FACHBAND 9 TOURISMUSKONZEPT

9 9 1 Bemerkung Dieser Fachband stellt die touristisch relevanten Angebote, Ziele und geplanten Maßnahmen des Nationalparks dar. Diese sind in das mit der Nationalparkregion gemeinsam entwickelte Tourismuskonzept eingebettet, welches zusätzlich die Angebote und Maßnahmen der gesamten Region darstellt.

Stand: August 2020 FACHBAND 9 INHALT TOURISMUSKONZEPT 1 EINFÜHRUNG 4

2 RAHMENBEDINGUNGEN 6 2.1 Rechtliche Grundlagen 6 2.2 Herangehensweise 6

3 ENTWICKLUNGSPROZESS 8 3.1 Ablauf 8 3.2 Beteiligte Akteurinnen und Akteure 10

4 A USGANGSLAGE: TOURISMUS UND NATIONALPARK 11 4.1 Angebote im Nationalpark 12 4.2 Zielgruppen 22 4.3 Akteurinnen und Akteure 22

5 ZIELE 26

6 MASSNAHMEN 28

7 QUERBEZÜGE ZU ANDEREN MODULEN 32

8 ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN 33

ANHANG 34 Anlage 34 Bildnachweis 34 Tabellenverzeichnis 34 Abkürzungsverzeichnis 34

IMPRESSUM 36

1 ALLGEMEINER BAND 2 ARTEN- & BIOTOPSCHUTZ 3 BESUCHERZENTREN 4 BORKENKÄFERMANAGEMENT 5 ERHOLUNG & GESUNDHEIT 6 FORSCHUNG & DOKUMENTATION 7 KOOPERATIONEN 8 NATUR- & WILDNISBILDUNG 9 TOURISMUSKONZEPT 10 VERKEHRSKONZEPT 11 WALDMANAGEMENT 12 WEGEKONZEPT 13 WILDTIERMANAGEMENT 14 ZONIERUNG

3 1 EINFÜHRUNG MIT GRÜNDUNG DES NATIONALPARKS SCHWARZWALD IST EIN NEUES TOURIS- TISCHES POTENTIAL ENTSTANDEN. DURCH SEINE ANGEBOTE WIRD DER NATIONALPARK EIN LEUCHTTURM IN UND FÜR DIE REGION; AUCH DIE NACH UND NACH ENTSTEHENDE WILDNIS IM NATIONALPARK TRÄGT MIT IHRER EINZIGARTIGEN SCHÖNHEIT DAZU BEI. MIT SEINEN 10062 HEKTAR BEFINDET SICH DER NATIONALPARK SCHWARZWALD IN EINER REGION MIT EINER VIEL- FÄLTIGEN UND SEHR GUT AUSGEBAUTEN TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR.

Die 65 Kilometer lange Schwarzwaldhochstraße, Die Umsetzung des Nationalparkgesetzes befin- die von Baden-Baden über die Bühlerhöhe, den det sich somit zwangsläufig in einem Spannungs- Mummelsee und und über den Kniebis feld: Einerseits das Ziel des Prozessschutzes, bis nach führt, ist heute die wich- andererseits die Öffnung des Gebietes für Gäste tigste Verbindungsachse zwischen dem Nord- und und Förderung des Tourismus. Daher ist es umso Südteil des Nationalparks. Sie wurde 1930 zur wichtiger, das Modul Tourismuskonzept nicht iso- touristischen Erschließung der Region gebaut.* liert zu betrachten, sondern in der Vernetzung mit Anschließend formierte sich ein Verein als Inter- anderen Nationalparkmodulen***, um möglichen essens- und Werbegemeinschaft der Kurorte, Konflikten zwischen Naturschutz und Tourismus Kurhäuser und Hotels an der Schwarzwaldhoch- entgegenzuwirken. Schließlich sind eine gute Besu- straße.** Bis heute ist die Panoramastraße – be- cherinformation und -lenkung zentrale Elemente, sonders bei Schönwetterlagen an Wochenenden im um dem Schutzzweck gerecht zu werden. Dadurch Sommer und Winter – ein Besuchermagnet. hat die Nationalparkverwaltung die Möglichkeit, sensible Gebiete zu beruhigen, Besucherströme zu Mit der Gründung des Nationalparks wurde auch kanalisieren und damit Belastungen und Eingriffe das Nationalparkgesetz erlassen. Gemäß diesem durch Besucherinnen und Besucher im Park zu hat der Nationalpark vornehmlich die Aufgabe des minimieren. Prozessschutzes unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“. Der Schutzzweck bildet somit das Eine wichtige Rolle spielt zudem die Verteilung der Dach, unter dem sich sämtliche weiteren Aufgaben, Angebote in der Nationalparkregion. Ein Netz aus wie beispielsweise Wildtiermanagement, Forschung attraktiven und qualitativ hochwertigen Angebo- und auch Tourismus unterordnen. Das Gesetz sieht ten trägt zu einer Verteilung der Besucherströme auch die Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes für bei. Daher ist es essentiell, dass die Angebote des den Nationalpark – in Abstimmung mit der Region – Nationalparks in ein Gesamtkonzept der Region vor. Dadurch bietet sich der Region eine besondere eingebunden werden. Dieses Mosaik an Angeboten Möglichkeit, sich als Nationalparkregion und mit muss wiederrum in die Kommunikation und Ver- Baden-Württembergs einzigem Nationalparkpark marktung der Region einfließen. ein Alleinstellungsmerkmal zu etablieren. Ziel für den Nationalpark Schwarzwald und für die Nationalparkregion ist eine gemeinsame, nachhal- tige touristische Entwicklung.

* vgl. SCHWARZWALD TOURISMUS GMBH 2006, 100 Jahre Schwarzwald Tourismus, S.7 ff. ** vgl. KAFKA ERNST UND SCHLUND WOLFGANG 2007, Die Schwarzwaldhochstraße, Geschichte und Geschichten, S.136 ff. *** Siehe Website Nationalpark Schwarzwald unter dem Punkt „Aufgaben und Ziele“ Fachbände „Wegekonzept“ und „Verkehrskonzept“

4 Inhalte des Fachbandes Nationalparkrat das Modul Tourismuskonzept Der vorliegende Fachband zum Modul Tourismus- beschlossen hat. Die Zuständigkeit des Rates be- konzept erläutert den gesamten Prozess der schränkt sich auf die Fläche des Nationalparkge- Konzeptionserstellung (Kapitel 2 und 3) durch die bietes. Für jenen Teil des Tourismuskonzeptes, der Nationalparkverwaltung und Nationalparkregion. sich auf die Region bezieht, wurde vom National- parkrat eine Empfehlung ausgesprochen. Zur Übersichtlichkeit sind in diesem Fachband die touristisch relevanten Angebote, Ziele und geplan- Kapitel 7 zeigt den Zusammenhang zu anderen ten Maßnahmen der Nationalparkverwaltung Modulen, insbesondere dem Verkehrskonzept. Zum gesondert dargestellt (Kapitel 4 bis 6). Diese Schluss verweist ein Ausblick auf mögliche künftige Aufstellung war die Grundlage, auf welcher der Entwicklungen.

5 2 RAHMENBEDINGUNGEN

DAS NATIONALPARKGESETZ (NLPG) REGELT ZWECK UND AUFGABEN DES NA- TIONALPARKS SCHWARZWALD. ZENTRALES ZIEL UND DAMIT VERBUNDENE AUFGABE IST DER PROZESSSCHUTZ („NATUR NATUR SEIN LASSEN“).

2.1 Rechtliche Grundlagen Um diese Angebote zu vernetzen und die Service- Zusätzlich hat der Nationalpark Aufgaben, so bei- kette mit dem Schwerpunkt Natur- und Wildnis- spielsweise den Schutz der für den Nordschwarz- erleben auszubauen, gilt es, ein gemeinsames wald typischen offenen Hochflächen, den Grinden, Konzept zu entwickeln. Zudem sollen Doppel- natur- und sozialwissenschaftliches Monitoring strukturen vermieden und begrenzt zur Verfügung und Forschung sowie Natur und Wildnisbildung. stehende Ressourcen gebündelt werden. Darüber hinaus soll das Gebiet der Bevölkerung zu Bildungs- und Erholungszwecken offenstehen Zur weiteren Abstimmung der Herangehensweise und zu einer strukturellen Verbesserung in seinem des Moduls Tourismuskonzept wurden im Jahr Umfeld, insbesondere im Bereich des Tourismus, 2015 Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern beitragen, soweit diese dem Schutzzweck nicht des Ministeriums für Ländlichen Raum und Ver- zuwiderläuft (vgl. §3 Absatz 2, Satz 4 und Absatz braucherschutz, der Tourismus Marketing GmbH 3 NLPG). Die Nationalparkverwaltung soll die Vor- Baden-Württemberg, der Schwarzwald Tourismus aussetzungen für Naturerleben und naturverträg- GmbH, des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord liche Erholung schaffen. und der Tourismusregion, damals vertreten durch den Verein der Schwarzwaldhochstraße, geführt, Das Nationalparkgesetz macht zudem deutlich, um eine gemeinsame Vorgehensweise zu erarbei- dass der Nationalpark ein Tourismuskonzept ten. Das Ergebnis war ein Vorschlag zur räum- entwickeln und seine Belange mit den Tourismus- lichen Definition einer Nationalparkregion für eine konzeptionen der Kommunen und Landkreisen der touristische Zusammenarbeit sowie die Übertra- unmittelbaren Raumschaft abstimmen soll (vgl. § gung der Federführung bei der Entwicklung dieses 13 Absatz 2 Satz 7f. und §14 Abs. 7 Satz 2f. NLPG). gemeinsamen Tourismuskonzepts an die National- parkregion. Der Vorschlag wurde 2015 im National- 2.2 Herangehensweise parkrat vorgebracht und so beschlossen. Von Beginn an wurde von den touristischen Akteurinnen und Akteuren signalisiert, dass die Er- arbeitung eines Tourismuskonzeptes nur bei einer Zusammenarbeit von Nationalparkverwaltung und Nationalparkregion (anfangs nicht räumlich defi- niert) sinnvoll ist. Ein ganzheitliches und gemein- sames Vorgehen war ausdrücklich gewünscht.

