Norden , Stadt, Landkreis Aurich

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Norden , Stadt, Landkreis Aurich Norden , Stadt, Landkreis Aurich 1. Lage und Siedlungsform - etwa 24 km nordwestlich von Aurich in einer Höhe von 2 - bis 4 m über Meeresniveau (NN). - Stadtkern liegt auf einem sich von Südost nach Nordwest erstreckenden Geestrücken, - Nordwestausläufer der Norder Geest - Podsolböden. - Im Norden und Westen überwiegend Plaggenesch unterlagert von Podsol-Gley. - Im Osten teilweise Podsol-Gley. - von Kleimarsch, Knickmarsch und Kalkmarsch umgeben. 2. Vor- und Frühgeschichte 3. Ortsname Remmers: - Mögliche Erwähnungen „Norditi“ (885) und „Nertin“ (1124) - Gesicherte urkundliche Nennungen „de Norda“ (1255) und „in Noerdenhove“ (1381) - Seit 1409 heutige Schreibung. - Region wurde im Mittelalter auch Nordwidi genannt. - Vermutlich von der Himmelsrichtung abgeleiteter Name 4. Geschichtlicher Überblick a. Entwicklung der Gemeinde bis zur Weimarer Republik · Wohnungsbaugemeinschaft des Kreises, gegründet am 19.11.1948, aufgelöst am 13.01.1959 · Jungdeutsches Nordseeheim, gegründet am 03.07.1928, aufgelöst am 17.03.1929 · Verein der Hütten-Arbeiter, hat existiert 1857 · Kriegerverein, gegründet am 18.11.1915, aufgelöst am 14.08.1928 · Evangelischer Arbeiterverein, gegründet am 12.12.1909, aufgelöst am 27.05.1963; von Amts wegen gelöscht! · Ev. Arbeiterverein für Norden, hat 1905-1910 existiert · "Stahlhelm" Bund der Frontsoldaten, Ortsgruppe, gegründet am 12.03.1923, aufgelöst am 04.12.1936; von Amts wegen gelöscht! · Vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, gegründet am 11.08.1920, aufgelöst am 04.01.1929; von Amts wegen gelöscht. Weder Vermögen noch Schulden · Vereinigung der Kriegsbeschädigten d. Stadt u. d. Krs., gegründet am 16.02.1919, aufgelöst am 21.08.XX; wegen Ausscheidens sämtlicher Mitglieder gelöscht! · Arbeiter-Sportkartell, gegründet am 05.04.1924, aufgelöst am 28.05.1934; auf Antrag des Landrates v. Amts wegen gelöscht! · Kreislandbund, gegründet am 30.12.1924, aufgelöst am 04.06.1934; eingegliedert in den Reichsnährstand · Bürgerliche Gewerkschaft für den Kreis, gegründet am 14.10.1920, aufgelöst am 04.02.1929; dem Verein ist die Rechtsfähigkeit entzogen! · Christlicher Männer- und Jünglingsverein, gegründet am 24.02.1924 · Gemeinnützige Kleinwohnungsbaugenossenschaft Norden u. U., Norden, gegründet am 17.06.1926, aufgelöst am 26.08.1926 · Einwohnerwehr am 5. Sept. 1919: 283 Mann, 30 Waffen b. Veränderungen in der NS-Zeit Fünf Personen nach der Machtübernahme 1933 zeitweise in verschiedene Kzs überwiesen. Jugendverein der Juden, hat 1857 existiert; Unterstützung Düchtiger aus freiwillig gesammelten Beiträgen Jüdischer Frauenverein, gegründet am 08.02.1922, aufgelöst am 01.06.1939 Norden 1/38 · Jüdische Kultusvereinigung, gegründet am 04.08.1939, aufgelöst am 27.05.1941; nach VO zum Reichsbürgergesetz aufgelöst! · Heinrich Soltau Gefolgschaftshilfe, gegründet am 07.09.1942 In Norden befanden sich folgende Arbeits- bzw. Kriegsgefangenenlager: · Arbeitslager der Molkerei: 8 Insassen, ausschließlich russischer Herkunft. · Arbeitslager der Fa. Eickhoff, Norden Hauptbahnhof: 56 Insassen (Mai 1944), alle niederländischer Nationalität. · Kriegsgefangenen- und Arbeitslager