1

Wir halten Kurs für unser Norden

Bürgerprogramm

der Norder SPD

2011 -2016

2

Inhalt

Mittelzentrum Norden Seite 4 Einsatz für Norden auf allen Ebenen Seite 11 Bürgerhaushalt Seite 11 Solide Stadtfinanzen Seite 12 Gute Arbeit und Ausbildung Seite 13 Aktive Arbeitsmarktpolitik Seite 13 Wirtschaftsförderung Seite 14 Norder Stadtwerke Seite 15 Tourismus Seite 15 Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Seite 16 Soziale Stadt Seite 17 Kinder und Jugend Seite 17 Teilhabe Seite 18 Gesundheit Seite 18 Wohnen Seite 18 Bildung Seite 19 Norder Schulen Seite 20 Menschen mit Handicap Seite 21 Zusammenhalt der Generationen Seite 21 Geschlechtergerechtigkeit Seite 23 Kulturelle Vielfalt Seite 24 Norder Vereine Seite 25 Sportstadt Norden Seite 26 Umwelt- und Klimapolitik Seite 27 Windenergie Seite 29 Nein zu weiteren Hähnchenmastställen Seite 30 Gentechnikfreies Norden Seite 31 Verkehr Seite 32 Reaktivierung der ostfriesischen Küstenbahn Seite 32 Sicherheit und Ordnung Seite 33 Landwirtschaft Seite 34 Fischerei in Norden- Seite 35 Stärkung der Zivilgesellschaft Seite 35 Norder Orts- und Stadtteile Seite 35

3

Liebe Norderinnen und Norder, bei der Kommunalwahl am 11. September entscheiden Sie über die Zukunft unserer Stadt. Sie entscheiden, ob eine sozial verantwortungsvolle und ökonomisch vernünftige Politik in Norden umgesetzt wird.

Mit dem Wahlprogramm der Norder SPD machen wir Ihnen unser Angebot, um Norden wieder nach vorne zu bringen. Die SPD übernimmt dabei gerne die Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt und wird auch weiterhin mit inhaltlicher Kompetenz, mit Verlässlichkeit und Schwung Nordens Zukunft gemeinsam mit Ihnen gestalten.

Die Kunst der Politik besteht darin, das knappe Geld dorthin zu lenken, wo es am dringendsten gebraucht wird, für unsere Kinder und Jugendlichen, für unsere Familien, für die Sicherheit von Arbeitsplätzen und für unsere älter werdende Gesellschaft.

Einen Maßstab dürfen wir dabei nicht vergessen, die Gerechtigkeit, die gerechte Verteilung von Chancen, die Teilhabe und Teilnahme Aller am gesellschaftlichen Leben

Gerne treten wir in den Dialog mit Ihnen um die Zukunft unserer Stadt. Daher stehen Ihnen unsere Mitglieder in den Ortsvereinen und unsere Kandidatinnen und Kandidaten für den Kreistag und den Rat jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Julia Feldmann Dorothea Van Gerpen Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Norden Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Norddeich

Barbara Kleen Gerd Zitting Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Süderneuland Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Westerm.

Hans Forster Theo Wimberg Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Norden Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion

4

Die Stadt Norden als Mittelzentrum sichern und weiterentwickeln!

Es ist Aufgabe der Regionalplanung, zusammen mit den Gemeinden die Standortpotenziale der Mittelzentren zu stärken und die Voraussetzungen für eine auf die Mittelzentren ausgerichtete Standort- und Entwicklungsplanung durch interkommunale Kooperation und Funktionsergänzung zu verbessern. Bei zukünftig rückläufiger Bevölkerungsentwicklung erhält die regionale Konzentration der öffentlichen und privaten Versorgungseinrichtungen auf gut erreichbare leistungsstarke Mittelzentren eine noch größere Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit und Tragfähigkeit der Siedlungs- und Versorgungsstrukturen.

Die Leistungsfähigkeit des Mittelzentrums als Wirtschafts-, Dienstleistungs-, Wohn- und Arbeitsstandort ist entsprechend ihres regionalen und überregionalen Versorgungsauftrags und ihrer Standortattraktivität für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu erhalten und zu verbessern.

Dies kann erreicht werden durch:

- Steigerung der Standortattraktivität mit geeigneten städtebaulichen Planungen und Maßnahmen,

- Bündelung und Erweiterung des Bildungs-, sozial, Kultur- und Freizeitangebotes in den Standorten mit zentralörtlicher Funktion,

- Ausbau einer auf die zentralörtlichen Einrichtungen ausgerichteten Versorgungs-, Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur mit Verbesserung der Erreichbarkeit der zentralen Einrichtungen vorzugsweise durch Sicherung und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und durch Ausbau des Radwegenetzes,

- Erhöhung des Leistungsaustausches zwischen zentralen Orten unterschiedlicher Stufe; insbesondere durch die Verbesserung der Verkehrsverbindungen sowie durch Abstimmung und organisatorische Zusammenarbeit bei der öffentlichen Leistungserbringung,

- Teilräumlich differenzierte frühzeitige Maßnahmen zur Anpassung von zentralörtlichen Einrichtungen und Angeboten an die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und altersspezifischen Nachfrage.

Ein Mittelzentrum wie Norden hat einen überörtlichen Verflechtungsbereich, für den es Aufgaben zu erfüllen hat und Funktionen übernehmen muss. Die Stadt Norden hat in ihrer Funktion als Mittelzentrum der Bevölkerung, der Wirtschaft und den öffentlichen und privaten Trägern der Daseinsvorsorge verlässliche Rahmenbedingungen für ihre Standort- und Investitionsentscheidungen zu bieten.

Mittelzentren sollen Standortvoraussetzungen für den Erhalt und die Ansiedlung von Betrieben der Industrie, des Handwerks und des Dienstleistungsbereichs bieten und damit für ihren Verflechtungsbereich die Schaffung eines breiten Angebotes an Arbeitsplätzen ermöglichen.

5

Mittelzentren haben für ihren Verflechtungsbereich die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen auch des gehobenen Bedarfs zu gewährleisten. Dies schließt z.B. auch entsprechende kulturelle Angebote ein.

Mittelzentren sollen eine Reihe von Behörden und Institutionen mit überregionalen Funktionen vorhalten. Hierzu gehören auch medizinische Einrichtungen mit interdisziplinärer klinischer Schwerpunktversorgung sowie Teile der Landes- und Landkreisverwaltung.

Mittelzentren sollen für die Bevölkerung aus dem Verflechtungsbereich direkt und schnell über Straßen, mit Bus und Bahn (im speziellen Norder Fall auch mit Fähren) erreicht werden können.

Um den o.g. Anforderungen gerecht werden zu können, sollte ein Mittelzentrum wie Norden grundsätzlich über folgende Institutionen verfügen:

- Bildungsstätten, welche zur Hochschulreife führen (Gymnasien, berufliches Gymnasium) - berufliche Schulzentren/überbetriebliche Ausbildungsstätten - Rehabilitationseinrichtungen (Ausbildungs- und Umschulungsstätten, Werkstätten für Behinderte u.a.) - Schulen für Behinderte und für Erziehungshilfe - Einrichtungen der Talentförderung (Musikschulen u.a.) - Einrichtungen der Erwachsenenbildung (Volkshochschule) - Einrichtungen der offenen Behindertenhilfe (Frühförderstellen, Beratungsstellen, Begegnungsstätten - Einrichtungen der stationären und teilstationären Behindertenhilfe wie Werkstätten und Wohnstätten - Einrichtungen des Sozialwesens (Erziehungshilfe, Beratungshilfe für Schwangere und Familien) - Einrichtungen der stationären Altenhilfe (Altenheime, Altenpflegeheime) - Krankenhaus der Regelversorgung - Einrichtungen und Dienste der Jugendhilfe - Schwimmhalle - Sport- und Freizeithalle mit Zuschauereinrichtung - Leichtathletikanlage/Spezialsportanlagen - Theaterspielstätte - Museen - öffentliche Bibliothek mit wissenschaftlichem Buchbestand/Medienzentrum - vielseitige Einkaufsmöglichkeiten zur Deckung des täglichen sowie insbesondere des gehobenen Bedarfs (Kaufhäuser, Fachgeschäfte u.a.) - Hotels - und andere Beherbergungseinrichtungen - Kino - Behörden und Gerichte - Banken und Sparkassen bzw. deren Filialen - Polizeidienststellen - Postamt/Postfiliale - unabhängige Medien/Zeitungen - zentrale Einrichtungen für Institutionen, Vereine oder Organisationen mit Zuständigkeiten für die Menschen im Verflechtungsgebiet.

6

Zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Teilen des Landes, ist in den Regionalen Raumordnungsprogrammen durch Festlegungen der räumlichen Ordnung dazu beizutragen, dass die Daseins- und Versorgungsfunktionen dauerhaft in allen Teilräumen für alle Bevölkerungsgruppen in ausreichendem Umfang und in ausreichender Qualität erhalten bleiben.

Im Sinne des oben genannten Ausstattungskatalog sind für die Menschen im Mittelzentrum Norden und im Verflechtungsgebiet (Baltrum, Brookmerland, Dornum, Großheide, Hage, Juist, Krummhörn und Norderney) folgende Behörden, Institutionen, Organisationen, Vereine, Unternehmen und andere Einrichtungen aus Sicht der Norder SPD unverzichtbar:

Institutionen des Landes Niedersachsen

- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit dem Sitz der Direktion sowie einer Betriebsstelle in Norden

- Polizeikommissariat Norden mit den Polizeistationen Baltrum, Dornum, Großheide, Hage, Juist, Marienhafe, Norderney, Pewsum und Hinte

- Finanzamt Norden mit der Zuständigkeit für die Gemeinden Baltrum, Berumbur, Dornum, Großheide, Hage, Hagermarsch, Halbemond, Juist, Leezdorf, Lütetsburg, Marienhafe, Norden, Norderney, Osteel, Rechtsupweg, Upgant-Schott und Wirdum

- Amtsgericht Norden mit der Zuständigkeit für Baltrum, Brookmerland, Dornum, Großheide, Hage Juist, Norden und Norderney

- Niedersachsen Ports, Niederlassung Norden, mit einem Verantwortungsbereich für 14 Häfen in der Region Ostfriesland

- Behörde für Geoinformation, Landesentwicklung und Liegenschaften mit dem Katasteramt Norden

- Büro des Ambulanten Justizsozialdienstes Niedersachsen in Norden (Bewährungshilfe)

- Niedersächsische Landesbühne Nord mit ihren kulturellen Angeboten in Norden

Institutionen des Landkreises Aurich

- Landkreis Außenstelle in Norden

- Familien- und Beratungsstelle Norden des Landkreises Aurich. Das Einzugsgebiet der Beratungsstelle Norden umfasst die Stadt Norden und die Gemeinden Hage, Dornum, Großheide, Brookmerland, Krummhörn, Hinte sowie die Inseln Juist, Norderney und Baltrum

7

- Norder Standort des Sozialamtes des Landkreises Aurich

- Norder Standort des Gesundheitsamtes des Landkreises Aurich

- Johann-Christian-Reil-Haus

- Amt für Kinder, Jugend und Familie in Norden

- Kreisvolkshochschule Norden gGmbH mit einem Zuständigkeitsbereich für die Gebietskörperschaften Baltrum, Brookmerland, Dornum, Großheide, Hage, Hinte, Juist, Krummhörn, Norden und Norderney