Der Nationalpark kann mit seinen Angeboten und seiner Infrastruktur (beispielsweise Informations- zentren oder Führungen) bestimmte Reisemotive und Bedürfnisse der Gäste bedienen. Entlang der Servicekette (siehe Abbildung 1) hat der Gast aber weitere Bedürfnisse, wie Unterkunft, Essen oder Unterhaltung, die der Nationalpark auf seiner Fläche nicht bereitstellt und hierbei auf Exter- ne angewiesen ist. Die Region bietet eine große Bandbreite in ihrem Angebot, so dass potentielle Gäste, entsprechend individueller Reisemotive, ihren Urlaub beziehungsweise Besuch planen und gestalten können. Abbildung 1: Touristische Servicekette © Reisen für Alle

6 7 3 ENTWICKLUNGSPROZESS: „KONZEPT FÜR EINE NACHHALTIGE TOURISTISCHE ENT- WICKLUNG IN DER NATIONALPARKREGION UND IM NATIONALPARK SCHWARZWALD“

ZIEL DES MODULS TOURISMUSKONZEPT WAR ES, EIN GEMEINSAMES TOURIS- MUSKONZEPT FÜR DIE NATIONALPARKREGION UND DEN NATIONALPARK ZU ENTWICKELN. EINE BESONDERHEIT BEI DIESEM PROZESS STELLTE DAR, DASS DIE TOURISTISCHE NATIONALPARKREGION DIE FEDERFÜHRUNG BEI DER ENT- WICKLUNG EINES MODULS – ALS TEIL DES NATIONALPARKPLANS – INNEHATTE.

Unter der Leitung des Vereins der Nationalpark- allem von der Nationalparkregion geplant, umge- region haben Touristikerinnen und Touristiker setzt und kommuniziert werden. sowie Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der Kommunen und der Nationalparkverwaltung in 3.1 Ablauf mehreren Runden über die neue touristische Aus- In der Arbeitsgruppe, die sich mit dem Tourismus- richtung der Nationalparkregion diskutiert. Unter- konzept befasste, waren folgende Akteurinnen und stützt wurden sie dabei von zwei Agenturen. Akteure vertraten:

In diesem Prozess ist ein umfangreiches Konzept • Tourismusexpertinnen und -experten der mit über 100 Maßnahmenvorschlägen entstanden: Nationalparkregion „Konzept für eine nachhaltige touristische Ent- • das Ministerium für Ländlichen Raum und wicklung in der Nationalparkregion und im Natio- Verbraucherschutz (vor Wechsel der Landesre- nalpark Schwarzwald“, GRUPPE DREI GmbH und gierung 2016, anschließend das Ministerium ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH (siehe der Justiz und für Europa) Anlage). • die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg Dieses Tourismuskonzept enthält eine Analyse der • die Schwarzwald Tourismus GmbH touristischen Ausgangssituation, benennt Ziele • die DEHOGA und Leitlinien, Strategien und Positionierung sowie • der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Zielgruppen. Der Maßnahmenteil umfasst Projekt- • der Verein der Schwarzwaldhochstraße (später ideen aus den Handlungsfeldern Infrastruktur und Verein der Nationalparkregion) Angebote, Kommunikation und Vertrieb sowie • die Nationalparkverwaltung Organisation. Die Inhalte beziehen sich sowohl auf Gemeinsamkeiten zwischen Nationalpark und Zu verschiedenen Workshops und Abstimmungs- Region, haben teilweise aber auch nur für die Re- runden waren zusätzlich die Bürgermeisterinnen gion eine Relevanz (so zum Beispiel Angebote und und Bürgermeister der Region wie auch Leader- Infrastruktur außerhalb der Nationalparkfläche). Aktionsgruppen eingeladen. Das Modul Tourismuskonzept wurde am 19.09.2017 Dieses Konzept bildet nun die Grundlage für die im Nationalparkbeirat vorberaten und am touristische Zusammenarbeit des Nationalparks 20.10.2017 im Nationalparkrat beschlossen. Diese und den touristischen Akteurinnen und Akteuren, beiden Gremien konnten nur über die Inhalte, wel- insbesondere der Nationalparkregion. Die im Tou- che die Fläche des Nationalparks oder die Natio- rismuskonzept entwickelten Maßnahmen können nalparkverwaltung direkt betreffen, entscheiden. jedoch ihre Wirkung erst richtig entfalten, wenn sie Die Teile des Konzeptes, die in die Zuständigkeit gemeinsam von der Nationalparkverwaltung, den der Nationalparkregion fallen, wurden zur Kenntnis touristischen Partnerinnen und Partnern und vor genommen und zur Umsetzung empfohlen.

8 3 ENTWICKLUNGSPROZESS

Meilensteine in der Übersicht:

04/2015 10/2016 bis 03/2017 Abstimmung der grundlegenden Herangehens- Abstimmungsrunden mit Nationalparkverwaltung weise zum Modul Tourismuskonzept. Beschluss im und Vertreterinnen und Vertretern des Nationalparkrat über Definition der Nationalpark- Lenkungskreises der Nationalparkregion e.V. region. Übertragung der Federführung bei der Ent- und ift/GRUPPE DREI wicklung eines gemeinsamen Tourismuskonzeptes 06-08/2017 07/2015 Fertigstellung der Inhalte für das Umwandlung des Vereins der Schwarzwaldhoch- Tourismuskonzept straße in den Verein der Nationalparkregion 19.09.2017 04/2016 Vorberatung im Nationalparkbeirat Antrag durch Verein der Nationalparkregion auf über den Entwurf Förderung beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Bewilligung 20.10.2017 Beschlussvorlage im Nationalparkrat 06-07/2016 über den Entwurf Ausschreibung zur Entwicklung eines Tourismus- konzeptes durch Nationalparkregion e.V. und Ver- Parallel zur Entwicklung des Tourismuskonzepts gabe an ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH fand die strukturelle und organisatorische und GRUPPE DREI GmbH. Erste Arbeitssitzung, Entwicklung der Nationalparkregion statt. Dieser Touristiker und Touristikerinnen Nationalparkre- kontinuierliche Prozess ist ein sehr wichtiger gion (Lenkungskreis) Bestandteil in der Zusammenarbeit zwischen Nationalparkverwaltung und der Region. Ohne 09/2016 einen institutionalisierten Ansprechpartner sind Erste Strategiesitzung der Nationalparkregion Kooperationsprozesse und deren Umsetzung äußerst schwierig zu realisieren. Da die National- 12/2016 parkverwaltung dies nicht leisten kann, ist die Zweite Strategiesitzung der Nationalparkregion organisatorische Entwicklung der Region von zentraler Bedeutung.

Abbildung 2: Der Verein der Schwarzwaldhochstraße wird zum Verein der Nationalparkregion © Foto: Touristik

9 3 ENTWICKLUNGSPROZESS

3.2 Beteiligte Akteurinnen und Akteure Die inhaltliche Erarbeitung erfolgte in erster Linie Die Erstellung des Tourismuskonzeptes wurde durch durch die Tourismusvertreterinnen und -vertreter einen Beteiligungsprozess begleitet. Mit Unter- sowie die Nationalparkverwaltung. stützung der beauftragten Agenturen fanden Workshops, Arbeitssitzungen und Abstimmungen Die Gremien und deren Aufgaben im Überblick zwischen den relevanten Akteurinnen und Akteuren (siehe Abbildung 3): statt. Hierdurch wurde eine kontinuierliche Abstimmung gewährleistet.

Mitwirkende waren Vertreterinnen und Vertreter folgender Bereiche: • Tourismusorte der Nationalparkregion • regionale und überregionale Tourismusorganisationen • Politik • Nationalparkverwaltung • Naturpark • Tourismuswirtschaft

Lenkungskreis • Touristikerinnen und Touristiker der Nationalparkregion • Tourismusbeauftragte der Nationalparkverwaltung • Vorbereitung, Koordination und Begleitung des Prozesses zur Konzeptionsentwicklung (Ausschreibung, Workshops, inhaltliche Zuarbeit)

Strategierunde • Touristikerinnen und Touristiker, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Nationalparkregion, Nationalparkverwaltung • TMBW, STG, Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Dehoga, Leader, MLR • Erarbeitung von Grundlagen, zentralen Handlungsfeldern und Maßnahmen • Abstimmung, Einbringen von Anregungen

Nationalpark- • Modulverantwortung liegt bei Tourismusbeauftragte Nationalparkverwaltung verwaltung • Direktion, verschiedene Fachbereiche • Inhaltliche Mitarbeit, Erarbeitung von Grundlagen, zentralen Handlungsfeldern und Maßnahmen des Nationalparks • Abstimmung mit der Nationalparkregion

Nationalparkrat/ -beirat • Rat: Gemeinden und Landkreise mit flächenmäßigem Anteil und Gemeinden, in denen die Nationalparkverwaltung Einrichtungen betreibt (Raumschaft), Regierungspräsidien, Ministerien, Nationalparkverwaltung • Beirat: Interessensvertretungen aus u. a. Tourismus, Forst, Landwirtschaft, Sport und Kirche • Beratung und Diskussion • Einbringen von Anmerkungen • Empfehlung durch Beirat, Beschluss des Moduls im Rat

Abbildung 3: Übersicht der beteiligten Akteure bei der Konzeptionsentwicklung, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald

10 4 A USGANGSLAGE: TOURISMUS UND NATIONALPARK

DER NATIONALPARK SCHWARZWALD VERFÜGT ÜBER EIN VIELFÄLTIGES, TOURISTISCH WIRKSAMES ANGEBOT.

Seit seiner Gründung wurde die Infrastruktur für Touristische Leistungsträger, wie beispielswei- unterschiedlichste Freizeitaktivitäten, das Ver- se Hotels, Gastronomie, Wanderführerinnen und anstaltungs-, Führungs- sowie Bildungsangebot -führer sowie Naturerlebnisveranstalter können ausgebaut und weiterentwickelt. Somit bietet sich im Rahmen einer Kooperation oder Partnerschaft den Gästen eine große Bandbreite an Möglichkei- (zum Beispiel Nationalparkpartnerinitiative) eine ten für ein intensives Naturerleben und Erholung intensive Bindung mit dem Nationalpark eingehen. im Nationalpark Schwarzwald. Darüber hinaus nehmen die Tourist-Informationen eine Vermittlerfunktion zu den Betrieben ein. Zur Förderung eines naturverträglichen Tourismus sind für den Nationalpark die Tourismusorganisa- Im Folgenden wird dargestellt, welche touristisch tionen der Region wichtige Partner. Der National- relevanten Angebote der Nationalpark auf seiner park sieht sich als Teil der Region, als Partner, Fläche für Besucherinnen und Besucher anbietet, Ideengeber und Mitwirkender, und hat dies auch wen er mit seinen Angeboten ansprechen möchte fest in seinem Leitbild verankert: „Wir sind Teil der und wie eine Zusammenarbeit mit den Akteuren im Region. Wir freuen uns, wenn unsere Angebote der Tourismus erfolgt. Region für ihre eigene Entwicklung dienen (…)“.

