2016 Jahresbericht

Vorgelegt zur 68. ifo Jahresversammlung am 28. Juni 2017 In diesem Jahresbericht werden sämtliche Funktions- und Positi- onsbezeichnungen nur in der männlichen Form verwendet. Dies dient allein der besseren Lesbarkeit des Textes; eine Diskriminie- rung von Frauen ist nicht beabsichtigt.

Hrsg. 2017 vom ifo Institut Poschingerstraße 5, 81679 München, Postfach 860460, 81631 München, Tel.: +49/(0)89/9224-0, Fax: +49/(0)89/985369 ifo im Internet: http://www.cesifo-group.de; E-Mail: [email protected] ISSN: 2194-928X

Redaktion: Dr. Marga Jennewein Druck: Majer & Finckh ifo Jahresbericht 2016

Seite Das ifo Institut – Ziele und Aufgaben ...... 7 Bericht des Vorstands ...... 10

Berichte aus Forschung und Service ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie ...... 31 ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Familienökonomik ...... 36 ifo Zentrum für Bildungsökonomik ...... 41 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien ...... 54 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen ...... 66 ifo Zentrum für Außenwirtschaft ...... 73 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen ...... 82 ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung ...... 93 ifo Center of Excellence for Migration and Integration Research – CEMIR ...... 98 Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik ...... 99 Bibliothek ...... 100 Presse, Redaktion, Konferenzen ...... 101

Niederlassung Dresden ...... 113

Münchener Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaftswissenschaft – CESifo GmbH...... 129

Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Außenbeziehungen ...... 135

Personal, Finanzen und Gremien Personelle Entwicklung ...... 139 Finanzielle Entwicklung...... 146 Mitglieder, Organe und Gremien ...... 149 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 1 . Mai 2017 ...... 152 Organigramm ...... 154

Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Außenbeziehungen

Wissenschaftliche Veranstaltungen Veranstaltungen des ifo Instituts ...... 157 Vorträge auf externen Veranstaltungen ...... 167

Veröffentlichungen Externe Publikationen ...... 185 Eigene Publikationsorgane ...... 195

Lehre und Außenbeziehungen Lehraufträge...... 212 Gastwissenschaftler am ifo Institut ...... 214 Gastaufenthalte von ifo-Mitarbeitern ...... 216

CESifo-Aktivitäten...... 217

ifo Jahresbericht 2016 3 ifo Jahresbericht 2016

Das ifo Institut – Ziele und Aufgaben

Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut, gen. Sie strebt höchste wissenschaftliche Standards an das die Rechtsform eines eingetragenen Vereins hat und will Beiträge zur Politikberatung und politischen und als gemeinnützig anerkannt ist, seit seiner Grün- Debatte leisten. dung im Januar 1949. Es ist eines der führenden und in den Medien am häufigsten zitierten Wirtschaftsfor- Die Forschung am ifo Institut ist geleitet von gesell- schungsinstitute in Europa. Es ist durch einen Koope- schaftlich anerkannten Zielsetzungen. Dazu gehören rationsvertrag eng mit der Ludwig-Maximilians-Univer- die Ziele, die Leistungsfähigkeit der sozialen Marktwirt- sität München (LMU) verbunden und hat seit 2002 den schaft zu erhalten, die bevorstehenden demographi- Status eines »Instituts an der Universität München«. schen Herausforderungen zu meistern, die Stabilität der Wirtschaft und des Finanzsystems zu sichern, den In der CESifo-Gruppe bündeln das Center for Economic globalen Wettbewerb bei zunehmendem technischem Studies (CES) der LMU, das ifo Institut und die Münche- Wandel zu bestehen und die Umwelt zu schützen. ner Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaftswissen- schaft – CESifo GmbH ihre Ressourcen zu einem inter- Wie alle anderen Leibniz-Einrichtungen unterliegt das national agierenden Forschungsverbund, um auf der ifo Institut den strengen Regelevaluierungen, die der Se- Grundlage exzellenter theoretischer und empirischer nat der Leibniz-Gemeinschaft alle sieben Jahre durch- wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentli- führt. Wie es schon in den vorangegangenen Verfahren che Politikdebatte zu bereichern, wirtschaftspolitische der Fall war, hat das ifo Institut auch in der zurücklie- Hervorragende Entscheidungsprozesse durch hochwertige Politikbe- genden Regelevaluierung, die durch die Stellungnahme Evaluierungs- ratung zu unterstützen und die Öffentlichkeit mit stark des Senats der Leibniz-Gemeinschaft vom 17. Juli 2013 ergebnisse beachteten Wirtschaftsinformationen, wie den ifo Ge- abgeschlossen wurde, hervorragend abgeschnitten. schäftsklimaindex, zu unterstützen. Eine zentrale In- stitutsaufgabe ist auch die Förderung des wissen- In dieser Stellungnahme stellte der Leibniz-Senat fest, schaftlichen Nachwuchses, in der das ifo Institut eng dass das ifo Institut seinen Auftrag, »angewandte po- mit der LMU kooperiert und die mit umfangreichen Bei- litikorientierte Wirtschaftsforschung zu betreiben, trägen zur Lehre verbunden ist. Herzstück der CESifo- Forschungsergebnisse, Daten und Informationen allen Gruppe ist das aus den ehemaligen Gastforschern des Interessierten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und CES bestehende CESifo-Forschernetzwerk. Öffentlichkeit bereitzustellen und politische Entschei- dungsträger zu beraten«, sehr erfolgreich erfüllt habe, Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft ist das ifo In- Das ifo Institut leiste »substanzielle Forschungsbei- stitut eine im Rahmen der gemeinsamen Forschungs- träge, die international wahrgenommen werden, und förderung nach Artikel 91b Grundgesetz von Bund nimmt eine wichtige Brückenfunktion zwischen akade- und Ländern finanzierte Forschungseinrichtung. Zum mischer Forschung und Politikberatung wahr …. Die Bi- 1. September 2011 wurde der Name des ifo Instituts lanz der Forschungs-, Dienstleistungs- und Beratungs- im Wege einer Satzungsänderung ergänzt. Seitdem arbeiten hat sich hervorragend entwickelt. Mittlerweile »ifo – eines lautet seine offizielle Bezeichnung: ifo Institut – Leib- zählt das ifo Institut zu den führenden europäischen der führenden niz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universi- Wirtschaftsforschungsinstituten«. europäischen tät München e.V. Wirtschafts- Der Leibniz-Senat und die von ihm eingesetzte inter- forschungsinstitute« Das ifo Institut ist unabhängig und stellt seine Leistun- nationale Gutachtergruppe attestieren dem ifo Institut gen den gesellschaftlichen Gruppierungen ohne Rück- auf sämtlichen Ebenen und Arbeitsfeldern – von der sicht auf deren politische Ausrichtung zur Verfügung. Forschung und Politikberatung über die Dienstleistun- Es ist ein führender europäischer Think Tank und bildet gen und die Förderung des wissenschaftlichen Nach- eine Brücke zwischen akademischer Forschung und wuchses bis hin zur Infrastruktur – ausgezeichnete praktischer Politik. Es konzentriert sich auf die ange- Leistungen. Die in den acht Forschungsbereichen des wandte, politikorientierte Wirtschaftsforschung mit ifo Instituts geleistete Arbeit sei insgesamt als sehr gut, dem Ziel, mehr Stabilität, Prosperität und gesellschaft- in einigen Fällen als exzellent zu bewerten. Die Quan- lichen Zusammenhalt in Europa und der Welt zu errei- tität und Qualität der Publikationen des Instituts habe chen. Die Forschung des ifo Instituts befasst sich mehr sich seit der letzten Evaluierung weiter verbessert und und mehr mit europäischen und globalen Fragestellun- sei nun exzellent.

ifo Jahresbericht 2016 7 Das ifo Institut – Ziele und Aufgaben

In den acht ifo Zentren – öffentliche Finanzen und po- Forschung ist die Grundlage der Politikberatung, die litische Ökonomie, Arbeitsmarkt- und Bevölkerungs- das Institut als seine Kernaufgabe ansieht. Im Bericht ökonomik, Bildungsökonomik, Industrieökonomik und (2013) der Gutachtergruppe des Leibniz-Senats heißt neue Technologien, Energie, Klima und erschöpfbare es dazu: »Im Rahmen seiner Politikberatung beteiligt Ressourcen, Außenwirtschaft, Internationaler Institu- sich ifo sehr aktiv an den öffentlichen Debatten um die tionenvergleich und Migrationsforschung sowie Kon- besten wirtschaftspolitischen Ideen und Konzepte. Mit junkturforschung und Befragungen – werden Themen seinen Forschungsergebnissen und Politikempfehlun- behandelt, die auch für die Politikberatung von größ- gen trägt es dazu bei, Reformideen zu entwickeln, die ter Relevanz sind. Die 1993 gegründete Niederlassung Deutschland zukunftsfähig machen.« Gegenstand der Dresden arbeitet auf Gebieten, die im speziellen Inte- Politikberatung ist auch eine Vielzahl von Gutachten resse des Freistaats Sachsen liegen, und wird von dort öffentlicher und privater Auftraggeber zu aktuellen institutionell gefördert. wirtschaftspolitischen Fragen. Das ifo Institut gehört zu den Instituten, die 2007 den Zuschlag für die erst- Bei seinen internationalen Aktivitäten kooperiert das mals europaweit ausgeschriebene Gemeinschaftsdiag- ifo Institut sehr intensiv mit der CESifo GmbH und dem nose erhalten haben, und es war auch bei allen erneu- von ihr betreuten CESifo-Forschernetzwerk. Die CESifo ten Ausschreibungen, zuletzt im Jahr 2016, erfolgreich. Kooperation mit GmbH hat, wie der Leibniz-Senat in seiner Stellungnah- In internationalen Beratungsprojekten stellt das ifo CESifo: Wichtiger me vom 17. Juli 2013 bestätigt, eine wichtige Funktion Institut seine Expertisen auch öffentlichen Einrichtun- Baustein für bei der Zusammenarbeit zwischen dem ifo Institut und gen anderer Länder – vor allem in Staaten, die nicht der internationale dem Center for Economic Studies (CES) an der LMU. Die OECD angehören – zur Verfügung. Sichtbarkeit Kooperation mit CESifo ist ein wichtiger Baustein für die internationale Sichtbarkeit der wirtschaftswissen- Neben der Forschung und Politikberatung stellt das schaftlichen Forschung von ifo Institut und LMU. ifo Institut den an ökonomischen Fragen interessier- ten Gruppen der Gesellschaft Daten, Informationen Auch der wissenschaftliche Nachwuchs des ifo Instituts und andere Serviceleistungen zur Verfügung. Das ge- profitiert sehr stark von den Netzwerkeffekten, die sich schieht insbesondere im Zusammenhang mit seinen im Rahmen der CESifo-Gruppe ergeben. So beschäftigt projektbezogenen und regelmäßigen Befragungen im das ifo Institut regelmäßig mehr als 50 Doktoranden, nationalen und internationalen Unternehmenssektor. von denen die meisten am Graduiertenprogramm des Der ifo Geschäftsklimaindex, ein auf dem ifo Konjunk- ifo Instituts teilnehmen und gleichzeitig Mitglied der turtest beruhender und weltweit beachteter Frühin- Graduate School of Economics (MGSE) der LMU dikator für die konjunkturelle Entwicklung, wird von sind. Gerade die Verbindung zwischen der akademi- Banken und Unternehmen jeden Monat mit Spannung schen Forschung und der praktischen Politikorientie- erwartet und in den Medien kommentiert. Die Ergeb- rung des ifo Instituts macht für die jungen Doktoranden nisse seiner internationalen Konjunkturerhebungen den besonderen Reiz ihrer Tätigkeit am ifo Institut aus. in über 120 Ländern werden seit 2002 in Form des CESifo World Economic Survey (WES) veröffentlicht. Für die wissenschaftliche Arbeit im ifo Institut gelten Die 1999 eingerichtete DICE-Datenbank (Database for die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Institutional Comparisons in Europe), die gegenwärtig aufgestellten »Regeln guter wissenschaftlicher Praxis etwa 3.800 Tabellen, Graphiken und Kurzberichte ent- »Regeln guter ebenso wie die von ihr entwickelten Gleichstellungs- hält, hat das Spektrum der vom ifo Institut erbrachten wissenschaftlicher standards. Mit besonders intensiver Förderung des Serviceleistungen für die Wissenschaft bedeutend er- Praxis« weiblichen Wissenschaftlernachwuchses will das ifo weitert und bereichert. Die Ergebnisse dieser instituti- Institut die noch bestehende Unterrepräsentanz der onenbezogenen Forschungsarbeiten und vergleichen- Frauen im Bereich der Wissenschaftlichen Mitarbeiter de Darstellungen institutioneller Regelungen werden schrittweise abbauen«. der Öffentlichkeit vierteljährlich im CESifo DICE Report präsentiert. Die Politik und allgemeine Öffentlichkeit profitie- ren von der engen Verbindung zwischen ifo Institut Das ifo Institut ist mit einem umfangreichen Informa- und Universität. Denn sie stärkt die wissenschaftli- tionsangebot in deutscher und englischer Sprache che Leistungsfähigkeit des Instituts, und erstklassige im Internet vertreten. Es veröffentlicht mehrere Zeit-

8 ifo Jahresbericht 2016 Das ifo Institut – Ziele und Aufgaben

schriften und Buchreihen. Dabei kommt internationa- Die enge Kooperation mit der LMU und insbesondere len Publikationen, die gemeinsam mit den anderen In- die gemeinsame Berufung der Leiter der Forschungs- stitutionen der CESifo-Gruppe verbreitet werden, eine bereiche sind zentrale Elemente des Bemühens des wachsende Bedeutung zu. ifo Instituts, den ifo-Wissenschaftlern optimale Rah- menbedingungen für Spitzenleistungen in Forschung O ptimale Die CESifo-Gruppe organisiert jedes Jahr zahlreiche und Politikberatung bereitzustellen. Um diese perso- Bedingungen für internationale Konferenzen, die in der Regel im Kon- nalpolitische Ausrichtung zu unterstreichen, ist das Spitzenleistungen ferenzzentrum des ifo Instituts stattfinden. Zu ihr ifo Institut dem von der Europäischen Kommission in Forschung und gehört mit über 1.300 Forschern aus 41 Ländern das verabschiedeten »European Charter for Researchers« Politikberatung weltweit zweitgrößte Forschernetzwerk im Bereich der in Verbindung mit dem »Code of Conduct for the Rec- ökonomischen Forschung. Die im Rahmen dieses For- ruitment of Researchers« beigetreten. schernetzwerks entstehenden CESifo Working Papers belegen regelmäßig unter allen ökonomischen For- Auch die Kooperationen mit anderen Partnern, vor al- schungsinstitutionen Spitzenplätze beim weltweiten lem den Universitäten Augsburg, Dresden, Konstanz, Vergleich der Downloads von den Homepages des So- Münster, Passau und Regensburg, bereichern die Ar- cial Science Research Network und RePEc, der weltweit beit des Instituts. Zusätzlich arbeitet das ifo Institut bei größten Datenbank für Wirtschaftspublikationen. Forschungsprojekten mit zahlreichen Partnern im In- und Ausland zusammen. Daraus sind in den einzelnen Die Arbeitsweise des ifo Instituts ist durch die Koope- Bereichen und auf Institutsebene weitere, doch eher ration mit Universitäten und Forscherpersönlichkeiten informelle internationale Forschungsnetze entstan- aus dem In- und Ausland geprägt. Einen besonderen den. Dazu zählen u.a. CIRET (Centre for International Stellenwert hat die Zusammenarbeit mit der LMU. So Research on Economic Tendency Surveys), das EENEE betreiben ifo und LMU gemeinsam das »Economics & (European Expert Network of Educational Economists) Business Data Center« (EBDC). Zentrale Aufgabe des und EUROCONSTRUCT. EBDC ist es, einen aufbereiteten und kontinuierlich gepflegten Datensatz deutscher Unternehmen zur Ver- Zur Sicherung der Qualität seiner Arbeiten kooperiert fügung zu stellen, der neue Felder für die volks- und das ifo Institut eng mit externen Wissenschaftlern und betriebswirtschaftliche Forschung erschließen kann. anderen ausgewiesenen Experten. Das gilt vor allem Das EBDC stellt der Forschung den Unternehmensda- für die 51 Forschungsprofessoren und fünf Research tensatz bereit, indem ifo-Befragungsdaten mit Un- Affiliates, Research Associates und Senior Research ternehmensdaten aus anderen Datenquellen zusam- Associates (Stand: 31. Dezember 2016) sowie jährlich 51 Forschungs- mengeführt werden, und ist zentrale Ansprech- und über 40 Gastprofessoren aus aller Welt, mit denen die professoren und Koordinationsstelle für wissenschaftliche Datenban- ifo-Wissenschaftler gemeinsame Projekte bearbeiten. jährlich über ken auf Ebene der Unternehmen. Im Dezember 2013 40 Gastprofessoren wurde am EBDC die Außenstelle des Forschungsdaten- Besonders wichtig sind der Wissenschaftliche Beirat zentrums (FDZ) des Bayerischen Landesamts für Sta- und der Nutzerbeirat, die das Institut nicht nur bei sei- tistik eröffnet. In den Räumlichkeiten des EBDC können ner Planung beraten, sondern auch seine Leistungen Wissenschaftler nun auch auf die Erhebungsdaten der bewerten und damit helfen, die wissenschaftliche Qua- statistischen Ämter zugreifen. lität der Leistungen des ifo Instituts zu sichern. Den ex- ternen Wissenschaftlern, die sich in der CESifo-Gruppe Die enge Zusammenarbeit mit der LMU kommt auch engagieren, und den Mitgliedern der beratenden Gre- darin zum Ausdruck, dass die leitenden Wissenschaft- mien, zu denen auch der Verwaltungsrat und das Ku- ler des ifo Instituts gemeinsam mit der LMU berufen ratorium gehören, ist das ifo Institut zu besonderem wurden. Das gilt nicht nur für den Präsidenten, sondern Dank verpflichtet. auch für alle Leiter der ifo Forschungszentren. Dafür stehen insgesamt acht Stiftungsprofessuren zur Verfü- gung. Neben den gemeinsam berufenen Professoren sind auch andere Wissenschaftler des ifo Instituts in der Lehre aktiv, einige davon als Lehrstuhlvertreter mit befristeter Professur.

ifo Jahresbericht 2016 9 Bericht des Vorstands

Für das ifo Institut stand das Jahr 2016 ganz im Zei- and the 25th Anniversary of the Center for Economic chen des Wechsels der Präsidentschaft: Am 31. März Studies« fanden sich am Vormittag des 22. Januar 2016 – kurz nach Vollendung seines 68. Lebensjahres – 2016 mehr als 400 renommierte Wirtschaftswissen- endete die Präsidentschaft von Prof. Hans-Werner schaftler aus aller Welt in der Großen Aula der LMU Sinn am ifo Institut gleichzeitig mit seinem Ordinari- ein. Nach den Begrüßungsworten des LMU-Präsiden- at an der Ludwig-Maximilians-Universität München ten Prof. Bernd Huber, der Konferenzleiter Prof. Robin (LMU) sowie der Leitung des Center for Economic Boadway und Prof. Carsten Eckel sowie der früheren Studies (CES) und der Geschäftsführung der CESifo Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats des ifo GmbH. Er bleibt dem ifo Institut im Ruhestand als Instituts Prof. Assaf Razin und Prof. Robert Haveman ehrenamtlicher Wissenschaftler eng verbunden und sowie von Prof. Rick van der Ploeg als Vertreter der kann im ifo Institut weiterhin auf ein Büro und perso- Area-Direktoren des CESifo-Forschernetzwerks wür- nelle Unterstützung zurückgreifen. Am 1. April 2016 digte Prof. Kai Konrad in einer Laudatio das wissen- Clemens Fuest mit übernahm Prof. Clemens Fuest die Präsidentschaft, schaftliche Lebenswerk Hans-Werner Sinns. Die da- Wirkung vom 1. April nachdem er zuvor vom ifo Institut und der Ludwig-Ma- ran anschließende Rede von Bundesbankpräsident 2016 neuer Präsident ximilians-Universität gemeinsam auf die Position des Dr. Jens Weidmann und vier hochkarätige Panels un- des ifo Instituts Präsidenten und die damit verbundene Professur für ter Leitung der renommierten Professoren Harold Finanzwissenschaft und Nationalökonomie berufen James, James R. Markusen, Oliver Hart und Michael worden war. P. Devereux sorgten für spannende wissenschaftliche und wirtschaftspolitische Diskussionen. Mit dem Ausscheiden Hans-Werner Sinns aus dem ifo- Vorstand endete eine Epoche, die das ifo Institut und Das Symposium ging nachmittags über in einen Fest- auch die Volkswirtschaftliche Fakultät der LMU stark akt, zu dem führende Persönlichkeiten aus Politik, geprägt hat. 17 Jahre lang war er Präsident des ifo In- Wirtschaft, Medien und öffentlicher Verwaltung hin- U nter der Präsident- stituts und Geschäftsführer der CESifo GmbH, 25 Jah- zustießen. Der Festakt wurde von LMU-Präsident schaft Hans-Werner re leitete er das CES und fast 32 Jahre gehörte er der Prof. Bernd Huber und dem ifo-Verwaltungsrats- Sinns Aufstieg des Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU als ordentli- vorsitzenden Dr. Peter-Alexander Wacker eröffnet. ifo Instituts zu einem cher Professor an. In seiner Amtszeit als ifo-Präsident Festredner waren Bundesfinanzminister Dr. Wolf- der führenden stieg das ifo Institut, dessen Existenz in der zweiten gang Schäuble und der renommierte amerikanische Wirtschafts- Hälfte der 1990er Jahre durch eine sehr kritische Evalu- Ökonom Prof. Martin Feldstein, Harvard-Professor forschungsinstitute ierung durch den Wissenschaftsrat stark gefährdet war, und langjähriger Präsident des NBER. Der ehemalige in Europa zu einem der führenden Wirtschaftsforschungsinstitu- Bayerische Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu, der te in Europa auf, und zusammen mit dem CES und der der CESifo-Gruppe eng verbundene Wissenschaftler CESifo GmbH wurde ein schlagkräftiger, international Prof. Agnar Sandmo und die Vorsitzende des Vereins sichtbarer Forschungsverbund geschaffen. In dieser für Socialpolitik, Prof. Monika Schnitzer, würdigten Phase hat Hans-Werner Sinn wie kein anderer Wissen- die Lebensleistung Hans-Werner Sinns. Als Schluss- schaftler die wirtschaftspolitische Debatte der vergan- punkt des Festakts überreichten ifo-Vorstandsmit- genen 25 Jahre in Deutschland geprägt und dabei die glied Prof. Meinhard Knoche und die ifo-Bereichsleiter volkswirtschaftliche Theorie einer breiten Bevölkerung Prof. Gabriel Felbermayr und Prof. Ludger Wößmann zugänglich gemacht. dem scheidenden Präsidenten das von ihnen her- ausgegebene und beim Hanser Verlag erschienene Die CESifo-Gruppe hat das Ende der Amtszeit Hans- Buch »Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirt- Werner Sinns deshalb zum Anlass genommen, seine schaftspolitik«. In diesem Buch setzen sich 111 Autoren – Leistungen durch eine besonders herausragende mehrere Nobelpreisträger und andere Zeitzeugen aus Festveranstaltung zu würdigen. Sie setzte sich aus ei- Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien – aus ihrer nem internationalen wissenschaftlichen Symposium Perspektive mit den wirtschaftspolitischen Ansätzen und einem Festakt in der Großen Aula der LMU zusam- Hans-Werner Sinns auseinandersetzen. men, an die sich ein Staatsempfang und ein festliches Dinner in der Münchener Residenz anschlossen. Zu dem hochkarätig besetzten »International Scientific Symposium to Mark Hans-Werner Sinn’s Retirement

10 ifo Jahresbericht 2016 Bericht des Vorstands

Dr. Peter-Alexander Wacker

Prof. Dr. Ludger Wößmann Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. Prof. Meinhard Knoche Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn

Dr. Wolfgang Schäuble

Ilse Aigner

Dr. Roland Berger

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn

ifo Jahresbericht 2016 11 Bericht des Vorstands

Im Anschluss an den Festakt lud die Bayerische Staats- präsentiert und die beiden Vorstandskollegen Sinn regierung zu einem Staatsempfang in den Max-Joseph- und Knoche im Quiz getestet, ob sie wirklich das »ifo- Saal der Münchener Residenz ein, in dem Staatsminis- Dreamteam« waren. Es wurden das »Familienmodell terin die Gäste begrüßte und die Leistungen Sinn«, eine »Visual Sinn-Story« und eine HWS gewidme- Festakt und Staats- des scheidenden Präsidenten würdigte. Der Höhe- te Sonderausgabe des »The Economist« vorgestellt. Die empfang anlässlich punkt der Verabschiedungsfeier war das an den Staats- Infrastrukturbereiche zeigten mit dem »Kleinen Post- der Verabschiedung empfang anschließende festliche Dinner. Der Baye- theater« und dem »Digital Cake« ihr kreatives Talent, von Hans-Werner Sinn rische Ministerpräsident Horst Seehofer ließ es sich bevor sich Hans-Werner Sinn dem Test »Wer wird Pen- nicht nehmen, die Lebensleistung Hans-Werner Sinns sionär?« stellen musste. Nach dem vom CES-Team vor- mit einer launigen Ansprache zu würdigen. geführten Singspiel wurde es rockig: Zur Vorbereitung auf den Ruhestand verpassten die ifo Industrieökono- Die Festveranstaltung wurde von der Gesellschaft der men Hans-Werner Sinn und seiner Frau Gerlinde (und Freunde des ifo Instituts unterstützt. Insbesondere fi- den weiteren Partygästen) einen Crashkurs im Rock ’n’ nanzierte die Freundesgesellschaft das aus Anlass der Roll-Tanzen. Beim anschließenden Auftritt der ifo Band Verabschiedung von Hans-Werner Sinn herausgege- mit 20 Stücken aus der über 60-jährigen Geschichte des bene Buch sowie das festliche Dinner in der Münchner Rock ’n’ Roll konnten die Partygäste die neue erworbe- Residenz. nen Tanzkünste einsetzen.

Ein weiterer Höhepunkt der Verabschiedung Hans- Werner Sinns aus seinen Ämtern blieb indessen den Belegschaften des ifo Instituts, des CES und der CESifo GmbH vorbehalten: Mit einer fulminanten und von lan- ger Hand vorbereiteten Party in den Räumen des ifo In- stituts sagten sie am 8. März 2016 »Servus HWS«. Zum A bschiedsparty im ifo Auftakt gaben ifo-Vorstandsmitglied Meinhard Knoche Institut und seine ifo-Band – unterstützt vom »Wirtschaftswei- sen« Prof. Lars Feld am Mikrofon – dem scheidenden Präsidenten mit zwei Rock-Klassikern – »Walk, Don’t Run« und »Learn to Fly« – musikalischen Rat, und ein vom Bereich Presse, Redaktion und Konferenzen produ- ziertes Video nahm die Teilnehmer mit auf eine faszinie- »ifo-Dreamteam« rende Zeitreise durch das Leben Hans-Werner Sinns. Prof. Clemens Fuest hat am 1. April 2016 das Amt des ifo-Präsidenten mit einer Videobotschaft begonnen. Mit der Präsidentschaft ist weiterhin die Übernahme des Lehrstuhls für Nationalökonomie und Finanzwis- senschaft an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU, die Leitung des CES sowie die Geschäftsführung der CESifo GmbH verbunden. Am 28. April 2017 wurde Clemens Fuest im Rahmen der 67. Jahresversammlung des ifo Instiuts, die unter dem Motto »Die Europäische Union am Scheideweg« stand, öffentlich in das Amt des ifo-Präsidenten eingeführt.

Prof. Bernd Huber, Präsident der LMU, begrüßte Die ifo-Band mit Gastsänger Lars Feld Clemens Fuest als neuen ifo-Präsidenten und Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft und National- Es folgten launige und auch besinnliche Aufführun- ökonomie an der LMU und wünschte ihm viel Erfolg so- gen der Belegschaften: Es wurde aus konjunktureller wie eine glückliche Hand in seinem neuen Amt. Diesen Sicht die »Sinn-Frage« gestellt, der »Ökonomen-Rap« Wünschen schloss sich Dr. Peter-Alexander Wacker,

12 ifo Jahresbericht 2016 Bericht des Vorstands

Vorsitzender des Verwaltungsrats des ifo Instituts, an. den können. Ab einer konjunkturbereinigten Neuver- Er begrüßte Clemens Fuest als sechsten Präsidenten schuldung von 0,5% des Bruttoinlandsprodukts sollten » Accountability des ifo Instituts in dessen Geschichte und empfand die Staaten nur noch nachrangige Anleihen ausgeben Bonds« zur es als gutes Signal, dass Clemens Fuest bei seiner können. Wenn die Staatsschuldenquote 120% über- Bewältigung der Amtseinführung das Thema »Die Europäische Union schreitet, fallen bei diesen Anleihen die Zinszahlungen Schuldenkrise am Scheideweg« in den Mittelpunkt stellte. Die Aus- aus, und sie werden automatisch verlängert, bis diese einandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen in- Schwelle wieder unterschritten wird. Wenn ein Land ein nerhalb der Europäischen Union gehöre ganz oben auf ESM-Programm beansprucht, fallen die Anleihen ganz die politische und wissenschaftliche Tagesordnung. aus. Dies führt dazu, dass die Gläubiger stärker haften Dr. Wacker wünschte Clemens Fuest viel Glück und und nicht die Steuerzahler, vor allem nicht die Steuer- Erfolg bei seiner Amtsführung, so dass das ifo Institut zahler anderer Länder. auch künftig insbesondere bei den wissenschaftlichen Leistungen an vorderster Front stehe und sich weiter- hin intensiv an der Politikberatung und Politikdebatte beteilige.

Auch ifo-Präsident a.D. Hans-Werner Sinn drückte sei- ne Freude darüber aus, dass Clemens Fuest als sein Nachfolger gewonnen werden konnte. Mit Clemens Fuest verbinde ihn sehr viel, beide seien sie Finanzwis- senschaftler, hätten viel miteinander diskutiert und die Probleme in ähnlicher Form gesehen. Sinn unterstrich, dass es keinen Ökonomen in Europa aus dem Bereich der Finanzwissenschaft gebe, der Forschungsstärke mit wirtschaftspolitischer Beratungskompetenz verei- Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts ne wie Clemens Fuest. Fuest sei im Übrigen jemand, der in seiner Forschung mikroökonomisch fundiert sei. Als An die Antrittsrede schloss sich eine Expertenrunde an, Finanzwissenschaftler beherrsche er auch die Instituti- in der die aktuelle Situation der Europäischen Union onenanalyse und wisse um ihre Relevanz. vor allem auch im Hinblick auf die bevorstehende Ab- stimmung über den Austritt Großbritanniens aus der Clemens Fuest dankte seinen Vorrednern für die einfüh- EU diskutiert wurde. An ihr nahmen Prof. John Ryan, Diskussion der renden Worte und die Unterstützung, die er bei seinem London School of Economics and Political Science, Expertenrunde über Wechsel nach München erfahren hatte. Hans-Werner Quentin Peel, Financial Times, Jeromin Zettelmeyer, die Abstimmung zum Sinn dankte er insbesondere für dessen Förderung des Ph.D., Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik im Bun- Brexit wissenschaftlichen Nachwuchses, von der nicht zuletzt desministerium für Wirtschaft und Energie, und Cle- auch er, Fuest, profitiert habe. In seiner Antrittsrede mens Fuest teil. bezeichnete er die gegenwärtige Situation der Europä- ischen Union als ausgesprochen schwierig. Wachsende separatistische Strömungen in den meisten Ländern zielten auf eine Desintegration ab, die EU befinde sich seit sechs oder sieben Jahren – je nachdem welchen Zeitpunkt man als Beginn ansetze – in der Eurokrise. Zur Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum schlug Fuest die Einführung einer neuen Form von nachrangi- gen Staatsanleihen – Accountability Bonds – vor. Damit die Kosten vertragswidrig hoher Staatsverschuldung nicht mehr auf die Steuerzahler anderer Länder abge- wälzt werden können, sollen seinem Vorschlag zufolge nachrangige Staatsanleihen eingeführt werden, die Podium: John Ryan, Clemens Fuest, Quentin Peel, Jeromin Zettel- nicht von der Europäischen Zentralbank angekauft wer- meyer

ifo Jahresbericht 2016 13 Bericht des Vorstands

Mit dem Wechsel der Präsidentschaft war im Berichts- reich abgeschlossen. Die Berufung von Prof. Oliver jahr eine strukturelle Änderung verbunden. Beim Falck auf diese unbefristete Professur wurde zum Vorstand wurde die Forschungsgruppe Steuer- und 1. Oktober 2016 wirksam. N eue Forschungs- Finanzpolitik eingerichtet, die dem Präsidenten zu- gruppe zur Steuer- geordnet ist und von ihm geleitet wird. Ziel der Ein- Das zweite Verfahren betraf die Stiftungsprofessur und Finanzpolitik richtung dieser Forschungsgruppe ist, das finanzpoli- für Makroökonomie und Konjunkturforschung, die tische Profil des ifo Instituts weiter zu schärfen und mit der Leitung des ifo Zentrums für Konjunkturfor- einen Beitrag zur Forschung sowie zur akademisch schung und Befragungen verknüpft ist. Sie verzöger- fundierten Politikberatung auf diesem Gebiet zu leis- te sich, weil die Absage einiger Kandidaten eine neue ten. Durch die Forschungsgruppe soll die Möglichkeit Ausschreibung erforderlich machte. Nach erneuter geschaffen werden, aktuelle Themen in der steu- Ausschreibung bewarben sich mehrere ausgezeichne- er- und finanzpolitischen Debatte aufzugreifen und te Wissenschaftler. Die Berufungsausschüsse der LMU flexibel auf neu aufkommende wirtschaftspolitische und des ifo Instituts setzten Prof. Andreas Peichl (Zent- Diskussionen reagieren zu können. Darüber hinaus rum für Europäische Wirtschaftsforschung/Universität soll die Forschungsgruppe ihre steuer- und finanz- Mannheim) auf Platz 1 der Liste. Andreas Peichl nahm politische Kompetenz in die Forschungsprojekte der den Ruf Ende März 2017 an und wird seine Tätigkeit im ifo Zentren einbringen und dadurch die Kooperation ifo Institut am 1. Juni 2017 aufnehmen. zwischen den Forschungsbereichen des ifo Instituts weiter stärken. Auch in den ifo-Organen haben sich einige Änderun- gen ergeben: Frau Milagros Caiña-Andree, Mitglied Die Amtszeit des für die kaufmännische Geschäfts- des Vorstands der BMW AG, und Prof. Anja Tuschke, führung zuständigen Vorstandsmitglieds Prof. Mein- Inhaberin eines Lehrstuhls an der Fakultät für Be- hard Knoche war durch Beschluss des Verwaltungsrats triebswirtschaft der LMU, sind neue Mitglieder des schon im Jahr 2015 über das Erreichen der Altersgrenze Kuratoriums. Frau Caiña-Andree ist zudem Mitglied (31. März 2016) hinaus bis zum 31. August 2017 verlängert des Verwaltungsrats. Ausgeschieden sowohl aus worden. Um diese Position erneut hochkarätig besetzen Verwaltungsrat als auch Kuratorium sind Prof. Ur- zu können, wurde die Suche eines Nachfolgers bzw. ei- sula Engelen-Kefer und Heinrich Traublinger. Aus ner Nachfolgerin im Jahr 2016 eingeleitet. Dazu setzte dem Wissenschaftlichen Beirat sind nach Auslaufen der Verwaltungsrat eine Auswahlkommission ein, die im der zweiten und letzten Wahlperiode der bisheri- Laufe des Jahres 2016 Vorstellungsgespräche mit meh- ge Vorsitzende Prof. Robin Boadway, sein Stellver- reren Bewerbern führte. Das Verfahren konnte im März treter Prof. Heinrich Ursprung sowie Prof. Massimo 2017 mit der Bestellung von Dr. Stephanie Dittmer, Be- Bordignon, Prof. Michael Burda und Prof. Monika Stephanie Dittmer reichsleiterin Strategie/Impuls- und Vernetzungsfonds Schnitzer ausgeschieden. Allen, die aus den ifo-Gre- mit Wirkung zum der Helmholtz-Gemeinschaft, erfolgreich abgeschlos- mien ausgeschieden sind, danken wir herzlich für ihr 1. September 2017 sen werden. Sie wird ihre Tätigkeit im ifo-Vorstand am großes Engagement für das ifo Institut. Fünf inter- als Nachfolgerin von 1. September 2017 aufnehmen. national sehr angesehene Ökonomen sind im Jahr Meinhard Knoche 2016 neu zu Mitgliedern des Wissenschaftlichen bestellt In den beiden vorangegangenen Jahren war die Be- Beirats bestellt worden: Prof. Michael Devereux, setzung von zwei vakanten, mit Lehrstühlen an der Oxford University, Prof. Hans Gersbach, ETH Zürich, LMU verbundenen Bereichsleiterpositionen zurück- Prof. Veronika Grimm, Universität Erlangen-Nürn- gestellt worden, um den neuen Präsidenten an der berg, Prof. James Hines, University of Michigan, und gemeinsamen Berufung der künftigen Bereichsleiter Prof. Karen Helene Ulltveit-Moe, University of Oslo. beteiligen zu können. Diese Berufungsverfahren wur- Der Wissenschaftliche Beirat wählte aus seiner Mitte den nach der Bestellung des neuen ifo-Präsidenten Prof. Anthony Venables, Oxford University, zum neu- eingeleitet. en Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats und Prof. Veronika Grimm zu seiner Stellvertreterin. Das Verfahren zur Berufung auf die ifo-Stiftungspro- fessur für empirische Innovationsökonomik, die mit Nun zu den Entwicklungen des Jahres 2016 in For- der Leitung des ifo Zentrums für Industrieökonomik schung, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- und neue Technologien verbunden ist, wurde erfolg- ses, Politikberatung und wissenschaftlichem Service:

14 ifo Jahresbericht 2016 Bericht des Vorstands

Forschung und Förderung des wissen- on Fertility«, Journal of the European Economic schaftlichen Nachwuchses Association 14(4), 2016, 975–1005; Die Bilanz des Outputs des wissenschaftlichen Perso- – Helmut Rainer (mit Dan Anderberg, Jonathan nals am ifo Institut war im Berichtsjahr erneut beacht- Wadsworth und Tanya Wilson), »Unemployment lich. Insgesamt wurden 100 von ifo-Wissenschaftlern and Domestic Violence: Theory and Evidence«, bei international anerkannten referierten Fachzeit- Economic Journal, im Erscheinen; schriften eingereichte Arbeiten zur Veröffentlichung – Ludger Wößmann (mit Eric A. Hanushek), »Know- angenommen. Davon sind 58 im Berichtsjahr erschie- ledge Capital, Growth, and the East Asian Miracle«, nen. Fast die Hälfte, nämlich 44 der insgesamt 100 Ar- Sc+ience 351(6271), 2016, 344–345. beiten wurden von Fachzeitschriften der hochrangigen Kategorien A+bis B zur Veröffentlichung angenommen. Ferner präsentierten die ifo-Wissenschaftler ihre For- Zu den wissenschaftlichen Spitzenpublikationen des schungsergebnisse mit 154 Vorträgen auf internationa- ifo Instituts gehören auch Monographien, die bei re- len Fachkonferenzen mit Refereesystem. nommierten internationalen Verlagen veröffentlicht Monographie zu werden und einem strengen Gutachterprozess unter- Leistungsbilanz- Tabelle 1: Publikationen in referierten liegen. Alexander Steiner veröffentlichte bei Elsevier, salden, Defizite und Fachzeitschriften 2006 bis 2016 einem der weltweit führenden Verlage für wissen- Reservepolitik bei schaftliche Literatur, das von ihm verfasste Buch »Glo- Elsevier erschienen 2006a 2007a 2008a 2009a 2010a 2011a 2012a 2013a 2014a 2015b 2016b Aufsätze in referier- 100 bal Imbalances, Financial Crises, and Central Bank ten Journals 33 60 81 53 44 55 68 63 57 56 (58) Policies«. Der Autor befasst sich in dem Buch mit der davon in Kategorien 44 A + bis B (ab 2009) 15 19 24 31 32 22 28 (24) Frage, inwiefern Leistungsbilanzsalden und Defizite a b In dem Jahr veröffentlichte Aufsätze. Im Jahr 2016 veröffentlichte oder zur Veröffentlichung an- öffentlicher Haushalte in Zusammenhang mit der Re- genommene Aufsätze (veröffentlicht in Klammern). servepolitik von Zentralbanken stehen. Zudem entwi- ckelt er einen neuen Ansatz zur Bestimmung der opti- Folgenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler malen Nachfrage nach Währungsreserven. gelang eine Veröffentlichung in Spitzenjournals der Kategorien A+/A: In der bei MIT Press erscheinenden CESifo Seminar Se- ries sind im Jahr 2016 drei Bücher mit den Titeln »The – Hans-Werner Sinn (mit John Hassler), »The Fossil Economics and Political Economy of Energy Subsidies«, Episode«, Journal of Monetary Economics 83, 2016, »Public Sector Economics and the Need for Reforms« 14 –26; und »The Economics of Language Policy« erschienen. In – Philipp Lergetporer (mit Silvia Angerer, Daniela dieser Reihe werden die Forschungsergebnisse von ge- Glätzle-Rützler und Matthias Sutter), »Cooperation meinsamen Projekten von CESifo-Forschern und ausge- CESifo Seminar and discrimination within and across language wiesenen externen Wissenschaftlern veröffentlicht. Ziel Series: Gemeinsame borders: Evidence from children in a bilingual city«, ist es, einen Überblick über den Stand der Forschung für Buchprojekte von European Economic Review 90, 2016, 254–264; eine Vielzahl von Wirtschaftsthemen zu geben und da- CESifo-Forschern – Christa Hainz und Ludger Wößmann (mit Sascha mit einen Beitrag zur aktuellen Politikdebatte zu leisten. und externen Becker und Katrin Boeckh), »The Empire is Dead, Wissenschaftlern Long Live the Empire! Long-Run Persistence of Die Publikationserfolge der ifo-Wissenschaftler schla- Trust and Corruption in the Bureaucracy«, Eco- gen sich auch in den wissenschaftlichen Ranglisten nomic Journal 126(590), 2016, 40–74; des RePEc-Netzwerks (RePEc – Research Papers in Economics) nieder. In der RePEc-Rangliste der inter- – Natalia Danzer (mit Alexander M. Danzer), »The nationalen wissenschaftlichen Zitierungen in Deutsch- Long-Run Consequences of Chernobyl: Evidence land ansässiger Institutionen nehmen die Münchener on Subjective Well-Being, Mental Health and Volkswirte auch Ende 2016 wieder sehr gute Plätze ein: Welfare«, Journal of Public Economics 135, 2016, ifo Institut (3), CESifo (4) und die LMU (6). An der Spitze 47– 60; liegen das Netzwerk des IZA – Institut für die Zukunft – Timo Hener und Helmut Rainer (mit Stefan Bauern- der Arbeit – (Bonn), das weit mehr als tausend Forscher schuster), »Children of a (Policy) Revolution: The aus aller Welt umfasst, und die Europäische Zentral- Introduction of Universal Child Care and its Effect bank (mit Sitz in Frankfurt am Main).

ifo Jahresbericht 2016 15 Bericht des Vorstands

Tabelle 2: Wirtschaftsforschungsinstitute und Tabelle 3: Einzelforscher im RePEc-Ranking ökonomische Fakultäten im RePEc-Ranking Dezember 2016 (bis Rang 251) Dezember 2016 Rang Person* Institution Durschnittsrang Rang Institution Durchschnittsrang 1 Luc Laeven EZB, Frankfurt/Main 2,61 2 Hans-Werner Sinn ifo Institut 4,05 1 IZA, Bonn 1,6 3 Urs Fischbacher Universität Konstanz 4,86 2 EZB, Frankfurt/Main 1,62 4 Armin Falk Universität Bonn 5,26 3 ifo Institut, München 3,67 5 Ludger Wößmann ifo Institut 6,36 4 CESifo, München 3,95 6 Marcel Fratzscher DIW, Berlin 7,19 7 Martin F. Hellwig MPI, Bonn 7,69 5 DIW, Berlin 4,17 8 Klaus M. Schmidt LMU 7,76 6 LMU, München 6,5 9 Axel Dreher IZA, Bonn 13,16 7 Universität Frankfurt/Main 7,47 10 Wolfgang Karl Härdle Universität Berlin 17,25 8 Universität Mannheim 8,86 25 Dennis Snower IfW, Kiel 27,86 32 Gabriel J. Felbermayr ifo Institut 35,21 9 Universität Bonn 9,18 35 Christoph M. Schmidt RWI, Essen 36,96 10 ZEW, Mannheim 9,23 38 Clemens Fuest ifo Institut 39,95 14 IfW, Kiel 12,76 56 Niklas Potrafke ifo Institut 60,3 20 RWI, Essen 22,4 64 Reint E. Gropp IWH, 68,38 29 IWH, Halle 31,74 88 Panu Poutvaara ifo Institut 90,97 97 Oliver Falck ifo Institut 99,42 174 Timo Wollmershäuser ifo Institut 175,43 251 Achim Wambach ZEW, Mannheim 240,54 In der korrespondierenden RePEc-Liste der wissen- * Fette Schri : Präsidenten der Wirtscha sforschungsinstitute, kursive schaftlichen Zitierungen von Einzelforschern belegen Schri : Bereichsleiter am ifo Institut (2016). ifo-Forscher sehr gute Plätze. So steht Hans-Werner Hans-Werner Sinn Sinn auf dem zweiten Platz der deutschen Ökonomen, belegt den zweiten und Ludger Wößmann belegt den fünften Platz. ifo- Auch mit der Abhaltung von Lehrveranstaltungen tra- Platz bei den an Präsident Clemens Fuest belegt Rang 38. Weiterhin gen die ifo-Wissenschaftler zur Förderung des wissen- deutschen sind – siehe Tabelle 3 – mit Gabriel Felbermayr (32), Ni- schafltichen Nachwuchses bei. Im Berichtsjahr haben Institutionen tätigen klas Potrafke (56), Panu Poutvaara (88) und Oliver Falck die Wissenschaftler 79 Lehraufträge wahrgenommen Ökonomen (97) vier weitere ifo-Bereichsleiter unter den besten und 67 Bachelor- und Masterarbeiten, 64 Dissertatio- 100 Ökonomen dieses Rankings platziert. nen und 19 Habilitationen betreut.

Im Zusammenhang mit der Forschung hat sich die Förde- Zu den idealen Rahmenbedingungen für die Forschung rung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu einer Kern- und Weiterbildung der ifo-Mitarbeiter zählen auch in- aufgabe des ifo Instituts entwickelt. Zum Stichtag 31. De- ternationale Kooperationen und Vernetzungen. Dazu zember 2016 beschäftigte das ifo Institut 56 Doktoranden. gehört vor allem die Einbindung von Gastforschern Würde man die Doktoranden mitzählen, die sich zu die- und Forschungsprofessoren in die Arbeit des ifo Ins- sem Stichtag entweder in Elternzeit befanden oder für län- tituts. Im Jahr 2016 gab es 44 Gastforscheraufenthalte gerfristige Auslandsaufenthalt beurlaubt waren, wären es im ifo Institut. Als neue Forschungsprofessoren wurden deutlich über 60 Doktoranden gewesen. Im Vorjahr waren Prof. Marc-Andreas Mündler, University of California, es noch 46. Dieser Zuwachs wurde dadurch ermöglicht, San Diego, Prof. Wolfgang Keller, University of Colorado, dass das ifo Institut im Jahr 2016 besonders erfolgreich und Prof. Johannes Becker, Westfälische Wilhelms-Uni- Erfolgreiche Forschungsprojekte im wettbewerblichen Verfahren versität Münster, gewonnen, so dass zum 31. Dezember Einwerbung von eingeworben hat. Dazu zählt u.a. das im Leibniz-Wettbe- 2016 insgesamt 51 externe Wissenschaftler mit dem ifo Forschungsprojekten werb eingeworbene Projekt »Quantitative Tools for the Institut als Forschungsprofessoren verbunden waren. Analysis of Global Governance Issues (QUANTAGG)« des Außerdem wurde der Umweltökonom und Entschei- ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Insgesamt schlossen dungstheoretiker Prof. Christian Traeger (University of 13 Doktorandinnen und Doktoranden ihre Promotion im Oslo) als Forschungsdirektor in die Arbeit des ifo Zent- Laufe des Jahres 2016 ab: Wolfgang Auer, Julian Dieler, rums für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen Inga Heiland, Kai Jäger, Jan Kluge, Sybille Lehwald, Till einbezogen. Er wird den Bereich bei der Forschung und Nikolka, Johannes Pfeiffer, Marina Riem, Christoph Schin- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unter- ke, Felix Schröter, Ruth Maria Schüler und Michael Weber. stützen. Als neue Senior Reseach Associates wurden

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Prof. Christina Fong, Carnegie Mellon University, und die Seminarreihe »SEEM – Seminar on Energy and En- Prof. Geoffrey J. Blanford, Electric Power Research In- vironmental Economics Munich« ins Leben gerufen. stitute, aufgenommen. Prof. Steffen Henzel, Hochschule Zu den großen Herausforderungen für Politik und For- München, wurde zum Research Associate ernannt. schung gehören der globale Klimawandel und die Be- SEEM: Seminarreihe kämpfung seiner Ursachen und Wirkungen. Eine der in Kooperation Ein besonders wichtiges Element der internationalen Ver- wichtigsten Voraussetzungen für die Einhaltung des mit der Technischen netzung ist die Förderung von Forschungsaufenthalten 2-Grad-Ziels stellt dabei die Dekarbonisierung der Ener- Universität München der ifo-Wissenschaftler insbesondere an ausländischen gieversorgung dar. Wie komplex die Erreichung dieses Spitzenuniversitäten. Die insgesamt 27 Forschungsauf- Ziels tatsächlich ist, hängt von dem Entwicklungspfad enthalte fanden in erster Linie an den folgenden Top- der Volkswirtschaft und der zukünftigen Struktur des Universitäten in den USA statt: University of California, Energiesektors ab. Die neue Seminarreihe des ifo Insti- Berkely (2), University of Chicago (2), Harvard University tuts und der TU München soll den nationalen wie inter- (1), New York University (1), University of California, San nationalen Diskurs zur Forschung in diesen wichtigen Diego (1), Carnegie Mellon University Pittsburgh (1) und Themenfeldern stärken. Sie wird Nachwuchswissen- Fordham University New York (1). Auch an einigen euro- schaftlern und etablierten Forschern eine Plattform bie- päischen Universitäten wie beispielsweise der Univer- ten, neueste Forschungsergebnisse auszutauschen und sity of Cambridge, Katholieke Universiteit Leuven oder ihre nationale wie internationale Vernetzung zu stärken. Tilburg University wurden Forschungsaufenthalte ver- bracht. Weitere Forschungsaufenthalte fanden am VATT Im Rahmen der 67. Jahresversammlung des ifo Insti- Institute for Economic Research, Helsinki, und am Centre tuts wurden mehrere Preise verliehen. Die Gesellschaft for Research & Analysis of Migration, University College zur Förderung der wirtschaftswissenschaftlichen -For London, statt. schung (Freunde des ifo Instituts) e.V. vergab den Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf Jedes Jahr organisiert die CESifo-Gruppe zahlreiche dem Gebiet der empirischen Wirtschaftsforschung an Konferenzen, Workshops und Seminare, die auf ideale Suphi Şen, Ph.D., für den Aufsatz: »Corporate Gover- Weise den Gedankenaustausch zwischen den Wissen- nance, Environmental Regulations, and Technological Preise für schaftlern fördern und zur besseren Vernetzung bei- Change«, European Economic Review 80, 2015, 36–61. ifo-Mitarbeiter tragen. Besonders hervorzuheben sind die Area Con- Der Preis für besondere Leistungen in der Drittmittel- ferences sowie das CESifo Venice Summer Institute. forschung des Jahres 2015 ging an das von Prof. Oliver Insgesamt veranstaltete die CESifo-Gruppe im Berichts- Falck geleitete Projektteam, das erfolgreich ein von der jahr 22 internationale wissenschaftliche Konferenzen, Croation Statehood Foundation in Auftrag gegebenes die größtenteils in den Konferenzräumen des ifo Insti- Beratungsprojekt bearbeitet hatte. Darin ging es um die tuts stattfanden. Beim CESifo Venice Summer Institute Identifizierung kurz- und langfristiger Politikerforder- wurden die folgenden fünf Workshops abgehalten: »The nisse, um nachhaltiges Wachstum von Wirtschaft und Economics of Philanthropy«, »Disrupted Economic Re- Beschäftigung in Kroatien zu erzielen. Dem Projektteam lationships: Disasters, Sanctions, Dissolutions«, »Politi- gehörten Wissenschaftler mehrerer ifo-Forschungs- cal Economy Aspects of Income (Re-)Distribution«, »The bereiche und der Niederlassung Dresden (Dr. Teresa Economics of Peace and War« und »Climate Change and Buchen, Dr. Marcus Drometer, Dr. Nadine Fabritz, Katrin Migration«. Diese Konferenzen und Workshops dienen Oesingmann, Prof. Joachim Ragnitz, Dr. Markus Reisch- in erster Linie dem wissenschaftlichen Austausch zwi- mann, Marina Riem, Dr. Johannes Steinbrecher, Thomas schen den Mitgliedern des CESifo-Forschernetzwerks, Steinwachs, Michael Weber, Prof. Timo Wollmershäu- bieten aber zugleich ifo-Wissenschaftlern die Möglich- ser und Dr. Erdal Yalcin) und einige externe Experten keit zum wissenschaftlichen Austausch vor allem mit (Dr. Rigmar Osterkamp, Julio Saavedra, Prof. Siegfried den Mitgliedern des CESifo-Forschernetzwerks. Dieses Schönherr und Prof. Martin Werding) an. Sie wurden Netzwerk ist bis Ende 2016 auf 1.328 Mitglieder aus von den ifo-Bereichsassistentinnen Dagmar Bach und 41 Ländern angewachsen. Franziska Hartinger unterstützt.

Zusätzlich zu diesen wissenschaftlichen Veranstaltun- Ferner vergab das ifo Institut einen Sonderpreis des gen hat das ifo Institut im Wintersemester 2016/2017 in Jahres 2015 für besondere Leistungen an Gitta Morta- Kooperation mit der Technischen Universität München sawi. Damit wurde gewürdigt, dass sie über mehr als

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20 Jahre hinweg den Satz der »Branchen-special«-Be- mentare zu aktuellen Ereignissen – wurden von Clemens richte verantwortet und dazu beigetragen hatte, dass Fuest fortgeführt. Im Berichtsjahr befassten sich die ifo in dieser langen Phase sämtliche Berichte pünktlich Standpunkte mit den Themen »Accountability Bonds«, und mit einwandfreier graphischer Qualität abgeliefert »Sparen auf Vorrat – ein ›Testament‹ für Staaten«, »Öko- wurden. nomische Folgen eines Brexit«, »Die Flüchtlinge bringen Deutschland keine wirtschaftliche Entlastung, aber sie Im Jahr 2016 wurden erneut leitende ifo-Wissenschaft- verdienen unsere Solidarität«, »Den Brexit-Schaden be- Karen Pittel und ler in hochrangige Beratungsgremien aufgenommen. grenzen«, »Keine Umgehung der Investorenhaftung für Gabriel Felbermayr Am 10. November 2016 hat das Bundeskabinett die Mit- die italienischen Banken!«, »Einkommensteuerentlas- in hochrangige glieder des »Wissenschaftlichen Beirats der Bundes- tungen sind finanzierbar«, »Folgen der Globalisierung Beratungsgremien regierung Globale Umweltveränderungen« (WBGU) für die Besteuerung«, »Wie die Europäische Union ihren berufen neu berufen. Eines der insgesamt neun Mitglieder die- Haushalt reformieren muss« und »Die ökonomischen ses hochrangigen Beratungsgremiums ist Karen Pittel, Konsequenzen des Mr Trump«. Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und er- schöpfbare Ressourcen. Ende Dezember ernannte Bun- Die European Economic Advisory Group at CESifo desminister den Leiter des ifo Zentrums (EEAG), ein von CESifo unterstützter Sachverständigen- für Außenwirtschaft, Prof. Gabriel Felbermayr, zum rat zur Beurteilung der volkswirtschaftlichen Entwick- Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundes- lung in Europa, beschäftigte sich in ihrem im Februar ministerium für Wirtschaft und Energie. Neben Gabriel 2016 unter dem Titel »What Next?« vorgestellten jähr- Felbermayr arbeiten in dem einflussreichen Gremium lichen Bericht mit der Generationengerechtigkeit, der bereits ifo-Präsident a.D. Hans-Werner Sinn und ifo- Bildungspolitik der europäischen Länder, einer Analy- Forschungsbereichsleiter Ludger Wößmann mit. se Dänemarks und der Frage nach einer potenziellen EU-Mitgliedschaft der Balkanstaaten. Im Jahr 2016 ist Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentli- Hans-Werner Sinn aus der EEAG ausgeschieden; seinen che Finanzen und politische Ökonomie und Professor Platz nahm Clemens Fuest ein. für Finanzwissenschaft an der LMU, ist von der Wirt- schaftszeitschrift »Capital« zum dritten Mal in Folge zu Die in den Periodika des ifo Instituts veröffentlichte einem der Toptalente »Junge Elite – die Top 40 unter Artikel finden regelmäßig Eingang in die öffentliche De- 40« ernannt worden. Der 36-Jährige konnte sich im Be- batte. Im Berichtsjahr umfasste das Veröffentlichungs- reich »Staat und Gesellschaft« bei den jungen Experten programm 24 Ausgaben des ifo Schnelldienstes, zwölf etablieren. Ausgaben der ifo Konjunkturperspektiven, sechs Ausga- ben von ifo Dresden berichtet, vier Ausgaben und eine Beiträge zur Politikberatung und Politik- Sonderausgabe des CESifo Forum sowie jeweils vier Aus- debatte gaben des CESifo DICE Report und des CESifo World Eco- nomic Survey. Als Monographien wurden acht ifo For- Das ifo Institut agiert als Think Tank für die Wirtschafts- schungsberichte und eine ifo Dresden Studie und zehn politik und setzt seine Forschungskompetenz und Da- ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung veröffentlicht, und tenbasis dazu ein, sich sehr aktiv an der öffentlichen in der Reihe der Ifo Working Papers erschienen 25 Hefte. Intensive Beteiligung Debatte um die besten wirtschaftspolitischen Ideen Ferner ist das ifo Institut Herausgeber der wissenschaft- an der Politik- und Konzepte zu beteiligen. Es macht die theoretischen lichen Quartalszeitschrift CESifo Economic Studies, die beratung und an der und empirischen Erkenntnisse der Volkswirtschafts- von Oxford University Press verlegt wird. Zusätzlich sind Politikdebatte lehre für die Politik nutzbar und leitet umgekehrt seine 601 Hefte in der von CESifo betreuten Reihe der CESifo Forschungsthemen aus der Politikdebatte ab. Auch im Jahr 2016 hat sich das ifo Institut intensiv in die Politik- Working Papers erschienen. In dieser Reihe werden Auf- beratung und Politikdebatte eingebracht: sätze von Mitgliedern des CESifo-Forschernetzwerks veröffentlicht. Dies geschah sowohl mit Hilfe der Periodika des ifo In- stituts als auch durch eine Fülle von Pressemitteilungen, Die Veranstaltungen des ifo Instituts setzten auch im Interviews, Presseartikeln sowie mit öffentlichkeitswirk- Jahr 2016 öffentlichkeitswirksame Höhepunkte in der samen Veranstaltungen. Die von Hans-Werner Sinn ins wirtschaftspolitischen Debatte. Besondere Highlights Leben gerufenen ifo Standpunkte – kurze, fundierte Kom- waren das eingangs bereits erwähnte wissenschaftliche

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Symposium mit anschließendem Festakt zu Ehren von des MES zu stärken. Deshalb wurde entschieden, im Hans-Werner Sinn im Januar 2016 sowie die ifo Jahres- Jahr 2017 keinen Summit zu veranstalten und die Pause versammlung, in der Clemens Fuest öffentlich in sein zu nutzen, das Veranstaltungskonzept neu zu gestalten. Amt als ifo-Präsident eingeführt wurde. Die ifo Jahres- Der nächste MES ist für den Frühsommer 2018 geplant. versammlung – die wie in den Vorjahren in Kooperation mit der LMU in der Großen Aula der LMU stattfand – war Große Resonanz fanden auch die insgesamt elf von dem Thema »Die Europäische Union am Scheideweg« CESifo zusammen mit der Süddeutschen Zeitung ver- gewidmet. anstalteten »Münchner Seminare«, in denen namen- hafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Ein weiterer Höhepunkt war der gemeinsam mit der BMW Politik über aktuelle Wirtschaftsthemen sprachen. Stiftung Herbert Quandt organisierte 15. Munich Econo- Besonders hervorzuheben war die schon traditionelle mic Summit (MES). Der Summit versteht sich als politi- Weihnachtsvorlesung von Hans-Werner Sinn, die erst- sche Plattform für einen intensiven Dialog über Kernfra- mals im Rahmen der Münchner Seminare an der LMU gen der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa und der stattfand. Hans-Werner Sinn hielt einen Vortrag zum Welt. Er bietet ein Forum für den Dialog zwischen rang- Thema »Der Schwarze Juni. Brexit, Flüchtlingswelle, hohen Politikern, weltweit führenden Repräsentanten Euro-Desaster – Wie die Neugründung Europas gelingt«. aus Wissenschaft und Wirtschaft und der europäischen Die Veranstaltung wurde von der Vereinigung der Baye- Medienwelt. Im Fokus des 15. Munich Economic Summit rischen Wirtschaft e.V., deren Präsident Alfred Gaffal ein mit dem Titel »Migration – Challenge or Opportunity?« Grußwort sprach, unterstützt. wurden die Folgen der seit dem Ende des Zweiten Welt- krieges beispiellosen Migrationswelle analysiert, die die In der Bayerischen Vertretung in Berlin gab es im Europäische Gemeinschaft vor eine harte Bewährungs- Berichtsjahr zwei weitere »Parlamentarische Früh- Zwei »Parlamen- probe stellt. Nach dem Riss, der durch die bis vor kur- stücke«. Hans-Werner Sinn diskutierte Anfang des tarische Frühstücke« zem alles dominierende Finanzkrise zwischen Süd- und Jahres gemeinsam mit Parlamentariern Fragen der in der Bayerischen Nordeuropa gegangen war, droht die Flüchtlingskrise die Energieentwicklung. Clemens Fuest führte die Veran- Vertretung in Berlin EU nun weiter zu spalten. Die Ursachen der aktuellen Mi- staltungsreihe im Herbst mit einem Impulsvotrag zur grationswelle wurden beleuchtet, vor allem aber wurde konjunkturellen Entwicklung mit Blick auf die Eurokri- der Frage nachgegangen, wie aus der in vielerlei Hinsicht se und zum Thema Steuerpolitik fort. äußerst fordernden Lage eine Win-win-Situation für die Migranten und für das alternde, an Fachkräftemangel Auch der »ifo Branchen-Dialog«, eine in Kooperation leidende Europa generiert werden kann. Zu den Rednern mit der IHK für München und Oberbayern organisierte gehörten u.a. Kardinal Reinhard Marx sowie Elmar Brok, Konferenzreihe, die sich mit der Analyse der aktuellen Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegen- Wirtschaftsentwicklung befasst, wurde im Jahr 2016 heiten des Europäischen Parlaments. fortgesetzt. Einzelheiten dazu sind im Kapitel zum ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologi- Mit dem 15. Munich Economic Summit endete die Ko- en dargestellt. operation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt bei der Organisation dieser prominenten Veranstaltungsreihe. Neben den selbst initiierten Beiträgen zur Politik- Um sich angesichts der problematischen Entwicklun- debatte brachte sich das ifo Institut auch durch die gen in der Europäischen Union Europas noch intensiver Bearbeitung zahlreicher Auftragsgutachten in die als bisher für den Zusammenhalt Europas einzusetzen, Politikberatung ein. Die Projekte sind in den Bereichs- wurde einvernehmlich entschieden, dass beide Partner kapiteln dieses Jahresberichts dokumentiert. An dieser Erstellung von jeweils eigene Veranstaltungsreihen mit unterschiedli- Stelle werden ausgewählte Beispiele für Auftragsgut- Gutachten als chen Inhalten und Zielgruppen dem Thema Europa wid- achten genannt, in denen im Jahr 2016 Grundlagen für Grundlage für die men und sich bei der Organisation dieser Aktivitäten die Politikberatung erarbeitet wurden: Politikberatung … gegenseitig unterstützen. Das ifo Institut und die CESifo GmbH werden den MES künftig in alleiniger Verantwor- – Ermittlung wirtschaftlicher Kennzahlen und Indika- tung veranstalten und planen, das Niveau dieser bedeu- toren für ein Monitoring des Voranschreitens der Bio- tenden Veranstaltung noch weiter anzuheben und den ökonomie (Bundesministerium für Wirtschaft und ökonomischen und wirtschaftspolitischen Charakter Energie)

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– Improving Public Debt Management in the OIC hochklassiger Forschung in die politische Praxis, in be- Member Countries (Ministry of Development of the sonders intensiver Weise wahrzunehmen und zugleich Republic of Turkey – COMCEC Coordination Office) seine Präsenz auf europäischer Ebene auszubauen. – Kosten kommunaler Leistungserstellung unter In der Vergabeunterlage des BMF wird der Hintergrund dem Einfluss von demographischem Wandel und dieses Auftrags folgendermaßen beschrieben: »Ange- Urbanisierung (KfW Bankengruppe Frankfurt/Main) sichts der vielfältigen wirtschafts- und finanzpolitischen – Expertengutachten zur sektorspezifischen Regu- Herausforderungen, vor denen die Europäische Union lierung im Endkundenmarkt für den Zugang zum derzeit und in den kommenden Jahren steht, besteht sei- Telefonfestnetz (Deutsche Telekom AG) tens der Regierungen und der europäischen Institutionen zunehmender Bedarf an wissenschaftlicher Unterstüt- … im Auftrag u.a. des – Deutschland 2017 (2019) – Studie zu den Einstel- Französischen Senats lungen und Verhaltensweisen der Bürgerinnen und zung in Form von Analysen und innovativen Reformvor- und des Bundes- Bürger im vereinigten Deutschland (Bundesmini- schlägen … Die Forschungs- und Beratungstätigkeit, die ministeriums für sterium für Wirtschaft und Energie) von zahlreichen nationalen wie auch in Brüssel basierten Wirtschaft und Instituten und Forschern geleistet wird, bietet bereits eine – Evaluation of the Implementation of the Free Trade Energie solide Basis. Gleichwohl fehlt ein starkes Netzwerk von Agreement between the EU and its Member States Forschern aus den europäischen Mitgliedstaaten, die mit and the Republic of Korea (Civic Consulting GmbH) hörbarer Stimme einen Beitrag zu den in Brüssel geführ- – Réalisation d’études comparatives sur les effets ten Debatten liefern. … Ein solches Netzwerk kann dazu économiques de la législation applicable aux entre- beitragen, die europäische Idee in den Mitgliedsländern prises en France et Allemagne (Französischer Senat) noch stärker zu verankern und gleichzeitig die jeweiligen nationalen Interessens- und Bedürfnislagen bei der Erar- – Praxiserfahrungen mit den durch das Kleinanleger- beitung effizienter und tragfähiger gesamteuropäischer schutzgesetz vom 3. Juli 2015 eingeführten Be- Lösungsansätze besser zu berücksichtigen. Es ist daher freiungsvorschriften in § 2a bis § 2c Vermögens- das Ziel dieses Vorhabens, eine Intensivierung und Vertie- anlagengesetz (Bundesministerium der Finanzen) fung grenzüberschreitender Forschung und wissenschaft- – Auswirkungen der demographischen Entwicklung licher Zusammenarbeit in Europa zu erreichen.« auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt (Bundes- ministerium für Wirtschaft und Energie) Aufgrund der Passung dieses Vorhabens mit der Missi- on des ifo Instituts wurde erheblich in die Vorbereitung – Möglichkeiten und Grenzen eines aufgaben- des Angebots investiert. Nach erfolgreicher Interes- bezogenen Benchmarkings von Personalbeständen senbekundung wurde im zweiten Schritt das Angebot auf der Landesebene (Sächsische Staatskanzlei) erstellt und in der letzten Septemberwoche beim BMF – Optionen einer Weiterentwicklung der Indikatorik eingereicht. Das BMF hat dem ifo Institut den Auftrag für die von der EU abgegrenzten Regionalförder- Anfang März 2017 erteilt. gebiete nach 2020 (Bundesministerium für Wirt- schaft und Energie) Für das Projekt hat das ifo Institut ein Netzwerk gegründet, dem insgesamt neun europäische Ferner wurden im Berichtsjahr die Grundlagen für einen Forschungseinrichtungen angehören. Dies sind sechs überjährigen Forschungs- und Beratungsauftrag ge- Wirtschaftsforschungsinstitute schaffen, der für die internationale Arbeit des ifo Insti- – ifo Institut (als alleinverantwortlicher Koordinator A ufbau eines tuts und der CESifo GmbH besondere Bedeutung haben des Netzwerks), europäischen wird: Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat im Forschungsnetzwerks Jahr 2016 den Aufbau eines europäischen Forschungs- – Centre for European Policy Studies (CEPS, Brüssel), zu Finanz- und netzwerks zur grenzüberschreitenden Zusammen- – Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Wirtschaftsfragen arbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen europaweit (ZEW, Mannheim), ausgeschrieben. Die Auftragsleistungen sind für das – Valtion Taloudellinen Tutkimuskeskus (VATT, Helsinki), ifo Institut außerordentlich interessant, weil sie es ihm ermöglichen, die in der ifo-Mission festgeschriebene – Centre d’Études Prospectives et d’Informations In- Brückenfunktion, also die Einspeisung der Ergebnisse ternationales (CEPII, Paris),

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– Institut für Höhere Studien (IHS, Wien) Für den Nachweis der Relevanz der Arbeiten für Politik und Gesellschaft ist die Medienresonanz ein wichtiger und drei Universitäten: Gradmesser. Laut Media Tenor war das ifo Institut im – Toulouse School of Economics, Berichtsjahr erneut das in den deutschen Medien am Das ifo Institut: – University of Oxford (mit Vertretern aus drei Fa- häufigsten erwähnte Wirtschaftsforschungsinstitut. Das in den deutschen kultäten) und In dem durch den Präsidentenwechsel geprägten Be- Medien am richtsjahr trugen beide Präsidenten – Hans-Werner häufigsten erwähnte – Università di Trento. Sinn bis zum 31. März und Clemens Fuest ab dem Wirtschafts- 1. April – zu der enorm hohen Medienpräsenz des ifo forschungsinstitut Die Forschungs- und Beratungsaktivitäten werden auf Instituts bei. Im Zuge des Ausbaus der Forschung und vier Forschungsfeldern stattfinden: Politikberatung des ifo Instituts auf europäischer Ebe- ne wurde die Medienanalyse im Jahr 2016 auf ausge- – Nachhaltiges Wachstum und ›Best Practice‹ wählte europäische Länder ausgeweitet. Seitdem wird – Reform der EU-Politiken und des EU-Haushalts die Präsenz des ifo Instituts in den Medien in Frank- – Kapitalmärkte und die Regulierung des Finanz- reich, Italien, Spanien, Großbritannien, Belgien, Ös- sektors terreich, Schweiz und Polen erfasst und ausgewertet. Dies geschieht insbesondere im Vergleich zu der füh- – Governance und makroökonomische Politik in der renden Wirtschaftsforschungseinrichtung des jewei- EWU ligen Landes, der dortigen Zentralbank und zu dem neben dem ifo Institut medienstärksten deutschen Der Forschungsoutput wird hauptsächlich in Working Wirtschaftsforschungsinstitut. Die von Media Tenor Papers, Policy Reports, Kurzstudien und externen für das Jahr 2016 durchgeführte Analyse lässt darauf Publikationen bestehen. Für den Transfer der Arbeits- schließen, dass das ifo Institut auch auf europäischer ergebnisse in die Öffentlichkeit hinein sind vor allem Ebene das am häufigsten in den Medien zitierte Wirt- Online-Instrumente vorgesehen: Publication Alerts, schaftsforschungsinstitut ist. Policy Briefs, Newsletter und Pressemitteilungen so- wie die eigene Website des Netzwerks. Hinzu kommen Die sehr guten Resultate, die die ifo-Wissenschaftler mehrere Veranstaltungstypen von Workshops bis hin in der Forschung und in der öffentlichen Politikdebat- zu großen internationalen Konferenzen. te erzielt haben, führten auch im dritten FAZ-Ranking Im FAZ-Ranking 2016 der einflussreichsten Ökonomen, die an Univer- 2016 ausgezeichnete sitäten oder Forschungsinstituten tätig sind, zu einem Plätze für ifo-Wissen- sehr guten Ergebnis: Hans-Werner Sinn stand in der schaftler 2016 veröffentlichten FAZ-Rangliste der einflussreichs- ten Ökonomen Deutschlands auf Rang 2, gefolgt von Clemens Fuest auf Rang 3. Wie Tabelle 4 zeigt, belegten im FAZ-Ranking 2016 auch andere ifo-Wissenschaftler ausgezeichnete Plätze.

Tabelle 4: Platzierungen von ifo-Wissenschaftlern im FAZ-Gesamtranking 2016 (von 100)

Rang Name Punkte 2 Hans-Werner Sinn 496 3 Clemens Fuest 472 11 Ludger Wößmann 94 Das vom ifo Institut gesteuerte und organisierte For- 26 Gabriel Felbermayr 53 schungsnetzwerk wird im Juni 2017 unter dem Namen 41 Niklas Potrafke 37 EconPol Europe – European Network for Economic 63 Klaus Wohlrabe 22 and Fiscal Policy Research der Öffentlichkeit vorge- 96 Timo Wollmershäuser 10 stellt werden.

ifo Jahresbericht 2016 21 Bericht des Vorstands

Wi sSEnsCHAFtliche Dienstleistungen Das ifo Geschäftsklima ist einer der wichtigsten Indices für die deutsche Konjunktur. Die Ergebnisse des ifo Kon- Das ifo Institut bietet allen an ökonomischen Fragen junkturtests werden seit über 60 Jahren veröffentlicht: interessierten Gruppen der Gesellschaft eine breite für das Verarbeitende Gewerbe/Industrie seit 1949, für Servicepalette an. Der Service umfasst insbesondere den Groß- und Einzelhandel seit 1950, für das Bauge- die Erhebung, Aufbereitung und Bereitstellung kon- werbe seit 1956. Auf Grundlage der Tabellen in früheren junktureller Wirtschaftsdaten und -informationen, die Ausgaben des ifo Schnelldienstes sowie der ifo Kon- Zusammenstellung von Materialien zum internatio- junkturperspektiven wurden die historischen Zeitrei- nalen Institutionenvergleich und die Sammlung und hen für Geschäftslage, -erwartungen und -klimabis zu Aufbereitung weiterer makroökonomischer Daten. Im den 1960er Jahren digitalisiert und in Form von Excel- Jahr 2016 wurde das Angebotsspektrum um folgende Tabellen bereitgestellt. Beiträge erweitert: Die 2015 eingeführte Veranstaltungsreihe der »ifo- Im Ökonomenpanel von ifo und FAZ wird auf monatli- Praxistage für Qualitätsjournalismus« wurde auch im cher Basis eine repräsentative Gruppe von Professoren Berichtsjahr fortgesetzt. 2016 nahmen 15 junge Jour- der Volkswirtschaft an deutschen Universitäten zu ge- nalisten der Deutschen Journalistenschule und neun Ökonomenpanel: genwärtigen wirtschaftspolitischen Themen befragt. Redakteure des Bayerischen Rundfunks, vom Hörfunk Umfrage von ifo und Das Ziel ist, der Öffentlichkeit eine differenziertere und vom Fernsehen, teil. Einzelheiten dazu können FAZ bei Professoren Sichtweise der Ansichten von Ökonomen zu relevanten dem Kapitel über den Bereich Presse, Redaktion, Kon- der Volkswirtschaft Herausforderungen in Deutschland zu präsentieren. ferenzen entnommen werden. Daneben besuchte der an deutschen Die Ergebnisse der Umfrage werden in der Frankfurter 54. Lehrgang der Deutschen Journalistenschule im Universitäten Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. März das ifo Institut für einen halben Tag. In der Rubrik »Aktuelles Stichwort« findet man - Er läuterungen zu einem Begriff aus der Welt der Wirt- Wie bereits in den Vorjahren wurde auch 2016 eine schaft, der in der öffentlichen Diskussion eine Rolle Umfrage zur Ermittlung der ifo Bildungsbarometers spielt. Mit diesen allgemein verständlich formulier- durchgeführt. Basis des dritten ifo Bildungsbarome- ten und wissenschaftlich fundierten Erläuterungen ters ist eine von Ende April bis Anfang Juni 2016 durch- Neues »A ktuelles möchte das ifo Institut vor allem den Nicht-Ökono- geführte Meinungsumfrage unter 4.015 Befragten, die Stichwort«: Brexit men helfen, volkswirtschaftliche Zusammenhänge eine repräsentative Stichprobe der erwachsenen Be- besser zu verstehen und wirtschaftspolitische Dis- völkerung in Deutschland darstellen. kussionen verfolgen zu können. Aus aktuellem Anlass wurde 2016 ein neues aktuelles Stichwort zum Thema Die Database for Institutional Comparisons in Europe – Brexit eingeführt. kurz »DICE« – bietet ländervergleichende Informatio- nen zu Institutionen, Regulierungen und deren Auswir- Das ifo Institut hat in Kooperation mit der Messe kungen, in anderen Worten den »Spielregeln einer Ge- Frankfurt neue wirtschaftliche Kennzahlen für Unter- sellschaft«. DICE vergleicht dazu nicht nur europäische nehmen der Konsum- und Investitionsgütermessen in Länder, sondern enthält auch Informationen zu den Deutschland entwickelt: Der »Messe Index«, der sich großen Industrieländern sowie aus den BRIC-Staaten. aus dem »Messe Index Konsum« und dem »Messe In- Gegenwärtig umfasst die Datenbank fast 3.800 Ein- dex Invest« zusammensetzt, legt die wirtschaftliche träge zu folgenden Themenbereichen: Banken- und Verfassung der Unternehmen offen, die ihre Produkte Finanzmärkte, Unternehmenssektor, Bildung und In- auf internationalen Konsum- und Investitionsgüter- novation, Energie und Umwelt, Infrastruktur, Arbeits- messen in Deutschland ausstellen können. Die Messe markt, Migration, öffentlicher Sektor, Sozialpolitik, Indices basieren auf den Daten des ifo Konjunktur- soziale Werte und Ländereigenschaften. Die Informa- tests. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass ausstellen- tionen liegen in Form von Tabellen (Text oder Daten), de Unternehmen eine bessere wirtschaftliche Ver- Diagrammen und Kurzberichten vor. Nutzer können fassung aufweisen. Dabei profitieren insbesondere zwischen aktuellen Informationen, Regulierungen aus kleinere, aber auch mittlere Unternehmen von einer früheren Jahren und Zeitreihen, die Entwicklungen Messebeteiligung. über mehrere Jahre dokumentieren, wählen.

22 ifo Jahresbericht 2016 Bericht des Vorstands

– DICE-Tabellen geben detaillierte Informationen Schwäche-Analyse der existierenden Verwertungsleis- zu einer Vielzahl an Themen. Es werden deskriptiv tungen. Darauf aufbauend wurde damit begonnen, den qualitative Informationen zu Regulierungen und zusätzlichen Informationsbedarf der gesellschaftlich Institutionen bereitgestellt sowie quantitative Indi- relevanten Gruppen zu identifizieren und Verbesse- katoren im Zeitreihenformat präsentiert. rungspotenziale zu nutzen. Im Zuge dieser Nutzungs- und Bedarfsanalysen wurden auch die Abgeordneten des – DICE Visual Storytelling ermöglicht mit Hilfe von Bayerischen Landtags und deren Referenten befragt. Zu Karten und Diagrammen eine interaktive und in- dividuelle graphische Analyse von Zusammen- den Nutzungsanalysen gehörten u.a. Befragungen un- Konzept für eine hängen und Entwicklungen. terschiedlicher Zielgruppen speziell zur Nutzung und Ein- Neuausrichtung von schätzung der Potenziale der DICE-Datenbank. Aufbau- »DICE« – DICE-Kurzberichte heben als Kombination von end auf den Ergebnissen dieser Befragungen wurde ein kurzen Texten, Graphiken und Tabellen aktuelle Konzept für eine grundlegende Neuausrichtung von DICE institutionenökonomische Entwicklungen hervor. als besonders wichtige Informationsleistung entwickelt, Sie werden regelmäßig im vierteljährlich erschei- das ab dem zweiten Quartal 2017 umgesetzt werden soll nenden CESifo DICE Report veröffentlicht. und ein besonders wichtiges Element der Projektaktivitä- ten in der restlichen Projektlaufzeit sein wird. Teil der Nut- Social Media werden mehr und mehr auch für die In- zungsanalysen waren weiterhin erste Befragungen der formationsleistungen des ifo Instituts eingesetzt. So Bezieher einzelner Periodika des ifo Instituts. Ziel des ifo informiert das ifo Zentrum für Bildungsökonomik über Instituts ist es, die Effizienz der Publikationsaktivitäten bildungsrelevante Forschungsergebnisse, Pressebei- zu erhöhen, indem der Umfang der gedruckten Exempla- träge, Videos, Veranstaltungen und mehr mit einem re reduziert und die Zahl der Online-Bezieher insbesonde- eigenständigen Twitterkanal (@ifo_Bildung). Seit Au- re auf europäischer Ebene stark ausgebaut wird. Die ers- gust 2016 ist das ifo Institut außerdem bei Flickr zu fin- ten Umfragen zeigen, dass diese Strategie dem Interesse den und stellt dort zeitnah Fotos wichtiger Veranstal- eines großen Teils der Bezieher der Periodika entspricht. tungen zur Verfügung. Anknüpfend an die im Jahr 2015 erfolgten Projektakti- Die Entwicklung des ifo Instituts als vitäten wurden neue Transferangebote für die wichti- Organisation gen Zielgruppen der Schulen und der Massenmedien entwickelt und teilweise bereits eingesetzt. Dazu wurde Von großer Bedeutung für das ifo Institut ist das bereits u.a. eine europäische Medienlandkarte entwickelt, mit im letzten Jahresbericht erwähnte Projekt »Entwicklung, deren Hilfe der internationale Presseverteiler ausge- Umsetzung und Professionalisierung von Verwertungs- baut wurde. Um den Wissenstransfer in Richtung auf die konzepten in der außeruniversitären Wirtschaftsfor- wichtige Zielgruppe der Lehrer (und Schüler) auszubau- schung«, das im Zeitraum 2015–2018 vom Bundesmi- en, wurde in Kooperation mit dem Fachverlag Medien- nisterium für Bildung und Forschung gefördert wird und LB eine für den Einsatz in den Schulen bestimmte zum Ziel hat, eine noch bessere Passung seiner Leistun- DVD produziert. An der Produkti- gen an den Bedarf der relevanten gesellschaftlichen Ziel- zum Thema »Konjunktur« gruppen zu erreichen und neue Verwertungspotenziale on weiterer DVDs war das ifo Institut unterstützend be- und Kommunikationswege zu erschließen. teiligt. Ferner wurde im Berichtsjahr in Kooperation mit »ifo Praxistage dem Verband der Wirtschaftsphilologen in Bayern ein für modernen Ein Schwerpunkt des Berichtsjahres 2016 waren die sys- Konzept für eine speziell auf die Bedürfnisse von Wirt- Wirtschaftskunde- tematische Erfassung der bereits praktizierten Transfer- schaftsphilologen ausgerichtete Fortbildungsveran- unterricht« leistungen und eine umfassende Analyse der Nutzung staltung entwickelt. Die »ifo Praxistage für modernen der Informationsleistungen des ifo Instituts durch die Wirtschaftskundeunterricht« fanden im ersten Quartal jeweiligen Zielgruppen. Dies betraf insbesondere die 2017 statt. Diese Pilotveranstaltung war so erfolgreich, Publikationen und Veranstaltungen des ifo Instituts, die dass sie zu einer Veranstaltungsreihe ausgebaut wer- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Verbreitung von den soll. Um die Wirtschaftsphilologen kontinuierlich Forschungsergebnissen der ifo-Bereiche und sonstiger mit aktuellen Wirtschaftsinformationen für den Schul- wissenschaftlich basierter Wirtschaftsinformationen, den unterricht versorgen zu können, wurde zudem ein spe- Internetauftritt des Instituts und die Nutzung von Social zieller Newsletter für Lehrer konzipiert, der ab dem Media. Nach der Bestandsaufnahme erfolgte eine Stärke- zweiten Quartal 2017 versandt werden wird.

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Durch die im oben dargestellten Verwertungsprojekt – Anpassung des Datenschutzes und des Vertrauens durchgeführten Bedarfs- und Nutzungsanalysen wur- im Umgang mit Daten und de deutlich, dass die jüngsten Entwicklungen in der – Befähigung der IT-Infrastruktur zur Schaffung und politikorientierten empirischen Wirtschaftsforschung Betreuung der notwendigen Plattformen für Big- in Kombination mit der in allen gesellschaftlichen Be- Data-Forschung. reichen explosionsartig anwachsenden Masse von Daten neue Herausforderungen an die Erhebung, das Management und an die Bereitstellung von Daten stel- Darauf aufbauend wurden erste Konsequenzen für die len und gleichzeitig erhebliches Potenzial bieten, die weitere Entwicklung des von der LMU und dem ifo In- Stellung des ifo Instituts als Anbieter von Daten für die stitut gemeinsam gegründeten und betriebenen Econo- Forschung und Öffentlichkeit signifikant auszubauen. mic & Business Data Center (EBDC) gezogen. Da das ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien Hintergrund dieser Entwicklungen ist die digitale Re- besonders intensiv mit den vom EBDC bereitgestellten volution, die weltweit die Gesellschaft und das Wirt- Unternehmensdaten arbeitet, wurde das EBDC diesem schaftsgeschehen in einem enormen Tempo verändert. Forschungsbereich zugeordnet. Zeitgleich wurde das Sie führt zu einem explosionsartigen Wachstum von Leitungsgremium des EBDC verstärkt. Prof. Ralf Elsas, Rohdaten, die Wirtschaft und Gesellschaft geradezu Mitgründer des EBDC, vertritt weiterhin die Fakultät Erweiterung überschwemmen. Die Wirtschaft hat das Wertschöp- für Betriebswirtschaft der LMU im Leitungsgremium des Methoden- fungspotenzial der Entwicklungen im Bereich Big Data des EBDC. Neue Mitglieder sind Prof. Oliver Falck und baukastens um »Big- erkannt und schon vor Jahren begonnen, die mit der Prof. Andreas Peichl für das ifo Institut sowie Prof. Jo- Data-Ansätze« Digitalisierung einhergehende Datenflut mit pragmati- achim Winter für die Volkswirtschaftliche Fakultät der schen Methoden und Ansätzen zu nutzen. In der empiri- LMU. Ferner wurde das EBDC personell aufgestockt, schen Wirtschaftsforschung sind Big-Data-Ansätze da- und es wurden Maßnahmen eingeleitet, um Kompetenz gegen noch nicht so weit verbreitet wie in der Wirtschaft der ifo-Wissenschaftler auf dem Gebiet der Big-Data- oder in den Natur- oder Ingenieurwissenschaften. Die Methoden (z.B. Programmierung mit den Methoden Erweiterung des Methodenbaukastens um Big-Data- des Machine Learning und der Programmiersprache Ansätze wie z.B. die Techniken des Data Mining oder Python) zu entwickeln bzw. auszubauen. Mit Seminaren des Machine Learning hat das Potenzial, die empirische auf diesen Gebieten wurde im Jahr 2017 begonnen. Wirtschaftsforschung auf neue Terrassen auszuweiten. Erhebliche Bedeutung für die öffentliche Wahrneh- Um die Potenziale und Herausforderungen der mung des ifo Instituts und die Bereitstellung seiner Nutzung von Big-Data-Ansätzen für die empirische Informationsleistungen haben die Corporate Identity Wirtschaftsforschung systematisch zu erheben, und die digitalen Kommunikationsinstrumente. Das wurde im Sommer 2016 mit externer Unterstützung bislang verwendete Corporate Design des ifo Instituts ein interner Workshop durchgeführt, der mit einer war im Zeitraum 1996–1999 entwickelt worden und intensiven Befragung aller Forschungsbereiche des nicht mehr zeitgemäß. Es wurde deshalb entschieden, ifo Instituts verbunden war. Auf der Grundlage dieser das komplette Erscheinungsbild des ifo Instituts (und Vorarbeiten wurde ein Positionspapier erarbeitet, der CESifo-Gruppe insgesamt) zu erneuern. Nach er- in dem die Potenziale, die vorhandenen Lücken folgreichem Abschluss eines Vergabeverfahren mit vor- und der Handlungsbedarf dargestellt werden. geschaltetem Agenturpitch wurde eine Medienagentur Handlungsbedarf bei Handlungsbedarf wurde vor allem auf folgenden beauftragt, das Corporate Design der CESifo-Gruppe der Entwicklung einer Feldern festgestellt: neu zu gestalten. Anforderungen an das neue Design Datenstrategie – Entwicklung einer Datenstrategie für die wirt- bezogen sich insbesondere auf die Übereinstimmung schaftswissenschaftliche Forschung und die Förde- des öffentlichen Erscheinungsbilds mit dem vom ifo rung von Pilotprojekten, Institut verkörperten Renommee, den hohen Wieder- erkennungswert des neuen Designs, insbesondere des – Auf- und Ausbau von Kompetenzen der ifo-Wissen- Logos, die Beständigkeit des neuen Designs, die Homo- schaftler im Umgang mit Big Data, genität des Layouts der Print- und Online-Medien und – Standardisierung und Zentralisierung der Archivie- Effizienzaspekte. Die eingeschaltete Medienagentur rung von Forschungsdaten, schloss ihre Arbeiten zum Jahreswechsel ab, so dass

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das neue Erscheinungsbild Anfang April 2017 einge- Herausragende Bedeutung hatte im Jahr 2016 die Er- führt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch möglichung zahlreicher Aufenthalte an insbesondere die Website der CESifo-Gruppe einem Facelift unterzo- amerikanischen Spitzenuniversitäten. Weitere Schwer- gen. Mit den Vorbereitungen für einen kompletten Re- punkte waren erneut Vorträge auf internationalen, re- launch der Website wurde im Berichtsjahr begonnen. ferierten Fachkonferenzen (154), zu denen ifo-Wissen- Die sehr umfangreichen Hauptarbeiten des konzepti- schaftler eingeladen wurden, sowie die Teilnahme an onellen, technischen und graphischen Relaunchs wer- Summerschools, mit der zahlreiche ifo-Doktoranden den in die Jahre 2017 und 2018 fallen. für ihre Weiterqualifizierung benötigtes Fachwissen ausbauen konnten. Daneben haben die Doktoranden Ein Ergebnis des schon erwähnten Verwertungspro- die Möglichkeit, begleitende Trainingsmaßnahmen zu jekts ist, dass neben der Bereitstellung der Informati- besuchen. Auch das nicht-wissenschaftliche Personal onen auf der Website der Versand der digitalen Infor- wurde intensiv weitergebildet. Insgesamt wurden im mationen an die Mitglieder der relevanten Zielgruppen Berichtsjahr 67 Maßnahmen für die nicht-wissenschaft- eine stark zunehmende Bedeutung haben wird. Das liche Fortbildung durchgeführt. gilt insbesondere im Zuge der weiteren Internationa- lisierung der Aktivitäten des ifo Instituts. Eine Grund- Hinsichtlich der wissenschaftlichen Weiterqualifizierung voraussetzung für den effizienten Einsatz der digita- war es im Berichtsjahr besonders erfreulich, dass die im len Kommunikationskanäle ist eine nutzerfreundliche Stifterverband für die deutsche Wissenschaft vertretene U mfangreiche Datenbank, die mit Hilfe spezieller Anwendungen für Bernt Rohrer Stiftung dafür gewonnen werden konnte, Weiterbildungs- sämtliche Informationsleistungen und das Veranstal- die Doktorandenausbildung im ifo Institut erstmals ab maßnahmen tungsmanagement genutzt werden kann. Zur Vorbe- Oktober 2017 mit einem Auslands- und einem Publika- reitung der Beschaffung eines solchen Systems für das tionsstipendium zu fördern. Das Auslandsstipendium Customer Relationship Management (CRM) wurden unterstützt Doktoranden bei längeren Forschungsauf- eine Marktanalyse und ein Vergabeverfahren durchge- enthalten an Spitzenuniversitäten im europäischen und führt, so dass der Auftrag zur Lieferung und Anpassung außereuropäischen Ausland. Das Publikationsstipendi- eines CRM-Systems Anfang 2017 erteilt werden konnte. um unterstützt Doktoranden bei der Veröffentlichung einer in alleiniger Autorenschaft verfassten wissen- Wegen der zunehmenden Verlagerung der Forschungs- schaftlichen Spitzenpublikation. Beide Stipendien sind aktivitäten auf die europäische Ebene hat der ifo- mit jeweils insgesamt 6.000 EUR dotiert. Vorstand entschieden, der forschungspolitischen Ini- tiative der EU-Kommission mit dem Titel »European Die Ausrichtung der gesamten Organisation des ifo Charter for Researchers« beizutreten und den sich Instituts auf Spitzenleistungen auf allen Arbeitsgebie- daraus ergebenden »Code of Conduct for Recruitment ten ist die Grundphilosophie des nach DIN ISO 9001 of Researchers« auf die Personalarbeit am ifo Institut zertifizierten ifo-Managementsystems, dessen Funk- anzuwenden. In einem ersten Schritt hat der Vorstand tionsfähigkeit jährlich von externen Auditoren geprüft Vorbildliches gegenüber der EU-Kommission förmlich erklärt, dass wird. Im Rahmen des im Januar 2016 durchgeführten Managementsystem das ifo Institut der Charter beitritt. Die EU-Kommission Rezertifizierungsaudits bestätigten die externen Au- hat diese Erklärung akzeptiert und in deren Website ditoren erneut das hervorragende Funktionieren des aufgenommen. Der zweite Schritt besteht darin, ei- ifo-Managementsystems, das weiterhin als vorbild- nen Fahrplan zu entwickeln, mit welchen Schritten wir lich für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen die Anforderungen des »Code of Conduct« umsetzen. bezeichnet wurde. Die professionellen Subsysteme, EURAXESS dient dazu, Informationen zu Fördermög- insbesondere das Zielmanagement und das Anreizsys- lichkeiten, Stellenangeboten, Sozialversicherungs- tem, die Personalentwicklung und das Personal- und und Steuerfragen und weiteren Themen rund um die Finanzmanagement, tragen entscheidend dazu bei, Mobilität von Forschenden zu geben. die Leistungsfähigkeit des ifo Instituts auf einem sehr hohen Niveau zu stabilisieren. Zur Schaffung eines idealen Umfelds für Spitzenfor- schung gehört auch die intensive wissenschaftliche Ein besonderes Merkmal des zertifizierten ifo-Ma- Weiterqualifizierung, deren Entwicklung bereits im nagementsystems ist, dass darin u.a. die Gleichstel- Zusammenhang mit der Forschung dargestellt wurde. lungspolitik des ifo Instituts und die daraus folgenden

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Regeln verankert sind. Die Einhaltung dieser Regeln für den laufenden Betrieb und 315 Tsd. EUR für Inves- wurde im Rahmen der externen Audits geprüft und in titionen bereitgestellt. Die Mittel für den laufenden jeder Hinsicht bestätigt. Im Berichtsjahr haben sich die Betrieb enthalten im Berichtsjahr 517 Tsd. EUR für den Bemühungen, die Arbeitsbedingungen im ifo Institut so zeitlich auf vier Jahre befristeten Sondertatbestand zu gestalten, dass sich schrittweise auch auf der Ebene zum Auf- und Ausbau der Forschung auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Personals eine ausgewogene der Energie-, Klima- und Ressourcenökonomik. Zu- Geschlechterstruktur entwickeln kann, ausgezahlt: sätzlich stand dem ifo Institut ein im Vorjahr gebilde- Der Frauenanteil bei den Doktoranden ist zum Stichtag ter und in das Jahr 2016 übertragener Ausgaberest in 31. Dezember 2016 auf 48,2% gestiegen. Dabei sind die Höhe von 850 Tsd. EUR zur Verfügung. Dieser Ausgabe- Doktoranden, die sich zum Stichtag in Elternzeit be- rest wurde im ersten Quartal 2016 verbraucht. Die dem fanden oder für Auslandsaufenthalt beurlaubt waren, ifo Institut für das Jahr 2016 bewilligte institutionelle nicht berücksichtigt. Rechnet man sie hinzu, lag der Förderung durch Bund und Länder (10.941 Tsd. EUR) Frauenanteil bei den Doktoranden zum 31. Dezember wurde in Höhe von 1.250 Tsd. EUR nicht verwendet. 2016 über 50%. Damit wurde ein wichtiges Etappenziel Dies ist begründet durch Einsparungen insbesondere des ifo-Vorstands erreicht. Denn die Gleichstellungs- bei den Personalkosten und die sehr gute Entwicklung politik des ifo Instituts zielt darauf ab, verstärkt Dok- der Drittmittelerträge. In Höhe dieses Betrages wurde torandinnen nach Abschluss ihrer Promotion für die ein Ausgaberest gebildet, der auf die Folgejahre vorge- Weiterbeschäftigung als Postdoc im ifo Institut zu ge- tragen wird. winnen, um so auch unter dem promovierten wissen- schaftlichen Personal ein ausgeglichenes Geschlech- Auch die vom ifo Institut und der LMU gemeinsam ge- terverhältnis zu erreichen. gründete CESifo GmbH hat sich im Berichtsjahr sehr gut weiter entwickelt. Ihre Kernaufgabe ist die Orga- Die Personalkapazität hat sich gegenüber dem Vor- nisation des CESifo-Forschernetzwerks, das sich der Einstellung jahr erweitert: Zum Stichtag 31. Dezember 2016 ist Mission verschrieben hat, die internationale Zusam- zusätzlicher die Anzahl der Beschäftigten um 13 auf 210 Personen menarbeit von Ökonomen aus aller Welt zu vertiefen, Doktoranden gestiegen. Insgesamt ist die Anzahl der wissenschaft- insbesondere Wissenschaftler mit gemeinsamen For- lich tätigen Beschäftigten in den Forschungsbereichen schungsinteressen in Kontakt zu bringen und durch (Wissenschaftliche Mitarbeiter/Referenten, Doktoran- Veranstaltungen und Publikationen Kooperationen den und Fachreferenten) um neun angewachsen: Die zwischen den Netzwerkmitgliedern und Mitarbeitern Zahl der Wissenschaftlichen Mitarbeiter/Referenten der CESifo-Gruppe zu fördern. Es setzt sich vornehm- ging um zwei zurück, während sich der Kreis der Dokto- lich aus Ökonomen zusammen, die auf ihren jeweiligen randen um zehn und der Fachreferenten um eine Per- Fachgebieten ausgewiesen sind und das CES oder das son erweiterte. Die Zahl der nicht-wissenschaftlichen ifo Institut nach einem referierten Auswahlverfahren Mitarbeiter stieg um insgesamt vier Personen. Einzel- als Gastforscher besucht haben. Das Forschernetzwerk heiten sind im Bericht über die personelle Entwicklung ist im Jahr 2016 weiter gewachsen und zählte Ende des dargestellt. Jahres 1.328 Mitglieder.

Wie sich die Finanzen im Berichtsjahr entwickelten, Um die Mitglieder des CESifo-Forschernetzwerks mit- wird im Kapitel »Finanzielle Entwicklung« ausführlich einander in Kontakt zu bringen, war es im Berichts- dargestellt. Hier die wesentlichen Eckpunkte: Die fi- jahr in insgesamt acht Fachgebiete aufgeteilt, die von nanzielle Situation des ifo Instituts ist nach wie vor so- international renommierten Wissenschaftlern, den Solide finanzielle lide. Der Jahresabschluss 2016 weist einen Überschuss »Area Directors«, geleitet werden. Mit Prof. Markus Situation in Höhe von 125 Tsd. EUR aus. Er fließt in die Rücklagen Brunnermeier konnte im zweiten Quartal des Jahres ein, so dass das Vereinsvermögen zum 31. Dezember 2016 einer der international führenden Makroökono- 2016 auf 2.194 Tsd. EUR angewachsen ist. men für die Leitung der Area Macro, Money and Inter- national Finance gewonnen werden. Ferner wurden Im Jahr 2016 erhielt das ifo Institut im Rahmen der im Berichtsjahr die Grundlagen für die Schaffung der gemeinsamen Forschungsförderung des Bundes und neunten Area gelegt. Angesichts der weltweit umwäl- der Länder nach Art. 91b GG öffentliche Mittel in Höhe zenden Bedeutung der Digitalisierung wird sich ab von 10.541 Tsd. EUR. Davon wurden 10.226 Tsd. EUR 2017 eine zusätzliche Area den »Economics of Digiti-

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zation« widmen. Sie wird ab dem 1. März 2017 von Ste- dingungen – die Bilanz des Jahres 2016, dem auch der phen P. Ryan, Professor an der Olin Business School Wechsel der Präsidentschaft einen besonderen Stem- in St. Louis, USA, geleitet. Den Aktivitäten der CESifo pel aufdrückte. Damit geht das Institut bestens gerüs- GmbH ist innerhalb dieses Jahresberichts ein eigenes tet in das Jahr 2017, in dem der Wechsel vom alten auf Kapitel gewidmet. den neuen Vorstand endgültig vollzogen wird.

