Workonprogress Work in Progress On

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Workonprogress Work in Progress On STUDIENWERK Doktorand_innen Jahrbuch 2015 2012 ORK ON PROGRESS WORK IN PROGRESS ON Migration Multiculturalism Adel Indígenas Rassismus Körperdialoge Siedlungsarchäologie Chiapas Kritische Theorie Mexiko Neoliberalism Cuba Hegel Leistungsdruck Mitscherlich Korridorhäuser Citizenship Archaebotany Sicherheitshauptamt Scham Immanente Kritik Foucault British Identity Brasilien Transformation Kredit Konformistische Rebellion Beiträge kritischer Wissenschaft Herausgegeben von Marcus Hawel & Herausgeber_innen- kollektiv V VS WORK IN PROGRESS. WORK ON PROGRESS Doktorand_innen-Jahrbuch 2015 der Rosa-Luxemburg-Stiftung WORK IN PROGRESS. WORK ON PROGRESS. Beiträge kritischer Wissenschaft Doktorand_innen-Jahrbuch 2015 der Rosa-Luxemburg-Stiftung Herausgegeben von Marcus Hawel Herausgeber_innenkollektiv: Lisa Doppler, Paul Fischer-Schröter und Martin Schröder VSA: Verlag Hamburg www.vsa-verlag.de www.rosalux.de/studienwerk Die Doktorand_innen-Jahrbücher 2012 (ISBN 978-3-89965-548-3), 2013 (ISBN 978-3-89965-583-4) und 2014 (ISBN 978-3-89965-628-2) der Rosa-Luxemburg-Stiftung sind ebenfalls im VSA: Verlag erschienen und können unter www.rosalux.de als pdf-Datei heruntergeladen werden. Dieses Buch wird unter den Bedingungen einer Creative Com- mons License veröffentlicht: Creative Commons Attribution- NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License (abrufbar un- ter www.creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/legalcode). Nach dieser Lizenz dürfen Sie die Texte für nichtkommerzielle Zwecke vervielfältigen, ver- breiten und öffentlich zugänglich machen unter der Bedingung, dass die Namen der Autoren und der Buchtitel inkl. Verlag genannt werden, der Inhalt nicht be- arbeitet, abgewandelt oder in anderer Weise verändert wird und Sie ihn unter vollständigem Abdruck dieses Lizenzhinweises weitergeben. Alle anderen Nut- zungsformen, die nicht durch diese Creative Commons Lizenz oder das Urheber- recht gestattet sind, bleiben vorbehalten. © VSA: Verlag 2015, St. Georgs Kirchhof 6, 20099 Hamburg Druck und Buchbindearbeiten: CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-89965-684-8 Inhalt Einleitung: Wütende Kritik .................................................................. 9 ZUSAMMENFASSUNGEN .................................................................. 19 ERKENNTNISTHEORIE Sebastian Friedrich Problem und Diskurs ........................................................................ 29 Das Potenzial des Problematisierungsbegriffs bei Michel Foucault für eine ideologiekritische Diskursanalyse David Kaeß Denken in Konstellationen ............................................................... 43 Zum reflexiven Potenzial der Wissenschaft in der Kritischen Theorie ARBEIT Jenny Morín Nenoff Quo vadis Cuba? ............................................................................... 59 Der kubanische Transformationsprozess aus der Sicht der Reformverlierer_innen Marika Pierdicca Du musst es nur wollen .................................................................... 70 Integrationsregimes in der Arbeitswelt – Eine Feldstudie zu migrantischer Selbstständigkeit POLITISCHE ÖKONOMIE Rafael Aragüés Aliaga Der Staat der Logik und die Logik des Staates ................................. 89 Anmerkungen zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie Stefano Breda Kredit als spezifisch kapitalistische Finanzierungsform ................ 102 Forschungsnotizen gegen die realwirtschaftliche Auffassung der Marxschen Theorie Inna Michaeli Economic Citizenship ...................................................................... 117 A Category of Social Analysis in Neoliberal Times GEWALT UND ERINNERUNGEN Stefanie Steinbach Gegnerforschung im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS ....... 131 Das Amt II des Sicherheitshauptamts (1935-1939) Wolfgang Johann Das Diktum Adornos in der westdeutschen Nachkriegszeit ......... 147 Historische, literarische und philosophische Kontexte ANTISEMITISMUS UND RASSISMUS Jan Diebold Vorstellungen von ›Blut‹, ›Boden‹ und ›natürlicher‹ Herrschaft .......................................................... 165 Das Wechselverhältnis von adligen und rassistischen Konzepten Beatriz Junqueira Lage Carbone Whiteness and Discourses on Nationality in Brazil ....................... 181 An Analysis of Populações Meridionais do Brasil NATUR – TECHNIK – KULTUR Paul Fischer-Schröter Die germanische Siedlung Wustermark 23, Landkreis Havelland ....................................................................... 199 Ein Beitrag zu den sogenannten Korridorhäusern Mennat-Allah El Dorry Monks and Plants ........................................................................... 218 Understanding Foodways and Agricultural Practices in an Egyptian Monastic Settlement Maren A. Kellermann Alexander Mitscherlich .................................................................. 