11 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

4.1 Angebote im Nationalpark Die 10062 Hektar große Nationalparkfläche wurde Der Nationalpark ist durch unterschiedliche Land- in drei verschiedene Zonen aufgeteilt: Kernzone, schaftsbilder in seinem Gebiet gekennzeichnet. Als Entwicklungszone und Managementzone. Entwicklungsnationalpark verändert die sukzessive Erweiterung der Kernzone (bis auf 75 Prozent bis Kernzone (Stand 2020: 50,8 Prozent): Es gilt: spätestens 2044) langfristig diese Landschafts- „Natur Natur sein lassen“. Der Mensch greift hier bilder. Daraus können sich Voraussetzungen für nahezu nicht mehr ein. die Entwicklung neuer Naturerlebnisangebote ergeben. Entwicklungszone (Stand 2020: 20,8 Prozent): In der Entwicklungszone werden die Wälder darauf Die Vielfalt an ökologischen Besonderheiten in vorbereitet, später in die Kernzone überzugehen. Flora und Fauna eignet sich hervorragend zur touristischen Kommunikation. Dies bedeutet nicht Managementzone (Stand 2020: 28,4 Prozent): automatisch, dass diese Besonderheiten gleichzei- Maximal ein Viertel der Fläche des Nationalparks tig touristische Höhepunkte sein müssen und auch bleibt dauerhaft Managementzone. Hier greift die nicht zwangsläufig dazu gemacht werden. Der Na- Nationalparkverwaltung pflegend und lenkend ein tionalpark möchte die Besonderheiten, ihren Wert – unter anderem, um Biotop- und Artenschutzziele und warum „Natur Natur sein lassen“ dabei eine zu sichern (zum Beispiel Grinden) oder die Aus- grundlegende Rolle spielt, den Besucherinnen und breitung des Borkenkäfers in umliegende Wälder Besuchern anschaulich näherbringen sowie eine zu verhindern. Unterstützung von Naturschutzaufgaben fördern. Demzufolge können in der Entwicklungszone in Die Kernthemen im Nationalpark sind: den ersten 30 Jahren noch kleine Hilfestellungen • Natur- und Wildniserleben („Eine Spur wilder“ als gegeben werden, um für eine freie Entwicklung ne- Qualitätsmerkmal) gative Einflüsse aus der Vergangenheit rückgängig • Artenreichtum durch vielfältige Landschafts- zu machen (beispielsweise Rückbau von Entwäs- räume auf engstem Raum serungsgräben bei Waldmooren oder Rückbau von • Erholung und Gesundheit in der Natur Wegen). Anschließend übergibt man den Großteil • Bildung und Information (Bildung für nachhaltige der Fläche ganz der Natur, so dass spätestens Entwicklung) dann drei Viertel des Nationalparks sich selbst • Bewusstseinsbildung (zum Beispiel durch eigenes überlassen werden. Die entstehende Wildnis wird Verhalten zum Naturschutz beitragen) immer wieder neue Besonderheiten hervorbringen, die Besucherinnen und Besuchern unter Einhaltung 4.1.1 Natürliches Angebot des Prozessschutzes erleben können. Der Nationalpark Schwarzwald liegt eingebettet in einer der größten Waldlandschaften Mitteleuropas. Mehr zur Zonierung im Nationalpark Schwarzwald Seine Lebensräume wie Bergmischwälder, Kar- finden Sie im Fachband Zonierung.* seen, Grinden, Hochmoore und Blockhalden bieten einer Vielzahl von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten eine Lebensmöglichkeit. Hierzu zählen zu den tau- senden von Pflanzen- und Tierarten beispielsweise der Dreizehenspecht, der Raufußkauz, der Sper- lingskauz, das Auerhuhn, der Gartenschläfer, der Feuersalamander oder die Kreuzotter. Die Nadel- und Mischwälder sind geprägt durch Weißtanne, Fichte, Waldkiefer, Buche und Bergahorn.

* Siehe Website Nationalpark Schwarzwald, unter dem Punkt „Aufgaben und Ziele“, Zonierung.

12 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

4.1.2 Führungen und Veranstaltungen Beispiele der letzten Jahresprogramme: Der Nationalpark bietet im Rahmen seines Bil- • „Über den Lotharpfad“ dungsauftrages ein Jahresprogramm mit zahlrei- • „Im Bann des Wilden Sees“ chen Veranstaltungen an. Schwerpunktmäßig wird • „Totes Holz – lebendiger Wald“ bei den Veranstaltungen das ganze Themenspekt- • „Winterwildnis entdecken“ (in Gebärdensprache) rum des Nationalparks abgedeckt. Angefangen von • „Into the Wild“ den Kernthemen Wildnis und Prozessschutz über • „ Barrierefrei durch das Tonbachtal“ Veranstaltungen zu den „Bewohnern“ des Parks (für Menschen mit Mobilitäts- und Sehein- (Pilze, Pflanzen, Insekten, Vögel, Säugetiere und schränkungen mit Gebärdendolmetscherin) so weiter), zum Thema Erholung und Gesundheit oder zu kulturlandschaftlichen Besonderheiten der Die Angebote stehen nach Anmeldung (aufgrund Grindenflächen (siehe Abbildung 4). der meist begrenzten Teilnehmerplätze) allen Na- tionalparkbesuchenden zur Verfügung. Neben dem So umfasst das Angebot Führungen (auch in Jahresprogramm können individuelle natur- und Englisch und Französisch), Exkursionen, (Fach-) umweltpädagogische Führungen für Gruppen ab Vorträge, Seminare, Podiumsdiskussionen oder fünf Personen gebucht werden (vom Fachpublikum mehrtägige Veranstaltungen. bis zur Allgemeinheit). Diese werden den Zielgrup- pen wie Studierenden, Schulklassen, Kindergärten, Familien oder Firmenausflügen angepasst.

Abbildung 4: Wanderung mit Rangerin Foto: ©qu-int GmbH/ Nationalpark Schwarzwald

13 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Bei der Natur- und Wildnisbildung stehen Kin- Geschulte Mitarbeitende des Nationalparks sowie der und Jugendliche sowie junge Erwachsene eine speziell in Gebärdensprache ausgebildete im Fokus. Für Schulen und Kindergärten bietet Pädagogin bieten zielgruppengerechte oder in- der Nationalpark verschiedenen Module an. Eine klusive Programme an. Angebote für inklusive besonders intensive Zusammenarbeit findet mit oder barrierefreie Touren werden laufend weiter- Nationalparkschulen und -kindergärten in der entwickelt. Alle Touren werden auf die Bedürfnisse Nationalparkregion statt. Für Kinder aus Region der jeweiligen Gruppen oder Einzelbesuchende oder von Urlaubsgästen gibt es eigene Veran- abgestimmt. staltungen in den Pfingst- und Sommerferien. Mehr zur Natur- und Wildnisbildung finden Sie im gleichnamigen Fachband.*

Tabelle 1: Veranstaltungsstatistik Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald

Veranstaltungen Jahresprogramm Weitere Veranstaltungen

Veranstaltungsart 2017 2018 2019 Veranstaltungsart 2017 2018 2019

Feste & Besonderheiten 7 16 13 Allgemeine 15 19 26 Kommunikation Führung & Exkursion 157 140 90 Fachkommunikation 81 51 39 Kinder & Familie 32 39 43 Veranstaltung 716 675 680 Mehrtägige 6 8 11 mit Geländebezug Veranstaltungen Veranstaltung Raum 49 44 38 Seminar & Workshops 3 6 5 Sonstiges 16 20 26 Vortrag & Film 5 7 7 Summe 877 809 809 Summe 210 216 169

Teilnehmende 2017 2018 2019 Teilnehmende 2017 2018 2019

Kinder 422 712 618 Kinder 5561 5455 6498

Erwachsene 2096 2399 2048 Jugendliche 2346 2148 1546

Summe 2518 3111 2666 Junge Erwachsene 1174 1224 1639

Erwachsene 10934 8473 6775

Summe 20015 17300 16458

Hinweis: Neben den hier aufgeführten stattgefunden Veranstal- tungen waren weitere geplant. So waren z. B. 2019 noch 70 zu- sätzliche Veranstaltungen vorgesehen, mussten aber ausfallen (Gründe: Wetter, Referentenausfall, Mangel an oder Absage durch Teilnehmende).

