1

Für uns in Berlin !

13. September 2019

Bundeshaushalt 2020

Sehr geehrte Damen und Herren, die parlamentarische Sommerpause des Deutschen Bundestages ist vorbei und die 1. Sitzungswoche hat mit den Beratungen zum Bundeshaushalt 2020 begonnen.

Der Kabinettsbeschluss sieht vor, dass der Bund wie schon seit 2014 keine neuen Schulden aufnimmt. Insgesamt sind im Entwurf für den Bundeshaushalt 2020 Ausgaben in Höhe von 359,9 Milliarden Euro veranschlagt.

Die unionsgeführte Bundesregierung leistet mit ihrer soliden Haushaltspolitik ei- nen entscheidenden Beitrag dazu, dass die gesamtstaatliche Schuldenquote Deutschlands spätestens im nächsten Jahr erstmals seit 2002 die Schulden- standgrenze des Maastrichter Vertrags von 60 Prozent des Bruttoinlandprodukts unterschreiten wird. 2

Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag kann daher ver- stärkt fortgesetzt werden. Schwerpunkte des Regierungsentwurfs sind insbeson- dere Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Förderung der Künstlichen Intelligenz und der digitalen Infrastruktur.

Ganz besonders freut es mich, dass der vorliegende Kabinettsbeschluss für den Verteidigungshaushalt für 2020 einen Ausgaberahmen in Höhe von 44,9 Milliar- den Euro vorsieht und damit knapp 1,7 Milliarden Euro mehr als in diesem Jahr.

In diesen Tagen hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihr 70. Jubiläum began- gen. Am 1. September 1949 konstituierte sich unter der Leitung von Konrad Adenauer die erste CDU/CSU-Fraktion im Deutschen .

Über die weiteren wichtigen Themen lesen Sie im Newsletter.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB

3

Einblicke in meine Arbeit

Auf dem Kreistag der Jungen Union Rhein-Neckar am 3. August 2019 wurde die bisherige Kreisvorsitzende Anna Köhler einstimmig wiedergewählt, ein ein- drucksvolles Ergebnis für eine hervorragende Arbeit. In meiner Rede habe ich der Jungen Union herzlich für ihr Engagement im Kommunal- und Europawahl- kampf gedankt. Mit ihrem Bezirksvorsitzenden Moritz Oppelt hatte die Junge Union einen herausragenden Kandidaten vor Ort. Die aktuelle politische Situa- tion in Berlin, unser Einsatz in Sachen Umwelt und Klimaschutz sowie ganz aktuell die gefährliche Lage am Persischen Golf, standen im Mittelpunkt meiner Aus- führungen. Wir brauchen die junge Generation zur Gestaltung der Gegenwart und Zukunft.

4

Auch in diesem Jahr fand auf Einladung der aktiven Vorsitzenden der Senioren Union Ladenburg, Dr. Jutta Schmitz-Rixen, traditionell wieder am 11. August 2019 der Kerwestammtisch im Würzburger Hof statt. Viele ältere Menschen, aber auch zahlreiche jüngere, hatten sich eingefunden, um sich in geselliger Runde auszutauschen. In meinem Grußwort habe ich allen in der Senioren Union und CDU Ladenburg Tätigen für ihr großartiges Engagement gedankt. Darüber hinaus bin ich auf aktuelle Themen der Bundespolitik wie Klimaschutz und die großen internationalen Sicherheitsherausforderungen in der Straße von Hormus eingegangen. Mir ist es ein Anliegen, dass die Große Koalition in diesen schwierigen Zeiten handlungsfähig ist und bleibt.

5

13. August 2019:

Eine feste Tradition in Eppelheim ist die alljährliche Radtour der CDU. In meiner Ansprache habe ich den Verantwortlichen vor Ort, dem CDU Vorsit- zenden Volker Wiegand und dem Fraktionsvorsitzenden Trudbert Orth dafür ge- dankt, dass sie seit vielen Jahren diese Radtour durchführen und damit den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit geben, sich über aktuelle Bauvorhaben zu informieren. Das nenne ich Transparenz im besten Sinne. So kann sich an- schließend jeder auch an die Partei und Verwaltung wenden und seine Vor- schläge unterbreiten. Mit dabei war auch Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Danke für diese großartige Initiative, zu der ich auch in diesem Jahr wieder den Startschuss gegeben habe.

