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Bericht der Bundesgeschäftsstelle Anlage zum Bericht des Generalsekretärs 9. November 1987* Bonn

35. Bundesparteitag 9. November 1987, Bonn

Bericht der Bundesgeschäftsstelle

Anlage zum Bericht des Generalsekretärs

Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort 5

I. Der Bundestagswahlkampf 1987 7 n. Unterstützung von Landtagswahlkämpfen 17 1. Hessen 17 2. Rheinland-Pfalz 17 3. 18 4. Schleswig-Holstein 18 5. Bremen 18 m. Parteigremien 19 1. Präsidium 19 2. Bundesvorstand 19 3. Bundesausschuß 20 4. Landesgeschäftsführerkonferenz 20 5. Bundesparteigericht 21 6. Bundesfachausschtlsse 21 7. Kommissionen 26 7.1. Kommission „Wissenschaft, Technik und Ethik" 26 7.2. Rentenkommission 26 7.3. Koordinierungsausschuß für Medienpolitik der CDU/CSU 26 7.4 Kommissionserarbeitung des Zukunftsmanifestes 27 7.5. Wahlprogramm-Kommission 27 7.6. Organisationskommission 27 7.7. Kommission „Agrarpolitik" 28 7.8. Kommission „Ländlicher Raum" 28 8. Der Seniorenbeauftragte 28 rv. Die Bundesgeschäftsstelle 30 1. Organisatorische Änderungen 30 2. Personal/Verwaltung, Parteifinanzierung 30 3. Politik 31 3.1. Grundsatz-und Planungsabteilung 31 3.2. Hauptabteilung Politik 31 4. Öffentlichkeitsarbeit 34 4.1. Werbemittel und Aktionen 34 4.2. Bildschirmtext 36 4.3. UiD 37 4.4. Deutsches Monatsblatt 37 5. Pressearbeit 37 6. Organisation 38

V. Die Mitgliederentwicklung in der CDU 41

Vorwort

Seit dem Mainzer Parteitag war die Bundestagswahl Um die Mehrheits- und damit die Regierungsfähigkeit am 25. Januar 1987 das herausragende politische Er­ der CDU als Volkspartei der Mitte zu sichern und aus­ eignis. Dieser Geschäftsbericht behandelt daher be­ zubauen, muß die CDU ihre Wählerbasis erhalten und sonders den Bundestagswahlkampf der CDU. Außer­ erweitem. Es gilt, die Bindungen unserer Stammwäh­ dem wird über die Arbeit der Parteigremien in der ge­ ler zu festigen oder sie zurückzugewinnen; gleichzeitig samten Wahlperiode des Bundesvorstandes seit März müssen wir aber auch neue Wählerschichten errei­ 1985 berichtet. chen. Die CDU hat einen professionellen und offensiven Um die Regierungsfähigkeit und die Zukunftsfähig­ Bundestagswahlkampf geführt, der in der deutschen keit christlich demokratischer Politik zu gewährlei­ Publizistik und in der Demoskopie mit deutlichem sten, müssen wir drei Aufgaben als Partei erfüllen: Abstand als bester Wahlkampf im Vergleich zu den 1. Auf der Basis des Grundsatzprogramms müssen anderen Parteien bewertet wurde. Dieses positive Ur­ wir eine vertiefte Debatte über die politischen Fol­ teil ist der Ansporn für die Arbeit der Bundesge­ gerungen führen, die sich in der heutigen Zeit und schäftsstelle in den kommenden Jahren. in der Zukunft aus dem christlichen Menschenbild Die Bundestagswahl und fünf Landtagswahlkämpfe als Grundlage unserer Politik ergeben. allein im Jahre 1987 haben gezeigt, daß die Organisa­ 2. In der Außen- und Deutschlandpolitik müssen wir tion und Durchführung von Wahlkämpfen eine Her­ auf der Basis christlich-demokratischer Grundsät­ ausforderung an unsere Parteiorganisation ist, der wir ze die konkreten Inhalte für die kommenden Jahre ständig gewachsen sein müssen. Bestätigt wurde die weiterentwickeln. Erfahrung, daß wir als Regierungspartei im Bund die 3. Wir werden durch eine Organisations- und Struk­ Landesverbände mit vielen Service-Leistungen in ih­ turreform die Leistungsfähigkeit der Partei verbes­ ren Wahlkämpfen unterstützen müssen. Die zurück­ sern. Ziel dieser Organisationsreform soll es sein, liegenden Wahlkämpfe haben bewiesen, daß Bundes­ die Politik der CDU als moderne Volkspartei der und Landespolitik politisch aufeinander abgestimmt Mitte bürgernah umzusetzen, eine moderne Kom­ sein müssen und daß Bundes- und Landespartei in munikationsstruktur im Medienzeitalter zu entwik- Wahlkämpfen geschlossen auftreten müssen, wenn sie keln und die Parteiarbeit mit zeitgemäßen Organi­ Erfolg haben wollen. sationsmethoden zu bewältigen. An dieser Stelle sei allen, die mit großem Einsatz für 4. Moderne Wahlkämpfe werden ohne eine intakte, unsere gemeinsame Sache gekämpft haben, herzlich professionell aufgebaute und finanziell abgesicher­ gedankt. Dieser Dank gilt allen ehren- und hauptamt­ te Organisation nicht geführt werden können. Die Bedeutung der Wahlkämpfe ist gewachsen: In ei­ lichen Mitarbeitern in der Bundesgeschäftsstelle, in ner Zeit, in der die Medien, Stimmungen und aktu­ den Landes-, Kreis- und Orts verbänden sowie in den elle Ereignisse eine immer größere Rolle spielen, Vereinigungen. In einer Zeit, in der die Distanz zu po­ müssen alle Anstrengungen unternommen werden, litischen Parteien eher zugenommen hat, ist das tat­ um die Organisation der CDU modern und schlag­ kräftige Eintreten der CDU-Mitglieder für unsere po­ kräftig zu erhalten. litischen Ziele doppelt hoch zu bewerten. Kein Außen­ stehender vermag richtig zu ermessen, mit welchem Wenn wir diese politischen, programmatischen und Engagement und vor allem auch mit welchem zeitli­ organisatorischen Aufgaben lösen, haben wir eine chen Einsatz sehr viele für einen guten Ausgang der gute Grundlage für unser Ziel, über die nächste Legis­ Wahlkämpfe ihr Bestes gegeben haben. laturperiode hinaus, Regierungspartei zu bleiben.

Dr. Heiner Geißler MdB Peter Radunski Generalsekretär der CDU Bundesgeschäftsführer der CDU

I. Der Biindestagswahlkampf 1987

A. Die Ausgangslage

1. Geändertes Wählerverhalten 2. Regierungsbilanz Die Wähler entscheiden heute unberechenbarer, diffe­ Angesichts einer hervorragenden Regierungsbilanz renzierter, wechselhafter, enthaltungsbereiter und vor konnte die CDU mit guten Voraussetzungen in den allem auch emotionaler und ungebundener. Kurzfri­ Bundestagswahlkampf 1986/87 gehen. Die Regierung stige Stimmungsschwankungen, die die Wahlen ent­ hatte 1982 die Verantwortung übernom­ scheiden können, sind die Folge. Der Zeithorizont men, als sich die Bundesrepublik Deutschland in ihrer von Politikern und Wählern ist kürzer geworden. tiefsten Krise seit ihrem Bestehen befand. Die Krise wurde überwunden. Die erbrachten Leistungen sind Der schnelle Wandel des Wählerverhaltens ist an drei überzeugend. wesentlichen Merkmalen zu erkennen: Die Kompetenz der Bundesregierung Helmut Kohl — Die Parteibindungen lockern sich, die Zahl der war eines der entscheidenen Argumente in der Wahl­ Stamm Wähler wird geringer. kampfauseinandersetzung . — Politische Themen dominieren Wahlkämpfe. Sie 3. Zukunftsthematik werden zum Anlaß einer politischen Emotionali- sierung der Wähler. Wahlkämpfe werden allerdings nicht allein mit dem Blick zurück auf erbrachte Leistungen gewonnen. Die — Das Bewußtsein der Wähler entscheidet; Lebens­ Bundesrepublik Deutschland steht in einem tiefgreifen­ gefühl und Lebensstile werden zu Bestimmungs­ den wirtschaftlichen, technischen und sozialen Wan­ gründen der Wahlentscheidung. del. Neue Fragestellungen erfordern neue Antworten. Angesichts dieser geänderten Verhaltensweisen müs­ Die mit der Gestaltung der Zukunft verbundenen Span­ sen Wahlkämpfe heute politisch-inhaltlich, fernsehge­ nungen und Konflikte müssen gelöst werden. Es geht recht und zielgruppenorientiert organisiert werden. In hier um Entwicklungen, deren Bewältigung über die der Bundesrepublik Deutschland hat deshalb wie in nächste Legislaturperiode hinaus alle Kräfte erfordern allen großen westlichen Demokratien auch die Intensi­ werden. Die Bundestagswahl 1987 war somit eine Ent­ tät der Wahlkampf Organisation zugenommen. Zu­ scheidung von herausragender Bedeutung. gleich ist die politisch-inhaltliche Auseinandersetzung Die Frage der Zukunftsfähigkeit der politischen Partei­ wieder intensiver geworden; dies bedeutet eine Repoli­ en und ihrer Programme stand deshalb im Zentrum der tisierung der Wahlkämpfe. politischen Diskussion diesesBundestagswahlkampfes.

B. Die Wahlkampagne

1. Die Elemente des Wahlkampfs Wahlkampfauftaktveranstaltung in Dortmund am 4. Den gesamten Wahlkampf, alle Einzelmaßnahmen, Januar 1987 mit 60.000 Teilnehmer die bisher größte Veranstaltungen und Werbemittel der CDU-Bundes­ Wahlkundgebung ihrer Geschichte durchgeführt hat. geschäftsstelle bestimmten fünf Grundelemente: 90.000 freiwillige Helfer konnten gewonnen werden, um die Zeitung „Deutschland am Wochenende" zu verteilen. 1.1 Mobilisierungskampagne Die Mobilisierungskampagne der CDU hat die Partei 1.2 Kompetenzkampagne systematisch mobilisiert und vor allem dazu beigetra­ Eine entscheidende Bedeutung kam der Darstellung gen, schon sehr früh und dann vor allem auch dauer­ der erfolgreichen Leistungen der Regierung Helmut haft in allen Gliederungen der Partei ein hohes Maß Kohl zu. Durch die Darstellung der Erfolgsbilanzen an Engagement zu wecken. Dazu bot nicht zuletzt erreichte es die CDU, daß der Wähler der Union die auch die seit September 1985 stark verbesserte Grund­ Kompetenz zuwies, die anstehenden Probleme der Zu­ stimmung einen guten Ansatz. Durch die Mobilisie­ kunft zu lösen. Die Demoskopie weist nach, daß die rungskampagne wurde die Diskussionsfähigkeit und Kompetenzzuweisung beim Wähler für die Union seit -bereitschaft der CDU-Anhänger gestärkt und zu­ September 1985 kontinuierlich angewachsen ist. Diese gleich ein hohes Maß an aktiver Teilnahme an den Selbstdarstellung hat die CDU mit fortschreitendem Veranstaltungen der CDU erzielt. Als besonders be­ Wahlkampf immer mehr konzentriert auf wenige, ein­ merkenswert darf gelten, daß die CDU mit ihrer prägsame Fakten. So wurde der positive Stimmungs- trend verstärkt und der Wähler von den Erfolgen der ten politischen Vorhaben für die kommende Legisla­ Regierung überzeugt. Wichtig war es in diesem Zu­ turperiode. Durch diese langfristige und kontinuierli­ sammenhang, daß der Weg aus der Krise durch eine che Behandlung von Zukunftsthemen hat die CDU gemeinsame Anstrengung aller Btirger und der Regie­ ihre Zukunftsfähigkeit nachdrücklich unter Beweis rung erreicht wurde. gestellt. Das Signet „CDU — Die Zukunft" bringt dies Die wichtigsten Argumente der Kompetenzkampagne zum Ausdruck. waren: Die CDU hatte ihre Zukunftskompetenz konsequent — Die Regierung Helmut Kohl hat für Vertrauen, personalisiert, indem sie mit ihren Spitzenpolitikern Klarheit und Entschlossenheit bei der Sicherung alle wichtigen Politikfelder auch personell repräsen­ von Frieden und Freiheit gesorgt, die Atlantische tierte. Zu nennen sind hier neben Helmut Kohl und Allianz gefestigt und unsere Zugehörigkeit zur Heiner Geißler vor allem die Bundesminister Frau westUchen Verteidigungs- und Wertegemeinschaft Prof. Rita Süßmuth, Norbert Blüm, Heinz Riesenhu- bekräftigt. Dadurch wurden die Abrüstungsge­ ber, und . spräche wieder in Gang gebracht. Unsere Hauptargumente in der Zukunftskampagne — Die Wirtschaft wächst wieder, die Preise sind sta­ waren: bil, die Zinsen niedrig und der Staat wirtschaftet — Die CDU wird den Wirtschaftsaufschwung wieder solide. sichern, neue Arbeitsplätze schaffen, das Arbeits­ — Die Renten und das soziale Netz sind wieder gesi­ leben familienfreundlich und beschäftigungswirk­ chert, die Sozialpolitik steht mit der wirtschaftli­ sam gestalten und die Chancen moderner Techno­ chen Leistungskraft wieder in Einklang. logien nutzen. — Die Steuern wurden für Familien mit Kindern und — Die CDU wird die soziale Sicherheit festigen und kleinem Einkommen gesenkt. 1988 folgt die zweite ausbauen, den besonders Bedürftigen gezielt hel­ Stufe der Steuerreform, die zu einer weiteren, dau­ fen und Selbständigkeit und Geborgenheit im Al­ erhaften Entlastung führt. ter fördern. — Mit dem Zehn-Milliarden-Familien-Paket sind die — Die CDU wird die Steuerbelastung durch ein lei­ Voraussetzungen für eine familien- und kinder­ stungsfreundliches, sozial gerechtes und übersicht­ freundliche Gesellschaft geschaffen. Erziehungs­ liches Steuersystem weiter verringern. geld und Erziehungsurlaub mit Kündigungsschutz — Die CDU wird ihre Politik für die Familien fortset­ haben den Frauen neue Chancen gegeben. zen und den Frauen neue Wege in Familie und Be­ — Durch die Verschärfung der Großfeuerungsanla- ruf eröffnen. genverordnung und der TA Luft wurde für eine — Die CDU wird auch in Zukunft unserer Verpflich­ deutliche Verbesserung der Luftqualität gesorgt. tung zum Schutz von Natur und Schöpfung ge­ Das abgasarme Auto und bleifreies Benzin wurden recht werden. in Europa durchgesetzt; die Bundesrepublik — Die CDU wird auch künftig ein verläßlicher Part­ Deutschland ist europaweit Vorreiter in der Um­ ner des Westens sein, den Dialog mit unseren mit­ weltpolitik. tel- und osteuropäischen Nachbarn fortführen und die Bemühungen um Abrüstung in Ost und West 1.3 Zukunftskampagne unterstützen. Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich in ei­ — Die CDU hält am Ziel der deutschen Einheit fest nem wirtschaftlichen, technischen und sozialen Wan­ und strebt weitere Erleichterungen für die Men­ del, dessen Bewältigung und Gestaltung über die 11. schen im geteilten Deutschland an. Legislaturperiode hinaus alle Kräfte erfordern wer­ den. Die CDU hat sich dieser Aufgabe schon früh zu­ gewandt. Auf dem Parteitag in Stuttgart 1984 wurden 1.4 Kanzlerkampagne die Leitsätze „Deutschlands Zukunft als moderne und In der Kanzlerkampagne hat sich die CDU als Regie­ humane Industrienation" erarbeitet. Der Essener Par­ rungspartei mit ihrem Bundeskanzler Helmut Kohl teitag 1985 verabschiedete die Leitsätze „Neue Part­ identifiziert. Immer wenn die CDU in der Regierungs­ nerschaft zwischen Mann und Frau", in denen sich die verantwortung war, hat sie eine Kanzlerkampagne ge­ CDU das Ziel setzt, die Gleichberechtigung bis zum führt. Das gehört zu ihrer Tradition und zu ihrem Ende dieses Jahrhunderts im wesentlichen zu errei­ Selbstverständnis. Die Kanzlerkampagne war ein chen. Auf dem Bundesparteitag in Mainz 1986 wurde durchgehendes Prinzip des gesamten Wahlkampfes schließlich das „Zukunftsmanifest" beschlossen, in der CDU. Sie begann bereits im Sommer 1986 und dem die CDU das Bild einer fortschrittlichen und wurde durchgehend geführt. In allen Hauptwerbemit­ menschlichen Gesellschaft von morgen entwirft und teln wurde der Kanzler persönlich und mit seinen poli­ zugleich Antwort gibt auf den Pessimismus falscher tischen Leistungen dargestellt: in den zwei Kandida­ Propheten. Während das Zukunftsmanifest die gro­ tenzeitungen, in drei Zeitungen „Deutschland am Wo­ ßen Linien einer zukunftsorientierten Politik aufzeigt, chenende", in einer Kanzler-Illustrierten sowie in den beschrieb das Wahlprogramm der Union die konkre­ Anzeigen, den Femsehspots, den Hörfunkspots und

8 den Plakaten der Schlußphase. Diese Personalisierung Bundesregierung geschaffenen Möglichkeiten zum in der Werbekampagne wurde durch eine intensive Abbau der Arbeitslosigkeit und die konsequente Poli­ Veranstaltungskampagne, die der Bundeskanzler tik zur Schaffung von mehr Arbeitsplätzen informier­ durchführte, verstärkt. ten. Parallel dazu wurden eine „Umweltaktion" und Auf der Grundlage der erfolgreichen Regierungspoli­ die Aktion „Unser Einsatz für die Menschenrechte" tik wurden in der Kanzlerkampagne insbesondere drei durchgeführt. Argumente herausgestellt: Während der Sommermonate 1986 führten die CDU- 1. Die Erfolge und Leistungen der Wirtschafts- und Verbände Aktionen unter dem Motto „Ein Sommer Sozialpolitik sowie in der Deutschland- und Au­ mit der CDU" durch, unterstützt durch zwei CDU- ßenpolitik: Damit hat Helmut Kohl die deutsche Sommer-Teams, die vor allem in Feriengebieten für Politik aus der Krise herausgeführt. die Politik der Regierung Helmut Kohl warben. 2. Leistungswille, neue Zuversicht und Hoffnung prägten wieder das Bewußtsein der Deutschen stär­ ker als Angst und Pessimismus. Dieser neue 2.2 Auftaktkampagne Schwung war ein wichtiger Schritt zur Erneuerung Mit dem Ende der Sommerferien 1986 startete die der deutschen Politik unter Bundeskanzler Helmut CDU ihre Auftaktkampagne zum Bundestagswahl­ Kohl. kampf; dieser Zeitabschnitt reichte bis zum Bundes­ 3. Deutschland nimmt Kurs auf das Jahr 2000. Die parteitag am 7.—8. Oktober in Mainz. Die Auftakt- Regierung Helmut Kohl lenkt die Energien bewußt kampagne stand unter dem Motto: in Richtung Zukunft. „Weiter so, Deutschland In der Kanzlerkampagne hat der Parteivorsitzende in — Stabile Preise 61 Großveranstaltungen die politische Richtung, die — Sichere Renten seine Regierung in den letzten vier Jahren entwickelt — Mehr Arbeitsplätze und verwirklicht hat und die sie in den nächsten vier CDU — Die Zukunft" Jahren fortsetzen will, dargestellt und begründet. Mit diesem Motto hat die CDU die Leistungen der Re­ gierung Helmut Kohl für alle („Weiter so, Deutsch­ 1.5 Angriffskampagne land") und die Zukunftsfähigkeit der Partei („CDU — Wahlkampf ist immer auch Auseinandersetzung mit Die Zukunft") herausgestellt. Die wichtigsten Erfolge dem politischen Gegner. („Stabile Preise, sichere Renten, mehr Arbeitsplätze") wurden dabei schlaglichtartig besonders hervorgeho­ In der Angriffskampagne wurde das illusorische ben. Dieser Slogan hat entscheidend dazu beigetra­ Wahlziel einer „eigenen Mehrheit" der SPD aufge­ gen, die anwachsende positive Grundströmung in der deckt; dem Bürger wurde die wachsende Affinität der Bevölkerung zu festigen. Dieser Slogan war erfolg­ SPD gegenüber grünen Programmpositionen nachge­ reich, weil die Leistungen der Bundesregierung mehr wiesen. Die Forderungen der Grünen sowie deren und mehr für die Bevölkerung spürbar wurden. Dieser Auswirkungen auf den äußeren und inneren Frieden Slogan charakterisierte schließlich die Bundestags­ sowie auf Wohlstand unseres Landes mußten dem wahl. Wähler deutlich vor Augen geführt werden. Die An­ griffskampagne mündete in den Schluß-Slogan „Zu­ Durch 7.000 Großflächen und rd. 200.000 Plakate kunft statt rot-grün", der die SPD zusammen mit den wurde die Bevölkerung auf den bevorstehenden Wahl­ Grünen als Gefahr für die Stabilität der Bundesrepu­ kampf eingestimmt. Zur Unterstützung der Bundes­ blik Deutschland kennzeichnete. tagskandidaten wurde die erste von zwei Kandidaten­ zeitungen mit einer Auflage von 8 Millionen herausge­ geben. 2. Der zeitliche Ablauf Im Rahmen der Auftaktkampagne hat die CDU im Laufe des Monats August eine öffentliche Auseinan­ 2.1 Offensive '87 dersetzung um die politischen Ziele der SPD geführt. Der Bundestagswahlkampf begann — parteiintern — Besonders hervorgehoben wurde die außenpolitische am 23. September 1985 mit einer Konferenz der 251 Unzuverlässigkeit, die wirtschafts- und finanzpoliti­ Kreisvorsitzenden unter Leitung des Parteivorsitzen­ sche Unfähigkeit sowie die umweltfeindliche Energie­ den in Bonn. Mit dieser Sitzung wurde die Kampagne politik der Sozialdemokraten. Aufgrund der Be­ „Offensive '87. Wir in der CDU für Deutschland" schlüsse des Nürnberger Parteitages der SPD konnte eröffnet. Die „Offensive '87" verfolgte erstens das die CDU einen weiteren Linksruck belegen, der die Ziel, die Partei argumentativ mit Blick auf die Bun­ Voraussetzungen für ein rot-grünes Bündnis schaffen destagswahl auszurüsten und zu aktivieren und zwei­ sollte. tens der Öffentlichkeit die Erfolge der Regierung Hel­ Gerade der Landtagswahlkampf in Niedersachsen mut Kohl darzustellen. Mit dieser Kampagne verbun­ hatte gezeigt, wie schnell Themen und Stimmungen im den war die „Beschäftigungsaktion 10.000", in der die Wahlkampf wechseln können. Die CDU hat sich dar­ örtlichen Gliederungen umfassend über die von der auf eingestellt und setzte auf flexible Maßnahmen in einer redaktionellen Wahlkampfführung. Der Wahl­ mationsmaterialien, wie z.B. dem „Handbuch für die kampf der CDU hielt mit den Medien Schritt, er politische Argumentation", standen eine Illustrierte konnte deren Themen mitbehandeln und mitbestim­ über Bundeskanzler Helmut Kohl und eine zweite men. Von August 1986 bis zum 14. Januar 1987 gab Kandidatenzeitung zur Verfügung. die CDU-Bundesgeschäftsstelle 318 Pressemeldungen heraus und veranstaltete 45 Pressekonferenzen. 2.4 Wahlkampfpause In sieben Regionalkonferenzen mit insgesamt 11.400 Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundestags­ Teilnehmern wurden die Funktions- und Mandatsträ­ wahlkämpfe wurde Mitte Dezember 1986 der Wahl­ ger der CDU über die Wahlkampfplanung informiert. kampf unterbrochen, um die Weihnachtszeit von poU- In der Auftaktkampagne hat die CDU ihre Leistungen tischen Auseinandersetzungen freizuhalten. Durch ein und ihre Kompetenz zur Lösung der zentralen politi­ auf die Jahreszeit abgestimmtes Plakat „Frohe Zu­ schen Probleme herausgestellt. In sieben Broschüren kunft" blieb die CDU allerdings in der Öffentlichkeit und zwei Faltblättern als Verteilmittel wurden die Ar­ präsent. gumente der CDU in hoher Auflage verbreitet. 2.5 Schlußphase 2.3 Hauptwahlkampf Am 4. Januar 1987 trat die CDU mit einer Großveran­ staltung in Dortmund in die Schlußphase des Wahl­ Aufbauend auf der Auftaktkampagne hatte die CDU kampfes ein. Zu 60.000 Teilnehmern sprachen u.a. mit dem Bundesparteitag in Mainz den Hauptwahl­ Bundeskanzler Helmut Kohl, der CSU-Vorsitzende kampf eröffnet, der bis Mitte Dezember reichte. In Franz-Josef Strauß und Generalsekretär Heiner Geiß­ dieser Phase ging es vor allem darum, im Dialog mit ler. In dieser Entscheidungsphase wurde der Wähler dem Bürger Kompetenz und Leistung der Bundesre­ vor die Alternative gestellt, ob eine unionsgeführte gierung mit den Perspektiven unserer Politik zu ver­ Bundesregierung den begonnenen erfolgreichen Kurs binden. Im Hauptwahlkampf wurde der Slogan der fortsetzen kann oder ob durch ein rot-grünes Bündnis Auftaktkampagne ergänzt: „Weiter so, Deutschland. Deutschland zweitklassig wird. Für eine gute Zukunft." Dieses Motto verwies auf die zentrale Bedeutung der Bundestagswahl 1987, bei der In der sog. „heißen Wahlkampfphase" wurde die ei­ eine Entscheidung gefällt wurde, die weit über den gentliche Entscheidungsalternative der Bundestags­ Zeitraum einer Legislatuperiode hinausgeht. Die Bun­ wahl durch den Slogan herausgestellt: „Weiter so, desrepublik Deutschland muß auch in Zukunft ein lei­ Deuschland. Zukunft statt rot-grün." Dieser Slogan stungsfähiges und soziales Industrieland bleiben, das deckte auf, daß SPD und Grüne nur zusammen eine wirtschaftliches Wachstum und technischen Fort­ Regierung bilden könnten, wenn sie dazu am 25. Ja­ schritt in den Dienst des Menschen stellt. Auf dem nuar eine Mehrheit bekämen. Die phantastisch-absur­ Bundesparteitag verabschiedete die CDU ihr Zu­ de Behauptung der SPD, die absolute Mehrheit errin­ kunftsmanifest. gen zu können, sollte von dem eigentlichen Wahl­ kampfziel einer rot-grünen Mehrheit ablenken. Der Der Slogan hob aber zugleich auch die Fähigkeit der Slogan verdeutlichte zugleich, daß es um die Alterna­ CDU hervor, die künftigen Herausforderungen mit tive zwischen Fortschritt und Rückschritt ging, um die den richtigen Konzepten bewältigen zu können. Um­ Bewältigung der Zukunftsaufgaben oder um den fragen belegen, daß es der CDU gelungen war, die Rückfall in die Krisen der 70er Jahre. Kompetenz für die Zukunftsgestaltung zu gewinnen. In acht Zielgruppenveranstaltungen mit über 50.000 Parallel zu diesem Slogan wurde ein Plakat mit Bun­ Teilnehmern hatte sich in dieser Zeit die CDU an deskanzler Helmut Kohl geklebt, das den Titel „Ent­ wichtige Bevölkerungsgruppen (Landwirte, Frauen, scheidung für Deutschland" trägt. Senioren, Mittelstand, Jugend, Arbeitnehmer) ge­ Die CDU hatte besondere Anstrengungen unternom­ wandt und mit ihnen über die Gestaltung der Zukunft men, alle Wähler auf die fundamentale Bedeutung diskutiert. Diese Veranstaltungen wurden durch ziel- dieser Bundestagswahl aufmerksam zu machen. Dar­ gruppenspezifische Zeitungen und Anzeigen unter­ über hinaus wurden die Wähler nachdrücklich über stützt. Über Anzeigen in überregionalen Tageszeitun­ die Bedeutung der Zweitstimme informiert. Ange­ gen und politischen Wochenzeitschriften wurden dar­ sichts der winterlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt über hinaus ganz gezielt Meinungsbildner und Multi­ der Bundestagswahl wurde auch verstärkt auf die plikatoren angesprochen. Neben zahlreichen Infor­ Möglichkeit der Brief wähl hingewiesen.

