a r m Dr. Hans Rudolf Arm Rathausgasse 20 8253 Diessenhofen

Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG

Bözen – – Hornussen Entwicklungskonzept (Phase 1)

Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Diessenhofen / Rapperswil-Jona, 05. April 2016 1612 arm/we/jos

a r m Dr. Hans Rudolf Arm Rathausgasse 20 8253 Diessenhofen

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Bearbeitung: Hans Rudolf Arm

Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG

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Bearbeitung: Patricia Wenk Jonas Schaufelberger

1612_BE03e_Denkansaetze_BEEH_def_20160405.docx

Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 3

2. Ausgangslage 4 2.1 BEEH in der Region 4 2.2 Bevölkerung und Wohnen 4 2.3 Wirtschaft und Arbeit 4 2.4 Siedlung 5 2.5 Versorgung 5 2.6 Mobilität 5 2.7 Landschaft 5 2.8 Freizeit, Erholung, Kultur 6 2.9 Öffentliche Finanzen 6 2.10 Kernfähigkeiten und zentrale Herausforderungen 7

3. Varianten zur Positionierung 8 3.1 Rahmenbedingungen 8 3.1.1 Zunehmender Standortwettbewerb 8 3.1.2 Nachhaltigkeit 8 3.1.3 Regionale Kooperation 8 3.1.4 Kernelemente „Siedlungsentwicklung“ 8 3.1.5 Kernelemente „Landschaft“ 8 3.2 Varianten zur Positionierung 9 3.2.1 Variante 1: Nachhaltige Wohngemeinden mit dörflichem Charakter 9 3.2.2 Variante 2: Moderne Landgemeinden mit naturnahem Erholungs- und Erlebnisraum 10 3.2.3 Variante 3: Wettbewerbsfähiger Gewerbestandort mit hoher Wertschöpfung 11 3.3 Ansätze für Entwicklungsschwerpunkte 12 3.4 Denken in funktionalen Räumen - gemeindeübergreifende Zusammenarbeit der Gemeinden BEEH 12 3.5 Institutionelle Ausrichtung 13 3.5.1 Variante 1: Gemeinsame Projekte 14 3.5.2 Variante 2: Gemeindekonferenz 14 3.5.3 Variante 3: Gemeinde-Union 14 3.5.4 Variante 4: Fusion 15

4. Schlussbemerkungen 16

5. Anhang 17 5.1 Anhang 1: Verdichtete SWOT-Analyse und Grundfragen aus SWOT-Analyse 18 5.2 Anhang 2: Stärken-/Schwächen-Portfolio und Normstrategien aus SWOT-Analyse 20 5.3 Anhang 3: Tabelle zur Beurteilung der Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH 22

1 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

2 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

1. Einleitung

Auf der Basis der SWOT-Analyse bzw. der Kernfähigkeiten und zentralen Herausforderun- gen werden Denkansätze für mögliche Schwerpunkte sowohl für die individuelle als auch für die gemeinsame Entwicklung der Gemeinden BEEH abgeleitet. Diese Ansätze sind Grundlage für eine spätere Erarbeitung der Strategie sowie von Umsetzungsmassnahmen. Die Denkansätze verfolgen das Ziel, die Vielfalt, die Wettbewerbsfähigkeit und die Solida- rität des Gesamtraumes bzw. der Gemeinden BEEH zu stärken und für die Zukunft zu si- chern.

Dabei gehen wir von den folgenden Fragestellungen aus: - Wie können sich die Gemeinden BEEH grundsätzlich positionieren? - Welche Voraussetzungen bzw. welche Entwicklungsschwerpunkte sind wichtig, um die- se Positionierung zu erreichen?

Wir haben das folgende Vorgehen gewählt: - 1. Schritt: Für jede Gemeinde werden zwei Varianten zur Positionierung vorgestellt. - 2. Schritt: Wir haben mögliche Entwicklungsschwerpunkte formuliert. Jede Gemeinde kann für die beiden Varianten jeweils ihre eigenen Schwerpunkte setzen.

Die Denkansätze für mögliche Entwicklungsschwerpunkte werden sowohl für jede Ge- meinde als auch für den Gesamtraum BEEH in einem eigenen Bericht präsentiert. Die fünf Berichte werden als Einheit in einem Ordner zusammengestellt.

3 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

2. Ausgangslage Nachstehend haben wir die in der Standortbestimmung1 und in der SWOT-Analyse2 aus- führlich dargelegte Ausgangslage in einem kurzen Überblick zusammengefasst. Wir erach- ten diesen kurzen Blick „zurück“ auf die Ausgangslage insofern als wichtig, weil in der späteren Phasen des Entwicklungskonzeptes erfahrungsgemäss meist weder die Standort- bestimmung noch die SWOT-Analyse präsent sind.

2.1 BEEH in der Region - Die Gemeinden BEEH gehören zum Oberen Fricktal - Zugehörigkeit zum Planungsverband Fricktal Regio - Klassifikation als Kernraum Landschaftsentwicklung3, als periurbaner ländlicher Raum bzw. ländliche Pendlergemeinden4 und als ländliche Ruhezone5 - Randlage im Fricktal, abseits der Entwicklungsschwerpunkte - Zugehörigkeit zur Strategischen Teilregion 4 von Fricktal Regio6 - Die Gemeinden BEEH liegen zwischen den Metropolitanräumen Basel und Zürich

2.2 Bevölkerung und Wohnen

- Die Gemeinden BEEH gehören bevölkerungsmässig zu den kleinsten im Fricktal - Hohe Attraktivität für Familien - Gesunde Altersdurchmischung - Unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung - Unterdurchschnittliches Bevölkerungswachstum bis 2040 - Starke Zunahme der Senioren bis 2040 - Gute Position beim frei verfügbaren Einkommen - Guter Ausbildungsstand, aber Defizit bei den Hochqualifizierten