- Mehrgenerationenhaus Norden bei der KVHS Norden gGmbH

- Seniorenservicebüro Norden bei der KVHS Norden gGmbH

- Standort der Ubbo-Emmius-Klinik in Norden

- Rettungswache Norden

- Norder Standort des Straßenverkehrsamtes des Landkreises Aurich mit der Führerschein und Zulassungsstelle

- Medienzentrum des Landkreises Aurich

- Team Telematikzentrum GmbH Norden mit der Behindertenhilfe Norden gGmbH als Gesellschafter (neben dem Landkreis Aurich) und Hauptnutzer des Gebäudes

- Ostfriesland Touristik – Landkreis Aurich GmbH mit Standort in Norden

- Jobcenter in Norden mit dem Zuständigkeitsbereich für die Menschen im Arbeitslosengeld-2-Bezug in Baltrum, Brookmerland, Dornum, Großheide, Hage, Hinte, Juist, Krummhörn, Norden und Norderney

Institutionen im Bildungsbereich

- Norder Ulrichs-Gymnasium

- Außenstelle der KGS Hage-Norden

- Conerus-Schule, Berufsbildende Schulen Norden

- Fachgymnasium Wirtschaft und Fachgymnasium Gesundheit und Soziales der Conerus-Schule

- Schule am Moortief in Norden

- Förderschule Norden

8

- Musikschule Landkreis Aurich gGmbH mit einem Standort in Norden unter Einbeziehung eines zusätzlichen dezentralen Unterrichts in den Gemeinden des Verflechtungsgebiets

Institutionen im Verkehrsbereich

- Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia mit der Hauptaufgabe des Betriebs der Schifffahrt, insbesondere der Linienschifffahrt für den allgemeinen Personen- und Güterverkehr zu den Nordseeinseln mit den dazu gehörenden Nebenbetrieben und Geschäftszweigen wie dem Flugplatz oder dem Großparkplatz

- Norddeicher Hafen incl. Offshoreversorgungshafen

- Anbindung Norden-Norddeichs an den Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn AG

Institutionen im Sozialbereich

- Vielfältige Beratungs- und Betreuungsangebote von sozialen Organisationen, Institutionen, Einrichtungen und Vereinen für die Menschen im Norderland (AWO, Rheumaliga, VdK, Diakonie, Drogenberatung, unabhängige ALG2- Beratung usw.)

- Behindertenhilfe Norden GmbH

- Mutter-Kind-Kurheime der AWO in Norddeich

- Tagesaufenthalt Norden für nichtsesshafte bzw. wohnungslose Menschen

- Norder Tafel

Institutionen im Bereich Wirtschaft und Arbeitsplätze

- Call-Center-Standort der VCS/Telekom AG in Westermarsch als Arbeitgeber für mehrere hundert Menschen aus Norden und den Nachbargemeinden sowie weitere Norder Unternehmen mit einem relevanten Stellenwert für das Norderland

- Norder Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit in Norden mit dem Zuständigkeitsbereich für die Menschen in der Stadt Norden und in den Umlandgemeinden

- Sitz der Sparkasse Aurich-Norden (neben Aurich) und ihrer Filialen im Verflechtungsgebiet

- Kurklinik in Norddeich

9

- EWE-Betriebsabteilung und EWE-ServicePunkt in Norden

- Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH

- Norder Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Aurich-Emden-Norden

Weitere relevante Institutionen und Einrichtungen

- Unabhängige Medien wie der Ostfriesische Kurier oder die Ostfriesenzeitung mit Redaktionssitz in Norden zur Informationen der Bürgerinnen und Bürger im Verflechtungsgebiet

- kirchliche Einrichtungen und Angebote für die Menschen im Norderland (z.B. Kreiskirchenamt oder Diakonie)

- Deichacht Norden mit den Bezirken I = Norden; II = Lintelermarsch, Westermarsch I, Westermarsch II und Süderneuland I; III = Neuwesteelt, Osteel (teilweise), Leezdorf (teilweise), Süderneuland II, Großheide und Berumerfehn; IV = Berum, Halbemond, Hage, Lütetsburg, Hagermarsch, Ostermarsch und Junkersrott; V = Neßmersiel, Westorf, Nesse, Berumbur, Blandorf-Wichte, Westerende, Menstede-Coldinne und Arle (teilweise)

- Entwässerungsverband Norden mit der Zuständigkeit für das Niederschlagsgebiet des Norder Tiefs

- Stadtbibliothek

- Norder Museen und Sammlungen

- Norder Kino, Theater

- Ocean-Wave, Norder Hallenbad

- Jugendherberge in Norddeich

- Nationalparkzentrum Norden-Norddeich mit dem Waloseum

- Seehundstation Nationalpark-Haus

- Norder Sportplatz mit Leichtathletikanlage

- Norder Geschäftsstelle des Kreissportbundes

- Regionale Vertretungen der Gewerkschaften (DGB, ver.di) in Norden

- Hauptzollamt Oldenburg; Kontrolleinheit 13 Norden

Das erklärte Ziel der Norder SPD ist der Erhalt und der weitere Ausbau der Stadt Norden zu einem leistungsfähigen und starken Mittelzentrum in Übereinstimmung mit

10 den raumordnerischen Planungen des Landes Niedersachsen und im Bewusstsein einer besonderen Verantwortung in der Region.

Die Stadt Norden muss wie jede Stadt ihre Position im Vergleich zu anderen Zentren analysieren und stärken. Dabei geht es insbesondere im Hinblick auf den demographischen Wandel um die Stabilisierung der Einwohnerzahl. Einhergehend mit einem erheblichen Verlust von Einwohnern könnte dies mittelfristig den teilweisen oder vollständigen Verlust von ortsnahen Dienstleistern bedeuten. Dies würde auch die Menschen in den umliegenden Kommunen negativ betreffen.

Der Landesauftrag, die Leistungsfähigkeit des Mittelzentrums als Wirtschafts-, Dienstleistungs-, Wohn- und Arbeitsstandort entsprechend ihres regionalen und überregionalen Versorgungsauftrags und ihrer Standortattraktivität für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu erhalten und zu verbessern, hat im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms als auch in der Standentwicklungsplanung der Stadt Norden eine Festschreibung zu erfahren.

Die Stadt Norden hat in diesem Sinne im Rahmen ihrer Stadtentwicklungsplanung das Mittelzentrum zu sichern und auszubauen. Um insbesondere die jungen Menschen zu halten, ist es wichtig, ihr Lebensumfeld attraktiver zu machen. Die Norder SPD wird hierzu ihren Beitrag leisten. Wir setzen uns insbesondere dafür ein, dass

- weiter günstiges Bauland insbesondere für Familien ausgewiesen wird,

- Ansätze zur Attraktivierung der Stadt Norden insbesondere für junge Menschen entwickelt werden,

- die Wirtschaftsförderung intensiviert und professionalisiert wird,

- die Gewerbegebiete in Norden weiter ausgebaut werden,

- das Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzangebot verbessert wird,

- die Tourismusangebote ausgebaut und weiterentwickelt werden,

- das Marketing und die Werbung für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Norden intensiviert und professionalisiert wird,

- ein vielfältiges kulturelles Angebot für Einheimische und Gäste organisiert wird,

- der ÖPNV aus ökologischen und verkehrstechnischen Gründen durch den Aufbau intelligenter, flexibler und kundenfreundlicher Systeme erhalten und ausgebaut wird,

- die Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden intensiviert wird, um durch gemeinsame Planungen die Zukunftsfähigkeit des Norderlandes sicherzustellen,

11

- mit dem Landkreis Aurich und dem Land Niedersachsen eine engere Kooperation angestrebt wird.

Eine herausragende Rolle fällt sowohl dem Land Niedersachsen als auch dem Landkreis Aurich zu. Insbesondere durch deren Dienstleistungsangebote mit ihren Arbeits- und Ausbildungsplätzen (Land Niedersachsen: ca. 500 Plätze; Landkreis Aurich ca. 1.200 Plätze) wird das Mittelzentrum Norden gestärkt und gesichert.

Die Norder SPD erwartet vom Land und vom Landkreis, dass sie ihrer Verantwortung weiterhin gerecht werden und die zentralörtliche Funktion Nordens als Mittelzentrum stützen und stärken. Dies ist als Zielformulierung in das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Aurich aufzunehmen.

Wir lehnen die Schaffung eines Großkreises Ostfriesland ab. Eine Verwaltungseinheit mit ca. 470.000 Einwohnern auf einer Fläche von 3.100 Quadratkilometern bedeutet nicht mehr Effizienz und Sparsamkeit. Sie wäre vielmehr bürgerunfreundlich und zerbricht bestehende lokale Identitäten. Es kommt nicht auf die Zusammenlegungen von Verwaltungen, sondern auf die Kooperationen zwischen ihnen und den Kreistagen an. Ein Großkreis Ostfriesland hätte zudem mittel- und langfristig erhebliche negative Auswirkungen auf das Mittelzentrum Norden, da zahlreiche Institutionen, Einrichtungen und Behörden zur Disposition stehen würden.

Einsatz für Norden auf allen politischen Ebenen

Viele Projekte in der Stadt Norden können nur in Kooperation mit dem Landkreis Aurich, dem Land Niedersachsen oder mit der Bundes- und Europa-Ebene realisiert werden. Wir werden hier unsere Kontakte zu den politischen Entscheidungsträgern zum Wohle der Stadt Norden beibehalten und ausbauen. Dabei sind für uns Vertreterinnen und Vertreter aller in den Parlamenten vertretenen demokratischen Parteien Ansprechpartner, wenn dies dem Interesse Nordens dient.

Bürgerhaushalt für die Stadt Norden

Kommunalpolitik muss transparenter werden. Wir wollen daher die Bürgerinnen und Bürger stärker in die Entscheidungsprozesse einbinden, damit politischem Handeln wieder ein höherer Stellenwert beigemessen wird. Ein verständlicher Haushalt, über den die Bürgerinnen und Bürger mit entscheiden, ist für uns eine logische Konsequenz. Deshalb wollen wir in Norden den Bürgerhaushalt einführen, also die Mitbeteiligung aller Bürger in allen Bereichen des städtischen Haushalts.

Die Einführung eines Bürgerhaushaltes ist ein wichtiger Schritt zu mehr Teilhabe für alle, da bei einem Bürgerhaushalt jeder und jede mitmachen kann – unabhängig vom kommunalen Wahlrecht. Somit kann man viel mehr Menschen erreichen, als über herkömmliche Politik.

Wir Sozialdemokraten reden nicht nur über Bürgerbeteiligung, sondern werden von Anfang an verbindliche Zahlen benennen. Durch die Bereitstellung von extra hierfür ausgewiesenen Haushaltsmitteln an freiwillige Leistungen und aus dem Investitionshaushalt wollen wir deutlich machen, dass es uns ernst ist mit der

12

Beteiligung. Je nach Haushaltslage müssen die Beträge, die für einen Bürgerhaushalt zur Verfügung gestellt werden, jährlich angepasst werden und können nach oben oder unten abweichen.

Ein Bürgerhaushalt kann ein Mehr an Demokratie in der Kommunalpolitik erreichen. Allein durch eine größere Transparenz politischer Entscheidungen können mehr Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, sich für das Gemeinwohl zu interessieren und einzusetzen.

Ein entscheidendes Moment beim Bürgerhaushalt besteht darin, dass jeder und jede mitmachen kann. Jugendliche sollen ab 14 Jahren mit abstimmen dürfen. Ziel ist es, Jugendliche schon früh an kommunalpolitischen Prozessen zu beteiligen, um sie für Demokratie zu begeistern. Die Teilnahme ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit, somit können auch Migrantinnen und Migranten viel besser angesprochen werden als bei anderen Verfahren. Durch die Transparenz des Prozesses und der Versammlungen sollen gerade auch Nichtwählerinnen und Nichtwähler erreicht werden.