C. Veranstaltungen

Mit Ihren Veranstaltungen erreichte die CDU-Bun­ 1. Regionalkonferenzen despartei während des Zeitraums Oktober.1986 — Ja­ nuar 1987 insgesamt ca. 1,2 Millionen Menschen di­ Den Auftakt der innerparteiUchen Mobilisierungspha­ rekt. Allein ca. 600.000 erlebten den Bundeskanzler se bildeten sieben Regionalkonferenzen mit General­ auf Großkundgebungen und Wahlkampfreisen „live". sekretär Dr. Heiner Geißler und Bundesgeschäftsfüh-

10 rer Peter Radunski in den Monaten August 1986 und 11.10.1986 Teilnehmer September 1986; an der Konferenz in Neumünster Zielgruppenveranstaltung (23.08.1986) nahm auch der Parteivorsitzende, Bun­ Ländlicher Raum deskanzler Dr. Helmut Kohl teil. Zu diesen Regional­ Oldenburg, Weser-Ems-Halle 4.500 konferenzen wurden Mandats- und Funktionsträger 05.11.1986 der jeweiligen Region eingeladen. Zielgruppe Senioren-Mitte 16.08.1986 Teilnehmer Koblenz, Rhein-Mosel-Halle 3.000 Regionalkonferenz 08.11.1986 LV Rheinland-Pfalz und Saar Zielgruppe Frauen Trier, Europahalle 1.800 Offenburg, Oberrheinhallen 8.000 23.08.1986 15.11.1986 Regionalkonferenz Zielgruppe Mittelstand LV Schleswig-Holstein und Hamburg Düsseldorf, Stadthalle 3.000 Neumünster, Holstenhalle 5.000 22.11.1986 05.09.1986 Zielgruppe Jugend Regionalkonferenz Köln, Messe-West, Hallen 6 — 20.000 LV Niedersachsen und Bremen 26.11.1986 Osnabrück, Stadthalle 2.000 Zielgruppe Senioren 12.09.1986 Hannover, Eilenriedehalle 3.500 Regionalkonferenz 3.12.1986 LV Baden-Württemberg Zielgruppe Senioren-Süd Sindelfingen, StadthaUe 1.700 Freiburg, Stadthalle 2.000 16.09.1986 13.12.1986 Regionalkonferenz Zielgruppe Arbeitnehmer LV Nordrhein-Westfalen I Stuttgart, Messehalle 4 7.000 Bezirksverbände Ostwestfalen-Lippe, Münsterland, Sauerland und Siegerland Langenberg, Mehrzweckhalle 1.400 4. Auftaktveranstaltung Dortmund 26.09.1986 Mit einem großen „Deutschlandtreffen" am 4. Januar Regionalkonferenz 1987 in der Dortmunder Westfalenhalle eröffnete die Nordrhein-Westfalen II CDU die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes. Bezirksverbände Aachen, Bergisches Land, Mehr als 60.000 Teilnehmer kamen zu dieser ganztägi­ Mittel- und Niederrhein gen Großveranstaltung in 15 Sonderzügen und 331 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus 400 Bussen nach Dortmund. 27.09.1986 Die CDU präsentierte sich auf diesem Deutschland­ Regionalkonferenz treffen als große, moderne, weltoffene, familien­ Nordrhein-Westfalen III freundliche und heimatverbundene Volkspartei. Ne­ Bezirksverband Ruhrgebiet ben Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl sprachen auch Essen, Saalbau 1.500 Franz-Josef Strauß, Heiner Geißler, Norbert Blüm und Kurt H. Biedenkopf. Die Programmpalette reich­ 2. Bundesparteitag, 6.-8. Oktober 1986 te in sechs Hallen vom Nordrhein-Westfalen-Treff Mit insgesamt 2.000 Teilnehmern (darunter mehr als mit Wuppertaler Schwebebahn und eigener Münzprä­ 1.000 Journalisten) war der Bundesparteitag auch ein gestätte bis hin zum Kinderfest mit Karussell und Jon­ Mediengroßereignis. Dazu zählte auch, daß die ge­ gleuren, von Spielmannszügen und Folkloregruppen samte Beschallung inclusive Tonverteilung für Rhein­ aus allen deutschen Regionen bis hin zu Video-Disco- goldhalle, Nebenhallen und Büros übernommen wur­ Show mit britischen Rock-Bands wie Showaddy- de. Hinzu kam die Bildübertragung aus dem Plenar­ waddy, Searchers und Tremeloes. saal. Das Programm der Haupthalle 1 wurde über sieben Video-Großleinwände in alle anderen Hallen übertra­ gen. 3. Zielgnippenveranstaltungen Auf insgesamt acht Zielgruppenveranstaltungen spra­ chen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Generalse­ 5. Veranstaltungen mit dem Parteivorsitzenden kretär Dr. Heiner Geißler. Diese Veranstaltungen Der Parteivorsitzende, Bundeskanzler Dr. Helmut wurden von mehr als 50.000 Teilnehmern besucht. Kohl, absolvierte während des gesamten Wahlkamp­ Vor allem die Jugendveranstaltung (20.000 Teilneh­ fes 61 Großveranstaltungen und erreichte dabei direkt mer) und die Frauenveranstaltung (9.000 Teilnehmer) ca. 600.000 Menschen. Er legte dabei insgesamt fanden ein herausragendes Interesse. 250.000 km zurück.

11 Noch vor dem Beginn des Hauptwahlkampfes hatte er wickelte Software für die Verwaltung von Pressever- bei einer Bäderreise durch Schleswig-Holstein (22. teilem intensiviert. Erstmals war somit die Direktan­ Juli 1986) und einer Bayernreise (29. August 1986) sprache der Regional- und Lokalpresse durch die Bun­ fast ICW.OOO Menschen direkt erreicht. desgeschäftsstelle möglich. Allein über diese Veranstaltungen wurde in mehr als Insgesamt wurden Regional- und Lokalpresse zu mehr 60 Radio- und Fernsehmeldungen sowie mehr als 2(X) als 5.000 Bundesrednerterminen über einen mehr als Artikeln berichtet. 7.000 Adressen umfassenden Redaktionsanschriften­ Während aller Großveranstaltungen mit dem Bundes­ verteiler eingeladen und mit Foto- und biographi­ kanzler bestanden für insgesamt mehr als 1.000 Jour­ schem Material über die Bundesredner ausgestattet. nalisten Mitreise- und Arbeitsmöglichkeiten. Für die Eine regelmäßig erscheinende Sonder-Presseschau be­ Journalisten stand erstmalig an jedem Veranstal­ legte die Wirksamkeit dieser zentralen Ansprache. tungsort ein Kommunikationszentrum der CDU-Bun­ desgeschäftsstelle zur Verfügung. Dieses Zentrum verfügte über Telefon- und Teletexanschluß und war 7. CDU-Kommunikationsnetz mit einem Wang-PC und Kopiergerät ausgestattet, so Der gezielte Abruf politischer und wahlkampfrelevan- daß jederzeit Meldungen druckfertig in die Redaktio­ ter Textinformationen aus der CDU-Info-Datenbank, nen übermittelt werden konnten. in der inzwischen rund 1.000 Dokumente erfaßt und über Schlagworte beschrieben sind, erleichterte die 6. Bundesrednereinsatz Argumentation im Wahlkampf. Außerdem wurde Mehr als 5.000 Rednereinsätze wurden von der Bun­ über das CDU-Kommunikations-Netz die Benutzung desgeschäftsstelle zwischen Oktober 1986 und Januar der dpa-Nachrichtenbank und damit der Zugriff auf 1987 zentral gesteuert. Allein mehr als 3.000 fielen in eine Vielzahl weiterer Informationen möglich. Alle re­ die Wahlkampf-Endspurtphase seit Anfang Januar. levanten aktuellen Meldungen der letzten zwei Jahre — Alle Mitglieder von Bundespräsidium und Bundesvor­ und zwar auch regionalisiert auf die Landesdienste — stand, die Bundesminister und Pari. Staatssekretäre standen jederzeit über das Netzwerk zur Verfügung. sowie die Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse und Die Steuerung von Auslieferungen und Beständen der Fraktionsarbeitskreise — rund 100 Politikerinnen und Wahlkampfwerbemittel über das Versandzentrum in Politiker — wirkten an diesen Veranstaltungen mit. Versmold erfolgte ebenfalls mit eigenen Programmen Neben der üblichen Vortragsveranstaltung wurden über das CDU-Computer-System. vor allem Zielgruppen und Redaktionsgespräche Durch die Programmierung verschiedener Schnittstel­ (mehr als 500) vermittelt. len zwischen den Verwaltungsprogrammen für CDU- Aufgrund der Nutzung des CDU-Kommunikations­ Mitglieder bzw. spezielle Zielgruppen und der Text­ netzes und der darin integrierten Computersysteme verarbeitung wurde es möglich, im größeren Rahmen war die Abwicklung dieses Rednereinsatzes mit äu­ Direct-Mail-Aktionen mit über 900.(XX) Aussendun­ ßerst geringem Personalaufwand möglich. gen durchzuführen. Durch die Bundesgeschäftsstelle wurden zu 384 Ver­ Die persönliche Ansprache des Wählers über gezielte anstaltungen Tonbusse eingesetzt, die dabei über Briefaktionen konnte damit und durch die Verwen­ 148.000 km zurückgelegt haben. Zu 1.856 Veranstal­ dung modernster Laserdrucker gewährleistet werden. tungen wurde durch die Bundesredner der Zentrale Darüber hinaus brachte die dezentrale Einrichtung ei­ Fahrereinsatz mit 52 Fahrzeugen in Anspruch genom­ gener Computer-Systeme in den einzelnen Verbänden men. Hierbei wurden über 1.500.000 km zurückge­ der Partei ein Mehr an Schlagkraft im Wahlkampf legt. und an Flexibilität. Die Vorteile dieses Verbundsy­ Die Pressearbeit der Partei wurde im Rahmen des stems kamen der gesamten CDU zugute und waren Bundesrednereinsatzes ebenfalls durch speziell ent­ Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wahlkampf.

D. Werbliche Wahlkampffühning Die werbliche Wahlkampfführung hatte vor allem in punkt des Wahlkampfes auf einer aktuellen, breit ge­ der heißen Phase des Wahlkampfes drei Schwerpunkte: streuten Anzeigenkampagne. Dabei kam es sowohl — Anzeigenkampagne darauf an, die Erfolge der Regierung Helmut Kohl an — Die Zeitung „Deutschland am Wochenende" aktuellen Beispielen darzustellen als auch den Angriff — Plakatierung auf den politischen Gegner zu führen. 1. Anzeigen Die CDU-Bundesgeschäftstelle schaltete aus diesem Grund acht Anzeigen in allen regionalen Tageszeitun­ 1.1 Anzeigenkampagne im Hauptwahlkampf gen. Zusätzlich wurden Anzeigen geschaltet in den Um den Erfordernissen einer aktuellen Wahlkampf­ überregionalen Tageszeitungen, Kaufzeitungeh (z.B. führung im Winter gerecht zu werden, lag ein Schwer­ Bild), Wochenzeitungen und Sonntagszeitungen:

12 Die Anzeigen beinhalteten folgende Themen: 1.3 Meinungsbildnerkampagne — 1987 — Deutschland wählt seine Zukunft In überregionalen Tages- und Wochenzeitungen wur­ — Zukunft statt Rot-Grün den von Mitte November bis Mitte Dezember Mei­ — Wenn Sie weiter eine sichere Rente haben wollen nungsbildner gezielt angesprochen. Zu einer breiten — Wenn Sie wirklich etwas für die Umwelt tun wol­ Palette aktueller Themen wurde den Lesern die Posi­ len tion der CDU verdeutlicht. Das in den Anzeigen ent­ — Wenn Sie weniger Steuern zahlen wollen haltene Angebot weiterer Informationen wurde stark — Harte DM genutzt. — Außenpolitik — Beide Stimmen für die CDU Die Motive: In allen Anzeigen wurde um „Beide Stimmen für die — CDU-Erfolg in Hamburg CDU" geworben, mehrfach erfolgten Hinweise auf — Sichere Zukunft oder unsichere Zeiten. die Brief wähl. — Sie haben die Wahl. — Stabile Preise sind die beste Sozialpolitik. Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde darüber — Wir machen der Jugend wieder Mut. hinaus in einer Reihe ausgewählter Tageszeitungen in — Wie will die SPD eigentlich bezahlen, was sie alles Ballungszentren die Illustrierte „Kanzler der Mitte" verspricht? beigelegt. — Höchster Zuwachs der Arbeitnehmereinkommen seit 12 Jahren. — Wir wollen Fortschritt, der den Menschen dient. 1.2 Zielgrappenkampagnen — Wir senken die Steuern, damit Leistung sich wie­ der lohnt. Mit spezifischen Kampagnen wurden bereits ab Ende — Nr. 1 im Export. Weiter so, Deutschland. Oktober bis Ende Dezember die Zielgruppen Frauen, — Wir greifen durch beim Schutz unserer Gewässer. Senioren und Landwirte direkt angesprochen. — Frieden und Freiheit gehören zusammen. — Mit uns für eine gute Zukunft. Frauenkampagne — Weiter so, Deutschland. Für eine gute Zukunft. An die Zielgruppe Frauen richtete sich eine Anzeigen­ CDU serie, die in zielgruppenspezifischen Zeitschriften, wie — Entscheidung für Deutschland. z.B. „BRIGITTE", „FÜR SIE", „PETRA", „COS- — Es kommt auf jede Stimme an. MOPOLITAN", „TINA", „BELLA", „BILD der — CDU. Schon jetzt an Briefwäh l denken. FRAU" geschaltet wurde.

In vier Motiven wurden vor allem folgende Themen­ 2. Deutschland am Wochende bereiche behandelt: Wichtigste Neuerung im redaktionellen Wahlkampf — neue Partnerschaft der CDU-Bundesgeschäftsstelle war die dreimalige — Wiedereingliederung in den Beruf Herausgabe der aktuellen Wochenzeitung „Deutsch­ — Vereinbarkeit von Familie und Beruf land am Wochenende" an den drei letzten Wochenen­ — Anerkennung der Frau in der Familie den des Wahlkampfes. Bundesweit betrug die Auflage von „Deutschland am Wochenende", die neben den Seniorenkampagne Bundesseiten auch Regionalseiten enthielt und an 13 Die Zielgruppe Senioren wurde mit einer eigenen An­ Druckorten gedruckt wurde, 15 Millionen Exemplare zeigenkampagne in von diesem Personenkreis beson­ pro Ausgabe. Die Herausgeber waren Heiner Geißler ders genutzten Zeitschriften, wie z.B. „Bunte", „Neu­ und Peter Radunski, Chefredakteur war Walter es Blatt", „Neue Post", „Frau im Spiegel", „Goldenes Brückmaim. Blatt", „TV-Hören und Sehen" angesprochen. Das 16-seitige Wochenblatt wurde im Stil einer mo­ Im Mittelpunkt der drei Anzeigenmotive dieser Kam­ dernen Kaufzeitung gestaltet. Sie bot eine bunte pagne standen Themen wie Mischung aus politischen Informationen, Berichten über „große Tiere" der Politik und „Menschen wie Du — Sichere Rente und ich", über Sport und Unterhaltung. Rätselfreun­ — Geborgenheit im Alter de fanden „Futter", und auch das Fernsehprogramm — Anerkennung der Aufbauleistung der älteren Ge­ fehlte nicht. In kurzen Artikeln wurden, von aktuellen neration durch unsere Politik Anlässen ausgehend, die wesentlichen politischen Aussagen der CDU erläutert. Insbesondere über die Kampagne für Landwirte Headlines („Dauerhafte Steuersenkung 1.000 DM", „Wirtschaft läuft — DM super") konnten zentrale Den Zeitungen der Landwirtschaftspresse wurde im Dezember ein 4-seitiger Brief von Bundeskanzler Hel­ Botschaften vermittelt werden. mut Kohl beigelegt, der eine umfassende Bilanz der Nach Redaktionsschluß am Donnerstagnachmittag Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung enthielt wurde die Zeitung Donnerstagnacht gedruckt und und die künftigen Schwerpunkte erläuterte. freitags in den Kreisverbänden angeliefert. Über

