r.: Georg Lindner jun., Robert Eppenschwandtner, Kathrin Fenninger (verehelichte Krempler), Brigitte Lindner, Johann Katsch, Franz Egger, Christian Hatheuer, Konrad Peitler sen., Josef Mairhofer. 5. Reihe v.l.n.r.: Fritz Sinnhuber, Albert Lindner, Johann Sommerer, Martin Hatheuer, Josef Sinnhuber, Florian Lerchner, Josef Lindner, Konrad Peitler jun.

46 Cäciliakonzert 2003: ein anspruchsvolles Programm, meisterlich intoniert.

Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee gratuliert der Musik- Kapellmeister Robert Eppenschwandtner hat die Fähigkeit, Musik so auszudrücken, kapelle zur erfolgreichen Blasmusikarbeit: Obmann Matthias Haas, Prof. Dr. Emmerich dass sie die Zuhörer erreicht und bewegt. Riesner, Kapellmeister Robert Eppenschwandtner (Jahreshauptversammlung 2008).

47 DI (FH) Manfred Forsthuber (hinten Mitte) leistet eine exzellente Jugendarbeit. Er leitet das Jugendorchester der Trachtenmu- sikkapelle und versteht es, Kinder für das Musizieren zu begeistern (Ferienkalender 2004). Das Bild zeigt auch, wie schön und zweckmäßig der Probensaal im Musikerheim geworden ist.

Alexander Greger gehört schon seit 1962 der TMK Neumarkt an, seit 1967 ist er auch Aus- schussmitglied. Von 1986 bis 1998, zwölf Jahre lang, war er Kapellmeister, seit 1998 steht er als Kapellmeister-Stellvertreter zur Verfügung. Er beherrscht das gesamte Holzregister und spielt virtuos B-Klarinette, Es-Klarinette, Bassklari- nette, Saxophon, Querflöte und Pikkolo.

Die „Neumarkter Musikanten“, die kleine Partie, das Bläserensemble der Musikkapelle Neumarkt a. W., mit jungen, fröhlichen und hochtalentierten Mitgliedern (2008)

48 Seriosität schließt Frohsinn nicht aus: Beim Faschingsumzug 2009 schlüpfte die TMK wieder in originelle Kostüme und sorgte mit flotter Musik für gute Stimmung.

Kirchenkonzert in der Stadtpfarrkirche zum heiligen Nikolaus in Neumarkt am Wallersee: Die Musikkapelle brilliert Jahr für Jahr mit ihrem hochwertigen sinfonischen Repertoire.

Das Gartenfest der Musikkapelle ist der sommerliche Höhepunkt im Vereinsleben und bietet Gelegenheit, mit den Blasmusikfreunden gemeinsam zu feiern. Bür- germeister Rupert Eder von der Nachbargemeinde Henndorf, Neumarkts Stadt- oberhaupt Dr. Emmerich Riesner, Stadtpfarrer Dr. Michael Max, Obmann Mat- Ruperti-Stadtfest 2005: Wie alljährlich am Samstag vor dem 24. September marschiert thias Haas und Kapellmeister Robert Eppenschwandtner freuen sich über den zur Eröffnung des Festes die Musikkapelle auf. geglückten Bieranstich (2009).

49 Ein guter Kapellmeister muss vielseitig, ja geradezu ein Multitalent sein. Die richtige Dosis Strenge und Spannung, ein immer wieder aufbauendes Lob und eine gehörige Portion Humor sind neben der Musikalität und dem Selbstbewusstsein wichtige Eigenschaften.

Maibaumaufstellen 2008 des Heimatvereins Edel- Im Bierzelt beim Bezirksmusikfest 2005 in Oberhofen. weiß.

Champions League im Tischfussball: Stadtpfarrer und Stadt- kapellmeister als unschlagbares „Wuzler-Team“ (November 2008).

Viel Blech auf wenig Platz (März 2008).

Hoch auf dem Gipfel der Hochmuth, 1000 Meter oberhalb der Kurstadt Meran (Musikausflug August 2009).

Hoch auf dem gelben Wagen (April 2005).