2.3 Wirtschaft und Arbeit - Kleinkörnige, gewerbliche Unternehmensstruktur - Durchschnittliche Arbeitsplatzentwicklung - Bedeutende Rolle der Landwirtschaft - Branchenstruktur mit unterdurchschnittlicher Wertschöpfung - Schlüsselbranchen: Landwirtschaft / Weinbau, Bauwirtschaft, Gesundheits- / Sozialwesen

1 Bericht Standortbestimmung asa/arm vom 05.04.2016 2 Bericht SWOT-Analyse asa/arm vom 05.04.2016 3 Raumkonzept 4 Bundesamt für Statistik: Nomenklaturen, Gemeindetypologie 5 ETH-Studio Basel 6 Die Strategische Teilregion 4 besteht aus Frick, Gipf-Oberfrick, Oeschgen, Wittnau, Wölflinswil, Oberhof, Ueken, Herznach, Hornussen, Elfingen, Effingen, Bözen und . Quelle: Referat Hansueli Bühler an der Fricktalkonferenz vom 23.1.2015

4 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Beurteilung: Landwirtschaft und Bauwirtschaft leicht unterdurchschnittlich, Gesundheits- und Sozialwesen leicht überdurchschnittlich. - Wirtschaftsstandort abseits der Entwicklungsachsen - Nähe zu attraktiven Arbeitsplatzgebieten7, hohe Wegpendlerquote - Mangel an wissensintensiven und innovativen Branchen - Fazit: Ungenügendes wirtschaftliches Entwicklungspotential

2.4 Siedlung - Heterogenes Siedlungsbild mit eher ländlichem Charakter - Gut erhaltene Ortskerne in Hornussen und Elfingen sind im ISOS8 - Hohe Einfamilienhausdichte - Ausreichende Baulandreserven - Mangelnde Baulandverfügbarkeit - Hohes Verdichtungspotenzial - Flächenpotenzial für Gewerbebetriebe in Hornussen; sonst nur beschränkt - Bau- und Nutzungsordnungen überarbeiten

2.5 Versorgung - Primarschule ist im Raum BEEH gewährleistet, Oberstufe in Frick - Ungenügendes ausserfamiliäres Betreuungsangebot - Nahversorgungsangebote in Bözen, Elfingen und Hornussen - Gute regionale Einkaufsmöglichkeiten - Gemeindeübergreifende Verwaltung 3plus (Bözen, Elfingen und Hornussen) - Auf technischer Ebene Kooperationen mit Nachbargemeinden - Mitglieder des Vereins für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF) - Fehlender Glasfaser-Anschluss

2.6 Mobilität - Gute Erreichbarkeit mit MIV und öV - Gut ausgebaute Kantonsstrassen, Fuss- und Radwege - Sichere Schulwege

2.7 Landschaft - Attraktiver Lebens- und Naherholungsraum mit vielfältigen Landschafts- elementen 9 - Starke Zunahme des Rebbaus

7 , Baden, , Aarau, Sisslerfeld 8 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz 9 Typische Juralandschaft, geschützt im BLN 1108„Aargauer Tafeljura“ (BLN = Bundesinventar der schützenswerten Land- schaften von nationaler Bedeutung)

5 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

- Lärmbelastung durch Strasse und Bahn (ausser Elfingen) - Rückgang der Obst- und Hochstammkulturen - Überschwemmungs- und Erosionsrisiko - Potenzielles Tiefenlager für radioaktive Abfälle

2.8 Freizeit, Erholung, Kultur - Aktives Vereins- und Dorfleben - Sport- und Spielplätze vorhanden - Mitglieder- bzw. Partnergemeinden des Jura-Parks - Ungenügendes Gastronomieangebot (ausser in Bözen und Hornussen) - Nähe zu Kulturstandorten (Frick, Aarau, Baden etc.) - Fehlendes Naherholungskonzept

2.9 Öffentliche Finanzen - Die Steuerfüsse der Gemeinden BEEH sind nur bedingt wettbewerbsfähig - Steuerkraft pro Einwohner ist steigungsfähig - Einkommensverteilung: Kein Klumpenrisiko - Tiefer Anteil der Aktiensteuern an der Steuerkraft - Alle vier Gemeinden beziehen Finanzausgleich - Überdurchschnittliche Investitionen pro Einwohner und Jahr

6 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

2.10 Kernfähigkeiten und zentrale Herausforderungen

Kernfähigkeiten = Basis für die Wettbewerbsfähigkeit

Vielfältige Landschaft - Naherholungsraum - Attraktiver Wohnstandort - Erreichbarkeit MIV - Nähe zu attraktiven Arbeitsplatzgebieten - Schlüsselbranche „Landwirtschaft und Weinbau“10 - Schlüsselbranche „Gesundheits- und Sozialwesen“ - Schlüsselbranche „Bauwirtschaft“

Zentrale Herausforderungen = Wichtige Faktoren für die positive Entwicklung - Wirtschaftliche Zusammenarbeit der Gemeinden BEEH - Wissensintensive und innovative Branchen - Naherholungskonzept - Siedlungsentwicklung; BNO-Revisionen - Baulandverfügbarkeit - Demografische Entwicklung / Altersversorgung und -betreuung - Reduktion der Lärmbelastung

10 Als Cluster „Landwirtschaft und Weinbau“, vgl. Bericht Standortbestimmung S. 144 und 149.

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3. Varianten zur Positionierung

3.1 Rahmenbedingungen

3.1.1 Zunehmender Standortwettbewerb Das weiterhin dynamische Wachstum der urbanen Räume verstärkt die Konzentration von Bevölkerung und Wirtschaftskraft in den Metropolitanräumen und führt zu einer zuneh- menden Funktionsteilung zwischen Kernstädten, Agglomerationsgemeinden und ländli- chem Raum. Dadurch steigt der Wettbewerbsdruck auf die ländlichen Gemeinden.