13 90.000 Mitglieder der CDU beteiligten sich an der 4. TV- und Hörfunkspots Verteilung, die von Freitag nachmittag bis Samstag Für die insgesamt 28 Sendetermine in ARD, ZDF, nachmittag erfolgte. SAT 1 und RTL-plus hat die CDU-Bundesgeschäfts­ Zum ersten Mal wurde das Zeitungsprojekt im Mai/ stelle fünf unterschiedliche TV-Spots produziert. Juni im Landtagswahlkampf in Niedersachsen mit Er­ Im Mittelpunkt standen neben Bundeskanzler Helmut folg durchgeführt. Auch bei der Bürgerschafts wähl in Kohl die Bundesminister Süssmuth, Blüm und Stol­ Hamburg trug die Zeitung zum guten Ergebnis der tenberg sowie Generalsekretär Heiner Geißler. CDU bei. Neben der thematisch-inhaltlichen Kompetenz der CDU in allen wichtigen Politikbereichen wurde damit auch die herausragende und vom politischen Gegner 3. Plakatierung nicht darstellbare personelle Kompetenz der CDU herausgestellt. 3.1 Kommerzielle Plakatierung Dem sehr persönlich gehaltenen Statement der jeweili­ Die kommerzielle Plakatierung umfaßte drei Phasen: gen Politiker schloß sich in jedem Spot der Hinweis die Plakatierung in der Auftaktphase, die Phase der auf beide Stimmen und die Möglichkeit der Briefwahl Sympathiewerbung vor Weihnachten und den Haupt­ an. wahlkampf im Januar. Die Hörfunkspots der CDU präsentieren unter dem Bereits Ende August/Anfang September wurde im Einstieg „Deutschland aktuell" ebenfalls aktuelle Sta­ Rahmen der Auftaktkampagne eine erste kommerziel­ tements der obigen Politiker sowie von Minister Wall­ le Plakatierung mit dem Plakat „Weiter so, Deutsch­ mann. Neben einer „Erfolgshitparade" der politischen land/Stabile Preise/Sichere Renten/Mehr Arbeits­ Leistungen der Regierung Helmut Kohl stand die plätze" durchgeführt. Werbung um beide Stimmen. Ab Ende Dezember begann die kommerzielle Groß- Zusätzlich zu den Sendeterminen der öffentlich-recht­ flächenplakatierung bis zum Wahltag. Sie umfaßte lichen Rundfunkanstalten belegte die CDU Sendeter­ die Belegung von ca. 50.000 Großflächen in den ersten mine bei Radio Schleswig-Holstein, FFN Niedersach­ beiden Dekaden im Januar '87. Ebenfalls wurden in sen und Rheinland-Pfalz-Radio. der letzten Dekade ca. 4.000 Ganzstellen belegt. Die Großflächen zeigten zwei Motive — Sloganplakat: Zukunft statt Rot-Grün 5. Verteilmittel — Kanzlerplakat: Entscheidung für Deutschland 5.1 Massenverteilmittel Slogan- und Kanzlerplakat stellten die beiden Grund­ Deutschland am Wochenende aussagen des CDU-Wahlkampfes klar heraus: erstens die Richtungsentscheidung und zweitens die Kompe­ Das herausragende Massenverteilmittel des Haupt­ tenz des Bundeskanzlers. wahlkampfes war die Wochenzeitung „Deutschland am Wochenende". Drei Ausgaben zu je 15 Mio Aufla­ Diese beiden Plakate lösten die Phase weihnachtlicher ge wurden von über 90.000 Helfern der CDU in die Sympathiewerbung ab, während der mit dem Motiv Haushalte zu den Bürgern gebracht. eines kleinen Mädchens im Schnee „Frohe Zukunft" gewünscht wurde. CDU extra Bereits seit Beginn des Jahres 1986 hatten die Verbän­ 3.2 Parteiplakatierung de der CDU in unregelmäßigen Abständen in hoher Alle Motive der kommerziellen Plakatierung standen Auflage aktuelle, im Stil von Kaufzeitungen gestaltete auch den Gliederungen der Partei für ihre örtlichen Zeitungen „CDU extra" zur Verteilung erhalten. Die­ Aktivitäten zur Verfügung. se Form aktueller Information wurde ebenfalls für die Gestaltung der zwei Kandidatenzeitungen gewählt, die In der Hauptwahlkampfphase wurden insgesamt ca. in den Monaten August und November produziert 700.000 Plakate in den Größen DIN A 0 und DIN A 1 und verteilt wurden. auf Plakatständem der CDU geklebt. Die Gesamtauflage der ersten Kandidatenzeitung be­ trug über 8 Mio Exemplare. 3.3 Plakatüberkleber „Zweitstimme" Die Gesamtauflage der zweiten Kandidatenzeitung be­ Um die besondere Bedeutung der Zweitstimme für trug über 11 Mio Exemplare. den Einfluß der CDU auf die Regierungsarbeit allen Auch wichtige Zielgruppen wurden, vor allem auf den Bürgern deutlich vor Augen führen zu können, gab es Zielgruppenveranstaltungen, durch die Herausgabe in der heißen Phase des Wahlkampfes Überkleber für von Sonderausgaben „CDU extra" direkt angespro­ kommerzielle Plakate sowie Parteiplakate mit der chen: Aufschrift: — Frauen — Senioren „Beide Stimmen für die CDU."

14 — Landwirte Zur eigenen Information der CDU-Mitglieder und — Jugend Wahlkämpfer diente das „Handbuch für die politi­ — Arbeitnehmer sche Argumentation/Zahlen-Daten-Fakten". Kanzler-Illustrierte Der wöchentlich erscheinende UiD war das zentrale innerparteiliche Informationsmedium, das alle Wahl­ „Kanzler der Mitte" hieß eine 16-seitige Illustrierte, kämpfer mit den politischen Argumenten versorgte die über die Politik und Person des Bundeskanzlers und sie über die Wahlkampfmaßnahmen und die informierte und als Massenverteilmittel ab dem Bun­ Wahlkampfwerbemittel informierte. desparteitag im Oktober der Partei zur Verfügung stand. Seine Auflage wurde ab Ende August 1986 bis zum Wahltag von ca. 24.000 auf ca. 40.000 Exemplare er­ Faltblätter „ Plus "/„ Min us " höht und auch der Umfang wurde wesentlich erwei­ tert. Zur Information über die wichtigsten Erfolge der Re­ gierung Helmut Kohl und zur Auseinandersetzung mit Der UiD fungierte in diesem Wahlkampf als Wahl­ der Minusbilanz der Opposition standen den Verbän­ kampf-Informationsdienst, Maßnahmen-Katalog und den zwei Faltblätter zum Verteilen zur Verfügung. Werbemittel-Katalog. — Weiter so, Deutschland / 20 Pluspunkte der Regie­ Auf diese Weise konnte er den redaktionellen Wahl­ rung Helmut Kohl kampf durch ständige aktuelle Argumentationshilfen, — Die 20 Minuspunkte der SPD Aktionsvorschläge und Informationen über die neue­ Besonders das Faltblatt „20 Pluspunkte" wurde zu ei­ sten Werbematerialien wirkungsvoll unterstützen. nem „Renner" und mußte mehrfach nachproduziert werden. 5.3 Sympathiewerbemittel, Poster, Aufkleber Briefwahlprospekt Sympathiewerbemittel Um die Wähler möglichst frühzeitig und umfassend über Bedeutung und Möglichkeit der Briefwahl zu in­ Im Dezember mußte der Bundestagswahlkampf den formieren, wurde bereits vor Weihnachten ein infor­ besonderen Gegebenheiten der Vorweihnachtszeit ge­ mativer Briefwahlprospekt, der zugleich ein Antrags­ recht werden, in der kein harter, politischer Wahl­ formular enthielt, veröffentlicht. kampf geführt werden konnte. Diesen besonderen Anforderungen trug die Bundesgeschäftsstelle mit ei­ Türanhänger nem Angebot weihnachtlich gestalteter Sympathie­ werbemittel Rechnung. Dazu gehörten: Als letzte Erinnerung am Wahltag selbst diente der Türanhänger „Zukunft statt Rot-Grün/Am Sonntag — Liederbuch, mit traditionellen Weihnachtsliedern beide Stimmen für die CDU". — Puzzle, mit einem winterlichen Motiv — Weihnachtspostkarten (vier Motive) 5.2 Informations- und Argumentationsmaterial Diese weihnachlichen Werbemittel setzen die Reihe Zum Wahlkampfauftakt wurden auf dem Bundespar­ von Sympathiewerbemittel fort, mit denen im Verlauf teitag im Oktober 1986 die Materialien für den Wahl­ des Jahres wichtige poUtische Bereiche, wie z.B. Fa­ kampf vorgestellt. In Inhalt und Gestaltung knüpften milienpolitik und Umweltschutz werblich begleitet diese Materialien an die im Herbst 1985 begonnene wurde. und nach Ostern 1986 fortgesetzte „Offensive '87" an. In sechs Broschüren wurde die Erfolgsbilanz der Re­ Angriffsposter gierung Helmut Kohl ausführlich dargestellt: Mit sechs Arigriffspostern wurde die SPD „gut getrof­ — Wir lieben Kinder/Für eine familien- und kinder­ fen": freundliche Gesellschaft — Mehr Bürokratie für alle. ROT-GRÜN — Aufschwung sichert die Zukunft/Steigende Ein­ — Leistung muß endlich wieder bestraft werden kommen, Stabile Preise, Mehr Arbeitsplätze — Nieder mit dem Aufschwung. ROT-GRÜN — Aus Liebe zur Heimat/Natur- und Umweltschutz — Versöhnen statt spalten für eine lebenswerte Zukunft — Der Schwanz wedelt mit dem Hund, kommt rot­ — Freiheit und Sicherheit für alle/Den Bürger schüt­ grün im Bund zen — Den inneren Frieden erhalten — Weniger für alle. — Sicher und Geborgen/Sozialpolitik mit Herz und Verstand Aufkleber — Frieden und Freiheit/Die Außen-, Sicherheits- und Auch im Winterwahlkampf unentbehrlich sind Auf­ Deutschlandpolitik der Regierung Helmut Kohl kleber und Buttons: Fundierte Argumente zur Auseinandersetzung mit der — Weiter so, Deutschland SPD lieferte eine gesonderte Broschüre: — Stop für rot-grün — Betrifft: SPD / Minusbilanz der Opposition — Zukunft statt Rot-Grün

15 6. Neue Wahlkampfformen Kandidatenzeitungen in hoher Grundausstattung un­ Bewährte Wahlkampfformen entwickeln sich weiter; terstützt: neue, mancherorts bereits erprobte kommen ins Ge­ — Kandidatenzeitung 1 ab Mitte August, spräch. In einer aktuellen praxisorientierten Broschtl- mit ausführlichem Teil des jeweiligen Wahlkreis­ ren-Serie zeigte die CDU-Bundesgeschäftsstelle auf, kandidaten; wie sich CDU-Verbände und einzelne CDU-Mitglie­ Grundausstattung 15.000 Exemplare/Wahlkreis. der nachhaltig und erfolgreich im Wahlkampf für die Die Gesamtauflage der ersten Ausgabe betrug über Ziele der CDU engagieren können. 8 Mio Exemplare. Die Broschüren enthalten Vorschläge für folgende — Kandidatenzeitung 2 im November, Aktionen: ebenfalls mit großem Kandidatenteil; — Telefoncanvassing Grundausstattung 30.000 Exemplare/Wahlkreis; — Nachbarschaftstreffen Gesamtauflage über 11 Mio Exemplare. — Messen und Ausstellungen — Die CDU ist dabei — Mitmachen bei Veranstal­ Fotoservice tungen anderer Allen Kandidaten wurde die Möglichkeit angeboten, — Canvassingaktionen sich auf Kosten der Bundesgeschäftsstelle von einem — Winterwahlkampf Portraitfotografen fotografieren zu lassen. Hierzu Als sehr erfolgreich erwiesen sich die Vorschläge für wurden den Kandidaten zentrale Fototermine in Bonn Telefon-Canvassing-Aktionen. In über 50 CDU-Ver­ angeboten. bänden wurden Telefonaktionen mit unterschiedlich­ sten Schwerpunkten durchgeführt, u. a. Kandidatenplakat — Mobilisierung der Mitglieder für die Mitarbeit im Die Bundesgeschäftsstelle erstellte ein Rahmenplakat Winterwahlkampf und führte, auf Wunsch und gegen Abrechnung, den — Einladungswesen für Veranstaltungen aller Art Druck von Kandidatenplakaten durch. — Informationen über Fahrdienst am Wahltag — Möglichkeit der Beteiligung zur Bundestagswahl Kandidaten-Kieinwerbemittel am 25. Januar 1987 per Brief wähl Den Kandidaten wurden spezielle Kleinwerbemittel — Telefonaktionen mit Politikern angeboten: Ebenfalls auf großes Interesse ist in der Partei die An­ — Streichholzbriefchen regung zur Durchführung von Nachbarschaftstreffen — Autogrammpostkarten gestoßen. — Aufkleber — Heftpflasterset

Teamwerbemittel 7. Kandidatenservice Diejenigen Kandidaten, die ein Kandidatenteam hat­ Der Kandidatenservice der CDU-Bundesgeschäftsstel­ ten, konnten bei der Bundesgeschäftsstelle „Team- le setzt für die Wahlkreiskandidaten ab dem Zeit­ Kleidung" bestellen: T-shirts, Sweat-shirts, gefütterte punkt der Nominierung ein. Den Kandidaten steht ein Anoraks. speziell für sie eingerichtetes Kandidatentelefon zur Verfügung. Der Kandidatenservice umfaßte darüber Informationsservice hinaus: Die Kandidaten, ihre Wahlkampfbeauftragten und die zuständigen Kreisgeschäftsführer erhielten lau­ Verteilmittel fend aktuelles Informationsmaterial zu wichtigen po­ Der Wahlkampf der Kandidaten, der vor allem in den litischen Fragen. Zusätzlich erhielten sie weitere Monaten nach der Sommerpause bis Weihnachten sei­ Dienstleistungen, wie z. B. Vorschläge für Zielgrup­ nen Schwerpunkt hatte, wurde vor allem durch zwei penbriefe und Druckvorlagen für Rahmenanzeigen.

16 n. Unterstützung von Landtagswahlkämpfen

In zunehmendem Ausmaß wird die Bundesgeschäfts­ Mit den tagesaktuellen Schlagzeilen dieser Zeitungen stelle von den wahlkampfführenden Landesverbän­ konnte die Aufmerksamkeit breitester Leserkreise ge­ den in die Landtagswahlkämpfe eingebunden. Diese weckt werden. Es gelang mit diesen Schlagzeilen zu­ Entwicklung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, gleich, die Angriffe auf den politischen Gegner griffig daß politische Ereignisse auf der Ebene des Bundes zu formulieren: Die Schlagzeilen in Hessen läuteten: stärker als früher die Wahlkampfauseinandersetzun­ — Schluß mit dem Hick-Hack gen in den Ländern beeinflussen. — SPD Krach ohne Ende Der Service der Bundesgeschäftsstelle zur Unterstüt­ — greift Krollmann an zung von Landtagswahlkämpfen umfaßt vornehmlich Auf 13 regionalisierten Kandidatenseiten in den bei­ folgende Bereiche: den letzten Ausgaben vor der Wahl wurden die einzel­ — Die Leistungen der CDU-geführten Bundesregie­ nen Kandidaten der unterschiedlichen Wahlkreise rung für das jeweilige Bundesland werden darge­ ausführlich vorgestellt. . stellt. Im Rahmen des Landtagswahlkampfes in Hessen hat — Bundespolitische Aspekte des Landtagswahlkamp­ der Parteivorsitzende, Bundeskanzler Dr. Helmut fes werden erläutert, um die Kongruenz der politi­ Kohl, folgende Wahlkampfveranstaltungen absol­ schen Argumentation in Bund und Ländern sicher­ viert: zustellen. 11. 03. 1987: 3.000 Teilnehmer — Organisation des Einsatzes von Bundesrednern, 20. 03. 1987: Korbach 1.900 Teilnehmer insbesondere des Parteivorsitzenden und des Ge­ : Fulda 2.500 Teilnehmer neralsekretärs. 24. 03. 1987: Darmstadt 2.400 Teilnehmer — Technische Hilfestellungen durch Fahrer- und 25. 03. 1987: Wetzlar 2.000 Teilnehmer Tonbuseinsätze : Nidda 2.700 Teilnehmer — Hilfestellung bei der Produktion von Flugblättern Im Rahmen des Bundesrednereinsatzes wurden im und Zeitungen. Zeitraum vom 28. Februar bis zum 03. April 1987 Die Bundesgeschäftsstelle stellte den wahlkampffüh­ durch 48 Bundespolitiker 155 Veranstaltungen bestrit­ renden Landesverbänden Argumentationsmaterialien ten. Hiervon wurden 124 Einsätze tontechnisch be­ zu allen wahlkampfrelevanten Themenbereichen zur treut. Insgesamt wurden 29.950 Rednerankündi­ Verfügung. In vielen Fällen wurden gründliche Analy­ gungsplakate bestellt. sen der Landtagswahlprogramme der politischen Geg­ ner erarbeitet. Aktuelle politische Ereignisse wurden zur Information der Wahlkämpfer dargestellt und er­ 2. Rheinland-Pfalz läutert. Für Wahlkampfzeitungen wurden Basisarti­ kel geliefert. Es verdient hervorgehoben zu werden, Bereits im Vorwahlkampf produzierte die Hauptab­ daß die Zusammenarbeit zwischen den wahlkampf­ teilung Öffentlichkeitsarbeit eine 16-seitige vierfarbi­ führenden Landesverbänden und der Bundesge­ ge Illustrierte „Unser Rheinland-Pfalz" in einer Auf­ schäftsstelle reibungslos und äußerst effizient ver­ lage von über 1,2 Millionen Exemplaren. Auf 36 indi- läuft. vidueU gestalteten Kandidatenseiten wurden die Land­ tagskandidaten in Wort und Bild vorgestellt. An den drei letzten Wochenenden des Wahlkampfes 1. Hessen wurde eine aktuelle, 16-seitige Zeitung „Rheinland- Pfalz am Wochenende" erstellt, die jeweils in rund 1,3 An den drei letzten Wochenenden des Wahlkampfes Millionen Exemplaren durch eine landesweite, flä­ wurde von der Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit chendeckende Verteilerorganisation von freiwilligen der CDU-Bundesgeschäftsstelle eine aktuelle, 16-seiti­ Helfern der CDU an die rheinland-pfälzischen Haus­ ge Zeitung „Hessen am Wocheneride" erstellt, die je­ haltungen verteilt wurde. weils in rund 1,9 Millionen Exemplaren durch eine landesweite, flächendeckende Verteilerorganisation Die Schlagzeilen der drei Ausgaben von „Rheinland- aus rund 10.000 CDU-Mitgliedern an die hessischen Pfalz am Wochenende" wurden von den aktuellen Haushaltungen verteilt wurde. landespolitischen Schwerpunkten bestimmt: Die Zeitungen waren, wie bereits im Bundestagswahl­ — Rot-Grün vernichtet Arbeitsplätze kampf, Hauptträger der aktuellen politischen Ausein­ — Bernhard Vogel: Es geht weiter aufwärts andersetzung in der Schlußphase des Wahlkampfes — Wählen gehen, Rot-Grün verhindern und trugen damit wesentlich zur Mobilisierung von Jeweils 11 unterschiedliche Regionalseiten in allen Partei und Wählerschaft bei. drei Ausgaben enthielten ausführliche Informationen

17 über die Leistungen der Landesregierung für die Re­ 4. Schleswig-Holstein gion. Mit reproduktionsfähigen Vorlagen für aktuelle Flug­ In Rheinland-Pfalz wurden folgende Kundgebungen blätter wurde die CDU in Schleswig-Holstein in ihrem mit dem Parteivorsitzenden durchgeführt: Bemühen unterstützt, jederzeit auf aktuelle bundes­ politische Ereignisse reagieren zu können. 28. 04. 1987: Worms 5.000 Teilnehmer Der Parteivorsitzende hat in Schleswig-Holstein fol­ : Pirmasens 3.000 Teilnehmer gende Veranstaltungen bestritten: 07. 05. 1987: Neuwied 6.000 Teilnehmer : Speyer 2.000 Teilnehmer 27. 08. 1987: Itzehoe 3.200 Teilnehmer Husum 3.900 Teilnehmer 12. 05. 1987: Bad Kreuznach 5.500 Teilnehmer 04. 09. 1987: Plön 3.000 Teilnehmer : Trier 6.500 Teilnehmer Norderstedt 2.800 Teilnehmer 43 Bundesredner waren an 121 Einsatztagen unter­ 05. 09. 1987: Lübeck 5.000 Teilnehmer wegs. Diese haben 195 Veranstaltungen in der Zeit Schwarzenbek 2.500 Teilnehmer vom 07. März 1987 bis 15. Mai 1987 durchgeführt. 74 Durch die CDU-Bundesgeschäftsstelle wurden 232 Veranstaltungen wurden wiederum tontechnisch be­ Veranstaltungen betreut, die von 59 Bundesrednern treut. wahrgenommen wurden. Diese waren an insgesamt Über die Planungsgruppe Organisation wurden über 106 Tagen im Einsatz. 16.550 Rednerankündigungsplakate bestellt. Bei 62 Veranstaltungen wurde die Tontechnik durch die Parteiorganisation der Bundesgeschäftsstelle ge­ stellt. Rednerankündigungsplakate wurden 5.350 bestellt. 3. Hamburg Bereits im Vorwahlkampf produzierte die Hauptab­ 5. Bremen teilung Öffentlichkeitsarbeit eine 16-seitige vierfarbi­ ge Illustrierte „Hamburg nach vorn" in einer Auflage Für die letzte Woche des Wahlkampfes wurde eine ak­ von 300.000 Exemplaren, in der die Berichterstattung tuelle Zeitung „Bremen am Wochenende" erstellt, die über die Senatsmannschaft von Hartmut Perschau ne­ in rund 180.000 Exemplaren an über 60% der Haus­ ben aktuellen politischen Berichten breiten Raum ein­ haltungen in Bremen und Bremerhaven verteilt wur­ nahm. de. An den drei letzten Wochenenden des Wahlkampfes Die Schlagzeile stellte deutlich die zentrale Wahl­ wurde „Hamburg am Wochenende", eine aktuelle, kampfaussage heraus: 16-seitige Zeitung erstellt, die jeweils in rund 700.000 Filz und Schulden: SPD ruiniert unsere Stadt Exemplaren an alle Haushaltungen in Hamburg ver­ Am 03.09.1987 wurden öffentliche Kundgebungen teilt wurde. mit dem Parteivorsitzenden in Bremerhaven und Bre­ Die vom aktuellen hamburgischen Wahlkampf ge­ men durchgeführt. prägten Schlagzeilen lauteten: Zu beiden Veranstaltungen haben sich insgesamt — Perschau: Wir machen unsere Stadt wieder sicher knapp 10.000 Zuhörer eingefunden. — Arbeitnehmer: Perschau muß jetzt 'ran Durch den Landesverband Bremen wurden in der Zeit — So, jetzt ist Schluß vom 20.08.1987 bis 11.09.1987 7 Bundesredner Bei 2 Großkundgebungen am 14.05.1987 hat der Par­ schwerpunktmäßig bei 15 Zielgruppenveranstaltun­ teivorsitzende in Hamburg-Harburg vor 5.000 Teil­ gen eingesetzt. Für die Rednereinsätze wurden 2.500 nehmern und in Hamburg-Altona vor 6.500 Teilneh­ Rednerankündigungsplakate angefordert. 6 Einsätze mern gesprochen. wurden durch die Bundesgeschäftsstelle tontechnisch In der Zeit vom 03. April bis 14. Mai 1987 wurden im betreut. Rahmen des Bundesrednereinsatzes von 11 Bundespo­ Insgesamt haben die Tonbusse im Rahmen aller Land- litikern an 12 Einsatztagen 32 Veranstaltungen wahr­ tagswahlkampfeinsätze rund 93.000 km zurückgelegt. genommen. Hiervon wurden 9 Einsätze durch die Im Rahmen des Fahrereinsatzes für die Bundesredner Bundesgeschäftsstelle tontechnisch betreut. wurden 398 Einsätze gefahren. Hierbei ergab sich eine Rednerankündigungsplakate wurden 2.000 bestellt. Fahrleistung von insgesamt 281.882 km.