Das Motto „Mehr Demokratie wagen“ ist und bleibt für uns ganz aktuell. Es ist eine Kernkompetenz der SPD, Beteiligungsprozesse zu organisieren - gemeinsam mit anderen Parteien, aber auch mit weiteren gesellschaftlichen Akteuren, darunter Bildungs- und Jugendeinrichtungen, Initiativen, Kirchen, Gewerkschaften, Vereine und Verbände.

Solide Stadtfinanzen

Die Stadt Norden befindet sich in einer schwierigen Finanzsituation: Die Einnahmen reichen nicht zur Deckung der Aufgaben, jährlich entstehen hohe Defizite, der Schuldenstand der Stadt ist viel zu hoch.

Aufgabe der kommunalen Finanzpolitik ist es, durch kluges und sparsames Wirtschaften Spielräume zu schaffen und verantwortlich mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger umzugehen. Dabei ist für uns klar: Wer nur spart, zerstört langfristig die Zukunft unserer Stadt. Durch laufende Investitionen wird das Vermögen der Stadt und damit das Vermögen der Bürgerinnen und Bürger erhalten und ausgebaut. Wir wollen auch künftig alle notwendigen Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger erledigen können. Dafür brauchen wir jetzt eine umfassende Gemeindefinanzreform.

Aber auch die Stadt und die Politik haben ihre Hausaufgaben zu machen. Dies beinhaltet eine konsequente Politik zur Stärkung der Wirtschafts- und damit der Steuerkraft sowie eine sparsame Haushaltswirtschaft. Wir werden die Konsolidierung des Haushaltes nicht aus den Augen verlieren und den Schuldenstand der Vergangenheit zurückführen.

Bei allen notwendigen Sparmaßnahmen gilt für die SPD: Norden muss lebenswert und attraktiv bleiben. Wir brauchen eine gute Versorgung mit Betreuungsangeboten für unsere Kinder bis 6 Jahre, gute Schulen sind für Norden unverzichtbar. Lebensqualität für die Norderinnen und Norder wollen wir auch zukünftig durch Kulturangebote, Sportmöglichkeiten und gutes Wohnen und Leben in unseren Orts-

13 und Stadtteilen sicherstellen. Menschen ohne Arbeit können sich auch künftig unserer Unterstützung sicher sein. Einen sozialen Kahlschlag wird es mit der SPD nicht geben.

Gute Arbeit und Ausbildung

Wir wollen, dass alle Menschen in Norden und in der Region eine gute Arbeit haben, von der sie menschenwürdig leben können. Dazu kann die Stadt durch ihre Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik einen wesentlichen Beitrag leisten. Für uns hat die Stadt Norden als Arbeitgeberin die Verpflichtung, gegenüber ihren Beschäftigten in Verwaltung sowie in städtischen Gesellschaften und Betrieben für größtmögliche Sicherheit zu sorgen und faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. Damit übernimmt sie eine Vorbildfunktion auch über den öffentlichen Dienst hinaus.

Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbesondere von Jugendlichen, ist vorrangiges Ziel. Wir treten außerdem dafür ein, dass sozial versicherte, reguläre Arbeitslätze gefördert und der Ausbreitung prekärer, ungesicherter Arbeit ein Riegel vorgeschoben wird. Zugleich braucht gute Arbeit auch faire Löhne. Die Forderung nach Mindestlöhnen ist deshalb uneingeschränkt richtig.

Die Norder SPD setzt sich dafür ein, dass jede und jeder Norder Jugendliche eine ihr bzw. ihm entsprechende Ausbildung erhält. Dieses Ziel erreichen wir unter anderem, indem wir Betriebe, die junge Menschen ausbilden, fördern:

Wir werden öffentliche Aufträge bevorzugt an Betriebe vergeben, die ausbilden.

Die Stadt Norden soll über Bedarf ausbilden und entsprechend auf die städtischen Betriebe und Gesellschaften einwirken.

Sollten trotz der genannten Maßnahmen noch junge Menschen ohne Ausbildungsplatz sein, werden wir uns für die Schaffung überbetriebliche Ausbildungsstellen einsetzen.

Die Offshore-Windparks in der Nordsee werden auch viele neue Arbeitsplätze in Norden schaffen. Wir wollen, dass der Hafen in Norddeich zu einem leistungsfähigen Assistenzhafen ausgebaut wird. Damit sichern wir die Offshore-Versorgung über Norddeich. Mit jedem weiteren Windpark vor der Küste steigt der Bedarf am Transport von Personal und Material; die Zahl der damit verbundenen Arbeitsplätze wird kontinuierlich wachsen.

Aktive Arbeitsmarktpolitik

Vorrangig geht es um Maßnahmen zur Verbesserung der Integrationschancen von Langzeitarbeitslosen und benachteiligten Personengruppen. Bei der immer noch zu hohen Arbeitslosigkeit in Norden wird die SPD in der Unterstützung für die Betroffenen nicht nachlassen. Es bleibt unser vorrangiges Ziel, möglichst vielen Arbeitslosen die Rückkehr in den 1. Arbeitsmarkt und damit versicherungspflichtige Beschäftigung aufzunehmen, zu ermöglichen. Der unsozialen Kürzungen der Mittel der aktiven Arbeitsmarktmittel muss mit Unterstützung des Landkreises und des

14

Jobcenters sowie der Agentur für Arbeit entgegengetreten werden. Wir brauchen weiterhin die unterschiedlichsten Programme, um die nachhaltige Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit zu erreichen.

Insbesondere die Kreisvolkshochschule Norden als Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger schafft durch ein umfangreiches Angebot an Maßnahmen und begleitender sozialpädagogischer Betreuung für viele Langzeitarbeitslose erfolgreiche Weichenstellung für die Übergänge in den ersten Arbeitsmarkt. Diese Struktur wollen wir erhalten, wobei wir die Unterstützung des Landes und des Bundes erwarten.

Wir treten für den dauerhaften Erhalt der unabhängigen Erwerbslosen- beratungsstelle, die zurzeit bei der Diakonie angesiedelt ist, ein.

Wirtschaftsförderung

Erstes Ziel aller Wirtschaftsförderung ist die Sicherung und der Ausbau von Arbeitsplätzen. Ein besonderes Anliegen ist für uns die Betreuung und Förderung von Existenzgründern in allen Bereichen durch die Wirtschaftsförderung Norden. Existenzgründer stellen die Arbeitsplätze von morgen bereit. Wir werden in der Wirtschaftsförderung Norden ein aktives Marketing zur Ansiedlung von Unternehmen umsetzen. Gleichwertig neben der Förderung von Neuansiedlungen steht die kompetente Betreuung und Entwicklung der ortsansässigen Betriebe und Unternehmen.

Wir wollen die Eigenständigkeit der Sparkasse Aurich-Norden erhalten. Nur eine selbständige, den hiesigen Kommunen verbundene Sparkasse ist in er Lage, die Finanzierung der lokalen kleinen und mittelständischen Wirtschaftsbetriebe zu sichern. Gerade in Zeiten globaler Finanzkrisen brauchen die Bevölkerung, unsere ansässigen Unternehmen und unsere Stadt ein stabiles und verlässliches Kreditinstitut.

Wir treten für den Ausbau und einen ungehinderten Zugang zu den neuen Kommunikationsmedien ein, insbesondere für Breitbandanschlüsse in der Fläche. Stadtentwicklungspolitik

Stadtentwicklung und Stadtsanierung sind Schwerpunkte unserer Kommunalpolitik. Oberstes Ziel dieser Politik bleibt die Verbesserung der Wohnqualität, der Freizeitangebote, der sozialen Versorgung und die Erhaltung und Ausweisung von Grünzonen. Auch hier ist uns eine umfassende und frühzeitige Bürgerbeteiligung wichtig.

Wir wollen

- die Innenstadt insbesondere im Marktplatzbereich weiter verkehrsberuhigen;

- den motorisierten Individualverkehr von Osten nach Westen bzw. umgekehrt auch nach einer weiteren Innenstadtberuhigung ohne große Umwege ermöglichen;

15

- die Gewerbegebiete in Norden weiter ausbauen;

- uns dafür einsetzen, dass eine innenstadtverträgliche Entwicklung des Doornkaatgeländes weiterhin ein Schwerpunkt der Norder Kommunalpolitik bleibt;

- für Bauwillige in unserer Stadt auch künftig bedarfsgerechte Wohnbauflächen unter Beibehaltung des bewährten Baulandmanagements ausweisen;

- Initiativen zur Dorfentwicklung unterstützen und die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplanes veranlassen;

- das Wohnen aller Generationen in Wohnprojekten fördern.

Stadtwerke – Versorgung vor Ort sichern

Die Norder Stadtwerke sichern die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Außerdem betreiben sie das Frisiabad. Wir lehnen einen Verkauf oder Teilverkauf der Stadtwerke ab. Das Sagen bei dem Unternehmen muss weiterhin die Stadt Norden haben. Wir wollen auch künftig über unsere Stadtwerke die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und nicht künftig Strom, Gas, Wasser oder Wärme von anonymen Großkonzernen beziehen, die weit weg von den Menschen in Norden sind.

Förderung und Ausbau des Tourismus

Der Fremdenverkehr ist der bedeutendste Pfeiler unserer heimischen Wirtschaft. Die Nordsee ist ein beliebtes Ferienziel. Das muss trotz harter Konkurrenz aus dem In- und Ausland so bleiben. Um die Chancen Nordens auf dem hartumkämpften Tourismusmarkt zu verbessern und weiterzuentwickeln, wollen wir,

- das Tourismus-Marketing verstärken und dabei die exponierte Lage mit dem Weltnaturerbe „Niedersächsisches Wattenmeer“ unmittelbar vor der Tür sehr viel stärker in den Vordergrund stellen;

- die touristische Infrastruktur ausbauen ohne Eingriffe in das Weltnaturerbe „Niedersächsisches Wattenmeer“;

- das Tourismus-Leitbild umsetzen,

- ein vielfältiges und inspirierendes Angebot für unterschiedliche Zielgruppen entwickeln,

- neue touristische Angebote in der Vor- und Nachsaison entwickeln,

- die städtebauliche Gesamtplanung Norddeichs voranbringen,

- die Renovierung des Norddeicher Freibades,

16

- eine touristische Nutzung des Westhafens,

- eine stärkere Einbeziehung der Ortsteile , , Ostermarsch sowie Westermarsch I und II in das Norder Fremdenverkehrs- konzept,

- neue Angebote im sogenannten „sanften Tourismus“ insbesondere durch Einbeziehung bäuerlicher Betriebe entwickeln,

- durch den weiteren Ausbau von Wanderwegen, Radwanderwegen und Reitwegen auch dem Tourismus dienen,

- einen durchgehenden Rad- und Wanderweg vom Sieltief von Leybuchtsiel bis Hage (zwischen den Paddel- und Pedalstaionen in Leybuchtsiel und Hage),

- ein Teilstück des Dörperweges im Nordbereich als Fußgängerbereich ausbauen,

- den Bau einer Musikmuschel/eines Musikpavillons im Bereich des Hauses des Gastes, wenn dies mit dem Betrieb der Kurklinik in Einklang zu bringen ist,

- eine engere regionale Zusammenarbeit mit den ostfriesischen Küstenorten,

- die Wiedereinführung des KFZ-Kennzeichens „NOR“ als Werbeträger insbesondere für den Tourismusstandort Norden-Norddeich.

