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Gemeinde Großgmain

Unterlagen zur Standortverordnung Adeg Filiale Großgmain allee42 landschaftsarchitekten gmbh & co kg Entwurf ingenieurbüro für landschafts- und raumplanung hofhaymer allee 42 •5020 t: +43 662 84 53 32 • f: dw-20 m: [email protected] • www.allee42.at

GZ 315 RVP 01/18-134 Salzburg, 07.03.2019 Projektleitung: DI Verena Hitsch Bearbeitung: DI Claudia Zödl

allee42 landschaftsarchitekten

INHALTSVERZEICHNIS

1 PLANUNGSVORHABEN UND STANDORTBEREICH 6

1.1.1 Veranlassung und Projekt 6

1.1.2 Erfasste Grundflächen 6

1.1.3 Geplante Flächenwidmung 7

1.2 Funktion und Nutzungsstruktur 7

1.2.1 Lage der gegenständlichen Fläche 7

1.2.2 Bestehende Nutzung am Standort/in der Umgebung 8

1.2.3 Nutzungsbeschränkungen 8

1.3 Bestehende Verkehrsstruktur und Technische Infrastruktur 9

1.3.1 Verkehrserschließung MIV 9

1.3.2 Verkehrserschließung ÖPNV 9

1.3.3 Technische Infrastruktur 9

1.4 Wichtige Umweltmerkmale 9 2 ZIELE DER RAUMPLANUNG UND UMWELTZIELE MIT BEDEUTUNG FÜR DIE PLANUNG 11

2.1 Ziele der überörtlichen Raumplanung und Umweltziele 11

2.1.1 Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) 2009 11

2.1.2 Salzburger Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2003 12

2.1.3 Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden 13

2.2 Räumliches Entwicklungskonzept und Flächenwidmungsplan 13

2.2.1 Räumliches Entwicklungskonzept (REK) der Gemeinde Großgmain 13

2.2.2 Flächenwidmungsplan (FWP) der Gemeinde Großgmain 15

3 STRUKTURANALYSE ZUR UMWELTERHEBLICHKEITSPRÜFUNG 16

3.1 Landschaftsstruktur und –bild 16

3.2 Vegetation und Tierwelt 16

3.3 Erholungsnutzung und Grünflächen 16

3.4 Lebensräume und Biotope 16

3.5 Kulturgüter und Ortsbild 17

3.6 Geologie und Baugrundeignung 17

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 3 allee42 landschaftsarchitekten

3.7 Boden 17

3.8 Land- und Forstwirtschaft 18

3.9 Wasser und Wasserwirtschaft 18

3.10 Naturräumliche Gefährdungen 18

3.11 Lärm 19

3.12 Luft 19

4 SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 20

4.1 VerkehrserschlieSSung und technische Infrastruktur (Verkehrskonzept) 20

4.2 Wirtschafts- und Handelsstruktur 20

5 QUELLEN 23

6 ANHANG 24

4 Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx allee42 landschaftsarchitekten

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 5 GEMEINDE GROSSGMAIN RVP allee42 landschaftsarchitekten

1 PLANUNGSVORHABEN UND STANDORTBEREICH 1.1.1 Veranlassung und Projekt Die Verkaufsfläche des bestehenden Adeg Marktes in der Ortsmitte von Großgmain soll von 600 m² auf ca. 665 m² vergrößert werden. Ab einer Gesamtverkaufsfläche von über 600 m² (siehe Anlage 1 zu §32 Abs 1 ROG) ist eine Umwidmung des bestehenden Baulan- des, hier mit der Widmungskategorie „Kerngebiet“, in “Bauland – Gebiete für Handels- großbetriebe – Verbrauchermärkte“ erforderlich. Eine Kennzeichnung als Stadt- und Orts- kern (gem. § 39 ROG 2009) als Widmungsvoraussetzung ist an diesem Standort auf Grund der Gegebenheiten (naturräumlich, siedlungsstrukturell) nicht möglich, daher ist eine Standortverordnung des Landes (§14 ROG 2009) durchzuführen und zu erlassen. Die mit der ROG-Novelle 2017 ermöglichte einmalige Vergrößerung der Verkaufsfläche auf den erhöhten Schwellenwert für bestehende Handelsbetriebe (gem. Anlage 1 zu § 32 Abs. 1 ROG 2009 i.d.g.F.) wurde bereits in Anspruch genommen.