18 ni. Parteigremien 1. Präsidium

Das Präsidium trat während seiner Amtszeit ab dem — Ausländerrecht 33. Bundesparteitag (19.—22.03.1985 in Essen) zu 38 — Asylantenfrage Sitzungen zusammen. — Bekämpfung des Terrorismus — Bundesbaugesetz Es befaßte sich während des Berichtszeitraumes — Programm zur verstärkten Förderung der Spitzen­ schwerpunictmäßig mit folgenden Themen: forschung — Analyse der — Entwicklung in der Außen-, Deutschland- und Si­ Landtagswahl von Nordrhein-Westfalen cherheitspolitik (12. 05. 1985) — Europapolitik Kommunalwahlen von Schleswig-Holstein — Deutsch-Französische Zusammenarbeit (02. 03. 1986) — Entwicklung in der EG Landtagswahl von Niedersachsen (15. 08. 1986) — Weichenstellung in der Agrarpolitik — Bekämpfung der Arbeitslosigkeit — Deutsche Beteiligung am amerikanischen For­ Beschäftigungsoffensive/Beschäftigungsförde- schungsprogramm für Weltraumforschung (SDI) rungsgesetz — Vorbereitung Bundestagswahlkampf 1987 — Meinungsaustausch mit Vertretern der Arbeitge­ — Wahlrecht für Deutsche im Ausland ber und des DGB über Grundfragen der Arbeits­ — Wahlprogramm der CDU/CSU markt- und Beschäftigungspolitik — Auseinandersetzung mit den Grünen — Wirtschaftspolitik — DGB / Neue Heimat — Stabilitätspolitik — Analyse des Bundestagswahlergebnisses vom — Finanz- und Steuerpolitik 25.01.1987 — Sicherung der Renten — Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU — Hinterbliebenenreform und FDP — Kostendämpfung im Gesundheitswesen — Volkszählung — Novellierung des § 116 AFG — Abrüstungs- und Entspannungspolitik — 34. Bundesparteitag in Mainz — Menschenrechtsfragen — Agrarpolitisches Konzept der CDU/CSU — Besuch des SED-Generalsekretärs Erich Honecker — §218 — Vorbereitung 35. Bundesparteitag Änderung des § 200 f. RVO sowie Analysen der — Wehrpflichtverlängerung/Zivildienstverlängerung — Bürgerschaftswahl von Hamburg (09.11.1986) — Hochschulrahmengesetz — Landtagswahl Hessen (05.04.1987) — Medienpolitik — Landtagswahl Rheinland-Pfalz/Hamburg — Tarifgestaltung im öffentlichen Dienst (17.05.1987) — Umweltpolitik — Landtagswahl Schleswig-Holstein (13.09.1987) — Frauenpolitik — Bürgerschaftswahl Bremen (13.09.1987)

2. Bundesvorstand

Der Bundesvorstand trat im Berichtszeitraum zu 26 Kemenergiepolitik/Reaktorunfall von Tscherno­ Sitzungen zusammen. byl Schwerpunktthemen siehe Präsidium. Verabschiedung des Etats 1986 der CDU-Bundes­ geschäftsstelle Außerdem: Organklage der Grünen zur Parteienfinanzierung — Halbzeitbilanz der Bundesregierung und zur Stiftungsfinanzierung — Verabschiedung der medienpolitischen Grundsätze Finanzierung der Parteiarbeit der CDU/CSU Verabschiedung des Etats 1987 der Bundesge­ — Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Ro­ schäftsstelle nald Reagan in der Bundesrepublik Deutschland Einsetzung einer Organisationskommission — 34. Bundesparteitag in Mainz Ziel: Erarbeitung eines Konzeptes für die künfti­ — Verhalten der IG Metall im niedersächsischen gen Aufgaben der Partei sowie die Finanzie­ Landtagswahlkampf rung auf allen Organisationsstufen — Verhältnis der Linken zur Gewalt

19 — Analyse des Bundestagswahlergebnisses unter Ein­ sowie Analysen der beziehung der Landtagswahlergebnisse von Hes­ — Bürgerschaftswahl von Hamburg (09.11.1986) sen, Rheinland-Pfalz und Hamburg — Landtagswahl Hessen (05.04.1987) — Strategische Überlegungen für die künftige Partei­ — Landtagswahl Rheinland-Pfalz/Hamburg arbeit (17.05.1987) — Vorbereitung 35. Bundesparteitag — Landtagswahl Schleswig-Holstein (13.09.1987) — Bürgerschaftswahl Bremen (13.09.1987)

3. Bundesausschuß

Der Bundesausschuß trat im Berichtszeitraum dreimal 05. 09. 1986 zusammen. — Bericht des Parteivorsitzenden Bundeskanzler Dr. 09. 12. 1985 Helmut Kohl zur politischen Lage — Bericht des Partei Vorsitzenden Bundeskanzler Dr. — Wahl der Mandatsprüfungskommission für den Helmut Kohl zur politischen Lage 34. Bundesparteitag — Bericht des Generalsekretärs Dr. Heiner Geißler — Beratung und Verabschiedung des Wahlpro­ über die Vorbereitung des Bundestagswahlkamp­ gramms für die Bundestagswahl 1987 fes 1987 (Einführung: Generalsekretär Dr. Heiner Geißler) — Bericht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundes­ — Bericht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundes­ tagsfraktion Dr. über die Arbeit tagsfraktion Dr. Alfred Dregger über die Arbeit der Fraktion der Fraktion — Verabschiedung einer Resolution zur Frage der 08.12.1986 Menschenrechte — Bericht des Parteivorsitzenden Bundeskanzler Dr. — Bericht des Oberbürgermeisters Dr. Walter Wall­ Helmut Kohl zur politischen Lage mann über die rot-grüne Koalition in Hessen — Bericht des Generalsekretärs Dr. Heiner Geißler — Genehmigung von Satzungsänderungen der Mit­ über die Vorbereitung der Bundestagswahl 1987 telstandsvereinigung von CDU/CSU — Bericht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundes­ — Nominierung der CDU-Delegierten zum EVP- tagsfraktion Dr. Alfred Dregger über die Arbeit Kongreß 1986 der Fraktion — Genehmigung von Satzungsänderungen der Jun­ gen Union

4. Landesgeschäftsführerkonferenz

Die Landesgeschäftsführerkonferenz trat im Berichts­ — Zielgruppenveranstaltungen zeitraum unter der Leitung von Bundesgeschäftsfüh­ — Kanzler-Wahlkampfeinsätze rer Peter Radunski zu 26 Sitzungen zusammen. — Bundesrednereinsatz — Wahlrecht für Deutsche im Ausland Schwerpunktthemen: — Vorbereitung des 34. Bundesparteitages in Mainz — Fragen der Parteiarbeit — Vorbereitung und Analyse der Landtagswahl­ u.a. Rechenschaftsbericht, kämpfe von Nordrhein-Westfalen und Nieder­ Aufgaben der hauptamtlichen Mitarbeiter sachsen und des Kommunalwahlkampfes von — Analyse des Bundestagswahlergebnisses Schleswig-Holstein — Erfahrungsaustausch über den lokalen Privatfunk — Auseinandersetzung mit den Grünen — Arbeit der Organisationskommission — Verteilkonzept Wochenzeitung — Gründung der Senioren-Union — Materialien zur politischen Argumentation — Gründung einer GmbH — Offensive '87 — Arbeit der KPV — 40 Jahre CDU — Vorbereitung 35. Bundesparteitag — Seniorenarbeit sowie Analysen der Vorbereitung des Bundestagswahlkampfes 1987: — Bürgerschaftswahl von Hamburg (09.11.1986) — Wahlkampf-Werbung — Landtagswahl Hessen (05.04.1987) — Analyse des Wahlverhaltens — Landtagswahl Rheinland-Pfalz/Hamburg — Wahlkampf-Strategie (17.05.1987) — Kandidatenservice — Landtagswahl Schleswig-Holstein (13.09.1987) — Regionalkonferenzen — Bürgerschaftswahl Bremen (13.09.1987)

20 5. Bundesparteigericht

Das Bundesparteigericht der CDU trat in der Zeit vom 3 Fällen die Rechtsbeschwerden in vollem Umfang 1. März 1985 bis 31. Oktober 1987 zu insgesamt 11 als erfolgreich entschieden sowie Sitzungen zusammen. Von den in diesem Zeitraum 9 Verfahren nach Rücknahme des Rechtsmittels ein­ insgesamt anhängigen 44 Parteigerichtssachen konn­ gestellt. ten 27 Verfahren aus den Jahren 1983 bis 1986 ab­ Das Bundesparteigericht der CDU konnte 1985 auf schließend behandelt werden; noch offen sind 17 Ver­ sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken; der 9. CDU- fahren, von denen jedoch 7 erst nach der bisher letz­ Bundesparteitag hatte am 26. April 1960 das erste ten Sitzung des Bundesparteigerichts anhängig wur­ Bundesparteigericht in der Geschichte der CDU den. Die vorgenannten insgesamt 44 Parteigerichtssa­ Deutschlands gewählt. Es besteht seit dem aus 5 Or­ chen umfassen dentlichen und 5 Stellvertretenden Mitgliedern, die 10 Ausschlußverfahren, vom Bundesparteitag für jeweils 4 Jahre gewählt wer­ 6 Streitigkeiten aus dem Bereich von Vereinigungen, den. Staatssekretär a.D. Dr. Heinrich Barth, Vorsit­ 3 Anfechtungen von Kandidatenaufstellungen zu öf­ zender des Bundesparteigerichts seit 1964, gehört ihm fentlichen Wahlen, seit 1960 ununterbrochen als Ordentliches Mitglied 15 Anfechtungen parteiinterner Vorstands- und Dele­ an. Am 26. November 1985 fand in Bonn eine Jubi­ giertenwahlen, läumsveranstaltung des Bundesparteigerichts zusam­ 1 Rehabilitationsverfahren (§ 11 Ziff. 4 PCO), men mit den Vorsitzenden der Landes-, Bezirks- und 1 Ordnungsmaßnahme, Kreisparteigerichte der CDU und zahlreichen Gästen, 1 Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen Anordnung, darunter dem Vorsitzenden des Landesschiedsgerichts 1 Streitigkeit über die Zulassung eines nicht der der CSU, statt, auf der auch die Broschüre „25 Jahre CDU oder CSU angehörenden Rechtsanwalts als Bundesparteigericht der CDU 1960 — 1985" veröf­ Verfahrensbevollmächtigter bei den Parteigerich­ fentlicht wurde (Auflage 3.000 Stück). Sie enthält ne­ ten der CDU sowie ben Berichten und wissenschaftlichen Aufsätzen eini­ 6 sonstige Verfahren. ge beispielhaft ausgewählte Entscheidungen des Bun­ desparteigerichts, zahlreiche Leitsätze zu seinen Ent­ Soweit im Berichtszeitraum 27 Parteigerichtsverfah­ scheidungen, eine Bibliographie zum Recht der politi­ ren abgeschlossen werden konnten, wurden in schen Parteien unter besonderer Berücksichtigung der 10 Fällen die Rechtsbeschwerden/Beschwerden/An­ Schiedsgerichtsbarkeit sowie eine Rechtsprechungs­ träge zurückgewiesen, übersicht. Die Broschüre, die auch in der Fachpresse 4 Verfahren die Entscheidungen von Landespartei- besprochen und an juristische Fakultäten, Bibliothe­ gerichten aufgehoben und die betreffenden Partei­ ken, Verbände und Fachzeitschriften verschickt wur­ gerichtssachen dorthin zurückverwiesen, de, hat sich als ein wichtiges praktisches Arbeitsmittel 1 Fall eine vergleichsweise abschließende Regelung für die Parteigerichtsbarkeit der CDU erwiesen und gefunden, wird bei Bedarf neu aufgelegt werden.

6. Bundesfachausschüsse

6.1 Bundesfachausschuß Innenpolitik Der Fachausschuß erarbeitet Stellungnahmen zu fol­ genden Themen: Vorsitzender: Minister Kurt Böckmann MdL — Vorschläge zum Bundestagswahlkampf Stellvertreter: Rolf Klein + Dr. Karl Miltner MdB Unterausschüsse: Der Fachausschuß hat sechs Sitzungen durchgeführt. — Arbeitsgruppe Innere Sicherheit Folgende Themen standen im Mittelpunkt: Diese Arbeitsgruppe koordiniert zusätzlich die Ar­ beit der Polizeiarbeitskreise in den CDU-Landes­ — Bekämpfung der Umweltkriminalität verbänden — Beitrag des öffentlichen Dienstes zum Abbau der Arbeitslosigkeit — Arbeitsgruppe öffentlicher Dienst — Asylrecht — Arbeitsgruppe Kommunalpolitik — Begleitgesetze zum Datenschutz und zum inneren Frieden 6.2 Bundesfacliausscliuß Sport — Anhörung der Polizeiverbände Vorsitzender: Ferdi Tillmann MdB Der Fachausschuß faßte folgenden Beschluß: Stellvertreter: Dieter Graf Landsberg-Velen — Thesen zur Bekämpfung der Umweltkriminalität Manfred Freiherr von Richthofen

21 Der Fachausschuß hat sieben Sitzungen durchgeführt. — Frauen in Forschung und Lehre Folgende Themen standen im Mittelpunkt: — Gesamtschulpolitik — Entwicklung des Lehrstellenangebotes — Neufassung des Sportprogramms der CDU — Auswirkungen von EG-Beschlüssen auf die Kul­ — Förderung des Leistungssports turpolitik der Länder — Sport und Steuern — Auswirkungen neuer Techniken auf Schule und — Sport und Umwelt Berufsausbildung — Sport und Frieden — Sport und Recht Der Ausschuß faßte folgende Beschlüsse: — Sport und Gesundheit — Maßnahmen zur Verbesserung der Berufsbil­ — Sport und Entwicklungshilfe dungsreife — Novellierung der Approbationsordnung — Zur Ordnung des Sonderschulwesens — Errichtung eines Deutschen Sportmuseums — Frauen in Forschung und Lehre — Deutsch/deutscher Sportverkehr — Bildung und Weiterbildung für die Arbeitsplätze — Sport als soziale Aufgabe der Zukunft — Olympiastützpunkte Der Ausschuß veröffentlichte eine Erklärung zur Frie­ — Leistungssportförderung auf kommunaler Ebene denserziehung in der Schule. Der Fachausschuß faßte folgende Beschlüsse: Mit folgenden Verbänden wurden Gespräche geführt: — „Sport und Frieden" Arbeitsgemeinschaft der Schulleiter Deutschlands, — „Verbesserung der steuerlichen Behandlung des Bundesverband Deutscher Privatschulen, Bundesver­ Sports" band der Lehrer an beruflichen Schulen, Deutscher Der Fachausschuß erarbeitete Stellungnahmen zu den Kulturrat, Deutscher Philologen verband, Verband Themen: Deutscher Realschullehrer. — 2. Aktionsprogramm für den Schulsport — Sport und Steuern — Sport und Umwelt 6.4 Bundesfachausschuß Jugendpolitik — Zukunft des freien Sports Vorsitzende: Prof. Gabriele Kokott-Weidenfeld Unterausschüsse: MdL — AK Leistungssport Stellvertreter: Gert Hammer — Ad-hoc-Gruppe ,Programmkommission' Hans-Georg Warken (bis Januar 1986) — AG Sport und Recht (BACDJ) Der Fachausschuß hat drei Sitzungen durchgeführt. Folgende Themen standen im Mittelpunkt: Gespräche mit Verbänden — Perspektiven der internationalen Jugendarbeit DSB-Gespräch mit sachverständigen Mitgliedern des — Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit BFA Sport über „Sport und Umwelt" — Entwicklung des innerdeutschen Jugendaustau­ Gespräch mit Bundesinnermiinister Dr. Friedrich sches Zimmermann und Spitzensportlern (AK Leistungs­ Der Ausschuß verabschiedete folgenden Beschluß: sport) über Fragen der Leistungssportförderung — Initiative für mehr Beschäftigung und berufliche Präsidiumsgespräch mit dem DSB Qualifizierung Gespräch des Generalsekretärs der CDU, Dr. Heiner Stellungnahmen und Presseerklärungen erfolgten zu Geißler, mit dem Präsidenten des DSB und den Vor­ folgenden Themen und Anlässen: sitzenden des BFA Sport — Zur Schaffung eines Europäischen Jugendwerkes — Zu einem Gespräch mit dem Vorstand des Deut­ 6.3 Bundesfachausschuß Kulturpolitik schen Bundesjugendringes — Zum Benachteiligten-Programm der Bundesregie­ Vorsitzender: Dr. Peter Bendixen MdL rung Stellvertreter: Pari. Staatssekretär — Zum SPD-Beschluß: „Mit der Jugend die Zukunft MdB sichern" Dr. Gerhard Rödding MdL — Zum „Aktionsherbst" der DGB-Jugend Der Fachausschuß hat fünf Sitzungen durchgeführt. — Zur Berücksichtigung der Förderung von Selbst­ Folgende Themen standen im Mittelpunkt: hilfegruppen im Haushaltsplan 1987 — Ordnung des Sonderschulwesens — Zur Eröffnung der Internationalen Jugendbegeg­ — Auswirkungen des verlängerten Grundwehrdien­ nungsstätte in Auschwitz stes auf Schule und Hochschule — Zum Berufsberatungsjahr 1986/87 — Novellierung des Hochschulrahmengesetzes (Berichtszeitraum: 9. November 1985 bis 9. Novem­ 10. BAföG-Novelle ber 1987)

22 6.5 Bundesfachausschuß Wirtschaftspolitik 6.8 Bundesfachausschuß Verkehrspolitik

Vorsitzender: Dr. Jürgen Westphal Vorsitzender: Dirk Fischer MdB Stellvertreter: Peter Jungen Stellvertreter: Dr. Günter Becker Senator Elmar Pieroth MdA Gerhard O. Pfeffermann MdB Unterausschuß „Forschungs und Technologiepolitik" Der Fachausschuß hat sechs Sitzungen durchgeführt. Vorsitzender: MdB Zu folgenden Themenbereichen wurden Beschlüsse Unterausschuß „Innovationspolitik" gefaßt: Vorsitzender: Senator Elmar Pieroth MdA — Konzept der Luftverkehrspolitik Unterausschuß „Subventionen" — Ordnungspolitische Leitlinien der Verkehrsspolitik Vorsitzender: MdB — Schiffahrt und Häfen — Deutsche Bundesbahn — Zukunftsperspektiven Unterausschuß „Steuerpolitik" Vorsitzender: Dr. Jürgen Westphal — CDU-Leitsätze zum öffentlichen Personennahver­ kehr Der Fachausschuß hat sechs Sitzungen durchgeführt. Der Bundesfachausschuß führt eine Außentagung in Bremen/Bremerhaven zur Information über die Lage Themenschwerpunkte und Beschlüsse: der deutschen Seehäfen und Schiffbauunternehmen — Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarkt durch. — Osthandel — Fusionskontrolle — Steuerpolitisches Konzept — Beschluß zum Mittelstand 6.9 Bundesfachausschuß Energiepolitik — Beschluß zum Subventionsabbau — Leitlinien zur Forschungs- und Technologiepolitik Vorsitzender: Ludwig Gerstein MdB Stellvertreter: Dr. Gerd Löffler MdHB Dr. Lutz G. Stavenhagen MdB 6.6 Bundesfachausschuß Agrarpolitik Der Fachausschuß hat vier Sitzungen durchgeführt. Vorsitzender: Hans Peter Schmitz MdB Themenschwerpunkte: Stellvertreter: MdB Gerhard Kneib MdL — Umweltfreundliche Energieversorgung der Zu­ Der Fachausschuß hat vier Sitzungen durchgeführt. kunft — Energiepolitik in NRW Ein Ad-hoc-Arbeitskreis unter Leitung von Staatsse­ — Energiepolitische Leitlinien der CDU kretär Hanns Gunter Hebbeln erarbeitete in sechs Sit­ zungen die Vorlage für ein Agrarprogramm der CDU Der Bundesfachausschuß führte eine Sachverständi­ und CSU. genanhörung zu den Folgen des Reaktorunglücks in Der Bundesfachausschuß hat eine Außentagung in Ol­ Tschernobyl für die Energiepolitik durch. denburg im Vorfeld der Zielgruppenveranstaltung Der Bundesfachausschuß hat eine Außentagung in „Ländlicher Raum" durchgeführt. Osnabrück durchgeführt.

