MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN

MINISTERIUM FÜR Natürlich Vielfalt! UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN Natura 2000-Touren in Rheinland-Pfalz

Kaiser-Friedrich Straße 1 55116 Mainz www.mulewf.rlp.de heinland-Pfalz ouren in R in ouren T Natura 2000-Natura Impressum

Autor: Dr. Michael Altmoos (LUWG) Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Str. 1 • 55116 Mainz • www.mulewf.rlp.de Bearbeitung: Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) Kaiser-Friedrich.-Str. 7 • 55116 Mainz • www.luwg.rlp.de Satz und Layout: Lydia Schlegel, Tatjana Schollmayer (LUWG) Druck: NINO Druck GmbH, Neustadt/Weinstraße gedruckt auf RecySatin, gesetzt aus der Bliss

© Mai 2012 Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers Hinweis: Alle Angaben, Touren-Tipps, Adressen und links wurden sorgfältig recherchiert und überprüft. Eine Garantie für Korrektheit oder für Veränderungen nach Redaktions- schluss kann aber nicht gegeben werden. Das Durchführen der Touren und von Aktivitäten, die auf Hinweisen dieses Werks beruhen, erfolgt auf eigene Verantwortung. 3 inhalt

Vorwort 6 Übersichtskarte Natura 2000 in Rheinland-Pfalz 8 Natürliche Vielfalt erleben! – Biodiversität und Natura 2000 10 Wiesen-Vielfalt 15 Hoher Westerwald Stilles Wasser 25 Westerwälder Seenplatte Alles fließt 33 Ahrtal -Zauber 41 Gerolsteiner Kalkeifel Natürlicher Tiefgang 49 Eifelmaare und Laacher See Natur grenzenlos 57 Ourtal Fantastische Natur-Bilder 69 Serriger Bachtal, Leuk und Saar

4 Ruhige Hoch-Natur 77 Hochwald und Idarwald Abwechslungsreiches Fledermaus-Land 87 Kondelwald und Moseltäler Natur-Romantik 95 Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub Das Auenland 105 Rheinniederung Mainz-Bingen Mosaik der Natur 111 Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach Sagenhaft Baum-Reich 125 Donnersberg Natur wunderbar 135 Bioshärenreservat Pfälzerwald Angenehme Wiesen-Flut 151 Bellheimer Wald und Queichtal Natur traumhaft 157 Bienwald Service 164 Adressen, Einrichtungen, Infos Bildnachweis 168

5 vorwort

NATUR kennt keine Grenzen! Diese Broschüre stellt Ihnen exempla- Natur- und Kulturlandschaften des Landes risch die verschiedenen Lebensräume in bieten europäisch geschützten Tier- und Rheinland-Pfalz und die dort vorkom- Pflanzenarten einen guten Lebensraum. menden europäisch geschützten Tier- und Mit seinen ausgedehnten Buchenwäl- Pflanzenarten sowie Maßnahmen zu der, den Auwäldern, reich strukturierten deren Erhaltung Offenlandbereichen stellt das Land einen Nur was ich kenne kann vor. Lassen Sie wesentlichen Teil der Vielfalt an Lebens- ich lieben, und was ich sich einladen räumen in Europa. Verschiedene Vogelar- liebe, kann ich schützen. zu einer Reise ten wie z.B. Mittelspecht, Rotmilan und durch einige der Uhu sowie Fledermausarten finden in den Natura 2000 Gebiete und genießen Sie Wäldern und im Offenland ihre Brut- und die Vielfalt der Landschaften des Landes. Nahrungsreviere. Gelbbauchunke, Kamm- Lassen Sie sich einladen die natürliche molch und weitere Amphibien brauchen Vielfalt mit allen Sinnen erleben. kleine, sonnenexponierte Gewässer ent- lang von Bachauen oder in Steinbrüchen, Mit 120 FFH- und 57 Vogelschutzgebieten, Ton- und Kiesgruben. Schließlich sind die die rund 20 % der rheinland- pfälzischen durchgängigen Fluss- und Bachläufe in Landesfläche umfassen, leistet Rheinland- Rheinland-Pfalz wichtige Lebensräume für Pfalz seinen Beitrag zu Natura 2000. Die Wanderfische wie z.B. den Lachs. vielfältigen und abwechslungsreichen

6 vorwort

Natura 2000 ist ein Netz von besonderen mit der Land- und Forstwirtschaft sowie Schutzgebieten zur Erhaltung der biolo- sonstigen Nutzern langfristige Lösungen gischen Vielfalt in Europa. Mit mehr als an, die weitere Nutzung und die Erhaltung 26.000 FFH- und Vogelschutzgebieten in der biologischen Vielfalt in den Schutzge- den EU-Mitgliedstaaten nimmt NATURA bieten ermöglichen. In Zukunft möch- 2000 rund 750.000 km² ein. Das ent- ten wir mit einem Nationalpark einen spricht 17,5 % der Gesamtlandfläche von weiteren Baustein für die Entwicklung der Europa. Damit ist es das größte Schutzge- Biodiversität und der Vernetzung unserer bietsnetz weltweit. Dieses Schutzgebiets- Schutzgebiete hinzufügen. netz bildet repräsentativ die europäische Touren Sie durch unser Land! Entdecken Biodiversität ab! Sie unsere heimatlichen Schätze und Be- Die Landschaftsstrukturen sind meist sonderheiten. durch wirtschaftliche Aktivitäten und Viel Spaß und Freude dabei wünscht Nutzungen der Flächen entstanden. Intensivierungen in der Landwirtschaft und die Aufgabe von Nutzungen können Ulrike Höfken andererseits die Lebensräume und die dort vorkommenden Arten erheblich beein- Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, trächtigen. Rheinland-Pfalz strebt deshalb Ernährung, Weinbau und Forsten

7 Übersichtskarte Natura 2000 in Rheinland-Pfalz

1 Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes 2 Westerwälder Seenplatte 3 Ahrtal 4 Gerolsteiner Kalkeifel 5 Eifelmaare und Laacher See 6 Ourtal 7 Serriger Bachtal, Leuk und Saar 8 Hochwald und Idarwald 9 Kondelwald und Nebentäler der Mosel 10 Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub 11 Rheinniederung Mainz-Bingen 12 Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach 13 Donnersberg 14 Biosphärenreservat Pfälzerwald 15 Bellheimer Wald und Queichtal 16 Bienwald

8 Betzdorf

Nordrhein-Westfalen Altenkirchen 1

Bad Neuenahr-Ahrweiler 2 3 Neuwied Montabaur 5b Koblenz Belgien Mayen Bad Ems Hessen 4 10 Prüm 5a Lahnstein Daun Gerolstein Cochem 6a

Neuerburg 11 Bitburg Simmern Mainz 9 Bingen

Oppenheim 6b 8 12a Bad Kreuznach Trier Alzey 12b Luxemburg Idar-Oberstein Birkenfeld Kirchheimbolanden Saarburg Baumholder Worms 13 7 Kusel Frankenthal 14a Bad Dürkheim Ludwigshafen Saarland Kaiserslautern Legende

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) Neustadt a.d.W. Speyer Vogelschutzgebiete (VSG) FFH- und Vogelschutzgebiete Zweibrücken Germersheim Naturschutzgebiete (NSG) Pirmasens Landau 1 - 16 Kapitelnummern dieser Broschüre 15 0 10 20 30 40 50 Baden- Kilometer Württemberg Quelle der Geobasisdaten (in den Einzelkarten): 14b - Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz (TK 50, TK 100) - Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (TÜK 200) Frankreich 16

Übersichtskarte Natura 2000 in Rheinland-Pfalz Maßstab 1 : 1.450.000 Natürliche Vielfalt erleben! Biodiversität und Natura 2000

Biodiversität!

Das ist die lebendige Vielfalt in der Natur. entstandenen Nutztierrassen und Nutz- Vielfalt ist ein Überlebensprinzip und ihre pflanzen sowie von naturnahen Teilen ist Bewahrung ist eine große Menschheits- auch in der Agrarlandschaft wichtig. aufgabe, auch um natürliche Weiterent- wicklungen, die Evolution, zu ermöglichen. Natura 2000! Es gibt dabei drei Ebenen. Die Vielfalt der Das ist das europäische Schutzgebiets- Lebensräume, die Vielfalt der Tier- und netz und ein wichtiger Eckpfeiler zur Pflanzenarten und die natürliche geneti- Bewahrung der Biodiversität. Hier sind die sche Vielfalt innerhalb von Arten. wertvollsten Lebensräume, die seltensten Biodiversität ist mehr als einfach nur das Arten und die Brennpunkte der natür- Zählen von Arten. Denn besonders wert- lichen Vielfalt vereint, also eine „best voll sind auch einförmige Lebensräume of“-Zusammenstellung unserer Natur. wie Moore. Sie enthalten natürlicherweise Ein sich ergänzendes Netz von solchen nur wenige Arten. Aber hier leben speziali- Naturschutzflächen durchzieht Europa. sierte Arten, die woanders nicht leben. Ohne dieses Netz würden viele heimische Arten und Lebensräume weiter schwinden. Biodiversität umfasst aber auch die durch Artenreiche Wiesen, naturnahe Buchen- menschliche Nutzung entstandene Kul- Wälder und artenreiche Bäche sind Bei- turlandschaft. Die Vielfalt von allmählich spiele, die von Natura 2000 maßgeblich

10 gestützt werden. Insgesamt profitieren und die FFH-Richtlinie (Fauna, Flora, in Rheinland-Pfalz 49 Lebensraumtypen Habitat). Nach Fach-Kriterien wurden und 55 Pflanzen- und Tierarten beson- die wichtigsten Vorkommen bestimmter ders, gerade auch als Stellvertreter für Lebensräume und bestimmter Pflanzen- die heimische Biodiversität. Natura 2000 und Tierarten ausgewählt. Es gibt danach ist somit eine Lebensversicherung – auch in Rheinland-Pfalz 120 FFH-Gebiete mit für uns als Menschen, als Bewohner oder ca. 260.000 ha (ca. 13 % der Landfläche) Besucher der Natura 2000-Landschaften, und 57 Vogelschutzgebiete mit ca. 12 % die auf intakte Natur in vielerlei Hinsicht der Landesfläche. Zusammen bilden angewiesen sind. sie, abzüglich ihrer Überlappungen, das Natura2000-Gebietssystem in Rheinland- Die rechtlichen Grundlagen von Natura Pfalz mit ca. 385.000 ha (ca. 20 % der 2000 sind zwei Richtlinien der Europä- Landesfläche). Veränderungen, Nutzungen ischen Union: Die Vogelschutzrichtlinie

11 und Eingriffe sind darin grundsätzlich wei- ter erlaubt, dürfen aber die Lebensräume und Arten insgesamt nicht erheblich beeinträchtigen. Etwa 80 % der Natura 2000-Fläche in Rheinland-Pfalz sind Wäl- der. Der Rest setzt sich aus Wiesen, Hei- den, Fließgewässern, Felsen, Abgrabungs- flächen und wenige Äckern zusammen. Das zentrale Schlagwort von Natura 2000 heißt „Kohärenz“: Die einzelnen Gebiete ergänzen sich derart, dass insgesamt die europäische Biodiversität repräsentativ abgebildet wird. Und die einzelnen Flä- chen liegen räumlich oder funktional so zueinander, dass viele Organismen sich gut austauschen können und ihr langfristi- ges Überleben wahrscheinlich ist. Natura 2000 wird deshalb auch als Kern eines europäischen Biotopverbundes verstan- den. Vernetzung ist notwendig, um die Biodiversität überhaupt zu erhalten und entwickeln zu können. So ist Natura 2000 eine zentrale Verpflichtung und wichtige europäische strategische Säule in einem vielfältigen Naturschutz.

12 So vielfältig wie Lebensräume und Arten, Natura 2000 ist auch eine Einladung für so vielfältig sind auch ihre Bedrohungen. besondere Erlebnisse: Rund um unsere Viele verschiedene Nutzungsinteressen eigene Natur, rein zur Lebensfreude. Wir wirken auf die Naturgüter ein, davon sehen uns in Natura 2000 – ein Genuss einige bedrohlich zu deren Nachteil. Des- natürlicher Vielfalt. halb ist es notwendig, mit Natura 2000 Natura 2000 durchzieht gleichartig und Räume zu haben, in denen die Erhaltung aufeinander abgestimmt alle biogeografi- der Lebensräume und Arten letztlich sche Regionen Europas. Rheinland-Pfalz ist Vorrang hat. Die Landnutzung darf dort ein Teil davon. Die Natur kennt keine Gren- die Lebensräume und Arten insgesamt zen. So ist unsere Landschaft vernetzt mit nicht erheblich verschlechtern. Somit sind europäischen Regionen. Dieser Austausch Natura 2000-Gebiete auch modellhafte ist wichtig. Wärmeliebende Tierarten Managementräume, um Landnutzung und können sich infolge des Klimawandels mit Naturschutz verträglich zueinander zu dem Netzwerk Natura 2000 ausbreiten, gestalten. Das bedeutet eine Rücksicht- kälteliebende Arten erhalten Refugien, die nahme der Nutzer auf bestimmte Natur- sie auch erreichen können. Große Schutz- güter, die wirtschaftlich nicht mal nachtei- flächen wie Natura 2000 sind wichtig, um lig sein muss. Ein Dialog mit und zwischen natürliche Anpassungen zu ermöglichen. allen Natur-Nutzern soll gefunden werden. Erst damit können wir unsere Lebens- grundlagen in die Zukunft bewahren und gestalten.

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Wiesen-Vielfalt Hoher Westerwald

Natura 2000 im hohen Westerwald – das ist eine flach gewellte Mittelgebirgsland- schaft mit einigen Basaltkuppen. Hier treffen Feuchtgebiete und Heiden als geschützte FFH-Flächen mit dem Vo- gelschutzgebiet Westerwald zusammen. Dominiert wird das Gebiet von einem vielfältigen Wiesenmosaik. Dazwischen liegen allerdings auch Straßen und Orte. Menschen leben in und mit der Natur: ein rere Bläulings-Arten kommen im Hohen spannendes Feld. Westerwald vor. Besonders wertvoll ist die großflächige, Die Landwirte haben diese Wiesenvielfalt vielfältige Wiesenlandschaft: feuchte in harter Arbeit über Jahrhunderte ge- und trockene Mähwiesen wechseln mit schaffen. Heute können sie einen finanziel- hageren Borstgrasrasen. Wird intensive len Ausgleich dafür erhalten, dass sie die Landwirtschaft betrieben, herrscht der Wiesen nicht intensiv, sondern extensiv gelbe Löwenzahn vor. Er ist ein Zeichen nutzen. Ein solcher „Vertragsnaturschutz“ von Stickstoffüberschuss und Artenarmut. ist eine von mehreren Strategien, um Extensiv genutzte Wiesen hingegen sind genutzte Lebensräume artenreich zu er- ein Schmetterlings-Paradies. Gleich meh- halten.

15 info

Bläulings Geheimnisse Besonders faszinierend sind die Ameisen- Gefressen werden sie von den Ameisen bläulinge. Die kleinen Falter namens Glau- nicht, denn sie geben ein betörendes copsyche nausithous leben als Raupen Sekret ab, das die Ameisen lieben und in zunächst nur am Großen Wiesenknopf, ei- eine Art Rauschzustand versetzt. Vor der ner purpurroten Blüten-Pflanze auf wenig Verpuppung fressen die Bläulings-Raupen gedüngten Feuchtwiesen. Später werden allerdings einen Teil der Ameisenbrut. Aber sie von Wiesen-Ameisen in deren Bau es verbleibt genügend Brut, damit auch entführt. Sie lassen sich gerne entführen, die Ameisen sich vermehren können. Das denn im Ameisenbau haben sie Schutz vor ist eine Symbiose: beide Tierarten profitie- Feinden und können sicher überwintern. ren voneinander. Ab Ende Mai schlüpfen die Bläulinge aus den Puppen und flattern über die Westerwälder Wiesen-Vielfalt.

16 Rotmilan Es gibt Tiere, für die haben wir besondere Verantwortung, weil sie weltweit nur in Mitteleuropa vorkommen und wichtige Vorkommen gerade in Rheinland-Pfalz zu finden sind. Natura 2000 ist notwendig, um diese Arten besonders zu berücksich- tigen. Dazu gehört der Rotmilan, gut zu erken- nen an seinem Gabelschwanz. Er ist ein grandioser und eleganter Flieger. Wenn er mit langen ausgebreiteten Flügeln am Himmel seine Kreise zieht, ist der Greifvo- gel meist auf der Suche nach Nahrung. Er jagt kleine Tiere wie Kleinsäuger, ja sogar Laufkäfer und Regenwürmer, und er hält auch nach verendeten Tieren Ausschau. Dazu bevorzugt der Rotmilan eine vielfäl- tige und zumindest teilweise offene weite Landschaft aus Wiesen oder Äckern. Als Nistplatz benötigt er aber alte und große Bäume mit ausladender Baumkrone, ver- borgen im Wald. 7

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Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 1 Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes Maßstab 1 : 150.000 tipps Hoher Westerwald

Natura 2000 zum Wohlfühlen – Typisch Natura 2000 – Wanderungen „Wiesen-Wellness“ Wander-Tipp 1: Fuchskaute Machen Sie ein Experiment. Ziehen Sie Parkplatz Fuchskaute an der B 414, oder die Schuhe aus und setzen oder legen Sie ab dem Ort Willingen. Spazier- und Wan- sich auf den Boden, am Rande einer Wiese derwege im Bereich Fuchskaute ausge- oder mittenrein. Sie haben wieder Erdung, schildert, mit schönem Lehrpfad. Schönes spüren Boden und Luft intensiver als Wiesengebiet mit Rundblick. Blumenreich normal. Sie können nun schön träumen. mit seltenen Schmetterlingen, viele Bläu- Oder als aktiver Forschertyp können Sie linge. aufmerksam beobachten, was um Sie he- Wander-Tipp 2: Westerwaldsteig rum wächst, kreucht und fleucht. Wieviele Die Natura 2000-Landschaft kann man verschieden Arten gibt es in dem Umkreis, als anspruchsvoller Wanderer hervorra- den Sie gerade – liegend – überschauen gend am Westerwaldsteig erleben – einem können. Vergleichen Sie verschiedene prämierten Weitwanderweg, bei dem man Plätze. Jeder Platz ist mit seinen Details aber auch kleine Etappen laufen kann: Be- einmalig. Bitte achten Sie aber darauf, sonders die Etappen Breitscheid (Hessen) dass sie die Plätze nicht zerstören. Damit zur Fuchskaute (12 km) und der Abschnitt sie wiederkommen können! Fuchskaute nach Rennerod (13 km) führen

19 durch Natura 2000-Flächen. Der Wester- Tipp 5: Stöffelpark in Enspel waldsteig ist markiert mit einem stilisier- (zwischen Nistertal und Stockum) ten grünen W. Großer Steinbruch, Fossilienlagerstätte, www.westerwaldsteig.de Spazierwege, Erlebnisangebote zu Natur, Geologie und Industriegeschichte der Re- Wander-Tipp 3: Breitenbachtalsperre gion. www.stoeffelpark.de. Kleiner Wiesenland-Spaziergang. Zwi- Parken und Zugang an der roten schen Rennerod-Emmerichenhain und Infobox (ausgeschildert) Waigands­hain liegt eine der typischen Westerwald-Natura 2000-Flächen, viele Tipp 6: Wacholder- Wiesen rund um die kleine Breitenbachtal- heide bei sperre. Wanderwege führen von Emme- Westernohe richhausen am Süd- und Ostufer des Sees Ein Spaziergang nach Waigandshain (ca. 3 km) und zurück. ab dem Wander- parkplatz nördlich Tipp 4: Landschaftsmuseum Westerwald von Westernohe, bei Hachenburg (ausgeschildert). (ausgeschildert): Wie- Ein Freilichtmuseum mit Bauernhäu- sendüfte und sanfte sern, bei dem man nachempfinden kann, Heidenstimmung. was hier Heimat war und ist: Eindrücke zwischen harter Realität und verklärtem Erlebnis. Mit vielen Informationen zur Westerwald-Landschaft. www.landschaftsmuseum-ww.de Telefon 02662 7456.