6

Auf Einladung der Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karren- bauer, habe ich am 15. August 2019 als stv. Vorsitzender des Verteidigungsaus- schusses am Großen Zapfenstreich aus Anlass der Verabschiedung der ehe- maligen Bundesverteidigungsministerin Dr. im Bendler- block teilgenommen. Dabei habe ich Ursula von der Leyen für ihre engagierte Arbeit als Verteidigungsministerin in einer schwierigen Zeit gedankt. Ich wün- sche ihr alles erdenkliche Gute und viel Erfolg als neue EU-Kommissionspräsi- dentin in Brüssel für die bevorstehenden großen Herausforderungen auf euro- päischer Ebene. Mit EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen, Bun- deskanzlerin Dr. und der CDU-Vorsitzenden und Verteidigungs- ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer haben wir jetzt drei starke Frauen in wichtigen Spitzenfunktionen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihnen.

Mit der neuen EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen. 7

Mit unserer Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Mit unserer Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel 8

Als Vorsitzender des Vorstands der von mir gegründeten Friedens-Stiftung habe ich am 2. September 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen akademischen Jahres an der Mykolas Romeris Universität in Vilnius gemeinsam mit der Rektorin Professorin Dr. Inga Žalėnienė sowie Professor Virgis Valentinavičius die ersten Friedenspreise an die drei Gewinner des Essay-Wettbewerbs überreicht. In ei- ner beeindruckenden Rede hatte zuvor die neu gewählte Rektorin Professorin Žalėnienė die erfolgreiche Arbeit der Universität dargelegt und Perspektiven für die Zukunft eröffnet.

Nach begeisternden musikalischen Darbietungen habe ich in meiner Grußbot- schaft die jungen Studierenden aufgerufen, die großen Chancen, die ihnen ihr Studium an der Mykolas Romeris Universität bietet, zu nutzen. „Eine gute Ausbil- dung ist Ihr Tor in die Welt!“. Weiter: „Wir hören Ihnen zu, um zu erfahren, was Sie denken und ich motiviere Sie, die Zukunft in Ihre Hände zu nehmen. Inves- tieren in die Zukunft heißt: In Bildung zu investieren, heißt auch, in Frieden und Freiheit zu investieren.“

Alle drei Preisträger waren persönlich anwesend, um die Urkunden und Preise entgegenzunehmen. Sie hatten sich erfolgreich gegenüber vielen anderen Mitbewerbern durchgesetzt, die an dem Essay-Wettbewerb zum Thema: „15 Jahre NATO-Mitgliedschaft der baltischen Staaten – Welche Rolle spielt Ver- trauen zwischen den Mitgliedstaaten des Bündnisses?“ teilgenommen hatten. Allen Preisträgern und Teilnehmern gelten mein Dank und meine Anerkennung.

Besonders gefreut habe ich mich, dass der neue deutsche Botschafter in Vil- nius, Matthias Sonn, an der Veranstaltung teilgenommen hat. Nach der offiziel- len Preisverleihung habe ich den früheren Rektor der Mykolas Romeris Universi- tät und jetzigen Wissenschaftsminister Prof. Dr. Algirdas Monkevicius zu einem persönlichen Gespräch in seinem Büro getroffen. Gemeinsam sind wir anschlie- ßend zum feierlichen Freiluftkonzert vor dem Präsidentenpalast gefahren. Dort stellte mich der Wissenschaftsminister dem neuen Staatspräsidenten der Re- publik Litauen Gitanas Nausėda, dem früheren Staatspräsidenten Valdas Adamkus sowie dem litauischen Premierminister Saulius Skvernelis vor. In allen Gesprächen waren Frieden und die junge Generation die zentralen Themen.

Besonders gefreut habe ich mich auch über eine Begegnung mit dem früheren Senatspräsidenten der Mykolas Romeris Universität Professor Dr. Gintaras Ale- knonis, der heute an der Vilnius Universität lehrt.

Es war eine großartige Reise, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.