6.7 Bundesfachausschuß Städte- und Wohnungsbau 6.10 Bundesfachausschuß Umweltpolitik

Vorsitzender: Dr. Franz Möller MdB Vorsitzender: Senator Dr. Volker Hassemer MdA Stellvertreter: Ingrid Roitzsch MdB Stellvertreter: Dr. Reinhard Göhner MdB Heinz Soenius MdL Minister Prof. Dr. Klaus Töpfer Der Fachausschuß hat sechs Sitzungen durchgeführt. Der Bundesfachausschuß hat sechs Sitzungen durch­ geführt. Folgende Themen standen im Mittelpunkt: — Neue Heimat Themenschwerpunkte und Beschlüsse: — Abbau der Mischfinanzierung — Umweltschutz in der EG — Wohnrechtsverfahren — Chemie und Umwelt — Wohngeldnovelle — Abfallbeseitigung und Altlastproblem — Wohnungseigentumsgesetz — Beschluß zum Thema Landwirtschaft und Umwelt — Baugesetzbuch — Beschluß zum Thema Abfallbeseitigung Ferner wurde eine Dokumentation zur „Neuen Hei­ — Beschluß zum Thema Umweltschutz und Beschäf­ mat" vorgelegt. tigung

23 Arbeitgnippen: Der Bundesfachausschuß führte Gespräche mit Ver­ AG „Abfallwirtschaft" tretern des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken Vorsitzender: Peter Schuler MdL und dem Kommissariat der Deutschen Bischöfe, Bun­ desarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege AG „Bodenschutz" e.V., Sozialdezernenten und Vertretern des Deutschen Vorsitzender: Dr. Reinhard Göhner MdB Vereins für öffentliche und private Fürsorge über Fra­ AG „Umweltpolitik in Europa" gen des Bundessozialhilfegesetzes, kommunalen Frau­ Vorsitzender: Dr. Reinhard Klein enbeauftragten, selbständigen Frauen und Vertretern von Verbänden über die Probleme von Frauen als Un­ AG „Gefahrenstoffe in der Umwelt" ternehmerinnen. Vorsitzender: Dr. Mehrkamp von Enden Zur konzeptionellen Vorbereitung des Kongresses Presseerklärungen und Empfehlungen des Bundes­ „Umweltschutz in Europa" wurden Gespräche mit fachausschusses Sozialpolitik: dem BDI-Arbeitskreis „Umweltschutz" und dem — Presseerklärungen zu aktuellen rentenpolitischen Deutschen Naturschutzring geführt. Fragen, zur verschämten Armut im Alter, zu einer Der Bundesfachausschuß hat eine zweitägige Klausur­ humanen Politik für die ältere Generation tagung als Außentagung auf Einladung des Präsiden­ — Presseerklärungen zu Fragen der Absicherung der ten des Deutschen Forstwirtschaftsrates Alexander Pflegebedürftigkeit im Alter von Elverfeldt auf Schloß Canstein in Marsberg — Presseerklärungen zu sozialpolitischen Vorschlä­ durchgeführt. gen der SPD — Empfehlungen zur Konsolidierung der Sozialhilfe — Leitfaden zur Errichtung kommunaler Stellen für Frauenfragen 6.11 Bundesfachausschuß Sozialpolitik — Empfehlungen zur Förderung ehrenamtlicher so­ zialer Dienste Vorsitzender: Senator Ulf Fink MdA — Analyse Frauen als Unternehmerinnen Stellvertreter: Staatssekretär a.D. Kurt Härzschel Roswitha Verhülsdonk MdB Arbeitsgruppe „Frauenpolitik" 6.12 Bundesfachausschuß Familienpolitik Vorsitzende: Staatssekretärin Dr. Maria Herr-Beck Arbeitsgruppe „Kommunale Sozialpolitik" Vorsitzende: Prof.Dr. Rita Süssmuth Vorsitzender: Staatssekretär Dr. Eberhard Müller- (bis 7.11.1985) Steineck Rita Waschbüsch MdL (ab 7.11.1985) Arbeitsgruppe „Flankierende Arbeitsmarktpolitik" SteUvertreter: Rita Waschbüsch MdL (bis 7.11.1985) Vorsitzender: Prof. Dr. Rudolf Schimana Roswitha Erlenwein MdBB (ab 7.11.1985) Arbeitsgruppe „Ehrenamtliche Dienste" Norbert Schlottmann MdB Vorsitzender: Hans Herbst Der Fachausschuß hat acht Sitzungen durchgeführt. Ad-hoc-Kommission „Absicherung der Pflegebedürf­ Im Rahmen der Sitzung vom 11. Juli 1986 fanden drei tigkeit" Anhörungen über die Weiterentwicklung der in dieser Vorsitzender: Thomas Ruf Legislaturperiode begonnenen neuen Familienpolitik Der Bundesfachausschuß „Sozialpolitik" hat sieben statt. Angehört wurden Vertreter der Arbeitsgemein­ Sitzungen durchgeführt. Die Arbeitsgruppen haben schaft der Deutschen Familienorganisationen, der insgesamt siebzehn Sitzungen durchgeführt. Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrts­ Folgende Themen standen im Mittelpunkt der Bera­ pflege e.V. sowie der Deutschen Liga für das Kind in tungen: Familie und Gesellschaft. In der Sitzung am 14. No­ vember 1986 wurde mit Vertretern aus den Bundeslän­ — Aktuelle und grundsätzliche Fragen der Rentenpo­ dern die Familienpolitik auf Länderebene erörtert. litik — Absicherung der Pflegebedürftigkeit im Alter Folgende Themen standen im Mittelpunkt der Arbeit — Verschämte Armut im Alter des Bundesfachausschusses: — Bessere Nutzung des Erfahrungsschatzes der älte­ — Familienlastenausgleich ren Generation für die Gesellschaft — Bundeserziehungsgeldgesetz — Novellierung des Schwerbehindertengesetzes — Bundesstiftung „Mutter und Kind — Schutz des — Problembereiche des Bundessozialhilfegesetzes ungeborenen Lebens" — Kommunale Stellen für Frauenfragen — Anerkennung von Erziehungszeiten in der Renten­ — Probleme von Frauen bei der Unternehmensgrün­ versicherung dung und Unternehmensleitung — Essener Leitsätze — Förderung ehrenamtlicher Dienste und Selbsthilfe­ — Vereinbarkeit von Familie und Beruf gruppen. — soziale Absicherung der Familientätigkeit

24 — familienpolitische Leistungen der Bundesländer Folgende Themen standen im Mittelpunkt: — Perspektiven für die Familienpolitik — Weltfrauenkonferenz Der Fachausschuß erarbeitete Stellungnahmen zu den — Welttextilabkommen Themen: — Dritte-Welt-Politische Konzeption der CDU — Bundeserziehungsgeldgesetz Der Bundesfachausschuß verabschiedete einen Be­ — Perspektivpapier zur Familienpolitik schluß zum Thema „Welttextilabkommen". — familiengerechte Besteuerung — Erhöhung des Kindergeldes für Mehrkinderfami­ lien. 6.16 Bundesfachausschuß Sicherheits­ politik

6.13 BundesfachausschuQ Gesundheits­ Vorsitzender: Markus Berger MdB politik Stellvertreter: Udo Ehrbar MdB Dr. Paul Wilhelm Kolb Vorsitzender: Staatssekretär Albrecht Hasinger Der Fachausschuß führte sieben Sitzungen durch. Stellvertreter: Dr. Hanna Neumeister MdB Minister Rudi Geil MdL Folgende Themen standen im Mittelpunkt: Der Fachausschuß hat drei Sitzungen durchgeführt. — Reservistenkonzept — Zivilschutznovelle Folgende Themen standen im Mittelpunkt: — Universitäten der Bundeswehr — Grundsätze der Gesundheitspolitik — Abrüstungsvorschläge von Gorbatschow — Prävention — Strategische Verteidigungsinitiative — Kooperation zwischen ambulanter und stationärer — Europäische Verteidigungsinitiative Versorgung — Bundeswehr und Mittelstand — Gentechnologie Der Fachausschuß faßte folgende Beschlüsse: — Beschluß zum „Zivilschutzgesetz" — Beschluß zur „Strategischen Verteidigungsinitiati­ 6.14 BundesfachausschuO Außen- und ve" Deutschlandpolitik — Beschluß „Abrüstung mit Sicherheit" — Beschluß „Zu den jüngsten westlichen und sowjeti­ Vorsitzender: Volker Rühe MdB schen Abrüstungsvorschlägen" Stellvertreter: Prof. Dr. Werner Weidenfeld — Beschluß „ ist reif für Vereinbarungen Elmar Brok MdEP über eine Konventionelle Rüstungsbegrenzung in Sitzungen: 8 Europa"

Themenschwerpunkte: 6.17 Bundesarbeitskreis ChristUch- Genfer Verhandlungen — europäische Sicherheitspo­ litik Demokratischer Juristen Die Sowjetunion und ihr europäisches Bündnissystem Außenpolitk als Thema der innenpolitischen Ausein­ Vorsitzender: Minister Dr. Heinz Eyrich MdL andersetzung Stellvertreter: Herbert Helmrich MdB Senator Prof. Dr. MdA Die Europäische Gemeinschaft vor und nach dem Lu­ Minister Dr. Henning Schwarz MdL xemburger Gipfel Minister a.D. Dr. h.c. Theisen Das Europäisierungskonzept der SPD Abrüstungsvorschläge der beiden Weltmächte Vorstand und Koordinierungsausschuß haben zwölf Amerikanische Deutschlandpolitik Sitzungen durchgeführt, an denen auch die Justizmi­ Aktueller Stand der Deutschlandpolitik nister der CDU-geführten Bundesländer sowie als ständiger Gast der Vorsitzende des Arbeitskreises Ju­ AG Europapolitik: 1 Sitzung risten der CSU teilnahmen. Fachkommissionen bestehen zu folgenden Themen: — Asylrecht 6.15 Bundesfachausschuß Entwicklungs­ — Ehe- und Familienrecht politik — Fortschreibung des Rechts- und Justizpolitischen Programms der CDU Vorsitzender: MdB — Gesprächskreis Recht und Technik Stellvertreter: PSt Dr. Volkmar Köhler MdB — Kartellrecht Prof. Dr. Klaus Simon — Kriminjilpolitik Der Fachausschuß hat vier Sitzungen durchgeführt. — Schutz der Umwelt durch Recht

25 — Verbraucherschutz — Leitsätze des BACDJ zur Genomanalyse — Zukunftsprobleme der RechtspoHtik — 20 Thesen zur Kriminalpolitik — Vierter Rechtspolitischer Kongreß von CDU und Beschlüsse und Stellungnahmen: CSU in Karlsruhe: „Recht sichert die Freiheit — — Rechts- und Justizpolitisches Programm der CDU Die Menschenwürde als Maßstab der Rechtspoli­ — Leitsätze des BACDJ zur Fortpflanzungsmedizin tik"

7. Kommissionen

7.1 Kommission „Wissenschaft, Technik Grundsätze für eine grundlegende Strukturreform der und Ethik" Rentenversicherung in der nächsten Legislaturperiode zu erarbeiten. Die Rentenkommission hat in zwei Sit­ Am 12. September 1985 konstituierte sich die vom zungen einen Vorschlag erarbeitet, der auf der Klau­ Präsidium der Christlich Demokratischen Union ein­ surtagung des Bundesvorstandes am 26./27.01.1986 gesetzte und von CDU-Generalsekretär Dr. Heiner beraten und verabschiedet wurde. Diese vom Bundes­ Geißler berufene Kommission „Wissenschaft, Tech­ vorstand gebilligte Konzeption der Rentenkommis­ nik und Ethik" unter Vorsitz von Dr. Bernhard sion wurde Bestandteil des Wahlprogramms von CDU Worms. MitgUeder der Konunission waren Experten und CSU. aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Der Auftrag der Kommission ergab sich aus den Stutt­ garter Leitsätzen. Darin heißt es: „Wir müssen den 7.3 Koordinierungsausschuß für Medien- technischen Fortschritt nicht nur als politische und poütik der CDU/CSU wissenschaftliche, sondern auch als ethische Heraus­ forderung begreifen. Es gilt, eine Ethik der technisch­ Der Koordinierungsausschuß konzentrierte sich auf wissenschaftlichen Zivilisation zu begründen, die uns folgende Schwerpunkte: glaubwürdige und konsensfähige Maßstäbe für unser 1. Die Rolle der Medienpolitik im Bundestagswahl­ Handeln und Entscheiden liefert." kampf. Die Kommission erarbeitete in 3 Sitzungen und einer 2. Konsequenzen und Kommentierung des IV. Rund­ zweitägigen Klausurtagung den Entwurf einer Grund­ funkurteils des Karlsruher Bundesverfassungsge­ satzerklärung mit der Überschrift „Wissenschaft und richts (4.11.1986); Anerkennung des dualen Rund­ Technik im Dienst des Menschen", die am 05.12.1986 funksystems (öffentlich-rechtlicher und privater von CDU-Generalsekretär Dr. Heiner Geißler und Rundfunk) in der Bundesrepublik Deutschland. dem Vorsitzenden der Kommission, Dr. Bernhard 3. Die journalistische Nachwuchsförderung — eine Worms, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Zentrale wichtige Aufgabe für einen konkurrenzfähigen inhaltliche Aussagen der Grundsatzerklärung haben Medienmarkt. Eingang in das Wahlprogramm von CDU und CSU für die Bundestagswahl 1987 und in das Zukunftsma­ 4. Beratung und Verabschiedung des medienpoliti­ nifest der CDU gefunden. schen Argumentationskatalogs „4 Jahre CDU/ CSU-Medienpolitik" für die Bundestagswahl Die Grundsatzerklärung wurde im Dezember mit ei­ 1987. nem Brief des Generalsekretärs an Verbände und In­ stitutionen im kirchlichen Bereich versandt. 5. Anläßlich der Internationalen Funkausstellung in Berhn (IFA '87) fand am 31. August 1987 zum sie­ benten Mal der „CDU-Medientreffpunkt Berlin" 7.2 Rentenkommission mit Politikern, Rundfunkjournalisten und Vertre­ tern aus anderen Medienbereichen statt. In seiner Sitzung am 13./14.10.1985 setzte der Bun­ 6. Vorbereitung und Durchführung des 12. CDU/ desvorstand eine Rentenkommission unter Leitung CSU-Filmgesprächs am 17. Januar 1987 in Mün­ von CDU-Generalsekretär Dr. Heiner Geißler ein, der chen zum Thema „Der amerikanische Film und folgende Mitglieder angehörten: Dr. Albrecht, Prof. Europa". Dr. Biedenkopf, Dr. Blüm, Ulf Fink, Dr. Stoltenberg, 7. Koordinierung der Aktivitäten der CDU/CSU- Frau Verhülsdonk sowie Peter Radunksi mit beraten­ Rundfunkgremienmitglieder. der Stimme. 8. Diskussion der Kompetenzen der Rundfunkräte Aufgabe der Rentenkommission war es, auf der Basis im Programmbereich. des im Bundesvorstand ausführlich diskutierten Be­ richts der „Zukunftskommission Soziale Sicherung"

26 7.4 Kommissionserarbeitung des 7.6 Organisationskommission Zukunftsmanifestes Organisationsfragen der Partei werden einer der In seiner Sitzung vom 28.08.1986 setzte der Bundes­ Schwerpunkte auf dem Parteitag der Christlich De­ vorstand eine Kommission zur Erarbeitung des „Zu- mokratischen Union im Jahr 1988 sein. Zur Vorberei­ kunftsmanifests der CDU" unter Leitung des General­ tung dieser Diskussion hat der Bundesvorstand der sekretärs ein, der folgende Mitglieder angeliören: CDU eine elfköpfige Organisationskommission unter Ernst Albrecht, Kurt H. Biedenkopf, Norbert Blüm, Leitung von CDU-Generalsekretär Dr. Heiner Geiß­ Christoph Bohr, , Lothar Späth, ler (Stellvertreter: Peter Radunski) eingesetzt. Sie soll Gerhard Stoltenberg, Rita Süssmüth, Matthias Wiss­ eine umfassende Bestandsaufnahme der Organisa­ mann. Die Kommission verabschiedete ihren Entwurf tionsstruktur der CDU vornehmen und das Konzept am 22. September 1986; nach Beratung im Präsidium für die künftigen Aufgaben der Partei sowie ihre Fi­ verabschiedete der Bundesvorstand am 29. September nanzierung auf allen Organisationsstufen erarbeiten. 1986 den Entwurf des Zukunftsmanifests als Antrag Die Ergebnisse dieser Kommission sollen bis zum an den Bundesparteitag, der das Zukunftsmanifest Frühjahr 1988 dem Bundesvorstand vorliegen, so daß am 8. Oktober 1986 verabschiedete. Das Zukunftsma­ entsprechende Anträge vom Bundesvorstand dem nifest bietet politische Perspektiven, die die Legisla­ Bundesparteitag vorgelegt werden können. turperiode überschreiten, und gibt Antworten auf die Die Kommission hat ihre Arbeit am 16. Juni 1987 auf­ Herausforderungen der Zukunft. genommen und eine umfassende Bestandsaufnahme Das Zukunftsmanifest wurde mit einem Schreiben des der gegenwärtigen organisatorischen Situation in den Generalsekretärs an zahlreiche Multiplikatoren der Landes-, Bezirks- und Kreisverbänden der CDU ein­ Industrie, des Handels und der Wissenschaft ver­ geleitet. Gemeinsam mit Landes-, Bezirks-, Kreis- und sandt. Vereinigungsgeschäftsführern der CDU wurde ein umfassender Fragebogen erarbeitet, der in allen Glie­ derungen und in Gesprächen mit den Hauptamtlichen der Partei beantwortet werden soll. Dieser über 4o Seiten umfassende Fragenkatalog wird die intensivste Durchleuchtung und Untersuchung der CDU-Organi­ 7.5 Wahlprogramm-Kommission sation in ihrer Geschichte sein und praktisch über alle Organisationsfragen der Partei Auskunft geben. Die Zur Vorbereitung des gemeinsamen Wahlprogramms CDU wird damit ein Röntgenbild ihrer Organisation von CDU und CSU für die Bundestagswahl 1987 setz­ erhalten, das die Grundlage für die Entwicklung eines te der CDU-Bundesvorstand in seiner Sitzung vom neuen Organisationsmodells der Partei bilden soll. 25.11.1985 eine Kommission unter Leitung von CDU- Generalsekretär Dr. Heiner Geißler ein, der folgende Neu überdacht sollen im wesentlichen drei Fragen Mitglieder angehörten: Dr. Albrecht, Dr. Blüm, Dr. werden: Dregger, Frau Dr. Laurien, Lothar Späth, Dr. Stol­ 1. Die Serviceleistungen auf den verschiedenen Ebe­ tenberg; Dr. Schäuble und Peter Radunski gehörten nen der Partei. (Wer macht was auf welcher Ebe­ der Kommission als beratende Mitglieder an. ne?) In insgesamt vier Sitzungen erarbeitete die Kommis­ 2. Die Aufgabenstellung der hauptamtlichen Mitar­ sion den Entwurf für ein Wahlprogramm, der die beiter in der CDU, insbesondere der Kreisge­ Grundlage für die Beratungen mit der CSU war. schäftsführer, die für die lokale Parteiorganisation Der Bundesvorstand verabschiedete am 28.08.1986 verantwortlich sind. nach eingehender Beratung den Entwurf für das ge­ 3. Die Finanzierung auf den verschiedenen Ebenen meinsame Wahlprogramm von CDU und CSU für die der Partei. Bundestagswahl 1987 und leitete ihn an den Bundes­ ausschuß zur Beschlußfassung. Der Bundesausschuß Die Weiterentwicklung der CDU-Organisation soll die verabschiedete am 05.09.1986 den Entwurf des Wahl­ technische Ausstattung für moderne Kommunikation programms mit zwei Ergänzungen und beauftragte und Administration ebenso zum Inhalt haben wie die gleichzeitig den Bundesvorstand, die endgültige Fas­ Einführung heuer Aktionsformen in den Kreis- und sung des gemeinsamen Wahlprogramms nach weite­ Ortsverbänden. Gegenstand der Organisationsdiskus­ ren Gesprächen und Beratungen mit der CSU zu ver­ sion wird auch die Weiterentwicklung einer modernen abschieden. Der Bundesvorstand verabschiedete in Wahlkampfführung sein, die insbesondere die Erfah­ seiner Sitzung vom 10.11.1986 die überarbeitete Fas­ rungen des langen Bundestagswahlkampfes von Ende sung des Wahlprogramms und beauftragte den Gene­ 1985 bis Januar 1987 auswertet. ralsekretär, in Abstimmung mit der CSU die Schluß­ Untersucht werden auch die Arbeitsbedingungen, die redaktion des Wahlprogramms vorzunehmen. Am Aufgabenstellung und die Situation der rund 900 13.11.1986 wurde das gemeinsame Wahlprogramm hauptamtlichen Mitarbeiter der CDU. Die Finanzie­ von CDU und CSU auf Pressekonferenzen in Bonn rung der Parteiarbeit wird sowohl unter dem Gesichts­ und München der Öffentlichkeit vorgestellt. punkt der notwendigen Mittel für die Aufgabenstel-

27 lung auf den verschiedenen Ebenen als auch nach den Das Konzept zeigt auf, daß es zur Lösung der Agrar­ Möglichkeiten untersucht, die sich aus dem Parteien­ krise kein Patentrezept oder schnelle Lösungen gibt, gesetz und der Rechtsprechung des Bundesverfas­ sondern nur mit einem Bündel von Maßnahmen der sungsgerichts zur Werbung von Spenden ergeben. Ziel bäuerliche Familienbetrieb gesichert, die Lebensver­ ist es, eine große Bewegung von Kleinspendern für die hältnisse im ländlichen Raum verbessert und ein Ne­ Union zu begründen. Für das Kommunikationsmo- beneinander von Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetrie­ dell der Partei werden die innerparteiliche Informa­ ben gewährleistet werden kann. tionsarbeit und die Methoden und Maßnahmen der Die Agrarkommission hat in zwei Sitzungen das Öffentlichkeitsarbeit neu überdacht. Die Organisa­ Agrarpolitische Konzept von CDU und CSU erarbei­ tionskommission der CDU wird sich mit Vertretern tet und auf der Sitzung am 20. Februar 1986 verab­ aus allen Ebenen der Partei intensiv besprechen, Or­ schiedet. Dem Bundesvorstand wurde das Agrarpoli­ ganisationsexperten heranziehen und die Erfahrungen tische Konzept auf der Sitzung am 3. März 1986 vor­ aus den Wahlkämpfen sorgfältig auswerten. gelegt. Das Präsidium hat das Konzept am 13. März Nach dem Aufbau eines Kommunikationsnetzes und 1986 beschlossen. Die Grundlinien des Agrarpoliti- der Text- und Datenverarbeitung, den ausführlichen schen Konzepts wurden Bestandteil des Wahlpro­ Programmdiskussionen in den 70er Jahren, den neu­ gramms von CDU und CSU. en Dialogformen auf dem Jugendparteitag in Ham­ burg 1981 und dem Frauenparteitag in Essen 1985 so­ wie den erfolgreich geführten Winterwahlkämpfen 7.8 Kommission „Ländlicher Raum*' 1983 und 1987 will die Union ihre Organisation ver­ bessern und erneuern, um die politische Konkurrenz Der Bundesvorstand der CDU hat auf seiner Klausur­ in den 90er Jahren zu bestehen. tagung am 18. Juni 1987 die Einsetzung einer Kom­ mission „Ländlicher Raum" unter Leitung von Mini­ sterpräsident Dr. Ernst Albrecht beschlossen. Stell­ 7.7 Kommission „Agrarpolitik" vertretender Kommissionsvorsitzender ist der Bundes­ tagsabgeordnete Franz Sauter (Epfendorf). Der Kom­ Auf seiner Klausurtagung am 13. und 14. Oktober mission gehören 30 Politiker und Experten aus allen 1985 setzte der Bundesvorstand eine Kommission den ländlichen Raum betreffenden Politikbereichen „Agrarpolitik" unter Leitung von Ministerpräsident an. Die Geschäftsführung wird von der Hauptabtei­ Dr. Ernst Albrecht ein, der folgende Mitglieder ange­ lung Politik wahrgenommen. Die konstituierende Sit­ hörten: zung der Kommission fand am 6. November 1987 in Ministerpräsident Dr. Ernst Albrecht, Bonn statt. Reinhold L. Bocklet MdEP, Aufgabe der Kommission „Ländlicher Raum" ist es, Staatsminister Dr. Hans Eisenmann, Leitlinien zu erarbeiten, die eine umfassende und inte­ Dr. Isidor W. Früh MdEP, grierte Politik für den ländlichen Raum beschreiben Bundesminister Dr. MdB, und konkrete Handlungsvorschläge zu den folgenden Hans Peter Schmitz MdB, Bereichen entwickeln: Ministerpräsident Lothar Späth, Bundesminister Dr. Gerhard Stoltenberg MdB, — Weiterentwicklung der Agrarpolitik Egon Susset MdB. — Kultur und Bildung im ländlichen Raum — Wirtschaftsentwicklung und regionale Strukturpo­ Die Geschäftsführung der Kommission lag bei der litik Hauptabteilung Politik. — Frauen und Familien im ländlichen Raum Aufgabe der Agrarkommission war es, ein Agrarpoli- — Dorfentwicklung und Wohnen tisches Konzept von CDU und CSU zu erarbeiten. — Infrastruktur und Verkehr im ländlichen Raum

