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lich verstorbenen erinnern. Das Anstiegs- Geigen herabsteigen. An diesem Punkt tritt endlich die Thema wird wiederholt, womit ein Formteil beginnt, den Orgel mit einem tiefen E in Erscheinung, in das zwei man als Durchführung verstehen kann; Kontraste der Basstuben und das Kontrafagott einfallen. Die Violinen Textur entstehen, wenn die Streicher einem Solostreich- steigen empor, die Blechbläser deuten eine Reprise an, Richard quartett Platz machen. 5 Überzeugend wird ein Bergbach indem sie – jetzt allerdings im fff – die Phrase spielen, die beschworen, wobei Reminiszenzen an frühere Themen bereits im ersten Teil des Werkes von ihnen zu hören war. erklingen und das Klettermotiv der Violine zu einem % Plötzlich schlägt die Stimmung um: Nebel steigen auf. STRAUSS 6 Wasserfall führt, der bildhaft in brillanten Orchester- Die geteilten Streicher haben die Dämpfer aufgesetzt. farben – mit abwärtsgerichteten Harfen- und Violinglis- ^ Die Sonne scheint fahl, verdüstert sich allmählich sandi – dargestellt wird; durch diesen Wasserfall hindurch & und ist in der Elegie erneut zu hören – zusammen mit An Alpine erblickt man 7 eine Erscheinung, den Geist der Alpen. einem neuen Thema, das erst den Streichern und dann, 8 Eine neue Melodie, zunächst im Horn, dann in den Vio- * in der Stille vor dem Sturm, nach einem fernen Don- linen, nimmt die Bergsteiger mit auf blumige Wiesen, nerschlag der Klarinette übertragen ist. Es gibt vereinzelte wobei erneut das Anstiegs-Thema erklingt. 9 Auf der Vogelrufe, bevor ein weiteres Mal das absteigende The- Staatskapelle Weimar • Alm hören wir Kuhglocken und die Transformation des ma des Anfangs ertönt. Gewitter und Sturm brechen don- früheren, mahlerischen Vogelrufs; die ruhige Szene un- nernd und heulend los. ( In diesem tobenden Sturm, der terbricht eine absteigende Holzbläserfigur, die zu einem zwischendurch für Augenblicke schweigt, beginnen die neuen Thema des ersten Horns führt. 0 Dieses Thema Bergsteiger den Abstieg, bei dem sie die Stationen ihres verschmilzt mit früherem Material, während sich die Aufstiegs passieren. Der Sturm erstirbt, nacheinander Gruppe der Wanderer durch Dickicht und Gestrüpp in fallen einzelne Regentropfen, und das Blech spielt sein komplexer Kontrapunktik verirrt, bevor sie sich zum Thema aus dem ersten Abschnitt, ein Symbol des Berges ! Gletscher durchschlägt. @ Ein früheres Motiv ist jetzt selbst. ) Die Sonne geht unter. Ihr Thema erklingt in ver- im ersten Fagott zu hören; es beschwört in einer frag- größerten Notenwerten, während die Streicher andere mentierten Textur gefahrvolle Augenblicke. Elemente wiederholen und Trompeten und Posaunen ein # Ein strahlender F-dur-Akkord bezeichnet die hymnenartiges Thema einführen. ¡ Die Orgel, die in der Ankunft auf dem Gipfel, wobei auf die Posaunen eine von zweiten Hälfte der Symphonie eine äußerst wichtige Streichertremoli begleitete Oboenmelodie folgt, bevor Rolle spielt, schlägt den Schlusston an, wobei thematisch sich die Szene voll in strahlenderen Orchesterfarben ent- an die Erscheinung des Berggeistes erinnert wird; ferner faltet; derweil hört man frühere thematische Elemente in erscheinen Reminiszenzen an das Klettermotiv und diesem Abschnitt, der den zentralen Gipfel des gesamten andere Elemente in der abschließende Coda. ™ Die Werkes darstellt; besonders prominent erklingt hier das Nacht, also die Musik des Anfangs, kehrt wieder – und Thema, das vorher zu den blumigen Wiesen geführt hat- ganz am Ende eine letzte Erinnerung an die Bergwan- te. $ Die Vision setzt sich in Trillerketten fort, bis die derung selbst. Trompeten das Sonnenthema des zweiten Abschnitts in- Keith Anderson tonieren und die in Doppelgriff-Oktaven tremolierenden Deutsche Fassung: Cris Posslac

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Eine Alpensinfonie (), Op. 64 54:14 1911 begann Strauss mit der Komposition der Alpen- peten und zwei Posaunen hinter der Bühne, rund fünf Dut- 1 Nacht (Night) – 3:58 symphonie. An dieser seiner letzten Tondichtung arbei- zend Streicher und – ein Element von besonderer Wich- 2 Sonnenaufgang (Sunrise) – 1:28 tete er etappenweise bis 1915. Das Werk – noch weniger tigkeit in der Sturmszene – eine Konzertorgel. Strauss war eine Symphonie als die 1903 entstandene Sinfonia inzwischen Kapellmeister am preußischen Hof gewor- 3 Der Anstieg (The Ascent) – 2:17 Domestica – wurde ursprünglich durch eine Bergwan- den. Die Uraufführung des neuen Werkes fand im Okto- 4 Eintritt in den Wald (Entry into the Wood) – 6:08 derung angeregt, an der Strauss in seiner Schulzeit ber 1915 in der Berliner Philharmonie durch das Dresd- 5 Wanderung neben dem Bache (Wandering by the Stream) – 0:48 teilgenommen hatte. Die Teilnehmer hatten sich irgend- ner Hoforchester statt, dem Strauss besonders verpflichtet 6 Am Wasserfall (At the Waterfall) – 0:15 wann verlaufen, waren bei ihrem Abstieg in ein Gewitter war: Seine Opern , , Elektraund Der Ro- 7 geraten und bis auf die Haut durchnässt worden. Eine senkavalier hatten ihre Premiere an der Dresdner Hof- Erscheinung (Apparition) – 0:46 ebenso wichtige Inspirationsquelle des Werkes war oper unter Ernst von Schuch erlebt, dem Strauss die 8 Auf blumigen Wiesen (On Flowering Meadows) – 0:56 . Strauss hatte dessen Philosophie Alpensymphonie gewidmet hätte, wenn Schuch nicht 9 Auf der Alm (On the Alpine Pasture) – 2:37 voller Begeisterung aufgenommen und war besonders plötzlich im Jahre 1914 gestorben wäre. Widmungsträger 0 Durch Dickicht und Gestrüpp auf Irrwegen von der polemischen Schrift Der Antichrist: Fluch auf das wurde statt dessen der Dresdner Intendant Graf Nicolaus (Straying through Thicket and Undergrowth) – 1:31 Christentum beeinflusst. Die Alpensymphonie steht in der Seebach. Nachfolge des 1896 entstandenen, gleichfalls auf Niet- Die Alpensymphonie besteht aus 22 miteinander ver- ! Auf dem Gletscher (On the Glacier) – 1:04 zsche zurückgehenden Tongedichts Also sprach Za- bundenen Episoden, von denen jede eine Station der Klet- @ Gefahrvolle Augenblicke (Dangerous Moments) – 1:29 rathustra; Strauss hatte einige Jahre sogar erwogen, dem tertour in die Alpen bezeichnet. Die Expedition beginnt # Auf dem Gipfel (On the Summit) – 5:19 Stück den Titel Der Antichrist zu geben und bei der mu- in der Nacht; dann geht die Sonne auf, es tagt, und mit dem $ Vision (Vision) – 3:58 sikalischen Anlage der literarischen Vorlage weitaus Einbruch der Nacht endet das Stück. In ihm sind Elemente % genauer zu folgen. 