1.1.2 Erfasste Grundflächen Das Planungsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 3.300 m².

Teilfl. Gst. Nr. KG-Nr./-name Eigentümer betroffen 422/1 56517 Großmain ja Peter Wegscheider 424/4 56517 Großmain ja HÖS Heimat Österreich Service GesmbH 424/15 56517 Großmain ja HÖS Heimat Österreich Service GesmbH 424/17 56517 Großmain ja HÖS Heimat Österreich Service GesmbH

Abb. 1: Abgrenzung des Planungsgebietes (Entwurf)

6 Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx allee42 landschaftsarchitekten GEMEINDE GROSSGMAIN RVP

1.1.3 Geplante Flächenwidmung Die gegenständlichen Flächen sollen von derzeit “Bauland – Kerngebiet“, “Bauland - Kerngebiet/Aufschließungsgebiet (Naturgefahr-Behebung)“, in “Bauland - Handelsgroß- betrieb (Verbrauchermärkte)“ umgewidmet werden, die beabsichtigte Gesamtverkaufs- fläche umfasst dabei 665 m² (siehe auch Anhang).

Abb. 2: geplante Flächenwidmung (Vorentwurf)

1.2 FUNKTION UND NUTZUNGSSTRUKTUR 1.2.1 Lage der gegenständlichen Fläche Die gegenständliche Fläche liegt ca. 600 m nordöstlich des Zentrums der Gemeinde Großgmain. Im Süden, unmittelbar angrenzend verläuft die L114 Großgmainer Landes- straße.

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 7 GEMEINDE GROSSGMAIN RVP allee42 landschaftsarchitekten

Abb. 3: Lage des Planungsgebietes (Quelle: Österreichische Karte 1: 50 000, SAGIS)

1.2.2 Bestehende Nutzung am Standort/in der Umgebung Die gegenständlichen Flächen werden derzeit bereits als Verkaufs- und Lagerflächen des bestehenden Adeg Marktes genutzt.

Im Süden begrenzt die Großgmainer Landesstraße den Standort des Marktes. Beiderseits der Landesstraße sind unterschiedliche Betriebe angesiedelt: unmittelbar nördlich an- schließend befindet sich das Altstoffsammelzentrum der Gemeinde, weiter im Norden sich ein Lokal sowie eine Tankstelle. Östlich der Landstraße stehen mehrere Wohnhäuser sowie eine Schlosserei/Zimmerei. Südwestlich des Adeg-Markts befindet sich ein Installa- teurbetrieb. Meist „in zweiter Reihe“, aber auch unmittelbar an der Großgmainer Straße zwischen den betrieblich (und auch für Wohnen) genutzten Bauten stehen Wohnhäuser. Das Siedlungsgebiet im Osten der Großgmainer Straße ist durch sehr locker verteilte Wohngebäude in mitten großzügiger, parkartiger „Gartenlandschaft“ geprägt.

Die nördliche Begrenzung dieses Siedlungsteiles bildet der bewaldete Südhang des Randersberges.

1.2.3 Nutzungsbeschränkungen Die gegenständlichen Flächen liegen laut Kenntlichmachungen im aktuell gültigen Flä- chenwidmungsplan teilweise in der gelben bzw. im Randbereich der roten Wildbachge- fahrenzone des Mesnerbaches. Dieser verläuft im Bereich des gegenständlichen Grund- stückes unterirdisch und tritt an der Westseite des Grundstückes, im Bereich der zum A- deg Markt gehörigen Parkplätze, in seinem hart verbauten Bett zu Tage.

Darüber hinaus befindet sich auf der Fläche die Kenntlichmachung einer „Verdachtsflä- che Altablagerungen & Altstandort - Maschinenbau Weiss“ (EDV-Nr 8048).

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1.3 BESTEHENDE VERKEHRSSTRUKTUR UND TECHNISCHE INFRASTRUK- TUR 1.3.1 Verkehrserschließung MIV Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt über die südlich angren- zende L114 Großgmainer Landesstraße.

Gemäß § 38(2) BTG ist je begonnene 30 m² Verkaufsfläche ein Stellplatz nötig, das sind im ggst. Fall bei der geplanten Verkaufsfläche von 665 m² 22 Stellplätze.

Im Verkehrsgutachten von DI Stefan Tengg, Technisches Büro für Verkehrswesen, vom 29.11.2018, wurden 41 bestehende Parkplätze festgestellt. Im Rahmen des Umbaues wer- den die Stellplätze auf 38 reduziert.

Bei der Untersuchung der Leistungsfähigkeit der Zufahrt zum Adeg Markt an der L114 wurde festgestellt, dass für das „Prognosejahr 2028 ein sicherer Verkehrsablauf mit hoher Qualität und ausreichenden Reserven gewährleistet ist.“ (vgl. beiliegendes Gutachten)

1.3.2 Verkehrserschließung ÖPNV Das Planungsgebiet liegt im unmittelbaren Nahbereich zur Bushaltestelle „Großgmain Kendler“, in ca. 85 m fußläufige Entfernung.

Gem. Gutachten von DI Tengg wird „jede der beiden Haltestellen von der Linie 180 Salz- burg - Wals - Großgmain - Bad Reichenhall zwischen 7:30 und 18:30 Uhr an Schultagen 20 mal täglich bedient. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen gibt es nur einen Zweistun- dentakt im Linienverkehr.“

Die fuß- bzw. radläufige Erreichbarkeit des Planungsgebietes ist über die Großgmainer Landesstraße möglich, hier befindet sich auch ein von der Fahrbahn baulich getrennter Gehsteig.