8. Der Seniorenbeauftragte Vom CDU-Bundesvorstand wurde am 14. Oktober Es gibt derzeit ca. 650 Orts- und Kreisvorsitzende der 1985 der CDU-Bundestagsabgeordnete Gerhard Seniorenunion in acht Landesverbänden mit ca. Braun in das Amt des Seniorenbeauftragten der CDU 30.000 Mitgliedern. In den Orts- und Kreisverbänden Deutschlands berufen. Der Seniorenbeauftragte hat der Senioren-Union finden regelmäßige Veranstaltun­ folgende Aufgabenstellungen: gen mit älteren Mitbürgern statt. — Aufbau und Förderung der Senioren-Union Von der Hauptabteilung Politik wird auch die Arbeit — Förderung und Koordinierung der Seniorenarbeit der Seniorenbeauftragten der CDU unterstützt. Der — Öffentlichkeitsarbeit zur christlich-demokrati­ Seniorenbeauftragte nimmt die vielfältigen Kontakte schen Seniorenpolitik zu den Landes- und Kreisverbänden der Senioren-

28 Union wahr, bringt die Anliegen und Interessen der — dabei wurden mehr als 105 Referate bei Senioren- älteren Generation in die Fachausschüsse der Partei Veranstaltungen gehalten; und die Gesprächsrunden auf Ministeriumsebene ein. — wurden mehr als 50 Heime, Senioren-Residenzen Im Rahmen seiner Aufgabenstellung hat der Senio­ und Senioren-Initiativen besucht; renbeauftragte der CDU Deutschlands, Gerhard — wurden mehr als 25 Pressegespräche und Presse­ Braun, seit seiner Berufung (14. Oktober 1985) fol­ konferenzen abgehalten; gende Aufgaben wahrgenommen: — mehr als 40 Gesprächsrunden mit Bundes- und Länderministerien. — mehr als 420 Termine zur Gestaltung einer aktiven Seniorenpolitik;

29 IV. Die Bundesgeschäftsstelle

1. Organisatorische Änderungen

Die Organisationsstruktur der CDU-Bundesge­ — Die Erbringung von Leistungen der Bundespartei schäftsstelle hat sich im großen und ganzen bewährt für ihre Untergliederungen stellte einen steuerlich und wurde deshalb im Berichtszeitraum nicht verän­ nicht unproblematischen Leistungsaustausch dar. dert. Mit einer Ausnahme: Nach Beratungen zwischen Hier war Abhilfe zu schaffen. dem Parteivorsitzenden, dem Generalsekretär und dem Bundesschatzmeister sowie nach einer Erörte­ — Die Nachfrage nach EDV-Leistungen (und ande­ rung im CDU-Bundesvorstand wurde die gesamte Ab­ ren Organisationsleistungen) aus dem Bereich der teilung Informatik in eine selbständige Gesellschaft Partei hatte ein Ausmaß erreicht, das die Bundes­ mit beschränkter Haftung ausgegliedert. Die Rechte partei finanziell zu überfordern drohte. Für be­ der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieben dabei stimmte Leistungen sollten deshalb Entgelte ge­ voll gewahrt. Auch Mitarbeiter der Bereiche „Organi­ zahlt werden. sation" und „Verwaltung" wechselten zur GmbH über. — Schließlich galt es, die vielfältige Nachfrage „des freien Marktes" nach unseren EDV- und Organisa­ Mehrheitsgesellschafter der GmbH ist die CDU-Bun­ tionsleistungen zu befriedigen. despartei, Minderheitsgesellschafter die Union Be­ triebs GmbH. Die Geschäfte der Gesellschaft führt — Die GmbH arbeitet am Markt in Kooperation mit ver­ in Personalunion — der Leiter der Hauptabteilung schiedenen Hard- und Software-Anbietern und macht „Organisation" der CDU-Bundesgeschäftsstelle. dadurch eine größere Angebotspalette auch den Glie­ Die Installierung dieser GmbH erfolgte im wesentli­ derungen der Partei nutzbar. chen aus drei Gründen:

2. PersonalA^erwaltung, Parteifinanzierung

Im Zusammenhang mit Landtagswahlen beschäftigte senführung ermächtigt wurden — an der Zusammen­ die Bundesgeschäftsstelle zwischen März und Septem­ tragung des Zahlenwerkes für die Rechenschaftsbe­ ber 1987 durchschnittlich 9 zusätzliche Kräfte pro richte beteiligt. Monat. Im Bundestagswahlkampf wurden durch­ Der ständige Wechsel der mit diesen Aufgaben be­ schnittlich 117 Kräfte monatlich für die Zeit vom Ok­ trauten ehrenamtlichen Funktionsträger erfordert an­ tober 1986 bis Januar 1987 beschäftigt. Diese zusätzli­ gesichts der komplizierten Materie eine intensive Be­ chen Beschäftigungen erfolgten zur Erledigung von ratung. Zusatzaufgaben und zur Vermeidung eines Überma­ Zu diesem Zweck hat die CDU-Bundesgeschäftsstelle ßes an Überstunden beim Stammpersonal. einen Mitarbeiter der Verwaltung benannt, der die Wegen der Beanspruchung durch den Wahlkampf hat Verbände bei der Vorbereitung ihrer Rechenschafts­ die Bundesgeschäftsstelle im Berichtszeitraum darauf berichte intensiv unterstützt. verzichtet, Aus- und Weiterbildungstagungen für Auch für das Jahr 1986 kann die Zusammenarbeit mit hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Landes- und Kreisverbänden erneut als koopera­ Landes- und Kreisverbänden durchzuführen. Diese tiv und erfreulich bezeichnet werden. Schulungen werden nach Abschluß der Arbeiten der GEMA Organisationskommission wieder aufgenommen. Die Bundespartei hat mit der GEMA ein Rahmenab­ Ein elektronisches Datensystem, das im Berichtszeit­ kommen geschlossen, durch das die Verbände der raum ausgebaut werden konnte, lieferte wesentliche CDU und der Vereinigungen von GEMA-Gebühren Entscheidungshilfen bei politisch relevanten Personal- bei ihren Veranstaltungen freigestellt sind. und Organisationsentscheidungen. Die Pauschalkosten des Abkommens trägt die CDU- Rechenschaftslegung Bundesgeschäftsstelle. Dieses Abkommen hat einer­ seits zu einer finanziellen Entlastung der Gliederungen Das 1984 in Kraft getretene Gesetz zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze (sog. „Parteien- beigetragen, zum anderen sind aber insbesondere die finanzierungsgesetz") hat eine Straffung der Rechen­ Kreis- und Ortsverbände von dem gelegentlich sehr schaftslegung auf allen Arbeitsebenen der Partei zur umfangreichen Schriftverkehr mit der GEMA befreit. Folge gehabt. So sind inzwischen auch die Ortsver­ Das Abkommen hat sich vor allem während des zu­ bände — wenn sie durch ihre Kreisverbände zur Kas­ rückliegenden Bundestagswahlkampfes mit den zahl-

30 reichen Veranstaltungen, bei denen auch Musikdar­ Berufsgenossenschaft bietungen in den Sälen stattfanden, sehr bewährt. Zwischen der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und Versicherungen der CDU-Bundesgeschäftsstelle ist für alle ehrenamt­ Die Bundespartei hat für Mitarbeiter und ehrenamtli­ lich tätigen Helfer, die bei ihren Tätigkeiten arbeit- che Helfer der CDU und der Vereinigungen Versiche­ nehmer-ähnliche Funktionen ausüben, Versicherungs­ rungen abgeschlossen. Diese erstrecken sich auf Un­ schutz gegeben. fälle und Haftpflicht-Angelegenheiten. Zur Durchsetzung der Ansprüche erfolgt eine zentrale Durch eine zentrale Beratung bei Versicherungsfällen Bearbeitung dieser Versicherungsfälle in der Verwal­ konnte eine weitgehend reibungslose Abwicklung aller tung der Bundespartei. bisher aufgetretenen Probleme sichergestellt werden.

3. Politik

3.1 Grundsatz- und Planungsabteilung

Aufgabe der Grundsatz- und Planungsabteilung ist es, aktuellen politischen Fragen Stellung zu nehmen und wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf politi­ Lösungsvorschläge zu entwickeln. Deshalb gehörte zu sche Entscheidungen aufzubereiten und die Parteifüh­ den wichtigsten Aufgaben der fünf Abteilungen (In­ rung insbesondere in mittelfristig relevanten Fragen nenpolitik, Dokumentation und Analysen, Wirt­ der Politik und in strategischen Fragen zu beraten. schafts- und Gesellschaftspolitik, Sozialpolitik, Au­ Im Aufgabenbereich der Grundsatz- und Planungsab­ ßen- und Deutschlandpolitik) der Hauptabteilung Po­ litik der CDU-Bundesgeschäftsstelle im Berichtszeit­ teilung lagen u.a.: raum: — die Ausarbeitung von Dokumentationen, Analy­ sen, Konzepten und Strategieempfehlungen; — die politischen Positionen und das programmati­ — Beiträge zur Formulierung und Umsetzung der sche Profil der CDU weiterzuentwickeln; Wahlkampfstrategie für die Bundestagswahl 1987; — politische Entscheidungen für den Parteivorstand — die Analyse von Programmen und politischen For­ vorzubereiten und die Politik der Bundesregierung derungen der Grünen; darzustellen; — die Geschäftsführung für Programmkommissio­ — die Argumentationsfähigkeit der Partei zu erhö­ nen hen und die inhaltliche Parteiarbeit auf allen Ebe­ (Wahlprogramm-Kommission; Kommission „Wis­ nen zu aktivieren, vor allem durch Unterstützung senschaft, Technik, Ethik", Rentenkommission, der Parteiarbeit an der Basis; Kommission zur Erarbeitung des „Zukunftsmani- — die Auseinandersetzung mit dem politischen Geg­ fests"); ner erfordert, seine Politik und Strategie zu analy­ — die Ausarbeitung von Entwürfen für Reden, Arti­ sieren und politische Alternativen aufzuzeigen kel, Kolumnen, Presseerklärungen, Interviews und oder zu entwickeln; die konzeptionelle Betreuung von Buchveröffentli­ — eine moderne, bürgemahe und sozial aufgeschlos­ chungen; sene Partei kann nicht darauf verzichten, neue — die Vorbereitung von Konrad-Adenauer-Haus-Ge­ Entwicklungen in der Gesellschaft zu erkennen, sprächen (8. KAH-Gespräch „Stellt sich die Neue aufzunehmen und auf der Grundlage ihrer Pro­ Soziale Frage neu?"); grammatik sachgerecht politische Entscheidungen — die Vorbereitung von Gesprächsrunden mit Wis­ zu treffen. Dazu dient vor allem der intensive Kon­ senschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen takt mit Wissenschaft, Forschung und Verbänden. (im Berichtszeitraum acht Gesprächsrunden). — Kongresse und Veranstaltungen Unverzichtbares Instrument bei der Vorbereitung 3.2 Hauptabteflung Politik politischer Entscheidungen ist die Durchführung von Anhörungen, Kongressen und Gesprächs-Fo­ Auch in der Regierungsverantwortung kann eine ren. Sie bieten Wissenschaftlern, Fachleuten und Volkspartei wie die CDU nicht darauf verzichten, ihre sachkundigen Bürgern die Gelegenheit, der Partei Programmatik weiterzuentwickeln, politische Per­ ihre Auffassungen über mögliche Problemlösun­ spektiven zu erarbeiten, ihr Profil zu schärfen und zu gen vorzutragen.

31 Folgende Veranstaltungen wurden von der Hauptabteilung Politik konzipiert:

Veranstaltungs- Veranstaltungsart Datum Teilnehmer

19. April 1985 „Gemeinsame Zukunft von Nord und Süd? Der Weltwirtschaftsgipfel und die Dritte Welt." öffentlicher Dialog zwischen der CDU Deutschlands und der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung. 29. Oktober 1985 Nicaragua-Report: „Wie frei ist Nicaragua?" 7. November 1985 7. Konfad-Adenauer-Haus-Gespräch: „Ja zur Freiheit — Nein zur Bundeswehr? Wehrdienst als Bürgerpflicht oder Pflichtübung." 28. November 1985 Wirtschaftspolitischer Kongreß in Osnabrück: „Auf neuen Wegen zu neuen Arbeitsplätzen." 24./25. Januar 1986 4. Rechtspolitischer Kongreß von CDU und CSU: „Recht sichert die Freiheit. Die Menschenwürde als Maßstab der Rechtspolitik." 19. März 1986 Seniorenkongreß „Selbständig — sicher — geborgen. Für ein glückliches Leben im Alter." 14. Mai 1986 Sicherheitspolitischer Kongreß: „Im Bündnis für Freiheit, Frieden und Verständigung." 3. Juli 1986 Hearing des BFA Energiepolitik zur Energiepolitik. 7. Juli 1986 Forum „Literatur und Politik in Lateinamerika". 27. August 1986 Energiepolitischer Kongreß „Verantwortung für Deutschland — Energiepolitik für eine humane Zukunft." 10. September 1986 Gesundheitspolitischer Kongreß „Gesund leben — Gesundheitspolitik in einer freien Gesellschaft." 24. September 1986 Technologiepolitischer Kongreß „Technischer Fortschritt für eine humane Zukunft." 22. Oktober 1986 Kongreß zum Inneren Frieden „Gegen Terror und Gewalt — den Inneren Frieden sichern." 4. November 1986 Kolloquium „Umweltschutz und technologischer Fortschritt in Europa."

Auf den Veranstaltungen nahmen als Referenten be­ tationen und Verteilmitteln für die Partei. Ausge­ kannte Experten aus Wissenschaft, Forschung, Ver­ arbeitet wurden u.a. 9 Broschüren, 4 Faltblätter bänden und Politik teil. Von der Hauptabteilung Poli­ bzw. Leporellos, rund 20 Dokumentationen, Mu­ tik wurde für die Kongresse eine neue Veranstaltungs­ sterreden, Flugblätter, Wandzeitungen, das Hand­ form entwickelt, die die Präsentation von konkreten buch für die politische Argumentation, Texte für 9 Initiativen und Modellen zu dem jeweiligen Kongreß­ CDU-Extra, für 6 Zielgruppenzeitungen und Basis- thema ermöglicht und so praktische Anregungen zur texte für „Deutschland am Wochenende". Hinzu Umsetzung für die Kongreßteilnehmer gibt. Die Kon­ kam die intensive Zuarbeit zum UID, der vor al­ gresse und Veranstaltungen fanden größtenteils große lem auch im Wahlkampf ein wichtiges Informa­ Beachtung in der Berichterstattung in den Medien. tionsmittel für die Argumentation der Partei war. Zu allen Veranstaltungen wurden zum Teil umfang­ 8 Veranstaltungen für Senioren, Frauen, Jugend, reiche Materialien erstellt; die Ergebnisse wurden im Arbeitnehmer, den ländlichen Raum und den Mit­ UiD dokumentiert oder als Broschüren publiziert. telstand wurden durch die Hauptabteilung Politik konzeptionell entwickelt und begleitet. Die Ziel­ — Bundestagswahlkampf gruppenveranstaltungen dienten zur Darstellung Ein Schwerpunkt der Arbeit der Hauptabteilung der Leistungen der Bundesregierung und des Zu­ Politik im Berichtszeitraum lag in der konzeptio­ kunftskonzepts der CDU. Sie waren als Diskus­ nellen und inhaltlichen Entwicklung des Wahl­ sionsveranstaltungen konzipiert und gaben den kampfes. Dazu gehörte die Ausarbeitung von Ar­ Teilnehmern Gelegenheit zum Erfahrungs- und gumentationsbroschüren, Faltblättern, Dokumen­ Gedankenaustausch mit Experten und Politikern.

32 Für den Bundesvorstand wurde von der Hauptab­ gung, um durch Information vor Ort und teilung Politik zusammen mit der Grundsatz- und durch konkrete Maßnahmen einen Beitrag zur Planungsabteilung eine Dokumentation ausge­ Umsetzung des Beschäftigungsförderungsge­ wählter Analysen zur Bundestagswahl und zu den setzes und zum Abbau der Arbeitslosigkeit zu Landtagswahlen in Hessen, Rheinland-Pfalz und leisten. Hamburg erarbeitet. Sie diente der Diskussion — Im Anschluß an den Essener Parteitag 1985 leg­ und Entscheidung über die Folgerungen für die te die CDU Anregungen zur Arbeit mit den politische Arbeit, die aus dem Ergebnis der Bun­ „Essener Leitsätzen für eine neue Partnerschaft destagswahl und der Landtagswahlen zu ziehen zwischen Mann und Frau" vor, damit die auf waren. dem Essener Parteitag begonnene Diskussion über das Thema „Neue Partnerschaft" auf Landtagswahlkämpfe Orts- und Kreisebene in offenen Parteitagen Landtagswahlkämpfe werden immer stärker mit diskutiert und in die Tat umgesetzt wird. bundespolitischen Themen und Argumenten ge­ — Im Rahmen der Seniorenarbeit wurde die Ak­ führt. Deshalb wurden die Landtagswahlkämpfe tion „Gute Nachbarschaft" durchgeführt. Da­ der Jahre 1986 und 1987 (Wahltermine: Hessen am bei handelt es sich nicht um „Altenbetreuung" 5.4.1987; Rheinland-Pfalz am 17.5.1987; Ham­ sondern vielmehr „um Hilfe zur Selbsthilfe" burg am 17.5.1987; Schleswig-Holstein am vor Ort. Ergänzt wurde diese Aktion durch ein 13.9.1987; Bremen am 13.9.1987; Niedersachsen Aktionsprogramm für die Seniorenarbeit in am 15.6.1986) von der Hauptabteilung Politik in­ Städten und Gemeinden, das Anregungen für tensiv begleitet und durch Erarbeitung von Infor­ eine aktive Seniorenpolitik auf kommunaler mationsmaterialien und Dokumentationen unter­ Ebene gibt. stützt. Dazu gehörte u.a. die Analyse der politi­ schen Gegner und seiner Wahlprogramme, die po­ Zu allen Aktionen wurden von der Hauptabtei­ sitive Darstellung der Politik der Bundesregierung lung Politik Aktionshandbücher, Dokumenta­ und die Widerlegung von Angriffen der SPD und tionen und Informationsmaterialien erstellt. die Darstellung der Konsequenzen rot-grüner Poli­ tik. Bundesfachausschüsse und Kommissionen Die Erarbeitung politischer Konzepte und Pro­ Aktionen und Kampagnen gramme geschieht auf Bundesebene in Fachgre­ Eine bürgernahe und moderne Parteiarbeit vor Ort mien, die dem Bundesvorstand direkt zugeordnet erfordert, daß die Politik der CDU zu konkretem sind. Die Geschäftsführung dieser Gremien wird politischem Handeln in den Orts- und Kreisver­ von Mitarbeitern der Hauptabteilung Politik bänden führt. Im Berichtszeitraum wurden von wahrgenommen. Im Berichtszeitraum waren 51 der Hauptabteilung Politik 6 Aktionen ausgearbei­ dieser Gremien (Bundesfachausschüsse und Unter­ tet und gemeinsam mit der Partei durchgeführt. Es ausschüsse) zu betreuen; diese haben insgesamt waren dies 169 Sitzungen durchgeführt. Zur Vorbereitung der Gremienarbeit wurden 54 Beschlußvorlagen er­ — die „Aktion Dritte Welt", mit der die CDU stellt. Die Beschlüsse der Bundesfachausschüsse überall in der Bundesrepublik Deutschland An­ wurden der Öffentlichkeit in Presseerklärungen stöße für private Initiativen in der Entwick­ und Pressekonferenzen vorgestellt. lungshilfe gegeben hat. In der Zeit von Juli 1982 bis August 1986 wurden von 162 Kreis­ Die Geschäftsführung der Kommission „Agrarpo­ verbänden 4,6 Mio. DM für insgesamt 253 Ent- litik" und der Kommission „ländlicher Raum" liegt wicklungshilfeprojekte in 49 Ländern gesam­ bei der Hauptabteilung Politik. melt. Dialog mit Bürgern und Verbänden — Die Umweltaktion „Mit uns für eine lebenswer­ te Zukunft" regte eine Vielzahl von Umweltak­ Die Parteizentrale einer modernen Volkspartei hat tionen der CDU vor Ort an. heute Dienstleistungsfunktionen nicht nur gegen­ über ihren Gliederungen und Mitgliedern, sondern — Die Aktion „Unser Einsatz für Menschenrechte auch gegenüber Bürgern zu erbringen, die sich rat- in aller Welt" zeigte Möglichkeiten für ein En­ und hilfesuchend telefonisch und schriftlich an die gagement der CDU auf Bundes-, Landes-, Partei wenden. Die Parteien werden von den Bür­ Orts- und Kreisebene auf. Zu dem Thema gern wie Dienstleistungsbetriebe benutzt — von 'Menschenrechte' wurden im Zusammenhang der Rentenberechnung bis zur Durchsetzung von mit dieser Aktion 5 Menscheru'echtsdokumen- Bebauungsplänen. Als zeitaufwendige, aber be­ tationen in Pressekonferenzen der Öffentlich­ sonders wirkungsvolle Form der politischen Kom­ keit vorgestellt (Nicaragua, Afghanistan, Chi­ munikationen zwischen Bürger und CDU hat sich le, Süd-Afrika und DDR). das Briefwesen entwickelt. Immer mehr Bürger — Mit der „Beschäftigungsaktion 10.000" startete schreiben an den Parteivorstand, lassen sich über die CDU eine Offensive für mehr Beschäfti­ politische Entscheidungen informieren, geben Rat,

33 melden Forderungen an und suchen Hilfestellung. Meinungsaustausch mit Experten aus Verbänden Zwischen Oktober 1986 und Oktober 1987 wurden und Anhörungen sind eine wichtige Voraussetzung rund 75.000 Briefe beantwortet; die Bürger erhal­ für sachgerechte politische Entscheidungen. Sie ten individuell eine telefonische oder schriftliche sind für die poUtische Meinungs- und Willensbil­ Antwort. dung einer Volkspartei unverzichtbar. Als weitere Dienstleistung ist ein Besucherdienst in Das Präsidium, der Bundesvorstand und die Bun­ der Hauptabteilung Organisation eingerichtet. Da­ desfachausschüsse der CDU führen regelmäßig bei handelt es sich vorwiegend um Gruppen, die Gespräche mit den Kirchen, mit Verbänden aus durch das Bundespresseamt oder die Abgeordne­ Kirche, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissen­ tenbüros der CDU/CSU angemeldet werden. Wei­ schaft, die von der Hauptabteilung Politik vorbe­ tere Interessengruppen sind Schulklassen, Mitglie­ reitet wurden. der der Jungen Union sowie Gruppen aus Verbän­ den und Vereinen. Im Berichtszeitraum haben (bei Im Rahmen der Verbandsgespräche fanden auch steigender Tendenz) 351 Gruppen mit 14.075 Teil­ Gespräche mit Vertretern der Gewerkschaften nehmern das Konrad-Adenauer-Haus besucht. In statt. Die Hauptabteilung Politik besucht darüber den zurückliegenden zwei Jahren haben über hinaus Gewerkschaftskongresse und Veranstaltun­ 320.000 Personen Informationen über die Arbeit gen und wertet diese aus. Die laufende Arbeit der der Bundespartei und der Bundesgeschäftsstelle er­ Gewerkschaften wird von der Hauptabteilung Po­ halten. litik analysiert und ausgewertet. Im Interesse einer möglichst ausführUchen politi­ schen Information der Besuchergruppen wurde eine Erweiterung des Besucherdienstes vorgenom­ Textbibliothek men. Falls es einem Abgeordneten nicht möglich ist, seine Gruppe zu begleiten, — was überwiegend Der im Frühjahr 1985 begonnene Aufbau der elek­ der Fall ist —, werden die gewünschten Themenbe­ tronischen Textbibliothek der CDU-Bundesge­ reiche durch die Fachreferentinnen und Fachrefe­ schäftsstelle hat inzwischen große Fortschritte ge­ renten aus der Hauptabteilung Politik dargestellt macht. In dieser Datenbank sind alle wichtigen und mit den Besuchern diskutiert. Dabei werden Veröffentlichungen der CDU-Bundesgeschäfts­ auch die Informationsmaterialien der Bundesge­ stelle gespeichert, insgesamt über 700 Texte von schäftsstelle eingesetzt. Reden, Dokumentationen, Broschüren, Flugblät­ tern, Presseerklärungen und anderen Schriftstük- Der Kontakt mit dem Bürger wurde zusätzlich in ken. Auch die Protokolle der letzten Bundespartei­ der Wahlkampfzeit durch das Wahlkampftelefon tage in Köln, Stuttgart, Essen und Mainz sind er­ intensiviert, das von der Hauptabteilung Politik faßt. Alle Dokumente sind inhaltlich aufbereitet betreut wurde. und können nach bestimmten Kriterien, zum Bei­ Mit den Verbänden kam mehr als in früheren spiel Autor, Datum, Schlagworten, gesucht und Wahlkämpfen ein intensiver Dialog durch die Be­ bei Bedarf ausgedruckt werden. Die Textbiblio­ antwortung ihrer Wahlprüfstein e zustande. Dabei thek wurde im Bundestagswahlkampf intensiv ge­ ging es darum, die Position der CDU zu den jewei­ nutzt und war ein wichtiges Instrument der flexi­ ligen Sachfragen zu verdeutlichen. blen Wahlkampfführung.