Eine weitere Steigerung des ohnehin schon sehr hohen Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ifo Insti- Leistungsniveaus in Forschung und Förderung des wis- tuts und der gesamten CESifo-Gruppe in diesem Aus- senschaftlichen Nachwuchses, in Politikberatung und nahmejahr geleistet haben, verdient hohe Anerken- der Versorgung der Öffentlichkeit mit wissenschaftlich nung. Ihnen danken wir ebenso wie den Mitgliedern basierten Wirtschaftsinformationen: Das ist – verbun- unserer Gremien und der ifo-Freundesgesellschaft. den mit der weiteren Stärkung der finanziellen Basis des Instituts und seiner organisatorischen Rahmenbe- München, im Mai 2017

Der Vorstand

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Präsident) Prof. Meinhard Knoche

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Berichte aus Forschung und Service ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie

Verbindendes Forschungsthema des ifo Zentrums für tarif beauftragt. Der Mittelstandsbauch führt bei ge- öffentliche Finanzen und politische Ökonomie ist die ringen und mittleren Einkommen zu einem schnell Finanzpolitik, die Entwicklung der öffentlichen Haushal- steigenden Grenzsteuersatz, weshalb der Mittelstand te auf nationaler oder lokaler Ebene und die politische in der öffentlichen Debatte oft als derjenige Teil der Ge- Steigender Ökonomie. Die Untersuchungen umfassen modellthe- sellschaft angesehen wird, der einen besonders großen Grenzsteuersatz oretische und empirische Analysen und beziehen inter- Teil der staatlichen Abgaben trägt. Die Studie zeigt kon- bei geringen und nationale Erfahrungen mit ein. Konkret befassen sich die krete Reformoptionen auf und quantifiziert die Auswir- mittleren Einkommen Aktivitäten mit der Staatsverschuldung in Deutschland kungen auf Steuerzahler und öffentliche Haushalte mit und Europa, der Evaluierung der Fiskal- und Steuerpo- Hilfe des ifo-Einkommensteuer-Simulationsmodells. litik und dem Fiskalföderalismus und lokalen Finanzen. Mögliche Ansätze zur Abflachung des Mittelstands- Im Besonderen werden die Handlungsmotive von politi- bauchs sind die stufenweise Erhöhung des Einkom- schen Entscheidungsträgern aus Sicht des Public-Choice- menseckwerts, der den Beginn der zweiten Progressi- Ansatzes und der politischen Ökonomie analysiert. onszone markiert (Reformoption I), die Erhöhung der Einkommensschwelle, ab der der Spitzensteuersatz Der Staatshaushalt wird sowohl bezüglich seiner greift (Reformoption II) und eine Kombination dieser kurzfristigen Entwicklung als auch im Hinblick auf die beiden Varianten als Parallelverschiebung der beiden langfristige Tragfähigkeit und die Entwicklung der Ver- Grenzen (Reformoption III). schuldung untersucht. Im Zuge der weltweiten Staats- schuldenkrise beschäftigt sich der Bereich verstärkt Für die Reformoption I ergeben die Berechnungen für mit Nachhaltigkeitsanalysen. In diesem Zusammen- eine »moderate« Abflachung des Mittelstandsbauchs hang begleitet der Bereich die öffentliche Diskussion (Erhöhung um 5.000 EUR) eine Steuerentlastung zur Reform des deutschen Steuer- und Transfersystems von insgesamt 15,7 Mrd. EUR. Eine komplette Abfla- mit Kommentaren und wissenschaftlichen Analysen. chung des Mittelstandsbauchs (Rechtsverschiebung um 11.011 EUR) ergibt eine Steuerentlastung von Das ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische 31,4 Mrd. EUR. Obwohl alle Steuerzahler bessergestellt Modellrechnungen Ökonomie führt zudem das Ökonomenpanel von ifo werden, profitiert auf individueller Ebene die einkom- für Steuer- und FAZ durch, in dem monatlich eine repräsentative mensstarke Mittelschicht im siebten Einkommensde- entlastungen … Gruppe von Professoren der Volkswirtschaft an deut- zil mit einem Bruttoeinkommen zwischen 31.993 EUR schen Universitäten zu gegenwärtigen wirtschaftspo- und 62.447 EUR relativ gesehen am stärksten. Die litischen Themen befragt wird. Das Ziel ist, der Öffent- Entlastungswirkung in der Reformoption II für eine lichkeit eine differenziertere Sichtweise der Ansichten »mittlere« Rechtsverschiebung der Einkommens- von Ökonomen zu relevanten Herausforderungen in schwelle um 5.000 EUR, ab der der Spitzensteuersatz Deutschland zu präsentieren. greift, beläuft sich auf 3,7 Mrd. EUR. Für eine »starke« Rechtsverschiebung dieses Wertes (um 25.000 EUR) ergeben die Berechnungen eine Steuerentlastung von 14,7 Mrd. EUR. Die individuelle Entlastungswir- Im Jahr 2016 abgeschlossene kung unter Reformoption II verschiebt sich etwas Projekte zugunsten höherer Einkommen und ist im achten Einkommensdezil mit einem Bruttoeinkommen D ie Beseitigung des Mittelstandsbauchs – von 62.448 EUR bis 113.532 EUR relativ gesehen am Varianten und Kosten stärksten. F. Dorn, C. Fuest, B. Kauder, L. Lorenz, M. Mosler für die INSM – Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft In der Kombination der beiden Rechtsverschiebungen GmbH, Juli 2016 bis November 2016, Veröffentlichung in Reformoption III ergibt sich für eine »moderate« als ifo Forschungsbericht Nr. 77, ifo Institut, München, Verschiebung beider Werte um 5.000 EUR eine Steuer- 2016, und im ifo Schnelldienst 70(9), 2017. entlastung von 19,0 Mrd. EUR, womit die Steuerquote in etwa auf dem Wert des Jahres 2014 gehalten wer- Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat das ifo In- den könnte. Eine »starke« Verschiebung beider Werte stitut mit der Erstellung einer Studie zum sogenannten um 11.011 EUR resultiert in einer Steuerentlastung Mittelstandsbauch im deutschen Einkommensteuer- von 37,0 Mrd. EUR. Unter der dritten Reformoption

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sind die individuellen Entlastungswirkungen deut- Die Belastungswirkungen durch die Kalte Progressi- lich größer als in den vorhergehenden Szenarien. on sind nicht gleich über die Einkommensteuerzahler Dennoch sind es nicht die Spitzenverdiener, sondern verteilt. Besonders Einkommensteuerzahler im Be- … zur Abflachung des Individuen im achten Einkommensdezil mit einem reich geringer und mittlerer Einkommen leiden unter »Mittelstandsbauchs« Bruttoeinkommen von 62.448 EUR bis 113.532 EUR, der Kalten Progression. die relativ am stärksten von der Tarifreform profitie- ren würden. Jährlicher Aufwuchs der Kalten Progression

Mrd. Euro Abflachung des eigentlichen Mittelstandsbauchs, 20 18,0 Tarifanpassung Kalte Progression i.w.S. 16,6 Kalte Progression i.e.S. Grenzsteuersatz in % 50 15 12,9

40 10,2 10 8,1 30

6,8 6,7 6,6 5 4,3 20 5,4 5,3 Originaltarif 2,7 Verschiebung um 6 000 Euro 10 0,0 Verschiebung um 11 011 Euro 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

0 Quelle: Berechnungen des ifo Instituts. 010 00020 00030 00040 00050 000 60 000 70 00080 000 90 000 Zu versteuerndes Einkommen in Euro Quelle: Berechnungen des ifo Instituts. Die Kalte Progression im engeren Sinne verursacht einen Anstieg des Einkommensteueraufkommens im Heimliche Steuererhöhungen – Belastungs- Zeitraum 2017 bis 2030 von insgesamt 314,9 Mrd. EUR. wirkungen der Kalten Progression und Möchte man die Steuerquote konstant halten, be- Entlastungswirkungen eines Einkommen- trachtet man also die Kalte Progression im weiteren steuertarifs auf Rädern Sinne, so liegen die kumulierten »heimlichen« Steu- F. Dorn, C. Fuest, B. Kauder, L. Lorenz, M. Mosler, ermehreinnahmen gar bei 433,6 Mrd. EUR. Als Reakti- N. Potrafke für die FDP-Fraktionsvorsitzendenkonfe- on schlägt die Studie die Einführung eines »Tarifs auf renz, Juni 2016 bis Oktober 2016, Veröffentlichung als Rädern« vor, bei dem die Steuertarifparameter und ifo Forschungsbericht Nr. 76, ifo Institut, München, Progressionszonen an die Inflation und das Wachs- 2016; im ifo Schnelldienst 70(2), 2017, und ifo Schnell- tum der Realeinkommen gekoppelt sind, um die Steu- dienst 70(3), 2017. erquote ceteris paribus konstant zu halten. Auch bei einem Tarif auf Rädern wachsen die Staatseinnahmen Die Kalte Progression schwächt die Verteilungswirkun- weiter an: Sogar bei einer Berücksichtigung der Kal- » Tarif auf Rädern« gen des Steuersystems und führt zu einer Ausweitung ten Progression im weiteren Sinne steigen sie noch der Steuerquote, die sich der demokratischen Kontrol- proportional mit dem Wachstum von Preisniveau und le entzieht. In der öffentlichen Debatte wird zumeist Reallöhnen. auf die Kalte Progression im engeren Sinne fokussiert, die lediglich den Effekt steigender Preise berücksich- Ö konomische Wirksamkeit der konjunktur- tigt. Diese Kalte Progression im engeren Sinne allein stützenden finanzpolitischen Maßnahmen der führte zu Steuermehreinnahmen von 33,5 Mrd. EUR im Jahre 2008 und 2009 Zeitraum von 2011 bis 2016. Berücksichtigt man auch T.O. Berg, A. Hristov, B. Kauder, N. Potrafke, M. Reisch- den Effekt steigender Reallöhne (Kalte Progression im mann, M. Riem, Chr. Schinke für die Fritz Thyssen Stif- weiteren Sinne), ergeben sich in diesem Zeitraum auf- tung, Juli 2013 bis Juli 2016. summiert Steuermehreinnahmen von 70,1 Mrd. EUR.

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Im Rahmen des Forschungsprojekts untersuchte das ifo Die Studie behandelt Themen zu den Ursprüngen und Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Öko- Auswirkungen der globalen Finanzkrise 2007–2008. Nach nomie zusammen mit dem ifo Zentrum für Konjunktur- der Einleitung untersucht sie, warum autoritäre Regime forschung und Befragungen die konjunkturellen Effek- im Vergleich zu Demokratien vor und nach der Finanzkrise te der fiskalpolitischen Maßnahmen in Deutschland in eher in der Lage waren, größere Bestände an Währungs- Untersuchung zu den Jahren 2008 und 2009. In diesem Zeitraum wurden reserven anzuhäufen. Die empirische Analyse zeigt, dass den Auswirkungen zwei große Konjunkturprogramme aufgelegt, um den Wahlzyklen ausschließlich in Demokratien zu einer sig- der Finanzkrise negativen Auswirkungen der größten Rezession seit nifikanten Reduzierung von Währungsreserven führten. 2007–2008 und … 1950 auf die deutsche Wirtschaft entgegenzuwirken. Im Anschluss wird gezeigt, dass die Deregulierung der Ziel des Forschungsprojekts war es, die Auswirkungen Bankenmindestreserve einen negativen Einfluss auf die der finanzpolitischen Maßnahmen auf die deutsche Volatilität der M2-Geldmenge und der Inflationsrate hat. Konjunktur zu verstehen. Des Weiteren wurden polit- Dies könnte eine weitreichende Bedeutung haben, da ökonomische Bestimmungsfaktoren im Kontext fis- die Mindestreserve in Form von Liquiditätsanforderun- kalpolitischer Kennziffern und Maßnahmen betrachtet gen ein Hauptbestandteil der Basel-III-Regulierung ist, und insbesondere die Verteilung von Finanzmitteln aus die bis 2019 in Kraft treten soll. Schließlich wird der Frage einem der Konjunkturpakete analysiert. nachgegangen, ob die Regierungsideologie in Zeiten von Globalisierung und Austeritätsprogrammen noch eine Das Forschungsprojekt war in zwei thematische Berei- Rolle in der Wirtschaftspolitik spielt. Basierend auf einem che untergliedert. Im ersten Teil wurden die Effekte fis- Index, der die wirtschaftliche Freiheit für diverse Politik- kalischer Maßnahmen auf die Konjunktur in Deutsch- felder misst, zeigt die Studie, dass rechte bzw. klassisch land herausgearbeitet und quantifiziert. Zudem wurde liberale Regierungen dazu tendieren, die wirtschaftliche die Bedeutung von Unternehmenszuversicht als Trans- Freiheit signifikant zu erhöhen, während sie unter linken missionskanal für fiskalpolitische Maßnahmen unter- bzw. sozialdemokratischen Regierungen stagniert. Zum sucht. Im zweiten Teil wurde betrachtet, inwieweit die Abschluss wird untersucht, warum deutsche und franzö- Vorhersagen über die Entwicklung von staatlichen Aus- sische Top-Manager – auf dem Höhepunkt der Eurokrise – … zum Einfluss von gaben, Einnahmen und dem Finanzierungssaldo durch den Euro öffentlich in einer Anzeigenkampagne unter- Regierungsideologien Wahlzyklen beeinflusst werden. Außerdem wurde der stützten. Während die Firmeninteressen anscheinend auf die Wirtschafts- Frage nachgegangen, ob politökonomische Faktoren keinen direkten Einfluss haben, verfügten die Unterstüt- politik bei der Verteilung von Mitteln aus dem Konjunkturpa- zer der Euro-Kampagne über mehr Netzwerkkontakte zu ket eine Rolle gespielt haben. Wirtschaftsverbänden und Politik. Dieses Ergebnis sug- geriert, dass führende Manager den Euro öffentlich unter- Steuerliche Anreize für private entwicklungs- stützten, um ihr politisches Kapital zu EU- und nationalen förderliche Investitionen in Entwicklungsländern: Entscheidungsträgern zu wahren oder zu verbessern. Eine ökonomisch-finanzwissenschaftliche Sicht auf Basis steuerrechtlicher Analyse Essays on the Behavior of Firms and Politicians B. Kauder, M. Krause, N. Potrafke, M. Riem für das Bun- M. Riem, abgeschlossenes Promotionsprojekt, Veröf- desministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit fentlichung als ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung und Entwicklung, Januar 2016 bis Juni 2016. Nr. 73, ifo Institut, München, 2016.

Die Studie lieferte einen fundierten Überblick über Op- Die Studie befasst sich mit der Frage nach dem Verhal- tionen für steuerliche Anreize entwicklungsförderlicher ten von Firmen und Politikern. Nach einer Einführung deutscher Investitionen in Entwicklungs- und Schwellen- in die Thematik wird im ersten Teil ausgeführt, wie in- ländern, wobei vor allem die ökonomisch-finanzwissen- stitutionelle und politische Rahmenbedingungen das schaftliche Beurteilung dieser Optionen im Fokus stand. Verhalten von Firmen beeinflussen. Kapitel 2 untersucht den Einfluss von Schenkungen von Betriebsvermögen in Studies on Issues in Political Economy since the deutschen Familienunternehmen. Umfrageergebnisse Global Financial Crisis zeigen, dass bei größeren Unternehmen und bei Unter- K. Jäger, abgeschlossenes Promotionsprojekt, Veröf- nehmen mit guter Geschäftslage die Schenkungswahr- fentlichung als ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung scheinlichkeit steigt. Kapitel 3 analysiert, wie sich politi- Nr. 71, ifo Institut, München, 2016. sche Unsicherheit auf Investitionsentscheidungen von

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Unternehmen auswirkt. Im vierten Teil wird der Frage Projekte in Bearbeitung nachgegangen, ob politische Unsicherheit die Wahrneh- Politische Unsicher- mung der Unternehmer über ihre aktuelle Geschäftsla- heit verändert die ge und zukünftige Geschäftsentwicklung beeinflusst. Verbesserung des Staatsschuldenmanagements Selbsteinschätzung Kapitel 5 beschreibt, wie ideologische Orientierung Ein- in den Mitgliedstaaten der OIC der Unternehmen stellungen und Handlungen von Politikern in Deutsch- B. Kauder, M. Mosler, N. Potrafke, M. Reischmann, land prägt, und Kapitel 6 behandelt die Fragestellung, M. Riem, S. Schönherr, G. Schulze, A. Steiner, T. Woll- ob Parteien Politiker, die in namentlichen Abstimmun- mershäuser für das Ministry of Development of the gen von der Parteilinie abweichen, bestrafen. Zum Republic of Turkey (COMCEC Coordination Office), Juli Abschluss der Studie wird untersucht, inwiefern unter- 2016 bis März 2017. schiedliche ideologische Orientierungen der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute die Politikberatung in Das Projekt untersucht die Entwicklung und das Ma- der Gemeinschaftsdiagnose beeinflusst haben. nagement der Staatsverschuldung in den Mitglied- staaten der Organisation für Islamische Zusammen- Wealth and Politics – Studies on Inter Vivos arbeit (Organization of Islamic Cooperation – OIC) und Transfers and Partisan Effects entwickelt Politikempfehlungen zur Verbesserung des Chr. Schinke, abgeschlossenes Promotionsprojekt, Staatsschuldenmanagements. Veröffentlichung als ifo Beiträge zur Wirtschaftsfor- schung Nr. 67, ifo Institut, München, 2016. Verfahrensdauer von Gerichtsprozessen in Deutschland Die Studie behandelt Themen zu Vermögensübertra- Chr. Schinke, N. Potrafke, M. Reischmann, M. Riem für gungen zwischen Generationen sowie zum Einfluss Dr. Lutz Helmig, Januar 2016 bis März 2017. von ideologischer Orientierung und Wahlen auf Ein- kommensungleichheit, Haushaltskonsolidierung, Fi- Das Projekt untersucht, in welchem Maße die in nanzplanung und Politikberatung. Der erste Teil der Deutschland geltenden Prozessordnungen, insbeson- Arbeit zeigt, dass bei größeren Unternehmen und dere für Zivilprozesssachen, zu teilweise erheblichen Steuerreform 2009 bei Unternehmen mit guter Geschäftslage die Schen- Verfahrensdauern führen. beeinflusst kungswahrscheinlichkeit stieg. Auch durch die im Schwenkungs- Zuge der Erbschaftsteuerreform 2009 eingeführten Ö ffentliche Finanzen, politische Ökonomie und verhalten von Unter- Verschonungsabschläge für Betriebsvermögen ist die Fiskalföderalismus nehmen Schenkungswahrscheinlichkeit gestiegen. Der zweite M. Krause, laufendes Promotionsprojekt. Teil geht allgemeiner der Frage nach, wie die Steuer- reform 2009 das Schenkungsverhalten der Deutschen In dem laufenden Promotionsprojekt werden ver- beeinflusst hat. Im Ergebnis zeigt sich keine signifikan- schiedene Themenfelder an der Schnittstelle von te Steigerung der Wahrscheinlichkeit von Schenkungen öffentlichen Finanzen und politischer Ökonomie un- innerhalb der Kernfamilie, wohingegen die Wahrschein- tersucht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei lichkeit von Schenkungen an andere nahe Verwandte auf der Analyse der föderalen Finanzbeziehungen auf und nicht verwandte Personen um ca. 30% gestiegen Länder- und Kommunalebene sowie möglicher Refor- ist. Das dritte Kapitel behandelt das Zusammenspiel men dieser Beziehungen. Weiterhin werden auch po- von Regierungsideologie, Globalisierung und dem Ein- litische Determinanten untersucht, die die Budgetzu- kommensanteil der obersten Perzentile der Einkom- sammensetzung auf Länderebene beeinflussen. mensverteilung in OECD-Ländern. Das vierte Kapitel zeigt auf, dass Worte und Taten deutscher Landespo- Fiscal Sustainability and Distributional Issues: litiker und -regierungen in Bezug auf Haushaltskonso- Studies in Public Finance and Political Economy lidierung und Schuldenbremsen voneinander abgewi- F. Dorn, laufendes Promotionsprojekt. chen sind. Die fünfte Analyse beschreibt, wie deutsche Landesregierungen ihre mehrjährige Finanzplanung In dem laufenden Promotionsprojekt werden verschiede- im Vorfeld von Wahlen strategisch gestaltet haben. In ne Themen an der Schnittstelle von öffentlichen Finanzen ostdeutschen Bundesländern wurde die Staatsquote und politischer Ökonomie untersucht. Der Schwerpunkt in Vorwahljahren systematisch unterschätzt. liegt dabei in der Analyse der Auswirkungen von Politik

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und Institutionen sowie Globalisierung und europäischer Integration auf die Nachhaltigkeit öffentlicher Finanzen und der Verteilung von Einkommen und Vermögen.

Fiscal Sustainability in Public Finance M. Mosler, laufendes Promotionsprojekt.

In dem laufenden Promotionsprojekt wird die fiska- lische Nachhaltigkeit von öffentlichen Haushalten mittels quantitativer Methoden, v.a. aus der Zeitrei- hen- und Paneldaten-Ökonometrie, analysiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Staatsschulden- management in Entwicklungsländern und der Entwick- lung von Steuersimulationsmodellen.

Studies on Taxation, Public Finances and R egional Economics S. Gäbler, laufendes Promotionsprojekt.

In dem laufenden Promotionsprojekt werden verschie- dene Themenfelder im Bereich der Steuer- und Ausga- benstruktur des öffentlichen Sektors, auch im Hinblick auf regionale Verflechtungen auf Länder- und Kommu- nalebene, untersucht.

Studies on Taxation and Political Economy L. Lorenz, laufendes Promotionsprojekt

In dem laufenden Promotionsprojekt werden verschie- dene Themen an der Schnittstelle von öffentlichen Finanzen und politischer Ökonomie untersucht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse ökonomischer Belastungswirkungen von Steuern unter Berücksichti- gung der institutionellen und politischen Rahmenbe- dingungen auch im internationalen Kontext.

ifo Jahresbericht 2016 35 ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Familien- ökonomik

Die Forschungsagenda des ifo Zentrums für Arbeits- Forschungspartnern Daten von ca. 4.500 Schülerinnen marktforschung und Familienökonomik umfasst ein und Schülern im Alter von 15 Jahren in etwa 60 Schu- Spektrum von vier groß angelegten, politikorientierten len in Deutschland erhoben. Die Jugendlichen in den Projekten in der Arbeitsmarkt- und Familienökonomik. Schulen nahmen an einer klassischen Befragung und Vier Forschungsfelder Alle vier Projekte beschäftigen sich mit drängenden an einem Verhaltensexperiment (trust game) teil. Diese sozialen Herausforderungen unserer Gesellschaft, die Datenerhebung ist eine der ersten großangelegten Stu- von großer Bedeutung sind und für deren Bewältigung dien, die Survey-Daten mit Verhaltensexperimenten bislang wenig fundierte Forschung vorliegt. In allen verbinden. Das ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung vier Projekten werden theoretische Analysen mit mo- und Familienökonomik wird in den kommenden Jah- dernsten mikroökonometrischen Untersuchungsme- ren diese Daten auswerten und ein Bild über die Inte- thoden kombiniert, die einen Schwerpunkt auf kausale gration der Einwandererkinder in Deutschland zeich- Identifikation legen und viele zum Teil einzigartige Da- nen. In das Untersuchungsfeld aufgenommen werden tenquellen nutzen. beispielsweise die Bildungsleistungen, -aspirationen und -erwartungen der Einwandererkinder und deren bürgerschaftliches und soziales Engagement sowie ihre Ökonomische Unsicherheit und Familie Integration in soziale Netzwerke, die Herausbildung Hängen Fertilitätsentscheidungen von Paaren von von ethnischer Identität sowie Vertrauen und Vertrau- ihren aktuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt ab? enswürdigkeit. Die Analyse der experimentellen Daten Heiraten Menschen eher in Rezessionen oder in kon- über die soziale Integration in das Einwanderland wird junkturellen Boomphasen? Beeinflusst Jugendarbeits- kausale Rückschlüsse über die (Un-)Wirksamkeit von losigkeit das Verhältnis zwischen den Generationen? staatlichen Integrationsmaßnahmen für Einwanderer- Um den Zusammenhang zwischen makroökonomi- kinder zulassen. scher Lage und familienbezogenen Entscheidungen in Europa besser zu verstehen, hat der Bereich die (Nach- Sozialpolitik und häusliche Gewalt wuchs-)Forschungsgruppe EcUFam (Economic Uncer- Einrichtung der tainty and the Family) eingerichtet. Mit einer Vielzahl Häusliche Gewalt ist ein immer noch unterschätztes Forschungsgruppe ökonometrischer Methoden und der Auswertung Phänomen. Studien gehen davon aus, dass die gesell- »EcUFam« verschiedener Datensätze erforscht die Gruppe das schaftlichen Kosten von häuslicher Gewalt weltweit Ausmaß und die Bedeutung von ökonomisch schwie- enorm sind und beispielsweise deutlich über den rigen Lagen und Unsicherheit für Familien und ihre Kosten von Kriegen, Konflikten und Terror liegen. Das Entscheidungen: Ob und inwieweit beeinflusst ökono- liegt daran, dass die Gewaltprävalenz sehr hoch ist. mische Unsicherheit etwa das Fertilitätsverhalten von Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 16% aller Paaren, das individuelle Heirats- und Scheidungsver- Kinder körperliche Gewalt erfahren und ca. 30% aller halten, die intergenerationalen Beziehungsgeflech- Frauen im Laufe ihres Lebens Gewalt durch den eige- te, die Einstellungen zu Geschlechterrollen und die nen Partner ausgesetzt sind. Es ist weitgehend un- Gesundheit von Kindern? Die Forschungsperspektive klar, wie eine Reduzierung häuslicher Gewalt erreicht ist auf die europäische Ebene gerichtet, und das For- werden kann. Vor diesem Hintergrund erforscht der schungsvorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit Bereich sowohl in entwickelten Ländern als auch in Partnern aus Italien, Schweden und Großbritannien Entwicklungsländern, welche Rolle die Sozialpoli- durchgeführt. tik zur Reduzierung häuslicher Gewalt gegen Kinder und Frauen einnimmt oder einnehmen kann. Die For- schung konzentriert sich vor allem auf zwei Determi- Integration von Einwanderern nanten, die häusliche Gewalt beeinflussen können: Die Nachkommen von Einwanderern zählen zu den die Zeitallokation von Familien und die Erwerbstä- am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen in tigkeit von Frauen. Als Datenquellen werden große vielen europäischen Ländern und werden dadurch die Mikrodatensätze und Daten der amtlichen Statistik Zukunft dieser Gesellschaften entscheidend mitprä- verwendet. Unter Verwendung quasi-experimentel- gen. Eine erfolgreiche Integration von Einwandererkin- ler Untersuchungsmethoden werden die Effekte gro- dern ist daher eine der dringlichsten und wichtigsten ßer sozialpolitischer Reformen, wie der Ausbau der Aufgaben für den aufnehmenden Sozialstaat. Im Jahr Kleinkindbetreuung oder Elternzeitregelungen, auf 2015 hat der Bereich in Zusammenarbeit mit externen die häusliche Gewalt analysiert.

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Sozi ale Auswirkungen von Umweltbelastung Bildungsrenditen und nichtmonetäre Erträge der wissenschaftlichen Qualifizierung, Luftverschmutzung ist eines der weltweit drängends- Studie im Rahmen des Bundesberichts Wissen- ten Probleme und zählt zu den größten Externalitäten wirtschaftlicher Aktivität. Die Schäden von Luftver- schaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2017 H. Rainer, W. Auer, A. Fichtl, T. Hener, M. Piopiunik für schmutzung auf die Gesundheit, Produktivität und jeg- das Institut für Innovation und Technik (iit), eine Ein- liche menschliche Interaktionen sind in ihrem Ausmaß richtung der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Juni und ihrer Bedeutung nicht klar. Neue Erkenntnisse sind 2015 bis Januar 2016. als wichtige Grundlage für politische Entscheidungen unerlässlich. Der Bereich analysiert die Auswirkung von Luft- und Bodenverschmutzung und Lärmbelästi- Bildung lohnt sich. Höhere Bildung geht auf indivi- gung auf den Gesundheitszustand und Bildungsstand dueller Ebene mit höherem Einkommen bzw. gerin- der Bevölkerung, die frühkindliche Entwicklung, die gerem Arbeitslosigkeitsrisiko einher und kann auch Produktivität und das menschliche Verhalten. Die Ar- zu positiven nichtmonetären Renditen führen, etwa beiten werden empirisch durchgeführt, kombinieren zu einer Erhöhung der allgemeinen Lebenszufrie- Bildung lohnt sich Befragungsdaten, administrative Daten und »Big Data« denheit und der Zufriedenheit mit der beruflichen auf innovative Weise und verwenden aktuelle mikro- Stellung. Höhere Bildung entfaltet auch Vorteile auf ökonometrische Methoden der kausalen Inferenz. gesellschaftlicher Ebene. Ein höherer Bestand an Wissenskapital begünstigt die Innovationsfähigkeit Um die langfristig angelegten Forschungsschwerpunk- und damit das Wirtschaftswachstum einer Volks- te dieses Forschungsbereichs besser als bisher in des- wirtschaft. Darüber hinaus kann höhere Bildung den sen Namen zum Ausdruck zu bringen, wurde die Be- gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die zeichnung des ifo Zentrums für Arbeitsmarktforschung politische Partizipation in einer Demokratie erhöhen. und Familienökonomik zum 1. Februar 2017 geändert. Die Studie fokussierte auf die Bildungsphase der Es heißt nun ifo Zentrum für Arbeitsmarkt- und Bevöl- wissenschaftlichen Nachwuchsqualifizierung (Promo- kerungsökonomik. tionsphase und Postdoc-/Bewährungsphase) und ana- Höheres Einkommen lysierte die monetären und nichtmonetären Renditen und geringeres wissenschaftlicher Qualifizierung auf individueller und Arbeitslosigkeits- Im Jahr 2016 abgeschlossene gesellschaftlicher Ebene. risiko Projekte Zunächst wurde ein Literaturüberblick der nationalen und internationalen empirischen Fachliteratur zu mo- O ptimale Immigrationspolitik in Europa: Von netären und nichtmonetären Renditen wissenschaftli- Interessenskonflikten zu gemeinsamen Chancen cher Qualifizierung auf individueller und gesellschaftli- H. Rainer, J. Saurer, gefördert von der Leibniz-Gemein- cher Ebene erstellt und nach verwendeten empirischen schaft, Januar 2012 bis Dezember 2015, Veröffentli- Ansätzen und Datensätzen systematisiert und ana- chung von Teilergebnissen als CESifo Working Paper lysiert. In einem zweiten Schritt wurde die Sichtung Nr. 4959, 2014. und Beurteilung geeigneter vorhandener Datensätze in Deutschland vorgenommen und ein Überblick über Das ifo Center of Excellence for Migration and Integra- Informationen, Periodizität und Repräsentativität der tion Research (CEMIR) kombiniert das Experten- und Erhebungen sowie ihrer Verfügbarkeit gegeben. In wei- Fachwissen aus verschiedenen Forschungsinstitutio- teren Schritten wurden Modellierungsvorschläge zur nen, mehreren Ländern und unterschiedlichen volks- Berechnung monetärer Renditen der wissenschaftli- wirtschaftlichen Gebieten (siehe auch den Bericht zu chen Qualifizierung auf individueller Ebene und gesell- CEMIR). Das ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung schaftlicher Ebene in Deutschland skizziert. und Familienökonomik beschäftigte sich im Rahmen von CEMIR hauptsächlich mit den Auswirkungen von Empirical Essays on the Socioeconomic Einwanderung auf Beschäftigung und untersuchte Consequences of Economic Uncertainty darüber hinaus die Determinanten einer erfolgrei- W. Auer, Oktober 2010 bis Mai 2016, Veröffentlichung chen wirtschaftlichen und sozialen Integration von von Teilergebnissen in CESifo Economic Studies 62(4), Migranten. 2016.

ifo Jahresbericht 2016 37 ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Familienökonomik

Im Rahmen der Promotionsarbeit wurde sowohl the- Projekte in Bearbeitung oretisch als auch empirisch der Einfluss von sozial- politischen Maßnahmen auf das Familiengründungs- verhalten untersucht. Seit etlichen Jahren liegt die Ö konomische Unsicherheit und Familie (EcUFam) Geburtenrate in Deutschland weit unter dem Repro- N. Danzer, H. Rainer, B. Schulz, W. Auer, T. Hener, duktionsniveau, was langfristig dazu führt, dass die P. Reich, F. Siuda, M. Fabel, gefördert von der Leibniz- Bevölkerung schrumpft. Dies stellt eine Bedrohung für Gemeinschaft, Juli 2015 bis Juni 2018. ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und ein stabiles Sozialversicherungssystem dar. Folglich ist in jüngster Die am ifo Institut neu eingerichtete Forschungsgrup- Zeit das Fertilitätsverhalten junger Menschen für die pe EcUFam (Economic Uncertainty and the Family) be- Politik von höchstem Interesse. Die ökonomische For- arbeitet die unter dem Themengebiet »Ökonomische schung beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit die- Unsicherheit und Familie« aufgeworfenen Fragen. Im sem Problem und hat mehrere Gründe für die geringen Rahmen des Projekts werden drei Promotionsvorha- Geburtenzahlen identifiziert, wie etwa Änderungen ben von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert und von in den Einstellungen und Werten, sozioökonomische F. Siuda (laufendes Promotionsprojekt, seit Oktober Faktoren und institutionelle Rahmenbedingungen. Die 2015), P. Reich (laufendes Promotionsprojekt seit Sep- wirtschaftlichen Gegebenheiten und insbesondere die tember 2015) und M. Fabel (laufendes Promotionspro- A rbeitsmarkt- Arbeitsmarktbedingungen sind von großer Bedeutung jekt seit Oktober 2016) bearbeitet. bedingungen von für Fertilitätsentscheidungen, da sie die Opportuni- großer Bedeutung tätskosten des Kinderkriegens bestimmen. Die Studie D eutschland 2017 für Fertilitäts- untersucht empirisch in vier eigenständigen Kapiteln H. Rainer, T. Hener, A. Fichtl, J. Ragnitz in Kooperation entscheidung die sozioökonomischen Folgen von ökonomischer Un- mit ifo-Forschungsprofessor St. Bauernschuster, Uni- sicherheit. Das erste Kapitel konzentriert sich auf die versität Passau, für das Bundesministerium für Wirt- kurzfristigen Auswirkungen der lokalen Arbeitsmarkt- schaft und Energie, März 2016 bis Dezember 2017. bedingungen auf die lokale Geburtenrate. Die langfris- tigen Auswirkungen auf die Kohortenfertilität werden Zentrales Ziel der Studie ist es, ein aktuelles Bild über in Kapitel 2 präsentiert. Auf der individuellen Ebene un- die Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürgerin- tersucht Kapitel 3 empirisch die Effekte von befristeter nen und Bürger im vereinigten Deutschland zu liefern. Beschäftigung am Anfang einer Karriere auf das Timing In der Vorgängerstudie »Deutschland 2014« wurde die der Erstgeburt und die Kinderzahl, während Kapitel 4 Entwicklung der Einstellungen und Verhaltensweisen die gesundheitlichen Folgen von ökonomischer Unsi- von west- und ostdeutschen Bürgerinnen und Bürgern cherheit am Karrierebeginn betrachtet. über eine lange Periode, die die Zeiten der Trennung und die ersten 25 Jahre nach der Vereinigung umfass- Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ökonomische te, nachgezeichnet. Anknüpfend an diese Analysen, soll Unsicherheit auf individueller und aggregierter Ebene nun der aktuelle Rand in den Fokus genommen werden. einen großen Einfluss auf die Fertilitätsentscheidun- Neben einer rein deskriptiven Darstellung von Einstel- gen, aber auch auf die psychische Gesundheit junger lungen zu Politik, Wirtschaft, aktuellen gesellschaftli- Menschen (unter 40 Jahre) hat. Allerdings finden sich chen Herausforderungen, gesellschaftlichen Werten starke Hinweise auf geschlechtsspezifische Effekte so- und Normen sowie Identitäten sollen auch deren De- wohl auf der individuellen als auch der aggregierten terminanten untersucht werden, um daraus politische Ebene. Das bedeutet, dass Frauen auf ökonomische Un- Handlungsempfehlungen ableiten zu können. G eschlechts- sicherheit in den ersten Berufsjahren anders reagieren spezifische Effekte als Männer. Das wiederum hat erhebliche Auswirkun- Die Studie gliedert sich in zwei große Hauptblöcke. In von ökonomischer gen auf die Empfehlungen für die Wirtschaftspolitik: einem ersten Schritt sollen im Rahmen einer Metaana- Unsicherheit Erstens sollte eine gut konzipierte familienorientierte lyse bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse aus Arbeitsmarktpolitik versuchen, die geschlechtsspezifi- diesem Themenfeld zusammengefasst und aufgearbei- sche negativen Folgen der ökonomischen Unsicherheit tet werden. Dabei werden neben der Vorgängerstudie zu minimieren. Zweitens sollte für eine gleichmäßigere »Deutschland 2014« renommierte wissenschaftliche Verteilung der Kosten, die mit der Flexibilisierung der Artikel aus dem Grenzbereich von Ökonomie, Sozio- Arbeitsmärkte einhergehen, gesorgt werden. logie, Psychologie und Politikwissenschaften berück-

38 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Familienökonomik

sichtigt. Nach dieser Aufbereitung des Forschungs- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen für die materials werden eigene empirische Untersuchungen Entscheidung zur Familiengründung analysiert. Die durchgeführt. Startchancen und Lebensumstände von Kindern Welche Faktoren stehen im Mittelpunkt der Studien zu Auswirkungen beeinflussen die Essays on Family and Labour Economics makroökonomischer Schocks sowie frühkindlicher Entscheidung zur N. Danzer, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffent- Bildung. Familiengründung? lichung von Teilergebnissen u.a. als Ifo Working Pa- per Nr. 169, 2013; Nr. 190, 2014; CESifo Working Paper Nr. 4488, 2013; Nr. 4855, 2014. Effekte der Krippenquote auf die Geburtenrate pro Altersjahr der Mutter Der demographische Wandel stellt eine Herausforde- 0,12 rung für den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungs- 0,11 90% Konfidenzintervall systeme dar. Das Habilitationsprojekt widmet sich 0,10 der Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen 0,09 0,08 Arbeitsmarkt- und demographischer Entwicklung. 0,07 Zum einen wird die Bedeutung von ökonomischer Un- 0,06 sicherheit (atypische Beschäftigung, Arbeitslosigkeit 0,05 sowie Arbeitslosigkeitsrisiko im Verlauf des Konjunk- 0,04 turzyklus) für Fertilitäts- und Familienentscheidungen 0,03 von Paaren empirisch überprüft. Zum anderen wird un- 0,02 tersucht, inwieweit sich Politikreformen, die die Verein- 0,01 barkeit von Familie und Beruf fördern und berufliche 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 Alter Unsicherheiten abbauen sollen, nicht nur Arbeitsmark- Regressionsergebnisseaus Fixe-Effekte-Modellpro Altersjahr derMutterunter tentscheidungen der Eltern, sondern auch die Entwick- Berücksichtigung derKontrollvariableninden Basisregressionen. lung von Kindern beeinflussen. Quelle: Statistische Landesämter; Statistisches Bundesamt; Berech- nungen des ifo Instituts. T he Economics of Labour Markets and the Family T. Hener, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffentli- chung von Teilergebnissen als CESifo Working Paper Public Finance, Globalization and Labour Markets Nr. 4776, 2014; Nr. 5313, 2015; im ifo Schnelldienst Chr. Holzner, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffent- 67(10), 2014; 67(24), 2014; CESifo DICE Report 12(1), lichung von Teilergebnissen in Journal of Macroecono- 2014; Journal of the European Economic Associati- mics, 2010; CESifo Economic Studies, 2010; Zeitschrift on 14(4), 2016; Journal of the Royal Statistical Socie- für ArbeitsmarktForschung 46(2), 2013, und als CESifo ty: Series A, 179(3), 2016; Review of Economics of the Working Paper Nr. 3597, 2011; Nr. 3522, 2011; Nr. 3472, Household, im Erscheinen. 2011; Nr. 5275, 2015; Nr. 5245, 2015.

Im Mittelpunkt von Fragen der demographischen Auf den Arbeitsmärkten herrscht keine vollkommene Entwicklung – einer alternden Gesellschaft mit Konkurrenz, sie sind vielmehr von verschiedenen Frik- niedrigen Geburtenraten – stehen die Entschei- tionen geprägt. Die Such- und Matchingtheorie konzen- dungen von Haushalten, Familien und Individuen. triert sich dabei auf Informationsunvollkommenheiten Im Habilitationsprojekt werden deren Wechsel- und den damit verbundenen Mobilitätsfriktionen. Ziel Informationsunvoll- wirkungen mit Maßnahmen der Familienpolitik, der Habilitation ist es, den Gestaltungsspielraum von kommenheiten auf Rahmenbedingungen an Arbeitsmärkten und ma- Firmen bei der Ausgestaltung von Arbeitsverträgen, den Arbeitsmärkten kroökonomischen Entwicklungen untersucht. Die den Einfluss von verschiedenen Lohnfindungsprozes- Studien setzen an verschiedenen Zeitpunkten des sen und die Auswirkungen einer Handelsliberalisierung Lebenszyklus an, um ein umfassendes Bild zu er- zu verstehen. Das Auftreten von Friktionen kann auch stellen. In Teilprojekten wird die Partnerwahl am staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt rechtfertigen. Heiratsmarkt im Zusammenhang mit Bildungsent- Deshalb wird auch untersucht, inwieweit das derzeiti- scheidungen anhand internationaler Daten unter- ge Einkommensteuersystem durch Arbeitsmarktfrikti- sucht. Des Weiteren wird die Bedeutung von familien- onen gerechtfertigt werden kann.

ifo Jahresbericht 2016 39 ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Familienökonomik

Essays on the Economics of Migration J. Saurer, laufendes Promotionsprojekt, Veröffentli- chung von Teilergebnissen als CESifo Working Paper Nr. 4959, 2014.

Im Rahmen des Promotionsprojekts werden auf mik- roökonomischer Ebene zwei unterschiedliche Aspekte Untersuchung zum von Migration erforscht. Zum einen werden Effekte von Integrationsverhalten erhöhter Zuwanderung einer ethnischen Gruppe so- von Migranten wohl auf die Arbeitsmarktsituation von Einheimischen als auch auf deren Wahlverhalten untersucht. Zum an- deren beschäftigt sich die Promotionsarbeit mit dem Integrationsverhalten der Migranten. Unter Ausnut- zung quasi-experimenteller Identifikationsstrategien sollen dabei tatsächlich kausale Zusammenhänge auf- gezeigt werden. Die Analysen basieren auf Mikrodaten- sätzen wie Mikrozensus, SOEP, ALLBUS oder NEPS.

Essays on Assortative Matching in Labour and Marriage Markets B. Schulz, laufendes Promotionsprojekt, Veröffentli- chung von Teilergebnissen als Ifo Working Paper Nr. 199, 2015.

Die Dissertation analysiert Modelle des Arbeits- und Heiratsmarkts mit Suchfriktionen und beidseitiger Heterogenität. Insbesondere wird untersucht, wie sich Assortative Matching, d.h. die Existenz eines optima- len Matchingpartners wegen Komplementaritäten im Produktionsprozess, auf das stationäre Gleichgewicht Heirats- und und die Modelldynamik auswirkt. Es wird gezeigt, dass Scheidungsraten im sich ein Arbeitsmarktmodell mit Assortative Matching Lichte ökonomischer besser dazu eignet, empirische Regularitäten im Ar- Unsicherheit beitsmarkt zu erklären als Modelle mit repräsentati- ven Agenten. Im empirischen Teil der Arbeit wird die Prävalenz von Komplementaritäten und Assortative Matching im Arbeitsmarkt mit strukturellen ökonomet- rischen Methoden und Registerdaten überprüft. Außer- dem wird im Kontext des Heiratsmarkts ein vergleich- bares Modell mit heterogenen Agenten konstruiert, um fluktuierende Heirats- und Scheidungsraten im Lichte ökonomischer Unsicherheit zu analysieren und besser zu verstehen.

Globalization, Female Empowerment, and D omestic Violence E. Guarnieri, laufendes Promotionsprojekt seit Sep- tember 2016.

40 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Bildungsökonomik

Die moderne Wachstumsforschung identifiziert die Einstellungsentscheidung von Unternehmen anhand Generierung von Wissen als zentralen Faktor für lang- einer Befragung von Personalleitern untersucht. Ein fristiges Wirtschaftswachstum. Dazu zählen sowohl das weiterer Schwerpunkt liegt auf der dualen Berufsaus- Erlernen individueller Kompetenzen als auch das Schaf- bildung, die als Besonderheit im deutschsprachigen fen gänzlich neuen Wissens, das den weltweiten Stand Raum wesentliche Beiträge zur deutschen Humankapi- Duale Berufs- der Technologie vorantreibt. Aus den generellen mak- talbildung leistet. In diesem Zusammenhang zeigt eine ausbildung leistet roökonomischen Befunden lässt sich allerdings wenig Studie aus dem Berichtsjahr, dass die anfänglichen bedeutenden für die konkrete Politik auf der Mikroebene lernen. Das Beschäftigungsvorteile einer berufsspezifischen Aus- Beitrag zur Human- Forschungsprogramm des ifo Zentrums für Bildungs- bildung auf Kosten der Anpassungsfähigkeit im Laufe kapitalbildung ökonomik fragt daher, welche Arten von Kompetenzen des Erwerbslebens verloren gehen können. Darüber und neuem Wissen für den Wohlstand am wichtigsten hinaus werden die Arbeitsmarkteffekte von Internet- sind, was die Wissensgenerierung beeinflusst und was kompetenzen und die Möglichkeiten und Grenzen von die Politik dazu beitragen kann. Um zu verstehen, wel- lebenslangem Lernen erforscht. che Politikmaßnahmen wirken, nutzt das Zentrum vor allem mikroökonometrische Methoden, die quasi-expe- Bildung und gesellschaftlicher Wohlstand: rimentelle Evaluationen ermöglichen. Wachstum und langfristige Entwicklung Bildung ist auch von entscheidender Bedeutung für Bildungssysteme generieren das Humankapital einer den Wohlstand der Gesellschaft als Ganzes und die hochqualifizierten Erwerbsbevölkerung, das über die wirtschaftliche Entwicklung auf die lange Sicht. Zum globale Wettbewerbsfähigkeit moderner Volkswirt- einen beschäftigt sich die Forschung auf diesem Gebiet schaften in einer sich ständig wandelnden Welt ent- damit, welche Rolle Bildung – etwa in Form von Ergeb- scheidet. Nur ständiger Wissensvorsprung macht es auf nissen internationaler Bildungstests – heutzutage für Dauer möglich, sich aus dem Strudel des weltweiten modernes Wirtschaftswachstum und gesellschaftli- Niedriglohnwettbewerbs zu befreien. Darüber hinaus chen Zusammenhalt spielt. Zum anderen wird in his- ist Bildung ein zentraler Einflussfaktor für Gleichheit, torischer Perspektive erforscht, wie die Ausbreitung Ungleichheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. von Bildung vor und während der Industrialisierung Konkret gliedert sich die Forschung des Zentrums in die historische Entwicklung veränderte. In diesem Zu- vier Schwerpunkte, die sich einerseits mit politischen sammenhang wurden im Berichtsjahr die Effekte kul- Untersuchung zu den und weiteren Ursachen von Bildung und andererseits tureller Vielfalt auf Bildung und Innovation im Preußen Effekten kultureller mit deren Auswirkungen auf individuellen und gesell- des 19. Jahrhunderts erforscht. Zudem wurde eine Vielfalt in Preußen schaftlichen Wohlstand befassen: bildungshistorische Dissertation abgeschlossen, die des 19. Jahrhunderts unter anderem die Effekte von Bildungsausgaben auf die wirtschaftliche Entwicklung in Preußen untersucht. Bildung und individueller Wohlstand: Darüber hinaus wird die wirtschaftshistorische mit der Arbeitsmarkt und Lebensverläufe modernen Perspektive verbunden, indem die langfris- Ein erster Fragenkomplex ist die Bedeutung von Bil- tigen Auswirkungen historischer Begebenheiten auf dung für die individuellen Teilhabechancen in Beruf die heutige wirtschaftliche Entwicklung untersucht und Alltag, wobei die einzelne Person und ihre Erwerbs- werden. biographie im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen. So wird untersucht, welche Rolle Kompeten- Determinanten der Bildung: Kultur, zen angesichts einer sich immer schneller wandelnden Ressourcen und Institutionen Gesellschaft für die Teilhabe am Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben spielen. Ein Forschungsvor- Aufgrund der zentralen Bedeutung von Bildung für haben berechnet beispielsweise Bildungsrenditen für individuellen und gesellschaftlichen Wohlstand steht verschiedene Bildungsabschlüsse in Deutschland und im dritten Forschungsgebiet die Frage im Mittelpunkt, vergleicht diese untereinander. Ein anderes Projekt welche Einflussfaktoren gute Bildungsleistungen identifiziert potenzielle Unterschiede der Arbeitsmarkt- bestimmen. Dabei werden vor allem drei Gruppen ergebnisse von Absolventen mit Fachhochschul- und von Einflussfaktoren untersucht: Familie, Werte und Universitätsabschluss. Außerdem wurde im Berichts- Normen (Kultur); für Bildung aufgewendete Ressour- jahr die Bedeutung von Schulabschlussnoten für die cen; und institutionelle Rahmenbedingungen des Bil-

ifo Jahresbericht 2016 41 ifo Zentrum für Bildungsökonomik

dungssystems. Zur Analyse dieser Einflussfaktoren Im Jahr 2016 abgeschlossene greift die Forschung des Zentrums häufig auf umfang- reiche Mikrodatensätze internationaler Schülerleis- Projekte tungsvergleiche zurück. Im Berichtsjahr ist ein For- schungsvorhaben angelaufen, das die Auswirkungen K arriereverläufe von Hochschulabsolventen von Prüfungssystemen auf die Schülerleistungen aus M. Piopiunik, A. Ficht, gefördert von der Expertenkom- einer internationalen Perspektive untersucht. Zudem mission Forschung und Innovation (EFI), Februar 2016 wurde im Berichtsjahr untersucht, welche Lehrer- bis August 2016, Veröffentlichung von Ergebnissen in Forschung zur merkmale mit einer hohen Lehrereffektivität zusam- »Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten Integration von menhängen. Auch der Einfluss einer Trennung der El- im Vergleich: FuE-Tätigkeiten, Arbeitsmarktergebnisse, Kindern mit Migra- tern auf die kognitiven Fähigkeiten der Kinder wurde Kompetenzen und Mobilität«, Studien zum deutschen tionshintergrund beleuchtet. Ein weiterer aktueller Forschungsschwer- Innovationssystem Nr. 14-2017, Expertenkommission punkt liegt auf der Integration von Kindern mit Migra- Forschung und Innovation (EFI), 2017. tionshintergrund. In diesem Projekt wurden Absolventen von Fachhoch- Governance von Bildung: Effizienz und schulen und Absolventen von Universitäten hinsicht- Chancengleichheit lich ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt miteinander verglichen. Darüber hi- Schließlich liegt ein Schwerpunkt auf der Frage, wie sich naus wurden mögliche Unterschiede in Arbeitsmarkt- die politische Steuerung (Governance) des Bildungs- ergebnissen wie Einkommen, kognitive Kompetenzen systems auf Bildungserfolg und Chancengleichheit und regionale Mobilität mittels verschiedener Mik- auswirkt. Zu den zentralen Elementen der Steuerung rodatensätze beleuchtet: Linked-Employer-Emplo- von Bildungssystemen, die in diesem Bereich analy- yee-Daten (LIAB) des Instituts für Arbeitsmarkt- und siert werden, gehören Prüfungssysteme, Autonomie, Wettbewerb und Mehrgliedrigkeit. Das Forschungsge- Berufsforschung (IAB), Mikrozensus, Programme for biet geht auch der Frage der Implementierbarkeit von the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) sowie die Studierenden- und Erwachsenenko- Vorstellung der Governance-Strukturen und ihrer Akzeptanz in der Be- horte des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Ergebnisse des völkerung nach. So wurden im Berichtsjahr die Ergeb- dritten ifo Bildungs- nisse des dritten ifo Bildungsbarometers vorgestellt, Die Untersuchung legt dar, dass sich Fachhochschul- barometers das auf einer aus Mitteln des Leibniz-Wettbewerbs geförderten eigenen Meinungsumfrage zur Bildungs- und Universitätsabsolventen hinsichtlich ihrer beruf- politik in Deutschland basiert. Im Berichtsjahr lagen lichen FuE-Tätigkeiten kaum unterscheiden. Für eini- die Themenschwerpunkte auf den Meinungen von Leh- ge Berufe bzw. Studienbereiche zeigen sich allerdings rerinnen und Lehrern und der Integration von Flücht- höhere FuE-Aktivitäten unter Universitätsabsolventen, lingen durch Bildung. Darüber hinaus koordiniert das insbesondere bei Ingenieuren/Technikern – der Grup- Zentrum das Europäische Expertennetzwerk Bildungs- pe, die am häufigsten FuE-Tätigkeiten ausübt. In den ökonomik (EENEE), ein von der Europäischen Kommis- wirtschaftsnahen Berufen und in den Sozialberufen, in sion finanzierter europaweiter Think Tank. Schließlich denen generell weniger geforscht wird, unterscheiden leistet die Evaluierung von Politikmaßnahmen mit Hilfe sich die beiden Absolventengruppen hinsichtlich der (quasi-)experimenteller Methoden einen Beitrag zur FuE-Häufigkeiten nicht. Universitätsabsolventen erzie- Verankerung evidenzbasierter Politikberatung im po- len im Durchschnitt höhere Einkommen als Fachhoch- litischen Entscheidungsprozess. Aktuell evaluiert das schulabsolventen. Dies gilt meistens auch dann, wenn Zentrum ein Mentoring-Programm für benachteiligte man Absolventen des gleichen Studienbereichs und/ Schüler. oder des gleichen Berufs miteinander vergleicht. Große Einkommensvorteile zeigen sich vor allem in den Wirt- schaftswissenschaften und in einigen Ingenieurfächern sowie bei Bankfachleuten, Geschäftsführern und Ma- nagern. Insgesamt sind die Einkommensunterschiede zwischen Fachhochschul- und Universitätsabsolventen umso geringer, je niedriger das Durchschnittseinkom- men im Beruf ist. Universitätsabsolventen arbeiten

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häufiger als Fachhochschulabsolventen in Leitungs- Das ifo Zentrum für Bildungsökonomik beteiligte sich funktionen. Im Einklang mit einem höheren Einkom- im Bereich der Itementwicklung zum Thema »Bildungs- men besitzen Universitätsabsolventen im Durchschnitt renditen im Lebenslauf«. In diesem Rahmen wurden im auch höhere Lese- und mathematische Kompetenzen Berichtsjahr unter anderem eine Entwicklungsstudie als Fachhochschulabsolventen. Die besseren Mathe- zu neuen Fragen zum Übergang von Kindern von der matikkompetenzen der Universitätsabsolventen erklä- Grundschule in die Sekundarstufe 1 ausgewertet und ren einen Teil des höheren Einkommens. Ein Vergleich die Erkenntnisse in die Überarbeitung der Fragen für von Erstsemestern deutet darauf hin, dass die Kom- die Haupterhebung eingearbeitet. Außerdem wurden Beteiligung am NEPS petenzunterschiede bereits zu Beginn des Studiums neue Fragen zur Rückzahlung von Darlehen und Kredi- beendet bestehen und nicht erst während des Studiums oder ten für ein Studium entwickelt. Durch den Fortschritt in Berufslebens entstehen. der Schullaufbahn aller Kohorten ist die Erfassung der Lehrkräfte und des Unterrichts im Laufe der Berichts- Fachhochschulabsolventen wohnen als Erwerbstätige periode weggefallen. Da dies der Hauptfokus des ifo im Durchschnitt näher an ihrem Heimatkreis als Uni- Zentrums für Bildungsökonomik war, endete die Betei- versitätsabsolventen. Die größere regionale Mobilität ligung des ifo Instituts am NEPS im Dezember 2016. der Universitätsabsolventen entsteht vor allem direkt nach dem Abitur beim Übergang von der Schule auf die Bildungsökonomik aus historischer Perspektive Universität. Gleichwohl nimmt ungefähr ein gleich ho- R. Schüler, abgeschlossenes Promotionsprojekt, Ver- her Anteil von Studierenden an Fachhochschulen und öffentlichung von Teilergebnissen als Ifo Working Pa- an Universitäten ein Studium an der nächstgelegenen per Nr. 223; 2016; Nr. 227, 2016; CESifo Working Paper Fachhochschule bzw. nächstgelegenen Universität auf. Nr. 5894, 2016; Nr. 6103, 2016; und ifo Beiträge zur Wirt- schaftsforschung, im Erscheinen. Bezüglich des familiären Hintergrunds bestehen deut- liche Unterschiede zwischen Fachhochschulabsol- Die Dissertation beschäftigt sich mit bildungsökono- venten und Universitätsabsolventen: Studierende an mischen Themen in Preußen zum Ende des 19. Jahr- Universitäten kommen häufiger aus einem rein akade- hunderts. Damit untersucht sie eine Epoche deutscher mischen Elternhaus und haben auch häufiger Eltern, Schulgeschichte, deren Bildungspolitik bis heute die einen hochqualifizierten Beruf ausüben. Auswirkungen auf das deutsche Bildungswesen hat. Zwei Teilprojekte analysieren die Auswirkungen von N ationales Bildungspanel (NEPS) Bildungsinputs, während sich zwei weitere Teilpro- L. Wößmann, N. Obergruber in Kooperation mit dem jekte mit Bestimmungsgrößen von Bildungsbereit- NEPS-Konsortium, gefördert durch das Leibniz-Institut stellung und -leistung auseinandersetzen. Die öko- für Bildungsverläufe e.V. (LIfBi) an der Otto-Friedrich- nometrischen Analysen basieren auf Zensusdaten, Universität Bamberg, Januar 2014 bis Dezember 2016. die ursprünglich vom Königlich Statistischen Bureau Preußens erhoben wurden und zum Teil für diese Dis- A uswertung von Ziel des Nationalen Bildungspanels ist es, für Deutsch- sertation digitalisiert wurden. Die Arbeit untersucht, Daten des Königlich land Längsschnittdaten zu Kompetenzentwicklungen, wie sich die Finanzierung eines Bildungssystems in Statistischen Bureaus Bildungsprozessen, Bildungsentscheidungen und Bil- einem föderalen System entwickelt hat und wie sich Preußens dungsrenditen in formalen, nicht-formalen und infor- eine zunehmende Zentralisierung der Bildungsausga- mellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne zu ben auf Wohlstand und das Entstehen einer Nation vor erheben. Die NEPS-Daten werden der nationalen und dem Hintergrund religiöser und ethnischer Heteroge- internationalen Wissenschaft in Form eines anony- nität ausgewirkt hat. misierten Scientific Use File zugänglich gemacht. Die Daten beinhalten ein reichhaltiges Analysepotenzial Das erste Teilprojekt der Dissertation zeigt, dass für verschiedene an Bildungs- und Ausbildungspro- Bildungsausgaben die wirtschaftliche Entwicklung zessen interessierte Disziplinen, wie etwa Erziehungs- im sich industrialisierenden Westen Preußens vor- wissenschaft, Psychologie, Soziologie, Ökonomie und antreiben konnten, während im landwirtschaftlich Demographie, und sollen die Grundlage für eine ver- geprägten Osten höhere Bildungsausgaben nicht zu besserte Bildungsberichterstattung und Politikbera- höherem Wirtschaftswachstum führten. Dies lässt tung in Deutschland schaffen. vermuten, dass in der Volksschule in den Gebieten,

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die vom wirtschaftlichen Wandel von einer Agrar- zu Wissenschaftlich fundierte Reformvorschläge zur Ver- einer Industriegesellschaft betroffen waren, genau besserung des Bildungssystems scheitern in vielen die Art von Wissen vermittelt wurde, die es möglich Fällen an ihrer politischen Umsetzung. Das Zusammen- machte, besser bezahlte und anspruchsvollere Berufe spiel von politischen Kräften und öffentlicher Meinung zu ergreifen. könnte hierfür eine wichtige Rolle spielen: Politiker müssen sich Wahlen stellen. Die Wähler haben jedoch Die zweite Studie zeigt, dass ein höherer Anteil des ihre eigenen Meinungen und Interessen, die sich zwi- preußischen Staats an den Bildungsausgaben den schen verschiedenen Bevölkerungsgruppen deutlich Stimmenanteil national orientierter Parteien bei den unterscheiden können. Für die Akzeptanz und Umsetz- Reichstagswahlen erhöhte und zu einem geringeren barkeit von Reformen stellt sich daher die Frage, welche Maß auch zu einer höheren Wahlbeteiligung führte. Meinung die Öffentlichkeit zu bestimmten Themen der Diese Indoktrinierung war besonders in solchen Wahl- Bildungspolitik vertritt und inwiefern diese, etwa durch bezirken erfolgreich, die große Anteile an konfessionel- Informationskampagnen, beeinflusst werden kann. len oder sprachlichen Minderheiten beheimateten. Ziel dieses Projekts ist es, die öffentliche Meinung zu Die dritte Studie untersucht die Effekte einer sprach- verschiedenen bildungspolitischen Themengebieten Zentralisierung lich polarisierten Gesellschaft auf die Bereitstellung besser zu verstehen. Dafür wurde in den Jahren 2014 bis erhöhte die Bildungs- von Bildung in einem dezentral finanzierten Bildungs- 2016 jeweils das ifo Bildungsbarometer durchgeführt, ausgaben system. Die empirische Evidenz zeigt einen negativen eine repräsentative Meinungsumfrage der erwachse- Effekt von Polarisierung auf Bildungsausgaben. Wei- nen Bevölkerung Deutschlands zu verschiedenen Bil- tere Analysen, die ausnutzen, dass das Bildungssys- dungsthemen. Um die Wirkung von bereitgestellten In- tem gegen Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt durch formationen auf die öffentliche Meinung zu erforschen, zentrale Quellen finanziert wurde, zeigen, dass eine wird bei einigen Fragen die methodische Besonderheit Zentralisierung die Bildungsausgaben in polarisierten von »Survey-Experimenten« eingeführt: Dabei werden Regionen erhöht hat. einer zufällig ausgewählten Teilgruppe der Befragten zusätzlich zur Frage, die für alle Befragten einheitlich Das vierte Teilprojekt nutzt ein natürliches Experiment, ist, bestimmte Informationen zur Verfügung gestellt. das vor dem Hintergrund des Kulturkampfs – der Aus- Der Vergleich der Antworten beider Teilgruppen er- einandersetzung zwischen dem preußischen Staat und laubt es, den kausalen Effekt der jeweiligen Informatio- der katholischen Kirche – eine zentrale Schulaufsicht nen auf die öffentliche Meinung zu ermitteln. eingeführt hat. Während die Reform insgesamt zu ei- Einführung einer nem höheren Schulbesuch geführt hat, zeigt sich in Für die von April bis Juni 2016 durchgeführte dritte Be- zentralen Schul- den besonders betroffenen katholischen Gebieten ein fragungswelle wurden zwei neue Schwerpunkte gesetzt: aufsicht führte zu Widerstandseffekt. Die bildungspolitische Meinung von Lehrkräften und Bil- höherem Schulbesuch dungsmaßnahmen zur Integration von Flüchtlingen. Um Aussagen über die Meinung von Lehrerinnen und Leh- rern treffen zu können, wurden über die repräsentative Projekte in Bearbeitung Grundstichprobe von mehr als 3.300 Befragten hinaus zusätzlich über 700 Lehrkräfte an allgemeinbildenden D ie politische Ökonomie der Bildungspolitik: Schulen befragt. Um tiefere Einblicke in die öffentliche Erkenntnisse aus einer Meinungsumfrage Meinung zu Bildungsmaßnahmen zur Integration von L. Wößmann, P. Lergetporer, E. Grewenig, F. Kugler, Flüchtlingen zu erhalten, wurde ein Fragenblock ausge- K. Werner in Kooperation mit ifo-Forschungsprofessor arbeitet, der sich ausschließlich mit verschiedenen Bil- M.R. West, Harvard University, gefördert aus Mitteln dungsmaßnahmen für Flüchtlinge befasst. des Leibniz-Wettbewerbs, Januar 2014 bis Dezember 2017, Veröffentlichung von ersten Ergebnissen im ifo Der Vergleich der bildungspolitischen Meinungen von Schnelldienst 67(18), 2014; 68(17), 2015; 69(17), 2016; Lehrkräften und der restlichen Bevölkerung zeigt, dass Harvard Kennedy School PEPG Working Paper 15-02, es in vielen Bereichen sowohl in der Gesamtbevölkerung 2015; schulmanagement (6), 2016; und als CESifo Wor- als auch unter den Lehrkräften absolute Mehrheiten für king Papers Nr. 5938, 2016; Nr. 6192, 2016. grundlegende strukturelle Bildungsreformen gibt. So

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finden sich etwa Mehrheiten für Aufnahmeprüfungen tionaler wissenschaftlicher Workshop zum Thema »The zum Lehramtsstudium, für verpflichtende Lehrerfortbil- Politics of Education Policy: An International Perspec- dungen und für deutschlandweit einheitliche Vergleichs- tive« an der Harvard University veranstaltet. tests. In Bereichen, die die Lehrkräfte selbst betreffen, etwa ihre Vergütung und Arbeitssituation, ergeben sich Europäisches Expertennetzwerk Bildungs- jedoch auch deutliche Unterschiede. So sprechen sich ökonomik (EENEE) fast zwei Drittel der befragten Lehrkräfte dafür aus, dass L. Wößmann, A.B. Bergbauer, R. Schüler, F. Kugler, LehrerInnen generell verbeamtet werden, während in U. Baldi-Cohrs in Kooperation mit Senior Experts von der Gesamtbevölkerung nur rund ein Drittel für die Ver- führenden europäischen Universitäten, Forschungsin- beamtung von Lehrkräften ist. stituten und internationalen Organisationen für die Eu- ropäische Kommission, Generaldirektion Bildung und Sollten Lehrkräfte verbeamtet werden? Kultur, 2013–2016, aktuelle Verlängerung 2017–2020. Frage: Im Großteil der Bundesländer sind die meisten Lehrerinnen und Lehrer zurzeit Beamte, während in anderen Bundesländern die meisten Lehrerinnen und Lehrer Das EENEE-Netzwerk ist ein Netzwerk führender eu- Angestellte sind. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Lehrerinnen und Lehrer ropäischer Forschungszentren und Experten der Bil- verbeamtet werden? Bevölkerung Lehrkrä e dungsökonomik. Als ein »Think Tank« der EU wird das 9% 10% Netzwerk durch die Europäische Kommission, General- Koordination des 25% direktion Bildung und Kultur (DG EAC), gefördert und »EENEE«, des

16% 36% vom ifo Institut koordiniert. EENEE verfolgt das Ziel, Europäischen 24% zur Verbesserung der Entscheidungsfindung und Poli- Expertennetzwerks tikentwicklung im Bereich der allgemeinen und beruf- Bildungsökonomik 8% lichen Bildung in Europa beizutragen, indem es die Eu- 25% ropäische Kommission bei der Analyse ökonomischer 17% 29% Aspekte von Bildungspolitik und Bildungsreformen Sehr dafür Eher dafür Eher dagegen berät und bei der Wissensverbreitung im Bereich der Weder dafür noch dagegen Sehr dagegen Bildungsökonomik in Europa unterstützt. Quelle: ifo Bildungsbarometer 2016. EENEE führt folgende Aufgaben durch: Erstellen von Analytischen Berichten zu bildungsökonomischen The- In Bezug auf die Bildungssituation von Flüchtlingen men; Verfassen von kurzen Policy Briefs; Beantwortung ist die deutsche Bevölkerung wenig optimistisch: Drei von konkreten Fragen der Kommission im Bereich der Viertel der Deutschen schätzen den durchschnittlichen Bildungsökonomik; Unterstützung bei Konferenzen und Bildungsstand der Flüchtlinge als niedrig ein. Gleich- Meetings zur Bildungsökonomik; Bereitstellung und zeitig finden sich für verschiedene bildungspolitische Pflege einer Website mit Informationen zur Bildungs- Maßnahmen durchaus Mehrheiten, etwa für staatlich ökonomik in Europa (www.education-economics.org); finanzierte verpflichtende Sprachkurse, für eine Aus- Pflege einer Datenbank von Experten und Forschungs- weitung der Schulpflicht bis 21 Jahre, für eine mög- zentren auf diesem Gebiet; Pflege von Literaturlisten zu lichst gleichmäßige regionale Verteilung der Flücht- den Themenfeldern der Bildungsökonomik. lingskinder auf die Schulen und für eine steuerlich finanzierte Kindergartenpflicht für Flüchtlingskinder Im Jahr 2016 wurden vom EENEE-Netzwerk zwei Ana- ab drei Jahren. lytische Berichte veröffentlicht, drei weitere Berichte stehen kurz vor der Veröffentlichung. Der im Februar Zwei Analytische Ein weiterer Aspekt des Projekts besteht in der engen veröffentlichte Bericht Nummer 27 erörtert, wie Bil- Berichte im Jahr 2016 Zusammenarbeit mit Kollegen des Program on Edu- dung die Integration von Migranten erleichtern kann. veröffentlicht und cation Policy and Governance (PEPG) an der Harvard Im 28. Analytischen Bericht wird die Bedeutung der drei weitere in University, die ähnliche Meinungsumfragen in den USA öffentlichen Meinung für die Akzeptanz und Durch- Vorbereitung durchführen. Im Berichtsjahr ist eine zweite Studie zum führbarkeit von Bildungsreformen betrachtet. Der Vergleich der öffentlichen Meinung zwischen den USA anstehende 29. Bericht ergründet den Einsatz von und Deutschland erschienen. Darüber hinaus wurde Anreizen und anderen verhaltensökonomischen An- zusammen mit PEPG am 5. und 6. Mai 2016 ein interna- sätzen im Bildungsbereich. Der 30. Bericht analysiert

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die Auswirkungen der Integration von Kindern mit Abschlussprüfungen als Steuerungsinstrument Migrationshintergrund in den europäischen Bildungs- im Schulsystem: Die Bedeutung von systemen. Der 31. Bericht erörtert das Potenzial von Schulabschlussnoten bei der Einstellungs- Bildung in ökonomischen Kosten-Nutzen-Analysen entscheidung von Unternehmen von Migration für die EU. L. Wößmann, M. Piopiunik, L. Simon, A. Jacob-Puchals- ka, F. Kugler in Kooperation mit ifo-Forschungsprofes- sor G. Schwerdt, Universität Konstanz, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, März 2014 bis Februar 2017.

Das Projekt untersucht die Bedeutung von Schulab- schlussnoten, Hochschulnoten und anderen Produkti- vitätssignalen wie Sprach- und Computerkenntnissen und ehrenamtlichem Engagement für die Einstellungs- entscheidung von Unternehmen. Knapp 600 Perso- nalleiter aus einer repräsentativen Stichprobe der Un- ternehmen in Deutschland nahmen an einem online durchgeführten Entscheidungsexperiment teil, bei dem sie zwischen zwei fiktiven Lebensläufen mit ran- urope domisierten Merkmalen auswählen sollten, welchen Bewerber sie zu einem Bewerbungsgespräch einladen würden.

Erste Ergebnisse des Experiments legen nahe, dass Schulabschlussnoten bei Einladungsentscheidun- gen wichtig sind, wenn diese direkt vor dem Eintritt in den Arbeitsmarkt erworben wurden. So hat die Schulabschlussnote bei Bewerbern mit Mittlerer Rei- fe einen signifikanten positiven Einfluss auf die Einla- dungsentscheidung. Bei Hochschulabsolventen, die Des Weiteren wurden im Jahr 2016 drei Policy Briefs mit der Hochschulabschlussnote anschließend ein zu den Themen Studentenverschuldung, Anreize zur weiteres relevantes Produktivitätssignal erworben Drei Policy Briefs Steigerung der Lehrqualität und Bildung als Instru- haben, hat die Schulabschlussnote hingegen keinen zu den Themen: ment zur ökonomischen Integration von Migranten signifikanten Effekt. Hier ist die Abschlussnote des Studentenverschul- veröffentlicht. Als weiterer Bestandteil der evidenzba- Hochschulabschlusses das wichtigste Lebenslauf- dung, Lehrqualität sierten Politikberatung hat EENEE vier Ad-hoc-Fragen merkmal, gefolgt von der Länge der Berufserfahrung und Bildung als der Europäischen Kommission beantwortet – zu Bil- durch Praktika. Bei Lehrstellenbewerbern spielen Instrumente zur dungsarmut, Migranten der ersten und zweiten Ge- neben der Abschlussnote der Mittleren Reife Compu- Integration von neration, sonderpädagogischem Förderbedarf sowie terkenntnisse und soziales Engagement eine große Migranten relevanten Themen der aktuellen bildungsökonomi- Rolle. schen Diskussion. Berechnung von Bildungsrenditen in Mit dem Ziel, den Austausch der akademischen For- Deutschland schung mit politischen Entscheidungsträgern zu för- F. Kugler, M. Piopiunik, L. Wößmann, gefördert von Union Hochkarätig besetzte dern, hat EENEE zusammen mit seinem Partnernetz- Investment Privatfonds GmbH, Dezember 2015 bis März Konferenz in Brüssel werk NESET II im November 2016 eine Konferenz in 2017, Veröffentlichung im ifo Schnelldienst 70(7), 2017. Brüssel veranstaltet. Hochrangige Politiker und nam- hafte Forscher aus den Mitgliedstaaten der Europäi- Investitionen in Bildung zahlen sich aus. Eine um- schen Union diskutierten zum Thema »Sozial inklusi- fangreiche Literatur, die sich mit der Schätzung von ve Bildung«. Bildungsrenditen befasst, beziffert den durchschnitt-

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lichen Einkommensertrag eines zusätzlichen Bildungs- sener in mittlerweile 33 Ländern vor. Auf Basis dieses jahres auf rund 10%. Doch wie sieht die Bildungsrendite »Erwachsenen-PISA« untersucht das ifo Zentrum für für Personen mit unterschiedlichen Bildungsverläufen Bildungsökonomik in Zusammenarbeit mit weiteren aus? Leibniz-Instituten unter der Leitung von GESIS den PIA A C-Daten für Erwerb und die Nutzung von Kompetenzen. Insbeson- 33 Länder Um diese Frage zu beantworten, verwendet das dere soll ein verbessertes Verständnis der kausalen Projekt eine Barwertmethode zur Berechnung von Wirkungen von Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt Unterschieden in den Lebenseinkommen verschie- erreicht werden. Im Rahmen des Gesamtprojekts sol- dener Bildungsabschlüsse anhand von aktuellen len die PIAAC-Daten und die generierten Erkenntnisse Alters-Einkommens-Profilen. Um detaillierte Sub- an die wissenschaftliche Gemeinschaft sowie Akteure gruppenanalysen durchführen zu können, nutzt es aus Politik und Praxis der (Weiter-)Bildung vermittelt die Erhebungsjahre 2011, 2012 und 2013 des Mikro- werden. zensus mit insgesamt über 1,1 Mio. Personen. Für die Einkommen während der Ausbildungsphase werden Beschäftigung mit berufsspezifischen und allgemein- Informationen zu Dauer, Einkünften und Kosten der bildenden Bildungsgängen im Lebensverlauf: jeweiligen Ausbildung berücksichtigt. Im Rahmen der Länder mit dualem Berufsausbildungssystem Studie werden folglich die Unterschiede beim Mo- (Deutschland, Dänemark, Österreich) natseinkommen, bei der Arbeitslosigkeit und beim Anteil der Beschä igten, männlich Lebenseinkommen zwischen Personen ohne berufs- 100 qualifizierenden Abschluss, mit Berufsausbildung, mit Meister-/Technikerausbildung, mit Fachhoch- 80 schulabschluss und mit Universitätsabschluss (die Hochschulabschlüsse jeweils separat nach erstem und zweitem Bildungsweg) berechnet. Die hohen 60 Fallzahlen ermöglichen Heterogenitätsanalysen nach

Geschlecht, Region, Fachrichtung sowie für alternati- 40 ve Annahmen über Ausbildungsdauer sowie Einkünfte und Kosten während der Ausbildungsphasen. Darüber 20 hinaus werden interne Ertragsraten der verschiede- 20 30 40 50 60 nen Bildungsabschlüsse berechnet. Die Studie doku- Alter mentiert schließlich die langfristige Entwicklung der Allgemeinbildend Berufsspezifisch Bildungsabschlüsse und der bildungsspezifischen Ar- Quelle: Hampf und Wößmann, CESifo Working Paper Nr. 6116, 2016. beitslosenquoten seit 1976.

K ompetenzerwerb und -nutzung im Eine erste Studie untersucht die Effekte einer berufs- Erwachsenenalter – Netzwerk zur Analyse, spezifischen Ausbildung auf die Beschäftigungschan- Weiterentwicklung und Verbreitung von PIAAC cen im Lebensverlauf. Es stellt sich heraus, dass berufs- L. Wößmann, S. Wiederhold, F. Hampf in Kooperation spezifische Bildung den Eintritt in den Arbeitsmarkt mit den ifo-Forschungsprofessoren E.A. Hanushek, erleichtert, die Erwerbschancen mit zunehmendem Stanford University, und G. Schwerdt, Universität Kon- Alter jedoch zurückgehen. Die Ergebnisse sind beson- A uswertung von stanz, Teil eines aus Mitteln des Leibniz-Wettbewerbs ders deutlich in Ländern wie Deutschland, Dänemark internationalen Daten geförderten Konsortiums unter der Leitung von GESIS, und Österreich, die über ein stark ausgeprägtes duales zu den Kompetenzen Februar 2015 bis Dezember 2018, bisherige Ergebnisse Berufsausbildungssystem verfügen. Erwachsener veröffentlicht als CESifo Working Paper Nr. 5720, 2016; Nr. 6116, 2016; NBER Working Paper Nr. 22657, 2016; Eine zweite Studie nutzt den in einer zweiten Welle um und Economics Letters, 153, 2017. neun Länder erweiterten PIAAC-Datensatz, um zu un- tersuchen, warum sich höhere Kompetenzen in einigen Mit dem Programme for the International Assessment Ländern deutlich stärker am Arbeitsmarkt auszahlen of Adult Competencies (PIAAC) der OECD liegen aktu- als in anderen. Mit Singapur und Chile haben zwei der elle Daten zu grundlegenden Kompetenzen Erwach- neu hinzugekommenen Länder die höchsten Erträge

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auf Kompetenzen und Griechenland die niedrigsten. sagekraft für ihre Effektivität. Der bisher gefundene Es zeigt sich, dass Länder, deren Wirtschaft schneller positive Zusammenhang zwischen den ersten Jahren gewachsen ist, systematisch höhere Kompetenzerträ- Berufserfahrung und der Lehrerqualität findet sich ge auf dem Arbeitsmarkt aufweisen. Dieser Befund ist ebenso in Deutschland wieder. Bildung fördert konsistent damit, dass ein wichtiges Element der wirt- Fähigkeit zur schaftlichen Bedeutung von Bildung in der Fähigkeit D ie Effekte kultureller Diversität auf Innovation Anpassung besteht, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. und die Bereitstellung öffentlicher Bildung: Evidenz aus Preußen im 19. Jahrhundert Eine dritte Studie zeigt, dass höhere Kompetenzen in der F. Cinnirella, gefördert durch die Deutsche Forschungs- Beherrschung von Informations- und Kommunikations- gemeinschaft, Februar 2015 bis Januar 2017. technologien (IKT) zu höheren Löhnen am Arbeitsmarkt führen. Um kausale Effekte messen zu können, wird der Eine zunehmende Anzahl an Forschungsarbeiten be- Umstand ausgenutzt, dass Menschen in einigen Gemein- schäftigt sich mit den Kosten und Nutzen kultureller den Deutschlands aufgrund der besseren Verfügbarkeit Vielfalt. Auf der einen Seite kann kulturelle Vielfalt die von Breitbandinternet im IKT-Bereich versierter sind. Produktivität erhöhen, da die Spezialisierung in ver- Auch wird in einer internationalen Analyse mit 19 Ländern schiedene ethnische, sprachliche und religiöse Grup- ausgenutzt, dass die leitungsgebundene Breitbandinfra- pen Komplementaritäten begünstigen kann. Auf der struktur auf Basis des Telefonnetzes ausgebaut wurde. anderen Seite kann die Vielfalt aufgrund von unter- schiedlichen Präferenzen zu geringerer Umverteilung L ehrereffektivität und ihre Determinanten in und Unterversorgung mit öffentlichen Gütern führen. Deutschland: Eine vertiefte Analyse Dieses Projekt beabsichtigt, neue empirische Erkennt- B. Enzi, L. Wößmann, laufendes Promotionsprojekt, fi- nisse über Kosten und Nutzen der kulturellen Vielfalt nanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, unter den spezifischen Umständen des 19. Jahrhun- Oktober 2015 bis September 2018, Veröffentlichung von derts in Preußen zu liefern. ersten Ergebnissen als Ifo Working Paper Nr. 225, 2016. Ein erstes Teilprojekt untersucht die Rolle der kultu- Das Projekt zielt darauf ab, Unterschiede in der Effek- rellen Vielfalt für die Innovationstätigkeit. Dabei wird tivität von Lehrkräften zu messen und die Determi- insbesondere der Effekt der religiösen Vielfalt auf Pa- nanten von Lehrereffektivität zu untersuchen. Daten- tentaktivitäten beleuchtet. Die Analyse preußischer grundlage sind die Längsschnittdaten der ersten drei Daten erweist sich hierfür als ideale Forschungsgrund- Wellen der Schulkohorten des Nationalen Bildungspa- lage. Denn aus historischen Gründen, wie die Refor- nels (NEPS). Zum einen werden Kompetenzentwicklun- mation im 16. Jahrhundert oder die Teilungen Polens gen von Schülerinnen und Schülern über die Zeit auf am Ende des 18. Jahrhunderts, ist Preußen durch das fixe Effekte für ihre Lehrkräfte und weitere erklärende Zusammenleben von Protestanten, Katholiken und Variablen regressiert. Basierend auf der Verteilung Juden von einer starken religiösen und ethnischen He- A nalysen zu den der geschätzten Effekte, können Unterschiede in der terogenität geprägt. Anhand von Volkszählungsdaten Determinanten von Lehrereffektivität quantifiziert werden. Zum anderen über die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung Lehrereffektivität wird untersucht, welche Lehrermerkmale mit höherer auf Kreisebene im Jahr 1816 kann exogene Variation Lehrereffektivität zusammenhängen. Die Daten des in der religiösen Vielfalt im Jahr 1871 identifiziert und Nationalen Bildungspanels beinhalten reichhaltige In- damit ihr kausaler Effekt auf die Innovationstätigkeit formationen zu Lehrermerkmalen, die typischerweise geschätzt werden. Innovationstätigkeit wird durch nicht in administrativen Datensätzen verfügbar sind. die Anzahl wertvoller Patente gemessen, die zwischen Das erlaubt neue und detailliertere Analysen der Deter- 1877 und 1890 Firmen und Personen erteilt wurden. minanten von Lehrereffektivität. Des Weiteren werden mehrere Schätzverfahren angewendet, um belastbare Das zweite Teilprojekt beleuchtet die Mechanismen, die Evidenz für Lehrereffektivität in Deutschland zu liefern. hinter dem Effekt von Diversität auf Innovationstätig- Vorläufige Ergebnisse deuten auf eine geringere Va- keit stehen. Das ist mit Hilfe von Daten über die religiöse rianz von Lehrerqualität in Deutschland im Vergleich Zugehörigkeit in verschiedenen Branchen möglich, die zu den USA hin. Des Weiteren besitzen die Abitur- und im Rahmen einer Berufszählung im Jahr 1882 erhoben zweiten Staatsexamensnoten der Lehrkräfte Vorher- wurden. Diese Analysen zeigen, ob die Komplemen-

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tarität zwischen den verschiedenen Kulturen nur für Das Projekt untersucht den Einfluss von institutionel- bestimmte Branchen einen Effekt auf die Innovations- len Rahmenbedingungen des Schulsystems auf Schü- tätigkeit hatte. Darüber hinaus wird untersucht, ob die lerleistungen in internationaler Perspektive. Dazu wer- kulturelle Vielfalt als Kanal für Spillover-Effekte von den die Mikrodaten aller sechs Wellen des Programme technologischem Wissen wirkte und inwieweit Diversi- for International Student Assessment (PISA) seit 2000 Schülerleistungen tät die Verbreitung von Technologie über technologisch in einem Paneldatensatz zusammengebracht. Durch im internationalen und geographisch verbundene Branchen förderte. die Nutzung von fixen Ländereffekten können kultu- Vergleich relle und wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Evaluation der Wirksamkeit eines Mentoring- Ländern herausgerechnet werden. Intertemporale programms Veränderungen der Schülerleistungen eines Landes L. Wößmann, S. Wiederhold, S. Resnjanskij, F. Hampf, werden so mit institutionellen Strukturveränderun- F. Kugler, J. Ruhose (bis April 2016), gefördert durch die gen des Landes in Verbindung gebracht. Zusätzlich zu Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht- den Schülerleistungen fragt die PISA-Studie ein breites linge und Integration und ein Konsortium von gemein- Spektrum an Hintergrundinformationen der Schülerin- nützigen Stiftungen, Juni 2015 bis März 2020. nen und Schüler und der Schulen ab. Dazu gehören ne- ben persönlichen Merkmalen, familiärem Hintergrund Die soziale Mobilität ist in Deutschland nach wie vor nur und materieller Ausstattung der Schulen auch das ins- gering ausgeprägt. So besuchen Kinder aus bildungsfer- titutionelle Umfeld der Schulen. Da die PISA-Erhebung nen Schichten und mit Migrationshintergrund überpro- eine Reihe wichtiger Institutionen wie etwa Aspekte portional häufig die Hauptschule. Viele schaffen dann der Prüfungs- und Rechenschaftssysteme nicht er- nicht den Sprung in eine Berufsausbildung oder auf fasst, müssen externe Ressourcen hinzugezogen wer- weiterführende Schulen und haben dadurch nur geringe den. Folglich ist die Entwicklung einer Matrix instituti- Chancen auf sozialen Aufstieg. Mögliche Gründe für die oneller Dimensionen der Schulsysteme der beteiligten mangelnde Perspektive können in der fehlenden schu- Länder die primäre Aufgabe des ersten Projektjahres. lischen Unterstützung von Eltern mit niedrigem Einkom- mens- und Bildungsstand, unzureichender Schulquali- Empirische bildungsökonomische Studien tät, daraus resultierender mangelnder Ausbildungsreife, L. Wößmann, verschiedene laufende Forschungspro- unklaren Berufsvorstellungen und fehlenden Kenntnis- jekte, aktuelle Veröffentlichungen von Teilergebnis- sen des deutschen Ausbildungssystems liegen. sen u.a. in: Science 351(6271), 2016; Economic Jour- nal 126(590), 2016; Journal of Economic Perspectives Angesichts dieser Probleme können Mentoring- und 30(3), 2016; Education Economics 24(1), 2016; Educa- Coachingprogramme ein probates Mittel sein, um die tion Next 16(3), 2016; Economics of Education Review Zukunftsperspektiven von benachteiligten Schüle- 56, 2017; American Economic Journal: Macroecono- rinnen und Schülern zu verbessern. Dieses Projekt mics, im Erscheinen; Journal of Economic Growth, im untersucht, wie sich eines der größten 1:1 Mentoring- Erscheinen; Journal of Human Resources, 52(1), 2017; projekte in Deutschland auf Schulnoten, Fehlzeiten, Economics Letters, 153, 2017; NBER Working Paper soziale Kompetenzen und Arbeitsmarkterfolg von be- Nr. 22808, 2016; CESifo Working Papers Nr. 5938, 2016; nachteiligten Schülerinnen und Schülern auswirkt. Da- Nr. 6116, 2016; Handbook of the Economics of Educa- bei sollen sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige tion, Volume 5, 2016; Forschung & Lehre 23(1), 2016; Wirkungen untersucht und konkrete Wirkungsmecha- Wirtschaftsdienst 96(7), 2016; Gutachten des Aktions- nismen aufgedeckt werden, so dass sich allgemeine rats Bildung und des Wissenschaftlichen Beirats beim Empfehlungen für die Ausgestaltung von Mentoring- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie programmen ableiten lassen. Beiträge in diversen Tages- und Wochenzeitungen.

Prüfungssysteme und schulische Institutionen Zahlreiche laufende Projekte beschäftigen sich mit ver- in internationaler Perspektive schiedenen bildungsökonomischen Fragestellungen. G emeinsame Studie L. Wößmann, A.B. Bergbauer in Kooperation mit ifo- Eine Studie zusammen mit ifo-Forschungsprofessor mit ifo-Forschungs- Forschungsprofessor E.A. Hanushek, Stanford Univer- Eric A. Hanushek von der Stanford University zeigt, professor Eric sity, gefördert durch die Smith Richardson Foundation, dass das durch die Kompetenzen der Menschen ge- A. Hanushek von der Oktober 2016 bis September 2018. messene »Wissenskapital« der Nationen sowohl das Stanford University

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ostasiatische Wachstumswunder als auch das latein- Journal of Development Economics, 2016; Demogra- amerikanische Wachstumsrätsel statistisch gesehen phy, 2017; Journal of Economic Growth, im Erscheinen; vollständig erklären kann. Eine weitere aktuelle Studie und als CESifo Working Papers Nr. 5894, 2016; Nr. 6072, belegt die Bedeutung des Wissenskapitals für Einkom- 2016; Nr. 6103, 2016. mensunterschiede zwischen US-Bundesstaaten. Das Habilitationsprojekt untersucht aus einer histori- In mehreren Vorhaben werden die umfangreichen Mik- schen Perspektive zum einen die Determinanten und die rodaten internationaler Schülerleistungstests wie PISA politische Ökonomie der Bildung und zum anderen die Ef- Datenauswertung mit und TIMSS sowie der internationale Kompetenztest fekte der Bildung auf das Wirtschaftswachstum. In einem Hilfe moderner Erwachsener PIAAC mit modernen mikroökonometri- Projekt wird beleuchtet, wie die Interaktion zwischen der mikroökonometrischer schen Forschungsmethoden analysiert. Dabei geht es Verteilung des Landbesitzes und Arbeitsmarktinstitu- Forschungsmethoden vor allem darum, welche bildungspolitischen Lehren tionen die Nachfrage nach Bildung beeinflusst. Ein ver- aus den internationalen Schülertests für Effizienz und wandtes Projekt analysiert die Entwicklung der Eman- Chancengleichheit im Schulsystem gezogen werden zipation der Arbeit aus theoretischer und empirischer können und wie sich die Kompetenzen Erwachsener Sicht. Die Studie erläutert, inwiefern die Komplementa- auf dem Arbeitsmarkt auswirken. Aktuelle Studien rität zwischen physischem Kapital und Humankapital dazu befassen sich u.a. mit der Rolle von institutio- die Anreize setzte, die Leibeigenschaft abzuschaffen, und nellen Rahmenbedingungen des Schulsystems, dem wie letztlich die Abschaffung der Leibeigenschaft Investi- Informationswert zentraler Abschlussprüfungen auf tionen in Humankapital beförderte. Darüber hinaus wird dem Arbeitsmarkt, der Bedeutung berufsspezifischer in einem Projekt der Zusammenhang zwischen der Ab- Ausbildungsinhalte im Lebensverlauf und dem wirt- schaffung der Leibeigenschaft, der Humankapitalakku- schaftlichen Argument für Bildung. mulation und dem Heiratsmarkt aufgezeigt.

Ein wirtschaftshistorisches Projekt untersucht die Aus- Weitere Teilstudien des Habilitationsprojekts betrachten wirkungen der Bildungsexpansion auf die Säkularisie- den Zusammenhang zwischen Humankapitalakkumula- Untersuchung zum rung im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahr- tion, Innovation und Wachstum anhand von Daten zu Pa- Beitrag von Bildungs- hundert. Auch werden Mechanismen der Persistenz in tentaktivitäten in Preußen am Ende des 19. Jahrhunderts. expansion für die der Wirtschaftsgeschichte untersucht, so der Effekt des Es zeigt sich, dass durchschnittliches Humankapital und Säkularisierung im lange untergegangenen Habsburger Reiches auf Ver- das Humankapital der Elite unterschiedliche Auswirkun- ausgehenden trauen und Korruption in der heutigen lokalen Verwal- gen auf Innovationen haben. Durchschnittliche formale 19. und beginnenden tung in Osteuropa. Bildung, gemessen anhand der Alphabetisierungsrate, 20. Jahrhundert hängt stärker mit Innovationen in großen Unternehmen Neuere Studien befassen sich mit den Auswirkungen und mit Innovationen in technologisch fortgeschrittenen von Informationsbereitstellung auf die Präferenzen für Industriebereichen zusammen. Kompetenzen von Hand- staatliche Ausgaben insbesondere im Bildungsbereich. werkern mit Meistertitel hängen dagegen eher mit Inno- Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den Chancen und vationen von einzelnen Personen und mit Innovationen Herausforderungen der Integration von Flüchtlingen in traditionellen Industriebereichen zusammen. Zudem durch Bildung und mit der Bedeutung von Transparenz haben Humankapital und Innovationen separate Effekte in der Bildungspolitik. Zudem wurde im Berichtsjahr zu- auf Einkommen und Wachstum. sammen mit Eric A. Hanushek und Stephen Machin, Uni- versity College London, der fünfte Band des Handbook Ein weiterer Teil des Habilitationsprojektes betrachtet of the Economics of Education herausgegeben. den Zusammenhang zwischen ethnisch-sprachlicher Polarisierung und öffentlichen Bildungsausgaben. Die Humankapitalakkumulation und der Übergang Studie zeigt, dass in Gesellschaften mit unterschiedli- von malthusianischer Stagnation zum chen Präferenzen für Bildung die Dezentralisierung der modernen Wirtschaftswachstum Bildungspolitik zu geringeren Bildungsausgaben ge- F. Cinnirella, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffent- führt hat. Schließlich wird der Effekt von Humankapital lichung von Teilergebnissen in Journal of Economic auf den Geburtenrückgang am Ende des 19. Jahrhun- Growth, 2010; Cliometrica, 2012; European Review derts untersucht, der den Übergang von malthusiani- of Economic History, 2013; Historical Methods, 2014; scher Stagnation zum modernen Wirtschaftswachstum

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bezeichnete. In diesem Zusammenhang wird auch verringert. In einer anderen Studie wird anhand eines analysiert, inwiefern Paare ihr Heiratsalter und die Umfrageexperiments untersucht, welche Einstellun- Geburtsabstände im Zuge der Verschlechterung der gen die Deutschen gegenüber Flüchtlingen haben und Wirtschaftslage in England von 1540 bis 1800 geändert ob diese vom wahrgenommenen Bildungsniveau der haben. Dies wird mit ähnlichen Analysen für Frankreich Flüchtlinge abhängen. Eine weitere Studie findet, dass ergänzt, das erste Land in Europa, das den demographi- Immigration die Kriminalitätsrate insbesondere in Re- schen Übergang durchlief. gionen mit hoher Arbeitslosigkeit erhöht.

Humankapitalproduktion und Migration D er Einfluss von individuellen Kompetenzen auf M. Piopiunik, laufendes Habilitationsprojekt, Veröf- den Arbeitsmarkterfolg fentlichung von Teilergebnissen u.a. in European Eco- S. Wiederhold, laufendes Habilitationsprojekt, Veröf- nomic Review, 92, 2017; Economics Letters 139, 2016; fentlichung von Teilergebnissen u.a. in American Eco- NBER Working Papers Nr. 20727, 2014; Nr. 21393; 2015, nomic Journal: Macroeconomics 8(2), 2016; Journal CESifo Working Paper Nr. 5470, 2015. of Economic Behavior & Organization 123, 2016; Euro- pean Economic Review 73(C), 2015; methods data ana- Ein Schwerpunkt dieses Habilitationsprojekts liegt lyses – Journal for Quantitative Methods and Survey im Bereich Bildungsökonomik, wobei unter anderem Methodology 8(2), 2014; und als NBER Working Papers untersucht wird, wie neues Wissen generiert wird. Ein Nr. 20727, 2014; Nr. 22657, 2016; CESifo Working Papers Teilprojekt zeigt, dass Unterschiede in den kognitiven Nr. 5470, 2015; Nr. 5720, 2016. Kompetenzen von Lehrkräften ein wichtiger Bestim- mungsfaktor der internationalen Unterschiede in den Dieses Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit der PISA-Schülerleistungen sind. Hierzu wurden Kompe- Frage, inwiefern Bildung mit dem Erfolg am heutigen tenzmaße für Lehrkräfte aus der PIAAC-Studie mit den Arbeitsmarkt zusammenhängt. In einem Teilprojekt Bildung fördert individuellen Schülerdaten des PISA-Tests verbunden. wurden internationale Daten zu den Kompetenzen Er- den Erfolg auf dem Dabei zeigt sich, dass die kognitiven Kompetenzen von wachsener genutzt, um zu untersuchen, wie stark sich Arbeitsmarkt Lehrkräften zwischen entwickelten Ländern stark va- höhere Kompetenzen auszahlen. Die Ergebnisse zeigen riieren. Eine weitere Studie untersucht die Bedeutung positive Kompetenzerträge in allen der untersuchten von Fachwissen der Lehrkräfte für die Bildungsleistun- 32 Länder, aber auch deutliche Unterschiede zwischen gen der Schüler in mehreren Ländern in Subsahara- den Ländern. Dabei zeigt sich, dass Länder, deren Wirt- Afrika. Ein weiteres Teilprojekt geht der Frage nach, schaft in der jüngeren Vergangenheit schneller gewach- wie sich alternative Beschäftigungsmöglichkeiten auf sen ist, systematisch höhere Kompetenzerträge auf die Qualität der Lehrkräfte auswirken. Um dies zu un- dem Arbeitsmarkt aufweisen. Dieser Befund ist konsis- tersuchen, wurden Konjunkturschwankungen beim tent damit, dass ein wichtiges Element der wirtschaft- Berufseintritt in detaillierten Mikrodaten aus dem US- lichen Bedeutung von Bildung in der Fähigkeit besteht, Bundesstaat Florida genutzt. Es zeigt sich, dass Lehr- sich an veränderte Bedingungen anzupassen. kräfte, die während einer Rezession in den Beruf ein- steigen, deutlich besser darin sind, bei ihren Schülern Außerdem verfolgt das Habilitationsprojekt das Ziel, zu Lernzuwächse zu erreichen. Die Ergebnisse weisen da- einem verbesserten Verständnis der kausalen Wirkun- her darauf hin, dass der relative ökonomische Nutzen gen von Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt anhand des Lehrerberufs eine wichtige Rolle dabei spielt, ef- einer weiterentwickelten Methodik zur Identifikation fektive Lehrkräfte in den Beruf zu bringen. Zur Beant- zu gelangen. Beispielsweise nutzt ein Teilprojekt zu wortung dieser Forschungsfragen werden moderne den Arbeitsmarkteffekten von Internetkompetenzen mikroökonometrische Evaluierungsmethoden wie der in einer Instrumentvariablenschätzung aus, dass diese Instrumentalvariablen- und Differenz-in-Differenzen- Kompetenzen durch ihre regelmäßige Nutzung aufge- Zugang zum Internet ansatz verwendet. baut werden, wofür Zugang zum Internet notwendig ist. für die Erlangung Daher können als Quelle exogener Variation in Internet- von Kompetenzen Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich kompetenzen historische Gegebenheiten genutzt wer- notwendig Migrationsökonomik. Hier untersucht ein Teilprojekt, den, die dazu geführt haben, dass in manchen Ländern ob eine hohe Konzentration von Migranten in einer bzw. Gemeinden innerhalb eines Landes die Verbrei- Region die Integrationschancen der Migrantenkinder tung des Internets schneller erfolgte als in anderen.