1.3.3 Technische Infrastruktur Die gesamte technische Infrastruktur, wie Wasserversorgung (TWA Gde. Großgmain), Ab- wasserentsorgung (Ortskanal) und Stromversorgung (Salzburg AG) ist aufgrund der Be- standsnutzung bereits vorhanden.

1.4 WICHTIGE UMWELTMERKMALE Der Standort weist aufgrund der unmittelbaren Nähe zur L114 Großgmainer Landesstraße eine hohe Lärmbelastung auf (überwiegend 60-65 dB gem. “Prognose für 2015 Kraftfahr- zeuglärmkataster für das Bundesland Salzburg“, SAGIS). Gleiches gilt für die benachbarten Flächen, die als „Bauland – Kerngebiet“ ausgewiesen sind, somit eine geringe „Immissionsempfindlichkeit“ auf weisen und zudem mit überwie- gend betrieblich genutzten Gebäuden bebaut sind. Die bestehenden Wohngebäude auf der gegenüber des Adeg Marktes liegenden Straßenseite stehen im Bauland mit der Widmungskategorie „Erweitertes Wohngebiet“ mit der Kennzeichnung „Lärmbelastung“

Auf das Orts- und Landschaftsbild sind durch die geplante Erhöhung der Verkaufsfläche keine negativen Auswirkungen zu erwarten, da die betroffene Fläche bereits mit den zum

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 9 GEMEINDE GROSSGMAIN RVP allee42 landschaftsarchitekten

Adeg Markt gehörenden Gebäuden bebaut sind bzw. für Lagerzwecke genutzt werden und sich innerhalb Siedlungsgebietes von Großgmain befindet.

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2 ZIELE DER RAUMPLANUNG UND UMWELTZIELE MIT BEDEUTUNG FÜR DIE PLANUNG Für ggst. Vorhaben in der Gemeinde Großgmain sind folgende rechtlichen Rahmenbe- dingungen relevant:

2.1 ZIELE DER ÜBERÖRTLICHEN RAUMPLANUNG UND UMWELTZIELE 2.1.1 Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) 2009 §2 Raumordnungsziele und Grundsätze

(1) Die Raumordnung hat folgende Ziele zu verfolgen

1. Die räumlichen Existenzgrundlagen der Menschen für leistbares Wohnen, Arbeiten und Wirt- schaften sowie eine intakte Umwelt sind nachhaltig zu sichern.

3. Die zum Schutz vor Naturgefahren notwendigen Freiräume sollen erhalten bleiben, wobei auf bestehende Dauersiedlungs- und Wirtschaftsräume Bedacht zu nehmen ist. …

5. Gewerbe, Industrie und Handel sind in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu sichern und zu verbessern, wobei einerseits auf die Standorterfordernisse, die verfügbaren Roh- und Grund- stoffe, die Energie und Arbeitsmarktsituation und andererseits auf die Umweltbeeinträchtigung und die benachbarten Siedlungsgebiete Rücksicht zu nehmen ist.

7. Das Siedlungssystem soll derart entwickelt werden, dass

b) die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen in ausreichendem Um- fang und angemessener Qualität sichergestellt und eine entsprechende Ausstattung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor allem durch Revitalisierung und Stärkung der Orts- und Stadtkerne in zumutbarer Entfernung gewährleistet ist,

c) räumliche Strukturen geschaffen werden, die eine nachhaltige und umwelt- sowie ressourcenschonende Mobilität ermöglichen,

d) eine bestmögliche Abstimmung der Standorte für Wohnen, wirtschaftliche Unterneh- men und öffentliche Dienstleistungseinrichtungen sowie für Erholungsgebiete erreicht wird und

e) die Bevölkerung vor Gefährdung durch Naturgewalten und Unglücksfälle außerge- wöhnlichen Umfangs sowie vor Umweltschäden, -gefährdungen und -belastungen durch richtige Standortwahl dauergenutzter Einrichtungen und durch Schutzmaßnah- men bestmöglich geschützt wird.

9. Die Grundlagen für die langfristige Entwicklung der Wirtschaft, der Infrastruktur und des Wohnungswesens sowie für die erforderlichen Strukturanpassungen sind zu sichern und zu ver- bessern.

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 11 GEMEINDE GROSSGMAIN RVP allee42 landschaftsarchitekten

10. Für die Bevölkerung in allen Teilen des Landes ist die Herstellung möglichst gleichwertiger Lebensbedingungen sowie deren Verbesserung durch die Schaffung einer ausgeglichenen Wirtschafts- und Sozialstruktur und aktiver Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raums an- zustreben.