4. Öffentlichkeitsarbeit

4.1 Werbemittel und Aktionen Nach der Bundestagswahl stand die Darstellung der schüre mit dem vollständigen Text der Regierungser­ erfolgreichen CDU-Regierungspolitik, beginnend mit klärung ergänzte das Informationsangebot zum Re­ der Regierungserklärung des Bundeskanzlers, im Mit­ gierungsbeginn. telpunkt der Öffentlichkeitsarbeit, die im redaktionel­ Die große Steuerreform und die Abrüstung — die bei­ len Stil des Wahlkampfes weitergeführt wurde. den bestimmenden Themen der poUtischen Diskus­ Als aktuelles Massenverteilmittel im Zeichen des sion dieses Jahres — nahmen in einer weiteren Ausga­ Starts der neugebildeten Regierung Helmut Kohl wur­ be von „CDU extra" breiten Raum ein. de zunächst die Regierungserklärung des Bundeskanz­ Die 20. Wiederkehr des Todestages von Konrad Ade­ lers in Form eines „CDU extra" veröffentlicht. In die­ nauer war Anlaß für ein breit gefaßtes Angebot von ser Zeitung wurden die Perspektiven und Schwer­ Vorschlägen, wie vor Ort in den Verbänden der CDU punkte für die Arbeit der Bundesregierung in der auf dieses bedeutende historische Datum aufmerksam kommenden Legislaturperiode dargestellt. Eine Bro­ gemacht werden konnte.

34 Erfreuliche Tendenzen in der Mitgliederentwicklung der CDU gaben den Anstoß, die vielfach erprobte Artikel Verteilte Mitgliederwerbeaktion vor Ort wieder aufzugreifen Auflage und mit neuen Anregungen zu aktivieren. SPD — Partei ohne Wie schon in den letzten Jahren wurden die Verbände wirtschaftspol. Alternative 34.970 der CDU auch in diesem Sommer angeregt, die Fe­ Die neue Partnerschaft 25.284 rienzeit dazu zu nutzen, um unter dem Motto „Ein 20 Pluspunkte der Reg. H. Kohl 26.800 Sommer mit der CDU" intensiv Sympathie- und Wer­ Wir lassen die Bauern nicht beaktionen der CDU durchzuführen. im Stich 33.350 Mit einem CDU-Plakat, das sich vor allem zur Auf­ Argumentationskarten (6x50 Karten) 416.010 stellung an den Schulwegen und ihren Gefahrenbrenn­ Prospekt: Wir lieben Kinder 110.250 punkten eignete, wurden Autofahrer rechtzeitig zum Zeitungsflugblatt: Bundeswehr 224.050 Schulanfang zur Vorsicht gemcihnt. Magazin: 40 Jahre CDU 30.990 Der seit Januar 1986 erscheinende Informationsdienst Fußball-WM-Kalender 1.013.450 für Redakteure von lokalen und regionalen CDU-Pu­ Textilbutton: Offensive'87 103.450 blikationen wurde in neuer Form wieder herausgege­ ben. Dieser Informationsdienst enhält eine interessan­ Offensive für mehr Beschäftigung te Zusammenstellung bundespolitischer Nachrichten, CDU extra: Wir schaffen Arbeit 436.500 aktueller Zitate und grafischer Tips zur Zeitungsge­ Faltblatt: Beschäftigungsförderungsgesetz 42.100 staltung. Er ermöglicht es den CDU-Redakteuren, zu­ Leitfaden: Offensive für mehr Beschäftigung 13.035 sätzlich zu den örtlichen Nachrichten, auch über bun­ despolitische Themen und Erfolge der Regierung Hel­ Umwelt mut Kohl zu berichten. Der Dienst „Info-Service/Ar­ Faltblatt: 5 Thesen zur Umweltpolitik 32.000 beitsmaterial für CDU-Redakteure" wird in Zukunft Faltzeitung: Umwelt 235.400 regelmäßig erscheinen. Prospekt: Unsere Luft wird sauberer 93.400 Wandzeitungen und Flugblätter behandelten aktuelle Handbuch: Umweltaktionen von A-Z 17.340 Themen und stellten die erfolgreiche Regierungspoli­ Broschüre: Boden und Landschaft 6.150 tik der CDU dar. Rahmenflugblatt: Umwelt 89.500 Rahmenplakat: Umwelt 3.250 Verkaufte und kostenlos verteilte Auflagen der zum Wahlkampf 1987 hergestellten Artikel aus dem Zeit­ Neue Partnerschaft raum Herbst '85 — Januar 1987 CDU-extra: Neue Partnerschaft 54.000 Aktionshandbuch: Die neue Partnerschaft 17.535 Artikel Verteilte Auflage Für Senioren — mit Senioren Broschüre: Zukunftschancen d. Älteren Offensive '87 (Herbst '85 — Sommer '86) Generation 35.950 Flugblatt: Aufschwung 175.630 Handbuch: Für Senioren mit Senioren 12.390 Steuersenkung 123.130 Umwelt 140.680 Mitgliederwerbung Soziale Gerechtigkeit 174.430 MitgUederwerbeprospekt: 10Fragen... 141.650 Wir lieben Kinder 203.910 Prospekt: So werben Sie Mitglieder 59.115 Stabile Preise 174.180 Leitfaden: Mitgliederwerbung 19.410 Sichere Renten 172.430 Aufkleber: Wir lieben Kinder 284.850 CDU-extra: Jetzt geht's los! 1.218.420 Auftaktkampagne Alles Gute'86 95.450 Plakat: Weiter so, Deutschland AO 43.430 Jetzt geht's voran 194.270 Plakat: Weiter so, Deutschland Al 88.780 Auf einem guten Weg 497.550 Plakat: Stop Rot/Grün Al 20.890 Wir lassen die Bauern Angriffsposter: Mehr Bürokratie 9.074 nicht im Stich 110.505 Leistung muß wieder bestraft Weiter, so H.Kohl 171.950 werden 9.614 Sommer 107.100 Nieder mit dem Aufschwung 9.739 Versöhnen statt spalten 4.924 Broschüre: Mehr Arbeitsplätze durch Der Schwanz wedelt mit Innovation 15.300 dem Hund 9.364 Von den roten in die Weniger für alle 9.639 schwarzen Zahlen 94.415 Der außenpolitische Kandidatenzeitung I 8.574.700 Kurswechsel der SPD 34.550 Prospekt: Wahlrecht für Deutsche Familienpolitik 64.500 im Ausland 169.600

35 Artikel Verteilte Artikel Verteilte Auflage Auflage

Prospekt: Unsere Politik für die Soldaten 23.700 Canvassing-Aktionen 9.930 Rede: H. Kohl — Tagesordnung der Zukunft 25.450 Nachbarschaftstreffen 17.420 Broschüre: Bündnis für Freiheit und Frieden 7.921 Messen und Ausstellung en 8.740 Broschüre: Nationalhymne 157.530 Mitmachen bei Aufkleber: Stop Rot/Grün 352.850 Veranstaltungen 9.670 Set: Neue Wahlkampfformen 2.385 Hauptwahlkampf Ratgeber: Mit uns für ein gesundes Leben 21.120 Aktionshandbuch: Winterwahlkampf 21.080 Illustrierte: H. Kohl 6.622:360 Rahmenmaterialien Kandidatenzeitung II 11.759.350 Rahmenflugblatt: CDU-Die Zukunft 998.500 Faltblatt: 20 Pluspunkte 1.460.125 Rahmenplakat: CDU-Die Zukunft AO 71.600 Faltblatt: 20 Minuspunkte 613.350 Rahmenplakat: CDU-Die Zukunft Al 200.510 CDU extra: Bauern 9.800 Rahmenplakat: Frauenvereinigung 1.650 Senioren 20.800 Plakat: Ein Sommer mit der CDU Al 9.370 Frauen 252.700 Sympathiewerbemittel Mittelstand 19.850 Jugend 17.600 Winterwahlkampf Advents- und Weihnachtsliederbuch 118.650 Leporello: Zukunftsmanifest 86.350 36.370 Wahlprogramm im Zeitungsformat 289.300 Winterpuzzle Broschüre: Wahlprogramm 75.410 Heißgetränketasse 298.400 Weihnachtspostkarten 106.475 Brief Wahlprospekt 638.600 Eiskratzer 310.309 Broschüre: Freiheit und Sicherheit 70.830 Das ist der Aufschwung 94.3 80 Wir lieben Kinder Wir lieben Kinder 97.480 Postkarte: Wir lieben Kinder 9.960 Betrifft SPD 33.350 T-Shirt: Wir lieben Kinder 1.020 Sichere Renten 75.680 Sonnenblende 107.100 Frieden und Freiheit sichern 73.330 Modelliermasse 53.905 Umweh 93.330 Windrad 101.100 Sichere Energien 20.300 Wasserball 9.732 Dokumentation: Norbert Blüm — Unsere Anziehend werben Bilanz ist eine Erfolgsbilanz 9.250 Polohemden 20.992 Rede: H.Kohl —Nach guter Arbeit 16.150 Stirnbänder 11.983 Rede: H. Geißler — Vorwärts statt rückwärts 8.600 Strickmütze 6.626 Rede: A. Dregger — Schals 21.088 Unsere Aufgaben f. d. Zukunft 8.050 Rede: H. Kohl — Klein — aber nützlich Mit der CDU für eine gute Zukunft 7.850 Aufkleber Erkennungszeichen 343.450 Sympathieplakat AO 81.345 Aufkleber: Weiter so, Deutschland 503.550 Sympathieplakat Al 146.050 Tragetaschen: Die Zukunft 981.600 Bleistift 966.500 Schlußphase Bierdeckel 208.650 Kanzler-Plakat Al 171.160 Feuerzeug 111.435 Kanzler-Plakat AO 99.300 Papierfähnchen: CDU — Die Zukunft 950.800 Slogan-Plakat Al 165.885 Luftballons 1.914.100 Slogan-Plakat AO 97.430 Kugelschreiber 754.104 Plakatüberkleber: Beide Stimmen CDU A3 169.160 Skatspiele 95.275 Beide Stimmen CDU A4 291.420 Schlüsselanhänger: Stabile Mark 227.050 Türanhänger 143.350 Notizblocks 349.900 Aufkleber: Zukunft statt Rot/Grün 144.600 Handbücher und Leitfäden Handbuch für die politische Argumentation 4.292 4.2 Bildschirmtext Aktionshandbuch: Menschenrechte 5.215 Fit in die Zukunft 12.365 Seit Anfang 1985 ist die CDU an das Btx-Netz ange­ Sommeraktionen 7.862 schlossen. Damit hat sich die CDU für ihre Öffent­ Telefon-Canvassing 10.060 lichkeitsarbeit eine der neuen Entwicklungen auf dem

36 Medienmarkt nutzbar gemacht. Neben aktuellen Mel­ wie Niedersachsen Sonderbeilagen erscheinen konn­ dungen zur Tagespolitik findet der Btx-Nutzer auf ten. Die Landesverbände NRW und Rheinland-Pfalz mehr als 500 Seiten im Programm der CDU Informa­ haben auch außerhalb der Wahlkampfzeit von der tionen über grundsätzliche Positionen der Partei zu Möglichkeit der Regionalbeilage Gebrauch gemacht. allen wichtigen politischen Fragen. Im Jahr 1986 stand der UiD voll im Dienste des Bun­ Auf rund 80 Dialog-Seiten im Btx-Programm der destagswahlkampfes. Die Auflage wurde ab Ende Au­ CDU kann der Nutzer problemlos zusätzliche Infor­ gust 1986 bis zum Wahltag von ca. 25.000 auf ca. mationen zu interessierenden Themen anfordern. Be­ 42.0(X) Exemplare erhöht. Diese erhöhte Auflage ging sonderen Wert legt die CDU auf die aktuellen Text- einmal an die von den Kreisgeschäftsstellen zusätzlich Informationen, für die eine besondere Rubrik (AktU; benannten Wahlkämpfer; außerdem erhielten wäh­ elles) eingerichtet worden ist. Hier können z. B. Stel­ rend der Wahlkampfzeit alle CDU-Betriebs- und Per­ lungnahmen der Partei zu aktuellen Ereignissen sofort sonalräte sowie die Verantwortlichen für die Vertei­ abgerufen werden. lung der Zeitung „Deutschland am Wochenende" den Das CDU-Programm kann unter der Btx-Nummer UiD. *54411 abgerufen werden. Darüber hinaus haben alle CDU-Mitglieder die Mög­ lichkeit, den UiD zu abonnieren. Für die Wahlkampf­ zeit wurde ein Sonderabonnement angeboten, das 20 4.3 UiD UiD-Ausgaben vor dem Wahltag umfaßte. Der Informationsdienst der Christlich Demokrati­ schen Union Deutschlands „Union in Deutschland" 4.4 Deutsches Monatsblatt (UiD) erscheint wöchentlich mit mindestens 40 Ausga­ ben im Jahr und enthält Informationen und Argu­ Während des gesamten Vorwahlkampfes und der hei­ mentationshilfen zu allen wichtigen politischen Ereig­ ßen Phase des Bundestagswahlkampfes stand das nissen. Außerdem informiert der UiD regelmäßig Deutsche Monatsblatt im Zeichen der Mobilisierung über das Angebot der Informations- und Werbemate­ und Aktivierung der Mitglieder. Neben der Berichter­ rialien der CDU-Bundesgeschäftsstelle und gibt Tips stattung über die Wahlkampfführung der einzelnen für die Öffentlichkeitsarbeit der CDU-Verbände. Spitzenpolitiker der CDU, vor allem Bundeskanzler Der UiD enthält einen grünen Teil (Dokumentation), Helmut Kohl und Generalsekretär Heiner Geißler, in dem ein aktuelles Thema ausführlich dokumentiert ncihm die Darstellung der politischen Wahlkampfziele wird. In regelmäßigen Abständen erscheint eine Ge­ einen breiten Raum ein. Das Deutsche Monatsblatt samtübersicht der bestellbaren Werbematerialien stand somit ganz im Dienst der Informationsübermitt­ (rosa Teil). lung für die Mitglieder. In dem Zeitraum März 1985 bis einschließlich Okto­ Nach dem 25. Januar 1987 wurde die Berichterstat­ ber 1987 sind erschienen: tung über die Aktivitäten der einzelnen Gliederungen der Partei wieder verstärkt aufgegriffen. Wie bereits 91 CDU-Dokumentationen (grüner Teil) in der Vergangenheit entwickelten sich aus der Fülle 64 Regionalausgaben (gelber Teil) der Berichte über Aktionen vor Ort andernorts Initia­ 12 Öffentlichkeitsarbeit (rosa Teil) tiven. So wurde das Deutsche Monatsblatt seiner Rol­ Seit Januar 1985 wurden die Voraussetzungen für eine le als Mittler zwischen der Parteispitze und dem ein­ Regionalisierung des UiD geschaffen, so daß bereits zelnen Mitglied sowie der einzelnen Verbände unter­ für die Landtagswahlen im Saarland und in NRW so­ einander gerecht.

5. Pressearbeit Aufgabe der Pressestelle ist es, der Politik der CDU den und des Generalsekretärs. Hinzu kommen die Be­ zu einem möglichst wirkungsvollen Echo in den Me­ obachtung und Kommentierung der Aktivitäten ande­ dien zu verhelfen. Diesem Zweck dienen Pressekonfe­ rer Parteien sowie — in Zusammenarbeit mit der renzen, Hintergnindgespräche, schriftliche Pressemit­ Hauptabteilung Organisation — die Vorbereitung, teilungen. Im Zeitraum September 1986 bis Ende Sep­ Durchführung und Nachbereitung von Wahlkampf­ tember 1987 wurden 932 Beiträge und Stellungnah­ reisen prominenter Politiker, die Pressebetreuung auf men abgegeben. Ferner fanden zahlreiche Einzelge­ Parteitagen, Kongressen und anderen Veranstaltun­ spräche mit Journalisten aus Presse, Rundfunk und gen der CDU. Fernsehen statt. Neben 63 offiziellen Pressekonferenzen im Berichts­ Wichtiger Bestandteil der Arbeit sind auch Planung zeitraum sind vertrauliche Hintergrundgespräche zu und Abwicklung von Interviews und Pressekontakten einem wichtigen Instrument der Information gewor­ der Parteiführung, insbesondere des Bundesvorsitzen­ den. Besonderes Interesse bestand bei in- und auslän-

37 dischen Journalisten an Kontakten mit dem Bundes­ Pfalz, Hessen und Hamburg sowie nach Schleswig- vorsitzenden und Bundeskanzler sowie mit dem Gene­ Holstein und Bremen im Zusammenhang mit den dor­ ralsekretär. Insbesondere für die Vorsitzenden der tigen Landtags wahlkämpfen. Bundesfachausschüsse der Partei wurden mit ausge­ wählten, an besonderen Fachfragen interessierten Der Kontakt zu den Sprechern der Landesverbände, Journalisten Kontaktgespräche und Hintergrundtref­ der Vereinigungen, der von der CDU geführten Lan­ fen organisiert. desregierungen, der Bundestags- und Landtagsfrak­ tionen sowie der Bundesregierung und ihrer Ministe­ Im Bundestagswahlkampf sowie bei Landtags- und rien wird durch regelmäßige Treffen gepflegt. Kommunalwahlkämpfen wurden für zahlreiche in- und ausländische Journalisten Wablkampfbegleitun- In die Verantwortung der Pressestelle fällt auch der gen organisiert. Mehr als 400 Journalisten nahmen an gemeinsam mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Wahlkampferöffnung am 4. Januar 1987 in der und der CSU herausgegebene Pressedienst, der Dortmunder Westfalenhalle teil. Ein weiterer Schwer­ „Deutschland-Union-Dienst". Der von nur zwei Re­ punkt war die publizistische Begleitung der Wahl­ dakteuren gestaltete „Deutschland-Union-Dienst" hat kampfeinsätze des Bundesvorsitzenden und des Gene­ mit seinem werktäglichen Tagesdienst die Auflage von ralsekretärs in den Einsätzen zwischen dem Mainzer 1.050 Exemplaren gehalten, die bundesweit vertrieben Parteitag und der Bundestagswahl. Erstmals gelang es werden. Die Auflage der DUD-Wochenausgabe be­ darüberhinaus, in Zusammenarbeit mit der Hauptab­ trägt 1.100 Exemplare. Der DUD wird, wie eine Aus­ teilung Organisation die Einsätze der übrigen Bundes­ wertung ergab, in den Nachrichtenagenturen und Ta­ redner publizistisch vorzubereiten und zu begleiten, geszeitungen wesentlich häufiger zitiert als die Presse­ und zwar mit der besonderen Berücksichtigung von dienste anderer Parteien. Der ebenfalls wöchentlich Regional- und Lokalredaktionen. Eine große Zahl erscheinende Dienst „Gesamtdeutsche Nachrichten von Journalisten begleiteten den Bundesvorsitzenden und Kommentare" (GNK) hat eine Auflage von 2.000 und Bundeskanzler auf seinen Reisen nach Rheinland- Exemplaren.