3.1.2 Nachhaltigkeit Mit den globalen Herausforderungen im Energie-, Ressourcen- und Klimabereich erhält der Nachhaltigkeitsgedanke eine zunehmende Bedeutung. Nachhaltigkeitskonzepte wie die Energieregion oder die 2000-Watt-Gesellschaft zeigen den politischen Willen der Ge- meinden BEEH.

3.1.3 Regionale Kooperation Die Anzahl überkommunaler Abkommen wird zunehmen. Kleine politische Einheiten wer- den sich aufgrund von gemeinsamen regionalen Herausforderungen zusammenschliessen und sich so als Subregionen im Standortwettbewerb positionieren. Konkret bedeutet dies z.B. eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit der Gemeinden BEEH oder - im grösseren Rahmen - als Strategische Teilregion 4 von Fricktal Regio.

3.1.4 Kernelemente „Siedlungsentwicklung“ Der Gesamtraum BEEH positioniert sich als ländlicher Raum. Der Fokus liegt auf einem qualitativen Wachstum. Die Gemeinden BEEH achten auf eine massvolle Entwicklung und räumliche Aufwertung. Veränderungen werden behutsam vorgenommen, ohne sich negativ auswirkende Eingriffe in Siedlung und Landschaft. Der dörfliche Charakter des Raumes BEEH bzw. der vier Gemeinden wird bewahrt. Neu- bauten werden in die bestehenden Dorfstrukturen eigebettet.

3.1.5 Kernelemente „Landschaft“ Die Landwirtschaft wird in ihrer wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Funktion erhalten bzw. gestärkt. BEEH positioniert sich als Naherholungsraum für die Basel - Unteres Fricktal – Ba- den/Brugg. Die Reduktion der Lärmbelastung durch Autobahn und Bahn hat Priorität. Die Hochstamm-Obstbaumkulturen sind als landschaftsprägendes Element zu fördern, in Zusammenarbeit mit dem Jura-Park.

8 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

3.2 Varianten zur Positionierung Wir haben eine hohe Übereinstimmung der Stärken und Schwäche bzw. der Kernfähigkei- ten und zentralen Herausforderungen der Gemeinden BEEH festgestellt. Der Hauptgrund liegt im gleichen räumlichen, geschichtlichen und wirtschaftlichen Kontext. Entsprechend unterscheidet sich die grundsätzliche Positionierung der einzelnen Gemeinden nur gering- fügig. Für die Positionierung des Gesamtraumes BEEH sehen wir drei unterschiedliche Varianten. Sie bauen jeweils auf spezifischen Qualitäten der Gemeinden auf. Als Diskussions-Input sind sie in verkürzter und pointierter Weise formuliert. Ziel ist es, das Bild von drei unter- schiedlichen möglichen Ausrichtungen - als Ansätze für die Formulierung einer Vision - zu zeigen. Die Varianten können in einem weiteren Schritt durch Denkansätze für Entwicklungs- schwerpunkte nach lokalen Gegebenheiten differenziert und auch kombiniert werden.

3.2.1 Variante 1: Nachhaltige Wohngemeinden mit dörflichem Charakter Die Gemeinden BEEH bauen auf ihren ländlichen Charakter und die landwirtschaftliche Tradition. Sie entscheiden sich für eine Entwicklung als gehobener Wohnstandort. Die Prioritäten liegen auf der Wahrung und Weiterentwicklung der bestehenden Siedlungs- und Land- schaftsqualitäten. Die Gemeinden setzen konsequent auf eine nachhaltige Entwicklung. Sie pflegen die Er- zeugung und Nutzung erneuerbarer Energien, setzen sich für nachhaltiges Bauen ein und fördern aktiv die vielfältigen ökologischen Qualitäten der Kulturlandschaft. Sie erreichen dadurch einen modellhaften Charakter, den sie in der Vermarktung nach aussen aktiv nut- zen. Die Bevölkerung schätzt das ländliche Wohnumfeld und die hohe Landschafts- und Frei- zeitqualität. Zum einen werden Familien angezogen, zum anderen fragen auch ältere Menschen den Standort nach. Sie suchen bewusst die Kombination von Arbeitsmöglichkeiten bzw. räum- licher Nähe zu den Zentren und dem ländlichen und dörflichen Flair des Gesamtraumes BEEH. Die Landwirtschaft behält ihren hohen Stellenwert und nimmt weiterhin ihre wirtschaftli- che, ökologische und gesellschaftliche Funktion wahr. Mit innovativen Ideen und neuen Angeboten begegnen die Landwirte dem Strukturwandel. Sie setzen noch mehr als heute auf Nischenmärkte und Erwerbskombinationen. Die Siedlungsentwicklung konzentriert sich auf die Verdichtung bzw. Umnutzung in den bestehenden Siedlungsgebieten. Die bestehende Bausubstanz wird den sich wandelnden Bedürfnissen angepasst, insbesondere hinsichtlich des altersgerechten Wohnens. Die Um- nutzungsprojekte entsprechen höchsten energetischen und ökologischen Anforderungen. Die Gemeinden bauen ihre Infrastrukturen aus, um für Zuziehende attraktiv zu bleiben. Bedeutsam sind insbesondere gute Verkehrsverbindungen, aber auch eine ausgebaute so- ziale Infrastruktur für Familien oder ältere Menschen.