* Siehe Website Nationalpark Schwarzwald unter dem Punkt „Aufgaben und Ziele, “Natur- und Wildnisbildung“

14 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Während der kälteren Jahreszeit ist das Veranstal- • Führungen in den Wintermonaten wurden redu- tungsangebot witterungsbedingt oft auf Indoor ziert, um möglichst wenige Störungen zu verur- Angebote wie Vortragsreihen oder Workshops sachen, vor allem zum Schutz der Tiere, die keine beschränkt. Bei ausreichender Schneelage bieten Winterruhe halten Rangerinnen und Ranger Schneeschuhtouren an, • Gruppengrößen, vor allem in der Zusammen- um Gäste über die Überlebensstrategien der Tiere arbeit mit Schulen, Kindergärten und Jugend- im Winter und die besonders fragile Natur zu die- gruppen, wurden verkleinert. Hier wird auf einen ser Jahreszeit zu informieren und dafür sensibili- intensiveren Kontakt und Austausch durch klei- sieren. nere Gruppen gesetzt – Qualität vor Quantität • Anzahl der Führungen durch Rangerinnen und Im Rahmen der Bildungsarbeit (Führungen und Ranger wurden reduziert, um die freiwerdenden Angebote für Gruppen jeden Alters) des National- Personalkapazitäten für eine verstärkte Präsenz parks wurde ein ganzheitlicher Codex erstellt. in der Fläche einzusetzen. Dadurch kann vor al- Dieser soll dazu beitragen, die zentrale Aufgabe lem zu Stoßzeiten der Kontakt zu den Besuchen- des Nationalparks, den Prozessschutz, nicht zu den intensiviert und mehr über den Nationalpark beeinträchtigen. Der Codex ist Teil der Ethik der informiert werden Zurückhaltung, welche die gesamte Nationalpark- verwaltung vertritt. Im Zuge dessen wurden nach und nach folgende Veränderungen eingeführt:

15 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

4.1.3 Nationalparkzentrum Ruhestein Informations- und Kartenmaterial erhältlich. Eine Der Nationalpark Schwarzwald unterhält derzeit kleine Dauerausstellung vermittelt interessante ein kleines Besucherinformationszentrum am Ru- Informationen über den Nationalpark, seine hestein. Das Besucherzentrum gehörte zuvor zum Geologie und Geschichte sowie über die besonders Naturschutzzentrum Ruhestein (1997-2014). Es ist schützenswerten Arten im nördlichen Schwarzwald. erste Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher Nach Eröffnung des neuen Nationalparkzentrums und Startpunkt vieler Führungen. An der Infotheke wird das jetzige Besucherinformationszentrum werden Gäste über den Nationalpark und seine geschlossen (voraussichtlich Ende 2020). Angebote informiert und beraten. Außerdem ist

Tabelle 2: Anzahl Besuchende Nationalparkbesucherzentrum Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald

Jahr 2017 2018 2019

Anzahl der Besucherinnen und Besucher 18000 16000 14695

4.1.4 Wegeangebot für Naturerleben und Der Nationalpark ist auf seiner Fläche für das Spuren naturverträgliche Erholung der Loipen, die Wegepflege und -instandhaltung, Neben dem Schutzgedanken ist die Erlebbarkeit die Pflege der Beschilderung, die Verkehrssiche- des Nationalparks ein weiteres wichtiges Ziel. Mit rung und die dazugehörende Infrastruktur (zum einem attraktiven Wegenetz können Besuchende Beispiel Rastbänke und -tische) zuständig. die Besonderheiten und landschaftlichen Schön- heiten des Nationalparks genauso erleben wie Gemäß dem Motto „Qualität statt Quantität“ Erholung, Natur und Wildnis. Dies kann auf vielfäl- können auf dieser Grundlage die nun ausgewiese- tige, individuelle Weise erfolgen. Das ausgewiesene nen Wanderwege im Laufe der nächsten Jahre so Wegenetz im Nationalpark (über 400 Kilometer) attraktiv umgestaltet werden, dass Besucherinnen bietet dazu Möglichkeiten beim Wandern, Radfah- und Besucher hautnah die entstehende Wildnis des ren, Reiten, Skilanglauf oder Winterwandern: Nationalparks erleben können.

Grundgedanke des Wegekonzeptes ist es, ein aus- gewogenes und abgestimmtes Miteinander und Nebeneinander von Schutz für die Natur und Nut- zung durch Besuchende zu schaffen. Das Verhalten von Besuchern und Besucherinnen ist ein wichtiger 342 Faktor beim Prozessschutz. Um Störungen oder Kilometer Wanderwege negative Auswirkungen gering zu halten, gilt für das Nationalparkgebiet ein Wegegebot, das heißt, Wege sind entsprechend für die Nutzung ausge- 197 wiesen und dürfen nicht verlassen werden. Ebenso Kilometer Radwege gelten auch saisonale und temporäre Sperrungen MTB und Rad aufgrund von Biotop- und Artenschutz, zum Bei- spiel während der Aufzuchtzeit der Auerhühner.

51 Mehr zur Wegeführung im Nationalpark Schwarz- Kilometer Reitwege wald finden Sie im Fachband Wegekonzept.*

114 Kilometer Winternutzung Loipen, Schneeschuhtouren, Winterwanderwege, * Siehe Website Nationalpark Schwarzwald unter dem Punkt zwei Rodelhänge „Aufgaben und Ziele, “Wegekonzept“ 16 16 DER NATIONALPARK AUF EINEN BLICK.

Luchspfad

Wildnispfad

Nationalparkzentrum Ruhestein

Legende Legende Kilometergitter Kilometergitter Aussichtspunkt Aussichtspunkt Parkplatz Parkplatz Bahnhof (S-Bahn) Bahnhof (S-Bahn) Kirche/Kapelle Legende Kirche/Kapelle KilometergitterBushaltestelle Legende Bushaltestelle AussichtspunktInfopunkt/Besucherzentrum Kilometergitter ParkplatzInfopunkt/Besucherzentrum Aussichtspunkt BahnhofEinkehrmöglichkeit (S-Bahn)

Parkplatz Kirche/KapelleEinkehrmöglichkeit Wegweiser/Hinweisschild Bahnhof (S-Bahn) BushaltestelleWegweiser/Hinweisschild LegendeKirche/Kapelle Infopunkt/Besucherzentrum

Lotharpfad Bushaltestelle Ausgewiesene Wege Kilometergitter Einkehrmöglichkeit Infopunkt/Besucherzentrum Achtung:Ausgewiesene Wege Aussichtspunkt ImAchtung: GeländeWegweiser/Hinweisschild gibt es weitere Wege, die Einkehrmöglichkeit aufIm Gelände der Karte gibt nicht es weiteredargestellt Wege, sind. die Parkplatz Ausgewiesene Wege Wegweiser/Hinweisschild auf der Karte nicht dargestellt sind. Achtung: Wander- und Radweg Bahnhof (S-Bahn) Im GeländeWander- gibt es weitere und Wege,Radweg die Ausgewiesene Wege auf der KarteWanderweg nicht dargestellt sind. Achtung: Kirche/Kapelle Wander- und Radweg Im Gelände gibt es weitere Wege, die RadwegWanderweg auf der Karte nicht dargestellt sind. Wanderweg Bushaltestelle Radweg Wander- und Radweg RadwegSaisonale Sperrung: Artenschutz Baden- Infopunkt/Besucherzentrum Wanderweg Saisonale*Saisonale Saisonale Sperrung: Sperrung: Sperrung: Artenschutz Artenschutz Winter * Württemberg Radweg * Saisonale Sperrung: Winter * Einkehrmöglichkeit Bahnstrecke* Saisonale Sperrung: Winter * Saisonale Sperrung: Artenschutz Bahnstrecke Karlsruhe Bahnstrecke Legende Wegweiser/Hinweisschild BundesstraßeBundesstraße * Saisonale Sperrung: Winter * Stuttgart Staats-/Landes-/KreisstraßeBundesstraße LegendeKilometergitter Bahnstrecke Staats-/Landes-/Kreisstraße Bundesstraße Baden-Baden Ausgewiesene Wege StraßeStaats-/Landes-/Kreisstraße Nationalpark LEGENDELegendeAussichtspunktKilometergitter Staats-/Landes-/Kreisstraße Straße Achtung: Wirtschaftsweg Schwarzwald Straße AussichtspunktParkplatzKilometergitter Im GeländeStraße gibt es weitere Wege, die Feld-/WaldwegWirtschaftsweg Offenburg auf der Karte nicht dargestellt sind. Freudenstadt Wirtschaftsweg Pfad/FußwegWirtschaftsweg Naturpark ParkplatzAussichtspunktBahnhof (S-Bahn) Feld-/Waldweg Schwarzwald Feld-/WaldwegWander- und Radweg Mitte/Nord BahnhofParkplatzKirche/Kapelle (S-Bahn) Feld-/Waldweg Pfad/Fußweg Pfad/Fußweg Wanderweg Flächenkennzeichnung Pfad/Fußweg BushaltestelleKirche/KapelleBahnhof (S-Bahn) Nationalpark Radweg Flächenkennzeichnung Nationalpark Kernzone Freiburg BushaltestelleInfopunkt/BesucherzentrumKirche/Kapelle Flächenkennzeichnung NationalparkSaisonale Sperrung: Artenschutz Wald außerhalb Offenland Infopunkt/BesucherzentrumBushaltestelle Flächenkennzeichnung Einkehrmöglichkeit Nationalpark* Saisonale Kernzone Sperrung: Winter * außerhalbNationalpark Infopunkt/Besucherzentrum Wald außerhalb Offenland Wegweiser/HinweisschildEinkehrmöglichkeit Bahnstrecke * Aktuelle Informationen:Nationalpark Kernzone außerhalb www.nationalpark-schwarzwald.de/ erleben/unterwegs-im-parkNationalpark Kernzone Wegweiser/HinweisschildEinkehrmöglichkeit Bundesstraße Wald außerhalb Offenland * Aktuelle Informationen: Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de Ausgewiesene Wege www.nationalpark-schwarzwald.de/ Koordinatensystem:Wald außerhalb Gauss-Krüger Zone Offenland 3 Wegweiser/Hinweisschild erleben/unterwegs-im-parkStaats-/Landes-/Kreisstraße außerhalb Achtung: Ausgewiesene Wege Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de außerhalb Im Gelände gibt es weitere Wege, die Koordinatensystem:Straße Gauss-Krüger Zone 3 * Aktuelle Informationen: aufAchtung: der Karte nicht dargestellt sind. Ausgewiesene Wege * www.nationalpark-schwarzwald.de/Aktuelle Informationen: Im Gelände gibt es weitere Wege, die Wirtschaftsweg erleben/unterwegs-im-park aufAchtung: derWander- Karte nicht und dargestelltRadweg sind. www.nationalpark-schwarzwald.de/ erleben/unterwegs-im-park Im Gelände gibt es weitere Wege, die Feld-/Waldweg Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de Abbildungauf der Wander- 5:Karte Übersicht nicht und dargestelltRadweg sind. der ausgewiesenen Rad- und Wanderwege nach Beschluss Wegekonzept, Quelle: Nationalpark Wanderweg Koordinatensystem:Geodatenbasis © LGL, Gauss-Krüger www.lgl-bw.de Zone 3 Pfad/Fußweg Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3 Schwarzwald/WanderwegRadwegWander- Pesch und Radweg Graphic Design, Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de, Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3 WanderwegRadwegSaisonale Sperrung: Artenschutz Flächenkennzeichnung RadwegSaisonale* Saisonale Sperrung: Sperrung: Artenschutz Winter * Saisonale*Bahnstrecke Saisonale Sperrung: Sperrung: Artenschutz Winter * Nationalpark *BahnstreckeBundesstraße Saisonale Sperrung: Winter * Nationalpark Kernzone 17 BahnstreckeBundesstraßeStaats-/Landes-/Kreisstraße Wald außerhalb Offenland

