Gesetzentwurf Der Abgeordneten Peter Götz, Dr
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Deutscher Bundestag Drucksache 15/30 15. Wahlperiode 5. 11. 2002 Gesetzentwurf der Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, Friedrich Merz, Gerda Hasselfeldt, Ilse Aigner, Dietrich Austermann, Norbert Barthle, Otto Bernhardt, Jochen Borchert, Manfred Carstens (Emstek), Leo Dautzenberg, Georg Fahrenschon, Albrecht Feibel, Klaus-Peter Flosbach, Herbert Frankenhauser, Jochen-Konrad Fromme, Hans-Joachim Fuchtel, Susanne Jaffke, Bartholomäus Kalb, Steffen Kampeter, Bernhard Kastner, Manfred Kolbe, Dr. Michael Luther, Hans Michelbach, Dr. Gerd Müller, Stefan Müller (Erlangen), Eduard Oswald, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, Norbert Schindler, Heinz Seiffert, Christian Freiherr von Stetten, Thomas Strobl (Heilbronn), Antje Tillmann, Klaus-Peter Willsch, Elke Wülfing und der Fraktion der CDU/CSU Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) A. Problem Stärkung der Kommunalfinanzen. B. Lösung Absenkung der Vervielfältiger für die Berechnung der Gewerbesteuerumlage auf die vor in Kraft treten des Steuersenkungsgesetzes maßgeblichen Werte. C. Alternativen Keine D. Kosten der öffentlichen Haushalte Für die Haushalte der Gebietskörperschaften ergeben sich in den Rechnungs- jahren 2003 bis 2006 (auf der Basis der Steuerschätzung vom Mai 2002) die nachfolgenden Auswirkungen: Steuermehr( +) / Steuermindereinnahmen (-) in Mio. Gebietskörper- Euro in den Rechnungsjahren schaften 2003 2004 2005 2006 Bund –1 135 –1 313 –1 354 –1 190 Länder –1 135 –1 313 –1 354 –1 190 Gemeinden 2 270 2 626 2 708 2 380 Insgesamt 0 0 0 0 Der Vollzugsaufwand ist nicht bezifferbar. Drucksache 15/30 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode E. Sonstige Kosten Keine Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 3 – Drucksache 15/30 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz beschlossen: Artikel 1 Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes § 6 Abs. 3 Satz 2 bis 4 des Gemeindefinanzreformgeset- zes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. April 2001 (BGBl I S. 482), geändert durch Gesetz vom 20. Dezember 2001 (BGBl I S. 2166), wird wie folgt gefasst: „Der Bundesvervielfältiger beträgt ab dem Jahr 2003 19 vom Hundert. Der Landesvervielfältiger für die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sach- sen-Anhalt und Thüringen beträgt ab dem Jahr 2003 25 vom Hundert. Der Landesvervielfältiger für die übrigen Länder beträgt ab dem Jahr 2003 54 vom Hundert.“ Artikel 2 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 2003 in Kraft. Berlin, den 5. November 2002 Peter Götz Bartholomäus Kalb Dr. Michael Meister Steffen Kampeter Friedrich Merz Bernhard Kastner Gerda Hasselfeldt Manfred Kolbe Ilse Aigner Dr. Michael Luther Dietrich Austermann Hans Michelbach Norbert Barthle Dr. Gerd Müller Otto Bernhardt Stefan Müller (Erlangen) Jochen Borchert Eduard Oswald Manfred Carstens (Emstek) Kurt J. Rossmanith Leo Dautzenberg Peter Rzepka Georg Fahrenschon Norbert Schindler Albrecht Feibel Heinz Seiffert Klaus-Peter Flosbach Christian Freiherr von Stetten Herbert Frankenhauser Thomas Strobl (Heilbronn) Jochen-Konrad Fromme Antje Tillmann Hans-Joachim Fuchtel Klaus-Peter Willsch Susanne Jaffke Elke Wülfing Angela Merkel, Michael Glos und Fraktion Drucksache 15/30 – 4 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Begründung A. Allgemeiner Teil Mit dem Steuersenkungsgesetz vom 23. Oktober 2000 wurde die Gewerbesteuerumlage stufenweise erhöht. Diese Erhöhung sollte eine angemessene Beteiligung der Gemein- den an der Finanzierung der Nettoentlastungen der Unter- nehmenssteuerreform sicherstellen. Die Finanzposition der Gemeinden sollte sich gleichwohl im Vergleich zu Bund und Ländern nicht verschlechtern. Die tatsächliche Entwicklung der Gewerbesteuer zeigt je- doch ein anderes Bild. Die Gemeinden verzeichnen teil- weise dramatische Einbrüche bei der Gewerbesteuer. Bun- desweit sind im Jahr 2001 die Einnahmen aus der Gewerbe- steuer um 9,2 % zurückgegangen. In Einzelfällen waren Rückgänge von 50 % und mehr zu verzeichnen. Nach den Annahmen der Steuerschätzung vom Mai 2002 soll die Ge- werbesteuer 2002 bundesweit um 1,3 % und 2003 um 4,8 % steigen. Tatsächlich setzt sich jedoch der Rückgang des Ge- werbesteueraufkommens weiter fort. Bundesweit ist das Gewerbesteueraufkommen der Gemeinden im ersten Vier- teljahr 2002 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeit- raum nochmals um 11,2 % gesunken. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass die im Gesetzge- bungsverfahren prognostizierten Mehreinnahmen der Ge- meinden nicht eintreten. Außerdem ist mit dem Verzicht auf die Anpassung der Branchen-Abschreibungstabellen eine der Gegenfinanzierungsmaßnahmen des Steuersenkungsge- setzes aufgegeben worden. Damit ist die Geschäftsgrund- lage für die Anhebung der Gewerbesteuerumlage entfallen. Zur Stärkung der finanziellen Lage der Gemeinden ist des- halb eine sofortige Rücknahme der mit dem Steuersen- kungsgesetz in Kraft getretenen Erhöhung der Gewerbe- steuerumlage geboten. B. Zu den einzelnen Vorschriften Zu Artikel 1 (Änderung des Gemeindefinanz- reformgesetzes) Nachdem finanzierende Maßnahmen der Unternehmens- steuerreform nicht voll umgesetzt worden sind und prognos- tizierte Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer für die Kommunen nicht eintreten, ist die Anhebung der Gewerbe- steuerumlage rückgängig zu machen. Der Vervielfältiger zur Berechnung der Gewerbesteuerumlage wird ab dem Jahr 2003 auf den Stand vor In-Kraft-Treten des Steuersen- kungsgesetzes zurückgeführt. Zu Artikel 2 (Inkrafttreten) Die Änderung soll zum 1. Januar 2003 in Kraft treten. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 13 20, 53003 Bonn, Telefon (02 28) 3 82 08 40, Telefax (02 28) 3 82 08 44 ISSN 0722-8333.