Der Kur- und Gesundheitsmarkt gewinnt im Tourismusbereich zunehmend an Bedeutung. Um Marktanteile zu halten und auszubauen, müssen hier neue Ideen entwickelt werden. Unsere Gäste wollen sich wohlfühlen, nicht nur im gepflegten Pensionshaus, sondern auch im Ort und in der umgebenden Landschaft.

Ein wichtiger gesundheitlicher Aspekt, das Wandern und Fahrradfahren, benötigt ein attraktives Ziel mit Kultur, Hafen, Einkehrmöglichkeit, usw. In der Umgebung von Norddeich fehlt es an einer Ost-West-Wegeverbindung. Wir wollen, dass hier ein Wanderweg z.B. der Kolkpad-Norddeich entlang dem Tief realisiert wird. Außerdem setzen wir uns für eine stärkere Nutzung der Räumstreifen entlang von landwirtschaftlichen Feldern und für Rastmöglichkeiten durch die Errichtung von Schutzhütten ein. Die freie Natur muss Natur- und Vogelbeobachtungen ermöglichen, z.B. mit erklärenden Ergänzungen auf Schrifttafeln durch die Seehundaufzuchtstation.

Wir sprechen uns weiter gegen den Bau eines Badepolders in Norddeich aus. Wir werden uns auch in der kommenden Wahlperiode allen möglichen Initiativen widersetzen, mit denen das Projekt doch noch realisiert werden soll.

Unterstützung der Arbeitnehmervertretungen

Die Norder SPD bekennt sich zu ihrer Tradition als Partei der Arbeitnehmer und wird den Kontakt zu den Gewerkschaften sowie den Personal- und Betriebsräten

17 intensivieren. Wir werden auch in Zukunft Partner bei der Stärkung der Arbeitnehmerrechte und der politischen Umsetzung gewerkschaftlicher Ziele sein.

Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem Personalrat der Stadt Norden. Wir werden weiterhin ein offenes Ohr für die Belange der Beschäftigten in der Stadtverwaltung haben und ihnen Partner beim Interessensausgleich mit dem öffentlichen Arbeitgeber sein.

Soziale Stadt

Norden soll eine Stadt des sozialen Ausgleichs sein, die Armut bekämpft. Wir wollen Ausgrenzungen verhindern und soziale Spaltungen überwinden.

Wir wollen in Norden, in dem Respekt, Toleranz, Solidarität und Einsatz für die Gemeinschaft nicht nur selbstverständlich sind, sondern auch gestärkt und geachtet werden. Wir setzen uns ein für ein Norden, in dem Kinder erwünscht sind, Familien Rückhalt und Unterstützung genießen und für ein Norden ohne Barrieren für Senioren und Menschen mit Behinderungen.

Wir setzen uns ein für ein Norden, in dem

- Kinder gesund und geschützt aufwachsen können, sie Raum zum Spielen und gute Bedingungen für erfolgreiches Lerne vorfinden,

- Familien Information, Beratung und Betreuung finden und bedarfsgerechter Wohnraum zur Verfügung steht,

- Senioren mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen sowohl aktiv das Mehrgenerationenhaus und das Seniorenbüro bei der KVHS mitgestalten als auch die notwendigen Hilfen für ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben im Alter daraus erhalten.

Kinder und Jugend

Wir sind in der Verantwortung, unseren Kindern und Jugendlichen das notwendige Rüstzeug mitzugeben, um ihre Zukunft und die Zukunft unserer Stadt eigenständig und sozial verantwortlich in die Hand nehmen zu können. Dazu gehört der „barrierefreie“ Zugang zu schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen von Anfang an. Wir wollen eine kinder- und familienfreundliche Stadtplanung. die Beteiligung von Kindern und Familien muss deutlich verstärkt werden, gerade bei der Planung und Gestaltung von Spielplätzen und Grünanlagen. Wir treten weiterhin für den Erhalt des Norder Jugendhauses ein.

Das Norder Jugendparlament bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit wichtige Spielregeln einer parlamentarischen Demokratie kennen zu lernen und dies mit Leben zu erfüllen. Aus diesem Grund ist das Jugendparlament zu erhalten, zu unterstützen und in seiner Bedeutung ernst zu nehmen.

18

Teilhabe

Alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind gleichwertig und müssen gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen Angeboten von Bildung, Gesundheitsförderung, Kultur, Freizeit und Sport haben.

Frauen sind aber immer noch in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens benachteiligt. Deshalb fordern wir die Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen kommunalen Handelns. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden macht eine sehr gute Arbeit und hat unsere volle Unterstützung.

Gerade Kinder und Jugendliche dürfen nicht auf ein oft lebenslanges soziales Abstellgleis geschoben werden. Dies hat fatale soziale wie wirtschaftliche Folgen für unsere gesamte Gesellschaft.

Mit der Beibehaltung des „Norder Passes“ soll es für diese Kinder und Jugendlichen, ihre Familien und auch für Senioren mit kleiner Renten und behinderte Menschen, die Grundsicherung erhalten, weiter möglich sein, an öffentlichen Angeboten teilzunehmen.

Gesundheit

Gesundheit ist nicht nur ein Thema für die Bundespolitik, sondern muss auch in der Kommune stattfinden. Unser Ziel ist, dass alle Menschen in Norden möglichst gesund leben können und medizinisch gut versorgt werden. Ein unverzichtbarer Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung ist der Norder Standort der Ubbo- Emmius-Klinik. Sie gehört den Bürgerinnen und Bürgern, muss weiterhin auf hohem Niveau gehalten und darf nicht verkauft werden.

Außerdem wollen wir

- eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für niedergelassene Ärzte;

- eine Vernetzung und Kooperation aller Gesundheitseinrichtungen in Stadt und Kreis;

- eine Intensivierung der Suchtprävention , insbesondere durch eine kontinuierliche Aufklärungsarbeit an den Schulen, dabei sollen auch die Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums einbezogen werden.

Wohnen

Erklärtes Ziel der SPD war und wird es auch zukünftig sein, erschwinglichen Wohnraum für breite Schichten unserer Bevölkerung zu schaffen. Dabei denken wir insbesondere an kinderreiche Familien.

19

Wir wollen behutsam und in Maßen weiterhin Flächen als Neubaugebiete zur Verfügung stellen und mit dem von uns initiierten Bauland-Management erreichen, dass insbesondere junge einkommensschwache Familien Bauland zu attraktiven Preisen finden können. Außerdem sollen Baulücken und innerörtliche Flächen zur Gewerbeansiedlung und Wohnbebauung genutzt werden

Dem Wunsch vieler Menschen, nach Norden bzw. wieder nach Norden ziehen zu wollen, wieder in die Stadt zu ziehen, muss Rechnung getragen werden. Deshalb will die SPD neben dem Ausweisen von Bauland, die Schaffung von attraktivem und qualitativem Wohnraum. Auch auf diese Weise wollen wir den sinkenden Einwohnerzahlen in Norden entgegenwirken.

Die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und die Realisierung des Projektes „Wohnen am Wasser“ sind weitere Ziele der Norder SPD.

Gleiche Bildungschancen für alle Kinder

Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit, Selbstbestimmung und verantwortliche Teilhabe an der Gesellschaft.

Unser Bildungssystem muss ein lebenslanges Lernen ermöglichen und auch zweite und dritte Chancen eröffnen. Heute entscheidet die soziale Herkunft eines Kindes weitaus stärker über seine Bildungs- und Zukunftschancen als seine Talente und Fähigkeit. Das darf nicht sein. Jedes Kind muss eine Bildung erhalten, die seinen Fähigkeiten gerecht wird.

Daher ist unser Ziel, die Bildungslandschaft so zu Gestaltung, dass mehr Chancengleichheit, Integration und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht wird.

Wir wollen ein gemeinsames bzw. inklusives Lernen in Kindergärten und Schulen von Kindern mit und ohne Behinderung.

Frühkindliche Bildung und Betreuung

Die Bildungschancen von Kindern hängen zu einem großen Teil davon ab, wie sie in den ersten Lebensjahren gefördert werden. Kinder in ihrer frühkindlichen Entwicklung optimal zu fördern ist daher ein elementarer Baustein für Chancengleichheit. Für jedes Kinder auch unter drei Jahren muss – wenn die Eltern es wünschen – ein Krippen- bzw. Kindergartenplatz zur Verfügung stehen. Das gilt auch für eine Ganztagsbetreuung.

Wir wollen einheitliche Förderrichtlinien für alle Norder Kindergärten in freier Trägerschaft

Wir setzen uns weiter dafür ein, dass gemeinsam mit der Bundes- und Landespolitik eine Lösung gefunden wird, um den Kindergartenbesuch kostenfrei anbieten zu können.

20

Wir wollen, dass Kinder von Anfang an gut aufwachsen und Probleme in Gesundheits- und Erziehungsfragen vermieden werden. Eltern sollen die Informationen, Unterstützung und Beratung bekommen, die sie brauchen.

Weiterentwicklung der Norder Schulen

Die Grundschule ist für uns die wohnortnahe Schule. Sie ist eine Gemeinschaftsschule, in der Kinder unabhängig von sozialem Status und Herkunft die individuell beste Förderung erhalten. Damit der Anspruch eines jedes Kindes auf Bildung umgesetzt werden kann, muss die Grundschule, die Schule, die den wichtigen Beginn der Schullaufbahn gestaltet und damit einen großen Teil des schulischen Erfolges des Kindes verantwortet, besser ausgestattet sein. Dazu gehört ausreichend Lernzeit an einer Ganztagsschule, der individualisierte Unterricht in kleinen Lerngruppen und eine gute Ausstattung mit Personal und Material. Wir streben den Erhalt der Norder Grundschulen an.

Unsere Kinder brauchen ein gutes Lernumfeld. deshalb müssen an allen Norder Schulen bei Gebäuden und Räumen die Voraussetzungen für gutes Lernen geschaffen werden. Das betrifft besonders die Renovierung der naturwissenschaftlichen Trakte und den Ausbau der Räume für den Ganztagsbetrieb und das Mittagessen.

Wir unterstützen die Norder Außenstelle der KGS Hage. Wir streben die Umwandlung in eine IGS mit einem verbindlichen Nachmittagsangebot an. Die Gesamtschule ist nach der Grundschule die einzige Schulform, die als echte Gemeinschaftsschule allen Kindern unabhängig von sozialem Status oder Herkunft gleiche und damit gerechte Bildungschancen bietet. Die Bildungserfolge an der KGS belegen dies eindeutig. Wir unterstützen die Bestrebungen, einen gymnasialen Zweig an der KGS Hage-Norden einzurichten.

Wir wollen, dass durch ein Modellprojekt mit der KGS Hage-Norden und der Conerus-Schule auch den Schülerinnen und Schülern einer Gesamtschule durch eine Erweiterung des Oberstufenangebotes in Kooperation mit einem beruflichen Gymnasium an einer Gesamtschule schon jetzt ein Oberstufenangebot gemacht werden kann..

Angesichts der abnehmenden Schülerzahlen der Haupt- sowie der Realschule in Norden war die Entscheidung, diese in einer sogenannten Oberschule zusammen zu fassen, grundsätzlich richtig. Diese neue Schulform erfüllt jedoch nicht die Anforderungen einer Gesamtschule. Wir werden darauf achten, dass insbesondere die Hauptschüler nicht die Verlierer dieses neuen Systems werden.