StraßeBundesstraßeStaats-/Landes-/Kreisstraße außerhalb Staats-/Landes-/Kreisstraße StraßeWirtschaftsweg * Aktuelle Informationen: www.nationalpark-schwarzwald.de/ StraßeFeld-/WaldwegWirtschaftsweg erleben/unterwegs-im-park

Pfad/FußwegFeld-/WaldwegWirtschaftsweg Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3 Pfad/FußwegFeld-/Waldweg FlächenkennzeichnungPfad/Fußweg

FlächenkennzeichnungNationalpark

FlächenkennzeichnungNationalpark Kernzone NationalparkWald außerhalb Kernzone Offenland NationalparkWaldaußerhalb außerhalb Kernzone Offenland

* AktuelleWaldaußerhalb Informationen: außerhalb Offenland www.nationalpark-schwarzwald.de/außerhalb * erleben/unterwegs-im-parkAktuelle Informationen: www.nationalpark-schwarzwald.de/ *Geodatenbasis erleben/unterwegs-im-parkAktuelle Informationen: © LGL, www.lgl-bw.de Koordinatensystem:www.nationalpark-schwarzwald.de/ Gauss-Krüger Zone 3 Geodatenbasiserleben/unterwegs-im-park © LGL, www.lgl-bw.de Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3 Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Besucheraufkommen in der Fläche Mittels dauerhafter Zählgeräten und ausgewählter flächiger Gesamterhebungen kann für den Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2019 das Besuchsaufkommen im Nationalpark abgeschätzt werden.

Tabelle 3: Abschätzung des Besucheraufkommens im Nationalparkgebiet Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald

Zeitraum: 14.10.2018 20.01.2019 Gesamtbesuche Gesamtbesuche 01.07.2018 - 30.06.2019 in % in % in % absolut

Wandern 89,0 56,3 85,2 663000

Radfahren 11,0 9,8 76000

Langlauf (Loipe) 35,0 4,0 31300

Langlauf (Skating) 4,5 0,5 4000

Schneeschuhwandern 4,2 0,5 3700

Summe 100 100 100 778000

Im Zuge der flächigen Gesamterhebungen waren Unabhängig von der Jahreszeit sind unter ande- am 14.10.2018 (Herbstzählung) insgesamt 72 rem der Schliffkopf, aber auch die Nationalpark- Zählpunkte und am 20.01.2019 (Winterzählung) bereiche um den Ruhestein sowie Seibelseckle insgesamt 34 Zählpunkte besetzt.* Vergleicht gut besucht. Gerade bei der Winternutzung gilt es man nun die relativen Schwerpunkte an den beiden noch zu beachten, dass neben dem Nationalpark Tagen, so fällt auf, dass bei der Herbstzählung die auch die Skihänge genutzt werden. Dadurch, dass Erlebnispfade (Lotharpfad, Luchs- und Wildnispfad) die Skihänge außerhalb des Nationalparks liegen, sowie Allerheiligen sehr gut besucht waren, wäh- werden die Personen nicht als Nationalparkbesu- rend bei der Winterzählung die Gebiete südlich von chende gewertet. Herrenwies sowie am Zollstock relativ gut besucht waren.

* Aufgrund von saisonalen Sperrungen im Winter ist das Wegenetz im Winter weniger ausgeprägt als im Sommer. So erklärt sich auch, warum am 20.01.2019 weniger Zählpunkte besetzt werden mussten.

18 19 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

4.1.5 Infrastruktur Damit sind eine einheitliche Beschilderung und die Anbindung an die ausgeschilderten Radwege Wanderwege außerhalb des Nationalparks gewährleistet. Das Wanderwegenetz des Nationalparks basiert größtenteils auf der Wanderwegebeschilderung Wintersport des Schwarzwaldvereins und der Nationalpark- Alle alpinen Skigebiete im Nationalpark wurden bei gemeinden. Dieses Wegebeschilderungssystem der Gründung des Nationalparks aus der Fläche wurde vom Nationalpark übernommen und in ausgenommen, um den Bestandsschutz sowie die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein und Möglichkeit der Erweiterung beziehungsweise des den Anrainergemeinden weitergeführt. Damit ist Ausbaus zu gewährleisten. Aber auch im National- für den Gast gewährleistet, dass er im gesamten park selbst und in der unmittelbaren Umgebung Schwarzwald das gleiche Beschilderungssystem kommt das Wintererlebnis nicht zur kurz – hier gibt es: des Schwarzwaldvereins vorfindet. Ebenfalls soll ersichtlich werden, dass die Wege im Nationalpark • circa 100 Kilometer Loipen mit den Wegen außerhalb verknüpft sind. • zwei Rodelhänge mit insgesamt vier Kilometer Länge Erlebnispfade • fünf ausgeschilderte Schneeschuhtouren Lotharpfad • mehrere Winterwanderwege Im Jahr 1999 entstanden durch den Orkan „Lo- thar“ südlich des Schliffkopfs große Windwurf- Das Naturerlebnis steht dabei im Vordergrund: Seit flächen. Auf dem 900 Meter langen Pfad können der Wintersaison 2014/2015 hat der Nationalpark Besuchende beobachten, wie sich die Natur nach das Spuren aller Loipen und Planieren der Rodel- einem solchen Ereignis entwickelt, wenn sie hänge im Nationalpark und Umgebung übernom- von Beginn an sich selbst überlassen bleibt. Der men. Dabei liegen circa 44 Kilometer Loipen im Lotharpfad führt über Stege, Treppen und einer Nationalpark und circa 57 Kilometer außerhalb des Aussichtsplattform durch die ehemalige Windwurf- Nationalparkgebietes (zum Beispiel zwischen den fläche. beiden Teilgebieten). Die bis dahin erforderliche kostenpflichtige Tagesplakette zur Nutzung der Wildnispfad Loipen entfällt. Das Angebot wird insbesondere Dieser Weg führt auf einer Länge von viereinhalb von Besucherinnen und Besuchern aus der direk- Kilometern über durch Sturm umgeworfene Bäume ten Region genutzt und geschätzt. hinweg und darunter hindurch. Hier können Be- sucherinnen und Besucher die gewaltige Kraft der Schwarzwaldtrekking Natur erleben und erahnen, wie sich der National- In insgesamt sechs Trekkingcamps (drei im Natio- park einmal entwickeln könnte. nalpark, drei im Naturpark), die von Mai bis Okto- ber gebucht werden können, ist das Übernachten Luchspfad im Nationalpark Schwarzwald und im Naturpark Auf dem Luchspfad lässt sich der Wald aus den Au- Schwarzwald Mitte/Nord offiziell erlaubt. Die gen eines Luchses erleben. Der rund vier Kilometer Camps liegen alle abseits der Ortschaften und sind lange Erlebnispfad führt durch Wälder, in denen nur zu Fuß zu erreichen. Wasser und Verpflegung sich der Luchs wohlfühlen würde. Viele interes- müssen Gäste selbst mitbringen, Müll müssen sante Informationen und spielerische Stationen sie wieder mitnehmen. Alle Camps verfügen über machen den Besuch zu einem Spaß für die ganze Stellplätze für bis zu drei Zelte, eine Feuerstelle Familie. und ein kleines Toilettenhäuschen. Die Benutzung eines Trekkingplatzes ist nur für eine Nacht erlaubt. Radwege Die Plätze können über eine Buchungsplattform Das Wegekonzept des Nationalparks sieht eine reserviert und bezahlt werden. Die Federführung Ausweisung und Beschilderung von Radwegen vor, liegt hier beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. das auf dem Landesradwegenetz und dem Moun- tainbikenetz des Naturparks Schwarzwald Mitte/ Nord und der Anrainergemeinden basiert.

20 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Naturcamp Rotwildgehege Baiersbronn-Tonbachtal Im Naturcamp können Gäste unter freiem Himmel Das Rotwildgehege im Tonbachtal ist gut zu Fuß übernachten. Es gibt eine Feuerstelle, einen Brun- zu erreichen und kann auf Wanderwegen (auch nen, einfache sanitäre Einrichtungen sowie eine weitgehend barrierefrei) umrundet werden. Immer Schutzhütte aus Holz. Übernachtungen sind von wieder ergeben sich Beobachtungsmöglichkeiten, Mai bis Oktober für bis zu fünf Tage für private und mit etwas Glück lassen sich die Hirsche gut Kleingruppen bis maximal sechs Personen möglich. fotografieren. Besonders Familien nutzen gerne dieses Angebot, das ein besonders intensives Naturerleben bietet. Grindenbeweidung entlang der Wochentags und außerhalb der Ferienzeiten finden Schwarzwaldhochstraße hier häufig Veranstaltungen mit den Kooperations- Über die Sommermonate werden die artenreichen kindergärten des Nationalparks statt. Bergheiden (Grinden) zwischen Alexanderschanze und Hornisgrinde traditionell mit Schafen, Hinter- Hahnbrunnenwiese wälder Rindern und Ziegen beweidet. Neuerdings Die Hahnbrunnenwiese ist ideal für große Gruppen, werden sie dabei auch von besonders urtümlichen die einige Tage im Zelt die Natur erleben möch- Heckrindern und seit 2020 auch von Konikpfer- ten. Es stehen eine große überdachte Feuerstelle den unterstützt. Die Weideflächen dieser Tiere sowie Toiletten und Waschräume zur Verfügung. befinden sich oft in unmittelbarer Nähe beliebter Im Herbst 2019 wurde das Schutzdach durch ein Wanderwege und sind somit eine Attraktion für die Feuer leider vollständig zerstört. Gemeinsam Wandernden im Nationalpark. Entlang des Schliff- mit unterschiedlichen Zielgruppen erarbeitet die kopf-Rundwegs, entlang des Westweges und am Nationalparkverwaltung hier ein neues Bildungs- Panoramaweg beim Lotharpfad können die Weide- konzept (Natur- und Wildnisbildung) für einen tiere saisonal wechselnd erlebt werden. Wiederaufbau. Hierbei wird auch die Wiese des Zeltplatzes naturnah umgestaltet.