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Darüber hinaus beschäftigt sich das Habilitations- In einem ersten Forschungsprojekt wurde im Rahmen projekt mit dem beruflichen Mobilitätsverhalten von der Kooperation mit dem Program on Education Poli- Arbeitnehmern nach einem Arbeitsplatzverlust. Ins- cy and Governance (PEPG) an der Harvard University besondere wird der Frage nachgegangen, ob Skill Mis- ein Datensatz erstellt, der die öffentliche Meinung der match, also eine für die ausgeübte Tätigkeit inadäquate deutschen und der amerikanischen Bevölkerung im Qualifikation eines Arbeitnehmers, einen Grund für die Vergleich darstellt. Es zeigt sich, dass Befragte in bei- zu beobachtenden Einbußen im Lebenszeiteinkommen den Ländern zwar zum Teil sehr unterschiedliche Po- Hohe Einkommens- nach einem unfreiwilligen Arbeitsplatzverlust darstellt. sitionen vertreten, auf bereitgestellte Informationen einbußen bei Berufs- Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeitnehmer, die infolge aber sehr ähnlich reagieren. Das spricht dafür, dass Un- wechslern infolge von einer Betriebsschließung arbeitslos geworden sind, mit terschiede in den Institutionen eine größere Rolle bei Betriebsschließungen einer größeren Wahrscheinlichkeit den Beruf wechseln. der Erklärung von Politikunterschieden zwischen den Häufig wechseln diese Personen in Berufe, in denen sie Ländern spielen als abweichende Entscheidungskrite- viele der vorher angesammelten Kompetenzen nicht rien. In einem weiteren Projekt liegt der Fokus auf dem mehr nutzen können. Gerade diese Berufswechsler er- Zusammenhang zwischen der Meinung zu öffentlichen leiden hohe Einkommenseinbußen, die selbst 15 Jahre Ausgaben und dem Informationsstand der Wahlbe- nach der Betriebsschließung noch bestehen. völkerung in Deutschland. Hierbei zeigt sich, dass ein Großteil der Bevölkerung die tatsächlichen Bildungs- D ie Effekte von Informationsbereitstellung auf ausgaben unterschätzt. Folglich zeigt sich dabei auch, Politikpräferenzen – Erkenntnisse aus Survey- dass die Bereitstellung der Information über aktuelle Experimenten Ausgabenniveaus die Zustimmung für künftige Ausga- P. Lergetporer, laufendes Habilitationsprojekt, Veröf- benerhöhungen signifikant senkt. Auch wenn man sich fentlichung von Teilergebnissen u.a. als CESifo Working die Verteilung der Bildungsausgaben auf die verschie- Paper Nr. 5938, 2016; Nr. 6192, 2016. denen Bereiche des Bildungssystems ansieht, werden ökonomische Kerngrößen oft falsch eingeschätzt. So Empirische Studien zeigen eine Vielzahl von Möglich- führt der Hinweis, dass laut wissenschaftlichen Studi- keiten für Reformen im Bildungssystem auf, die zur en im frühen Alter ansetzende Investitionen besonders Verbesserung von Schülerleistungen führen könnten. wichtig für die Zukunftschancen von Kindern sind, zu Allerdings setzen politische Entscheidungsträger der- einer Mehrheit für höhere Ausgaben im frühkindlichen artige Reformen oft nicht um. Ein wichtiger Grund für Bereich. Zusätzliche Analysen legen nahe, dass dieser diese Diskrepanz zwischen Evidenz und politischem Meinungsumschwung von der weitverbreiteten Un- Handeln könnte sein, dass Politiker maßgeblich von terschätzung der positiven Effekte von frühkindlicher der öffentlichen Meinung und von Interessengruppen Bildung getrieben wird. Zukünftige Projekte sollen den A nalyse der beeinflusst werden, deren Präferenzen wiederum von Zusammenhang zwischen öffentlicher Meinung und Determinanten für gesamtgesellschaftlich wünschenswerten Bildungs- bildungspolitischen Prozessen vertieft analysieren. eine öffentliche reformen abweichen können. Ziel des Habilitations- Unterstützung von projekts ist zu analysieren, welche Determinanten für Empirische Analysen zu strukturellem Wandel Bildungsreformen die öffentliche Unterstützung von Bildungspolitik ent- und bildungsökonomischen Fragen scheidend sind. Die öffentliche Meinung wird hierbei N. Obergruber, laufendes Promotionsprojekt. mit Hilfe von repräsentativen Survey-Experimenten untersucht, wobei besonderes Augenmerk auf Interes- Das Promotionsprojekt untersucht mit mikroökonome- sensgruppen und die Effekte von Informationsbereit- trischen Methoden und historischen Daten sowie Daten stellung auf öffentliche Präferenzen gelegt wird. des Nationalen Bildungspanels (NEPS) Fragestellungen der Bildungsökonomik zur Chancengleichheit. Als ers- D ie Ökonomik der Bildungspolitik tes wird der Einfluss einer Trennung der Eltern auf die K. Werner, laufendes Promotionsprojekt. kognitiven Fähigkeiten in den Grundkompetenzen Le- sen und Mathematik von Fünftklässlern untersucht. Die Ziel der Promotionsarbeit ist es, Fragen der politischen Analyse zeigt ökonometrische Probleme in bisherigen Ökonomie der Bildungspolitik empirisch zu untersu- Studien auf, die das Timing von Testung und Trennung chen. Der Fokus liegt dabei auf dem Einfluss von bil- nicht genau berücksichtigen können. Es zeigt sich, dass dungspolitischen Entwicklungen auf das Schulsystem. vor allem Zeit, die die Eltern in den Schulerfolg des Kin-

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des investieren, wichtig ist, um negative Einflüsse einer I nternationale Schülerleistungen Trennung abzufedern. In wirtschaftshistorischem Kon- A.B. Bergbauer, laufendes Promotionsprojekt. text untersucht ein Teilprojekt den Einfluss von landwirt- schaftlichem Erbrecht, das Geschwister gleich behandelt Das Promotionsprojekt untersucht bildungsökonomi- (Realteilung), auf strukturellen Wandel im Deutschen sche Themen aus internationaler Perspektive. Ein ers- Reich. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert kann ein tes Teilprojekt untersucht den Einfluss des Schulsys- robuster Zusammenhang zwischen Realteilung und Ver- tems eines Landes auf die Schülerleistungen anhand Untersuchung teilung von Grundbesitz festgestellt werden. Deskriptiv der Panelstruktur der sechs PISA-Wellen. Ein anderer zum Zusammenhang zeigt sich diese stärkere Gleichheit auch in Körpergrößen Teil des Promotionsprojekts untersucht den Zusam- von Schülerleis- von Soldaten. Realteilungsgebiete vollziehen früher den menhang zwischen Schülerleistungen und Wirtschafts- tungen und Wirt- Wandel von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft, wachstum in Subsahara-Afrika. Der Bildungsstand schaftswachstum in insbesondere in innovativen Branchen wie der Chemie- wird mit den Daten des Southern Africa Consortium Subsahara-Afrika industrie. Zusätzlich verzeichnen Realteilungsgebiete for Monitoring Educational Quality (SACMEQ) abgebil- mehr Patente. Selbst heute zeigt sich in Realteilungsge- det, die Wirtschaftsleistung wird aus der nächtlichen bieten ein höheres Durchschnittseinkommen und mehr Beleuchtung abgeleitet. Zur Analyse wird eine Panel- Beschäftigung im Dienstleistungssektor. struktur auf Distriktebene und über die drei SACMEQ- Erhebungen genutzt. Mikroökonometrische Analysen der Bildungs- und Arbeitsmarktökonomik Mikroökonomische Analyse von individuellen L. Simon, laufendes Promotionsprojekt. Kompetenzen und Arbeitsmarkterfolg F. Hampf, laufendes Promotionsprojekt. Das Promotionsprojekt untersucht mittels mikroöko- nometrischer Methoden den Einfluss von Bildung und Ziel des Promotionsprojekts ist es, ein besseres anderen Determinanten auf den Arbeitsmarkterfolg. In Verständnis des Ursache-Wirkung-Zusammenhangs einem ersten Projekt wird der Einfluss von Schul- und zwischen individuellen Kompetenzen und Arbeits- Berufsspezifische Hochschulnoten und anderen Lebenslaufmerkmalen markterfolg zu schaffen. Hierzu untersucht das ers- Bildung erleichtert wie Sprach- und Computerkenntnissen sowie sozialen te Teilprojekt, inwiefern der Konjunkturzyklus einer Eintritt in den Kompetenzen auf die Einstellungswahrscheinlichkeit Volkswirtschaft zum Zeitpunkt des hochschulquali- Arbeitsmarkt untersucht. Die Daten hierzu wurden in einem randomi- fizierenden Schulabschlusses Einfluss auf die indivi- sierten Feldexperiment im Zuge einer Befragung einer re- duelle Entscheidung, noch weiter in Bildung zu inves- präsentativen Stichprobe von Personalleitern erhoben. tieren, nimmt. Für die Analyse werden die Daten des Die Ergebnisse zeigen, dass Schulabschlussnoten bei der internationalen PIAAC Survey of Adult Skills (»Erwach- Entscheidung, ob ein Unternehmen einen Bewerber zum senen-PISA«) verwendet. Mit Hilfe eines Instrumen- Gespräch einlädt, wichtig sind, wenn diese direkt vor dem talvariablenansatzes soll der Effekt von tertiärer Bil- Eintritt in den Arbeitsmarkt erworben wurden. In einem dung auf die Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten zweiten Projekt wird der Einfluss einer Arbeitsmarktde- identifiziert werden. Das zweite Projekt bedient sich regulierung auf die Angebots- und Nachfrageseite des Ar- der PIAAC-Daten, um die Vor- und Nachteile einer be- beitsmarktes untersucht. Gegenstand der Untersuchung rufsspezifischen Ausbildung für die Beschäftigungs- ist die Handwerksnovelle von 2004, die Teil der Agen- chancen im Lebensverlauf zu untersuchen. Es zeigt da 2010 war, und der damit einhergegangene Wegfall sich, dass berufsspezifische Bildung zwar den Eintritt des Meisterbriefes als notwendige Qualifikation für die in den Arbeitsmarkt erleichtert, mit zunehmendem Selbstständigkeit in einigen Handwerken. Die Analyse Alter aber die Beschäftigungsperspektiven verrin- wird anhand dreier Datensätze durchgeführt, nämlich gert. Ein drittes Teilprojekt der Dissertation analy- individueller Sozialversicherungsdaten, Firmendaten so- siert die Wirksamkeit eines Mentoringprogramms in wie Mikrozensusdaten, um die Auswirkungen der Reform Deutschland, das Schülerinnen und Schüler während auf die Angebots- und Nachfrageseite des Arbeitsmarkts ihrer letzten Schuljahre begleitet und auf den Arbeits- für Firmen, Angestellte und selbstständige Handwerker markteintritt vorbereitet. In einer randomisierten zu beleuchten. In einem dritten Projekt geht es um die Kontrollstudie sollen die Effekte auf kognitive und öffentliche Meinung zur aktuellen Flüchtlingspolitik und nicht-kognitive Fähigkeiten und den weiteren Bil- den Bildungsgrad der geflüchteten Personen. dungsverlauf untersucht werden.

ifo Jahresbericht 2016 53 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Die Schwerpunkte des ifo Zentrums für Industrieöko- len Forschungsgebieten. Darüber hinaus führt das ifo nomik und neue Technologien sind: Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologi- en regelmäßig Studien zur Wettbewerbsfähigkeit und – Industrieökonomik und Branchenanalysen, wirtschaftlichen Bedeutung einzelner Branchen durch. – Neue Technologien, – Erhebung unternehmensbasierter und sektoraler Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Bereichs ist die Daten, LMU-ifo Economics & Business Data Center Branchenbeobachtung. Schon seit dem Jahr 1993 ge- (EBDC) hören dazu die Berichte, die im Auftrag des DG-Verlags zweimal im Jahr über die Entwicklung in 160 Branchen Das Forschungsprogramm des ifo Zentrums für Indust- erstellt werden. Neben diesem »Branchen-special«-In- rieökonomik und neue Technologien umfasst die Analy- formationssystem wurden im Jahr 2016 Messestudien Forschungs- se der Determinanten und Auswirkungen unternehmeri- sowie die Analyse und Prognose der deutschen Bau- schwerpunkte: scher Aktivität sowie unternehmensinterner Strukturen wirtschaft im Rahmen des EUROCONSTRUCT-Projekts Industrieökonomik, und Prozesse. Von besonderem Interesse ist dabei die erfolgreich fortgesetzt. Mit den Branchenstudien wird Innovation und neue Beantwortung folgender Fragen: Wie erfolgreich sind in dem Bereich einmaliges Detailwissen über die Wett- Technologien zentrale Branchen, insbesondere im Hinblick auf ihre In- bewerbssituation und die institutionellen Rahmenbe- novationsfähigkeit? Welche Rolle spielen hierbei durch dingungen zahlreicher Branchen vorgehalten. Mit Hilfe die Politik beeinflussbare Rahmenbedingungen und dieses Detailwissens können die im Bereich durchge- staatliche Fördermaßnahmen? Können diese staatli- führten quantitativen Studien mit qualitativer Evidenz chen Aktivitäten dazu beitragen, rasch und durchgrei- ergänzt werden. Dazu trägt der enge Bezug der ifo- fend technologischen Fortschritt zu erzielen? Zur Be- Branchenexperten zur Praxis in besonderer Weise bei. antwortung dieser Fragen nutzt der Bereich verstärkt Zur Vertiefung des Austauschs mit Unternehmen und State-of-the-Art (mikro-)ökonometrische Methoden der Verbänden wurde auch im Jahr 2016 der ifo Branchen- evidenzbasierten Politikevaluation und -beratung und Dialog in Kooperation mit der IHK für München und greift hierfür auf unternehmensbasierte und sektorale Oberbayern und mit finanzieller Unterstützung durch Daten zurück. Hier leistet das ifo Zentrum für Industrie- das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und ökonomik und neue Technologien Pionierarbeit von ho- Medien, Energie und Technologie veranstaltet. Das de- hem praktischem Nutzen. taillierte Wissen über eine Vielzahl deutscher Branchen wird im Bereich in einer Datenbank institutioneller Ver- Industrieökonomik und Branchenanalysen änderungen archiviert. Auf dem Gebiet der angewandten Industrieökonomik Neue Technologien interessiert sich das ifo Zentrum für Industrieökono- mik und neue Technologien u.a. für die Wirkungen Auf dem Gebiet der neuen Technologien widmet sich branchenspezifischer Regulierung und die Analyse der Bereich der Identifizierung, Beschreibung und Ana- von Wettbewerbsbeziehungen. So wurde beispiels- lyse von neuen Technologien mit einem hohen Wachs- A nalyse von weise im Berichtsjahr eine Studie zur Regulierungs- tumspotenzial für die jeweiligen Branchen. Es geht u.a. Wettbewerbs- bedürftigkeit der Endkundenmärkte für den Zugang um die Frage, welche Technologien hohe Spillover- beziehungen zum öffentlichen Telefonnetz an festen Standorten Effekte auf andere Unternehmen und Branchen (soge- auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt an- nannte Universaltechnologien) aufweisen und wie man gefertigt. Im Herbst 2016 beriet der Bereich zusam- diese Technologien staatlicherseits fördern kann. Von men mit DICE Consult die kasachische Regierung bei besonderem Interesse ist dabei die Frage, wie sich das der Entwicklung von Methoden zur Bestimmung von technologische Fundament der deutschen Industrie Marktmacht und zur Untersuchung von Kartellen in stützen und weiterentwickeln lässt. Kasachstan. Unter den Universaltechnologien wird ein beson- Neben der Analyse der Wirkungen von Rahmenbedin- derer Schwerpunkt auf die Informations- und Kom- gungen gehört auch die Analyse von unternehmensin- munikationstechnologien (IKT) gesetzt. Im Rahmen ternen Strukturen und Prozessen wie Management- einer langjährigen Kooperation unterstützt die Deut- praktiken, Diversität der Arbeitnehmerschaft oder sche Telekom AG finanziell zwei Doktorandenstellen. Personalstrategien von Unternehmen zu den zentra- Die beiden Doktoranden beschäftigten sich in ihren

54 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Promotionen mit der Ökonomik von Innovationen Dazu stellt es innovative Datensätze deutscher Unterneh- im Telekommunikationssektor. Darüber hinaus un- men bereit, die sowohl Umfragedaten des ifo Instituts als tersucht das ifo Zentrum für Industrieökonomik und auch externe Bilanzdaten der Firmendatenbanken Ama- EBDC jetzt dem neue Technologien auch die Wirkungen der institu- deus und Hoppenstedt enthalten. Zu den Aufgaben des ifo Zentrum für tionellen Rahmenbedingungen (z.B. Patentgesetz- EBDC zählen weiterhin die Beschaffung und Verwaltung Industrieökonomik gebung) und staatlichen Fördermaßnahmen (z.B. wichtiger Datenquellen für Forschung und Lehre, die zen- und neue Innovationspolitik in Ostdeutschland, steuerliche trale Bereitstellung, Aktualisierung und Dokumentation Technologien Förderung von FuE) auf die Innovationsaktivitäten von Datenbanken externer Anbieter sowie der Erwerb angegliedert von Unternehmen und evaluiert, welche innovati- von entsprechenden Support-Tools. onspolitischen Maßnahmen tatsächlich wirken. So ist der Forschungsbereich beispielsweise an einem Seit 2014 besteht außerdem die Möglichkeit, in den internationalen Konsortium beteiligt, das für die Ge- Räumlichkeiten des EBDC auf die Daten des Bayeri- neraldirektion Unternehmen der Europäischen Kom- schen Landesamts für Statistik und Datenverarbei- mission ein Evaluationssystem für nachfrageseitige tung zuzugreifen. Zudem bietet das EBDC externen Innovationspolitiken entwirft. Forschern ab dem Jahr 2015 die Möglichkeit, in For- schungsarbeiten verwendete Datensätze und Pro- Erhebung unternehmensbasierter Daten grammcodes im EBDC zu archivieren und diese der wissenschaftlichen Community zugänglich zu machen. Sowohl mikroökonometrische Forschung als auch evidenzbasierte Politikberatung benötigen unterneh- Darüber hinaus ist das EBDC zentrale Ansprech- und mensbasierte Daten. Das ifo Zentrum für Industrieöko- Koordinationsstelle für wissenschaftliche Unterneh- nomik und neue Technologien beteiligt sich daher an mensdatenbanken der BWL- und VWL-Fakultäten der der Erhebung von primären unternehmensbasierten LMU und betreut als Dienstleister vor Ort Forscher und ifo-Daten. Beispiele hierfür sind die Personalleiterbe- Gastforscher der LMU und des ifo Instituts. Das EBDC fragung zu den Personalstrategien von Unternehmen stellt sein methodisches Wissen auf dem Gebiet der oder der Innovationstest. Die Personalleiterbefragung wurde auch im Jahr 2016 in Kooperation mit Randstad ökonometrischen Analyse von Unternehmensdaten im Deutschland durchgeführt. Im ifo Innovationstest wer- Rahmen von Beratungsangeboten zur Verfügung. den seit nunmehr über 30 Jahren Unternehmen zu ih- ren Innovationsaktivitäten, Innovationshemmnissen und -impulsen befragt. Im Jahr 2016 abgeschlossene Projekte LMU-ifo Economics & Business Data Center (EBDC) ifo Branchen-Dialog 2016 L. Dorffmeister, M. Ebnet, O. Falck, G. Nerb, G. Orhan, Aufgrund der Wichtigkeit unternehmensbasierter Da- J. Schricker, S. Schüller, A. Städtler, P. Wojciechowski, ten für die Forschung des Bereichs ist auch das LMU- H.-G. Vieweg in Kooperation mit der IHK für München ifo Economics & Business Data Center (EBDC) am Be- und Oberbayern und finanziell unterstützt durch das reich angegliedert. Die durch die Befragungen des ifo Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Me- Instituts gewonnenen Unternehmensdaten sind eine dien, Energie und Technologie, Bericht im ifo Schnell- wertvolle Basis empirischer Forschung. Für interne und dienst 23(69), 2016. externe Forscher wurde der ifo-Datapool aufgebaut, der zu einem vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten Am 9. November 2016 fand der ifo Branchen-Dialog akkreditierten Forschungsdatenzentrum (2011) weiter- 2016 statt. Rund 200 Vertreter aus Wirtschaft und Po- Rund 200 Teilnehmer entwickelt wurde. Das LMU-ifo-Economics & Business litik nahmen daran teil. Nach der Begrüßung durch beim ifo Branchen- Data Center (EBDC) ist eine gemeinsame Plattform den Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Dialog der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Oberbayern, Peter Driessen, folgte der Vortrag von und des ifo Instituts und hat das Ziel, neue Felder für Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, zum The- die empirische volks- und betriebswirtschaftliche For- ma »Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und der schung zu erschließen. Welt«.

ifo Jahresbericht 2016 55 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Daran schlossen sich in je zwei Parallelveranstaltun- Vier Branchenforen gen die Foren »Industrie« und »Handel« sowie »Bau- wirtschaft« und »Dienstleistungen« an. In den vier Foren wurden die Branchenanalysen und -prognosen des ifo Instituts vorgestellt und aktuelle Trends und Herausforderungen der jeweiligen Wirtschaftszweige diskutiert. In der Betrachtung struktureller Verände- rungen standen im diesjährigen Branchen-Dialog ins- besondere branchenspezifische Aspekte der neuen Zuwanderung und des demographischen Wandels im Blickpunkt.

Vortrag zum Thema Das Abschlussreferat hielt Ludger Wößmann, Leiter des »Integration durch ifo Zentrums für Bildungsökonomik, zum Thema »In- Qualifikation« tegration durch Qualifikation – Chancen und Heraus- Michael Ebnet, Mitarbeiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik forderungen der Zuwanderung«. und neue Technologien

Referenten der Foren waren:

Forum 1 – Industrie: Einführung und Diskussionsleitung: H.-G. Vieweg, ifo Institut; Experten: M. Ebnet, ifo Institut, und H. Schöff- mann, IHK für München und Oberbayern.

Forum 2 – Handel: Einführung: A. Städtler und G. Orhan, beide ifo Institut; Diskussionsleitung: W. Fischer, CityPartner München e.V.; Experten: M. Jahn, GfK GeoMarketing GmbH, und R. Waloßek, Betten Rid GmbH.

Professor Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts Forum 3 – Bauwirtschaft: Einführung: L. Dorffmeister, ifo Institut; Diskussions- leitung: R. Scholl, Ministerialdirektor a.D., BMVBS; Politikberatung im Rahmen von Leibniz im Experten: L. Weiden, empirica ag, und H. Joosten, BPD und Expertenbeiträgen Immobilienentwicklung. Mit dem Format »Leibniz im Bundestag« bietet die Leib- niz-Gemeinschaft den Abgeordneten des Deutschen Forum 4 – Dienstleistungen: Bundestags Einzelgespräche mit Wissenschaftlerinnen Einführung: G. Nerb und P. Wojciechowski, beide ifo und Wissenschaftlern zu verschiedenen Themen an. Das Institut; Diskussionsleitung: R. Obermeier, Industrie- ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technolo- und Handelskammer für München und Oberbayern; gien war 2016 mit insgesamt sieben Themen vertreten, Experten: P. Eisen, Eisen Personal-Service, E. Ebert, die mit elf Terminbuchungen auf großes Interesse der Paketzentrum der Deutschen Post AG Feucht/Nürn- Mitglieder des Bundestags gestoßen sind. Die auf 45 Mi- berg, und E. Brenner, LBS-Landesverband Bayerischer nuten angesetzten Gespräche fanden am 31. Mai bzw. Spediteure. 1. Juni 2016 in den Abgeordnetenbüros in Berlin statt.

Der nächste ifo Branchen-Dialog wird am 8. Novem- Die Abgeordneten waren daran interessiert, den In- ber 2017 wiederum in den Räumlichkeiten der IHK für formationsaustausch auch künftig aufrechtzuerhal- München und Oberbayern stattfinden. ten. In einem Fall ergab sich aus dem Gespräch ein direkter Folgeauftrag. So wurde Michael Ebnet von der Bundestagsfraktion DIE LINKE für das Öffentli-

56 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

che Fachgespräch »Mächtige Supermärkte – Folgen Wirtschaftliche Wirkungen der Nürnberger Mes- für Erzeuger, Verbraucher und Beschäftige«, das am sen und Veranstaltungen 4. Juli 2016 im Paul-Löbe-Haus in Berlin stattgefunden H. Penzkofer für die NürnbergMesse GmbH, Januar hat, als Referent eingeladen. Thema seines Beitrags 2014 bis August 2016, Veröffentlichung im ifo Schnell- waren die Folgen der Fusion von Edeka und Kaiser’s dienst 69(2), 2016. Tengelmann für die Lieferanten und Erzeuger. Vertre- ten auf dem Podium waren neben dem ifo Institut der Aussteller, Besucher und die NürnbergMesse geben Deutsche Bauernverband, die Verbraucherzentrale Jahr für Jahr rund 1,18 Mrd. EUR für Veranstaltungen Bundesverband und Oxfam Deutschland. Geleitet im Messezentrum Nürnberg aus. Diese direkten Ausga- N ürnberger Messen wurde die Veranstaltung von (MdB), er- ben bewirken in Deutschland ein gesamtwirtschaftli- und Veranstaltungen nährungs- und verbraucherpolitische Sprecherin der ches Kaufkraftvolumen von 1,65 Mrd. EUR; umgerech- bedeutender Fraktion DIE LINKE. net auf Erwerbspersonen bedeutete dies, dass rund Wirtschaftsfaktor für 14.800 Arbeitsplätze von den Ausgaben abhängig sind, die Region die auf Nürnberger Messen und Veranstaltungen getä- Wirtschaftliche Effekte der Nürnberger Messen und tigt werden. Veranstaltungen ifo-Mitarbeiter Thema Gesprächspartner Auch für die öffentliche Hand sind Messeveranstaltun- Ludwig Dorffmeister Bezahlbare Mieten in den Wachstums- gen von Interesse; dies zeigt das im Zusammenhang mit regionen (CDU/CSU) den Nürnberger Veranstaltungen stehende Steuerauf- Ludwig Dorffmeister Sorgenkind kommunale Bautätigkeit (SPD) kommen. In einem durchschnittlichen Veranstaltungs- Michael Ebnet Bestrebungen zu mehr Transparenz Renate Künast jahr entstehen Steuereinnahmen von 302 Mio. EUR. in der textilen Wertschöpfungskette (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Michael Ebnet Bestrebungen zu mehr Transparenz in der textilen Wertschöpfungskette (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Wirtschaftliche Effekte der Nürnberger Messen und Michael Ebnet Bestrebungen zu mehr Transparenz Karin Binder Veranstaltungen in der textilen Wertschöpfungskette (DIE LINKE) Durchschnittliches Messe-und Veranstaltungsjahr der NürnbergMesse GmbH Michael Ebnet Was bedeutet die Fusion von Edeka Zahl der Arbeitsplätze und Kaiser’s Tengelmann für die (CDU/CSU) 16 000 Lieferanten und Erzeuger? 14 831 14 000 Julia Schricker Krise auf dem Milchmarkt – Mark Helfrich Handlungsoptionen (CDU/CSU) 12 000 Simone Schüller Breitband und Regionalentwicklung Astrid Grotelüschen (CDU/CSU) 10 000 7 894 Simone Schüller Das Internet mobilisiert Wähler Margaret Horb 8 000 (CDU/CSU) 6 000 Simone Schüller Das Internet mobilisiert Wähler 3 641 3 296 (CDU/CSU) 4 000 Simone Schüller Das Internet mobilisiert Wähler Michael Vietz 2 000 (CDU/CSU) 0 Quelle: Berechnungen des ifo Instituts. NürnbergBayern restliche insgesamt (ohne Nürnberg) Bundesländer

Quelle: Berechnungen des ifo Instituts.

D er »Messe Index« H. Penzkofer in Kooperation mit der Messe Frankfurt GmbH, Januar 2015 bis Dezember 2016, Veröffentli- chung im ifo Schnelldienst 69(4), 2016.

Messen sind ein Spiegel der Märkte, dies zeigen die Ergebnisse der Untersuchung sehr deutlich. Zentra- N eue Kennzahl: Der Fachgespräch »Mächtige Supermärkte«, 4. Juli 2016, Paul-Löbe-Haus, le Messekennzahlen internationaler Fachmessen in »Messe Index« Berlin Deutschland wie die Entwicklung von Besucher- und

ifo Jahresbericht 2016 57 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Ausstellerzahlen hängen stark vom Verlauf der deut- Internet und die Zahl der im rechtlichen Graubereich schen Wirtschaftsleistung ab, die auch auf zahlreiche operierenden Sportwettläden breiten sich zu Lasten Länder Europas ausstrahlt. Der »Messe Index« bildet des legalen Angebots laufend weiter aus. Insgesamt zum einen die Geschäftsentwicklung und zum ande- erfordert der Glücks- und Gewinnspielmarkt eine ren die Geschäftserwartungen von deutschen Unter- über alle Marktsegmente kohärente Regulierung. Zu- nehmen auf internationalen Konsum- und Investiti- sätzlich muss die Zuständigkeit des Bundes sowie der onsgütermessen in Deutschland ab. Er ermöglicht anderen Gebietskörperschaften klar geregelt und die somit eine aktuelle Einschätzung der Messeaktivitä- Vorschriften aufeinander abgestimmt sein, um die Re- ten dieser Unternehmen sowie mittels der Geschäfts- gulierungsdefizite abzubauen. erwartungen der Unternehmen auch einen Ausblick auf das nächste halbe Messejahr. Dies ist möglich, da Europäisches Konsortium für nachhaltige das berechnete Geschäftsklima des »Messe Index« Industriepolitik (ECSIP) – Studien zur Wett- die Bewegungsrichtung der Konjunktur sehr gut sig- bewerbsfähigkeit europäischer Branchen nalisiert. H.-G. Vieweg, J. Koenen in Kooperation mit ECORYS, Niederlande, IDEA Consult, Belgien, Cambridge Eco- Methoden zur Bestimmung von Marktmacht nometrics, Großbritannien, Danish Technological und Kartellen in Kasachstan Institute, Dänemark, WIIW, Österreich, und Euromo- O. Falck, S. Schönherr für die kasachische Association nitor, Großbritannien, für die Europäische Kommis- for Development of Competition and Product Markets sion, Generaldirektion Unternehmen und Industrie, in Kooperation mit DICE Consult J. Haucap, Universität 2012 bis 2016. Düsseldorf, November 2016. Das ifo Institut hat 2012 mit ECORYS (Niederlande), Untersuchung Das Pilotprojekt dient der Beratung des kasachischen IDEA Consult (Belgien), Cambridge Econometrics von Kartellen in Ausschusses für die Regulierung der natürlichen Mono- (Großbritannien), Danish Technological Institu- Kasachstan pole und den Schutz des Wettbewerbs bei der Entwick- te (Dänemark), WIIW (Österreich) und Euromonitor lung von Methoden zur Bestimmung von Marktmacht (Großbritannien) ein europäisches Konsortium für und zur Untersuchung von Kartellen in Kasachstan. Ge- nachhaltige Industriepolitik zur Durchführung von genstand des Pilotprojekts war die Organisation einer Branchenuntersuchungen gegründet, das European Auftaktkonferenz mit wichtigen Vertretern aus Politik, Competitiveness and Sustainable Industrial Policy Wissenschaft und Wirtschaft in Astana am 4. November Consortium (ECSIP). Es wurde ein Rahmenvertrag mit 2016. Dem Pilotprojekt soll ein längerfristig angelegtes einer Gesamtlaufzeit von vier Jahren bei der Euro- Hauptprojekt folgen. päischen Kommission in einem offenen Wettbewerb gewonnen. Die Aufgabe bestand in der Analyse der WirtschaftsentwicklungU nterhaltungsautomaten internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Branchen 2015 und Ausblick 2016 und der Identifikation erklärender Faktoren. Darü- H.-G. Vieweg, A. Jacob-Puchalska für die Deutsche ber hinaus wurden die langfristigen Perspektiven für Automatenwirtschaft, Dezember 2015 bis März 2016. den Standort Europa aufgezeigt und Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit vorgeschlagen. Im Rahmen der jährlich erstellten Studien für die Der Rahmenvertrag ist ein Folgeprojekt zu einem be- deutsche Automatenwirtschaft wurde 2016 der reits im Zeitraum 2007–2011 erhaltenen Rahmenver- Schwerpunkt der Studie auf die Regulierung des trag der Europäischen Kommission. A usbreitung des Glücks- und Gewinnspielmarkts gelegt. Der Anlass illegalen Glücksspiels für dieses Thema ergab sich insbesondere aus den D ie Energiewende im Spannungsfeld zwischen in Deutschland seit Mitte des letzten Jahrzehnts vor dem Bundesver- Regionalisierung und Zentralisierung (ENERGIO) fassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof T. Triebs für das Bundesministerium für Bildung und gescheiterten Gesetzesinitiativen der Länder, das Forschung, Fördermaßnahme »Umwelt- und gesell- Glücksspielmonopol abzusichern. Darüber hinaus schaftsverträgliche Transformation des Energiesys- haben sich diese Initiativen als ungeeignet erwiesen, tems«, September 2013 bis November 2016, Veröffent- die Ausbreitung des illegalen Glücksspiels in Deutsch- lichung in ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN land zu verhindern. Das Angebot an Glücksspielen im 65(10), 2015.

58 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

In dem vom ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue chen Wandel Rechnung zu tragen, wird die Auswahl der Technologien bearbeiteten Teil des ENERGIO-Projekts behandelten Branchen von Zeit zu Zeit an die veränderte wurde das Verhalten von Energieunternehmen mit Bezug Bedeutung der einzelnen Wirtschaftszweige angepasst. auf die Energiewende untersucht. Eine Unternehmensbe- fragung hat gezeigt, dass Unternehmen die aktuelle und Als Informationsbasis dienen Daten der amtlichen Sta- zukünftige Ertragslage größtenteils positiv beurteilen, den tistik sowie primär- und sekundärstatistische Quellen, Daten des ifo Auswirkungen gesetzlicher Rahmenbedingungen dage- insbesondere Verbandsstatistiken, sowie Ergebnisse Konjunkturtests: gen mit großer Sorge entgegensehen. Dazu werden Stra- von Befragungen verschiedener Institutionen. Eine be- Verlässlicher tegieanpassungen in Form von Kooperationen sowie der sondere Rolle spielen die Ergebnisse des ifo Konjunktur- Indikator für die Aufnahme neuer Geschäftsfelder als notwendig erachtet. tests, die eine fundierte Einschätzung der aktuellen und Ertragsentwicklung zukünftigen Entwicklung möglich machen. Beispielswei- vieler Industrie- se sind die dort erhobenen Urteile zur Ertragslage ein ver- branchen lässlicher Indikator für die aktuelle Ertragsentwicklung Projekte in Bearbeitung vieler Industriebranchen. Alle Informationen werden in Text- und Tabellendarstellungen sowie in Graphiken I nformationssystem »Branchen special« komprimiert aufbereitet. Das in jedem Bericht enthalte- M. Ebnet, H. Hofmann in bereichsübergreifender Zu- ne Branchenrating liefert auf einen Blick die wichtigsten sammenarbeit mit mehr als 20 weiteren ifo-Wissen- Informationen zur aktuellen und künftigen Umsatz- und schaftlern für den DG-Verlag, Wiesbaden, laufendes Ertragsentwicklung der Branche sowie deren Konkur- Projekt, Veröffentlichung in Bundesverband der Deut- renzintensität und Konjunkturabhängigkeit. Eine Liste Branchenrating schen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), DG- aller erhältlichen Berichte mit Veröffentlichungstermi- liefert Informationen Verlag, Wiesbaden. nen ist auf der Website des ifo Instituts eingestellt (www. zur aktuellen und cesifo-group.de/branchenspecial). Einzelberichte sind künftigen Umsatz- »Branchen special« informiert kontinuierlich und aktuell bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich, entwicklung der in 100 Berichten über die 160 wichtigsten Branchen der Abonnements beim DG-Verlag in Wiesbaden. Branche sowie deren mittelständischen deutschen Wirtschaft. Die Branchen- Konkurrenzintensität berichte aus den Wirtschaftsbereichen Dienstleistungen, Institutionelle Veränderung Beschreibung Agrarwirtschaft, Bau- und Ausbaugewerbe, Einzel- und Änderung am regulatorischen Veränderung gesetzlicher/rechtlicher Vorschrien, Großhandel sowie Industrie und Handwerk werden Rahmen Grundsätze, Richtlinien, Pflichten, Verbote, Re-/De- halbjährlich überarbeitet. Sie enthalten in übersicht- regulierungsmaßnahmen wie die Einschränkung/ Erlaubnis konkreter Geschäspraktiken, Setzung / licher, standardisierter Form fundierte Analysen und Aufhebung von Marktzugangsbarrieren, staatliche Prognosen zur Branchenstruktur und -konjunktur. Hier- Vergütungssysteme, gesetzliche Lohnuntergrenzen etc. bei werden insbesondere die Angebots- und Nachfrage- Handelsbeschränkungen/-ab- tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse, Frei- strukturen auf den Güter- und Dienstleistungsmärkten, kommen handelszonen/-abkommen etc. die Unternehmensgrößen und die Konzentrationsten- Förderprogramme auf eine politische Zielsetzung ausgerichtete Bereit- denzen dargestellt. Zur Beurteilung der konjunkturellen stellung staatlicher Fördermittel (Zuschüsse, vergüns- tige Kredite), Beihilfen, Prämien, Subventionen etc. Perspektiven werden Umsatz- und Produktionsprog- nosen, Betrachtungen der Kapazitäts- und der Preis- Änderung der Marktstruktur große Fusionen, Insolvenzen, Markteintritt branchen- fremder Anbieter, Filialisierung, Verschiebung in entwicklung durchgeführt. Anhand der Ergebnisse von Richtung Online-Vertrieb etc. Betriebsvergleichen, amtlichen Strukturstatistiken und Markteinführung einer Marktstart technischer Neuerungen (z.B. E-Bikes), einer Analyse der Preis- und Kostenentwicklung wird konkreten Innovation Freigabe technischer Hilfsmittel (z.B. Einführung auf die betriebswirtschaftliche Verfassung der Branche elektr. Gesundheitskarte) etc. eingegangen. Außerdem werden unternehmenspoliti- Allgemeiner technologischer technologische Megatrends wie Digitalisierung, sche Optionen sowie Wettbewerbsposition und -fähig- Wandel Online-Handel, Internet der Dinge, Industrie/Logi- stik 4.0 etc. keit der mittelständischen Unternehmen der Branche aufgezeigt. Insbesondere befassen sich die Berichte in diesem Zusammenhang mit (branchenspezifischen) in- stitutionellen Veränderungen, die sich systematisieren lassen, und den entsprechenden Anpassungsreaktionen verschiedener Marktteilnehmer. Um dem wirtschaftli-

ifo Jahresbericht 2016 59 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

L MU-ifo Economics & Business Data Center (EBDC) O. Falck, H. Mittelmeier, S. Yang.

Das EBDC hat im Jahr 2016 weitere Fortschritte bei der seiner Entwicklung zur zentralen Anlaufstelle für die Vertragsabwicklung bei Mikrodatenkäufen für die EBDC: Zentrale An- ifo Zentren und deren Archivierung gemacht. Eine laufstelle für die Ver- Vertreterin des EBDC hat in der Unterarbeitsgruppe tragsabwicklung bei »Harmonisierung & Metastrukturen« vom Forschungs- Mikrodatenkäufen für dateninfrastruktur (FDI)-Ausschuss des Rats für So- die ifo Zentren und zial- und Wirtschaftsdaten mitgearbeitet. Hier findet deren Archivierung ein verstärkter Austausch zwischen den Forschungs- datenzentren auf Arbeitsebene statt. Die Themen sind insbesondere Nutzereinbindung/-betreuung, Organi- sation der Arbeitsabläufe, Datenschutz, IT-Entwick- lungen, Datenmanagement sowie rechtliche Fragen. Besonders der Bereich der Metadatenstandards (DDI) N achfrageorientierte Innovationspolitik und die Langzeitarchivierung sollen auf den nächsten O. Falck, J. Koenen, S. Wiederhold in Kooperation mit FDI-Sitzungen thematisiert werden. Zukünftig soll eine Ernst & Young, Italien, Cambridge Econometrics, Eng- gemeinsame Marketing-Plattform geschaffen werden, land, Capgemini, Niederlande, und SQW, England, für die FDZ’s und deren Datennutzern erlaubt, Daten und die Europäische Kommission, Generaldirektion Unter- Publikationen bekannt zu machen. nehmen und Industrie, seit Februar 2014.

Außerdem wurde die Verbindung zu den wirtschafts- Im Rahmen dieses Projekts werden für die Europäische wissenschaftlichen Fakultäten der LMU intensiviert. Kommission Methoden entwickelt und präsentiert, Im Rahmen der Doktorandenveranstaltung »Workshop mit denen nachfrageorientierte Innovationspolitiken Good Scientific Practice & Data Management« hat das gemäß dem aktuellen Stand der Wissenschaft begut- EBDC gemeinsam mit dem Forschungsdatenzentrum achtet und evaluiert werden können. Hierfür hat das des Bayerischen Statistischen Landesamtes dieses ifo Institut in einem eigenständigen Arbeitspaket eine Jahr sein Datenangebot in der LMU vorstellen dürfen. Metastudie durchgeführt, in der anhand existierender Es wurde dabei auch veranschaulicht, wie nachhaltiges Evaluationen analysiert wurde, für welche Art von Po- wissenschaftliches Arbeiten mit Hilfe von Doi’s und Da- litiken unter welchen Bedingungen Wirksamkeit nach- tenarchivierung vom EBDC unterstützt wird. gewiesen werden konnte. Als Grundlage diente eine Typologie von Politikmaßnahmen, die auf Grundlage Die stärkere Verknüpfung zwischen EBDC und LMU zeigt der existierenden Literatur erstellt wurde. Im weiteren N eue Leitungs- sich auch in einer neuen Leitungsstruktur: Professor El- Verlauf des Projekts wird ein Methodenbaukasten zur struktur des EBDC sas (Betriebswirtschaftliche Fakultät), Professor Winter Evaluation von nachfrageorientierten Innovationspo- zeigt stärke (Volkswirtschaftliche Fakultät) und Professor Falck (ifo litiken entwickelt. Verknüpfung Institut) teilen sich zukünftig die Führung des EBDC. zwischen ifo und LMU ifo Innovationstest Die EBDC-Panels wurden auch in diesem Jahr wei- O. Falck, H. Penzkofer, laufendes Projekt. terentwickelt. Für die Version 2014/15 wurde das Ziel verfolgt, die Prozeduren für den ifo-Datenpool und Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit einer die EBDC-Panel zusammenzuführen und mit einem Wirtschaft oder eines Unternehmens sind langfristig neuen Auswahlverfahren beim Zusammenspiel von von sogenannten Hightech-Innovationen geprägt. Sol- Bilanzen und ifo-Daten die Abdeckungsquote zu er- che technologischen Durchbrüche treten allerdings höhen. Schließlich haben Mitarbeiter des EBDCs an nur selten auf. Vielmehr vollzieht sich technologischer einer Machbarkeitsstudie für die Stiftung Familienun- Fortschritt überwiegend in einer Vielzahl von kleinen ternehmen mitgewirkt. Schritten. Zur Erfassung von Innovationen sollte daher

60 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

ein weit gefasster Innovationsbegriff gewählt werden. Veränderung der Zufriedenheit der Unternehmen Denn nur durch die Erfassung von sowohl »radikalen« mit der Ausbildung der Hochschulabsolventen in den als auch »marginalen« Neuerungen kann der techni- letzten zehn Jahren sche Fortschritt erklärt werden. Diesem Ansatz folgt Unter den Unternehmen, die generell Hochschulabsolventen eingestellt haben der seit 1979 jährlich durchgeführte ifo Innovations- test. Auf der gleichen definitorischen Basis werden auch die Innovationsbefragungen in den OECD-Län- gleich geblieben dern durchgeführt. 43%

Auf der Grundlage der Daten des ifo Innovations- gestiegen 2% tests ist das ifo Institut in der Lage, zum einen die branchen- und produktgruppenspezifischen Innova- tionsaktivitäten der Unternehmen abzubilden. Zum keine Angabe anderen liefern die Ergebnisse Informationen auf 23% gesunken gesamtwirtschaftlicher Ebene für Branchen-, Struk- 32% tur- und Wachstumsanalysen. Darüber hinaus werden auch die – die Innovationsaktivitäten der deutschen Industrie beeinflussenden – ökonomischen und tech- nologischen Rahmenbedingungen erfasst. Quelle: Randstad-ifo-Personalleiterbefragung, 3. Quartal 2016.

R andstad-ifo-Personalleiterbefragung A. Jacob-Puchalska, O. Falck, K. Wohlrabe, P. Wojcie- Wirtschaftliche Wirkungen der Hamburger Messen chowski für Randstad Deutschland, laufendes Pro- H. Penzkofer für die Messe Hamburg GmbH, Januar jekt, Veröffentlichung auf der Website des ifo Insti- 2015 bis August 2017. tuts, im ifo Schnelldienst sowie auf der Website des Auftraggebers. Wesentliches Ziel dieser Untersuchung ist es, ausgehend von den gesamten Ausgaben der Messeaussteller und Das ifo Institut befragt viermal im Jahr Personalchefs -besucher aller Hamburger Messeveranstaltungen die aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Groß- und direkten und indirekten Produktions- und Beschäfti- Berechnungen Einzelhandel sowie dem Dienstleistungsbereich nach gungswirkungen sowie das messeinduzierte Steuerauf- der wirtschaftlichen der Bedeutung von Flexibilisierung im Personalein- kommen für ein repräsentatives Messejahr zu ermitteln. Effekte der satz. Dabei bewerten die teilnehmenden Personallei- Die Berechnung der direkten und indirekten Wirkungen Hamburger und ... ter sowohl Personalflexibilisierung allgemein als auch basiert auf einem Schätzmodell, das vornehmlich auf die in Bezug auf acht Einzelmaßnahmen (Überstunden, Besucher- und Ausstellerstruktur sowie einzelne Ausga- befristete Verträge, Minijobs, Zeitarbeit, freie Mitar- benarten (wie z.B. Übernachtung, Standbau) beruht. beiter, Outsourcing, innerbetriebliche Umsetzungen, Arbeitszeitkonten). Wirtschaftliche Wirkungen der Düsseldorfer Messen Mit Hilfe des Projekts sollen Erkenntnisse über die H. Penzkofer für die Messe Düsseldorf GmbH, Januar Bedeutung von Flexibilisierungsmaßnahmen in ver- 2016 bis März 2018. schiedenen Branchen sowie im Zeitverlauf gewonnen werden. Wechselnde Sonderfragen widmen sich zu- Auch diese Untersuchung hat das Ziel, ausgehend von den dem aktuellen personalpolitischen Themen. Die Er- gesamten Ausgaben der Messeaussteller und -besucher gebnisse ausgewählter Sonderfragen finden Eingang aller Düsseldorfer Messeveranstaltungen die direkten in das Internetangebot des ifo Instituts und werden und indirekten Produktions- und Beschäftigungswirkun- zudem regelmäßig im ifo Schnelldienst veröffentlicht. gen sowie das messeinduzierte Steueraufkommen für ein … der Düsseldorfer Im Jahr 2016 wurden Sonderfragen gestellt zu den repräsentatives Messejahr zu ermitteln. Die Berechnung Messen Auswirkungen der Rente ab 63, der Bologna-Reform, der direkten und indirekten Wirkungen basiert auf einem dem Einfluss des Mindestlohns auf die Vergabe von Schätzmodell, das vornehmlich auf die Besucher- und Praktika und zum Angebot von Home-Office. Ausstellerstruktur sowie einzelne Ausgabenarten beruht.

ifo Jahresbericht 2016 61 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Haus- und Gebäudetechnik in Deutschland und tungen der einzelnen Stufen wurden zum Klimaindex ausgewählten Ländern Europas für die gesamte Branche verdichtet. Mit den Umfragen M. Kocijan für die Vereinigung der deutschen Zentral- wurde im Oktober 2004 begonnen. Diesem Bericht heizungswirtschaft e.V., Vereinigung Deutsche Sanitär- liegt eine Auswertung der Daten des vergangenen Jah- wirtschaft e.V. und Messe Frankfurt Exhibition GmbH. res zugrunde. Die Veröffentlichung erfolgt durch die Auftraggeber. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr In Fortführung des Projekts aus den vergangenen Jah- 2017 fortgesetzt. ren wurde die aktuelle Entwicklung des Wirtschafts- bereichs »Haus- und Gebäudetechnik« in Deutschland K onjunktur und Struktur in der Bauwirtschaft untersucht. Dazu wurden die wichtigsten Marktdaten, Europas (EUROCONSTRUCT-Netzwerk) wie beispielsweise die Anzahl der Unternehmen, der L. Dorffmeister, M. Kocijan, E. Gluch für die EC-Part- Umsatz, die Beschäftigten und die Investitionen zu- nerinstitute, die Organisatoren und Teilnehmer der Positive Effekte durch sammengestellt. Die wirtschaftliche Lage der Haus- EUROCONSTRUCT-Konferenzen sowie die Bezieher der staatliche Förder- technikbranche hat sich 2015 angesichts des mode- Tagungsbände und für Präsentationen auf Fachkon- maßnahmen zur raten Wachstums der deutschen Wirtschaft erneut ferenzen, Veröffentlichung im ifo Schnelldienst 69(2), Energieeinsparung im verbessert. Positive Effekte sind von den zahlreichen 2016; 69(13), 2016; 69(14), 2016; sowie in diversen Fach- Bereich der Haus- und staatlichen Fördermaßnahmen zur Energieeinspa- zeitschriften. Gebäudetechnik rung und zur Nutzung erneuerbarer Energien zu er- warten. Zu nennen sind insbesondere die zahlreichen Das europäische Forschungs- und Beratungsnetzwerk Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) »EUROCONSTRUCT« besteht aus 19 europäischen Mit- und die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr- gliedsinstituten (15 aus West- und vier aus Mittelosteu- kontrolle (BAFA) gewährten Zuschüsse im Marktan- ropa). An wechselnden Orten finden zweimal im Jahr reizprogramm für erneuerbare Energien. Schließlich Konferenzen statt, auf denen die aktuellen Prognosen wurde der Umsatz der deutschen Haus- und Gebäude- für alle Partnerländer – aber auch für Europa insge- technik mit den entsprechenden Daten der Branche samt – vorgestellt werden. Dabei werden nicht nur die in Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, nach Bauarten differenzierten Wertgrößen (in Euro), Italien, den Niederlanden, Österreich, Spanien und sondern auch physische Variablen (Anzahl der Woh- der Schweiz verglichen. Die Veröffentlichung erfolgt nungen) der Bautätigkeit präsentiert. Die Konferenzen durch die Auftraggeber. Das Projekt wird voraussicht- im Jahr 2016 – im Juni in Dublin, im November in Barce- lich im Jahr 2017 fortgesetzt. lona – beschäftigten sich darüber hinaus mit den Aus- wirkungen des Niedrigzinsumfelds auf die europäische Haus- und Gebäudetechnik (Sanitär, Heizung, Bauwirtschaft bzw. mit den neuen europäischen Verga- Lüftung, Klima) berichtlinien im kommenden Jahrzehnt. Die Sommer- M. Kocijan für die Vereinigung der deutschen Zentral- konferenz 2017 wird in Amsterdam stattfinden. heizungswirtschaft e.V., Vereinigung Deutsche Sanitär- wirtschaft e.V. und Messe Frankfurt Exhibition GmbH. Baukonjunktur in Deutschland nach Sparten L. Dorffmeister, M. Kocijan, E. Gluch für Bundes- und Mit dem Konjunkturbarometer für den Wirtschaftsbe- Landesministerien, Behörden, Forschungs- und Be- reich Haus- und Gebäudetechnik werden die konjunk- ratungsinstitute, Unternehmen und Verbände, lau- turelle Lage und die weitere Entwicklung der Branche fendes Projekt, Arbeitstabellen (auf Anfrage) sowie in Deutschland aufgezeigt. Dazu wurden nach dem Vor- Veröffentlichungen im ifo Schnelldienst und externe bild des ifo Konjunkturtests die Geschäftslage, die Ge- Publikationen. schäftserwartungen und zusätzliche konjunkturrele- vante Faktoren durch Befragungen von Unternehmen Im Rahmen dieses Forschungs- und Beratungsprojekts gewonnen. Für den Bereich Haus- und Gebäudetechnik werden vierteljährlich wert- und mengenmäßige Grö- Befragungen wurden entsprechend den drei Branchenstufen Umfra- ßen zur deutschen Baukonjunktur – differenziert nach seit 2004 gen in der Industrie (Heizungstechnik, Gebäudearma- Wohnungsbau, Wirtschaftshoch- und -tiefbau sowie öf- turen usw.), dem Großhandel und bei installierenden fentlichem Hoch- und Tiefbau – prognostiziert. Die Vor- Unternehmen des Ausbaugewerbes durchgeführt. Die ausschätzungen werden u.a. im Arbeitskreis Bau- und Daten für die Geschäftslage und die Geschäftserwar- Wohnungsprognostik sowie beim ifo Branchen-Dialog

62 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

zur Diskussion gestellt. Sie gehen in die Gemeinschafts- Das Gutachten analysiert zunächst die Argumente der diagnose der Forschungsinstitute und in die Progno- Regulierungsbehörden in vorangegangenen Marktana- sen des ifo Instituts ein. Darüber hinaus werden sie für lyseverfahren. Im Rahmen einer anschließenden empiri- eine Reihe von Berichten bei »Branchen special« und schen Untersuchung soll überprüft werden, inwiefern vor als Grundlage für den deutschen Beitrag zu den Pro- allem Mobilfunk (und andere Alternativtechnologien, wie A nalyse zum Mobil- gnosen der europäischen Baukonjunktur (EUROCON- VoI, VoIP, Messaging) ein Substitut für den Festnetzzu- funk als Alternative STRUCT) verwendet. gang sind. Sollten Alternativtechnologien zur vermehr- zum Festnetzschluss ten Aufgabe von Festnetzanschlüssen führen, wären sie WirtschaftsentwicklungU nterhaltungsautomaten dem relevanten Endkundenmärkten für den Zugang zum 2016 und Ausblick 2017 öffentlichen Telefonnetz an festen Standorten zuzurech- H.-G. Vieweg für die Deutsche Automatenwirtschaft, nen. Für die Analyse werden regionale Unterschiede in Dezember 2016 bis Januar 2017. der Verfügbarkeit/Qualität der Alternativtechnologien genutzt, um daraus resultierende Unterschiede in der Die laufende Studie konzentriert sich auf die Auswirkun- Festnetznutzung zu erklären. Mit dieser Vorgehensweise gen der Regulierung des deutschen Glücks- und Gewinn- wird eine »Technologieelastizität« identfiziert, die, als Al- spielmarktes auf die Spielstätten und ihre Betreiber. Die ternative zur klassischen Kreuzpreiselastizität, Auskunft Gesetzesinitiativen der Deutschen Länder zur Regulie- über die Substituierbarkeit des Zugangs zum Telefonfest- rung des Markts sind darauf gerichtet, das staatliche netz mit Alternativtechnologien gibt. Monopol zu erhalten und gleichzeitig das Angebot der Spielstätten zurückzudrängen. Die entsprechenden Ö konomik der Innovation im Vorschriften des Glücksspielstaatsvertrags treten zum T elekommunikationssektor 1. Juli 2017 in Kraft und bedeuten das Ende für mehr A. Heimisch, A. Mazat, laufende Promotionsprojekte, als die Hälfte der Spielstätten. Gleichzeitig nimmt das unterstützt durch die Deutsche Telekom AG, seit Okto- Angebot an Glücksspielen im Internet weiterhin zu. Ins- ber 2014. gesamt erfordert der Glücks- und Gewinnspielmarkt eine über alle Marktsegmente kohärente Regulierung. Die beiden Promotionsprojekte befassen sich sowohl Zusätzlich muss die Zuständigkeit des Bundes sowie der mit der Bestimmung der Determinanten von Innovati- anderen Gebietskörperschaften klar geregelt und die onen im Telekommunikationssektor als auch mit deren Vorschriften aufeinander abgestimmt sein. Wirkungsweise. Darüber hinaus werden auch Fragen bzgl. der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung dieser In- Expertengutachten zur sektorspezifischen novationen behandelt. Dazu werden Individual-, Regio- R egulierung im Endkundenmarkt für den nal- und Unternehmensdaten herangezogen. Z ugang zum Telefonfestnetz O. Falck, A. Heimisch, J. Koenen, A. Mazat für die Deut- Im Promotionsprojekt von A. Mazat wird in einer von sche Telekom AG, Oktober 2016 bis April 2017. mehreren Studien der Einfluss der Verfügbarkeit von schnellem Internet auf die Unternehmensgründungs- Ziel des Gutachtens ist eine Beurteilung der Regu- wahrscheinlichkeit bzw. lokale Firmenansiedlung unter- lierungsbedürftigkeit der Endkundenmärkte für den sucht. Um einen Kausalzusammenhang zu identifizie- Zugang zum öffentlichen Telefonnetz an festen Stand- ren, werden dabei technologische Besonderheiten des orten auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt. Fernsprechnetzes, die die Umsetzbarkeit der DSL-Tech- Hintergrund ist die von der EU-Kommission am 4. Ok- nologie beeinflussen, im Rahmen eines Instrumental- tober 2014 neugefasste Empfehlung hinsichtlich rele- variablenansatzes ausgenutzt. Die Analyse zeigt, dass Verbesserte vanter Produkt- und Dienstmärkte des elektronischen eine verbesserte Verfügbarkeit von schnellem Internet Verfügbarkeit Kommunikationssektors, die für eine Vorabregulierung mit einer erhöhten Anzahl an Betriebsgründungen im von schnellem in Betracht kommen. Darin stellt die EU-Kommission wissensintensiven Dienstleistungssektor einhergeht. Internet führt zu fest, dass sie für Endkundenmärkte im Telekommuni- Außerdem zeigt sich, dass zusätzliche Gründungen in einer erhöhten kationssektor grundsätzlich keine sektorspezifische Folge verbesserter Breitbandinternetverfügbarkeit vor Anzahl an Betriebs- Regulierung mehr vorsieht. Gleichzeitig fordert sie na- allem in solchen Regionen stattfinden, in denen sich gründungen im tionale Behörden dazu auf, die Regulierungsbedürftig- auch die sonstigen Rahmenbedingungen für Gründun- wissensintensiven keit dieser Märkte auf nationaler Ebene zu überprüfen. gen als förderlich erweisen. Dienstleistungssektor

ifo Jahresbericht 2016 63 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Im Promotionsprojekt von A. Heimisch wird in einer ers- novationsprogramms in Ostdeutschland zur Aufgabe. ten Studie der Effekt von Fähigkeiten im Umgang mit Auch die übrigen Teile werden sich mit den Determi- Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nanten und Wirkungsweisen von innovationsfördern- (wie beispielsweise E-Mails schreiben oder die Online- den Maßnahmen beschäftigen. Suche von Informationen) auf dem Arbeitsmarkt unter- IK T-Fähigkeiten sucht. Diese Fähigkeiten entstehen zu einem großen Teil N eue Technologien und innovative Industrien begründen häufig durch »learning-by-doing«, was die Verfügbarkeit von K. Candel Haug, laufendes Promotionsprojekt. höhere Löhne Breitbandinfrastruktur voraussetzt. Mit Hilfe zweier Ins- trumentalvariablenansätze kann ein positiver, kausaler Das Dissertationsprojekt analysiert die Entstehung und Effekt von IKT-Fähigkeiten auf Löhne festgestellt werden. Verbreitung von Innovationen und die daraus resultie- Ein Mechanismus der diese positiven Lohneffekte erklärt, renden Markt- und Industriestrukturen. Ein erstes Pro- ist die Selektion von Individuen mit höheren IKT-Fähigkei- jekt nimmt in der Literatur etablierte Messgrößen von ten in Berufe mit einem hohen Anteil an abstrakten Aufga- Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ben, die mit Lohnprämien einhergehen. Diese Studie ist auf und entwickelt einen neuen Indikator, der aktuel- als CESifo Working Paper Nr. 5720 veröffentlicht. le technologische Entwicklungen widerspiegelt. Erste empirische Ergebnisse auf Basis von Unternehmens- In einem gemeinsamen Projekt beschäftigen sich daten zeigen einen signifikanten Effekt der modernen Frau Heimisch und Herr Mazat mit einer regulato- Technologien auf die Beschäftigung, wobei kleine rischen Fragestellung: Obwohl der Markt für Fest- Firmen schrumpfen und große Firmen wachsen. Ein netztelefonie unbedeutender wird, ist der Markt für zweites Projekt analysiert den Innovationsbeitrag von den Zugang zu diesem Netz in einigen europäischen Migranten in Deutschland sowie mögliche externe Ef- Ländern noch immer reguliert. In diesen Ländern fekte auf die Produktivität deutscher Erfinder. Hierfür stellen die Regulierungsbehörden infrage, dass die wird ein Datensatz aus Patent- und Migrationsdaten N eue Analyse- Substitutionsbeziehung zwischen Festnetztelefonie auf Kreisebene in Deutschland erstellt. methode zur und Mobilfunk für eine Deregulierung ausreichend Bestimmung der ist. Um diese Beziehung nachzuweisen, werden nicht Aufsätze zu internationalem Handel Substitutions- klassisch Kreuzpreiselastizitäten geschätzt; statt- S. Yang, laufendes Promotionsprojekt. beziehung zwischen dessen präsentieren Heimisch, Mazat und Koautoren Festnetz und eine neue Methode: Sie schätzen eine »cross techno- Eine erste Studie innerhalb des Promotionsprojekts geht Mobilfunk logical elasticity« zwischen Festnetz und Mobilfunk der Frage nach, welche Wirkungen der Arbeitskräfteman- auf Basis einzigartiger, regional fein gegliederter gel auf Unternehmen hat. Dazu wird auf die einzigartigen Daten aus Österreich. Um den Endogenitätsproble- EBDC-Datensätze, die Finanzdaten und Unternehmens- men mit der lokalen Verfügbarkeit von Mobilfunk zu befragungen kombinieren, zurückgegriffen. Die Daten begegnen, wird eine Instrumentalvariablenstrategie zeigen, dass Unternehmen, die einen Arbeitskräfteman- verwendet, die auf der Idee beruht, dass mobile Inf- gel berichten, eine höhere Kapazitätsauslastung, gerin- rastruktur in hügeligeren Gebieten aufgrund der hö- gere Lagerbestände, mehr unerfüllte Aufträge und ein heren Kosten schlechter ausgebaut ist. Erste Ergeb- größeres Interesse für mehr Investitionen haben. Hierbei nisse weisen auf einen signifikant negativen Effekt handelt es sich allerdings nur um Korrelationen. Um den von Mobilfunkabdeckung auf die Änderungsrate in kausalen Effekt des Arbeitskräftemangels zu identifizie- der Festnetznutzung hin. ren, soll die Wiedervereinigung Deutschlands als exoge- nen Schock im Arbeitskräfteangebot betrachtet werden. Was ist innovationspolitisch machbar? Auch sollen heterogene Wirkungen zwischen exportie- T. Lohse, laufendes Promotionsprojekt, seit November renden und nicht-exportierenden Unternehmen unter- 2014. sucht werden.

Im ersten Teil des Promotionsprojekts soll ein Über- Innovationsanreize, Innovationspolitik und blick darüber gegeben werden, welche Aspekte der In- neue Technologien novationspolitik bislang kausalanalytisch untersucht J. Koenen, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffentli- wurden und welche Schlussfolgerungen daraus zu chung von Teilergebnissen im International Journal of ziehen sind. Der zweite Teil hat die Evaluation eines In- Industrial Organization 43, November 2015.

64 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien

Die Innovationsanstrengungen von Individuen und in der Regulierung. Ein weiterer Schwerpunkt des Ha- Firmen hängen vom wirtschaftlichen Umfeld und den bilitationsprojekts liegt auf der Analyse der Bedeutung Untersuchung durch Innovationspolitik definierten Anreizen und der Qualität des Managements für die Produktivität im zur Bedeutung der Rahmenbedingungen ab. Eine zentrale Rolle spielt Unternehmen. Es wird allgemein angenommen, dass Managementqualität hier das Patentsystem. In drei Teilprojekten wird besseres Management zu einer höheren Produktivität für die Produktivität theoretisch modelliert, wie sich verschiedene Kom- führt. Ist dies aber immer der Fall? Beeinflusst Manage- von Unternehmen ponenten des Patentsystems (Gerichtsverfahren, ment mehr die Arbeits- oder Kapitalproduktivität? Patente als Eigentumsrechte in vertikalen Unterneh- Führt besseres Management auch zu schnellerem tech- mensbeziehungen sowie Reputationsmechanismen) nologischen Wandel? auf Investitionsanreize von Firmen und Individuen auswirken. Komplementär hierzu wird in einem vier- D ie Ökonomik von Teams ten Teilprojekt theoretisch und anhand von Daten J. Tumlinson, verschiedene laufende Forschungspro- über die deutsche Automobilindustrie untersucht, jekte, Veröffentlichung im Management Science 60(9), wie sich relative Verhandlungsmacht und gegenseiti- 2014: The New Palgrave Encyclopedia of Strategic Ma- ges Vertrauen auf Investitionen in innovative Techno- nagement, Palgrave Macmillan, 2015; CESifo DICE Re- logien auswirken. port 14(3), 2016.

Sozioökonomische Wirkungen von Breitband- Die Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Öko- internet nomik von Teams, u.a. mit den Determinanten ihrer S. Schüller, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffent- Formierung, den Anreizen von Teammitgliedern (und lichung von Teilergebnissen als CESifo Working Paper Nicht-Mitgliedern) sowie den Auswirkungen auf die Nr. 6129, 2016; sowie im Wirtschaftsdienst 96(8), 2016. Wohlfahrt. Einzelne Projekte befassen sich mit dem Untersuchungen zur Verhalten von Unternehmern, mit Kooperationen und »Teambildung« Prozesse des technologischen Wandels stehen seit Beteiligungen sowie mit dem Zusammenspiel von Kul- den 1990er Jahren im Zeichen der Informations- und tur und sozialen Normen. Die Projekte verbinden ins- Kommunikationstechnologie (IKT) und der damit ein- besondere spieltheoretische Ansätze mit empirischen hergehenden Digitalisierungsprozesse in Wirtschaft Methoden. und Gesellschaft. Internettechnologien und dement- sprechende Infrastrukturen gewinnen dabei rasant an Bedeutung. Die ersten zwei Teilprojekte der Habi- litation evaluieren die Auswirkungen eines öffentli- chen ADSL2+Bereitstellungsprogramms in der Provinz Trentino, zum einen auf politische Wahlbeteiligung, zum anderen auf Firmenumsätze, Wertschöpfung, Pro- duktivität sowie Beschäftigung.

Management in Produktion T. Triebs, laufendes Habilitationsprojekt, Veröffentli- chung von Teilergebnissen als Ifo Working Paper Nr. 129, 2012.

Das Habilitationsprojekt befasst sich auf Unterneh- mensebene mit der Messung und den Determinanten von Effizienz, Produktivität und technologischem Wan- del. Unter anderem werden die Auswirkungen von Re- gulierung auf die Produktivität von Energieversorgern untersucht. Bei der empirischen Betrachtung dieser Auswirkungen ist die Tatsache zu berücksichtigen, dass Regulierung endogen ist, d.h., technologischer und institutioneller Wandel führt auch zu Änderungen

ifo Jahresbericht 2016 65 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

Die Forschungsaktivitäten des Zentrums werden durch Gestaltung von Energiepolitik. Ein Schwerpunkt der For- die großen Herausforderungen bestimmt, die sich aus schung liegt dabei auf Analysen des Stromsektors, aber der Bewahrung einer lebenswerten Umwelt, dem Kli- auch Entwicklungen und Politiken in anderen Sektoren, mawandel und der Knappheit natürlicher Ressourcen wie zum Beispiel dem Transportsektor, werden unter- sowie einer nachhaltigen Energieversorgung ergeben. sucht. Es wird zudem berücksichtigt, dass Erfolgspara- Entsprechend seines Namens ist das Zentrum dabei meter energiepolitischer Maßnahmen nicht allein die hauptsächlich in der Forschung und Politikberatung erreichte CO2-Reduktion, sondern auch die Wirtschaft- zu Themen der Klima- und Energiepolitik sowie zu Fra- lichkeit, Akzeptanz, Umweltverträglichkeit im Allgemei- gen der effizienten Nutzung erschöpfbarer Ressourcen nen sowie die Sicherheit der Energieversorgung sind. aktiv. Es beschäftigt sich aber auch nach wie vor mit Fragen der Bereitstellung umweltbezogener Güter und Die Charakteristika der Energieversorgung, aber auch Dienstleistungen. Verhaltens- und Akzeptanzaspekte führen bei der Transformation von Energiesystemen zu Spannungs- Im Zentrum des Forschungsschwerpunkts Klima und feldern, die mit unterschiedlicher Schwerpunktset- erschöpfbare Ressourcen stehen theoretische und zung auf nationaler wie regionaler Ebene untersucht empirische Analysen der Wirksamkeit klimapolitischer werden. Ein im Jahr 2016 abgeschlossenes Projekt A nalyse der Instrumente und der Allokation erschöpfbarer Energie- widmete sich beispielsweise der Frage der Regionali- Wirksamkeit ressourcen. Es werden insbesondere Anreize zur Emis- sierung versus Zentralisierung der Energiewende; ein klimapolitischer sionsvermeidung und Technologieentwicklung unter- weiteres laufendes Projekt untersucht interdisziplinär Instrumente und sucht. Hindernisse zur Anpassung an und Vermeidung die Transformation der Energieversorgung einer Regi- der Allokation des Klimawandels werden in Form von internationalen on im Süden Münchens. erschöpfbarer Rückwirkungen klimapolitischer Maßnahmen, Pfadab- Ressourcen im Fokus hängigkeiten und Unsicherheit einbezogen. In diesem Deutsche Energiepolitik und ihre Wirkungen müssen der Forschung Kontext kooperiert der Bereich in einem mehrjährigen immer auch im Kontext europäischer Entwicklungen Projekt zur integrierten Analyse einer Grünen Transfor- gesehen werden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt mation mit Forschern verschiedener Disziplinen und des Bereichs ist daher die Interaktion von nationalen Institutionen in Deutschland. Ein weiterer Forschungs- und internationalen Politiken und CO2-Vermeidungs- schwerpunkt lag in den vergangenen Jahren auf der zielen auf europäischer Ebene. Zu diesem Zweck setzt theoretischen Analyse klima- und ressourcenpoliti- der Bereich insbesondere ein Modell des europäischen scher Maßnahmen unter besonderer Berücksichtigung Strommarkts ein, in dem die Integration erneuerbarer des Ressourcenangebots. Diese Thematik wird zuneh- Energien aus Wind und Sonne detailliert abgebildet mend auch aus empirischer Sicht betrachtet. wird. Um die Darstellung von Transformationsprozes- sen im Energiesystem weiter zu verbessern, wird das Des Weiteren pflegt das ifo Zentrum für Energie, Klima verwendete Modell kontinuierlich weiterentwickelt. und erschöpfbare Ressourcen eine internetbasierte In- In Zuge einer mehrjährigen Kooperation mit ande- Pflege einer internet- formationsplattform zu Ressourcen- und Energiethe- ren Universitäten und Forschungsinstituten liegt der basierten Informa- men und baut diese kontinuierlich weiter aus. Ferner Schwerpunkt dabei auf der verbesserten Modellierung tionsplattform zu werden innerhalb der bereits bestehenden, internati- von Technologieentwicklung und der Flexibilisierung Ressourcen- und onal vergleichenden Datenbank wirtschaftsrelevanter der Nachfrage. Diese Arbeiten werden ergänzt durch Energiethemen Regulierungen und Institutionen (DICE) Informationen vergleichende Szenarienanalysen, die das Verständnis zum Sachgebiet Klimawandel/Energiepolitik laufend von Transformationsprozessen auf dem Energiesektor aktualisiert und ergänzt. erhöhen und damit einen wichtigen Beitrag zur Politik- beratung leisten. Der Forschungsschwerpunkt Energie ist thematisch eng mit dem Schwerpunkt Klima und erschöpfbare Ressour- Im Forschungsschwerpunkt Umwelt befasst sich der cen verknüpft, da anthropogene Emissionen von Klima- Bereich in erster Linie mit aktuellen Fragestellungen gasen hauptsächlich aus der Nutzung fossiler Energieträ- der Umweltwirtschaft. Er hat langjährige Erfahrung ger resultieren. Im Fokus der Forschung stehen dabei die in der Analyse der Umweltwirtschaft und hat sich in Analyse der Transformation von Energiesystemen, Ener- den letzten Jahren verstärkt mit den Anbietern von giemärkte und Energiewirtschaft sowie die effiziente Anlagen und Dienstleistungen zur Nutzung erneuer-

66 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

barer Energien, mit der Erhöhung der Energieeffizi- (politisch-administrativ verfasst, funktional gebildet, enz und der Energieeinsparung befasst, so dass hier sozial konstruiert, Region als intermediäre Ebene im eine Schnittmenge mit dem Forschungsschwerpunkt Mehrebenensystem) vorgenommen. Energie besteht. Einer weiterer Themenschwerpunkt auf dem Gebiet der Umwelt ist traditionell Forschung Das ifo Institut hat Beiträge zu verschiedenen Arbeits- über Fragen der Wassernutzung und des Wasserma- paketen des Forschungsprojekts geleistet. Entspre- nagements. Diese Schwerpunkte werden zurzeit um chend konnten im Sinne der obigen Ziele bestimmte die Entwicklung von Methoden und Indikatoren zur Ergebnisse erzielt werden. Für das Arbeitspaket 1 Zusammenhang Verbesserung des Monitoring der Bioökonomie erwei- wurde an einem längeren Bericht gearbeitet, der die von Föderalismus, tert. Zusammenhänge zwischen Föderalismus, Mehrebe- Mehrebenensystem nensystem und Energieversorgung bzw. Energiepolitik und Energie- In den Arbeiten des Bereichs kommen kontrolltheo- aufarbeitet. Dabei konzentrierten sich die Ausführun- versorgung retische und numerische Methoden ebenso wie öko- gen vorwiegend auf Deutschland und auf den Aus- nometrische Ansätze zum Einsatz. Die Ergebnisse der bau erneuerbarer Energien im Strombereich, weil die Forschung dienen als Grundlage, um politische Ent- Mehrebenenthematik hier deutlicher als etwa in der scheidungsträger mit fundierten Informationen über Wärmeversorgung zutage tritt und mehrere der em- die Effizienz und Wirksamkeit klima-, energie- und um- pirischen Arbeitspakete hierauf eingehen. Der Bericht weltpolitischer Politikinstrumente zu versorgen. trägt dazu bei, die verschiedenen empirischen Arbei- ten in einen größeren Rahmen einzubetten und theo- retische Bezugspunkte zu verdeutlichen.

Im Jahr 2016 abgeschlossene In einem ersten Teil wurde der Status quo nachgezeich- Projekte net, sowohl im Hinblick auf die Charakteristika von Strom und erneuerbaren Energien als auch im Sinne EONERGI – die Energiewende im Spannungsfeld einer Bestandsaufnahme von Politik und Governance zwischen Regionalisierung und Zentralisierung im Untersuchungsfeld. In einem zweiten Teil wurde K. Pittel, T. Rave, J. Albrecht-Saavedra, Th. Triebs in Ko- eine Gegenüberstellung zweier theoretischer Ansätze operation mit A. Ziegler, Universität Kassel, A. Lange, und eine Einordnung in vorwiegend normative Theori- Universität Hamburg, und ewi Energy Research & Scena- en vorgenommen: die neoklassische Theorie des Föde- rios gGmbH, Köln, für das Bundesministerium für Bildung ralismus einerseits und den Elinor Ostrom verknüpften und Forschung, September 2013 bis November 2016. polyzentrischen oder auch Mehrebenen-Governance- Ansatz andererseits. Beide mussten mit Blick auf die Ziel dieses Vorhabens war es, regionale Aspekte bei der Thematik angepasst und modifiziert werden. Planung und Umsetzung der Energiewende in Deutsch- land empirisch zu beleuchten und das Zusammenspiel Im Rahmen der Projektbearbeitung des Arbeitspakets 2 zwischen Kosteneffizienz und Präferenzgerechtigkeit/ ist u.a. ein Forschungspapier zur ungleichen räumlichen Akzeptanz zu verdeutlichen. Mit unterschiedlichen Verteilung der Windkraftkapazitäten in Deutschland Methoden wurde untersucht, in welchem Maße die entstanden. Dies erschien besonders interessant, weil Akzeptanz und die Mitwirkung der beteiligten Akteure neben naturräumlich-geographischen und bundes- regional (unterschiedlich) ausgeprägt sind und ener- politischen Einflüssen (EEG) auch politische und zivil- giepolitische Maßnahmen regional differenzierter und/ gesellschaftliche Einflüsse auf lokaler und regionaler oder kosteneffizienter ausgestaltet werden können Ebene von Bedeutung sind. Es wurden daher zahlreiche oder ob Möglichkeiten der verbesserten Koordination Panel-Regressionen durchgeführt, mit denen die Deter- Zuwachs an Wind- zwischen staatlichen bzw. Governance-Ebenen in der minanten des Zuwachses von Windanlagenkapazitäten anlagenkapazitäten Energiepolitik bestehen. Ebenso wurde untersucht, auf Kreisebene zwischen 2001 und 2012 erklärt werden auf Kreisebene ob energiepolitische Maßnahmen dort umgesetzt könnten. Restringierend wirkte sich dabei die Tatsache werden, wo die geringsten Kosten anfallen bzw. die aus, dass vielfältige regionale Politiken und Initiativen größten unausgeschöpften CO2-Vermeidungs- und im Hinblick auf ihre Ausbauwirkungen nicht konsistent Innovationspotenziale zu erwarten sind. Dabei wur- über die Zeit miteinander verglichen werden konnten. den unterschiedliche Konkretisierungen von »Region« Unsere Basisregression zeigte jedoch neben den oben

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genannten sonstigen Faktoren (Flächenverfügbarkeit, novations- und Diffusionsprozesse zu beeinflussen. So Windbedingungen etc.) einen signifikanten Einfluss von kann einerseits die Vielfältigkeit lokaler Bedingungen einigen Variablen, die Anreize für regionale Politiken dar- und Konstellationen nicht vollständig berücksichtigt stellen bzw. diese zumindest grob und indirekt approxi- werden (z.B. in Förderprogrammen zum kommunalen mieren: die Arbeitslosenrate des Kreises, der Anteil von Klimaschutz); andererseits stoßen auch zu offen oder Bündnis 90/Die Grünen bei Landtagswahlen und eine beliebig formulierte Förderkonditionen an Grenzen. links ausgerichtete Landesregierung (jeweils positiver Möglich könnte es aber sein, Brückenköpfe für eine Einfluss auf den Windkraftausbau). mehr institutionalisierte Diffusion von Politikinnova- tionen zu stärken (z.B. Klimaschutzmanager, Twining- Das Forschungspapier verdeutlicht im weiteren Sinne, bzw. Coaching-Projekte zwischen Städte, Vernetzung dass die Energiewende mit ihren national verkündeten zwischen regionalen Energieagenturen). Ausbauzielen auf regional unterschiedliche Ausgangs- lagen, Anreize und Interessen stößt. Offensichtlich Stabilisierung der EEG-Umlage durch zeitliche scheint etwa, dass der Ausbau erneuerbarer Energien Streckung über Fonds (»Streckungsfonds«) lokal und regional in unterschiedlichem Maße mit ar- K. Pittel, Chr. Weissbart für das Bayerische Staatsmi- Bessere Koordination beitsmarktpolitischen Zielen verknüpft wird. Dies er- nisterium für Wirtschaft und Medien, Energie und Tech- der energie- schwert eine Koordination energiepolitischer Ziele und nologie, September 2016. politischen Maßnahmen auf Bundesebene. Es liegt also nahe, dass Maßnahmen eine bessere Koordination energiepolitischer Maßnah- Gegenstand dieses Gutachten waren die finanziellen zwischen Bund und men zwischen Bund und subnationalen Einheiten dazu Zahlungsströme, die aus einer Fixierung der EEG-Um- Regionen nötig beitragen würde, die kosteneffiziente Umsetzung der lage auf einem nominalen Niveau von 6,5 €ct/kWh ab Energiewende zu erhöhen. Erkennbar ist auch, dass dem Jahr 2017 und einer Deckung temporärer Finan- regional ambitionierte Ausbauziele vor allem dort ge- zierungslücken zwischen EEG-Differenzkosten und setzt worden sind, wo die exogenen und zum Teil wohl Umlageeinnahmen durch Kreditaufnahme resultieren. auch endogenen Standortbedingungen günstig sind. Im Rahmen des untersuchten Finanzierungsmechanis- mus würden dabei alle Ausgaben für EEG-Förderung Im Arbeitspaket 5 wurden als methodischer Kontra- und Einnahmen aus EEG-Umlagen einem sogenannten punkt zu den umfrage- und modellbasierten Arbeitspa- Streckungsfonds zugeführt. Übersteigen die Ausgaben keten die Institutionenbildung und die Interaktion der die Einnahmen aus der fixierten Umlage, würde eine Drei Fallstudien in Akteure vor Ort untersucht. Ausgewählt wurden hier als Kreditaufnahme zur Deckung der residualen Netto- München, Regensburg Fallstudienstädte München, Regensburg und Schönau auszahlungen erfolgen. Sinken die Ausgaben unter die und Schönau im Schwarzwald. Zentral für dieses Arbeitspaket war die gedeckelten Einnahmen, würden die überschüssigen Frage, inwiefern und (wenn ja) aus welchen Gründen und Mittel zur Tilgung des Fonds verwendet. Die Entwick- auf welche Weise sich innovative Politikmaßnahmen und lung von Volumen und Tilgung des Streckungsfonds so- -konzepte oder bestimmte Teile davon im Energiebereich wie der entstehenden Finanzierungskosten wurden für unter den Kommunen und ihren Stadtwerken ausbreiten. drei verschiedene Pfade des Großhandelsstrompreises (MAX, TREND, MIN) untersucht. Im moderaten TREND- Die drei Fallstudien weisen typische Besonderheiten Szenario steigen die Strompreise dabei von derzeit auf. Politikinnovationen interagieren etwa im Fall von 3,18 €ct/kWh bis auf 6 €ct/kWh im Jahr 2050 (MAX: Schönau stärker als insbesondere in München mit sozi- 9,31 €ct/kWh; MIN: 3,18 €ct/kWh). alen Innovationen bzw. können als Teil dieser verstan- den werden (sog. Graswurzelinnovationen). In Mün- Die Ergebnisse zeigen, dass die jährlichen EEG-Dif- chen sind Diffusionsprozesse u.a. im Zusammenhang ferenzkosten im TREND-Szenario nach einem kurz- mit den finanziellen und strukturellen Rahmenbedin- fristigen Anstieg wieder abfallen. Bis zum Jahr 2028 gungen (reiche, wachsende Stadt; starke Position der bestände dabei eine Finanzierungslücke, die durch Stadtwerke) zu sehen. Kreditaufnahme gedeckt werden müsste. Die kumu- lierte verzinste Kreditaufnahme würde im Jahr 2029 ihr Angesichts der Vielfältigkeit lokaler Ausgangsbedin- maximales Volumen bei 29,13 Mrd. EUR erreichen. Im gungen und kommunaler Akteurs- und Machtstruktu- folgenden Jahr wäre zu erwarten, dass die Umlageein- ren fällt es nicht leicht, von übergeordneter Ebene In- nahmen erstmals die Differenzkosten übersteigen; eine

68 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

vollständige Tilgung des Fonds wäre bis zum Jahr 2038 Nationalen Politikstrategie Bioökonomie sollen auf möglich. Unter den Annahme, dass die EEG-Umlage Basis wissenschaftlicher Forschung Kriterien und Indi- L angfristiges bis zum Ende des Tilgungszeitraums auf dem fixierten katoren entwickelt und Verfahren der Datenerhebung Monitoring der Niveau verbliebe, könnte sie im Folgejahr auf den zur etabliert werden, um möglichst alle Dimensionen der Bioökonomie Deckung der laufenden Differenzkosten notwendigen Bioökonomie messbar zu machen und Wirkmecha- Wert von 3,2 €ct/kWh gesenkt werden. Bis zum Jahr nismen und Zusammenhänge durch eine systemische 2050 würde der kontinuierliche Anstieg der Stromprei- Modellierung abzubilden. So sollen Fortschritte, aber se, verbunden mit einem leichten Rückgang der Inves- auch mögliche Hemmnisse oder Zielkonflikte im Trans- titionskosten, eine weitere Absenkung der Umlage auf formationsprozess hin zu einer Bioökonomie sichtbar 2,4 €ct/kWh ermöglichen – trotz fortgesetzten Kapazi- gemacht werden, um daraus gegebenenfalls notwendi- tätsausbaus. Die Finanzierungskosten als Summe der ge Konsequenzen ziehen zu können. Zins- und Zinseszinszahlungen würden sich in diesem Szenario auf 2,58 Mrd. EUR 2016 belaufen. Während der dreijährigen Bearbeitungszeit werden folgende Themen bzw. Fragestellungen bearbeitet: MAX TREND MIN – Anforderungen an statistische Daten und Indikatoren Zeitpunkt max. Fondsvolumen 2023 2029 > 2100 und Bestandsaufnahme Max. Fondsvolumen in Mrd. EUR 5,83 29,13 2100: 699 – Biomasseströme und Nutzung von Nebenerzeugnis- Tilgungszeitpunkt > 2100 2026 2038 sen Finanzierungskosten in Mrd. EUR 0,10 2,58 bis 2100: 183 – Methodische Weiterentwicklung einer biobasierten Indikatorik unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten Eine Sensitivitätsanalyse zentraler Eingangsparameter mit starkem Bezug zur NACE-Klassifizierung zeigte, dass sowohl der Großhandelsstrompreis als auch die Marktwertfaktoren von Wind- und Solarenergie die – Methodischer Literaturüberblick Ergebnisse substantiell beeinflussen, während die An- – Abschätzung bioökonomierelevanter Teilbereiche nahmen über die Entwicklung von Stromnachfrage und unterhalb der NACE-Klassifizierungen Realzinsen sich in geringerem Maße auf das maximale – Entwicklung von Kennzahlen und Indikatoren Fondsvolumen und den Tilgungszeitpunkt auswirken. – Quantifizierung von Kaskaden- und Koppelnutzun- gen Projekte in Bearbeitung – Innovationen, Patente, Bildung – Kombination von ökonomischen Kennzahlen und Ermittlung wirtschaftlicherK ennzahlen und ökologischen Bilanzierungen Weiterentwicklung der NACE- Indikatoren für ein Monitoring des Voran- – Pilotprojekt für die Chemische und Kunststoff- Klassifizierung schreitens der Bioökonomie industrie J. Wackerbauer, T. Rave in Kooperation mit dem Leib- niz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. – Treiber und Beschränkungen im Übergang zur Bio- (ATB), dem Fraunhofer-Institut für System- und Inno- ökonomie vationsforschung ISI, Karlsruhe, und dem nova-Institut – Weiterentwicklung der NACE-Klassifizierungen GmbH, Hürth, für das Bundesministerium für Wirt- schaft und Energie, April 2016 bis März 2019. INOL A – Innovationen für ein nachhaltiges Land- Die Zielsetzung der Untersuchung besteht darin, zur und Energiemanagement auf regionaler Ebene Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen für J. Lippelt, A.M. Montoya, K. Pittel, M. v. Schickfus, M. Zim- ein langfristiges Monitoring der Bioökonomie bei- mer in Kooperation mit A. v. Streit und W. Mauser, LMU, zutragen. Durch ein kontinuierliches Monitoring soll W. Mayer, Hochschule Kempten, sowie der Bürgerstiftung eine Wissensbasis für politisches Handeln und eine Energiewende Oberland und den Stadtwerken Bad Tölz öffentliche Auseinandersetzung über die Bioökono- für das Bundesministerium für Bildung und Forschung, mie geschaffen werden. Zur Erreichung der Ziele der Oktober 2014 bis September 2019.

ifo Jahresbericht 2016 69 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

Das Ziel des Projekts ist die inter- und transdisziplinäre verbundenen tiefgreifenden Umbaus des Energiever- Erarbeitung von Systemlösungen für ein nachhaltiges sorgungssystems in Deutschland. Die dem Programm Entwicklung eines Landnutzungs- und Energiesystem in der Modellregion zugrunde liegenden technischen, ökonomischen, po- nachhaltigen Energiewende Oberland, die aus drei südlich von Mün- litischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Landnutzungs- und chen gelegenen Landkreisen besteht. Hierbei geht es unterliegen jedoch Änderungen über die Zeit, die nur Energiesystems für zentral um die Fragen, welche sozialen und technischen teilweise vorhersehbar sind. Die Ausrichtung der Ener- die Region Oberland Innovationen notwendig sind, um ein nachhaltiges gieforschung im Rahmen des Energieforschungspro- Landnutzungs- und Energiesystem auf regionaler Ebe- gramms bedarf daher einer regelmäßigen Überprü- ne interkommunal und landkreisübergreifend zu etab- fung und gegebenenfalls Fortentwicklung. Zu diesem lieren und wie der Innovationsprozess reflexiv gestaltet Prozess der Evaluation und Neugestaltung des Energie- werden kann. Das Kernprodukt des Projekts ist ein In- forschungsprogramms nach fünf Jahren Energiewende novationskonzept, das Regionen mit dem notwendigen trägt EnFo-2030 bei. Prozesswissen ausstatten soll, um einen Transformati- onsprozess zu einem nachhaltigen Landnutzungs- und Parallel zum Leitprojekt »Technologien für die Ener- Energiesystem erfolgreich zu gestalten. giewende« sollen in einer Top-down-Analyse mögli- che Eckpunkte für die zukünftige, staatlich geförderte Aufgabe des ifo Instituts innerhalb von INOLA ist die Be- Energieforschung erarbeitet werden. Zur Ermittlung rechnung der wirtschaftlichen Auswirkungen verschie- des Forschungsbedarfs wird zum einen der derzeitige dener Szenarien für die regionale Energie- und Landnut- Stand der Energiewende sowie die Beiträge des bis- zungsgestaltung. Um die regionalökonomischen Effekte herigen Energieforschungsprogramms zur Umsetzung auf die Wertschöpfung, Arbeitsplätze sowie die sektora- der Energiewende erfasst und den energie- und klima- len Outputs zu ermitteln und Innovationsstrategien zu politischen Zielsetzungen gegenübergestellt. Berück- entwickeln, wird ein Input-Output Modell eingesetzt. sichtigt werden sollen in diesem Zusammenhang auch die implizite Priorisierung einzelner Ziele, wie sie sich Die aus den ifo-Analysen gewonnenen Ergebnisse durch die aktuelle Gesetzeslage oder andere Rahmen- fließen in die Entscheidungsprozesse der Akteure vor bedingungen ergeben kann. Zum anderen leitet sich Ort ein, die damit die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der zukünftige Energieforschungsbedarf aus bereits Entwurf von verschiedener Energie- und Landnutzungsoptionen erfolgten und für die Zukunft absehbaren Änderungen Innovationsstrategien bewerten können. Damit trägt die Analyse zur Entwick- im energiewirtschaftlichen Umfeld, d.h. bei den tech- lung von Innovationsstrategien bei. nischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und politi- schen Rahmenbedingungen, ab. Derartige Änderungen T rends und Perspektiven der Energiefor- in den Rahmenbedingungen stellen neue Anforderun- schung, Teilprojekt B: Methodenentwicklung gen an die Energieforschung, etwa indem sie zu einer und -anwendung zur Priorisierung von Themen Bedeutungsverschiebung bei den verschiedenen Be- und Maßnahmen in der Energieforschung im reichen der Energieforschung führen. Im Projekt sollen Kontext der Energiewende (EnFo-2030) diese bestehenden und absehbaren Änderungen in K. Pittel, J. Pfeiffer, Chr. Weissbart, M. Zimmer in Ko- den Rahmenbedingungen identifiziert und Vorschläge operation mit der Technischen Universität München, für eine Anpassung der Ausrichtung der Energiefor- dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., schung formuliert werden. der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. und der Universität Münster für das Bundesministerium für Das ifo Institut bringt in Kooperation mit der Universi- Wirtschaft und Energie, Dezember 2016 bis April 2018. tät Münster und der Technischen Universität München insbesondere eine gesamtwirtschaftliche Perspektive Das sechste Energieforschungsprogramm der Bun- sowie gesellschaftliche und systemische Gesichtspunk- desregierung aus dem Jahr 2011 beschreibt die Leit- te in diese Herleitung und Diskussion des zukünftigen linien der staatlichen Förderung innovativer Energie- Energieforschungsbedarfs ein. Schwerpunkte liegen technologien. Die übergeordnete Zielsetzung besteht entsprechend auf Fragen der gesamtwirtschaftlichen dabei in der erfolgreichen Umsetzung der vielfälti- Wirkungen und der Effizienz und Effektivität energiepo- gen energie- und klimapolitischen Zielsetzungen des litischer Maßnahmen sowie auf der Frage, ob und inwie- Energiekonzepts der Bundesregierung und des damit weit sozioökonomische Rahmenbedingungen, wie etwa

70 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

die gesellschaftliche Akzeptanz, die Gesamtentwicklung Berücksichtigung von Strukturbrüchen und transito- des Energieversorgungssystems und die Bedeutung be- rischen Anpassungsprozessen, die im Rahmen lang- stimmter Bereiche der Energieforschung im Rahmen der fristiger Entwicklung nahezu unausweichlich sind, zu Energiewende beeinflussen. Weiterhin sollen mit Blick untersuchen. An dieser Stelle wird auch von Interesse auf möglichen zukünftigen Forschungsbedarf auch die sein, inwieweit die Politik in der Lage ist, durch eine Re- Förderung sauberer Entstehung neuer Geschäftsmodelle im Zuge der Ener- duktion von Unsicherheit im politischen Sinne Investi- Technologien giewende und die Rolle staatlicher Regulierung im Ener- tionsanreize zu schaffen. giebereich für die Umsetzung innovativer Geschäftsmo- delle und Technologien beleuchtet werden. Es wird erwartet, dass aus dem Projektteil des ifo Insti- tuts ein auf empirischen Beobachtungen beruhendes, I ntegrierte Analyse einer grünen makroökonomisches Wachstumsmodell hervorgeht, T ransformation (InTrans) aus dem Empfehlungen hinsichtlich geeigneter politi- K. Pittel, A. Schmitt, A. Ciesielski in Kooperation mit scher Instrumente zur Förderung des technologischen dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Wandels unter Unsicherheit abgeleitet werden können. (ZEW), Mannheim, der Ludwig-Maximilians-Universität Die explizite Einbeziehung von Pfadabhängigkeiten München und der Universität Bayreuth für das Bundes- und Unsicherheit im dynamischen Kontext stellt dabei ministerium für Bildung und Forschung, Juni 2015 bis einen wesentlichen wissenschaftlichen Mehrwert dar, Mai 2018. der zu einer deutlich verbesserten Folgenabschätzung von Umwelt- und Technologiepolitik beiträgt. Wichtiger Bestandteil einer grünen Transformation ist die Minderung des Verbrauchs fossiler Ressourcen zur Forschungsnetzwerk zur Entwicklung neuer Stabilisierung des Treibhausgasausstoßes. Das ifo Zen- Methoden der Energiesystem-Modellierung trum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen (4NEMO) beschäftigt sich im Rahmen des Projekts insbesondere K. Pittel, Chr. Weissbart für das Bundesministerium für mit technologischem Wandel und der Bereitstellung Wirtschaft und Energie, November 2016 bis Oktober 2019. emissionsarmer Technologien, die eine wesentliche Voraussetzung zum Gelingen einer grünen Transforma- Die im Rahmen der Energiewende angestrebten Ziele tion darstellen. Es werden mögliche Wachstums- und des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Redukti- Technologiepfade hinsichtlich ihrer ökonomischen und on von Treibhausgasemissionen haben zu einer dyna- klimatischen Wirkungen unter Berücksichtigung ver- mischen Transformation des Energiesystems geführt. schiedener Formen von Unsicherheit untersucht. Der Eng verbunden mit dem steigenden Anteil erneuerba- Prozess des technologischen Wandels steht dabei im rer Energien ist die zunehmende Regionalisierung des Mittelpunkt der Analyse, wobei mögliche Pfadabhän- Energiesystems. Sowohl die voranschreitende Markt- gigkeiten, irreversible Ereignisse und technologische penetration von intermittierenden Erzeugungstechno- Barrieren ebenfalls in die Betrachtung einbezogen logien als auch die stärkere Verteilung von Erzeugungs- werden sollen. Die makroökonomische Perspektive und Netzstrukturen im Raum stellen zusätzliche langfristiger Wachstums-, Investitions- und Technolo- Ansprüche an die Koordination des Energiesystems giepfade ermöglicht Schlussfolgerungen über die Ver- und alle gesellschaftlichen Akteure. Aus diesem Grunde teilung zukünftiger Wohlfahrtsgewinne und Lasten im ist neben der technologischen Machbarkeit und Finan- Gesellschaftliche intergenerationellen Vergleich. zierbarkeit in zunehmendem Maße die gesellschaftli- Akzeptanz als Faktor che Akzeptanz ein wichtiger Faktor für die Entwicklung für die Entwicklung Ein weiterer Schwerpunkt ist die Analyse geeigne- des Energiesystems der Zukunft. des Energiesystems ter langfristiger Politikmaßnahmen zur Förderung sauberer Technologien. In der Modellierung werden Dieses dynamische Umfeld des Energiesystems spie- dabei Technologiepfade als endogener Bestandteil gelt sich auch in der Vielfalt von Energiemodellen wi- mit einbezogen, um in einem ersten Schritt Hinder- der, die aber häufig nur begrenzt fähig sind, die aus nisse bei der Adaption neuer Technologien und deren den oben genannten Faktoren resultierenden Heraus- Pfadabhängigkeiten aufzudecken und optimale Po- forderungen abzubilden. Einerseits existieren zahlrei- litikmaßnahmen abzuleiten. Ein wichtiges Ziel ist es, che Modelle für den deutschen und den europäischen endogenen technologischen Fortschritt auch unter Energiemarkt, die eine große Bandbreite an Ergebnis-

ifo Jahresbericht 2016 71 ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen

sen erzeugen. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Das Vorhaben besteht aus fünf Arbeitspaketen. In Ar- praktische Relevanz der Ergebnisse nur schwer bewer- beitspaket 1 wird ein Anforderungskatalog definiert, tet werden kann. Der Grund hierfür sind unterschiedli- der die veränderten Rahmenbedingungen von Strom- Erhöhung der che Annahmen über Rahmenbedingungen, Datenquel- märkten widerspiegelt. Arbeitspaket 2 hat zum Ziel, Vergleichbarkeit len und Modellstrukturen. Andererseits integrieren dass die beteiligten Institutionen ihre bestehenden und Transparenz der bestehende Modelle ökonomische, technische und Modelle anhand von vier Clustern (Technologie, Ak- Energiemodelle gesellschaftliche Faktoren nur in beschränktem Maße. zeptanz, Regionen, Unsicherheit) weiterentwickeln. Parallel werden in Arbeitspaket 3 und 4 konsisten- Vor diesem Hintergrund koordiniert das ifo Institut neun te sozio-technische Kontextszenarien und konkrete renommierte Forschungsinstitute und Hochschulen, um Rahmendatensätze entwickelt. Im abschließenden den zwei Hauptzielen von 4NEMO gerecht zu werden: Arbeitspaket 5 werden die erarbeiteten Szenarien als Basis für eine vergleichende Modellanalyse genutzt. 1. Die Kohärenz, Vergleichbarkeit und Transparenz der Energiemodelle soll erhöht werden. Dies Das ifo Institut wird in Arbeitspaket 1, 2, 4 und 5 arbeiten betrifft nicht nur Modellierung und Veröffentli- und koordiniert das Gesamtprojekt. In Arbeitspaket 2 chung zu Modellstrukturen, sondern auch die Kon- wird das EU-REGEN-Modell erweitert, um das Konzept sistenz von Datensätzen und Technologieannahmen. der gesellschaftlichen Akzeptanz in den Modellierungs- ansatz zu integrieren. Das weiterentwickelte Modell 2. Die Integration von ökonomischen und gesellschaft- wird in Arbeitspaket 4 als Basis für die Ausgestaltung lichen Faktoren und der mit ihnen verbundenen von Szenarien genutzt. Diese Szenarien werden in Ar- Ausprägungen von Unsicherheit in Energiemodel- len soll verbessert werden. beitspaket 5 in das Modell implementiert und mit den Ergebnissen anderer Projektpartner verglichen.

Es werden integrierte Szenarien entwickelt, die eine detaillierte Abbildung von ökonomischen, gesell- schaftlichen und technologischen Rahmenbedingun- gen beinhalten. Systematische Modellvergleiche und -analysen generieren einen Ergebnisraum, der das Ver- ständnis für Stärken, Schwächen und Spezialisierungs- vorteile der Modelle steigert und so eine bessere Ein- ordnung der Ergebnisse erlaubt. Die Energiemodelle der Projektpartner werden zudem durch koordinierte Weiterentwicklungen verbessert. Die geplante stärkere Integration von ökonomischen und gesellschaftlichen Faktoren erhöht die grundsätzliche Aussagekraft der Modelle. Dabei trägt die implizite Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Modellstrukturen zur hohen Relevanz des Schaffung einer Verbundprojekts bei. Insgesamt wird das Projekt zu ei- gemeinsamen ner Verbesserung der Aussagekraft, Interpretierbarkeit Datenbasis und Vergleichbarkeit von Politikanalysen im Rahmen von Energiemodellen beitragen. Durch die Schaffung einer gemeinsamen Datenbasis und dadurch der Mög- lichkeit zur Kopplung der Modelle können zukünftige Forschungsprojekte und Beratungsaktivitäten besser zwischen den beteiligten Instituten koordiniert wer- den und gemeinsame Projekte schneller und effizien- ter bearbeitet werden. Darüber hinaus verfolgen alle Verbundpartner das Ziel eines transparenten Umgangs mit Modellen und Szenarien sowie eine verbesserte ge- sellschaftspolitische Verwertung.

72 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Außenwirtschaft

Die Bereichsstruktur des ifo Zentrums für Außenwirt- eines internationalen Konsortiums, das den Zuschlag schaft hat sich auch 2016 bewährt und wurde grund- für einen Rahmenvertrag mit der EU-Kommission sätzlich beibehalten. Veränderungen gab es bei den (Generaldirektion Handel) erhalten hat. Im Jahr 2016 Doktoranden und Postdocs: Sybille Lehwald ist nach wurde mit einer umfassenden Ex-post-Evaluierung des dem Abschluss ihrer Promotion an das Bundesministe- Freihandelsabkommens der EU mit Korea begonnen. rium für Wirtschaft und Energie gewechselt. Inga Hei- In diese Forschungsarbeiten sind Kooperationspartner land hat im November ihre Dissertation abgeschlossen aus den USA und Korea eingebunden. und ist seitdem als Gastforscherin an der Yale Universi- ty. Zwei Doktoranden haben ihre Arbeit aufgenommen: Das ifo Zentrum für Außenwirtschaft ist Teil eines in- Marina Steininger im Mai und Martin Braml im Septem- ternationalen Forschungsverbundes, der von der EU ber. Florent Baarsch ist Gastdoktorand im Bereich. aus Mitteln des Horizon-2020-Programms finanziert wird und der die handelspolitischen Herausforderun- Im Dezember 2016 wurde der Bereichsleiter von dem gen im transatlantischen Kontext herausarbeiten soll. damaligen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel In diesem Projekt übernimmt ifo gemeinsam mit der in den Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeri- Paris School of Economics und der ETH Zürich die wirt- ums für Wirtschaft und Energie berufen. schaftspolitischen Projektteile. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Auch im Jahr 2016 hat das ifo Zentrum für Außenwirt- schaft seine Vernetzung weiter vorangetrieben und im Auch die Zusammenarbeit mit den Forschungsprofes- Intensivierung der Rahmen des Netzwerks einige Konferenzen veranstal- soren wurde weiter intensiviert: Marc-Andreas Münd- Zusammenarbeit mit tet. Die jährliche Konferenz der Economic Geography ler, University of California, San Diego, kooperiert mit den ifo-Forschungs- and International Trade Gruppe, die der Bereich mit- dem Bereich zum Thema Arbeitsmärkte in Zeiten der professoren organisiert, fand am 19. und 20. Februar in Frankfurt Globalisierung und plant in den kommenden Jahren ei- statt. Im April 2016 richtete der Bereich die jährliche nige Forschungsaufenthalte in München. Wolfgang Kel- Tagung des Ausschusses für Außenwirtschaftstheorie ler, University of Colorado, arbeitete gemeinsam mit und -politik der Gesellschaft für Wirtschafts- und So- Erdal Yalcin zur Rolle von Unsicherheit im Exportver- zialwissenschaften (Verein für Socialpolitik) am ifo in halten von Unternehmen. Mit Devashish Mitra, Maxwell München aus. Ebenfalls im April 2016 organisierte der School, Syracuse, wurde eine Studie zu dem geplanten Bereich gemeinsam mit dem Istanbul Policy Center Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien eine Konferenz mit dem Titel » and Turkey in erarbeitet. Die laufende Kooperation in diversen For- Europe: Economic and Political Challenges and Possi- schungsprojekten zwischen den Mitarbeitern des Be- ble Options«, in der die Reform der nun 20 Jahre alten reichs und Wilhelm Kohler, Universität Tübingen, und Zollunion zwischen EU und Türkei diskutiert wurde. Mario Larch, Universität Bayreuth, wurde fortgesetzt.