(2) Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:

1. haushälterische und nachhaltige Nutzung von Grund und Boden, insbesondere der spar- same Umgang mit Bauland;

2. Vorrang der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen;

3. Vorrang für die Siedlungsentwicklung nach innen und Vermeidung von Zersiedelung;

4. verstärkte Berücksichtigung der Umweltschutzbelange und entsprechende Wahrnehmung der Klimaschutzbelange bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum, Unterstützung des Natur- und Landschaftsschutzes;

5. Orientierung der Siedlungsentwicklung an den Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs und sonstigen Infrastruktureinrichtungen unter Beachtung größtmöglicher Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen;

6. Entwicklung der Raumstruktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbil- dung und Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität;

9. verstärkte Berücksichtigung unterschiedlicher Auswirkungen von Planungen auf Frauen und Männer, auf Kinder und Jugendliche, auf ältere Menschen sowie auf Menschen mit Behinde- rung.

2.1.2 Salzburger Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2003 Das LEP beinhaltet folgende, für das ggst. Vorhaben relevante Ziele und Maßnahmen:

B.2. Bebauung und Historische Zentren Ziele: …

(2) Erhöhung der Funktionsvielfalt von Ortszentren und Siedlungsschwerpunkten.

Massnahmen

(5) Zur Reaktivierung und Wiederbelebung von Ortszentren soll die wirtschaftliche und soziale Funktionsvielfalz gefördert werden.

C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft

Ziele:

( 1 ) Absicherung des Dauersiedlungsraumes vor Naturgefahren unter Berücksichtigung des Aspekts der Nachhaltigkeit.

D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung

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Ziele:

( 1 ) Vordringliche Entwicklung von Betriebsstandorten dort, wo dies aufgrund der angestreb- ten wirtschafts- und raumstrukturellen Ziele des Landes besonders notwendig ist.

D.5. Versorgungsinfrastruktur

Ziele:

( 1 ) Sicherstellung einer möglichst gleichwertigen Versorgung der Bevölkerung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr.

( 2 ) Sicherstellung der angestrebten zentralörtlichen Strukturen bei der Entwicklung und Ver- änderung der Versorgungsstrukturen.

Maßnahmen:

( 1 ) Die Errichtung und Erweiterung von Versorgungseinrichtungen soll an der Versorgungs- funktion der Standortgemeinde gemessen werden.

( 5 ) Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes, insbesondere mit Lebens- und Genussmitteln, soll besondere Berücksichtigung finden.

2.1.3 Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden Die Gemeinde Großgmain gehört dem Regionalverband Salzburg Stadt und Umge- bungsgemeinden an. Das Regionalprogramm ist seit 27.11. 2013 in Kraft, darin ist fol- gende für das gegenständliche Vorhaben relevante Aussage enthalten:

2. REGIONALE RAUMORDNUNGSZIELE UND MASSNAHMEN FÜR DEN SIEDLUNGSBEREICH

2.1 Angestrebte regionale Ordnung und Weiterentwicklung der Siedlungsstruktur

2.1.1 Überregionale und regionale Entwicklungsachsen

2.1.2.2 Zentralörtliche und funktionale Aufgaben der Zentren der Umgebungsgemeinden

- In den Umgebungsgemeinden sollen Gemeindehauptorte als voll- bis sehr gut ausgestattete Grund- und Nahversorgungszentren gesichert und in ihrer Versorgungs-, Wohn- und Arbeits- platzfunktion weiter ausgebaut und verdichtet werden.

… 2.2 RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT UND FLÄCHENWID- MUNGSPLAN 2.2.1 Räumliches Entwicklungskonzept (REK) der Gemeinde Großgmain Das REK wurde von der Gemeinde Großgmain am 24.11.1998 gem. § 13 ROG 1992 be- schlossen. Es gab eine Änderung des REK ("REK-Teiländerung 01 (Therapiezentrum)"), wel- che am 28.03.2011 beschlossen wurde. Für gegenständlichen Bereich sind folgende rele- vante Aussagen im Räumlichen Entwicklungskonzept enthalten (Auszug):

4.1 Gesamtentwicklung der Gemeinde

4.1.1 Allgemeine Entwicklungsziele

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ZIELE

4.1.1.1 Großgmain hat hervorragende Lebensqualität, die zu erhalten ist.

MASSNAHMEN

4.1.1.1.c Förderung und Erhalt der Wirtschaftskraft der bestehenden Betriebe in Großg- main

4.1.3 BEVÖLKERUNG

ZIELE

4.1.3.3 Lebensqualität durch Arbeitsplatz am Wohnort

4.1.3.5. Arbeitsplätze für die Großgmainer Bevölkerung in Großgmain

4.1.4 WIRTSCHAFT

ZIELE

4.1.4.4 Arbeitsplätze und Steuereinnahmen durch Betriebe des Tertiären Sektors

MASSNAHMEN

4.1.4.4.b Bevorzugung nichtemittierender Betriebe mit Arbeitsplätzen auf hohem Quali- fikations- und Gehaltsniveau

4.1.4.4.c Betriebe des Tertiären Sektors sind in ihrem Bestand langfristig zu sichern.