20 Tipp 7: Erlebnisse bei Daaden ■■ Naturlehrpfad Daaden im Hüllwald Flächen gehören zum angrenzenden Na- Rundweg von ca. 3 km ab Hüllbuche. tura 2000-Gebiet „Wälder am Hohenseel- Mit vielen Stationen zum Mitmachen. bachkopf“: Download einer Präsentation: www.daaden.de/media/ ■■ Hüllbuche custom/631_888_1.PDF Einer der ältesten Bäume der Region, ■■ Trödelsteine bei Emmerzhausen Ausgangspunkt für Rundwanderwege Beeindruckendes Blocksteinfeld. Na- (Wandertafel), nordöstlich von Daaden turschutzgebiet und FFH-Fläche „Troll- (ausgeschildert). blumenwiese“ bei Emmerzhausen (örtliche Wanderwege ab Emmerzhau- sen ausgeschildert, Ziele je nach Weg- wahl in ca. 2–4 km ab Emmerzhausen erreichbar) www.daaden.de

21 Westerwald-Naturerlebnisse:

■■ Der Westerwaldverein bietet in der Region viele Wandertouren mit Naturerlebnissen an. Es gibt auch eine „Rucksackschule“, bei der man als Gruppe schön Natur erleben kann. www.westerwaldverein.de ■■ Naturschutz-Erlebnisse und Führun- gen zur ganzen Region bietet auch das NABU-Naturschutzzentrum „Wes- terwald“ an, Alte Schule, Hauptstraße, 56412 Holler, Telefon 02602 970133, www.nabu-westerwald.de (mit klei- ner Ausstellung). Tourismus-Portale (Weiteres Sehenswertes und Unter- künfte): www.westerwald.info

Stilles Wasser Westerwälder Seenplatte

Sie liegen eingebettet in Wiesen und ruhi- gen Wäldern, die Seen der Westerwälder Seenplatte. Sie sind FFH- und Vogelschutz- gebiet zugleich. Menschen haben die Teiche und Stauseen vor mehreren Jahrhunderten künstlich angelegt, um Fischzuchten zu betreiben. Im Laufe der Zeit und durch eine ange- passte Nutzung haben sich diese Teiche in Einige Uferlebensräume werden durch fast natürlich anmutende Seen verwan- übermäßige Freizeitnutzung gestört. An delt. Heute ist die Landschaft ein Natura größeren Seen ist eine Zonierung der Ufer 2000-Gebiet. für verschiedene Nutzungen oft das Mittel der Wahl. Typische Gefahren bei stehenden Gewäs- sern sind Wasserverschmutzungen. Dünger Dabei wird das Ufer in Abschnitte aufge- aus der Landwirtschaft liefert den Seen teilt: die einen, die nur der Natur gehören, zu viele Nährstoffe. Kläranlagen an den die anderen, die intensiver genutzt werden Zuflüssen und Pufferstreifen zu landwirt- können. Bei kleineren Stillgewässern ist schaftlichen Nutzflächen können hier hingegen eine eindeutige Entscheidung helfen. nötig: ein ganzes Gewässer der Natur, ein anderes ganz der Freizeitnutzung.

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Kein See ist wie der andere Jedes Stillgewässer ist anders: In Rhein- Seen enthalten kaum Nährstoffe. In ihnen land-Pfalz gibt es zahlreiche Kleingewässer sind viele Humussubstanzen gelöst, des- (Tümpel), durch menschliche Nutzung halb ist das Wasser braun gefärbt. entstandene Teiche und auch viele künst- lich entstandene Baggerseen. Es gibt aber Uferwelten nur wenige Naturseen wie die Maare der Besondere Lebensräume sind die Über- Eifel oder einige Altwasserseen speziell in gangsbereiche zwischen Wasser und Land, den Auen der größeren Flüsse. die Ufer. Offene Kies- oder Sandufer be- Nach ihrem natürlichen Nährstoffgehalt herbergen Laufkäfer oder Wolfsspinnenar- unterscheidet man verschiedene Typen, ten, die woanders kaum noch vorkommen die jeweils etwas anderen Tier- und Pflan- können. Schilfbestände haben eine wich- zenarten Lebensgrundlage bieten und in tige Filter- und Reinigungswirkung für das Natura 2000-Gebieten geschützt werden. Wasser. Und sie sind gleichzeitig Brutplatz Der häufigste Seentyp sind nährstoff- für viele Insekten und gefährdete Vögel reiche (eutrophe) Gewässer, die oft sehr wie Teich- oder Drosselrohrsänger. pflanzenreich sind. Nährstoffärmere (me- sotrophe) und nährstoffarme (oligotrophe) Gewässer sind seltener. Auch dystrophe

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Ka p i t e l : 2 Westerwälder Seenplatte Maßstab 1 : 50.000 tipps Westerwälder Seenplatte

Typisch Natura 2000 - Wanderungen Wander-Tipp 1: Westerwälder Seenplatte-Erlebnis-Wanderweg Themen-Wanderweg, der an ausge- wählten Punkten mit Informationstafeln aufwartet. Mehrere Variationen. Empfeh- lung: Große Tour rund um den Dreifelder Weiher (Parkplatz in Dreifelden). Kleine Route am Brinkenweiher und Postweiher Teilstrecken von 11 bis 18 km durch die möglich (Parken in Steinen, Waldspiel- gesamte Westerwälder Seenplatte. Die platz). Am Parkplatz Wandertafel, Wege Teilstrecken, die ihrerseits Rundwege sind, ausgeschildert. tragen die Namen der Vögel, die mit et- was Glück hier zu beobachten sind: Milan-, Wander-Tipp 2: Uferpfad Postweiher Schwarzstorch-, Eisvogel-, und Hauben- Am Ostufer des Postweihers verläuft ein taucherweg. Außerdem gibt es den Turm- schöner Pfad meist an der Uferlinie ent- zu-Turm-Weg. Ein guter Startpunkt ist wie lang. Als Rundweg ab Parkplatz am Wald- beim Tipp 1 der Parkplatz am Waldspiel- spielplatz Steinen. platz Steinen. Näheres: Tourist-Infos (Ad- Wander-Tipp 3: Der 7-Weiher-Rundweg ressen unten). Der Weg führt auf 36 km in fünf

29 Naturnahes Plantschen und Der Natur auf der Spur im Schwimmen: Westerwald. Tipp 4: Strandbad am Postweiher In einer Broschüre finden Sie Infos zu Lehr- ausgeschildert. pfaden im Westerwaldkreis. Zudem gibt es ein Jahresprogramm: „Der Umweltkom- Tipp 5: Dreifelder Weiher, Nordwestufer pass“ mit Naturerlebnisangeboten. Telefon Mit Bootsverleih. Über die Badegewässer 02602 124213 (Kreisverwaltung Wester- und ihre Qualität informiert aktuell waldkreis, Montabaur, Weitere Infos: www.badegewaesseratlas.rlp.de. www.westerwald-kreis.de, dann „Natur Tipp 6: Beobachtungen am See und Umwelt“ anklicken). Am Südufer des Dreifelder Weihers befin- det sich eine erhöhte Beobachtungsstelle mit Blick über den ganzen Weiher. Die Grünlandflächen, die sich am Südufer anschließen, werden im Rahmen der Bio- topbetreuung von einer Glanvieh-Herde extensiv beweidet. Ein Raum für stille Tourist-Info: Beobachtungen. Bitte ruhig verhalten und diesen Platz so verlassen, dass Sie guten www.westerwaelder-seenplatte.de Gewissens wieder kommen können. (mit Wegbeschreibungen ergänzend auch zu den vorgestellten Wander- tipps, sowie Kinder-Anregungen, Hinweis auf Campingplätze), www.hachenburg-vg.de, www.vg-selters.de

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Alles flieSSt Ahrtal

„Aha“, sagt der Kenner wissend, wenn er Die fließenden Gewässer sind insgesamt die Ahr sieht. „Aha“ ist der althochdeut- sauberer geworden. Aber oft wird noch sche Name für Wasserlauf und er gab der zu viel feinstes Sediment, meist aus den Ahr ihren Namen. Über plätschernden Äckern in die Bäche eingetragen. Das ver- Bächen und idyllischen Dörfern im Tal stopft dort die Kiesflächen und Lücken- erheben sich Felsnasen und Burgruinen, systeme, welche die Kinderstube vieler terrassierte Weinberge, kleine Wiesen Fischarten sind. Zudem kann dieses nähr- und knorrige Laubwälder. Die Landschaft stoffreiche Material mit Pflanzenschutz- wechselt kleinräumig. mitteln belastet sein, die auf Lebewesen schädigend einwirken. Ein großes Problem! Zwischen Bad Neuenahr-Ahrweiler im Osten und Altenahr im Westen befindet Viele Bäche sind verbaut worden, um den sich der Hauptteil des Natura 2000-Ge- Menschen zu schützen. An unbesiedelten bietes „Ahrtal“. Von Altenahr schließen Stellen sollten wir sie aus den künstlichen weitere Nebentäler an, weit verzweigt bis Korsetten befreien. Renaturierungs-Pro- in die Hochlagen des Ahrgebirges. Das jekte finden derzeit an der Ahr und ihren Vogelschutzgebiet Ahrgebirge umfasst Nebenbächen statt, zum Beispiel das die Wälder rund um das Ahrtal. Die Orte Naturschutzgroßprojekt Ahr. Die Bäche Mayschoß und Altenahr sind zentrale Aus- können sich dann wieder ihren natürlichen gangspunkte, um die typischen Seiten des Weg suchen: Alles fließt. Natura 2000-Gebietes zu erkunden.

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Strömungen Fliegende Edelsteine Strömung ist der vorherrschende Faktor in So werden Eisvögel oft wegen ihres präch- Bächen. An sie müssen die Tiere angepasst tigen Gefieders genannt. Sie sitzen auf sein, die in den Bächen leben. Einige Tiere einem Ast über dem Wasser und können wie Egel haben deshalb Saugnäpfe, Napf- mit scharfen Augen Kleinfische sogar unter schnecken haben eine strömungsange- der Wasseroberfläche sehen. Ein blitz- passte Form, Eintagsfliegenlarven besitzen schneller Sturzflug und mit der Beute im einen abgeflachten Körper. Die meisten Schnabel kommt der Eisvogel zurück auf Tiere leben unter Steinen. Köcherfliegenlar- seinen Ansitz. ven bauen aus Steinchen und Pflanzenma- Eisvögel können an Steinwänden und terial kunstvolle „Köcher“, in denen sie vor Wurzeltellern am Ufer bewundernswerte Fressfeinden geschützt leben. Brutröhren bauen, in denen sie ihr Gelege Der Lachs schwimmt gegen die Strömung. haben und Junge großziehen. Dazu brau- Er kehrt zurück in die sauerstoffreichen chen sie einfach nur Gewässer, in denen Gewässer der Rheinnebenbäche. Nach über natürliche Dynamik samt Abbrüchen und 10.000 km durch Atlantik, Nordsee und viel „Unordnung“ stattfinden darf. Rhein kann er bis auf 10 m genau die Stelle im Bach wieder finden, an der er einst geschlüpft ist. Mit Natura 2000 werden geeignete Bäche auch für ihn geschützt.

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Ka p i t e l : 3 Ahrtal Maßstab 1 : 75.000 tipps Ahrtal

Typisch Natura 2000-Wanderunge Wander-Tipp 1: Langfigtal/Ahrschleife Ein viel gelaufener, aber stets sinnes- intensiver Rundweg-Spaziergang (ca. 3 km) geht durch das Langfigtal/Ahrschleife bei Altenahr: Wasser plätschert, Wiesen und Wälder mit ihren Tönen und Düften wech- seln kleinräumig, Felsen erfreuen das Auge – alle Sinne auf Empfang. Der Rundweg ist ab Parkplatz und ab Bahnhof in Altenahr ausgeschildert, Markierung „A“, danach zurück durch den Straßentunnel mit Geh- steig nach Altenahr. Wander-Tipp 2: Rotweinwanderweg Als größere Strecken-Wanderung führt der Rotweinwanderweg über die Talhänge und Höhen des Ahrtals. Halb-Tages und Tagesetappen möglich, besonders schön zwischen Mayschoss und Altenahr als Spaziergang. www.ahr-rotweinwanderweg.de 37 Wander-Tipp 3: Burgruine Are über Altenahr, 20 Minuten Fußpfad, aus- geschildert ab Ortsmitte Altenahr. Schö- ner Überblick über die Natura 2000-Land- schaft. Wander-Tipp 4: Ahrtalweg Altenahr-Walporzheim, im Tal immer der Ahr entlang (Markierung „A“). Tipp 5: Naturschutz- Jugendherberge Altenahr Mitten im Natura 2000-Gebiet an der Ahr gelegen. Günstige und moderne Übernachtungsmöglichkeiten besonders für Familien. Guter Ausgangspunkt für Rundwanderwege (Wandertafel) und für Plantschen im Bach. Ausgeschildert. 15 Fußminuten ab Bahnhof Altenahr.

38 Weitere Informationen: Behördliche Internetportale für alle Wasserfragen und auch für viele Er- lebnisangebote rund um Wasser sind: www.geoportal-wasser.rlp.de und www.wasser.rlp.de Das Ahrtal ist umweltfreundlich mit dem Zug erreichbar. Die Ahrtalbahn fährt mindestens stündlich ab Rema- gen oder Bonn in das idyllische Tal bis Ahrbrück und zurück, viele Halte- punkte. Online-Magazin mit Tourist-Infos: www.ahrtal.de

Eifel-Zauber Gerolsteiner Kalkeifel

Die Gerolsteiner Kalkeifel ist ein Sammel- begriff für eine vielfältige und zauberhafte Natura 2000-Landschaft in der zentra- len Eifel. In einem Bereich kleinteiliger geologischer Übergänge finden wir fast alle Lebensräume, die Rheinland-Pfalz zu bieten hat. Ein genauer Blick in die großen Wälder südlich von Gerolstein zeigt: Buchenwald ist nicht gleich Buchenwald. Auf Kalkge- Flächen, auf denen früher Fichten in Reih stein hat sich ein Orchideen-Buchenwald und Glied angepflanzt wurden, stören gebildet. In seiner Krautschicht wachsen diese natürliche Laubwald-Vielfalt. Heute auffallend viele Orchideen. Gleich dane- werden die Fichtenforste langsam wieder ben gibt es den Waldmeister-Buchenwald, in naturnähere Wälder überführt. auch üppig in seiner Krautvegetation. Und auf saurem Gestein steht der Hainsimsen- Vielfältige vulkanische Erscheinungen und Buchenwald, deutlich artenärmer in der geologische Unterschiede prägen diesen Krautschicht, aber dafür mit Grasarten Teil der Eifel. Besonders in alten Steinbrü- wie dem Perlgras oder der Hainsimse, die chen brüten viele Uhus, Könige der Nacht. nur hier dominant vorkommen. Entlang Magerrasen wechseln mit großen Wald- der Bäche oder auf nassen Böden gibt es gebieten. Eine Landschaft mit besonderer Erlen, Eschen und Bergahorn. Vielfalt. 41 info

Wald – Typen mit Charakter Bei Natura 2000 unterscheidet man in Eichen-Hainbuchenwälder trockener Rheinland-Pfalz 11 verschiedene Waldty- Standorte. In den lichteren Eichenbestän- pen. Die drei unterschiedlichen Buchen- den gibt es viele besondere Organismen waldtypen Hainsimsen-, Waldmeister- wie den Hirschkäfer (FFH-Art, Alteichen) und Orchideenbuchenwald nehmen mit oder den Mittelspecht (Art der Vogel- Abstand die größte Fläche ein. Rotbu- schutzrichtlinie). An Steil-Hängen wach- chenwälder gibt es nur in Europa. Für sie sen zerstreut Hang- und Schluchtwälder. haben wir weltweit besondere Verant- Diese nur schwer zugänglichen Standorte wortung. In Rheinland-Pfalz gibt es werden wenig genutzt und beherbergen daneben, besonders an Hängen, häufig eine besondere Flora und Fauna.