Zudem wurden mit der Universität Utrecht eine Verein- Die Kooperation in der Projektarbeit mit nationalen barung zur gemeinsamen Aufarbeitung und Nutzung Partnern wurde ebenfalls ausgebaut. Die erfolgrei- satellitengestützter Massendaten auf stark disaggre- che Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewand- gierter räumlicher Ebene getroffen und weitere inter- te Wirtschaftsforschung an der Universität Tübingen nationale Kontakte zur Bereitstellung und Bearbeitung (IAW) wurde weiterentwickelt. Das Zentrum für Außen- Kooperation mit von Daten zu Forschungszwecken geknüpft. wirtschaft und das IAW kooperierten in einem Projekt dem Institut für zu den Auswirkungen der Marktöffnung von 1990 bis Angewandte Das ifo Zentrum für Außenwirtschaft nutzte und in- 2014, die für das Bundesministerium für Wirtschaft Wirtschaftsforschung tensivierte seine internationale Vernetzung auch bei und Energie erstellt wurde. Im Dezember erteilte das der Projektarbeit. Im ersten Halbjahr des Jahres be- baden-württembergische Wirtschaftsministerium den riet der Bereichsleiter den IWF zum Thema der trans- Auftrag für eine Studie, die das IAW federführend be- pazifischen Partnerschaft. Das Zentrum kooperierte treut und in der das ifo Zentrum für Außenwirtschaft mit dem Norwegian Institute for International Affairs die Effekte protektionistischer Maßnahmen auf die (NUPI) bei der Erstellung einer Studie zu den Wirkungen lokale Wirtschaft quantifizieren wird. Der Bereichslei- eines transatlantischen Handelsabkommens zwischen ter arbeitet seit Herbst 2016 zum zweiten Mal in der der EU und den USA auf Norwegen. Der Bereich ist Teil Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozial-

ifo Jahresbericht 2016 73 ifo Zentrum für AuSSenwirtschaft

ethik der Deutschen Bischofskonferenz mit; nach einer iert. Ein schon 2015 abgeschlossenes Projekt zur Trans- Arbeit zum Thema TTIP im Jahr 2015 geht es diesmal pazifischen Partnerschaft wurde Anfang 2016 in einem um die Frage nachhaltigen Wachstums. Artikel im ifo Schnelldienst noch einmal aufbereitet und für ein breiteres Publikum dargestellt. Seit Anfang 2016 bearbeitet das Zentrum unter Leitung Vielfältige Förderung von Rahel Aichele ein von der Leibniz-Gemeinschaft Das Zentrum hat für die Stiftung Familienunternehmen durch die Leibniz- gefördertes Projekt mit Namen QUANTAGG »Quantita- eine aufsehenerregende Studie zur Entwicklung der Gemeinschaft und … tive Analysis of Global Governance«. Ziel des Projekts Ungleichheit in Deutschland erstellt. Für das Bundes- ist die Weiterentwicklung quantitativer Methoden für ministerium für Wirtschaft und Energie wurde unter- die Analyse von handelspolitischen Maßnahmen und sucht, welche Effekte die Wiedereinführung von Grenz- internationalen Vereinbarungen. Diese Methoden sind kontrollen im Schengen-Raum haben würde. für die laufende wirtschaftspolitische Beratungsarbeit des Zentrums von zentraler Bedeutung. Der Leiter des Zentrums hat sich in der Vorbereitung eines Antrags gemeinsam mit Kollegen der Ludwig-Ma- Das ifo Zentrum für Außenwirtschaft ist darüber hinaus ximilians-Universität München und von Berliner Uni- am ENGAGE-Projekt – Economic Growth Impacts of Cli- versitäten für einen Sonderforschungsbereich enga- mate Change – beteiligt, das ebenfalls Anfang 2016 be- giert. Dieser Antrag unter der Federführung von Klaus gonnen hat und von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert Schmidt, Ludwig-Maximilians-Universität München, wird. Gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafol- wurde im Herbst 2016 evaluiert und genehmigt. Am genforschung (PIK) wird untersucht, welche Rolle inter- 1. Januar 2017 wurde die Arbeit aufgenommen. Inhalt- nationale Güter- und Finanzmärkte für die Bewältigung lich geht es um den Versuch, neue Erkenntnisse der ver- des Klimawandels spielen und welche institutionellen haltensökonomischen Forschung für die angewandte Rahmenbedingungen erforderlich sind. Hier wird auch wirtschaftspolitische Arbeit nutzbar zu machen. Das mit Forschern der Weltbank zusammengearbeitet. ifo Zentrum für Außenwirtschaft verfolgt hier gemein- sam mit dem Seminar für Außenwirtschaftstheorie und Die langjährige bewährte Zusammenarbeit mit der Ber- -politik an der LMU verschiedene Ideen. Zum einen soll ... durch die telsmann Stiftung wurde 2016 fortgesetzt. Die Stiftung erforscht werden, wie der Zusammenhang zwischen Bertelsmann Stiftung beauftragte eine Studie zu den möglichen wirtschaftli- zunehmendem internationalem Wettbewerb und Ar- chen Auswirkungen eines Freihandelsabkommen der beitsmarktergebnissen durch verhaltensökonomische EU mit der Eurasischen Wirtschaftsunion. Schon im Jahr informierte Modellierung von Lohnsetzungsverhalten 2010 wurde die Idee einer Wirtschaftszone von »Lissabon verbessert werden kann. Zum anderen gibt es auch bis Wladiwostok« von Wladimir Putin vorgebracht, aber eine Vielzahl von Themen der Außenhandelspolitik, von europäischer Seite nicht aktiv weiterverfolgt und die mit den neuen Erkenntnissen neu bewertet werden nach der Annexion der Krim durch Russland als vollkom- müssen. Dies gilt beispielsweise für die ökonomische men unrealistisch ad acta gelegt. Gleichwohl ist es inte- Analyse des Vorsorgeprinzips in internationalen Han- ressant, die entgangenen Wohlfahrtsgewinne, die von delsabkommen oder für die Frage, warum der Wider- einer Beibehaltung von Handelsbarrieren zwischen der stand gegen Freihandelsabkommen gerade in Ländern EU und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion stam- mit hoher Offenheit (wie Deutschland) so stark ist. men, zu beziffern. In der Tat spricht aus ökonomischen Gesichtspunkten vieles für Freihandel zwischen den Das Zentrum für Außenwirtschaft hat im Jahr 2016 beiden Blöcken: Die Wirtschaftsstruktur ist komplemen- insgesamt 13 Gastforscher aus dem Ausland betreut. tär, was hohe Gewinne ermöglichen sollte; und auch die Das entspricht ungefähr der Anzahl in früheren Jahren. Verbesserung der politischen Beziehungen in Folge stär- Nach guten Erfahrungen aus den vergangenen Jahren kerer wirtschaftlicher Verflechtungen wäre aufgrund der werden die ausländischen Wissenschaftler auch wei- hohen geographischen Nähe sehr vorteilhaft. terhin in Projekte des Bereichs und in die Akquise neu- er Projekte einbezogen. Die Auswahl der Gäste erfolgt Ebenfalls für die Bertelsmann Stiftung wurde eine Stu- regelmäßig so, dass sie in Einklang steht mit der strate- die zur Evaluierung der Kooperation der EU mit der Tür- gischen Zielsetzung des Zentrums, neue Kompetenzen kei verfasst. Außerdem hat das Zentrum die Potenziale aufzubauen oder neue Partnerschaften zu entwickeln eines Freihandelsabkommens der EU mit Indien evalu- und gemeinsam interessante Projekte zu akquirieren.

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Inhaltlich arbeitet das Zentrum für Außenwirtschaft Auf der Ebene der Grundlagenforschung hat Erdal Yal- weiterhin vor allem an folgenden Themen: cin zusammen mit ifo-Forschungsprofessor Wilhelm Kohler das von der Deutschen Forschungsgemein- – Globalisierung und Arbeitsmärkte, schaft (DFG) über vier Jahre geförderte Projekt »Dyna- – Handelskosten und Handelspolitik, mische Aspekte von Offshoring« Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Forschungsprojekts war es, – Handel und Umweltpolitik. einen Beitrag zur existierenden Literatur zu leisten, indem Forschungsfragen unter Berücksichtigung von Beim ersten Thema unterstützen die Forschungspro- dynamischen Aspekten und unter Einbeziehung öko- fessoren Devashish Mitra und Marc-Andreas Mündler nomischer Unsicherheit analysiert wurden. Im Rahmen den Bereich. Im zweiten Themenbereich sind die For- des Projekts sind mehrere Forschungspapiere entstan- schungsprofessoren Wolfgang Keller, Mario Larch und den, und ein Forschungsband mit dem Titel »New De- Wilhelm Kohler aktiv. Peter Egger, ETH Zürich, berät velopments in Global Sourcing« wird voraussichtlich das Zentrum in allen genannten Bereichen. 2017 bei MIT erscheinen.

Die Analyse der Effekte der Globalisierung auf die Ar- Am Ende des Jahres wurde ein neues von der DFG ge- beitsmärkte nimmt traditionell einen wichtigen Anteil fördertes Forschungsprojekt zugesagt: »Internationa- an der Arbeit des Bereichs ein. Dabei wird versucht, Ar- le Marktinteraktionen, Institutionen und die Kosten beitsmarktunvollkommenheiten verschiedener Art in von Naturkatastrophen«. Naturkatastrophen können Modelle des internationalen Handels, des Outsourcing schwerwiegende Auswirkungen auf die menschliche Untersuchungen oder der internationalen Migration einzubauen und die und wirtschaftliche Entwicklung zur Folge haben. Folg- zu den Auswirkungen Effekte numerisch oder empirisch zu quantifizieren. lich können Analysen zu den Auswirkungen vergange- von Naturkata- Die zentralen Einsichten der gemeinsamen Forschung ner Naturkatastrophen auf das Wirtschaftswachstum strophen auf das wurden in einem Beratungsprojekt für das Europäische und ihrer Konditionierung durch Institutionen, Han- Wirtschaftswachstum Parlament verwendet, das anlässlich einer Anhörung delsoffenheit und Kapitalströme wichtige Erkennt- im sozialpolitischen Ausschuss vorgestellt wurde. nisse zum Umgang mit zu erwartenden Folgen des Klimawandels liefern. Ziel des Projekts ist die Entwick- Weiterhin ist der Bereich mit dem Thema Handelskos- lung einer erweiterten Datenbank zur Intensität von ten und Handelspolitik befasst. In diesem Forschungs- Naturkatastrophen und deren Nutzung, um eine Reihe strang wird untersucht, wie hoch die natürlichen und von Forschungsfragen an der Schnittstelle zwischen politikinduzierten Handelskosten sind, welche Maß- Umweltökonomie, Entwicklungsökonomie und inter- nahmen zu ihrer Senkung möglich sind und welche nationalem Handel zu beantworten. Zunächst wird Handelspotenziale auf diese Weise realisiert werden untersucht, wie sich Naturkatastrophen auf die Spezi- A ufbau einer können. alisierung eines Landes und auf internationale Trans- Datenbank zur aktionen auswirken. Dann werden Wohlstandsverluste Intensität der Wie schon in den beiden vorangehenden Jahren stand durch Naturkatastrophen auf lokaler Ebene und der Naturkatastrophen auch 2016 ganz im Zeichen der Analyse eines mögli- Zusammenhang zwischen Naturkatastrophen und chen Freihandelsabkommens zwischen der EU und Determinanten der Anpassungsfähigkeit analysiert. den USA. Zu diesem Thema gab es über das ganze Jahr Hierzu werden einzigartige Daten auf Koordinaten- hinweg ein großes Medieninteresse; der Bereichsleiter Zellen-Ebene genutzt. Anhand einer räumlichen Unter- hat eine Reihe von Interviews in der nationalen und suchung für China wird der Frage nachgegangen, wie internationalen Presse gegeben und auf einer Vielzahl Handelsoffenheit und Geographie die makroökonomi- von Konferenzen zu den ökonomischen Effekten des schen Auswirkungen von Naturkatastrophen auf loka- Abkommens vorgetragen. Dazu kamen in der zweiten ler Ebene beeinflussen. Zusätzlich wird hinterfragt, wie Hälfte des Jahres zahlreiche Aktivitäten zum Thema Katastrophen das Verhalten von Firmen bestimmen. Brexit. Hierzu hatte das Zentrum schon im Jahr 2015 eine Studie vorgelegt, die Grundlage diverser Kom- Schließlich hat der Bereich seine Aktivitäten auf dem mentare und Vorträge war. 2017 wird der Bereich den Forschungsgebiet Handel und Umweltpolitik fortge- Ausstieg Großbritanniens aus der EU weiter mit seinen setzt. Hierbei stand vor allem die Frage nach der Rolle Analysen begleiten. des internationalen Handels für eine stärkere Wider-

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standskraft von Volkswirtschaften im globalen Klima- In Deutschland wird seit einiger Zeit mit großer emo- ifo GAME: Datenbank wandel im Vordergrund. Klimaschocks können durch tionaler Intensität über die Verteilung von Vermögen zu geologischen und eine gute Einbindung in die internationale Arbeitstei- und Einkommen diskutiert. Grundtenor der Debatte meteorologischen lung abgefedert werden; gleichzeitig besteht aber auch scheint zu sein, dass die Einkommens- und Vermö- Mikrodaten die Gefahr, dass Kapital und gut ausgebildete Arbeits- gensungleichheit ständig zunimmt. Die empirische kräfte abwandern. Der Bereich hat die ifo GAME-Daten- Evidenz dieser Entwicklung wird aber kaum hinter- bank aufgebaut und online veröffentlicht, die geolo- fragt, Wechselwirkungen – z.B. zwischen dem Abbau gische und meteorologische Mikrodaten von 1970 bis von Arbeitslosigkeit unter Niedrigqualifizierten und 2014 enthält. Sie sind auch die Hauptdatenquelle für der Bruttolohnverteilung – bleiben unberücksichtigt; das Forschungsprojekt ENGAGE, das unter der Feder- die sich verändernde Zusammensetzung des Arbeits- führung des PIK offiziell im März 2016 gestartet wurde. kräftepotenzials bleibt ausgeklammert; es wird nicht hinreichend auf die gerade in Deutschland sehr deut- lichen Unterschiede in der Dynamik von Brutto- und Nettogrößen (z.B. bei der Einkommensverteilung) Im Jahr 2016 abgeschlossene hingewiesen; die Rolle von öffentlichen Gütern und der Projekte Größe bzw. Zusammensetzung von Haushalten bleibt unberücksichtigt usw.

I- n Depth Analysis of TTIP and Jobs Auf Basis einer angeblich dramatisch anwachsenden G. Felbermayr für das Europäische Parlament, Oktober ökonomischen Ungleichheit werden radikale wirt- 2015 bis April 2016. schaftspolitische Maßnahmen verlangt, z.B. durch Ein- griffe in die Primäreinkommensverteilung oder durch Das Ziel dieser Studie war die Analyse existierender Änderungen in der Steuerpolitik. Die Einführung eines Literatur zu den Arbeitsmarkteffekten europäischer Mindestlohns zum 1. Januar 2015 und die Forderung Außenhandelspolitik im Allgemeinen und des in Ver- nach einer raschen Erhöhung auf 10 EUR sind hierfür handlung befindlichen Abkommen zu einer Transatlan- ein Beispiel. Dies steht für die allgemeine Gefahr, dass tischen Handels- und Investitionspartnerschaft im Spe- es zu einer Rückabwicklung der erfolgreichen Agenda- Arbeitsmarkteffekte ziellen. Die Untersuchung führte zu einer realistischen 2010-Reformen kommen könnte. Über höhere Grenz- von TTIP Einschätzung der möglichen Effekte. Dabei wurde maß- steuersätze in der Einkommensbesteuerung wird geblich auf Vorarbeiten des ifo Zentrums für Außenwirt- ebenso diskutiert wie über diverse Formen von Vermö- schaft zurückgegriffen. Die neuere Literatur verweist, gensteuern. Die langfristig negativen Nebenwirkungen im Gegensatz zu älteren Traditionen, auf systemati- dieser Maßnahmen – u.a. auf Beschäftigung, Bildungs- sche Arbeitsmarkteffekte verstärkter internationaler anreize und Wirtschaftswachstum – bleiben in der der- Integration der Märkte für Güter- und Dienstleistungen. zeitigen Diskussion außen vor. Dies ist in Analogie zu anderen Produktmarktreformen zu sehen, die zunächst nur binnenwirtschaftlich wir- Dieses Forschungsvorhaben befasste sich mit der ken. Der Abbau von Markteintrittsbarrieren, höherer Struktur und der Dynamik der Einkommens- und Ver- Wettbewerb und eine verstärkte Spezialisierung auf mögensungleichheit in Deutschland seit der Agenda wettbewerbsstarke Bereiche können zu verstärkten 2010. Dabei ging es vor allem um eine empirische Ana- Anreizen führen, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. lyse der Daten auf Basis des Sozio-oekonomischen Pa- Dies gilt vor allem in der langen Frist; in der kurzen Frist nels (SOEP) und der Lohn- und Beschäftigungsdaten treten hingegen Anpassungskosten in der Form tempo- des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung (IAB), rär höherer Arbeitslosigkeit auf. Nürnberg. Eine vertiefte Befassung mit dem Thema schien dringend geboten. Schon eine oberflächliche Entwicklung der Einkommensungleichheit: Betrachtung der verfügbaren Daten legte nahe, dass Daten, Fakten und Wahrnehmungen die häufig gehörte Behauptung, in Deutschland ginge G. Felbermayr, S. Lehwald, M. Battisti für die Stiftung das reale Bruttoarbeitseinkommen des Durchschnitts- Familienunternehmen, Oktober 2015 bis Mai 2016, Ver- verdieners laufend zurück, qualifiziert werden muss. öffentlichung als Ifo Working Paper Nr. 217, 2016, und Denn der Durchschnittsverdiener hat heute ande- im ifo Schnelldienst 69(13), 2016; 69(14), 2016. re sozioökonomische Merkmale als früher. Auch die

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Behauptung, die Hartz-Reformen wären ungerecht, des Abkommen zwischen der EU und der Eurasischen weil sie die Ungleichheit steigerten, musste genauer Wirtschaftsgemeinschaft einen Zuwachs der realen betrachtet werden. Die Reformen haben durch höhe- Pro-Kopf-Einkommen um 3% bringen; für Deutsch- re Beschäftigung und höhere Partizipation auf dem land um 0,2%. Das bedeutet ein Einkommenszuwachs Arbeitsmarkt die Verteilung der Haushaltsarbeitsein- von 235 EUR pro Kopf und Jahr für Russland und kommen gleicher gemacht. Schließlich ist auch die 91 EUR für Deutschland. Damit könnten Russland und oft geäußerte Vermutung, das Umverteilungssystem die anderen Länder der ehemaligen Sowjetunion in- durch Steuern, Transfers und öffentliche Güter funkti- teressante Partner für eine vertiefte wirtschaftliche oniere nicht mehr, unrichtig. Deutschland verteilt im Zusammenarbeit mit der EU sein. Die EU sollte an ei- Ländervergleich sehr stark und sehr effektiv um. ner stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in ihrer un- mittelbaren Nachbarschaft größtes Interesse haben. Komplementäre Ungleichheit der Bruttoarbeitseinkommen: Außerdem verspricht die komplementäre Spezialisie- Wirtschaftsstruktur Individuen versus Haushalte rungsstruktur dieser Länder substantielle wirtschaft- Russlands zur EU

Gini-Koeffizient liche Vorteile auch für die EU. bringt wirtschaftliche 0,62 Vorteile

0,58 Handelsvolumen Europas mit Eurasien und Russland a) 0,54 Individuelles Arbeitseinkommen Mio. US-Dollar 450 000

0,50 Import 400 000 Export 0,46 350 000 Total Haushaltsarbeitseinkommen b) Russland 0,42 300 000

250 000 0,38 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 200 000 Grundlage sind Personen im Alter von 16–65. Inflationsbereinigte Größen. Eurasien a) Gruppe aller erwerbsfähigen Personen. Arbeitslosen wird ein Arbeitsentgelt von null 150 000 zugewiesen. b) Bruttoarbeitseinkommen auf Haushaltsebene. 100 000 Quelle: GSOEPv31; Berechnungen des ifo Instituts. 50 000

0 Freihandel von Lissabon bis Wladiwostok: 1994 1996 1998 2000 200220042006 2008 2010 2012 2014 Wem nutzt, wem schadet ein eurasisches Quelle: IWF, DoTS; Darstellung des ifo Instituts. Handelsabkommen? R. Aichele, G. Felbermayr, J. Gröschl für die Bertels- mann Stiftung, November 2015 bis Januar 2016, Veröf- D ie EU-Integration der Türkei am Scheideweg fentlichung im ifo Schnelldienst 70(2), 2017. E. Yalcin, G. Felbermayr, R. Aichele für die Bertels- mann Stiftung, November 2015 bis April 2016, Veröf- Der Handel zwischen der EU und Russland ist derzeit fentlichung durch die Bertelsmann Stiftung und im ifo durch Sanktionen des Westens gegen Russland und Schnelldienst 69(21), 2016. gegenseitige Embargo-Maßnahmen schwer belastet, ohne dass eine sichtbare Veränderung der geostra- Die EU ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner tegischen Ausrichtung Russlands erreicht wurde. der Türkei, und umgekehrt ist die Türkei der sechst- Vielleicht erfordert ein Interessensausgleich weniger größte Handelspartner der EU. Insbesondere mit Strafmaßnahmen, sondern eher die Perspektive auf Deutschland pflegt die Türkei nachhaltige Wirtschafts- vertiefte wirtschaftliche Kooperation. Sowohl die EU beziehungen. Während 9% des türkischen Exports E U wichtigster als auch die Nachfolgestaaten der Sowjetunion soll- an Deutschland gehen, beläuft sich der Import aus Handelspartner der ten großes Interesse an einer Freihandelszone »von Deutschland auf rund 10% aller türkischen Einfuhren. Türkei, aber ... Lissabon bis Wladiwostok« haben, weil die Struktu- Dieser wirtschaftliche Integrationserfolg ist jedoch seit ren ihrer komparativen Vorteile stark komplementär geraumer Zeit in Gefahr, da institutionelle Schwächen zueinander sind. Für Russland könnte ein tiefgreifen- in der Ausgestaltung der europäischen Zollunion im

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Fall der Türkei mit zunehmend negativen Folgen für zur existierenden Literatur über die Verlagerung von die türkische Industrie einhergehen. Die Konzentration Produktionsschritten ins Ausland zu leisten. Die Be- der EU-Kommission auf den Abschluss neuer regiona- rücksichtigung von Unsicherheit ermöglichte es, die ler Handelsabkommen, z.B. mit den USA (Transatlantic internationale Fragmentierung der Produktion als we- Trade and Investment Partnership, TTIP) oder mit Ja- sentliches Element einer Strategie zur Bewältigung von pan bzw. Kanada, hat institutionelle Schwachstellen Schocks oder Volatilität, sei es im Bereich der Produkti- der bisher erfolgreichen Zollunion zwischen der EU und on oder im Bereich der Nachfrage, zu erklären. der Türkei zu Tage gefördert. Handelseffekte durch Grenzkontrollen Ziel der Studie war es, zunächst die institutionellen G. Felbermayr, J. Gröschl, Th. Steinwachs für das Bun- Rahmenbedingungen zwischen der EU und der Tür- desministerium für Wirtschaft und Energie, Februar ... große kei unter Berücksichtigung der neuen europäischen 2016, Veröffentlichung als Ifo Working Paper Nr. 231, institutionelle Handelspolitik darzustellen und die sich immer stär- 2016; ifo Forschungsbericht Nr. 73, ifo Institut, Mün- Inkompatibilitäten ker ergebenden institutionellen Inkompatibilitäten chen, 2016, und im ifo Schnelldienst 69(5), 2016. herauszuarbeiten. Darauf aufbauend wurden mögli- che wirtschaftliche Effekte quantifiziert, mit denen in Das im Jahr 1995 in Kraft gesetzte Schengener Ab- der EU und der Türkei gerechnet werden darf, wenn kommen hat einen Europäischen Binnenraum der es zu keiner Anpassung in den bilateralen Wirtschafts- Personenfreizügigkeit geschaffen und damit ein bei- verträgen (EU-Türkei) kommt. Hierbei wurden nicht spielloses kontinentales Integrationsziel erreicht. Es nur mögliche mittelfristige Effekte eines Transat- gilt als perfekte Ergänzung zum freien Kapital- und lantischen Handels- und Investitionsabkommens Warenverkehr, der bereits durch frühere Verträge er- analysiert, sondern auch weitere aktuell von der EU möglicht worden war. Die Bedrohung durch globalen verhandelte Handelsabkommen mit Drittstaaten, die Terrorismus sowie ein starker Anstieg der Flüchtlings- eine nachhaltige Wirkung auf die türkische Wirtschaft zahlen in Europa seit Sommer 2015 haben im Schen- und die europäisch-türkischen Wirtschaftsbeziehun- gen-Raum eine Grundsatzdebatte darüber hervorge- gen haben können, berücksichtigt. rufen, inwieweit offene Binnengrenzen politisch und ökonomisch haltbar sind. In dieser Studie wurde ana- Im Ergebnis zeigte sich, dass die Türkei ohne eine mo- lysiert, wie stark die Reisezeit zwischen gegebenen dernisierte Version des vorliegenden EU-Türkei-Zollab- Orten durch Grenzkontrollen beeinträchtigt wird, wie kommens mit deutlichen internationalen Handelsrück- und in welchem Ausmaß die Abschaffung der Grenz- gängen rechnen muss. Insgesamt fallen die möglichen kontrollen durch das Schengener Abkommen den Verluste von 0,01% des BIP für die Türkei vergleichs- grenzüberschreitenden Handel in Waren und Dienst- weise gering aus. Doch einzelne türkische Exportfelder leistungen innerhalb Europas beeinflusst und welche müssten mit erheblichen Einbußen rechnen: Die Auto- Wohlfahrtseffekte aufgrund einer Veränderung inter- mobilbranche sowie die Maschinenbausparte müssten nationaler Handelsvolumina in Folge einer Wiederein- Deutliche Einbußen einen Rückgang des Handelsvolumens um 10% bzw. führung von Grenzkontrollen im Schengen-Raum zu für türkischen Export 4% befürchten. Werden weitere langfristige Anpassun- erwarten sind. gen der Handelsabkommen mit Drittstaaten berück- sichtigt, so sind Wohlfahrtsverluste von über 1,5% des Die Studie fand heraus, dass die Überwindung von BIP möglich. Ländergrenzen innerhalb des Schengen-Raums um durchschnittlich etwa 20 Minuten schneller gelingt als D ynamic Aspects of Offshoring zwischen zwei Ländern, von denen mindestens eines E. Yalcin, I. Heiland in Kooperation mit ifo-Forschungs- nicht dem Schengen-Raum angehört. Eine Wieder- professor Wilhelm Kohler, Universität Tübingen, für die einführung der Grenzkontrollen im Schengen-Raum Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Januar 2013 führt zu reduziertem Waren- und Dienstleistungshan- bis Dezember 2016. del und damit zu einem reduzierten realen Bruttoin- landsprodukt im Vergleich zum Status quo. Die Effekte Ziel dieses Forschungsprojekts war es, durch eine dy- wurden anhand von vier verschiedenen Szenarien für namische Perspektive sowie durch die Berücksich- Deutschland, Bayern, Österreich und die Europäische tigung von Unsicherheit einen wesentlichen Beitrag Union als Ganzes berechnet.

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Ü bersicht über den Schengen-Raum T he Economic Consequences of a (Stand: Februar 2016) TTI P Agreement for Norway G. Felbermayr, J. Gröschl, R. Aichele, M. Steininger für das norwegische Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei, als Teil eines Konsortiums unter Federfüh- rung des Norwegian Institute of International Affairs (NUPI), März 2016 bis November 2016, Veröffentlichung als Ifo Working Paper Nr. 228, 2016. Länderstatus Schengen-Vollanwender Nicht-EU-Schengen-Mitglieder In diesem Projekt sollten die möglichen Auswirkungen Kooperationspartner Zukün ige Mitglieder einer transatlantischen Handels- und Investitionspart- A uswirkungen von Nichtmitglieder nerschaft auf Norwegen abgeschätzt werden. Dies ist TTIP auf Norwegen Quelle: Darstellung des ifo Instituts interessant, weil Norwegen zwar Teil des Europäischen Wirtschaftsraums ist, aber als Nichtmitglied der EU- Zollunion bei den Verhandlungen nicht präsent ist und Europe and India – Relaunching a Troubled durch etwaige Konzessionen oder Regelungen beider Trade Relationship Verhandlungsseiten nicht direkt betroffen sein wird. G. Felbermayr, R. Aichele, J. Gröschl in Kooperation mit Ziele des Projekts waren einerseits die Abschätzung der ifo-Forschungsprofessor Devashish Mitra, Syracuse indirekten Betroffenheit Norwegens durch Handels- University, für die Bertelsmann Stiftung, April 2016 bis umlenkungseffekte oder durch Nachfrageeffekte ent- September 2016. lang internationaler Wertschöpfungsketten und ande- rerseits die Quantifizierung der ökonomischen Effekte Seit Juni 2007 verhandeln die EU und Indien über ein von alternativen Politikoptionen, z.B. eines Beitritt umfassendes Freihandelsabkommen, die Verhandlun- Norwegens zu dem Handelsabkommen als vollwerti- gen ruhen jedoch seit dem Jahr 2013. Nichtsdestotrotz ger Partner. haben beide Seiten ihren Willen geäußert, die Gesprä- che zu einer umfassenden Handels- und Investitions- Im Rahmen des Konsortiums war das ifo Institut für vereinbarung (BTIA) wiederaufzunehmen. In der Stu- die Implementierung des ifo-Handelsmodells zustän- die quantifizieren wir die potenziellen wirtschaftlichen dig. Hierfür mussten entsprechende Szenarien erar- Konsequenzen durch ein allgemeines Gleichgewichts- beitet, umgesetzt und beschrieben werden. Das ifo modell. Auf Grundlage der Annahme, dass ein Freihan- Institut zeichnete auch für eine vergleichende Analy- delsabkommen alle Zölle zwischen der EU und Indien se verschiedener Modellansätze und ihrer Ergebnisse beseitigen und nicht-tarifäre Barrieren reduzieren verantwortlich. Für die Quantifizierung nicht-tarifärer würde, wie dies bereits durch andere tiefgreifende Ab- Handelsbarrieren wurden Top-down- und Bottom-up- kommen geschehen ist, simulieren wir Handels-, Wert- Ansätze kombiniert, um robuste Aussagen zu erhalten. schöpfungs- und Wohlfahrtseffekte eines BTIA. Das re- Die Analyse zeigt, dass sich Handelsumlenkungs- und ale Pro-Kopf-Einkommen würde sich in Indien um 1,3% Handelsschaffungseffekte durch TTIP im Falle- Nor und in der EU um 0,14% ändern. Wir finden, dass Au- wegens ungefähr die Waage halten. Ein tiefgreifendes Handels- ßenseiter eines Handelsabkommens im Verhältnis zum Abkommen zwischen der EU und den USA würde zu umlenkungs- Status quo weitgehend unberührt bleiben. Allerdings einer geringfügigen Erhöhung des norwegischen BIP und Handels- existiert eine beträchtliche regionale Heterogenität von 0,05% führen. Dieser Gewinn ist aber fast zur Gän- schaffungseffekte über die 134 geographischen, untersuchten Einheiten. ze abhängig von positiven Wertschöpfungseffekten halten sich in Aufgrund einer Vereinbarung könnte sich der EU-Indi- im Energiesektor. Bleiben diese aus, so ist mit einem etwa die Waage en-Handel im Bereich der Geschäftsdienstleistungen negativen aggregierten Effekt von –0,11% des BIP in annähernd verdoppeln. Wir finden eine geringe Anzahl Norwegen zu rechnen. von Handelsumlenkungseffekten durch eng integrierte Wertschöpfungsketten, aber eine deutliche Auswirkung auf den Strukturwandel in Indien. Auf den ersten Blick sollten also beide Parteien ein Interesse daran haben, ein Freihandelsabkommen abzuschließen.

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Projekte in Bearbeitung bergen, generiert das ifo Institut eine neue Datenbank geologischer und meteorologischer Ereignisse, beste- hend aus exogenen Daten über physische Intensitäten, Economic Growth Impacts of Climate Change zusammengetragen aus verschiedenen Primärquellen (ENGAGE) und geographisch disaggregiert nach Ländern, Regio- G. Felbermayr, Th. Steinwachs für die Leibniz-Gemein- nen und Rasterzellen. schaft (SAW), unter Federführung des Potsdam-Insti- tuts für Klimafolgenforschung e.V. (PIK), März 2016 bis Quantitative Tools for the Analysis of Global Dezember 2018. Governance Issues (QUANTAGG) R. Aichele, F. Teti, M. Steininger, M. Braml für die Leibniz- Der 5. IPCC Assessment Report offenbart große Wis- Gemeinschaft (SAW), Januar 2016 bis Dezember 2019. Analyse des Einflusses senslücken hinsichtlich sozioökonomischer Einflüsse des Klimawandels des Klimawandels, insbesondere bezüglich gesamt- Die Globalisierung schreitet voran, und Länder sind zu- auf das Wirtschafts- wirtschaftlicher Wachstumsfolgen. Dies behindert die nehmend durch Handel und internationale Wertschöp- wachstum integrierte Bewertung von Auswirkungen sowie von fungsketten verknüpft. Die Welthandelsorganisation Milderungs- und Anpassungswegen. ENGAGE soll zur konnte ihr Regelwerk bisher nicht dem 21. Jahrhun- Schließung jener Wissenslücken beitragen, indem es dert anpassen, und folglich verhandeln viele Länder a) ein fundiertes konzeptuelles und empirisches Ver- umfassende regionale Freihandelsabkommen, wie ständnis der Wirkungskanäle entwickelt, entlang derer z.B. das Transatlantische Handels- und Investitionsab- klimatische Einflüsse ökonomisches Wachstum beein- kommen TTIP. Diese Entwicklungen werfen Fragen der flussen, b) ökonomische Schäden durch ausgewählte internationalen Kooperation auf. Welche Wohlfahrts- Einflüsse angesichts des klimatischen und sozioökono- effekte sind durch zukünftige Freihandelsabkommen mischen Wandels abschätzt, insbesondere im Hinblick wie TTIP zu erwarten? Ist ein bilaterales Investitions- auf langfristige Wachstumseffekte, und c) untersucht, abkommen mit den USA vorteilhaft für die EU? Kann wie die Einbeziehung von Wachstumseffekten die in- regionale Klimapolitik erfolgreich implementiert wer- tegrierte Bewertung ausgewählter Auswirkungen und den, wenn Handelskosten fallen und Investoren mobil Milderungsstrategien beeinflusst. Dieser umfassende sind? Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, Ansatz wird zur Entwicklung der nächsten Generation wird am ifo Institut die Forschungsgruppe QUANTAGG integrierter Bewertungsmodelle zur Klimapolitikbera- eingerichtet. Mit Hilfe von quantitativen Modellen und tung beitragen. empirischen Datensätzen werden die Auswirkungen verschiedener internationaler Handels-, Investitions- ENGAGE stellt sich drei Herausforderungen: a) der und Klimapolitiken analysiert. Die verwendeten Daten Entwicklung eines fundierten theoretischen Verständ- stammen aus World Input Output Database, Global nisses und einer empirischen Quantifizierung der Trade Analysis Project, UN Comtrade sowie BACI. Kanäle, durch die klimatische Einflüsse langfristige Wachstums- und Entwicklungsmuster verändern kön- Evaluation of the Implementation of the Free nen, b) der Entwicklung neuer Ansätze für eine ökono- Trade Agreement between the EU and its Mem- Bottom-up- mische Bottom-up-Bewertung biophysischer Einflüsse ber States and the Republic of Korea Bewertung der als Brückenschlag zwischen ökonomischen und klima- G. Felbermayr, J. Gröschl, I. Heiland, C.W. Nam in Ko- biophysischen tologischen Modellen, c) der Integration von Auswir- operation mit Yoto Yotov, Drexel University, und ifo- Einflüsse kungen und Milderungswegen in einem globalen und Forschungsprofessor Mario Larch, Universität Bay- dynamischen Wachstumssystem. reuth, unter der Federführung von Civic Consulting für die Generaldirektion Handel der Europäischen Kom- Das ifo Institut führt ökonometrische Analysen der mission, Juli 2016 bis Dezember 2017. Auswirkungen von Elementarrisiken auf ökonomische Entwicklungen durch, um potenzielle Mechanismen an In diesem Projekt wird das seit Juli 2011 in Kraft befind- der Gefahren-/Wachstumsschnittstelle zu erforschen. liche Freihandelsabkommen der EU mit Korea evalu- Da die bestehenden Studien meistens auf schadens- iert. Dieses Abkommen gilt als das derzeit modernste basierte Desasterdaten zurückgreifen, die beachtliche und umfassendste Freihandelsabkommen. Es beinhal- Reporting-, Endogenitäts- und Aggregationsprobleme tet neben der Absenkung von Zöllen eine Vielzahl von

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nicht-tarifären Handelshemmnissen und Abmachun- gen zu umwelt-, sozial- und arbeitsrechtlichen Aspek- ten. Im Rahmen des Konsortiums ist das ifo Institut über die Laufzeit von insgesamt 14 Monaten für die quantitativen ökonomischen Analysen zuständig. Das Ziel ist zu klären, ob und wie stark das Abkommen den Handel von Gütern und Dienstleistungen zwischen der EU und Korea belebt hat und welche Wirkungen dies auf die Einkommen, Preise, Beschäftigungsstruktur, CO2-Emissionen und weitere Variablen hatte.

Die Analyse geht dreistufig vor. Zuerst wird eine de- skriptive Datenanalyse vorgenommen. Dabei soll be- reits das ökonometrische Untersuchungsdesign vor- weg genommen werden, in dem die Entwicklung des Handels vor und nach dem Inkrafttreten des Abkom- mens in betroffenen (EU-Korea) und nicht betroffenen (z.B. EU-Japan) bilateralen Beziehungen verglichen wird. In einem zweiten Schritt erfolgt eine formale öko- nometrische Untersuchung von disaggregierten Han- delsdaten mit Hilfe eines Gravitationsmodells. Hierbei können andere Einflussfaktoren herausgerechnet und der Effekt des Abkommens auf Exporte und Impor- te jeweils getrennt isoliert werden. Im dritten Schritt schließlich werden die ökonometrischen Ergebnisse verwendet, um mit Hilfe des ifo-Handelsmodells Han- delskostenabsenkungen aufgrund des Abkommens zu identifizieren und die Effekte im allgemeinen Gleichge- wicht zu berechnen. Dies ist wichtig, weil nur so Han- delsumlenkungseffekte untersucht werden können.

ifo Jahresbericht 2016 81 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

Das ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befra- sowie des ifo World Economic Survey. Die Konjunktur- gungen umfasst die Schwerpunkte Konjunkturprog- indikatoren aus ifo-Umfragen und der amtlichen Statis- nose und Unternehmensbefragungen. Damit wird die tik werden ständig daraufhin überprüft, ob sie zu einer Bedeutung von Unternehmensbefragungen für die Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Analyse und Analyse konjunktureller Entwicklungen betont. Dies ist Prognose beitragen können. Dies gilt ebenso für das ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber den ifo-eigene Prognoseinstrumentarium, wie z.B. ökono- Zentrale Service- anderen Wirtschaftsforschungsinstituten. Die zentra- metrische Ansätze zur Schätzung von Konjunktur und aufgabe: Erhebung, len Serviceaufgaben des Bereichs liegen folglich zum Trend, Zeitreihenmodelle für verschiedene ökonomi- Aufbereitung und einen in der Erhebung, Aufbereitung und Interpretati- sche Variablen oder Modellanalysen der gesamtwirt- Interpretation von on von Unternehmensdaten und zum anderen in der schaftlichen Effekte alternativer wirtschaftspolitischer Unternehmensdaten befragungsbasierten Analyse und Prognose der kon- Maßnahmen. junkturellen Entwicklung Deutschlands, der Europäi- schen Union und anderer wichtiger Länder. Um die gesamtwirtschaftlichen Produktionslücken als Maß für die konjunkturellen Ausschläge quantifizieren Die Unternehmensbefragungen bilden eine zentrale zu können, wird auch das Produktionspotenzial wichti- Servicefunktion des ifo Instituts. Die regelmäßig er- ger Länder geschätzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf hobenen Daten fließen nicht nur in die ifo Konjunktur- der deutschen Volkswirtschaft, für die insbesondere die prognose ein, sie bilden auch eine wichtige Grundlage trendmäßige Entwicklung der angebotsseitigen Deter- für branchenspezifische und gesamtwirtschaftliche minanten des Produktionspotenzials wie Produktivität, Vorausschätzungen von Unternehmen, Verbänden und Arbeitsmarktpartizipation und Kapitalakkumulation staatlichen Stellen. Die Umfrageergebnisse werden dokumentiert und analysiert wird. Darüber hinaus wer- ausführlich in den Medien diskutiert und interpretiert. den die für die konjunkturelle Entwicklung maßgebli- In der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung spie- chen Kennzahlen und besonderen Umstände einzelner len Analysen der Mikrodaten aus den ifo-Umfragen bei Länder – aktuell z.B. Verschuldungsquoten, Haushalts- der Überprüfung von ökonomischen Verhaltensmus- defizite, Leistungsbilanzsalden, Maße der Wettbewerbs- tern – z.B. des Investitions- und Beschäftigungsverhal- fähigkeit und finanzpolitische Reformen – systematisch tens, der Beschäftigtenentwicklung oder der Preispoli- miteinander verglichen, auch um mögliche wirtschafts- tik – eine große Rolle. Die anerkannte Stellung des ifo politische Optionen für Deutschland und Europa aufzu- Instituts auf dem Gebiet der Unternehmensbefragun- zeigen. gen wird auch daran deutlich, dass die Umfragetechnik des ifo Instituts mittlerweile in mehr als 50 Ländern eingesetzt wird. Serviceprojekte

Unter den Befragungen des ifo Instituts stand 2016 er- Der Bereich führt regelmäßig eine Reihe von serviceori- neut der Konjunkturtest im Zentrum des öffentlichen entierten Projekten durch, die auf eigener Forschungs- und wissenschaftlichen Interesses. Um dem großen arbeit beruhen und ständig wissenschaftlich betreut ifo Konjunkturtest Informationsbedarf über internationale Konjunktur- werden. Dazu zählen vor allem die Unternehmensbe- im Zentrum des tendenzen Rechnung zu tragen, führt das ifo Institut fragungen und die Konjunkturprognosen. öffentlichen mit dem ifo World Economic Survey (WES) eine in- Interesses ternationale Befragung durch. Im Gegensatz zu dem ansonsten ifo-typischen Ansatz, Unternehmer nach ifo Konjunkturtest in der gewerblichen Wirtschaft ihrer eigenen Situation zu befragen, ist der WES eine Expertenbefragung. Bereits 1949 führte das ifo Institut mit dem ifo Konjunk- turtest eine neue Methode der Konjunktur- und Markt- Die Konjunkturprognosen basieren auf der systema- beobachtung ein. Heute ist er eine der wichtigsten tischen Gewinnung sowie der methodischen Aufberei- Quellen für die Beurteilung der aktuellen wirtschaftli- tung und Auswertung eigener Umfrageergebnisse und chen Lage in Deutschland. Im Jahr 1990, unmittelbar auf den Daten der amtlichen Statistik. Besondere Be- nach Inkrafttreten der Wirtschafts- und Währungsuni- deutung haben in diesem Zusammenhang die Ergeb- on, wurde der Konjunkturtest auch auf Ostdeutschland nisse des ifo Konjunkturtests, des ifo Investitionstests ausgeweitet.

82 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

Jeden Monat wertet das ifo Institut für den ifo Konjunk- ischfo Ge äftsklima in der gewerblichen turtest gewerbliche Wirtschaft rund 7.000 Meldungen Wirtschaft von Unternehmen in Deutschland zu ihrer Einschät- Das ifo Geschäftsklima, das als Mittelwert aus den Sal- zung der Geschäftslage und verwandten Aspekten der den der aktuellen Geschäftslagebeurteilung und der Geschäftstätigkeit aus. Die Standardfragen richten sich Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate zum einen auf die Beurteilung der aktuellen Situation, berechnet wird, wird seit 1972 regelmäßig vom ifo In- zum anderen auf die Erwartungen und Pläne der Un- stitut veröffentlicht. Es hat sich als Frühindikator der ternehmen für die folgenden drei bis sechs Monate. Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland bewährt. Ge- Seit 1972 »ifo Testteilnehmer werden gebeten, bei der Beantwortung genüber dem Produktionsindex für das Produzierende Geschäftsklima in der Fragen saisonale Einflüsse auszuschalten, da dies Gewerbe aus der amtlichen Statistik besitzt der Indi- der Gewerblichen aber nur zum Teil möglich ist, werden die Erhebungser- kator einen Vorlauf von durchschnittlich zwei bis drei Wirtschaft« gebnisse noch einem Saisonbereinigungsverfahren un- Monaten. Er ist aus der deutschen Konjunkturbericht- terzogen. Komplexe Auswertungsverfahren liefern aus erstattung nicht mehr wegzudenken. Die nationale den Befragungsergebnissen Informationen über rund und internationale Bedeutung des ifo Geschäftsklimas 500 Einzelmärkte des Verarbeitenden Gewerbes, des lässt sich auch an den Reaktionen der Finanzmärkte Bauhauptgewerbes und des Groß- und Einzelhandels. auf die Monat für Monat mit Spannung erwartete Ver- öffentlichung des aktuellen Werts ablesen. Monatliche Ziel des ifo Konjunkturtests ist die Erfassung der Kon- Sonderauswertungen und Kommentierungen der Kon- junkturkomponente der wirtschaftlichen Entwicklung, junkturtestdaten erstellt das ifo Institut für die Bundes- der langfristige Wachstumstrend wird nicht abgebildet. länder Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-West- Der ifo Konjunkturtest wurde als Ergänzung zu den Da- falen und Sachsen. ten der amtlichen Statistik konzipiert. Er liefert Infor- mationen über Sachverhalte, die von der amtlichen Sta- tistik nicht erfasst werden, und liegt sehr zeitnah vor. ifo Geschäftsklima Deutschland ifo Konjunkturtest März 2017 Aus den langen Zeitreihen des ifo Konjunkturtests lei- Beurteilung der Geschä slage tet das ifo Institut aussagekräftige Konjunkturindikato- Geschä serwartungen ren ab. Insbesondere der ifo Geschäftsklimaindex so- Indexwerte, 2005 = 100ᵇ Geschä sklima wie die vierteljährlich erhobene Kapazitätsauslastung 120 und die Reichweite der Auftragsbestände zeichnen ein 115 verlässliches Bild der jeweiligen konjunkturellen Lage 110 und der voraussichtlichen Entwicklung in den nächs- ten Monaten. Ein wesentlicher Vorteil der ifo Konjunk- 105 turindikatoren gegenüber der amtlichen Statistik ist 100 ihre schnelle Verfügbarkeit. Während die Produktions- 95 und Auftragseingangsindizes der amtlichen Statistik in der Regel erst mehr als vier Wochen nach Ende des 90 2012 2013 2014 201520162017 Berichtsmonats veröffentlicht und nachträglich viel- fach stark revidiert werden, liegen die Ergebnisse des ᵃ Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß-und Einzelhandel. ᵇ Saisonbereinigt mit X-13ARIMA-SEATS. ifo Konjunkturtests üblicherweise bereits zwischen Quelle: ifo Konjunkturtest. dem 22. und 27. Tag des Berichtsmonats vor. Darüber hinaus werden im Konjunkturtest Einschätzungen und Erwartungen von Unternehmen erfragt, wodurch eine ergänzende Analyse der quantitativen Informationen Mon he atlic r ifo Konjunkturtest Dienst- leistungen der amtlichen Statistik ermöglicht wird. Der ifo Konjunkturtest Dienstleistungen ist die umfas- Externe Interessenten können die Zeitreihen des ifo sendste monatliche Erhebung im Bereich Dienstleis- Konjunkturtests durch den Datenbankservice des ifo tungen in Deutschland. Regelmäßig nehmen mehr als Seit 2005 »ifo Ge- Instituts beziehen. Der angebotene Datenbestand um- 2.500 Unternehmen daran teil. Der seit 2005 veröffent- schäftsklima Dienst- fasst auch Zeitreihen aus anderen Quellen. lichte Indikator »ifo Geschäftsklima Dienstleistungen« leistungen«

ifo Jahresbericht 2016 83 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

beinhaltet wichtige, insbesondere unternehmensnahe Im Rahmen des Investitionstests im Verarbeitenden Zweige des tertiären Sektors (ohne Handel und ohne Gewerbe und im Bergbau erhebt das ifo Institut neben Staat). Finanzdienstleistungen (Kreditgewerbe, Versi- Daten zur Investitionsentwicklung in der Vergangen- cherungen) sind in dem Indikator nicht enthalten. Das heit auch die Investitionspläne für das laufende bzw. ifo Institut führt in diesem Bereich teilweise getrennte kommende Jahr und die Zielsetzung der Investitions- Erhebungen durch. Hierzu zählt auch der monatliche tätigkeit sowie die in diesem Zusammenhang relevan- Monatliche Erhebung Konjunkturtest Leasing. Die dabei gewonnenen Infor- ten Einflussfaktoren. Nach den zuletzt veröffentlichten im Bereich Leasing mationen werden u.a. für die Schätzung der Ausrüs- Ergebnissen wurden die Investitionen im Verarbeiten- tungsinvestitionen genutzt. den Gewerbe 2016 nominal um rund 7% erhöht.

Für die Berechnung und Hochrechnung des Indika- tors Dienstleistungen insgesamt werden Informati- ifo Investitionstest Leasing onen über Umsatz, Beschäftigung und Wirtschafts- Mit seiner Investitionsumfrage im Leasingsektor schließt zweig sowie Strukturdaten der amtlichen Statistik das ifo Institut eine statistische Lücke. Anders als in den verwendet. Die Erhebungen und Berechnungen im übrigen Bereichen des Investitionstests handelt es sich Dienstleistungsbereich erfolgen damit analog zum ifo hier um eine als Totalerhebung angelegte Umfrage, es Konjunkturtest in der Gewerblichen Wirtschaft (Ver- existieren keine amtlichen Zahlen für die Hochrechnung arbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und von Stichprobenergebnissen. Die Test-ergebnisse weisen Einzelhandel). für das vergangene Jahr einen Anstieg des Neugeschäfts gegenüber dem Vorjahr um 3,5% auf 52,4 Mrd. EUR aus. Der ifo Konjunkturtest Dienstleistungen entspricht Dabei erhöhte sich das Mobilien-Leasing um 5,1%, wäh- dem aktuellen Standard harmonisierter Konjunktur- rend das Immobilien-Leasing nach einem deutlichen umfragen der EU-Mitgliedstaaten. Seine Ergebnisse Aufschwung im Jahr zuvor einen Rückgang von 43,5% werden jeden Monat zeitgleich mit dem ifo Konjunk- aufwies. Die gesamtwirtschaftliche Leasingquote stieg turtest für das Verarbeitende Gewerbe, das Bau- leicht von 15,2% auf 15,3%; bei Mobilien vergrößerte hauptgewerbe sowie den Groß- und Einzelhandel ver- sich der Anteil des Leasings an den gesamten Investitio- öffentlicht. nen von 22,6% auf 22,8%.

Seit über einem Jahrzehnt führt das ifo Institut in Zu- ifo Investitionstest Verarbeitendes sammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Gewerbe Leasing-Unternehmen e.V. in Berlin die regelmäßige Der ifo Investitionstest war der Vorläufer aller Investi- Konjunkturerhebung in der deutschen Leasingwirt- tionsumfragen des Statistischen Bundesamts. Heute schaft durch – zunächst im vierteljährlichen Turnus, ab ergänzt er die amtlichen Ex-post-Daten am aktuel- 2003 erfolgt die Erhebung im monatlichen Rhythmus. len Rand mittels Hochschätzungen auf der Basis von Die Einschätzungen der Leasing-Gesellschaften für ihre ifo Investitionstest: Planangaben der Unternehmen. Damit ist das ifo In- eigene aktuelle Geschäftsentwicklung eignen sich be- Vorläufer aller stitut die einzige Quelle für quantifizierte Schätzungen sonders gut zur Prognose der gesamtwirtschaftlichen Investitionsumfragen der aktuellen Investitionsentwicklung bis zum Zeit- Ausrüstungsinvestitionen. des Statistischen punkt der Veröffentlichung amtlicher Ex-post-Daten. Bundesamts Als freiwillige Umfrage – der ifo Investitionstest ist wie alle nicht amtlichen Umfragen gesetzlich nicht veran- ifo Konjunkturtest Versicherungsgewerbe kert – kann er jedoch eine Totalerhebung grundsätz- In enger Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband der lich nicht ersetzen. Dies gilt vor allem bezüglich der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. führt das ifo gewünschten Branchenuntergliederung. Der Prog- Institut seit Ende 1999 einen vierteljährlichen Konjunk- nosehorizont erstreckt sich auf rund ein Jahr. Die Er- turtest im Versicherungsgewerbe durch. Einbezogen in hebungen werden in den meisten oben genannten die Erhebung sind Versicherungsunternehmen in den Sektoren einmal jährlich durchgeführt, nur die Unter- Bereichen Leben, Kranken sowie Schaden/Unfall. Ge- nehmen des Verarbeitenden Gewerbes werden zwei- messen an den verdienten Bruttobeiträgen repräsen- mal jährlich befragt. tieren die erfassten Versicherungsunternehmen nach wie vor rund 80% der Beiträge.

84 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

i afo Innov tionstest Die Resultate nach Ländern und Regionen werden au- ßerdem vierteljährlich in der englischsprachigen Pub- Seit 1979 führt das ifo Institut jährlich den ifo Innova- likation CESifo World Economic Survey veröffentlicht, ifo World Economic tionstest durch. Auf der gleichen definitorischen Ba- eine deutschsprachige Zusammenfassung erscheint Survey: Viertel- sis werden auch die Innovationsbefragungen in den im ifo Schnelldienst. Hinsichtlich der regionalen Ver- jährliche inter- OECD-Ländern durchgeführt. Für Details siehe Kapitel breitung des WES in den Medien und der Geschäfts- nationale Umfrage ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Techno- welt in Lateinamerika kooperiert das ifo Institut seit logien. 2007 mit der Fundacao Getulio Vargas/Instituto Bra- sileiro de Economia (FGV/IBRE). Dabei handelt es sich ifo World Economic Survey (WES) um die Veröffentlichung der WES-Ergebnisse für die Die Aufgabe des ifo World Economic Survey (WES) ist Region Lateinamerika. es seit über 30 Jahren, vierteljährlich ein möglichst aktuelles Bild der Wirtschaftslage und bestimmter ifo Architektenumfrage Zukunftsperspektiven für eine Vielzahl von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern zu liefern. Die Die im Jahr 1980 in lediglich vier Bundesländern gestar- Umfrageergebnisse zeichnen sich durch ihre hohe Ak- tete Architektenumfrage führt das ifo Institut seit 1996 tualität und internationale Vergleichbarkeit aus. Gera- bundesweit durch. Dabei werden vierteljährlich rund de in Ländern, in denen die offizielle Statistik auf einer 1.200 freischaffende Architekten in allen 16 Bundeslän- unsicheren Basis steht, sind die von Experten vor Ort dern schriftlich befragt. Aus den Umfrageergebnissen abgegebenen Urteile und Erwartungen von besonde- werden die Indikatoren Geschäftsklima, Vertragsab- Seit 1996 bundes- rer Bedeutung. Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass schlüsse – und das damit verbundene geschätzte Bau- weite Umfrage bei in der Regel ein enger Zusammenhang zwischen dem volumen – sowie Auftragsbestände ermittelt. Diese den freischaffenden Weltwirtschaftsklima und dem Wachstum der Welt- Daten werden ergänzt durch jährlich erhobene Informa- Architekten wirtschaft konstatiert werden kann. tionen zur Rechtsform, Größe und den Honorarumsät- zen der Büros. Die länderspezifischen Umfrageergeb- nisse werden jedes Vierteljahr in einem Mitteilungsblatt Weltkonjunktur und ifo Weltwirtschaftsklima den jeweiligen Landesarchitektenkammern der 16 Bun- % Veränderung gegenüber Vorjahr Index 2005 = 100 desländer zur Verfügung gestellt sowie den Umfrage- 8 130 reales BIP (linke Skala) ifo Weltwirtscha sklimaa) teilnehmern bei der nächsten Befragung – neben dem 7 120 aktuellen Fragebogen – zugeschickt. Die Ergebnisse für 6 110 Deutschland werden darüber hinaus regelmäßig alle 5 100 drei Monate im ifo Schnelldienst veröffentlicht. 4 90

3 80 5,4 5,5 5,7 5,4 4,8 Geschäftsklima bei den freischaffenden 2 4,2 70 3,5 3,4 3,0 3,3 3,2 3,1 Architekten 1 60 Urteile zur derzeitigen und voraussichtlichen Au ragssituation 0 50 30 -0,1 -1 40 20 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 a) Arithmetisches Mittel der Bewertung der gegenwärtigen Lage und der erwarteten 10 Entwicklung. Quelle: IWF, World Economic Outlook, Oktober 2016; ifo World Eco- 0 nomic Survey (WES) IV/2016. -10

-20

Auch 2016 befragte das ifo Institut mehr als 1.000 Wirt- -30 Ursprungswerte schaftsexperten kompetenter Institutionen und mul- -40 geglättete Werte tinationaler Unternehmen zur Wirtschaftslage und zu -50 den Entwicklungsaussichten in rund 120 Ländern. Die 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 Teilnehmer erhalten detaillierte Umfrageergebnisse. Quelle: ifo Architektenumfrage.

ifo Jahresbericht 2016 85 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

i fo Konjunkturprognosen (WIFO), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschafts- Jeweils zur Jahresmitte und zum Jahresende er- forschung, Essen, gemeinsam mit dem Institut für Hö- stellt der Bereich einen ausführlichen Konjunkturbe- here Studien Wien (IHS) sowie das Institut für Weltwirt- richt für Deutschland mit einer Vorausschau auf die schaft an der Universität Kiel. Das Gutachten umfasst Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (nach Ent- Prognosen für Deutschland, die Europäische Union und stehung, Verwendung und Verteilung), des Arbeits- andere wichtige Länder sowie eine Beurteilung der für markts, der Inflation und der staatlichen Einnahmen die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland beson- und Ausgaben. Wegen der intensiven Verflechtung ders relevanten Wirtschaftspolitiken. Es wird jeweils in der deutschen Volkswirtschaft mit der Weltwirtschaft der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt und und insbesondere der europäischen Wirtschaft wird dann dem Ministerium offiziell übergeben. auch die Entwicklung in der Europäischen Union und in anderen wichtigen Ländern prognostiziert. Basis der Vorausschätzung ist eine fundierte Analyse der Eurozone Economic Outlook Wirtschaftslage. Besondere Aufmerksamkeit wird Der Eurozone Economic Outlook ist ein europäisches der Bestimmung der konjunkturellen Dynamik und Gemeinschaftsprojekt des ifo Instituts, des INSEE in Seit 2010 Veröffent- der konjunkturellen Wendepunkte geschenkt. Seit Paris und des Istat in Rom. Im Mittelpunkt stehen eine lichung von jährlichen 2010 veröffentlicht der Bereich auch jährliche Sek- gemeinsame Schätzung (für das abgelaufene Quartal) Sektorenkonten torkonten für die institutionellen Sektoren gesamte und eine gemeinsame Prognose (für das laufende und Volkswirtschaft, nichtfinanzielle und finanzielle Ka- das darauffolgende Quartal) des realen Bruttoinlands- pitalgesellschaften, private Haushalte (einschließlich produkts, des privaten Konsums, der Industrieproduk- privater Organisationen ohne Erwerbszweck), Staat tion und der Inflationsrate in der Eurozone. Erstellt sowie übrige Welt. Die Konten vermitteln einen syste- werden die Prognosen in erster Linie unter Verwendung matischen Überblick über wichtige, in den Volkswirt- ökonometrischer Prognoseverfahren, die zwischen schaftlichen Gesamtrechnungen erfasste Transaktio- den Instituten abgestimmt werden. Der Eurozone Eco- nen zwischen den Sektoren. nomic Outlook wird vierteljährlich – im Januar, April, Juli und Oktober – als zweiseitige Presseerklärung in Der Bereich äußert sich häufig in den Medien zum kon- deutscher und in englischer Sprache herausgegeben. junkturellen Ausblick und damit verbundenen wirt- schaftspolitischen Problemen. Auch die konjunktu- rellen Auswirkungen von finanz- und geldpolitischen European Economic Advisory Group Entscheidungen werden analysiert und kommentiert. Die European Economic Advisory Group at CESifo Von besonderem Interesse waren im Jahr 2016 das (EEAG) ist ein europäischer Sachverständigenrat, der Wertpapierankaufprogramm der Europäischen Zent- aus sieben bekannten Volkswirten aus sieben euro- ralbank, das britische Referendum über den Austritt päischen Ländern besteht und gegenwärtig von John des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Driffill, Birkbeck College, geleitet wird. Er wurde 2001 Union sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen der von CESifo ins Leben gerufen. Der EEAG-Report enthält Flüchtlingsmigration. Die Medienresonanz war insge- Berichte zu aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. samt sehr hoch. Für den Report liefert das Zentrum für Konjunkturfor- schung und Befragungen des ifo Instituts jährlich eine Prognose und Analyse der konjunkturellen Entwicklung Gemeinschaftsdiagnose in Europa und in der Welt. Zudem werden regelmäßig Beteiligung an der Im Frühjahr und Herbst beteiligt sich der Bereich ge- Schwerpunktthemen bearbeitet. Die Veröffentlichung Gemeinschafts- meinsam mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH der Prognose erfolgt im Kapitel »Economic Outlook«. diagnose Zürich (KOF) als Konsortialpartner an der Gemein- schaftsdiagnose. Im Juli 2016 hat das ifo Institut vom Volkswirtschaftliche Analysen, Indikator- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie diesen erstellung und Prognosen Auftrag erneut für zwei weitere Jahre erhalten. Die übrigen vier Konsortien sind das Deutsche Institut Ziel des Projekts ist die monatliche Erstellung umfra- für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) gemeinsam mit gebasierter Indikatoren zur Prognose des Stromver- dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung brauchs in Deutschland und im ENBW-Kundenkreis

86 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

sowie eines geeigneten ökonometrischen Modells zur ifo Konjunkturtest Baden-Württemberg Vorhersage der Zielzeitreihen über einen Prognoseho- S. Litsche für die Landeskreditbank Baden-Württem- Die »ifo-Befragungen« rizont von bis zu zwölf Monaten. Die Stromindikatoren berg – Förderbank, regelmäßige Veröffentlichung in der werden aus den disaggregierten Ergebnissen der ifo- Reihe »L-Bank-ifo-Konjunkturtest« sowie im Internet. Unternehmensbefragungen im Verarbeitenden Ge- werbe generiert und bilden die konjunkturell begrün- ifo Konjunkturtest Sachsen deten Schwankungen im Stromverbrauch ab. Das Pro- M. Weber, regelmäßige Veröffentlichung in ifo Dresden gnosemodell basiert auf der Idee der Verbesserung berichtet. der Prognosequalität über die Kombination von Ein- zelprognosen und modelliert neben der konjunkturel- ifo Konjunkturtest Nordrhein-Westfalen len Komponente auch Trendentwicklungen, saisonale A. Weichselberger für die NRW.Bank, regelmäßige Ver- Schwankungen sowie Temperatur- und strukturelle öffentlichung in der Reihe »NRW.Bank.ifo-Index« sowie Effekte der Zielzeitreihen. Zudem werden Beratungs- im Internet. leistungen zum aktuellen Konjunkturverlauf sowie zu wirtschaftspolitischen Themen erbracht. ifo Investitionstest Verarbeitendes Gewerbe P. Jäckel, A. Weichselberger, regelmäßige Veröffentli- chung in ifo Schnelldienst.

Die Serviceprojekte im ifo-KfW-Mittelstandsbarometer Einzelnen S. Sauer für die KfW-Bankengruppe, regelmäßige Ver- öffentlichung durch den Auftraggeber. ifo Konjunkturtest ifo Beschäftigungsbarometer K. Wohlrabe, P. Wojciechowski, L. Dorffmeister, S. Sauer, K. Wohlrabe, A. Bauer, monatliche Veröffentlichung in Veröffentlichungen S. Rumscheidt, S. Litsche, A. Bauer, regelmäßige Veröf- Handelsblatt, ifo Konjunkturperspektiven und auf der in der Presse, in den fentlichung in ifo Schnelldienst und ifo Konjunkturper- Website des ifo Instituts. ifo-Publikationen und spektiven. auf der Website K redithürde ifo World Economic Survey (WES) K. Wohlrabe, A. Marjenko, monatliche Veröffentlichung K. Wohlrabe, J. Garnitz, D. Boumans, J. Nothhaft, re- durch Pressemitteilung, in den ifo Konjunkturperspek- gelmäßige Veröffentlichung in CESifo World Economic tiven und auf der Website des ifo Instituts. Survey und ifo Schnelldienst. ifo Exporterwartungen ifo Konjunkturtest Leasing K. Wohlrabe, monatliche Veröffentlichung durch Pres- A. Städtler, S. Sauer, S. Rumscheidt, regelmäßige Veröf- semitteilung, im ifo Schnelldienst und auf der Website fentlichung in ifo Schnelldienst. des ifo Instituts. ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft ifo Architektenumfrage S. Litsche für den Gesamtverband der deutschen Versi- L. Dorffmeister, E. Gluch, M. Kocijan, regelmäßige Ver- cherungswirtschaft, Teilnehmerinformation. öffentlichung in ifo Schnelldienst und im Deutschen Architektenblatt. Ertragslage und Entwicklung S. Litsche, quartalsweise Ermittlung der Ertragslage ifo Managerumfrage und Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie. K. Wohlrabe, J. Garnitz für die WirtschaftsWoche, regel- mäßige Veröffentlichung in WirtschaftsWoche und auf ifo Konjunkturtest Bayern der Website des ifo Instituts. P. Jäckel, F. Leiss für das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, regelmäßige Veröffentlichung in der Reihe »Konjunktur in Bayern« sowie auf der Website des Auftraggebers.

ifo Jahresbericht 2016 87 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

R echtliche Zinsobergrenze/Durchschnitts- ifo Exportklima zinsen für Konsumentenkredite Chr. Grimme für die WirtschaftsWoche. K. Wohlrabe, P. Wojciechowski, T. Wollmershäuser, Um- frage für den Bankenfachverband. Das ifo Exportklima setzt sich aus Unternehmens- und Konsumentenstimmung und einem Indikator für die Gemeinschaftsdiagnose preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirt- T. Wollmershäuser, T.O. Berg, Chr. Breuer, J. Garnitz, Chr. schaft zusammen. Für die Unternehmens- und Konsu- Grimme, A. Hristov, N. Hristov, R. Lehmann, W. Meister, mentenstimmung werden Indikatoren aus 41 Ländern, W. Nierhaus, M. Reif, F. Schröter, A. Steiner, K. Wohlrabe, gewichtet mit den deutschen Exportanteilen, zusam- Im Frühjahr 2016 A. Wolf zusammen mit der Konjunkturforschungsstelle mengefasst. Die erfassten Länder machen 90% der ifo Institut als gast- der ETH Zürich (KOF), in Kooperation mit den vier Kon- Absatzmärkte der deutschen Exporte aus und werden gebendes Institut sortien Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. mit saisonbereinigten Werten in der Berechnung des (DIW) gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für ifo Exportklimas verwendet. Wirtschaftsforschung (WIFO), Leibniz-Institut für Wirt- schaftsforschung Halle (IWH), RWI – Leibniz-Institut für Vierteljährliche Volkswirtschaftliche Gesamt- Wirtschaftsforschung, Essen, gemeinsam mit dem In- rechnungen für Sachsen stitut für Höhere Studien Wien (IHS), sowie Institut für W. Nierhaus in Kooperation mit dem Statistischen Lan- Weltwirtschaft an der Universität Kiel, für das Bundesmi- desamt Sachsen, laufendes Projekt, Veröffentlichung nisterium für Wirtschaft und Energie, Veröffentlichung in in ifo Dresden berichtet. ifo Schnelldienst 69(8), 2016; 69(19), 2016. Der Arbeitskreis VGR der Länder veröffentlicht regel- Die Gemeinschaftsdiagnose hat im Frühjahr 2016 im ifo mäßig regionalisierte Jahresergebnisse für das Brut- Institut München stattgefunden, im Herbst war sie zu toinlandsprodukt und die Bruttowertschöpfung nach Gast beim DIW in Berlin. Wirtschaftsbereichen. Anders als in den nationalen VGR werden auf regionaler Ebene allerdings keine ifo Konjunkturprognose Vierteljahreswerte bereitgestellt. Vierteljährliche T. Wollmershäuser, T.O. Berg, Chr. Breuer, J. Gar- VGR-Ergebnisse sind indes ein wichtiges Bindeglied ifo Konjunkturprog- nitz, Chr. Grimme, A. Hristov, N. Hristov, R. Lehmann, zwischen den monatlichen Konjunkturindikatoren nosen zur Jahresmitte W. Meister, W. Nierhaus, M. Reif, F. Schröter, A. Steiner, der Fachstatistik und den Jahresergebnissen der VGR. und zum Jahresende K. Wohlrabe, A. Wolf, Analyse und Prognose der kon- Ziel des Projekts ist es, mit unterjährigen gesamtwirt- junkturellen Entwicklung in Deutschland, in Europa schaftlichen Daten zusätzliche Informationen für die und in der Welt, Veröffentlichung in ifo Schnelldienst Konjunkturbeobachtung und -prognose in Sachsen 69(12), 2016; 69(24), 2016. vorzulegen. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts. Mit Hilfe Eurozone Economic Outlook der Methode der temporalen Disaggregation wird ein A. Hristov in Kooperation mit INSEE, Paris, und Istat, vierteljährliches regionales Zahlenwerk erstellt, das Rom. mit den Jahresergebnissen des Arbeitskreises VGR der Länder für Sachsen weitgehend konsistent ist. Dabei Der Eurozone Economic Outlook wird vierteljährlich – im werden Jahresaggregate unter Verwendung höherfre- Januar, April, Juli und Oktober – als zweiseitige Presse- quenter Referenzindikatoren in vierteljährliche Aggre- erklärung in deutscher und in englischer Sprache her- gate umgewandelt. Seit 2013 werden die vierteljährli- ausgegeben. chen Ergebnisse nach der Wirtschaftszweiggliederung WZ 2008 dargestellt. European Economic Advisory Group (EEAG) T.O. Berg, N. Hristov, regelmäßige Veröffentlichung in: Report on the European Economy.

Volkswirtschaftliche Analysen,I ndikatorerstel- lung und Prognosen T. O. Berg, P. Wojciechowski für die EnBW Trading GmbH.

88 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

Forschungsprojekte In einem weiteren Projekt wurde untersucht, inwiefern mit Hilfe von Umfragedaten die Einfuhren prognostiziert werden können. In der bisherigen Literatur sind Prog- Die Forschungsarbeiten des Bereichs lassen sich zwei noseexperimente zu diesem Verwendungsaggregat äu- interdependenten Schwerpunkten – Prognose- und ßerst rar. Chr. Grimme, R. Lehmann und M. Nöller kom- Umfragemethodik sowie Makroökonomik – zuordnen. men zu dem Ergebnis, dass für das aktuelle Quartal harte Indikatoren, für das folgende Quartal aber Umfrageindi- Projekte der Forschungsgruppe Prognose- katoren zu deutlich besseren Prognosen führen. und Umfragemethodik In dem Forschungsprojekt »Predicting German Busi- Auf dem Gebiet der Prognosemethodik geht es vor al- ness Cycle Turning Points« wird von M. Reif (zusammen lem um Verfahren zur Informationsverdichtung und mit ifo-Forschungsprofessor K. Carstensen, M. Hein- -selektion. Prognostiker stehen heute vor dem Pro- rich und M.H. Wolters, alle Universität Kiel) ein Modell blem, enorm große Datenmengen, die sich u.a. auch zur Prognose von konjunkturellen Wendepunkten aus den eigenen Befragungen ergeben, verarbeiten entwickelt. Dabei werden sog. Large-data-Methoden zu müssen. Auf dem Gebiet der Umfragemethodik (LASSO, LARS, Elastic-net) eingesetzt, um für jeden geht es zum einen um die Sicherstellung der hohen Zeitpunkt die optimalen Indikatoren aus einem großen Befragungsqualität und zum anderen um die Weiter- entwicklung der Befragungstechnik. Die Ergebnisse Datensatz zu wählen. Es zeigt sich, dass die automati- der Forschungsprojekte sollen direkt in die praktische sche Auswahl von Indikatoren zu besseren Ergebnissen Analyse und Ausgestaltung der Unternehmensbefra- führt als eine fixe Variablenauswahl für alle Perioden. gungen einfließen. Das Themenspektrum beinhaltet die Untersuchung von Antwortskalen, die graphische Des Weiteren gehen R. Lehmann und K. Wohlrabe den Darstellung von Befragungsergebnissen sowie die Ana- Fragen nach, ob Boosting als »Methode für große Daten- Untersuchungen lyse des Fragebogens und des Antwortverhaltens der sätze« das reale BIP dreier Regionen in Deutschland (Ba- zu Methoden für eine Unternehmen im ifo Konjunkturtest. den-Württemberg, Sachsen und Ostdeutschland) besser Verbesserung der prognostiziert und welche Indikatoren dabei regelmä- Prognosequalität Zwei Projekte dieser Forschungsgruppe untersuchen ßig vom Algorithmus ausgewählt werden. Zum einen die Prognosekraft von Umfragedaten zur Vorhersage finden sie für Prognosen von ein bis zwei Quartalen in von Arbeitsmarktgrößen. Für eine Vielzahl von europäi- die Zukunft eine Verbesserung der Prognosegüte durch schen Staaten betrachten R. Lehmann und A. Weyh, IAB Boosting. Zum anderen weisen die Top-Indikatoren eine Regionaldirektion Sachsen, Chemnitz, die Vorhersage- Gemeinsamkeit auf: Zumeist handelt es sich um Informa- kraft von Beschäftigungserwartungen für das Wachs- tionen, die die regionale Wirtschaftsstruktur widerspie- tum der Zahl der Erwerbstätigen (Journal of Business geln. Besonders letzteres Ergebnis ist wichtig für regio- Cycle Research 12(1), 2016). Bei der Mehrheit der Län- nale Entscheider. Diese sollten sich für eine Abschätzung der liefern die umfragebasierten Beschäftigungsaus- der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung eher an regiona- sichten eine signifikante Verbesserung der Prognose len Wirtschaftsinformationen orientieren und weniger an in der kurzen Frist gegenüber einfachen Vergleichsmo- Indikatoren, die Deutschland insgesamt beschreiben. dellen. Die zweite Studie mit Arbeitsmarktbezug fokus- siert hingegen tiefergehend auf den deutschen Fall. In einer ähnlichen Arbeit beschäftigen sich R. Lehmann Hierbei untersuchen R. Lehmann und K. Wohlrabe die und K. Wohlrabe ebenfalls mit der Prognosekraft von Prognoseeigenschaften des ifo Beschäftigungsbaro- Boosting, jedoch liegt der Fokus hier auf Gesamtdeutsch- meters zur Vorhersage der sozialversicherungspflich- land (Applied Economics Letters 23(17), 2016). Es stellt tigen Beschäftigung und vergleichen diesen Indikator sich heraus, dass Boosting die Prognose der deutschen mit Informationen aus anderen Umfragen (z.B. dem Industrieproduktion im Vergleich zu einfachen Modellen »Boosting« Arbeitsmarktindikator der Bundesagentur für Arbeit) deutlich verbessern kann. Der Blick in die Details unter- verbessert Prognose oder Angaben der amtlichen Statistik (z.B. die Zahl streicht die herausragende Stellung der vom ifo Institut der deutschen der gemeldeten Stellen). Für einen Horizont von bis zu aus dem Konjunkturtest gewonnenen Indikatoren: Eine Industrieproduktion sechs Monaten liefert das ifo Beschäftigungsbarometer Vielzahl dieser Größen (z.B. die ifo Geschäftslage der die akkuratesten Vorhersagen (Applied Economics Let- Investitionsgüterproduzenten) werden regelmäßig zur ters 24(4), 2017). Prognose durch den Algorithmus ausgewählt.

ifo Jahresbericht 2016 89 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

Proet j k e der Forschungsgruppe Makro- ökonomischer Schocks im Euroraum. Die Arbeit stellt ökonomik ein stilisiertes DSGE-Modell auf, in dem die Geschäfts- banken mit nichtdiversifizierbaren Risiken in deren Die makroökonomische Forschung untersucht die Ur- Kreditportfolios ausgesetzt sind und sich zugleich re- sachen und konjunkturellen Auswirkungen gesamt- gulatorischen Anforderungen hinsichtlich ihrer Eigen- wirtschaftlicher Störungen. Daraus werden Implikatio- kapitalausstattung gegenübersehen. Ein derartiges nen für die angewandte Konjunkturanalyse abgeleitet. theoretisches Konstrukt ermöglicht es, das Wechsel- Thematisch konzentrieren sich die Arbeiten auf den spiel zwischen konjunktureller Lage, Kreditausfälle und Einfluss von Finanzmarktfriktionen und Unsicherheit Bilanzsituation der Banken zu analysieren. Das Modell sowie die Auswirkungen geld- und finanzpolitischer wird anhand aggregierter Zeitreihen für den Euroraum Maßnahmen auf real- und finanzwirtschaftliche Grö- ßen. Die Studien beruhen sowohl auf modelltheore- geschätzt. Die Ergebnisse zeigen, dass obengenanntes tischen Ansätzen, wie z.B. Dynamische Stochastische Wechselspiel die Reaktionen der Ökonomie auf nach- Allgemeine Gleichgewichtsmodelle, als auch auf em- frageseitige und monetäre Schocks substantiell ver- pirischen Zeitreihenverfahren, wie z.B. vektorautore- stärkt. Besonders stark ist dies bei unerwarteten Ver- änderungen der Staatsausgaben. Das Modell ist ferner Identifikation von gressive Modelle. Bei den empirischen Arbeiten wird Firmenunsicherheit zudem häufig auf die Befragungsdaten des ifo Insti- in der Lage, zwei wichtige Finanzmarktcharakteristika mit Hilfe der Mikro- tuts zurückgegriffen. So werden z.B. Finanzierungs- zu replizieren, die in zahlreichen empirischen Studien daten des ifo Instituts beschränkungen und Firmenunsicherheit mit Hilfe der dokumentiert sind – die Prozyklizität der Profitabilität Mikrodaten des ifo Konjunkturtests auf Unternehmen- im Bankensektor sowie die antizyklische Reaktion der sebene identifiziert. Bei einigen Arbeiten bestehen durchschnittlichen Kreditausfallwahrscheinlichkeiten Kooperationen mit den Forschungsprofessoren und und des Kredit-Spreads auf monetäre Schocks. Alter- Research Associates des Bereichs. native Versionen des Modells, in denen die Kreditver- träge gegen aggregierte Risiken abgesichert sind, kön- Das Projekt »Financial Market Imperfections and the nen ebendiese zwei Finanzmarktcharakteristiken nicht Pricing Decision of Firms: Evidence, Theory, and Mac- nachbilden (CESifo Working Paper Nr. 6160, 2016). roeconomic Implications« (N. Hristov zusammen mit A. Balleer, RWTH Aachen, und D. Menno, University In dem Projekt »Uncertainty Shocks, Bank Lending Ra- of Michigan) wird von der Deutschen Forschungsge- tes, and Corporate Bond Yields« von Chr. Grimme wird meinschaft (DFG) im Zeitraum 2015–2017 finanziert. untersucht, wie sich ein Anstieg der Unsicherheit auf Es untersucht unter Verwendung der Mikrodaten des die Kosten von Unternehmensanleihen und Bankkredi- ifo Konjunkturtests, warum und in welcher Weise Un- ten in Deutschland und in den USA auswirken. Es zeigt vollkommenheiten auf den Finanzmärkten das Preis- sich, dass Anleihezinsen in volatilen Zeiten steigen, setzungsverhalten von Unternehmen beeinflussen. In während Zinsen auf Bankkredite fallen. Dieser Unter- einem theoretischen Teil wird eine explizite Interaktion schied wird damit erklärt, dass Banken im Gegensatz Studie zur Interaktion von Finanzierungsrestriktionen und Preisanpassungen zum Kapitalmarkt unternehmensspezifische Informa- von Finanzierungs- modelliert. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass tionen sammeln, da sie an langfristigen Kundenbezie- restriktionen und finanzrestringierte Unternehmen in Deutschland si- hungen interessiert sind. In unsicheren Zeiten werden Preisanpassungen gnifikant häufiger ihre Preise anpassen. Somit sind in Informationen wertvoller, und Banken sammeln weite- Zeiten, in denen Unternehmen einen nur beschränkten re Informationen ein. Einerseits reduziert sich die Un- Zugang zu Finanzierungsmitteln haben, die Preise fle- sicherheit. Andererseits wird dadurch das Informati- xibler und damit die Geldpolitik weniger effektiv. Das onsmonopol der Banken gestärkt, so dass langfristige theoretische Modell kann diese empirischen Fakten Kundenbeziehungen für die Banken wichtiger werden. qualitativ reproduzieren. Die Banken versuchen deshalb, Schwankungen in der Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit der Firmenkunden Gegenstand des Projekts »Unexpected Loan Losses zu vermeiden, und reduzieren den Kreditzins. and Bank Capital in an Estimated DSGE Model of the Euro Area« (N. Hristov zusammen mit O. Hülsewig, In einem weiteren Projekt untersucht Chr. Grimme (zu- Hochschule für angewandte Wissenschaften, Mün- sammen mit St. Henzel, Hochschule für angewandte chen) ist die Quantifizierung der Rolle des sogenannten Wissenschaften, München), ob der Zusammenhang »bank capital channel« bei der Übertragung makro- zwischen Unsicherheit und realwirtschaftlicher Akti-

90 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

vität nicht-linear ist. Diese Frage wird sowohl mit den Finanzielle Instabilitäten haben reale Auswirkungen ifo-Mikrodaten auf Firmenebene als auch auf makro- und beeinflussen das Wirtschaftswachstum und die ökonomischer Ebene mit Hilfe von nicht-linearen vek- Konjunktur. Ein Forschungsprojekt von A. Steiner (zu- torautoregressiven Modellen nachgegangen. Es zeigt sammen mit X. Qian, State University of New York, Ifo sich, dass auf Firmeneben insbesondere starke Ände- Working Paper Nr. 211, 2016) untersucht, wie sich die rungen in der Unsicherheit eine Auswirkung auf die Höhe der Währungsreserven von Zentralbanken auf Produktionsentscheidung hat. Auf der Makroebene ha- die Fristigkeit der Auslandsverschuldung von Ländern ben Änderungen der Unsicherheit insbesondere dann auswirkt. Dabei wird aufgezeigt, dass Währungsreser- Untersuchung zu reale Effekte, wenn sich die Ökonomie bereits in einem ven über den Kanal längerer Laufzeiten externer Ver- den Auswirkungen hoch volatilen Umfeld befindet. bindlichkeiten einen Beitrag zu finanzieller Stabilität finanzieller leisten. Aus einem theoretischen Modell wird abgelei- Instabilitäten auf Das Projekt »Price Setting of Firms – Evidence from Sur- tet, dass höhere Währungsreserven mit einer flache- das Wirtschafts- vey Data« (Chr. Grimme zusammen mit H. Dixon, Cardiff ren Zinsstrukturkurve einhergehen und dadurch die wachstum Business School) untersucht unter Verwendung der ifo- optimale Fristigkeit der Auslandsschulden erhöhen. Mikrodaten die Determinanten von Änderungen in der Die empirische Analyse von Paneldaten für Schwel- Preisanpassungsfrequenz. Die Frequenz von Preisan- len- und Entwicklungsländer bestätigt diesen Effekt passungen schwankt stark im Konjunkturzyklus, was sowohl für private als auch öffentliche Auslandsschul- Auswirkungen auf die Inflation und die Effektivität von den. Die durchschnittlich längeren Laufzeiten der Geldpolitik hat. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Auslandsschulden wiederum tragen zu finanzieller sowohl aggregierte Faktoren als auch firmenspezifische Stabilität bei. Variablen eine Rolle spielen. Dieses aus der Theorie schon lange bekannte Ergebnis konnte bisher in der em- Auch das Thema der Target-2-Salden ist weiterhin Ge- pirischen Literatur noch nicht bestätigt werden. genstand der Forschung. Die Möglichkeit, Target-2-Ver- bindlichkeiten gegenüber den Zentralbanken anderer Ein weiteres Forschungsprojekt untersucht die Ur- Mitgliedsländer in potenziell unbegrenztem Maße sachen und Folgen internationaler Kapitalströme aufzubauen, hat es vor allem in den Krisenländern des (A. Steiner, »Does the Accumulation of International Euroraums erlaubt, die versiegenden oder sich gar um- Reserves Spur Inflation? A Reappraisal« und »A Tale of kehrenden Zuflüsse privaten ausländischen Kapitals T arget-2-Salden Two Deficits: Public Budget Balance of Reserve Cur- zu einem erheblichen Teil zu kompensieren. Die Studie weiterhin Forschungs- rency Countries«). Hierbei steht die Unterscheidung »Capital Inflow Shocks in the Euro Area and the Effects gegenstand zwischen privaten und offiziellen Kapitalströmen im of Target-2-Balances« (N. Hristov und T. Wollmershäu- Vordergrund. Während private Kapitalströme auf den ser) untersucht die Effekte des Target-2-Systems auf Anlageentscheidungen privater Investoren basieren, die konjunkturelle Entwicklung in wichtigen Kern- und zählen Entwicklungshilfe und Währungsreserven der Krisenländern des Euroraums. Die Ergebnisse deuten Zentralbanken zu Formen offizieller Kapitalbewegun- darauf hin, dass das Target-2-System die negativen gen. Hieraus wird ein neues Maß zur Messung der pri- konjunkturellen Effekte versiegender privater Kapital- vaten finanziellen Offenheit von Ländern entwickelt. ströme signifikant verringert hat. Eine Panelstudie über mehr als 100 Länder zeigt, dass private finanzielle Offenheit einen signifikanten positi- Basierend auf nationalen Steuerschätzergebnissen von ven Effekt auf das Wirtschaftswachstum hat. In einem 18 OECD-Staaten, gehen R. Lehmann und B. Jochim- weiteren Schritt wird untersucht, wie sich der Status sen, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, in ei- als Weltreservewährung auf die betroffenen Volks- ner gemeinsamen Studie »On the Political Economy of wirtschaften auswirkt. Die empirische Analyse über National Tax Revenue Forecasts: Evidence from OECD einen historischen Zeitraum von 1890 bis 2009 kommt Countries« der Frage nach, ob diese Vorhersagen durch zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Währungs- politisch motivierte Einflussnahme verzerrt sind. Die reserven zu niedrigeren Finanzierungssalden der öf- Studie hat drei zentrale Erkenntnisse. Erstens finden fentlichen Haushalte in den Weltreserveländern führt. die Autoren eine Überschätzung der Steuereinnahmen Wirtschaftspolitisch führt dies die Instabilität des Welt- unter linken Regierungen, verglichen mit Perioden un- währungssystems vor Augen, da sich die Weltreserve- ter konservativer politischer Führung. Zweitens produ- länder tendenziell zunehmend verschulden. zieren Regierungen, die sehr zersplittert sind oder sich

ifo Jahresbericht 2016 91 ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen

einer stärkeren Vielfalt von Parteien in der Legislative senschaftlicher Zeitschriften. Gängige Verfahren, die gegenübersehen, pessimistischere Steuerprognosen. zur Anwendung kommen, haben einen wesentlichen Drittens können durch anstehende Wahlen überschätz- Nachteil: Sie vernachlässigen die komplette Historie te Steuereinnahmen nicht bestätigt werden. des Journals und fokussieren lediglich auf die jüngste Performance der jeweiligen Zeitschrift. Das Elo-System Ein gemeinsames Projekt von R. Lehmann zusam- beseitigt diesen Nachteil, da das aktuelle Ranking auf U ntersuchung auf men mit X. Frei, F. Rösel, ifo Niederlassung Dresden, den Rangfolgen der Vorjahre beruht. Auf Basis von Grundlage von und S. Langer, Leibniz-Institut für ökologische Raum- 7.748 Journalen unterschiedlichster Disziplinen kann Wahlergebnissen entwicklung, Dresden, geht der Frage nach, ob sich die Studie zeigen, dass sich besonders die Rangfolge für Deutschland und Wahlabsichten zwischen verschiedenen Regierungs- »mittelklassischer« Zeitschriften dramatisch ändern Berlin ebenen gegenseitig beeinflussen. Dabei können auf kann. Wahlumfragen für Deutschland insgesamt und das Bundesland Berlin für die vier großen deutschen Par- teien (CDU, SPD, die Grünen und die Linke) zurückge- griffen werden. Es zeigen sich starke Verflechtungen bei der Berliner Umfrage für die Landtagswahl und die Bundestagswahl. Jedoch sind die gefundenen Effekte sowohl abhängig von der untersuchten Partei (mit ei- nem geringerem Ausmaß für die konservative CDU im Vergleich zu eher linksgerichteten Parteien) als auch dem Status der jeweiligen Partei im Landtag oder im Bund (Regierung vs. Opposition). Detaillierte Ergeb- nisse werden Anfang 2017 als CESifo Working Paper erscheinen.

Die Studie »Explaining Spatial Patterns of Foreign Em- ployment in Germany« von R. Lehmann und W. Nagl, Determinanten Institut für Höhere Studien, Wien, untersucht die Deter- regionaler minanten regionaler Beschäftigungsmuster von Perso- Beschäftigungs- nen mit unterschiedlicher Herkunft. Die Studie beruht muster auf einer Vollerhebung der Beschäftigung für 35 Natio- nalitäten und allen 402 deutschen Kreisen bzw. kreis- freien Städten und dokumentiert eine starke Hetero- genität der Wichtigkeit von Determinanten zwischen den einzelnen Nationalitäten. Insgesamt können drei Gruppen von Staaten gefunden werden. Besonders kulturelle Faktoren und regionale Annehmlichkeiten erklären die regionalen Beschäftigungsmuster. Dane- ben ist die Distanz zum Heimatland ein entscheidender Faktor, der besonders für die deutschen Nachbarlän- der ausgeprägt ist.

Auf dem Gebiet der Bibliometrie entstand der Aufsatz »Who is the ›Journal Grand Master‹? A New Ranking Based on the Elo Rating System« von R. Lehmann und K. Wohlrabe (CESifo Working Paper Nr. 6259, 2016). Im Schach und anderen Disziplinen ist das Elo-System ein weit verbreiteter Ansatz zur Erstellung von Ranglis- ten. Dieses Forschungsprojekt adaptiert die Idee des Elo-Systems für die Berechnung von Rangfolgen wis-

92 ifo Jahresbericht 2016 ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung

Die Forschungsschwerpunkte des ifo Zentrums für Redaktion liegt bei Marcus Drometer und Christa Hainz. Internationalen Institutionenvergleich und Migrati- In der Rubrik »Forum« wird jeweils ein ausgewähltes onsforschung sind internationale Migration sowie In- Thema von mehreren Autoren unter verschiedenen Ge- stitutionenökonomie in den Bereichen Banking und sichtspunkten behandelt. Außerdem gibt es die Rubri- politische Ökonomie. Daneben erfüllt das Zentrum ken »Research Reports«, »Reform Models«, »Database« wichtige Dienstleistungsaufgaben für die Wissenschaft und »News«. und für die Öffentlichkeit. Dazu gehört die Veröffentli- chung der Zeitschriften CESifo DICE Report und CESifo Zeitschrift CESifo Forum Forum sowie die Betreuung und Weiterentwicklung Das CESifo Forum beinhaltet Beiträge von internatio- International von DICE, einer international vergleichenden Daten- nal bekannten Autoren zu Politikthemen von weltwei- bekannte Autoren bank wirtschaftsrelevanter Regulierungen und Insti- tem Interesse sowie Daten und Informationen aus dem tutionen. ifo Institut. Die englischsprachige Zeitschrift erscheint vierteljährlich und wird mit der CESifo GmbH heraus- DICE-Datenbank und Zeitschrift CESifo DICE gegeben. Redakteur ist Chang Woon Nam. Report Der institutionelle Rahmen einer Volkswirtschaft und Institutionen- und migrationsbezogene die daraus hervorgehende Anreizstruktur sind für die Forschung Analyse der nationalen Wohlfahrt von großer Bedeu- tung. In einer Zeit der Globalisierung, in der Menschen, Die institutionenbezogene Forschung beschäftigt Unternehmen und Produktionsfaktoren international sich mit den Auswirkungen institutioneller Regelun- immer mobiler werden, stehen Länder zwangsläufig gen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die po- auch durch ihre institutionellen Regeln und Regulie- litische Entscheidungsfindung. Eine wichtige Frage, Forschungs- rungen in Wettbewerb. Ländervergleichende Infor- die derzeit untersucht wird, ist, inwieweit das Ab- schwerpunkt: mationen zu nationalen Institutionen ermöglichen es stimmungsverhalten in Referenden mit dem finan- Interaktion zwischen Staaten, ihre eigene Situation einzuschätzen und not- ziellen Eigeninteresse oder mit sozialen Präferenzen politischen wendige Reformen anzustoßen. Dazu stellt die DICE- erklärt werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt liegt Institutionen und Datenbank (Database for Institutional Comparisons in auf der Analyse der Interaktion zwischen politischen Migration Europe) vergleichbare und analytisch konzipierte Infor- Institutionen und Migration. Dabei wird untersucht, mationen zu den institutionellen Regulierungen in den ob Einbürgerungen von Regierungen strategisch ge- Mitgliedstaaten der Europäischen Union und weiteren nutzt werden, um ihre Wiederwahlwahrscheinlich- ausgewählten Länder bereit. keit zu erhöhen. Des Weiteren werden die Zusam- menhänge zwischen Wahlen, Parteiideologien und Die englischsprachige Datenbank enthält systematische Migration erforscht. und ländervergleichende Beschreibungen der instituti- onellen Gegebenheiten, gesetzlichen Regelungen und Zwei Forschungsprojekte verbinden ökonomische Charakteristika der wirtschafts- und ordnungspoliti- Analysen mit Erkenntnissen aus der Psychologie. Ein schen Grundausrichtung. Sie ist eines der unentgelt- Projekt analysiert, wie sich Lebensunzufriedenheit auf lichen Serviceprodukte des ifo Instituts im Internet. die Beurteilung von Zuwanderung auswirkt, eine Fra- Derzeit beinhaltet die Datenbank die folgenden The- gestellung, die aufgrund der Wirtschaftskrise von zu- menbereiche: Banking and Financial Markets, Business, nehmender Bedeutung ist. Die Relevanz dieser Frage Education and Innovation, Energy, Resources, Natural wurde auch durch unerwartete politische Ereignisse, Environment, Infrastructure, Labour Market, Migration, wie die Entscheidung für den Brexit oder die Wahl von Public Sector, Social Policy und Values. Sie umfasst ge- Donald Trump zum US-Präsidenten, unterstrichen. genwärtig etwa 3.800 Einträge. Ein weiteres Projekt, das politische Ökonomie und Erkenntnisse aus der Psychologie miteinander verbin- Seit Anfang 2003 wird die vierteljährlich erscheinende det, ist die Frage, in welchem Ausmaß bei Wahlen das Zeitschrift »CESifo DICE Report – Journal for Instituti- Erscheinungsbild von Kandidaten den Wahlerfolg von onal Comparisons« herausgegeben. In der Zeitschrift politischen Parteien des linken und rechten Spektrums werden Institutionen, Regulierungen und wirtschafts- beeinflusst. Während die bisherige Forschung bereits politische Ansätze im Ländervergleich analysiert. Die zu dem Ergebnis kam, dass es eine Schönheitsprämie

ifo Jahresbericht 2016 93 ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung

in der Politik gibt, gibt es noch keine Forschungsarbei- Internationale Beratungs- und Forschungs- ten darüber, ob dadurch auch systematische politi- projekte sche Konsequenzen erwartet werden können. Das ifo Zentrum für Internationalen Institutionen- vergleich und Migrationsforschung koordiniert ver- Sowohl Einwanderung als auch Auswanderung können schiedene bereichsübergreifende internationale Be- europäische Sozialstaaten vor große Herausforderun- ratungs- und Forschungsprojekte des ifo Instituts, an gen stellen. Eines der laufenden Projekte analysiert Einwanderung: denen es auch selbst aktiv beteiligt ist. Der Schwer- Herausforderung die Wohlfahrtseffekte der Einwanderung in OECD- punkt liegt hierbei auf der Bewertung und Analyse für die europäischen Ländern, wenn sowohl Arbeitsmarkteffekte als auch ökonomischer Risiken sowie institutioneller Refor- Sozialstaaten Effekte durch Steuern und Transferzahlungen in einem men. umverteilenden Sozialstaat berücksichtigt werden. Ein weiteres Projekt untersucht die Selbstselektion von Auswanderern aus Dänemark hinsichtlich ihrer beob- achtbaren und nicht-beobachtbaren Fähigkeiten, die durch Bildung, Einkommen und Residualeinkommen Im Jahr 2016 abgeschlossene gemessen werden. Eine andere Frage ist jedoch, zu Projekte welchem Ausmaß internationale Migranten selbstse- lektiert sind. Die Migranten wählen ihr Zielland nach ihren individuellen Präferenzen bezüglich des Sozial- Praxiserfahrungen mit den durch das und Umverteilungssystems oder, im Fall von Familien- K leinanlegerschutzgesetz vom 3. Juli 2015 migration, bezüglich der Doppelverdienstmöglichkei- eingeführten Befreiungsvorschriften in § 2a ten. Eine verwandte Fragestellung ist, wie Paare über bis § 2c Vermögensanlagengesetz ihre Auswanderung entscheiden. Zur Analyse dieser Chr. Hainz, L. Hornuf, Universität Trier, G. Engelmann, Fragen werden dänische Registerdaten und Umfrage- Universität Trier, L. Klöhn, Humboldt-Universität zu daten miteinander verknüpft. Ein weiteres Projekt ver- Berlin, B. Brauer, Humboldt-Universität zu Berlin, wendet dänische Registerdaten zur Identifikation der F. Ehrenfried, Ludwig-Maximilians-Universität, für Faktoren für eine Rückmigration von Einwandererfa- das Bundesministerium der Finanzen, Juni 2016 bis milien aus Dänemark. Aus institutioneller Perspektive September 2016, Veröffentlichung als ifo Forschungs- sind die Auswirkungen einer Reform der Familienzu- bericht 78, ifo Institut, München, 2017, und im ifo sammenführung auf das Rückkehrverhalten in diesem Schnelldienst 70(6), 2017. Zusammenhang von besonderem Interesse. Welche Erfahrungen haben Crowdinvesting-Portale, Ein weiteres Forschungsprojekt analysiert das Brexit- Emittenten und Investoren mit den im Juli 2015 ein- Referendum im Vereinigten Königreich vom Juni 2016 geführten Befreiungsvorschriften des Kleinanleger- Brexit-Votum: sowohl aus theoretischer als auch empirischer Sicht. schutzgesetzes gemacht? Im Auftrag des Bundes- Wahlergebnisse auf Es bezieht sich insbesondere auf den Zusammenhang ministeriums der Finanzen hat das Projektteam aus Distriktebene zwischen soziodemographischen Charakteristika und Wirtschaftswissenschaftlern und Juristen eine empi- den Wahlergebnissen auf Distriktebene. rische Erhebung durchgeführt, um die bisherigen Er- fahrungen mit dem Kleinanlegerschutzgesetz zu unter- Im Forschungsfeld Banken wird der Frage nachgegan- suchen. Dafür nutzten sie vorhandene Datenbanken, gen, ob gut geschützte Eigentumsrechte die Kredit- erarbeiteten Fragebögen und führten strukturierte zinssätze senken und welche Rolle Bankenwettbe- Interviews mit den betroffenen Interessengruppen und werb dabei spielt. Außerdem wird untersucht, welche weiteren Experten durch. realen Effekte die Abschaffung staatlicher Garantien für Banken hat. Des Weiteren wird auf dem Gebiet der Im Vorfeld der Einführung des KASG stand die Be- Institutionenökonomie erforscht, wie sich Entwick- fürchtung im Raum, dass dadurch das Wachstums- lungshilfezahlungen auf die Qualität der Institutionen potenzial des Crowdinvesting in Deutschland leiden in Empfängerländern auswirken. Schließlich analysiert könnte und die Finanzierungsmöglichkeiten für sozi- ein Projekt die Regeln, die den geldpolitischen Entschei- ale und gemeinnützige Projekte stark eingeschränkt dungen der Europäischen Zentralbank zugrunde liegen. würden.