4.3 SIEDLUNGS- UND ORTSBILDKONZEPT

4.3.1 Siedlungsentwicklung und Flächennutzung der Siedlungsgebiete

4.3.1.3 Bauland für Betriebe, die die Umgebung nicht übermäßig beeinträchtigen, vorrangig für den Eigenbedarf Großgmainer Betriebe und für Betriebe, die v. a. von Großgmainern ge- gründet werden

4.3.1.5. Zentrum: gemischte Nutzung mit Wohnen, Handel und Dienstleistungen, außerhalb: Schwerpunkt Wohnen

4.4 VERKEHRSKONZEPT

4.4.3 VERKEHRSBELASTUNG UND VERKEHRSSICHERHEIT

ZIELE

4.4.3.1 Emissionen aus dem Verkehr minimieren

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MASSNAHMEN

4.4.3.1.a Vermeidung von Autofahrten durch die Schaffung eines Ortszentrums, das alle Nahversorgungsfunktionen erfüllt

4.5 TECHNISCHES UND SOZIALES INFRASTRUKTURKONZEPT

4.5.5 NAHVERSORGUNG

ZIELE

4.5.5.1 funktionierende Nahversorgung

MASSNAHMEN

4.5.5.1.a Angebot im Ortszentrum erhalten

2.2.2 Flächenwidmungsplan (FWP) der Gemeinde Großgmain Gemäß FWP sind die ggst. Flächen als derzeit “Bauland – Kerngebiet“ bzw. “Bauland - Kerngebiet/Aufschließungsgebiet (Naturgefahren-Behebung)“ gewidmet (siehe Abb. 4).

Abb. 4: Rechtskräftiger Flächenwidmungsplan

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3 STRUKTURANALYSE ZUR UMWELTERHEBLICHKEITS- PRÜFUNG 3.1 LANDSCHAFTSSTRUKTUR UND –BILD Das Planungsgebiet befindet sich inmitten des Siedlungsgebietes des Hauptortes Großg- main und ist bereits mit zum Adeg Markt gehörenden Gebäuden bebaut bzw. sind die Flächen teilweise für Lagerzwecke und als Parkplatz genutzt. Das Orts- bzw. Landschafts- bild ist im ggst. Bereich entlang der Großgmainer Landesstraße durch betriebliche Nut- zungen (u.a. Adeg und Tankstelle) sowie durch Wohnnutzung geprägt. Das REK der Ge- meinde Großgmain sieht für jenen Bereich auch eine Weiterentwicklung der gewerbli- chen Nutzung vor.

Die geplante, geringfügige Erweiterung hätte somit keine negativen Auswirkungen auf das Orts- bzw. Landschaftsbild.

Abb. 5: Ansicht Adeg von Südwest 3.2 VEGETATION UND TIERWELT Als potenziell natürliche Vegetation wäre montaner-Buchenwald anzunehmen. Die ggst. Fläche ist bereits bebaut bzw. sind Teilflächen für Lagerzwecke und als Parkplatz genutzt. Ein Vorkommen seltener oder gefährdeter Tier- und/oder Pflanzenarten kann somit aus- geschlossen werden.

3.3 ERHOLUNGSNUTZUNG UND GRÜNFLÄCHEN Aufgrund der Lage (im Siedlungsgebiet an der Hauptverkehrsstraße) und der bestehen- den Nutzung (Bebauung, Lager-, Parkplatz- und Manipulationsflächen) spielen sie für die Erholungsnutzung keine Rolle bzw. stehen sie für eine solche auch nicht zur Verfügung.

3.4 LEBENSRÄUME UND BIOTOPE Im Bereich des Planungsgebietes verläuft das Biotop „Weißbach – Nebenbach“ (Biotop Nr.: 56517 0085), welches gemäß NSchG 1999 § 24(1) unter Lebensraumschutz steht. Die Ökologie ist von durchschnittlicher Bedeutung. Der Bach verläuft überwiegend

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unterirdisch in einem hart verbauten Bett und tritt an der Nordwestseite des Planungsge- bietes, am Rand der Parkplatzfläche zu Tage

Abb. 6: Bachlauf am nordwestlichen Rand des Planungsgebietes

Weiters grenzt die ggst. Fläche an das Pflanzenschutzgebiet (NOKEY: PSG00001) sowie das Landschaftsschutzgebiet Untersberg (NOKEY: LSG00051).

3.5 KULTURGÜTER UND ORTSBILD Schützenswerte Kulturgüter oder Ortsbilder sowie archäologisch oder baugestalterisch besonders wertvollen Bereiche sind hier nicht vorhanden.