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Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 4 Gerolsteiner Kalkeifel Maßstab 1 : 150.000 tipps Gerolsteiner Kalkeifel

Typisch Natura 2000 – Wanderungen: Wander-Tipp 1: „Dolomiten“ und mehr Geopark Gerolstein, ausgeschilderte Geo- Route 1 ab Gerolstein-Touristinfo (Wan- dertafel, Parkplatz ausgeschildert) Die Munterley-Route als Tagestour (14 km) oder abgekürzt mit 3 Stunden (6 km), mit 17 Info-Stationen. Tipp 4: Kasselburg bei Gerolstein Wander-Tipp 2: Nerother Kopf (weiträumig ausgeschildert). Burganlage Von Neroth (Parkplatz, im Ort ein Mause- mit Wildpark (Wölfe), Greifvogelwarte fallenmuseum) den Wanderweg („Eifel- und Naturinformationen. Spielplätze. steig“) Richtung Daun. Nerother Kopf ist www.adler-wolfspark.de, Naturschutzgebiet und Natura 2000-Flä- Telefon 06591 4213. che. Bis Burgruine oder nach Geschmack auch weiter, und zurück. Tipp 5: Künstlersiedlung Weissenseifen Die Siedlung liegt westlich des Natura Tipp 3: Der Geysir „Brubbel“ 2000-Gebiets. Kunstwerke mitten im In Beton gefasser Kaltwassergeysir mit na- Wald und zur Natur, an Wochenenden mit türlichen Ausbrüchen etwa alle 30 Minu- Cafébetrieb. ten. Ortslage Wallenborn, ausgeschildert. www.symposion-weissenseifen.de

45 Tipp 6: Dreis-Brück mehrere Rundwege dazu ein, die Kalkma- Schöner Ort mit vielen Natura 2000-Flä- gerrasen der Eifel zu erleben. Ausgangs- chen in der Umgebung, darunter das Tro- punkt Ortslage Gönnersdorf, Parkplätze ckenmaar „Dreiser Weiher“, FFH-Wiesen und Themen-Wege ausgeschildert und Wälder. Örtliche Rundwanderwege Tipp 9: Krimi-Wanderweg unterschiedlicher Länge ab Ortsmitte. Natur ist spannend! Als Kulisse für Krimi- Unsere Empfehlung: Örtlicher Rundweg Abenteuer, aber auch ganz wahrhaftig. Nummer 3 führt unter anderem rund um Bei Hillesheim gibt es den abenteuerli- das Trockenmaar (2 Stunden). chen Krimiweg. Es gibt 2 Rundrouten (ca. www.dreis-brueck.de. 18 und 20 km lang, aber auch kürzere Tipp 7: Gerolsteiner Naturkundemu- Abschnitte möglich). Einstiege für Route seum (in der Altstadt) 1 direkt bei der Tourist-Information in Hil- www.gerolsteiner-land.de lesheim, Route 2 beginnt in der Ortsmitte von Kerpen, ausgeschildert. Geführte Erlebniswanderungen mit den www.eifelkrimi-wanderweg.de. „Geopark-Rangern“, auf Wunsch im Natura Tourist-Info Hillesheim: 06593 809200, 2000-Gebiet rund um Gerolstein: www.hillesheim.de. www.geopark-vulkaneifel.de (Internet- portal mit vielen Infos und Tipps beson- Radfahren: ders zur Geologie). Kylltalradweg (ausgeschildert), oft entlang der Natura 2000-Flächen. Idealer Einstieg Tipp 8: Themenwege zu Trockenrasen in ab allen Bahnhöfen zwischen Gerolstein der Eifel und St. Thomas. Im nördlich an die Gerolsteiner Eifel an- grenzenden Natura 2000-Gebiet „Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel“ laden rund um Gönnersdorf und Lissendorf

46 Tourist-Info für weitere Wanderungen, Reitan- gebote, Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte im Bereich des Natura 2000-Gebietes Gerolsteiner Kalkei- fel: Tourist-Info Gerolsteiner Land, Brunnenstraße 10, 54568 Gerolstein, Telefon: 06591 94991-0, www.gerolsteiner-land.eu

Natürlicher Tiefgang Eifelmaare und Laacher See

Vulkanische Aktivitäten haben vor geolo- Schutzgebiet für Flora und Fauna. Teile gisch kurzer Zeit in der Eifel ihre Spuren dieser FFH-Flächen sind zudem auch hinterlassen: die Maare. Das sind wasserge- als Vogelschutzgebiet ausgewiesen und füllte vulkanische Explosionstrichter, wel- bieten besonders Enten und Rohrsängern che die Eifellandschaft prägen. Man nennt Nistmöglichkeiten. sie auch gerne die „Augen der Eifel“: mal Maare haben Tiefgang. In ihren oft nähr- sind sie geheimnisvoll dunkel, mal funkeln stoffarmen und teils tiefen Wassern gibt sie in der Sonne. An ihren Ufern wächst als es eine besondere Unterwasserwelt: Kontrast das „Eifel-Gold“: leuchtend gelb Armleuchteralgen, besondere Köcher- und blühende Ginsterheiden. Die Maare sind Steinfliegen sowie eine spannende Fisch- eingerahmt von grünen Wäldern, blühen- fauna. den Trockenrasen oder moorigen Feucht- wiesen, die Schmetterlingen und Libellen Manche Maare haben aber auch ausge- Lebensraum bieten. wiesene Naturbadestellen, zum Beispiel das Pulvermaar oder das Meerfelder Maar. Viele Maare und ihr Umland werden als Eintauchen in die Natura 2000-Welt! Aber FFH-Gebiet „Eifelmaare“ zusammenge- auch an Land sind schöne Spaziergänge fasst. Das größte Maar, der Laacher See, und Wanderunge durch eine ehemalige ist zugleich der größte natürliche See von vulkanische Welt möglich. Rheinland-Pfalz und er ist ein eigenes

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6

3

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Kilometer 0 50 3 6 9 12

Ka p i t e l : 5 Eifelmaare Maßstab 1 : 155.000 1 7

Kilometer 0 1 2 3 4 51

Ka p i t e l : 5 Laacher See Maßstab 1 : 75.000 tipps Eifelmaare

Typisch Natura 2000-Wanderungen Wander-Tipp 1: Maria Laach diese abwechslungsreiche Landschaft Rundweg um den Laacher See – 2 Stunden. ausmacht. Zentralparkplatz bei der Abtei Maria Laach. Wander-Tipp 3: „Zauberwald“ Holzmaar Rundweg (ausgeschildert) immer am See Naturerlebnispfad entlang. Auf der Ost-Seite hat es sehr ru- hige Stellen - wo der Wald das tiefe Was- Wander-Tipp 4: Zwischen Gemündener ser berührt. Anschließend geistige oder Maar und Weinfelder Maar kulinarische Einkehr in der Abtei möglich. Wander-Tipp 5: Meerfelder Maar Wander-Tipp 2: Rundwanderung bei Schöner Uferweg mit Natur-Badestelle Manderscheid Tipp 6: Pulvermaar Ab Heidsmühle (Parkplatz, Einkehrmög- Kreisrunder großer klarer See, schöne lichkeit) zum Windsborner Kratersee. Von Badestellen. dort über den Mosenberg und Horngra- ben zur Wolfsschlucht. Dann entlang der Tipp 7: Naturkundemuseum bei Maria kleinen Nister zur Heidsmühle (ca. 10 km, Laach hier genannte Zwischenziele gut ausge- Schöne Präparate, interessante Mitmach- schildert). Ein besonders abwechslungsrei- Angebote und lebende Reptilien. Eigener cher und individuell gestaltbarer Rundweg Parkplatz (ausgeschildert) oder in wenigen abseits jeder Strasse, der alles zeigt, was Minuten zu Fuß ab Abtei Maria Laach.

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Tipp 8: Maarmuseum Manderscheid Museum mit Experimentierstationen und vielen Informationen rund um die Maare. In Manderscheid (ausgeschildert).

Vulkanischer Ausbruch aus dem Alltag Durch die gesamte vulkanische Eifel mit ihren weiteren Natura 2000-Gebieten, darunter auch die Eifelmaare, verläuft die Vulkanroute. Das sind unterschiedlich lange Autorouten (gut ausgeschildert), die an vielen erlebenswerten Steinbrüchen, Natursehenswürdigkeiten, Maaren und vielen Infozentren vorbeiführen.

Internet-Portale: www.vulkanpark.com, www.vulkaneifel-european- geopark.de, www.geopark-vulkaneifel.de www.maarmuseum.de Großräumiges Touristen-Portal mit Veranstaltungskalender: www.eifel.de, www.eifeltour.de

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Natur grenzenlos Ourtal

Das blaue Band der Our liegt tief einge- schnitten zwischen steilen Waldhängen. Es verbindet Rheinland-Pfalz mit Luxem- bourg und der belgischen Wallonie. Grenz- regionen wie das Ourtal haben oft beson- ders viel intakte Natur, denn die Straßen und Siedlungen wurden meist woanders gebaut. Die Our ist heute ein grenzenloses Band wertvoller Natur in Westeuropa. Tiere und Pflanzen haben verschiedene Ansprüche an den Lebensraum Fluss. Sie können alle erfüllt werden, wenn man natürliche Dynamik zulässt: Schattiger Auwald , daneben aber auch sonnige strömungsberuhigte Stellen. Solche Be- reiche entstehen und vergehen kleinräu- mig wechselnd. Am blauen Band der Our geht man gerade diesen Weg zurück zur Oberhand gewinnt, Flussperlmuscheln Natur: Wehre entlang des Flusses werden und Libellen sich vermehren sowie Fische geschliffen, damit die Natur wieder die wandern können.

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Ein gekielter Smaragd Smaragde sind seltene Kostbarkeiten. Das gilt auch für eine besondere Libelle: An der Our gibt es die einzige Population der Ge- kielten Smaragdlibelle (Oxygastra curtisii) in Deutschland. Die Larven leben im strö- mungsberuhigten Wasser. Die Imagines, so nennen Biologen die erwachsenen Li- bellen, fliegen und paaren sich entlang der Ufer und benötigen sonnige Plätze. Neben dieser Smaragdlibelle ist auch die selten gewordene Flussperlmuschel in der Our heimisch und verdient besonderen Schutz. Sie enthält zwar meist keine Perle, wie der Name vermuten lässt, aber dort, wo sie ist, sind die Gewässer sehr sauber.

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Kilometer 0 2,5 7 5 7,5 10

Ka p i t e l : 6 Ourtal (nördlicher Teil) Maßstab 1 : 140.000 1

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Ka p i t e l : 6 Ourtal (südlicher Teil) Maßstab 1 : 140.000 tipps Ourtal und Westeifel

Typisch Natura 2000-Wanderungen Wander-Tipp 1: Ourschleife Ab Wanderparkplatz am Ortsausgang von Waldhof-Falkenstein. Wanderweg nach Burg Falkenstein und weiter am Ourtals- tausee vorbei nach Keppeshausen nehmen. Dann zurück (alles ausgeschildert). Fantas- tische Ausblicke und schöne Laubwälder. Halbtageswanderung, ca. 10 km – 3 Stun- den reine Laufzeit. Wander-Tipp 2: Grenzenlose Our-Natur Holland-Mittelmeer E2) immer entlang Etwa 16 km lange Ganztages-Rundwan- der Our nach Süden folgen. Sie queren die derung dort, wo die Our am einsamsten Wälder an den Hängen des Ourtales so- ist. Einstiegsmöglichkeit 1 ist das Europa- lange, bis Sie nach ca. 7 km an die einzige denkmal im schönen Ort Ouren (Belgien), asphaltierte Fahrstraße kommen. Dieser dort Parkplatz. Über die Holzbrücke auf folgen Sie nach Westen fast 1 km bergab die deutsche Ourseite laufen und dem Richtung Tintesmühle, überqueren die Our Wanderweg (teils Pfad, teils Forstweg, und wechseln auf die Luxembourgische zugleich Europäischer Fernwanderweg Seite.

63 Ein kleiner Abstecher zur Tintesmühle Buchtipps für andere Wanderungen im (Campingplatz, Imbiss, Parkplatz, ist mög- Natura 2000-Gebiet Ourtal lich. Dann etwa 200 m der Straße bergauf ■■ Leonard Palzkill: Ourtal ohne Grenzen. folgen, bis gleich rechts (nach Norden!) Wanderungen im deutsch-luxemburgi- ein kleiner Wanderweg bergab führt. schen Grenzraum. 1. Auflage 2006; 214 Diesem folgen Sie entlang der Our bis zur Seiten, ISBN-13: 978-3000180958. verfallenen Kalborner Mühle. Dort dann ■■ Leonard Palzkill, Heinz Nick und Jean den Fahrtweg von der Mühle weg etwas Stephany: Islek ohne Grenzen. Wande- bergauf und gleich wieder rechts nach rungen im deutsch-belgisch-luxembur- Norden abbiegen und dem Wanderweg gischen Grenzraum. mit dem roten Punkt folgen, der Sie über ISBN: 3-00-00304. viele Kilometer entlang des westlichen Our-Ufers zurück nach Ouren bringt. Wunderbare Eindrücke von wilden Wassern, steilen Laubwaldhängen und Einsamkeit in tiefem Tal. Ausreichend Verpflegung mitnehmen! Lustwandler können den Abschnitt zwischen Tintes- mühle und Kalborner Mühle (etwa 20 Minuten) auch als Spaziergang unternehmen und so wenigstens einen kleinen, aber doch sehr ty- pischen Eindruck gewinnen.

64 Tipp 3: Haus Islek in Daleiden Tipp 6: Regionalhaus „Cornelyshaff“ Kleine Ausstellung mit Landschaftsmodell. Luxembourg-Heinerscheid, auf der Höhe Gastronomie. Hauptstraße, 54689 Dalei- über dem Ourtal: Regionalinformation, den, Telefon 06550 929415 regionale Produkte und Gastronomie (aus- geschildert). Tipp 4: Naturparkzentrum Teufels- schlucht bei Ernzen Tipp 7: Klangwanderweg Südlich des Ourtals im Raum Echternach In Luxembourg-Hoscheid von knapp 7 km (weiträumig ausgeschildert). Schöne Länge (ausgeschildert). Klangstationen Natur-Ausstellung zur Region, Shop, Na- laden zum Musik machen ein – Natur erle- turspielplatz, Café, vielfältige Naturerleb- ben auf akustische Art. nis-Angebote (zum Natura 2000-Gebiet Tipp 8: „Tal der Schmetterlinge“ Ferschweiler Plateau, aber auch Bezüge Gleichnamig ausgeschilderter Wander- zum Our- und Sauertal). parkplatz an der B 410 zwischen Daleiden www.teufelsschlucht.de, und Irrhausen. Rundwanderweg ausge- Telefon 06525 933 93-0, Ferschweiler- schildert, aber auch vielfältige Spazier- straße 50, 54668 Ernzen möglichkeiten, mit Lehrpfad. Broschüren- Tipp 5: Europa-Eck in Ouren (Dreilände- Download: www.islek.info/content/infos/ reck Belgien-Deutschland-Luxembourg) nsg_irsental.pdf Grenzenlos denken. Spaziergang auf schö- Tipp 9: Waldlehrpfad Dasburg ner Waldpfad entlang der Our, solange Parkplatz an der B 410, Ortseingang von man will (siehe Tipp 2, erster Abschnitt). Dasburg aus Daleiden kommend (gegen- Einfach wieder Schlendern, über Grenzen über Tennisplatz). An mehreren Stationen gehen. können Sie den Wald erleben.

65 Naturpark-Erlebnisse Südeifel Das Natura 2000-Gebiet Ourtal ist Teil des großräumigen Naturparks Südeifel. Information: Naturpark Südeifel e.V., Auf Omesen 2, 54666 Irrel, Telefon 06525 79206 www.naturpark-suedeifel.de Information, Wanderbücher und Kontakt für vielfältige Naturerlebnisangebote. Das gleiche für die Luxembourger Seite (Natur- park Our) www.naturpark-our.lu.

Nat’Our: Naturschutzprojekt und Themen-Wanderwege Im Ourtal werden Gewässerrenaturierung, Naturschutz und Erlebnisangebote durch das Projekt „Nat’Our“ miteinander ver- bunden. Informationen und thematische Erlebniswanderwege, zumeist im Natura 2000-Gebiet. www.projekt-natour.org Tourist-Infostellen: • Tourist-Info: www.islek.info, Tourist-Info Arzfeld, Luxemburger Straße 5, 54687 Arzfeld, Telefon: 06550 961080, E-Mail: [email protected]. • Tourist-Info Neuerburger Land, Postfach 1120, 54671 Neuerburg, Telefon 06564 1943, www.neuerburgerland.de • Kulturelles Veranstaltungsangebot „Islek ohne Grenzen“: www.islekerart.org • Großräumige Touristen-Informa- tion: www.eifel.de, www.eifeltour.de

Fantastische Natur-Bilder Serriger Bachtal, Leuk und Saar

Entlang der Saar bildet die Natur fan- tastische Formen: Felsen, verzahnt mit großartigen Laubwäldern, steilen Hängen, formschönen Bachtälern, bizarren Blü- tenpflanzen und interessanten Tieren. Die Natura 2000-Arten Bechsteinfledermaus, Hirschkäfer und Großer Feuerfalter sind Zeugen dieser Vielfalt aus Wald und Wiesen. Zwischen Kastel-Staadt und Taben-Rodt befindet sich ein besonders schönes abwechslungsreiche Serriger Bachtal, das Wander-Paradies. Und nur im „Urwald Auengebiet der Wiltinger Saarschleife und von Taben“ gibt es den Veilchenblauen das eher sanfte Leuker Bachtal. Hier wei- Wurzelhals-Schnellkäfer, eine sehr seltene den Kühe auf saftigen Wiesen. Mit dieser FFH-Art. Der Käfer steht beispielhaft für extensiven Beweidung wird eine vielfältige viele Pflanzen und Tiere, vor allem viele Kulturlandschaft erhalten, in der auf Wie- Pilze, Falter und Käfer, die nur in wenig und sen auch mal der sonst von Landwirten gar nicht genutzten uralten Wäldern vor- ungeliebte, weil unwirtschaftliche Ampfer kommen können. stehen bleiben darf. Gerade davon lebt der Das Natura 2000-Gebiet ist geprägt Große Feuerfalter, eine besonders schöne von „Felswäldern“ entlang des Saar- Tagfalterart. Naturschützer und Landwirte Durch­bruchtals. Es umfasst das sind hier gute Partner. 69 10

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6 5 13, 14 1 2

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Kilometer 0 2,5 5 7,5 10

Ka p i t e l : 7 Serriger Bachtal, Leuk und Saar Maßstab 1 : 120.000 tipps Leuk und Saar

Tipp 1: Die Klause Bei Kastel-Staadt (Parkplatz ausgeschil- dert). Eindrucksvolles Bauwerk steil über der Saar, schöner Blick. Von dort aus ein archäologischer Lehrpfad über das Plateau mit Informationstafeln zur Geschichte.