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Dass es durch die Einführung des § 2a VermAnlG zu ferenzen bezüglich der Arbeitsteilung im Haushalt. einer Reduktion des Marktwachstums von Schwarm- Die empirische Analyse verwendete Survey-Daten finanzierungen gekommen sei, ist bislang nicht zu dänischer Partner, die gemeinsam ausgewandert konstatieren. Bis zum 1. Juni 2016 vermittelten die am sind. Antworten zur Hauptmotivation auszuwandern Markt tätigen Schwarmfinanzierungs-Plattformen Fi- zeigten, dass die eigene Arbeit am wichtigsten für die nanzierungen im Wert von 110 Mio. EUR. Zwar ging das männlichen Partner und familiäre Gründe das do- Marktwachstum zurück, aber es nahm bereits im Jahr minierende Motiv für die weiblichen Partner waren. 2015 im Vergleich zum Vorjahr ab. Eine Ursache dafür Migration außerhalb der nordischen Länder geht in könnten die bei einer naiven Portfoliodiversifizierung den meisten Fällen mit geringerer Arbeitsmarktpar- bislang negativen Renditen sein, die sich auch in Zu- tizipation der Frau einher, insbesondere wenn das kunft durch die meist endfälligen Festverzinsungen Paar Kinder hat. Unter Paaren, die in eines der an- oder höhere Exit-Erlöse kaum zu positiven Renditen deren nordischen Länder emigrieren, dominiert das für die Investierenden drehen dürften. Die analysier- Doppelversorgermodell. Die empirischen Resultate ten Daten zeigen auch, dass sich das Anlageverhalten bestätigen die Hypothesen eines Arbeitsangebotsmo- durch die neu eingeführte Pflicht zur Selbstauskunft dells für Haushalte, das ein niedriges Arbeitsangebot über die Vermögenslage nicht verändert hat. Allerdings in nicht-nordischen Ländern mit hohen Preisen und haben sich die bei Schwarmfinanzierungen verwende- niedriger Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsange- ten Vermögensanlagen in den letzten Jahren weg von boten erklärt. stillen Beteiligungen und hin zu partiarischen Darlehen und Nachrangdarlehen entwickelt. Das zweite Projekt analysierte den Entscheidungs- prozess zur gemeinsamen Auswanderung in einer Fa- Mit der im Rahmen des Projekts durchgeführten Be- milie. Es erweiterte ein unitäres Haushaltsmodell zu Entwicklung eines fragung liegen erstmals systematisch Informationen Migrationsentscheidungen zu einem Verhandlungs- »Verhandlungs- über die Finanzierung von sozialen und gemeinnüt- modell und trug damit der Tatsache Rechnung, dass modells« zu zigen Projekten vor. Die Daten zeigen, dass es so gut Partner gegensätzliche Präferenzen zur Auswande- Migrations- wie keine sozialen und gemeinnützigen Projekte gibt, rung haben können, weil ein Partner Karrieremöglich- entscheidungen die von den Vorschriften des KASG erfasst würden. Die keiten opfern muss, um bei der Familie zu bleiben. Die in Familien Vermögensanlagen der meisten Projekte würden unter aus diesem Modell abgeleiteten Hypothesen wurden die Ausnahmen des § 2 VermAnlG fallen. Somit sind die empirisch mit Survey-Daten zu den Präferenzen von in §§ 2b, 2c VermAnlG neu eingeführten Befreiungsvor- Partnern getestet, die gemeinsam aus Dänemark aus- schriften in der Praxis kaum relevant. gewandert sind. Entsprechend der Theorie kann ge- zeigt werden, dass ein höherer Verdienst des männli- Essays on International Family Migration chen Partners einhergeht mit einer höheren Präferenz T. Nikola, abgeschlossenes Promotionsprojekt, Mai des Mannes auszuwandern. 2012 bis Oktober 2016. Das dritte Projekt untersuchte Rückwanderungsent- Es gibt wenig Forschung über die Rolle von Familienbin- scheidungen von Immigrantenfamilien in Dänemark dungen für internationale Migrationsentscheidungen. und analysierte insbesondere die Rolle von Kindern in Die Dissertation trägt sowohl mit theoretischen als auch diesem Kontext. Die empirische Analyse nutzte exo- empirischen Ergebnissen dazu bei, diese Wissenslücke gene Variation im Geschlecht der Kinder, um einen zu schließen, und bietet neue Ergebnisse im Hinblick auf Kausaleffekt von Kindern auf Familienrückwanderung Auswanderungsentscheidungen und Rückwanderungs- nachzuweisen. Des Weiteren zeigte die Analyse, dass Höhere Rück- entscheidungen von Familien. Sie fasst drei Forschungs- Familien häufiger zurückwandern, wenn ihr ältestes wanderungsquoten projekte zusammen, die innerhalb von CEMIR durchge- Kind jünger als das Einschulungsalter ist und wenn sie bei Familien mit führt wurden und deren empirische Analysen dänische in ein Land zurückwandern, in dem die Qualität der Kindern Register- und Survey-Daten verwenden. Schulen besser ist. Höhere Rückwanderungsraten von Paaren mit Kindern aus nicht-westlichen Ländern nach Das erste Projekt analysierte die Arbeitsmarktpartizi- einer Familienmigrationsreform 2002 lassen darauf pation von emigrierten Paaren vor dem Hintergrund schließen, dass Überlegungen zur zukünftigen Verhei- ihrer individuellen Migrationsmotive und ihrer Prä- ratung der Kinder hier eine Rolle spielen könnten. Des

ifo Jahresbericht 2016 95 ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung

Weiteren analysiert das Projekt die Selbstselektion in gern. Die Umsetzung dieser Reformvorschläge wäre die Rückwanderung von Familien im Hinblick auf das am effektivsten, wenn diese mit einer Friedenspflicht Einkommen des Erstverdieners. Das Einkommen des einhergehen würden, was bedeutet, dass während Erstverdieners unter Familien, die zurückwandern, ist der vereinbarten Laufzeit keine Streiks erlaubt sind. höher als das derjenigen, die in Dänemark bleiben, ins- Der Vorschlag, an der Ausweitung von Branchenta- besondere bei Paaren aus nicht-westlichen Ländern. rifverträgen durch den Arbeitsminister festzuhalten, Diese Selektion ist schwächer ausgeprägt bei Doppel- ist kontraproduktiv und würde die positiven Effekte verdienerpaaren und bei Paaren mit Kindern. anderer Reformvorschläge teilweise wieder konter- karieren. Vergleichende Studien über die wirtschaft- lichen Effekte der für Firmen in Frankreich und DI CE: Datenbank für Institutionenvergleiche in Deutschland relevanten Gesetzgebung Europa M. Drometer, Chr. Hainz, D. Leithold, T. Nikolka, K. Oe- M. Drometer, Chr. Hainz, D. Leithold, T. Nikolka, P. Pout- singmann, P. Poutvaara, D. Wech für den französischen vaara, D. Wech, H. Arnold-Rothmaier, J. Dieler, A. Fichtl, Senat, Paris, Januar 2016 bis Dezember 2016. J. Lippelt, W. Marz, M. Piopunik, J. Wackerbauer, S. Wie- derhold. Dieses Projekt analysierte und verglich die Regulie- rungen, denen französische und deutsche Firmen An der DICE-Datenbank wurden im Jahr 2016 weiterhin A rbeitsmarkt- unterliegen. Nach einer Darstellung der Unterschiede Verbesserungen der Nutzerfreundlichkeit vorgenom- regulierungen in und Gemeinsamkeiten der Gesetzgebung in Frank- men. Zwei Kurzvideos veranschaulichen die Benut- Frankreich und in reich und Deutschland wurden die wirtschaftlichen zung der DICE-Datenbank und des interaktiven Tools Deutschland im Effekte der Regulierungen auf französische und deut- Visual Storytelling. Weitere Themen wurden mit kurzen Vergleich sche Firmen untersucht und abschließend mögliche Texten zur Erklärung des jeweiligen institutionellen Reformen für Frankreich aus ökonomischer Perspek- Hintergrunds ausgestattet. Die Anzahl der Einträge be- tive bewertet. trägt derzeit etwa 3.800, bestehend aus Tabellen, Gra- phiken und Kurzberichten, die Inhalte wurden in einem Im ersten Teil der Studie über Befugnisse und Re- wesentlich nutzerfreundlicheren Format thematisch präsentativität von Arbeitnehmervertretern in fran- zusammengefasst und um zahlreiche Visual Storys er- zösischen und deutschen Firmen wurde der insti- weitert. DICE dient Ökonomen für Forschung und Leh- tutionelle Rahmen von Arbeitnehmervertretungen re, wird aber auch von Wirtschaftspolitikern und Jour- und Tarifverhandlungen zwischen Frankreich und nalisten verwendet. DICE kann unentgeltlich genutzt Deutschland verglichen. Ein wichtiger Unterschied werden unter: www.cesifo-group.de/DICE. Ein Teil der besteht darin, dass in Frankreich viele Aspekte der Daten ist als Excel-Datei verfügbar. Dadurch wird die Tarifverträge im Arbeitsrecht gesetzlich festge- Nutzung der Daten, die aus einer Vielzahl von Quellen legt sind, wohingegen die Tarifvertragspartner in zusammengestellt werden, für empirische Analysen er- Deutschland einen größeren Gestaltungsspielraum leichtert. Die Vereinigung qualitativer Beschreibungen haben. Der zweite Teil behandelte die ökonomischen und quantitativer Bewertungen in einer Datenbank Effekte unterschiedlicher institutioneller Rahmen- macht DICE zu einem »One-Stop-Service« für interes- G rößerer bedingungen. Eine höhere Lohnflexibilität hat po- sierte Forscher. Gestaltungsspielraum sitive Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit und der Tarifparteien in Beschäftigung. Im letzten Teil der Studie wurden Beispiel für Visual Storytelling Deutschland die Reformvorschläge von Jean-Denis Combrexelle, Präsident der Abteilung für soziale Angelegenheiten des Staatsrats, bewertet. Die Vorschläge, bei Tarif- verhandlungen einen größeren Spielraum zuzulas- sen und Verhandlungen auch auf Firmenebene zu ermöglichen, werden begrüßt. Eine fest vereinbarte Laufzeit von Firmentarifverträgen anstelle einer un- bestimmten Vertragsdauer würde die Unsicherheit sowohl für Firmen als auch für Arbeitnehmer verrin-

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CESifo DICE Report Projekte in Bearbeitung M. Drometer, Chr. Hainz, R. Méango, K. Oesingmann, D. Wech.

2016 wurden in der Rubrik »Forum« des CESifo DICE Re- ifo Center of Excellence for Migration and inte- port folgende Themen diskutiert: Besteuerung von Ren- gration research (CEMir) ten, Crowdfunding, Unternehmertum in der Postkrisen- P. Poutvaara, G. Felbermayr, H. Rainer, L. Wößmann, ära und Asylpolitik. »Research Reports« und »Reform M. Drometer, M. Burmann, R. Méango, T. Nikolka, Models« sind thematisch nicht festgelegt, aber auch hier M. Valeyatheepillay, M. Battisti, J. Saurer, M. Piopiunik, geht es stets um Ländervergleiche im Hinblick auf die in Kooperation mit den ifo-Forschungsprofessoren Gestaltung wirtschaftlich und wirtschaftspolitisch rele- G. Borjas, Harvard University, Cambridge MA, und vanter Institutionen. Die Rubrik »Database« hebt neue G. Peri, University of California, Davis. Einträge in der DICE-Datenbank hervor und geht näher auf diese ein. Die Artikel des CESifo DICE Report können CEMIR bringt weiterhin die Migrationsforschung im ifo von der CESifo-Homepage heruntergeladen werden. Institut zusammen und bietet auch ein Forum für Mi- grationsforschung im weiteren Sinne. CEMIR hat wie- CESifo Forum der einen Junior Economist Workshop organisiert, wie C.W. Nam. auch Lunchtime Seminare, die für ifo-Postdoktoran- CEMIR als Forum für den und Doktoranden die Möglichkeit bieten, ihre ak- Migrationsforschung Im Jahr 2016 wurden in der Rubrik »Focus« folgende tuelle Forschung zu präsentieren, in denen aber auch Themen diskutiert: Eine Wirtschaftsagenda für Kroa- externe Gäste ihre Arbeiten vorstellen. CEMIR hat eine tien; Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland aktive Rolle in der öffentlichen Debatte gespielt, dar- und der Türkei; Migration als Chancen und Herausfor- unter beim Munich Economic Summit und bei anderen derungen; sowie Lehre aus dem Kollaps der Rubelzo- Veranstaltungen sowie im Fernsehen und in Zeitungen. ne. Außerdem wurde im Mai eine Sonderausgabe mit dem Titel »Ruhestand von Hans-Werner Sinn« veröf- DI CE: Datenbank für Institutionenvergleiche fentlicht. Die Artikel des CESifo Forum können von der in Europa und CESifo DICE Report – Journal for CESifo-Homepage heruntergeladen werden. Institutional Comparisons M. Drometer, Chr. Hainz, D. Leithold, T. Nikolka, K. Oe- singmann, P. Poutvaara, D. Wech, H. Arnold-Rothmai- er, J. Dieler, A. Fichtl, J. Lippelt, W. Marz, M. Piopunik, J. Wackerbauer, S. Wiederhold.

Die Pflege der Datenbank und die Herausgabe der Zeitschrift CESifo DICE Report werden fortgesetzt. Zur Weiterer Ausbau der Veranschaulichung werden zudem Teilelemente von Visual Stories zentralen Visual Stories in die Homepage integriert.

CESifo Forum C.W. Nam.

Die Herausgabe der Zeitschrift CESifo Forum wird fort- gesetzt.

ifo Jahresbericht 2016 97 ifo Center of Excellence for Migration and Integration Research – CEMIR

Das ifo Center of Excellence for Migration and Integration wurde 2016 ein Junior Economist Workshop und eine Research (CEMIR) wurde im Januar 2012 als Kompetenz- Lunchtime-Seminar-Serie veranstaltet, in deren Verlauf zentrum des ifo Instituts ins Leben gerufen. Es vereint das ifo-Wissenschaftler und externe Forscher ihre Arbeiten Experten- und Fachwissen aus vier ifo-Forschungsberei- vorstellten. Zudem konnte Till Nikolka im Rahmen von chen: dem Zentrum für Internationalen Institutionenver- CEMIR 2016 seine Promotion mit einer Dissertation zu gleich und Migrationsforschung, das die Verantwortung dem Thema Familienmigration abschließen. für die Koordination von CEMIR hat, dem Zentrum für Bereicherung der Bildungsökonomik, dem Zentrum für Außenwirtschaft Ein neues CEMIR-Forschungsprojekt konzentriert sich Einwanderungs- und dem Zentrum für Arbeitsmarktforschung und Fa- auf die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in debatte milienökonomik. Dies ermöglicht es, Migration und In- Deutschland. Um die Rolle von Arbeitsmarktfriktio- tegration aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der nen für die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen Arbeitsmarkt-, Außenwirtschafts-, Finanz- und Bildungs- zu evaluieren, werden in einem ersten Schritt Daten ökonomik zu analysieren. Die Forschung in CEMIR befasst über die Arbeitssuche, Berufserwartungen sowie Er- sich mit der Frage, wie der Wohlfahrtsstaat, die Arbeits- fahrungen, Ausbildung, Kompetenzen und soziale In- marktinstitutionen und die Einwanderungspolitik der tegration von rund 300 Flüchtlingen gesammelt, die Einwanderungsländer idealerweise ausgestaltet werden vor kurzem im München angekommen sind und eine können, dass alle Betroffenen von der Zuwanderung pro- Arbeitserlaubnis besitzen. Anschließend werden die fitieren. Die Forschungsarbeiten, die wissenschaftlichen Teilnehmer zufällig in zwei gleichgroße Gruppe einge- Konferenzen und Diskussionsveranstaltungen, die das teilt und die gesammelten Angaben zu den Mitgliedern Center verantwortet, liefern wissenschaftlich fundierte der Treatmentgruppe einer Datenbank einer NGO hin- Fakten und bereichern die Debatten um die Einwande- zugefügt, die Arbeitsuchende und potenzielle Arbeit- rung in Deutschland und Europa. geber zusammenbringt. Durch den Vergleich mit der Kontrollgruppe bezüglich einer erfolgreichen Integra- Bis Dezember 2015 war der Arbeitsschwerpunkt des tion der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt soll der Effekt ifo Center of Excellence for Migration and Integration eines Job-Matching-Services evaluiert werden. das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Projekt »Optimale Migrationspolitik in Europa: Von entgegen- Kompetenzen von gesetzten Interessen zu gegenseitigen Chancen« (SAW- vier ifo-Forschungs- 2012-ifo-3). Unter der Federführung der Bereichsleiter zentren und von der vier beteiligten Forschungsbereiche, Panu Poutvaa- externen Experten ra, Ludger Wößmann, Gabriel Felbermayr und Helmut Rainer, arbeiteten 2016 die ifo-Wissenschaftler Marcus Drometer, Till Nikolka (ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung), Marc Piopiunik (ifo Zentrum für Bildungsökonomik), Michele Battisti (ifo Zentrum für Außenwirtschaft) und Judith Saurer (ifo Zentrum für Arbeitsmarkt- und Familienöko- nomik) an dem Projekt. Dabei wurden sie von einigen externen Experten unterstützt: Yvonne Giesing, Ludwig- Maximilians-Universität München, Ilpo Kauppinen, VATT Institute for Economic Research, Helsinki, Romuald Méango, Munich Center for the Economics of Aging, Martin David Munk, Aalborg University, sowie den ifo- Forschungsprofessoren George Borjas, Harvard Univer- sity, Cambridge MA, Eric A. Hanushek, Stanford Universi- ty, und Giovanni Peri, University of California, Davis.

Auch 2016 hat das Center die Expertise der ifo Zentren und externer Partner in den verschiedenen Modulen von CEMIR zusammengebracht. Wie in den Jahren zuvor

98 ifo Jahresbericht 2016 Forschungsgruppe Steuer- und Finanz- politik

Die Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik unter Die Forschungsgruppe leistet einen Beitrag zu dieser der Leitung von ifo-Präsident Clemens Fuest wurde im Debatte, indem sie die Entwicklung wichtiger Vertei- Oktober 2016 ins Leben gerufen und konzentriert sich lungsmaße im Zeitablauf nachzeichnet und dabei auch Untersuchung der auf steuer- und finanzpolitische Fragestellungen. Zu die regionale Ungleichverteilung der Einkommen in ökonomischen und den Forschungsschwerpunkten der vier Wissenschaft- Deutschland und ihre Ursachen erforscht und analy- gesellschaftlichen ler, die das Team um Clemens Fuest bilden, zählen die siert. Dabei wird u.a. die Auswirkung der Globalisierung Folgen von Besteuerung multinationaler Unternehmen, die Rolle auf die Einkommensverteilung in Deutschland unter- Ungleichheit der Steuer- und Finanzpolitik für die Verteilung von sucht, aber auch der Effekt von wirtschaftspolitischen Einkommen und Vermögen sowie die Governance der Entscheidungen, wie beispielsweise den Hartz-Refor- Fiskalpolitik in der Europäischen Währungsunion. men. Zudem beschäftigt sich die Forschungsgruppe mit den ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen Besteuerung multinationaler Unternehmen von Ungleichheit. Die wachsende globale wirtschaftliche Integration Governance der Fiskalpolitik in der Europä- und die Liberalisierung des internationalen Kapital- ischen Währungsunion verkehrs haben den internationalen Standort- und Steuerwettbewerb verschärft. Berichte über multi- Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die öffentlichen nationale Unternehmen, die ihre Steuerbelastung Haushalte vieler EU-Mitgliedstaaten einer enormen durch die Verlagerung von Gewinnen in Niedrigsteu- Belastung ausgesetzt und Zweifel an der Zahlungsfä- erländer – häufig unter Ausnutzung von Lücken im higkeit einiger Staaten aufkommen lassen. Die daraus Zusammenspiel nationaler Steuersysteme – dras- resultierende Staatsschuldenkrise wiederum hat zu tisch senken, haben zu einer intensiven öffentlichen einer deutlichen Einschränkung der fiskalpolitischen Debatte geführt. Und Rufe nach einer internationa- Handlungsfähigkeit geführt und Konflikte zwischen len Koordinierung der Steuergesetzgebung und einer den EU-Mitgliedstaaten hinsichtlich des gemeinsamen Vereinheitlichung der Steuerbemessungsgrundlage wirtschafts- und finanzpolitischen Kurses heraufbe- werden laut. Die Forschungsgruppe leistet einen schworen. Die Verbesserung der Governance der Fis- Beitrag zu dieser Diskussion, indem sie die Steuer- kalpolitik der EU-Mitgliedstaaten ist deshalb zu einem vermeidungspraktiken multinationaler Unterneh- zentralen Punkt in der Diskussion um die Zukunft der men analysiert, Konsequenzen von Unterschieden Europäischen Integration geworden. Die Reform der zwischen nationalen Steuersystemen auf die Aktivi- europäischen Fiskalpolitik bedarf jedoch eines grund- täten von multinationalen Unternehmen untersucht legenden Verständnisses über den Einfluss verschie- und Koordinierungsinstrumente, wie beispielsweise dener fiskalpolitischer Institutionen und gesetzlicher Doppelbesteuerungsabkommen, im Hinblick auf ihre Rahmenbedingungen auf finanzpolitische Entschei- Wirkung evaluiert. Darüber hinaus bringt sie selbst dungen. Ziel der Forschungsgruppe ist es, einen Bei- Reformvorschläge in die Diskussion ein. trag zu dieser Diskussion zu leisten, indem verschiede- ne Instrumente zur Koordinierung der europäischen A nalyse des Rolle der Steuer- und Finanzpolitik für die Wirtschafts- und Fiskalpolitik im Hinblick auf ihre Ef- Europäischen Verteilung von Einkommen und Vermögen fektivität bewertet werden. Ein besonderer Fokus liegt Fiskalpakts dabei auf der Analyse des Europäischen Fiskalpakts Die Verteilung der Einkommen in einer Volkswirtschaft sowie des Europäischen Semesters. Darüber hinaus gilt als wichtiger Indikator für die Teilhabe am gesell- geht die Forschungsgruppe der Frage nach, wie die schaftlichen Wohlstand und für soziale Gerechtigkeit. gemeinsamen fiskalpolitischen Regeln gestaltet sein Vor allem die personelle Einkommensverteilung steht müssen, um langfristig Regelbewusstsein, Regelbin- im Mittelpunkt des verteilungspolitischen Interesses. dung und Stabilität zu gewährleisten. Die Forschungs- Da die Ungleichverteilung der Einkommen in vielen gruppe beschäftigt sich außerdem mit den persisten- entwickelten Ländern über die letzten Jahrzehnte hin- ten Differenzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten im weg zugenommen hat, wird das Thema Einkommens- Hinblick auf ökonomische Fundamentaldaten und ungleichheit auf internationaler Ebene aktuell intensiv deren Konsequenzen für den weiteren Integrations- debattiert. Auch in Deutschland rückt die ungleiche prozess. Verteilung von Einkommen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit.

ifo Jahresbericht 2016 99 Bibliothek

Dienstleister für Die Bibliothek des ifo Instituts ist in erster Linie interner Mit Literaturrecherchen sowie der Beschaffung von Da- ifo- und CESifo- Dienstleister und versorgt ifo- und CESifo-Mitarbeiter ten und Informationen zu ausgewählten ökonomischen Mitarbeiter sowie sowie Gastforscher mit der benötigten Literatur. Dane- und wirtschaftspolitischen Spezialgebieten erfüllt die Gastforscher ben können auch Studenten der Münchener Hochschu- Arbeitsgruppe Bibliothek wichtige Servicefunktionen. len auf die Leistungen der ifo-Bibliothek zurückgreifen. Insgesamt wurden die Dienstleistungen der Bibliothek Mit einem Bestand von etwa 137.000 bibliographischen im Jahr 2016 ca. 5.100-mal in Anspruch genommen. Einheiten sowie ca. 400 laufend gehaltenen Zeitschriften und ca. 30 statistischen Berichten ist sie eine der größ- Die Bibliothek des ifo Instituts ist Mitglied des Ge- ten wirtschaftswissenschaftlichen Bibliotheken im süd- meinsamen Bibliotheksverbundes der Norddeutschen deutschen Raum. Länder, GBV. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Harmoni- sierung des ifo-Bestands mit dem anderer wirtschafts- Inhaltlich erschlossen wird die im elektronischen Bib- wissenschaftlicher Spezialbibliotheken. Der ifo OPAC liothekskatalog des Instituts erfasste Literatur durch ist zudem Bestandteil des Webangebots der CESifo- Deskriptoren, PTS-Ländercode, zum Teil durch kurze Gruppe. Erfassung durch inhaltliche Zusammenfassungen (Abstracts) und durch JEL-Klassifikation die JEL-Klassifikation, die wirtschaftswissenschaftli- Die Bibliothek des ifo Instituts kooperiert eng mit der che Klassifikation des Journal of Economic Literature Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften in Kiel in englischer Sprache. und Hamburg.

100 ifo Jahresbericht 2016 Presse, Redaktion, Konferenzen

Das ifo Institut baut als europäischer Think Tank chen Erscheinungsbilds mit dem vom ifo Institut ver- eine Brücke zwischen akademischer Forschung und körperten Renommee, den hohen Wiedererkennungs- praktischer Politik. Die vom ifo Institut betriebene wert des neuen Designs, insbesondere des Logos, die angewandte politikorientierte Wirtschaftsforschung Beständigkeit des neuen Designs, die Homogenität des zielt darauf ab, auf der Grundlage exzellenter For- Layouts der Print- und Online-Medien und die Effizienz schungsergebnisse Beiträge zur Politikberatung und bei der Umsetzung des Designs. politischen Debatte zu liefern; sie ist eng verknüpft mit Serviceleistungen für die Forschung und die brei- Die nach Durchführung des Agenturpitch beauftragte N eues zeitgemäßes te Öffentlichkeit. Diesen Informationstransfer in die Medienagentur schloss ihre Leistungen fristgerecht Erscheinungsbild der Öffentlichkeit hinein erfolgreich zu gestalten, ist Auf- zum Jahreswechsel 2016/2017 ab. Die Umsetzung des CESifo-Gruppe gabe des Bereichs Presse, Redaktion, Konferenzen. Konzepts in die tägliche Praxis lag in den Händen der Er bereitet die in den Forschungsbereichen erzielten eigenen Graphikdesigner des ifo Instituts. Das neue Arbeitsergebnisse auf und transportiert sie zu den Erscheinungsbild wurde – wie geplant – pünktlich zum richtigen Adressaten: den Entscheidungsträgern 1. April 2017 eingeführt. aus Politik, öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft, Mitgliedern der wissenschaftlichen Community oder Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Website der CES- Medienvertretern. Daneben gewinnt die Versorgung ifo-Gruppe einem Facelift unterzogen. Mit den Vorbe- der Schulen und der breiten Öffentlichkeit mit Wirt- reitungen für einen kompletten Relaunch der Website schaftsinformationen immer mehr an Bedeutung. wurde im Berichtsjahr begonnen. Die Hauptarbeiten PRK ist zudem Dienstleister für den Vorstand und die werden in die Jahre 2017 und 2018 fallen. Im Zuge des- Forschungsbereiche des ifo Instituts und unterstützt sen wird die komplette technische Basis des Internet- diese bei ihren Veröffentlichungsvorhaben, organi- portals einschließlich der eingesetzten Software er- siert die zentralen Veranstaltungen und ist verant- neuert, die Struktur optimiert und auch das Design neu wortlich für das Erscheinungsbild des ifo Instituts gestaltet. in der Öffentlichkeit. Dazu zählen insbesondere die graphische Gestaltung der Print- und Online-Medien Entwicklung, Umsetzung und Professionali- sowie die konzeptionelle Gestaltung und redaktio- sierung von Verwertungskonzepten nelle Pflege der Website. Die Aktivitäten in den So- Um den gesellschaftlichen Nutzen seiner Arbeit weiter Erschließung cial Media und die zahlreichen Videoaktivitäten der zu erhöhen, will das ifo Institut die konzeptionellen neuer Verwertungs- gesamten CESifo-Gruppe werden ebenfalls in PRK und methodischen Grundlagen des Transfers des im potenziale betreut. Institut vorhandenen Wissens und der hier erzielten Arbeitsergebnisse in die relevanten gesellschaftlichen Neugestaltung des Corporate Designs der Gruppen hinein weiter ausbauen. Dazu sollen neue CESifo-Gruppe Verwertungspotenziale erschlossen und – vor dem Hin- Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt des Jahres 2016 tergrund der sich rapide ändernden Kommunikations- war die komplette Neugestaltung des Corporate technologien und des sich wandelnden Kommunikati- Designs der CESifo-Gruppe. Das bislang verwende- onsverhaltens – die Verwertung seiner Expertise und te Corporate Design des ifo Instituts war im Zeitraum Arbeitsergebnisse an die neuen Rahmenbedingungen 1996–1999 entwickelt worden und nicht mehr zeitge- angepasst werden. mäß. Es wurde deshalb entschieden, das komplette Mit diesem Ziel wird im Rahmen des vom Bundesminis- Erscheinungsbild des ifo Instituts, und der CESifo- terium für Bildung und Forschung für den Zeitraum Juni Gruppe insgesamt, zu erneuern. Dazu wurde ein Verga- beverfahren mit vorgeschaltetem Agenturpitch durch- 2015 bis Mai 2018 geförderten Projekts »Entwicklung, geführt. Umsetzung und Professionalisierung von Verwertungs- konzepten« unter der Federführung des Vorstands und Im Zuge dieses Projekts wurden sämtliche graphischen des Bereichs Presse, Redaktion, Konferenzen ein auf Elemente des ifo Instituts neu gestaltet. Dafür wurden die künftigen Bedürfnisse des ifo Instituts ausgerich- Anforderungen an das neue Design definiert, die der tetes Verwertungskonzept entwickelt, das gleichzeitig Auftragnehmer umzusetzen hatte. Sie bezogen sich Modellcharakter für andere Wirtschaftsforschungsin- insbesondere auf die Übereinstimmung des öffentli- stitute haben kann.

ifo Jahresbericht 2016 101 Presse, Redaktion, Konferenzen

Mit Unterstützung externer Partner, die sich mit kom- dem Fachverlag MedienLB eine für den Einsatz in den plementären fachlichen Kompetenzen in das Projekt Schulen bestimmte DVD zum Thema »Konjunktur – wie einbringen, soll die Effektivität und Effizienz des vom die Wirtschaft schwankt« produziert. An der Produktion ifo Institut ausgehenden Wissenstransfers systema- weiterer für den Einsatz in Schulen bestimmter DVDs Externe Parther mit tisch auf ein neues Niveau gehoben werden. Prof. (z.B. »Kapitalismus«, »25 Jahre deutsche Einheit« und kommunikations- Dr. Hans-Bernd Brosius, Leiter des Instituts für Kom- »Hightech-Standort Bayern«) war das ifo Institut unter- wissenschaftlicher munikationswissenschaft und Medienforschung der stützend beteiligt, indem ifo-Mitarbeiter ihre Expertise Expertise Ludwig-Maximilians-Universität München (IfKW), und u.a. in Interviews zur Verfügung stellten. Dr. Alexander Haas begleiten das Projekt mit kommu- nikationswissenschaftlicher Expertise. Ferner wurde im Berichtsjahr in Kooperation mit dem Verband der Wirtschaftsphilologen in Bayern ein Kon- Im Projektjahr 2016 wurden aus der ifo-Mission die In- zept für eine speziell auf die Bedürfnisse von Wirt- stitutsziele und die Zielgruppen abgeleitet und an- schaftsphilologen ausgerichtete Fortbildungsveran- schließend die schon existierenden Informations- staltung entwickelt. Die »ifo Praxistage für modernen dienstleistungen zugeordnet. Die tatsächliche Pro- Wirtschaftskundeunterricht« fanden im ersten Quartal duktnutzung der Zielgruppen wurde mit Hilfe der 2017 statt. Diese Veranstaltung bot auch den Rahmen Datenbank- und Webstatistik analysiert und darauf für die Premiere der DVD zum Thema Konjunktur. aufbauend der Handlungsbedarf bei den unterschied- lichen Zielgruppen festgelegt. Ein Vergleich zwischen Diese Pilotveranstaltung war so erfolgreich, dass sie ab der tatsächlichen und der angestrebten Nutzung der dem Jahr 2017 zu einer Veranstaltungsreihe ausgebaut ifo-Produkte von den einzelnen Adressatenkreisen werden soll. Um die Wirtschaftsphilologen kontinuier- zeigte, dass eine Bedarfsanalyse bei den politischen lich mit aktuellen Wirtschaftsinformationen für den Entscheidungsträgern, der öffentlichen Verwaltung Schulunterricht versorgen zu können, wurde zudem sowie bei Lehrern und im Bildungsbereich vorrangig ein spezieller Newsletter für diese Zielgruppe konzi- durchgeführt werden sollte. Zudem wurden anhand piert, der ab dem zweiten Quartal 2017 versandt wer- der Merkmale »Verbreitung und Bedeutung« die Pro- den wird. dukte festgelegt, für die Nutzerbefragungen durch- geführt werden sollten. Die Weiterentwicklung der Institutionendatenbank DICE ist ein Kernprojekt des gesamten Vorhabens. So soll ein Im Jahr 2016 wurden zuerst die Abgeordneten des bedarfsgerechtes Konzept für die Weiterentwicklung Bayerischen Landtags und Mitarbeiter in den Stimm- von DICE erstellt und umgesetzt werden. Dazu fanden kreisen und den Fraktionen befragt. Die Befragung er- 2016 vier Workshops mit dem Ziel, zusammen mit den fasste einerseits den Informationsbedarf vor allem bei unterschiedlichen Nutzergruppen von DICE die jeweili- Wirtschaftsthemen, andererseits auch die Mediennut- gen Bedürfnisse zu analysieren und mögliche Ansätze zung sowie eine Analyse zum Stand des ifo Instituts im zur Deckung zu skizzieren, statt. Zudem wurden Vertre- Vergleich zu seinen Wettbewerbern. ter verschiedener Zielgruppen – Studenten, Doktoran- den, Forscher, Hochschuldozenten sowie Mitarbeiter in Parallel dazu wurden, in Abstimmung mit den Pro- Verbänden – interviewt. Die daraus entwickelten Ideen duktverantwortlichen und unter Beteiligung der Ex- wurden priorisiert und in ersten Prototypen umgesetzt. perten des IfKW, zwei schriftliche Fragebögen für eine Befragung der Leser Befragung der Leser der ifo Konjunkturperspektiven Ein weiterer Projektschwerpunkt ist der Ausbau der der ifo Konjunktur- und des ifo Schnelldiensts entwickelt. Die Befragung Instrumente für die Bereitstellung von Wirtschaftsin- perspektiven und des soll die Zufriedenheit mit den beiden Publikationen formationen für die Gesellschaft. Hier konzentriert sich ifo Schnelldiensts messen und Verbesserungsbedarf ableiten. das Institut auf zwei Stoßrichtungen: die Förderung des journalistischen Nachwuchses insbesondere auf Um den Wissenstransfer in Richtung auf die wichtige dem Gebiet der Wirtschaftsberichterstattung sowie Zielgruppe der Lehrer (und Schüler) auszubauen, wurde die Intensivierung der Nutzung internationaler Mas- eine erste Analyse des Bedarfs der Lehrenden an wis- senmedien für die Verwertung der Arbeitsergebnisse senschaftlich basierten Wirtschaftsinformationen ge- des ifo Instituts. Das 2015 eingeführte ifo-Angebot zur startet. Darauf aufbauend wurde in Kooperation mit beruflichen Qualifizierung der Journalisten, die »ifo-

102 ifo Jahresbericht 2016 Presse, Redaktion, Konferenzen

Praxistage für Qualitätsjournalismus« wurden 2016 in meistzitiertes Wirtschaftsforschungsinstitut ausbau- Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk und der en. Dazu tragen neben der monatlichen Bekanntgabe Deutschen Journalistenschule fortgesetzt. Ergänzt des Geschäftsklimaindex, der ifo Exporterwartungen, wurde diese Aktivität um eine halbtägige Fortbildungs- des ifo Beschäftigungsbarometers und anderer ifo-Um- veranstaltung mit ähnlichen Schwerpunkten, bei der frageergebnisse vor allem die wirtschaftspolitischen der 54. Lehrgang der Deutschen Journalistenschule Äußerungen des ifo Instituts und die ifo-Prognosen zur das ifo Institut besuchte. Im Mittelpunkt stand ein Vor- konjunkturellen Entwicklung bei. trag des ifo-Bereichsleiters Prof. Gabriel Felbermayr zur Flüchtlingskrise. Auf internationaler Ebene wurden In dem durch den Präsidentenwechsel geprägten Be- die Kontakte zu den relevanten Medien in allen europä- richtsjahr trugen beide Präsidenten – Hans-Werner ischen Ländern weiter ausgebaut. Sinn bis zum 31. März und Clemens Fuest ab dem 1. April – zu der enorm hohen Medienpräsenz des ifo Als weiterer Projektschwerpunkt war der Aufbau einer Instituts bei. Beide setzten mit zahlreichen Interviews umfassenden Datenbank mit Forschungsdaten vorge- und Gastbeiträgen in überregionalen Printmedien, sehen. Hintergrund dafür ist, dass sich das ifo Institut im Fernsehen und im Hörfunk immer wieder Impulse durch die vermehrte Forschung mit Massendaten stark für die wirtschaftspolitische Diskussion. Als feste Ko- gestiegenen Anforderungen an die technische und or- lumnisten in der WirtschaftsWoche nehmen sowohl ganisatorische Infrastruktur ausgesetzt sieht. Im Rah- Hans-Werner Sinn, der Alt-Präsident, als auch Clemens men dieses Projekts haben die Projektmitarbeiter im Fuest, der jetzige ifo-Präsident, regelmäßig zu aktu- Hans-Werner Sinn Berichtsjahr zusammen mit Experten der Beratungs- ellen wirtschaftspolitischen Themen Stellung. Ihre und Clemens Fuest gesellschaft p3 eine Analyse sowohl des Status quo regelmäßigen Beiträge für Project Syndicate werden sind europaweit als auch von aktuellen Trends im Bereich Forschung weltweit in wichtigen nationalen Tageszeitungen plat- gefragte Interview- mit Massendaten durchgeführt. Im Laufe der Prüfung ziert. Als Interviewpartner in Funk, im Fernsehen und partner hat sich herausgestellt, dass aufgrund der absehbaren in Tageszeitungen sind Hans-Werner Sinn und Clemens Ausweitung der empirischen Wirtschaftsforschung auf Fuest europaweit gefragt. Besondere Beachtung die Analyse von Massendaten (Big Data) Wichtigkeit, fanden 2016 Clemens Fuests Stellungnahmen zur Geld- Umfang und Komplexität des Themas stark zunehmen politik der Europäischen Zentralbank, zur Steuerpolitik und den Rahmen des Projekts sprengen werden. Des- und zum Brexit sowie seine Vorschläge zur Bewältigung halb ist es das vorrangige Ziel des ifo Instituts, dieses der Eurokrise. Ebenfalls großes Interesse fand 2016 das Arbeitsfeld in ein eigenes Projekt auszugliedern. neue Buch »Der schwarze Juni« von Hans-Werner Sinn, das der Öffentlichkeit auf mehreren Veranstaltungen vorgestellt wurde. Auch andere ifo-Wissenschaftler, vor Presse allem die Leiter der Forschungsbereiche des ifo Insti- In der Pressestelle werden die in den Forschungsberei- tuts, bringen sich aktiv durch Interviews und Pressear- chen des ifo Instituts erzielten Arbeitsergebnisse für tikel in die Medienarbeit des ifo Instituts ein. die Medien und die Öffentlichkeit verständlich aufbe- reitet. Im Jahr 2016 informierte das ifo Institut mit gut An den bereits erwähnten »ifo-Praxistagen für Qua- 200 Pressemitteilungen über Forschungsergebnisse, litätsjournalismus«, die von BR-Redakteur Jürgen aktuelle Umfrageergebnisse, neue Publikationen und Seitz und ifo-Pressesprecher Harald Schultz mo- Veranstaltungen. Die Pressestelle versteht sich in ers- deriert wurden, nahmen 15 junge Journalisten der ter Linie als Dienstleister für interessierte Journalisten Deutschen Journalistenschule (DJS) und neun Re- »ifo-Praxistage und vermittelt Interviewpartner aus dem Haus, orga- dakteure des Bayerischen Rundfunks teil. Jörg Sa- für Qualitäts- nisiert Pressekonferenzen und beantwortet Anfragen. drozinski, Leiter der Deutschen Journalistenschule, journalismus« mit Auch der breiten Öffentlichkeit stellt sie Informationen und Wilfried Rütten, Leiter des European Journalism 24 Teilnehmern und Materialien zur Verfügung. Centre in Maastricht, wurden als Gastexperten in die Veranstaltung eingebunden. Ziel dieser Veran- Die kontinuierliche und engagierte Pressebetreuung staltungsreihe ist es, durch eine praxisorientierte ist mit ein Grund dafür, dass das ifo Institut mit sehr Vermittlung ökonomischen und journalistischen Wis- hoher Präsenz in den Medien vertreten ist. Im Jahre sens das Verständnis für wirtschaftliche Zusammen- 2016 konnte das ifo Institut seinen Spitzenplatz als hänge zu verbessern. Leitende Wissenschaftler aus

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allen ifo-Bereichen stellten ihre Arbeiten und ihre – CESifo Forum: aktuelle Politikthemen von welt- Forschungsergebnisse vor. Mit seinen Ausführungen weitem Interesse von bekannten internationalen zur Zukunft Europas setzte ifo-Präsident Clemens Autoren sowie Daten und Informationen aus dem Fuest ein Glanzlicht. ifo Institut (Erscheinungsweise: vierteljährlich, mit der CESifo GmbH herausgegeben, englischspra- Redaktion chig); Die Aufgaben der Redaktion sind die konzeptionelle – CESifo DICE Report: Beiträge zu institutionellen Gestaltung, Erstellung und Verteilung der Publikatio- Regelungen und wirtschaftspolitischen Maßnah- nen des Instituts. Sie verantwortet sämtliche gedruck- men in einer ländervergleichenden Analyse (Er- ten und digitalen Veröffentlichungen des Hauses. Hier scheinungsweise: vierteljährlich, englischsprachig); sind die thematische und inhaltliche Gestaltung, ein- ab 2017 wird der Name der Zeitschrift in ifo DICE schließlich der Übersetzung (Deutsch/Englisch bzw. Report geändert; Die »ifo-Publika- Englisch/Deutsch), die Druckvorbereitung, d.h. die – CESifo Economic Studies: wirtschaftswissenschaft- tionen« Erstellung von Graphiken und Tabellen sowie das Set- liche Forschungsergebnisse und politikrelevante zen und Gestalten der Texte, die Weiterleitung an die Fragestellungen. Die CESifo Economic Studies er- hauseigene Druckerei oder externe Druckereien sowie scheinen bei Oxford University Press. Managing das Adressmanagement angesiedelt. Das PRK-Team Editor ist Panu Poutvaara, Leiter des ifo Zent- unterstützt die anderen Bereiche des Instituts auch rums für Internationalen Institutionenvergleich bei der Durchführung von Veröffentlichungsvorhaben und Migrationsforschung (Erscheinungsweise: vier- und Vorträgen. teljährlich, mit Referee-System, englischsprachig);

Das ifo Institut gibt folgende Zeitschriften heraus: Hinzu kommt die Buchreihe – ifo Schnelldienst: aktuelle Politikthemen und ifo- – ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung: wichtige Forschungsergebnisse (Erscheinungsweise: zweimal Forschungsprojekte des ifo Instituts; im Monat); – ifo Konjunkturperspektiven: aktuelle Ergebnisse Zusätzlich zu den laufenden Ausgaben des CESifo Fo- des ifo Konjunkturtests in Graphiken, Tabellen rum wurde ein Sonderheft zum Thema »Retirement of und beschreibenden Analysen (Erscheinungsweise: Hans-Werner Sinn« herausgegeben. monatlich); Seit 2014 werden der ifo Schnelldienst, das CESifo Fo- – ifo-GfK-Konsumreport: Berichterstattung über ak- rum und der CESifo DICE Report auch im ePub-Format tuelle Ergebnisse der konsumnahen Branchen des zur Verfügung gestellt. ifo Konjunkturtests, des GfK-Wirtschaftsdiensts Konsum- und Sparklima sowie über die Kon- Darüber hinaus veröffentlicht das ifo Institut in unre- sumentenstimmung in der EU (gemeinsame Publi- gelmäßiger Folge in den ifo Forschungsberichten die Im Dezember 2016 kation mit der GfK Marktforschung, Nürnberg, Ergebnisse von Gutachten, die nicht in Buchform er- letzte Ausgabe Erscheinungsweise: monatlich); mit der Dezember- scheinen, sowie die ifo Dresden Studien, in denen – in des ifo-GfK- ausgabe 2016 wurde die Zeitschrift eingestellt; Verantwortung der Niederlassung Dresden – vornehm- Konsumreports lich Themen der neuen Bundesländer und ihrer östli- – ifo Dresden berichtet: Konjunktur, Wirtschafts- chen Nachbarn aufgegriffen werden. politik und struktureller Wandel in Ostdeutschland (Erscheinungsweise: sechsmal im Jahr, in Verant- Der ifo Newsletter, ein kostenloser elektronischer In- wortung der Niederlassung Dresden); formationsdienst, wird jeweils am Monatsende per – CESifo World Economic Survey: Ergebnisse der E-Mail verschickt. Er berichtet in deutscher Sprache ifo-Expertenumfrage zur Weltkonjunktur in Gra- über neue Forschungsergebnisse, ausgewählte Publi- phiken, Tabellen und in beschreibenden Analysen kationen und Veranstaltungen, Personalien, Termine (Erscheinungsweise: vierteljährlich, englischspra- und vieles mehr aus dem ifo Institut. Der ifo Dresden chig); ab 2017 wird der Name der Zeitschrift in ifo Newsletter ist ein Service der ifo Niederlassung Dres- World Economic Survey geändert; den, der regelmäßig über aktuelle Publikationen und

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Veranstaltungen der Niederlassung berichtet. Darüber Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, hinaus wird das Erscheinen neuer Ausgaben der Zeit- Energie und Technologie Ilse Aigner, Bundesbankpräsi- schriften CESifo Forum, CESifo DICE Report und CESifo dent Jens Weidmann sowie Wissenschaftler aus Israel, World Economic Survey durch Newsletter mit Inhalts- den USA und Europa gehörten zu den Rednern. übersicht und Download-Optionen begleitet.

Auch über Twitter informiert die CESifo-Gruppe über Neuigkeiten auf der Website in deutscher (@ifo_Insti- tut) und englischer Sprache (@CESifoGroup). ifo-Präsi- dent Clemens Fuest und ifo-Präsident a.D. Hans-Werner Sinn haben ebenfalls Twitter-Accounts. Nutzer können sich weiterhin über die RSS-Feeds der CESifo-Gruppe über die neuesten Nachrichten aus dem ifo Institut und der CESifo-Gruppe auf dem Laufenden halten. Über Xing und LinkedIn werden Stellenausschreibungen des ifo Instituts verbreitet.

Einige der Periodika werden bekannten Online-Diens- ten zum weltweiten Vertrieb zur Verfügung gestellt. Einen vollständigen Überblick über die Publikationen des ifo Instituts und ihre Bezugsmöglichkeiten findet man unter http://www.cesifo-group.de/Publikationen.

Konferenzen Der Bereich PRK verantwortet die Organisation und Durchführung der zentralen Konferenzen des ifo Insti- tuts, die Präsentation des Instituts auf externen Kon- ferenzen, wie z.B. bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, und die Betreuung von Besuchergrup- pen. Zentrale Veranstaltungen im Jahr 2016 waren der Flyer zum Festakt Festakt zur Verabschiedung von Hans-Werner Sinn und zum 25. Jahrestag der Gründung des Center for Econo- Knapp 400 renommierte Wirtschaftswissenschaftler mic Studies und die ifo Jahresversammlung. Die öffent- lichen Veranstaltungen werden meist live im Internet aus aller Welt fanden sich am Vormittag in der Großen Hochkarätig übertragen und anschließend in die Mediathek des ifo Aula der LMU ein, um an dem hochkarätig besetzten besetztes Instituts eingestellt, um die Ausstrahlung dieser Veran- wissenschaftlichen Symposium teilzunehmen. Neben wissenschaftliches staltungen in die Öffentlichkeit hinein zu erhöhen. den Begrüßungsworten, der wissenschaftlichen Lau- Symposium und … datio von Kai Konrad und der Rede von Jens Weidmann Die Präsidentschaft von Prof. Hans-Werner Sinn am ifo sorgten vier Panels zur Europäischen Währungsunion, Institut endete gleichzeitig mit seinem Ordinariat an zur Handelsliberalisierung und multilateralen Han- der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) delsabkommen, zu mikroökonomischen Lehren für sowie der Leitung des Center for Economic Studies Politikmaßnahmen sowie zu öffentlichen Finanzen und … Festakt mit (CES) und der CESifo GmbH am 31. März 2016, nach- Staatsverschuldung für spannende Diskussionen. führenden dem er kurz zuvor sein 68. Lebensjahr vollendet hatte. Persönlichkeiten Er wurde am 22. Januar 2016 mit einem internationalen Das Symposium ging nachmittags über in einen Fest- aus Wissenschaft, wissenschaftlichen Symposium und einem Festakt in akt, zu dem führende Persönlichkeiten aus Politik, Politik, Wirtschaft der Großen Aula der LMU sowie einer festlichen Abend- Wirtschaft, Medien und öffentlicher Verwaltung hinzu- und öffentlicher veranstaltung in der Münchener Residenz feierlich ver- stießen. Als Schlusspunkt des Festakts überreichten Verwaltung zur abschiedet. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Au- Verabschiedung von der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, die ßenwirtschaft, Meinhard Knoche, Mitglied des ifo-Vor- Hans-Werner Sinn

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stands, und Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums Seit 2014 lädt das ifo Institut Bundespolitiker aller Frak- Festschrift »Hans- für Bildungsökonomik, die von ihnen herausgegebene tionen zu einem »Parlamentarischen Frühstück« in die Werner Sinn und Festschrift »Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Bayerische Vertretung in Berlin ein. 2016 fanden zwei 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik«, in der sich mehrere Nobelpreisträ- Veranstaltungen statt. Im März diskutierte Hans-Werner Wirtschaftspolitik« ger und andere Zeitzeugen aus Politik und Wissenschaft Sinn dort gemeinsam mit und den Parla- aus ihrer Perspektive mit den wirtschaftspolitischen mentariern über die Energiewende. Im September setz- Ansätzen Hans-Werner Sinns auseinandersetzen. Den te Clemens Fuest diese Veranstaltungsreihe mit aktuel- Schlusspunkt bildete eine festliche Abendveranstal- len Fragen zur Steuer- und Europapolitik fort. Festliche Abend- tung in der Münchener Residenz. An einen Staatsemp- veranstaltung in der fang auf Einladung der Bayerischen Staatsregierung Am 28. April 2016 fand die 67. Jahresversammlung Münchner Residenz schloss sich ein Dinner im Kaisersaal der Residenz an. des ifo Instituts in der Großen Aula der Ludwig-Maxi- milians-Universität München (LMU) statt. In der Mit- gliederversammlung am Vormittag, bei der sich auch Clemens Fuest als neuer Präsident des ifo Instituts vorstellte, berichtete Hans-Werner Sinn, Alt-Präsident des ifo Instituts, über die Aktivitäten des Instituts im Jahr 2015. Der von ifo-Vorstandsmitglied Meinhard Knoche vorgetragene Jahresabschluss zum 31. De- zember 2015 wurde einstimmig beschlossen, und der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurde der Preis der Ge- sellschaft zur Förderung der wirtschaftswissenschaft- lichen Forschung (Freunde des ifo Instituts) e.V. verlie- hen. Über die Preisvergabe wird im Kapitel Personelle Entwicklung und im ifo Schnelldienst 69(10), 2016, aus- führlich berichtet. Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank Zu Beginn des öffentlichen Teils der ifo Jahresver- sammlung, die unter dem Motto »Die Europäische Union am Scheideweg« stand, begrüßte Prof. Bernd Huber, Präsident der LMU, Clemens Fuest als neuen ifo-Präsidenten und neuen Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft und Nationalökonomie an der LMU und wünschte ihm viel Erfolg sowie eine glückliche Hand in seinem neuen Amt. Im Anschluss sprach Bernd Huber Hans-Werner Sinn seinen Dank für dessen Leis- tung für das ifo Institut und die Volkswirtschaftliche Fakultät der LMU aus und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Diesen Wünschen schloss sich Dr. Peter-Ale- xander Wacker, Vorsitzender des Verwaltungsrats des ifo Instituts, an. Auch Hans-Werner Sinn drückte noch einmal seine Freude darüber aus, dass Clemens Fuest als sein Nachfolger gewonnen werden konnte.

Clemens Fuest dankte für die einführenden Wor- Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen te seiner Vorredner sowie die Unterstützung, die er durch sie bisher erfahren habe. Hans-Werner Sinn Über die Veranstaltung wurde im ifo Schnelldienst dankte er insbesondere für dessen Förderung des 69(9), 2016, ausführlich und mit Beiträgen einiger Re- wissenschaftlichen Nachwuchses, von der nicht zu- ferenten berichtet. letzt auch er, Fuest, profitiert habe. Die gegenwärti-

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ge Situation der Europäischen Union sieht Fuest als Fuest vertiefte die Diskussion um die Zukunft der Euro- schwierig an. Wachsende separatistische Strömun- päischen Union unter dem Motto »The European Union gen in den meisten Ländern zielten auf eine Desin- at a Crossroads«. tegration, die EU befinde sich seit sechs bzw. sieben Jahren – je nachdem wann man den Beginn sehe – in der Eurokrise. Zur Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum schlug Clemens Fuest die Einführung einer neuen Form von nachrangigen Staatsanleihen – Ac- countability Bonds – vor. Damit die Kosten vertrags- widrig hoher Staatsverschuldung nicht mehr auf die Steuerzahler anderer Länder abgewälzt werden kön- nen, sollten nachrangige Staatsanleihen eingeführt werden, die nicht von der Europäischen Zentralbank angekauft werden können.

Podium: John Ryan, Clemens Fuest, Quentin Peel, Jeromin Zettelmeyer

Am 9. November 2016 veranstaltete das ifo Institut in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer 16. ifo Branchen- für München und Oberbayern und gefördert vom Bay- Dialog erischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie den 16. ifo Branchen-Dialog. Ziel dieser Arbeitstagung ist die Analyse der Gesamt- wirtschaft und der konjunkturellen Entwicklungen in der Industrie, der Bauwirtschaft, im Groß- und Einzel- handel sowie in ausgewählten Dienstleistungssekto- ren. Über die Tagung wird im Bereichskapitel Indus- trieökonomik und neue Technologien sowie im ifo Schnelldienst 68(23), 2016, ausführlich berichtet.

Aufgrund des Präsidentenwechsels pausierte die in Brüssel stattfindende Konferenzreihe »ifo Brussels In- ternational Economic Forum (ifo BrIEF)« im Jahr 2016.

Internet Das ifo Institut hat seine Aktivitäten in Forschung, Po- litikberatung und Service weitgehend digitalisiert und mit Web-Technologien gestaltet. Das gilt nicht nur für die in- und externe Kommunikation, die Recherche und G emeinsames Internetportal der Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts das Wissensmanagement, sondern auch für die Unter- nehmensbefragungen, Forschungsprojekte und die CESifo-Gruppe: weltweite Bereitstellung von Daten, Forschungsergeb- www.cesifo.group.de Die nachfolgende Expertenrunde mit Prof. John Ryan, nissen und sonstigen Informationen. Die Leistungen London School of Economics and Political Science, des ifo Instituts sind mit den Aktivitäten der anderen Quentin Peel, Financial Times, Jeromin Zettelmeyer, Partner der CESifo-Gruppe abgestimmt und verknüpft. Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik im Bundesmi- Deshalb betreibt die CESifo-Gruppe ein gemeinsames nisterium für Wirtschaft und Energie, und Clemens Internetportal (www.cesifo-group.de), in dem das In-

ifo Jahresbericht 2016 107 Presse, Redaktion, Konferenzen

formationsangebot des ifo Instituts, der CESifo GmbH ein Nachrichtenfluss, der vom Institut gezielt gesteuert und des Center for Economic Studies (CES) zusammen- werden kann. Jede News wird auch bei Twitter veröf- geführt ist. fentlicht, so dass hier eine direkte Verbindung zu den Social-Media-Aktivitäten des ifo Instituts besteht. Mit dem Internetportal wird eine doppelte Stoßrich- tung verfolgt: Zum einen hat es den Zweck, die Öffent- Das digitale Servicespektrum für den Informations- T ransparenz lichkeit im Rahmen des Wissenstransfers umfassend transfer wird ständig erweitert. So können Publikatio- über Ressourcen und mit Informationen aus den Arbeitsgebieten der CESifo- nen über Internet-Datenbanken bequem recherchiert, Leistungen Gruppe zu versorgen und die Breitenbildung auf dem bestellt und zum Teil auch im Volltext abgerufen wer- Gebiet der Ökonomie zu verbessern; zum anderen den. Seit 2014 werden einige Zeitschriften auch im dient es der Qualitätssicherung, indem völlige Trans- Format ePub zum Download angeboten, das sich ins- parenz über Ressourcen und Leistungen der Mitglieder besondere für die Ausgabe auf mobilen Endgeräten der CESifo-Gruppe hergestellt und so eine Kontrolle wie Tablets und E-Readern eignet. Die Bibliothek des durch die Öffentlichkeit ermöglicht wird. ifo Instituts stellt ihren elektronischen Katalog über das Internet auch externen Nutzern zur Verfügung. Die Im Internetportal der CESifo-Gruppe stellt das ifo In- Institutionendatenbank DICE (Database for Institutio- stitut zeitnah Informationen über das Institut selbst, nal Comparisons in Europe) stellt systematische und seine Serviceangebote, seine Forschungsthemen, da- vergleichende Informationen zu den institutionellen rauf basierende wirtschaftspolitische Empfehlungen Regulierungen vor allem innerhalb der Europäischen und über Veranstaltungen bereit. Dazu gehören auch Union bereit. Das Angebot an »Visual Stories«, die eine umfassende Angaben zum wissenschaftlichen und umfassende graphische Darstellung der präsentierten Zeitnahe politikorientierten Output der Forschungszentren des Daten ermöglichen, wurde im Berichtsjahr ausgewei- Informationen über ifo Instituts und seiner Mitarbeiter sowie zur Resonanz tet. Häufig genutzt wird auch die vom ifo Zentrum für die Aktivitäten des ifo dieses Outputs in den Medien. Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen entwi- Instituts ckelte und laufend aktualisierte ifo Ressourcenda- tenbank. Sie gibt anhand von Tabellen und Dokumen- ten mehrerer Datenlieferanten einen umfassenden Überblick über Energiereserven und Ressourcen. Spezielle Serviceangebote für die Forschung sind die Datenbanken iPEHD und ifo GAME: Mit der ifo Prussi- an Economic History Database (iPEHD) – Preußische wirtschaftsgeschichtliche Datenbank des ifo – wird in- teressierten Forschern eine systematische Sammlung und Digitalisierung preußischer Daten in der Website bereitgestellt. ifo GAME (Geological and Meteorologi- cal Events – GAME) sammelt weltweit Informationen über geologische und meteorologische Ereignisse und fasst diese in einer strukturierten und aggregierten Art und Weise auf Länderebene zusammen. Damit bietet ifo GAME einen einzigartigen Datensatz zur ökonomi- schen Analyse.

CESifo Group Website: http://www.cesifo-group.de Einige Vorlesungen von Gastforschern am Center for Economic Studies (CES) sowie ausgewählte Vorträge auf ifo-Veranstaltungen werden durch Videoaufnah- Auf der Startseite werden Informationen aus dem Ins- men, die in die Mediathek der CESifo-Gruppe aufge- titut in Form der ifo News redaktionell aufbereitet und nommen werden, einem internationalen Publikum mit Bildern ergänzt. Neben aktuellen Pressemittteilun- zugänglich gemacht. Ferner dient das Internetportal gen zählen dazu weitere Forschungsergebnisse, Veran- als Plattform zur Durchführung der Unternehmensbe- staltungen, Personalien, TV-Hinweise u.v.m. So entsteht fragungen des ifo Instituts und zur speziellen Informa-

108 ifo Jahresbericht 2016 Presse, Redaktion, Konferenzen

tionsversorgung der Medien. Auch die CESifo GmbH und das CES stellen im gemeinsamen Internetportal breite Informationen über ihre Arbeit bereit. Das gilt insbesondere im Hinblick auf das CESifo-Forscher- netzwerk.

Videos Videobeiträge sind ein zunehmend gefragtes Instru- ment zur Vermittlung von Informationen. Aufzeichnun- gen von Vorträgen, Vorlesungen, Podiumsdiskussio- nen und anderen Veranstaltungen dokumentieren die Arbeit der CESifo-Gruppe. CES und ifo haben schon in den 1990er Jahren mit der Aufzeichnung von Veranstal- tungen und der Produktion von Videofilmen begonnen, so dass die CESifo-Gruppe heute über einen enorm großen Fundus an Videoaufzeichnungen verfügt, von denen einige mittlerweile wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung haben. Darauf kann mit Hilfe der Mediathek nutzerfreundlich zugegriffen werden. Ein etablierter Schwerpunkt des Videoeinsatzes ist das Live-Strea- ming, also die Liveausstrahlung von Videoaufnahmen von Veranstaltungen im Internet, die anschließend in die Mediathek eingestellt werden. Diese Technik erwei- tert die öffentliche Wahrnehmung von Veranstaltungen der CESifo-Gruppe beträchtlich.

Die CESifo Mediathek dient den Nutzern auch als vir- tueller Hörsaal: Mit den CESifo Lectures sind Vorlesun- gen, die internationale Wissenschaftler am CES und im ifo Institut gehalten haben, über die CESifo-Website abrufbar. Im Jahr 2016 wurde u.a. der Vortrag »Mo- ney Markets and Financial Intermediation« von Bengt Holmstrom, der kurz zuvor (zusammen mit Oliver Hart) den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat, mitgeschnit- ten. Auch die Vortragsreihe »Motivating prosocial be- havior: Economic incentives and moral constraints« von Nicola Lacetera ist abrufbar.

Neben den Liveübertragungen im Internet sollen auch verstärkt selbst produzierte Videoclips in die Mediathek eingestellt werden. In kurzen Veranstal- tungsberichten werden die wichtigsten Ergebnisse der Konferenzen des ifo Instituts dargestellt. Um eine größere Anzahl an Nutzern zu erreichen, werden Ver- anstaltungsmitschnitte auch über die Videoplattform YouTube angeboten.

ifo Jahresbericht 2016 109 ifo Dresden

Niederlassung Dresden

Mit der Gründung der Niederlassung Dresden des ifo Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit durch Infor- Instituts im Jahr 1993 hat die Sächsische Staatsregie- mation und Beratung bei aktuellen wirtschaftspoli- rung, die maßgeblich auf diese Gründung hingewirkt tischen Fragestellungen und organisiert Workshops. hatte, eine wirtschaftswissenschaftliche Forschungs- einrichtung in Sachsen etabliert, die die spezifischen Seit 1994 wird die Zeitschrift ifo Dresden berichtet von Aspekte der ostdeutschen Wirtschaftsentwicklung der ifo Niederlassung Dresden herausgegeben. Sie er- untersucht und den politischen Entscheidern wissen- scheint alle zwei Monate. Hier publizieren Wissenschaft- schaftlich fundierte Handlungsempfehlungen geben ler von ifo Dresden sowie Gastautoren aktuelle For- kann. Die empirische Wirtschaftsforschung in der Nie- schungsergebnisse für eine breite Leserschaft aus Politik, derlassung Dresden ist an den besonderen Belangen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Ergebnisse ifo Dresden Studie 77 der neuen Bundesländer und insbesondere des Frei- umfassenderer Forschungsprojekte werden in der Schrif- erschienen staates Sachsen ausgerichtet. Darüber hinaus beteiligt tenreihe ifo Dresden Studien veröffentlicht. In dieser Se- sich die Niederlassung Dresden in hohem Maße an der rie erschien im Jahr 2016 der Band Nr. 77 mit dem Titel wirtschaftspolitischen Beratung. Die Niederlassung »Auswirkungen des flächendeckenden Mindestlohns auf wird vom Freistaat Sachsen institutionell gefördert die gewerbliche Wirtschaft im Freistaat Sachsen«. und stützt sich zur Bewältigung ihrer vielfältigen Auf- gaben auf die Erfahrung und Forschungsressourcen Die Niederlassung organisiert zudem Konferenzen, so des Stammhauses. z.B. den halbjährlich durchgeführten ifo Arbeitskreis Konjunkturbeobachtung Sachsen. Daneben veran- Die Niederlassung Dresden arbeitet mit regionalem staltet die Niederlassung regelmäßig wissenschaft- Schwerpunkt Ostdeutschland und Sachsen vor allem lich orientierte Workshops. Im Jahr 2016 fanden der auf den folgenden Forschungsschwerpunkten: 10. Workshop Political Economy (25. und 26. November 2016) in Zusammenarbeit mit CESifo, der Technischen – Konjunktur und Wachstum, Universität Dresden und der Technischen Universität – Humankapital, Strukturwandel und die Position im Braunschweig, der 6. ifo Dresden Workshop on Labour Standortwettbewerb, Economics and Social Policy in Zusammenarbeit mit – Arbeitsmarkt und Sozialpolitik, der Technischen Universität Dresden (10. und 11. März 2016) sowie der 6. ifo Dresden Workshop on Regional – Einbettung in die internationale Arbeitsteilung (ins- Economics gemeinsam mit der Technischen Universi- besondere mit den Staaten Mittel- und Osteuropas), tät Dresden und der Technischen Universität Braun- – Öffentliche Finanzen und Wirtschaftsförderung. schweig (15. und 16. September 2016) statt.

In den Dresdner Vorträgen zur Wirtschaftspolitik, die In Absprache mit der Sächsischen Staatsregierung sich an eine breitere Öffentlichkeit richten, präsentie- spielt überdies das Querschnittthema »Implikationen ren externe Wissenschaftler ihre neuesten Forschungs- der demographischen Entwicklung für die wirtschaft- ergebnisse. In dieser Reihe lud ifo Dresden im Jahr 2016 Drei Veranstaltungen liche Entwicklung« eine gewichtige Rolle in der For- an drei Abenden zum Wissensaustauch ein. Peter Ham- in der Reihe schungsarbeit der Niederlassung Dresden, denn die pe, ehemaliger Dozent und Bereichsleiter Wirtschafts- »Dresdner Vorträge Auswirkungen von Schrumpfung und Alterung der Be- und Sozialpolitik der Akademie für Politische Bildung zur Wirtschafts- völkerung werden in nahezu allen gesellschaftlichen Tutzing, Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenz- politik« und wirtschaftlichen Bereichen spürbar und stellen die feldes Finanzmärkte und Immobilienmärkte am Insti- Wirtschaftspolitik insbesondere in Ostdeutschland vor tut der deutschen Wirtschaft Köln, und Michael Heise, große Herausforderungen. Chief Economist Allianz SE, diskutierten mit einem breiten Publikum aus Wissenschaft, Politik und Verwal- Neben den wissenschaftlichen Forschungsergebnis- tung in den Räumen der Niederlassungen über aktuelle sen stellt die Niederlassung Dresden umfangreiche wirtschaftspolitische Themen. Serviceleistungen bereit. Sie publiziert ihre wirt- schaftspolitischen Analysen in der Zeitschrift ifo Unter Leitung des Geschäftsführerteams, Marcel Thum Dresden berichtet und in der Buchreihe ifo Dresden und Joachim Ragnitz, arbeiten derzeit (Stand: 31. De- Studien. Die ifo Niederlassung Dresden unterstützt zember 2016) 14 Wissenschaftler in der Niederlassung,

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darunter zwölf Doktoranden. Das Team wird ergänzt rium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung um zwei nicht-wissenschaftliche Mitarbeiterinnen so- des Landes Sachsen-Anhalt mit der »Vierteljährlichen wie eine wechselnde Anzahl von studentischen Hilfs- Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen- Kooperationsverträge kräften. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit gibt Anhalt« beauftragt. mit der Technischen es mit der Technischen Universität Dresden sowie mit Universität Dresden dem Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen. Die monatlichen regionalisierten Auswertungen des ifo und dem Statistischen In Kooperationsverträgen sind insbesondere Gastauf- Konjunkturtests für Ostdeutschland und Sachsen wer- Landesamt des enthalte von Wissenschaftlern der Niederlassung an den über verschiedene Kanäle veröffentlicht, um einen Freistaates Sachsen den jeweiligen Partnerinstitutionen sowie gemeinsa- möglichsten breiten Adressatenkreis von Medien, Un- me Projekte und Veranstaltungen vorgesehen. Darüber ternehmern und wirtschaftspolitischen Entscheidern hinaus bietet die Niederlassung interessierten Studen- zu erreichen. So werden die ostdeutschen Ergebnisse ten wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge die monatlich im Rahmen einer Pressemitteilung sowie Möglichkeit von projektbezogenen Praktika an. seit 2014 auch in der Unternehmerzeitschrift Wirt- schaft + Markt publiziert. Die sächsischen Konjunktur- Konjunktur und Wachstum in Sachsen und testergebnisse werden in Zusammenarbeit mit Credit- den neuen Bundesländern reform Dresden als »Sachsenbarometer« monatlich in der Tageszeitung Sächsische Zeitung und seit 2015 Ein Schwerpunkt der Arbeit der Niederlassung liegt in vierteljährlich im Magazin »WIRtschaft in Sachsen – Das der Beobachtung und Prognose der konjunkturellen Entscheidermagazin der Sächsischen Zeitung« veröf- Entwicklung in Sachsen und in den neuen Bundes- fentlicht. ländern. Hierzu erstellt die Niederlassung für beide Regionen monatliche Auswertungen des ifo Konjunk- ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche turtests sowie halbjährliche Konjunkturprognosen. Wirtschafta Zusätzlich forscht die Niederlassung im Rahmen die- Ständige ses Arbeitsfelds in eigenen sowie in drittmittelfinan- ifo Konjunkturtest Dezember 2016

Beobachtung der zierten Projekten zur Wirkung der Konjunktur- und Ostdeutschland konjunkturellen Wachstumspolitik. Sachsen Indexwerte, 2005 = 100ᵇ Entwicklung in Deutschland 115 Sachsen Aktuell erarbeitet sie in Zusammenarbeit mit der Ge- sellschaft für Finanz- und Regionalanalysen im Auftrag 110 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie 105 »Optionen einer Weiterentwicklung der Indikatorik 100 für die von der EU abgegrenzten Regionalförderge- biete nach 2020«. Zudem ist die Niederlassung in das 95 Projekt »Laufende Evaluierung des Operationellen 90 Programms des Freistaates Sachsen für den Europäi- 85 schen Fonds für regionale Entwicklung in der Förder- 80 periode 2014 bis 2020« im Auftrag des Sächsischen 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 201420152016

Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ᵃ Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß-und Einzelhandel. eingebunden, das von einem Konsortium aus der ᵇ Saisonbereinigt mit X-13ARIMA-SEATS. Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen, der Quelle: ifo Konjunkturtest. Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH und Kovalis bearbeitet wird. Die Prognoseergebnisse zur konjunkturellen Entwick- Die Niederlassung entwickelt des Weiteren kontinu- lung in Ostdeutschland und Sachsen für das jeweils lau- ierlich Methoden, um die konjunkturelle Entwicklung fende und das kommende Jahr werden im Juni und De- auf der subnationalen Ebene, für die deutlich weniger zember in einem Pressegespräch sowie im Rahmen des statistische Informationen verfügbar sind als für die ifo Arbeitskreises »Konjunkturbeobachtung Sachsen« nationale Ebene, unterjährig beschreiben und prog- der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Im ifo Arbeitskreis nostizieren zu können. Im Rahmen dieser Tätigkeit »Konjunkturbeobachtung Sachsen« diskutieren Ver- wurde die Niederlassung im Jahr 2016 vom Ministe- treter der Niederlassung zusammen mit Vertretern des

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ifo Instituts München, der Bundesagentur für Arbeit, nungsmarkt untersucht. Ein Artikel von C. Fritzsche und der IAB Regionaldirektion Sachsen, des Statistischen L. Vandrei beschäftigt sich mit der Frage, ob und in wel- Landesamtes des Freistaates Sachsen, der Sächsischen chem Ausmaß eine höhere Steuer mit Anpassungen auf Staatskanzlei, des Sächsischen Staatsministeriums für dem Immobilienmarkt einhergeht. Grunderwerbsteu- Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, der Wirtschaftsauskunf- ererhöhungen bewirken nicht nur kurzfristig deutliche tei Creditreform, der Handwerkskammer Dresden, der Veränderungen in der Marktaktivität, sondern führen Industrie- und Handelskammer Dresden und weiterer auch langfristig zu einem starken Rückgang der Trans- Verbände über die konjunkturelle Entwicklung in den aktionen von Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Aufsatz ostdeutschen Bundesländern und im Freistaat Sach- ist als Ifo Working Paper Nr. 232 erschienen. Die Kerner- sen. Im Jahr 2016 fanden der 37. und der 38. Arbeitskreis gebnisse wurden in deutscher Sprache in ifo Dresden be- statt, letzterer mit neuem Teilnehmerrekord. richtet 6/2016 veröffentlicht.

Die Prognoseergebnisse unterliegen einer kontinu- Ebenfalls im Rahmen des Homes-uP-Projekts unter- ierlichen Evaluation durch die Niederlassung. Im Jahr suchte L. Vandrei zusammen mit J. Lohse, Leibniz-In- 2016 veröffentlichten R. Lehmann und M. Weber »Eine stitut für ökologische Raumentwicklung, die Frage, ob Evaluation der ifo Prognosen zur Erwerbstätigkeit in Leerstand im Einfamilienhaussegment von der Lage Ostdeutschland und Sachsen« in Heft 2/2016 der Zeit- und Struktur der jeweiligen Region abhängt, in der sich Leerstand von schrift ifo Dresden berichtet. Insgesamt erwiesen sich das Gebäude befindet. Die Autoren stellten fest, dass Einfamilienhäusern die Erwerbstätigenprognosen für die Jahre 2005 bis sich ein Großteil des Leerstands durch Merkmale der abhängig von 2015 gemessen an der 1. Fortschreibung des Arbeits- jeweiligen Region erklären lässt. Das Ausmaß des Ein- Struktur der Region kreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der familienhausleerstands in einer Region hängt darüber Länder als recht treffsicher (mit einer leichten Tendenz hinaus jedoch auch von baulichen Eigenschaften ab. zur Unterschätzung des Erwerbstätigenwachstums), Insbesondere ist dabei relevant, wie alt und wie groß wobei erwartungsgemäß eine Verbesserung der durch- die Einfamilienhäuser sind. Der Artikel ist in ifo Dresden schnittlichen Prognosegüte bei abnehmenden Progno- berichtet 6/2016 erschienen. sehorizont festgestellt wurde. Zum Thema Wohnungsmarkt wurde auch im Auftrag Humankapital, Strukturwandel und die des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Position Sachsens und der neuen Bundes- gearbeitet. Das Projekt »Auswirkungen der demogra- länder im Standortwettbewerb phischen Entwicklung auf den ostdeutschen Woh- nungsmarkt« wird gemeinsam mit dem Leibniz-Institut Der Arbeitsbereich untersucht Wachstumsprozesse so- für ökologische Raumentwicklung und G. Marquardt, wohl auf regionaler als auch auf sektoral disaggregier- Inhaberin des Lehrstuhls für Sozial- und Gesundheits- ter Ebene, u.a. in Ost- und Westdeutschland sowie in bauten an der Technischen Universität Dresden, bear- urbanen und ländlichen Regionen. Die Auswertungen beitet und voraussichtlich Anfang 2017 abgeschlossen. haben das Ziel, mögliche Handlungsoptionen zur An- gleichung der Lebensverhältnisse in den Regionen auf- Ebenfalls im Auftrag des Bundesministeriums für Wirt- zuzeigen. Neben der laufenden Beobachtung wichtiger schaft und Energie begannen die Vorarbeiten für die Untersuchung zu Indikatoren über die jüngere Vergangenheit, z.B. zum demographischen Wandel oder zum Konvergenzfort- Studie »Unternehmerische Wachstumsstrategien in den Wachstums- schritt der neuen Bundesländer seit 1990, werden auch den ostdeutschen Bundesländern«. Die ifo Niederlas- determinanten wirtschaftshistorische Analysen zur Untersuchung per- sung Dresden untersucht in Kooperation mit Rambøll und -strukturen sistenter Unterschiede zwischen Regionen infolge län- Management Consulting und mit der Creditreform Ra- ostdeutscher ger zurückliegender Ereignisse angestellt. ting AG die Wachstumsdeterminanten und die Wachs- Unternehmen tumsstrategien ostdeutscher Unternehmen. Die Studie Darüber hinaus wurde im Jahr 2016 das von der Leibniz- soll bis zum Juni 2017 abgeschlossen sein. Gemeinschaft geförderte Forschungsprojekt »Homes- uP – Single-Family Homes under Pressure« von den Seit November 2016 erarbeiten J. A. Nauerth und Mitarbeitern der Niederlassung Dresden bearbeitet. Im J. Ragnitz gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und Rahmen dieses Projekts wurden u.a. die Auswirkun- G. Markwardt von der Technischen Universität Dresden gen von Grunderwerbsteuererhöhungen auf den Woh- eine Fallstudie zum historischen Strukturwandel der

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Kohleregion in der Lausitz. In der vom Umweltbundes- Zoneneinteilung in Österreich. Regionen, in welche amt in Auftrag gegebenen Fallstudie sollen insbeson- Nazis nach dem 2. Weltkrieg flohen (US-Amerika- dere die Ursachen und Auswirkungen des Strukturwan- nische Besatzungszone) weisen auch heute noch dels dargestellt sowie Maßnahmen und Instrumente zu einen höheren Stimmenanteil für die rechtspopulis- dessen Gestaltung bewertet werden. Die Studie wird tische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) auf als bis August 2019 durchgeführt. vormals von den Sowjets besetzten direkten Nach- barregionen. Weiterhin ist die Niederlassung innerhalb dieses Ar- beitsfeldes an einer Auswertung von Umfragen zu ge- F. Rösel und J. Sonnenburg zeigen in einem Beitrag Umfragen zu sellschaftlichen Einstellungsunterschieden zwischen in ifo Dresden berichtet 6/2016, dass die gewachsene Einstellungs- Ost- und Westdeutschland beteiligt, die federführend politische Distanz durch die Kreisgebietsreform 2011 unterschieden vom ifo Institut München sowie der Universität Passau in Mecklenburg-Vorpommern mit höheren Stimman- zwischen Ost- und durchgeführt wird. Auftraggeber ist auch in diesem Fall teilen für die Alternative für Deutschland (AfD) bei Westdeutschland das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. der darauffolgenden Landtagswahl einhergeht. Ge- meinden, die besonders stark von der Gebietsreform In ifo Dresden berichtet 4/2016 hat sich J. Kluge mit der betroffen sind, weisen einen um 4 Prozentpunkte wirtschaftlichen Entwicklung der Landeshauptstadt höheren Stimmenanteil für die AfD auf als direkt be- Dresden beschäftigt. Die Spezialisierung der Stadt auf nachbarte, weniger stark betroffene Gemeinden. Die Hochtechnologiesektoren hat Dresden seit den 1990er AfD verbuchte insbesondere in solchen Gemeinden Jahren hohe Wachstumsraten beschert. Die Abhängig- hohe Stimmanteile, deren Einfluss auf Kreisebene keit dieser Märkte von weltweiten Auf- und Abschwün- durch die Kreisgebietsreform 2011 stark zurückge- gen macht die wirtschaftliche Lage der Stadt jedoch gangen ist. Gewachsene räumliche Entfernungen sehr schwankungsanfällig. (Distanz zum Landratsamt) spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Eine Stärkung der Außen- Ein Artikel in ifo Dresden berichtet 5/2016 betrachtet stellen der Landratsämter allein dürfte daher nur be- die ökonomische Entwicklung in den vormaligen in- grenzten Einfluss auf das Wahlverhalten bei künftigen nerdeutschen Grenzregionen. Chr. Ochsner und M. Wahlen haben. Weber untersuchten die Betriebsgründungsdynamik seit Mitte der 1990er Jahre beiderseits der ehemali- Am 15. und 16. September 2016 fand bereits zum gen innerdeutschen Grenze. Ein Blick auf die regionale sechsten Mal der ifo Dresden Workshop »Regional Eco- Dynamik sowohl innerhalb Ostdeutschlands als auch nomics« statt, der zusammen mit der Technischen Uni- innerhalb Westdeutschlands liefert insbesondere für versität Braunschweig organsiert wurde. das Verarbeitende Gewerbe spannende Befunde. So haben ehemals grenznahe Gebiete in Ostdeutschland Stärkere Gründungs- eine stärkere Gründungsintensität und ein höheres Arbeitsmarkt und Sozialpolitik in Sachsen intensität in ehemals Beschäftigungswachstum als entferntere ostdeutsche und den neuen Bundesländern grenznahen Gebieten Regionen. Gleichzeitig war die wirtschaftliche Dynamik Im Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und So- Ostdeutschlands innerhalb Westdeutschlands geringer, je näher man zialpolitik forschen die Mitarbeiter von ifo Dresden zur ehemaligen Grenze kommt. Während sich für die im Rahmen von eigenen und drittmittelfinanzierten grenznahen ostdeutschen Kreise der Zugang zu Lie- Projekten zur Wirkung der Arbeitsmarkt-, Sozial- und fer- und Absatzmärkten in Westdeutschland auf die Bildungspolitik sowie zur konjunkturellen Entwick- Gründungsintensität positiv ausgewirkt haben dürfte, lung auf dem Arbeitsmarkt. Schwerpunkte waren im kann dies für angrenzende westdeutsche Gebiete nicht Jahr 2016 politisch aktuelle Themen wie der flächen- gezeigt werden. deckende Mindestlohn und die Reform der deutschen Rentenversicherung. Zusätzlich veranstaltet die Nie- Chr. Ochsner und F. Rösel veröffentlichten das For- derlassung jährlich den ifo Dresden Workshop on La- schungspapier mit dem Titel »Migrating Extremists« bour Economics and Social Policy (bislang: Workshop als CESifo Working Paper Nr. 5799. Darin untersuch- Arbeitsmarkt und Sozialpolitik), der sich insbeson- ten sie die heute noch sichtbaren politökonomi- dere an Nachwuchswissenschaftlicher richtet und zu schen Auswirkungen der Nazi-Migration infolge der ihrer besseren Vernetzung beitragen möchte. Im Jahr

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2016 fand bereits der sechste Workshop statt. Die Im gleichen Heft erschienen zwei weitere Beiträge mit Workshop-Sprache wurde in diesem Jahr auf Englisch Ergebnissen der Mindestlohnforschung von ifo Dres- umgestellt, wodurch sich die Kreis der Einreichenden den. M. Weber wertete im Artikel »Der flächendeckende weit über den deutschsprachigen Raum erweitert hat. Mindestlohn in Ost- und Westdeutschland: Erwartun- Insgesamt überstieg die Zahl der Einreichungen die gen und Wirklichkeit« anhand von zwei Befragungs- Zahl der verfügbaren Vortragstermine um mehr als wellen des ifo Konjunkturtests die Selbsteinschätzung das Vierfache. der Unternehmen vor und nach Einführung des gesetz- lichen Mindestlohns aus. Demnach haben zahlreiche Ebenfalls fortgesetzt hat die Niederlassung im Jahr Unternehmen in Ost- und Westdeutschland die eigene 2016 ihre langjährige Mindestlohnforschung. Im Auf- Betroffenheit vom Mindestlohn vor dessen Einführung Betroffenheit vom trag der Industrie- und Handelskammer Chemnitz offensichtlich unterschätzt, den Anpassungsbedarf, Mindestlohn wurde führte die Niederlassung unter den Kammerbetrie- insbesondere im Bereich der Beschäftigung, tenden- unterschätzt, … ben der Industrie- und Handelskammern im Freistaat ziell aber überschätzt. Dennoch dürften negative Sachsen sowie der Handwerkskammer Chemnitz eine Beschäftigungseffekte nicht ausgeblieben sein, wie Befragung zu den »Auswirkungen des flächendecken- A. Knabe, R. Schöb, M. Thum und M. Weber in ihrem den Mindestlohns auf die gewerbliche Wirtschaft im Artikel »Mindestlohn ohne Nebenwirkungen?« in der Freistaat Sachsen« durch. Die Erhebungsergebnisse gleichen Ausgabe von ifo Dresden berichtet betonen: deuten auf eine überdurchschnittlich hohe Betrof- Während sich die Zahl der Vollzeit- sowie der gering- fenheit der sächsischen Betriebe durch den Mindest- fügig Beschäftigten 2013 und 2014 in Ostdeutschland lohn hin. Betroffene Betriebe reagierten nach eigenen und Westdeutschland mit ähnlicher Dynamik ent- Angaben mit vielfältigen Maßnahmen auf die neue wickelt hat, ist seit dem Beschluss der gesetzlichen Lohnuntergrenze, wodurch großflächige Beschäfti- Lohnuntergrenze im Juli 2014 in Ostdeutschland eine ... der Anpassungs- gungsanpassungen zumindest bis zum Befragungs- Verlangsamung der Beschäftigungsdynamik gegen- bedarf bzgl. Der zeitpunkt Anfang 2016 vermieden werden konnten. über Westdeutschland zu beobachten. Beschäftigung Die Ergebnisse wurden als ifo Dresden Studie 77 veröf- überschätzt fentlicht. A. Schubert (Fanghänel) und M. Weber veröf- Des Weiteren veröffentlichte M. Weber seine For- fentlichten eine Kurzfassung als Artikel »Der flächen- schungsergebnisse zu »The Short-run and Long-run deckende Mindestlohn in Sachsen: Hohe Reichweite, Effects of Decentralizing Public Employment Services« vielfältige Reaktionen der Betriebe« in Heft 3/2016 als Ifo Working Paper Nr. 209. Das Papier zeigt auf, dass von ifo Dresden berichtet. zugelassene kommunale Träger, die Arbeitsuchende in der Grundsicherung betreuen, weniger Arbeitslose in Beschäftigung vermitteln und Grundsicherungsemp- Betriebe nach Betroffenheit und niedrigstem, fänger weniger häufig sanktionieren als gemeinsame vertraglich vereinbarten Stundenlohn, 2014 Einrichtungen. In letzteren sind häufig Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit für die Vermittlung und Sank- 1% tionierung zuständig. 6% 12% Laut Koalitionsvertrag 2009 soll die Vereinheitlichung 37% 46% des Rentensystems 2019 umgesetzt sein. J. Ragnitz und 54% Nicht betroffen A. Fanghänel merken dazu an, dass die Angleichung Betroffen 23% aufgrund der Höherwertung ostdeutscher Löhne ein eklatanter Verstoß gegen das Prinzip der Teilhabeäqui- 15% valenz sei. Die Wissenschaftler sprechen sich für den 4% Vorschlag des Sachverständigenrates für Wirtschaft aus: Alle rentenrechtlich relevanten Größen sollten besitzstandswahrend auf bundeseinheitliche Werte 9,00 EUR und mehr 8,50 EUR bis 8,99 EUR 8,00 EUR bis 8,99 EUR umbasiert werden. Dazu veröffentlichte A. Fanghänel 7,00 EUR bis 7,99 EUR 6,00 EUR bis 6,99 EUR bis 5,99 EUR Lohn unbekannt einen Kommentar in ifo Dresden berichtet 3/2016 und Quelle: Betriebsbefragung in Sachsen (Februar 2016); Berechnungen zusammen mit J. Ragnitz einen Artikel in Heft 3/2016 des ifo Instituts. des Wirtschaftsdienst.

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Darüber hinaus beschäftigte sich A. Fanghänel mit dem Verteilung der Kommunalschulden diskutiert. Um Arbeitsmarkterfolg von Migranten der 2. Generation in einen umfassenden Gesamtüberblick über die Schul- Deutschland. Es zeigt sich, dass die geringere Erwerbs- densituation der deutschen Städte und Gemeinden tätigkeit durch die unterschiedlichen soziodemogra- zu erhalten, werteten X. Frei und F. Rösel einen neu- phischen Eigenschaften erklärt werden kann und somit artigen Mikrodatensatz aus. Dieser erlaubt Aussagen nicht der Migrationshintergrund selbst die Ursache ist. zur Verschuldung der Kommunen in den Kernhaus- Der Aufsatz wurde in ifo Dresden berichtet 3/2016 pub- halten, aber auch in ausgelagerten Unternehmen und liziert. Betrieben. Die Ergebnisse der Autoren zeigen, dass sich die kommunalen Schulden gleichmäßiger auf alle Einbettung Sachsens und der neuen Bundes- Bundesbürger verteilen als gemeinhin angenommen. länder in die internationale Arbeitsteilung Dieser neue Befund wurde in einem Sonderband des Jahrbuchs für öffentliche Finanzen unter dem Titel Reger Austausch Die Unternehmen und Bewohner des Freistaates »Die Verteilung kommunaler Schulden in Deutsch- mit Unternehmen Sachsen befinden sich im regen Austausch mit ihren land« publiziert. F. Rösel präsentierte außerdem auf in Polen Nachbarn in Polen und der Tschechischen Republik. der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik sein und in Tschechien So gewinnen Firmen aus diesen Staaten zunehmend Forschungspapier »The Persistency of Public Debt«, als Wettbewerber an Bedeutung. Gleichzeitig beste- in dem er die hohe Persistenz in der räumlichen Ver- hen für die hiesigen Unternehmen aber auch Chancen teilung der kommunalen Verschuldung in den Jahren und Möglichkeiten zur Expansion in die unmittelbaren 1932 und 2012 auf personelle Kontinuitäten in der Nachbarstaaten des Freistaates Sachsen. Dieser Aus- tausch wurde etwa infolge der der EU-Osterweiterung Gemeindeverwaltung zurückführen kann. In einem Fiscal Studies im Jahr 2004 weiter intensiviert. in der Zeitschrift erschienenen Papier (»The Political Economy of Fiscal Supervision and Die regionalökonomischen Effekte der Vereinfachung Budget Deficits – Evidence from Germany«) zeigt im grenzüberschreitenden Austausch seit 2004 analy- F. Rösel zudem, dass auch die Kommunalaufsicht sierten Chr. Ochsner und P. Wassmann in ihrem Aufsatz eine wichtige Rolle für das Finanzgebaren der Kom- in ifo Dresden berichtet 5/2016. Dabei stehen die grenz- munen spielt. nahen Regionen der alten EU-Mitgliedstaaten (EU 15) im Fokus der Analyse. Die vormaligen EU-Grenzregio- Als Ursache der mitunter prekären Finanzsituation ein- nen haben im Durchschnitt von den Grenzöffnungen zelner Kommunen wird häufig auf die Kleinteiligkeit der profitiert. Regionen mit einem starken Industriesektor kommunalen Strukturen in einzelnen Bundesländern und einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur wa- verwiesen. Gebietsreformen gelten seit vielen Jahren ren die Hauptprofiteure, während ökonomisch schwä- als probates Mittel, um etwaige Effizienzpotenziale zu chere Regionen keine Wachstumsimpulse durch die heben und kommunalen Haushaltsproblemen zu be- Vormaligen EU-Grenz- EU-Osterweiterung erfuhren. Bezogen auf Ostdeutsch- gegnen. F. Rösel beschäftigte sich in mehreren Über- regionen profitierten land bedeutet dies, dass insbesondere sächsische blicksartikeln sowie eigenen Studien mit den kausalen von der Grenzöffnung Regionen profitierten, während für Brandenburg und Wirkungen von Gebietsreformen. Die Artikel »Sparen Mecklenburg-Vorpommern keine messbaren Effekte Gebietsreformen Geld? – Ein Überblick über aktuelle feststellbar sind. Studien« (ifo Dresden berichtet) sowie »Gibt es Einspar- effekte durch Kreisgebietsreformen? – Evidenz aus Öffentliche Finanzen und Wirtschafts- Ostdeutschland« (ifo Schnelldienst) zeigen, dass empi- förderung in Sachsen rische Evaluationen zumeist keine Effizienz- und Ein- spareffekte durch Gebietsreformen nachweisen kön- Die Mitarbeiter der Niederlassung Dresden befassen nen. Auch die als Ifo Working Paper Nr. 224 erschienene sich seit Jahren intensiv mit verschiedenen Aspekten Primärstudie »Do Mergers of Large Local Governments der öffentlichen Finanzen und Wirtschaftsförderung. Reduce Expenditures? Evidence from Germany Using Im Jahr 2016 standen die Finanzen der Kommunen und the Synthetic Control Method« kann keine Ausgaben- Länder in Deutschland im Mittelpunkt der Forschung. effekte durch die sächsische Kreisgebietsreform 2008 Ein zentrales Thema war auch im Jahr 2016 die ange- nachweisen. Dagegen riskieren jedoch Gebietsrefor- spannte Finanzlage einzelner Kommunen in Deutsch- men substanzielle politische Kosten. F. Rösel weist eine land. Immer wieder wird öffentlich über die ungleiche rückläufige Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen und

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eine Stärkung populistischer Strömungen nach (Artikel Seit Oktober 2016 befassen sich D. Bauer und J. Rag- »Die politischen Kosten von Gebietsreformen« sowie nitz mit den Möglichkeiten und Grenzen des Benchmar- gemeinsam mit J. Sonnenburg: »Politisch abgehängt? kings von Personalbeständen auf Länderebene. In dem Kreisgebietsreform und AfD-Wahlergebnis in Mecklen- von der Sächsischen Staatskanzlei in Auftrag gegebe- burg-Vorpommern«, jeweils erschienen in ifo Dresden nen Gutachten untersuchen die Autoren die Eignung Untersuchung berichtet). von Personalstandstatistiken für einen Länderver- zur Eignung von gleich. Eine landesweite Vergleichbarkeit könnte dabei Personalstand- Ferner stand die Entwicklung der Länderfinanzen im auf Ineffizienzen in den öffentlichen Personalausgaben statistiken für Zuge des bundesstaatlichen Finanzausgleichs im Fokus hindeuten, sofern bei gleicher Aufgabenerfüllung ein Ländervergleich des Jahres 2016. Im Auftrag der SPD-Fraktion im Deut- unterschiedlicher Personaleinsatz je Einwohner zum schen Bundestag werteten D. Bauer, X. Frei, J. Ragnitz, Tragen kommt. Erste Ergebnisse zeigen jedoch, dass F. Rösel und J. Steinbrecher in Kooperation mit Th. Lenk vor allem institutionelle Unterschiede in der Zuord- und Ph. Glinka von der Universität den Vor- nung des öffentlichen Personals, z.B. aufgrund unglei- schlag zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbezie- cher Kommunalisierungsgrade einzelner Aufgaben, hungen vom 3. Dezember 2015 aus. Im Fokus des Pro- einem Ländervergleich deutlich entgegenwirken. Das jekts standen mögliche Auswirkungen des Vorschlags Projekt wird im Januar 2017 abgeschlossen. Eine Veröf- auf die fiskalischen Disparitäten zwischen den Ländern. fentlichung der Ergebnisse im ifo Dresden berichtet ist Im Ergebnis war der Vorschlag nicht geeignet, um Dis- für das Jahr 2017 geplant. paritäten zwischen den Ländern abzubauen. Weiterhin beinhaltete er eine Reduktion der Solidarität zwischen Auch die Auswirkungen des fiskalischen Handelns den Ländern, während finanzielle Risiken überwiegend der Länder wurden in verschiedenen Studien unter- auf den Bund übertragen wurden. sucht. F. Rösel zeigt in einem gemeinsamen Papier mit A. Karmann, Technische Universität Dresden, dass die Studien zu den Die für das Sächsische Ministerium der Finanzen er- Ausgaben der Länder für Krankenhausinvestitionen Auswirkungen fiskal- stellte Projektionsrechnung über die öffentlichen Ein- nur einen geringen Einfluss auf die Produktivitätsent- politischen Handels nahmen des Freistaates Sachsen wurde von D. Bauer, wicklung im Krankenhaussektor haben (»Hospital Po- C. Fritzsche und J. Steinbrecher auf das Jahr 2030 licy and Productivity: Evidence from German States«, erweitert. Die Einnahmeentwicklung des Freistaates im Erscheinen in Health Economics). Ausgaben für län- Sachsen ist insbesondere durch die rückläufige Be- gere Öffnungszeiten der Wahllokale bei Landtagswah- völkerung und das Auslaufen der Solidarpakt-II-Mittel len in Österreich scheinen dagegen den gewünschten zum Jahr 2019 determiniert. Wenngleich die Einnah- Effekt zu entfalten und führen zu einer höheren Wahl- meentwicklung im Vergleich zur Vorjahresprojektion beteiligung (N. Potrafke und F. Rösel: »Opening Hours ein besseres Bild zeichnet, ist bis zum Jahr 2025 noch of Polling Stations and Voter Turnout: Evidence from a immer mit starken Einnahmerückgängen zu rechnen. Natural Experiment«, CESifo Working Paper Nr. 6036). Aktuelle Ergebnisse zur Projektionsrechnung wurden von den Autoren im ifo Dresden berichtet 2/2016 ver- öffentlicht. Ausgabeseitig sind die Länder u.a. durch die Integration von Flüchtlingen belastet. Mit Ein- führung der Wohnsitzauflage für anerkannte Flücht- linge wurden diese Ausgaben für die nächsten Jahre gleichmäßiger auf die Länder verteilt. Im Artikel »Die Wohnsitzauflage als kostspielige Integrationsbremse für Flüchtlinge« zeigten X. Frei und J. Kluge, dass die Wohnsitzauflage voraussichtlich mit höheren Arbeits- losenquoten anerkannter Flüchtlinge einhergehen wird. Die hierdurch entstehenden Mehrkosten wer- den überwiegend den Bundeshaushalt belasten, der die Länder bereits in erheblichem Umfang von den Integrationskosten entlastet.

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Im Jahr 2016 abgeschlossene Steuereinnahmen der Länder sowie die sich aus dem Vorschlag der Ministerpräsidenten ergebenden Fi- Projekte nanzströme projiziert. Eine Gegenüberstellung mit den projizierten Finanzströmen bei einer Beibehaltung des bestehenden Systems ermöglichte die Ermittlung von Forschungsschwerpunkt Öffentliche Finanzen Mehr- oder Mindereinnahmen einzelner Länder sowie und Wirtschaftsförderung der zusätzlichen monetären Belastung des Bundes. Die Ergebnisse der Projektionsrechnungen deuten auf Kommission zur umfassenden Evaluation der eine Reduktion der horizontalen Ausgleichswirkung Aufgaben, Personal- und Sachausstattung des bei einer Implementierung des Vorschlags der Minis- Freistaates Sachsen terpräsidenten im Vergleich zu einer Fortführung des J. Ragnitz für die Sächsische Staatskanzlei, April 2015 Status quo hin. Die finanzielle Verantwortung für den bis März 2016, Veröffentlichung durch die Sächsische Ausgleich der Finanzkraftunterschiede würde von den Staatskanzlei und in ifo Dresden berichtet 23(3), 2016. einnahmestarken Ländern auf den Bund verlagert.

Der Freistaat Sachsen hat im Frühjahr 2015 eine Kom- Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und mission zur umfassenden Evaluation der Aufgaben, Sozialpolitik Zukünftiger Personal- und Sachausstattung einberufen. Ziel ist Fachkräftemangel im es, die personalwirtschaftlichen Herausforderungen Auswirkungen des flächendeckenden Mindest- öffentlichen Dienst für den öffentlichen Dienst auf der Landesebene her- lohns im Freistaat Sachsen auszuarbeiten und Schlussfolgerungen für politische A. Fanghänel, J. Steinbrecher, M. Thum, M. Weber für Entscheidungsträger abzuleiten. Da rund die Hälfte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz, Ja- des Landespersonals in den kommenden 15 Jahres al- nuar 2016 bis April 2016, Veröffentlichung als ifo Dres- tersbedingt ausscheiden wird, ging es dabei insbeson- den Studie 77, ifo Institut, München, Dresden, und in ifo dere darum, Möglichkeiten zur Deckung des sich erge- Dresden berichtet 23(3), 2016. benden Fachkräftebedarfs aufzuzeigen. Der Freistaat Sachsen steht dabei nicht nur vor der Herausforderung Am 1. Januar 2015 wurde in Deutschland ein flächen- eines demographisch bedingten Rückgangs des Po- deckender, gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von tenzials verfügbarer Fachkräfte, sondern auch vor der 8,50 EUR je Stunde eingeführt. Dieser wurde zum Situation eines zunehmenden Konkurrenzdrucks an- 1. Januar 2017 erstmals angepasst. Die Anpassung derer öffentlicher Arbeitgeber und des Privatsektors. sollte dabei laut Mindestlohngesetz die Auswirkun- gen des Mindestlohns auf den Mindestschutz der Ar- Auswirkungen des Modells der Minister- beitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auf die Wettbe- präsidentenkonferenz zur Neuordnung der werbsbedingungen und auf das Beschäftigungsniveau Bund-Länder-Finanzbeziehungen vom berücksichtigen. Besonders umfangreiche Wirkungen 3. Dezember 2015 sind im Freistaat Sachsen zu erwarten, da der Mindest- D. Bauer, X. Frei, J. Ragnitz, F. Rösel, J. Steinbrecher lohn hier eine besonders hohe Reichweite entfaltet. für die SPD-Fraktion im Bundestag, Februar 2016 bis März 2016. Vor diesem Hintergrund hat die Industrie- und Han- delskammer Chemnitz die Dresdner Niederlassung des Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich im De- ifo Instituts beauftragt, die bisherigen Auswirkungen zember 2015 auf eine gemeinsame Position zur Neu- des flächendeckenden Mindestlohns in der gewerbli- ordnung der föderalen Finanzbeziehungen verstän- chen Wirtschaft im Freistaat Sachsen zu untersuchen. Untersuchung zur digt. Wesentlicher Bestandteil der Einigung war ein Neuordnung des Vorschlag zur Neuordnung des bundesstaatlichen Fi- Die für die Untersuchung benötigten Daten wurden bundesstaatlichen nanzausgleichs, der im Jahr 2019 ausläuft. Im Rahmen über eine Befragung der Mitgliedsbetriebe der Indust- Finanzausgleichs des Projekts wurden die langfristigen Auswirkungen rie- und Handelskammern Chemnitz, Dresden und zu des Vorschlags für die einzelnen Länder, die Länderge- Leipzig sowie der Handwerkskammer Chemnitz erho- samtheit und den Bund untersucht. Für den Untersu- ben, an der sich insgesamt 2.668 Betriebe beteiligten. chungszeitraum 2020 bis 2030 wurden die originären Dies sind die zentralen Ergebnisse:

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– In der gewerblichen Wirtschaft Sachsens entfaltet Projekte in Bearbeitung der flächendeckende Mindestlohn eine besonders hohe Reichweite. Insgesamt sind 54% der teil- nehmenden Betriebe nach eigener Aussage vom Mindestlohn betroffen. Forschungsschwerpunkt Konjunktur und Wachstum – Die Reichweite des Mindestlohns endet nicht bei Löhnen von 8,50 EUR je Stunde. Ein Drittel der betroffenen Betriebe berichtet, in Reaktion Vierteljährliche Konjunkturberichterstattung auf die neue Lohnuntergrenze auch Löhne oberhalb für das Land Sachsen-Anhalt J.A. Nauerth, J. Ragnitz, M. Weber für das Ministerium des Mindestlohnniveaus angepasst zu haben (z.B. für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des aus Gründen des qualifikatorischen Lohnabstan- des). Dazu zählen auch Betriebe, die bereits 2014 Landes Sachsen-Anhalt, Januar 2016 bis März 2017. keine Löhne unterhalb von 8,50 EUR je Stunde gezahlt haben. Die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts und der Bruttowertschöpfung in den einzelnen Wirtschafts- – Die betroffenen Betriebe reagierten nach eigenen bereichen wird seitens der amtlichen Statistik auf Angaben mit vielfältigen Maßnahmen auf die neue Bundesebene für die vier Quartale, auf Ebene der Lohnuntergrenze, vor allem mit Preiserhöhungen Bundesländer jedoch nur jährlich zur Verfügung ge- Berechnung von (58%), weniger Neueinstellungen (39%), weniger stellt. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Quartalsergebnissen Investitionen (39%), der Kürzung von Sonderzah- Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sach- zum Bruttoinlands- lungen (33%) sowie einer Reduktion der Arbeitszeit sen-Anhalt berechnet das ifo Institut, Niederlassung produkt und zur (32%). Anscheinend versuchten sie, zumindest in Dresden, entsprechende Quartalsergebnisse für das Bruttowertschöpfung der kurzen Frist Anpassungen bei der Beschäftigung Land Sachsen-Anhalt. Die Berechnung der Quartals- … zu vermeiden. ergebnisse des Jahres 2016 erfolgte anhand der bun- – Auch aufgrund der vielfältigen Maßnahmen dämpfte desweiten Quartalsergebnisse der amtlichen Statistik der flächendeckende Mindestlohn im ersten halben sowie regional verfügbaren Indikatoren. Die Berech- Jahr nach seiner Einführung die Beschäftigungs- nung beruht auf dem auch von Eurostat verwendeten entwicklung in betroffenen Betrieben insgesamt Chow-Lin-Verfahren, das die amtlichen Bruttowert- nicht statistisch signifikant. Allerdings sind bei schöpfungsangaben mit quartalsweisen bzw. monat- … nach dem besonders stark betroffenen Betrieben, die den lichen Indikatorzeitreihen verknüpft. Mit demselben Chow-Lin-Verfahren Bruttostundenlohn für mindestens einen Beschäf- Verfahren berechnet das ifo Institut bereits seit länge- tigten um mehr als 20% anheben mussten, signifi- rem Quartalsergebnisse zur Wirtschaftsentwicklung kante Beschäftigungseffekte zu beobachten. Nach im Freistaat Sachsen. Angaben der Betriebe betrafen die Anpassungen in der Beschäftigung und bei Neueinstellungen insbe- Forschungsschwerpunkt Humankapital, sondere Ungelernte und Angelernte. Strukturwandel und die Position im Standort- wettbewerb

Homes-uP – Single-Family Homes under Pressure C. Fritzsche, M. Thum, L. Vandrei in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden, dem Institut für Landes- und Stadtent- wicklungsforschung (ILS), Dortmund, dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt am Main, und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsfor- schung (ZEW), Mannheim, für die Leibniz-Gemeinschaft, Januar 2015 bis Dezember 2017, Veröffentlichung von Teilergebnissen als Ifo Working Paper Nr. 232, 2016, und in ifo Dresden berichtet 23(6), 2016.