1902 hatte Strauss mit dem Entwurf einer symphonischen Struktur zu erkennen: Die beiden Nebel steigen auf (Mists rise) – 0:20 einer symphonischen Dichtung namens Künstler-Tra- ersten Abschnitte, Nacht und Sonnenaufgang, lassen sich ^ Die Sonne verdüstert sich allmählich (The Sun gradually darkens) – 0:56 gödie begonnen, die ebenfalls in den Alpen spielen sollte. als langsame Einleitung hören, die zu dem Aufstieg füh- & Elegie (Elegy) – 2:12 Die Idee entsprang dem traurigen Schicksal des recht ren, einem als Sehr lebhaft und energischmarkierten Alle- * Stille vor der Sturme (Calm before the Storm) – 3:07 erfolgreichen Schweizer Malers Karl Stauffer-Bern, der gro. ( Gewitter und Sturm, Abstieg (Thunder and Storm, Descent) – 3:54 von einem wohlhabenden Schweizer Ehepaar aufge- 1 Nacht beginnt mit einem ausgehaltenen B und den nommen wurde. Die Affaire mit der Frau seines neuen absteigenden Streichern, deren einzelne Gruppen jeweils ) Sonnenuntergang (Sunset) – 2:15 Mäzens endete damit, dass Stauffer und später auch seine vierfach geteilt sind. Es wird ein ausgehaltener Akkord ¡ Ausklang (Final Sounds) – 6:35 Geliebte sich das Leben nahmen. Der erste Teil der ge- erreicht, der schließlich alle Töne der Leiter enthält und ™ Nacht (Night) 2:19 planten „Künstler-Tragödie“ wurde neun Jahre später den Untergrund für die Blechbläser bildet, die ein echt zum Anfang der Alpensymphonie. In diesem neuen Werk Straussisches Motiv spielen. 2 Dieser Abschnitt steigert verbinden sich Nietzsches Gedanken von der Freiheit in sich zum Sonnenaufgang – mit einer ähnlichen absteigen- der Natur und von der Befreiung aus den überkommenen den Skalenfigur, der bald ein neues Thema folgt. 3 Der Zwängen des Christentums mit früheren Interessen: dem Anstieg wird durch ein lebhaftes Thema vorbereitet, Abenteuer in den Alpen und – mit dem unglücklichen dessen Anfangsfigur den Harfen und tiefen Streichern Stauffer – frühem Glück in den Bergen. übertragen ist. Einem ausdrucksvollen Motiv der Hörner Das neue Tongedicht erforderte beträchtliche Mittel. und Posaunen folgt der Klang entfernter, hinter der Bühne Die Partitur verlangt ein riesiges Orchester: doppeltes geblasener Jagdhörner, und das Blechbläsermotiv führt Holz nebst acht Zusatzspielern, eine vierzehnköpfige zum 4 Eintritt in den Wald, dessen Thema sich als Gegen- Blech-bläsergruppe (mit vier Tenortuben), dazu vier Har- stück zum zweiten Thema hören lässt. fen, eine große, reich besetzte Schlagzeuggruppe mit Im Wald gibt es weitere melodische Elemente, da- Donner- und Windmaschine, zwölf Hörner, zwei Trom- runter Vogelrufe, die gelegentlich an die Welt des kürz-

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Antoni Wit (1864-1949) Antoni Wit, one of the most highly regarded Polish conductors, studied with Henryk Czyz and An Alpine Symphony, Op. 64 composition with at the Academy of Music in Cracow, subsequently continuing his studies with in Paris. He also graduated in law at the in Cracow. Immediately after The German composer and conductor Richard Strauss under the National Socialist Government that came to represents a remarkable extension of the work of Liszt power in 1933. After 1945 he withdrew for a time to completing his studies he was engaged as an assistant at the Philharmonic by Witold Rowicki and and Wagner in the symphonic poems of his early career Switzerland, returning to his own house at Garmisch was later appointed conductor of the Poznan Philharmonic, collaborated with the Warsaw Grand Theatre, and from and in his shows an equally remarkable use of only four months before his death in 1949. 1964 to 1977 was artistic director of the , before his appointment as director of the Polish late romantic orchestral idiom. Born in Munich, the son Strauss started the composition of his Alpine Radio and Television Orchestra and Chorus in Cracow. From 1983 to 2000 he was the director of the National Polish of a distinguished horn-player, he had a sound general Symphony, the last of his tone-poems, in 1911, working Radio Symphony Orchestra in Katowice, and from 1987 to 1994 he was the chief conductor and then first guest education there, while studying music under teachers of on it intermittently until its completion in 1915. The conductor of Orquesta Filarmónica de Gran Canaria. In 2002 he became general and artistic director of the Warsaw obvious distinction. Before he left school in 1882 he had work, even less of a symphony than the Symphonia Philharmonic Orchestra. His international career has brought engagements with major throughout already enjoyed some success as a composer, continued Domestica of 1903, drew its original inspiration from a Europe, the Americas and the Near and Far East. He has made nearly a hundred recordings, including an acclaimed during his brief period at Munich University with the schoolboy mountaineering expedition, during which the