Typisch Natura 2000-Wanderungen Wander-Tipp 2: Felsenpfad Ab Kastel-Staadt, Parkplatz Klause (wie wandern Sie hinab zur Saar (Saaruferweg). Tipp 1), ca. 6 km (Rundweg, ausgeschil- Etwas später flussaufwärts (nach Süden) dert) durch die bizarre Wald-Felsen-Welt. streifen Sie die Rosseln (Geröllhalden) Wander-Tipp 3: Fels-Wald und kehren nach einem Anstieg über den Ausgeschilderter örtlicher Rundweg Nr. 3 „Kaiserweg“ nach Taben-Rodt zurück (ca. ab Mariengrotte bei Taben-Rodt (ausge- 11 km). Tipp: dabei Besichtigung der Mi- schildert). chaelskapelle (ausgeschildert). Wander-Tipp 4: Tabener Urwald-Runde Wander-Tipp 5: Serriger Bachtal Ab Taben-Rodt (Dorfbrunnen) den Rund- Spaziergang oder Wanderung ab Serrig weg Nr. 6 nehmen, der Sie auch durch (Petersplatz). Über die Bachstraße gelangt den Tabener Urwald führt: Ab Friedhof man in das biotopreiche und vielfältig

71 strukturierte Bachtal. Man wählt die Stre- cke bis zur schönen Aussicht und zurück, oder weiter am Heiligenborn vorbei in Richtung Neunhäuser Wald und zurück (Beschilderung vorhanden). Tipp 6: Hofgut Serrig Schöner Ausblick auf die umgebende Landschaft. Interessante Landwirtschaft und regionale Produkte. Hofladen. An Wochenenden Fahrten mit alter Feld- bahn. Ein Apfelsortenweg veranschaulicht die Biodiversität heimischer Apfelbäume. www.hofgut-serrig.de (Domänensiedlung ausgeschildert). Tipp 7: Greifvogelpark Saarburg Mit Flugvorführungen, Spielplätze, Gast- haus. www.greifvogelpark-saarburg.de Tipp 8: Kollesleuker Schweiz Ab dem Ort Kollesleuken (Herrenmühle, Parkgelegenheit) entlang der Leuk im Tal wandern (Wandertafel, mehrere Rund- wanderwege ausgeschildert). Schöne Felsformationen sieht man recht schnell, wenn man ab der Mühle nach Süden ent- lang der Leuk läuft.

72 Tipp 9: Freudenburg Tipp 12: Geologisch-naturkundlicher Schöner Ort mit Burgruine, Einkehrmög- Lehrpfad Schoden-Ockfen lichkeiten. Spazierwege zum Naturschutz- Halbtages-Rundwanderung von ca. 4 gebiet (FFH-Fläche) Eiderberg mit orchi- Stunden (8 km, viele Steigungen). Einstieg deenreichen Magerrasen und schönem in Schoden an der Freizeitanlage oder in Rundblick. www.freudenburg.de Ockfen an der Schiffsanlegestelle. Tipp 10: Volkskunde- und Freilichtmu- Tipp 13: Waldlehrpfad Trassem seum Roscheider Hof in Konz Rundspaziergang von ca. 3 km ab Mit Informationen zur Großregion Saar- Waldstausee Trassem (ausgeschildert). LorLux. www.roscheiderhof.de, mit und Spielplätzen und Gastronomie. In Konz ausgeschildert. Tipp 14: Walderlebniszentrum Trassem www.wez-trassem.de Tipp 11: Auen-Erlebnis – Naturspur am Altarm der Saar Tipp 15: Landschaftsgarten in Kanzem Ein Rundweg ab Kanzem (Ahornbaum an Hier wurde der „Philosophische Fried- der Kreuzung Saarstraße/Im Krahnen“). hofsgarten“ angelegt. In vier Bereichen Der landschaftsökologische Lehrpfad „Na- „Werden“, „Sein“, „Abschiednehmen“ und turspur am Altarm der Saar“ (ausgeschil- „Paradies“ ist die Landschaft so gestaltet dert) führt Sie auf 6 km an einzelnen Sta- worden, dass persönliche Gedanken, Fra- tionen vorbei durch ein Auengebiet. Dazu gen und Antworten rund um die eigene gibt es Tipps zum Bestimmen von Tieren Natur angeregt werden. Ortsinfo: Friedhof und Pflanzen und weitere nützliche Hin- im Ort Kanzem, mit Parkplatz, weise, wie z. B. Rezepte für Marmeladen www.kanzem.de. aus Wildfrüchten. Eine Begleit-Broschüre ist in den Tourist-Infostellen Konz, Kanzem und Saarburg für 2,50 € erhältlich.

73 Geologie der Region – Mineralien und Fossilien erleben und sammeln Privatmuseum M. & M. Sendelbach, Wald- str. 26, 54441 Taben-Rodt, Telefon 06582 848, Eintritt frei, Öffnung und Angebote nach Anfrage. Exkursionen/Projekttage.

Naturschutzprojekt-Info Am Leuk-Bach findet ein Gewäs- serentwicklungskonzept statt. Sehen Sie zu, wie dieser Bach lebendiger wird. Kreisverwaltung Trier-Saarburg, Telefon: 0651 715128

Tourist-Info Saar-Obermosel-Touristik e. V. , Graf-Siegfried-Str. 32, 54439 Saar- burg, Telefon 06581 995980, www.saar-obermosel.de Das Natura 2000-Gebiet setzt sich im Leuktal und entlang der Saar ins Saarland mit der Saarschleife fort. Schöne grenzüberschreitende Touren möglich. www.mettlach.de, www.tourist-info.mettlach.de

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Ruhige Hoch-Natur Hochwald und Idarwald

Prägend auf dem „Dach des Hunsrücks“ sind die endlos wirkenden Wälder, die wie Ruheinseln im hektischen Alltagsgetriebe wirken. Natura 2000-Gebiete sind auch Ruhe-Räume.

Im Hochwald und im nicht weit davon entfernten Idarwald auf der Hochfläche des Hunsrück streifen häufig Wildkatzen umher. Zwischen den großen Waldge- bieten gibt es artenreiche Wiesen. Auf den Hochflächen entspringen zahlreiche Quellen, die nach Norden zur Mosel und nach Süden zur Nahe tief eingeschnittene naturnahe Bachtäler speisen. Im Hoch- und Idarwald stehen Fichten, Buchen und Eichen. Eine Besonderheit der Hunsrückregion sind die „Hangbrücher“. Das sind Hangmoore, die in quellreichen Im nährstoffarmen Moor wachsen die ver- Gebieten entstehen, wenn die Rinnsale auf schiedenen Moosarten und der Sonnentau, stauendem Untergrund nicht versickern. eine fleischfressende Pflanze.

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Wildkatzen Im Natura 2000-Gebiet Hochwald und im Idarwald fühlt sich die Wildkatze beson- ders wohl. Wildkatzen mögen zusammen- hängende, vielfältige und verkehrsarme Wälder, denn die bieten Schutz. Besonders Straßen behindern aber ihre Streifzüge und gefährden die Population. Rheinland-Pfalz hat das größte Wildkat- zenvorkommen in Deutschland. In Arten- schutzprojekten versuchen Naturschützer die letzten von großen Verkehrswegen unzerschnittenen Naturräume zu erhalten. Grünbrücken über bestehende Straßen können den weiträumig wandernden Wild- katzen helfen. So genannte Wildkatzen- Korridore können die Vorkommen in Eifel, Hunsrück, Pfälzer Wald und Taunus mitei- nander vernetzen. Damit die Katze einen Kater bekommt.

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5 9, 11 Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 8 Hochwald und Idarwald Maßstab 1 : 175.000 tipps Hochwald und Idarwald

Tief durchatmen: Natura 2000-Gebiete Typisch Natura 2000-Wanderungen sind Ruhe-Räume Wander-Tipp 2: Sinneserfahrungsweg Tipp 1: Natur- und Umweltbildungs- Ein Spaziergang am Hunsrückhaus. stätte Erbeskopf Wander-Tipp 3: Gipfelsteig Erlebnis-Ausstellung: Lassen Sie sich von Ab Hunsrückhaus, kurze Variante (4 km, „Wilma Wildkatze“ durch die Ausstellung 1,5 Std.) und lange Variante (8,5 km, 2,5 führen. Hier erfahren Sie an verschie- Std.). Passende Markierung: Wildkatzen- denen Stationen Spannendes über die spuren. Infotafeln zur Natur, Geschichte Landschaftsentwicklung des Hunsrücks, und Sagen. über die typischen Böden, Magerwiesen, Moore, Blockhalden und Wälder sowie Wander-Tipp 4: Rund um den Erbeskopf über den Einfluss des Menschen auf die Hochwald-Rundwege, versch. Varianten: Natur. Gleichzeitig ist das Hunsrückhaus Weg EK1 (ca. 8 km, 2 ½ Std), EK 2 (ca. 10 Ausgangspunkt für Spazier- und Wan- km, 3 ¼ Std), EK 4 (ca. 17 km, 6 Std.) derwege (Orientierungstafel). Außerdem Wander-Tipp 5: Tageswanderung auf Waldspielplatz, Führungen und verschie- dem Saar-Hunsrück-Steig dene Programme. Ein Prädikatswanderweg. Die Tagesetappe Am Erbeskopf 54411 Deuselbach, Tel: Hermeskeil-Erbeskopf führt auf schö- 06504 778, www.hunsrueckhaus.de nen Pfaden, waldreich und ruhig, auch

81 durch das Natura 2000-Gebiet Hochwald (15 km). Rückfahrt mit Bus oder Sammel- taxis Erbeskopf-Hermeskeil möglich. www.saar-hunsrueck-steig.de Wander-Tipp 6: Hochwald-Schnuppern Spaziergänge ab den Weilern Thranenwei- her, Börfink oder Forsthaus Hüttgeswasen (dort Parkmöglichkeiten, teils Wander- tafeln). Ab Thranenweiher ein Stück dem Weg mit dem roten Punkt nach Norden folgen. Ab Börfink einen der Forstwege nach Norden nehmen. Ab Hüttgeswasen dem markierten Wanderweg (Kreuz- Markierung) nach Westen und dann nach Norden folgen. Nach ein paar Schritten genießen Sie die Waldesruhe und kom- men an einige der typischen Hangbrücher heran, feuchte Wiesen mit Übergangssäu- men zum Wald. Wander-Tipp 7: Waldwanderung Schwarzer Stein Rundwanderweg TH 7: Schwarzer Stein – Klink - Singendes Tal – Schwarzer Stein (insgesamt ca. 10 km).

83 Tipp 8: Zauberwald Etwas südöstlich des Natura 2000-Gebie- tes Hochwald; mit dem Auto an der B 269 (Verbindungsstraße zwischen Birkenfeld und Morbach) die Abzweigung Richtung Hunsrück-Ferienpark Hambachtal fahren. Nach 200 Metern geht es nach links auf den ausgeschilderten Parkplatz zum „Zau- berwald“. Ein 4,5 km markierter Naturer- lebnis-Rundweg mit vielen Mitmachstati- onen (nicht nur) für Kinder, aber auch mit anregenden und nachdenklichen Texten („Seelensteig“), (nicht nur) für Erwachsene. Tipp 9: Naturpark Saar-Hunsrück Der Hochwald ist Teil des großräumigen Naturparks. In Hermeskeil gibt es dazu das Informationszentrum, Trierer Straße 51, 54411 Hermeskeil, Tel.: 06503 9214-0, www.naturpark.org Tipp 10: Ortelsbruch bei Morbach Eines der typischen Hangbrücher der Re- gion kann man auf Holz-Stegen hautnah und naturverträglich erleben: Der einzige Moorlehrpfad im Land! Der „Weg durch’s Ortelsbruch“ ist mit Informationstafeln ausgestattet. Ausgangspunkt ist der Park- platz „Ortelsbruch“ im gleichnamigen Erholungswald: An der L 160 von Morbach Richtung Bruchweiler fahren, in Höhe des zweiten Forsthauses geht es nach rechts in den Wald hinein. Nach ca. 500 m ge- langen Sie zum Parkplatz des Erholungs- waldes. Direkt in Parkplatznähe befinden sich eine Waldlehrhütte und ein Wald- spielplatz, dort auch Ausgangspunkt zum Moorpfad. Tipp 11: Hochwaldmuseum Hermeskeil Ausstellung rund um das bäuerliche Leben der Region. Hochwaldmuseum, Trierer Straße 49, 54411 Hermeskeil, Tourist-Infos Tel. 06503 953515, www.hochwaldmuseum.de Im Westen: Hermeskeil www.hermeskeil.de Tipp 12: Wildfreigehege Wildenburg bei Kempfeld. Außerhalb der Natura In der Mitte: Deuselbach 2000-Flächen, aber mit Live-Erlebnismög- www.hunsruecktouristik.de lichkeiten von Wildkatze und verschiede- Im Osten: Morbach nen Wildarten www.morbach.de www.wildfreigehege-wildenburg.de Am Südabfall: Birkenfeld www.birkenfelder-land.de

Abwechslungsreiches Fledermaus-Land Kondelwald und Moseltäler

Die Kerbtäler von Ueßbach und Erden- bach haben sich tief in den Moselschiefer eingeschnitten. Die Bäche fließen wild. Schattige Schluchtwälder hier, lichte wär- mebegünstigte Eichen-Hainbuchenwälder dort, vernetzt mit Wiesen. Artenreiche Trockenrasen findet man besonders an den Moselhängen. Die Landschaft wech- selt kleinräumig: Mediterran anmutende Weinbau, Magerrasen, Felsen und Busch- Moselhänge, schattige Bachtäler und land ihre Nahrung wie Laufkäfer und Mot- sanfte Höhenwälder prägen diese beiden ten finden. Sie jagen aber auch in lichten Natura 2000-Gebiete. Wäldern. Die Mosellandschaft ist lebendig und abwechslungsreich – eine gute und Der Kondelwald selbst ist ein ruhiger schöne Lebensgrundlage für Fledermäuse Mischwald, ein Lebensraum für mindes- und Menschen. tens 12 Fledermausarten, darunter die Bechsteinfledermaus. Im Moseltal selbst Der Natura 2000-Raum besteht aus dem gibt es große Mausohrkolonien; das sind FFH-Gebiet Kondelwald und Nebentäler kleine Fledermäuse, die in Hausdachböden der Mosel, dem FFH-Gebiet Untere Mosel, oder Kirchtürmen wohnen, aber an den überlappend mit dem Vogelschutzgebiet vielfältig strukturierten Moselhängen aus „Wälder zwischen Wittlich und Cochem“.

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Bechstein-Fledermäuse In vielen Wäldern in Rheinland-Pfalz, so auch rund um die Mosel, leben im Som- mer Bechstein-Fledermäuse. Das sind waldbewohnende Fledertiere, die alte Bäume als Quartiere benötigen, gern mit rissiger Rinde. Kerzengerade „Förster- bäume“ werden zwar auch angenommen, aber wichtig sind gerade die unwirtschaft- lichen krummen und buckligen Hölzer. Nachts jagen die Bechstein-Fledermäuse nach Insekten in den Wäldern und regulie- ren gleichzeitig Forstschädlinge. Eine Art Ultraschallsystem sichert ihren unfallfreien Flug. Unfallträchtiger ist da- gegen der herbstliche Zug in die weiter entfernten Winterquartiere. Immer mehr Verkehrstrassen, Leitungen, aber auch Windräder erhöhen das Risiko.

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Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 9 Kondelwald und Nebentäler der Mosel Maßstab 1 : 180.000 tipps Kondelwald und Moseltäler

Typisch Natura 2000-Wanderungen Wander-Tipp 1: Von Lützerath nach Ca. 10 km, Teil des mehrtägigen Rundwegs „Eichenblattweg“ (Markierung schwarzes Eichenblatt auf weißem Grund) Wander-Tipp 2: Erdenbachtal Örtlicher Rund-Wanderweg 5a ab Bad Bertrich Tipp 3: Burg Arras bei 200 m die Fahrstraße nach Süden aus Schöne Aussicht auf das Natura 2000-Ge- dem Ort hinaus und rechts (nach Westen) biet, insbesondere auf den Kondelwald. in das ausgeschilderte Naturschutzgebiet Kleines Burgmuseum, Restaurant, Hotel. hinein. Kleine Schutzhütte. www.arras.de. Tipp 5: Kloster Springiersbach Tipp 4: Falkenlay Idyllisch am Südrand des Kondelwalds bei Kleines Naturschutzgebiet innerhalb gelegen. Besichtigungen, Aus- Natura 2000, ehemaliger Vulkan, schöne gangspunkt für Spaziergänge und Wande- Aussicht ins Ueßbachtal. Parken im Ort rungen im Kondelwald. Kennfus (Einkehrmöglichkeit), dann etwa www.springiersbach.de

91 Tourismus-Portale: Großräumig www.mosel.de und www.mosellandtouristik.de Tourist-Infos speziell für den Kon- delwald und südlich angrenzende Gebiete: Tourist-Information Mittelmosel- Kondelwald, Rathaus, 54536 Kröv / Mosel, Tel. 06541 706-111, www.Mittelmosel-Kondelwald.de.