50 Generalprobe für das Cäciliakonzert 2009, schon in der neuen Tracht.

Ausschuss: Funktion Name Stabführer Florian Lerchner Stabführer-Stv. Michael Gishamer Kassier- Stv. Gerhard Lindner Jugendreferent DI (FH) Manfred Forsthuber Schriftführer Ing. Martin Hatheuer Musikverein Neumarkt am Wallersee: Schriftführer-Stv. Bernhard Lerchner Vereinsorgane 2010 Archivarin Instrumente Eva Holzer Archivar Noten Bernhard Lerchner Vorstand: Bekleidungsreferentin Katrin Krempler Funktion Name Bekleidungsref.-Stv. Josef Klinger Obmann Matthias Haas Pressereferentin Julia Elshuber Obmann-Stv. Florian Lerchner Ehrenkapellmeister Franz Lindner Kapellmeister Robert Eppenschwandtner Ehrenobmann Sebastian Schwaiger Kapellmeister-Stv. Alexander Greger Kassaprüfer Schulrat Ing. Franz Hatheuer Kassier Konrad Peitler Friedrich Sinnhuber

51 Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee: aktive Mitglieder 2010

Kapellmeister Robert Eppenschwandtner

Marketenderinnen Lisa Elshuber Barbara Frauenschuh Elisabeth Frischling Stefanie Gassner Stabführer Michael Gishamer Florian Lerchner Taferlträger Barbara Frauenschuh, Stefanie Gassner, Michael Gishamer, Florian Lerchner, Lisa Elshuber und Elisa- Christoph Eppenschwandtner beth Frischling (v.l.n.r.).

Flügelhorn Georg Flöckner Andrea Lindner Gerhard Lindner Rupert Matzelsberger Cornelia Sinnhuber

Trompete Manfred Forsthuber Andreas Kammerhofer Bernhard Lerchner Alois Prudl Alois Prudl, Bernhard Lerchner, Andreas Kammerhofer, Andrea Lindner, Gerhard Lindner, Cornelia Sinnhuber Florian Prudl (stehend v.l.n.r.), Florian Prudl, Manfred Forsthuber, Georg Flöckner, Rupert Matzelsberger (vorne).

52 Tenorhorn / Bariton Stefan Graml Matthias Haas Fritz Pötzelsberger Hannes Seebrunner Roland Stiegler

Stefan Graml, Roland Stiegler, Hannes Seebrunner, Matthias Haas (v.l.n.r.).

Posaune Franz Berner Stefan Graml Christian Hatheuer Florian Lerchner Stefan Wagner

Franz Berner, Stefan Graml, Christian Hatheuer, Florian Lerchner, Stefan Wagner (v.l.n.r.).

53 Tuba Martin Hatheuer Johannes Sams Friedrich Sinnhuber Johannes Sommerer

Johannes Sams, Johannes Sommerer, Martin Hatheuer, Friedrich Sinnhuber (v.l.n.r.).

Klarinette Christian Aichriedler Karina Eppenschwandtner Robert Eppenschwandtner Alexander Greger Stefan Herzog Alexandra Holztrattner Isabella Klinger Josef Klinger Katrin Krempler Michaela Küstner Georg Lindner Michael Peitler Alois Riesner Franz Sigl Karl Strohriegl Christian Aichriedler, Alexander Greger, Karina Eppenschwandtner, Michaela Küstner, Katrin Krempler, Alexandra Holz- Martin Tschikof trattner, Isabella Klinger, Alois Riesner, Franz Sigl (stehend v.l.n.r.), Martin Tschikof, Robert Eppenschwandtner, Josef Klinger, Michael Peitler, Stefan Herzog, Georg Lindner (vorne v.l.n.r.).

54 Saxophon Michael Flöckner Uwe Höfelmaier Alexandra Holztrattner Michael Peitler Franz Sigl

Franz Sigl, Michael Peitler, Alexandra Holztrattner, Michael Flöckner (v.l.n.r.).

Querflöte Anna Drühe Renate Egger Stefanie Erlinger Michael Flöckner Eva Holzer Christine Vogl Lisa Weinbacher

Stefanie Erlinger, Christine Vogl, Anna Drühe, Lisa Weinbacher, Renate Egger, Eva Holzer, Michael Flöckner.

55 Oboe / Fagott Theresia Nußdorfer Lorenz Wagenhofer

Theresia Nußdorfer und Lorenz Wagenhofer

Horn Markus Flöckner Michael Gishamer Angelika Sams Josef Sinnhuber

Michael Gishamer, Angelika Sams, Josef Sinnhuber, Markus Flöckner (v.l.n.r.).

Schlagwerk Maximilian Greisberger Anton Holztrattner Georg Kreiseder Franz Lindner Josef Lindner Konrad Peitler

Franz Lindner, Anton Holztrattner, Maximilian Greisberger, Konrad Peitler, Josef Lindner (v.l.n.r.).

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