3.6 GEOLOGIE UND BAUGRUNDEIGNUNG Der Untergrund ist im ggst. Bereich lt. Geologischer Karte von Salzburg (M 1:50.000) durch Gehängeschutt & Alluvionen der Flüsse und Bäche gekennzeichnet und liegt am südli- chen Rand von vorwiegend Sandsteinen bzw. Mergel mit wenig Sandstein.

3.7 BODEN Im Planungsbereich befindet sich die Verdachtsfläche Altablagerung und Altstandort „Maschinenbau Weiss“ (EDV – Nr. 8048), darüber hinaus sind keine Vorkommen gem. Alt- lastensanierungsgesetz in einem Umkreis von 50 m bekannt.

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Da es sich beim Planungsgebiet um einen bereits bebauten Bereich handelt, ist im SAGIS keine Bodenfunktionsbewertung vorhanden.

3.8 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT Das Planungsgebiet grenzt im Norden an Waldfläche. Die ggst. Fläche ist aber bereits als Bauland gewidmet, überwiegend bebaut und stellt somit künftig (nach der geplanten Erweiterung) so wie bisher auch keine zusätzliche Behinderung der forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung dar.

3.9 WASSER UND WASSERWIRTSCHAFT Die ggst. Flächen liegen in keinem Wasserschutz- oder Schongebiet. Der Mesnerbach verläuft überwiegend unterirdisch, das „Bachbett“ ist in den offenen Gerinnestrecken ebenfalls hart verbaut.

3.10 NATURRÄUMLICHE GEFÄHRDUNGEN Die ggst. Flächen kommen laut derzeitigen Kenntlichmachungen im Flächenwidmungs- plan teilweise im Bereich der gelben und roten Wildbachgefahrenzone zu liegen (siehe Abb. 7).

Lt. Stellungnahme der zuständigen WLV Gebietsbauleitung (ZI. VI/3109 – 785/1 – 2018 vom 01.08.2018, von DI T. Fischer), verläuft der betroffene Meßnerbach, welcher entlang der betroffenen Grundstücke auf einer Strecke von 70 lfm fließt, bereits in einem unterirdi- schen Gerinne. Diese Überplattung soll im Zuge der Erweiterung der Parkplatzflächen um 15 lfm verlängert werden. Die für die Verlängerung erforderliche wasserrechtliche Ge- nehmigung (Zahl 30303-201/7091/11-2018) wurde unter Einhaltung diverser Auflagen er- teilt.

Abb. 7: Gefahrenzonenplan der WLV (aus SAGIS, 31.01.2019)

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3.11 LÄRM Gemäß Prognose für 2015 Kraftfahrzeuglärmkataster für das Bundesland Salzburg der Großgmainer Landesstraße L114 befindet sich das Bauland in Bereichen zwischen 60-65 dB (zwischen 4 m und 32 m ab Straßenrand). bzw. 65+ dB (4 m ab Straßenrand). Der hö- here Wert entspricht für Bauland - Kerngebiet der Handlungsstufen 1 gemäß Richtlinie Im- missionsschutz in der Raumordnung. Für die geplante Widmung „Bauland-Handelsgroß- betrieb“ ist die Lärmbelastung nicht von Relevanz.

3.12 LUFT Die Gemeinde Großgmain ist kein Luftkurort und die gegenständlichen Flächen gelten nicht als belastete Gebiete gemäß dem Immissionsschutzgesetz-Luft. Durch die geplante Umwidmung von bereits bebautem Bauland - Kerngebiet in Bauland-Flächen für Han- delsgroßbetriebe ist von keinen relevanten Auswirkungen auf das Kleinklima (Kaltluftab- flussgebiete o.ä.) auszugehen, die Auswirkungen durch Heizung und induzierten Verkehr verursachen keine über das ortsübliche Ausmaß hinausgehenden Belastungen.

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4 SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 4.1 VERKEHRSERSCHLIESSUNG UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR (VERKEHRSKONZEPT) Wie bereits in Kap. 1.3 beschrieben erfolgt die Erschließung für den motorisierten Individu- alverkehr unmittelbar über die L114 Großgmainer Landesstraße.

Das Planungsgebiet liegt im unmittelbaren Nachbereich zur Bushaltestelle „Großgmain Kendler“ (ca. 85 m fußläufige Entfernung).

Gem. Verkehrsgutachten von DI Tengg, Technisches Büro für Verkehrswesen, vom 29.11.2018, wird „jede der beiden Haltestellen von der Linie 180 Salzburg - Wals - Großg- main - Bad Reichenhall zwischen 7:30 und 18:30 Uhr an Schultagen 20 mal täglich be- dient. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen gibt es nur einen Zweistundentakt im Linien- verkehr.“

Die fuß- bzw. radläufige Erreichbarkeit des Planungsgebietes ist über die Großgmainer Landesstraße möglich, an der nördlichen Seite der Straße befindet sich ein baulich von der Fahrbahn getrennter Gehsteig.