release for Naxos of the piano concertos of Prokofiev, awarded the Diapason d’Or and Grand Prix du Disque de la composition of concertos for and for participants had at one point lost their way, and on their Nouvelle Académie du Disque. In January 2002 his recording of the Turangalîla Symphony by and a sonata for and piano. By the age of 21 he had descent had been drenched in a thunder-storm. An (Naxos 8.554478-79) was awarded the Cannes Classical Award. Antoni Wit is a professor at the Chopin Academy been appointed assistant conductor to the well-known equally important source for the work is to be found in of Music in Warsaw. orchestra at Meiningen under Hans von Bülow, whom Nietzsche. Strauss had wholeheartedly embraced the he succeeded in the following year. latter’s philosophy and was notably influenced by his Richard Strauss (1864–1949) In 1886 Strauss resigned from Meiningen and attack on Christianity, Der Antichrist: Fluch auf das Eine Alpensinfonie op. 64 began the series of tone-poems that seemed to extend to Christentum (The Antichrist: Curse on Christianity). Der Komponist und Dirigent Richard Strauss ging in den , , Tod und Verklärung sowie nach ein- the utmost limit the extra-musical content of the form. The Alpine Symphony follows the earlier Nietzschean symphonischen Dichtungen, die er zu Beginn seines er mehrjährigen Pause Till Eulenspiegel, Also sprach The first of these works, (From Italy), was work of 1896, , and had been followed by Macbeth, Don Juan, Tod und Verklärung under consideration for some years, at one time to be Schaffens schrieb, weit über die Werke Liszts und Wag- Zarathustra, und folgten. (Death and Transfiguration) and, after a gap of a few given the title The Antichrist and to follow a plan much ners hinaus. In seinen Opern zeigt er einen nicht minder Inzwischen festigte Strauss seinen Ruf als Dirigent: Eine years, Till Eulenspiegel, Also sprach Zarathustra (Thus more closely associated with its literary source. In 1902 bemerkenswerten Umgang mit der spätromantischen Or- Spielzeit leitete er die Berliner Philharmoniker, dann ging spake Zarathustra), Don Quixote and Ein Heldenleben he had begun to sketch a under the chestersprache. Strauss wurde als Sohn eines hoch ange- er an die Opernhäuser von München und Berlin. (A Hero’s Life). Meanwhile Strauss was establishing title Künstler-Tragödie (Artist’s Tragedy), also set at sehenen Hornisten in München geboren und erhielt dort Zu Beginn des neuen Jahrhunderts begann sich his reputation as a conductor, directing the Berlin first in the Alps. The idea was suggested by the sad fate eine gründliche Allgemeinbildung, während er bei aus- Strauss erneut für die Oper zu interessieren, eine Gattung, Philharmonic Orchestra for a season and taking of Karl Stauffer-Bern, an artist who had enjoyed some gezeichneten Lehrern Musik studierte. Schon bevor er die ihm anfangs keinen großen Erfolg eingebracht hatte. appointments in Munich and then at the in Berlin, success, to be taken up by a wealthy Swiss couple. 1882 die Schule verließ, hatte er einige kompositorische Der 1905 in Dresden uraufgeführten Salome folgte 1909 where he later became Court Composer. Stauffer’s affair with the wife of his new patron led to Erfolge errungen, und an diese konnte er während seiner auf ein Hugo von Hoffmannsthals, mit The new century brought a renewed attention to the suicide of Stauffer and his mistress. The first part of kurzen Zeit an der Münchner Universität mit seinen dem er im Laufe der nächsten zwanzig Jahre zusammen- opera, a medium in which he had initially enjoyed no this planned work was to be the source of the opening of Konzerten für Violine und für Horn sowie einer Sonate arbeitete. , eine romantische Oper aus great success. Salome in Dresden in 1905 was followed the Alpine Symphony nine years later. In the new work für Violoncello und Klavier anknüpfen. Hans von Bülow dem Wien der Mozart-Zeit, kam 1911 an der Dresdner in 1909 by Elektra, with a libretto by the writer with Nietzsche’s idea of freedom in Nature and liberation berief den 21-Jährigen als seinen Assistenten an die Hofoper heraus. Darauf entstanden zehn weitere Opern – whom he was to collaborate over the next twenty years, from the outdated chains of Christianity come together Meininger Hofkapelle, und ein Jahr später wurde Strauss am Ende stand das 1942 an der Bayerischen Staatsoper in Hugo von Hoffmannsthal. Der Rosenkavalier (The with earlier interests, the Alpine adventure, and, with der Nachfolger seines Mentors. München uraufgeführte . In den Augen einiger Knight of the Rose), a romantic opera set in the Vienna the unfortunate Stauffer, early happiness in the 1886 legte Strauss seinen Posten in Meiningen nieder kompromittierte sich Richard Strauss durch seine schein- of Mozart, was staged at the Court Opera in Dresden in mountains. und begann mit der Komposition einer Folge von Ton- bare Ergebenheit dem nationalsozialistischen Regime 1911, followed by ten further operas, ending only with For the new tone-poem very considerable resources dichtungen, in denen er den außermusikalischem Inhalt gegenüber. Nach 1945 zog er sich für einige Zeit in die Capriccio, mounted at the Staatsoper in Munich in were needed. It is scored for a very large orchestra with 1942. It was unfortunate that, in the eyes of some, double woodwind and eight extra players, a brass dieser Form bis zu den äußersten Grenzen erweiterte. Die Schweiz zurück; erst vier Monate vor seinem Tode im Strauss was compromised by his seeming acquiescence section of fourteen players, including four , Reihe begann mit der Symphonie Aus Italien, worauf Jahre 1949 kehrte er in sein Haus nach Garmisch zurück.