9 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Das lokale Gewerbe kann seine Funktion halten. Die Entwicklungsmöglichkeiten von Ge- werbenutzungen sind jedoch stark eingeschränkt. Aufgrund fehlender Flächen entstehen kaum neue Arbeitsplätze.

Kurzbeurteilung sehr tiefe sehr hohe Bedeu- Bedeutung tung Variante 1 ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ hat für den Gesamtraum BEEH eine

3.2.2 Variante 2: Moderne Landgemeinden mit naturnahem Erholungs- und Erlebnisraum Die Gemeinden BEEH haben das Image moderner Landgemeinden mit attraktiven Naher- holungsmöglichkeiten vor der Haustür. Mit familienfreundlichen, umweltgerechten Erholungs- und Freizeitangeboten sowie be- sonderen, überregionalen Anlässen wird der Raum BEEH zu einem gesuchten Ort der Nah- erholung. Mittels sanftem Tourismus wird dieses Potenzial zur Steigerung der Wertschöpfung ge- nutzt. Eine entsprechende Erschliessung der Naherholungs-Ziele ist zu gewährleisten. Gut qualifizierte und einkommensstarke Bevölkerungsgruppen aus den Metropolitanräu- men Basel und Zürich und aus den regionalen Zentren schätzen die Gemeinden BEEH als Wohnstandort sowie als Freizeit und Naherholungsraum. Zur Schaffung zusätzlicher Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten findet eine bauliche Ent- wicklung punktuell auch ausserhalb der Siedlungsgebiete statt. Die Siedlungsentwicklung fokussiert vorwiegend auf Umnutzungen und innere Verdich- tung. Einerseits durch qualitative Verdichtung in den Ortszentren, andererseits durch hochwertige Bauten auch am Siedlungsrand. Die Dorfkerne behalten dabei ihren spezifi- schen Charakter. Die Gemeinden BEEH achten auf ein altersgerechtes Wohnraumangebot. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage und des beschränkten Angebotes findet ein An- stieg der Miet- und Immobilienpreise statt. Einzelne moderne, aber architektonisch hoch- wertige Bauten verändern das traditionelle Siedlungsbild. Aufgrund der neuen Positionierung siedeln sich verschiedene kleinere und mittlere Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe im Event- und Gastronomiebereich an. Sie schaffen zusätzliche Arbeitsplätze in den Gemeinden BEEH. Infolge der veränderten Bevölkerungsstruktur entstehen neue Dienstleistungsangebote, etwa im Bereich der ausserfamiliären Kinderbetreuung, der Versorgung oder im Gesund- heits-/Pflegebereich. Die verschiedenen Dienstleistungen werden soweit als möglich an ei- nem Standort konzentriert, um eine ausreichende „kritische Masse“ für ein qualitativ hochwertiges Angebot zu erreichen.

10 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Durch den damit verbundenen Aufschwung kann das lokale Gewerbe seine Stellung ver- bessern. Die Landwirtschaft behält ihren Stellenwert und nimmt weiterhin ihre wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Funktion wahr. Mit innovativen Ideen und neuen Ange- boten begegnen die Landwirte dem Strukturwandel. Sie setzen noch mehr als heute auf Nischenmärkte und Erwerbskombinationen. Die landwirtschaftlichen Nutzungen kommen jedoch unter Druck und geraten verstärkt in Konflikt mit anderen Nutzungsansprüchen.

Kurzbeurteilung sehr tiefe sehr hohe Bedeu- Bedeutung tung Variante 2 ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ hat für den Gesamtraum BEEH eine

3.2.3 Variante 3: Wettbewerbsfähiger Gewerbestandort mit hoher Wertschöpfung Der Raum BEEH profiliert sich als Gewerbestandort. Dazu schliessen sich die Gemeinden zu einem „Werkraum BEEH“ zusammen. Hauptstandort ist Hornussen. Wichtige Voraussetzung ist die gute Erreichbarkeit durch den MIV, insbesondere über die Autobahn A3. Das Ziel ist die Ansiedlung von KMU sowie Gewerbebetrieben in wissensintensiven und in- novativen Branchen. Diese versprechen im Gegensatz zum heutigen Mix eine effizientere Ausnutzung des beschränkten Flächenpotentials. Dadurch kann sich auch das bestehende lokale Gewerbe weiterentwickeln und neue Arbeitsplätze schaffen. Ein gewisses Flächen- potenzial für Gewerbe ist insbesondere in Hornussen vorhanden. Die Unternehmen bringen neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Damit werden die Gemein- den BEEH auch als Wohnort attraktiver. Daneben gelten die zentralen Elemente aus Variante 1 und/oder Variante 2, je nach Ent- scheidung der einzelnen Gemeinden. Wir verzichten hier auf eine Wiederholung der Tex- te.

Kurzbeurteilung sehr tiefe sehr hohe Bedeu- Bedeutung tung Variante 2 ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ hat für den Gesamtraum BEEH eine

11 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

3.3 Ansätze für Entwicklungsschwerpunkte Erste Ansätze haben wir Ihnen bereits mit der SWOT-Analyse geliefert: - Die Grundfragen aus der verdichteten SWOT-Analyse (s. Anhang 1) - Normstrategien zum Stärken-/Schwächen-Portfolio (s. Anhang 2)

Wir stellen Ihnen im Anhang 3 stichwortartig weitere mögliche Entwicklungsschwerpunkte für die drei Positionierungs-Varianten vor. So kann jede Variante nach der Bedeutung bzw. Wichtigkeit und den lokalen Gegebenheiten für den Gesamtraum BEEH beurteilt werden.

Wichtig ist, dass zuerst jede Gemeinde für sich die Bedeutung bzw. die Wichtigkeit der Entwicklungsansätze beurteilt und erst danach die Tabelle für den Gesamtraum BEEH ge- meinsam ausgefüllt wird.