9

10

Bei meiner Grußbotschaft und der Aushändigung der Urkunden und Preise an die diesjährigen Preisträger

Traditionelles Freiluftkonzert vor dem Präsidentenpalast

11

Mit der Rektorin der Mykolas Romeris Universität, Professorin Dr. Inga Žalėnienė, sowie Professor Virgis Valen- tinavičius

Mit dem Wissenschaftsminister Professor Dr. Algirdas Monkeviciussor 12

Mit dem neuen Staatspräsidenten der Republik Litauen Gitanas Nausėda

Mit dem früheren litauischen Staats- präsidenten Valdas Adamkus

Mit dem litauischen Premierminister Saulius Skvernelis 13

Ich freue mich, dass ihre Majestät Königin Silvia von Schweden in ihrer Geburts- stadt Heidelberg am 5. September 2019 das zweite Childhood-Haus in Baden- Württemberg eingeweiht hat. Misshandelte und sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche erhalten hier Hilfe von Experten aller Fachrichtungen. Das Childhood-Haus ist ein gemeinsames Projekt des Heidelberger Universitätsklini- kums und der World Childhood Foundation, die die Königin vor 20 Jahren ge- gründet hat. Es ist alles um die betroffenen Kinder herum organisiert: Ärzte, Rich- ter, Polizisten sowie Mitarbeiter des Jugendamts arbeiten vor Ort zusammen. Zuvor hatte die schwedische Königin bei einem Festakt in der Aula der Neuen Universität für dieses Projekt geworben.

Hunderte royale Fans versammelten sich auf dem Heidelberger Uniplatz, um die Königin zu begrüßen.

Mit dabei waren neben Innenminister und dem schwedischen Botschafter auch die Schirmherrin von UNICEF Deutschland, Elke Büdenbender sowie Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

14

15

Als Leiter der deutschen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO habe ich am 12. September 2019 gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag Mitglieder der schwedischen Delegation aus dem NATO-Parlament zum Gespräch in Berlin empfangen. Besonders gefreut habe ich mich über die Begegnung mit der früheren schwedischen Verteidi- gungsministerin und jetzigen Leiterin der schwedischen Delegation Karin En- ström. Bei dem intensiven Gedankenaustausch haben wir über die Sicherheits- lage im Ostseeraum, Schwedens Zusammenarbeit mit der NATO und die schwierigen Beziehungen zu Russland gesprochen. Ich freue mich auf die Fort- setzung des guten Dialogs!

16

Pressemeldungen der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg in dieser Woche

Innovation in den Mittelpunkt stellen

359,8 Milliarden Euro – so hoch soll nach dem Entwurf der Bundesregie- rung der Bundeshaushalt für das Jahr 2020 sein. In erster Lesung debat- tierte der Deutsche Bundestag die ganze Woche über die Mittelvertei- lung. Solide Finanzen sind für MdB (Wahlkreis Konstanz) ganz ausdrücklich ein Ausdruck von Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Denn: Ökologie, Wirtschaft und Soziales müssen zusam- mengedacht werden und dies müsse sich auch in einem Haushalt ab- bilden. Wenn sich die Wirtschaftslage abschwäche, stelle dies auch den Haushalt vor Herausforderungen, der Grundlage für die Finanzie- rung von Maßnahmen für Klimaschutz, Sozialem, Familien und Infra- struktur sei.

Die vom Bundeskabinett beschlossene Abschaffung des Solidaritätszu- schlags für 90 Prozent der Einkommensteuerzahler ist für Jung ein richti- ger Schritt. Gleichzeitig müssten diese weiteren Schritte bis hin zur voll- ständigen Abschaffung folgen. Aber auch in anderen steuerlichen Be- reichen sieht er großen Handlungsbedarf, wie etwa bei den Unterneh- menssteuern.

Ein besonderes Augenmerk richtete Jung in seiner Rede auf den Klima- schutz: „Er ist eine globale Herausforderung, für die wir, Deutschland, als ein Land, in dem der Pro-Kopf-Ausstoß doppelt so hoch ist wie der internationale Schnitt, auch national eine besondere Verantwortung haben. Wir sind ein Land mit Ingenieuren, ein Land, das auf Technolo- gie setzt, ein Land mit einem innovativen Mittelstand, mit einer Industrie, 17

die nach vorne denkt und technologische Lösungen entwickelt. Des- halb wollen wir auf Innovation setzen. Das ist unser Weg. Nur so werden wir am Ende erfolgreich sein“. Wenn es Deutschland gelinge, den Kli- maschutz konsequent voranzubringen und dabei individuelle Mobilität, Arbeitsplätze und Wohlstand zu erhalten, dann sei dies auch Vorbild für andere Staaten.