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four harps, a large and varied percussion section 5 The mountain stream is aptly evoked, with their descent, passing through the stages of their ascent. introduces the final sounds, with the apparition of the including a thunder and a wind machine, twelve horns, reminiscences of earlier thematic material, with the violin The storm dies down, with isolated raindrops falling one spirit of the mountain recalled thematically, and the two and two off-stage, five dozen climbing motif leading to 6 a waterfall, graphically by one, and the brass play their theme from the first climbing motif and other elements, remembered now in or so string players and, an element of particular depicted in brilliant orchestral colours, descending harp section, a symbol of the mountain itself. ) The sun sets, a final coda. ™ Night returns and with it the music of the importance in the storm scene, a concert organ. Strauss and violin , through which 7 an apparition, its theme augmented, while the strings recall other opening and, in the last bars, a concluding reminiscence was now Kapellmeister to the Prussian Court and the the spirit of the Alps, is seen. 8 A new melody for horn elements and trumpets and trombones introduce a of the climb itself. first performance of the new work was given in October and then violin takes the climbers to flowering meadows, hymn-like theme. ¡ The organ, which has had a vital 1915 at the Berlin Philharmonie by the Dresden Court with the ascent theme heard again. 9 In the alpine part to play in the second half of the symphony, Keith Anderson Orchestra, to which Strauss had a particular debt. His pastures cow-bells are heard, with the transformation of operas Feuersnot, Salome, Elektra and Der Rosen- the earlier Mahlerian bird-call, the calm of the scene kavalier had had their premières at the Dresden Court pierced by a descending figure from the woodwind, Staatskapelle Weimar Opera under Ernst von Schuch, and Strauss would have leading to a new theme from the first horn. 0 This theme The Staatskapelle Weimar has a long and distinguished history, the successor to a court orchestra founded in 1491. dedicated the Alpine Symphony to him, prevented only mingles with earlier material as the party loses its way This was the orchestra in which Bach was employed from 1708 to 1717 and which, after being disbanded in 1735, by Schuch’s sudden death in 1914. The dedication was amid thickets and undergrowth of contrapuntal was revived by Duchess Anna Amalia in 1756, in part as a theatre orchestra. The ensemble flourished during the made instead to the Dresden Intendant, Count Nicolaus complexity, before bursting through onto ! the glacier. Weimar period of Wieland and Goethe, and then enjoyed particular renown under the direction of Franz Liszt, who Seebach. @ An earlier motif, now heard from the first , lived in Weimar from 1848 to 1861, introducing contemporary and sometimes controversial repertoire. In 1889 An Alpine Symphony consists of 22 linked episodes, suggests a dangerous moment, in a fragmented texture. another extraordinary conductor and composer helped the orchestra achieve an even higher degree of quality and each identified with a stage in a climb in the Alps, an # A bright F major chord marks the achievement greater reputation, the 25-year-old Richard Strauss, who worked in Weimar for five years as the second conductor. expedition starting with night, then sunrise, and of the summit, the trombones followed by an Strauss directed the world première of his own first opera and Humperdinck’s Hänsel und Gretel in finishing at nightfall. At the same time there are melody heard against tremolo violin accompaniment, Weimar, major cultural events which also included his legendary, uncut performances of Wagner’s operas. In elements of symphonic structure. The first two sections, before full realisation of the scene is given more addition, Weimar was the first to give the premières of Strauss’s newest orchestral works, such as Don Juan, night and sunrise may be heard as a slow introduction, brilliant orchestral colour, as various earlier thematic Macbeth, and Death and Transfiguration. In 1919 the orchestra took the name Staatskapelle Weimar. After the war leading to the ascent, marked Sehr lebhaft und elements are heard in a section that marks the central the Staatskapelle was re-formed by Hermann Abendroth, followed at his death by Gerhard Pflüger in 1956 and energisch, an Allegro. climax of the whole work, in which the theme that led to Lothar Seyfarth in 1973, then Rolf Reuter (1979/80) and Peter Gülke (1981/82). In 1984, Oleg Caetani was engaged 1 Night opens with a sustained B flat and the the flowering meadows assumes particular prominence. descent of the strings, each section divided into four, $ The vision continues, with trill after trill, until as a permanent guest conductor, and in 1988, Hans Frank returned as principal conductor. After 1990 the orchestra and stopping on a sustained chord that will finally trumpets proclaim the sun theme of the second section, was reinforced in number to almost a hundred musicians. Since then, the Staatskapelle Weimar has consciously include all the notes of the scale, against which is heard while the , tremolo in double stopped octaves, cultivated its great tradition while constantly expanding its repertoire. In 2002 George Alexander Albrecht a Straussian motif from the brass. 2 This section builds ascend. At this point the organ enters at last, with an E completed his seven-year term as general music director, to be succeeded by Jac van Steen. In the summer of 2005, up to sunrise, with its similar descending scale figure, pedal-point, joined by two tubas and the double the American conductor Carl St Clair was appointed general music director, the first non-European to hold the top soon followed by a new theme. 3 The ascent is bassoon. The violins ascend to the heights, and the brass position in Thuringia’s premier orchestra. introduced by a lively theme, the opening figure suggest a recapitulation with the phrase first heard from entrusted to the harps and lower strings. An emphatic them in the opening section of the work, but now motif from horns and trombones is followed by the marked fff. % The mood suddenly changes, as mists sound of distant hunting-horns from the off-stage descend on the climbers, the divisi strings now muted. players, and the brass motif leads to 4 the entry into the ^ The sun shines bleakly through, & and in the elegy is wood, with a theme that may be heard as the counterpart heard once more, with a new theme, entrusted first to of the second subject. The woodland brings other the strings, and then, * in the calm before the storm, to melodic elements, including bird-calls, one suggesting, a , after a distant clap of thunder. There are as sometimes happens here, the world of Mahler, so isolated bird-calls before the descending theme of the recently dead. The ascent theme returns, to start what opening appears once more, as the storm rises, with might be heard as a development section, with contrasts thunder and the howling wind. ( It is in the storm, with of texture as the strings give way to a solo string quartet. its raging and momentary lulls, that the climbers make