Ein guter Ausgangspunkt für Touren mitten im Natura 2000-Gebiet sind die Orte Alf und Bad Bertrich: • Alf: www.alf-mosel.de/, Touristinformation, 56859 Alf/Mo- sel, Tel. 06542 2619 oder 2419. • Bad Bertrich: www.bad-bertrich.de, Tourist-Info Telefon 02674 932222, • Bahnstation für das Natura 2000-Gebiet ist Bullay an der Bahnstrecke Koblenz-Tier. Busver- bindungen nach Bad Bertrich.

Natur-Romantik Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub

Der Rhein schlängelt sich wie ein Band durch die schöne Mittelgebirgsland- schaft. Wildromantisch liegt einem das Mittelrheintal zu Füßen. Das ganze Tal ist UNESCO-Weltkulturerbe. Als Wanderer kann man an atemberaubenden Burgen vorbei beispielsweise auf dem Rheinsteig wandern oder auch etwas gemütlicher im Liegestuhl auf einem Schiff das weltbe- brauchen wärmebegünstigte, krüppelig rühmte Panorama genießen. gewachsene Schlehen, die es fast nur in Bemerkenswert sind die bizarren Felsfor- südorientierten Steillagen gibt. mationen. An diesen besonderen Kleinle- Auch die entstehenden Busch- und Wald- bensräumen, sogenannten Mikrohabitaten, landschaften sind wertvolle Lebensräume. können spezialisierte Moos- und Flechten- So gilt es, einerseits natürliche Waldent- arten leben. wicklung und etwas „Wildnis“ zuzulassen. Wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten Andererseits gilt es Lösungen zu finden, finden hier passende Lebensbedingun- einige Hangbereiche wieder zu öffnen. Das gen, so auch der Segelfalter. Seine Raupen ist vor allem durch Beweidung möglich.

95 info

Halboffene Weidelandschaft Früher wurden die meisten Hänge land- die einem besonderen Artenreichtum wirtschaftlich bewirtschaftet, vor allem förderlich ist. An anderer Stelle wandern mit Weinbau. Heute ist die Bewirtschaf- große Ziegenherden in gleicher Mission: tung der Hänge oft nicht mehr rentabel, Ziegenfleisch kann gut vermarktet werden, deshalb verbuschen sie oder sind bereits so dass Artenreichtum und kulinarischer bewaldet. Genuss ein gutes Paar sind. Ein Naturschutzprojekt am Mittelrhein Naturschutz ist ein wesentlicher Beitrag hat verschiedene neue Lösungen gefunden, für eine sinnvolle Regionalentwicklung. wie steile Hänge offen gehalten werden Ein Marketing für regionale Produkte, die können. zugleich Lebensräume und Arten erhalten, ist im Naturschutz zentral. Dafür gibt es Zum Beispiel durch die halbwilde Wei- aber keine Patentlösungen. In jedem ein- dehaltung, in der Ziegen und Ponys wie zelnen Gebiet müssen andere Herausfor- bei Kamp-Bornhofen das Gelände in derungen gemeistert werden. eine halboffene Landschaft verwandeln,

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Ka p i t e l : 10 Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub Maßstab 1 : 200.000 tipps zwischen Lahnstein und Kaub

Das Mittelrheintal ist ein Tal der unendli- der rechtsrheinisch über die Höhen und chen Möglichkeiten und auch perfekt mit durch fantastische Hänge führt. Aber der Bahn erreichbar: Viele Haltepunkte auf auch wer nicht gut zu Fuß ist, kann auf beiden Rheinseiten. Burgen, Schifffahrten, Teilstrecken dieses gut markierten Pfades Museen, nette Städte, Kulturprogramme von verschiedenen Einstiegspunkten aus in und natürlich Natur. Hier nur ein Auszug kurzen Spaziergängen herrliche Einblicke der vielen Möglichkeiten mit besonderem gewinnen Naturbezug. www.rheinsteig.de Tipp 1: Loreley-Plateau Wander-Tipp 3: Rheinburgenweg Der Mythos lebt! Auf dem Fels-Plateau Wer es etwas ruhiger mag geht den links- das ausgeschilderte Besucherzentrum rheinischen Rheinburgenweg, der ältere mit einer Ausstellung zur Rheinromantik, Bruder des Rheinsteigs. Geschichte und Natur. Im Umfeld allerlei www.wanderbareswelterbe.de. Produkte und Andenken. Wander-Tipp 4: Klettersteig Boppard Steiler anspruchsvoller Hangpfad von Bop- Typisch Natura 2000-Wanderungen pard bis zur Einkehrmöglichkeit „Vierseen- Wander-Tipp 2: Der Rheinsteig blick“ (insgesamt ca. 3 Stunden, geht wohl Die wohl beste und intensivste Möglich- auch schneller), der mit Leitern und Stufen keit, das Natura 2000-Gebiet zu erleben, versehen sind. Die schwierigsten Passagen ist eine Wanderung auf dem Rheinsteig, können aber auch umgangen werden.

99 Eine sportliche Herausforderung für ge- übte Bergwanderer (Sicherheitsausrüstung empfohlen) mit einem herrlichen Blick auf Natura 2000. Info: www.boppard.de Wander-Tipp 5: Klettersteig Oelsberg (Oberwesel-St.Goar) Panorama-Rundweg (ca. 3 Stunden), auch für Familien! Ausgangspunkt nördlicher Bahnübergang in Oberwesel. www.oberwesel.de, www.st-goar.de Tipp 6: Dörscheider Heide Der Rheinsteig durchquert eines der schmetterlingsreichsten Gebiete von Rheinland-Pfalz auf ca. 3 km Länge zwi- schen Kaub und Dörscheid. Spaziergän- ger parken in Dörscheid und laufen den Rheinsteig Richtung Kaub (und zurück). Naturgenüsse für alle, die Details an Formen, Farben und Strukturen mögen. Dazwischen schöne Aussichten. Am Weg Informationstafeln und ein Info-Pavillon.

100 Tipp 7: Ruppertsklamm Ein Teilstück des Rheinsteigs benutzt den alten Wanderpfad durch die Rupperts- klamm. Viel begangen, aber noch immer ein schönes Kleinod. Zugang ab Lahnstein. www.ruppertsklamm.de Tipp 8: Halboffene Weidelandschaft Auf dem Rheinsteig zwischen Burg Ster- renberg und der Feldflur Lykershausen (Etappe Filsen-Kestert) geht man durch einen Landschaftsausschnitt, in dem Ex- moorponys und Ziegen die Landschaft in eine halboffene artenreiche Landschaft verwandeln. Das ist ein Teil eines Natur- schutzprojekts (Infotafeln vor Ort). Die Tiere kann man auch gut vom Schiff oder von der gegenüberliegenden Rheinseite beobachten. Traumpfade In der Großregion Koblenz und damit auch in benachbarten Natura 2000-Gebieten (Moselhänge) gibt es die „Traumpfade“. Das sind neu markierte wunderschöne Rundwege, die eine Spitzenqualität an Na- tur- und Wandererlebnis versprechen: www.traumpfade.info

101 Ein Buch, das viele Erlebnis- und Beobach- tungsorte, Sehenswertes und umfangrei- ches Wissen zur Natur am Mittelrheintal rund um den Rheinsteig schön zusammen- stellt ist: „Ein schöner Tag kompakt: Natur TOUREN Rheinsteig“ (15 Euro). Bestellung auch über www.bund-rlp.de (Publikatio- nen, Bücher).

Touristen- und Informationsportale www.talderloreley.de, www.wanderbareswelterbe.de www.romantischer-rhein.de www.welterbe-mittelrheintal.de

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Das Auenland Rheinniederung Mainz-Bingen

Inselrhein, so heißt die Flussauenland- schaft im Natura 2000-Gebiet „Rheinnie- derung Mainz-Bingen“, weil hier der Rhein viele Inseln bildet. Dieses Naturgebiet liegt selbst wie eine Insel inmitten dicht besie- delter Stadträume. Die Aue ist eine hoch dynamische Landschaft, mit Auwaldresten und viel Grünland. Überflutungen tragen natürli- cherweise Nährstoffe in die Flächen ein. Die Folge ist ein starkes Pflanzenwachs- Weil die Natur dynamisch ist, dürfen in tum. Durch die Kraft von Hochwässern Natura 2000 generell auch Lebensräume entstehen auch Unebenheiten im Boden, oder Arten auf einer Fläche verschwin- Bulten und Schlenken, wechselnde Tümpel den, sofern dieses Verschwinden natür- und Trockenstellen. Eine natürliche Vielfalt lich stattfindet. Naturgemäße Zufälle, an Organismen stellt sich infolge dieser Veränderungen und Übergänge sollen Strukturvielfalt ein. In Auen kann man zugelassen werden. Hingegen werden Zer- besonders eindrucksvoll erforschen, wie störungen und Eingriffe mit Verträglich- dynamisch Natur ist. keitsprüfungen untersucht und fallweise verhindert.

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Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 11 Rheinniederung Mainz-Bingen Maßstab 1 : 145.000 tipps Rheinauen Mainz-Bingen

Der „Inselrhein“ Das Natura 2000-Gebiet ist besonders Rundwanderwege zu Fuß oder mit Fahrrad aus den großen Städten des Rhein-Main- ab NABU-Naturschutzzentrum Gaulsheim Gebietes gut mit dem Zug zu erreichen. möglich. Orientierungstafel vor Ort. Tipp 1: Auen-Erlebnisse Tipp 2: Erlebnispfade Jungaue bei Bingen-Gaulsheim 3 Routen zur Auswahl bei Ingelheim: (2,4– Ab Bahn-Haltepunkt Bingen-Gaulsheim 3,8 oder 8 km), insgesamt 15 Infotafeln an der Bahnstrecke Mainz-Bingen, ist in 10 und Stationen zum Mitmachen. Laufen Fußminuten oder direkt am ausgeschilder- auf schönen Wegen am Rhein. Startpunkt ten Radweg zwischen Bingen und Mainz am Parkplatz an der Fähre Ingelheim - das Naturschutzzentrum Rheinauen des Oestrich-Winkel (ausgeschildert). Buslinie Naturschutzverbandes NABU erreich- 611 (Haltestelle Talstraße). bar (ausgeschildert). Dort befindet sich Tipp 3: Auen-Erlebnispfad eine kleine Ausstellung. Führungen und Mainz-Budenheim Veranstaltungsangebote. Der wohl beste Die „Auen-Erlebnisroute Budenheim“ Ausgangspunkt für Naturbeobachtungen beginnt am Kreuzerhof in Budenheim. im Auenland: www.nabu-rheinauen.de, Parkplatz am Isola-della-Scala-Platz am NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen, Rheinufer. 4 km-Weg mit vielen Infor- An den Rheinwiesen 5, 55411 Bingen- mationstafeln, Storchennester auf der Gaulsheim, Telefon 06721 14367.

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Route derzeit am Kreuzerhof und auf der Haderaue. Dazu Broschüre im Natur- schutzzentrum Gaulsheim (siehe Tipp 1) erhältlich. Tipp 4: Vögel beobachten am Inselrhein Die Auen sind Rastgebiet für viele Wild- gänse und andere Wat- und Wasservögel. Daneben sind zahlreiche Brutvögel zu erle- ben, darunter auch der Weißstorch. Gute Beobachtungspunkte sind bei Gaulsheim (Tipp 1)

Naturerlebnis Wasser und Auen, landesweit Anregungen für viele schöne Naturaus- flüge zu tollen Plätzen an Bächen, Seen und in Auen im ganzen Land können Sie der Broschüre entnehmen: „Wege und Pfade am Wasser“, zu beziehen unter www.luwg.rlp.de Telefon 06131 6033-0, Post: LUWG, Kaiser-Friedrich-Str. 7, 55116 Mainz, unter Einsendung eines mit 1,45 Euro frankierten DIN A4-Rückumschlages. Oder kostenfrei als pdf-Download: www.wasser.rlp.de/servlet/is/7843/

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Mosaik der Natur Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach

Vielfältig: Im Naheland rund um das Tal der Nahe wechseln sich Felsen, Bäche, Trocken- und Feuchtstellen ab. Im mal schmalen, mal weiten Flusstal findet man vielfältige Wiesen und unterschiedliche Waldtypen. In engen Bachtälern und an Nordflanken ist es kühl und feucht, auf den Südhängen geradezu mediterran tro- cken. An manchen Hängen wuchert wilde Verbuschung - dynamische Übergänge Verlust der Vielfalt entgegen zu wirken. In zwischen Wiese und Wald. An anderen Natura 2000 sind tragfähige Nutzungs- Hängen finden sich orchideenreiche Ma- modelle gefragt, die das kleinräumige gerrasen. Das Nahe-Gebiet ist ein ausge- Standortsmosaik stützen und gleichzeitig sprochenes Mosaik-Land. nicht auf Wirtschaftlichkeit verzichten. Kleinräumige Standortmosaike drohen Das ist schwierig, aber nicht unmöglich. fast überall infolge wirtschaftlichen Dru- Naturschützer, Touristiker und Landnutzer ckes zu verschwinden. Der Trend geht zu können hierzu neue Partnerschaften ein- größeren Schlägen und neuen Mono- gehen, um bestimmte Nischenprodukte kulturen (z.B. Energiepflanzen). Natura wie Qualitätsheu, Wildobstprodukte oder 2000 ist notwendig, um diesem Druck besondere Erlebnisangebote mit dem Er- auf Vereinheitlichung der Landschaft mit halt eines Naturmosaiks zu verbinden.

111 info

Spannend sind auch die eher unbekann- Fachleute nennen diese Grenzbereiche ten, stillen und verträumten Wege entlang „Ökotone“: wenn der Wald in die angren- der Nahe. Hier kann man mit etwas Glück zende Wiese übergeht; die Uferböschung Würfelnattern beobachten. Es ist atembe- in die Uferbewaldung. Weil sich in diesem raubend zu sehen, wenn eine so wendige, Übergangssaum die Biotope überschnei- völlig harmlose Schlange sich am Ufer den, leben hier meistens mehr Arten dich- oder sogar im Wasser bewegt. ter beieinander, es hat eine hohe Arten- vielfalt. Vielfältige Übergänge Das besonders enge Mosaik verschiedener Besonders interessant sind die Übergangs- Lebensräume ermöglicht nicht nur das bereiche, die Grenzbereiche zwischen Vorkommen vieler spezialisierter Tierarten verschiedenen Lebensräumen: Ufer, innerhalb eines Lebensraums wie Wiese Waldränder, Wegränder. Überall dort, wo oder Wald, sondern gerade Biotopkom- verschiedene Lebensräume aneinander plex-Bewohner können hier gut leben. Das grenzen, gibt es eine besonders hohe Viel- sind Tierarten, die das Nebeneinander falt an Strukturen und Arten. brauchen. Zum Beispiel der Neuntöter. Ein schöner nach Vogelschutzrichtlinie ge- schützter Vogel, der in Büschen brütet und artenreiche Wiesen zur Nahrungssuche benötigt. Die gefangenen Insekten spießt er an Dornensträuchern auf.

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Kilometer 0 2,5 5 7,5 10

Ka p i t e l : 12 Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach (westlicher Teil) Maßstab 1 : 120.000Ka p i t e l : 12 Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach (östlicher Teil) Maßstab 1 : 120.000 3 6 4 3

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Ka p i t e l : 12 Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach (östlicher Teil) Maßstab 1 : 120.000 tipps Nahetal

Typisch Natura 2000-Wanderungen Natura 2000-Gebiete sind Vielfalts- Räume – anregende Räume für Kreativität, Besonders im Nahetal. Tipp 1: Niederthälerhof Ausgeschilderte Rundwege (wahlweise Halbtagestour oder kurze Spaziergänge). Ausgangspunkt ist die Natura 2000-In- fotafel mit Parkplatz am Niederthalerhof nahe Schlossböckelheim. Tipp 3: „TourNatur – Naturschutz ver- bindet“ Tipp 2: Rheingrafenstein bei Bad Münster Ab Bad Kreuznach (Parkplatz Salinenbrü- am Stein-Ebernburg cke oder Bushaltestelle Karlshalle) oder Mit dem Kahn (ab Kurpark) übersetzen Einstieg in Bad Münster (Bahnhof). Vier lassen und zur Ruine Rheingrafenstein Wandervariationen mit garantierten spazieren (ca. 20 Minuten bergauf, dann Naturerlebnissen. Vom Spaziergang bis zurück). Wunderschöne Waldbilder, gran- zur anstrengenden 16 km-Tagestour. Die diose Aussichten. Tagestour ist mit einem dreiblättrigen Ahornblatt markiert.

117 „TourNatur“ – Wander­broschüre: Landes- amt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, Telefon 06131 6033-0 www.luwg.rlp.de oder in den Tourist-In- fos der Region Bad Kreuznach: www.bad-kreuznach-tourist.de, Telefon 0671 83600-50. Tipp 4: Rotenfels-Aussicht Straße von Traisen in Richtung Rotenfels, Parkplatz ausgeschildert. Dann Wander- weg an der Abbruchkante. Atemberauben- der Blick. Am Rotenfels seltene Flora und Fauna, bitte Felsfront nicht betreten. Tipp 5: Naturstation Lebendige Nahe Salinenhof 4, Im Kurmittelhaus (im Kur- park), Bad Münster am Stein. Zwischen Mai und Oktober kleine Ausstellung, le- bende Tiere, Führungen auch zur Wür- felnatter. Infos: Naturstation Lebendige Nahe e.V., Telefon 06708 641424 www.naturstation.org Tipp 6: Skulpturenpark Ebernburg Vor der gewaltigen Kulisse des Rotenfels zwischen Bad Münster und Norheim wer- den künstlerische Skulpturen geschaffen.