An Bundesminister Scholz (SPD) gerichtet, sagte Jung: „Wir stehen ge- meinsam vor der Herausforderung, die Klimapolitik aufzuforsten. Da mag jeder erst einmal unterschiedliche Herangehensweisen haben. Ich bin sicher, dass wir das am Ende zu einem guten Mischwald zusammen- führen. Mischwälder sind auch am nachhaltigsten. Vor dieser Aufgabe steht jetzt die Koalition“. Gleichzeitig warb Jung für einen nationalen Klimakonsens. Denn: Es dürfe jetzt keine Hängepartien zwischen Bund und Ländern geben, Beschlüsse dürften keine Halbwertzeiten von Le- gislaturperioden haben. Deshalb sei der richtige Weg, zu sagen: „Wir müssen jetzt ambitioniert vorangehen und dann weiterdenken im Sinne eines breiten Konsenses. An dem arbeiten wir. Das gilt für den Bundes- haushalt in besonderer Weise.“

Wirtschaftliche Lage und Digitalisierung

Die CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg traf sich am Montag zu einem Austausch mit der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs- bau in Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut MdL. Ein zentraler Gesprächspunkt war die sich eintrübende konjunkturelle Lage in Deutschland, die gerade für die stark exportorientierten Unternehmen im Südwesten eine Herausforderung darstellt. Insbesondere der Han- delskonflikt zwischen den USA und China sowie die Auswirkungen des bevorstehenden Brexits, führen in vielen Branchen zu einer merkbaren Verunsicherung. 18

Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, wie man den Transformations- prozess in der Wirtschaft bestmöglich unterstützen und vorantreiben kann. Die Digitalisierung gilt dabei als Schlüssel, um wichtige Zukunfts- technologien und weitere Wertschöpfungsketten zu etablieren. Insbe- sondere der Ausbau der Künstlichen Intelligenz bietet dabei zahlreiche Chancen, gerade auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Klimaschutz, Energiewende und Migration, aber auch Bürokratieabbau und zielgerichtete Förderung der Gründerszene sind weitere Bereiche, in denen verabredet wurde, dass die Landesgruppe in enger Abstim- mung mit den Landesministerien mittels Initiativen tätig werden wird.

Foto: Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß MdB (links), sowie Landesgruppenchef Andreas Jung MdB.

Christian von Stetten bleibt PKM-Vorsitzender

Der Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (PKM) hat in seiner Plenarversammlung MdB ein- stimmig erneut zum Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter wählten die 163 Mitglieder Marie-Luise Dött, Andreas Lämmel und Dr. Mathias Mid- delberg. wurde als Justiziarin und als Kassenprüfer bestätigt. 13 Beisitzer der insgesamt 38 Vorstandsmitglie- der wurden heute ebenfalls wiedergewählt. Hierzu erklärt der Vorsit- zende des PKM, Christian von Stetten:

„Ich freue mich, dass die 163 Mitglieder des PKM dem Vorstand erneut das Vertrauen ausgesprochen haben. So können wir die gute Arbeit der vergangenen zwei Jahre fortsetzen. Wir werden die restlichen zwei Jahre dieser Legislaturperiode nutzen, um dem Mittelstand auch wei- terhin eine starke Stimme in Berlin zu geben. 19

Bürokratieabbau, Steuervereinfachungen, die Verhinderung weiterer Belastungen für die Wirtschaft und bessere Rahmenbedingungen für den Mittelstand insgesamt stehen bei uns weiterhin auf der Tagesord- nung.“

Im Parlamentskreis Mittelstand, der schon in der ersten Legislaturperi- ode auf Initiative Konrad Adenauers ins Leben gerufen wurde, haben sich in der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages 163 der 246 CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten aus allen Politikfeldern zusam- mengeschlossen, um sich für mittelstandsfreundliche Rahmenbedin- gungen und für eine ordnungspolitische Ausrichtung der Sozialen Marktwirtschaft zu engagieren. Der PKM ist die größte soziologische Gruppe innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der wiederge- wählte Vorsitzende Christian von Stetten ist Unternehmer und seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, in dem er als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe vertritt.

Zurück zur Meisterpflicht – richtig so!