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Einfamilienhäuser stellen in vielen Ländern die Mehr- Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums unter- zahl der Wohngebäude. Das Eigenheim galt und gilt sucht das Projekt, in welchem Umfang der ostdeutsche immer noch vielen Menschen als Wohnideal. Zugleich Wohnungsmarkt auf eine schrumpfende und alternde stellen der demographische Wandel und die Verän- Gesellschaft eingestellt ist. Nach einer Analyse der sozio- derungen der Nutzerpräferenzen, aber auch Ver- ökonomischen Besonderheiten Ostdeutschlands, die für schiebungen auf den Immobilienmärkten in Folge der den Wohnungsmarkt relevant sind, wird eine Bestands- Einfamilienhäuser: Wirtschafts- und Finanzkrisen die Bestände vor neue aufnahme des ostdeutschen Wohnungsmarkts durch- Neue Nutzer- Herausforderungen. Stagnierende oder nachgeben- geführt. Danach werden die zu erwartenden Trends und gruppen, veränderte de Preise, Veräußerungsschwierigkeiten und selbst Herausforderungen für den ostdeutschen Wohnungs- Präferenzen, Leerstände sind in diesem Segment keine Seltenheit markt insbesondere im Hinblick auf die Pflegewirtschaft Entwicklungstrends mehr. Damit verbundene soziale, ökonomische und dargestellt. Die zugrunde gelegten Annahmen wurden und … ökologische Folgewirkungen sind bislang kaum un- im Rahmen eines Expertenworkshops besprochen. Im tersucht. abschließenden Analyseteil wird das geltende System aus Förderinstrumenten und Regulierungsmaßnahmen Das Vorhaben verfolgt drei zentrale Ziele: betrachtet und, darauf aufbauend, gegebenenfalls not- wendige Adjustierungen in den wirtschaftspolitischen – die Beschreibung von Entwicklungstrends traditio- Rahmenbedingungen identifiziert. Die abgeleiteten neller und neuer Nutzergruppen und Veränderun- Handlungsoptionen wurden gemeinsam mit Experten gen der Nutzerpräferenzen und der Strukturen und aus dem Bereich der Immobilienwirtschaft diskutiert. Charakteristika der Einfamilienhausbestände,

– die Analyse der Auswirkungen dieser Entwicklun- D eutschland 2017 (2019) – Studie zu den Ein- gen auf das Verhältnis von Angebot und Nach- stellungen und Verhaltensweisen der Bürgerinnen frage, die Entwicklung von Preisen und Leer- und Bürger im vereinigten Deutschland ständen, die Nutzung natürlicher Ressourcen und J. Ragnitz, ifo Zentrum für Arbeitsmarktforschung und der daraus resultierenden Herausforderungen für Familienökonomik für das Bundesministerium für Wirt- die Siedlungsentwicklung, schaft und Energie, März 2016 bis Dezember 2017.

… Darstellung – der Entwurf und die Diskussion möglicher Ent- möglicher Entwick- wicklungsszenarien mit Akteuren der Praxis und Zentrales Ziel der Studie ist es, ein aktuelles Bild über lungsszenarien für die Ableitung von Handlungsansätzen. die Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürgerin- Deutschland nen und Bürger im vereinigten Deutschland zu liefern. In der Vorgängerstudie »Deutschland 2014« wurde die Der Schwerpunkt liegt auf Untersuchungen zur Situa- Entwicklung der Einstellungen und Verhaltensweisen tion in Deutschland; diese werden in Kooperation mit von west- und ostdeutschen Bürgerinnen und Bürgern internationalen Partnern durch Studien im europäi- über eine lange Periode, die die Zeiten der Trennung schen Vergleich sowie zur Situation in Japan und den und die ersten 25 Jahre nach der Vereinigung umfass- USA ergänzt. te, nachgezeichnet. Anknüpfend an diese Analysen, soll nun der aktuelle Rand in den Fokus genommen Die Zwischenergebnisse der Untersuchungen werden werden. Neben einer rein deskriptiven Darstellung von regelmäßig auf Konferenzen und Workshops präsen- Einstellungen zu Politik, Wirtschaft, aktuellen gesell- tiert. In der Niederlassung Dresden des ifo Instituts schaftlichen Herausforderungen, gesellschaftlichen fand im März 2016 ein interner Workshop statt. Werten und Normen sowie Identitäten sollen auch de- ren Determinanten untersucht werden, um daraus po- Auswirkungen der demographischen Entwicklung litische Handlungsempfehlungen ableiten zu können. auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt J. Ragnitz, C. Fritzsche, J. Kluge, M. Thum, L. Vandrei Die Studie gliedert sich in zwei große Hauptblöcke. In in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für ökologi- einem ersten Schritt werden im Rahmen einer Meta- sche Raumentwicklung, Dresden, und G. Marquardt, analyse bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse Technische Universität Dresden, für das Bundesminis- aus diesem Themenfeld zusammengefasst und auf- terium für Wirtschaft und Energie, November 2015 bis gearbeitet. Dabei werden neben der Vorgängerstudie Januar 2017. »Deutschland 2014« renommierte wissenschaftliche

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Artikel aus dem Grenzbereich von Ökonomie, Sozio- Unternehmen. Die Studie liefert einen Überblick zum logie, Psychologie und Politikwissenschaften berück- aktuellen Wissensstand des Themenfeldes. Darauf auf- sichtigt. Nach dieser Aufbereitung des Forschungs- bauend erfolgt sowohl eine quantitative Auswertung materials werden eigene empirische Untersuchungen schnell wachsender Unternehmen in Ostdeutschland Entwicklung einer durchgeführt. Hierbei ist die Niederlassung Dresden als auch eine qualitative Beschreibung von Erfolgsge- Typologie wirksamer eingebunden. schichten. Das Ziel der Studie besteht abschließend Wachstumsstrategien darin, eine Typologie von wirksamen Wachstumsstra- Strukturwandel in Kohleregionen als Prozess tegien für Unternehmen darzulegen. ökonomischer und sozialökologischer Trans- formation – Handlungsmöglichkeiten für einen Branchenberichte sozialverträglichen Strukturwandel im Lichte C. Boede, U. Mandalka für die Volks- und Raiffeisenban- der klimapolitischen Ziele ken, seit 2006 laufend. J. A. Nauerth, J. Ragnitz für das Wuppertal Institut im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA), November 2016 Im Rahmen der ifo-Branchenforschung verfasst die ifo bis August 2019. Niederlassung für 15 ausgewählte Branchen jeweils zweimal pro Jahr »Branchen-special«-Berichte. Dazu Als länderübergreifende Region in Südbrandenburg werden in standardisierter Form Analysen und Prog- und Ostsachsen ist die Wirtschafts- und Industriestruk- nosen zur Branchenstruktur, der jeweiligen konjunk- tur der Lausitz stark durch die Sektoren Bergbau und turellen Perspektive, der Ertragslage und der Wett- Energie geprägt. Bis zur deutschen Wiedervereinigung bewerbsposition erstellt. Vor dem Hintergrund dieser Berichte über war über die Hälfte der Beschäftigten der Lausitz in die- Informationen weisen die »Branchen-special«-Berichte 15 ausgewählte sen Sektoren vertreten. Mit dem Zusammenbruch der auf unternehmenspolitische Schwachstellen, aber auch Branchen DDR ist die dortige Beschäftigung stark eingebrochen. Marktpotenziale sowie auf erfolgreiche Unternehmens- Bis heute ist der Strukturwandel in der Lausitz nicht strategien zur Verbesserung der Leistungs- und Wett- abgeschlossen. Klimapolitische Ziele und der damit bewerbsfähigkeit hin. Die »Branchen-special«-Berichte verbundene Ausstieg aus der Stromgewinnung durch werden von den Genossenschaftsbanken im Kredit- und Braunkohle treiben den Strukturwandel weiter vor- Beratungsgeschäft genutzt, um Firmenkundenberatern an. Vor diesem Hintergrund erstellt die Niederlassung eine Übersicht über Perspektiven und Risikoprofile Dresden des ifo Instituts im Auftrag des Wuppertal In- einzelner Branchen zu vermitteln. Die jeweiligen Bran- stituts für Klima, Umwelt, Energie gGmbH als Auftrag- chenberichte erscheinen zweimal jährlich beim Bun- nehmer des Umweltbundesamts eine Fallstudie zum desverband der Volks- und Raiffeisenbanken. historischen Strukturwandel in der Lausitz. Im Rahmen der Fallstudie werden die Ursachen und Auswirkungen Forschungsschwerpunkt Öffentliche Finanzen von Strukturwandelprozessen erschlossen. Ferner er- und Wirtschaftsförderung folgt eine Bewertung bisher umgesetzter Maßnahmen und Instrumenten zur Gestaltung des Strukturwandels. Gutachten zur Beurteilung der volks- wirtschaftlichen Förderwürdigkeit von U nternehmerische Wachstumsstrategien in den Anträgen im Rahmen der Bürgschaftsrichtlinie ostdeutschen Bundesländern des Landes Brandenburg Chr. Ochsner, J. Ragnitz für die Rambøll Management D. Bauer, J. Ragnitz, F. Rösel für das Ministerium für Consulting GmbH für das Bundesministerium für Wirt- Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, Ja- schaft und Energie, November 2016 bis Juni 2017. nuar 2016 bis März 2018.

Schnell wachsende Unternehmen sind wichtig für die Da Unternehmensbeihilfen vonseiten des Staates die regionale Beschäftigungsentwicklung. Die Niederlas- Marktergebnisse verzerren können, bedürfen sie einer sung Dresden des ifo Instituts untersucht in Koope- besonderen Begründung. In diesem Zusammenhang ration mit Rambøll Management Consulting und der prüft das Ministerium für Wirtschaft und Energie des Lan- Creditreform Rating AG im Auftrag des Bundesministe- des Brandenburg in regelmäßigen Abständen Unterneh- riums für Wirtschaft und Energie die Wachstumsdeter- mensanträge auf ihre volkswirtschaftliche Förderwür- minanten und die Wachstumsstrategien ostdeutscher digkeit im Rahmen der Bürgschaftsrichtlinie des Landes

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Brandenburg für die Wirtschaft und die freien Berufe. Den Bundesländern kommt bei der Versorgung der Hierfür erarbeitet die Niederlassung Dresden des ifo In- Bevölkerung mit öffentlichen Leistungen eine heraus- stituts im Auftrag des Ministeriums volkswirtschaftliche ragende Rolle zu. Hierbei sollte der Personaleinsatz Stellungnahmen zur Beurteilung der Förderwürdigkeit je Einwohner bei gleichem Niveau der öffentlichen der in den Bürgschaftsanträgen dargelegten Vorhaben. Aufgabenerfüllung in etwa gleich sein. Liegen Unter- schiede im Personaleinsatz für verschiedene Aufga- K osten kommunaler Leistungserstellung unter benbereiche vor, könnte dies für eine unterschiedli- dem Einfluss von demographischem Wandel che Effizienz in der Aufgabenerfüllung sprechen. In und Urbanisierung diesem Zusammenhang können über die Vergleich- X. Frei, J. Ragnitz, F. Rösel für die KfW Bankengruppe barkeit des in den Bundesländern eingesetzten Per- Frankfurt am Main, September 2016 bis März 2017. sonals für spezifische Aufgaben Einsparpotenziale in den öffentlichen Haushalten identifiziert werden. Zu Der demographische Wandel stellt die Kommunen in diesem Zweck untersucht die Niederlassung Dresden Deutschland vor gesellschaftliche und fiskalische Her- des ifo Instituts im Auftrag der Sächsischen Staats- ausforderungen, insbesondere im Bereich der öffentli- kanzlei die Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs chen Infrastruktur. In vielen Städten und Gemeinden wird von Personalbeständen auf Landesebene. Dabei soll der Bevölkerungsrückgang Ressourcen für den Rückbau insbesondere die Aussagekraft von Personalstandsta- der kommunalen Infrastruktur erfordern. In Ballungs- tistiken unter Berücksichtigung institutioneller und räumen besteht hingegen aufgrund der zunehmenden statistischer Unterschiede in der Zuordnung von Per- Ermittlung des Urbanisierung und des damit einhergehenden Bevölke- sonal auf die Aufgaben der einzelnen Bundesländer Umbaubedarfs für rungswachstums ein finanzieller Bedarf für den weiteren bewertet werden. eine altersgerechte Ausbau der Infrastruktur. In nahezu allen Kommunen ist Infrastruktur zudem eine deutliche Alterung der Gesellschaft zu beob- Laufende Evaluierung des Operationellen achten. Diese erfordert flächendeckend Investitionen im Programms des Freistaates Sachsen für den Bereich des altersgerechten Umbaus der Infrastruktur. Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in der Förderperiode 2014 bis 2020 In diesem Projekt soll systematisch der langfristige Zu- J. Ragnitz für die GEFRA im Auftrag des Sächsischen sammenhang zwischen demographischem Wandel, Ur- Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Novem- banisierung und öffentlichen (Investitions-)Ausgaben ber 2016 bis August 2019. untersucht werden. Eine Langzeitbetrachtung ermög- licht erstmals die Beantwortung der Frage, inwieweit Der Freistaat Sachsen erhält für die Förderperio- Phasen des Bevölkerungswachstums und des Rück- de 2014–2020 Fördermittel aus dem Europäischen gangs asymmetrisch auf die Entwicklung der Ausgaben Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von je Einwohner wirken (Kostenremanenzen). Der Bedeu- rund 2,1 Mrd. EUR. Dieses Programm soll nach Vor- tung von Ballungszentren kann ebenso nachgegangen gaben der Europäischen Union zur Verbesserung werden wie Veränderungen der Reagibilität im Zeitver- der Qualität der Umsetzung der Operationellen Pro- lauf. Zusätzlich erfolgt eine Abschätzung der künftigen gramme (OP) sowie zur Bewertung ihrer Wirksam- finanzpolitischen Entwicklung auf Basis aktueller Bevöl- keit, ihrer Effizienz und ihrer Auswirkungen evaluiert A bschätzung der kerungsprognosen. Hierfür werden die regressionsana- werden (Laufende Evaluierung; Art. 54 Abs. 1, Art. 56 finanzpolitischen lytisch ermittelten Ergebnisse mit aktuellen Bevölke- Abs. 3 VO (EU) Nr. 1303/2013). Ziel der Evaluierung Entwicklung auf Basis rungsvorausberechnungen und -prognosen verbunden. ist es, die Unterstützung aus dem EFRE zu den spe- aktueller Bevöl- Auf diese Weise können zugleich die mögliche Entwick- zifischen Zielen des Programms zu bewerten. Dar- kerungsprognosen lung regionaler Disparitäten untersucht und wirtschafts- über hinaus sollen Ad-hoc-Analysen zu geplanten und finanzpolitische Implikationen abgeleitet werden. Änderungsanträgen zum Operationellen Programm durchgeführt werden. Das Projekt wird in Zusam- Möglichkeiten und Grenzen eines menarbeit mit der Gesellschaft für Finanz- und Re- aufgabenbezogenen Benchmarking von gionanalysen (GEFRA), der Joanneum Reseach For- Personalbeständen auf der Landesebene schungsgesellschaft sowie Stefan Meyer von Kovalis D. Bauer, J. Ragnitz für die Sächsische Staatskanzlei, durchgeführt. November 2016 bis Januar 2017.

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O ptionen einer Weiterentwicklung der – Alternativen zum Konzept des Bevölkerungspla- Untersuchung zu I ndikatorik für die von der EU abgegrenzten fonds als Obergrenze der förderfähigen Regionen den Kriterien für Regionalfördergebiete nach 2020 auf EU- und nationaler Ebene, EU-Regionalförder- J. Ragnitz, M. Weber für das Bundesministerium für gebiete und ... – Indikatoren zur Bestimmung des Bevölkerungs- Wirtschaft und Energie, November 2016 bis Mai 2017. plafonds bzw. alternativer Obergrenzen,

In Deutschland ist die Herstellung gleichwertiger Le- – Alternativen zum NUTS-Konzept zur geographi- bensverhältnisse ein wichtiges Ziel des wirtschaftspo- schen Abgrenzung von Gebietseinheiten, litischen Handelns von Bund und Ländern. Das zentrale – Indikatoren zur konkreten Ausweisung von Förder- ... Entwicklung von Instrument hierfür ist die Gemeinschaftsaufgabe »Ver- gebieten, Alternativen besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW), bei der Bund und Länder gemeinschaftlich Unterneh- – Regelungen für Gebiete, die nach 2020 nicht mehr men in Regionen mit schwerwiegenden wirtschaftli- in die Fördergebietskarte aufgenommen werden chen Strukturproblemen bei Aufbau und Erweiterung können. von Produktionsstätten und bei Vernetzungsaktivitä- ten finanziell unterstützen. Darüber hinaus wird auch die Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktu- ren in den Fördergebieten gefördert.

Die Festlegung der GRW-Förderregionen muss eine Reihe von EU-Vorgaben (insbesondere des EU-Beihil- ferechts) beachten. Regionalbeihilfen sind demnach nur für Regionen zulässig, die bestimmte Kriterien er- füllen; zudem dürfen sich diese Regionen nur auf einen bestimmten, von der Europäischen Kommission fest- gelegten Anteil der EU-Bevölkerung (Bevölkerungspla- fonds) erstrecken. Zusätzlich gelten für die einzelnen Mitgliedstaaten nationale Bevölkerungsplafonds. Ge- genwärtig wird mit der GRW ein Bevölkerungsplafond von 40% der deutschen Bevölkerung erreicht.

In welchem Umfang Deutschland nach 2020 Förderge- biete ausweisen kann, ist derzeit unklar. Die positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in Relation zu der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten sowie der an- gekündigte EU-Austritt Großbritanniens, welcher zu einer Absenkung des EU-Durchschnittswerts führen dürfte, lassen bei Fortgeltung der aktuellen Kriterien der Leitlinien für Regionalentwicklung 2014–2020 eine Absenkung des deutschen Bevölkerungsplafonds für die Förderperiode ab 2021 erwarten.

In diesem Projekt werden Optionen entwickelt, wie sich die Kriterien zur Bestimmung und Abgrenzung der EU-Regionalfördergebiete (und damit der Fördergebie- te für die deutsche GRW-Förderung) nach 2020 weiter- entwickeln lassen könnten. Hierfür werden alle Schrit- te und Kriterien analysiert, anhand derer gegenwärtig die Regionalfördergebiete bestimmt werden. Demnach werden u.a. entwickelt und geprüft:

ifo Jahresbericht 2016 125

Münchener Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaftswissenschaft – CESifo GmbH

Die aus dem Center for Economic Studies (CES) der Lud- Für die personelle Verknüpfung des ifo Instituts und wig-Maximilians-Universität München (LMU), dem ifo In- der Universität haben gemeinsame Berufungen von stitut und der CESifo GmbH bestehende CESifo-Gruppe Professoren, die als Bereichsleiter am ifo Institut tä- ist ein international agierender Forschungsverbund, tig sind und parallel dazu einen Lehrstuhl an der LMU der auf der Grundlage exzellenter theoretischer und haben, nach wie vor besondere Bedeutung. Diese Stif- empirischer wirtschaftswissenschaftlicher Forschung tungsprofessuren sind ein zentrales Element, um ex- die öffentliche Politikdebatte bereichert, wirtschafts- zellente Wissenschaftler als Bereichsleiter an das ifo politische Entscheidungsprozesse durch hochwertige Institut und gleichzeitig als Professoren an die LMU zu Politikberatung unterstützt und die Öffentlichkeit mit holen, und dienen vor allem dazu, die Aktivitäten des stark beachteten Wirtschaftsinformationen versorgt. Die ifo Instituts und der LMU in Forschung, Lehre und der Forschungsaktivitäten sind eng verbunden mit intensi- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses so Durch ver Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und intensiv wie möglich zu verzahnen. Es sind nun insge- Stiftungsprofessuren umfangreichem Engagement in der Lehre. samt acht Professuren für Bereichsleitungen im ifo exzellente Institut gemeinsam mit der LMU eingerichtet. An zwei Wissenschaftler als Die im Jahr 1999 gemeinsam von LMU und ifo dieser Professuren beteiligt sich die CESifo GmbH an Bereichsleiter gegründete CESifo GmbH stellt die Plattform für der Finanzierung. gemeinsame Aktivitäten der CESifo-Gruppe bereit, treibt die Internationalisierung der Forschung voran Forschungsnetzwerk und ist der zentrale Knotenpunkt des internationalen Das CESifo-Forschernetzwerk dient dazu, Wissenschaft- Forschungsnetzwerks. Die Kernaufgaben der Gesell- ler mit gemeinsamen Forschungsinteressen in Kontakt schaft sind: zu bringen und durch Veranstaltungen und Publikatio- – die Förderung des Austauschs zwischen der LMU nen Kooperationen zwischen den Netzwerkmitgliedern und dem ifo Institut und die Förderung des wissen- und Mitarbeitern der CESifo-Gruppe zu fördern. Es setzt schaftlichen Nachwuchses, sich vornehmlich aus Ökonomen zusammen, die auf ihren jeweiligen Fachgebieten ausgewiesen sind und CESifo-Forschernetz- – die Betreuung des weltweiten Forschungsnetz- das CES oder das ifo Institut nach einem referierten werk: Zweitgrößtes werks, Auswahlverfahren als Gastforscher besucht haben. Das Netzwerk seiner Art – die Analyse der wirtschaftlichen Entwicklungen Forschernetzwerk ist 2016 weiter gewachsen und zählte weltweit in der Europäischen Union und die Lieferung von zum 31. Dezember 2016 insgesamt 1 328 Mitglieder. Da- Impulsen für die Debatte über die europäische mit hat sich das CESifo-Forschernetzwerk weltweit zum Wirtschaftspolitik, zweitgrößten Netzwerk seiner Art entwickelt. – die Organisation wirtschaftswissenschaftlicher Ver- anstaltungen und Die Mitglieder unterteilen sich in 999 Fellows und 328 Affiliates. Fellows sind typischerweise ordentliche Pro- – die Veröffentlichung wirtschaftswissenschaftlicher fessoren an Universitäten; Affiliates sind aufstreben- Forschungsbeiträge. de junge Wissenschaftler, die bereits frühzeitig in ihrer Karriere an das Netzwerk gebunden werden sollen. Die Das Jahr 2016 war das erste Kalenderjahr, in dem Zugangsregeln zum Netzwerk wurden im Jahr 2016 mit die CESifo GmbH von ihrem neuen Geschäftsführer Prof. dem Ziel modifiziert, leichter vielversprechende junge Clemens Fuest geleitet wurde. Die Mitarbeiter der CESifo Wissenschaftler bzw. Wissenschaftler eines aufstreben- GmbH haben sich intensiv in die Organisation der wis- den Forschungsgebiets oder einer an wissenschaftlicher senschaftlichen Abschiedsveranstaltung für den bis zum Bedeutung gewinnenden Region (insbesondere Mittel- 31. März 2016 amtierenden Gründungsgeschäftsführer und Osteuropa) in das Netzwerk aufnehmen zu können. der CESifo GmbH, Prof. Hans-Werner Sinn, eingebracht. Der geographische Schwerpunkt liegt auf Europa und Nordamerika. Daneben sind Mitglieder in einer Viel- Austausch zwischen LMU und ifo Institut zahl weiterer Länder tätig und sorgen dafür, dass die Die CESifo GmbH fördert die aktive Teilnahme der Wis- Produkte der CESifo-Gruppe weltweit verbreitet und senschaftler der LMU und des ifo Instituts an den viel- genutzt werden. Insgesamt sind im Netzwerk Wissen- fältigen wissenschaftlichen Veranstaltungen. schaftler aus 41 Ländern vertreten, die mit ihrer Arbeit

ifo Jahresbericht 2016 129 CESifo GmbH

das gesamte Spektrum wirtschaftswissenschaftlicher – Rick van der Ploeg, Oxford University (Public Sector Forschung abdecken. Um die Internationalität des Economics) Netzwerks zu gewährleisten, ist der Anteil deutscher Mitglieder auf maximal 20% beschränkt. Im Berichtsjahr wurden die Grundlagen für die Schaf- fung der neunten Area gelegt. Angesichts der weltweit Mitglieder im CESifo-Forschungsnetzwerk nach regio- umwälzenden Bedeutung der Digitalisierung wird sich naler Herkunft: ab 2017 eine zusätzliche Area den »Economics of Digiti- zation« widmen. Direktor dieser Area wird mit Wirkung Regionen % Anzahl vom 1. März 2017 Stephen P. Ryan, Professor an der Nordamerika 30,50 405 Olin Business School in St. Louis, USA. Deutschland 19,95 265 Sonstiges Europa (gesamt) 45,48 604 Dank der internationalen Reputation der Direktoren –West- & Südeuropa 34,34 456 konnte die hohe Anziehungskraft des CESifo-For- –Mittel- & Osteuropa 1,20 16 schungsnetzwerks weiter ausgebaut werden. Das zeigt –Skandinavien 9,94 132 sich auch an der steigenden Mitgliederzahl. Sonstige 4,07 54 Die Mitglieder im CESifo-Forschungsnetzwerk vertei- Das CESifo-Forschungsnetzwerk ist in insgesamt acht len sich auf die acht Fachgebiete wie folgt: Fachgebiete aufgeteilt, um trotz seiner Größe einen Fachgebiete in % Anzahl A cht Fachgebiete intensiven Ideen- und Erfahrungsaustausch zwischen den Netzwerkmitgliedern zu ermöglichen. Diese wer- Applied Microeconomics 13,70 182 den von international renommierten Wissenschaftlern, Behavioural Economics 7,68 102 den »Area Directors«, geleitet. Mit Prof. Markus Brun- Economics of Education 6,55 87 nermeier konnte im zweiten Quartal des Jahres 2016 Employment and Social Protection 10,24 136 einer der international führenden Makroökonomen für Energy and Climate Economics 6,33 84 die Leitung der Area Macro, Money and International Global Economy 12,50 166 Finance gewonnen werden. Ebenfalls seit dem Zeit- Macro, Money and International Finance 18,07 240 Public Sector Economics 24,93 331 Markus Brunnermeier punkt leitet Peter Egger, laut Handelsblatt-Ranking der neuer Direktor der forschungsstärkste Ökonom im deutschsprachigen

Area Macro, Money Raum, die Area Global Economy allein. Die CESifo GmbH versorgt die im Forschungsnetzwerk and International verbundenen Wissenschaftler regelmäßig mit den Finance Die Direktoren der Fachgebiete sind: englischsprachigen Publikationen der CESifo-Gruppe. – Christian Gollier, University of Toulouse (Applied Außerdem organisiert sie gemeinsam mit dem ifo Ins- Microeconomics) titut eine Vielzahl internationaler Konferenzen. Dazu zählen u.a. die jährlichen Konferenzen der Fachgebie- – Ernst Fehr, Universität Zürich, und Klaus Schmidt, te, die speziell den Netzwerkmitgliedern den Rahmen LMU (Behavioural Economics) für intensiven wissenschaftlichen Austausch bieten. – Eric A. Hanushek, Stanford University (Economics Die Fachgebiete vergeben jährlich den »CESifo Dis- of Education) tinguished Affiliate« Preis. Ziel dieses Preises ist es, vielversprechende Nachwuchswissenschaftler zu iden- – Kai A. Konrad, Max-Planck-Institut für Steuerrecht tifizieren und schon frühzeitig an das Netzwerk heran- und Öffentliche Finanzen, München (Employment zuführen. and Social Protection)

– Michael Hoel, University of Oslo (Energy and Climate Die CESifo Distinguished Affiliates 2016 sind: Economics) – Applied Microeconomics: – Peter Egger, ETH Zürich (Global Economy) Suehyun Kwon, University College London (UCL)

– Markus Brunnermeier, Princeton Universität (Macro, – Behavioural Economics: Money and International Finance) Gautam Rao, Harvard University

130 ifo Jahresbericht 2016 CESifo GmbH

– Economics of Education: der EU und insbesondere des Euroraums kritisch aus- Sarah R. Cohodes, Harvard University einandersetzen. Die Netzwerkmitglieder, aber auch die Mitarbeiter von CES und ifo, haben sich intensiv in die – Employment and Social Protection: europäische Debatte eingebracht, aus der Zug um Zug Anna Christina Raute, Universität Mannheim eine neue Staatlichkeit entsteht. – Energy and Climate Economics: Maria Elisa Belfiori, Colorado State University Einen besonderen Stellenwert hat dabei die European Economic Advisory Group at CESifo (EEAG). Die EEAG – Global Economy: ist ein europäischer Sachverständigenrat, der das Arevik Gnutzmann-Mkrtchyan, Universität Hannover Ziel hat, Politik und Öffentlichkeit unabhängige und wissenschaftlich fundierte Orientierung zu aktuellen – Macro, Money and International Finance: Fragestellungen der wirtschaftlichen Entwicklung European Economic Eddie Gerba, London School of Economics (LSE) der EU zu geben. Ein solcher Sachverständigenrat ist Advisory Group at – Public Sector Economics: in ähnlicher Form sonst in Europa nicht vorhanden. CESifo: Europäischer Nicolas Werquin, University of Toulouse Dem Gremium gehören herausragende Ökonomen Sachverständigenrat aus mehreren Ländern Europas und den USA an. Der Sachverständigenrat für den EEAG-Bericht 2016 setzt Die Verbindung zu den ifo-Wissenschaftlern wird vor al- sich aus folgenden Ökonomen zusammen: lem auch durch das CESifo-Gästeprogramm gestärkt. Im – Torben Andersen, Aarhus University Jahr 2016 besuchten innerhalb dieses Gästeprogramms 37 internationale Gastwissenschaftler München, um ge- – Giuseppe Bertola, EDHEC Business School, Univer- meinsame Projekte vor allem mit ifo-Wissenschaftlern sity of Turin zu initiieren bzw. voranzutreiben. Das Gastforscherpro- – John Driffill, Birkbeck College, University of London gramm steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der – Harold James, Princeton University Entwicklung des Forschernetzwerks, da ein erfolgreicher Besuch als Gastforscher am CES oder ifo Institut typi- – Clemens Fuest, ifo Institut und LMU scherweise die Grundvoraussetzung ist, um ins Forscher- – Jan-Egbert Sturm, KOF, ETH Zürich netzwerk aufgenommen zu werden. – Branko Urosevic, University of Belgrade Analyse der wirtschaftlichen Entwicklungen in der Europäischen Union Die EEAG schreibt ein Jahresgutachten, in dem sie und Teilnahme an der Debatte über die nicht nur die aktuelle Entwicklung der europäischen europäische Wirtschaftspolitik Wirtschaft beschreibt, sondern sich jeweils auch einer Reihe wirtschaftspolitischer Themen zuwendet, die für EU-Themen werden für die Zukunft Europas immer Europa von großer Bedeutung sind. wichtiger. Aus dem internationalen Diskurs, der auf europäischer Ebene stattfindet und sich in Brüssel Der EEAG-Bericht 2017 erschien am 1. März 2017. Seine »Economics of zentriert, entsteht eine neue politische Wirklichkeit, Themen sind der wachsende Populismus in einigen eu- Populism« – 16. EEAG die Europa verändert. An diesem Diskurs müssen auch ropäischen Ländern, der Brexit und die Folgen für die Report erschienen die ökonomischen Fachwissenschaften teilnehmen, EU sowie die wirtschaftlichen Implikationen der Immig- und … denn vieles von dem, was geschieht, hat ökonomische ration. Zu Beginn steht ein Kapitel zur wirtschaftlichen Dimension, kostet viel Geld und führt zu einer fiskali- schen Umverteilung der Einkommen in Europa. Eines Situation in den wichtigsten Ländern der Welt und ihrer der zentralen Ziele für die Gründung der CESifo GmbH voraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklung. war es, der Fachwissenschaft auf europäischer Ebene wirtschaftspolitische Impulse geben zu können. Diese Der Bericht wurde, wie in den Vorjahren, im Rahmen Zielsetzung gewinnt immer mehr an Bedeutung. von Pressekonferenzen in mehreren europäischen Städten (Brüssel, Berlin, Paris, London, Stockholm, Im Rahmen der CESifo-Aktivitäten wurde in den ver- Turin und Prag) vorgestellt. Ausführliche Artikel in füh- gangenen Jahren bereits eine Vielzahl von Dokumen- renden Zeitungen Europas und Beiträge in TV-Haupt- ten erstellt, die sich mit den möglichen Entwicklungen nachrichtensendungen zeugen von dem Bedarf der

ifo Jahresbericht 2016 131 CESifo GmbH

europäischen Medien an wissenschaftlich fundierten mentiert. Der Munich Economic Summit 2016 beschäf- … im Rahmen von wirtschaftspolitischen Analysen. Außerdem ging der tigte sich mit den Chancen und Herausforderungen der Pressekonferenzen Bericht wieder an Entscheidungsträger und Experten neuen Zuwanderung. Der Munich Economic Summit in mehreren in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in ganz Europa. 2016 wurde durch die großzügige Unterstützung von europäischen Städten Infineon, PWC, Swiss Re, Fabricius Vermögensverwal- vorgestellt tung, KCG Krass Capital Group, Norton Rose Fulbright und Brähler ICS ermöglicht.

Mit dem MES 2016 wurde die erfolgreiche Zusammen- arbeit mit der BMW Stiftung bei der Organisation des MES einvernehmlich beendet und festgelegt, dass beide Partner in Zukunft eigene europapolitische Ver- anstaltungen organisieren werden. Das ifo Institut und die CESifo GmbH werden den MES im Laufe des Jahres 2017 neu konzipieren und die nächste MES-Veranstal- tung voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres durchführen.

Zu einer weiteren fest etablierten Einrichtung haben sich die Münchner Seminare entwickelt, die CESifo zusammen mit der Süddeutschen Zeitung organi- siert. Das hohe Renommee dieser Reihe ermöglichte es auch im Jahr 2016, eine große Zahl hochkarätiger Redner einzuladen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Vorträge erneut eine konstant hohe Teilnahme von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissen- schaft und Presse verzeichnen konnten. Im Jahr 2016 wurden in dieser Reihe insgesamt elf Veranstaltungen organisiert. Über alle Vorträge wird in der Süddeut- schen Zeitung ausführlich berichtet. Dies intensiviert den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit, der von den Münchner Seminaren ausgeht. Zusätzlich werden viele Mehrere Forschungsbereiche des ifo Instituts wirken so- der Münchner Seminare per Live-Übertragung im Inter- wohl durch Recherchearbeiten als auch durch fachliche net angeboten. Beiträge am Bericht der EEAG mit. Insbesondere wurde die europäische Wirtschaftsprognose beinahe vollstän- dig durch ifo-Wissenschaftler bereitgestellt.

Der Munich Economic Summit ist eine internationale, politikorientierte Wirtschaftskonferenz, die gemein- N eues Konzept für sam von der BMW Stiftung Herbert Quandt und der den Munich Economic CESifo-Gruppe in Kooperation mit The Times organi- Summit siert und von führenden europäischen Institutionen und Unternehmen unterstützt wird. Der Summit bietet Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Wis- senschaft sowie Medienvertretern eine wichtige Platt- form für einen intensiven Dialog über Kernfragen der wirtschaftlichen Entwicklung Europas. Inzwischen hat Dame Helen Sarah Wallace, Lady Wallace of Saltaire, British Academy, der Munich Economic Summit seine Stellung als Forum London für tiefgehende Diskussionen europäischer Themen ze-

132 ifo Jahresbericht 2016 CESifo GmbH

Wirtschaftswissenschaftliche Die CESifo GmbH hat im Jahr 2016 acht Area-Konfe- Acht Area Veranstaltungen renzen durchgeführt: Konferenzen und ... Die Organisation und Durchführung wissenschaftli- – CESifo Area Conference »Public Sector Economics«, cher Konferenzen war auch 2016 eine Kernaufgabe Januar 2016 der CESifo GmbH. Zur Stärkung des Wissenschafts- – CESifo Area Conference »Macro, Money and Inter- standorts München und zur Förderung der empiri- national Finance«, Februar 2016 schen und theoretischen Forschung hat die CESifo GmbH insgesamt 22 wissenschaftliche Konferenzen – CESifo Area Conference »Applied Microeconomics«, und Treffen organisiert. März 2016

Zu unterscheiden sind hier zwei Kategorien. Neben den – CESifo Area Conference »Employment and Social fest etablierten Konferenzen, die regelmäßig – wenn auch Protection«, April 2016 mit wechselnden Schwerpunkten – veranstaltet werden, – CESifo Area Conference »Global Economy«, Mai 2016 werden Konferenzen auf Initiative und mit Unterstützung von Mitgliedern des Netzwerks organisiert, die sich mit – CESifo Area Conference »Economics of Education«, unterschiedlichen aktuellen Themen beschäftigen. Zur September 2016 ersten Kategorie gehören vor allem die Area Konferen- – CESifo Area Conference »Energy and Climate Eco- zen, zur zweiten u.a. das CESifo Venice Summer Institute. nomics«, Oktober 2016 Sie helfen, den wissenschaftlichen Austausch am Wis- – CESifo Area Conference »Behavioural Economics«, senschaftsstandort München zu intensivieren. Oktober 2016 Einen Höhepunkt stellte auch 2016 die Musgrave Lecture dar, in deren Rahmen zu Ehren von Richard Ferner hat die Gesellschaft folgende Veranstaltungen ... acht Musgrave zusammen mit dem International Institute organisiert bzw. mit Partnern bei der Durchführung wissenschaftliche of Public Finance (IIPF) ein herausragender Finanz- folgender wissenschaftlicher Veranstaltungen zusam- Konferenzen mit wissenschaftler geehrt wird. Preisträger 2016 war mengearbeitet: Partnern Prof. Kai Konrad (Max-Planck-Institut), der einen Vor- – »International Scientific Symposium to Mark Hans- trag zu »Brothers in Arms – Theory and Experimental Werner Sinn’s Retirement and the 25th Anniversary Evidence on Alliances« hielt. of the Center for Economic Studies (CES)«, mit dem CES und dem ifo Institut, Januar 2016 Eine weitere besondere Veranstaltung ist jedes Jahr das CESifo Venice Summer Institute in Kooperation mit – »Germany and Turkey in Europe: Economic and der Internationalen Universität in Venedig, Italien. Im Political Challenges and Possible Options«, mit dem Rahmen des einwöchigen Summer Institutes wurden ifo Institut, April 2016 fünf Workshops zu folgenden Themenbereichen ver- anstaltet: – »Ausschuss für Außenwirtschaft«, mit dem Verein für Socialpolitik, April 2016 – »The Economics of Philanthropy«, organisiert von Kimberley Scharf und Mirco Tonin – »CEMIR Junior Economist Workshop on Migration Research«, mit dem ifo Institut, Juni 2016 – »Disrupted Economic Relationships: Disasters, Sanctions, Dissolutions«, organisiert von Tibor – »CESifo Delphi Conference on Innovation: A Patent Besedes und Volker Nitsch Approach«, mit der University of Athens, Juli 2016

– »Political Economy Aspects of Income (Re-)Distri- – »CESifo Economic Studies Conference«, November bution«, organisiert von Jan-Egbert Sturm 2016

– »The Economics of Peace and War«, organisiert von – »ifo Dresden Political Economy Workshop«, mit der Vesa Kanniainen und Panu Poutvaara Technischen Universität Dresden und der Nieder- lassung Dresden des ifo Instituts, November 2016 – »Climate Change and Migration«, organisiert von Michael Berlemann und Max Steinhardt – »Ifo Survey Data«, mit ifo Institut, Dezember 2016

ifo Jahresbericht 2016 133 CESifo GmbH

Die internationalen wissenschaftlichen Konferenzen des ifo Instituts und der CESifo GmbH, dokumentiert nutzen der CESifo-Gruppe in doppelter Weise. Zum die gesamten Forschungsleistungen und bietet Infor- A ufbau von Kontakten einen können Wissenschaftler der CESifo-Gruppe mit mationen zu weiteren Themen, die von Interesse für und Kooperations- Forschern aus aller Welt Kontakte aufbauen und Koope- Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer sind. Über beziehungen rationsbeziehungen knüpfen; zum anderen erhöhen sie die Inhalte der Website wird im Kapitel Presse, Redakti- die internationale Reputation der CESifo-Gruppe. on, Konferenzen ausführlich berichtet.

Wirtschaftswissenschaftliche Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die For- Veröffentlichungen schungskooperation zwischen dem ifo Institut, der LMU und der internationalen wirtschaftswissenschaft- Um die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion in Eu- lichen Gemeinschaft dynamisch weiterentwickelt. Die ropa zu fördern, veröffentlicht CESifo mehrere Publika- CESifo-Gruppe ist eine in Europa einmalige Plattform tionsreihen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die CESifo für den wissenschaftlichen Austausch und öffentlichen Working Paper Series, in der die wissenschaftlichen Diskurs mit hohem internationalem Bekanntheitsgrad. Arbeiten der Netzwerkmitglieder in einer frühen Phase Angesichts der epochalen Umwälzungen, die in der Eu- erscheinen und – als Voraussetzung für eine intensive ropäischen Union stattfinden, ist sie wichtiger denn je. fachliche Diskussion – eine weite Verbreitung finden.

Im Jahr 2016 wurden in dieser Reihe 601 Working Papers Detaillierte Angaben zu den Veranstaltungen und den veröffentlicht. Alle Working Papers werden elektronisch Veröffentlichungen der CESifo GmbH sind der Internet- verbreitet. 2016 konnte die CESifo-Working-Paper-Reihe Version des Jahresberichts auf den Seiten 217–232 zu 106.316 Downloads über den Online-Dienst des SSRN finden (http://www.cesifo-group.de/Jahresbericht). (Social Sciences Research Network), 35.893 über RePEc, der weltweit größten Datenbank für Wirtschaftspublika- tionen, und 82.576 Downloads über Econstor, der Open- Access-Server der Deutschen Zentralbibliothek für Wirt- schaftswissenschaften/Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW), verbuchen.

Der per E-Mail versandte CESifo Newsletter dient der aktuellen Information von Vertretern der Medien, Po- litik und Wissenschaft sowie der CESifo-Netzwerkmit- glieder. Der Newsletter berichtet u.a. über alle CESifo- Veranstaltungen und liefert kurze nicht-technische Zusammenfassungen einer Auswahl der zuletzt er- schienenen CESifo Working Papers.

In den beiden bei MIT Press veröffentlichten Reihen, CESifo Seminar Series und CESifo Book Series, wer- Zwei Buchreihen bei den Bücher veröffentlicht, die sich mit politikrelevan- Mit Press ten Themen befassen. 2016 erschienen drei Bücher zu den Themen »The Economics of Language Policy«, »The Economics and Political Economy of Energy Sub- sidies« und »Public Sector Economics and the Need for Reforms«.

Ein wesentlicher Publikationskanal ist auch die Web- site der CESifo-Gruppe. Sie präsentiert die enorm um- fangreichen Forschungs- und Serviceleistungen der CESifo-Gruppe in deutscher und in englischer Sprache, informiert über die Aktivitäten und Projekte des CES,

134 ifo Jahresbericht 2016 Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Außenbeziehungen

Detaillierte Angaben zu den Veranstaltungen, den Veröf- – ifo CEMIR Seminar »Deportation of Refugees and fentlichungen, der Lehre und den Außenbeziehungen des Government Ideology: Evidence from the German ifo Instituts sowie detaillierte Angaben der CESifo-Akti- States« vitäten sind in der Internet-Version des Jahresberichts – SEEM – Energie- und Umweltökonomisches For- auf den Seiten 157–232 zu finden (http://www.cesifo- schungsseminar »Energironmental and Energy Eco- group.de/Jahresbericht). nomics« – Workshop »Political Economy« Konferenzen – ifo CEMIR Seminar »The Impact of Xenophobic Vio- Neben den regelmäßigen jährlichen Veranstaltungen, lence on the Integration of Immigrants« wie die ifo Jahresversammlung und den ifo Branchen- – Konferenz »Macroeconomics and Survey Data« Dialog, fanden 2016 weitere Workshops und Konferenzen zu aktuellen Themen statt. Darunter Die wöchentlich stattfindenden Lunchtime-Seminare waren unter anderem: dienen der Diskussion aktueller Forschungsarbeiten – ifo CEMIR Seminar »Does Exposure to Asylum und neuer Entwicklungen im wirtschaftswissenschaft- Wöchentliche Seekers Reduce the Support for Anti-Immigration lichen Bereich. Referenten und Teilnehmer sind Mitar- Lunchtime-Seminare Parties?« beiter des ifo Instituts, des CES, der Universität Mün- chen und Gastwissenschaftler. – International Scientific Symposium and Official Ceremony to Mark Hans-Werner Sinn’s Retirement Im Jahr 2016 hielten die ifo-Wissenschaftler insgesamt and the 25th Anniversary of the Center for Eco- 154 Vorträge bei hochrangigen wissenschaftlichen nomic Studies (CES) Konferenzen mit Auswahlverfahren. – Workshop »Arbeitsmarkt und Sozialpolitik« – Konferenz »Germany and Turkey in Europe: Eco- Publikationen nomic and Political Challenges and Possible Op- Die Publikationen des ifo Instituts umfassen: tions« – ifo Schnelldienst – aktuelle Politikthemen und ifo- – 6. Energiepolitischer Workshop »Demand Side Ma- Forschungsergebnisse, zweimal im Monat Die »ifo-Zeitschriften« nagement – Potenziale und Hürden« und … – ifo Konjunkturperspektiven – aktuelle Ergebnisse – Konferenz »The Politics of Education Policy: An In- des ifo Konjunkturtests in Graphiken, Tabellen ternational Perspective« und beschreibenden Analysen, monatlich – ifo CEMIR Seminar »Growing up in Ethnic Enclaves: – ifo Dresden berichtet – Konjunktur, Wirtschafts- The Effects on Education and Language Proficiency« politik und struktureller Wandel in Ostdeutsch- – CEMIR Junior Economist Workshop on Migration land, sechsmal im Jahr Research – CESifo Forum – aktuelle Politikthemen von welt- – Finanzwissenschaftliches Forschungsseminar weitem Interesse von bekannten internationalen Autoren, vierteljährlich, englischsprachig – ifo CEMIR Seminar »Job Changes and Interregional Migration of Graduates« – CESifo DICE Report – institutionelle Regelungen und wirtschaftspolitische Maßnahmen in einer – Workshop »Regionalökonomie« ländervergleichenden Analyse, vierteljährlich, eng- – ifo CEMIR Seminar »The Drowning-Refugee Effect: lischsprachig Media Salience and Xenophobic Attitudes« – CESifo World Economic Survey – Ergebnisse der – SEEM – Energie- und Umweltökonomisches For- ifo-Expertenumfrage zur Weltkonjunktur in Gra- schungsseminar »Smart Cap« phiken, Tabellen und in beschreibenden Analysen, vierteljährlich, englischsprachig – SEEM – Energie- und Umweltökonomisches For- schungsseminar »Nuclear Power in the 21st Cen- – CESifo Economic Studies – referierte wissenschaft- tury – An Assessment and Some Research Ideas« liche Fachzeitschrift, vierteljährlich, englischsprachig

ifo Jahresbericht 2016 135 V eranstaltungen, Veröffentlichungen und AuSSenbeziehungen

... die – ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung – wichtige Prof. Panu Poutvaara, Ph.D. (LMU München) »ifo-Buchreihen« Forschungsprojekte des ifo Instituts Prof. Dr. Joachim Ragnitz (TU Dresden) – ifo Forschungsberichte – Ergebnisse von Gutachten Prof. Helmut Rainer, Ph.D. (LMU München) des ifo Instituts Sven Resnjanskij (LMU München) – Ifo Working Papers Felix Rösel (TU Dresden) – ifo Dresden Studien – Themen der neuen Bundes- länder in Verantwortung der Niederlassung Dresden Alex Schmitt, Ph.D. (LMU München) Felix Schröter (LMU München) Lehre Prof. Dr. Marcel Thum (TU Dresden) Zahlreiche Mitarbeiter hielten 2016 Vorlesungen Justin Tumlinson, Ph.D. (LMU München und EM Grande oder Lehrveranstaltungen an einer Universität oder École Lyon) Fachhochschule: Michael Weber (TU Dresden) David Bauer (TU Dresden) Dr. Simon Wiederhold (Universität Eichstätt/Ingolstadt) Dr. Francesco Cinnirella (Universität Mannheim) Prof. Dr. Ludger Wößmann (LMU München) L ehrveranstaltungen Dr. Natalia Danzer (LMU München) Dr. Klaus Wohlrabe (Universität Bayreuth) der ifo-Mitarbeiter Dr. Markus Drometer (LMU München) Prof. Dr. Timo Wollmershäuser (LMU München) Prof. Dr. Oliver Falck (LMU München) Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. (LMU München) Im Jahr 2016 besuchten 44 Gastforscher das ifo Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (LMU München) Institut. 60 Praktikanten, in München und in der Nieder- Dr. Jasmin Gröschl (LMU München) lassung Dresden, konnten erste Erfahrungen in empiri- scher Wirtschaftsforschung sammeln. Franziska Hampf (LMU München) Dr. Timo Hener (LMU München) Prof. Dr. Christian Holzner (LMU München) Dr. Björn Kauder (LMU München) Prof. Meinhard Knoche (Hochschule Weihenstephan- Triesdorf) Waldemar Marz (LMU München) Prof. Dr. Volker Meier (LMU München) Prof. Dr. Chang Woon Nam (Hochschule für angewand- tes Management, Erding) Till Nikolka (LMU München) Natalie Obergruber (LMU München) Christian Ochsner (TU Dresden) Dr. Marc Piopiunik (LMU München) Prof. Dr. Karen Pittel (LMU München) Prof. Dr. Niklas Potrafke (LMU München und University of California, San Diego)

136 ifo Jahresbericht 2016 Personal, Finanzen und Gremien

Personelle Entwicklung

Die bedeutendste Personalangelegenheit des ifo In- für Konjunkturforschung und Befragungen erhielt ei- stituts im Jahr 2016 war der Präsidentenwechsel. Am nen Ruf der Universität Groningen auf die Position ei- 1. April 2016 übernahm Prof. Clemens Fuest die Prä- nes Assistant Professor, dem er auch gefolgt ist. sidentschaft, nachdem er zuvor vom ifo Institut und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) gemein- Entwicklung der Mitarbeiterzahlen sam auf die Position des Präsidenten und die damit Die Anzahl der Beschäftigten stieg zum Stichtag verbundene Professur für Finanzwissenschaft und 31. Dezember 2016 um 13 Personen (+6,6%) auf 210. Nationalökonomie berufen worden war. Präsident Sehr großen Anteil daran hat die Ausweitung der Zahl a.D. Prof. Hans-Werner Sinn bleibt dem ifo Institut im der Doktoranden um zehn Personen. Die Zahl der Wis- Erhöhung der Anzahl Ruhestand als ehrenamtlicher Wissenschaftler eng senschaftlichen Mitarbeiter/Referenten ist dagegen der Doktoranden verbunden. Er kann im ifo Institut weiterhin auf ein um zwei gesunken, bei den Fachreferenten und den Büro und personelle Unterstützung zurückgreifen. Sachbearbeitern/Assistenten kam jeweils eine Person Um es Clemens Fuest zu ermöglichen, weiterhin auf dazu. Die Fachreferenten sind akademisch ausgebilde- seinen Forschungsschwerpunkten zu arbeiten, wurde te Spezialisten, denen herausgehobene Funktionen an im Bereich des Vorstandes eine Forschungsgruppe der Schnittstelle zwischen Forschung und Dienstleis- Steuer- und Finanzpolitik gegründet, die momentan tungen übertragen werden, die besondere personelle mit eineinhalb Postdoc-Stellen und zwei Doktoran- Kontinuität erfordern. Die Zahl der nicht-wissenschaft- denstellen besetzt ist. lichen Mitarbeiter ist um drei gestiegen, eine Person davon übt Leitungsaufgaben aus. Die Zahl der Auszu- Auch die Leiter der acht ifo Forschungsbereiche wer- bildenden ist bei drei geblieben. den im Wege der gemeinsamen Berufung mit der LMU auf Lehrstühle berufen, die sie parallel zu ihrer Lei- Da fast alle Doktoranden teilzeitbeschäftigt sind, führ- tungsfunktion im ifo Institut an der Volkswirtschaftli- te deren Zuwachs gleichzeitig zu einem starken Anstieg chen Fakultät der LMU haben. Nachdem zwei frühere der Zahl der Teilzeitbeschäftigten. Sie stieg um 14 Per- Bereichsleiter im Jahr 2014 aus ihrer Leitungsfunktion sonen (+15,7%) auf 103. Bei den Fachreferenten und ausgeschieden waren, waren die ifo Zentren für Indus- den Sachbearbeitern/Assistenten kam jeweils eine trieökonomik und neue Technologien sowie für Kon- Teilzeitkraft hinzu. Die Zahl der nicht-wissenschaftli- junkturforschung und Befragungen seither im Wege chen Teilzeitbeschäftigten wuchs um drei an. befristeter Lösungen kommissarisch geleitet worden, um den neuen Präsidenten an der Berufung der neu- Auf der Grundlage des Wissenschaftszeitvertragsgeset- en Bereichsleiter beteiligen zu können. Noch im Jahr zes werden Doktoranden und Wissenschaftliche Mit- 2016 konnte Prof. Oliver Falck unbefristet auf die Lei- arbeiter (Postdoktoranden) des ifo Instituts stets mit tung des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue befristeten Verträgen eingestellt. Nur beim Vorliegen Technologien und die damit verbundene Professur für besonderer Voraussetzungen, die in den Laufbahnricht- empirische Innovationsökonomik berufen werden. Er linien des ifo Instituts definiert sind, können Arbeitsver- hatte bereits vorher die kommissarische Bereichslei- hältnisse mit Wissenschaftlichen Mitarbeitern entfristet tung inne. Das gemeinsame Berufungsverfahren mit werden. Im Jahr 2016 gab es keine solche Entfristung. der LMU für die Besetzung der Leitung des ifo Zent- rums für Konjunkturforschung und Befragungen, die Der Zuwachs bei den Doktoranden war die hauptsäch- Steigende Anzahl von mit einer Professur für Makroökonomie und Konjunk- liche Ursache für den Anstieg der befristet Beschäf- befristeten Arbeits- turforschung verknüpft ist, wurde im Berichtsjahr tigten (um zehn auf 95 Personen). Insgesamt ist der verträgen eingeleitet und konnte im Frühjahr 2017 erfolgreich Anteil der befristet beschäftigten Personen an der Ge- abgeschlossen werden: Prof. Andreas Peichl (Zentrum samtbelegschaft leicht gestiegen (2014: 42,6%; 2015: für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, und 43,1%, 2016: 45,2%). Universität Mannheim) wird seinen Dienst in München am 1. Juni 2017 antreten. Die Zahl der Frauen am ifo Institut nahm im Berichtsjahr um acht auf 110 zu. Damit bleibt der Frauenanteil an Im Jahr 2016 wurde erneut ein Wissenschaftler des ifo der Gesamtbelegschaft mit 52,4% über der 50%-Mar- Instituts an eine Universität berufen. Dr. Andreas Stei- ke (2015: 51,2%). Die größte Zunahme gab es bei den ner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des ifo Zentrums Doktoranden; hier ist die Zahl der Frauen um fünf auf

ifo Jahresbericht 2016 139 Personelle Entwicklung

27 gestiegen. Damit konnte der Frauenanteil in diesem randentätigkeit ein Studium an einer ausländischen Uni- Bereich noch einmal leicht von 47,8% im Vorjahr auf versität absolviert. Damit waren zum genannten Stich- 48,2% gesteigert werden. Würde man die Doktorandin- tag 27,8% (2015: 24%) des wissenschaftlichen Personals nen und Doktoranden mitzählen, die sich zum Stichtag ausländische Staatsangehörige oder Deutsche, die vor (31. Dezember 2016) in Mutterschutz/Elternzeit befan- ihrem Wechsel zu ifo an einer ausländischen Universität den oder unbezahlt für einen längeren Auslandsaufent- tätig waren oder dort ihr Studium absolviert hatten. halt beurlaubt waren, würde die 50%-Marke überschrit- ten. Damit wurde das vom Vorstand des ifo Instituts Zahl der aktiven Mitarbeiter am Jahresende langfristig gesteckte Ziel, ein ausgewogenes Geschlech- 2016 und 2015

terverhältnis bei den Doktoranden zu erzielen, erreicht. Mitarbeiter Dies vergrößert die Chancen, Doktorandinnen nach er- insgesamt Frauen

folgreichem Abschluss der Promotion als Wissenschaft- 2016 2015 2016 2015 liche Mitarbeiterinnen weiter zu beschäftigen und damit Forschung und Service den Frauenanteil bei den Postdocs anzuheben. Leider Wissenschaliche Mitarbeiter/Referenten 52 54 9 10 A nteil der Frauen ist dieser im Jahr 2016 leicht von 18,5% auf 17,3% zu- Doktoranden* 56 46 27 22 bei den Mitarbeitern rückgegangen. Bei den Fachreferenten dagegen ist der Fachreferenten 22 21 13 11 Sachbearbeiter/Assistenten 21 20 20 19 leicht verringert Anteil der Frauen von 52,4% auf 59,1% gestiegen. Bei Infrastruktur den nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern ist die Zahl Nicht-wissenschaliche Mitarbeiter 56 53 38 37 der Frauen zwar um eine gestiegen, da aber die Zahl der davon Mitarbeiter mit Leitungsaufgaben** 13 12 8 8 Mitarbeiter insgesamt um drei gestiegen ist, hat sich der Auszubildende 3 3 3 3 hier sehr hohe Frauenanteil leicht verringert. Gesamt 210 197 110 102 Befristete Zu den personalpolitischen Zielen des Instituts gehört Teilzeitkrä†e Arbeitsverträge es ferner, den Anteil der promovierten Wissenschaftli- 2016 2015 2016 2015 chen Mitarbeiter an der Gesamtzahl der Wissenschaft- Forschung und Service lichen Mitarbeiter schrittweise auf 100% zu erhöhen. Wissenschaliche Mitarbeiter/Referenten 12 13 30 31 * Der Anteil der promovierten Wissenschaftlichen Mit- Doktoranden 55 45 56 46 Fachreferenten 5 4 2 1 arbeiter lag im Berichtsjahr bei 84,6%. Bezieht man Sachbearbeiter/Assistenten 13 12 1 0 die Doktoranden mit ein, waren zum Stichtag 31. De- Infrastruktur zember 2016 insgesamt 92,6% des wissenschaftlichen Nicht-wissenschaliche Mitarbeiter 18 15 3 4 Personals entweder promoviert oder haben an ihrer davon Mitarbeiter mit Leitungsaufgaben** 3 3 2 1 Auszubildende 0 0 3 3 Zahl der Promotion gearbeitet. Der Anteil der Professoren und Gesamt 103 89 95 85 promovierten Habilitierten liegt bei 28,8%. Wissenschaftlichen Prom./Habilit., davon Prof. Frauen Mitarbeiter Die internationale Ausrichtung des ifo Instituts kommt gestiegen auch darin zum Ausdruck, dass ein großer Teil des wis- 2016 2015 2016 2015 senschaftlichen Personals ausländische Staatsange- Wissenschaliche Mitarbeiter 44/15 47/13 5/1 6/1 hörige oder Deutsche sind, die zuvor im Ausland eine * Ohne Gastdoktoranden. – **Nicht-wissenschaliche Mitarbeiter mit Vergütung TV-L E 13 aufwärts. Wissenschaftlerposition bekleidet oder dort ihr Studi- um absolviert haben und für die Tätigkeit im ifo Institut nach Deutschland zurückgekehrt sind. Diese Zahl hat sich zum Stichtag 31. Dezember 2016 um weitere sechs Wissenschaftliche Weiterqualifizierung auf 30 erhöht. Vier Leiter von ifo Forschungszentren sind Das ifo Institut ist bemüht, ein für politikorientiert for- ausländische Staatsangehörige (3) oder aus Positionen schende Ökonomen sehr attraktiver Arbeitgeber zu in ausländischen Universitäten heraus in das ifo Institut bleiben. Ideale Rahmenbedingungen für wissenschaft- berufen worden (1). Unter den wissenschaftlichen Mit- liche Spitzenleistungen helfen, ausgezeichnete Wis- arbeitern gibt es acht ausländische Staatsangehörige senschaftler für eine Tätigkeit im Institut zu gewinnen. (2015: 9) und vier »Rückkehrer« (2015: 3). Acht Dokto- Die Entwicklung eines solchen attraktiven Umfelds ist randen stammen aus dem Ausland (2015: 5), und sechs eine umfassende strategische Aufgabe, die weit über weitere (2015: 3) hatten vor der Aufnahme ihrer Dokto- die personalpolitischen Instrumente hinausgeht. Das

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gilt z.B. für die enge Kooperation mit Universitäten, die hohe Zahl der im ifo Institut tätigen Doktoranden, an Voraussetzung für die bereits erwähnte gemeinsame der auch in Zukunft festgehalten werden soll, wird nicht Berufung der Leiter der Forschungszentren ist, die in- zuletzt durch eine Reihe von DFG-Projekten, erfolgrei- ternationale Ausrichtung und Vernetzung sowie die An- chen Bewerbungen im wettbewerblichen Verfahren der erkennung besonderer Leistungen durch Leistungsent- Leibniz-Gemeinschaft (SAW-Projekte) und Projekten gelte. Zentrales Aktionsfeld ist dabei die konsequente privater Stiftungen (u.a. Deutsche Telekom Stiftung, Förderung der wissenschaftlichen Profilbildung der im Thyssen Stiftung) ermöglicht. Die Doktoranden -wer Institut beschäftigten Forscher auf allen Ebenen, zu der den nicht nur von ihrem jeweiligen Bereichsleiter und Unterstützung u.a. auch deren Vernetzung mit Forscherpersönlichkei- den Postdocs, sondern auch bereichsübergreifend von durch »Doktoranden- ten in aller Welt und vor allem eine institutsinterne Dis- den beiden »Doktorandenbeauftragten« unterstützt. beauftragte« kussionskultur auf hohem wissenschaftlichem Niveau Dr. Marc Piopiunik und Dr. Timo Hener, die beide selbst gehören. Die Grundsätze für diese umfassende Strate- eine Doktorandenausbildung am ifo Institut absolviert gie für die wissenschaftliche und sonstige berufliche haben, üben diese Aufgabe engagiert aus. Weiterqualifizierung sind im ifo Institut durch eine Be- triebsvereinbarung geregelt. Die empirische Seite der volkswirtschaftlichen Ausbil- dung wird durch die Einbindung der Doktoranden in die Um diese personalpolitische Ausrichtung auf exzel- angewandte Forschung und in die Bearbeitung politik- lente Rahmenbedingungen für die Gewinnung und orientierter Projekte gestärkt. In der Regel promovieren Weiterqualifizierung von Wissenschaftlern aus dem die Doktoranden an der Volkswirtschaftlichen Fakultät In- und Ausland zu unterstreichen, ist das ifo Institut im der LMU, werden Mitglied der Munich Graduate School Berichtsjahr dem von der Europäischen Kommission of Economics und besuchen die dortigen Lehrveran- verabschiedeten »European Charter for Researchers« staltungen des Graduiertenstudiums. Wie auch viele in Verbindung mit dem »Code of Conduct for the Re- andere interessierte Mitarbeiter nehmen alle Doktoran- cruitment of Researchers« beigetreten. Die personal- den regelmäßig an den Lunchtime-Seminaren des Cen- politischen und organisatorischen Bedingungen für die ter for Economic Studies und des ifo Instituts teil. Eine Regelmäßige Tätigkeit der Wissenschaftler im ifo Institut werden lau- wichtige Funktion für die Doktoranden haben auch die Teilnahme an den fend im Sinne der Zielsetzungen der »European Charter regelmäßigen bereichsinternen Forschungsseminare. Lunchtime- for Researchers« weiterentwickelt. Seminaren am Da alle Leiter der Forschungsbereiche gleichzeitig ei- CES und im Dabei nimmt die Förderung des wissenschaftlichen nen Lehrstuhl an der LMU haben oder eine Lehrstuhl- ifo Institut Nachwuchses – insbesondere die Ausbildung der Dok- vertretung wahrnehmen, betreuen sie innerhalb ihrer toranden – einen besonderen Stellenwert ein. Das ifo- Bereiche fast alle ifo-Doktoranden bei ihrer Promotion. Doktorandenprogramm dient der allgemeinen Förde- Ähnliches gilt für die Niederlassung Dresden, da der Ge- rung der jungen Nachwuchswissenschaftler auf dem schäftsführer der Niederlassung, Marcel Thum, Lehr- Gebiet der empirischen Wirtschaftsforschung. Mit dieser stuhlinhaber an der Technischen Universität Dresden Ausbildung können die Grundlagen sowohl für eine aka- (TUD) ist und sein Stellvertreter Joachim Ragnitz dort demische Laufbahn als auch für eine praxisorientierte eine Honorarprofessur hat. Tätigkeit in der Wirtschaft oder der öffentlichen Verwal- tung gelegt werden. Nur ein Teil der Doktoranden hat die Unterstützt durch die mit der LMU berufenen Bereichs- Möglichkeit, die berufliche Karriere im ifo Institut fortzu- leiter und erfahrene Postdocs, werden die Doktoran- setzen. Deshalb unterstützt der ifo-Vorstand die Dokto- den schon frühzeitig an die internationale Präsentati- randen, die ihre Promotion am ifo Institut abschließen, on der Forschungsergebnisse herangeführt. Vorträge intensiv bei der Gestaltung ihres nächsten Karriere- auf hochrangigen wissenschaftlichen Konferenzen mit schrittes. Auch im Berichtsjahr konnte der ifo-Vorstand Auswahlverfahren helfen dem wissenschaftlichen in dieser Hinsicht erfolgreich Hilfestellung geben. Nachwuchs, schon in einem frühen Stadium der Pro- motion Aufsätze in international anerkannten refe- Zeichen des sehr hohen Niveaus der Graduiertenaus- rierten Fachzeitschriften publizieren zu können. Im bildung des ifo Instituts ist u.a. der enorme Umfang be- Berichtsjahr wurden 154 Vorträge auf internationalen gutachteter wissenschaftlicher Publikationen, zu dem Fachkonferenzen mit Refereesystem gehalten. Die Wei- auch die ifo-Doktoranden jedes Jahr beitragen. Die terqualifizierung der Doktoranden wird auch durch in-

ifo Jahresbericht 2016 141 Personelle Entwicklung

terne Schulungsseminare, die professionelle Lektorie- der Forschungsaufenthalte im Ausland ausbauen, neue rung englischsprachiger Aufsätze und die Teilnahme an gemeinsame Projekte mit ausländischen Koautoren auf externen Summer Schools und Workshops unterstützt. den Weg bringen und gleichzeitig weiterhin an ihren lau- So wurden im Berichtsjahr beispielsweise Kurse zum fenden Projekten arbeiten können. Weiterbildungskurs »Academic Writing« durchgeführt. Selbstverständlich »Academic Writing« werden auch individuelle Weiterbildungsmaßnahmen Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angeboten. 14 ifo-Wissenschaftler und fünf ifo-Wissen- beginnt im ifo Institut schon mit der Beschäftigung von schaftlerinnen arbeiten derzeit an ihrer Habilitation. Praktikanten. Sie haben eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für das Institut, da sich immer wieder ehe- Zahlreiche Wissenschaftler des ifo Instituts halten an den malige Praktikanten erfolgreich um eine Doktoran- Universitäten, mit denen das Institut eng durch Koope- denstelle bewerben. Im Jahr 2016 konnten insgesamt rationsverträge verbunden ist, Lehrveranstaltungen ab 60 Studierenden (2015: 67) erste Erfahrungen in empiri- und haben dadurch gleichzeitig die Gelegenheit, die eige- scher Wirtschaftsforschung ermöglicht werden. Leider nen wissenschaftlichen Fachkenntnisse laufend zu über- ging die Nachfrage von Studentinnen nach einem Prak- prüfen und zu erweitern. Im Sommersemester 2016 und tikum im Berichtszeitraum zurück, so dass im Jahr 2016 im Wintersemester 2016/2017 wurden 79 Lehrveranstal- nur 36,7% der Praktikanten Studentinnen (2015: 49,3%) tungen von ifo-Wissenschaftlern abgehalten. Das kommt waren. Das Institut ist bemüht, den Anteil der Frauen vor allem den empirisch ausgerichteten Fächern zugute. bei den Praktikanten wieder auf etwa 50% anzuheben. Daneben wird grundsätzlich allen wissenschaftsnah ar- beitenden Mitarbeitern des Instituts die Möglichkeit ein- Nicht-wissenschaftliche berufliche Bildung geräumt, sich mit dem Besuch geeigneter Vorlesungen Die berufliche Bildung hat im ifo Institut auch auf den Knapp 80 Lehr- und Übungen der LMU auf dem aktuellen Wissensstand nicht-wissenschaftlichen Arbeitsgebieten hohe Priori- veranstaltungen von zu halten. Einen gewichtigen Beitrag zum Austausch neu- tät. Die bereits erwähnte Betriebsvereinbarung regelt ifo-Wissenschaftlern er wissenschaftlicher Ideen leisten auch die wöchentlich auch die Aspekte der beruflichen Bildung des nicht- stattfindenden Lunchtime-Seminare. Sie dienen der wissenschaftlichen Personals umfassend. Ziel ist es, Diskussion aktueller Forschungsarbeiten sowie neuer den nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern das optimale Entwicklungen im wirtschaftswissenschaftlichen Be- Rüstzeug für die professionelle Bewältigung ihrer Auf- reich. Referenten und Teilnehmer sind vorwiegend Mit- gaben zu vermitteln, sie auf künftige Anforderungen arbeiter des ifo Instituts und der LMU. Auch außerhalb vorzubereiten und so sicherzustellen, dass ein Ausein- der ifo-Zentrale stattfindende mehrtägige Workshops, in anderdriften der persönlichen Qualifikation von den An- denen sich die Wissenschaftlerteams der ifo-Forschungs- forderungen an die ausgeübte Position vermieden wird. bereiche über aktuelle wissenschaftliche Vorhaben aus- tauschen können, leisten einen erheblichen Beitrag zur Um dies sicherzustellen, wird vom Bereich Personal und wissenschaftlichen Weiterqualifizierung. Weiterbildung zu Beginn eines jeden Jahres der Qualifi- kationsbedarf aller Mitarbeiter systematisch abgefragt. Die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Kompe- Insgesamt gab es im Berichtsjahr 145 genehmigte Fort- tenz findet vor allem in Forschungsprojekten statt. Die bildungsmaßnahmen, von denen 67 noch im selben Jahr interne Kompetenz wird dabei auch durch die Kooperati- durchgeführt wurden. Der ungewöhnlich hohe Anteil on mit externen Wissenschaftlern erweitert. Eine beson- genehmigter, aber nicht in Anspruch genommener Schu- dere Rolle spielen dabei die Gastforscher. Im Jahr 2016 lungen hat im Wesentlichen zwei Ursachen: Zum einen fanden am ifo Institut 44 Gastforscheraufenthalte (2015: wurde ein erheblicher Teil der Maßnahmen in das Folge- 43) statt. Stark zugenommen haben mehrmonatige Auf- jahr verschoben; zum anderen gab es Überschneidungen enthalte von ifo-Wissenschaftlern im Ausland. Insgesamt mit Forschungsaufenthalten, die dazu führten, dass die gab es 29 Gastaufenthalte, sieben davon erstreckten davon betroffenen Mitarbeiter die genehmigten Maßnah- sich über mehrere Monate und wurden ausschließlich an men nachträglich absagten. Einen großen Anteil an den Top-Universitäten in den USA, Großbritannien und den gewünschten Fortbildungsmaßnahmen nehmen erfah- Niederlanden absolviert. Von diesen Forschungsaufent- rungsgemäß EDV-Trainings ein, wobei Schulungen für in- halten profitiert die wissenschaftliche Leistungsfähig- dividuelle EDV-Erfordernisse der einzelnen Mitarbeiter im keit der ifo-Forschungszentren, da die beurlaubten Wis- Vordergrund stehen. Dazu kamen die bereits erwähnten senschaftler ihre wissenschaftliche Kompetenz während Schulungen für die Doktoranden und Nachwuchswissen-

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schaftler. Ergänzt wurde dieses Programm mit individu- ellen Kursen, die die Anforderungen einzelner Arbeits- plätze mit sich brachten. Zunehmende Bedeutung hat die Weiterqualifizierung, die mit Innovationen und Problem- lösungen verbunden ist und direkt in die berufliche Tätig- keit integriert wird. Dies findet sowohl individuell (z.B. in Form von individuellem Coaching) als auch in Teams (z.B. in Form von Workshops oder Gruppentrainings) statt. In den letzten beiden Jahren wurde der Einsatz von Work- shops erheblich ausgebaut. Dabei geht es größtenteils darum, Weiterentwicklungen der Produkte, Instrumente und Prozesse mit der Weiterentwicklung der individuel- len Kompetenzen zu verknüpfen. Dies ist ein wesentli- cher Baustein einer lernenden Organisation. So haben 2016 beispielsweise fünf Workshops zur bedarfsorien- Clemens Fuest, Rolf Tschernig, Suphi Şen, Roland Berger tierten Weiterentwicklung der DICE-Datenbank unter der Anwendung der »Nutzerzentrierten Design-Thinking-Me- thode« stattgefunden. Im Workshop »Intrapreneurship« Der Preis des ifo Instituts für besondere Erfolge im Preis für konnten ifo-Mitarbeiter lernen, wie unternehmerisches Management von Drittmittelprojekten ging an das besondere Erfolge Handeln und Denken in wissenschaftlichen Institutionen Projektteam Prof. Oliver Falck, Dr. Marcus Drometer, beim Management etabliert werden kann. Katrin Oesingmann, Prof. Joachim Ragnitz, Dr. Markus von Drittmittel- Reischmann, Marina Riem, Thomas Steinwachs, Mi- projekten Auch im nicht-wissenschaftlichen Bereich kümmert sich chael Weber, Prof. Timo Wollmershäuser und Dr. Erdal das ifo Institut um die Förderung des Nachwuchses. Bis- Yalcin – unterstützt von Dagmar Bach und Franziska her wurde regelmäßig im Berufsbild »Kaufmann/Kauf- Hartinger – für die erfolgreiche Bearbeitung des von frau für Bürokommunikation« ausgebildet. Eine junge der Croatian Statehood Foundation in Auftrag gegebe- Nachwuchskraft konnte diese Ausbildung im Januar nen Beratungsprojekts »Short- und Long-term Policy 2017 erfolgreich beenden. Die andern beiden jungen Requirements to Strengthen Sustainable Growth and Damen, die eine Ausbildung am ifo Institut absolvieren, Employment in Croatia«. Ein Sonderpreis für besonde- werden in der neu eingeführten Ausrichtung des Be- re Leistungen wurde an Gitta Mortasawi vergeben, die rufsbilds »Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement« seit weit über 20 Jahren den Fotosatz der »Branchen- Sonderpreis für ausgebildet. Im September 2017 wird mindestens eine special«-Berichte verantwortet hat und dafür sorgte, besondere Leistungen Nachwuchskraft mit dieser Ausbildung beginnen. dass seit Bestehen dieses Auftrags ausnahmslos alle Berichte pünktlich und in bester graphischer Qualität abgeliefert wurden. Verleihung von Preisen Die Gesellschaft der Freunde des ifo Instituts vergibt Preise an Wissenschaftler des Instituts, die durch he- rausragende wissenschaftliche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Voraussetzung für die Preisvergabe ist, dass der wissenschaftliche Beitrag in einer international angesehenen referierten Zeitschrift veröffentlicht wurde. Im Jahr 2016 ging dieser Preis an Suphi Şen, Postdoc im ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen, für seinen im Jahr 2015 im European Economic Review veröffentlichten Aufsatz »Corporate Governance, Environmental Regulations, and Technological Change«, in dem er den Einfluss von Regulierung auf das Innovationsverhalten und das wirt- schaftliche Wachstum von Unternehmen untersuchte. Clemens Fuest, Timo Wollmershäuser

ifo Jahresbericht 2016 143 Personelle Entwicklung

Glhseic tellung am ifo Institut wissenschaftlichen Dienstes in seinem Programm- Schon seit vielen Jahren betreibt das ifo Institut aktiv budget, das die Grundlage der institutionellen För- die Gleichstellung von Frauen und Männern. In dieser derung durch Bund und Länder ist, verankert. Der wichtigen Aufgabe wird der ifo-Vorstand durch eine Zeithorizont dieser Zielquoten erstreckt sich anforde- für München zuständige Gleichstellungsbeauftragte rungsgemäß bis zum Jahr 2017. und eine Vertrauensfrau der Niederlassung Dresden unterstützt. Der aktuelle, bis Herbst 2017 geltende 2016 ist der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Gleichstellungsförderplan hat in erster Linie das Ziel, Wissenschaftlichen Mitarbeiter und Referenten, wie die Unterrepräsentanz von Frauen auf allen Ebenen bereits oben erwähnt, leicht zurückgegangen. Bei der wissenschaftlichen Laufbahn schrittweise abzu- den Doktoranden konnte der Anteil jedoch ausgebaut bauen. Vor allem die Verbesserung der Arbeits- und werden, und es konnte ein fast ausgeglichenes Ge- Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere von Wis- schlechterverhältnis erreicht werden. Frau Dr. Christa senschaftlerinnen, die als Mütter familiäre Verant- Hainz, eine erfahrene Wissenschaftlerin aus dem ifo wortung tragen, sowie eine generelle Verbesserung Zentrum für internationalen Institutionenvergleich der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Wis- und Migrationsforschung, hilft dem ifo-Vorstand in senschaftlerinnen durch Weiterqualifikation sollen ihrer Funktion als Mentorin der Doktorandinnen, die dazu beitragen, die Tätigkeit im ifo Institut für Wissen- Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der Doktoran- schaftlerinnen attraktiver zu machen und den Anteil dinnen zu verbessern. Sie ist deren Ansprechpartne- der Frauen innerhalb des wissenschaftlichen Perso- rin und kümmert sich um die speziellen Anliegen der nals zu erhöhen. Die ifo-internen Gleichstellungsre- Nachwuchswissenschaftlerinnen, wie z.B. Qualifizie- gelungen sind Teil des zertifizierten Management- rungsveranstaltungen, die sich ausschließlich an die Verbesserung systems des ifo Instituts, das jährlich von externen Doktorandinnen richten. Insgesamt ist der Frauen- der beruflichen Auditoren überprüft wird. Damit hängt der Erhalt der anteil bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern ein- Weiterentwicklungs- Zertifizierung des ifo-Managementsystems auch von schließlich der Doktoranden im Berichtsjahr leicht möglichkeiten von der strikten Beachtung und kontinuierlichen Weiter- von 32% auf 35,2% gestiegen. Wissenschaftlerinnen entwicklung der Gleichstellungsregelungen ab. Die Bereitstellung von Teilzeitarbeitsplätzen ist nach Ein besonderes Anliegen des ifo Instituts ist es, wie vor ein wichtiges Element einer familienfreund- Wissenschaftlerinnen für Leitungspositionen in der lichen Gestaltung der Arbeit im ifo Institut. Ihre Zahl Wissenschaft zu qualifizieren. Es unterstützte nach- ist sogar stärker gestiegen als die Zahl der Mitarbeiter drücklich die Beantragung von Projekten im Leibniz- gesamt (Teilzeitbeschäftigte: +14, Mitarbeiter gesamt: Wettbewerb, die der Förderung von Frauen für wis- +13). Der Frauenanteil beträgt bei den Teilzeitbeschäf- senschaftliche Leitungspositionen dienten. Mit dieser tigten 66,9% (2015: 65,2%). Nimmt man die Doktoran- Leibniz-Förderlinie sollten besonders die Chancen den aus dieser Berechnung heraus, beträgt der Frauen- der jeweiligen Projekt-/Arbeitsgruppenleiterin er- anteil sogar 87,5% (2015: 81,8%). Das ifo Institut wird höht werden, auf eine W2- oder W3-Stelle berufen zu zur besseren Vereinbarung von Familie/Pflege und Be- werden. In den Leibniz-Verfahren 2015 und 2016 war ruf auch weiterhin Teilzeitarbeit anbieten und fördern. das ifo Institut mit entsprechenden Projektanträgen erfolgreich. Leider wurde dieses Programm von der Zur familienfreundlichen Gestaltung der Arbeit im ifo Leibniz-Gemeinschaft aufgegeben und durch das Institut gehören auch die Möglichkeit des Telewor- Leibniz-Professorinnenprogramm ersetzt. kings, dessen Rahmenbedingungen in einer Betriebs- vereinbarung festgelegt sind, sowie das an Mitarbeiter Flexible Zielquote im Der Förderung der Gleichstellung von Frauen und in Elternzeit gerichtete Angebot, während der Beurlau- Sinne des »Kaskaden- Männern innerhalb der wissenschaftlichen Positio- bung weiterhin die Weiterbildungsmöglichkeiten des modells« der DFG nen dient auch die Festlegung flexibler Zielquoten Instituts zu nutzen. Um Eltern eine zügige Wiederauf- im Sinne des Kaskadenmodells der forschungsori- nahme der beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen, hat entierten Gleichstellungsstandards der Deutschen das ifo Institut im Jahr 2013 einen Kooperationsvertrag Forschungsgemeinschaft (DFG). Auf Empfehlung der mit einem kommunalen Träger von Kindertagesstät- Leibniz-Gemeinschaft hat das ifo Institut solche fle- ten zur betrieblichen Kinderbetreuung geschlossen. xiblen Zielquoten für die Entgeltstufen des höheren Das Institut finanziert die Anwartschaft von drei Beleg-

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plätzen, die seinen Beschäftigten angeboten werden. Derzeit können drei ifo-Mitarbeiter in den Genuss eines Kita-Platzes zum günstigen städtischen Tarif kommen.

Ein weiterer Beitrag für die Gleichstellung am Institut ist die verstärkte Berücksichtigung von Frauen bei der Besetzung der Gremien. Im Verwaltungsrat ist dies zu einem großen Teil nicht durch das Institut steuerbar, da der größte Teil der Sitze an externe Funktionen geknüpft ist. Momentan sind 33,3% der von der Mit- gliederversammlung zu wählenden Verwaltungsrats- mitglieder Frauen. Eine Position im Verwaltungsrat ist vakant und wird zum 1. Juli 2017 neu besetzt. Der Verwaltungsrat wird der Mitgliederversammlung eine Frau zur Wahl vorschlagen. Unter den Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats gibt es drei Wissenschaftle- rinnen. Drei der neun Mitglieder des ifo-Nutzerbeirats sind Frauen, und beim Kuratorium des ifo Instituts sind inzwischen 14 der 72 Mitglieder weiblich.

Für beide Geschlechter bedeutsam ist die Zusammenar- beit des Instituts mit den Dual Career Offices der Münch- ner Universitäten. Bei der Gewinnung angesehener Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wird dieser Service immer wichtiger. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Dual Career Office der Technischen Universität München hat bereits hervorragende Erfolge gezeigt.

ifo Jahresbericht 2016 145 Finanzielle Entwicklung

Das ifo Institut ist eine gemeinnützige Körperschaft, Vermögens- und Finanzlage die Wissenschaft und Forschung dient. Sein Ziel ist die Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr um Bereitstellung von Forschungs- und Serviceleistun- 1.263 Tsd. EUR (+18,4%) auf 8.118 Tsd. EUR. Auf der gen als öffentliche Güter und nicht die Erzielung finan- Aktivseite ergibt sich dies daraus, dass innerhalb des zieller Gewinne. Das gilt auch für Arbeiten, die das ifo Umlaufvermögens die Vorräte und Flüssigen Mittel um Institut im Auftrag staatlicher oder privater Instituti- 3.626 Tsd. EUR anstiegen, während das Anlagevermö- onen ausübt. Deren Ergebnisse werden ebenfalls der gen um –50 Tsd. EUR sowie die Kurzfristigen Forderun- Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und stärken die gen und Rechnungsabgrenzungsposten um –2.313 Tsd. Grundlagen für die gesamte Arbeit des Instituts. Die EUR zurückgingen. finanzielle Strategie des ifo Instituts besteht darin, langfristig eine ausgewogene Aufwands- und Ertrags- Auf der Passivseite nahmen neben dem Vereins- struktur zu erzielen, die einen hohen Output von For- vermögen (+125 Tsd. EUR) auch die Rückstellungen schungs- und Serviceleistungen ermöglicht, der der (+691 Tsd. EUR) sowie die erhaltenen Anzahlungen Allgemeinheit zugutekommt. Angemessene Rückla- (+652 Tsd. EUR) zu. Dagegen sind die Verbindlichkeiten gen dienen dazu, Ertragsschwankungen ausgleichen gegenüber Kreditinstituten (–10 Tsd. EUR) und die Übri- und auf besondere Anforderungen flexibel reagieren gen Verbindlichkeiten (–195 Tsd. EUR) zurückgegangen. zu können. Bilanz des ifo Instituts 2016 in Tsd. EUR Zusammenfassender Überblick über die (Kurzfassung) wesentlichen Entwicklungen 31.12.2016 31.12.2015 Jahresabschluss 2016 Der Jahresabschluss 2016 weist einen Überschuss in Aktiva mit Überschuss Höhe von 125 Tsd. EUR aus. Er fließt in die Rücklagen Anlagevermögen 113 163 ein, so dass das Vereinsvermögen zum 31. Dezember Umlaufvermögen 2016 auf 2.194 Tsd. EUR angewachsen ist. Vorräte 867 590 Forderungen und Rechnungs- abgrenzungsposten 499 2.812 Im Jahr 2016 erhielt das ifo Institut im Rahmen der Flüssige Mittel 6.639 3.290 gemeinsamen Forschungsförderung des Bundes und Summe Aktiva 8.118 6.855 der Länder nach Art. 91b GG öffentliche Mittel in Höhe von 10.541 Tsd. EUR. Davon wurden 10.226 Tsd. EUR Passiva Vereinsvermögen für den laufenden Betrieb und 315 Tsd. EUR für Inves- Zweckgebundene Mittel 802 788 titionen bereitgestellt. Die Mittel für den laufenden darin Entnahme/ 0 0 Betrieb enthalten im Berichtsjahr 517 Tsd. EUR für den Zuführung 14 16 zeitlich auf vier Jahre befristeten Sondertatbestand Forschungsrücklage 1.392 1.281 zum Auf- und Ausbau der Forschung auf dem Gebiet darin Entnahme/ 0 0 der Energie-, Klima- und Ressourcenökonomik. Zu- Zuführung 111 171 sätzlich stand dem ifo Institut ein im Vorjahr gebil- Kurzfristige Fremdmittel Rückstellungen 4.136 3.445 deter und in das Jahr 2016 übertragener Ausgaberest Verbindlichkeiten gegenüber in Höhe von 850 Tsd. EUR zur Verfügung. Dieser Aus- Kreditinstituten 0 10 G ute Entwicklung der gaberest wurde im ersten Quartal 2016 verbraucht. Erhaltene Anzahlungen 1.468 816 Drittmittelerträge Die dem ifo Institut für das Jahr 2016 bewilligte in- Übrige Verbindlichkeiten 320 515 stitutionelle Förderung durch Bund und Län- Summe Passiva 8.118 6.855 der (10.941 Tsd. EUR) wurde jedoch in Höhe von 1.250 Tsd. EUR nicht verwendet. Dies ist begründet Aus dem genannten Jahresüberschuss in Höhe von durch Einsparungen insbesondere bei den Personal- 125 Tsd. EUR wurden 111 Tsd. EUR in die Forschungs- kosten und die sehr gute Entwicklung der Drittmit- rücklage eingestellt, die damit zum 31. Dezember 2016 telerträge. In Höhe dieses Betrags wurde ein Ausgabe- den Stand von 1.392 Tsd. EUR erreicht hat. Die von den rest gebildet, der auf die Folgejahre vorgetragen wird. Vereinsmitgliedern freiwillig über den Mitgliedsbeitrag hinaus geleisteten Zahlungen, über deren Verwendung der Verwaltungsrat des ifo Instituts entscheidet, be-

146 ifo Jahresbericht 2016 Finanzielle Entwicklung

liefen sich im abgelaufenen Jahr auf 14 Tsd. EUR. Sie chen hierfür sind die Anhebung der tariflichen Vergütun- Erhöhung der werden satzungsgemäß (§ 4 Abs. 2 der ifo Satzung) der gen (2,3% ab März 2016) und der personelle Aufwuchs. Mitarbeiterzahl zweckgebundenen Rücklage zugeführt. Diese beträgt Die Gesamtzahl der Mitarbeiter erhöhte sich zum Stich- danach 802 Tsd. EUR. Damit beläuft sich das Vereins- tag um 15 auf nun 219 (im Vorjahr 204). vermögen zum 31. Dezember 2016 auf 2.194 Tsd. EUR. Die planmäßigen Abschreibungen (49 Tsd. EUR) be- Die Liquidität war im Berichtsjahr stets gegeben. Der Fi- ziehen sich auf aktivierte Anlagegüter, die aus Ei- nanzmittelbestand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr genmitteln finanziert wurden, während die außer- um 3.359 Tsd. EUR auf 6.639 Tsd. EUR. Aus der laufen- planmäßigen Abschreibungen (228 Tsd. EUR) die im den Geschäftstätigkeit konnte ein Cashflow in Höhe von Berichtsjahr für Investitionen vereinnahmten Zu- 3.672 Tsd. EUR erwirtschaftet werden. Der Cashflow der schüsse der Zuwendungsgeber betreffen. Die Sons- Investitionstätigkeit (–313 Tsd. EUR) war 2016 negativ. tigen betrieblichen Aufwendungen (saldiert mit den Sonstigen betrieblichen Erträgen) erhöhten sich um Ertragslage 501 Tsd. EUR auf 3.194 Tsd. EUR. Die Erträge aus der laufenden Geschäftstätigkeit er- Ertragslage (Gewinn- und Verlustrechnung) 2016 in höhten sich gegenüber dem Vorjahr um 664 Tsd. EUR Tsd. EUR (Kurzfassung) und betrugen 17.402 Tsd. EUR. Der Anstieg entfällt zu einem kleineren Teil auf das Anwachsen der 31.12.2016 31.12.2015

öffentlichen Zuwendungen, die sich einerseits aus der Öffentliche Zuwendungen 11.236 11.223 institutionellen Förderung des ifo Instituts im Rah- Zweckgebundene Zuwendungen 2.239 1.866 men der gemeinschaftlichen Forschungsförderung Pflichtbeiträge der Mitglieder 130 133 Freiwillige Beiträge der Mitglieder nach Art. 91b GG durch Bund und Länder sowie ande- 14 16 Erlöse aus Veröffentlichungen, rerseits aus der Zuwendung für die Niederlassung in Datenbankleistungen, Konferenzen 289 229 Dresden durch den Freistaat Sachsen zusammenset- Erlöse aus Drittmittelarbeiten 3.050 3.651 zen. Sie stiegen um 13 Tsd. EUR auf 11.236 Tsd. EUR. Sonstige Umsätze 164 0 Bestandsveränderung nicht Der eingangs erwähnte Ausgaberest ist in diesem Be- abgerechneter Leistungen 280 –380 trag nicht enthalten. Er fließt erst dann in den Jahres- Erträge aus laufender abschluss ein, wenn und soweit er verwendet wird. Geschästätigkeit 17.402 16.738 Aufwendungen für Material und für bezogene Leistungen 1.461 1.440 Die Erträge aus Drittmittelaktivitäten, die sich aus zweck- Personalaufwendungen 12.424 11.655 gebundenen Zuwendungen, Erträgen aus Veröffentli- Planmäßige Abschreibungen 49 54 chungen, Datenbankleistungen und Veranstaltungen, Außerplanmäßige Abschreibungen 228 184 Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstigen Umsätzen, Erlösen aus Drittmittelarbeiten abzüglich Erträge 3.194 2.693 (Auftragsarbeiten) sowie den damit korrespondieren- Aufwendungen aus laufender den Bestandsveränderungen zusammensetzen, stiegen Geschästätigkeit 17.356 16.026 Ergebnis aus der laufenden von 5.366 Tsd. EUR im Jahr 2015 auf 6.022 Tsd. EUR im Geschästätigkeit 46 712 Jahr 2016 (12,2%). Finanzergebnis 0 0 Steuern vom Einkommen und Ertrag –57 –22 Neutrales und periodenfremdes Die Zahl der Mitglieder des e.V. ging von 354 im Vorjahr Ergebnis 136 –503 auf 341 zum 31. Dezember 2016 zurück. Die Mitglieder- Jahresergebnis 125 187 beiträge (Pflicht- und freiwillige Beiträge) sanken da- Entnahmen aus der Forschungsrücklage 0 0 171 durch geringfügig von 149 Tsd. EUR auf 144 Tsd. EUR. Einstellungen in die Forschungsrücklage 111 Entnahmen aus der Satzungsrücklage 0 0 Einstellungen in die Satzungsrücklage 14 16 Trotz des deutlichen Anstiegs der Drittmittelerlöse nah- Ergebnisvortrag 0 0 men die mit den Drittmittelaktivitäten verbundenen Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen lediglich um 21 Tsd. EUR gegenüber dem Vorjahr zu. Damit übersteigen die Erträge die Aufwendungen um Rückerstattungen 46 Tsd. EUR (Ergebnis aus laufender Geschäftstätig- Der Personalaufwand stieg dagegen stärker um 769 Tsd. keit). Hinzu kommt das mit 136 Tsd. EUR positive neu- EUR (6,5%) auf 12.424 Tsd. EUR. Die wesentlichen Ursa- trale und periodenfremde Ergebnis, das sich aus Rück-

ifo Jahresbericht 2016 147 Finanzielle Entwicklung

erstattungen für Vorjahre und der Veränderung von Rückstellungen ergibt. Ferner waren Steuern in Höhe von 57 Tsd. EUR zu zahlen, so dass das Jahresergebnis 125 Tsd. EUR beträgt.

Für die Leistungen, die das ifo Institut als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft in Forschung, Politikbera- tung und Service erbringt, wird es im Rahmen der ge- meinsamen Forschungsförderung des Bundes und der Länder nach Art. 91b GG institutionell gefördert. Die in- Institutionelle stitutionelle Förderung durch das Bayerische Staatsmi- Förderung durch nisterium für Wirtschaft und Medien, Energie und Tech- Bund und den nologie sowie das Bundesministerium für Wirtschaft Freistaat Bayern und Energie wurde in Höhe von 10.941 Tsd. EUR für 2016 bewilligt. Hinzu kam der Ausgaberest aus 2015 in Höhe von 850 Tsd. EUR. Die verfügbaren Mittel wurden mit 10.124 Tsd. EUR für den laufenden Betrieb und mit 417 Tsd. EUR für Investitionen und Instandhaltungen verwendet. Wie bereits erwähnt, wurde die bewilligte Zuwendung, wie es die Zuwendungsrichtlinien ermög- lichen, in Höhe von 1.250 Tsd. EUR nicht verwendet. In dieser Höhe wurde ein Ausgaberest gebildet, der auf die Folgejahre vorgetragen wird.

Außerhalb dieser staatlichen Grundfinanzierung nach Art. 91b GG wird der Betrieb der Niederlassung Dres- den gesondert vom Freistaat Sachsen institutionell Institutionelle gefördert. Die institutionelle Förderung der Niederlas- Förderung der Nieder- sung Dresden durch das Sächsische Staatsministerium lassung Dresden der Finanzen betrug 695 Tsd. EUR. Von ursprünglich be- durch den Freistaat willigten 730 Tsd. EUR wurden rund 10 Tsd. EUR nicht Sachsen verbraucht und werden an den Zuwendungsgeber zu- rückgezahlt. Weitere 25 Tsd. EUR aus dem Überschuss des Vorjahres wurden mit der Zuwendung aus 2016 verrechnet.

Der Jahresabschluss wurde von der KPMG AG, Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und hat den un- eingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten.

148 ifo Jahresbericht 2016 Mitglieder, Organe und Gremien

Miti gl eder Prof. em. Dr. Bernd Rudolph (Stand: 31. Dezember 2016) Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät für Betriebswirtschaft Das ifo Institut ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Erzählt 341 Mitglieder, vor allem Unternehmen Dr. Bernhard Schwab aus Industrie, Bauwirtschaft und Handel, Banken und Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wirt- Versicherungen, Wirtschaftsverbände sowie Industrie- schaft und Medien, Energie und Technologie und Handelskammern. Mitglied des ifo Instituts können natürliche und juristische Personen aus dem In- und Dr. Ludger Schuknecht Ausland werden. Im Jahr 2016 standen den 15 Austrit- Leiter Abteilung I, Finanzpolitische und volkswirtschaft- ten von Mitgliedern zwei Neuzugänge gegenüber. liche Grundsatzfragen, Bundesministerium der Finan- zen

Vorstand Dr. Philipp Steinberg (Stand: 1. Mai 2017) Leiter der Abteilung I, Wirtschaftspolitik, Bundesminis- terium für Wirtschaft und Energie Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Präsident) Wissenschaftlicher Beirat Prof. Meinhard Knoche (Stand: 1. Mai 2017)

Prof. Dr. Anthony J. Venables Verwaltungsrat (Vorsitzender) (Stand: 1. Mai 2017) University of Oxford

Dr. Peter-Alexander Wacker Prof. Dr. Veronika Grimm (Vorsitzender) (Stellvertretende Vorsitzende) Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wacker Chemie AG Universität Erlangen-Nürnberg

Prof. Dr. Jürgen Stark Prof. George J. Borjas, Ph.D. (Stellvertretender Vorsitzender) Harvard University Staatssekretär a. D. Prof. Dr. Wendy Carlin Dr. Jiří Buriánek University College London Generalsekretär des Ausschusses der Regionen der EU Prof. Carlo Carraro, Ph.D. Milagros Caiña-Andree University of Venice Mitglied des Vorstands der BMW AG Prof. Michael Devereux, Ph.D. Prof. Dr. Veronika Grimm Oxford University Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Ottmar Edenhofer Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Prof. Dr. Andreas Haufler Ludwig-Maximilians-Universität München, Volkswirt- Prof. Dr. Hans Gersbach schaftliche Fakultät ETH Zürich

Nina Hugendubel Prof. James R. Hines Jr., Ph.D. Geschäftsführende Gesellschafterin der H. Hugendubel University of Michigan, Ann Arbor GmbH & Co. KG

ifo Jahresbericht 2016 149 Mitglieder, Organe und Gremien

Prof. David Laidler, Ph.D. Dr. Sabine Jarothe University of Western Ontario Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik, Strategie und Kommunikation, Bayerisches Staatsministerium für Prof. Raymond Riezman, Ph.D. Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie University of Iowa Manuela Kasper-Claridge Prof. Karen Helene Ulltveit-Moé, Ph.D. Deutsche Welle, Leitung Hauptabteilung Wirtschaft University of Oslo Dr. Martin Koers Abteilung Volkswirtschaft und Strategie, Verband der K uratorium Automobilindustrie e.V. (Stand: 1. Mai 2017) Dr. Jürgen Kröger Vorsitzender des Kuratoriums: Direktor ECFIN F, Volkswirtschaften der Mitgliedstaa- ten (i.R.), Europäische Kommission, Generaldirektion D r. Peter-Alexander Wacker Wirtschaft und Finanzen Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wacker Chemie AG Dorit Marschall Auf der 67. Ordentlichen Mitgliederversammlung des Redakteurin, Handelsblatt GmbH ifo Instituts am 28. April 2016 wurden nach der Wie- derwahl von 20 turnusmäßig ausscheidenden Mit- Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm gliedern folgende Mitglieder neu in das Kuratorium ETH Zürich, KOF-Konjunkturforschungsstelle gewählt: Dr. Ralph Wiechers Milagros Caiña-Andree Chefvolkswirt, Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Sta- Mitglied des Vorstands der BMW AG tistik, Abteilungsleiter Steuern, Verband Deutscher Ma- schinen- und Anlagenbau e.V. Prof Dr. Anja Tuschke Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Strategische Unternehmensführung Forschungszentren, Verwaltungsbereiche und Niederlassung des ifo Instituts Das Kuratorium besteht aus 72 Personen. Eine kom- (Stand: 1. Mai 2017) plette Liste des Kuratoriums wie auch der anderen Gre- mien ist auf der ifo-Website zu finden. Öffentliche Finanzen und politische Ökonomie Leitung: Prof. Dr. Niklas Potrafke

Nutzerbeirat Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsökonomik (Stand: 1. Mai 2017) Leitung: Prof. Helmut Rainer, Ph.D.