118 Sie bilden mal eine Einheit, mal einen Ge- genpol zur Natura 2000-Landschaft. Der Steinskulpturenpark ist ausgeschildert ab Ebernburg: Museum und Steinskulpturen- park, Fondation Kubach-Wilmsen, 55583 Bad Münster am Stein/Ebernburg, Telefon 06708 2385, www.kubach-wilmsen.de/fondation. htm oder Tourist-Info Bad Münster, Tele- fon 06708 641780. In der Nähe liegt der Künstler-Bahnhof Ebernburg: www.kuenstlerbahnhof- ebernburg.uwe-gorzalka.de/ bahnhof.html Tipp 7: Bad Sobernheim Sobernheim hat eine kleine, aber überaus nette Altstadt, die zum Bummeln einlädt. Kur- und Touristinformation Bad Sobern- heim, Bahnhofstr. 4, 55566 Bad Sobern- heim, Telefon: 06751 81241 www.bad-sobernheim.de

■■ Freilichtmuseum mit Schmetterling- Erlebnispfad (Freilichtmuseum im Nachtigallental, ausgeschildert), Tele- fon 06751 3840, www.freilichtmu- seum-badsobernheim.de 119 ■■ Barfusspfad: Mit sinnlicher Bodenhaf- tung auf gepflegten Naturpfaden durch das Natura 2000-Gebiet, sowie durch die Nahe bei Staudernheim waten. Start in Bad Sobernheim, ausgeschil- dert. Rundweg ca. 3,5 km, www.bad-sobernheim.de/freizeit/ sehenswuerdigkeiten/barfusspfad

Tipp 8: Disibodenberg 20 Fussminuten ab Bahnhof Staudernheim, Parkplätze vor Ort, ausgeschildert ab Staudernheim oder Odernheim. Die frühe Wirkungsstätte der Hildegard von Bingen. Ruinen in besonderer Natur-Atmosphäre mitten im Natura 2000-Gebiet. Scivias Stiftung, Disibodenberger Hof, 55571 Odernheim am Glan, Telefon 06755 9699188, www.disibodenberg.de Tipp 9: Draisinenfahrt ab Staudernheim Ab Bahnhof, Draisinenstation ausgeschil- dert. Bis zu 40 km in selbstbestimm- ten Tempo auf stillgelegter Bahnstrecke Staudernheim-Altenglan durch die Natur, Reservierung erforderlich. Rückfahrt dann mit Bus. www.draisinentour.de

120 Tipp 10: Nahe der Natur – Mitmach-Museum für Naturschutz Kleines kreatives Erlebnis-Museum in Staudernheim mit Naturerfahrungs-Ge- lände in altem bewaldetem Steinbruch, dazu ein Kiosk-Cafe. Info: www.nahe-natur.com, Telefon 06751 8576370, Schulstrasse 47, 55568 Staudernheim. Schloss Wartenstein bei Kirn Erlebniswelt Wald und Natur. Zwischen Kirn und Hahnenbach. Parkplätze ausge- schildert. Kleine Naturausstellung, schöner Naturerlebnispfad. Förderverein Schloss Wartenstein e. V., Bahnhofstr. 31, 55606 Kirn, Tel.: 06752 138-0 oder 06752 8000 www.schlosswartenstein.de Südöstlich von Bad Kreuznach und abseits des Nahetals befinden sich die Kleinode der „Rheinhessischen Schweiz“: wertvolle kleine Magerrasen auf fossilen Riffen, die aber auch zum gleichen Natura 2000- Gebiet gehören:

121 Tipp 11: Siefersheim Wander-Infos/Naturbuch rund ums Na- Bänkelchesroute (8 km Rundwanderung hetal: mit 15 Bänken, ausgeschildert ab Siefers- www.nahe-natur.de heim Ortsmitte) und Kräuterwanderweg Naturerlebnisse im Wald (Wegeführungstafel gegenüber Friedhof): bieten auch die Forstämter an: Zum Bei- genussvoll durch Weinberge und kleine spiel beim Forstamt Bad Sobernheim, Fel- FFH-Flächen mit wertvollen Magerrasen. kestr. 14, 55566 Bad Sobernheim, Telefon Führungen auf diesen Wegen, Semi- 06751 94186 nare und eigene Bücher zu heimischen www.wald-rlp.de Pflanzen in der Rheinhesssichen Schweiz: Landschaftsgärten „Siefersheimer Kräuterhexen“, In der weiteren Umgebung laden roman- www.kraeuter-hexen.de tische Plätze zum Natur geniessen ein. www.romantische-gaerten.de SooNahe Deutsche Edelsteinstrasse Sich informieren, sich engagieren und mit Steine suchen, Mineralien erleben, Glit- anderen Spass haben im Regionalbündnis zerwelten bestaunen: Auch ins westlich SOONAHE. Projekte zum Mitmachen. benachbarte Natura 2000-Gebiet „Obere Regionalbündnis Soonwald-Nahe, Nahe“ hinein führt die Deutsche Edel- www.soonahe.de und steinstrasse, an der zahlreiche Attrakti- www.regionalbuendnis.de, onen rund um Natur und besonders zu Telefon Geschäftstelle 06752 9145181 Steinen liegen. Auch zur Edelsteinstadt Führungen in der Region Soonwald-Nahe Idar-Oberstein mit Felsenkirche, Museen bei Zertifizierten Naturführern: und shops ist es nicht weit. www.soonwald-nahe.de/naturpark/ www.edelsteinstrasse.de fuehrungen_im_naturpark.asp

122 Nahetal-Radweg Er führt meist durch die Natura 2000-Flä- chen entlang der Nahe. Einstieg ab allen Bahnhöfen zwischen Bad Kreuznach und Idar-Oberstein. Radweg ausgeschildert. www.naheradweg.de

Tourist-Information und Übersicht zur Region: www.naheland.de Touristeninfo: www.naheland.net, Naheland- Touristik GmbH, Bahnhofstrasse 37, 55606 Kirn, Telefon 0 6752 137610 Das Natura2000-Gebiet Nahetal ist zumeist Teil des Naturparks Soon- wald-Nahe. Informationen zur Natur, zahlreiche naturbezogene Erlebnis- möglichkeiten und Kreativangebote finden Sie unter www.soonwald-nahe.de, oder Info- Telefon 06761 82650.

Sagenhaft Baum-Reich Donnersberg

Donnersberg - das klingt und das ist sa- seinen eng verzahnten Magerrasen und genhaft. Auf dem mit 687 m höchsten Gebüschen ein besonderes Eldorado. Das Berg der Pfalz bauten die Kelten einen FFH-Gebiet Donnersberg überlappt sich Wall, der geheimnisvoll im Wald verbor- mit dem Vogelschutzgebiet „Wälder west- gen ist. Die Burgruine von Falkenstein lässt lich von Kirchheimbolanden“. Hier gibt es Sie in mittelalterliches Leben eintauchen. zahlreiche Spechte. Auch in der Natur selbst lassen sich auf Naturschützer nehmen Spechte gerne als oft schmalen Pfaden mit offenem Blick Zielarten. Das heißt, wichtige Landschafts- viele Natur-Geschichten entdecken, zum planungen in dem Gebiet sollen gezielt Beispiel von alten Bäumen, die Blitz und deren Lebensraumansprüche im Auge Donner widerstanden haben. Denn wo ein Specht trommelt, da Der Donnersberg ist eine weithin sichtbare finden auch andere Tiere Nahrung. Die und überwiegend mit Buchen und Eichen- Baumhöhlen der Spechte sind Lebens- Hainbuchen-Mischwäldern bewaldete raum für viele Tiere, die sich selbst keine Kuppe. Sie besteht teils aus vulkanischem Höhlen bauen können, wie zum Beispiel Rhyolith-Gestein. Im Natura 2000-Ge- Fledermäuse, Eulen, Hohltauben oder biet, das auch viele Bereiche abseits des Wildbienen. Spechte haben in diesem Hauptberges umfasst, gibt es naturkund- Sinne eine wertvolle „Mitnahmewirkung“: lich interessante Bachtäler und insekten- Wenn mehr alte Bäume in den Wäldern reiche Wiesengründe. Das Naturschutzge- als Spechts’ Lebensraum erhalten werden, biet Schelmenkopf bei Falkenstein ist mit so wird noch ganz viel mehr erhalten.

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Spechte Wenn es sanft trommelt, so kann das der in der besonders viele Insekten leben, Mittelspecht sein, der hier vorkommt. seine wichtigste Nahrung. Mittelspecht heißt das Tier wegen seiner Spechte können auch auf jüngere Eichen mittleren Größe. Er bevorzugt ältere ausweichen. Deren Rinde ist auch schon in Bäume, weil die eine rauere Rinde haben, jungen Jahren rau und grobrissig. In alten Buchen und in deren natürlichem Zerfall können sich dann aber auch bestimmte Prachtkäfer oder seltene Baumpilze entwi- ckeln, die zur Biodiversität dazu gehören. Es gibt außerdem auch noch Kleinspecht, Buntspecht, Grünspecht, Grauspecht und Schwarzspecht in Rheinland-Pfalz.

Seltene Gewächse Die Küchenschellen wachsen auf mage- ren Wiesen wie bei Falkenstein und blühen im zeitigen Frühjahr. Ungedüngte Wiesen sind selten geworden. Hier kann man sie noch jeden April erleben.

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Halbwilde Weidehaltung In einem alten Steinbruch innerhalb des FFH-Gebiet Donnersberg, dem „Steinbühl“ nahe Kirchheimbolanden-Haide, wurden robuste Weidetiere ausgesetzt, die sich weitgehend selbst überlassen bleiben. Sie sorgen dafür, dass eine dynamische, artenreiche und halboffene Weideland- schaft entsteht und dass das ohne großen Pflegeeinsatz auch so bleibt. Diese Strate- gie nennt sich „halbwilde Weidehaltung“. Ein Erfolgsmodell im Naturschutz (siehe Tipp 7).

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Ka p i t e l : 13 Donnersberg Maßstab 1 : 110.000 tipps Donnersberg

Typisch Natura 2000-Wanderungen Wander-Tipp 1: „Keltenwald“ Geschichte und Wald. Halbtagesaktion - Auf dem Gipfelplateau des Donnersbergs den „Keltenweg“ laufen (gleichnamiger Rundweg, ausgeschildert und markiert Naturschutzgebiet Schelmenkopf hinein. ab Groß-Parkplatz). Er führt mit weni- Auf dem Gipfel kleine Felsen, im Frühling gen Steigungen meist als Naturpfad rund eine Wiese voller Küchenschellen (Stau- um das Gipfelplateau, zu kleinen Felsen nen, aber bitte nicht pflücken!). Folgen (Königstuhl) und oft direkt auf dem alten Sie dem Hauptpfad immer weiter und Keltenwall. Sagenhaft! Sie laufen durch die stets sanft bergab (keine Markierung, typischen Wälder. Baum-Reich! Gesamter aber es gibt nur einen Hauptpfad) durch Rundweg ca. 8,5 km, vielfältige Abkürzun- eine kleinteilig gekammerte Landschaft gen möglich (Wandertafel am Parkplatz). aus Büschen und schönen Wiesen. Ganz Wander-Tipp 2: „Falkensteiner unten schattiger Wald und kleiner Bach. Naturmosaik“ Der Weg führt dann breiter weiter und Ein Wiesentraum. Spaziergang (ca. 1 ohne Abzweigung ein Stück bergauf bis zur Stunde). Parkplätze im Ort Falken- Bushaltestelle am unteren Ortsausgang stein (ausgeschildert). Ab Falkensteiner Falkenstein. Die Dorfstraße bergauf, an der Hof (Gastronomie) am oberen Orts- Burgruine vorbei (Imbiss, Besichtigung) ausgang laufen Sie den Pfad in das zurück zum Ausgangspunkt. 131 Wander-Tipp 3: Kneipp-Kleeblatt- Tipp 5: Ort Steinbach – Wanderweg Keltendorf und Keltengarten Am südlichen Rand des Donnersbergs Nachgebautes Keltendorf zum Geschichte geht es durch Wald und Wiesen der tie- erleben, sowie ein Keltengarten – „Natur feren Lagen des Natura 2000-Gebietes. zum Anfassen“, mit Labyrinth und natur- Ein Rundweg von 13 km, Markierung mit nahen Spielmöglichkeiten. In Steinbach, Kleeblattsymbol, Einstieg in Dannenfels, dort ausgeschildert. Jakobsweiler und Bennhausen möglich. www.keltendorf-steinbach.de Und weil Natura 2000 keine trockene An- Tipp 6: Bergbauerlebniswelt Imsbach gelegenheit ist, gibt es auf der Route viele Der Donnersberg von unten! Besucher- Gelegenheiten zum Wassertreten und bergwerke (Weisse Grube und Grube Einkehren. Maria), dort auch schöne Spazier- und Wander-Tipp 4: Naturnahes Spielge- Wandermöglichkeiten (3 Bergbau-The- lände und Blockhaus Marienthal menrundwege, ausgeschildert, zwischen 3 Beim Blockhaus in Marienthal (Gaststätte, und 7 km lang). ausgeschildert) befindet sich ein kleines, www.bergbauerlebniswelt-imsbach.de, aber schönes naturnahes Spielgelände mit Tipp 7: Naturschutzprojekt „Halboffene Bach. 100 m Richtung Dorf befindet sich Weidelandschaft“ im Steinbühl eine Wandertafel und Kneipptretbecken. (FFH-Fläche) Ein großer alter Steinbruch Spazierwege führen entlang von FFH-Wie- bei Kirchheimbolanden-Haide wird von sen oder Sie gehen ca. 200 m höher zum urtümlichen Konik-Pferden und eindrucks- Waldrand und wandern einen Abschnitt vollen Taurus-Rindern beweidet. Etwa der großen Donnersberg-Tour (Tipp 3) auf 300 m vom östlichen Ortsrand Haide dem ausgeschilderten Wanderweg nach (Landcafe Kornblume) entfernt, an der Falkenstein (2,5 km, und zurück). Straße nach Orbis, befindet sich ein kleiner

132 Parkplatz, eine Beobachtungsplattform und Infotafeln. Auf einem Rundpfad kön- nen Sie den ganzen Steinbruch umrun- den. Mit interessanten Einblicken in eine nahezu „wilde“ halboffene Landschaft und in ein modellhaftes Naturschutzprojekt. Infos über www.nabu-rlp.de oder direkt: www.rlp.nabu.de/projekte/ lfa-weidelandschaft/steinbuehl.html. Tipp 8: Dannenfels Erleben und schärfen Sie Ihre Sinne: im „Park der Sinne“ in Dannenfels (Freigelände an der Schule, ausgeschildert). Barriere- frei, kostenlos, frei zugänglich: Mehrere Erlebnis- und Spielstationen. Gleich in der Nähe der naturnahe Erlebnisspielraum.

Tourist-Info: • Donnersberg-Touristik, Uhlandstr. 2, 67292 Kirchheimbolanden, Telefon 06352 1712, www.donnersberg-touristik.de, • Pfälzerwaldverein (Wandertouren, Hütteninformation) www.pwv.de

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Natur wunderbar Bioshärenreservat Pfälzerwald

Der Pfälzerwald ist ein Wanderparadies der tausend Hügel. Mit vielen Burgen und urigen gastlichen Hütten. Besonders toll finden Wanderer, dass die meisten Wanderwege hier auf schmalen naturbe- lassenen Pfaden verlaufen und weniger auf uninteressanten breiten Wirtschaftswe- gen. Der Pfälzerwald ist das größte zusam- menhängende Waldgebiet Deutschlands. Besondere Teile des Pfälzerwaldes sind Im südlichen Teil trifft man neben Felsen Natura 2000- Gebiet. Sie bilden das und Wiesen auch Wooge, das sind alte größte Natura 2000-Gebiet in Rheinland- Stauteiche, die meist naturnah in die Land- Pfalz, das von großen Buchen-Mischwäl- schaft eingebunden sind. In einigen kann dern dominiert wird. Man findet Bäche mit man herrlich baden. einer gefährdeten Fisch- und Libellenfauna, Das Biosphärenreservat Pfälzerwald - Schmetterlings-Wiesen und vor allem im Vosges du Nord ist eine Modellregion südlichen Teil, dem Wasgau, viele Felsen. für nachhaltige Entwicklung. Es ist kein Dort brüten Wanderfalken und wachsen Reservat im klassischen Sinn, sondern ein versteckt Prächtige Hautfarne. Die Wooge vielgestaltiger Naturpark und integriert sind mit ihren Ufer- und Verlandungszo- Naturschutzgebiete, Natura 2000-Flä- nen ein wertvoller Lebensraum für Amphi- chen und Vogelschutzgebiete. bien und Libellen.

135 info

Prozessschutz – Wildnis für morgen In den sogenannten Kernzonen des Bio- sphärenreservates darf alles so wachsen und (ver)gehen wie es möchte. Vermeint- liche Unordnung gehört zur Natur. Denn es ist wichtig, auch einige ungenutzte Flächen zu haben. Hier kann man beob- achten, wie die Natur funktioniert, wenn der Mensch nicht eingreift – und einiges lernen, sowie genießen und „Wildnis-Kraft“ tanken. Tiere und Pflanzen, die in bewirt- schaftetem Wald wenig oder keinen Platz mehr finden, können sich hier ansiedeln. Solche Wildnisbereiche sind wichtig, aber es gibt insgesamt noch zu wenig. Erst mit kleinen und großen Wildnisbereichen, ein- gebettet in die Kulturlandschaft, wird die Biodiversität einer Landschaft komplett möglich, während die überwiegenden Flä- che (> 95%) weiterhin genutzt und gestal- tet werden kann und soll.