21 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

4.2 Zielgruppen Durch die Nähe zu Frankreich und aufgrund des Welche Gäste bewegen sich wann, wie, wo und internationalen Bekanntheitsgrades des Schwarz- warum im Nationalpark? Wie erleben sie diesen waldes gibt es eine schwerpunktmäßige Ausrich- Aufenthalt? Bietet der Nationalpark die passenden tung für französisch- und englischsprachige Gäste Angebote für alle Besuchergruppen? Um diese (zum Beispiel Informationsbroschüren, Führungen). Fragen beantworten zu können, muss der Natio- nalpark seine Gäste kennen (Anzahl, Verteilung Die gemeinsamen Zielgruppen von Region und im Gebiet, Motivation) und seine Angebote auf sie Nationalpark sind im „Konzept für die nachhaltige ausrichten. Darum kümmert sich vor allem das touristische Entwicklung in der Nationalparkregion soziokulturelle und -ökonomische Monitoring des und im Nationalpark Schwarzwald“ dargestellt Nationalparks. (siehe Anlage).

Ein langfristiges Besuchermonitoring wird derzeit 4.3 Akteurinnen und Akteure aufgebaut und soll Rückschlüsse auf das Verhalten In der touristischen Zusammenarbeit gibt es eine sowie die Motive der Besucherinnen und Besucher Vielzahl von Akteurinnen und Akteure, die für den des Nationalparks geben. Zudem sind Besucher- Nationalpark oder die Region von Relevanz sind. befragungen und Evaluierungen der Angebote Hierzu zählen Landeseinrichtungen, Kommunen, geplant, um zu überprüfen, ob der Nationalpark die Verbände, Vereine, Verkehrsunternehmen, die passenden Angebote oder Infrastruktur bietet und Privatwirtschaft und sonstige Institutionen. wo noch Ergänzungen oder Weiterentwicklungen nötig sind, um den Bedürfnissen der unterschied- Eine zentrale Koordinierungs- und Vermarktungs- lichen Zielgruppen und den Zielsetzungen des funktion hat die Nationalparkregion Schwarzwald Nationalparks gerecht zu werden. e.V.. Über den Verein wird zudem die Einbindung in die landesweiten und regionalen touristischen In Bezug auf die unterschiedlichen Zielgruppen Themenschwerpunkte der Schwarzwald Tourismus gibt es für den Nationalpark und die National- GmbH und der Tourismus Marketing GmbH Baden- parkregion gemeinsame, aber auch unterschied- Württemberg gewährleistet. liche Ansätze. Die Nationalparkregion passt ihr Marketing an interessante Zielgruppen an. Für die Definition der Nationalparkregion Nationalparkregion ist deshalb die Definition der Die Region wurde erstmals 2015 vom National- Zielgruppen wichtig. Um diese zu definieren, wird parkrat per Beschluss definiert. Als Basis galten die Marktsituation analysiert. Da der Nationalpark geographische Kriterien, um die räumliche Nähe als Großschutzgebiet keine wirtschaftlichen Ziele zum Nationalpark zu gewährleisten. Berücksich- verfolgt, ist eine Zielgruppenfokussierung für den tigt wurden alle Gemeinden, die in einem Radius Nationalpark selbst nur bedingt notwendig. Ge- von drei Kilometern zur Nationalparkgrenze über mäß dem Nationalparkgesetz sollen möglichst alle einen Flächenanteil verfügen. 2018 erfolgte eine Menschen für ein Erleben von Natur und Wildnis im Erweiterung. Um Doppelstrukturen zu vermeiden, Nationalpark angesprochen werden. wurden zehn Gemeinden, die schon vorher be- stehende Kooperationen mit Gemeinden aus der Nationalparkregion hatten, mitaufgenommen.

22 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Derzeit zählen 28 Gemeinden zur Nationalparkregion (Stand: April 2020):

• Achern • Alpirsbach • Baden-Baden • Baiersbronn • Bad Peterstal-Griesbach Gaggenau • Bad Rippoldsau-Schapbach • Bühl • Bühlertal Loffenau Gernsbach • Durbach • Forbach • Freudenstadt Weisenbach • Gaggenau • Gernsbach • Kappelrodeck • Lauf • Lautenbach • Loffenau • Loßburg • Oberkirch • Oberwolfach • Oppenau • Ottenhöfen • Ottersweier • Pfalzgrafenweiler Oberkirch Pfalzgrafenweiler • Sasbach

• Sasbachwalden • Seebach Durbach • Weisenbach

Loßburg

Alpirsbach

Oberwolfach

Abbildung 6: Übersicht der neuen Nationalparkregion nach Beschluss des Nationalparkrates am 14.05.18, Quelle: Nationalparkregion Schwarzwald e.V./Gruppe Drei GmbH

23 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Übersicht zur Zusammenarbeit zwischen Nationalparkverwaltung und den zentralen Akteurinnen und Akteuren im Tourismus:

Tabelle 4: Darstellung der Zusammenarbeit des Nationalparks im Tourismus mit Beispielen, Stand 2020, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald

Akteur Struktur Beispiele

Nationalparkregion e.V. *1 • Sitz im Nationalpark-Beirat • Konzept gemeinsames • Beisitz im Nationalpark-Rat Tourismuskonzept • Sitz im Vergabegremium • Touristisches Marketing für Nationalpark-Partner Nationalparkregion und Nationalpark • Sitz im Steuerkreis Verkehrskonzept • Aufbau Marke Nationalparkregion Schwarzwald • Kulisse für touristische Nationalpark- partner • Abstimmung Tourismusentwicklung und Einbettung in Themenschwerpunkte auf • Monatliche Sitzungen der Kerngruppe regionaler und Landesebene (STG, TMBW) (Tourismus)

Schwarzwald • Sitz im NLP-Beirat • Kommunikation des NLP, u. a. Webseite, *2 Tourismus GmbH (STG) • Sitz im Vergabegremium NLP-Partner Broschüren, Karten, Pressereisen • Mitbesichtigung der Partnerbetriebe • Gemeinsame Broschüre: Natur erleben • Trägergruppe Fahrtziel Naturgebiet • Fachliche Expertise Schwarzwald • Mitarbeit bei NLP-Partner-Konzept

Tourismus Marketing GmbH • Sitz im NLP-Beirat • Kommunikation des NLP, u. a. Website, *3 Baden-Württemberg (TMBW) • Sitz im Vergabegremium NLP-Partner Broschüren, Karten, Pressereisen • Arbeitskreis Großschutzgebiete • Instagram-Auftritt der Großschutzgebiete • Gemeinsame Broschüre: Grüner Süden • Gemeinsamer Messestand der Großschutzgebiete auf CMT • Fachliche Expertise (Barrierefreiheit) • Mitarbeit bei NLP-Partner-Konzept

Naturpark • Sitz im NLP-Rat • Gemeinsamer Messestand der *4 Schwarzwald Mitte/Nord • Beisitz im NLP-Beirat Großschutzgebiete auf CMT • Sitz im Vergabegremium NLP-Partner • Fahrtziel Natur • Monatlicher Austausch • Instagram-Auftritt der Großschutzgebiete • NLP nimmt an Vorstandssitzungen/ • Gemeinsame Broschüre: Grüner Süden, Mitgliederversammlung des Natur erleben Naturpark teil • Infomodule/-ausstellung (Geroldsauer Mühle) • Schwarzwald Trekking

Landkreise • Landesgartenschau *5 *6 Freudenstadt , Rastatt , • Broschüren *7 • Mitarbeit bei Verkehrs-, Tourismus- und Wegekonzept

*1 www.nationalparkregion-schwarzwald.de *2 www.schwarzwald-tourismus.info *3 www.tourismus-bw.de *4 www.naturparkschwarzwald.de *5 www.landkreis-freudenstadt.de/Startseite/Freizeit.html *6 www.tourismus.landkreis-rastatt.de/pb/826805.html *7 www.ortenau-tourismus.de

Die Zuständigkeit und Aufgaben der einzelnen Akteurinnen und Akteure grenzen sich maßgeblich von deren Zielsetzungen und auch räumlicher Zuordnung ab.

Einen Überblick über die relevanten Agierenden im Tourismus sowie deren Ziele und Aufgaben gibt das „Konzept für die nachhaltige touristische Entwicklung in der Nationalparkregion und im Nationalpark Schwarzwald“ (siehe Anlage).

24 4 ANGEBOTE IM NATIONALPARK

Aufgaben der Nationalparkverwaltung des Nationalparks näher zu bringen und erlebbar Im Tourismus setzt sich die Nationalparkverwal- zu machen. Dies können auch kostenpflichtige tung für eine nachhaltige Entwicklung ein, also für Angebote sein eine natur- und regionsverträgliche Entwicklung, die die Lebensgrundlagen gleichermaßen schützt, • bietet die Nationalparkverwaltung touristisch nutzt und sichert. relevante Leistungen an und stellt diese Ange- botsbausteine auch als Bestandteil umfassen- Dazu derer touristischer Programme zur Verfügung, • schafft und betreibt die Nationalparkverwaltung die Leistungsträger aus der Nationalparkregion das Nationalparkzentrum am Ruhestein, das konzipieren und vermarkten (beispielsweise Ein- geplante Nationalparkhaus Herrenwies sowie tritt Nationalparkzentrum als Bestandteil der Rangerstationen Gästekarte Schwarzwald Plus, Führungen als Bestandteil eines mehrtägigen Übernachtungs- • schafft und unterhält die Nationalparkverwaltung aufenthaltes) das touristisch nutzbare Wegenetz innerhalb des Nationalparks einschließlich Beschilderung, • steht die Nationalparkverwaltung der Region, Stationen und Einrichtungen zum besonderen ihren Organisationen und touristisch relevanten Naturerlebnis, zur Naturbeobachtung sowie zur Leistungsträgern, Betrieben, Einrichtungen und Natur- und Umweltbildung (Erlebnispfade, Aus- Dienstleistern als Fachpartnerin zur Verfügung, sichtspunkte, Beobachtungskanzeln, Rastpunkte) insbesondere wenn es um die Themen Natur, Wildnisbildung und Bildung für nachhaltige Ent- • entwickelt und veranstaltet die Nationalparkver- wicklung, Gesundheit oder Nachhaltigkeit im waltung Führungen, Programme, Veranstaltun- Tourismus geht gen, Kurse, Fortbildungen, Seminare oder Ak- tionstage, um Gästen die Natur und die Anliegen

25 5 ZIELE

EIN WESENTLICHES ZIEL DES NATIONALPARKS IST ES, SEINEN GÄSTEN UNTER EINHALTUNG DES PROZESSSCHUTZES ZU ERMÖGLICHEN, INTAKTE NATUR UND WILDNIS ZU ERLEBEN. EINE DAUERHAFTE PERSPEKTIVE KANN DER TOURISMUS IM NORDSCHWARZWALD NUR DANN HABEN, WENN ER SICH SEINE EXISTENZGRUNDLAGE ERHÄLT, NÄMLICH DIE ABWECHSLUNGS- REICHE LANDSCHAFT.