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four harps, a large and varied percussion section 5 The mountain stream is aptly evoked, with their descent, passing through the stages of their ascent. introduces the final sounds, with the apparition of the including a thunder and a wind machine, twelve horns, reminiscences of earlier thematic material, with the violin The storm dies down, with isolated raindrops falling one spirit of the mountain recalled thematically, and the two trumpets and two trombones off-stage, five dozen climbing motif leading to 6 a waterfall, graphically by one, and the brass play their theme from the first climbing motif and other elements, remembered now in or so string players and, an element of particular depicted in brilliant orchestral colours, descending harp section, a symbol of the mountain itself. ) The sun sets, a final coda. ™ Night returns and with it the music of the importance in the storm scene, a concert organ. Strauss and violin glissandos, through which 7 an apparition, its theme augmented, while the strings recall other opening and, in the last bars, a concluding reminiscence was now Kapellmeister to the Prussian Court and the the spirit of the Alps, is seen. 8 A new melody for horn elements and trumpets and trombones introduce a of the climb itself. first performance of the new work was given in October and then violin takes the climbers to flowering meadows, hymn-like theme. ¡ The organ, which has had a vital 1915 at the Berlin Philharmonie by the Dresden Court with the ascent theme heard again. 9 In the alpine part to play in the second half of the symphony, Keith Anderson Orchestra, to which Strauss had a particular debt. His pastures cow-bells are heard, with the transformation of operas Feuersnot, Salome, Elektra and Der Rosen- the earlier Mahlerian bird-call, the calm of the scene kavalier had had their premières at the Dresden Court pierced by a descending figure from the woodwind, Staatskapelle Weimar Opera under Ernst von Schuch, and Strauss would have leading to a new theme from the first horn. 0 This theme The Staatskapelle Weimar has a long and distinguished history, the successor to a court orchestra founded in 1491. dedicated the Alpine Symphony to him, prevented only mingles with earlier material as the party loses its way This was the orchestra in which Bach was employed from 1708 to 1717 and which, after being disbanded in 1735, by Schuch’s sudden death in 1914. The dedication was amid thickets and undergrowth of contrapuntal was revived by Duchess Anna Amalia in 1756, in part as a theatre orchestra. The ensemble flourished during the made instead to the Dresden Intendant, Count Nicolaus complexity, before bursting through onto ! the glacier. Weimar period of Wieland and Goethe, and then enjoyed particular renown under the direction of Franz Liszt, who Seebach. @ An earlier motif, now heard from the first bassoon, lived in Weimar from 1848 to 1861, introducing contemporary and sometimes controversial repertoire. In 1889 An Alpine Symphony consists of 22 linked episodes, suggests a dangerous moment, in a fragmented texture. another extraordinary conductor and composer helped the orchestra achieve an even higher degree of quality and each identified with a stage in a climb in the Alps, an # A bright F major chord marks the achievement greater reputation, the 25-year-old Richard Strauss, who worked in Weimar for five years as the second conductor. expedition starting with night, then sunrise, and of the summit, the trombones followed by an oboe Strauss directed the world première of his own first opera Guntram and Humperdinck’s Hänsel und Gretel in finishing at nightfall. At the same time there are melody heard against tremolo violin accompaniment, Weimar, major cultural events which also included his legendary, uncut performances of Wagner’s operas. In elements of symphonic structure. The first two sections, before full realisation of the scene is given more addition, Weimar was the first to give the premières of Strauss’s newest orchestral works, such as Don Juan, night and sunrise may be heard as a slow introduction, brilliant orchestral colour, as various earlier thematic Macbeth, and Death and Transfiguration. In 1919 the orchestra took the name Staatskapelle Weimar. After the war leading to the ascent, marked Sehr lebhaft und elements are heard in a section that marks the central the Staatskapelle was re-formed by Hermann Abendroth, followed at his death by Gerhard Pflüger in 1956 and energisch, an Allegro. climax of the whole work, in which the theme that led to Lothar Seyfarth in 1973, then Rolf Reuter (1979/80) and Peter Gülke (1981/82). In 1984, Oleg Caetani was engaged 1 Night opens with a sustained B flat and the the flowering meadows assumes particular prominence. descent of the strings, each section divided into four, $ The vision continues, with trill after trill, until as a permanent guest conductor, and in 1988, Hans Frank returned as principal conductor. After 1990 the orchestra and stopping on a sustained chord that will finally trumpets proclaim the sun theme of the second section, was reinforced in number to almost a hundred musicians. Since then, the Staatskapelle Weimar has consciously include all the notes of the scale, against which is heard while the violins, tremolo in double stopped octaves, cultivated its great tradition while constantly expanding its repertoire. In 2002 George Alexander Albrecht a Straussian motif from the brass. 2 This section builds ascend. At this point the organ enters at last, with an E completed his seven-year term as general music director, to be succeeded by Jac van Steen. In the summer of 2005, up to sunrise, with its similar descending scale figure, pedal-point, joined by two bass tubas and the double the American conductor Carl St Clair was appointed general music director, the first non-European to hold the top soon followed by a new theme. 3 The ascent is bassoon. The violins ascend to the heights, and the brass position in Thuringia’s premier orchestra. introduced by a lively theme, the opening figure suggest a recapitulation with the phrase first heard from entrusted to the harps and lower strings. An emphatic them in the opening section of the work, but now motif from horns and trombones is followed by the marked fff. % The mood suddenly changes, as mists sound of distant hunting-horns from the off-stage descend on the climbers, the divisi strings now muted. players, and the brass motif leads to 4 the entry into the ^ The sun shines bleakly through, & and in the elegy is wood, with a theme that may be heard as the counterpart heard once more, with a new theme, entrusted first to of the second subject. The woodland brings other the strings, and then, * in the calm before the storm, to melodic elements, including bird-calls, one suggesting, a clarinet, after a distant clap of thunder. There are as sometimes happens here, the world of Mahler, so isolated bird-calls before the descending theme of the recently dead. The ascent theme returns, to start what opening appears once more, as the storm rises, with might be heard as a development section, with contrasts thunder and the howling wind. ( It is in the storm, with of texture as the strings give way to a solo string quartet. its raging and momentary lulls, that the climbers make