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1 BAD DÜRKHEIM 10

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Kilometer 0 5 10 15 20

Ka p i t e l : 14 Biosphärenreservat Pfälzerwald (nördlicher Teil) Maßstab 1 : 250.000 3

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Ka p i t e l : 14 Biosphärenreservat Pfälzerwald (südlicher Teil) Maßstab 1 : 250.000 tipps Biosphärenreservat Pfälzerwald

Pfälzerwald - das Gebiet ist riesig, die Möglichkeiten sind es auch. Bahn- und Buslinien führen zu interessanten Aus- gangspunkten. Der Pfälzerwald ist ein fantastisches Wanderparadies, dazu gibt es viele Bücher (siehe Buchhandel) und kostenlose Routenvorschläge im Internet: www.wanderportal-pfalz.de, www.wandere.net Pfälzerwaldverein (auch Hütteninforma- tion): www.pwv.de. blauen Rechteck. Nach einiger Zeit treffen Sie auf den Wanderweg mit dem blau- Typisch Natura 2000-Wanderungen weissen Rechteck, dem Sie nach Westen und Norden durch das Friedrichstal und Wander-Tipp 1: Drachenfels-Wald Glashüttental zurück bis Saupferch folgen. Spaziergang durch die FFH-Fläche rund um den Drachenfels, eine kleine Rund- Tipp 2: Die große Natura 2000- Wanderung von ca. 7 km. Ausgangspunkt: Felsenland-Rundtour Forsthaus Saupferch (ausgeschilderter Anspruchsvolle Tageswanderung mit Abzweig ab der B37 Hochspeyer-Bad vielen stillen Naturbeobachtungsmög- Dürkheim, Parkplatz, Einkehrmöglichkeit). lichkeiten, überwiegend im Wald, viele Wanderpfad Richtung Süden mit dem Felsen, ca. 18 km. Ausgangspunkt Dahn.

141 Vom Bahnhof Dahn dem grün-blauen Rechteck nach Südwesten folgen, bei den Mückenköpfen nach Süden auf den mit grüngelbem Rechteck markierten und aus- geschilderten Wanderpfad nach Fischbach, in Fischbach wenige Hundert Meter der Hauptraße nach Osten zum Biosphären- haus folgen (siehe Tipp 5). Östlich des Bio- sphärenhauses jenseits des Baches geht von der Straße nach Norden der markierte und ausgeschilderte Wanderpfad nach Dahn (bis zum Bahnhof, Kreis-Markierung). Tipp 3: „Quellgebiet der Wieslauter“ Wanderung durch die Kernzone des Bio- sphärenreservats. Der Parkplatz Hermers- bergerhof (mit Einkehrmöglichkeit), ausge- schildert ab B 10 Hauenstein, liegt mitten in einer der Kernzonen des Biosphärenre- servates („Wildnis“). Hier ist auch das Streifgebiet von Luchs und Wildkatze. Wunderbare Waldnatur!

■■ Wildnis sehen: Spaziergang von 20 Minuten zum Luitpoldturm. Von dort ausgewiesene Erlebniswege. Ähnliches auch ab Ruine Gräfenstein bei Merzal- ben (s. Tipp 15). 142 ■■ Wildnis schnuppern: Der ausgeschil- derte Wanderpfad vom Hermersber- gerhof Richtung Ruine Gräfenstein und Merzalben führt durch die Wildnis- zone: Gehen Sie ihn ein Stück so lange Sie möchten, maximal ca. 6 km bis zur Ruine Gräfenstein, dann wieder zurück: Staunen, beobachten, über “Wildnis“nachdenken. ■■ Wildnis erleben: Auf einer knapp 20 km langen Rundwanderung durch- streifen Sie einen Großteil der Kern- zone. Ab Hermersbergerhof zunächst ausgeschilderter Wanderpfad zur Ruine Gräfenstein, dann noch ein kleines Stück weiter Richtung Merzalben, bis Sie am Waldrand nach Süden Richtung Hinterweidenthal abbiegen (rotes Rechteck, ausgeschildert). Wanderung durch das Quelltal der Wieslauter bis kurz vor Hinterweidenthal (Waldrand, Parkplätze). Dann auf dem ausgeschil- derten Wanderpfad nach Nordosten zum Hermersbergerhof laufen (blau- rotes Rechteck).

143 Tipp 4: Kleine Kalmit Das ist ein kleines Magerrasengebiet mit vielen Büschen, wie es für den Haardtrand typisch ist (Naturschutzgebiet und FFH- Fläche). Besonders schön ist der Rund- blick und die seltene Flora, die aber auch störungsempfindlich ist. Bitte in diesem kleinen Naturschutzgebiet daher die Wege nicht verlassen und nichts pflücken. Weit- hin sichtbar ist die kleine Kapelle. Sie errei- chen in einem angenehmen Spaziergang die kleine Kalmit von Landau-Arzheim aus nach ca. 2 km (Richtung Ilbesheim) oder von Ilbesheim (Kirche) Richtung Arzheim nach ca. 500 m auf dem Wanderweg mit dem gelben Rechteck. Tipp 5: Biosphärenhaus bei Fischbach Eine Ansammlung vielfältiger Naturer- lebnismöglichkeiten: Biosphärenhaus mit Mitmach-Ausstellung, barrierefreier Baumwipfelpfad, naturnahe Spielplätze, mehrere ausgeschilderte Naturerlebnis- rundwege mit interessanten Installationen. Daneben die Wappenschmiede (Naturer- lebniszentrum des Naturschutzverbandes

144 GNOR) mit interessanten Programmen. Veranstaltungen zum Wald, Ausgangs- Regionale Gastronomie. punkt für Rundwege (Themenwege www.biosphaerenhaus.de, „Spurensuche“), Ort liegt mitten in einer www.wappenschmiede.de großen FFH-Fläche des Pfälzerwaldes, die teils zur Kernzone des Biosphärenreserva- Tipp 6: Rätselburg Fleckenstein tes gehört. Bei Lembach, ausgeschildert an der Straße HDN, Johanniskreuz 1a, 67705 Trippstadt, von Schönau (Pfalz) nach Lembach (El- Telefon 06306 9210-130, sass). Naturerlebnisausstellung „Petit www.hdn-pfalz.de (nach Veranstaltun- Fleckenstein“ und Burgbesichtigung. Allein gen fragen) oder als Familie lösen Sie mit viel Spass mittelalterliche Rätsel und erleben die Na- Tipp 9: Das Karlstal tur rund um die Burg und in den Gewöl- Bei Trippstadt (ausgeschildert). Parken an ben. Großparkplatz ausgeschildert, Shop, der Wilersteinermühle (Einkehrmöglich- Einkehrmöglichkeit. Geöffnet täglich von keit). Den Bachlauf Richtung Osten folgen Ostern bis Allerheiligen. (Karlstal, ausgeschildert, Markierung www.fleckenstein.fr rotes Kreuz) und zurück, alles mitten in einer FFH-Fläche mit Bach und schönem Tipp 7: Teufelstisch Schluchtwald. Einfach schlendern, unter Ein Naturwunder aus Sandstein, Berühm- Bäumen träumen, mit Wasser wundern. tester der vielen Felsen im Dahner Felsen- land. Bei Hinterweidenthal (ausgeschil- Tipp 10: Kurpfalz-Park Wachenheim dert), mit Spielgelände. Wenn Sie auch mal mehr Trubel mögen. Tierfreigelände und Freizeitpark, vielfältige Tipp 8: Haus der Nachhaltigkeit Spielmöglichkeiten. Eintritt, ausgeschildert, In Johanniskreuz. Ausstellung, regi- Großparkplatz, onale Produkte, Waldspielgelände, www.kurpfalz-park.de

145 Tipp 11: Wild und Wanderpark Silz Tipp 15: Pfalzmuseum für Naturkunde Heimische Tiere, Rundwege, Spielmög- Bad Dürkheim lichkeiten. Ausgeschildert, Großparkplatz. Wunder der Natur schön in Szene gesetzt, Eintritt vielfältige Naturschutz-Informationen. www.wildpark-silz.de. Viele Tipps, Shop, Veranstaltungen. www. pfalzmuseum.de Hermann-Schäfer-Str. Naturbadestellen 17, 67098 Bad Dürkheim, Telefon 06322 9413-0 oder -11 (Info) oder -21 (Infostand). Tipp 12 Freibad Gelterswoog An der B 270 südlich Kaiserslautern. Tipp: Tipp 16: Wissenschafts- und Erlebniszen- davor oder anschließend ins Tal Richtung trum „Dynamikum“ Kolbenwoog laufen, FFH-Fläche, schöne in Pirmasens (ausgeschildert) Naturbeobachtungen, viele Libellen. www.dynamikum.de Tipp 13: Ludwigswinkel Wo Natur und Geschichte miteinander Ausgeschilderte Grasstrände am Schöntal- verwoben ist weiher und Saarbacher Hammer. Naturna- hes Baden in den Woogen im FFH-Gebiet. Zum Beispiel in Burgen – der Pfälzerwald ist ein Burgenland. Hier nur vier schöne Tipp 14: Bacherlebnisspfad Eppenbrunn Beispiele: 8 km entlang des Eppenbrunner Bachs und der Trulalb gibt es 35 Stationen, mit Tipp 17: Hardenburg Informationen oder Anregungen zum Mit- Bei Bad Dürkheim (ein Natura 2000-Fle- machen. Einstieg am Freizeitpark in Eppen- dermausquartier!), Besichtigungen gegen brunn oder am Forsthaus Stüdenbach an Eintritt, Imbiss. Parkplätze an der B37 der L 478 (Parkplatz Spiessweiher), Weg westlich von Bad Dürkheim, Bushaltestelle. ausgeschildert. Rundwege möglich.

146 Tipp 18: Trifels bei Annweiler Geschichte spüren. Gut ausgeschildert. Besichtigungen gegen Eintritt, Einkehr- möglichkeiten. Tipp 19: Burgenkomplex Altendahn (zwischen Dahn und Erfweiler, Zufahrt oder Spaziergang ab Dahn, dort Bahnhof). Burgmauer und Sandsteinfels sind eng ineinander verwoben. Tipp 20: Burg Berwartstein Bei Erlenbach bei Dahn. Besonders schöne Erlebnisführungen gerade auch für Fami- lien und Kinder. Fast täglich geöffnet, mit Burgschänke. Telefon 06398 210 www.burg-berwartstein.de Tipp 21: Ludwigswinkel Die Kunst des Wunderns: Am Fuss des Lindelskopfes, in unmittelbarer Nähe des Freizeitparks Birkenfeld, gibt es den 2,5 km Rundspaziergang (ausgeschildert) „Skulpturenweg“. Vorbei an rätselhaften Holzskulpturen. www.dahner-felsenland.de

147 Pfälzerwald-Gebietsübersicht in Sa- chen Natur, Hinweise auf Führungen, Tipps: www.pfaelzerwald.de Geschäftsstelle Naturpark/Biosphären- reservat Pfälzerwald, Franz-Hartmann- Straße 9, 67466 Lambrecht (Pfalz) Telefon: 06325 9552-0

Pfälzerwald-Natur gemeinsam erleben Zahlreiche Naturschutz-Mitmachaktionen, Führungen, Erlebnisangebote bei den regi- onalen Naturschutzverbänden: www.pollichia.de, www.gnor.de (Adressen im Serviceteil, hinten). Landwirtschaft Wie Landwirtschaft mit Naturschutz gut vereint werden können, das kann man nachprüfen und erleben auf dem Seminar- bauenhof Hohenberg bei Queichhambach: Touristen-Portale: www.gut-hohenberg.de www.touristinfo-pfalz.de, www.pfaelzerwald-touristik.de www.zentrum-pfaelzerwald.de www.suedwestpfalz-touristik.de, www.dahner-felsenland.de

Angenehme Wiesen-Flut Bellheimer Wald und Queichtal

In den Queich-Wiesen gibt es eine Beson- derheit: Ein altes Bewässerungssystem mit kleinen Stauwehren, mit dem früher Teile der Wiesen für kurze Zeit geflutet wurden. So konnten die daran angepassten Pflan- zen schneller wachsen und mehr Heuer- trag bringen. 30 Jahre lang wurde dieses technische System nur noch sporadisch genutzt. Durch Initiative von Naturschüt- zern ist das System seit 2003 erneuert Oft leuchten sie schon von weitem: worden. Mühsam, aber erfolgreich waren bunt blühende und betörend duftende die Gespräche zwischen Naturschützern Stauden-Säume, die sich an Grabenrän- und Landwirten, um das gemeinsame In- dern, Wiesen- und Waldrändern finden. teresse zu erkennen. Blüten-Reiche, wilde Hochstaudensäume sind ein eigener FFH-Lebensraumtyp. Die Wiesen werden jetzt wieder geflutet. Gerade wenn die umliegenden Wiesen Die Wiesen-Vielfalt wird hier erst durch größtenteils gemäht sind, stellen sie das das Fluten vollständig entwickelt - zum Blüten- und Nektarangebot für Hum- Vorteil für Mensch und Natur. Das Symbol meln, Wildbienen und Schmetterlinge dar. ist der Weissstorch, der hier häufig zu be- Natürliche Hochstaudenfluren – sie sind obachten ist. schmal und an den Rand gedrängt, aber zeitweise zentral wichtig. 151 5

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Kilometer 0 2,5 5 7,5 10

Ka p i t e l : 15 Bellheimer Wald mit Queichtal Maßstab 1 : 120.000 tipps Bellheimer Wald und Queichtal

Typisch Natura 2000-Wanderungen: Tipp 1: „In den Holzwiesen“ Tipp 4: Walderlebnispfad Ottersheim Ein Wiesenspaziergang. Parkplatz an der Ausgangspunkt Waldstraße, Tennisplatz Verbindungsstraße etwa in der Mitte zwi- Ottersheim. Schöne Erlebnisstationen. schen Bellheim und Zeiskam: Einfach auf Zudem Ausleihe eines Forscher-Rucksacks den vorhandenen, aber meist unmarkier- möglich: Telefon 06348 1753. ten Wegen loslaufen, die durch die Wiesen www.naturschutzverband-suedpfalz.de/ führen. Hinein ins Wiesenland! Projekte/WEP_Ottersheim/wep_otters- heim.html Tipp 2: „Storchenwanderwege“ Drei Wege zur Auswahl, Halbtages- und Tipp 5: Draisinentour Tagestouren, markiert bei Offenbach Die Tour führt durch einen Teil des Natura www.offenbach-queich.de 2000-Gebietes und verschiedene Orte in der Region: Von Bornheim über Zeiskam Tipp 3: Bellheimer Wald-Runden nach Lingenfeld, oder umgekehrt. Infor- Rundwanderwege der Gemeinde Bellheim mation und Reservierung: (vier Touren zur Auswahl), Ausgangspunkt www.suedpfalzdraisine.de, mit Wandertafel am Schützenhaus (nörd- Telefon 06327 961016 licher Rand von Bellheim), www.bellheim.de/gemeinde-bellheim/

153 Naturschutzprojekte rund um die Queich – Informieren und Mitmachen

■■ Landschaftspflegeverband Südpfalz ■■ Storchenzentrum Bornheim Aktion (LPV): www.lpv-suedpfalz.de, PfalzStorch e.V.. Telefon 06348 610757 [email protected], (Christiane Hilsendegen). Telefon 06341 5 2780 (Dr. Peter Keller) Gemeinsam statt einsam ■■ Naturschutzzentrum Hirtenhaus: Brühlstr. 2, 76829 Landau, Telefon Information und Anfrage zu Veranstaltun- 06341 31628 gen, Gruppenerlebnisse und Führungen bei www.nsz-hirtenhaus.de, Veranstal- den Touristeninformationen in Bellheim tungen, auch Projekte zum Mitmachen, und Offenbach/Queich: Büro für Tourismus zudem Naturerlebnisschule: Offenbach, Konrad-Lerch-Ring 6, www.nsz-hirtenhaus.de/ 76877 Offenbach, Telefon: 06348 986180, Naturerlebnisschule www.offenbach-queich.de. ■■ Der Naturschutzverband Südpfalz e.V. ergänzt regional die landesweit tätigen Naturschutzverbände. Viele Projekte zum Mitmachen: www.nv-s.de, Tele- fon 06341 4220 (Rolf Wambsganss).

154 Informieren, reden und werben für Natura 2000 – nicht nur hier. Dazu zwei schön aufgemachte Brorschüren mit guten Informationen:

■■ „Natura 2000 in Deutschland. Edel- steine der Natur“ (Bezug und Heraus- geber: Bundesamt für Naturschutz, Telefon 0228 8491-0 oder -4444, www.bfn.de) ■■ „Natura 2000 – Naturschutz erfolg- reich umsetzen“ (mit dem Beispiel der Queichwiesen, Deutscher Verband für Landschaftspflege, www.lpv.de oder www.natura2000-dvl.de, zugleich Internetportal für weitere schöne Ko- operationsprojekte. Telefon (Zentrale Anfrage): 0981 4653-3540, [email protected]. ■■ „Natura 2000 macht Schule“ – ein Unterrichtsprojekt zur Biodiversität: PZ-Publikation Nr. 8/2009 (128 Seiten, farbig). Anregungen für Lehrende oder Jugendgruppen, mit Rollenspielen und vielen Mitmach-Anregungen zum Thema. Bezug kostenfrei bei www.umdenken.de

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Natur traumhaft Bienwald

Ein Wald mit alten knorrigen Eichen. Mun- ter fließen die Bäche. Mit dem Rad ent- spannt schöne Waldwege entlang fahren. Zu Fuß auf Pfaden entlang der Wieslauter schlendern, dem größten der vielen Bäche und Gräben. Die Weite der Niederungs- landschaft, das beschützende Blätterdach des Waldes, vorbei an Tausenden von Tümpeln und Gewässern, die sich vorüber- gehend bilden können. Eichendominierte Wälder, feuchte Erlen- Kein Traum, sondern Wirklichkeit – brüche, aber auch Buchenmischwälder aber traumhaft schön beherbergen viele Spechte, eine einmalige Insektenvielfalt und die Wildkatze. An Der Bienwaldschwemmfächer ist ein alten Eichen leben die meisten baumbe- 14.000 ha großes Natura 2000-Gebiet wohnenden heimischen Tierarten. Hier (FFH und Vogelschutz), in dem Bäche und gibt es z.B. den Heldbock, ein großer Käfer Grundwasserströme aus dem Pfälzerwald der FFH-Richtlinie, der auf vermoderndes zum Rhein hin entwässern. Das ist eine Eichenholz angewiesen ist. In jüngsten flache Landschaft, mit weiten Wiesen, Studien wurden mehr als 2400 Arten mit einem im Kern zusammenhängenden Käfer im Bienwald nachgewiesen, darunter Wald, klaren Bächen und interessanten einige Raritäten. Grabensystemen. 157 info

Bienwald-Projekt Im Bienwald findet ein Naturschutz-Groß- projekt statt. Aufbauend auf einer um- fassenden Bestandserhebung werden hier mit besonders viel Sorgfalt Lebensräume und Arten erhalten, die teils auf trockenen Standorten, teils auf wechselfeuchten und nassen Standorten fußen. 1.680 Hektar zusammenhängende Wald- fläche wurden aus der Nutzung genom- men – ein Urwald von morgen, mit viel Ruhe und traumhaften Baumgestalten.