Gemäß § 38(2) BTG ist je begonnene 30 m² Verkaufsfläche ein Stellplatz nötig, d.e. im ggst. Fall von einer Verkaufsfläche von 665 m² 22 Stellplätzen. Geplant sind lt. dem Ver- kehrsgutachten 38 Stellplätze, womit ausreichend Parkmöglichkeiten für den ruhenden Verkehr vorhanden wären.

Abb. 8: Einreichplan Huber-Meixner & Partner vom 20.11.2018 (Plan Nr. 15-046/107)

4.2 WIRTSCHAFTS- UND HANDELSSTRUKTUR Die beiliegende Handelsstrukturanalyse wurde von der Fa. Regioplan Ingenieure Salzburg Gmbh erstellt (Projekt-Nr.: 15 KEP 1009/05).

Im Folgenden sind die zusammenfassenden Ergebnisse dieser Untersuchung angeführt:

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In der Gemeinde Großgmain ist eine Erweiterung der Verkaufsfläche des ADEG Lebensmittel- marktes von 600 m² auf 665 m² Gesamtverkaufsfläche vorgesehen. Für das gegenständliche Grundstück ist aufgrund der neuen Gesamtverkaufsfläche eine Änderung des Flächenwid- mungsplanes erforderlich. Geplant ist die Widmung „Gebiet für Handelsgroßbetriebe – Ver- bauchermärkte /HG-V mit 660 m² Verkaufsfläche“. Im Rahmen der dabei notwendigen Stand- ortverordnung werden in gegenständlichem Handelsstrukturgutachten die Auswirkungen des Vorhabens u.a. auf den Wettbewerb und die Nahversorgung im Einzugsgebiet untersucht.

Am südwestlichen Gebäudeeck entsteht der neue Eingangsbereich inklusive Windfang. Dieser wird komplett überdacht damit sich Wagerlremise, Fahrradständer und Vorbereich im Trocke- nen befinden. Der gesamte Verkaufsraum wird komplett neu, nach dem derzeitigen Anforde- rungsprofil des Betreibers gestaltet. Weiters erfolgt eine geringfügige Erweiterung des Verkaufs- raumes im nordöstlichen Teilbereich des Gebäudes (überdachter Anlieferungsbereich).

Das auf Basis von GIS initiierten Verkehrsgraphen ermittelte Einzugsgebiet dehnt sich im Süden bis in den Gemeindebereich von Bischofswiesen aus, umfasst die Stadt Bad Reichenhall (inkl. Marzoll und Weißbach) die Gemeinde und Teile der Verdichtungsgemeinde Wals-Sie- zenheim auf österreichischem Staatsgebiet.

Das gesamte Verbraucherpotential (Wohnbevölkerung, Anteil Nebenwohnsitze und Beschäf- tigte) im Einzugsgebiet des Planobjektes in Großgmain beläuft sich auf rund 42.000 Personen, davon sind 37.460 mit Hauptwohnsitz gemeldet.

Das für den Lebensmittelhandel relevante Kaufkraftpotential für den geplanten Standort be- trägt, bezogen auf das Jahr 2017 beträgt insgesamt € 91,2 Mio. Die Umsatzerwartung des A- DEG Marktes liegt bei € 3,07 Mio. pro Jahr. Durch die Realisierung des Objektes rechnet der Auftraggeber mit einem zusätzlich zu erwartenden wettbewerbswirksamen Umsatz von rund € 200.650. Die Ermittlung der durch die Erweiterung des ADEG-Marktes ausgelösten Kaufkraftbe- wegung ergab eine Umsatzumverteilungsquote am derzeit relevanten Einzelhandelsumsatz der Lebensmittelbranche im Teileinzugsgebiet II (Großgmain/Bayrisch Gmain) von 2,4 %, im Teileinzugsgebiet III von 0,15 %. Die Umsatzumverteilung auf das gesamte Einzugsgebiet mit 0,3 % kann als nicht relevant eingestuft werden. Aufgrund der geringfügigen Erweiterung des A- DEG-Marktes ist daher mit nur sehr geringen Wettbewerbswirkungen auf das gesamte EZG zu rechnen.

Da innerhalb der Gemeinde Großgmain kein weiterer Lebensmittelhandel existiert, kann er- wartet werden, dass es durch die die v.a. qualitative Verbesserung der Sortimentsstruktur, ei- ner komfortableren Gestaltung der Zugänge insgesamt zu einer qualitativen Verbesserung der Nahversorgung kommen wird. Die Umsatzumverteilung im benachbarten Bayern wird sich auf den vergleichbaren Verbrauchermarkt EDEKA in Bayrisch Gmain reduzieren. Aufgrund dessen gut integrierter Lage in einen Siedlungsverband und seiner etablierten Funktion als Nahversor- ger, verbunden mit einer guten Erreichbarkeit wird ein Ausscheiden aus dem Markt, verursacht durch die geringe Flächenerweiterung der ADEG Großgmain, auszuschließen sein.