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Antoni Wit Richard Strauss (1864-1949) Antoni Wit, one of the most highly regarded Polish conductors, studied conducting with Henryk Czyz and An Alpine Symphony, Op. 64 composition with Krzysztof Penderecki at the Academy of Music in Cracow, subsequently continuing his studies with Nadia Boulanger in Paris. He also graduated in law at the Jagiellonian University in Cracow. Immediately after The German composer and conductor Richard Strauss under the National Socialist Government that came to represents a remarkable extension of the work of Liszt power in 1933. After 1945 he withdrew for a time to completing his studies he was engaged as an assistant at the Warsaw Philharmonic Orchestra by Witold Rowicki and and Wagner in the symphonic poems of his early career Switzerland, returning to his own house at Garmisch was later appointed conductor of the Poznan Philharmonic, collaborated with the Warsaw Grand Theatre, and from and in his operas shows an equally remarkable use of only four months before his death in 1949. 1964 to 1977 was artistic director of the Pomeranian Philharmonic, before his appointment as director of the Polish late romantic orchestral idiom. Born in Munich, the son Strauss started the composition of his Alpine Radio and Television Orchestra and Chorus in Cracow. From 1983 to 2000 he was the director of the National Polish of a distinguished horn-player, he had a sound general Symphony, the last of his tone-poems, in 1911, working Radio Symphony Orchestra in Katowice, and from 1987 to 1994 he was the chief conductor and then first guest education there, while studying music under teachers of on it intermittently until its completion in 1915. The conductor of Orquesta Filarmónica de Gran Canaria. In 2002 he became general and artistic director of the Warsaw obvious distinction. Before he left school in 1882 he had work, even less of a symphony than the Symphonia Philharmonic Orchestra. His international career has brought engagements with major orchestras throughout already enjoyed some success as a composer, continued Domestica of 1903, drew its original inspiration from a Europe, the Americas and the Near and Far East. He has made nearly a hundred recordings, including an acclaimed during his brief period at Munich University with the schoolboy mountaineering expedition, during which the release for Naxos of the piano concertos of Prokofiev, awarded the Diapason d’Or and Grand Prix du Disque de la composition of concertos for violin and for French horn participants had at one point lost their way, and on their Nouvelle Académie du Disque. In January 2002 his recording of the Turangalîla Symphony by Olivier Messiaen and a sonata for cello and piano. By the age of 21 he had descent had been drenched in a thunder-storm. An (Naxos 8.554478-79) was awarded the Cannes Classical Award. Antoni Wit is a professor at the Chopin Academy been appointed assistant conductor to the well-known equally important source for the work is to be found in of Music in Warsaw. orchestra at Meiningen under Hans von Bülow, whom Nietzsche. Strauss had wholeheartedly embraced the he succeeded in the following year. latter’s philosophy and was notably influenced by his Richard Strauss (1864–1949) In 1886 Strauss resigned from Meiningen and attack on Christianity, Der Antichrist: Fluch auf das Eine Alpensinfonie op. 64 began the series of tone-poems that seemed to extend to Christentum (The Antichrist: Curse on Christianity). Der Komponist und Dirigent Richard Strauss ging in den Macbeth, Don Juan, Tod und Verklärung sowie nach ein- the utmost limit the extra-musical content of the form. The Alpine Symphony follows the earlier Nietzschean symphonischen Dichtungen, die er zu Beginn seines er mehrjährigen Pause Till Eulenspiegel, Also sprach The first of these works, Aus Italien (From Italy), was work of 1896, Also sprach Zarathustra, and had been followed by Macbeth, Don Juan, Tod und Verklärung under consideration for some years, at one time to be Schaffens schrieb, weit über die Werke Liszts und Wag- Zarathustra, Don Quixote und Ein Heldenleben folgten. (Death and Transfiguration) and, after a gap of a few given the title The Antichrist and to follow a plan much ners hinaus. In seinen Opern zeigt er einen nicht minder Inzwischen festigte Strauss seinen Ruf als Dirigent: Eine years, Till Eulenspiegel, Also sprach Zarathustra (Thus more closely associated with its literary source. In 1902 bemerkenswerten Umgang mit der spätromantischen Or- Spielzeit leitete er die Berliner Philharmoniker, dann ging spake Zarathustra), Don Quixote and Ein Heldenleben he had begun to sketch a symphonic poem under the chestersprache. Strauss wurde als Sohn eines hoch ange- er an die Opernhäuser von München und Berlin. (A Hero’s Life). Meanwhile Strauss was establishing title Künstler-Tragödie (Artist’s Tragedy), also set at sehenen Hornisten in München geboren und erhielt dort Zu Beginn des neuen Jahrhunderts begann sich his reputation as a conductor, directing the Berlin first in the Alps. The idea was suggested by the sad fate eine gründliche Allgemeinbildung, während er bei aus- Strauss erneut für die Oper zu interessieren, eine Gattung, Philharmonic Orchestra for a season and taking of Karl Stauffer-Bern, an artist who had enjoyed some gezeichneten Lehrern Musik studierte. Schon bevor er die ihm anfangs keinen großen Erfolg eingebracht hatte. appointments in Munich and then at the opera in Berlin, success, to be taken up by a wealthy Swiss couple. 1882 die Schule verließ, hatte er einige kompositorische Der 1905 in Dresden uraufgeführten Salome folgte 1909 where he later became Court Composer. Stauffer’s affair with the wife of his new patron led to Erfolge errungen, und an diese konnte er während seiner Elektra auf ein Libretto Hugo von Hoffmannsthals, mit The new century brought a renewed attention to the suicide of Stauffer and his mistress. The first part of kurzen Zeit an der Münchner Universität mit seinen dem er im Laufe der nächsten zwanzig Jahre zusammen- opera, a medium in which he had initially enjoyed no this planned work was to be the source of the opening of Konzerten für Violine und für Horn sowie einer Sonate arbeitete. Der Rosenkavalier, eine romantische Oper aus great success. Salome in Dresden in 1905 was followed the Alpine Symphony nine years later. In the new work für Violoncello und Klavier anknüpfen. Hans von Bülow dem Wien der Mozart-Zeit, kam 1911 an der Dresdner in 1909 by Elektra, with a libretto by the writer with Nietzsche’s idea of freedom in Nature and liberation berief den 21-Jährigen als seinen Assistenten an die Hofoper heraus. Darauf entstanden zehn weitere Opern – whom he was to collaborate over the next twenty years, from the outdated chains of Christianity come together Meininger Hofkapelle, und ein Jahr später wurde Strauss am Ende stand das 1942 an der Bayerischen Staatsoper in Hugo von Hoffmannsthal. Der Rosenkavalier (The with earlier interests, the Alpine adventure, and, with der Nachfolger seines Mentors. München uraufgeführte Capriccio. In den Augen einiger Knight of the Rose), a romantic opera set in the Vienna the unfortunate Stauffer, early happiness in the 1886 legte Strauss seinen Posten in Meiningen nieder kompromittierte sich Richard Strauss durch seine schein- of Mozart, was staged at the Court Opera in Dresden in mountains. und begann mit der Komposition einer Folge von Ton- bare Ergebenheit dem nationalsozialistischen Regime 1911, followed by ten further operas, ending only with For the new tone-poem very considerable resources dichtungen, in denen er den außermusikalischem Inhalt gegenüber. Nach 1945 zog er sich für einige Zeit in die Capriccio, mounted at the Staatsoper in Munich in were needed. It is scored for a very large orchestra with 1942. It was unfortunate that, in the eyes of some, double woodwind and eight extra players, a brass dieser Form bis zu den äußersten Grenzen erweiterte. Die Schweiz zurück; erst vier Monate vor seinem Tode im Strauss was compromised by his seeming acquiescence section of fourteen players, including four tenor tubas, Reihe begann mit der Symphonie Aus Italien, worauf Jahre 1949 kehrte er in sein Haus nach Garmisch zurück.