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Kilometer 0 3 6 9 12

Ka p i t e l : 16 Bienwaldschwemmfächer Maßstab 1 : 160.000 tipps Bienwald

Typisch Natura 2000-Wanderungen Tipp 1: Weisses Kreuz Tipp 3: Büchelberg Mitten in der künftigen „Wildnis“ der Ab Wasserturm in Büchelberg sind Nordic Naturwaldfläche: Der Parkplatz Weisses Walking-Rundwege ausgeschildert, die Kreuz liegt an der Straße von Scheidt nach durch typische Bienwaldlandschaften füh- Scheibenhardt. Ab hier Themen-Rund- ren. Weite Wiesen, vielfältige Waldbilder. wege eingerichtet. Solange können Sie Tipp 4: Abenteuerpark einen der bestehenden Wege einfach lau- Laufen und Klettern durch die Baumkro- fen. Tipp: Wenn Sie einen der Wege nach nen (angeseilt, verschiedene Schwierig- Süden nehmen, sehen Sie besonders viele keitsstufen, auch für Anfänger und Kinder): eindrucksvolle Alteichen. Der „Fun forest“ bei Kandel bietet aber Tipp 2: Bienwaldmühle auch einen Walderlebnispfad und buch- Gastronomie und Parkplätze. Wanderta- bare Naturerlebnisangebote. Dort auch fel: Verschieden lange Rundwanderwege Ausgangspunkt für Spazier- und Wander- ausgeschildert. Wir empfehlen die Wan- wege. AbenteuerPark Kandel, Badallee, derwege entlang der Lauter. Besonders nähe Waldschwimmbad, 76870 Kandel, westlich und nordwestlich der Bienwald- Telefon: 07275 618032, mühle treffen Sie bald auf Lichtungen, die www.abenteuerpark-kandel.de (kom- zum Träumen einladen. merziell), Einkehrmöglichkeit.

161 Tipp 5: Wiesengelände südlich Minfeld Laufen Sie einen der Wege ab dem Ort Minfeld nach Süden in das Wiesengebiet. Dort finden Sie zwischen Ortsrand und Waldrand die typischen Wiesenland- schaften des Bienwaldrandes (dort großes Naturschutzgebiet „Otterbachniederung“, Teil von Natura 2000). Tipp 6: Besucherinformationszentrum (BIZ) Viehstrich Im Rathaus von Steinfeld. Erlebnisausstel- lung zum Bienwald und zum Naturschutz- großprojekt. Ausgangspunkt für markierte Spaziergänge und Wanderungen. Telefon 06340 508190, www.bienwald.info.

„Hof zu Hof“-Radtour Auf ebener Strecke ca. 30 km durch die Bienwaldregion, mit vielen Einkehrmög- lichkeiten. Ab Bahnhof Kandel, Route ausgeschildert.

162 Tourismus-Information Zum Bienwald findet ein vielschich- für die Bienwald-Region in Kandel: tiges Naturschutzgroßprojekt statt: Mit Kartierung und Schutz von Georg-Todt-Str. 2, 76870 Kandel, Te- Lebensräumen, Fauna und Flora, lefon 07275 61 9945, Einrichtung einer „Naturwaldflä- www.suedpfalz-tourismus- che“ (Tipp 1), Kooperationen mit der kandel.de Landwirtschaft und verträgliche Nut- zungskonzepte, touristische Aktivitä- ten und Regionalentwicklung. Infos: Projektbüro Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße, Kreisver- waltung Germersheim Luitpoldplatz 1, 76726 Germersheim, Telefon 07274 53400 (Projektbüro), www.kreis-germersheim.de/ naturschutzgrossprojekt-bienwald. html. Besonders die Naturschutzverbände GNOR und Pollichia bieten im Bien- wald viele Naturerlebnisveranstal- tungen an. Anfragen und Buchungen bei www.gnor.de, www.pollichia.de (vollständige Adressen im Anhang). Service Adressen, Einrichtungen, Infos

Natura 2000 in Rheinland-Pfalz Rechtliche Fragen, Übersichten Natura 2000- Karte, genaue Gebietsab- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, grenzungen und Infos Ernährung, Weinbau und Forsten Kaiser- Friedrich-Str. 1, 55116 Mainz, Zentrales Internet-Portal: Telefon 06131 16-0 ■■ www.natura2000.rlp.de ■■ www.naturschutz.rlp.de Kontakt-Service zu dieser Broschüre Darin gibt es (fast) alles zu Natura 2000 Direkt an den Autor: michael.altmoos@ und Karten im Maßstab ihrer Wahl, Infor- luwg.rlp.de, Telefon 06131 6033-1404 mationen zu Arten und Lebensraumtypen, oder -6033-0, Post: Dr. Michael Alt- sachliche Gebietsbeschreibungen moos, LUWG (Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht), ■■ Steckbriefe zu Natura2000-Gebieten Kaiser-Friedrich-Str. 7, 55116 Mainz, oder ■■ Steckbriefe zu Natura2000-Arten LUWG-Zentrale: Telefon 06131 6033-0, (ohne Vögel) [email protected] ■■ Steckbriefe zu Natura2000-Vögel ■■ Steckbriefe zu Natura2000-Lebens- Fachauskunft Natura 2000 raumtypen für landesweite Angelegenheiten, Natura 2000-Monitoring www.luwg.rlp.de

164 Direkt-Kontakt: Dr. Rüdiger Burkhardt, Kreisverwaltung, dort die Untere Natur- LUWG, Kaiser-Friedrich-Str. 7, 55116 schutzbehörde. Mainz, Telefon 06131 6033-1412, oder Dr. Michael Altmoos (gleiche Postadresse), Natura 2000 in Deutschland Telefon 06131 6033-1404, Bundesamt für Naturschutz (BfN): www. [email protected] oder für bfn.de (dann: Themen, Natura 2000) Artenschutz: Ludwig Simon (gleiche Post- Bundesministerium für Umwelt, Natur- adresse): [email protected] schutz und Reaktorsicherheit (BMU): www.bmu.de Bewirtschaftungspläne in den FFH-Ge- bieten: Fachauskunft und Management Natura 2000 in Europa zu einzelnen Gebieten http://ec.europa.eu/environment/nature/ ■■ Struktur- und Genehmigungsdirekti- onen (SGD) Nord, www.sgdnord.rlp. Naturparke Übersicht de. Ansprechpartner Dr. Axel Schmidt: www.nationale-naturlandschaften.de [email protected] Portal für National- und Naturparke, dar- ■■ Struktur- und Genehmigungsdirekti- unter auch alle Naturparke in Rheinland- onen (SGD) Süd, www.sgdsued.rlp.de. Pfalz, viele Links Ansprechpartner Friedrich-Wilhelm Duffert, Rund um „Biodiversität“ [email protected] ■■ www.biodiversitaet.rlp.de ■■ www.saarland.de/biodokumentation. Natura 2000 vor Ort und htm Verträglichkeitsfragen Bei Fragen zu Vorhaben oder Eingrif- Überregionale Portale zur Biodiversität fen, die mit Natura 2000 in Berüh- ■■ Bundesamt für Naturschutz: rung kommen könnten: die zuständige www.bfn.de

165 ■■ Bundesministerium BMU: Naturschutz rund ums Wasser www.bmu.de www.wasser.rlp.de ■■ www.biodiversity.ch Info-Portal der Wasserwirtschaftsverwal- tung Datenbank der Veröffentlichungen Größte deutschsprachige Literaturdaten- Naturschutzprojekte zu Trockenrasen bank zum Naturschutz, laufend aktuell: In den Trockenrasengebieten von Rhein- www.dnl-online.de land-Pfalz werden wertvolle Flächen ent- buscht und neu in eine lebensraumerhal- Behördliche Natur- und Umwelt-Infor- tende Nutzung gebracht, zum Beispiel mit mationen Rheinland-Pfalz Schaf-Beweidung. Information: ■■ www.naturschutz.rlp.de www.umweltstifung.rlp.de und Naturschutzdaten für Anwender www.life-trockenrasen.com. Die Bro- ■■ www.umweltatlas.rlp.de schüre „Trockenrasen in Rheinland-Pfalz“ Umweltinformationen auf Karten für gibt einen Überblick und bietet Tipps für Jeden erlebnisreiche Rundwege in den Projekt- Landwirtschaft: gebieten. Bestellung bei der Stiftung für Natur und Umwelt, www.umweltstiftung. Vertragsnaturschutz rlp.de/documents/infobroschuere.pdf www.pflanzenbau.rlp.de „Halboffene Weidelandschaften“ – Partnerbetrieb Naturschutz Vertiefung und Konzepte Frau Brigitte Leicht (Koordination Partner- ■■ www.abu-naturschutz.de (Regiona- betrieb Naturschutz), Dienstleistungszent- ler Verband mit überregional rele- rum Ländlicher Raum (DLR), Rüdesheimer- vanter Konzeptübersicht zu diesem Str. 60-69, 55545 Bad Kreuznach, Tel.: Thema), dort unter „Veröffentlichun- 0671 820452, www.dlr.rlp.de

166 gen“ ein Download mehrerer Artikel Weitere Erlebnisse und zum Thema „Beweidung“, „Megafauna“, Bildungsangebote „Großherbivore“ mit Beispielen, kriti- ■■ Landeszentrale für Umweltaufklärung: scher Reflexion und Denkanstössen. www.umdenken.de ■■ Bundesamt für Naturschutz ■■ Angebote vor allem im Wald: (www.bfn.de). Übersicht: www.wald-rlp.de www.bfn.de/0311_biotop_mgmt.html, ■■ Umweltakademie Rheinland-Pfalz: mit links und Publikationsverzeichnis. www.umweltakademie-rlp.de ■■ Umweltbildung-Übersicht: Naturschutz zum Mitmachen www.umweltbildung.de (landesweit) ■■ Bildung für Nachhaltige Entwicklung: ■■ Stiftung Natur und Umwelt Rhein- www.bne-portal.de land-Pfalz, Rheinallee 3a,55116 Mainz Telefon 06131 240518-0 Fax 06131 Tourismus 240518-70 ■■ Tourismus-Zentrale: www.rlp-info.de/ [email protected] ■■ Jugendherbergen: www.umweltstiftung.rlp.de www.diejugendherbergen.de ■■ Naturschutzverband NABU e.V.: www.nabu-rlp.de Baden in der Natur ■■ Bund für Umwelt und Naturschutz Übersicht über die freigegebenen Badege- Deutschland: www.bund-rlp.de wässer und ihre Qualität: ■■ Gesellschaft für Naturschutz und Orni- www.badegewaesseratlas.rlp.de thologie Rheinland-Pfalz: www.gnor.de ■■ Pollichia e.V.: www.pollichia.de ■■ www.naturfreunde.de/, www.naturfreunde-rlp.de

167 Bildnachweis

Titelbild: Karthäusernelke und Gräser gen Himmel, Ursula Altmoos S. 3 Wildgänse am Winterhimmel, T. Schollmayer S. 11 Tour-Schatten, M. Altmoos S. 12 Hasel gen Himmel, M. Altmoos S. 14 Wiesenlandschaft im Westerwald, I. Unkel S. 15 Artenreiche Mähwiese, M. Altmoos S. 16 Ameisenbläuling Maculinea nausithous, A. Schmidt S. 17 Rotmilan, H. Strunk S. 20-21 Ameisenbläuling Maculinea nausithous an Wiesenknopf-Blüte, M. Altmoos S. 22-23 Wiese mit Kuckuckslichtnelke, R. Horn S. 24 Baumstamm-Impressionen, M. Altmoos S. 25 Baumblätter vor funkelndem Wasser, M. Altmoos S. 27 Mädchen untersucht Baum, M. Altmoos S. 29 Schwarzstorch, A. Limbrunner S. 31 Goldene Herbst-Naturkunst, R. Horn S. 32 Baum im reißenden Hochwasser, M. Altmoos S. 35 Eisvogel, H. Stetzuhn S. 37 Knospe, M. Altmoos S. 38-39 Ahr-Aspekt, M. Altmoos S. 40 Grüner Scheinbockkäfer auf Blüte, R. Burkhardt S. 41 Waldaspekt, M. Altmoos S. 42 Aurorafalter, A. Schmidt S. 43 An Waldmeister riechen, M. Altmoos S. 45 Wiesenschaumkraut, R. Horn S. 46-47 Knoblauchsrauke, M. Altmoos

168 S. 48 Holzmaar, T. Schollmayer S. 52 Boot am Holzmaaar, T. Schollmayer S. 54-55 Meerfelder Maar, T. Schollmayer S. 56 Our bei Kalenborner Mühle, R. Burkhardt S. 57 Baumpilze, M. Altmoos S. 58-59 Gekielte Smaragdlibelle, M. Schorr S. 62 Sauerklee und Efeu im Tau, U. Altmoos S. 63 Ourtal, R. Burkhardt S. 64-65 Raupe des Schwalbenschwanz, R. Burkhardt S. 66-67 Blutströpfchen (Widderchen), R. Burkhardt S. 68 Felsenweg bei Saarburg, Untere Naturschutzbehörde Trier-Saarburg S. 69 Felsen-Aspekt, M. Altmoos S. 71 Saar-Aspekt, Untere Naturschutzbehörde Trier-Saarburg S. 72-73 Weinbergschneckenliebe, U. Altmoos S. 74-75 Hirschkäfer-Männchen, J. Frechen S. 76 Hangbruch bei Thränenweiler, M. Schorr S. 77 Wildkatze, ÖKO-LOG, Freilandforschung GdbR, M. Herrmann, S. Körner S. 78-79 Wildkatze - fauchendes Jungtier, ÖKO-LOG, M. Herrmann, S. Körner S. 82-83 Wildkatzen-Genuß, ÖKO-LOG, M. Herrmann, S. Körner S. 84-85 Waldaspekt, M. Altmoos S. 86 Eichenreicher Waldmeister-Buchenwald, M. Altmoos S. 87 Moseltal-Aspekt „Mehringer Schweiz“, Mosellandtouristik, S. Diedrich S. 88-89 Fliegende Bechsteinfledermaus, M. König (König-Naturfotografie) S. 91 Mosellandschaft, Mosellandtouristik GmbH S. 92-93 Baumkronen gen Himmel, M. Altmoos S. 94 Rhein-Blick auf die Pfalz bei Kaub, M. Altmoos S. 95 Rheinsteig zwischen Dörrscheid und Kaub, M. Altmoos S. 97 Segelfalter, A. Schmidt S. 100-101 Wegwarten-Blüte mit Fliege, M. Altmoos S. 102-103 Rheinblick von der Dörrscheider Heide, M. Altmoos S. 104 Üppiger Auwald, M. Altmoos S. 105 Wurmfarn vor Wasser, M. Altmoos

169 S. 108-109 Körbchenmuscheln am Rheinstrand, M. Altmoos S. 110 Nahe-Landschaftsmosaik, M. Altmoos S. 111 Blick auf das Rotenfelsmassiv, G. Erbes S. 112 Neuntöter, Fotoarchiv LUWG S. 113 Würfelnatter, R. Michalski S. 116 Trockenmauer an der Siefersheimer Brandungsküste, T. Schollmayer S. 117 Nahe bei Bad Münster am Stein, G. Erbes S. 118,-119 Gespinst des Heckenwollafters, M. Altmoos S. 120-121 Spanische Flagge, M. Altmoos S. 122-123 Blick auf Siefersheim, Rheinhessen, T. Schollmayer S. 124 Donnersberg-Vorlandaspekt, M. Altmoos S. 126 Mittelspecht, H. Jegen S. 127 Küchenschellen am Schelmenkopf, M. Altmoos S. 128-129 Halbwildes Weideprojekt am Steinbühl, U. Jäger S. 131 Rast auf dem Schelmenkopf, M. Altmoos S. 132-133 Waldaspekt, M. Altmoos S. 134 Wald und Wasser, U. Jäger S. 135 Felsenpfad, U. Jäger S. 136-137 Buchen-Keimling, U. Jäger S. 140 Wald und Woog, M. Altmoos S. 141 Naturerlebnisweg am Königsbruch bei Fischbach, U. Jäger S. 142-143 Burgenkomplex Altendahn, M. Altmoos S. 144-145 Lichtlaub vor Wasser, M. Altmoos S. 146-147 Wandern im Pfälzerwald, M. Altmoos S. 148-149 Grasfrosch, U. Jäger S. 150 Wässerwiese, P. Keller S. 151 Wasserregulation, P. Keller S. 154-155 Weißstörche auf Wässerwiesen, P. Keller S. 156 Bienwald-Aspekt, M. Altmoos S. 157 Goldnessel, M. Altmoos S. 158-159 Bienwald-Feuchtkomplex, U. Jäger S. 162-163 Bärlauch, M. Altmoos

170 Impressum

Autor: Dr. Michael Altmoos (LUWG) Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Str. 1 • 55116 Mainz • www.mulewf.rlp.de Bearbeitung: Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) Kaiser-Friedrich.-Str. 7 • 55116 Mainz • www.luwg.rlp.de Satz und Layout: Lydia Schlegel, Tatjana Schollmayer (LUWG) Druck: NINO Druck GmbH, Neustadt/Weinstraße gedruckt auf RecySatin, gesetzt aus der Bliss

© Mai 2012 Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers Hinweis: Alle Angaben, Touren-Tipps, Adressen und links wurden sorgfältig recherchiert und überprüft. Eine Garantie für Korrektheit oder für Veränderungen nach Redaktions- schluss kann aber nicht gegeben werden. Das Durchführen der Touren und von Aktivitäten, die auf Hinweisen dieses Werks beruhen, erfolgt auf eigene Verantwortung. MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN

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