Von Dr. MdB (Wahlkreis Waiblingen)

Union und SPD haben sich darauf geeinigt, für zwölf Gewerke die Meis- terpflicht wiedereinzuführen. Der Meisterzwang wurde im Jahr 2004 von der damaligen rot-grünen Regierung in 53 von 94 Handwerksberufen abgeschafft. Mit der Wiedereinführung setzen wir ein wichtiges Vorha- ben des Koalitionsvertrags um. Das ist eine sehr gute Nachricht nicht nur für das Handwerk! Denn die Meisterpflicht ist die beste Garantie für Qualität, Innovation und Verbraucherschutz. 20

Im Sommer hatte ein intensiver Dialog- und Anhörungsprozess aller Ge- werke, Sozialpartner sowie des Wirtschaftsausschusses stattgefunden. Die Anhörungen werden nun ausgewertet. Danach soll eine Koalitions- arbeitsgruppe „Reform der Handwerksordnung“ darüber beraten, für welche Berufe die Reform zurückgedreht wird. Die Union empfiehlt dies u.a. in folgenden Berufen: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Parkettle- ger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Glasveredler, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Behälter- und Apparatebauer, Böttcher, Be- tonstein- und Terrazzohersteller, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer. Bestehende Be- triebe, die derzeit nicht der Meisterpflicht unterliegen, dürfen auch wei- terhin ihr Handwerk selbstständig ausüben und erhalten Bestands- schutz. Die Änderung der Handwerksordnung soll Anfang 2020 in Kraft treten.

Grüner Knopf: Siegel für nachhaltige Kleidung

Fair hergestellte Kleidung kaufen - bisher war das mit Recherche und Aufwand verbunden. Das soll der „Grüne Knopf", den Bundesentwick- lungsminister Gerd Müller diese Woche vorgestellt hat, nun ändern. Der Grüne Knopf ist ein staatliches Siegel für sozial und ökologisch nachhal- tig hergestellte Textilien, das den Verbrauchern erkenntlich machen soll, dass dieses Produkt von verantwortungsvoll handelnden Unterneh- men produziert wurde. Denn den Grünen Knopf dürfen nur solche Pro- dukte tragen, die insgesamt 46 Prüfkriterien standgehalten haben. Dazu zählen zum Beispiel das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, die Zahlung von Mindestlöhnen, die Einhaltung des Arbeitsschutzes, der CO2-Ausstoß bei der Produktion oder die Verwendung von gefährli- chen Chemikalien.

21

Zusätzlich setzten die Kriterien auch bei den Unternehmen an, etwa ob Beschwerden der Mitarbeiter wahrgenommen und offengelegt wer- den oder ob die Unternehmenspolitik auf Menschenrechte und Um- weltstandards ausgerichtet ist. Ob diese Standards eingehalten wer- den, prüfen unabhängige Unternehmen wie TÜV oder DEKRA.

Markus Grübel MdB (Wahlkreis Esslingen) bewertet den Grünen Knopf positiv: „Die Deutschen geben pro Jahr 65 Milliarden Euro für Textilien aus. Und für drei Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher ist nachhaltige Mode wichtig - sie wollen kein T-Shirt tragen, das in 16-Stun- den-Schichten für einen Hungerlohn genäht oder mit giftigen Chemi- kalien gefärbt wurde. Natürlich verändert der Grüne Knopf alleine nicht augenblicklich die gesamte Textilindustrie. Schließlich wird auch dieses Siegel noch weiterentwickelt. So sollen in Zukunft auch weitere Arbeits- schritte wie das Spinnen und Weben oder die Baumwollproduktion ge- prüft werden. Aber der Grüne Knopf ist ein wichtiger Schritt in die rich- tige Richtung. Denn er macht nachhaltige Textilien sichtbarer und sorgt damit auch für ein noch breiteres Bewusstsein für faire und nachhaltige Produktion unserer Kleidung.“

Ladesäulen für E-Autos auch in Mehrfamilienhäusern

Die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Mehrfamilien- häusern muss vereinfacht werden. Momentan kann eine solche La- destation nur im Einstimmigkeitsprinzip beschlossen werden. Dies muss sich ändern. Gerade in großen Städten, in denen viele Menschen in Mehrfamilienhäusern leben, ist es nötig, wohnortnahe Lademöglichkei- ten für E-Autos zu schaffen.