Ziel ist es, Ihnen erstens eine Entscheidungshilfe für eine der drei Varianten und zweitens eine Basis für eine spätere Erarbeitung der Strategie sowie von Umsetzungsmassnahmen für den Gesamtraum BEEH anzubieten.

3.4 Denken in funktionalen Räumen - gemeindeübergreifende Zusammenarbeit der Gemeinden BEEH Für eine Gemeinde allein ist es schwierig, sich langfristig erfolgreich positionieren und be- haupten zu können. Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit der bevölkerungsmäs- sig kleinen Gemeinden Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen erhält in Zukunft deshalb eine zunehmende Bedeutung: Vertretung von gemeinsamen Interessen, Nutzung von Sy- nergien, Koordination der Gemeindeentwicklungen sind nur einige Schlagworte dazu. Das Denken bzw. die Zusammenarbeit in funktionalen Räumen ist für einen langfristigen Erfolg der Gemeinden BEEH unumgänglich.

Wir sehen die folgenden Ansätze: - Zweckverbände Die Gemeinden BEEH arbeiten in 10 Zweckverbänden mit anderen Gemeinden zusammen. Diese Zusammenarbeit ist beizubehalten. - Werkraum BEEH Die vier Gemeinden BEEH beschliessen eine engere wirt- schaftliche Zusammenarbeit. Sie schliessen sich zu einem „Werkraum BEEH“ zusammen und erstellen an einem zentralen Ort einen „Ausstellungsraum“, in welchem sie ihre Angebote präsentieren können. - Standortförderung Die Zusammenarbeit mit Organisationen der Wirtschafts- förderung ist zu intensivieren. Ziel ist es, die Gemeinden BEEH als Standort für KMU bekannt zu machen. - Naherholungskonzept Die Gemeinden erarbeiten ein gemeinsames Naherho- lungskonzept. Jede Gemeinde schafft gezielt Nutzungs- schwerpunkte. Ziel ist es, die Wertschöpfung der Land- schaft zu erhöhen.

12 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

- Freizeit und Kultur Die Freizeit- und Kulturangebote sind überkommunal zu vernetzen. So wird der Raum BEEH als Ganzes erlebbar. - Tourismusangebote Um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, sind Tourismusan- gebote zu bündeln. Es ist eine Zusammenarbeit mit der Strategischen Teilregion 4 und Fricktal Regio anzustreben. - Landwirtschafts-Cluster Die Landwirte könnten sich zu einem Cluster „Landwirt- schaft und Weinbau bzw. Nahrungsmittel“ zusammen- schliessen, allerdings in einem grösseren regionalen Rah- men, z.B. in der Strategischen Teilregion 4 oder im ganzen Fricktal. - Mobilität Gemeinsame Mobilitätsbewältigung und Verkehrsma- nagement-Massnahmen angehen. - Lärmbewältigung Die Gemeinden BEEH gehen gemeinsam gegen die teilwei- se doch erhebliche Lärmbelastung vor. Das insbesondere auch vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Erholungs- und Erlebnisraumes. - Altersversorgung Die starke Zunahme der älteren Generation verlangt nach einem koordinierten Vorgehen der vier Gemeinden. - Schule Die Gemeinden BEEH klären ab, wie weit eine Konzentra- tion der Schulstandorte sinnvoll ist. - Verwaltung Die Verwaltung 3plus sollte zur Verwaltung 4plus für alle 4 Gemeinden erweitert werden. - Nachhaltige Entwicklung Ansätze zur 2000-Watt-Gesellschaft, z.B. das Label „Ener- giestadt“ sind gemeinsam anzugehen. - Projekte mit REK Fricktal Die Aktivitäten der Gemeinden BEEH sind mit den aktuel- len Projekten des REK Fricktal zu koordinieren: - Wohnen im Alter (Konzept Langzeitpflege und Betreu- ung im Oberen Fricktal) - Wirtschaftsförderung und Standortmarketing - Energieregion Fricktal - Sauberes Fricktal

3.5 Institutionelle Ausrichtung Neben der Positionierung stellt sich die Frage einer künftigen institutionellen Ausrichtung der Gemeinden BEEH. Die heutigen institutionellen Strukturen stammen noch aus der Zeit von Napoleon. Die Leute kamen damals nur selten über ihre Gemeindegrenzen hinaus. Die Mobilität hat sich aber seither rasant verändert. Die Lebensräume der Bevölkerung stimmen nicht mehr mit den heutigen Gemeindegrenzen überein. Es entsteht eine Diskrepanz zwischen funktiona- len Räumen und politischen Grenzen. Diesem Umstand tragen die politischen Strukturen nur bedingt Rechnung. Die Folge sind Kooperationen und Zweckverbände. So arbeiten die Gemeinden BEEH heute in 10 Berei-

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chen mit anderen Gemeinden zusammen. Und obwohl eine Fusion vernünftig erscheint, siegt sehr oft das Herz gegenüber dem Verstand. Wichtig ist bei der Diskussion über die institutionelle Ausrichtung, zwischen den Extrem- positionen „Alleingang“ und „Fusion“ auch Alternativen ins Spiel zu bringen: In der Theo- rie spricht man von transkommunalen Kooperationsräumen. Wir schlagen die nachstehen- den möglichen Varianten vor. Die Varianten können auch als schrittweises Vorgehen interpretiert werden. Wie die Praxis zeigt, schreiten viele Gemeinden unmittelbar zur Fusion. Eine institutionalisierte Zusam- menarbeit ist jedoch dann angezeigt, wenn negative emotionale Gründe für eine Fusion bestehen, sei es bei der Bevölkerung oder bei den beteiligten Gremien.