Zusammen mit der Nationalparkregion hat der Der Nationalpark Schwarzwald hat es sich dabei Nationalpark gemeinsame Ziele im Tourismus de- zum Ziel gesetzt, seine Natur mit allen Sinnen und finiert. Hierbei legt der Nationalpark den Schwer- möglichst inklusiv für alle Besuchenden erlebbar punkt auf das Thema Ökologie. Bei allen Planungen zu machen. Bei der Entwicklung und Umsetzung und Maßnahmen im Nationalpark haben der Erhalt von Naturerlebnisangeboten und der dazu gehö- und die Sicherung des Naturpotentials oberste renden Infrastruktur werden Kriterien zur Barrie- Priorität. refreiheit bestmöglich berücksichtigt. Der Abbau vorhandener Barrieren und die Vermeidung neuer Darüber hinaus möchte der Nationalpark einen Barrieren für alle Besucherinnen und Besucher ist naturverträglichen Tourismus und damit die Wert- Teil des Leitbildes des Nationalparks Schwarzwald. schöpfung in der Region stärken. Impulse sollen in Gemeinsam mit der Nationalparkregion sollte die erster Linie durch Naturerlebnis- und Bildungsan- gesamte touristische Servicekette berücksichtigt gebote kommen. Damit der Nationalpark Schwarz- und bedient werden. wald eine tourismusfördernde Wirkung für die Re- gion entfalten kann, ist der Aufbau kontinuierlicher Die Zielsetzungen im Tourismus von Region und und verlässlicher Kooperationen (beispielsweise Nationalpark sind im „Konzept für die nachhaltige mit regionalen und überregionalen Tourismus- touristische Entwicklung in der Nationalparkregion institutionen, Gemeinden der Nationalparkregion, und im Nationalpark Schwarzwald“ (siehe Anlage) Partner des Nationalparks, Nationale Naturland- dargestellt. schaften e.V., Verwaltungen der angrenzenden Schutzgebiete, Industrie- und Handelskammer und so weiter) notwendig. Hierfür ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Region und verschiedenen Akteurinnen und Akteuren die Voraussetzung.

Als positiver Imageträger bietet der Nationalpark Schwarzwald der Region die Möglichkeit, sich als unverwechselbare und attraktive Tourismus- destination zu etablieren. So haben die Marken „Schwarzwald“ und „Nationalpark“ im touristi- schen Sinne international eine hohe Strahlkraft. Der Name „Schwarzwald“ ist international be- kannt. In Kombination mit „Nationalpark“ entsteht hier für die Tourismusregion ein touristisch starkes Markenpotential.

26 27 6 MASSNAHMEN

IM „KONZEPT FÜR DIE NACHHALTIGE TOURISTISCHE ENTWICKLUNG IN DER NATIONALPARKREGION UND IM NATIONALPARK SCHWARZWALD“ (SIEHE ANLAGE) WERDEN RUND 100 MASSNAHMEN ZUR TOURISTISCHEN ENTWICKLUNG AUSFÜHRLICH DARGESTELLT. DIESE BASIEREN AUF DEN GEMEINSAMEN ZIELEN UND AUFGABEN DER TOURISTISCHEN AKTEURINNEN UND AKTEURE DER NATIONALPARKREGION UND DER NATIONALPARK- VERWALTUNG.

Im Folgenden werden zur Übersichtlichkeit die Maßnahmen genannt, welche die Fläche des Nationalparks betreffen oder in der Zuständigkeit der Nationalparkverwaltung liegen. Manche dieser Maßnahmen können schnell, andere mittel- oder langfristig, geplant und umgesetzt werden, wenn dem Nationalpark die dafür notwendigen Ressourcen (finanziell und personell) zur Verfügung stehen. Einige Maßnahmen sind Projekt- ideen, welche in ihrer Entwicklung und Umsetzung variabel gestaltbar sind.

28 6 MASSNAHMEN

Tabelle 5: Überblick der Maßnahmen und möglichen Projekte des Nationalparks im Rahmen des Tourismuskonzeptes, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald

Räumliche Projekttitel Beschreibung Zeitrahmen Zuordnung Verantwortung

Jahresprogramm Kontinuierliche Weiterentwicklung, Kurz-, mittel- und NLP NLP wie beispielsweise: langfristig • Geführte Radtouren (Einbindung E-Bikes) • Führung Rotwildgehege Tonbachtal • Angebote mit Schwerpunkt Erholung- Gesundheit

Schulungsangebote Halbtägige bis mehrtägige Schulungs- und Umgesetzt, NLP Zertifizierungsangebote für regelmäßige • Touristikerinnen und Touristiker Angebote • Busunternehmen des lokalen ÖPNV • Partnerbetriebe • Leistungsträger • Wanderführer und Wanderführerinnen mit Zusatzqualifikation NLP • Ausbildung von ehrenamtlichen Rangerinnen und Rangern

Adlerhorst Neuinstallation einer Besucherplattform mit 2017 umgesetzt Gebiet Nord, NLP Sitzplätzen für 25 Personen in einer Höhe von (Wildnispfad) sieben Metern

Touristische Partnerinitiative nach NNL, Kriterienbögen 2017 umgesetzt, NLP-Region NLP Nationalpark- für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe, kontinuierliche NLP-Region/ Partnerinitiative Vermarktung und Bewerbung über Tourismus- Weiterentwicklung STG/ TMBW organisationen

Spechtpfad Barrierearme Erweiterung des Lotharpfades In Arbeit Gebiet Süd NLP mit Aussichtsplattform, Wegführung in Form (Lotharpfad) eines Spechtes

Nationalparkzentrum Große interaktive Ausstellung (barrierefrei), Im Bau Gebiet Mitte VBV Ruhestein Kino, Schulungsräume, Tourist-Informations- Eröffnung geplant (Ruhestein) NLP stelle mit Shop, Café, Skywalk (Aussichtssteg) Ende 2020 NLP-Region

Nationalparkhaus Informationsstelle für Besuchende mit kleiner In Arbeit Gebiet Nord VBV Herrenwies interaktiver Ausstellung, Veranstaltungsräu- Eröffnung geplant (Herrenwies) NLP me und Ausgangspunkt für Führungen Sommer 2021

Weitere Ausweisung zusätzlicher Winterwanderwege Kurzfristig NLP NLP Winterwanderwege

Nationalpark- Informationen für Gäste an wichtigen Knoten- 2020 teilweise NLP und NLP Infomodule punkten (zum Beispiel Touristinfos, Bahn- umgesetzt, kurz- bis NLP-Region NLP-Region höfe), modularer Aufbau je nach Platz und mittelfristig Budget, Innen- und Außenvariante

Touristisches Wander- und Radkarte mit Wegen im Kurzfristig bis NLP Kartenmaterial Nationalpark und der Region, gegebenenfalls mittelfristig NLP-Region auch für Winter und Reiter, Gemeinsame Karten für NLP und NLP-Region

Infotafeln Besucherinformationen an wichtigen Teilweise umgesetzt, NLP NLP Knotenpunkten zu Wanderwegen kurz- und mittelfristig

Informations- Kontinuierliche Entwicklung von Informa- Kurz- bis mittelfristig NLP broschüren tionsbroschüren über Nationalpark (Ziele, Aufgaben, Besonderheiten, Erlebnispfade, besondere Lebensräume, auch mehrsprachig)

29 6 MASSNAHMEN

Räumliche Projekttitel Beschreibung Zeitrahmen Zuordnung Verantwortung

Rangerstationen Können Besucherinformation, Ausgangs- Kurz-, mittel- und NLP und VBV punkte für pädagogische Angebote, langfristig NLP-Region NLP Treffpunkte oder Tore zum NLP sein, NLP-Region möglichst barrierefrei und mit Toiletten Geplante Standorte: • Tonbachtal • Allerheiligen • Glashütte Buhlbach • ehemaliges Hotel Alexanderschanze • Hornisgrinde • Haus Falk • Schäferwagen als mobile Rangerstationen

Eingangs- Schilder an der Straße, Sichtbarkeit des Mittelfristig NLP NLP beschildergung Nationalparks an seinen Grenzen für den Verkehr

Aufwertung Neukonzeption: Installation von „Wohnungen“ Mittelfristig Gebiet Nord, NLP Wildnispfad unterschiedlicher Tierarten (Wildnispfad)

Nationalpark Darstellung und Aufwertung der durchgehen- Mittelfristig NLP NLP Wander-/ Radweg den Verbindung der beiden Teilgebiete mit NLP-Region Anbindung an die NLP-Region

Thematische Auf bestehenden Wegen mit Mittelfristig Ganzer NLP NLP Rundwanderwege Tourenbeschreibung ohne Beschilderung Beispiel.: NLP-Region Beispiele: Huzenbacher See • Eiszeittour Gebiet Mitte • Geschichte der Schwarzwaldhochstraße • Geologischer Pfad

Rangercamp Format für Gästekinder (Basis Junior Ranger Mittelfristig NLP NLP (für Gästekinder) Programm), Heranführen der Kinder an NLP, (Projektidee) NLP-Region für Natur begeistern

Holzpfad/ Holzpfad: -Darmstädter Hütte/Aus- Mittel bis langfristig, Gebiet Mitte NLP Aussichtskanzel sichtskanzel Seekopf, Konzept notwendig budgetabhängig

Angebote zu Angebote im Jahresprogramm, Gesundheits- Mittel- bis langfristig NLP und NLP Naturerlebnis & tag, Gesundheitswoche im NLP, Corporate (Projektideen) NLP-Region Erholung Social Responsibility, Tag der Stille

Barrierefreie, Flächendeckendes Angebot an barrierefreien, Mittel- bis langfristig Ganzer NLP NLP öffentliche Toiletten öffentlichen Toiletten (Projektidee) und NLP-Region NLP-Region gegebenenfalls Leader

Beruhigung Hier soll ungestörte Wildnis entstehen Langfristig Gebiet Nord NLP Schönmünztal und können, wenige Fachexkursionen, Angebote Gebiet Hoher Erwachsenenbildung denkbar Ochsenkopf/Nägliskopf

Einrichtung von Beobachtungsstation zum individuellen Langfristig Herrenwies NLP Rotwildbeobachtungs- Erleben oder während einer Führung, und Seebach station Sichtbarmachen von Rotwild (östlich v. Dreifürsten- stein)

Voluntourism Ehrenamtliches Engagement im Urlaub, Langfristig NLP NLP projektorientiert, saisonal (Projektidee) NLP-Region

30 31 7 QUERBEZÜGE ZU ANDEREN MODULEN

GENERELL HAT DER TOURISMUS BEZUGSPUNKTE ZU VIELEN ANDEREN MODULEN DES NATIONALPARKS. SO SIND INHALTE DER MODULE NATUR- UND WILDNISBILDUNG, BESUCHERZENTREN, ERHOLUNG UND GESUNDHEIT, ABER AUCH WEGEKONZEPT FÜR DIE ANGEBOTSENTWICKLUNG IM TOURISMUS RELEVANT.