22

Mieterinnen und Mietern oder Eigentümerinnen und Eigentümern von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern muss es möglich sein, auch ohne Einstimmigkeit aller Parteien eine Ladestation zu errichten. Hierdurch können wir die Attraktivität von E-Autos weiter erhöhen und somit einen wichtigen Beitrag zur nötigen Energiewende leisten. Bisher wurden die Versuche der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen, von unserem Koalitions- partner blockiert. Wir unterstützen deshalb den Antrag der Bundeslän- der Baden-Württemberg und Bayern im Bundesrat, einen entsprechen- den Gesetzentwurf einzubringen. Eine baldige Gesetzesänderung darf nicht aus parteipolitischen Gründen verschoben werden!

„Fördern durch Fordern“ bei Schutzberechtigten

Von MdB (Wahlkreis Heilbronn)

Momentan beziehen knapp 600.000 erwerbsfähige anerkannte Flücht- linge Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, also umgangssprach- lich Hartz IV. Wir könnten viel mehr Schutzberechtigte in Ausbildung und Beruf bringen, wenn wir sie über integrative, gemeinnützige Dienst- pflichten an den Arbeitsmarkt heranführen würden. Diese gemeinnüt- zige Dienstpflicht könnte die bisherigen Maßnahmen sinnvoll ergänzen und das Zwischenstück zwischen Integrationskursen und fester Anstel- lung bilden. Der Dienst könnte bei kommunalen Einrichtungen, Wohl- fahrtsverbänden oder Naturschutzmaßnahmen geleistet werden. Das wichtige Stichwort hierbei lautet: „Fördern durch Fordern“. Die auch heute schon verpflichtenden Sprach- und Integrationskurse würden mit weiteren Fördermaßnahmen verbunden. Selbstverständlich wäre je- derzeit der Übergang in ein besserbezahltes Arbeits- oder Ausbildungs- verhältnis möglich.

23

Um den Anreiz, eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zu suchen, nicht zu minimieren, müsste die Bezahlung sehr moderat sein. Vorbild könnten die 1-Euro-Jobs sein.

Auch in der Diskussion um das im Sommer beschlossene Fachkräfte-Ein- wanderungsgesetz wird deutlich: Die Aktivierung der in Deutschland le- benden Arbeitslosen hat Vorrang vor weiterer Anwerbung aus dem Ausland. Viele bisherige Maßnahmen haben sich an Asylbewerber im Verfahren gerichtet und nicht an anerkannte Flüchtlinge, also an sol- che, die einen positiven Asylbescheid erhalten haben. Uns geht es um eine Verpflichtung von anerkannten Flüchtlingen, bei denen wir davon ausgehen, dass viele dauerhaft im Land bleiben. Deshalb müssen sie gut integriert werden. Daher machen wir uns für diese Dienstverpflich- tungen direkt nach der Anerkennung stark. So gestalten wir den Bezug von Sozialleistungen für diese Flüchtlinge so kurz wie möglich. Zusam- men mit dem Geordnete-Rückkehr-Gesetz für abgelehnte Asylbewer- berinnen und -bewerber bildet die erfolgreiche Integration von Bleibe- berechtigten eine gute Grundlage für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt.

Selbständige brauchen mehr soziale Absicherung

Von Peter Weiß MdB, Wahlkreis Emmendingen-Lahr

Selbständige sind ein wesentlicher Motor unserer sozialen Marktwirt- schaft. Sie sind Einzelunternehmerinnen und -unternehmer oder Arbeit- geberinnen und Arbeitgeber, sie haben große oder kleine Unterneh- men. Alle eint, dass sie ein unternehmerisches Risiko tragen. Manche sind sehr erfolgreich, andere geplagt von Existenzsorgen.

24

Ihre Tätigkeit muss im Regelfall ihre eigene wirtschaftliche Existenz si- chern, und zwar vom ersten Tag an bis ins Alter und dann unter Umstän- den auch noch ausreichen, um Ehepartnerinnen und -partner sowie Kinder mit zu versorgen. Anders als bei sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern fehlt bei Selbständigen aber der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin, die sich an den Kosten beteili- gen und die Beiträge an die Sozialkassen abführen.

