Familienbuch Hilgerath/Beinhausen 1685-1905
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Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Sitz Köln Band 304 Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen 1685 – 1905 mit den Gemeinden: Beinhausen, Boxberg, Gefell, Kradenbach, Neichen, Nerdlen und Sarmersbach, sowie Hörschhausen und Katzwinkel (bis 1803) Bearbeitet von Alois Mayer, Daun Deutsche Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte, Frankfurt/Höchst Nr. 00.914 Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V., Köln 2015 Anschrift des Bearbeiters: Alois Mayer Igelweg 6 54550 Daun Titel: St. Hubertus in Hilgerath; Foto Alois Mayer, 2011 AGS: DE 07 233 003 Copyright: © 2015 by Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. Unter Gottes Gnaden 34, 50859 Köln-Widdersdorf Herstellung: Saarländische Druckerei & Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen Einband: Buchbinderei Schwind Trier Bestellung: http://shop.wgff.de Internet: http://www.wgff.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde oder des Verfassers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieser Regelung unterliegen auch Übersetzungen in eine andere Sprache. ISBN 978-3-86579-121-4 Alois Mayer: Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen 1685 – 1905 - Vorwort Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort des Autors Alois Mayer: Die Pfarrei Beinhausen und ihre Kirche 7 Sieben Dörfer bilden die Struth 9 Priester in der Pfarrei Beinhausen/Hilgerath 11 Geistliche aus Beinhausen/Hilgerath 17 Abkürzungsverzeichnis 18 Familienteil A - Z 17 - 582 Register: Register der Ehefrauen 583 Nachnamenregister 600 Ortsregister 610 Register der Berufe und Funktionen 621 Titelverzeichnis der WGfF 623 5 Alois Mayer: Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen 1685 – 1905 - Vorwort 6 Alois Mayer: Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen 1685 – 1905 - Vorwort Die Pfarrei Beinhausen und ihre Kirche Alois Mayer Auf dem Wege von Daun nach Kelberg kommt man durch die Gemeinde Beinhausen, die auf eine wechselvolle Vergangenheit zurückblickt. Dieses Dorf lieh der heutigen Pfarrei, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts noch "Pfarrei Hilgerath" genannt wurde, ihren Namen. Die weithin sichtbare Pfarrkirche ‚St. Hubertus‘ auf einem 532 Meter hohen Bergrücken ist der Mittelpunkt der Struth. Wann die erste Kirche erbaut wurde, ist nicht bekannt. Errichtet wurde sie wahrscheinlich auf den Fundamentresten einer heidnischen Kultstätte aus vorchristlicher Zeit. Der Bau der zweiten Kirche wird im 15. Jahrhundert gewesen sein. Der noch erhaltene Turm weist mit seiner Bauart ebenfalls auf dieses Jahrhundert hin. Über die Gründung der Kirche, deren Ort Gott selbst bestimmt hat, er- zählen mehrere Sagen. Bekannt ist, dass 1719 das Kirchendach erneuert und 1750 Kirche und Sakristei gründlich überholt wurden. 1803 wurde das baufällige Kirchenschiff abgetragen und neu erbaut. Nur der ursprüngliche Westturm aus dem Mittelalter blieb bis heute erhalten. An ihn wurde der Neubau, ein einfacher Bau mit einem dreiseitigen Chorschluss mit einem einfachen Rundportal und einer windgeschützten Halle errichtet. Bemerkenswert - dieser Neubau wurde aus unbekannten Gründen nicht eingesegnet. Erst 1950, als das Kirchenschiff durch einen nördlichen und südlichen Anbau erheblich vergrößert wurde, wurde die gesamte Kirche durch Weihbischof Metzroth eingeweiht. Als Schutzpatron der Kirche wurde im 17. Jahrhundert mehrmals die Gottesmutter erwähnt, wäh- rend nach 1744 bis heute der heilige Hubertus Schutzpatron von Kirche und der Pfarrei ist. Erst Hilgerath, dann Beinhausen Kirchlich gehörten Pfarrei und Kirche Hilgerath (= heilige Rodung) zum Kurkölner Eifeldekanat, weltlich zur Erzdiözese Trier. Dieser Zustand änderte sich 1803. Bedingt durch die Französische Revolution wurden alle politischen und kirchlichen Verhältnisse im Kreise Daun und im linksrhei- nischen Gebiet grundlegend neu geregelt. Seit 1807 trägt die Pfarrei auch nicht mehr den Namen ‚Hilgerath‘, sondern ‚Pfarrei Beinhausen‘ und gehört zur Diözese Trier und seit 2011 zur Pfarreien- gemeinschaft Kelberg. Zentraler Mittelpunkt der im Inneren ziemlich kargen und schmucklosen Kirche ist ein altes Wall- fahrtsbild aus Holz, das die Beweinung Christi darstellt. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert und dürfte somit von Beginn des Kirchenbaus in ihm gestanden haben. Es wurde 1903 instand gesetzt und neu bemalt. Diese 86 cm hohe Holzstatue ist aus einem Stück gearbeitet. Diese Muttergottesfigur wurde eines Tages aus der Kirche gestohlen. Rund zwanzig Jahre blieb sie verschollen. Dann wurde sie 1995 bei einem Kunsthändler in Biberach/Riß entdeckt. Nun konnte sie wieder an ihren rechtmäßigen Ort zurückgebracht werden. Daraufhin gelobten die Pfarrangehörigen, alljährlich am 2. Sonntag im September eine Sternwallfahrt aus den sieben Dörfern hin zu ihr durchzuführen. Rund um die Kirche befindet sich die einzige Begräbnisstätte der weiten Pfarrei. Einige sehr alte und gut erhaltene Grabsteine sind ringsum in die Kirchenwand eingelassen. Hilgerath – heilige Rodung In manchen Veröffentlichungen ist zu lesen, dort habe während des Mittelalters ein Dorf mit dem Namen "Hilgenrait" = Hilgerath gestanden, das während des Dreißigjährigen Krieges untergegan- genen sei. Nur die steinerne Kirche sei erhalten geblieben. Ich persönlich glaube dies nicht, und zwar aus den Gründen: 7 Alois Mayer: Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen 1685 – 1905 - Vorwort a) keiner, der die These vom untergegangenen Dorf Hilgerath aufstellte, führte irgendwelchen Beweis oder irgendwelche Quellen an; b) bis heute sind auf dem hoch gelegenen Berg bei Acker- oder Waldarbeiten keine Funde gemacht worden, die auf ein untergegangenes Dorf hinweisen; c) in alten Urkunden oder Steuerlisten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges habe ich bis heute noch nirgendwo den Hinweis auf ein bestehendes Dorf "Hilgenrait" gefunden.Es ist als sicher anzunehmen, dass auf jenem Berg in vorchristlicher Zeit eine heidnische Kultstätte gestanden hat, auf deren Reste Eifelmissionare in christlicher Zeit ein Bethaus, eine Kirche erbauten. Über die ältesten Zeiten sind nur wenige Nachrichten übermittelt. Es wird von einem alten Pilger- und Marktweg berichtet, der zwischen Kelberg und Darscheid in die Nähe des "Afelskreuzes", des früheren Fronleichnamsaltares der Pfarrei Hilgerath, führte. Ebenso von uralten Prozessionsgän- gen von Uess und Kelberg am Oktavtag von Fronleichnam auf den "Hilgerather Berg". Im "Liber valoris" der Erzdiözese Köln aus dem Anfang des 14. Jhds. wird von einer Pfarrei Hilgerath nichts gemeldet. Es ist aber anzunehmen, dass dort ein Gotteshaus stand, wenn auch mit ihm der Begriff Pfarrei nicht verbunden war. In einem Visitationsbericht von 1869 findet sich der Hinweis, man erzähle, die Pfarrei sei 1461 ge- gründet worden. Für diese Jahreszahl findet sich aber nirgendwo ein Beweis. Trotzdem ist davon ausgehen, dass in diesem Jahrhundert Hilgerath von den uralten Pfarreien in der Nachbarschaft, z.B. Daun im Süden, Uess im Osten, Dockweiler im Westen und Kelberg im Norden herausgelöst und selbständig wurde. Nach dieser Zeit häufen sich die urkundlichen Belege. Im Uesser Bruder- schaftsbuch wird für das Jahr 1500 ein Pfarrer Leonhard von Mehren als Pfarrer in Hilgerath er- wähnt; vier Jahre später erfahren wir die Erwähnung von Kirchenmeistern, nämlich als die "Eheleu- te Tys Kremes von Nerdlen und Greit Frigedanks von Eller, die in Nerdlen wohnten, den Kirchenmeistern von Hilgenrait erblich einen halben Sester Ölgulden des Clais von Beyhausen und des Luyk von Sarmersbach verkauften". Für mich deuten diese urkundlichen Belege hin auf ein Selbständigwerden Hilgeraths als Pfarrei im 15. Jahrhundert. Struth Die Struth hatte, genau wie andere Teile der Eifel, stark unter Kriegen und Pestzeiten zu leiden. So gab es vor dem 30jährigen Krieg 86 Feuerstellen in der Struth, das waren ungefähr 473 Personen. Nach dem zerstörerischen 30jährigen Krieg und der Pest existierten nur mehr rund 30 Feuerstellen, also rund 165 Personen. Die Struth war also um rund 65 Prozent ausgerottet. Heute entwickelt sich dieser Landstrich immer rascher. Gewerbegebiete sind ausgewiesen. Die Dörfer sind zu beliebten Neubaugebieten geworden. Heute leben rund 1120 Menschen in den sieben Struthdörfern, von denen im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1970 Beinhausen, Boxberg und Neichen der Verbandsgemeinde Kelberg, und Gefell, Kradenbach, Nerdlen, Sarmersbach der Verbandsgemeinde Daun zugeteilt wurden. Pfarrhaus Das Pfarrhaus hat von Beginn der Pfarrei an in Beinhausen gestanden. Es war ein kleines Haus; schlichtes Fachwerk, strohgedeckt, mit wenigen Zimmern. 1752 führt der Pastor in Köln Klage, dass sein Haus nur eine Stube habe, in der Knecht und Magd sich im Winter aufhalten müssten. Das Haus habe nur dünne Lehmwände, die leicht durchbrochen werden könnten. Während der napoleonischen Besatzung war es wochenlang durch Franzosen und später durch zurückkehrende Preußen besetzt. Damals wurde auch der Hilgerather Pfarrer Michael Zender mit einem Jahr Gefängnis bestraft. Er hatte sich geweigert, den Franzosen, die das Land besetzten, die Kirchenbücher herauszugeben. Im Laufe der Jahrhunderte verschlechterte sich der Zustand des Pfarrhauses immer mehr. So entstand 1902 der heute noch an der Straße in Beinhausen sichtbare Bau mit acht Zimmern. 8 Alois Mayer: Familienbuch der Pfarrei St. Hubertus Hilgerath/Beinhausen