Insgesamt werden sich die zu erwartenden Umsatzeffekte auf die vergleichbare Lebensmittel- branche im Einzugsgebiet verteilen. Ein Ausscheiden von Klein-Betrieben aus dem Markt kann aufgrund der geplanten Verkaufsflächenerweiterung des Planobjektes nicht prognostiziert werden. Der größte Umsatzeffekt der durch das Vorhaben ausgelösten Veränderungen resul- tiert voraussichtlich in einer verstärkten Kaufkraftbindung des Kaufkraftvolumens in der Ge- meinde.

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Hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Raumplanung und das zentralörtliche System ist festzustellen, dass durch die Erweiterung der ADEG von 600 m² auf 665 m² es nicht möglich sein wird, Veränderungen der hierarchischen Einstufung zu bewirken. Durch die Realisierung des Objektes kann es zu einer Umkehr von bisher abfließender Kaufkraft aus dem Einzugsge- biet kommen. Eine Beeinträchtigung benachbarter zentraler Orte ist aufgrund der geringen Umsatzumverteilungswerte allerdings auszuschließen. Auch Verschiebungen der Zentralität umliegender (Stadt-) Gemeinden bzw. der Standortgemeinde selbst, können durch die ge- ringfügige Erweiterung nicht verursacht werden.

Wichtig erscheint darauf hinzuweisen, dass der Standort des ADEG-Lebensmittelmarktes dafür geeignet ist, die Erreichbarkeit aus den Wohngebieten und aus den Ortskernlagen per Fahr- rad oder zu Fuß zu gewährleisten. Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine geringfügige Flächenerweiterung, welche der Modernisierung und damit auch Bestands- und Arbeitsplatzsi- cherung in der Gemeinde Großgmain dient. Nach der Umsetzung der geplanten Erweiterung ist eine Personalaufstockung um vier Mitarbeiter vorgesehen.

Das Planungsvorhaben steht im Einklang mit den Vorgaben der überörtlichen Planungen und Programme (Landesentwicklungsprogramm, Sachprogramm, Regionalprogramm), weil es sich hier um keine Neuerrichtung eines Verbrauchermarktes, sondern lediglich um eine gering- fügige Erweiterung eines Bestandes handelt und aufgrund der Lage und der gegebenen Er- reichbarkeit gute Standortvoraussetzungen gegeben sind. Damit kann in diesem dicht besie- delten Siedlungsstandort die entsprechende Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des tägli- chen Bedarfs sichergestellt werden.

Zusammenfassend wird durch die geringfügige Verkaufsflächenerweiterung der ADEG Filiale in Großgmain keine unzumutbar bzw. erheblich negativen Auswirkungen auf bestehende Handelsstrukturen im Einzugsgebiet erwartet.

Die Umsetzung und Erweiterung des ADEG Lebensmittelmarktes kann sowohl wirtschafts-struk- turell als auch aus Sicht der Raumordnung als verträglich beurteilt werden und wird sich ggf. positiv auf die örtliche Kaufkraftbindung und damit verbunden die Sicherung der Nahversor- gung auswirken.

22 Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx allee42 landschaftsarchitekten GEMEINDE GROSSGMAIN RVP

5 QUELLEN Amt der Salzburger Landesregierung, Landesentwicklungsprogramm, Gesamtüberarbei- tung 2003, Salzburg

Gemeinde Großgmain, Räumliches Entwicklungskonzept 1. Teiländerung, allee42 land- schaftsarchitekten gmbh & co kg, 28.03.2011

Gemeinde Großgmain, rechtswirksamer Flächenwidmungsplan; allee42 landschaftsarchi- tekten gmbh & co kg

Großgmain Unterlagen zur Standortverordnung Adeg_190307.docx 23 GEMEINDE GROSSGMAIN RVP allee42 landschaftsarchitekten

6 ANHANG „Einreichplan für die bau und gewerbebehördliche Genehmigung zur Änderung der Be- triebsanlage für den Umbau und Zubau bei dem bestehenden ADEG Markt an der Ad- resse 5084 Großgmain, Salzburgerstraße 290“ von Huber-Meixner & Partner Ziviltechniker- gesmbH, vom 20.11.2018 (Plan Nr. 15-046/107)

Verkehrsgutachten von DI Stefan Tengg, Technisches Büro für Verkehrswesen, vom 29.11.2018

Handelsstrukturanalyse Adeg Markt –Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH, Februar 2019 (15 KEP 1009/05)

Stellungnahme der WLV vom 01.08.2018 von DI Thomas Fischer (ZI. VI/3109 – 785/1 – 2018)

Wasserrechtliche Bewilligung vom 31.10.2018 von Mag. Andreas Pernerstetter (Zahl 30303- 201/7091/11-2018)

Ortsplanerische Stellungnahme, allee42 landschaftsarchitekten gmbh & co kg

Geplante Flächenwidmung M 1:5000

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