Wir wollen allen Kindern Ganztagsschulen anbieten, die mit den bestehenden Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit vernetzt sind. Schulsozialarbeit ist professionell durchgeführte soziale Arbeit Wir wollen erreichen, dass das Land Niedersachsen an allen Schulen die erforderliche Schulsozialarbeit (Stellen plus Stundenzahl) zur Verfügung stellt – unter dem Motto „Prävention“ statt späterer „Reparaturen“. Die Kosten müssen vom Bund und dem Land übernommen werden.

21

Außerdem wollen wir dafür einsetzen, dass

- die Volle Ganztagsschule in Norddeich wieder eingerichtet wird;

- die „Lesenester“ und „Mathestübchen“ weiter gefördert und ausgebaut werden;

- der Schulmittelfonds in Norden bestehen bleibt;

- die Schulwegsicherung und die Schulhofgestaltung weiter gefördert und ausgebaut werden;

- die Busverbindungen für die Schülerinnen und Schüler optimiert werden.

Menschen mit Handicap

Die Norder SPD möchte nicht über, sondern mit Menschen mit Behinderung über ihre Bedürfnisse sprechen und sie aktiv in die Planung unseres gemeinsamen Lebensumfeldes einbeziehen. Wir nehmen das Motto der Behindertenbewegung „Nicht über uns ohne uns“ beim Wort. Nicht nur die Forderung nach Absenkung von Bordsteinen, sondern auch die nach barrierefreien Zugang zu Kunst-. und Kulturstätten, Einkaufseinrichtungen, Arztpraxen usw. spielen eine zentrale Rolle. Wir wissen, wie wichtig die Beseitigung von Barrieren in der Kommunikation für blinde und gehörlose Menschen ist und setzen uns dafür ein. Wichtig ist auch, die Unternehmen zu überzeugen, mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. Behinderte Menschen brauchen dieselben Teilhabechancen, wie alle anderen auch. In diesem Zusammenhang hat der Verwaltung der Stadt Norden sowie ihre Betriebe eine Vorbildfunktion.

Wir unterstützen das große Engagement des Behindertenbeauftragten der Stadt Norden.

Wir wollen, dass der Wegweiser für Menschen mit Handicap der Stadt Norden ständig aktualisiert wird. Darin sollen Informationen über die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit aller denkbaren Stellen im Stadtgebiet gesammelt werden. Menschen mit Handicap sollen die Fakten vornehmlich über das Internet recherchieren können. Außerdem sollen einige Exemplare des Wegweisers in Papierform vorrätig gehalten werden.

Zusammenhalt der Generationen

Gerade im Umgang mit der älteren Generation kommen unsere sozialdemokratischen Werte besonders zum Tragen.

Wir wollen, dass auch ältere Menschen die Freiheit behalten, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

22

Wir wollen, dass alle die gleichen Möglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben haben, unabhängig von der Art und Höhe ihrer Alterseinkünfte.

Und wir wollen, dass der Zusammenhalt der Generationen in Norden gestärkt wird.

Wir wollen, dass das Bild einer sich deutlich verändernden älteren Generation zur Kenntnis genommen wird. Unsere Gesellschaft hatte sich daran gewöhnt, ältere und alte Menschen als eine Gruppe zu sehen, für die man früher oder später zu sorgen hat. Mit dem Begriff Ruhestand wurde der Austritt aus dem Erwerbsleben bezeichnet; dieses bedeutete eine Änderung der sozialen Position. Die Sicherung des Lebensunterhalts durch Erwerbsarbeit wurde überführt in die Phase der substituierenden Zahlungen aus Versicherungssystemen. In den Köpfen vieler ist damit der Verlust von Selbständigkeit verbunden. Die Mehrzahl der älteren Menschen hat bei Erreichen des Renteneintrittsalters jedoch eine lange Lebensphase vor sich, in der sie relativ frei von gravierenden körperlichen Beschwerden und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ihr Leben gestalten können.

Dieses Potenzial der Älteren will und muss genutzt werden. Auch ältere Menschen müssen die Möglichkeit haben, durch politische Mitwirkung sowie durch bürgerschaftliches Engagement konstruktiv an der Gestaltung des Lebens in der Gemeinschaft und an der Förderung ihres „Wohlstandes“ mitzuwirken.

Wir wollen eine konsequente Einbindung älterer Bürgerinnen und Bürger in die politische Arbeit auf allen Ebenen. Es müssen Strukturen geschaffen werden, die der Beteiligungsmöglichkeit älterer Menschen Rechnung tragen. So treten wir für die Einrichtung eins Seniorenbeirat in der Stadt Norden ein.

Wir wollen eine Gesellschaft, in der Jung und Alt in Solidarität miteinander leben. Dabei ist uns bewusst, dass den Älteren auf Grund ihrer Erfahrungen eine besondere Verantwortung zukommt. Wir wissen, dass nur eine generationenbewusste Gesellschaft eine dynamische und wachstumsstarke Gesellschaft sein kann. Die Politik muss es jungen Männern und Frauen leichter machen, ihre Kinderwünsche zu erfüllen, ohne dabei ihre beruflichen Perspektiven zu gefährden oder aufzugeben. Aber auch andere Lebensentscheidungen sind zu respektieren. All diese Ziele werden nur zu erreichen sein, wenn die besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen der Älteren und ihre Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit berücksichtigt werden.

Zurzeit wird der so genannte „demografische Wandel“ breit diskutiert. Auslöser ist die Tatsache, dass dank gesellschaftlicher Fortschritte und wachsenden Wohlstandes immer mehr Menschen immer älter werden. Es ist uns wichtig, dass die älteren und immer länger aktiven Menschen sich an der Gestaltung ihres Lebens beteiligen können.

Die Gestaltung der Lebensumstände in den Städten. Barrierefreiheit, kurze Wege, Sicherung der notwendigen Mobilität, all das erfordert einen Umbau unserer Stadt. Dabei ist auch die individuelle finanzielle Situation zu berücksichtigen.

Wir wollen, dass möglichst viele Menschen auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

23

Wir wollen die Weiterentwicklung der Altenwohnanlagen zu unterschiedlichen Formen des Betreuten Wohnens

Wir wollen die Beteiligung Älterer am gesellschaftlichen Leben unterstützen, z.B. durch Benennung kompetenter Ansprechpartner in der Stadtverwaltung, durch Vernetzung bestehender Initiativen und bessere Bereitstellung von Informationen.

Wir wollen, dass möglichst viele Menschen auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Wir wollen die Weiterentwicklung der Altenwohnanlagen zu unterschiedlichen Formen des Betreuten Wohnens. Wir setzen auf den Ausbau von dezentralen stationären Hausgemeinschaften für Menschen die Betreuung brauchen und zwar nicht nur für Demenzkranke.

Wir wollen auch im Pflegefall möglichst Beratung und Hilfevermittlung „aus einer Hand“. Deshalb streben wir den Ausbau der vielen unterschiedlichen Beratungs- und Vermittlungsstellen zu „Pflegestützpunkten mit integrierter Pflegeberatung“ mit kooperativer Einbeziehung der bestehenden Angebote an;

Wir wollen den Einstieg in ein dichtes Netz der Altersmedizin durch stationäre 15 und teilstationäre geriatrische Versorgungsangebote, die an der Ubbo-Emmius-Klinik und Pflegeeinrichtungen angegliedert sind.

Gerechtigkeit im Verhältnis der Geschlechter

Geschlechtergerechtigkeit ist erst dann verwirklicht, wenn Frauen und Männer tatsächlich gleiche Chancen und Teilhabe in allen Lebensbereichen erleben. Auch in der Norder Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Gesellschaft gibt es noch erheblichen Handlungsbedarf bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Unser Ziel ist ein Norden, in dem alle Mädchen und Jungen, alle Frauen und Männer auf Grundlage der Menschenrechte selbstbestimmt leben können. Bei allen Entscheidungen in Politik und Verwaltung wollen wir dafür sorgen, dass Auswirkungen auf die Geschlechtergerechtigkeit berücksichtigt und Rahmenbedingungen, die Frauen oder Männer benachteiligen, abgebaut werden.

Die Norder SPD setzt sich für die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie durch ortsnahe und an den zeitlichen Bedürfnissen orientierten Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten ein, sowie für Beratung und Unterstützung von Arbeitgebern zur Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen.

Wir werden Initiativen unterstützen, die Männern vermehrt Zugang zu Teilzeitjobs und Elternzeit ermöglicht.

Wir wollen die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die eine vorbildliche Frauenförderung praktizieren, verstärken.

Die Norder SPD steht für die Ächtung von Gewalt gegen Frauen und Kinder – im häuslichen und öffentlichen Bereich. Häusliche Gewalt muss bereits an Schulen und in Kinder- und Jugendeinrichtungen thematisiert werden.

24

Darüber hinaus setzen wir uns für den Erhalt und die Weiterentwicklung bestehender Hilfsangebote ein. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden hat unsere volle Unterstützung. Wir streben mittelfristig den Ausbau dieser Position an.

Die kulturelle Vielfalt Nordens bewahren

Zum menschlichen Leben gehört wesentlich die kulturelle Betätigung. Nur so können sich die kreativen Fähigkeiten des Menschen entwickeln. Kulturelle Betätigung und Begegnung mit Kultur eröffnen Möglichkeiten, sich etwas anzueignen, was nicht ursprünglich das Eigene ist. Die Erfahrung des Andersartigen, des über den Alltag Hinausreichenden und Hinausweisenden erweitert die Horizonte, fördert Offenheit und Toleranz. Lokale Kulturförderung muss dafür Spielräume schaffen.

Das Kulturangebot unserer Stadt ist vielfältig und von hoher Qualität. Diese Vielfalt wollen wir erhalten. Kultur ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Vielfalt und Breite des kulturellen Spektrums und einzelne, über Norden hinauswirkende, institutionelle Einrichtungen wie das Weiterbildungszentrum, die Angebote der Niedersächsischen Landesbühne, das Ostfriesischen Teemuseum oder die Musikschule müssen nebeneinander und miteinander bestehen können. Es gibt keinen Grund, das eine gegen das andere auszuspielen.

Wir wollen die Einrichtung eines Kulturforums. Aufgabe des Forums soll es sein, wiederkehrende Veranstaltungen oder Veranstaltungsreihen mit klarer inhaltlicher Ausrichtung, mit unverwechselbarem Gesicht und von hoher Qualität zu initiieren und zu gestalten. Um die Ziele und Anliegen im Bereich der Kulturpolitik zu befördern, bedarf es eines professionellen Stadtmarketings und eines Tourismuskonzepts, das auf Zielgruppen ausgerichtet ist.

Die Niedersächsische Landesbühne Norden und die Niederdeutsche Bühne sind wichtige Eckpfeiler der städtischen Kultur, die es zu sichern gilt. Dies muss aber für die Stadt tragbar bleiben. Es darf nicht vergessen werden, dass die Landesbühne eine Kultureinrichtung des Landes ist. Das Land muss deshalb seiner Verantwortung gerecht werden.

Das Ostfriesische Teemuseum muss neben dem Schwerpunkt „Tee“ auch als Darstellungsort der Stadtgeschichte den Nordern die Möglichkeit geben, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren und Besuchern das Besondere der Stadt anschaulich zu machen. Die Lebendigkeit des Museums sehen wir garantiert, wenn wie bisher Wechselausstellungen stattfinden und wenn neue Zielgruppen, darunter insbesondere auch Kinder und Jugendliche, angesprochen werden. Aktivitäten wie sie in der Neukonzeption des Museums vorgeschlagen wurden, sind aus unserer Sicht sehr gut geeignet, dem Haus eine neue Attraktivität zu verleihen.