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Eine Alpensinfonie (An Alpine Symphony), Op. 64 54:14 1911 begann Strauss mit der Komposition der Alpen- peten und zwei Posaunen hinter der Bühne, rund fünf Dut- 1 Nacht (Night) – 3:58 symphonie. An dieser seiner letzten Tondichtung arbei- zend Streicher und – ein Element von besonderer Wich- 2 Sonnenaufgang (Sunrise) – 1:28 tete er etappenweise bis 1915. Das Werk – noch weniger tigkeit in der Sturmszene – eine Konzertorgel. Strauss war eine Symphonie als die 1903 entstandene Sinfonia inzwischen Kapellmeister am preußischen Hof gewor- 3 Der Anstieg (The Ascent) – 2:17 Domestica – wurde ursprünglich durch eine Bergwan- den. Die Uraufführung des neuen Werkes fand im Okto- 4 Eintritt in den Wald (Entry into the Wood) – 6:08 derung angeregt, an der Strauss in seiner Schulzeit ber 1915 in der Berliner Philharmonie durch das Dresd- 5 Wanderung neben dem Bache (Wandering by the Stream) – 0:48 teilgenommen hatte. Die Teilnehmer hatten sich irgend- ner Hoforchester statt, dem Strauss besonders verpflichtet 6 Am Wasserfall (At the Waterfall) – 0:15 wann verlaufen, waren bei ihrem Abstieg in ein Gewitter war: Seine Opern Feuersnot, Salome, Elektraund Der Ro- 7 geraten und bis auf die Haut durchnässt worden. Eine senkavalier hatten ihre Premiere an der Dresdner Hof- Erscheinung (Apparition) – 0:46 ebenso wichtige Inspirationsquelle des Werkes war oper unter Ernst von Schuch erlebt, dem Strauss die 8 Auf blumigen Wiesen (On Flowering Meadows) – 0:56 Friedrich Nietzsche. Strauss hatte dessen Philosophie Alpensymphonie gewidmet hätte, wenn Schuch nicht 9 Auf der Alm (On the Alpine Pasture) – 2:37 voller Begeisterung aufgenommen und war besonders plötzlich im Jahre 1914 gestorben wäre. Widmungsträger 0 Durch Dickicht und Gestrüpp auf Irrwegen von der polemischen Schrift Der Antichrist: Fluch auf das wurde statt dessen der Dresdner Intendant Graf Nicolaus (Straying through Thicket and Undergrowth) – 1:31 Christentum beeinflusst. Die Alpensymphonie steht in der Seebach. Nachfolge des 1896 entstandenen, gleichfalls auf Niet- Die Alpensymphonie besteht aus 22 miteinander ver- ! Auf dem Gletscher (On the Glacier) – 1:04 zsche zurückgehenden Tongedichts Also sprach Za- bundenen Episoden, von denen jede eine Station der Klet- @ Gefahrvolle Augenblicke (Dangerous Moments) – 1:29 rathustra; Strauss hatte einige Jahre sogar erwogen, dem tertour in die Alpen bezeichnet. Die Expedition beginnt # Auf dem Gipfel (On the Summit) – 5:19 Stück den Titel Der Antichrist zu geben und bei der mu- in der Nacht; dann geht die Sonne auf, es tagt, und mit dem $ Vision (Vision) – 3:58 sikalischen Anlage der literarischen Vorlage weitaus Einbruch der Nacht endet das Stück. In ihm sind Elemente % genauer zu folgen. 1902 hatte Strauss mit dem Entwurf einer symphonischen Struktur zu erkennen: Die beiden Nebel steigen auf (Mists rise) – 0:20 einer symphonischen Dichtung namens Künstler-Tra- ersten Abschnitte, Nacht und Sonnenaufgang, lassen sich ^ Die Sonne verdüstert sich allmählich (The Sun gradually darkens) – 0:56 gödie begonnen, die ebenfalls in den Alpen spielen sollte. als langsame Einleitung hören, die zu dem Aufstieg füh- & Elegie (Elegy) – 2:12 Die Idee entsprang dem traurigen Schicksal des recht ren, einem als Sehr lebhaft und energischmarkierten Alle- * Stille vor der Sturme (Calm before the Storm) – 3:07 erfolgreichen Schweizer Malers Karl Stauffer-Bern, der gro. ( Gewitter und Sturm, Abstieg (Thunder and Storm, Descent) – 3:54 von einem wohlhabenden Schweizer Ehepaar aufge- 1 Nacht beginnt mit einem ausgehaltenen B und den nommen wurde. Die Affaire mit der Frau seines neuen absteigenden Streichern, deren einzelne Gruppen jeweils ) Sonnenuntergang (Sunset) – 2:15 Mäzens endete damit, dass Stauffer und später auch seine vierfach geteilt sind. Es wird ein ausgehaltener Akkord ¡ Ausklang (Final Sounds) – 6:35 Geliebte sich das Leben nahmen. Der erste Teil der ge- erreicht, der schließlich alle Töne der Leiter enthält und ™ Nacht (Night) 2:19 planten „Künstler-Tragödie“ wurde neun Jahre später den Untergrund für die Blechbläser bildet, die ein echt zum Anfang der Alpensymphonie. In diesem neuen Werk Straussisches Motiv spielen. 2 Dieser Abschnitt steigert verbinden sich Nietzsches Gedanken von der Freiheit in sich zum Sonnenaufgang – mit einer ähnlichen absteigen- der Natur und von der Befreiung aus den überkommenen den Skalenfigur, der bald ein neues Thema folgt. 3 Der Zwängen des Christentums mit früheren Interessen: dem Anstieg wird durch ein lebhaftes Thema vorbereitet, Abenteuer in den Alpen und – mit dem unglücklichen dessen Anfangsfigur den Harfen und tiefen Streichern Stauffer – frühem Glück in den Bergen. übertragen ist. Einem ausdrucksvollen Motiv der Hörner Das neue Tongedicht erforderte beträchtliche Mittel. und Posaunen folgt der Klang entfernter, hinter der Bühne Die Partitur verlangt ein riesiges Orchester: doppeltes geblasener Jagdhörner, und das Blechbläsermotiv führt Holz nebst acht Zusatzspielern, eine vierzehnköpfige zum 4 Eintritt in den Wald, dessen Thema sich als Gegen- Blech-bläsergruppe (mit vier Tenortuben), dazu vier Har- stück zum zweiten Thema hören lässt. fen, eine große, reich besetzte Schlagzeuggruppe mit Im Wald gibt es weitere melodische Elemente, da- Donner- und Windmaschine, zwölf Hörner, zwei Trom- runter Vogelrufe, die gelegentlich an die Welt des kürz-