228 Zur gesellschaftlichen Dimension Psychosomatischer Medizin Rosa Lehmann Ohne offenen Ausgang ................................................................... 245 Die indigene Befragung in Juchitán als Machtinstrument zur Durchsetzung eines Mega-Windparks MEDIEN Anna Islentyeva The English Garden under Threat .................................................. 263 Roses and Aliens in the Daily Telegraph Editorial Maria Tsenekidou Vom Buckeln zum Treten ................................................................ 280 Leistungsdruck und konformistische Rebellion KÖRPER – MACHT – IDENTITÄT – GENDER Archana (Aki) Krishnamurthy Widerstandskörper – Körperwiderstand ....................................... 299 Körperdialoge zur Rolle der Scham bei vergeschlechtlichten Subjektivierungsprozessen EMANZIPATION UND UTOPIE Susanne Reh Megaprojekte in Chiapas ................................................................ 315 Koloniale Kontinuitäten und neozapatistischer Widerstand NACHWORT Marcus Hawel Immanente Kritik und politische Praxis .......................................... 333 Stichworte zum methodischen Verfahren Kritischer Theorie AUTOR_INNEN & HERAUSGEBER_INNEN ....................................... 353 VERÖFFENTLICHTE DISSERTATIONEN VON STIPENDIAT_INNEN AUS DEN JAHREN 20142015 ........................................................... 359 REGISTER WORK IN PROGRESS ................................................... 373 Einleitung: Wütende Kritik Die Zeit der Redaktionsarbeiten zur 2014er-Ausgabe des Doktorand_in- nen-Jahrbuchs der Rosa-Luxemburg-Stiftung war geprägt durch die mili- tärischen Auseinandersetzungen in Gaza und in der Ukraine, aber auch in Syrien und im Irak. Unsere Vorgänger_innen im Herausgeber_innen- kollektiv nahmen die allgemeine Nachrichtenlage und die Diskussionen innerhalb der Stipendiat_innenschaft zum Anlass, über Wut und Wis- senschaft, Empörung, Objektivität und Kritik nachzudenken. Diesen Fa- den nehmen wir gern wieder auf. Aber: Waren vor einem Jahr die Kon- flikte zumindest geografisch noch weit entfernt, sind die Auswirkungen mittlerweile in Deutschland deutlich zu spüren: Immer mehr Menschen aus den genannten Kriegsgebieten – aber auch aus all den anderen, von diversen Krisen und den leider alltäglichen Zumutungen der vom Kapi- talismus und seinen Folgen gebeutelten Regionen der Welt – suchen, logischerweise, in Europa Schutz. In Zeiten steigender Zahlen von Geflüchteten schlagen tief sitzende Ängste und Rassismen vieler Deutscher in offenen Hass um. Diese Ängs te manifestieren sich seit Herbst 2014 in den GIDA-Bewegungen (PEGIDA, LEGIDA & Co.), die versuchen, aus der aktuellen politischen Situation heraus Kapital für ihre rassistischen Bewegungen zu schlagen. Ob ihrer weder grammatisch noch inhaltlich wenig intellektuellen Artikulation macht sich Deutschlands aktuelle völkische Bewegung zwar zum Ge- spött des bürgerlichen Feuilletons. Doch sind die von jenen vermeint- lich lächerlichen Rassist_innen angedachten »Lösungen« und Konzepte für den Umgang mit »Flüchtlingsschwemme« und »Asylmissbrauch« den Bedürfnissen besorgter Bürger_innen letztendlich nicht doch recht ähn- lich? Und was heißt das alles für eine linke, kritische Wissenschaft? Wissenschaft gegen deutsche Zustände Zum einen sollte sich gerade heute kein_e sich als emanzipatorisch ver- stehende_r Wissenschaftler_in hinter wissenschaftlicher Äquidistanz verstecken. Antifaschistische und antirassistische Praxis ist notwendig und geboten, um das Leben und Wohl von Geflüchteten zu schützen. Das offensive Eintreten gegen das gerade zu beobachtende (Wieder-)Er- 10 Herausgeber_innenkollektiv starken von völkischer »Besorgnis«, Heimattümelei und patriotischer Umnachtung ist dabei auch stets ein genereller Kampf für emanzipato- rische Freiräume, für die Wiedereröffnung von Räumen einer linken, al- ternativen Gesellschaftsutopie und -praxis. Das ersetzt jedoch, zum anderen, nicht die Auseinandersetzung mit den ökonomischen und allgemein gesellschaftlichen Ursachen des ras- sistischen, völkischen Hasses. Linke Wissenschaft ist in unseren Augen dazu angehalten, weiterhin die Wurzeln dieser Übel zu ergründen, das Handeln aller Akteur_innen zu analysieren und – wo möglich – Auswege und Alternativen zu entwickeln. In der Verbindung aus antirassistischer Praxis und Theorie liegt der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft, für die linke Wissenschaft streiten sollte. Um es plakativ zu formulieren: Die Anti-*GIDA-Demo ersetzt keinen Marx-Lektürekurs – und vice versa! Ein dritter Punkt soll nicht unerwähnt bleiben, wenn es um die mög- lichen oder erwünschten Reaktionen linker Wissenschaft auf die aktu- ellen Debatten um Geflüchtete geht: Es muss das Ziel sein, Geflüchtete nicht allein als Anlass antirassistischer
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