6. Organisation

6.1 Kommunikationsnetz 6.2 Veranstaltungen und Kongresse

Der organisatorische Schwerpunkt innerhalb des Be­ Wesentlicher Bestandteil innerhalb des Berichtszeit­ richtszeitraumes lag in der Vorbereitung und Durch­ raumes war der weitere Ausbau des Kommunikations­ führung der zentralen Wahlkampfveranstaltungen. netzes. Dabei erwies es sich als vorteilhaft, daß infolge der be­ reits sehr langfristig vorgenommenen Reservierungen Durch ständige Marktbeobachtung, Weiterentwick­ aller großen Kongreßhallen ein flächendeckendes Ver­ lung des Softwareprogramms, zusätzliche Investitio­ anstaltungskonzept durchgeführt werden konnte. nen und mit Hilfe eines qualifizierten Mitarbeiter­ stammes werden die Rahmenbedingungen dafür ge­ schaffen, den vorhandenen technischen und personel­ 6.2.1 Veranstaltungen des Parteivorsitzenden, len Standard zu wahren und weiter auszubauen. Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl Der Parteivorsitzende, Bundeskanzler Dr. Helmut So haben sich zwischenzeitlich eine Reihe weiterer Kohl, absolvierte während des Bundestagswahlkamp­ Verbände/Gliederungen dem Kommunikationsnetz fes 61 Großveranstaltungen. Hierbei konnten über ca. angeschlossen. 600.000 Menschen den Bundeskanzler „live" erleben. Die organisatorischen Vorbereitungen wurden zentral Aufgrund des Ausmaßes, den dieser Dienstleistungs­ durch die Hauptabteilung Organisation abgewickelt, service der Bundesgeschäftsstelle insgesamt angenom­ die zudem auch für erforderlichen Bühnenaufbau, men hat sowie auch im Hinblick auf die unter IV. 1 Lautsprecherübertragung und Plakatierung sorgte. dargelegten Gründe, wurde vom Bundesvorstand die Ausgliederung dieses Geschäftsbereiches und Einbrin­ gung in eine selbständige GmbH beschlossen. Hierzu 6.2.2 Zielgnippenveranstaltungen wurden mit der Verwaltung die erforderlichen Vor­ Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl sowie Generalsekre­ aussetzungen geschaffen. tär Dr. Heiner Geißler waren neben weiteren promi­ nenten Unionspolitikern jeweils Spitzenredner auf Diese Lösung verspricht eine zunehmende Effizienz, insgesamt acht Zielgruppenveranstaltungen. Neben um für die computertechnischen Herausforderungen diesen Großveranstaltungen für die Zielgruppenberei­ der Zukunft gerüstet zu sein. che Ländlicher Raum, Arbeitnehmer, Frauen, Mittel-

38 stand und Jugend wurden drei dezentrale Seniorent­ nahme ein machtvolles Bekenntnis zum Bundeskanz­ reffen durchgeftihrt. ler und zu der von ihm vertretenen Politik abzulegen. Eine unerwartet hohe Resonanz fand dabei die Ju­ Zu dem ganztägigen Familienprogramm in allen Ne­ gendveranstaltung mit ca. 20.000 sowie die Frauen­ benhallen und der sich anschließenden Abschluß­ veranstaltung mit ca. 9.000 Teilnehmern. kundgebung in der Großen Westfalenhalle waren die Sowohl die hohe Teilnehmerresonanz als auch die er­ Teilnehmer in 331 Bussen sowie in den 15 von der zielte Berichterstattung in den Medien bestätigt der Bundesgeschäftsstelle arrangierten Sonderzügen der Bundesgeschäftsstelle die Wichtigkeit eines derartigen Deutschen Bundesbahn angereist. Veranstaltungskonzepts für die Zielgruppenbereiche. Gerade im Hinblick darauf, daß — wie die letzten 6:2.4 Fachkongresse — Tagungen Wahlen bestätigen — das Potential der Stammwäh­ Parallel zu den Wahlkampfveranstaltungen wurden lerschaft wesentlich transparenter geworden ist, ge­ mit den jeweiligen politischen Fachabteilungen der winnt die individualisierte Ansprache der Stammwäh­ Fachkongreß Innere Sicherheit „Gegen Terror und lerschaft in Form von zielgruppenspezifischen Sa­ Gewalt — den Inneren Frieden sichern" sowie das chaussagen an zunehmender Bedeutung. Kolloquium der Europäischen Volkspartei „Umwelt­ schutz und technologischer Fortschritt in Europa" im 6.2.3 Wahlkampferöffnungsveranstaltung in Kongreßzentrum des Bonner Konrad-Adenauer-Hau­ Dortmund ses durchgeführt. Mit einem großen „Deutschlandtreffen" am 4.1.1987 Ferner wurden auch die 28. Bundestagung des Evan­ in Dortmund wurde die heiße Phase des Bundestags­ gelischen Arbeitskreises in Karlsruhe sowie die Bun­ wahlkampfes eingeleitet. desvertreterversammlung und der Kommunalkongreß Mehr als 60.000 Parteimitglieder und Freunde waren der Kommunalpolitischen Vereinigung in Bonn orga­ dem Aufruf der Bundespartei gefolgt, mit ihrer Teil­ nisatorisch vorbereitet und abgewickelt.

Neben den Wahlkampfveranstaltungen wurden folgende weitere Maßnahmen durchgeführt:

Veranstaltungs- Veranstaltungsart Teilnehmer Datum

30.10.1986 Fachkongreß Innere Sicherheit 500 „Gegen Terror und Gewalt den Inneren Frieden sichern" Bonn, KAH

4.11.1986 Kolloquium der Europäischen 400 Volkspartei „Umweltschutz und technologischer Fortschritt in Europa" Bonn, KAH

8.12.1986 Bundesausschuß 300

25.1.1987 Wahlparty zur Bundestagswahl 1.500 Bonn, KAH

3.2.1987 Empfang anläßlich des 800 70. Geburtstages von Herrn Prof. Dr. Bruno Heck, Bundesminister a.D. Bonn, KAH

20. 2.1987 Empfang anläßlich des 250 50. Geburtstages von Frau Bundesministerin Prof. Dr. Rita Süssmuth Bonn, KAH

16.3.1987 Empfang anläßlich des 700 75. Geburtstages von Frau Aenne Brauksiepe, Bundesministerin a.D. Bonn, KAH

39 Veranstaltungs- Veranstaltungsart Teilnehmer Datum

16.—18.10.1987 28. EAK-Bundestagung 500 „Miteinander Zukunft gewinnen" Karlsruhe, Kongreßzentrum

22.—24.10.1987 KPV-Bundesvertreterversammlung 500 und Kommunalkongreß „Den Bürgern Heimat geben" Bonn, KAH

6.3 Referentenvermittlung Besucherdienst und Veranstaltungsservice Als Dienstleistung der CDU-Bundesgeschäftsstelle für Die CDU-Bundesgeschäftsstelle erhielt im Berichts­ die interessierte Öffentlichkeit ist der Besucherdienst zeitraum 109 Anfragen. Insgesamt haben 104 Vertre­ emgerichtet. Im Berichtszeitraum haben mit steigen­ ter der CDU und 8 Vertreter der CSU die hieraus re­ der Tendenz 351 Gruppen mit 14.075 Teilnehmern das sultierenden Termine wahrgenommen. 11 Anfragen Konrad-Adenauer-Haus besucht. Seit Einrichtung wurden an andere zuständige Stellen weitergeleitet. dieser Dienstleistung haben über 320.000 Personen In­ Die höhere Zahl von Vermittlungen und Weiterleitun­ formationen über die Arbeit der Bundespartei und der gen ergibt sich aus Mehrfachbenennungen, da zum Bundesgeschäftsstelle erhalten. Teil zwei und mehr Vertreter der CDU an einer Ver­ Entsprechend der Übereinkunft zwischen der CDU- anstaltung teilgenommen haben. Bundesgeschäftsstelle und der Konrad-Adenauer- Haus KG wurden technische Dienstleistungen für die im Kongreßtrakt des Konrad-Adenauer-Hauses statt­ gefundenen Veranstaltungsmaßnahmen durchge­ 6.4 Allgemeine parteiorganisatorische führt. Hierbei wurden insgesamt ca. 820 Veranstal­ Maßnahmen tungen betreut.

Organisations-Handbuch Beratung Die Fortschreibung und der Änderungsdienst des Or­ Im Bereich der Parteiorganisation der CDU-Bundes­ ganisations-Handbuches der CDU wurde im Berichts­ geschäftsstelle erfolgt als wichtige Aufgabenstellung zeitraum mit 1 Nachlieferung durchgeführt. Im Laufe die Beratung der Gliederungen der CDU in Organisa­ des Jahres ergaben sich mehr als 8.000 Änderungen. tionsfragen. Auf großes Interesse bei den Verbänden Das Organisations-Handbuch erscheint in einer Auf­ stößt die Information und Abstimmung bei Beschaf­ lage von 2.000 Exemplaren. fungsmaßnahmen vornehmlich der technischen Aus­ stattung der Geschäftsstellen. Hierbei wird unter Be­ Technische Hilfen rücksichtigung der individuellen Problemstellung ein funktionales Konzept erstellt. Dadurch erbringt die Auf Bitte von Gliederungen und Vereinigungen wur­ Bundesgeschäftsstelle einen nicht unerheblichen Bei­ den technische Hilfen durch Zurverfügungstellung trag ziu- Verbesserung der Organisationsstruktur der von transportablen Beschallungseinrichtungen in 18 Gesamtpartei. Fällen gewährt. Im Bereich der Fernseh- und Video­ technik wurden die im Hause befindlichen Rekorder Mit befreundeten ausländischen Parteien sind im Be­ und TV-Geräte laufend gewartet und auftragsgemäß richtszeitraum Seminare und Informationsgespräche 70 Videokopien gefertigt. Femer wurden 80 Tonko­ durchgeführt worden. Fernerhin wurden schriftliche pien gefertigt. Für die Datenbank der CDU-Bundes­ und femmündliche Unterstützungen für die nachge­ geschäftsstelle wurden 202 Video- und Tonkopien er­ ordneten Gliederungen bei wahlkampf-organisatori- faßt und katalogisiert. schen Fragen erbracht.

40 V. Die Mitgliederentwicklung in der CDU 1. Die Mitgliederzahlen der CDU im langjährigen Trend

Für die derzeitige Mitgliederentwicklung ist die Stabi­ Bei der Analyse der Mitgliederzahlen muß beachtet lisierung der Mitgliederzahlen auf einem hohen Ni­ werden, daß die Mitgliederentwicklung durch eine veau charakteristisch. Seit Juni 1986 haben die Saldo- hohe Mortalität bestimmt wird (siehe folgende Tabel­ Zahlen wieder leicht zugenommen. Im Juni 1987 zähl­ len). Gleichzeitig ist erfreulich, daß im Jahre 1986 te die CDU 715.637 Mitglieder. 26.822 neue Mitglieder der CDU beigetreten sind.

Mitgliederentwicklung der CDU seit 1971 Oeweils Jahresende)

1971 1972 1973 1974 1975 1976

Mitglieder 355.745 422.968 457.393 530.500 590.482 652.010 Veränderung zum Vorjahr % -1- 8,1 + 18,9 + 8,1 '+. 16,0 + 11,3 + 10,4 Index 1.971 = 100 100,0 118,9 128,6 149,1 166,0 183,3

1977 1978 1979 1980 1981 1982

Mitglieder 664.214 675.286 682.781 693.320 705.116 718.889 Veränderung zum Vorjahr % + 1,8 + 1.7 + 1,1 + 1.5 + 1,7 -1- 2,0 Index 1971 = 100 186,7 189,8 191,9 194,9 198,2 202,1

Juni 1983 1984 1985 1986 1987

Mitglieder 734.555 730.395 718.590 714.089 715.637 Veränderung zum Vorjahr % -1- 2,2 — 0,6 -1,6 — 0,6 + /0 Index 1971 = 100 206,5 205,3 202,0 200,7 201,2

Zwischen Januar 1987 und Juni 1987 stieg die Mitgliederzahl von 714.946 leicht auf 715.637 an.

41 ]Mitgliederentwicklun g 1983/1987 (jeweils Monatsende)

1983 Jan. Febr. März April Mai Juni

Mitglieder 719.838 722.661 729.707 732.337 733.743 734.082 Diff. z. Vormonat + 949 + 2.823 + 7.046 + 2.630 + 1.406 + 339 Veränderung z. Vorjahresmonat % + 2,1 + 2,4 + 3,2 + 3,3 + 3,3 + 3,2

1983 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Mitglieder 734.484 734.147 734.458 735.031 735.070 734.555 Diff. z. Vormonat + 402 — 337 + 311 + 573 + 39 — 515 Veränderung z. Vorjahresmonat % + 3,2 + 3,2 + 3,0 + 2,8 + 2,4 + 2,2

1984 Jan. Febr. März April Mai Juni

Mitglieder 734.361 735.406 736.277 736.370 736.258 736.121 Diff. z. Vormonat — 194 + 1.045 + 871 + 93 — 112 — 137 Veränderung z. Vorjahresmonat % + 2,0 + 1,8 + 0,9 + 0,6 + 0,3 + 0,3

1984 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Mitglieder 736.187 735.695 735.276 734.555 732.813 730.395 Diff. z. Vormonat + 66 — 492 — 419 — 721 — 1.742 — 2.418 Veränderung z. Vorjahresmonat % + 0,2 + 0,2 + 0,1 — 0,0 -0,3 — 0,6

1985 Jan. Febr. März April Mai Juni

Mitglieder 727.794 726.600 726.440 725.747 725.376 724.222 Diff. z. Vormonat — 2.601 — 1.194 — 160 — 693 — 371 — 1.154 Veränderung z. Vorjahresmonat % -0.9 -1,2 -1,3 -1.4 -1.5 -1,6

1985 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Mitglieder 722.847 721.491 721.043 720.222 719.942 718.590 Diff. z. Vormonat — 1.375 — 1.356 — 448 — 821 — 280 — 1.352 Veränderung z. Vorjahresmonat % -1,9 -1,9 -1,9 -2,0 -1.8 -1.6

1986 Jan. Febr. März April Mai Juni

Mitglieder 718.536 717.966 717.694 716.592 716.081 715.340 Diff. z. Vormonat — 54 — 570 — 272 — 1.102 — 511 — 741 Veränderung z. Vorjahresmonat % -1,3 -1.3 -1,2 -1,3 -1,3 -1,2

42 1986 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Mitglieder 715.037 714.339 714.086 714.299 714.253 714.089 Diff. z. Vormonat — 303 — 698 — 253 + 213 — 46 — 164 Veränderung z. Vorjahresmonat % -1,1 -1,0 -1,0 — 0,8 — 0,8 — 0,6

1987 Jan. Febr. März April Mai Juni

Mitglieder 714.946 716.023 715.928 716.012 716.342 715.637 Diff. z. Vormonat + 857 + 1.077 . — 95 + 84 + 330 — 705 Veränderung z. Vorjahresmonat % -0,5 — 0,3 — 0,3 -0.1 + /- 0 + /- 0

43 2. Die Entwicklung der Mitgliederabgänge

Unter den Ursachen für die Mitgliederabgänge Der Anteil der explizit politischen Austrittsbegrün­ kommt der Mortalität und der natürlichen Fluktua­ dungen ist jeweils sehr gering. Er stieg 1984 auf 8,5 % tion ein erheblicher Anteil zu. 1986 sind 20,2 % der an, fiel danach wieder auf einen Stand von gegenwär­ Abgänge auf den Tod der betreffenden Parteimitglie­ tig 4,4 % zurück. der zurückzuführen, 4,1 % der Abgänge sind unbe­ Insgesamt fällt der Anteil politisch motivierter Aus­ kannt verzogen, 3,5 % durch Karteibereinigungen zu tritte erheblich geringer aus als der Anteil der eher erklären. Diese Abgänge sind für die Partei nicht ver­ „administrativ-organisatorischen" Verluste an Partei­ meidbar. mitgliedern.

Mitgliederzu- und abgänge 1970—1986

Jahr Mi. stand Zugänge*) Jährliche Abgänge*) Jährliche Saldierter Jährliche Mi.stand 31. 12. Zugangsrate Abgangsrate Mi.Zuwachs Zuwachsrate 31. 12. d. Vorj. % d. Jahres 1970 303.532 48.755 16,1 23.048 7,5 25.707 8,5 329.239 1971 329.239 47.836 14.5 21.330 6,5 26.506 8,0 355.745 1972 355.745 87.008 24,5 19.785 5,6 67.223 18,9 422.968 1973 422.968 57.335 13,6 22.910 5,4 34.425 8,1 457.393 1974 457.393 94.544 20,7 21.437 4,7 73.107 16,0 530.500 1975 530.500 85.501 16,1 25.509 4,8 59.982 11,3 590.482 1976 590.482 87.662 14,8 26.134 4,4 61.528 10,4 652.010 1977 652.010 43.640 6,7 31.436 4,8 12.204 1,9 664.214 1978 664.214 41.097 6,2 30.025 4.5 11.072 1,7 675.286 1979 675.286 41.948 6,2 34.453 5,1 7.495 1,1 682.781 1980 682.781 40.426 5,9 29.887 4,4 10.539 1,5 693.320 1981 693.320 41.238 6,0 29.442 4,3 11.796 1.7 705.116 1982 705.116 43.272 6,1 29.495 4,2 13.777 2,0 718.889 1983 718.889 46.534 6,5 30.868 4,3 15.666 2,2 734.555 1984 734.555 32.506 4,4 37.271 5,1 — 4.765 — 0,6 730.395 1985 730.395 25.656 3,5 37.461 5.1 —11.805 - 1,6 718.590 1986 718.590 35.457 4,9 39.958 5,6 — 4.501 - 0,7 714.089

*) Bereinigte Zahlen

Regionale Mitgliederentwicklung 1986

Landesverband Mi.stand Mi.stanc Differer z Jahresende Jahresende 1985 1986

Baden-Württemberg 95.334 95.040 294 Berlin 16.569 15.864 — 705 Bremen 3.719 3.907 + 188 Hamburg 13.848 14.887 -(-1.039 Hessen 68.950 68.275 — 675 Braunschweig 10.717 10.766 + 49 Hannover 77.374 78.760 -1-1.386 Oldenburg 19.515 19.377 — 138 Nordrhein-Westfalen 261.220 257.643 —3.577 Rheinland-Pfalz 78.467 78.045 — 422 Saar 30.757 29.992 — 765 Schleswig-Holstein 42.120 41.533 — 587

Insgesamt 718.590 714.089 —4.501

44 3. Mitgliedsdauer Die jeweilige individuelle Dauer der Mitgliedschaft in ren, als diese 1969 noch die Regierung gestellt hat, we­ der CDU ist für den Mitgliederabgang offensichtlich niger als 8% bereits in den fünfziger Jeihren das CDU- von erheblicher Bedeutung. 1984 und 1985 lag die Parteibuch besaßen. Die überwiegende Mehrzahl der durchschnittliche Dauer der Mitgliedschaft bei den heutigen Parteimitglieder ist der CDU in einer Zeit Abgängern jeweils immerhin um 0,6 Jahre unter der beigetreten, als diese in Bonn in der Opposition stand. der übrigen Parteimitglieder. Im Jahre 1986 lag diese Mitglieder, die der CDU zwischen 10 und 30 Jahren Differenz bei 0,7 Jahren (11,2 Jahre gegenüber sonst angehörten, finden sich unter den Abgängern eher sel­ 11,9 Jahre). ten. Die leicht überproportionalen Abgänge bei über Weiter ist zu berücksichtigen, daß weniger als 27% SOjähriger Mitgliedsdauer sind auf Todesfälle zurück­ der heutigen CDU-Mitglieder bereits in der Partei wa­ zuführen.

Dauer der CDU-Mitgliedschaft bei Abgängern und Mitgliedern 1 1984 bis 1986

1984 1985 1986

Abgänger Mitglieder Abgänger Mitglieder Abgänger Mitglieder insgesamt insgesamt insgesamt % % % % % %

bis unter 2 Jahre 8.7 10,1 5.7 7.5 6.4 7.2 2 bis unter 4 Jahre 13,3 10,0 13,6 10,7 12.0 9.5 4 bis unter 6 Jahre 10,9 8,8 11,4 8,8 11,6 9.1 6 bis unter 8 Jahre 9,1 8,1 9,3 8,0 9,6 8.0 8 bis unter 10 Jahre 16,5 15,0 12,6 11,4 8,2 7.4 10 bis unter 15 Jahre 24,4 26,7 27,5 29,7 30,3 32,5 15 bis unter 20 Jahre 6,2 8,4 7,6 10,1 9,1 12,1 20 bis unter 25 Jahre 4,2 5.8 4,5 6,1 4,4 6,2 25 bis unter 30 Jahre 2,8 3,4 3,0 3,6 2,9 3.5 30 Jahre und mehr 3.8 3,3 4,4 3,7 5,2 4.3 ohne Angaben 0,3 0,3 0.3 0,3 0,3 0.3

Durchschnittliche Dauer (in Jahren) 10,2 10,8 10,8 11.4 11.2 11.9

45 4. Die Struktur der CDU-Mitgliedschaft Die Strukturanalyse zeigt im Vergleich der CDU-Mit­ glieder mit den Neumitgliedern des Jahres 1986 einige Struktur der Mitglieder- und Neumitglieder bedeutsame Tendenzen der weiteren Angleichung von zum Jahresende 1986 Mitgliedern und Bevölkerungsstruktur. Mitglieder Neumitglieder Während der Anteil der Frauen am gesamten Mitglie­ insges. derbestand der CDU noch 1969 erst bei 13,1% gelegen % % hatte, lag er 1986 immerhin bereits bei 22,2%. Unter den Neumitgliedern befanden sich 1986 sogar 28,6% Männer 77,8 71,4 Frauen, 1970 stellten diese erst 17,3% der Neumitglie­ Frauen 22,2 28,6 der. —24 Jahre 3,5 17,7 Das Durchschnittsalter der neuen Mitglieder liegt 25—29 Jahre 4,3 9,3 1986 mit 40,1 Jahren fast 10 Jahre unter dem der ge­ 30—39 Jahre 16,1 24,0 samten Mitgliedschaft (49,6 Jahre). Besonders bemer­ 40—49 Jahre 27,7 25,6 kenswert ist in diesem Zusammenhang der hohe An­ 50—59 Jahre 23,4 12,1 teil der jüngsten, bis 24jährigen Altersgruppe unter 60—69 Jahre 14,3 6,7 den Neumitgliedern (17,7%). 70 Jahre und älter 10,2 3,7 Während Katholiken mit einem Anteil von 56% noch Durchschnittsalter 49,6 40,1 1970 unter den Neumitgliedern deutlich das Überge­ wicht hatten, fanden sich 1986 unter den Zugängen Männer bereits nahezu ebenso viele Protestanten wie Katholi­ —29 Jahre 7,9 29,8 ken (41,2% zu 46,3%). 5,2% der Neumitglieder gehö­ 30—59 Jahre 69,0 61,9 ren keiner Glaubensgemeinschaft an. 60 Jahre und älter 22,6 7,3 Durchschnittsalter 49,2 38,5 Der Anteil selbständiger CDU-Mitglieder betrug 1986 Frauen nur mehr 24,6%. Unter den Neuzugängen lag die —29 Jahre 7,6 19,9 Quote gar nur noch bei 18,9%. Dagegen ist ein stei­ 60,7 61,1 gender Anteil der Parteimitglieder als Angestellte tätig 30—59 Jahre 60 Jahre und älter 18,2 (29,6% der Neumitglieder). 31,1 Durchschnittsalter 50,9 43,9 Alle genannten Tendenzen führen zu einer angemesse­ neren Vertretung relevanter sozialer Gruppen in der evangelisch 34,6 41,2 Mitgliedschaft der CDU und unterstreichen damit de­ katholisch 58,6 46,3 ren Charakter als moderne Volkspartei. sonstige 0,4 0,6 ohne Bekenntnis 3,0 5,2

Selbständige/Mith. 24,6 18,9 Arbeiter 9,8 7,7 Angestellte 28,1 29,6 Beamte 12,5 10,4 Rentner/Pensionäre 4,6 7,1 Hausfrauen 11,2 11,0 in Ausbildung 6,6 13,4

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