Prof. Dr. Rolf Tschernig Bildungsökonomik (Vorsitzender) Leitung: Prof. Dr. Ludger Wößmann Universität Regensburg, Lehrstuhl für Ökonometrie, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Industrieökonomik und neue Technologien Leitung: Prof. Dr. Oliver Falck Peter Driessen Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskam- Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen mer für München und Oberbayern Leitung: Prof. Dr. Karen Pittel

Außenwirtschaft Leitung: Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D.

150 ifo Jahresbericht 2016 Mitglieder, Organe und Gremien

I nternationaler Institutionenvergleich und Migrationsforschung Leitung: Prof. Panu Poutvaara, Ph.D.

Konjunkturforschung und Befragungen Leitung (komm.): Prof. Dr. Timo Wollmershäuser

LMU-ifo Economics & Business Data Center (EBDC) Leitung: Prof. Dr. Ralf Elsas Prof. Dr. Oliver Falck Prof. Dr. Joachim Winter

Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest

Bibliothek Leitung: Petra Braitacher

Personal- und Weiterbildung Leitung: Prof. Meinhard Knoche

Finanzen und zentrale Dienste Leitung: Sabine Dehof

Informationstechnik Leitung: Christian Pitsch

Presse, Redaktion, Konferenzen Leitung: Prof. Meinhard Knoche

Niederlassung Dresden Leitung: Prof. Dr. Marcel Thum

ifo Jahresbericht 2016 151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ifo Instituts am 1. Mai 2017

Vorstand Flaig, Gebhard, Prof. Dr. Forschungsdirektor Fuest, Clemens, Prof. Dr. Dr. h.c. 1430 089/2180-2956 Traeger, Christian, Prof. Dr. Präsident Francesconi, Marco, Prof. Ph.D. 089/9224-0 Knoche, Meinhard, Prof. 1288 +44(0)1206/87-2765 Hanushek, Eric A., Prof. Ph.D. Niederlassung Dresden (ND) Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik +1(0)650/736-0942 0351/264 76-0 Fuest, Clemens, Prof. Dr. Dr. h.c. 1430 Haufler, Andreas, Prof. Dr. Thum, Marcel, Prof. Dr. 19 Leiter der Forschungsgruppe 089/2180-3858 Leiter der Niederlassung Immel, Lea 1386 Keller, Wolfgang, Prof, Ph.D. Ragnitz, Joachim, Prof. Dr. 17 Meier, Volker, Prof. Dr. 1371 +1(0)303/735-5507 Stellvertretender Leiter der Niederlassung Neumeier, Florian, Dr. 1425 Köthenbürger, Marko, Prof. Dr. Bauer, David 24 Stöhlker, Daniel 1221 +41(0)44/632-5446 Behm, Katrin 12 Kohler, Wilhelm, Prof. Dr. Boede, Carola 23 Vorstandsbüro 07071/297-6013 Fanghänel, Antje 33 Crefeld, Susanne 1289 Konrad, Kai, Prof. Dr. Fritzsche, Carolin 29 Fogli-Götz, Franca 1257 089/24246-5250 Heisig, Katharina 16 Mandalka, Ulrike 30 Hebele, Barbara 1693 Kretschmer, Tobias, Prof. Ph.D. Nauerth, Jannik André 21 Hülsewig, Anja 1303 089/2180-6270 Ochsner, Christian 26 Neumeier, Juliane 1289 Larch, Mario, Prof. Dr. Rösel, Felix 28 Schiller, Caroline 1276 0921/55-2871 Sonnenburg, Julia 22 Leßmann, Christian, Prof. Dr. Süßenbach, Evelin 11 Projektmitarbeiter 0531/391-2592 Auer, Wolfgang, Dr. 1232 Vandrei, Lars 25 Long, Ngo Van, Prof. Ph.D. Weber, Michael, Dr. 13 Lorenz, Annika 1606 +1(0)514/398-4400 Milbradt, Georg, Prof. Dr. Internationale Beratungsprojekte 0351/2640-908 ifo Zentren Schönherr, Siegfried, Prof. Dr. 1298 Mitra, Devashish, Prof. Ph.D. +1(0)315/443-6143 ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und Controlling/Gleichstellungsbeauftragte Müller, Gernot, Prof. Dr. politische Ökonomie (ÖF) Pohlmann, Dorothea, Dr. 1341 0228/73-1979 Potrafke, Niklas, Prof. Dr. 1319 Mündler, Marc-Andreas, Prof. Dr. Leiter des Forschungsbereichs QM-Beauftragte +1(0)858/534-4799 Dorn, Florian 1292 Sauer, Stefan 1302 Peri, Giovanni, Prof. Ph.D. Gäbler, Stefanie 1381 +1(0)510/752-3033 Kauder, Björn, Dr. 1331 Ombudsperson Rauscher, Michael, Prof. Dr. Kolbinger, Sabine 1603 Ursprung, Heinrich, Prof. Dr. 0381/498-4310 Krause, Manuela 1394 07531/88-3713 Razin, Assaf, Prof. Ph.D. Lorenz. Luisa 1387 +972(0)3/640-7303 Mosler, Martin 1282 Forschungsprofessoren Rocholl, Jörg, Prof. Ph.D. Anderberg, Dan, Prof. Ph.D. 030/21231-1010 ifo Zentrum für Arbeitsmark- und +44(0)1784/41-4082 Rottmann, Horst, Prof. Dr. Bevölkerungsökonomik (AB) Bachmann, Rüdiger, Prof. Dr. 0961/382-1316 Rainer, Helmut, Prof. Ph.D. 1607 +1(0)574/631-0380 Schnitzer, Monika, Prof. Dr. Leiter des Forschungsbereichs Balleer, Almut, Prof. Dr. 089/2180-2217 Albrecht, Clara 1318 0241/8096-156 Schöb, Ronnie, Prof. Dr. Danzer, Natalia, Dr. 1252 Bauernschuster, Stefan, Prof. Dr. 030/838-51240 Fabel, Marc 1368 0851/509-2540 Fichtl, Anita 1313 Schwerdt, Guido, Prof. Dr. Becker, Johannes, Prof. Dr. Guarnieri, Eleonora 1278 07531/88-2218 0251/83-22871 Hener, Timo, Dr. 1418 Stratmann, Thomas, Prof. Dr. Becker, Sascha O., Prof. Ph.D. Meier, Volker, Prof. Dr. 1371 +1(0)703/993-2317 +44(0)24/765-24247 Reich, Patrick 1354 Sturm, Jan-Egbert, Prof. Dr. Berlemann, Michael, Prof. Dr. Saurer, Judith 1691 +41(0)44/632-5001 040/6541-2860 Schulz, Bastian 1207 Sunde, Uwe, Prof. Dr. Blankart, Charles, Prof. Dr. Siuda, Fabian 1245 030/8058-0255 089/2180-1280 Borjas, George, Prof. Ph.D. Übelmesser, Silke, Prof. Dr. ifo Zentrum für Bildungsökonomik (BI) +1(0)617/495-1393 03641/9-43230 Wößmann, Ludger, Prof. Dr. 1699 Born, Benjamin, Prof. Dr. Wagener, Andreas, Prof. Dr. Leiter des Forschungsbereichs 0228/73-62149 0511/762-5874 Baldi-Cohrs, Ulrike 1692 Buchholz, Wolfgang, Prof. Dr. Weichenrieder, Alfons J., Prof. Dr. Bergbauer, Annika Barbara 1345 0941/943-2711 069/798-34788 Binder, Franziska 1692 Büttner, Thiess, Prof. Dr. Werding, Martin, Prof. Dr. Cinnirella, Francesco, Dr. 1366 0911/5302-200 0234/32-22971 Enzi, Bernhard 1696 Carstensen, Kai, Prof. Dr. West, Martin, Prof. Ph.D. Grewenig, Elisabeth 1327 0431/880-1423 +1(0)617/496-4803 Hampf, Franziska 1305 Egger, Peter, Prof. Dr. Westermann, Frank, Prof. Ph.D. Kugler, Franziska 1369 +41(0)44/632-4108 0541/969-3508 Lergetporer, Philipp, Ph.D. 1690 Eggert, Wolfgang, Prof. Dr. Winter, Joachim, Prof. Dr. Obergruber, Natalie 1310 0761/203-2358 089/2180-2459 Piopiunik, Marc, Dr. 1312 Fairlie, Robert, Prof. Ph.D. Withagen, Cees, Prof. Dr. Resnjaskij, Sven 1388 +1(0)831/459-3332 +31(0)20/598-6164 Simon, Lisa 1259

152 ifo Jahresbericht 2016 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Werner, Katharina 1698 ifo Zentrum für Internationalen Institutio- Karl, Werner 1334 Wiederhold, Simon, Dr. 1309 nenvergleich und Migrationsforschung (IVM) Kaselow, Birgit 1273 Zierow, Larissa 1272 Poutvaara, Panu, Prof. Ph.D. 1372 Leitner, Angelika 1202 Leiter des Forschungsbereichs Maurer, Monika 1322 ifo Zentrum für Industrieökonomik und Bach, Dagmar 1299 Mühlburger, Matthias 1210 neue Technologien (INT) Burmann, Martina 1280 Müller, Heike 1359 Falck, Oliver, Prof. Dr. 1370 Drometer, Marcus, Dr. 1355 Niedermeier, Gerhard 1206 Leiter des Forschungsbereichs Giesing, Yvonne 1219 Reiser, Anna 1203 Hofmann, Herbert 1283 Hainz, Christa, Dr. 1237 Schüller, Karin 1211 Ebnet, Michael 1321 Nam, Chang Woon, Prof. Dr. 1421 Schulz, Matthias 1210 Leiter »Branchen special« Nikitsch, Brigitte 1297 Siebler, Markus 1205 Arnold-Rothmaier, Hildegard 1316 Nikolka, Till 1392 Splittgerber, Ingrid 1211 Balz, Matthias 1325 Rhoche, Carla 1217 Valeyatheepillay, Madhinee 1249 Candel Haug, Katharina 1504 Informationstechnik (IT) Domsch, Oxana 1426 Wech, Daniela 1422 Pitsch, Christian 1500 Dorffmeister, Ludwig 1343 Bereichsleiter ifo Zentrum Konjunkturforschung und Heimisch, Alexandra 1226 Hötzinger, Josef 1290 Befragungen (KB) Jacob-Puchalska, Anita 1336 Holzhauser, Werner 1209 Wollmershäuser, Timo, Prof. Dr. 1406 Kocijan, Matijas 1242 Lorenz, Hans-Rene 1601 Leiter des Forschungsbereichs (komm.) Koenen, Johannes, Dr. 1253 Medla, Michael 1246 Bauer, Alla 1230 Lohse, Tobias 1340 Boumans, Dorine 1222 Nipkow-Sindram, Elke 1403 Mazat, Andreas 1401 Göttert, Marcell 1228 Qiu, Changyuan 1378 Orhan, Gülsüm 1335 Grimme, Christian, Dr. 1285 Ries, Sven 1615 Penzkofer, Horst 1396 Hannich, Ute 1224 Weigl-Mühlfeld, Johanna 1270 Schricker, Julia 1506 Hristov, Nikolay, Dr. 1225 Werner, Gabriele 1200 Schüller, Simone, Dr. 1465 Ikonomou-Baumann, Carmen 1434 Stanga, Rudolf 1262 Krug-Than Trong, Gertrud 1337 Bibliothek Tumlinson, Justin, Ph.D. 1412 Lautenbacher, Stefan 1265 Braitacher, Petra 1350 LMU-ifo Economics & Business Data Center Lehmann, Robert, Dr. 1652 Leiterin (EBDC) Leiss, Felix 1358 Elvini, Angelika 1348 Elsas, Ralf, Prof. Dr. 089/2180-2757 Litsche, Simon 1417 Ottl, Cornelia 1349 Falck, Oliver, Prof. Dr. 1370 Maldener, Yonne 1375 Winter, Joachim, Prof. Dr. 089/2180-2459 Marjenko, Artem 1382 Presse, Redaktion, Konferenzen (PRK) Leiter des EBDC Meister, Wolfgang 1284 Knoche, Meinhard, Prof. 1288 Mittelmeier, Heike 1379 Nierhaus, Wolfgang, Dr. 1304 Bereichsleiter Yang, Shuyao 1311 Nothhaft, Jasmin 1300 Baier, Vera 1419 Prieto, Christine 1702 Eibl, Jasmin 1431 ifo Zentrum für Energie, Klima und Reif, Magnus 1247 Engellandt, Annette 1269 erschöpfbare Ressourcen (EKR) Rumscheidt, Sabine 1263 Giani Contini, Lisa 1404 Pittel, Karen, Prof. Dr. 1384 Sauer, Stefan 1302 Herzer, Christine 1347 Leiterin des Forschungsbereichs Schröter, Felix, Dr. 1301 Jennewein, Marga, Dr. 1333 Budel, Ulrike 1307 Stöckli, Marc 1689 Kunz, Inge 1352 Ciesielski, Anna Sophia 1424 Weichselberger, Annette 1215 Makedonski, Susanne 1376 Huber, Matthias 1365 Wohlrabe, Klaus, Dr. 1229 Marquardt, Annette 1604 Wojciechowski, Przemysław 1351 Jaakkola, Niko, Dphil. 1400 Martsch, Silvia 1399 Wolf, Anna, Dr. 1308 Lippelt, Jana 1261 Nowack, Christiane 1360 Zeiner, Christoph 1214 Marz, Waldemar 1244 Schultz, Harald 1218 Zengel-Fehr, Sigrid 1264 Montoya Gómez, Ana Maria 1286 Soller, Monika 1314 Zieglmeier, Sabine 1329 Pfeiffer, Johannes 1238 Vinogradova, Romy 1330 Schickfus, Marie-Theres von 1204 Will, Elisabeth 1377 Schmitt, Alexander, Ph.D. 1408 Verwaltungsbereiche Şen, Suphi, Ph.D. 1254 Beurlaubte Mitarbeiter Wackerbauer, Johann, Dr. 1277 Personal und Weiterbildung (PW) Aichele, Rahel, Dr. Weissbart, Christoph 1256 Knoche, Meinhard, Prof. 1288 Frei, Xenia Zimmer, Markus, Dr. 1260 Bereichsleiter Garnitz, Johanna Behn, Katrin 1414 Habier, Monika ifo Zentrum für Außenwirtschaft (AW) Koller, Julia 1415 Lange, Tina Felbermayr, Gabriel, Prof. Ph.D. 1428 Wagner, Angela 1416 Schüler, Ruth Maria Leiter des Forschungsbereichs Baarsch, Florent 1275 Auszubildende Die angegebenen Nummern sind die je- Battisti, Michele, Ph.D. 1324 Nimanaj, Agnesa 1391 weiligen Hausanschlüsse; Braml, Martin 1298 Pichler, Katharina 1411 Amtsvorwahl: 089/9224-0 Gröschl, Jasmin Katrin, Dr. 1695 Harms, Christiane 1393 Finanzen und zentrale Dienste (FI) Heiland, Inga 1295 Dehof, Sabine 1255 Sandkamp, Alexander-Nikolai 1243 Bereichsleiterin Steininger, Marina 1413 Akhtar, Khadija 1273 Steinwachs, Thomas 1317 Fehlner, Wolfgang 1210 Teti, Feodora 1389 Hoffmann, Helmut 1223 Yalcin, Erdal, Dr. 1420 Immler, Manfred 1201

ifo Jahresbericht 2016 153 ifo Institut Poschingerstraße 5, 81679 München Postfach 860460, 81631 München Organisationsplan Telefon +49 (0)89/92 24 - 0 Stand: 1. Mai 2017 Fax +49 (0)89/98 53 69 http://www.cesifo-group.de E-Mail: [email protected]

Vorstand Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Präsident) Prof. Meinhard Knoche ifo Zentren für Konjunkturforschung Öffentliche Finanzen und Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomik und Befragungen politische Ökonomie Bevölkerungsökonomik Prof. Dr. Ludger Wößmann Prof. Dr. Timo Wollmershäuser (komm.) Prof. Dr. Niklas Potrafke Prof. Helmut Rainer, Ph.D. Bildung und individueller Wohlstand: Nationale und internationale Fiskalföderalismus und lokale öffentliche Arbeitsmarktökonomik: Zeitallokation, Arbeitsmarkt und Lebensverläufe Konjunkturprognosen Finanzen Arbeitsangebot, Such- und Matchingmodelle, Bildung und gesellschaftlicher Wohlstand: Unternehmensbefragungen Evaluierung der Fiskal- und Steuerpolitik Migration und Integration Wachstum und langfristige Entwicklung Forschung auf den Gebieten Makroökonomie, Staatsverschuldung in Deutschland und Bevölkerungsökonomik: Partnerschaftsent- Determinanten von Bildung: Kultur, Prognoseverfahren und Befragungsmethodik Europa scheidungen, Fertilität, Familienstrukturen, Ressourcen und Institutionen Politische Ökonomie Häusliche Gewalt, Gesundheit Governance von Bildung: Effizienz und Chancengleichheit

Industrieökonomik und Energie, Klima und Außenwirtschaft Internationalen Institutionenvergleich neue Technologien erschöpfbare Ressourcen Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. und Migrationsforschung Prof. Dr. Oliver Falck Prof. Dr. Karen Pittel Prof. Panu Poutvaara, Ph.D. Globalisierung und Arbeitsmärkte Industrieökonomik und Branchenanalysen Klima und erschöpfbare Ressourcen Handelskosten und Handelspolitik Forschungsarbeiten zu Institutionen und Neue Technologien Umwelt Handel und Umweltpolitik internationalen Vergleichen Erhebung unternehmensbasierter und Energie Migrationsforschung und Koordinierung sektoraler Daten des Center of Excellence for Migration and LMU-ifo Economics and Business Forschungsdirektor Integration Research Data Center (EBDC) Prof. Dr. Christian Traeger Europäische Datenbank für den Institutionen- vergleich (DICE) Herausgabe des ifo DICE Report und des CESifo Forum

Vorstandsbereich Vorstandsbüro QM-Beauftragte Forschungsgruppe Steuer- Niederlassung Dresden Susanne Crefeld Johanna Garnitz und Finanzpolitik Prof. Dr. Marcel Thum Franca Fogli-Götz Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Leiter der Niederlassung) Barbara Hebele Prof. Dr. Joachim Ragnitz Anja Hülsewig Controlling/Gleichstellungs- und Internationale Beratungsprojekte (Stv. Leiter der Niederlassung) Juliane Neumeier AGG-Beauftragte Prof. Dr. Siegfried Schönherr Caroline Schiller Dr. Dorothea Pohlmann

Datenschutzbeauftragte Angela Wagner

Verwaltungsbereiche Personal und Weiterbildung Finanzen und zentrale Dienste Informationstechnik Bibliothek Presse, Redaktion, Konferenzen Prof. Meinhard Knoche Sabine Dehof Christian Pitsch Petra Braitacher Prof. Meinhard Knoche

Ombudsperson Prof. Dr. Heinrich Ursprung Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Außenbeziehungen

Wissenschaftliche Veranstaltungen

Veranstaltungen des ifo Instituts Sir Partha Dasgupta, University of Cambridge, Philippe Aghion, London School of Economics, Xavier Vives, University of Navarra, Barcelona, Oliver Hart, Pressekonferenz zur Vorstellung des Gutachtens zur steuerlichen Förderung von Investitionen Harvard University 15. Januar 2016, München. Panel 3: »Microeconomic Lessons for Public Policy« Joel B. Slemrod, University of Michigan, Barbara ifo CEMIR Seminar »Does Exposure to Asylum Wolfe, University of Wisconsin-Madison, Vito Tanzi, Seekers Reduce the Support for Anti-Immigration American University, Washington DC, Alan J. Auer- Parties?« bach, University of California, Berkeley, Michael P. Andreas Steinmayr, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Devereux, Oxford University chen, 19. Januar 2016, München. Panel 4: »Public Finance and Public Debt: Current Challenges« International Scientific Symposium and Official Ceremony to Mark Hans-Werner Sinn’s Retirement Festakt zur Verabschiedung von Prof. Hans-Werner and the 25th Anniversary of the Center for Sinn Economic Studies (CES) 22. Januar 2016, München. Programm In Kooperation mit CESifo und CES. Bernd Huber, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen, Peter Alexander Wacker, Kuratorium und Ver- International Scientific Symposium on Public Policy waltungsrat des ifo Instituts Programm »Begrüßung« Robin Boadway, Queen’s University, Kingston Ontario, Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen Carsten Eckel, Ludwig-Maximilians-Universität München »Europa – zwischen Wunsch und Wirklichkeit« »Opening Words« Martin S. Feldstein, Harvard University Bernd Huber, Ludwig-Maximilians-Universität München, »Monetary Policy and Financial Risks« Assaf Razin, Cornell University, Ithaka NY, Robert Haveman, University of Wisconsin-Madison, Rick van Otto Wiesheu, Staatsminister a.D., Agnar Sandmo, der Ploeg, University of Oxford Norwegian School of Economics, Bergen, Monika »Words of Welcome« Schnitzer, Ludwig-Maximilians-Universität München »25 Jahre CES und die Ära Hans-Werner Sinn an der Kai Konrad, Max-Plack-Institut für Steuerrecht und LMU und am ifo Institut – ein Rückblick« Öffentliche Finanzen, München »Scientific Laudation in Honour of Hans-Werner Sinn« ifo CEMIR Seminar Jens Weidmann, Deutsche Bundesbank Christina Gathmann, Universität Heidelberg, 26. Janu- »Not Against the Laws of Economics – Hans-Werner ar 2016, München. Sinn as a Public Intellectual«

Henning Bohn, University of California, Santa Barbara, Dresdner Vorträge zur Wirtschaftspolitik »Ist der Otmar Issing, Goethe-Universität Frankfurt, Frank deutsche Sozialstaat solidarisch?« Westermann, Universität Osnabrück, Harald James, Peter Hampe, ehem. Akademie für politische Bildung Princeton University Tutzing, 22. Februar 2016, Dresden. Panel 1: »The European Monetary Union: Deficits and Cures« Pressekonferenz zur Vorstellung des EEAG Reports Avinash K. Dixit, Princeton University, Sascha 2016 O. Becker, University of Warwick, Peter H. Egger, 22. Februar 2016, Brüssel, und 23. Februar 2016, Berlin. ETH Zürich, James R. Markusen, University of Colo- rado at Boulder Parlamentarisches Frühstück mit Hans-Werner Panel 2: »Free Trade with Whom? WTO, TTIP, Doha Sinn & Co« 24. Februar 2016, Berlin.

ifo Jahresbericht 2016 157 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Vortrag »Die neue Völkerwanderung« Philipp Dörrenberg, Zentrum für Europäische Wirt- Hans-Werner Sinn, ifo Institut und Ludwig-Maximili- schaftsforschung (ZEW), Mannheim ans-Universität München, 1. März 2016, München. »Asymmetric Labor-supply Responses to Wage-rate Changes. Evidence from a Field Experiment« 6. Workshop »Arbeitsmarkt und Sozialpolitik« Sophie Dunsch, Europa-Universität Viadrina, Frank- 10. und 11. März 2016, Dresden. furt, Oder Programm »Youth and Gender-specific Unemployment and Okun’s Law in Germany and Poland« Maximilian Blömer, Zentrum für Europäische Wirt- schaftsforschung (ZEW), Mannheim Martin Kerndler, Universität Wien »Estimating a Structural Equilibrium Job Search Model »Contracting Frictions and Inefficient Layoffs of Older to Evaluate the Introduction of a Uniform Minimum Workers« Wage in Germany« Ann Barbara Bauer, Universität Fribourg Alfred Garloff, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs- »Appreciated Oldies: How Investments in Old Workers forschung (IAB), Nürnberg become Worthier. Evidence from Switzerland« »Minimum Wage and Employment: No Side-Effects so Far!« Jahrestagung BÖA »Bildung im Lebensverlauf« des Bildungsökonomischen Ausschusses des Vereins Gregor Pfeiffer, Universität Hohenheim für Socialpolitik »Short-Term Effects of Secondary School Tracking 18. März 2016, Bamberg. in Germany: A Dis-Aggregated Synthetic Control Ap- proach« Workshop im Rahmen des Projekts »Homes-uP – Mira Fischer, Universität zu Köln Single-Family Homes under Pressure?« »Impacts of the German Universities’ Excellence 21. und 22. März 2016, Dresden. Initiative on Ability Sorting of Students and Percep- In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für ökologi- tions of Educational Quality« sche Raumentwicklung, dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, dem Institut für sozial- Reinhard A. Weisser, Leibniz-Universität Hannover ökoklogische Forschung und dem Zentrum für Europä- »The Price of Mobility: Adjustment Capabilities, Per- ische Wirtschaftsforschung. sonality and the Mobility Premium for Highly Qualified Individuals« Konferenz »Germany and Turkey in Europe: Silke Übelmesser, Universität Jena Economic and Political Challenges and Possible »Job Changes and Interregional Migration of Gradua- Options« tes« 4. April 2016 In Kooperation mit dem Istanbul Policy Center (IPC), Michał Burzyński, Catholic University of Leuven Sabanci University, Istanbul »Time, Space and Skills in Designing Migration Policy« Programm Matthias Geissler, Technische Universität Dresden »Gender and Immigration: Double Negative Effects in Clemens Fuest, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- the Labor Market Outcomes of University Graduates in Universität München, und Fuat Keyman, Istanbul Germany?« Policy Center »Welcome« Marie-Christine Laible, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg Işik Özel, Sabanci University, Istanbul »Does Personality Matter? The Impact of the Big Five on »Economic Developments from Turkey’s Perspective« the Migrant/Native and Male/Female Wage Gaps« Helke Tolksdorf, Bundesministerium für Wirtschaft und Stefanie Seele, Humboldt-Universität zu Berlin Energie »No Role for the Hartz Reforms? Demand and Supply »Economic Developments from Germany’s Perspec- Factors in the German Labor Market, 1993–2014« tive«

158 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Erdal Yalcin, ifo Institut Pressekonferenz anlässlich der 67. Jahres- »Turkey & the EU: Deeping Customs Union with TTIP versammlung des Instituts Perspect« 28. April 2016, München. Nilgün Arisan Eralp, Economic Policy Research Founda- tion of Turkey (TEPAV), Ankara 67. Jahresversammlung des ifo Instituts »Is an Efficient Co-Operation Possible between Germany 28. April 2016, München. and Turkey in Tackling the Refugee Crisis?« Ebru Turhan, Istanbul Policy Center Tagung des Ausschusses für Außenwirtschafts- »Turkey’s EU Accession Process and German Preferences« theorie und -politik der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Verein für Socialpolitik. Günter Seufert, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin 28. bis 30. April 2016, München. »Domestic Political Challenges in Germany and Turkey« Fuat Keyman, Istanbul Policy Center, Daniel Gros, Center K onferenz »The Politics of Education Policy: An for European Policy Studies (CEPS), Brüssel, Steven International Perspective« Young, Bosch Turkey and Middle East, Markus Ferber, 5. und 6. Mai 2016, Harvard University, Cambridge MA. Europäisches Parlament, Hüseyin Gelis, Siemens Turkey In Kooperation mit PEPG – The Program on Education Panel »Turkey and Germany in Europe: Strategic Outlook« Policy and Governance at Harvard University.

Forschungsseminar »Economics of Education« Programm 4. bis 6. April 2016, München. Ludger Wößmann, ifo Institut und Ludwig-Maximi- lians-Universität München, und Paul C. Peterson, ifo CEMIR Seminar »Country-Specific Preferences Harvard University and Employment Rates in Europe« »Welcome and Opening Remarks« In Kooperation mit Giovanni Peri, University of Califor- nia, Davis. Robert Y. Shapiro, Columbia University, New York Simone Moriconi, Catholic University Milan, 6. April »American Public Opinion and Partisan Conflict: Edu- 2016, München. cation’s Exceptionalism?«

Philipp Lergetporer, ifo Institut, und Ludger Wößmann, 6. Energiepolitischer Workshop »Demand Side Management – Potenziale und Hürden« ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Universität München 19. April 2016, München. »The Political Economy of University Tuition Fees: In Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan- Information Provision and Income Contingency in Re- Triesdorf. presentative Survey Experiments« Samuel Barrows, Harvard University, Michael Hender- Programm son, Louisiana State University, Baton Rouge, Paul Karen Pittel, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- E. Peterson, Harvard University, und Martin R. West, Universität München, und Martina Otten, Hoch- Harvard Graduate School of Education schule Weihenstephan-Triesdorf »Relative Performance Information and Perceptions of »Begrüßung und Einführung« Public Service Quality: Evidence from Schools«

Wolfgang Eichhammer, Fraunhofer-Institut für System- Patrick J. Wolf und Yujie Sude, University of Arkansas, und Innovationsforschung, ISI, Karlsruhe Fayetteville »Demand Side Management – tatsächliche Potenziale?« »Going Private: Political Factors Shaping the Enactment Robert Götz, Bayerisches Staatsministerium für Wirt- and Expansion of Private School Choice Programs« schaft und Medien, Energie und Technologie Philipp Lergetporer, ifo Institut, Laura Oesterich, ifo »DSM – bayerische Erfahrungen mit einem Pilotprojekt« Institut, und Ludger Wößmann, ifo Institut und Ludwig- Andreas Flamm, EnerNOC, Berlin Maximilians-Universität München »Die Konsumentenperspektive – Regulierung, Akzep- »Public Preferences for Class-size Reduction: Do Voters tanz, Datenschutz« Appreciate the Tradeoffs?«

ifo Jahresbericht 2016 159 Wissenschaftliche Veranstaltungen

L uca Repetto, Uppsala University 81. EUROCONSTRUCT-Konferenz »Balance Sheet Disclosure and the Budget Cycle of 10. Juni 2016, Dublin. Italian Municipalities« In Kooperation mit den EUROCONSTRUCT-Partnerin- stituten. Marius R. Busemeye und Julian L. Garritzmann, Uni- versität Konstanz Pressekonferenz zur Vorstellung der ifo »Academic, Vocational, or General? An Analysis of Konjunkturprognose Public Opinion towards Education Policies with Evi- 16. Juni 2016, Berlin. dence from a New Comparative Survey«

Philipp Lergetporer, ifo Institut, Guido Schwerdt, ifo CEMIR Seminar »Growing up in Ethnic Enclaves: Universität Konstanz, Katharina Werner, ifo Institut, The Effects on Education and Language Pro- und Ludger Wößmann, ifo Institut und Ludwig-Maxi- ficiency« milians-Universität München Alexander Danzer, Katholische Universität Eichstätt, »Information and Preferences for Public Spending: 20. Juni 2016, München. Evidence from Representative Survey Experiments« CEMIR Junior Economist Workshop on Migration Marius R. Busemeyer, Universität Konstanz Research »Trade-offs Between Social Investment and Passive 24. und 25. Juni 2016, München. Transfers in the New Welfare State: New Politicial Coali- tions in European Welfare States?« Programm Stefan C. Wolters, Universität Bern Till Nikolka, ifo Institut, und Panu Poutvaara, ifo Insti- »A Decade of Public Opinion Surveys on Education in tut und Ludwig-Maximilians Universität München Switzerland« »Welcome and Introduction« Terry Moe, Stanford University Agnese Romiti, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs- »Teachers Unions and Education Systems across the forschung (IAB), Nürnberg World« »Networks and Immigrants’ Economic Success« Vigile Marie Fabella, Universität Konstanz Carsten Feuerbaum, Universität Eichstätt-Ingolstadt »The Political-Economic Determinants of Education »The Effects on Education and Language Proficiency Reform« of Growing up in Ethnic Enclaves: Quasi-Experimental Evidence from Immigrant Children in Germany« Randall Reback, Columbia University, New York »Fiscal Spillovers between Local Governments: Keeping Ilpo Kauppinen, VATT, Helsinki up with the Joneses’ School District« »Trust towards Institutions among European Immi- grants« Vladimir Kogan, Ohio State University, Columbus, Sté- phane Lavertu, Ohio State University, Columbus, und Leonie Fütterer, Karlsruher Institut für Techologie (KIT) Zachary Peskowitz, Emory University, Atlanta »In My Backyard? Causal Effects of Physical Distance on »Do School Report Cards Produce Accountability Cooperativeness« Through the Ballot Box?« Jesús Fernández-Huertas Moraga, University Carlos III of Madrid Workshop »The Politics of Education Policy: An International Perspective« »Immigrants and Native Residential Mobility: Native 5. und 6. Mai 2016, München. Flight or New Neighborhoods?« Yvonne Giesing, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- ifo Gartengespräch »Die demographische Krise« chen Clemens Fuest, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- »Knowledge Remittances: How Emigration fosters In- Universität München, 11. Mai 2016, Dresden. novation in Source Countries« Thu-Hien Dao, Catholic University of Leuven Pressekonferenz mit ifo-Präsident Clemens Fuest »Migration and Development: Dissecting the Anatomy 11. Mai 2016, Dresden. of the Mobility Transition«

160 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Adrian Lerche, Pompeu Fabra University, Barcelona Finanzwissenschaftliches Forschungsseminar »Occupational Recognition and Immigrant Labor Mar- 15. Juli 2017, München. ket Outcomes« ifo CEMIR Seminar »Job Changes and Interregional Robert Beyer, Goethe-Universität Frankfurt Migration of Graduates« »The Labor Market Performance of Immigrants in Ger- Silke Übelmesser, Universität Jena, 18. Juli 2016, Mün- many« chen. Simona Fiore, University of Bologna »The Effects of Immigrant’s Voting Rights: Evidence Dresdner Vorträge zur Wirtschaftspolitik from a ›Natural Experiment‹ in Belgium« »Wohnungspolitik am Scheideweg« Michael Voigtländer, Institut der deutschen Wirtschaft Pascal Jaupart, London School of Economics (IW), Köln, 7. September 2016, Dresden. »Invasive Neighbours: Exposure to Haitian Immigra- tion and Electoral Outcomes in the Dominican Re- public« Pressekonferenz zur Vorstellung des ifo Bildungs- barometers 2016 Dominique Lemmermann, Universität Erlangen-Nürn- 14. September 2016, Berlin. berg »The Causal Effect of Age at Migration on Youth 6. Workshop »Regionalökonomie« Educational Attainment« 15. und 16. September 2016, Dresden. Alexia Lochmann, Paris School of Economics In Kooperation mit der Technischen Universität Braun- »The Effect of Language Training on Immigrants’ schweig. Economic Integration« Programm Christina Bratu, Uppsala University Christian Leßmann, Universität Braunschweig »The Effect of Denmark’s Family Reunification Policies »Opening and Welcome Address« on Migration to Sweden« Mehmet Bayar, Universität Duisburg-Essen ifo Arbeitskreis »Konjunkturbeobachtung Sachsen« »The Impact of Cultural Diversity on the German Hou- 28. Juni 2016, Dresden. sing Market« In Kooperation mit dem Statistischen Landesamt des Dorothee Ihle, Universität Münster Freistaats Sachsen und dem Institut für Arbeitsmarkt- »The Impact of Housing Property on Wealth Inequality: und Berufsforschung Sachsen. Empirical Evidence for German Regions« Tobias Lohse, ifo Institut Pressegespräch zu »Wirtschaftsperspektiven und »Efficacy of Public R&D Spending: Evidence from the Konjunkturentwicklung in Ostdeutschland und Innovative Regional Growth Cores Programme in East Sachsen 2015/2016« Germany« 28. Juni 2016, Dresden. Jonathan Eberle, Universität Marburg ifo CEMIR Seminar »The Eonomic Integration of »A Look behind the Curtain – Measuring Direct and Refugees in Germany« Indirect Effects of Regional Structural Funds in Yvonne Giesing, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Germany« chen, 4. Juli 2016, München. Jan David Bakker, Oxford University »Migration and Urbanisation in Post-Apartheid South ifo CEMIR Seminar »Training Migrants Before the Africa« Leave: A Randomized Evaluation of Pre-Departure Tina Haussen, Universität Jena Training for Migrants from the Philippines« »Job Changes and Interregional Migration of Graduates« Andreas Steinmayr, Ludwig-Maximilians-Universität München, 11. Juli 2016, München. Arne Steinkraus, Universität Braunschweig »A Spatial Analysis of the Ethnicity Driven Resource Curse«

ifo Jahresbericht 2016 161 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Pia Wassmann, Universität Hamburg SEEM – Energie- und Umweltökonomisches »The Economic Effect of the EU Eastern Enlargement in Forschungsseminar »Innovation Prizes for 2004 on Border Regions in the Old Member States« Environmental R&D« Rolf Golombek, Frisch Centre, Oslo, 13. Dezember 2016, Marcel Garz, Universität Hamburg München. »Effects of Unemployment News on Consumers« In Kooperation mit der Technischen Universität München. Christian Bergholz, Universität Kassel »The Role of Spillovers in the Intermunicipal Co- ifo Branchen-Dialog 2016 operation Decision: Evidence from Germany« 9. November 2016, München.

Mahyudin Ahamed, University of Cambridge 82. EUROCONSTRUCT-Konferenz »Does Institutional Proximity Promote Growth Spillo- 25. November 2016, Barcelona. vers? A Spatial Panel Data Approach« In Kooperation mit den EUROCONSTRUCT-Partnerins- Bastian Heider, Leibniz-Institut für Wirtschaftsfor- tituten. schung Halle »Spatial Effects of EU Enlargement: Evidence from 9. Workshop »Politische Ökonomie« German, Polish and Czech Border Towns« 25. und 26. November 2016, Dresden. In Kooperation mit der Technischen Universität Dresden. , Catholic University of Leuven Lieselot Baert »Does Nearby Congestion Affect Productivity?« Programm

Christian Leßmann, Technische Universität Braun- Munich International Economics Seminar schweig 3. Oktober 2016, München. »Welcome Address«

Dresdner Vorträge zur Wirtschaftspolitik »Der Bre- Rajesh Ramachandran, Goethe-Universität Frankfurt xit und die Zukunft der EuropäischenU nion« am Main Michael Heise, Allianz SE, 5. Oktober 2016, Dresden. »Linguistic Diversity, Official Language Choice and Nation Building: Theory and Evidence«

ifo CEMIR Seminar »The Drowning-Refugee Effect: Christian Rulff, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschafts- Media Salience and Xenophobic Attitudes« forschung, Essen, und Ruhr-Universität Bochum Simone Schueller, ifo Institut, 10. Oktober 2016, Mün- »Cultural Diversity and Economic Performance« chen. Tommaso Orlando, Bocconi University, Milan, und SEEM – Energie- und Umweltökonomisches For- Bank of Italy schungsseminar »Smart Cap« »Resistance to Institutions and Cultural Distance Christian Traeger, University of Oslo, 20. Oktober 2016, Brigandage in Post-Unification Italy, 1861–1865« München. Antonio Savoia, University of Manchester In Kooperation mit der Technischen Universität München. »How do Political Institutions Affect Fiscal Capacity? Explaining Taxation in Developing Economies« SEEM – Energie- und Umweltökonomisches For- schungsseminar »Nuclear Power in the 21st Centu- Jakob Wanschoonbeek, University of Leuven ry – An Assessment and Some Research Ideas« »The Economics of State Fragmentation: Assessing the Christian von Hirschhausen, Technische Universität Economic Impact of Secession« Berlin, 22. November 2016, München. Joseph Gomes, University of Navarra In Kooperation mit der Technischen Universität München. »The Geography of Linguistic Diversity and the Provision of Public Goods« ifo CEMIR Seminar »Deportation of Refugees and Government Ideology: Evidence from the German Paul Schaudt, Leibniz-Universität Hannover States« »The Effect of Migration on Terror – Made at Home or Manuela Krause, ifo Institut, 7. Novermber 2016, München. Imported from Abroad?«

162 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Melvin Wongr, Leibniz-Universität Hannover ifo CEMIR Seminar »The Impact of Xenophobic Vio- »Grievance Meets Opportunity: Economic Shocks, lence on the Integration of Immigrants« Spatial Inequality and Civil Conflicts« Max Steinhardt, Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr, Hamburg, 5. Dezember 2016, München. Sebastian Kessing, Universität Siegen »Competition for Natural Resources and the Hold-Up 7. ifo Conference on Macroeconomics and Problem« Survey Data Arne Steinkraus, Technische Universität Braunschweig 2. und 3. Dezember 2016, München. »Natural Resources in Ethnically Divided Countries: A Blessing for Regions, but a Curse for Nations« Programm

Federico Quaresima, Marche Polytechnic University, Greg Kaplan, University of Chicago Ancona »Inflation at the Household Level« »The Economics of Politics: Patronage and Political Tom Krebs, Universität Mannheim Selection in Italy« »Labor Market Institutions and the Cost of Recessions«

Paul Vertier, Sciences Po Paris Yanos Zylberberg, University of Bristol »Dynasties and the Political Budget Cycle« »Access to Jobs and Duration Dependence«

Ragnar Torvik, Norwegian University of Science and Aysegul Sahin, Federal Reserve Bank of New York Technology (NTNU), Trondheim »Job Search Behavior over the Business Cycle« »Institutions and their Evolution« Basit Zafar, Federal Reserve Bank of New York Tore Nilssen, University of Oslo »Home Price Expectations and Behavior: Evidence »Delegation of Regulation« from a Randomized Information Experiment«

Francesco Lancia, Universität Wien Lena Dräger, Universität Hamburg »Youth Enfranchisement, Political Responsiveness, »Consumers’ Consumption and Saving Plans – Are They and Education Expenditure: Evidence from the U.S.« Following an Euler Equation?«

Gianmarco Daniele, University of Barcelona Tiziano Ropele, Bank of Italy, Rom »Mafia, Elections and Political Violence« »Business Investment Plans and Inflation Expecta- tions« Tommaso Giommoni, Bocconi University, Milan »Exposition to Corruption and Political Participation: Scott Baker, Kellogg School of Management, Evanston Evidence from Italian Municipalities« »Margins to Adjustment to Price and Sales Tax Changes: Evidence from Retailer-Customer Linked Panel Data« Christian Ochsner, ifo Institut Dresden »Reactivated History – The Turkish Sieges of Vienna Lorenz Kueng, Kellogg School of Management, Evanston and Anti-Muslim Campaigns« »Explaining Consumption Excess Sensitivity with Near-Rationality: Evidence from Large Predetermined Gunes Gokmen, New Economic School, Moscow Payment« »Minorities and Long-run Development: Persistence of Armenian and Greek Influence in Turkey« Christoph Boehm, University of Michigan »Government Spending and Durable Goods« Roland Hodler, Universität St. Gallen »Ethnic Geography: Measurement and Evidence« Julio Blanco, New York University »Equilibrium Default and the Unemployment Accelera- Michael Visser, University of Paris tor« »Using Political Financing Reforms to Measure Cam- paign Spending Effects on Electoral Outcomes« Christian Bayer, Universität Bonn »Which Ladder to Climb? Evidence on Wages of Workers« Johannes Wohlfart, Goethe-Universität Frankfurt am Main Peter Zorn, Goethe-Universität Frankfurt am Main »Experienced Inequality and Preferences for Redistri- »Investment under Rational Inattention: Evidence from bution« US Sectoral Data«

ifo Jahresbericht 2016 163 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Benjamin Born, Universität Bonn Matthias Kehrig, Universität Mannheim »Uncertainty-driven Business Cycles: Assessing the »Growing Productivity without Growing Wages: The Mic- Markup Channel« ro-Level Anatomy of the Aggregate Labor Share Decline«

Michele Piffer, Deutsches Institut für Wirtschaftsfor- Daniel Cooper, Federal Reserve Bank of Boston schung (DIW), Berlin »The Impact of Monetary Policy Accommodation on »Identifying Uncertainty Shocks Using the Price of Gold« Regional House Price Growth«

Matthias Meier, Universität Bonn Michael Weber, ifo Institut, Niederlassung Dresden »Time to Build and the Business Cycle« »Monetary Policy and the Stock Market: Time-Series Evidence« Virgiliu Midrigan, New York University »Liquidity Constraints and the U.S. Housing Market« Thorsten Drautzburg, Federal Reserve Bank of Phila- delphia Sebastian Heise, Federal Reserve Bank of New York »Identification through Heterogeneity« »Unemployment Risk and Flat Job Ladders: Lessons from the German Reunification« 7. Energiepolitischer Workshop »Vernetzte Energie- Gabriel Ehrlich, University of Michigan wende?« »Are Entry Wages Really (Nominally) Flexible?« 9. Dezember 2016, München. In Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan- Kyle Herkenhoff, University of Minnesota Triesdorf und der Technischen Universität München. »The Impact of Consumer Credit Access on Employ- ment, Earnings and Entrepreneurship« Programm Baptiste Massenot, Goethe-Universität Frankfurt am Karen Pittel, ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Uni- Main versität München »Can Firms See into the Future? Survey Evidence from »Begrüßung und Einführung« Germany« Veronika Grimm, Universität Erlangen-Nürnberg Thomas Triebs, ifo Institut »Bedeutung des Strommarktdesigns für die Energie- »Learning Capitalism the Hard Way – Evidence from wende« German Reunification« Steffen Jenner, Bundesministerium für Wirtschaft und Lukas Buchheim, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Energie chen »Regulative Herausforderungen – für Deutschland und »Do Firms Expect Firm-Specific Shocks?« Europa« Fabian Kindermann, Universität Bonn Markus Brehler, Caterva GmbH, Pullach »Efficient Rental Markets and Wealth Inequality in the »Innovative Ansätze für den Strommarkt von morgen« Euro Area« ifo Pressegespräch zur Konjunkturentwicklung Sebastian Dyrda, University of Toronto 16. Dezember 2016, Berlin. »Taxes, Regulations of Businesses and Evolution of In- come Inequality in the US« ifo Arbeitskreis »Konjunkturbeobachtung Sachsen« Christian Moser, Columbia Business School 21. Dezember 2016, Dresden. »Earnings Inequality and the Minimum Wage: Evidence In Kooperation mit dem Statistischen Landesamt des from Brazil« Freistaats Sachsen und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Sachsen. Vincent Sterk, University College London »The Nature of Firm Growth« Pressegespräch zu »Wirtschaftsperspektiven Maarten de Ridder, University of Cambridge und Konjunkturentwicklung in Ostdeutschland »Investment in Productivity and the Long Run Effect of und Sachsen 2016/2017« Financial Crises on Output« 21. Dezember 2016, Dresden.

164 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

ifo Makro-Seminare des ifo Instituts Timo Wollmershäuser, ifo Institut »Capital Inflow Shocks and the Effects of Target 2 Ba- Die ifo Makro-Seminare dienen der Diskussion aktuel- lances in the Euro Area«, 3. Mai 2016. ler Forschungsarbeiten und neuer Entwicklungen im Bereich der Konjunkturforschung. Referenten und Teil- Partha Sen, Delhi School of Economics nehmer sind Mitarbeiter des ifo Instituts, vor allem des »Social Reform in a Two Sector Model«, 12. Mai 2016. ifo Zentrums für Konjunkturforschung und Befragun- gen, und Gastwissenschaftler. Robert Lehmann, ifo Institut »Evaluation des IFOCAST«, 2. Juni 2016. Christian Scharrer, Universität Augsburg »The Burden of Unanticipated Fiscal Policy«, 19. Januar Magnus Reif, ifo Institut 2016. »Predicting German Business Cycle Turning Points«, Steffen Elstner, Sachverständigenrat zur Begutachtung 7. Juni 2016. der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Wiesbaden »Die deutsche Arbeitsproduktivität: Entwicklung und Przemysław Wojciechowski, ifo Institut Handlungsoptionen«, 26. Januar 2016. »Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Ergebnis- se des ifo Konjunkturtests«, 21. Juni 2016. Atanas Hristov, ifo Institut »The Natural Interest Rate – A DSGE Perspective«, Giovanni Caggiano, University of Padova 10. Februar 2016. »Estimating the Real Effects of Uncertainty Shocks at the Zero Lower Bound«, 5. Juli 2016. Catharina Klepsch, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen Atanas Hristov, ifo Institut »How and When do Firms Adjust their Investments to- »The Effects of Fiscal Policy on Consumption in Good ward Target?«, 16. Februar 2016. and Bad Times«, 12. Juli 2016.

Thomas Siemsen, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Britta Gehrke, Universität Nürnberg-Erlangen chen »Tackling Unemployment in Recessions: The Effects of »Stress Testing in a Structural Model of Bank Bahavior«, Short-time Work Policy«, 19. Juli 2016. 23. Februar 2016. Kul Luintel, Cardiff Business School Christa Hainz, ifo Institut »Innovation, Scale Effects and Spillovers: An Examina- »Firm Credit Experience and Perceptions of Lending tion of Emerging Countries«, 26. Juli 2016. Policy: Business Survey«, 1. März 2016. Nikolaus Grefe, ifo Institut Peter Zadrozny, Bureau of Labor Statistics, Washing- »Ökonometrische Analysen zur Mindestlohn-Sonder- ton DC frage aus dem ifo Konjunkturtest«, 11. Oktober 2016. »An Econometric Method for Decomposing Total-Input Productivity Into Input-Specific Productivities«, 2. März Sebastian Link, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- 2016. chen »Do Firms Expect Firm-Specific Shocks?«, 25. Oktober Boris Blagov, Leuphana University Lüneburg 2016. »Modelling the Time-Variation in Euro Area Lending Spreads«, 8. März 2016. Klaus Wohlrabe, ifo Institut »Where Have All the Economics Working Papers Gone?«, Eric Mayer, Universität Würzburg 8. November 2016. »Current Account Dynamics and the Housing Boom and Bust Cycle in Spain«, 26. April 2016. Christian Grimme, ifo Institut »Forecasting German Imports Using Survey Data«, 22. November 2016.

ifo Jahresbericht 2016 165 Wissenschaftliche Veranstaltungen

L unchtime-Seminare des ifo Instituts Stefan Scheugenpflug und H. Schweitzer, Landes- amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Die wöchentlich stattfindenden Lunchtime-Seminare München dienen der Diskussion aktueller Forschungsarbeiten »Geodaten«, 1. Juni 2016. und neuer Entwicklungen im wirtschaftswissenschaft- lichen Bereich. Referenten und Teilnehmer sind Mitar- Klaus Wohlrabe, ifo Institut beiter des ifo Instituts, des CES der Universität München »Normalization of Citation Impact in Economics«, und Gastwissenschaftler. 8. Juni 2016. Agnes Strauss, Universität Hamburg »Ideology and Arms Trade«, 27. Januar 2016. Horst Penzkofer, ifo Institut »Ökonomische Effekte der deutschen Messewirtschaft«, Shira Fano, Bocconi University, Milan 15. Juni 2016. »The Effect of Facebook Discussions on Academic Per- formance«, 3. Februar 2016. Robert Zymek, University of Edinburgh »International Value-Added Linkages and Income Diffe- Christian Holzner, ifo Institut rences«, 22. Juni 2016. »Understanding the Role of Public Employment Servi- ces«, 10. Februar 2016. Niklas Potrafke, ifo Institut »Opening Hours of Polling Stations and Voter Turnout: Alan Deardorff, University of Michigan Evidence from a Natural Experiment«, 29. Juni 2016. »The Changing Landscape of International Trade Nego- tiations«, 17. Februar 2016. Michael Jetter, University of Western Australia, Perth »Peace, Terrorism, or Insurgency? The Decision of an Björn Kauder, ifo Institut Unsatisfied Opposition Group«, 6. Juli 2016. »Do Politicians Gratify Core Supporters? Evidence from a Discretionary Grant Program«, 24. Februar 2016. Michael Ebnet, ifo Institut »Das Branchen-special-Projekt: Branchenwissen und Alex Schmitt, ifo Institut seine Verwertbarkeit«, 13. Juli 2016. »Optimal Carbon and Income Taxation«, 13. April 2016. Jasmin Gröschl, ifo Institut Simone Schüller, ifo Institut »The Trade Effect of Border Controls: Evidence from the »Political Participation in the Social Media Era: Evi- European Schengen Agreement«, 20. Juli 2016. dence from a Local Broadband Policy«, 20. April 2016. Harald Schultz, ifo Institut Inga Heiland, ifo Institut »Neuere Entwicklungen in der Medienbranche – und »Global Risk Sharing through Trade in Goods and As- die Positionierung des ifo Instituts«, 5. Oktober 2016. sets: Theory and Evidence«, 27. April 2016. Francesco Cinnirella, ifo Institut Suphi Şen, ifo Institut »The Kindergarten Movement and the US Demographic »From Strategic Policy Interaction to the Effectiveness Transition«, 12. Oktober 2016. of Carbon Taxation in the Energy Sector«, 11. Mai 2016. Florent Baarsch, ifo Institut Christoph Eder, Universität Innsbruck »A Bad Climate for Growth: Extremes, Structural Change »Missing Men: World War II Casualties and Structural and Economic Development«, 19. November 2016. Change«, 18. Mai 2016. Niko Jaakkola, ifo Institut Ludwig Dorffmeister, ifo Institut »Finders, Keepers? Cycles in Natural Resource Taxation »Zur Baukonjunktur in Europa: Die Prognosen des and Investment«, 26. Oktober 2016. EUROCONSTRUCT-Netzwerks«, 25. Mai 2016.

166 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Michele Battisti, ifo Institut Vorträge auf externen Veranstaltungen »Skills, Frictions and the Employment of Asylum See- kers in Germany«, 2. November 2016. Rahel Aichele Jarko Fidrmuc, Zeppelin Universität, Friedrichshafen »Going Deep: The Trade and Welfare Effects of TTIP«, »Firm Credit Experience and Perceptions of Lending Vortrag beim Spring Meeting of Young Economists, Policy: Business Survey Evidence from Austria«, 9. No- 31. März bis 2. April 2016, Lissabon. vember 2016. Michele Battisti Jürgen Matthes, Institut der deutschen Wirtschaft Köln »Dynamic Effects of Co-Ethnic Networks on Immig- »The Future of EMU: Is More Fiscal Integration Indispen- rants’ Economic Success«, Vortrag beim »Empirical sable?«, 30. November 2016. Economics and Econometrics Research Seminar« der Universität Innsbruck, 16. und 17. März 2016, Innsbruck, Dietrich Vollrath, University of Houston bei der Jahrestagung der European Economic Associ- »The Urban Mortality Transition and the Rise of Poor ation, 22. bis 26. August 2016, Genf, bei der Jahresta- Mega-cities», 14. Dezember 2016. gung der European Association of Labour Economists, 15. bis 17. September 2016, Gent, und beim Workshop »Assimilation and Integration of Immigrants« des Zen- trums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), 13. und 14. Oktober 2016, Mannheim.

»Networks and Immigrants’ Economic Success«, Vor- trag beim »Annual Migration Meeting«, 27. und 28. Mai 2016, Bonn.

»Labour Market Integration of Asylum Seekers – the Case of Germany«, Vortrag bei der »EZA-UNAIE Confe- rence on Migration«, 15. und 16. Okotber 2016, Trento.

Tim Oliver Berg »Forecast Accuracy of a BVAR under Alternative Speci- fications of the Zero Lower Bound«, Vortrag beim Semi- nar on Statistics and Econometrics, 26. Mai 2016, Kiel.

Annika Bergbauer »Deprivation is not Destiny – How the Unexpected Achieve Literacy in South Africa«, Vortrag bei der Pre- GEBF-Nachwuchskonferenz 2016 der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung, 7. und 8. März 2016, Berlin.

»Deprivation Is not Destiny: Unequal Literacy Skills in South Africa«, Vortrag bei der Jahrestagung der Ame- rican Educational Research Association, 8. bis 12. April 2016, Washington.

»School Quality is a Premium – Quantifying the Advan- tage in Literacy Skills from Higher-Quality Schools in South Africa«, Vortrag beim Africa Meeting der Econo- metric Society, 25. bis 28. Juli 2016, Pretoria.

ifo Jahresbericht 2016 167 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Francesco Cinnirella Marcus Drometer »The Role of Human Capital and Innovation in Eco- »Migration and Elections«, Vortrag bei der Jahrestagung nomic Development: Evidence from Post-Malthusian European Association of Law and Economics, 15. bis Prussia«, Vortrag bei einem Forschungsseminar der 17. September 2016, Bologna, und bei der Konferenz Universität Bonn, 14. Januar 2016, Bonn, und beim »Migration and the European Welfare States«, 19. Ok- Workshop »The Importance of Elites and their Demo- tober 2016, Malmö. graphy, for Knowledge and Development« der Universi- ty of Louvain-la-Neuve, 22. und 23. Juni 2016, Louvain- Michael Ebnet la-Neuve. »Was bedeutet die Fusion von Edeka und Kaiser’s Tengelmann für die Lieferanten und Erzeuger?«, Vor- »The Cost of Decentralization: Linguistic Polarization trag beim öffentlichen Fachgespräch »Mächtige Su- and the Provision of Education«, Vortrag beim Seminar permärkte – Folgen für Erzeuger, Verbraucher und in Public Economics der Universität Konstanz, 6. Juni Beschäftigte« bei der Bundestagsfraktion DIE LINKE, 2016, Konstanz, beim »CEPR Economic History Sympo- 4. Juli 2016, Berlin. sium« des Centre for Economic Policy Research (CEPR), 9. und 10. Juni 2016, Dublin, und bei der Jahrestagung Bernhard Enzi des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, »Classroom Composition and Academic Self-Concept Augsburg. in Educational Production«, Vortrag bei einem For- schungsseminar der Central European University, April »Nation Building: The Role of Central Spending in 2016, Budapest. Education«, Vortrag beim »EH/Tune Economic History Workshop«, der Tuscany University Network in Econo- Oliver Falck mic History, 27. und 28. Oktober 2016, Siena. »Returns to ICT Skills«, Vortrag bei der DFG-SPP- 1764-Konferenz »Occupations, Skills, and the Labor Natalia Danzer Market« beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsfor- »The Behavioral and Psychological Consequences of schung (ZEW), 18. und 19. März 2016, Mannheim. a Nuclear Catastrophe: The Case of Chernobyl«, Vor- trag bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, Gabriel Felbermayr 4. bis 7. September 2016, Augsburg. »TTIP: Neoliberaler Putschversuch oder Nukleus ei- ner besseren Welthandelsordnung?«, Vortrag beim Julian Dieler Neujahrsempfang des VDI Landesverbands Sachsen, »The Problems of Log-Linearization: Methods to Esti- 14. und 15. Januar 2016, Dresden. mate Fuel Price Elasticities«, Vortrag bei der Konferenz der Association for Public Economic Theory, 11. bis »Megatrends im Welthandel: Chancen und Risiken 13. Juli 2016, Rio de Janeiro. für die bayerische Wirtschaft«, Vortrag beim Global, Treffen der bayerischen Auslandsrepräsentanten Florian Dorn auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums »The Political Color of Fiscal Policies in Europe befo- für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, re and after the Crisis«, Vortrag bei der Jahrestagung 17. Februar 2016, Amberg. der European Economics and Finance Society, 16. bis 19. Juni 2016, Amsterdam. »Frei handeln? Die TTIP-Kontroverse«, Teilnahme an der Podiumsdiskussion beim Seminar in der Hochschu- »Globalization and Income Inequality«, Vortrag bei der le für Politik, 29. Februar 2016, München. DG ECFIN Fellowship Initiative 2016/17 »Moving Closer Rather than Drifting Apart: Challenges to Economic »Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP – Integration at the Global and European Level« der Eu- Heilsbringer oder Teufelswerk?«, Vortrag beim Lehrer- ropäischen Kommission, 28. November 2016, Brüssel. fortbildungsseminar »Aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Sozialethik« der Akademie für politische Bildung Tutzing, 3. März 2016, Tutzing.

168 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»The Impact of TTIP on the Labour Market«, Vortrag beim litik: Kompetenzen, Grundrechte, Migration« der Aka- Arbeitnehmergruppenseminar der EVP-Fraktion im Eu- demie für politische Bildung Tutzing, 2. bis 4. Mai 2016, ropäischen Parlament, 10. und 11. März 2016, Florenz. Tutzing.

»Trade and the Spatial Distribution of Transport Infra- »Beschäftigungseffekte der Exportkreditgarantien des structure«, Vortrag beim Australasian Trade Workshop Bundes und globale Wertschöpfungsketten«, Diskus- 2016 beim Institute for International Trade at the Uni- sion beim Politischen Frühstück »Africa Insight!«, zum versity of Adelaide, 14. bis 22. März 2016, Adelaide. Thema: »Fluchtursachenbekämpfung durch Hermesde- ckung – können durch Exportkreditgarantien Arbeits- »Ökonomische Auswirkungen präferenzieller Ur- plätze im Ausland geschaffen werden?« des Afrika-Ver- sprungsregeln«, Vortrag bei der Tagung »Europa han- eins der deutschen Wirtschaft e.V., 10. Mai 2016, Berlin. delt – die Außenhandelsbeziehungen der Europäischen Union«, Akademie für politische Bildung Tutzing, 1. bis »Welche ökonomischen Effekte hätte ein Ende des 3. April 2016, Tutzing. Schengen-Raumes?«, Vortrag bei der »DHK Österreich Business Lounge« in der Universität Wien, 12. und »Internationale Migration: Was treibt sie und wie wirkt 13. Mai 2016, Wien. sie auf unsere Wirtschaft?«, Vortrag bei der Tagung »Be- völkerungsprognosen und Zuwanderung« der IHK für »Brexit – eine volkswirtschaftliche Einordnung«, Vor- München und Oberbayern, 4. April 2016, München. trag beim vbw bzw. vbme Kongress »Brexit – eine Ge- fahr für Europas Wirtschaft?« der vbw – Vereinigung der »Kosten der Wiedereinführung von Grenzkontrollen Bayerischen Wirtschaft, 30. Mai 2016, München. und Kosten der Integration von Flüchtlingen«, Vortrag bei der IHK zu Rostock, 11. und 12. April 2016, Rostock. »Trade and the Spatial Distribution of Infrastructure«, Vortrag bei einem Seminar beim KOF ETH Zürich, »Regional and Sectoral Implications of Trade Agree- 2. Juni 2016, Zürich. ments«, Vortrag bei der »GIC’s Annual Monetary and Trade Conference: International Trade« des LeBow Col- »Vor- und Nachteile der Stärkung des Freihandels durch lege of Business der Drexel University, 19. April 2016, TTIP aus volkswirtschaftlicher Sicht«, Vortrag bei einer Philadelphia. Veranstaltung zu TTIP in der katholisch sozialen Aka- demie Franz Hitze Haus »TTIP – FAKTEN UND BEWER- »Konterkarieren Freihandelsabkommen die Entwick- TUNGEN. Chancen und Risiken des Transatlantischen lungspolitik? – Das afrikanische Freihandelsabkom- Freihandelsabkommens« des Diözesankomitees der Ka- men mit der EU«, Vortrag bei den Münchener Uni-Di- tholiken im Bistum Münster, 3. und 4. Juni 2016, Münster. aloge der Ludwig-Maximilians-Universität München, 26. April 2016, München. »Assessing the Effectiveness of Environmental Provisi- ons in Regional Trade Agreements: An Empirical Ana- »Brexit – Studienergebnisse aus der Ökonomie«, Vor- lysis«, Vortrag beim »Franco-German Workshop« von trag beim Fortbildungsseminar für Lehrkräfte an Re- France Stratégie und des französischen Wirtschafts- alschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulen der ministeriums, 7. Juni 2016, Paris. Akademie für politische Bildung Tutzing in Zusammen- arbeit mit der Akademie für Lehrerfortbildung und Per- »Trade and the Spatial Distribution of Transport In- sonalführung Dillingen, 27. April 2016, Tutzing. frastructure«, Vortrag bei einem Seminar der Catholic University of Milan, 9. Juni 2016, Mailand. »Global Shift – Verschiebung der globalen ökonomi- schen Kräfteverhältnisse«, Vortrag bei der Academia »Economic Analysis of TTIP«, Vortrag und Präsen- Superior – Gesellschaft für Zukunftsforschung, 2. und tation des Buches »Schwerpunkt Außenwirtschaft 3. Mai 2016, Linz. 2015/2016«, hrsg. von den Österreichischen Wirt- schaftskammern und der Österreichischen National- »Brennpunkt TTIP: TTIP – um was geht es eigentlich?«, bank bei einem Workshop in der Österreichischen Nati- Vortrag bei der Tagung »Brennpunkte europäischer Po- onalbank, 13. und 14. Juni 2016, Wien.

ifo Jahresbericht 2016 169 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Geht die Europäische Agrarhandelspolitik zu Lasten »TPP und RCEP – verliert die EU den Anschluss in Asi- der Entwicklungsländer?«, Vortrag beim Außenwirt- en?«, Vortrag bei der Sitzung der Studiengruppe für schaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Weltwirtschaft der Deutschen Gesellschaft für Auswär- Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindust- tige Politik e.V. (DGAP), 10. Oktober 2016, Berlin. rie e.V. (BVE), 16. Juni 2016, Berlin. »TTIP und die Zukunft Europas«, Teilnahme an der Podi- »Brexit-Referendum: Doomsday for the Political and umsdiskussion im Wolf-Ferrari-Haus, 12. Oktober 2016, Economic Fate of Europe?«, Teilnahme an einer Podi- Ottobrunn. umsdiskussion bei der BMW Stiftung Herbert Quandt, 16. Juni 2016, München. »Estimating the Welfare Costs of Brexit«, Vortrag bei der Europäischen Zentralbank, 13. Oktober 2016, »Firm Dynamics and Residual Inequality in Open Eco- Frankfurt am Main. nomies«, Vortrag bei der Konferenz »Industrial Organi- zation and Spatial Economics« des Center for Market »Best Practices und die Notwendigkeit einer strategi- Studies and Spatial Economics und der National Re- schen Planung für das Wachstum«, Vortrag beim Kon- search University Higher School of Economics, 26. bis gress »Capital & Vision 2016, Wachstum & Investitio- 28. Juni 2016, St. Petersburg. nen – Perspektiven für die griechische Wirtschaft« der Deutsch-Griechischen Außenhandelskammer, 21. und »Social and Economic Consequences of Schengen Sus- 22. Oktober 2016, Athen. pension«, Teilnahme an der Expertendiskussion »Re- turn of Barriers in Europe? Refugee & Schengen Crisis« »TTIP: Chancen und Risiken«, Vortrag beim Kongress beim Institute of Public Affairs und der Friedrich-Ebert- der Süßwaren-Akademie (ZDS) »Sweet Tec – Confectio- Stiftung, 4. Juli 2016, Warschau. nery Goes Global«, 26. Oktober 2016, Solingen.

»Einschätzung zur wirtschaftspolitischen Einordnung »TTIP – Potential Effects on Norway«, Präsentation der des Abkommens«, Teilnahme am Presselunch zum Studie bei der norwegischen Regierung, 2. November Auftakt des CETA-Ratifizierungsverfahrens der Europä- 2016, Oslo. ischen Kommission, Vertretung in Deutschland, 5. Juli 2016, Berlin. »Freihandel von Lissabon bis Wladiwostok: Wem nutzt, wem schadet ein eurasisches Freihandelsabkom- »Globalen Handel gerechter gestalten – wie kann Han- men?«, Vortrag beim Arbeitskreis zum gemeinsamen delspolitik zu nachhaltiger Entwicklung beitragen?«, Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok beim Vortrag beim Workshop zum Bericht der Bundesregie- OWC-Verlag, 10. November 2016, Berlin. rung zur Zukunft der Entwicklungspolitik 2017 bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammen- »Die Zukunft der Außenwirtschaft«, Vortrag bei der Ju- arbeit (GIZ) GmbH, 6. Juli 2016, Bonn. biläumsveranstaltung des OWC Verlags, 10. November 2016, Berlin. »Wanderungsbewegungen und ihre ökonomischen Folgen«, Vortrag bei der Tagung »Ökonomische Kon- »Freihandel sichern – was können Politik und Maschi- vergenz und Divergenz in Europa« der Akademie für nenbau tun?«, Vortrag bei der VDMA-Mitgliederver- politische Bildung Tutzing, 8. bis 10. Juli 2016, Tutzing. sammlung 2016, 11. November 2016, Berlin.

»TTIP and Jobs«, Vortrag zur Vorstellung der Studie bei »China als Akteur in der Weltwirtschaft – Regelbefol- der Europäischen Kommission, 13. Juli 2016, Brüssel. gung und Foulspiel«, Vortrag bei der Herbsttagung »Der Welthandel braucht neue Regeln, aber welche?« »Trade and the Spatial Distribution of Transport In- des Politischen Clubs, 13. November 2016, Tutzing. frastructure«, Vortrag beim IEA Roundtable »Geogra- phy, Transport and Global Trade« der International »Chancen und Risiken von TTIP: Auswirkungen auf Economic Association, 20. und 21. September 2016, den Binnenmarkt und die Marktüberwachung«, Teil- Panama. nahme an der Podiumsdiskussion bei der Tagung »Eu-

170 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

ropäischer Binnenmarkt Regulierung und fairer Wett- Carolin Fritzsche und Joachim Ragnitz bewerb« des baden-württembergischen Ministeriums »Hidden Champion Chemnitz – Erwacht die Stadt aus für Umwelt, Klima, Energiewirtschaft, 24. November dem Dornröschenschlaf?«, Vortrag beim 2. Chemnitzer 2016, Stuttgart. Immobiliengespräch, 15. September 2016, Chemnitz.

»Exportentwicklung 2016 und Ausblick 2017«, Vortrag Clemens Fuest beim 1. Deutschen Exporttag Themenplattform für die (Auswahl) Exportpraxis der Frankfurt Business Media GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag Exportmanager und der Industrie- Schwanenwerder Dialog »Institutionelle Reformen«, und Handelskammer Frankfurt am Main, 28. November moderierte Diskussion zwischen Wolfgang Schäub- 2016, Frankfurt am Main. le und Clemens Fuest beim Konvent für Deutschland, 20. April 2016, Berlin. »Neues Europa: Was sind die wichtigsten Entschei- dungen?«, Vortrag beim Raiffeisen Investment Club, SZ-Gespräch »Gutes Geld, böses Geld« in der Kunsthal- 29. November 2016, Bruneck, und 30. November 2016, le Baden-Baden, 3. Mai 2016, Baden-Baden. Latsch. »Economic Factors – Favourable and Unfavourable«, »Trade and the Spatial Distribution of Transport Infra- Vortrag bei der Veranstaltung »Growth and Jobs in structure«, Vortrag bei der »Hitotsubashi Conference Europe: The Way Forward« der Ditchley Foundation, on International Trade & FDI 2016« an der Hitotsubashi 19. bis 21. Mai 2016, Chipping Norton. University Tokio, 8. bis 14. Dezember 2016, Tokio. »Herausforderungen der Tragfähigkeit durch Demo- Xenia Frei graphie«, Vortrag bei »Demographie als Herausforde- »The President and the Deficit«, Vortrag beim Finanz- rung für die öffentlichen Finanzen – der vierte Tragfä- wirtschaftlichen Seminar des Wissenschaftszentrums higkeitsbericht des Bundesministerium der Finanzen«, Berlin für Sozialwissenschaften (WZB), 21. Oktober 30. Mai 2016, Berlin. 2016, Berlin. »Die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft – neue Her- Carolin Fritzsche ausforderungen für Wachstum und Verteilung«, Teil- »Lessons from Local Tax Systems: The Impact of Trans- nahme an der Podiumsdiskussion der Bertelsmann fer Taxes on the German Housing Market«, Vortrag Stiftung, 10. Juni 2016, Berlin. beim Urban Studies Seminar Series der University of Glasgow, 20. Mai 2016, Glasgow. »The General Equilibrium Impacts of Unemployment Insurance: Evidence from a Large Online Job Board«, »Challenges for Infrastructure Provision in Low-Density Diskussion bei der Trans-Atlantic Public Economics Regions – Evidence from Eastern German Counties«, Seminar Conference on Social Insurance Programs Vortrag beim Urban Studies Lunchtime Seminar der des NBER und des Zentrums für Europäische Wirt- University of Glasgow, 23. Mai 2016, Glasgow. schaftsforschung (ZEW), 13. bis 15. Juni 2016, Mann- heim. »The German Real Estate Transfer Tax: Effects on Liqui- dity and Timing on the Market for Residential Housing«, »Fiscal Governance in the Eurozone«, Vortrag bei der Vortrag bei der IARIW 2016 General Conference, 25. Au- UECE Konferenz »Economic Adjustment in Europe« der gust 2016, Dresden. UECE – Research Unit on Complexity and Economics, 23. bis 24. Juni 2016, Lissabon. »Preliminary Conclusions from Econometric Analyses of Sales Prices and Sales Volumes – The German Land »Brexit«, Vortrag bei der arqus-Jahrestagung des Ar- Transfer Tax«, Vortrag bei der »1. Homes-uP Internatio- beitskreises »Quantitative Steuerlehre« an der Ludwig- nal Conference« des Europäischen Zentrums für Wirt- Maximilians-Universität München, 1. Juli 2016, Mün- schaftsforschung (ZEW), 12. Oktober 2016, Mannheim. chen.

ifo Jahresbericht 2016 171 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Fiscal Governance/Accountability Bonds«, Vortrag »Challenges to Economic Integration Reconsidered«, beim Petersberger Sommerdialog, 2. Juli 2016, Berlin. Teilnahme an der Podiumsdiskussion der Konferenz der DG ECFIN FELLOWSHIP INITIATIVE, 16. September »Die deutsche Konjunktur und die Lage der Weltwirt- 2016, Brüssel. schaft«, Vortrag beim CFO-Kongress des Handelsblatts »Die Rolle des CFOs in der vernetzten Welt«, 5. und »Zukunft der sozialen Marktwirtschaft gestalten. Wie 6. Juli 2016, München. wir unsere Wirtschaft stärken«, Teilnahme an der Po- diumsdiskussion des Frankfurter Allgemeine Forums, »Aufbruch Bayern. Wie geht es weiter in Europa«, Teil- 19. September 2016, Berlin. nahme an der Podiumsdiskussion beim Bayerischen Wirtschaftstag, 27. Juli 2016, Augsburg. »Inequality and Poverty from a Strategic Management Perspective«, Teilnahme an der Podiumsdiskussion bei »Der Wandel der Autorität im globalen Zusammen- der Jahreskonferenz der Strategic Management Socie- hang«, Einführung und Panel bei der Veranstaltung ty, 17. bis 20. September 2016, Berlin. »Autorität im Wandel« beim Convoco Forum, 28. und 29. Juli 2016, Salzburg. »Konjunktur, Europa, Steuerpolitik«, Vortrag bei der CSU-Landesgruppe, 20. September 2016, München. »How Can a Country Graduate From Procyclical Fiscal Policy? Evidence From China«, Teilnahme an der Podi- »Economic Outlook for Britain and Germany in a Time of umsdiskussion bei der Jahrestagung des International Uncertainty« Vortrag bei der »Annual Economic Königs- Institute of Public Finance, 9. bis 11. August 2016, Lake winter Conference«, der Deutsch-Britischen Gesellschaft Tahoe. e.V., 22. und 23. September, Schloss Landsberg. Essen.

»The Impact of the Refugees Crisis on Germany and »EU Budget Performance and Added Value«, Vortrag Europe«, Teilnahme an der Podiumsdiskussion bei der bei der »EU Budget Focused on Results-Conference« Jahrestagung der European Economic Association, der Europäischen Kommission, 27. September 2016, 22. bis 26. August 2016, Genf. Brüssel.

»Marktwirtschaft – neu denken oder neu starten« und »Die Zukunft der Europäischen Währungsunion«, Vor- »Ein moderner Staat für Wirtschaft und Gesellschaft«, trag bei der Prognosetagung 2016 des KOF, 6. Oktober Vorträge bei den Alpbachtaler Wirtschaftsgesprächen, 2016, Zürich. 30. bis 31. August 2016, Alpbach. »Krisenpolitik: Chancen für neues Wachstum? Steuern, »Migration und Integration«, Teilnahme an der Podi- Investitionen und Wirtschaftswachstum«, Vortrag bei umsdiskussion bei der Jahrestagung des Vereins für der Jubiläumskonferenz ›Neues Wachstum für Europa‹ Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Augsburg. des Wirtschaftsdiensts und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, 10. Oktober 2016, Berlin. »A Better Coherence Between the EU and National Budgets? How Can We Work Better Together?«, Teil- »Die europäische Wirtschaft: Chancen und Risiken nahme am Panel bei der »Interinstitutional Conference 2017«, Vortrag bei der Börsen-Zeitung, 12. Oktober on the Future Financing of the European Union« des 2016, Frankfurt am Main. European Movement International, 7. bis 8. September 2016, Brüssel. »Prosperity, Sustainable Economy and Globalization«, Vortrag beim Leopoldina Symposium, 18. Oktober »Why Are We Doing So Badly? Views of the Eurozone 2016, Berlin. and European Union Crisis«, Teilnahme am Roundtable »Rules versus Discretion: A Roundtable Dialogue on the »Wie viel Ungleichheit verträgt Europa?«, Vortrag bei Macro and Financial Economics of the Eurozone« des der Vortragsreihe des Wirtschaftsbeirats, 3. November INET Seminars, 12. September 2016, Cambridge. 2016, München.

172 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»The Current Fiscal Governance Framework«, Teilnah- »Economic Effects of Natural Disasters: New Insights me an der Podiumsdiskussion: der Konferenz »Fiscal from New Data«, Vortrag an der University of Amster- Policy during and after the Crisis« der Europäischen dam, 24. März 2016, Amsterdam. Zentralbank, 10. und 11. November 2016, Frankfurt am Main. »Ausstieg aus dem Schengen-Raum? – Wie steht es um Europas (Volks-)Wirtschaft?«, Vortrag beim Bun- »Die Krise der EU und die Zukunft des Euro«, Vortrag deskongress der Europa-Union Deutschland, 16. und beim Wirtschaftspolitischen Dialog im Bundeskanzler- 17. April 2016, Dresden. amt, 11. November 2016, Berlin. »Europäische Grenzsicherung«, Teilnahme am Experten- »Die EU zwischen Brexit und Eurokrise«, Vortrag beim Roundtable der Akademie für Politik und Zeitgeschehen Bayerischen Bankentag des Bayerischen Bankenver- der Hanns-Seidel-Stiftung, 12. Mai 2016, München. bands, 18. November 2016, München. »Globale Trends – worauf der Mittelstand sich einstel- »Die Eurozone: Wirtschaftliche Lage und Perspektiven len muss«, Vortrag beim Bayerisch-sächsischen Wirt- für die Zukunft«, Vortrag vor Mitgliedern des Bundesfi- schaftskonvent »Der Mittelstand und aktuelle globale nanzhofs, 23. November 2016, München. Herausforderungen« des Wirtschaftsrates Bayern und des Wirtschaftsrates Deutschland – Landesverband »Metrics and Rules for Debt Sustainability«, Teilnahme Sachsen, 9. und 10. Juni 2016, Leipzig. an der Podiumsdiskussion der Konferenz der DG ECFIN FELLOWSHIP INITIATIVE, 28. November 2016, Brüssel. »Escaping the Weather: Do Natural Disasters Cause Mi- gration?«, Vortrag bei der Jahrestagung der European »Wirtschaftliche Ungleichheit und Soziale Marktwirt- Economic Association, 22. bis 26. August 2016, Genf. schaft«, Vortrag beim Ludwig-Erhard-Symposium der Universität Erlangen-Nürnberg, 1. Dezember 2016, Nürn- »Handelseffekte von Grenzkontrollen«, Vortrag bei der berg. Tagung »Aktuelle Herausforderungen für die internati- onale Sicherheitspolitik« der Akademie für politische »Digitalisierung in der bayerischen Wirtschaft: Trends, Bildung Tutzing, 19. September 2016, Tutzing. Chancen, Risiken«, Vortrag bei der Klausur des Bayeri- schen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Christa Hainz Energie und Technologie, 16. Dezember 2016, München. »Dynamics of Access to Credit and Perceptions of Len- ding Policy: Evidence from a Firm Survey«, Vortrag Stefanie Gäbler beim »Research Workshop in Financial Economics« »Fiskalische Effekte der Zuwanderung in Hochschu- der Universität Bonn, 14. März 2016, Bonn, bei einem len«, Vortrag beim Sächsischen Datensalon zum The- Seminar der Universität Osnabrück, 28. Juni 2016, Os- ma »Migration bedingt Integration«, 6. Oktober 2016, nabrück, und bei der Jahrestagung des Vereins für So- Dresden. cialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Augsburg.

Christian Grimme »Property Rights, Collateral and Interest Rates. Evi- »Uncertainty Shocks, Bank Lending Rates, and Corpo- dence from Vietnam«, Vortrag bei der Konferenz »Fi- rate Bond Yields«, Vortrag bei der Konferenz »Theories nance and Development« des Deutschen Instituts für and Methods in Macroeconomics« der Banque de Paris, Wirtschaftsforschung (DIW), 14. und 15. April 2016, 23. und 24. März 2016, Paris, und bei der Jahrestagung Berlin, beim Workshop der Deutschen Gesellschaft für der Money, Macro and Finance Research Group in der Osteuropakunde, 14. und 15. Oktober 2016, Berlin, und University of Bath, 7. bis 9. September 2016, Bath. bei einem Seminar der Universität Graz, 22. und 23. No- vember 2016, Graz. Jasmin Gröschl »Economics of Natural Hazards – Recovery and the »Kreditvergabe und Kreditablehnung: Auswirkungen Long-Run Economic Impact of Natural Disaster«, Vor- auf die Perzeption der Kreditvergabepolitik der Ban- trag an der University of Utrecht, 20. März 2016, Utrecht. ken«, Vortrag beim Seminar »Herausforderungen im

ifo Jahresbericht 2016 173 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Bankensektor« der Universität Augsburg und des Ge- Niko Jaakkola nossenschaftsverbands, 28. Oktober 2016, Grainau. »Non-cooperative and Cooperative Climate Policies with Anticipated Breakthrough Technology«, Vortrag Inga Heiland bei der Tinbergen Conference on Combating Climate »The Cost of Demand Volatility for Exporters with Risk- Change des Tinbergen Institute, 21. April 2016, Amster- Averse Investors«, Vortrag bei der Jahrestagung des Ver- dam, bei der SURED Conference der University of Paris, eins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Augsburg. 6. Juni 2016, Banyuls-sur-Mer, und bei der Jahrstagung der European Association of Environmental and Re- »Global Risk Sharing through Trade in Goods and As- source Economists, 22. bis 25. Juni 2016, Zürich. sets: Theory and Evidence«, Vortrag bei der Jahresta- gung der European Trade Study Group, 8. bis 10. Sep- »The Climate-Pension Deal«, Vortrag beim »Duke Cli- tember 2016, Helsinki, und bei der Mid-West Economic mate Ethics and Economics Workshop« der Duke Uni- Theory and International Trade Conference an der versity, 2. März 2016, Durham, und beim Workshop »Cli- Purdue University, 29. November bis 4. Dezember 2016, mate Ethics and Climate Economics« der University of West Lafayette. Nottingham, 13. April 2016, Nottingham.

Alexandra Heimisch »Finders, Keepers?«, Vortrag bei der Jahrestagung »Returns to ICT Skills«, Vortrag bei Jahrestagung der der International Association for Energy Economics, European Society for Population Economics, 16. bis 22. Juni 2016, Bergen, beim NBER Workshop »Eco- 18. Juni 2016, Berlin, bei der Jahrestagung der Euro- nomics of Commodity Markets« des National Bureau pean Economic Association, 22. bis 26. August 2016, of Economic Research, 16. und 17. September 2016, Genf, und bei der »Internationalen BIBB/IAB/ZEW- Cambridge, MA, beim »Environmental Resource and Konferenz TASKS IV: Labor Market Adjustments to Energy Economics Seminar« des Helsinki Center for Digitization and the Future of Work« des Bundesinsti- Economic Research, 1. November 2016, Helsinki, und tuts für Berufsbildung (BIBB), des Instituts für Arbeits- beim »University of East Anglia Economics Seminar«, markt- und Berufsforschung (IAB) und des Zentrums 15. Dezember 2016, Norwich. für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), 7. bis 9. September 2016, Mannheim. Kai Jäger »Solving Friedman’s Conundrum on Low and Stable Timo Hener Inflation Rates: The Impact of Reserve Requirements »When Labour Disputes Bring Cities to a Standstill: The Deregulation«, Vortrag bei der Konferenz der Public Impact of Public Transit Strikes on Traffic, Accidents, Choice Society, 10. bis 12. März 2016, Fort Lauderdale. Air Pollution, and Health«, Vortrag bei einem For- schungsseminar an der Universität St. Gallen, 1. März »Where Does Portfolio Investment Go and Why?«, Vor- 2016, St. Gallen, bei einem Forschungsseminar an der trag bei der Konferenz der Public Choice Society, 10. bis University of Stirling, 1. März 2016, Stirling, und bei der 12. März 2016, Fort Lauderdale. Jahrestagung der Society of Labor Economists, 6. und 7. Mai 2016, Seattle. Björn Kauder »Do Politicians Gratify Core Supporters? Evidence Christian Holzner from a Discretionary Grant Program«, Vortrag bei der »Labour Market Equilibrium with Public Employment Konferenz der Public Choice Society, 10. bis 12. März Agency«. Vortrag bei der »Search and Matching Net- 2016, Fort Lauderdale, und bei der Jahrestagung des work Conference«, 11. bis 13. Mai 2016, Amsterdam. Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Augsburg. Nikolay Hristov »Financial Market Imperfections and the Pricing Decisi- »Term Limits for Mayors and Intergovernmental Grants: on of Firms: Theory and Evidence«, Vortrag bei der Jah- Evidence from Italian Cities«, Vortrag bei der Konferenz restagung »Macroeconomic Analysis and International der Association for Public Economic Theory, 11. bis Finance« an der University of Crete, 25. bis 27. Mai 2016, 13. Juli 2016, Rio de Janeiro, bei der Jahrestagung des Rethymno. International Institute of Public Finance, 9. bis 11. Au-

174 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

gust 2016, Lake Tahoe, und bei der Jahrestagung der »Effects of Information Provision and Financial Sup- European Association of Law and Economics, 15. bis port on Enrollment in Childcare and Life Outcomes – Ex- 17. September 2016, Bologna. perimental Design«, Vortrag beim Brown Bag Seminar der University of Chicago, 1. Dezember 2016, Chicago. Jan Kluge »Der demographische Wandel in Sachsen«, Vortrag Waldemar Marz bei der Hauptversammlung der Seniorenvertretung »The Green Paradox Revisited – Carbon Taxes, Oil des Sächsischen Beamtenbundes, 1. Dezember 2016, Monopoly, and Petrodollar Recycling«, Vortrag bei der Dresden. SURED Conference an der University of Paris, 6. Juni 2016, Paris, und bei der Jahrestagung der International Meinhard Knoche Association for Energy Economics, 22. Juni 2016, Bergen »Frauen in Führungspositionen«, Teilnahme an dem Rundgespräch an der Fakultät Land- und Ernährungs- »Fossil Resource Market Power in General Equilibrium«, wirtschaft, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Vortrag bei der Jahrstagung der European Association 3. Juni 2016, Freising. of Environmental and Resource Economists, 22. bis 25. Juni 2016, Zürich. Manuela Krause »Electoral Cycles in MPs’ Salaries: Evidence from the Ger- »Oil Market Power in General Equilibrium«, Vortrag bei man States«, Vortrag bei der Konferenz der Public Choice der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis Society, 10. bis 12. März 2016, Fort Lauderdale, beim 7. September 2016, Augsburg. Spring Meeting of Young Economists, 31. März bis 2. April 2016, Lissabon, bei der Konferenz der Association for Pu- Andreas Mazat blic Economic Theory, 11. bis 13. Juli 2016, Rio de Janeiro, »Regulating Innovative Industries – The Case of Tele- bei der Jahrestagung des International Institute of Public com in Austria«, Vortrag beim Workshop »The Econo- Finance, 9. bis 11. August 2016, Lake Tahoe, und bei der mics of Network Industries« der Telecom ParisTech, Jahrestagung der European Association of Law and Eco- 13. Mai 2016, Paris. nomics, 15. bis 17. September 2016, Bologna. Volker Meier Robert Lehmann »Why Academic Quality in Higher Education Declines«, »Economic Conditions, Amenities or Anything Else? Vortrag bei der Tagung des Ausschusses für Bildungs- Spatial Patterns of Foreign Employment«, Vortrag bei ökonomie des Vereins für Socialpolitik an der Univer- der Jahrestagung der Nationalökonomischen Gesell- sität Bamberg, 17. und 18. März 2016, Bamberg, bei der schaft und der Ökonomischen Gesellschaft der Slowa- Jahrestagung der Nationalökonomischen Gesellschaft kei, 27. und 28. Mai 2016, Bratislava. und der Ökonomischen Gesellschaft der Slowakei, 27. und 28. Mai 2016, Bratislava, und bei der Jahresta- Philipp Lergetporer gung der European Association of Labour Economists, »How to Evaluate Student Outcomes When Different 15. bis 17. September 2016, Gent. Skills Matter?«, Vortrag bei der Konferenz »Economi- zing Education Policy: Tradeoffs, Incentives, and Ge- »Modes of Child Care«, Vortrag bei einem Forschungs- neralizing from Evidence«, Jacobs Foundation, 27. bis seminar des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs- 29. April 2016, Marbach. forschung (IAB), 7. April 2016, Nürnberg, bei einem Forschungsseminar des Max-Planck-Instituts für So- »The Political Economy of University Tuition Fees: zialrecht und Sozialpolitik, 4. Mai 2016, München, und Information Provision and Income Contingency in a bei der »Journées Louis-André Gérard-Varet«, 13. und Representative Survey Experiment«, Vortrag bei der 14. Juni 2016, Aix-en-Provence. »PEPG PolEc Conference« der Harvard University, 4. bis 6. Mai 2016, Cambridge, MA, bei der Jahrestagung »Daddy Months«, Vortrag bei Jahrestagung der Euro- des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, pean Society for Population Economics, 16. bis 18. Juni Augsburg, und bei einem Forschungsseminar der Ohio 2016, Berlin. University, 2. Dezember 2016, Athens.

ifo Jahresbericht 2016 175 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Martin Mosler »Regional Economic Development in East Germany: »Long-Term Economic Impacts of the Holy Ninth Month Lessons for and from the World«, Vortrag für die Stu- in Islam. The Effects of In-Utero Exposure to Ramadan diengruppe der Corporacion Universitaria Empresarial on Adult Income«, Vortrag bei der Australasian Public (CUA), Humboldt Armenia-Quindio, Kolumbien, 8. No- Choice Conference, 8. und 9. Dezember 2016, Canberra. vember 2016, Dresden.

Till Nikolka Marc Piopiunik »International Migration and the Dual Earner Model«, »Weak Markets, Strong Teachers: Recession at Career Vortrag bei einem Seminar der Brunel University, Start and Teacher Effectiveness«, Vortrag bei der Ta- 16. November 2016, London. gung des Ausschusses für Bildungsökonomie des Vereins für Socialpolitik an der Universität Bamberg, Natalie Obergruber 17. und 18. März 2016, Bamberg, und beim Leibniz Se- »Rank in Class and Occupational Choice«, Vortrag bei minar of Berlin Network of Labour Market Researchers, der IZA European Summer School in Labor Economics, 20. Juli 2016, Berlin. 23. bis 29. Mai 2016, Buch, Ammersee. »Gute Ausbildung für gute Löhne: Erklärungsansätze »Changes in Family Structure and Student’s Outcomes. aus der Bildungsökonomie«, Vortrag beim Fortbil- Evidence from the German National Educational Panel dungsseminar für Mittelschullehrer an der Akademie Study«, Vortrag bei Jahrestagung der European Socie- für politische Bildung Tutzing, 13. Juni 2016, Tutzing. ty for Population Economics, 16. bis 18. Juni 2016, Ber- lin, und bei der Jahrestagung der European Economic »Africa’s Skill Tragedy: Does Teachers’ Lack of Know- Association, 22. bis 26. August 2016, Genf. ledge Lead to Low Student Performance?«, Vortrag bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis »Inequality and Structural Change: Long-run Conse- 7. September 2016, Augsburg. quences of Agricultural Inheritance Rules in Germany«, Vortrag beim »EBE Summer Meeting« der Ludwig-Maxi- Karen Pittel milians-Universität München, 7. bis 9. Juli 2016, Freising. »Long-run Development, Resource Extraction and the Dynamics of Energy Substitutability«, Vortrag beim Christian Ochsner Forschungsseminar der Volkswirtschaftlichen Fakul- »Migrating Extremists«, Vortrag beim CGDE Doctoral tät der Universität Linz, 20. Januar 2016, Linz, und bei Workshop an der Universität Magdeburg, 29. Februar der Jahrstagung der European Association of Envi- 2016, Magdeburg, beim Berlin Colloquium for Econo- ronmental and Resource Economists, 22. bis 25. Juni mic History der Humboldt-Universität zu Berlin, 4. Mai 2016, Zürich. 2016, Berlin, bei der Jahrestagung der Austrian Econo- mic Association und der Slovak Economic Association, »Theory and Method Development in Future Earth (NOeG-SEA 2016), 28. Mai 2016, Bratislava, bei der Joint Research«, Teilnahme an der Podiumsdiskussion IOS/APB Summer Academy on Eastern and Central beim Deutschen Future Earth Summit der Deutschen Europe »Path Dependencies in Economic and Social Forschungsgemeinschaft (DFG), 29. Januar 2016, Development: Institutions, Behavior, and Outcomes«, Berlin. 15. bis 17. Juni 2016, Tutzing, beim »WEast Workshop in Economic History and Development«, 2. Juli 2016, »National Goals and the EU Power Sector«, Vortrag Prag, bei der Jahrestagung der European Economic beim Workshop »Infrastructure and Storage for the Association, 22. bis 26. August 2016, Genf, und bei der Energy Transformation – Institutions, Investments and Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. Sep- Regulation 2.0« der Universität Dresden, 6. April 2016, tember 2016, Augsburg. Dresden.

»Long-Run Spatial Effects of Political Uncertainty: Evi- »Policy Options for the Decarbonization of the EU Po- dence from Occupied Post-WWII Austria«, Vortrag bei wer Sector«, Vortrag beim Forschungsseminar der Uni- der Jahrestagung der European Public Choice Society, versität Oslo, 10. Mai 2016, Oslo. 30. März 2016, Freiburg.

176 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Simulating the Decarbonization of the EU Power Sec- »Opening Hours of Polling Stations and Voter Turnout: tor in the EU-REGEN Model«, Vortrag beim Forschungs- Evidence from a Natural Experiment«, Vortrag beim Sil- seminar der Bergakademie Technische Universität vaplana Workshop in Political Economy, 28. bis 31. Juli Freiberg, 26. Mai 2016, Freiberg. 2016, Pontresina, an der University of California, San Diego, Oktober 2016, San Diego, an der University of Mi- »Conditional Transfers in International Climate Policy – chigan, 7. November 2016, Ann Arbor, an der University The Case of Adaptation Transfers«, Vortrag bei der of California, Santa Barbara, 16. November 2016, Santa SURED Conference der University of Paris, 8. Juni 2016, Barbara, und beim »Political Economy Lunch« an der Banyuls-sur-Mer. University of California, San Diego, 6. Dezember 2016, San Diego. »Wie schaffen wir es, dass die Ressourcen im Boden bleiben?«, Vortrag beim Kieler Energiediskurs der Uni- Panu Poutvaara versität Kiel und der Gesellschaft für Energie und Kli- »International Migration of Couples«, Vortrag bei der maschutz Schleswig-Holstein, 13. Juni 2016, Kiel. Seminar Series in Economics and Finance der Universi- ta Cattolica del Sacro Cuore, 4. Februar 2016, Mailand, »The Role of Regulation in Energy System Transforma- und bei der Jahrestagung »Immigration in OECD Coun- tion«, Vortrag bei der CEA-TUM Summer School, 2. Juli tires« der OECD, 11. und 12. Dezember 2016, Paris. 2016, München. »Ökonomische Chancen und Herausforderungen der »Economy, Energy & Environment«, Vortrag bei der Migration«, Vortrag beim ECONWATCH-Meeting, 22. Fe- ABBY-Net Summer School der Ludwig-Maximilians- bruar 2016, Berlin. Universität München, 13. August 2016, Augsburg. »Euro, Flüchtlinge und deren Integration in den deut- »Thinking Local but Acting Global? The Interplay Bet- schen Arbeitsmarkt«, Vortrag beim Wirtschaftsbeirat ween Local and Global Internalization of Externalities«, Bayern, 23. Februar 2016, Landshut. Vortrag beim Workshop »Global Environmental Chal- lenges« des Zentrums für Europäische Wirtschaftsfor- »Immigration, Search, and Redistribution: A Quanti- schung (ZEW), 21. Oktober 2016, Mannheim. tative Assessment of Native Welfare«, Vortrag beim Forschungsseminar der Universität Bayreuth, 13. und »Freiheit in Verantwortung – Nachhaltige Wissenschaft 14. April 2016, Bayreuth. braucht Unterstützung«, Podiumsdiskussion beim Treffen des Netzwerks Hochschule und Nachhaltigkeit »Target-specific Beliefs and Attitudes towards Redistri- Bayern beim Bayerischen Staatsministerium für Bil- bution«, Vortrag beim Silvaplana Workshop in Political dung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, 16. Dezem- Economy, 28. bis 31. Juli 2016, Pontresina. ber 2016, München. »Bitterness in Life and Attitudes towards Immigrati- Niklas Potrafke on«, Vortrag bei der Jahrestagung des International »Inter Vivos Transfers of Ownership in Family Firms«, Institute of Public Finance, 9. bis 11. August 2016, Lake Vortrag beim Forschungsseminar an der KOF Kon- Tahoe, und beim Turkish-German Frontiers of Social junkturforschungsstelle der ETH Zürich, 17. bis 18. Science Symposium 2016, 24. bis 27. November 2016, Februar 2016, Zürich, und bei der Jahrestagung des Gelsenkirchen. Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Augsburg. »Preferences for Redistribution among Emigrants from a Welfare State«, Vortrag bei der Jahrestagung »Does Development Aid Increase Military Expenditu- des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, re?«, Vortrag bei der Jahrestagung der European Public Augsburg, und bei der Jahrestagung des Swedish Net- Choice Society, 30. März bis 2. April 2016, Freiburg, und work for European Studies in Economics and Business, bei der Jahrestagung der Research Group on Develop- Migration and the European Welfare States, 19. bis ment Economics, 3. und 4. Juni 2016, Heidelberg. 21. Oktober 2016, Malmö.

ifo Jahresbericht 2016 177 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Refugees in Europe: Challenges and Opportunities for »Wohin entwickelt sich die Region Sachsen?«, Vortrag the Labor Markets and Pension Systems«, Vortrag beim bei einer Klausurtagung des Helios-Klinikums Aue, National Government Employee Pensions Board, 5. Ok- 17. Juni 2016, Bad Schlema. tober 2016, Stockholm. »Aktive Wirtschaftspolitik in Mitteldeutschland«, Vortrag Joachim Ragnitz beim Parlamentarischen Abend des CDU-Wirtschaftsra- »Regionalwirtschaftliche Auswirkungen von Fachkräf- tes (Landesverband Sachsen), 20. Juni 2016, Berlin. temangel«, Vortrag und Podiumsdiskussion beim Work- shop »Nach dem Fachkräfteparadies« an der Friedrich- »Wirtschaftspolitische Herausforderungen für Thürin- Schiller-Universität Jena, 21. Januar 2016, Jena. gen«, Teilnahme bei der Podiumsdiskussion beim AGVT- Dialog »Landespolitik für Unternehmen« des Allgemeinen »Entwicklungsperspektive der ostdeutschen Kommu- Arbeitgeberverbands Thüringen, 22. Juni 2016, Erfurt. nen und Länder sowie die Implikationen für die För- derpolitik«, Vortrag im Volkswirtschaftlichen Forum »Vereinigung Koreas: Lehren aus der deutschen Verei- der Kreditanstalt für Wiederaufbau, 18. Februar 2016, nigung«, Vortrag bei einer Veranstaltung der Friedrich- Frankfurt am Main. Ebert-Stiftung, Büro Korea, 2. Juli 2016, Seoul.