3.5.1 Variante 1: Gemeinsame Projekte11 Unsere Ausführungen im vorangegangenen Abschnitt zeigen, dass es einige Projekte gibt, die sinnvollerweise nicht von einer Gemeinde allein, sondern gemeinsam anzugehen sind. Ziel ist es, durch rasche Erfolge gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Wichtig ist vielleicht noch der Hinweis, Projekte nicht gleich mit den schwierigsten Aufga- ben und dem schwierigsten Partner realisieren zu wollen.

3.5.2 Variante 2: Gemeindekonferenz12 Die Gemeinden treffen sich regelmässig in einem institutionalisierten Rahmen, z.B. als Verein konstituiert, und diskutieren gemeinsame Aufgaben und Projekte. Was die Ge- meinden mit dem machen, was sie auf dieser Plattform erörtern, ist ihnen überlassen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die gegenseitigen Abhängigkeiten zu schärfen, um so das Terrain für weitergehende Zusammenarbeitsformen zu ebnen. Auch hier der Hinweis, dass nicht mit allen möglichen Partnern gleichzeitig begonnen werden muss. Es kann durchaus sinnvoll sein, mit einer Nachbargemeinde zu beginnen.

3.5.3 Variante 3: Gemeinde-Union Die Basis für die Zusammenarbeit ist ein Unions-Vertrag. Die Gemeinden behalten ihre Au- tonomie, akzeptieren jedoch die Entscheide der Gemeinde-Union für die als „gemeinsam“ definierten Aufgaben. Bei der Gemeinde-Union existieren bereits klar definierte Organe mit Kompetenzen: - Die Unionsversammlung mit demokratisch gewählten Abgeordneten aus den Beitritts- gemeinden als Legislative. - Der Unionsrat aus Gemeinderäten der Beitrittsgemeinden als Exekutive. Selbstverständlich können Unionsrat und Unionsversammlung schrittweise eingeführt werden.

11 Wird in den Gemeinden BEEH bereits so gehandhabt 12 Wird in den Gemeinden BEEH in Ansätzen so gehandhabt

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Ziel ist eine enge, institutionalisierte Zusammenarbeit mit klar definierten gemeinsamen Aufgaben. Die Effizienz steigt, die Kosten sinken. Die Entscheide für die gemeinsamen Aufgaben sind verbindlich. Insbesondere bei der Gestaltung des Steuerfusses und der öffentlichen Finanzen sind die Gemeinden weiterhin eigenständig. (Bei Fusionen gilt ja bekanntlich das Schlagwort, dass die Entscheidungsfindung sehr oft über das Portemonnaie laufe).

3.5.4 Variante 4: Fusion Bei der Fusion verschmelzen zwei, drei oder vier der Gemeinden zu einer gemeinsamen neuen. Aus zwei, drei oder vier Institutionen wird eine.

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4. Schlussbemerkungen

Die vorliegenden Entwicklungsansätze bzw. der vorliegende Bericht sollen einen Input zur Diskussion innerhalb der Gemeinden BEEH liefern. Wir haben Ihnen drei Varianten und Denkansätze für Entwicklungsschwerpunkte sowie Ansätze für mögliche gemeindeübergreifende Kooperationen präsentiert. Die Varianten unterscheiden sich durch eine mehr oder weniger starke Entwicklungsdynamik und einen entsprechenden Entwicklungsaufwand. Zwischen den Varianten sind fliessende Übergänge möglich und eine Kombination ist zu erwarten. Die Herausforderung besteht darin, eine Entwicklung in Gang zu bringen, wel- che die Stärken des Gesamtraumes BEEH verstärkt und die Schwächen reduziert. Die Positionierung und ihre institutionelle Verankerung hat eine zweifache Wirkung. - Erstens stärkt sie die Identifikation der Bevölkerung mit den Gemeinden bzw. dem Ge- samtraum BEEH und fördert so das Engagement, sich für das Gemeinwesen einzusetzen. - Zweitens vermittelt die Positionierung eine Botschaft nach aussen, an Nachbargemein- den, an die Region, an den Kanton, an mögliche Zuziehende oder an potenzielle Inves- toren. Die Positionierung bzw. die strategische Ausrichtung und die institutionelle Ausrichtung sind ein politischer Entscheid, der Abstützung und Akzeptanz der Bevölkerung bedarf. Wir geben deshalb auch keine Empfehlung für die eine oder andere Variante oder die mögli- chen Entwicklungsschwerpunkte ab. Wir erachten es indessen als wichtig, dass ein solcher Entscheid in den Gemeinderäten herbeigeführt wird und die Diskussionen darüber aktiv geführt werden.

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5. Anhang

Anhang 1: Verdichtete SWOT-Analyse und Grundfragen aus SWOT-Analyse (Seiten 3 + 4 aus der SWOT-Analyse asa/arm vom 05.04.2016) Anhang 2: Stärken-/Schwächen-Portfolio und Normstrategien aus SWOT-Analyse (Seiten 6 + 7 aus der SWOT-Analyse asa/arm vom 05.04.2016) Anhang 3: Tabelle zur Beurteilung der Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

17 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

5.1 Anhang 1: Verdichtete SWOT-Analyse und Grundfragen aus SWOT-Analyse

Mit der verdichteten SWOT-Analyse werden die Stärken und Schwächen sowie die Chan- cen und Gefahren des Gesamtraumes BEEH erfasst und einander in einer Matrix mit vier Quadranten gegenübergestellt: Für die Strategie-Entwicklung ergeben sich die folgenden Grundfragen:

- Landwirtschaft: Strukturwandel - Vielfältige Landschaft - Tägliche Grundversorgung - Potenzial als Naherholungsraum - Jura-Park - Attraktive Wohnstandorte; Trend zum Woh- nen im Grünen - Kindergarten und Primarschule im Raum BEEH organisiert - Oberstufe in Frick - Aktives Vereinsleben - Schlüsselbranche „Landwirtschaft und Wein- bau“1 - Schlüsselbranche „Gesundheits- und Sozial- wesen“2 - Schlüsselbranche Bauwirtschaft - Nähe zu attraktiven Arbeitsplatzgebieten - Fachkräfte mit Berufslehre

Stärken - Finanzattraktivität nach RDI - Einkommensverteilung: Kein Klumpenrisiko - Erreichbarkeit mit MIV - Flächendeckende öV-Erschliessung - Gute Erreichbarkeit der Zentren - Einkaufsmöglichkeiten in Frick/Brugg - Nähe zu attraktiven Kulturstandorten - Med. Notfallversorgung sichergestellt - Sichere Schulwege - Naherholungskonzept: Wanderwegnetz, Helsana-Trails - Überkommunale Zusammenarbeit (inkl. Verwaltung 3-plus) - Sicherheit - Branchenstruktur - Wirtschaftliche Zusammenarbeit der Ge- - Strukturschwache Region meinden BEEH - Belastung Verkehrslärm - Wissensintensive und innovative Branchen - Hohe Steuerfüsse, Anteil Aktiensteuern, Re- - Defizit an Hochqualifizierten (Fachhoch- organisation des Finanzausgleichs schul- und Hochschulabsolventen) - Hochwasser- und Erosionsgefahr - Tourismuskonzept Fricktal

- Rückgang der (Hochstamm)-Obstbaum- - Innere Verdichtung Kulturen - BNO-Revisionen - Verfügbarkeit von Bauland - öV: Busangebot abends (Taktlücken); Reise- - Steigender Pendleranteil zeit; komplizierter Fahrplan, Anschlüsse

Schwächen - Ungenügende Erreichbarkeit der hausärztli- Brugg chen Versorgung - Kombinierte Mobilität, Car Sharing - Kein Glasfaser-Anschluss - Gastronomisches Angebot - Endlager für radioaktive Abfälle (Auswirkun- - Ausserfamiliäre Betreuung gen auf die Umwelt) - Landschaft (Beeinträchtigung durch Auto- bahn und Bahnlinie) Gefahren Chancen

1 Landwirtschaft und Weinbau (als Cluster) 2 vor allem Schulheim Effingen

18 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Quadrant „Stärken - Chancen“ Wie und mit welcher Priorität realisieren wir die strategischen Vorteile?

- Quadrant „Stärken – Gefahren“ Wie begegnen wir den Gefahren und verhelfen den Stärken zum Durchbruch? - Quadrant „Schwächen - Chancen“ Wie beurteilen wir sind die Chancen dieser Faktoren für den Gesamtraum BEEH? Und: Ist es angezeigt, die Schwächen zu eliminieren? Wenn die Antwort positiv ausfällt: Wel- che Massnahmen setzen wir ein? - Quadrant „Schwächen - Gefahren“ Wie stark werden unsere Ziele beeinflusst wenn wir die Schwäche nicht beseitigen? Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit des Eintritts der Gefahren? Je nach Antwort: Schwächen beseitigen oder keine Aktivitäten. Diese Fragen stellen bereits erste Denkansätze für die Entwicklung des Gesamtraumes BEEH dar.

19 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

5.2 Anhang 2: Stärken-/Schwächen-Portfolio und Normstrategien aus SWOT- Analyse Wir haben das Portfoliokonzept als 9-Felder-Matrix für die Darstellung der Stärken und Schwächen des Gesamtraumes BEEH adaptiert: - Potenzial als Naherholungs- - Verfügbare Einkommen - Vielfältige Landschaft raum (Wertschöpfung) nach RDI - Nähe zu attraktiven Ar- - Tourismuskonzept Fricktal - Zusammenarbeit mit an- beitsplatzgebieten - Wanderwegnetz/Helsana deren Gemeinden - Attraktiver Wohnstandort Trails - Schlüsselbranche „Land- - Kindergarten und Primar- - Wirtschaftliches Entwick- wirtschaft und Weinbau“ schule lungspotenzial - Schlüsselbranche „Ge- - Sichere Schulwege - Innovative, wissensintensive sundheits- und Sozialwe- - Erreichbarkeit MIV Unternehmungen sen“ - Baulandreserven - Branchenstruktur - Schlüsselbranche Bauwirt-

hoch - Wirtschaftliche Zusammen- schaft arbeit der Gemeinden BEEH - Gemeindefinanzen - Wirtschaftsförderung Fricktal - Tägliche Grundversorgung Regio - (Hochstamm)-Obstbaum- - Verfügbarkeit von Bauland kulturen - Steuerfuss - öV-Erschliessung - Anteil Aktiensteuern - Strasseninfrastruktur - Oberstufe in Frick - Spitex - Lärmbelastung - Bevölkerungsentwicklung - Tiefe Arbeitslosigkeit - Verfügbarkeit von Hochqua- - Demografische Entwick- - Tiefer Ausländeranteil lifizierten lung - Altersbetreuung2 - Ungenügende Erreichbar- - Fachkräfte - Ausserfamiliäre Betreuung

) keit der hausärztlichen Ver- - BNO-Revisionen sorgung - Siedlungsbild - Lokales Kulturangebot - Innere Verdichtung BEEH - Sicherheit - Sport- und Spielplätze - Begegnungsräume - Siedlungsränder - Gute Erreichbarkeit der Zentren - Nähe zu attraktiven Kul- turangeboten - Einkaufsmöglichkeiten in