Das Stadtorchester Norden, eine Formation des Musikzuges der Feuerwehr und der Musikschule, hat sich zu einem unverzichtbaren, kulturellen Eckpfeiler in unserer Stadt entwickelt. Wir unterstützen das Ziel, allen interessierten, besonders den jungen Menschen zu sozial vertretbaren Kosten ein „Mitmachen“ zu ermöglichen und an ein gemeinsames Musizieren heranzuführen.

25

Auf dem weiten Feld der Kultur messen wir der Arbeit der zahlreichen, engagierten Vereine hohe Bedeutung zu. Wo diese, oft mit hohem ideellen Einsatz, Jugendarbeit leisten, sind sie mit Vorrang zu fördern.

Außerdem wollen wir

- die Förderung der Museen und Sammlungen, soweit sie als gemeinnützige Einrichtung anerkannt sind;

- die Erarbeitung eines neuen, attraktiven Konzeptes für das Norder Stadtfest;

- die Wahrung und Pflege des historischen Stadtbildes Nordens sowie der Baudenkmäler;

- die dauerhafte Sicherung des Hauses der Vereine;

- die Sicherung des „Mehrgenerationenhauses“ der KVHS Norden;

- die Jugendkultur als ein unverzichtbarer Aktivposten in das Kulturleben einbeziehen;

- alle Initiativen zur Pflege der plattdeutschen Sprache unterstützen;

- die Aufstockung des Medienbestands an der Stadtbibliothek.

Förderung der Norder Vereine

Vereine sind die größte Bürgerinitiative Deutschlands. Weit mehr als die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind Mitglied in einem oder mehreren Vereinen, da macht Norden keine Ausnahme.

In den Vereinen leisten die Aktiven wichtige Beiträge zum kulturellen und sozialen Leben und formen so Norden mit zu einer liebens- und lebenswerten Stadt. Dieses Engagement wollen wir ermutigen, fördern und unterstützen.

Für uns ist die Anerkennung des Ehrenamtes keine Leerformel. Wir werden die Ehrenamtskarte weiterentwickeln und attraktiver gestalten.

Die Einrichtung einer Anlaufstelle zur Koordination der verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Verwaltung ist für uns als SPD notwendig, um bürgerschaftliches Engagement zu erhalten und zu verbreiten.

Wir wollen die Möglichkeit prüfen lassen, dass die Aktiven über die Stadt, wo dies aus unterschiedlichen Gründen nicht ohne weiteres möglich und geregelt ist, mit einem umfassenden Haftpflichtschutz ausgestattet sind, damit sie ihre Arbeit weiterhin ohne persönliche Risiken ausüben können.

26

Sportstadt Norden

Der Sport verbindet alle Generationen, soziale Schichten und Nationalitäten. Tausende Bürgerinnen und Bürger sind Mitglied in einem der über 40 Norder Sportvereine, die mit rund 30 Sportarten ein breitgefächertes Angebot bieten. Viele Übungsleiterinnen und Übungsleiter arbeiten hoch engagiert. Eine noch größere Anzahl von Norderinnen und Norder treibt Sport außerhalb von Vereinen, vor allem beim Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen.

Auch für diese steigende Zahl vereinsungebundener Sportler will sich die Norder SPD einsetzen und wird hier einen Schwerpunkt ihrer Sportpolitik setzen. Die Schaffung von Infrastruktur für diese Individualsportler wie die Anlage und Kennzeichnung von Jogging- und Walkingstrecken sind dabei wichtig.

Für alle Sporttreibenden ist die Norder SPD ein verlässlicher Partner. Die Unterstützung und Förderung des Vereins- und Breitensports ist für uns eine wichtige Aufgabe. Gleichzeitig haben wir auch die Förderung von Nachwuchs und Talenten sowie den Leistungsport im Auge.

Für die Norder SPD sind Sportlerinnen und Sportler – innerhalb oder außerhalb des Vereins – Bündnispartner zum Erhalt der Lebensqualität und zur Stärkung des Zusammenhalts in unserer Stadt. Deshalb wollen wir die Vertreterinnen und Vertreter des Sports sehr viel stärker in die Stadtentwicklungspolitik einbeziehen.

Wir setzen uns für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen und den Schulen in der Stadt ein. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterstützung der Ganztagsangebote. Um Vereinen wie Schulen Hilfestellung zu geben, wollen wir kommunale Koordinierungsangebote ermöglichen.

Unser Ziel ist, dass alle Kinder bis zum 3. Schuljahr das Schwimmen erlernen. Wir wollen, dass schon im Kindergarten mit dem Schwimmunterricht begonnen wird.

Immer mehr Schulkinder sind bei der Einschulung übergewichtig. Wir wollen, dass Kinder schon frühzeitig in Kindertagesstätten Bewegungsangebote wahrnehmen können und dabei schon sehr früh Spaß am Sport entwickeln.

Wir wollen, dass der Anteil junger Menschen in Norder Sportvereinen steigt. Wir werden deshalb schwerpunktmäßig Projekte fördern, mit denen vor allem Kinder und Jugendliche für den Sport gewonnen werden.

Einen weiteren Schwerpunkt wollen wir beim Seniorensport setzen. Immer mehr Menschen wollen aktiv älter werden. Sie brauchen deshalb mehr speziell auf sie zugeschnittene Angebote, wie sie von vielen Vereinen bereits jetzt angeboten werden.

Wir wollen die Sportvereine bei der Aus- und Weiterbildung ihrer ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder in Organisations- und Verwaltungsfragen unterstützen

Für alle Norderinnen und Norder müssen wohnortnah attraktive Sportstätten in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die

27

Angebote und Einrichtungen des Sports für alle Bürgerinnen und Bürger barrierefrei zugänglich und bezahlbar sind.

Das Frisiabad ist unverzichtbar für die sportliche Betätigung und den Freizeitspaß aller Generationen. Seine Erhaltung und Modernisierung ist eine wichtige Voraussetzung für den Breitensport in Norden. Wir stehen für den dauerhaften Bestand des Schwimmbadangebots und für nutzerfreundliche Eintrittspreise.

Wir wollen einen Kunstrasenplatz für den Norder Jugendfußball und unterstützen die entsprechenden Initiativen des Norder Sportes. Kunstrasen ist unempfindlich gegenüber Wind und Wetter und kann häufiger und länger bespielt werden als andere Sportbeläge. Er ist immer im gleichen guten Zustand bespielbar und pflegeleicht.

Wir möchten, dass die Zahl der jungen Menschen, die regelmäßig Sport treiben, zunimmt. Die gerade für Jugendliche mit den neuen Medien verbundene Faszination darf nicht zu Bewegungsmangel und Unlust an Sport führen. -

Wir werden Projekte fördern, mit denen auch Jugendliche, die weder von Vereinen noch durch die herkömmliche Jugendarbeit erreicht werden, für den Sport gewonnen werden können.

Der Kindergarten- und Schulsport hat in der Norder Sportlandschaft eine große Bedeutung. Nur durch Sport kann den Folgen des Bewegungsmangels bei jungen Menschen, wie Übergewicht oder motorische Schwäche, frühzeitig entgegengewirkt werden. Für viele Kinder und Jugendliche sind Kita und Schule die einzigen Orte der sportlichen Betätigung. Deshalb richtet die Norder SPD auf diese Einrichtungen ihre besondere Aufmerksamkeit.

Wir Sozialdemokraten wollen in besonderer Weise Vereine wie den SSV Süderneuland fördern, die Menschen mit Behinderungen in ihr Vereinsleben integrieren und ihnen damit die Teilhabe am Gemeinschaftsleben ermöglichen. Sport ist auch ein herausragendes Instrument zur gesundheitlichen Rehabilitation und verdient deshalb unsere verstärkte Aufmerksamkeit.

Unsere Politik für Umwelt und Klima

Sozialdemokratische Politik fordert Lebensqualität. Norden verfügt über eine Vielzahl an Natur- und Freiraumen und eine reichhaltige Pflanzenwelt. Herrliche Wiesenlandschaften, Tiefs und Seen machen Norden zu einer lebenswerten Stadt im Grünen, attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger und unsere Besucher. Ökologie und Ökonomie sind kein Widerspruch, denn jede Investition in Natur- und Umwelt- schutzmaßnahmen erhöht die Lebensqualität. Ein attraktives Umfeld, das zum Erholen und Naturerleben einlädt, wird für ansiedelungswillige Unternehmen zu einem wichtigen Standortfaktor.

Umweltschutz und der Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen sind fur uns unverzichtbarer politischer Anspruch. Kommunale Stadtentwicklung sollte daher eine Verzahnung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Elementen beinhalten.

28

Wir wollen die Entwicklung und Umsetzung eines Grünplans sowie den Erhalt und Verbesserung von Naherholungsgebieten.

Wir wollen prüfen, ob und welche Wasserflächen auf dem Gebiet der Stadt Norden zu Naherholungsgebieten aufgeplant werden können. Wir denken dabei an die Kiesgruben im Wischer, in der Parkstraße, in der Knyphausenstraße oder „An der Welle“ sowie an die Wasserflächen bei der Schule „An der Wildbahn“ und der Norddeicher Kolken,

Wir wollen das Umweltbewusstsein mit Bildungsmaßnahmen (in Kooperation mit der KVHS Norden oder örtlichen Umweltverbänden), verbraucherorientierten Informationen und Veranstaltungen, z. B. durch die Wiedereinführung des Umwelttages in Norden oder die Vergabe eines Umweltpreises, schärfen.

Vor dem Hintergrund der atomaren Katastrophe in Fukushima fordert die Norder SPD einen möglichst schnellen und koordinierten weltweiten Ausstieg aus der Atomenergie. Japan zeigt: Die Folgen einer Atomkatastrophe sind weder national zu begrenzen noch durch die einzelnen Staaten zu beherrschen. Die in verschiedenen Staaten Europas und der Welt verfolgte Strategie eines weiteren Ausbaus der Atomenergieproduktion ist angesichts der nicht beherrschbaren Gefahren der Atomtechnologie und der weltweit nicht geklärten Endlagerproblematik ein verhängnisvoller Irrweg. Darum gilt die Forderung nach einem Ausstieg auch weltweit.

Auch die Stadt Norden steht in der Pflicht, ihren Teil zu einer globalen Ausstiegsstrategie beizutragen.

Klimaschutz und Atomausstieg verlangen unmittelbare und konkrete Anstrengungen auch in der Stadt Norden. Wir brauchen mehr alternative Energieproduktion, etwa durch den Bau von dezentralen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder durch die massive Ausweitung der Solarenergie. In der Stadt Norden müssen die Grundstücks- und Gebäudeeigentümer mit aktiver und offensiver Beratung zum Bau von Solaranlagen ermutigt und bestehende Hemmnisse abgebaut werden. Der kommunale Gebäudebestand ist systematisch mit Solaranlagen auszurüsten. Die Solarenergie ist in sämtliche Bau- und Bauleitplanungen einzubeziehen.

Ein großes Potential für eine andere Energiepolitik der Stadt Norden liegt in der Energieeinsparung: durch verbrauchsärmere Geräte, durch bessere Isolierung des Wohnungsbestandes, durch eine Verkehr vermeidende Planungspolitik und durch viele weitere Anstrengungen in nahezu allen Aufgabenfeldern von Politik und Verwaltung. Klimaschutz und Atomausstieg müssen als Vorgaben verpflichtend bei allen Planungen oder Investitionsentscheidungen der Stadt berücksichtigt werden.

Eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung der oben genannten Ziele spielen die Norder Stadtwerke. Sie sind bei dem Ausbau von Energie-Sparmaßnahmen und Nutzung von Solar-Wärme, Fotovoltaik und Erdwärme unverzichtbar. Wir wollen Norden zur Stadt der regenerativen Energienutzung machen.