Wie Selbstständige für das Alter und den Fall einer Erwerbsminderung vorsorgen, ist aus historischen Gründen sehr unterschiedlich geregelt. Es gibt viele Selbständige, die sich in keinem System wiederfinden. Andere sind schon heute pflichtversichert in der gesetzlichen Rente, wie etwa Handwerkerinnen und Handwerker sowie Lehrkräfte. Auch in dieser Gruppe gibt es Unterschiede. Wieder andere sind pflichtversichert in eigenen Systemen, wie Landwirtinnen und Landwirte in der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung oder Künstlerinnen und Künstler sowie Publizistinnen und Publizisten in der Künstlersozialkasse. Auch für viele andere freie Berufe in juristischen, medizinischen oder technischen Be- rufen gibt es berufsständische Versorgungswerke.

Während Pflichtversicherte vergleichsweise selten von Altersarmut be- troffen sind, müssen ungesicherte Selbständige prozentual gesehen sehr viel häufiger die Grundsicherung bei Erwerbsminderung und im Al- ter in Anspruch nehmen. Darauf muss die Politik eine Antwort finden. Im Koalitionsvertrag haben wir uns auf die „Einbeziehung von Selbstständi- gen in die gesetzliche Rentenversicherung mit Opt-out-Lösung und Al- tersvorsorgepflicht“ geeinigt. Das bedeutet, dass es neben einer Mit- gliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung für Selbständige noch weitere Möglichkeiten der Altersvorsorge geben muss – und zwar nicht nur die „Rürup-Rente“.

Wir brauchen allerdings als Basis für eine Altersvorsorgepflicht ein ganz- heitliches und gründungsfreundliches Konzept, das den Selbständigen die notwendige soziale Sicherheit gibt, aber auch genug Flexibilität für die unterschiedlichen Modelle von Selbstständigkeit aufweist. Dazu ge- hört auch eine dafür zuständige Organisation. So könnte die landwirt- schaftliche Sozialversicherung zu einem Kompetenz-Zentrum für die Al- tersvorsorge und die sonstige soziale Absicherung von Selbständigen weiterentwickelt werden. Sie hat bei den Landwirtinnen und Landwir- ten bereits über Jahrzehnte hinweg Erfahrungen mit den Besonderhei- ten selbständiger Erwerbsformen gesammelt und vereint Berufsgenos- senschaft, Altersvorsorge, Krankenkasse und Pflegekasse in einer Hand. 25

Inhaltlich ist eine Verzahnung der Rechtskreise das Ziel. Das Sonderrecht der Landwirtinnen und Landwirte sollte in das normale Rentenrecht in- tegriert werden. Die Ausgestaltung als ergänzende Vorsorge wird auch bei Landwirtinnen und Landwirten häufig nicht der Realität gerecht. So werden bei wechselnden Erwerbsverläufen die Zeiten aus gesetzlicher Rente und landwirtschaftlicher Altersversorgung bei der Rente für be- sonders langjährig Versicherten nicht immer zusammengerechnet. Das soll sich ändern. Auch für die ergänzende und die rentenersetzende Vorsorge brauchen alle Selbständigen – auch die Handwerkerinnen und Handwerker – deutlich mehr Orientierung als bisher. Sie haben auch besondere Bedürfnisse, wenn es um Erwerbsminderung und Re- habilitation geht. Auch hier gibt es erhebliche Armutsrisiken. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um auf Grundlage des Koalitionsvertrags die So- zialversicherung für Selbständige neu, gerecht und effizient zu organi- sieren.

Reden & Videos Pressemeldungen Kontakt

Plenarsitzungen, Beiträge Aktuelle Pressemeldungen Platz der Republik und Reden der baden-würt- der CDU-Landesgruppe fin- Paul-Löbe-Haus tembergischen CDU-Abge- den Sie auf der Website der 11011 Berlin ordneten sind jederzeit ab- CDU-Landesgruppe. Tel. 030 / 227 - 70269 rufbar unter bundes- Fax 030 / 227 - 76251 tag.de/mediathek. E-Mail Weitere Informationen fin- Website den Sie unter

Fotos: Fotolia/travelwitness (Reichstag) Stephen Vangermain (Mittelstandsdialog).

Impressum: CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg Platz der Republik 1 11011 Berlin

Wenn Sie den Newsletter von Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB nicht mehr erhalten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an:

[email protected]