Attraktivität (für Attraktivität Frick/Brugg - öV: Reisezeit; unübersicht-

mittel liches Angebot - öV: Busangebot abends und Anschlüsse Brugg - Kombinierte Mobilität - Langsamverkehr - Kein Glasfaser-Anschluss - Beeinträchtigung der Landschaft durch Auto- bahn und Bahnlinie - Einkommensverteilung: Kein Klumpenrisiko - Jura-Park - Kleinteilige Unterneh- mensstruktur - Aktives Vereinsleben - Gastronomisches Angebot - Erosionsgefahr / Hochwas- sergefahr - Endlager für radioaktive Ab-

tief fälle - Steigender Pendlersaldo - Verkehrszunahme MIV tief mittel hoch

Relativer Wettbewerbsvorteil (gegenüber Konkurrenzgemeinden und –regionen) 1 Landwirtschaft und Weinbau (als Cluster) Gesundheits- und Sozialwesen (v.a. Schulheim Effingen) Bauwirtschaft 2 Spitex, VAOF, Konzept „Langzeitpflege und Betreuung im Oberen Fricktal“

20 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Normstrategien für BEEH Die Matrix-Felder werden in der strategischen Planung mit sogenannten Normstrategien belegt. Normstrategien sind verkürzte Denkansätze als Hilfestellung für die Strategieent- wicklung.

Wir haben Ansätze für Normstrategien für Gemeinden formuliert. Die eigentliche Strate- gie orientiert sich an den jeweiligen Zielsetzungen, Rahmenbedingungen sowie an den ak- tuellen internen und externen Gegebenheiten.

Investieren oder Halten oder investieren Position halten oder ver- aufgeben stärken hoch

Selektive Strategie Selektive Strategie Position halten (je nach Zielsetzung) (je nach Zielsetzung) mittel

Marktattraktivität

Aufgeben oder status Status quo belassen Position halten quo belassen (je nach Zielsetzung) tief

tief mittel hoch Relativer Wettbewerbsvorteil

Das Stärken-/Schwächen-Portfolie und die Normstrategien bieten weitere Denkansätze für Entwicklung des Gesamtraumes BEEH.

21 Gemeinden BEEH, Entwicklungskonzept, Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

5.3 Anhang 3: Tabelle zur Beurteilung der Entwicklungsansätze für den Gesamtraum BEEH

Denkansätze für Entwicklungsschwerpunkte Variante 1 Variante 2 Variante 3

Beurteilen Sie wichtige Entwicklungsschwerpunkte für die Varianten

wichtig unwichtig wichtig unwichtig wichtig unwichtig

1 Siedlung 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 1.1 Ortskerne erhalten und evtl. aufwerten 1.2 Innere Verdichtung umsetzen 1.3 Baulandverfügbarkeit verbessern 1.4 Flächen für Gewerbe (KMU) sichern 1.5 Freiraumqualität sicherstellen 1.6 Lärmbelastung (Strasse / Bahn) reduzieren 2 Wohnen, Versorgung, Freizeit, Kultur 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 2.1 Profilierung als Wohnstandort für Familien 2.2 Wohnformen für alle Alterskategorien fördern 2.3 Konzept Altersbetreuung ausarbeiten 2.4 Primarschule im Dorf bzw. im Raum BEEH halten 2.5 Ausserfamiliäre Kinderbetreuung sicherstellen 2.6 Tägliche Grundversorgung sicherstellen 2.7 Gastronomisches Angebot verbessern 2.8 Vereinsleben halten 2.9 Freizeitangebot verbessern 2.10 Überregionale Veranstaltungen anbieten 3 Wirtschaft und Arbeit 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 3.1 Unternehmensbestand sichern 3.2 Schlüsselbranchen halten und ausbauen 3.3 Landwirtschaft als wichtiger Standort-faktor stärken 3.4 Gute Rahmenbedingungen für attraktive Arbeitsplätze mit hoher Wert- schöpfung schaffen 3.5 Wissensintensive und innovative Branchen ansiedeln 3.6 Erholungs- und Erlebnisraum als Basis für Wertschöpfung initiieren 3.7 Standortförderung verstärken 3.8 Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden verstärken 4 Landschaft, Tourismus 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 4.1 Landschaft als Naturraum halten und aufwerten 4.2 Landschaftsbild erhalten 4.3 Potenzial Naherholungsraum ausschöpfen (Naherholungskonzept erstellen) 4.4 Synergien zwischen Landwirtschaft, Gewerbe und sanftem Tourismus nutzen 4.5 Gastronomisches Angebot verbessern 4.6 Wanderwegnetz ausbauen 4.7 Lärmbelastung (Strasse / Bahn) reduzieren 4.8 Überschwemmungs- und Erosionsrisiko minimieren 5 Mobilität 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5.1 Erreichbarkeit MIV und öV halten 5.2 Mobilität den Anforderungen des Naherholungsraumes anpassen (Nah- erholungskonzept) 5.3 Infrastruktur Veloverkehr ausbauen 5.4 öV-Fahrpläne verbessern 5.5 Nachhaltige Mobilität fördern (ÖV, Velo, Fussverkehr) 5.6 Autobahnanschluss Effingen zu Vollanschluss ausbauen13 6 Öffentliche Finanzen 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 6.1 Finanzposition verbessern 6.2 Steuerkraft pro Einwohner verbessern 6.3 Anteil der Aktiensteuern verbessern 7 Nachhaltige Entwicklung 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 5 4 3 2 1 7.1 Label „Energiestadt“ anstreben 7.2 Beteiligung an der Energieregion Fricktal 7.3 Schonender Umgang mit Ressourcen 7.4 Steigerung der Energie-Effizienz 7.5 2000-Watt-Gesellschaft (als Wegweiser) anstreben

13 Nach Auskunft von Fricktal Regio lehnt das ASTRA den Vollausbau des Anschlusses ab.

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