29

Windenergie im Bereich der Stadt Norden

Wir stehen zu unserer Politik, die erneuerbaren Energien zugunsten eines Ausstieges aus der Atomenergie zu fördern und wollen an Stellen, wo es möglich und wo es sinnvoll den Bau von Windenergieanlagen unterstützen. Eine Energiewende ohne Windkraft ist nicht möglich.

In den ersten Jahren der kommerziellen Windenergiegewinnung waren keine Konzepte vorhanden, um die Installation von Windenergieanlagen zu strukturieren. So wurden Einzelanlagen z.B. im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Betrieben und 1993 ein Windpark in Ostermarsch errichtet. Durch die rasante Entwicklung im Bereich der Onshore Windenergie erfolgte bereits 2003 in Ostermarsch ein erstes Repowering.

Im Laufe des Einsatzes der regenerativen Energieerzeugung wurde durch die Vielzahl der Anlagen eine „Verspargelung“ der Landschaft kritisiert. Auch im Bereich Ostermarsch mit dem angrenzenden Windpark auf dem Gebiet der Samtgemeinde Hage, wurde die Grenze des erträglichen für die Bevölkerung und auch aus Sicht des Landschaftsschutzes und Tourismus erreicht.

Durch ein sozialverträgliches Repowering soll erreicht werden, Fehler der Vergangenheit zu bereinigen.

Beim Repowering werden Windenergieanlagen der ersten Generationen durch moderne, effizientere Turbinen ersetzt. Bei der Halbierung der Anlagenzahl und gleichzeitiger Verdoppelung der Leistung kann durch effizientere Nutzung der Standorte eine Verdreifachung des Ertrags erreicht werden.

Eine große Chance besteht darin, alte Anlagen, die häufig verstreut und nahe an bebauten Gebieten sowie auch innerhalb des Vogelschutzgebietes stehen, abzubauen und den Neubau von Anlagen zu ordnen.

Ein weiteres Argument, Altanlagen zu repowern, liegt in der Neuregelung des Gewerbesteuergesetzes im Jahre 2009. Hiernach wird den Standortgemeinden von Windparks mindestens 70% des Gewerbesteueraufkommens zugesprochen. Die restlichen 30 % erhält weiterhin die Kommune in der der Sitz der Betreibergesellschaft angesiedelt ist.

Soll das Repowering in Gang kommen, erfordert dies umsichtige Planung und aktive Entscheidungen auf Seiten der Planungsverantwortlichen in Kommunen. Planer und Betreiber von Windenergieanlagen müssen sich ihrerseits ebenfalls auf neue Konzepte einlassen und einen Interessenausgleich schaffen.

Bei der Errichtung von Windkraftanlagen müssen für uns kommunale Betreiber und Bürgerwindparks Vorrang haben. Die Akzeptanz von Windkraft steigt, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger an solchen Projekten beteiligen können. Genossenschaftliche Finanzierungsmodelle bieten die beste Grundlage für eine kommunale Wertschöpfung.

Der Einsatz regenerativer Energien muss für die Bürgerinnen und Bürger bezahlbar bleiben und mittelfristig zu einer Reduzierung der Stromkosten führen. Aus diesem

30

Grunde wird die Onshore Windenergie auch weiterhin eine langfristige Zukunft haben.

Wir sprechen uns bei künftigen Planungen und Entscheidungen grundsätzlich für eine Beschränkung von Windkraftanlagen auf eine Höhe von 100 Metern aus.

Keine weiteren Hähnchenmastställe auf dem Gebiet der Stadt Norden

Der Schutz der Menschen und der Natur vor schädlichen Einwirkungen, Klimaschutz und Tierschutz ist für die Norder SPD Verpflichtung in ihrem kommunalen Handeln. Wir sprechen uns deshalb gegen die Errichtung von weiteren Mastanlagen auf dem Gebiet der Stadt Norden aus, in denen Tiere in großer Zahl nicht artgerecht und damit ethisch nicht verantwortbar gehalten werden und von denen schädliche Emissionen ausgehen. Das gilt auch für den geplanten Hähnchenmaststall in Westermarsch.

Wir fordern die Genehmigungsbehörden auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, um den Bau solcher Anlagen zur Massentierhaltung, die den oben genannten Anliegen entgegen stehen, zu verhindern.

Wir fordern die Bundesregierung auf, alle nationalen und europäischen Möglichkeiten zu nutzen, um sicher zu stellen, dass zukünftig keine Anlagen gegen den Wunsch der Standortkommunen genehmigt werden, deren Tierhaltung nicht artgerecht ist und von denen vermeidbare schädliche Einwirkungen auf Anwohner, Natur und Klima ausgehen. Von der niedersächsischen Landesregierung erwarten wir eine Unterstützung dieses Ziels durch entsprechende Bundesratsinitiativen.

Wir fordern die niedersächsische Landesregierung auf, die Rechtslage so zu ändern, dass Anlagen zur Massentierhaltung künftig nicht mehr zu den privilegierten Bauvorhaben im Außenbereich gehören und damit die kommunale Planungshoheit gestärkt wird. Die planungsrechtlichen Möglichkeiten der Kommunen müssen ausgeweitet werden, um die Ansiedlungen von Massentierhaltungen auf ihrem Gebiet zu verhindern oder auf Standorte mit geringst möglichen Auswirkungen auf Anwohner und Umwelt beschränken zu können.

Wir erwarten von allen Investoren, die sich in der Stadt Norden mit dem Gedanken befassen, Anlagen zur Massentierhaltung zu errichten, auf Investitionen dieser Art zu verzichten. Massentierhaltung und Tourismus sind im Nordseeheilbad Norden grundsätzlich nicht miteinander vereinbar.

Die Norder SPD begrüßt die Gründung einer Bürgerinitiative, die sich gegen die Errichtung von Hähnchenmastställen in Norden formiert hat. Wir unterstützen alle legalen und demokratischen Initiativen, die die Errichtung von weiteren Anlagen zur Massentierhaltung verhindern.

31

Das Gebiet der Stadt Norden muss gentechnikfrei bleiben

Wir treten dafür ein, den Landkreis Aurich und damit auch die Stadt Norden zur gentechnikfreien Zone zu erklären. Der Landkreis Aurich ist zurzeit frei von Agro- Gentechnik. Die Norder SPD will diesen Zustand dauerhaft erhalten und als Qualitätsmarke ausbauen. Wir respektieren den mehrheitlichen Willen der Bürgerinnen und Bürger, Lebensmittel gentechnikfrei zu halten. Daher unterstützen wir ausdrücklich die Menschen, Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die sich für gentechnikfreie Landwirtschaft aussprechen und ihre Produkte frei von gentechnisch veränderten Organismen halten.

Verkehr

Auch ohne Auto müssen sich die Bürgerinnen und Bürger sicher in unserer Stadt bewegen und ihre täglichen Besorgungen erledigen können. Dem öffentlichen Nahverkehr, dem Fahrrad und den Fußgängern gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. Zunehmender Verkehrsbelastung von bisher ruhigen Wohnlagen wollen wir entgegentreten und nach Wegen suchen, belastete Wohngebiete zu beruhigen. Sichere Verkehrswege und insbesondere sichere Schulwege sind für eine familienfreundliche Stadt unabdingbar.

Radfahren ist aktiver Umweltschutz. Deshalb muss das Radfahren in Norden weiter attraktiver gemacht werden. Viele Punkte in der Stadt sind im Vergleich zur PKW- Nutzung per Fahrrad schneller oder gleich schnell zu erreichen. Allerdings müssen die Belange der Radfahrer noch zu oft hinter denen des Autoverkehrs zurückstehen.

Damit noch mehr Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Urlaubsgäste auf das Fahrrad umsteigen, soll unter Beteiligung des ADFC, von Vereinen, Institutionen und interessierten Norderinnen und Nordern ein Master- und Aktionsplan „Radfahrerfreundliches Norden“ erstellt werden.

Inhaltlich können darin unter anderem geregelt werden:

- Programm zur Sanierung und zum Ausbau der Radwege;

- Gefahrstellen-Register, das mindestens halbjährlich auf Erledigung geprüft wird;

- Einrichtung von Fahrradstraßen;

- Liste für die Ausweisung von farblich als Fahrradwege markierten Strecken;

- Aktionstage zum Thema Fahrradfahren.

Weitere verkehrspolitische Ziele der Norder SPD sind:

- Verbesserung des ÖPNV; insbesondere die Verbesserung des Abendverkehrs von und in die Norder Ortsteile;

32

- Bau eines Radweges an der Ostermarscher Landstraße (L5);

- Bau eines Radweges an der L4 (Wurzeldeicher Straße) vom Pekelheringer Weg bis zum Woldeweg;

- Sanierung der Norder Stadtstraßen; Entwicklung eines Konzeptes unter Berücksichtigung der Haushaltslage, ggfs Neudefinierung bzw Überarbeitung der vorliegenden Prioritätenliste;

- Entwicklung eines Parkleitsystems.

Bahnanbindung Nordens

Wir wollen den Erhalt und Ausbau eines möglichst umsteigefreien Fernverkehrs der Deutschen Bahn AG, insbesondere der Intercity-Verbindungen, von und nach Norden-Norddeich aus.

Die Anbindung der Fremdenverkehrsregion Ostfriesland an den Fernverkehr ist für den Tourismus von ganz besonderer Bedeutung. Eine Ausdünnung des Fernverkehrs hätte erhebliche negative Auswirkungen auf die Gästezahlen auf dem Festland und auf den ostfriesischen Inseln wie Juist und Norderney.

Die Norder SPD fordert die Deutsche Bahn AG auf, sich nicht mit ihrem Fernverkehr aus der Fläche zu verabschieden. Vielmehr muss zusätzlich in den Ausbau der Hauptbahnstrecken auch in Ostfriesland investiert werden, um die Fernzüge dadurch noch schneller, effektiver und attraktiver zu machen.

Die niedersächsische Landesregierung muss ihrem Infrastrukturauftrag gerecht werden und ihren Beitrag zum Erhalt bzw. dem Ausbau des Fernverkehrs von und nach Ostfriesland zu leisten.

Reaktivierung der ostfriesischen Küstenbahn

Wir sprechen uns grundsätzlich für eine verkehrspolitische Wende zurück von der Straße auf die Schiene aus. In diesem Sinne unterstützen wir alle Initiativen, die ostfriesische Küstenbahn von Norden über Hage, Dornum, Esens und Sande nach Wilhelmshaven zu reaktivieren.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ kann sich mittelfristig zu einem Verkehrsmittel zur Vernetzung der Küstenregion und Inseln und damit langfristig zum Rückgrat einer umweltfreundlichen „Erschließung“ für Ostfriesland entwickeln.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ ermöglicht eine Optimierung und Vernetzung des Tourismusangebots.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ kann zu einer verbesserten Anbindung der Nordseeinseln und der Fährhäfen an das Schienennetz führen.

33

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ bietet ausbaufähige Potenziale im Alltagsverkehr.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ bietet die Chance für ein ökologisch nachhaltiges Gesamtverkehrskonzept in der ostfriesischen Tourismusregion.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Die Bahn ist weiterhin das umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittel.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ und weitere Bahnstrecken können sich im Verbund zu einer preisgünstigen Alternative zum PKW entwickeln. Fossile Energieträger sind endlich. Moderne Triebwagen und Züge sind äußerst energieeffizient und dem Autoverkehr vielfach überlegen.