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lich verstorbenen Gustav Mahler erinnern. Das Anstiegs- Geigen herabsteigen. An diesem Punkt tritt endlich die Thema wird wiederholt, womit ein Formteil beginnt, den Orgel mit einem tiefen E in Erscheinung, in das zwei man als Durchführung verstehen kann; Kontraste der Basstuben und das Kontrafagott einfallen. Die Violinen Textur entstehen, wenn die Streicher einem Solostreich- steigen empor, die Blechbläser deuten eine Reprise an, Richard quartett Platz machen. 5 Überzeugend wird ein Bergbach indem sie – jetzt allerdings im fff – die Phrase spielen, die beschworen, wobei Reminiszenzen an frühere Themen bereits im ersten Teil des Werkes von ihnen zu hören war. erklingen und das Klettermotiv der Violine zu einem % Plötzlich schlägt die Stimmung um: Nebel steigen auf. STRAUSS 6 Wasserfall führt, der bildhaft in brillanten Orchester- Die geteilten Streicher haben die Dämpfer aufgesetzt. farben – mit abwärtsgerichteten Harfen- und Violinglis- ^ Die Sonne scheint fahl, verdüstert sich allmählich sandi – dargestellt wird; durch diesen Wasserfall hindurch & und ist in der Elegie erneut zu hören – zusammen mit An Alpine Symphony erblickt man 7 eine Erscheinung, den Geist der Alpen. einem neuen Thema, das erst den Streichern und dann, 8 Eine neue Melodie, zunächst im Horn, dann in den Vio- * in der Stille vor dem Sturm, nach einem fernen Don- linen, nimmt die Bergsteiger mit auf blumige Wiesen, nerschlag der Klarinette übertragen ist. Es gibt vereinzelte wobei erneut das Anstiegs-Thema erklingt. 9 Auf der Vogelrufe, bevor ein weiteres Mal das absteigende The- Staatskapelle Weimar • Antoni Wit Alm hören wir Kuhglocken und die Transformation des ma des Anfangs ertönt. Gewitter und Sturm brechen don- früheren, mahlerischen Vogelrufs; die ruhige Szene un- nernd und heulend los. ( In diesem tobenden Sturm, der terbricht eine absteigende Holzbläserfigur, die zu einem zwischendurch für Augenblicke schweigt, beginnen die neuen Thema des ersten Horns führt. 0 Dieses Thema Bergsteiger den Abstieg, bei dem sie die Stationen ihres verschmilzt mit früherem Material, während sich die Aufstiegs passieren. Der Sturm erstirbt, nacheinander Gruppe der Wanderer durch Dickicht und Gestrüpp in fallen einzelne Regentropfen, und das Blech spielt sein komplexer Kontrapunktik verirrt, bevor sie sich zum Thema aus dem ersten Abschnitt, ein Symbol des Berges ! Gletscher durchschlägt. @ Ein früheres Motiv ist jetzt selbst. ) Die Sonne geht unter. Ihr Thema erklingt in ver- im ersten Fagott zu hören; es beschwört in einer frag- größerten Notenwerten, während die Streicher andere mentierten Textur gefahrvolle Augenblicke. Elemente wiederholen und Trompeten und Posaunen ein # Ein strahlender F-dur-Akkord bezeichnet die hymnenartiges Thema einführen. ¡ Die Orgel, die in der Ankunft auf dem Gipfel, wobei auf die Posaunen eine von zweiten Hälfte der Symphonie eine äußerst wichtige Streichertremoli begleitete Oboenmelodie folgt, bevor Rolle spielt, schlägt den Schlusston an, wobei thematisch sich die Szene voll in strahlenderen Orchesterfarben ent- an die Erscheinung des Berggeistes erinnert wird; ferner faltet; derweil hört man frühere thematische Elemente in erscheinen Reminiszenzen an das Klettermotiv und diesem Abschnitt, der den zentralen Gipfel des gesamten andere Elemente in der abschließende Coda. ™ Die Werkes darstellt; besonders prominent erklingt hier das Nacht, also die Musik des Anfangs, kehrt wieder – und Thema, das vorher zu den blumigen Wiesen geführt hat- ganz am Ende eine letzte Erinnerung an die Bergwan- te. $ Die Vision setzt sich in Trillerketten fort, bis die derung selbst. Trompeten das Sonnenthema des zweiten Abschnitts in- Keith Anderson tonieren und die in Doppelgriff-Oktaven tremolierenden Deutsche Fassung: Cris Posslac

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8.553244 8.553379 557811 inlay USA 10/4/06 7:52 pm Page 1 NAXOS NAXOS An Alpine Symphony, the last of Richard Strauss’s symphonic poems, drew its inspiration from a youthful climbing expedition in the Alps, using Nietzsche’s idea of liberation through Nature. Taking the listener on an epic journey, beginning at night, through sunrise and finishing at sunset, it evokes the varying moods of the mountains, not least the terrifying dangers they represent. An Alpine Symphony is scored for a very large orchestra, including multiple 8.557811 STRAUSS: woodwind and brass, a huge percussion battery, organ, wind and thunder machines. STRAUSS: DDD Richard Playing Time STRAUSS 54:14

(1864-1949) 7 An Alpine Symphony An Alpine Symphony An Alpine

Eine Alpensinfonie (An Alpine Symphony), Op. 64 54:14 47313 1 Nacht (Night) – 3:58 @ Gefahrvolle Augenblicke 2 Sonnenaufgang (Sunrise) – 1:28 (Dangerous Moments) – 1:29

3 Der Anstieg (The Ascent) – 2:17 # Auf dem Gipfel 28112 4 Eintritt in den Wald (On the Summit) – 5:19 (Entry into the Wood) – 6:08 $ Vision (Vision) – 3:58 5 Wanderung neben dem Bache % Nebel steigen auf (Mists rise) – 0:20

(Wandering by the Stream) – 0:48 ^ Die Sonne verdüstert 1 6 sich allmählich Am Wasserfall www.naxos.com Made in Canada Kommentar auf Deutsch Booklet notes in English (At the Waterfall) – 0:15 (The Sun gradually darkens) – 0:56 7 Erscheinung (Apparition) – 0:46 & Elegie (Elegy) – 2:12 & 8 Auf blumigen Wiesen * Stille vor der Sturme (On Flowering Meadows) – 0:56 (Calm before the Storm) – 3:07 2006 Naxos Rights International Ltd. 9 Auf der Alm ( Gewitter und Sturm, Abstieg (On the Alpine Pasture) – 2:37 (Thunder and Storm, Descent) – 3:54 0 Durch Dickicht und Gestrüpp auf ) Sonnenuntergang (Sunset) – 2:15 Irrwegen (Straying through Thicket ¡ Ausklang (Final Sounds) – 6:35 and Undergrowth) – 1:31 ™ Nacht (Night) 2:19 ! Auf dem Gletscher (On the Glacier) – 1:04 8.557811 8.557811 Staatskapelle Weimar • Antoni Wit Recorded at the Weimarhalle, Weimar, Germany, from 4th to 6th July, 2005 Producer: Eckhardt Glauche • Engineer: Christian Feldgen • Booklet Notes: Keith Anderson Cover Photo: Mont Blanc by Josep M. Peñalver (Dreamstime.com)