Zingelschule, AK Nr. 7257: Steingebäude mit 110 Insassen, darunter Kriegsgefangene und Niederländer. · Gemeinschafts- und Arbeitslager Eisenwerke, Adolf-Hitler-Straße: Steingebäude mit Tages- und Nachtraum sowie ehemalige Lagerräume der Norder Eisenhütte; zunächst 22 (6) Insassen, alle polnischer Herkunft (wahrscheinlich Zwangsarbeiter); später im Mai 1944 18 Franzosen (82 %) und 4 Polen (18 %) · Kriegsgefangenen und Arbeitslager, Große Mühlenstraße 12, AK Nr. 5589: Privates Steingebäude mit 25 bis 30 Insassen, ausschließlich französischer Nationalität (später 24 Franzosen) · Arbeitslager Fa. Sabarth, Klosterstraße: Steingebäude mit Tages- und Nachtraum innerhalb - und einer Holzbaracke außerhalb der Fabrik; zunächst 30 Insassen, darunter 12 Ukrainer und 12 Weißrussen, die z. T. Freiwillige und Zwangsarbeiter waren; 1944 noch 25 Insassen, davon 23 Ostarbeiter (92 %) und 2 Polen (8 %) Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslager: - Rep. 79, Nrn. 3969, 3970;, Arbeitslager der Molkerei; Norden; 8 Insassen: 100% Russen - Heuzeroth VI / 4, S. 95; StAA, Rep. 79, 3969, Arbeitslager der Fa. Eickhoff, Norden Hauptbahnhof; Norden; 56 Insassen: 100% Niederländer (05.1944: 56) - Rep. 79, Nr. 3969, Kriegsgefangenen- und Arbeitslager, Norden Zingelschule, AK Nr. 5257; Steingebäude; 110 Insassen, darunter Kriegsgefangene und niederländische Zwangsarbeiter - "Franzosenlager"; StAA, Rep. 230, Nr. 90; Rep. 79, Nr. 3969; Gemeinschaftslager, Arbeitslager Eisenwerke; Adolf-Hitler-Str.; Norden; Steingebäude mit Tages- und Nachtraum, ehemalige Lagerräume der Norder Eisenhütte ; 22 (6) Insassen: 100% Polen (wahrsch. Zwangsarbeiter); 05.1944: 18 Franzosen (82%) und 4 Polen (18%) - StAA, Rep. 230, Nr. 90; Rep. 79, Nr. 3969, Heuzeroth VI / 4, S. 95, Kriegsgefangenenlager Eisenwerke, Norder Eisenhütte, Adolf-Hitler-Str. ; Steingebäude mit Tages- und Nachtraum, Ausstellungsräume der Norder Eisenhütte ; 25 (1944: 22) Insassen: Zunächst 100% Franzosen; 1944: 17 Franzosen (77%) und 5 Polen (23%) o 19.1.1943 Auf Anordnung des AK Emden Großfahndung nach 10 aus dem Lager Eisenhütte in Norden entwichenen franz. Kriegsgefangenen. Die Gefangenen werden durch Truppenstreifen wieder ergriffen (Kriegstagebuch des Vorstehers des Hauptzollamts Emden) - StAA, Rep. 230, Nr. 90; Rep. 79, Nr. 3969; Kriegsgefangenen- und Arbeitslager Große Mühlenstraße 12, AK Nr. 5589; privates Steingebäude; 25-30 Insassen: 100% Franzosen (später 24 Franz.) - StAA, Rep. 230, Nr. 90; Rep. 79, Nr. 3969, Heuzeroth VI / 4, S. 95; Landkreis Norden, Arbeitslager Fa. Sabarth, Klosterstr.; Norden; 1 Steingebäude mit Tages- und Nachtraum innerhalb der Fabrik, 1 Holzbaracke außerhalb der Fabrik ; 30 (1944: 25) Insassen, darunter 12 Ukrainer und 12 Weißrussen (z. T. Freiwillige und Zwangsarbeiter); 1944: 23 Ostarbeiter (92%) und 2 Polen (8%) Gestapoberichte: - [Geheime Staatspolizei Staatspolizeistelle Wilhelmshaven II Ber.], Wilhelmshaven, den 9. Oktober 1940 1: Die Stadt Emden hatte von 20.35 Uhr bis 212.25 Uhr Fliegeralarm. Feindliche Maschinen überflogen das Stadtgebiet. … Eine Bombe explodiert in der Adolf- 1 Staatsarchiv Oldenburg, Best. 136 Nr. 2886, Bl. 1 – 163, Band 1 und Staatsarchiv Aurich, Rep. 16/1, Nr. 953 Norden 2/38 Hitler-Strasse, während die andere Bombe (Zeitzünder oder Blindgänger) auf dem Bahngeleise der Strecke Norden-Hinte sich befindet. Der Zugverkehr ist unterbrochen. Personen- und Sachschaden sind, soweit bekannt, nicht zu verzeichnen. Keine Abschüsse. - [Geheime Staatspolizei Staatspolizeistelle Wilhelmshaven II Ber.], Wilhelmshaven, den 21. November 1940 2: 8. Wirtschaftsfragen: Wegen Dienstpflichtverletzung bez. Arbeitsvertragsbruchs wurden folgende Personen vorläufig festgenommen: 8. Arbeiter Karl D e k e n a, geb. 31.10.07 in Norden, ohne festen Wohnsitz, Norden wurden 2 Sprengbomben abgeworfen, wodurch 5 Häuser beschädigt wurden. - [Geheime Staatspolizei Staatspolizeistelle Wilhelmshaven II Ber.] Wilhelmshaven, den 18. Januar 1941 3: Am 17. Januar 1941 gegen 6.40 Uhr wurde Emden von Feindflugzeugen angegriffen. In Norden wurde durch eine Sprengbombe eine Gastwirtschaft zerstört. Sämtliche Einwohner wurden bis auf ein Kind, das vermutlich tot unter den Trümmern liegt, gerettet. - [Geheime Staatspolizei Staatspolizeistelle Wilhelmshaven II Ber.], Wilhelmshaven, den 11. Juni 1941 4: Wegen Arbeitsvertragsbruchs bzw. Dienstpflichtverletzung wurden folgende Personen vorläufig festgenommen: Maurer Johann K, geb. am 30.4.1910 in Norden, wohnhaft Großheide, Kreis Norden, DR., verh., ev. Kriegstagebuch des Vorstehers des Hauptzollamts Emden: 16.9.1940 Im Bezirk Norden werden einige Bomben geworfen, geringer Sachschaden. 16.11.1940In Norden fallen 2 Sprengbomben; Häuserschaden. 17.1.1941 In Norden werden einige Häuser durch Sprengbomben zerstört. 3 Tote und mehrere Verletzte. 8.4.1941 1. Aus dem Bezirk Norden werden 11, aus Esens 4 Sprengbojen gemeldet. GASt Spiekeroog stellt 5 Netzsprengminen und Langeoog 1 Mine sicher. Sprengbojen sichergestellt: u.a. 5.-11.7.1941, 15.7.1941, 2.-8.8.1941, 13.8.1941, 11.9.1941 6.11.1942 Auf Norden werden 4 Bomben geworfen. Fünf Tote, mehrere Verletzte. Vier Häuser vernichtet, viele beschädigt. In der näheren Umgebung auch Beschuß durch Bordwaffen. 15.1.1943 Ein feindliches Flugzeug greift die Stadt Norden an und wirft vier Bomben. Ziemlich erheblicher Häuserschaden. Ein Toter, einige Verletzte. 18.9.1944 Des Nachts erfolgen bei Norden, bei Marienhafe und Siegelsum Überfälle durch Tiefflieger mit Bordwaffen u. Brandbomben auf Militärlastkraftzüge. Mehrere Fahrzeuge ausgebrannt, einige Tote. 30.9.1944 Abends findet ein Angriff feindl. Tiefflieger mit Bordwaffen auf Norden statt. 6.4.1945 Bombenabwürfe sind seltener; dagegen werden die Tiefflieger immer lästiger. Viele Einwohner verlassen Emden. Eisenbahnen und Landstraßen sind nur noch des Nachts benutzbar. Durch Beschuß der aufs Land ausweichenden Menschen viele Menschenverluste; längs der Landstraße nach Norden und Aurich. Hier liegen unzählige zerschossene Fahrzeuge. Ab 6.4.1945 schließt das Finanzamt Aurich seinen Dienstbetrieb. 23.4.1945 Bombenangriff auf Norden und Aurich. 1.5.1945 BZKom Neubecker (Winsum) hat sich mit dem Rest seiner Leute aus dem Kampfgelände Delfzijl abgesetzt und führt sie nach kurzer Ruhe am nächsten Tage weiter nach Norden zurück. 4.5.1945 BZKom Neubecker marschiert mit seiner Einheit nach Norden ab. 5.5.1945 BZKom Neubecker marschiert am nächsten Tage weiter über Esens. Nachmittags Einmarsch der
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