Investitionen in die Schiene wie in die „Küstenbahn Ostfriesland“ versprechen eine nachhaltige Rendite in Form von Klimaschutz, Lebensqualität und bezahlbarer Mobilität.

Die „Küstenbahn Ostfriesland“ ist ein Beitrag zur Gestaltung des demographischen Wandels. Insbesondere viele ältere Menschen sind auf zuverlässigen Bahnverbindungen angewiesen. Orte mit Schienenanschluss erfahren eine kontinuierliche Steigerung der Attraktivität und des Siedlungswertes, denn sie bleiben als Wohnort bis ins hohe Alter der Menschen interessant.

Die Norder SPD wird sich aus den o.g. Gründen weiter mit allem Nachdruck für die Realisierung des Projektes einsetzen. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Küstenbahnstrecke sowie der Zweckvereinbarung „Reaktivierung der Küstenbahn Ostfriesland“ fordern wir in den kommenden Jahren regelmäßige konzertierte Aktionen sämtlicher politischer Verantwortlicher in den Gemeinden, Städten und Landkreisen, die an der Trasse der „Küstenbahn Ostfriesland“ liegen.

Wir fordern die niedersächsische Landesregierung auf, die Reaktivierung der „Ostfriesischen Küstenbahn“ aktiv zu unterstützen und das Projekt in die Nahverkehrsplanung aufzunehmen.

Sicherheit und Ordnung in Norden

Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Gewalt und Kriminalität ist eine zentrale Aufgabe kommunaler Sicherheitspolitik. Nur wer entschlossen gegen Kriminalität und ihre Ursachen vorgeht, kann Freiheit und Demokratie garantieren. Für uns ist auch Sicherheit ein Bürgerrecht.

Deshalb setzen wir uns ein für:

- die Stärkung der Sicherheitspartnerschaft zwischen der Polizei und dem städtischen Ordnungsamt,

- eine stärkere polizeiliche Präsenz in sensiblen Bereichen des Stadtgebietes,

- den weiteren Einsatz von Kontaktbereichsbeamten,

34

- eine Polizeistation in Norddeich, die mindestens während der Urlaubssaison ständig personell besetzt ist,

- eine Intensivierung der Arbeit des Präventitionsrates der Stadt Norden.

Ein wichtiger Bestandteil kommunaler Sicherheitspolitik ist darüber hinaus die allgemeine Gefahrenabwehr und der Katastrophenschutz. Hierbei kommt der Norder Feuerwehr eine herausragende Bedeutung und Stellung zu. Wir wollen die kontinuierliche Verbesserung und Modernisierung der technischen Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr. die Unterstützung der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit und die öffentliche Würdigung ihrer Arbeit. Wir unterstützen die vorbildliche Jugendarbeit der Norder Feuerwehr.

Die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung, die Wasser- schutzpolizei-Station in Norddeich zu schließen, war und ist eine sicherheitspolitische Fehlentscheidung. Wir wollen, dass dieser Beschluss revidiert und die Station inklusive der Stationierung eines modernen Polizeiküstenbootes im Norder Hafen wieder eingerichtet wird.

Wir wollen die Sicherheit auf Straßen und Gehwegen in den Wintermonaten durch einen guten Winterdienst gewährleisten.

Das unverzichtbare Engagement des Technischen Hilfswerkes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Norden hat unsere volle Unterstützung.

Auch die Sauberkeit einer Stadt prägt nicht nur ihr Erscheinungsbild, sondern auch das Lebensgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Wir treten daher dafür ein, dass die Menschen in erreichbarer Nähe einen Mülleimer und Hundekotbehälter vorfinden können. Regelmäßige Reinigung der öffentlichen Straßen und Plätze, insbesondere bei aktuellen Verunreinigungen, empfinden wir als Selbstverständlichkeit. Deshalb schlagen wir eine zentrale telefonische Anlaufstelle bei der Stadt vor, an der die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Urlaubsgäste verdreckte Ecken, hochwachsendes Unkraut oder einfach hässliche Stellen melden können. Diese „Schandflecken“ sind daraufhin kurzfristig ohne bürokratische Hürden zu beseitigen.

Landwirtschaft

Die Norder SPD tritt grundsätzlich für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft ein. Wir wenden uns gegen eine weitere Industrialisierung. Es muss wieder zu einer höheren Wertschätzung von Agrarprodukten kommen. Dabei richtet sich unser Blick auch auf die Produktionsbedingungen.

Die Landwirtschaft hat in unserer Stadt nach wie vor eine besondere Bedeutung. Wir Sozialdemokraten verstehen unter Landwirtschaft auch den aktiven Natur- und Umweltschutz, der die soziale Verpflichtung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt beinhaltet. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt auch in unserer Region in der Akzeptanz ihrer Produkte beim Verbraucher. Eine naturverträgliche Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen wird dazu beitragen, unsere Kulturlandschaft zu erhalten. Durch die Förderung der Selbstvermarktung sind unseren

35 landwirtschaftlichen Betrieben neue Einnahmequellen zu erschließen. Wenn auch die grundlegende Landwirtschaftspolitik in Brüssel bzw. Berlin gemacht wird, so ist es für uns dennoch selbstverständlich, dass Norder Landwirte die notwendige Unterstützung erfahren.

Die Norder SPD unterstützt die Proteste auch der Norder Milchbauern für dauerhafte, faire Preise für ihre Produkte. Wir fordern die niedersächsische Landesregierung auf, angesichts der Notlage der Milchbauern endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Es reicht nicht aus, auf großagrarische Unternehmen zu setzen, die den bäuerlichen Familienbetrieben schaden. Wir wollen mithelfen, dass die Vermarktungsstrukturen der Milchbauern verbessert werden.

Fischerei in Norddeich

Die Fischerei ist weiterhin eine wichtige Erwerbsquelle in Norden-Norddeich. Sie ist im Norddeicher Hafen traditionell fest verwurzelt. Wir wollen auf keinen Fall auf unsere Fischer und den selbst gefangenen Fisch verzichten.

Die Krabbenkutter prägen das Bild des Norddeicher Hafens. Viele Touristen nehmen das Bild eines Krabbenkutters mit nach Hause. Wir wollen uns dafür einsetzen, die übergreifende Bedeutung der Fischerei auch für den Tourismus deutlich zu machen.

Aufgrund verschiedener Bestimmungen dürfen Touristen nicht einmal Krabben und Fisch direkt vom Kutter kaufen. Wir wollen dies ermöglichen und werden entsprechende politische Initiativen in die Wege leiten.

Stärkung der Zivilgesellschaft

Norden ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Deshalb werden wir weiterhin Diskriminierungen jeder Art bekämpfen, Vorurteile abbauen und gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden vorgehen. Die gesellschaftliche Integration von Zuwanderern ist für eine friedliche Zukunft unserer Stadt von großer Bedeutung.

Wir wollen die Etablierung eines breiten Bürgerbündnisses aller Demokratinnen und Demokraten in Norden, wann und wo immer Widerstand gegen Neonazis zur Bürgerpflicht wird.

Starke Orts- und Stadtteile

Norden bezieht einen Teil seiner Attraktivität aus dem dörflichen bzw. kleinstädtischen Charakter seiner Orts- und Stadtteile. Diesen Charme gilt es zu pflegen und zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern ein modernes, dem demografischen Wandel angepasstes Wohnumfeld zu bieten. Hierin sehen wir Sozialdemokraten eine der wichtigsten Herausforderungen der Stadtentwicklung. Wir wollen die Nahversorgung durch innovative Konzepte, wie z.B. Wochenmärkte und Bringdienste sicherstellen und verbessern. Durch ein optimiertes

36

Nahverkehrsangebot – beispielsweise Einführung eines Bürgerbusses – wollen wir dem Mobilitätsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger entsprechen.

Unsere lebendigen Ortsteile , Leybuchtpolder, Neuwesteel, Norddeich, Ostermarsch, Süderneuland I und II, sowie Westermarsch I und II mit ihren jeweiligen Einzigkeiten und Traditionen, die es zu erhalten und zu fördern gilt, liegen uns sehr am Herzen. Wir müssen durch eine behutsame, aber engagierte Weiterentwicklung jedes einzelnen Ortsteiles das Ausbluten durch den Wegzug insbesondere junger Menschen und dadurch resultierende Leerstände verhindern. Dies kann nur durch die gezielte Förderung der Ortsteile - z.B. im Rahmen der Dorferneuerung -, die zügige Anbindung an das Breitbandnetz, durch Begegnungsstätten sowie die Förderung des Vereins- und Gemeinschaftslebens erfolgen.

Dabei werden wir uns in den einzelnen Ortsteilen insbesondere für folgende Punkte einsetzen:

Süderneuland

- Schaffung von weiteren Parkplätzen an der Sport- und Schulanlage Süderneuland;

- Schaffung eines Wanderweges unterhalb des Sieltores von der Raiffeisenstrasse zur Strasse Am Fridericussiel;

- Umbauplan für die Bahnhofstrasse unter frühzeitiger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger;

- Fahrradweg in die Stadt nach Fertigstellung des Kreisels Am Alten Zollhaus, hier die genaue Verkehrsführung;

- Reinigung und Renovierung der Brücke am Addinggasterweg.

Westermarsch

- Erhalt der Schülerbeförderung;

- Erhalt des Westermarscher Kindergartens;

- Erhalt der Grundschule in Leybuchtpolder auch für die Kinder aus Westermarsch;

- Bau eines Radwerges an der Ziegeleistrasse;

- stärkere Einbindung des Norder Tiefs in die touristischen Angebote

- Verbesserung des ÖPNV von und nach Westermarsch;

- Ausbesserung des Radweges an der Westermarscher Landstraße:

37

- Erhalt und Stärkung des Callcenter-Standortes von VCS;

- Unterstützung der der Landwirtschaft in Westermarsch I und II.

Leybuchtpolder

- Verbesserung des Zustandes der örtlichen Straßen;

- Ausbau der Beleuchtung außerhalb des Ortskerns;

- Ausweisung von Bauland insbesondere für Familien;

- Sicherung des Standortes der Grundschule in Leybuchtpolder ;

- Förderung des örtlichen Sportvereins;

- Initiativen für einen örtlichen Kiosk oder Laden;

- Erhalt des Dorfgemeinschaftshauses.

Neuwesteel

- bedarfsgerechte Baulandausweisung

- Ausbau der örtlichen Radwege;

- Initiativen für einen örtlichen Kiosk;

- Bau eines Gemeinschaftshauses.

Ostermarsch

- Bau eines Radweges an der Landesstrasse 5;

- weitere Verkehrsberuhigungsmaßnahmen innerhalb des Ortes;

- bedarfsgerechte Ausweisung von Bauland;

- Verbesserung des Zustandes der innerörtlichen Straßen;

- Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe;

- Einbeziehung des Ortes in die touristischen Angebote und Planungen der Stadt.

38

Tidofeld

Entwicklung von Maßnahmen und Projekten zur Stabilisierung des sozialen Brennpunktes im Bereich der Wohnblocks in der Rheinstraße.Hierzu gehören:

- eine monatliche ehrenamtliche Mieterberatung; - eine stärkere Kontrolle des Wohnumfeldes durch die Stadt. Sicherheitsmängel müssen sofort beseitigt werden. Hier müssen insbesondere die Eigentümer in die Pflicht genommen werden; - das Wirtschaftsförderungsamt muss sich verstärkt um finanzielle Zuschüsse für die Sanierung der Wohnblocks und Verbesserung des Wohnumfeldes kümmern.

Verbesserung des Zustandes einiger örtlicher Straßen.