Zentrale Bedeutung für einen nachhaltigen Touris- Von einer Verbesserung der nachhaltigen Mobilität mus ist die Besucherlenkung beziehungsweise eine profitieren nicht nur Besucherinnen und Besucher nachhaltige Mobilität. Die An- und Abreise und des Nationalparks, sondern auch die Bevölkerung die Fortbewegung vor Ort sind wesentliche Be- der Nationalparkregion. standteile der touristischen Servicekette. Daher ist der Querschnitt zum Modul Verkehrskonzept Der ausgearbeitete Bericht zum Verkehrskonzept besonders wichtig. Zu berücksichtigen ist hier- dient als Umsetzungsgrundlage. Der Nationalpark bei, dass der Nationalpark Schwarzwald an einer selbst kann die Maßnahmen im Verkehr nicht um- hochfrequentierten Bundesstraße (Bundesstraße setzen, sondern nur Unterstützer und Motor sein. 500) und einer touristischen Panoramastraße, der Die Umsetzung selbst liegt bei den Landkreisen, Schwarzwaldhochstraße, liegt. Dies bringt folgende Gemeinden und dem Land. Ausgestaltung und Nachteile mit sich: Finanzierung der konkreten Umsetzungsschritte sind zwischen dem Verkehrsministerium und den • Unzureichendes ÖPNV-Angebot Kreisen beziehungsweise Gemeinden je nach • komplexe Fahrpläne Zuständigkeit zu vereinbaren. • Verkehrsüberlastung an Spitzentagen • Lärmbelastung im Nationalpark und in den Sobald die Umsetzung des Verkehrskonzeptes Anrainergemeinden durch Schwerlastverkehr ansteht, ist eine enge Zusammenarbeit mit der und Motorräder Tourismusregion sehr wichtig. Hierbei haben Tourist-Informationen und Leistungsträger eine Die Erwartungen der Besuchenden eines Natio- wesentliche Schlüsselfunktion, um das Angebot nalparks sind Ruhe und eine umweltfreundliche zu kommunizieren und Anreize zur Nutzung des Mobilität. ÖPNVs an Gäste weiterzugeben.

Daher werden im Rahmen des Verkehrskonzeptes Mehr Information finden Sie im Fachband folgende Ziele verfolgt: Verkehrskonzept.*

• Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität • den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken und attraktiv gestalten • den motorisierten Individualverkehr lenken • die nutzerfreundliche Bereitstellung digitaler Informationen zum Verkehr • Natur- und Umweltschutz berücksichtigen • die Vereinbarung der Bedürfnisse der Bevölke- rung in der Region und der Urlaubsgäste (Alltags- und Freizeitmobilität)

* Siehe Website Nationalpark Schwarzwald unter dem Punkt „Aufgaben und Ziele“, „Verkehrskonzept“

32 8 ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN

NACH BESCHLUSS DES MODULS TOURISMUSKONZEPT SOLL DIESES KONZEPT SUKZESSIVE UMGESETZT WERDEN. HIERBEI IST EINE ENGE ABSTIMMUNG MIT DER NATIONALPARKREGION UND EINE PRIORISIERUNG HINSICHTLICH DER RESSOURCEN ELEMENTAR.

Eine zentrale Rolle spielt die Professionalisierung Eine Vernetzung mit anderen Modulen, die eine der Nationalparkregion sowie die vorhandenen wichtige Rolle für das Modul Tourismuskonzept finanziellen Mittel. Ein wichtiger Schritt ist die spielen, soll weiterhin gewährleistet werden Änderung der Rechtsform. Am 20. November 2020 (beispielsweise Verkehrskonzept, Erholung und wurde die Nationalparkregion Schwarzwald GmbH Gesundheit, Natur- und Wildnisbildung). In der gegründet. Der Nationalpark plant, sofern dies die Fortschreibung des Tourismuskonzeptes können Landeshaushaltsordnung zulässt, auch Gesell- aktuelle Entwicklungen wieder wechselseitig schafter zu werden. einfließen.

33 ANHANG

ANLAGE Anlage 1: Das „Konzept für eine nachhaltige touristische Entwicklung in der Nationalparkregion und im Nationalpark Schwarz- wald“ finden Sie auf der Website des Nationalparks Schwarzwald in der Rubrik „Aufgaben und Ziele“, Tourismuskonzept und auf der Homepage der Nationalparkregion www.nationalparkregion-schwarzwald.de

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Touristische Servicekette © Reisen für Alle, Seite 6 Abbildung 2: Der Verein der Schwarzwaldhochstraße wird zum Verein der Nationalparkregion, © Baiersbronn Touristik, Seite 9 Abbildung 3: Übersicht der beteiligten Akteure bei der Konzeptionsentwicklung, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald, Seite 10 Abbildung 4: Wanderung mit Rangerin © qu-int GmbH/ Nationalpark Schwarzwald, Seite 13 Abbildung 5: Übersicht der ausgewiesenen Rad- und Wanderwege nach Beschluss Wegekonzept, Quelle: Nationalpark Schwarzwald/ Pesch Graphic Design, Geodatenbasis © LGL, www.lgl-bw.de, Koordinatensystem: Gauss-Krüger Zone 3, Seite 17 Abbildung 6: Übersicht der neuen Nationalparkregion nach Beschluss des Nationalparkrates am 14.05.18, Quelle: Nationalparkregion Schwarzwald e.V./Gruppe Drei GmbH, Seite 23 Titelseite: Naturcamp © Daniel Mueller Nationalpark Schwarzwald Seite 5: Lotharpfad © Daniel Mueller Nationalpark Schwarzwald Seite 7: Trekkingcamp Boesellbach © Daniel Mueller Nationalpark Schwarzwald Seite 10/11: Natur Natur sein lassen @ Charly Ebel Nationalpark Schwarzwald Seite 15: Langlauf im Nationalpark @ Franziska Schick Nationalpark Schwarzwald Seite 19: Radfahren im Nationalpark @ Daniel Müller Nationalpark Schwarzwald Seite 21: Der Lotharpfad @ Carmen Richter Nationalpark Schwarzwald Seite 25: CMT 2016 Counter des Nationalparks Schwarzwald am Stand der Großschutzgebiete Baden-Württembergs, Foto: @ Natalie Beller Nationalpark Schwarzwald Seite 27: Sperlingskauz @ Walter Finkbeiner Nationalpark Schwarzwald Seite 28: Familenwanderung @ Marga Bahr Nationalpark Schwarzwal Seite 31: DGS-Fuehrung © Daniel Mueller Nationalpark Schwarzwald Seite 33: Vogelskopf © Daniel Mueller Nationalpark Schwarzwald Seite 35: Abendstimmung am Hohen Ochsenkopf @ Luis Scheuermann Nationalpark Schwarzwald Rückseite: Winter © Walter Finkbeiner Nationalpark Schwarzwald

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Veranstaltungsstatistik, Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald, Seite 14 Tabelle 2: Anzahl Besuchende Nationalparkbesucherzentrum, Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald, Seite 16 Tabelle 3: Abschätzung Besucheraufkommen Nationalparkgebiet, Quelle: Eigene Erhebung Nationalpark Schwarzwald, Seite 18 Tabelle 4: Darstellung der Zusammenarbeit des Nationalparks im Tourismus mit Beispielen, Stand: 2020, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald, Seite 24 Tabelle 5: Überblick der Maßnahmen und möglichen Projekte des Nationalparks im Rahmen des Tourismuskonzeptes, Quelle: Eigene Darstellung Nationalpark Schwarzwald, Seite 29/30

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS A AK: Arbeitskreis C CMT: Caravan, Motor und Touristik (deutsche Publikumsmesse für Touristik und Freizeit) D DEHOGA: Deutscher Hotel und Gaststättenverband e.V. E E UROPARC: Dachverband der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, wurde 2020 umbenannt in Nationale Naturlandschaften e. V. F FDS: Freudenstadt L LEADER: Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale, steht für: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und ist ein methodischer Ansatz im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums zur Förderung der ländlichen Räume. M MLR: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg MTB: Mountainbike N NLP: Nationalpark NLPG: Nationalparkgesetz NLP-Region: Nationalparkregion e. V. NNL: Nationalpark Naturlandschaften e. V. Ö ÖPNV: Öffentlicher Personen Nahverkehr S STG: Schwarzwald Tourismus GmbH T TMBW: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg V VBV: Vermögen und Bau Baden-Württemberg

34 35 Impressum

Herausgeber Nationalpark Schwarzwald Schwarzwaldhochstraße 2 77889 Seebach Telefon: +49 (0) 7449 - 9 29 98 0 E-Mail: [email protected] www.nationalpark-schwarzwald.de

Autor Natalie Beller, Koordination Tourismus und Verkehr E-Mail: [email protected]

Lektorat & Gestaltung Lektorat: Kretschmer und Kretschmer – Culture & Technology Gbr, Achern, www.kretschmer-und-kretschmer.de Gestaltung: Ursula Eiche, Sasbach www.eichedesign.de

Bildnachweis: siehe Seite 34 Stand: August 2020