Das Reide- Einzugsgebiet
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.,In Bruckdotj'haben die Erzbischöfe einen Zoll über die Reide, einen kleinen allhier vorbeifließenden Strom. " (ALVENSLEBEN, /655) 11 ... bachab'rvärts nach Kleinkugel ... gewinnt dieLand<;chaft ganz den lieblichen Auencharakter, .Wiesengrün und Bäume am Bach, Erlen, Weiden und Pappeln, hier und da auch wohl einige Rüstern dazwischen. '' (DRESKE, 1913) "Denn noch im 18. Jahrhundert befanden sich ausgedehnte Teiche und Sumpfstrecken bei Bruckdorfund Dieskau, die erst durch Entwässerungsgräben u11d auch durch den Kohlenbau im 19. Jahrhundert immer mehr verschwanden. " (ScHULJZE-GALLERA, 7924) "Dieser Bach ist gar kein Bach. Abwässer füllen sein Bett von Anbeginn. Und was später hinzukommt, ist zumeist auch nicht von edlerer Herkunft: Tndustrie Abwässer vor allem und Abwässer der anliegenden Gemeinden. ... Die Industrie, der Bergbau rings im Mitteldeutschen Land, die den Grundwasserspiegel im. Laufe der Zeit gesenkt haben, hahen ihm den Lebensfaden abgeschnitten. Aber nun lebt er doch hinwiederum zu einem großen Teile durch sie. Er lebt ein seltsam farbenfreudiges Dasein ... Wir. müssen uns wohl mit dieser Tatsache der Wandelbarkeit heimischer Landschaft abfinden, wenn wir auch mit einer kleinen Sehnsucht jener Zeit gedenken, da die Reide klar u.nd reich an Fischen Wäl~" (GROHMANN, 1936) "Der derzeitige Zustand des Reidebaches am Rande einer Großstadt des mitteldeutschen Raumes, der den Anblick eines offenen Abwassersammlers bietet, muß im Interesse der Volksgesundheit, der Wiederherstellung des Gemeingebrauchs und aus ästhetischen Gründen geändert werden. " (WASSERWJRTSCHAFTSDJREKTJON SAALE-WEißE ELSTRll, 1957) ,,Die Reide gilt als ·das am stärksten anthropogen veränderte, ökologisch geschädigste Flüßchen im halleschen Raum. " (ZtNKH, 1990) Das Reide- Einzugsgebiet - Siedlungsfläche - Standgewässer Fließgewässer Grenzedes Einzugsgebietes Hans-Werner Sonntag, Manfred Döll, Rene Zimmer Reide und Kabelske Eine Bachlandschaft im Fluß der Zeiten UfU e.V. Unabhängiges Institut für Umweltfragen Die Deutsche Bibliothek - CIP-Binheitsaufnahme Sonntag, Hans-Werner: Reide und Kabelske : eine Bachlandschaft im Fluß der Zeiten Hans-Werner Sonntag ; Manfred Döll ; Rene Zimmer. UfU e.V., Unabhängiges lnstitut für Omweltfragen. Halle : UfU, 1999 ISBN 3-00-005099-X Impressum: Herausgeber: Unabhängiges Institut fiir Umweltfragen (UfU) e.V. Große KJausstr. ll D-06108 Halle/Saale Tel./Fax.: 0345/2026530; e-mail: [email protected] Autoren: Hans-Werner Sonntag, Manfred Döll,. Rene Zimmer Layout: Hans-Werner Sonntag, Rene Zimmer Umschlaggestaltung: ReneZimmer Umscblagfoto: Die Reide bei Dieskau (Ramona Sonntag) Herstellung: Druck-zuck GmbH, Seebener Str. 4, 06114 Halle/Saale. Redaktionsschluß: 01.09.1999 ISBN: 3-00-005099-X Alle R;echte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehm\gung der Autoren. Gedruckt aufClassen Optima (1 00% Recyclingpapier). Geleitwort Die politische Wende in der DDR und die Herstel lung der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 wurde von den Bürgern in den ncuen Bundeslän• dern mit großen Hoffnungen und Erwartungen be gleitet Gerade im Umweltschut:G konnten belrächt• liehe Anfangserfolge verzeichnet werden. Es wur de jedoch schnell deutlich, daß ökologische und wirtschaftliche Entwicklung eng miteinander ver zahnt sind. Die ScJ1wierigkeitcn bei der Neuslruk turierung der ehemaligen DDR-Wirtschaft haben auch die Fortschritte bei einer Gesundung unserer Umwelt erheblich gebremst. Hinzu kommt das Gefühl, von den wirtschaftlichen und sozialen VerHnderungen llberrolll zu werden und auch im Umweltschutz durch eigenes Tun kttum etwas be wirken zu können. Doch der gescll schaflliche Wandel ist nicht etwas, dem wir ohn mächtig ausgeliefert sind. Verlinderungen im Großen entstehen vielmehr erst aus den vielen kleinen Veränderungen im Denken und Handeln der Menschen. Jeder Blirger ist aufgeforderr, seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen, um unsere heutige Welt aktiv mitzugestaltcn. Als geborener Reideburger habe ich die Probleme meiner Heimat nie aus den Augen verloren. Um so mehr freue ich mich über das Erscheinen dieses Buches. Es will dazu beitragen, einer oft vernachlässigten Region zwischen Halle und Leipzig die eigene Identität zurlickzugeben. Bs zeigt, wie durch das Leben und Arbeiten der Menschen in den vergangenen Jahrhunderlen eine ganze Region entlang der Bäche Reide und Kabelske Lmd die Gewässer selbst umgestaltet wurden. Gleichzeitig weist es auf die Handlungsmöglichkeilen hin, negaliv bewertete Veränclen!ngen zu korri gieren. Dies kann nur durch die Vernetzung aller daran Interessierten gelingen. Der RUNDE TISCH REIDE scheint mir dafür einen geeigneten Rahmen zu bieten. Möge dieses Buch viele Leser und eine weite Verbreitung finden und so dazu beitra gen, die Anteilnahme der Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung ihrer Region zu fordern. Den Teilnehmern des RUNOF.N TJSCHI!S R EIDE und den Mitarbeitern des Unabhängigen instituts für Umweltfragen (UfU) e.V. wünsche ich einen langen Atem und viel Erfolg bei ihrem Bemühen. Reide und Kabelske wieder zu (er)lcbenswe1ten Bächen zu entwickeln. Bono, im Oktober 1999 Hans- Dietrich Genscher . Bundesminister a.D. Inhalt Geleitwort. ........ .. .... .............. ... ....... .... ........ .... ....... ...... .... .. .... .... .......................... 3 lnhall ........................... ...................... ......... ... ... .... .... ........... ... ........ ... ................. 4 Einleitung ............................................................................... .. ........ ... .......... ...... 7 1. Natürliche Rahmenbedingungen im Reide-Einzugsgebiet l.1 . Geologische Verhältnisse .. ............................ .............................................. 9 1.2. Bodenverhältnisse ............................ ...... .... ................... ,.. .......................... I 0 1.3. Klimatische Bedingungen .......... .. ........................... ................................... l l 1.4. Ursprüngliche Vegetation ............................. .. ............................... ............ II 1.5. Kmzvorstellung der Gewässer ...... .. .. ...... ................. ..... ..... ........ ................ 12 1.5.1. Fließgewässer .... ..................................... .................... ........... .. .......... 12 1.5.2. Standgewässer .. ..... .................................................... ..... ................... J 7 2. Siedlungsgeschichte 2.1. Gemeinde Braschwitz ...................................... .......................................... 22 2.2. Gen1einde D(eskau .......... , ............................................................. ............. 23 2.3. Gemeinde Dölbau ...... .......... ............................. ........................... ........ .. .... 25 2.4. Gen1einde Gröbcrs .. .......................................... ......................................... 27 2.5. Gemeinde Großkugel .. ............................................................................... 30 2.6. Gen1einde Pcißen .............................................. ......................................... 32 2.7. Gemeinde Queis .. .... ............................... ................................... ........... ...... 34 2.8. Gemeinde Reußen .... .................. ................................................................ 35 2.9. Stadt Halle ... ......... ................... ........ :.......................................................... 37 2. 10. Wüstungen (Eingegangene Dörfer) ...................... ..... ..... ..... .... ...... ........ .. 48 3. Geschichte der Flächennutzung 3.1. Landwirtschaft ........... ........ .. ..... .......... ......... .... .................. .. ........... ........... 50 3.1.1. Die naturliehen Verhältnisse im Spiegel der F1nr- und Ortsnamen .. 50 3.1.2. Weidewirtschaft und Tierzucht .................... .... .......... .... .. .......... ....... 50 3.1.3. Ackerbau ................................................. ..... .......... ..... ........ ....... ....... 52 3. 1.4. Gemüseanbau ................................................ ... , ......... ................... .... 53 3. 1.5. Landwirtschaftliche Entwicklung im 20. Jahrhundert ..... ... .......... .... 54 3.1 .6. Die Landwirtschaft nach 1990 ................. .................................. .... ... 56 3.2. Gewerbeflädlen ............................... ............ ......... .. ... ..... .. .... .... ... ...... .... .... 57 3.2. I. Handwerk ...................................................... ...... .... .... .. ................ .. .. 57 3.2.2. Bergbau ........... ,.............................. ................................... ... .......... ... 57 3.2.3. Industrie ........................................................ .............. ...... ......... ..... .. 60 3.3. Verkehrsverbindungen ................................................. .. ... ......... .... ......... ... 62 3.3. I. Straßenverkehr ............................... .. ..... ..... .............. ............. .. ... .. ..... 62 3.3.2. Schienenverkehr ... ......... .. .... ,. .................... ........................................ 62 4. Geschichte des Wassers 4.1. Grundwasser ............ ..................................................... .... .. ....................... 64 4.2. Entwässenmg und Bewässerung ....... ......................................... ............... 66 4.2.1 . Entwässerung .................................................................................... 66 4.2.2. Bewässerung ..............................................