»Wirtschafts- und finanzpolitische Herausforderungen »Was wir der ostdeutschen Wirtschaft vor dem Hinter- für das Land Brandenburg«, Vortrag bei einer Klausur- grund des demographischen Wandels in den nächsten tagung der Programmkommission der CDU Branden- 25 Jahren zutrauen – und was nicht«, Vortrag bei dem burg, 4. März 2016, Schönefeld. Ostdeutschen Wirtschaftsforum, 20. Oktober 2016, Bad Saarow. »Korean Unification: Lessons from Germany«, Teilnah- me an einer Diskussionsveranstaltung der American »Wirtschaft und Finanzen: Aktuelle Befunde«, Vortrag Association for the Advanced Science, 5. Mai 2016, Wa- bei der Veranstaltung »Der Solidarpakt im Landeflug, der shington DC. Finanzausgleich beim Neustart«, Beiträge und Befunde des Jahrbuchs für öffentliche Finanzen, des Thüringer »Kommunalfinanzen und regionale Entwicklung«, Teil- Ministeriums der Finanzen, 26. Oktober 2016, Erfurt. nahme an der Podiumsdiskussion bei der Auftaktver- anstaltung des MORO-Modellvorhabens »Lebendige »Herausforderungen für die sächsische Wirtschaft bis Regionen – aktive Regionalentwicklung als Zukunfts- 2025«, Vortrag bei einer Klausurtagung des Verbandes aufgabe«, 9. Mai 2016, Berlin. Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau Sachsen e.V., 3. November 2016, Lichtenwalde bei Chemnitz. »Reformnotwendigkeiten im deutschen Rentensys- tem«, Vortrag beim Fachgespräch Rente der Thüringer »Herausforderungen des demographischen Wandels«, Staatskanzlei, 11. Mai 2016, Berlin. Vortrag bei der Ringvorlesung »Gesellschaftliche Schlüsselprobleme« an der Technischen Universität »Globale Megatrends als Herausforderung für die regiona- Dresden, 8. November 2016, Dresden. le Wirtschaft«, Vortrag beim Wirtschaftstag des Landkrei- ses sächsische Schweiz-Osterzgebirge, 18. Mai 2016, Pirna. »Regionale Ungleichheit«, Vortrag und Podiumsdiskussi- on bei des Kongresses »Mehr Gleichheit – Wirtschaftlich »Demographische Herausforderungen für Mittel- notwendig. Politisch unerlässlich. Sozial gerecht.« der deutschland«, Vortrag bei der 3. Sitzung der AG Demo- Friedrich-Ebert-Stiftung, 28. November 2016, Berlin. graphie und Ausbildung der Europäischen Metropolre- gion Mitteldeutschland, 20. Mai 2016, Leipzig. Helmut Rainer »Family-Specific Investments and Divorce: A Theory »Errichtung eines Sondervermögens Konjunkturaus- of Dynamically Inconsistent Household Behaviour«, gleichsfonds«, Vortrag bei einer Anhörung des Haus- Vortrag bei einem Forschungsseminar des Center for halts- und Finanzausschusses des sächsischen Land- Macroeconomic Research der Universität zu Köln, tags, 8. Juni 2016, Dresden. 23. November 2016, Köln.

178 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Tilman Rave »Opening Hours of Polling Stations and Voter Turnout: »Entstehung und Diffusion lokaler Innovationsim- Evidence from a Natural Experiment«, Vortrag beim pulse im Mehrebenensystem – Erkenntnisse aus CGDE Doctoral Workshop an der Universität Magde- dem Projekt ENERGIO«, Vortrag bei der Konferenz burg, 1. März 2016, Magdeburg. »Strategien für eine nachhaltige Energiewende: Ab- schlusskonferenz zur umwelt- und gesellschafts- »Migrating Extremists«, Vortrag bei der Jahrestagung verträglichen Transformation des Energiesystems« der European Public Choice Society, 30. März bis 2. Ap- des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, ril 2016, Freiburg. 5. Oktober 2016, Berlin. »Political Business Cycles in Health Care Supply«, Markus Reischmann Vortrag bei der EuHEA Conference 2016 der European »How to Handle the Crisis in Greece? Empirical Evi- Health Economics Association, 16. Juli 2016, Ham- dence Based on a Survey of Economics Experts«, Vor- burg. trag bei der Konferenz der Public Choice Society, 10. bis 12. März 2016, Fort Lauderdale. »The Persistency of Public Debt«, Vortrag bei der Jah- restagung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. Sep- Sven Resnjanskij tember 2016, Augsburg. »Decision under Risk, Time Constraints, and Opportu- nity Costs«, Vortrag beim Graduate School of Decision »Effekte von Kreisgebietsreformen auf öffentliche Aus- Sciences (GSDS) Symposium 2016: »Exploring Igno- gaben und politische Partizipation«, Vortrag beim Work- rance« der Universität Konstanz, 18. bis 20. Mai 2016, shop »Jahrbuch für Öffentliche Finanzen«, 23. Septem- Konstanz. ber 2016, Leipzig.

»Complex Ballot Propositions, Individual Voting Beha- »Kreisgebietsreform – Fluch oder Segen?«, Vortrag beim viour, and Status Quo Bias«, Vortrag bei der Jahresta- Bundesforum Mittelstand e.V., 10. November 2016, gung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September Cottbus. 2016, Augsburg. »Sparen Gebietsreformen Geld?«, Vortrag bei der Kon- »Perspektiven entwickeln – wissenschaftliche Befun- rad-Adenauer-Stiftung, 15. November 2016, Cottbus, de zur Wirksamkeit von Patenschaften«, Vortrag beim und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, 6. Dezember Bundesfachkongress »Perspektiven gemeinsam ent- 2016, Oranienburg. wickeln – Potenziale besser nutzen« des Bundesmi- nisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Alexander Sandkamp 9. September 2016, Berlin. »A Rule of Dump? The Heterogeneous Effect of Anti- dumping Duties on Chinese Exporters«, Vortrag bei der Marina Riem Jahrestagung der European Trade Study Group, 8. bis »Corporate Investment Decisions under Political 10. September 2016, Helsinki. Uncertainty«, Vortrag bei der Konferenz der Public Choice Society, 10. bis 12. März 2016, Fort Lauderdale, »The Rule of Dump – A Rule of Thumb«, Vortrag bei der bei der Jahrestagung der European Public Choice So- FIW Research Conference »International Economics«, ciety, 30. März bis 2. April 2016, Freiburg, und bei der 29. November bis 2. Dezember 2016, Wien. Konferenz der Association for Public Economic Theory, 11. bis 13. Juli 2016, Rio de Janeiro. Judith Saurer »How Do Immigrants Change Natives’ Attitudes – Evi- Felix Rösel dence from an Exogenous Inflow«, Vortrag bei der »Between Hitler and Haider – Long-lasting Effects of Jahrestagung der Royal Economic Society, 21. bis Migrating Extremists«, Vortrag beim Kolloquium der 23. März 2016, Brighton, und der Jahrestagung des Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Technischen Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September 2016, Universität Dresden, 26. Januar 2016, Dresden. Augsburg.

ifo Jahresbericht 2016 179 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Why Birthright Citizenship Matters for Immigrant Bastian Schulz Children: Impacts on Parental Educational Choice«, »Labour Market Sorting in Germany«, Vortrag bei der Vortrag bei der IZA European Summer School in La- »Search and Matching Network Conference«, 11. bis bor Economics, 23. bis 29. Mai 2016, Buch, Ammersee, 13. Mai 2016, Amsterdam, bei einem Forschungssemi- und beim »Workshop on Assimilation and Integration nar der University of Cambridge, 24. Mai 2016, Cam- of Immigrants« des Zentrums für Europäische Wirt- bridge, bei einem Forschungsseminar der Aarhus Uni- schaftsforschung (ZEW), 13. bis 14. Oktober 2016, versity, 10. Juni 2016, Aarhus, bei der Jahrestagung Mannheim. der Society for Economic Dynamics, 30. Juni bis 2. Juli 2016, Toulouse, bei der Jahrestagung der European Christoph Schinke Economic Association, 22. bis 26. August 2016, Genf, »Inter Vivos Transfers and the 2009 German Trans- und bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, fer Tax Reform«, Vortrag bei der Konferenz der Public 4. bis 7. September 2016, Augsburg. Choice Society, 10. bis 12. März 2016, Fort Lauderdale, bei der Jahrestagung der European Public Choice So- »Wage Rigidity and Labour Market Dynamics with ciety, 30. März bis 2. April 2016, Freiburg, und bei der Sorting«, Vortrag bei bei der Jahrestagung der Euro- Jahrestagung der European Economics and Finance pean Association of Labour Economists, 15. bis 17. Sep- Society, 16. bis 19. Juni 2016, Amsterdam. tember 2016, Gent, bei einem Forschungsseminar an der Northwestern University, 12. Oktober 2016, Evan- Felix Schröter ston, und bei einem Forschungsseminar an der Univer- »Distributional Effects of Macro-Prudential Policy on sity of Chicago, 15. November 2016, Chicago. Housing Loans«, Vortrag beim »Bordeaux Workshop in International Economics and Finance« an der Universi- Suphi Şen ty of Bordeaux, 15. und 16. Dezember 2016, Bordeaux, »The Effectiveness of Taxing Carbon Content of Energy und beim Abiturienten-Seminar Wirtschaft der Spar- Consumption«, Vortrag bei der Jahrstagung der Euro- kasse Fürstenfeldbruck, 18. Dezember 2016, Fürsten- pean Association of Environmental and Resource Eco- feldbruck. nomists, 22. bis 25. Juni 2016, Zürich.

Simone Schüller Lisa Simon »Internet and Voting in the Web 2.0 Era: Evidence from »Labour Market Effects of Entry Barriers to Self-Em- a Local Broadband Policy«, Vortrag beim ökonomi- ployment: Evidence from Deregulating the German schen Kolloquium des Instituts für Arbeitsrecht und Ar- Crafts Sector«, Vortrag bei Jahrestagung der European beitsbeziehungen in der Europäischen Union (IAAEU), Society for Population Economics, 16. bis 18. Juni 2016, 14. Juni 2016, Trier, bei einem Seminar des Centre for Berlin. Research on Impact Evaluation, Joint Research Cen- tre der Europäischen Kommission, 12. Juli 2016, Ispra, »How Much Do Grades Really Matter? Experimental und beim Forschungsseminar der Universität Fribourg, Evidence from German HR Decisions«, Vortrag beim In- 24. November 2016, Fribourg. stitute for Research on Labor and Employment (IRLE) Fall 2016 Visiting Scholar Workshop, 5. Dezember 2016, »Breitbandausbau – Politikinstrument für regionales Berkely. Wachstum?«, Vortrag beim Fachgespräch beim Bun- desinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR), Hans-Werner Sinn 23. Juni 2016, Bonn. (Auswahl)

»The Drowning-Refugee Effect: Media Salience and »Die neue Völkerwanderung«, Vortrag beim zehn- Xenophobic Attitudes«, Vortrag bei der Jahrestagung jährigen Jubiläum des Bavarian Graduate Program »Immigration in OECD Countries« der OECD, 12. Dezem- in Economics (BGPE) an der Universität Augsburg, ber 2016, Paris. 28. Januar 2016, Augsburg, und Auftaktvorlesung im Rahmen der Ringvorlesung der Fachschaft Volkswirt- schaftslehre der Universität Mannheim, 2. März 2016, Mannheim.

180 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»Lessons from the Euro Crisis«, Vortrag bei der Durham »Target-Kredite, Negativ-Zinsen, Helikopter-Geld. Wie Castle Lecture Series an der Durham University, 10. Fe- lange können wir der Entgrenzung der EZB-Politik noch bruar 2016, Durham. zusehen?«, Vortrag an der Universität Bayreuth, 13. De- zember 2016, Bayreuth. »Germany’s Green Energy Revolution: Volatility, Double Structures and Storage Devices«, Vortrag bei der Konfe- Andreas Steiner renz »Combating Climate Change, Lessons from Macroe- »International Reserves, External Debt Maturity, and conomics, Political Economy and Public Finance« der the Reinforcement Effect for Financial Stability«, Vor- University of Amsterdam, 22. April 2016, Amsterdam. trag bei der Jahrestagung »Macroeconomic Analysis and International Finance« an der University of Lau- »Der Euro. Von der Friedensidee zum Zankapfel«, Vor- derdale, 25. bis 27. Mai 2016, Rethymno. trag beim Halleschen Wirtschaftsgespräch der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg, 3. Mai 2016, Halle. »Monetary Policy When the Zero Lower Bound Is Within Reach: A Smooth Transition Regression Approach«, »The Euro Trap. How Can Europe Overcome Its Crisis?«, Vortrag bei der Jahrestagung der Multinational Finance Vortrag bei der Yegor Gaidar Foundation der Friedrich Society, 26. bis 29. Juni 2016, Stockholm. Naumann Stiftung, 10. Mai 2016. »Measuring De Facto Financial Openness: A New In- »The Real Side of the Euro Crisis«, Vortrag bei der Nati- dex«, Vortrag bei der International Conference on onal Research University Higher School of Economics Emerging Market Economies, SSEM EuroConference an Moskau, 11. Mai 2016, Moskau. der University of Porto, 29. Juni bis 1. Juli 2016, Porto, bei der Jahrestagung der European Economic Associa- »Die Bändigung des grünen Zappelstroms«, Vortrag bei tion, 22. bis 26. August 2016, Genf, und bei der Jahres- den Dresden Energy Lectures der Technischen Univer- tagung des Vereins für Socialpolitik, 4. bis 7. September sität Dresden, 18. Mai 2016, Dresden, und an der Uni- 2016, Augsburg. versität Innsbruck, 24. Mai 2016, Innsbruck. Thomas Steinwachs »Will We Be Able to Tame the Volatility? Remarks on the »Do Natural Disasters Cause Migration?«, Vortrag beim German Energy Revolution«, Vortrag bei der Jahresta- Göttinger Workshop »Internationale Wirtschaftsbezie- gung der International Association for Energy Econo- hungen« der Universität Göttingen, 24. bis 26. Februar mics, 22. Juni 2016, Bergen. 2016, Göttingen.

»The Euro Crisis: On Bursting Bubbles, Budgets and Be- »Escaping the Weather: Do Natural Disasters Cause In- liefs«, Vortrag bei der »Euro Conference« der University ternational Migration?«, Vortrag bei der Jahrestagung of Helsinki, 27. Juni 2016, Helsinki. der European Trade Study Group, 8. bis 10. September 2016, Helsinki. »Der Schwarze Juni. Brexit, Flüchtlingswelle, Euro- Desaster – Warum wir Europa neu gründen müssen«, »The Trade Effects of Border Controls: Evidence from Friedrich August von Hayek-Vorlesung an der Univer- the European Schengen Agreement«, Vortrag bei der sität Freiburg, 7. November 2016, Freiburg, und an der FIW Research Conference »International Economics«, Universität Jena, 6. Dezember 2016, Jena. 29. November bis 2. Dezember 2016, Wien.

»Zur wirtschaftlichen Lage der Nation«, Vortrag im Rah- Feodora Teti men des Dies Oeconomicus an der Katholischen Uni- »Free Trade Agreements, Customs Unions in Dis- versität Eichstätt, 8. November 2016, Eichstätt. guise?«, Vortrag bei der Jahrestagung der European Trade Study Group, 8. bis 10. September 2016, Helsin- »Die demographische Krise: Fakten, Ursachen und ki, und bei der FIW Research Conference »Internatio- Implikationen für die Familienpolitik«, Vortrag beim nal Economics«, 29. November bis 2. Dezember 2016, Seminar zur nachhaltigen Familienpolitik beim Tsche- Wien. chischen Parlament, 18. November 2016, Prag.

ifo Jahresbericht 2016 181 Wissenschaftliche Veranstaltungen

Marcel Thum »Unobserved Ability and Entrepreneurship«, Vortrag »Auswirkungen des demographischen Wandels im Ein- bei der Jahrestagung der Academy of Management, wanderungsland Deutschland«, Vorstellung des gleich- 5. August 2016, Anaheim, und bei der Jahrestagung des namigen Gutachtens für die Friedrich-Ebert-Stiftung International Institute of Public Finance, 9. bis 11. Au- bei der Veranstaltung »Diskussionsforum – Demogra- gust 2016, Lake Tahoe. phie und Migration als Herausforderungen: Auf dem Weg zu einer deutsch-französischen Diskrepanz?« der »Limits of Meritocracy«, Vortrag beim Workshop »In- Friedrich-Ebert-Stiftung, 22. März 2016, Berlin. stitutions & Innovation« an der Harvard University, 7. Oktober 2016, Cambridge, MA, und bei einem Semi- »Der flächendeckende Mindestlohn in Deutschland«, nar an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Vortrag beim Braunschweiger Seminar »Ökonomie, 12. Dezember 2016, München. Politik & Praxis« der Technischen Universität Braun- schweig, 12. April 2016, Braunschweig. Lars Vandrei »The German Land Transfer: Evidence for Single-Family »Herausforderungen des Arbeitens und der Arbeits- Home Transactions«, Vortrag bei der Jahrestagung der märkte in der Zukunft«, Vortrag bei der Großen Amts- European Real Estate Society, 8. bis 11. Juni 2016, Re- vorstehertagung der Steuerverwaltung des Freistaates gensburg, und beim Finanzwirtschaftlichen Seminar Sachsen, 1. und 2. Juni 2016, Bad Düben. des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialwissen- schaften (WZB), 21. Oktober 2016, Berlin. »Demographischer Wandel – Anpassungserfordernisse für die öffentliche Hand«, Vortrag auf dem Symposium Johann Wackerbauer »Nachhaltige öffentliche Finanzwirtschaft« im Sächsi- »Ermittlung wirtschaftlicher Kennzahlen und Indi- schen Landtag, 12. Oktober 2016, Dresden. katoren für ein Monitoring des Voranschreitens der Bioökonomie«, Vortrag beim Informationstag zur För- Thomas Triebs derbekanntmachung »Aufbau eines systemischen »The Direct Costs and Benefits of US Electricity Utility Monitorings der Bioökonomie« des Projektträgers Jü- Diverstitures«, Vortrag beim North American Producti- lich und des Bundesministeriums für Bildung und For- vity Workshop der Carleton University, 15. bis 18. Mai schung, 8. April 2016, Berlin, und bei der Sitzung des 2016, Ottawa. Bioökonomierats 20. September 2016, Berlin.

»Learning Capitalism the Hard Way—Evidence from Daniela Wech German Reunification«, Vortrag bei einem Seminar der »Ökonomische Folgen der Migration«, Teilnahme an Catholic University of Leuven, 22. Mai 2016, Leuven. der Podiumsdiskussion der Münchner SPD, 23. Novem- ber 2016, München. »Ownership and Competition: Finding Performance Breaks for Great Britain’s Power Plants«, Vortrag bei ei- Christoph Weissbart nem Seminar der ETH Zürich, 21. Oktober 2016, Zürich. »On the Transition of Europe’s Power Market – Econo- mic Consequences of National Policies«, Vortrag beim Justin Tumlinson »International Symposium on Energy and Finance »Production Scale and the Gains from Trade—a U-turn«, Issues« der University Paris-Dauphine und der IPAG Vortrag bei einem Seminar an der Ludwig-Maximilians- Business School, 24. und 25. März 2016, Paris, beim »In- Universität München, 12. Januar 2016, München. ternational Energy Workshop« des University College Cork, 1. Juni 2016, Cork, und bei der Jahrstagung der »Corporate Provision of Public Goods«, Vortrag bei European Association of Environmental and Resource der Jahrestagung der Royal Economic Society, 21. bis Economists, 22. bis 25. Juni 2016, Zürich. 23. März 2016, Brighton, bei der Konferenz der Internatio- nal Finance and Banking Society (IFABS) an der University Katharina Werner of Surrey, 15. September 2016, Guildford, und bei der Kon- »Information and Preferences for Public Spending: ferenz »Economics of Social Sector Organizations« der Evidence from Representative Survey Experiments«, University of Chicago, 4. und 5. November 2016, Chicago. Vortrag beim Public Economics Seminar der Universi-

182 ifo Jahresbericht 2016 Wissenschaftliche Veranstaltungen

tät Konstanz, 18. Januar 2016, Konstanz, bei der »PEPG presentative Survey Experiments«, Vortrag beim Work- PolEc Conference« der Harvard University, 4. bis 6. Mai shop »Education, Interventions and Experiments« 2016, Cambridge, MA, bei der Jahrestagung der Euro- des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit, (IZA), pean Society for Population Economics, 16. bis 18. Juni 18. Februar 2016, Bonn. 2016, Berlin, und bei der Jahrestagung der European Economic Association, 22. bis 26. August 2016, Genf. »Vocational vs. General Education and Employment over the Life Cycle: New Evidence from PIAAC«, Vortrag »Obstacles to Efficient Education Spending – Evidence bei der Konferenz »Human Capital over the Life Cycle« from a Representative Survey Experiment«, Vortrag des Research Centre for Education and the Labour Mar- beim »EBE Summer Meeting« der Ludwig-Maximilians- ket (ROA), 19. Februar 2016, Maastricht. Universität München, 7. bis 9. Juli 2016, Freising. »The Political Economy of Education Policy: Results Simon Wiederhold from the ifo Education Survey«, Vortrag in der Vor- »Returns to ICT Skills«, Vortrag bei der Jahrestagung tragsreihe des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozialwis- der American Economic Association, 3. bis 5. Januar senschaften, 1. März 2016, Mannheim. 2016, San Francisco, bei der Tagung des Ausschusses für Bildungsökonomie des Vereins für Socialpolitik an der »Bildung schafft Wohlstand«, Vortrag bei der »Global Universität Bamberg, 17. und 18. März 2016, Bamberg, Lecture Series« der ETH Zürich, 11. März 2016, Zürich. und bei der Jahrestagung der European Association of Labour Economists, 15. bis 17. September 2016, Gent. »Evidence-based Policy Making in Education: Reality or Myth?«, Vortrag bei der Lunchtime Debate on »Evi- »Die Bedeutung von Hard- und Software für die wirt- dence-based Policy Making in Education: Reality or schaftliche Entwicklung«, Vortrag beim 1. Erlanger Bil- Myth?« der Europäischen Kommission, 15. März 2016, dungsdialog der Stadt Erlangen; Referat für Bildung, Brüssel. Kultur und Jugend, 20. April 2016, Erlangen. »The Knowledge Capital of Nations: The Role of Educa- »Incentives for Policy and for Research: Is there an tion for Economic Prosperity«, Vortrag beim Leibniz- ›Economic‹ Research Agenda on How to Best Help the Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), 16. März 2016, Bam- World’s Youth?«, Vortrag bei der Konferenz »Economi- berg. zing Education Policy: Tradeoffs, Incentives, and Ge- neralizing from Evidence« Jacobs Foundation, 27. bis »The Political Economy of University Tuition Fees: In- 29. April 2016, Marbach. formation Provision and Income Contingency in Repre- sentative Survey Experiments«, Vortrag bei der Tagung »International Evidence on Teacher Cognitive Skills and des Ausschusses für Bildungsökonomie des Vereins Student Performance«, Vortrag bei der »PIAAC Interna- für Socialpolitik an der Universität Bamberg, 17. und tional Conference 2016« der OECD, 6. bis 8. November 18. März 2016, Bamberg, bei einem Forschungssemi- 2016, Madrid. nar der Center for Economic Research and Graduate Education (CERGE-EI) der Charles University und Czech Ludger Wößmann Academy of Sciences, 6. Juni 2016, Prag, beim Work- »Das Wissenskapital der Nationen: Bildungspolitische shop »Public Opinion and Policy Feedback – Complex Herausforderungen für Deutschland«, Vortrag beim Interrelations in Welfare and Social Investment Poli- Jahresempfang der IHK zu Kiel, 18. Januar 2016, Kiel. cies« der Universität Konstanz, Konstanz, 29. Juli 2016, und beim Workshop »Education Economics« der Uni- »Das Wissenskapital der Nationen: Die Rolle von Bil- versity of Copenhagen, 5. Oktober 2016, Kopenhagen. dung für wirtschaftlichen Wohlstand«, Vortrag beim Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissen- »Bildungsreformen in Deutschland: ifo Bildungsbaro- schaften und Mathematik (IPN), 19. Januar 2016, Kiel. meter und Integration der Flüchtlinge«, Vortrag bei der Sitzung des Fachausschusses Bildung, Berufliche Bil- »The Political Economy of University Tuition Fees: In- dung von BDA und BDI bei der Bundesvereinigung der formation Provision and Income Contingency in Re- deutschen Arbeitgeberverbände, 12. Mai 2016, Berlin.

ifo Jahresbericht 2016 183 Wissenschaftliche Veranstaltungen

»The Knowledge Capital of Nations«, Vortrag beim Cen- »Integration durch Qualifikation: Einige Anmerkun- ter for Economic Research and Graduate Education gen aus bildungsökonomischer Sicht«, Vortrag bei der (CERGE-EI) der Charles University und Czech Academy DJE-Jahrestagung »Ganz ähnlich – ganz anders: Teil- of Sciences, 7. Juni 2016, Prag. habechancen und -barrieren im Einwanderungsland Deutschland« des Deutschen Jugendinstituts, 29. bis »Knowledge Capital and Aggregate Income Diffe- 30. November 2016, Berlin, und bei der Jahrestagung rences: Development Accounting for U.S. States«, der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung Vortrag beim Forschungskolloquium Fachbereich (DGBV), 1. und 2. Dezember 2016, München. Wirtschaftswissenschaften der Universität Konstanz, 28. Juni 2016, Konstanz. Erdal Yalcin »Freier Wettbewerb, kulturelle Vielfalt, internationale »Ein wettbewerblicher Entwurf für das deutsche Schul- Zusammenarbeit, Finanz- und Vertrauenskrise. Welche system«, Vortrag beim »Frühstücksdialog« der Initiati- Auswirkungen hat Globalisierung?«, Teilnahme an der ve Neue Soziale Marktwirtschaft, 5. Juli 2016, Berlin. Diskussion beim Denkraum »Für Soziale Marktwirt- schaft, Thema Globalisierung« des FAZ-Forums, 1. und »Sind unsere Bildungs- und Ausbildungssysteme vor 2. Juni 2016, Leipzig. dem Hintergrund von Digitalisierung, Demographie und Migration noch zeitgemäß?«, Vortrag beim MINT »Exportkreditgarantien: Herausforderungen im inter- Botschafter Kongress »MINT Zukunft schaffen«, Bun- nationalen Kontext«, Vortrag bei der Veranstaltung »Im desministerium für Wirtschaft und Energie, 22. Sep- Dialog mit der Wirtschaft – Garantien der Bundesrepu- tember 2016, Berlin. blik Deutschland für Exportkredite, Investitionen und ungebundene Finanzkredite« des Bundesministeriums »Mehrgliedrigkeit des Schulsystems und Chancen- für Wirtschaft und Energie, 20. und 21. Juni 2016, Berlin. gleichheit«, Vortrag bei der Konferenz »Differenziertes Schulsystem vs. Gesamtschule: Wie stimmig ist unser »Freihandelsabkommen EU-Russland«, Vortrag bei Bildungssystem?« der Österreichischen Forschungsge- der »ERA Packaging & Decorative Conference«, 3. und meinschaft, 22. und 23. September 2016, Innsbruck. 4. November 2016, Kiew.

»Wissenskapital der Nationen: Gute Bildung als Wachs- Markus Zimmer tumsmotor«, Vortrag bei der Jubiläumskonferenz ›Neu- »Best Mix of Energy«, Vortrag bei der Jahrestagung des es Wachstum für Europa‹ des Wirtschaftsdiensts und STS forum, 2. bis 4. Oktober 2016, Kyoto. des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, 10. Oktober 2016, Berlin.

»Bricks or Clicks: The Future of Education in the Digital Age«, Teilnahme an der Podiumsdiskussion bei der Ver- anstaltungsreihe »Internet und Gesellschaft«, des Munich Center for Internet Research (MCIR) der Bayerischen Aka- demie der Wissenschaften, 18. Oktober 2016, München.

»Das Wissenskapital der Nationen: Deutschland im inter- nationalen Bildungsvergleich«, Vortrag bei der REFLEXIO- NEN-Veranstaltung »Bildung systemrelevant!« des Bun- desverbands deutscher Banken, 3. November 2016, Berlin.

»Effective Policies and Practices for More Equity and Social Inclusion in and through Education«, Vortrag bei der Konferenz »Socially Inclusive Education: Better Connecting Research to Policy and Practice« der Euro- päischen Kommission, 23. November 2016, Brüssel.

184 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

E xterne Publikationen Erdal Yalcin, Rahel Aichele und Gabriel Felbermayr Turkey’s EU Integration at a Crossroads (GED Study), Monographien Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2016.

R ahel Aichele, Gabriel Felbermayr und Jasmin Gröschl Erdal Yalcin, Gabriel Felbermayr und Alexander Freihandel von Lissabon bis Wladiwostok: Wem nutzt, Sandkamp wem schadet ein eurasisches Handelsabkommen?, New Trade Rules for China? Opportunities and Threats Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2016. for the EU, Policy Department, Directorate-General for External Policy, European Parliament, Brüssel, 2016. Michele Battisti, Gabriel Felbermayr und Sybille Lehwald Erdal Yalcin und Alexander Sandkamp Entwicklung der Einkommensungleichheit: Daten, Fak- (mit Philipp Lang), Reformen der EU-Handelsschutz-In- ten und Wahrnehmungen, Stiftung Familienunterneh- strumente unter Berücksichtigung des Marktwirtschafts- men, München, 2016. status der Volksrepublik China (GED Study), Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2016. Gabriel Felbermayr TTIP and Jobs, European Parliament, Policy Depart- ment A: Economic and Scientific Policy, Brüssel, 2016. Monographien (Herausgeberschaft)

, und Clemens Fuest Gabriel Felbermayr Meinhard Knoche Ludger Wößmann (mit Lars P. Feld, Justus Haucap, Heike Schweitzer, Volker (Hrsg.), Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirt- Wieland und Berhold U. Wigger), Das entgrenzte Mandat schaftspolitik, Hanser, München, 2016. der EZB – Das OMT-Urteil des EuGH und seine Folgen, Stiftung Marktwirtschaft, Bd. 61, Kronberger Kreis, Berlin, 2016. Ludger Wößmann (mit Eric A. Hanushek und Stephen J. Machin) (Hrsg.), (mit Lars P. Feld, Justus Haucap, Heike Schweitzer, Handbook of the Economics of Education, Elsevier B.V., Für eine echte Volker Wieland und Berhold U. Wigger), North Holland, Amsterdam, 2016. Reform der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, Stiftung Marktwirtschaft, Bd. 62, Kronberger Kreis, Berlin, 2016. Beiträge zu Sammelwerken Niklas Potrafke, Markus Reischmann und Christoph Schinke Michele Battisti, Gabriel Felbermayr und Panu (mit Thiess Büttner, Dano Meiske, Maximilian Neumann, Poutvaara Wolfram Scheffler und Alexander Stecher),Der Beitrag der »Immigration: What Are the Benefits for the Local Po- Familienunternehmen zum Steueraufkommen in Deutsch- pulation?«, in: Christian Kolmer, Roland Schatz und land – Entwicklung der Steuern von Einkommen und Ertrag, Ramu Damodaran (Hrsg.), Integration Index 2016, Inno- Stiftung Familienunternehmen, München, 2016. Vatio Publishing, Zürich, 2016, 103–123.

Hans-Werner Sinn Ludwig Dorffmeister Der Schwarze Juni. Brexit, Flüchtlingswelle, Euro-Desaster – »Zum Eigenheimbau in Deutschland und Europa«, in: Wie die Neugründung Europas gelingt, Herder, Freiburg im Verband der Privaten Bausparkassen e.V. (Hrsg.), Bau- Breisgau, 2016. sparen 2016, Jahrbuch des Verbandes der Privaten Bau- sparkassen e.V., Berlin, 2016, 19–29. Andreas Steiner Global Imbalances, Financial Crises and Central Bank Oliver Falck Policies, Elsevier, Academic Press, London, 2016. »Einleitung: Kasino-Kapitalismus: Hans-Werner Sinn und die Finanzarchitektur«, in: Gabriel Felbermayr, Erdal Yalcin, Rahel Aichele und Gabriel Felbermayr Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans- Die EU-Integration der Türkei am Scheideweg (GED Study), Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2016. Hanser, München, 2016, 164–165.

ifo Jahresbericht 2016 185 Veröffentlichungen

Gabriel Felbermayr Meinhard Knoche »Einleitung: Basarökonomie: Hans-Werner Sinn und »Einleitung: Im Dienste der Profession: Hans-Werner die Globalisierung«, in: Gabriel Felbermayr, Meinhard Sinn als Motor des Wandels«, in: Gabriel Felbermayr, Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans-Werner Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans- Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Hanser, Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, München, 2016, 116–117. Hanser, München, 2016, 248–249.

»Es geht nicht um neue Jobs – sondern um bessere«, Florian Neumeier Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier Freihan- (mit Bernd Hayo), »Die Einstellung der deutschen Be- del versus Protektionismus, 12. September 2016, online. völkerung zur fiskalischen Konsolidierung«, in: Dietmar Meyer und Felix Stübben, (Hrsg.), Wirtschaftswissen- »The EU and the US: TTIP«, in: Harald Badinger und schaft und Wissenschaftsdiplomatie, BERG Public Eco- Volker Nitsch (Hrsg.), Routledge Handbook of the Eco- nomic Series 28, BERG Verlag, Bamberg, 2016, 131–142. nomics of European Integration, Taylor & Francis Group, London, New York, 2016, 220–237. (mit Bernd Hayo), »The Social Context for German Eco- nomists: Public Attitudes toward Macroeconomic Poli- Gabriel Felbermayr und Marie-Theres von Schickfus cy in Germany«, in: Georg Bratsiotis und David Cobham »TTIP and Environmental Protection«, in: World Trade (Hrsg.), German Macro: How It’s Different and Why that Institute (Hrsg), TTIP and the EU Member States, World Matters, European Policy Centre, Brüssel, 2016, 64–72. Trade Institute, Universität Bern, Bern, 2016, 94–102. Katrin Oesingmann Xenia Frei und Felix Rösel »Arbeitsmigration aus Drittstaaten nach Deutschland – »Die Verteilung kommunaler Schulden in Deutsch- ein Überblick über das aktuelle System, Einwanderer- land«, in: Martin Junkernheinrich, Stefan Korioth, Tho- zahlen und Hauptherkunftsländer«, in D. Böttges-Pa- mas Lenk, Henrik Scheller und Matthias Woisin (Hrsg.), pendorf (Hrsg.), Betriebswirtschaftliche Beratung durch Verhandlungen zum Finanzausgleich, Jahrbuch für Öf- den Steuerberater, 126. Aktualisierung November 2016, fentliche Finanzen 1-2016, Schriften zur öffentlichen Deubner, Köln. Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft 233, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin, 2016, 211–222. Marc Piopiunik und Ludger Wößmann (mit Guido Schwerdt), »Zentrale Abschlussprüfungen Clemens Fuest als Steuerungsinstrument im Schulsystem: Arbeits- »4.15 Das Interview: Clemens Fuest«, in: Herbert Sperber markteffekte und Wirkungsmechanismen«, in: Bundes- (Hrsg.), Wirtschaft verstehen – 112 Lernmodule zur VWL, ministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), Steue- Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 2016, 140–141. rung im Bildungssystem: Implementation und Wirkung neuer Steuerungsinstrumente im Schulwesen, Bildungs- »Erfolg und Kooperation«, in: Zentrum für Europäische forschung 43, BMBF, Berlin, 2016, 68–83. Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) (Hrsg.), 25 Jahre ZEW – 1991–2016, Mannheim, 2016, 25. Karen Pittel »Einleitung: Das grüne Paradoxon: Hans-Werner Sinn »Kasino-Kapitalismus und Risiko als Produktionsfak- und die Klima- und Energiepolitik«, in: Gabriel Felber- tor – ein Abend in einem Restaurant in Paris«, in: Ga- mayr, Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), briel Felbermayr, Meinhard Knoche und Ludger Wöß- Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspo- mann (Hrsg.), Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche litik, Hanser, München, 2016, 142–143. Wirtschaftspolitik, Hanser, München, 2016, 166–167. Niklas Potrafke »Wer trägt die Last der Steuern auf Unternehmensgewin- »Einleitung: Gerontokratie: Hans-Werner Sinn und die ne? Eine Einführung«, in: Jürgen Lüdicke, Arne Schnitger Rentenreformen«, in: Gabriel Felbermayr, Meinhard und Christoph Spengel (Hrsg.), Besteuerung internatio- Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans-Werner naler Unternehmen, Festschrift für Dieter Endres zum Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Hanser, 60. Geburtstag, C.H. Beck, München, 2016, 139–148. München 2016, 72–73.

186 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Panu Poutvaara Marcel Thum »Einleitung: Die Migrationswelle: Hans-Werner Sinn »Einleitung: Kaltstart: Hans-Werner Sinn und die Wie- und die Zuwanderungsdebatte«, in: Gabriel Felber- dervereinigung«, in: Gabriel Felbermayr, Meinhard mayr, Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans-Werner Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspo- Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Hanser, litik, Hanser, München, 2016, 222–223. München, 2016, 48–49.

Panu Poutvaara, Daniel Leithold, Till Nikolka, Kat- Ludger Wößmann rin Oesingmann und Daniela Wech »Einleitung: Vom Linken zum Liberalen: Hans-Werner »Étude comparative de l’ifo sur les pouvoirs et la re- Sinn und die deutsche Wirtschaftspolitik«, in: Gabriel présentativité des représetants de salariés dans Felbermayr, Meinhard Knoche und Ludger Wößmann l’entreprise en France et en Allemagne«, in: Rapport (Hrsg.), Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirt- d’information n. 647 (2015–2016) de Mme Annick BIL- schaftspolitik, Hanser, München, 2016, 16–17. LON, fait au nom de la Délégation aux entreprises, 2016, 77–102. (mit Eric A. Hanushek), »Skills, Mobility, and Growth«, in: Federal Reserve Bank of St. Louis and the Board Joachim Ragnitz of Governors of the Federal Reserve System (Hrsg.), (mit Ulrich Kahlhöfer), »Wirtschaftspolitische Per- Economic Mobility: Research & Ideas on Strengthening spektiven Ostdeutschlands – Implikationen für die Families, Communities & the Economy, Federal Reserve zukünftige Förderung strukturschwacher Regionen«, Bank of St. Louis, St. Louis, MO, 2016, 421–449. in: Verhandlungen zum Finanzausgleich, Jahrbuch für Öffentliche Finanzen 1-2016, Schriften zur öffentlichen Timo Wollmershäuser Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft 233, Berliner »Einleitung: Target-Falle: Hans-Werner Sinn und die Wissenschafts-Verlag, Berlin, 2016, 199–210. Zukunft Europas«, in: Gabriel Felbermayr, Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans-Werner Helmut Rainer Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Hanser, »Einleitung: Ist Deutschland noch zu retten? Hans- München, 2016, 188–189. Werner Sinn und die arbeits- und sozialpolitischen Reformen«, in: Gabriel Felbermayr, Meinhard Knoche und Ludger Wößmann (Hrsg.), Hans-Werner Sinn und 25 Jahre deutsche Wirtschaftspolitik, Hanser, München, Aufsätze in referierten Zeitschriften 2016, 94–95. R ahel Aichele, Gabriel Felbermayr und Inga Heiland Tilmann Rave »TTIP and Intra-European Trade: Boon or Bane?«, Jahr- »Diffusion von Politikinnovationen im Mehrebenen- bücher für Nationalökonomie und Statistik/Journal of system: Die (unterschiedlichen) Perspektiven Münch- Economics and Statistics 236(6), 2016, 639–664. ner Akteure«, in: Jörg Kemmerzell, Michèle Knodt und Anne Tews (Hrsg.), Städte und Energiepolitik im europä- Wolfgang Auer und Natalia Danzer ischen Mehrebenensystem, Nomos Verlagsgesellschaft, »Fixed-Term Employment and Fertility: Evidence from Baden-Baden, 2016, 125–154. German Micro Data«, CESifo Economic Studies 62(4), 2016, 595–623. Suphi Şen (mit Michelle Harding und Herman Vollebergh), »Ener- Florent Baarsch gy Taxation in OECD Countries: Effective Tax Rates (mit Sophie Adams, Alberte. Bondeau, Dim Coumou, Across Countries, Users, and Fuels«, in: Jon Strand Maria A. Martin, Anastasia Svirejeva-Hopkins und Kira (Hrsg.), The Economics and Political Economy of Vinke), »Climatic Risks and Impacts in South Asia: Ext- Energy Subsidies, CESifo Seminar Series, MIT Press, remes of Water Scarcity and Excess«, Regional Environ- Cambridge, 2016, 41–59. mental Change, 2016, 1–15.

ifo Jahresbericht 2016 187 Veröffentlichungen

Michele Battisti Jasmin Katrin Gröschl »Individual Wage Growth: The Role of Industry Experi- (mit Pramina Crivelli), »The Impact of Sanitary and Phy- ence«, Industrial Relations 55(1), 2016, 40–70. tosanitary Measures on Market Entry and Trade Flows«, The World Economy 39(3), 444–473. Tim Oliver Berg »Multivariate Forecasting with BVARs and DSGE Mo- Christa Hainz und Ludger Wößmann dels«, Journal of Forecasting 35(8), 2016, 718–740. (mit Sascha Becker und Katrin Boeckh), »The Empire is Dead, Long Live the Empire! Long-Run Persistence of Annika Bergbauer Trust and Corruption in the Bureaucracy«, Economic (mit Roel Bosker und Surette van Staden), »Differen- Journal 126(590), 2016, 40–74. ces in Achievement between Home Language and Language of Learning in South Africa: Evidence from Timo Hener PrePIRLS 2011«, South African Journal of Childhood »Unconditional Child Benefits, Mothers’ Labor Supply, Education 6(1), 2016, online. and Family Well-Being: Evidence from a Policy Reform«, CESifo Economic Studies 62(4), 2016, 624–649. Katharina Candel Haug und Thomas Strobel (mit Tobias Kretschmer), »Cloud Readiness Across In- Timo Hener und Helmut Rainer dustry Sectors – Measurement and Observations«, Te- (mit Stefan Bauernschuster), Children of a (Policy) Re- lecommunications Policy 40(4), 2016, 291–306. volution: The Introduction of Universal Child Care and its Effect on Fertility, Journal of the European Economic Francesco Cinnirella Association 14(4), 2016, 975–1005. (mit Erik Hornung), »Landownership Concentration and the Expansion of Education«, Journal of Develop- (mit Thomas Siedler), »Political Socialization in Flux? ment Economics 121, 2016, 135–152. Linking Family Non-Intactness during Childhood to Adult Civic Engagement«, Journal of the Royal Statisti- Natalia Danzer cal Society: Series A 179(3), 2016, 633–656. (mit Alexander M. Danzer), »The Long-Run Consequen- ces of Chernobyl: Evidence on Subjective Well-Being, Kai Jäger Mental Health and Welfare«, Journal of Public Econo- »The Role of Regime Type in the Political Economy of mics 135, 2016, 47– 60. Foreign Reserve Accumulation«, European Journal of Political Economy 44, 2016, 79–96. Clemens Fuest »Die fiskalpolitische Governance der Eurozone ist re- Björn Kauder formbedürftig«,WSI-Mitteilungen (6), 2016, 471– 473. »Incorporation of Municipalities and Population Growth: A Propensity Score Matching Approach«, Papers in Re- (mit Mathias Dolls, Friedrich Heinemann und Andreas gional Science 95(3), 2016, 539–554. Peichl), »Reconciling Insurance with Market Discipline: A Blueprint for a European Fiscal Union«, CESifo Econo- Björn Kauder und Niklas Potrafke mic Studies 62(2), 2016, 210–231. »Supermajorities and Political Rent Extraction«, Kyklos 68(1), 2016, 65–81. (mit Rita de la Feria), »The Economic Effects of EU Tax Jurisprudence«, European Law Review (1), 2016, online. »The Growth in Military Expenditure in Germany 1951– 2011: Did Parties Matter?«, Defence and Peace Econo- (mit Friedrich Heinemann und Christoph Schröder), mics 27(4), 2016, 503–519. »A Viable Insolvency Procedure for Sovereigns in the Euro Area«, Journal of Common Market Studies 54(2), Björn Kauder, Niklas Potrafke und Markus Reisch- 2016, 301–317. mann »Do Politicians Reward Core Supporters? Evidence from a Discretionary Grant Program«, European Jour- nal of Political Economy 45, 2016, 39 –56.

188 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

R obert Lehmann (mit Andra Filote und Heinrich W. Ursprung), »Suici- (mit Antje Weyh), »Forecasting Employment in Europe: de Terrorism and Religious Cleavage«, Public Choice Are Survey Results Helpful?«, Journal of Business Cycle 166(1–2), 2016, 3–28. Research 12(1), 2016, 81–117. (mit Moamen Gouda), »Gender Equality in Muslim-Ma- Robert Lehmann und Klaus Wohlrabe jority Countries«, Economic Systems 40, 2016, 683–69. »Looking into the Black Box of Boosting: The Case of Germany«, Applied Economics Letters 23(17), 2016, Niklas Potrafke, Marina Riem und Christoph Schinke 1229–1233. »Debt Brakes in the German States: Governments’ Rhetoric and Actions«, German Economic Review 17(2), Philipp Lergetporer 2016, 253–275. (mit Silvia Angerer, Daniela Glätzle-Rützler und Mat- thias Sutter), »Cooperation and Discrimination within Helmut Rainer and across Language Borders: Evidence from Children (mit Dan Anderberg, Jonathan Wadsworth und Tanya in a Bilingual City«, European Economic Review 90, 2016, Wilson), »Unemployment and Domestic Violence: The- 254–264. ory and Evidence«, Economic Journal 126(597), 2016, 1947–1979. Chang Woon Nam und Christoph Zeiner »Effects of Tax Reform on Average Personal Income Tax Tilmann Rave Burden and Tax Progressivity in Germany under the (mit Frank Goetzke), »Exploring Heterogeneous Growth Particular Consideration of Bracket Creep«, eJournal of of Wind Energy across Germany«, Utilities Policy 41, Au- Tax Research 14(3), 2016, 587–600. gust 2016, 193–205.

Florian Neumeier (mit Leslie Quitzow, Weert Canzler, Phillip Grundmann, (mit Bernd Hayo), »Political Leaders’ Socioeconomic Markus Leibenath und Tim Moss), »The German Ener- Background and Public Budget Deficits: Evidence giewende – What’s Happening? Introducing the Special from OECD Countries«, Economics & Politics 28(1), Issue«, Utilities Policy 41, 163 –171. 2016, 55–78. Markus Reischmann (mit Bernd Hayo), »The Debt Brake in the Eyes of the »Creative Accounting and Electoral Motives: Evidence German Population«, International Economics and Eco- from OECD Countries«, Journal of Comparative Econo- nomic Policy 13(1), 2016, 139–159. mics 44(2), 2016, 243–257.

(mit Matthias Neuenkirch), »The Impact of US Sanctions Felix Rösel on Poverty«, Journal of Development Economics 121, (mit Alexander Karmann und Markus Schneider), »Pro- 2016, 110–119. duktivitätsmotor Gesundheitswirtschaft: Finanziert sich der medizinisch-technische Fortschritt selbst?«, Marc Piopiunik Perspektiven der Wirtschaftspolitik 17(1), 2016, 54–67. (mit Ingo E. Isphording und Núria Rodríguez-Planas), »Speaking in Numbers: The Effect of Reading Perfor- Jens Ruhose mance on Math Performance among Immigrants«, Eco- (mit Guido Schwerdt), »Does Early Educational Tra- nomics Letters 139, 2016, 52–56. cking Increase Migrant-Native Achievement Gaps? Differences-in-Differences Evidence across Countries«, Niklas Potrafke Economics of Education Review 52, 2016, 134–154. »Policies against Human Trafficking: The Role of Religi- on and Political Institutions«, Economics of Governance Jens Ruhose und Ludger Wößmann 17(4), 2016, 353–386. (mit Eric A. Hanushek), »It Pays to Improve School Qua- lity«, Education Next 16(3), 2016, 52– 60. (mit Peter Eppinger), »Did Globalization Influence Credit Market Deregulation?«, The World Economy 39(3), 426–443.

ifo Jahresbericht 2016 189 Veröffentlichungen

Simone Schüller »The Importance of School Systems: Evidence from In- »Ethnic Enclaves and Immigrant Economic Integrati- ternational Differences in Student Achievement«, Jour- on«, IZA World of Labor 287, August, 2016. nal of Economic Perspectives 30(3), 2016, 3–31.

»The Effects of 9/11 on Attitudes Toward Immigration (mit Eric A. Hanushek), »Knowledge Capital, Growth, and the Moderating Role of Education«, Kyklos 69(4), and the East Asian Miracle«, Science 351(6271), 2016, 2016, 604–632. 344–345.

Hans-Werner Sinn Klaus Wohlrabe (mit John Hassler), »The Fossil Episode«, Journal of Mo- (mit Pascal Bührig), »Forecasting Revisions of Ger- netary Economics 83, 2016, 14–26. man Industrial Production«, Applied Economics Letters 23(15), 2016, 1062–1064. Marcel Thum (mit André Seidel), »Tax Evasion, Corruption and Market (mit Katharina Rath), »Recent Trends in Co-Authorship Entry«, Scottish Journal of Political Economy 63(4), 2016, in Economics: Evidence from RePEc«, Applied Econo- 377–398. mics Letters 23(12), 2016, 897–902.

Christian P. Traeger (mit Katharina Rath), »Trends in Economics Publica- (mit Derek M. Lemoine), »Ambiguous Tipping Points«, tions Represented by JEL Categories between 2007 and Journal of Economic Behaviour & Organization 132B, 2013«, Applied Economics Letters 23(9), 2016, 660–663. 2016, 5–18.

Thomas Triebs Im Jahr 2016 wurden weitere 42 Artikel zur Publikation (mit David S. Saal, Pablo Arocena und Subal C. Kumb- in referierten Zeitschriften – u.a. in The Economic Jour- hakar), »Estimating Economies of Scale and Scope with nal, Review of Economics and Statistics, European Eco- Flexible Technology«, Journal of Productivity Analysis nomic Review, Journal of Public Economics, Health Eco- 45(2), 2016, 173–186. nomics, Economics Letters und Journal of Banking and Finance – angenommen. Sie werden 2017 veröffentlicht. Johann Wackerbauer (mit Stefan Liehr, Oliver Schulz, Thomas Kluge und Ge- org Sunderer), »Aktualisierung der integrierten Wasser- Aufsätze in übrigen Zeitschriften/Kurzstudien bedarfsprognose für Hamburg bis zum Jahr 2045 – Teil 1: Grundlagen und Methodik«, gwf-Wasser/Abwasser (2), O liver Falck und Simone Schüller 2016, 156–165. »Querschnittstechnologie Internet – Universallösung für den Arbeitsmarkt der Zukunft?«, Wirtschaftsdienst Simon Wiederhold 96(8), 2016, 609–613. (mit Gerhard Riener), »Team Building and Hidden Costs of Control«, Journal of Economic Behavior & Organiza- Gabriel Felbermayr tion 123, 2016, 1–18. »Brexit: Was jetzt?«, Wirtschaftsdienst96(7), 2016, 450–451.

(mit Viktor Slavtchev), »Does the Technological Con- »Die Einkommensungleichheit in Deutschland nimmt tent of Government Demand Matter for Private R&D? ab«, Der Hauptstadtbrief 137, HAUPTSTADTBRIEF Berlin Evidence from US States«, American Economic Journal: Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2016. Macroeconomics 8(2), 2016, 45–84. Gabriel Felbermayr und Erdal Yalcin Ludger Wößmann »10 Dinge, die Sie über Exporte und Hermesdeckungen »The Economic Case for Education«, Education Econo- wissen sollten«, Afrika Wirtschaft 1/2016 (Verbandszeit- mics 24(1), 2016, 3–32. schrift des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft), 2016, 22–23.

190 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Clemens Fuest Joachim Ragnitz »6. Digitalkompetenz: Als Kulturtechnik so wichtig wie »25 Jahre Aufbau Ost – wie weiter?«, Wirtschaft + Markt Lesen und Schreiben!«, Deutschland digital – Sieben 27(2), 2016, 43 Schritte in die Zukunft, Internet Economy Foundation (IE.F) und Roland Berger GmbH, 2016, 51–54. »Berlin: Es geht aufwärts – aber noch nicht am Ziel«, Wirtschaft + Markt 27(1), 2016, 29. (mit Martin Beznoska und Thilo Schaefer), »Wir- kungen einer Beseitigung des ›Mittelstandsbauchs‹ »Die gesetzliche Rente«, Wirtschaftswissenschaftliches im Einkommensteuertarif«, Wirtschaftsdienst 96(9), Studium (9), 2016, 493–495. 655–659. »Forschung und Entwicklung: In Systemzusammen- Clemens Fuest und Hans-Werner Sinn hängen denken!«, Wirtschaft + Markt 27(4), 2016, 43. »Non tacemus«, Ökonomenstimme, 18. Januar 2016. »Tourismus als Hoffnungsträger?«, Wirtschaft + Markt Christian Grimme 27(3), 2016, 43. (mit Franziska Bremus und Lina Zwick), »Deutsch- lands Position in der Weltwirtschaft«, Wirtschaftsdienst »Wahlerfolge der AfD im Osten – Reflex auf die ökono- 96(11), 2016, 806–810. mische Lage?«, Wirtschaftsdienst 96(10), 2016, 702–703.

Franziska Kugler, Philipp Lergetporer, Katharina »Was macht man gegen Fachkräftemangel?«,Wirtschaft - Werner und Ludger Wößmann liche Freiheit – Das ordnungspolitische Journal, 10. Feb- »ifo Bildungsbarometer 2016 – Wie Lehrkräfte und die ruar 2016. Gesamtbevölkerung über die Bildungspolitik denken«, schulmanagement (6), 2016, 19–21. »Wie der BREXIT auf Ostdeutschland wirkt«, Wirtschaft + Markt 27(5), 2016, 40. Robert Lehmann (mit Wolfgang Nagl), »Zuwanderung von Schweizerin- »Wir brauchen eine wirtschaftspolitische Agenda«,Wirt - nen und Schweizern: Eine deutsche Perspektive«, Polit- schaft und Markt27(6), 2016, 49. orbis (63), Federal Department of Foreign Affairs FDFA, Bern, 2016, 25–27. Joachim Ragnitz und Antje Schubert »Rentenversicherung: Einheit jetzt auch bei der Ren- Robert Lehmann und Joachim Ragnitz te?«, Wirtschaftsdienst 96(3), 2016, 157–158. »Internationale Unsicherheit tangiert ostdeutsche Wirt- schaft noch nicht – ifo Geschäftsklima Ostdeutschland Joachim Ragnitz und Michael Weber im November 2015«, Wirtschaft + Markt 27(1), 2016, 33. »Die Skepsis nimmt zu – ifo Geschäftsklima Ostdeutsch- land im Januar 2016«, Wirtschaft + Markt27(2), 2016, 38. »Ostdeutsche Konjunktur endet mit gutem Wirt- schaftsjahr 2015 – ifo Geschäftsklimaindex Ost Dezem- »Neuer Schwung – ifo Geschäftsklima Ostdeutschland ber 2015«, Wirtschaft + Markt Kompakt (feb), 2016, 12. im Mai 2016«, Wirtschaft + Markt27(4), 2016, 44.

Chang Woon Nam »Ostdeutsche Bauwirtschaft auf zu neuen Höhen – Ifo (mit Florian Bartholomae und Alina M. Schoenberg), Geschäftsklima Ostdeutschland im September 2016«, »Schrumpfende Städte in Deutschland: Ursachen und Wirtschaft + Markt27(6), 2016, 10. Strategien zur Bewältigung der Probleme«, Ökonomen- stimme, 30. Dezember 2016. »Ostdeutsche Wirtschaft bleibt zu Frühlingsbeginn skeptisch – ifo Geschäftsklima Ostdeutschland im März Karen Pittel 2016«, Wirtschaft + Markt 27(3), 2016, 44. »Klimapolitik, Emissionshandel und Carbon Leakage«, Energiewirtschaftliche Tagesfragen 66(10), 2016, 33–35.

ifo Jahresbericht 2016 191 Veröffentlichungen

»Trotz Brexit-Votum bleibt Industrie optimistisch – ifo Timo Wollmershäuser Geschäftsklima Ostdeutschland im Juli 2016«, Wirt- (mit Roland Döhrn, Ferdinand Fichtner, Oliver Holte- schaft + Markt27(5), 2016, 10. möller und Stefan Kooths), »Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet – Wirtschaftspolitik neu ausrichten«, Wirt- Alexander Sandkamp und Erdal Yalcin schaftsdienst96(10), 2016, 727–731. »Europäische Schutzzölle gegen China – Zeit für eine Anpassung«, Ökonomenstimme, 29. Februar 2016. (mit Ferdinand Fichtner, Roland Döhrn und Oliver Hol- temöller), »Aufschwung bleibt moderat – Wirtschafts- Hans-Werner Sinn politik wenig wachstumsorientiert«, Wirtschaftsdienst (mit Torben M. Andersen, Giuseppe Bertola, John 96(5), 2016, 351–356. Driffill, Harold James, Jan-Egbert Sturm und Branko Urošević), »Die Zusammenkunft der Westbalkanstaa- ten«, Ökonomenstimme, 2. März 2016. Beiträge in der Presse

(mit Torben M. Andersen, Giuseppe Bertola, John Gabriel Felbermayr Driffill, Harold James, Jan-Egbert Sturm und Branko »Die EU hat zwei Optionen, aber der freundschaftliche Urošević), »Generationengerechtigkeit«, Ökonomen- Umgang mit den Briten ist nicht unbedingt die bessere stimme, 9. März 2016. Wahl«, derstandard.at, 24. Juni 2016.

(mit Torben M. Andersen, Giuseppe Bertola, John Gabriel Felbermayr, Rahel Aichele und Erdal Yalcin Driffill, Harold James, Jan-Egbert Sturm und Branko »EU-Turkish Customs Union: How to Proceed«, voxeu.org, Urošević), »Das dänische Modell: Zu schön, um wahr zu 23. Juli 2016. sein?«, Ökonomenstimme, 29. März 2016. Gabriel Felbermayr, Jasmin Gröschl und Thomas Marcel Thum und Michael Weber Steinwachs (mit Andreas Knabe und Ronnie Schöb), »Mindestlohn »Trade Costs of Border Controls in the Schengen Area«, ohne Nebenwirkungen?«, Ökonomenstimme, 1. Juli 2016. voxeu.org, 27. April 2016.

Johann Wackerbauer Clemens Fuest (mit Stefan Liehr, Oliver Schulz, Thomas Kluge und »How Germany Views Brexit«, Project Syndicate, 19. Ap- Georg Sunderer), »Aktualisierung der integrierten Was- ril 2016. serbedarfsprognose für Hamburg bis zum Jahr 2045 – Teil 1: Grundlagen und Methodik«, gwf-Wasser/Abwas- »Ein Brexit ist ökonomisch irrational«, WirtschaftsWo- ser (2), 2016, 156–165. che, 27. Mai 2016, 38.

Ludger Wößmann »Wir brauchen die Briten: Der Brexit würde Deutsch- »Bildung als Schlüssel zur Integration: nur eine realisti- land schaden«, n-tv.de, 16. Juni 2016. sche Flüchtlingspolitik wird Erfolg haben«, Ökonomen- stimme, 5. Januar 2016. »Ein zu hoher Preis«, Handelsblatt, 23. Juni 2016, 38–39.

»Integration durch Bildung: Für eine realistische Flücht- »Die Richter haben den Konflikt gescheut«,Wirtschafts - lingspolitik«, Forschung & Lehre 23(1), 2016, 11–13. Woche, 24. Juni 2016, 8.

(mit Regina T. Riphahn), »Mehr Transparenz in der Bil- »Was kostet …«, Leibniz Magazin (2), 2016, 64. dungspolitik«, Wirtschaftsdienst 96(7), 2016, 474–478. »Den Brexit-Schaden begrenzen«, Frankfurter Allgemei- ne Zeitung, 1. Juli 2016, 20.

»Fataler Regelbruch«, Handelsblatt, 27. Juli, 2016, 48.

192 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

»Wenn Autorität schwindet«, Focus, 6. August 2016, 44. »Politiker verdienen mehr«, Handelsblatt, 19. Oktober 2016, 17. »Geringere Steuern sind möglich«, Zeit Online, 18. Au- gust 2016. »Glück und Unglück der Demokraten«, Frankfurter All- gemeine Zeitung, 14. November 2016, 18. »Politik muss auf die Ängste reagieren«, Handelsblatt, 19. August 2016, 45. (mit Marc Debus), »Knüppeldick für die CDU«, Frankfur- ter Rundschau, 16. März 2016, 10. »Eine Frage der Macht«, Handelsblatt, 6. September 2016, 10. Niklas Potrafke und Panu Poutvaara »Wie die Europäische Union ihren Haushalt reformieren »Temporäre Visa für Einwanderer«, Frankfurter Rund- muss«, WirtschaftsWoche, 30. September 2016, 36. schau, 8. Oktober 2016, 10.

»Die Ökonomie des Mr Trump«, Handelsblatt, 14. No- Niklas Potrafke und Markus Reischmann vember 2016, 48. »Griechische Malaise«, Handelsblatt, 13. April 2016, 15.

(mit Johannes Becker), »Krisenhaushalt auf Vorrat«, (mit Roman Klimke), »Das ewige Versprechen« taz, Handelsblatt, 3. Mai 2016, 48. 19. Juli 2016, 12.

(mit Johannes Becker), »Der planlose Hegemon«, Hans-Werner Sinn Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Dezember 2016, 16. »Die sechs Denkfehler der deutschen Flüchtlingspoli- tik«, WirtschaftsWoche, 22. Januar 2016, 35. (mit Lars P. Feld, Justus Haucap, Heike Schweitzer, Vol- ker Wieland und Berthold Wigger), »Immer drauf auf »Der Klub steht nicht allen offen«, Welt am Sonntag, den Steuerzahler«, Frankfurter Allgemeine Sonntagszei- 24. Januar 2016, AV12. tung, 12. Juni 2016, 26. »Immigration into the Welfare State«, Project Syndicate, (mit Marcel Fratzscher), »TTIP muss kommen«, Han- 26. Januar 2016. delsblatt, 20. September 2016, 48. »Warum geschlossene Grenzen auch Freiheit bedeu- (mit Rainer Kirchdörfer), »Die Mythen wachsender Un- ten«, welt.de, 1. Februar 2016. gleichheit«, Die Zeit, 29. September 2016, 37. »Wenn der Sozialstaat zu Magneten wird«, Die Presse, Manuela Krause und Niklas Potrafke 4. Februar 2016, 26. »Echter und falscher Föderalismus«, Frankfurter Allge- meine Zeitung, 30. Mai 2016, 16. »Wie sich der Einzug des 500-Euro-Scheines rechnet« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Februar 2016, 20. Niklas Potrafke »Auf Kosten der anderen«, WirtschaftsWoche, 6. März »Chaos ohne Grenzen«, Handelsblatt, 8. Februar 2016, 48. 2016, 6. »Sie thronte in Hamburg«, Die Zeit, 15. Februar 2016, 29. »Wer von Kulturförderung profitiert«,Frankfurter Allge- meine Zeitung, 21. März 2016, 16. »Warum große Geldscheine auch unserer Volkswirt- schaft nutzen«, WirtschaftsWoche, 19. Februar 2016, 43. »Wir haben das Sparen verlernt«, Die Welt, 23. Juli 2016, 2. »Die verkehrte Welt der Europäischen Zentralbank«, WirtschaftsWoche, 18. März 2016, 36. »Über ein Leben auf Pump«, Handelsblatt, 3. August 2016, 13.

ifo Jahresbericht 2016 193 Veröffentlichungen

»Europe’s Emerging Bubbles«, Project Syndicate, Oliver Falck, Alexandra Heimisch und Simon Wieder- 28. März 2016. hold »Returns to ICT Skills«, 2016, OECD Education Working »Gefährliches Helikoptergeld«, Frankfurter Allgemeine Papers Nr. 134, 2016. Zeitung, 30. März 2016, 17. Clemens Fuest (mit Michael Hüther), »Lösung für Europa«, Süddeut- (mit Andreas Peichl und Sebastian Siegloch), »Do High- sche Zeitung, 27. Februar 2016, 24. er Corporate Taxes Reduce Wages? Micro Evidence from Germany«, ZEW Discussion Papers Nr. 16-003, 2016. Marcel Thum und Michael Weber (mit Andreas Knabe und Ronnie Schöb), »Mindestlohn, Niko Jaakkola nur positiv?«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. März (with Daniel Spiro und Arthur van Benthem), »Finders, 2016, 24. Keepers?«, NBER Working Paper Nr. 22421, 2016.

Ludger Wößmann Robert Lehmann und Klaus Wohlrabe »Warum die Integration schwierig wird«, Frankfurter All- »Experts, Firms, Consumers or Even Hard Data? gemeine Zeitung, 22. Februar 2016, 16. Forecasting Employment in Germany«, MPRA Paper Nr. 69611, 2016. »Kernabitur und mehr Wettbewerb: Das Schulsystem braucht Reformen«, Focus Money online, 19. Juli 2016. Florian Neumeier (mit Jerg Gutmann und Matthias Neuenkirch), »Pre- (mit Regina T. Riphahn), »Voneinander lernen«, Süd- cision-Guided or Blunt? The Effects of US Economic deutsche Zeitung, 30. Mai 2016, 18. Sanctions on Human Rights«, MAGKS Joint Discussion Paper Series Nr. 27-2016, auch erschienen als ifo Erdal Yalcin Working Paper Nr. 229, 2016. »Erneut die Zollunion!«, Die Zeit, 18. August 2016, 29. (mit Bernd Hayo), »The (In)Validity of the Ricardian Equivalence Theorem – Findings from a Representative Working Papers German Population Survey«, MAGKS Joint Discussion Paper Series Nr. 11-2016, auch erschienen als ifo Jutta Albrecht-Saavedra und Tilmann Rave Working Paper Nr. 230, 2016. »Die Diffusion von Politikinnovationen: Fallstudie Mün- chen«, ENERGIO – Working Paper Nr. 6, 2016. Tilmann Rave »Der Ausbau Erneuerbarer Energien im Föderalismus »Die Diffusion von Politikinnovationen: Fallstudie Re- und Mehrebenensystem – Neoklassische und neoin- gensburg«, ENERGIO – Working Paper Nr. 7, 2016. stitutionalistische Perspektiven«, ENERGIO – Working Paper Nr. 8, 2016. Tim Oliver Berg »Business Uncertainty and the Effectiveness of Fiscal Felix Rösel Policy in Germany«, MPRA Paper Nr. 69162, 2016. (mit Alexander Karmann), »Hospital Policy and Produc- tivity: Evidence from German States«, CEPIE Working Annika Bergbauer Paper Nr. 07/16, Technische Universität Dresden, 2016. »The Role of Inter-personal Interactions in South Afri- can Education«, Stellenbosch Economic, 2016. Marcel Thum (mit Heike Auerswald, Carsten Schmidt und Gaute Oliver Falck Torsvik), »Teams Punish Less« CEPIE Working Paper, (mit Wolfgang Briglauer, Niklas Dürr und Kai Hüschel- Technische Universität Dresden, 2016. rath), »Does State Aid for Broadband Deployment in Rural Areas Close the Digital and Economic Divide?«, 2016, ZEW Discussion Paper Nr. 16-064, 2016.

194 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

(mit Gunther Markwardt und André Seidel), »Classroom Eigene Publikationsorgane Games: Trading in a Pit Market 2.0«, CEPIE Working Paper Nr. 04/16, Technische Universität Dresden, 2016. ifo Schnelldienst

Simon Wiederhold, Ludger Wößmann, Eric A. N r. 1 Hanushek und Guido Schwerdt Nachhaltiger Konsum und Textilabkommen: Sollten »Coping with Change: International Differences in the Unternehmen und Konsumenten auf die Einhaltung Returns to Skills«, NBER Working Paper Nr. 22657, 2016. von Mindeststandards verpflichtet werden? (Sabine Ferenschild, Stefan Körzell, ) Klaus Wohlrabe (mit Katja Heinisch), »The European Refugee Crisis Die Europäischen Union und der Euro in der Krise – ver- and the Natural Rate of Output«, IWH Discussion Pa- trauensbildende Maßnahmen für die Gemeinschafts- per Nr. 302016, 2016, also published as MPRA Paper währung sind drängender denn je! (Ralph Hirdina) Nr. 74905. Klimaverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit in Ein- klang bringen – Ergebnisse und Lösungsansätze aus der Klimaökonomie (Karen Pittel, Klaus Rennings, Ka- trin Sommerfeld und Johann Wackerbauer)

Bildung als Schlüssel zur Integration: Nur eine realistische Flüchtlingspolitik wird Erfolg haben (Ludger Wößmann)

Moderates Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen – 2016 geringere Dynamik erwartet (Stefan Sauer und Arno Städtler)

Institutionelle Grundlagen zum Asylrecht und zur Inte- gration von Flüchtlingen in Deutschland (Daniel Leit- hold und Katrin Oesingmann)

ifo Managerbefragung: Investitions- und Beschäfti- gungspläne der Unternehmen für 2016 (Johanna Gar- nitz und Klaus Wohlrabe)

ifo Konjunkturtest Dezember 2015 in Kürze: Die deut- sche Wirtschaft zeigt sich grundsätzlich zufrieden zur Weihnachtszeit (Klaus Wohlrabe)

Nr. 2 Sonderwirtschaftszonen in Entwicklungsländern: Ver- ringerung von Migrationsursachen? (Birgit Schmitz und Benjamin Schraven, Marco Lietz)

Banken sind zur Stabilisierung des Ölpreises wichtiger als die Konjunktur (Ferdinand Dudenhöffer)

Schuldenbremsen in den deutschen Bundesländern: Worte und Taten der Landesregierungen (Dominik He- cker, Dano Meiske, Niklas Potrafke, Marina Riem und Christoph Schinke)

ifo Jahresbericht 2016 195 Veröffentlichungen

Europäische Bauwirtschaft: Stärkeres Wachstum in ifo Weltwirtschaftsklima trübt sich weiter ein (Johanna den Jahren 2016 und 2017 (Ludwig Dorffmeister und Garnitz und Gernot Nerb) Matijas Kocijan) Arbeitsmarktchancen von Flüchtlingen (Oliver Falck, Besucher und Aussteller im Messezentrum Nürnberg Gabriel Felbermayr, Anita Jacob-Puchalska und Panu induzieren bundesweit Kaufkrafteffekte in Höhe von Poutvaara) jährlich 1,65 Mrd. Euro (Horst Penzkofer) Nr. 5 Nr. 3 Nach der WTO-Konferenz von Nairobi: Wie geht es weiter Anspruch und Wirklichkeit: Kann das Pariser Klima- mit der Welthandelsorganisation? (Heribert Dieter, Rolf abkommen funktionieren? (Joachim Weimann, Rü- J. Langhammer, Marc Bungenberg, Andreas Freytag und diger Pethig, Barbara Hendricks, Ottmar Edenhofer, Catherine Grant Makokera, Axel Berger und Clara Brandi) Christian Flachsland und Ulrike Kornek, Thomas Puls, und Thilo Schaefer, Sven Schulze, Heinrich Bot- Handelseffekte von Grenzkontrollen (Gabriel Felber- termann, Marc Gronwald, Marc Oliver Bettzüge und mayr, Jasmin Gröschl und Thomas Steinwachs) Jacob Peter) Der Beitrag von administrierten Preisen und indirekter Boosting und die Prognose der deutschen Industrie- Besteuerung zur Inflation im Euroraum: Aktuelle Er- produktion: Was verrät uns der Blick in die Details? (Ro- gebnisse (Wolfgang Nierhaus) bert Lehmann und Klaus Wohlrabe) Konjunkturtest im Fokus: Maschinenbau (Simon Litsche Wirtschaftskonjunktur 2015: Prognose und Wirklichkeit und Przemysław Wojciechowski) (Wolfgang Nierhaus) Ökonomenpanel von ifo und FAZ: Ergebnisse der Feb- Institutionelle Veränderungen und ihre Wirkung auf ruar-Umfrage 2016 (Kai Jäger, Manuela Krause und Ni- Branchen (Michael Ebnet) klas Potrafke)

ifo Konjunkturtest im Januar 2016 in Kürze: Die deut- Der Zusammenhang zwischen Geschäftserwartungen sche Wirtschaft blickt erschrocken ins neue Jahr (Klaus und -lage im ifo Konjunkturtest (Klaus Wohlrabe und Wohlrabe) Timo Wollmershäuser)

Nr. 4 Verarbeitendes Gewerbe Deutschlands: Investitions- Kosten und Chancen der Migration (Hans-Werner Sinn, anstieg geplant (Annette Weichselberger) Marcel Fratzscher und Simon Juncker, Clemens Fuest, Jochen Andritzky und Christoph M Schmidt, Bernd Raf- Kurz zum Klima: »Carbon Capture and Storage« – was felhüschen und Stefan Moog, Ulrich van Suntum und kostet die Emissionsvermeidung? (Christian Leßmann Daniel Schultewolter, Dominik Groll und Stefan Kooths, und Arne Steinkraus) Martin Altemeyer-Bartscher, Oliver Holtemöller und Matthias Wieschemeyer) ifo Architektenumfrage: Weiterhin hohe Auftragsbe- stände (Erich Gluch) Chinas Marktwirtschaftsstatus und die Anti-Dum- ping-Gesetzgebung der EU (Alexander Sandkamp und ifo Konjunkturtest im Februar 2016 in Kürze: Die Sor- Erdal Yalcin) gen der deutschen Wirtschaft werden größer (Klaus Wohlrabe) Realwert des Bruttoinlandsprodukts und Terms of Trade: Ergebnisse für 2015 (Wolfgang Nierhaus) Nr. 6 Forderungen nach einer Vermögensteuer: Wiegen die Der »Messe Index«: Ein neuer Indikator für Messen in zusätzlichen Steuereinnahmen die Nachteile für den Deutschland (Horst Penzkofer) Standort Deutschland auf? (Johanna Hey, Hanno Kube, Dieter Birk, Ralf Maiterth, Jochen Sigloch)

196 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Wirtschaftsreformen in Griechenland: Eine Herakles- Ökonomenpanel von ifo und FAZ: Ergebnisse der März- aufgabe (Niklas Potrafke und Markus Reischmann) Umfrage 2016 (Kai Jäger, Manuela Krause und Niklas Potrafke) Nach den US-Wahlen – Business as Usual? (Josef Braml) Craft-Stoff für den Biermarkt? (Julia Schricker) Euro-Geldschöpfung durch die Mitgliedstaaten: Gefah- ren aus nationalem Zusatzgeld (Dirk Meyer) Die Aufhebung der Sanktionen gegen Iran (Erdal Yalcin und Philipp Lang) Auswirkungen der Energieeinsparverordnung auf die Baukosten im Wohnungsbau (Ludwig Dorffmeister und Wie reagierten die deutschen Firmen auf die Einfüh- Matijas Kocijan) rung des Mindestlohns? (Stefan Sauer und Przemysław Wojciechowski) Eine Vielzahl von Faktoren dämpft Investitionsdynamik und Leasing (Stefan Sauer und Arno Städtler) Kosten der Grenzkontrollen an der Südgrenze von Ös- terreich und Deutschland für das Transportgewerbe ifo Migrationsmonitor: Einwanderer und Asylbewerber (Wolfgang Gerstenberger) in Deutschland – Zahlen, demographische Angaben, Qualifikationsstrukturen und Arbeitsmarktpartizipati- Kurz zum Klima: Climate Engineering – Chancen oder on (Daniela Wech) Irrfahrt? (Jutta Albrecht-Saavedra, Jana Lippelt und Christoph Weissbart) Nicht alle Firmen wollen Flüchtlinge einstellen (Lutz Bellmann und Oliver Falck) ifo Konjunkturtest März 2016 in Kürze: Die deutsche Wirtschaft startet weniger skeptisch in den Frühling Kurz zum Klima: Umwelt und Demokratie (Daniel Leit- (Klaus Wohlrabe) hold und Jana Lippelt) Nr. 8 Nr. 7 Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2016 Chinas Wachstumsmodell in Schwierigkeiten: Wie groß Aufschwung bleibt moderat – Wirtschaftspolitik wenig ist das Risiko für die Weltkonjunktur? (Antonia Reinecke wachstumsorientiert (Projektgruppe Gemeinschafts- und Hans-Jörg Schmerer, Carsten A. Holz, Frederik Kun- diagnose) ze und Torsten Windels, Horst Löchel, Markus Taube) Nr. 9 Anspruch und Wirklichkeit: Kann das Pariser Klimaab- Symposium und Festakt zur Verabschiedung von Pro- kommen funktionieren? (Mojib Latif) fessor Hans-Werner Sinn und zum 25. Jahrestag der Gründung des Center for Economic Studies Vorhersage der Revisionen der Vorratsveränderungen mit Hilfe der ifo Lagerbeurteilung (Timo Wollmers- Nicht gegen die Gesetze der Ökonomie – Hans-Werner häuser) Sinn als öffentlicher Intellektueller (Jens Weidmann)

Die psychischen Langzeitfolgen der Nuklearkatas- The European Monetary System: Deficits and Curses trophe von Tschernobyl (Alexander M. Danzer, Natalia (Henning Bohn, Otmar Issing, Frank Westermann) Danzer und Anita Fichtl) Free Trade with Whom? WTO, TTIP, Doha & Co (Avinash Deutsche Elektroindustrie – 2008er Höchstmarke trotz K. Dixit) Unwägbarkeiten wieder im Visier (Andreas Gonter- mann und Jochen Schäfer) Pleasant Dreams or Nightmares, in the Public Debts Scenarios? (Vito Tanzi) Zur Bedeutung von Leasinginvestitionen in Deutsch- land: Aktuelle Ergebnisse der ifo Investorenrechnung Europa zwischen Wunsch und Wirklichkeit (Wolfgang (Stefan Sauer) Schäuble)

ifo Jahresbericht 2016 197 Veröffentlichungen

Geldpolitik und finanzielle Risiken (Martin S. Feldstein) Nr. 11 Panama Papers: Steueroasen im Visier – was ist noch Anlässlich der Verabschiedung von Hans-Werner Sinn legal, welche Mittel wirken gegen Missbrauch? (Alfons (Eytan Sheshinski) J. Weichenrieder, Friedrich Schneider, Nobert Walter- Borjans, , Lukas Hakelberg und Thomas Hans-Werner Sinn zum Abschied (Nikolaus Piper) Rixen, Jörg R. Werner)

Nr. 10 Kaufprämien für Elektroautos: Politik auf dem Irrweg? 67. Jahresversammlung des ifo Instituts (Antje-Mareike Dietrich, Christian Leßmann und Arne Steinkraus) Die Europäische Union am Scheideweg – zur Zukunft der Europäischen Währungsunion (Clemens Fuest) Zur künftigen Steuerbelastung in Deutschland (Dieter Dziadkowski) UK Referendum and Potential Brexit? (John Ryan) Das VW-Kostenproblem ist bedrohlicher als der Die- Austritt Großbritanniens aus der EU: Kann die Europä- selskandal (Ferdinand Dudenhöffer) ische Union einen Brexit überstehen? (Michael Wohl- gemuth, Friederike Welter, Holger Schmieding, Franz Vorjahrespreisbasis: Aggregation und Wachstumsbei- Peter Lang, Bert Van Roosebeke) träge (Wolfgang Nierhaus)

Zügige Einführung eines einheitlichen Rentenwertes in Steuermehreinnahmen und heimliche Steuererhöhun- Ost und West – Anregungen zu einem »Rentenüberlei- gen (Christian Breuer) tungsabschlussgesetz« (Eckhart Bomsdorf) Das Aus für die Generation Praktikum? (Anita Jacob- Wie soll mit der Krise in Griechenland umgegangen Puchalska) werden? Eine Umfrage unter internationalen Experten (Niklas Potrafke und Markus Reischmann) ifo Architektenumfrage: Architekten genießen ein er- freulich günstiges Geschäftsklima (Erich Gluch) Anmerkungen und Kritik zu den Ökonomen-Rankings 2015 von Handelsblatt, FAZ und RePEc (Alexander Butz ifo Konjunkturtest Mai 2016 in Kürze: Die deutsche und Klaus Wohlrabe) Wirtschaft wächst robust (Klaus Wohlrabe)

ifo Weltwirtschaftsklima hellt sich auf (Johanna Gar- Nr. 12 nitz und Gernot Nerb) Altersarmut statt Altersversorgung: Was läuft schief, und welche Reformen sind für ein zukunftsfähiges Ren- Branchenentwicklungen und aktuelle Herausforderun- tensystem nötig? (Lars P. Feld, Anabell Kohlmeier und gen – Ausblick auf den ifo Branchen-Dialog 2016 Christoph M. Schmidt, Peter Hanau, Dirk Kiesewetter, Jochen Pimpertz, Martin Werding) ifo Managerbefragung Frühjahr 2016: Erfahrung mit Flüchtlingen und ihrer Integration (Johanna Garnitz ifo Konjunkturprognose 2016/2017: Aufschwung in und Klaus Wohlrabe) Deutschland geht in die zweite Halbzeit (Timo Woll- mershäuser, Wolfgang Nierhaus, Nikolay Hristov, Tim Kurz zum Klima: Die Arktis als Getriebene und Treibe- Oliver Berg, Christian Breuer, Johanna Garnitz, Christi- rin des Klimawandels (Sandra Gschnaller, Jana Lippelt, an Grimme, Atanas Hristov, Robert Lehmann, Wolfgang Marie-Theres von Schickfus und Moritz Bohland) Meister, Magnus Reif, Felix Schröter, Andreas Steiner, Klaus Wohlrabe und Anna Wolf) ifo Konjunkturtest April 2016 in Kürze: Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem moderaten Aufschwung Elektromotoren, Energieversorgung und Erziehung: (Klaus Wohlrabe) Die Güte der entstehungsseitigen ifo-Kurzfristprogno- se (Franziska Fobbe und Robert Lehmann)

198 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Soziale Ungleichheit und Brexit – Ergebnisse der April- Einkommensungleichheit in Deutschland, Teil 2: Die und Mai-Umfragen des Ökonomenpanels 2016 (Kai Jä- Rolle der Umverteilung (Gabriel Felbermayr, Michele ger, Manuela Krause und Niklas Potrafke) Battisti und Sybille Lehwald) ifo Migrationsmonitor: Rückgang der Zahl der regist- Wohnungsbauaktivitäten in Europa: Neubau legt 2016 rierten Flüchtlinge – schwierige Arbeitsmarktsituation kräftig zu (Ludwig Dorffmeister und Matijas Kocijan) für Asylbewerber (Daniela Wech) Historische ifo-Konjunkturzeitreihen (Vera Sommer Nr. 13 und Klaus Wohlrabe) Ursachen und Folgen der Niedrigzinsen: Enteignung der Sparer? (Gunther Schnabl, , Nr. 15 Markus Demary und Judith Niehues, Olaf Stotz, Hans- Energiewende und größere Energieautarkie: Kann bei- Peter Burghof) des erreicht werden? (Sebastian Strunz und Erik Gawel, Hubertus Bardt, Andreas Seeliger, Sibyl D. Steuwer) Erste Erkenntnisse zum ANFA-Abkommen: ANFA er- möglicht Finanzierung von Bankenabwicklungen durch Beeinflusst das Studienfach die politische Einstellung nationale Zentralbanken (Daniel Hoffmann) von Studierenden? (Kristin Fischer, Björn Kauder und Niklas Potrafke) Einkommensungleichheit in Deutschland, Teil 1: Gibt es eine Trendumkehr? (Gabriel Felbermayr, Michele Battisti Die nordrhein-westfälische Metall- und Elektroindust- und Sybille Lehwald) rie im Jahr 2015 (Matthias Opfinger)

Die Auswirkungen des britischen Votums für einen Digitalisierung, Online-Handel und Smart Production: Brexit auf die deutsche Konjunktur 2016/17 (Christian Chancen und Herausforderungen für die Logistik- Grimme, Magnus Reif und Timo Wollmershäuser) branche (Hildegard Arnold-Rothmaier)

Arbeitsmigration aus Drittstaaten nach Deutschland – Vierteljährlicher Realwert des BIP: Aktuelle Ergebnisse ein Überblick über das aktuelle System, Einwanderer- (Wolfgang Nierhaus) zahlen und Hauptherkunftsländer (Katrin Oesingman) ifo Konjunkturtest Juli 2016 in Kürze: Die deutsche Kon- Starker Jahresauftakt: Investitionen und Leasing wach- junktur zeigt sich widerstandsfähig (Klaus Wohlrabe) sen deutlich (Stefan Sauer und Arno Städtler) Nr. 16 Europäische Baunachfrage: Erholung schreitet voran Steigende Immobilienpreise und steigende Wohnungs- (Ludwig Dorffmeister und Matijas Kocijan) not: Wohnungsmarkt aus dem Gleichgewicht? (And- reas Mense, Eva Lohse, Jan Mutl und Heiko Kirchhain, Kurz zum Klima. Smart Grids und Smart Markets – das Reiner Braun, Andreas Dombret) Stromsystem der Zukunft (Jean-Vicctor Alipour) Geldpolitik und Bankenaufsicht (Manfred Borchert) ifo Konjunkturtest im Juni 2016 in Kürze: Der Auf- schwung in Deutschland ist intakt (Klaus Wohlrabe) Ungeklärte Zielsetzungen der Währungspolitik der EZB trotz Befassung des Europäischen Gerichtshofes und Nr. 14 des Bundesverfassungsgerichts (Martin Seidel) Ausnahmezustand in Frankreich: Ist das Land nicht reformierbar? (Henrik Uterwedde, Nino Galetti und Italienische Bankenrettung – EU-Abwicklungsrichtlinie Tatjana Saranca, Ronald Bachmann, Eckhard Wur- und ein »italienscher Weg« (Dirk Meyer) zel, Ronja Kempin und Aurora Bergmaier, Daniela Schwarzer) ifo Weltwirtschaftsklima erfährt Rückschlag (Johanna Garnitz und Gernot Nerb)

ifo Jahresbericht 2016 199 Veröffentlichungen

Brexit bleibt vor allem europäisches Problem (Dorine Nachtrag: Steigende Immobilienpreise und steigende Boumans) Wohnungsnot: Wohnungsmarkt aus dem Gleichge- wicht? (Barbara Hendricks) Branchen im Blickpunkt: Das Gaststättengewerbe (Matthias Balz) Szenarien für eine nachhaltige Finanzierung der Ge- setzlichen Rentenversicherung (Axel Börsch-Supan, Wahlkampf und Rentenpolitik (Roman Klimke, Niklas Tabea Bucher-Koenen und Johannes Rausch) Potrafke und Markus Reischmann) Die Freihandelsabkommen TTIP und CETA und ihre Kurz zum Klima: Land in Sicht? Emissionen der interna- Auswirkungen – was sagen die Ökonomen? (Florian tionalen Schifffahrt und Herausforderungen des Klima- Dorn, Manuela Krause, Niklas Potrafke und Daniel wandels (Jana Lippelt, Ana Maria Montoya Gomez und Weishaar) Lily McCarthy) Investitionsneigung schwächt sich ab – Leasing ex- Nr. 17 pandiert überdurchschnittlich (Stefan Sauer und Arno Ökonomische Konvergenz und Divergenz in Europa Städtler) (Michael Grömling, Hartmut Bechtold und Markus De- mary, Michael Dauderstädt, Heinz-Jürgen Axt) Deutsche Industrie: Für 2016 erhöhte Investitionsbe- reitschaft (Annette Weichselberger) Denken Lehrkräfte anders über die Bildungspolitik als die Gesamtbevölkerung? Ergebnisse des ifo Bildungs- Kurz zum Klima: Alle Jahre wieder? Das Klimaphäno- barometers 2016 (Ludger Wößmann, Philipp Lergetpo- men El Niño und die Agrarmärkte (Julia Schricker und rer, Franziska Kugler und Katharina Werner) Jana Lippelt)

Bildungsmaßnahmen zur Integration der Flüchtlinge – Nr. 19 was die Deutschen befürworten (Ludger Wößmann, Phi- Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2016 lipp Lergetporer, Franziska Kugler und Katharina Werner) Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet – Wirtschaftspoli- tik neu ausrichten (Projektgruppe Gemeinschaftsdiag- Altersvorsorge und Gesetzliche Rentenversicherung – nose) nachhaltig aufgestellt? (Florian Dorn, Benedikt Kauf, Manuela Krause und Niklas Potrafke) Nr. 20 Wie viel ist genug? Breitbandausbau in Deutschland Die steuerliche Förderung privater Forschungs- und (Dorothee Bär, Peter Knauth, Wilhelm Eschweiler, Wolf- Entwicklungsaktivitäten: Empirische Evidenz und offe- gang Kopf, Valentina Daiber, Wilhelm Dresselhaus, Iris ne Forschungsfragen (Tobias Lohse und Stephan Waiz- Henseler-Unger und Christian Wernick, Justus Haucap mann) mit Ulrich Heimeshoff und Mirjam Lange, Oliver Falck und Andreas Mazat) ifo Architektenumfrage: Umfangreiche Planungsauf- träge für Wohngebäude (Erich Gluch) Die Etablierung eines gemeinsamen Euro-Finanzmi- nisters: Ausweg aus der europäischen Schuldenkrise ifo Konjunkturtest im August 2016 auf einen Blick: Die oder ordnungspolitischer Irrweg? (Michael Clauss und deutsche Konjunktur fällt in ein Sommerloch (Klaus Stefan Remhof) Wohlrabe) Der Elternunterhalt: Zwischen Solidarbeitrag und Son- Nr. 18 dersteuer (Karl-Heinz Tödter) Reform der Grundsteuer: Gerechte Verteilung der Steuerlasten oder Kostenexplosion? (Markus Söder, ifo Migrationsmonitor: Die Zuwanderung von ausländi- Thomas Schäfer, Wolfram Scheffler, Gisela Färber, Dirk schen Studierenden nach Deutschland – ein wichtiger Löhr, Helmut Dedy, Ralph Henger und Thilo Schaefer, Faktor für die Gewinnung von Fachkräften (Katrin Oe- Peter Tschentscher) singmann)

200 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Hillary Clinton oder Donald Trump – wer wird der bes- Der UNCTAD World Investment Report 2016: Die Ent- sere US-Präsident? (Florian Dorn, Manuela Krause, Phi- wicklung ausländischer Direktinvestitionen (Erdal Yal- lipp Meier und Niklas Potrafke) cin, Joachim Karl, Feodora Teti und Alvaro Gerns) ifo Managerbefragung Sommer 2016: Wie bewerten Un- Online-Handel – Chance für den stationären Einzelhan- ternehmen die Arbeit der Verbände? (Johanna Garnitz del? (Sabine Rumscheidt) und Klaus Wohlrabe) Zur Prognosegüte der gesamtwirtschaftlichen Stun- ifo Konjunkturtest im September 2016 auf einen Blick: denproduktivität (Robert Lehmann und Timo Woll- Die deutsche Wirtschaft erwartet einen goldenen Herbst mershäuser) (Klaus Wohlrabe) ifo Weltwirtschaftsklima hellt sich wieder auf (Johanna Nr. 21 Garnitz und Gernot Nerb) Die schwierige Beziehung der EU zur Türkei: Wie sieht die Zukunft der Türkei aus? (Ludwig Schulz, Helge Nr. 23 Tolksdorf, Ayse Yürekli, Erdal Yalcin, Galina Kolev) Amerika nach der Wahl: Was bedeutet der Sieg Donald Trumps für die USA und Europa? (Harm Bandholz, Det- Fünf Streitfragen um das bedingungslose Grundein- lef Junker, Thomas Jäger, Holger Schmieding, Josef kommen – unaufgeregt betrachtet (Rigmar Osterkamp) Braml, Stormy-Annika Mildner und Julia Howald)

Eine Flash-Schätzung für die privaten Konsumausga- Internationaler Investitionsschutz: Die Fakten (Martin ben in Deutschland (Robert Lehmann, Wolfgang Nier- Braml und Gabriel Felbermayr) haus und Magnus Reif) Einzelhandel im Sog der Vernetzung: Wie das Internet Konjunkturtest im Fokus: Boom im gesamten Dienst- den Bekleidungseinzelhandel verändert (Anna Wolf) leistungssektor (Przemysław Wojciechowski) ifo Branchen-Dialog 2016 (Hans-Günter Vieweg, Hans- Kurz zum Klima: Zur Entwicklung und Zukunft der welt- Dieter Karl und Michael Ebnet, Gülsüm Orhan, Ludwig weiten Wälder (Jana Lippelt) Dorffmeister und Matijas Kocijan, Gernot Nerb und Przemysław Wojciechowski) ifo Konjunkturtest im Oktober 2016 auf einen Blick: Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt (Klaus Leasing wächst kräftiger als die Anlageinvestitionen – Wohlrabe) geringere Dynamik für 2017 erwartet (Arno Städtler)

Nr. 22 ifo Migrationsmonitor: Deutlich geringere Zahl neu an- Geringes Wirtschaftswachstum und Abwärtstrend bei kommender Flüchtlinge – große Unterschiede beim Bil- Investitionen: Wege aus der Wachstumsschwäche (Hol- dungsniveau (Daniela Wech) ger Zemanek, Jörg Krämer und Marco Wagner, Thieß Petersen, Tom Krebs und Martin Scheffel, Thomas May- Steuermehreinnahmen trotz Revisionen nach unten er, Steffen Elstner und Christoph M. Schmidt) (Marcell Göttert)

Reform der Grundsteuer: Ein Plädoyer für eine wert- Kurz zum Klima: Blockchain – Potenziale und Heraus- orientierte und gleichmäßige Besteuerung von Boden forderungen für den Strommarkt (Gresa Kastrati und und Gebäuden (Wolfram F. Richter) Christoph Weissbart)

Gibt es Einspareffekte durch Kreisgebietsreformen? – ifo Konjunkturtest November 2016 auf einen Blick: Der Evidenz aus Ostdeutschland (Felix Rösel) Aufschwung in Deutschland bleibt intakt (Klaus Wohl- rabe) Wie gefährlich ist die angekündigte Handelspolitik von Donald Trump? (Gabriel Felbermayr und Marina Steininger)

ifo Jahresbericht 2016 201 Veröffentlichungen

N r. 24 Activating the Unemployment: Lessons for Croatia Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund und (Martin Werding) Ländern: Fairer Kompromiss oder Setzen neuer Fehlan- reize? (Edith Sitzmann, Stefan Korioth, Thomas Lenk International Experiences on Labour Market Reforms und Philipp Glinka, Friedrich Heinemann, Joachim Wie- (Rigmar Osterkamp) land, Martin Junkernheinrich) Old-age Provision: Policy Options for Croatia (Martin Hat die Grundsteuer noch eine Zukunft? (Gerhard Graf) Werding und Marko Primorac)

ifo Konjunkturprognose 2016–2018: Robuste deutsche Human Capital in Croatia (Nadine Fabritz und Oliver Falck) Konjunktur vor einem Jahr ungewisser internationaler Wirtschaftspolitik (Timo Wollmershäuser, Wolfgang Fiscal Consolidation (Marina Riem) Nierhaus, Nikolay Hristov, Dorine Boumans, Johanna Garnitz, Marcell Göttert, Christian Grimme, Stefan Lau- Public Debt Policies (Markus Reischmann) terbacher, Robert Lehmann, Wolfgang Meister, Magnus Reif, Felix Schröter, Andreas Steiner, Marc Stöckli, Klaus Doing Business in Croatia (Nadine Fabritz, Oliver Falck Wohlrabe und Anna Wolf) und Julio C. Saavedra)

ifo Architektenumfrage: Leichte Abkühlung des Ge- Infrastructure and Energy Supply in Croatia (Johannes schäftsklimas (Erich Gluch) Steinbrecher)

Innovation Policy for Croatia (Nadine Fabritz und Oliver ifo Konjunkturperspektiven Falck) Monatsberichte des ifo Instituts für Wirtschafts- forschung Debts, Deficits and Multiple Equilibria: A New Role for ECB Monetary Policy? (Mats Persson) Die ifo Konjunkturperspektiven enthalten die monatli- chen Ergebnisse des ifo Konjunkturtests in Graphiken, Nation Debt Policies in Europe after the Crisis (Stefan Tabellen und beschreibenden Analysen. Josten, Florian Bartholomae und Alina Schoenberg)

China’s Market Economy Status and European Anti- CESifo Forum Dumping Regulation (Alexander Sandkamp und Erdal Yalcin) Spring 2016 An Economic Reform Agenda for Croatia – Introduction Measuring the Natural Rate of Interest in the Eurozone: (Oliver Falck und Siegfried Schönherr) A DSGE Perspective (Atanas Hristov)

Exchange Rate Policy in Croatia (Timo Wollmershäuser) Climate Notes: Is Sand Running Between Our Fingers? (Jutta Albrecht-Saavedra und Jana Lippelt) Managing Household Debt in Croatia (Teresa Buchen, Marcus Drometer, Katrin Oesingmann und Timo Woll- Statistics Update mershäuser) Special Issue Stimulating Foreign Direct Investment and Internati- R etirement of Hans-Werner Sinn onal Trade to Generate Employment (Thomas Stein- wachs und Erdal Yalcin) From Leftist to Liberal: Hans-Werner Sinn and German Economic Policy (Ludger Wößmann) Wage Determination and Employment: Adjustment in Croatia (Michael Weber) A Request to Hans-Werner Sinn, Economist, Commen- tator and European (Wolfgang Schäuble)

202 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Not against the Laws of Economics – Hans-Werner Sinn A Case of Institutional Entrepreneurship (Robert Solow) as a Public Intellectual (Jens Weidmann) Leadership by Example (Agnar Sandmo) Hans-Werner Sinn and Germany’s Natural Unemploy- ment Level (Edmund Phelps) Institutional Change and the »Irresistible Force« (Ro- bert Haveman) Pension Reform: Hans-Werner’s Research and Policy Impact (James Poterba) Summer 2016 Introduction (Erdal Yalcin) On the Young Sinn, the Political Economist, the Entre- preneur and the Friend (Assaf Razin) From a ›Rising Star‹ to a Fragile Market Trapped in Middle Income: An Overview of the Turkish Economy Hans-Werner Sinn, Casandra and the Aristotle’s Lesbi- (Ișik Özel) an Rule (Harold James) Economic Challenges and Opportunities for Turkey and Riester Pensions (Peter Diamond) Germany – A German Perspective (Helge Tolksdorf)

Hans-Werner Sinn: A Tribute to his Contributions to Re- EU-Turkish Customs Union: A Reasonable Roadmap search in Economic and Public Policy (David E. Wildasin) (Erdal Yalcin)

Hans-Werner Sinn: »False Prophet« or Spiritus Rector of Challenges of the German-Led Refugee Deal between the Agenda 2010? (Wolfgang Wiegard) Turkey and the EU (Nilgün Ansan Eralp)

A World Champion, a Provocateur and the Impact of Europe’s Crises, Germany’s Leadership and Turkey’s EU Economic Policy (Gabriel Felbermayr) Accession Process (Ebru Turhan)

Hans-Werner Sinn’s Thesis of the Pathological Export Brexit: Why, What Next and How? (Iain Begg) Boom (Wilhelm Kohler) Brexit: The Economic Impact – A Survey (Berthold Busch Potential Counter-Productivity of Second-Best Climate und Jürgen Matthes) Policies (Rick van der Ploeg) Historical Ifo Business Cycle Data (Vera Sommer und Hans-Werner Sinn, Climate Change and the Green Pa- Klaus Wohlrabe) radox (Nicholas Stern) World Economic Growth Outlook for 2016 and 2017 Casino Capitalism and Risk as a Production Factor – (Chang Woon Nam) One Evening at a Restaurant in Paris (Clemens Fuest) Statistics Update Economic Policy in the Financial Crisis (Kai A. Konrad) Autumn 2016 Hans-Werner Sinn on the Global Financial Crisis (Martin Migration: Challenge or Opportunity? (Christian Vorlän- Wolf) der, Michael Schaefer, Clemens Fuest)

Pleasant Dreams or Nightmares in Public Scenarios? Seizing the Opportunity (Gabriel Felbermayr) (Vito Tanzi) Melting the Pot? (Armin Nassebi) The Danger of Consensus (Gilles Saint-Paul) Statistics Update Hans-Werner Sinn’s Origin Principle for Migration and the Welfare State (Giuseppe Bertola)

ifo Jahresbericht 2016 203 Veröffentlichungen

Winter 2016 Aging and the Inherited Wealth of Nations (Harun On- Post-Communist Transition and Monetary Disintegrati- der and Pierre Pestieau) on (Marek Dabrowski) Risk of Poverty among Older People in EU Countries Lessons from the Collapse of the Ruble Zone (Anders (Radoslsaw Antczak und Asghar Zaidi) Åslund) Political Parties and Economic Outcomes, A Review Lessons from the Collapse of the Ruble Zone and the (Louis-Philippe Beland) Transferable Ruble System (Brigitte Granville) A Basic Unemployment Insurance Scheme for the Euro Lessons from Trade and Payments between Centrally- Area (Mathias Dolls Clemens Fuest, Dirk Neumann und Managed Economies (Pekka Sutela) Andreas Peichl)

To Be or Not to Be in the Rouble Zone: Lessons from the Local Response to a National Productivity-Enhancing Baltic States (Natalia Levenko and Karsten Staehr) Reform (Hans Bonesrønning und Jon Marius Vaag Iversen)

Currency Union and Disunion in Europe and the Former Crowdinvesting (Christa Hainz und Lars Hornuf) Soviet Union (Richard Pomfret) Education and Political Participation (Raphael Brade Lessons from the Collapse of the Transferable Ruble und Marc Piopiunik) System and the Joint Currency of Former CMEA Coun- tries for the Eurozone (Patrick Conway) An International Comparison of Energy Taxation in 2015 (Hoang Ha Nguyen Thi und Till Nikolka) Systemic Aspects of Pension Funds and the Role of Su- pervision (Roel Beetsma, Siert Vos and Christiaan Wan- The Nature of Self-Employment (Romuald Méango) ningen) Summer 2016 Brexit – Theory and Empirics (Till Nikolka and Panu An Introduction to Crowdfunding (Jörg Rocholl) Poutvaara) Understanding the Strategies of Crowdfunding Plat- Climate Notes on the Development and Future of the forms (Paul Belleflamme, Nessrine Omrani und Martin World’s Forests (Jana Lippelt) Peitz)

Statistics Update Securities Crowdfunding and Investor Protection (Joan MacLeod Heminway)

CESifo DICE Report Success and Failure in Equity Crowdfunding (Lars Hor- nuf und Matthias Schmitt) Spring 2016 Australia’s Retirement Income Policy: Means Testing A Case of Regulatory Evolution – A Review of the UK and Taxation of Pensions (George Kudrna) Financial Conduct Authority’s Approach to Crowdfun- ding (Robert Wardrop und Tania Ziegler) Taxation of Private Pensions in the UK (Carl Emmerson) Crowdfunding and the »Alternativfinanzierungsgesetz« Taxation of Pensions in Portugal: A Semi-Dual Income in Austria (Armin Schwienbacher) Tax System (Jorge Miguel Bravo) Exposure to Female Colleagues Breaks the Glass Cei- The Taxation of Internationally Portable Pensions: An ling – a Summary of the Findings from a Lab Experi- Introduction to Fiscal Issues and Policy Options (Bernd ment in the Field (Henning Finseraas, Åshild A. John- Genser und Robert Holzmann) sen, Andreas Kotsadam und Gaute Torsvik)

204 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Regulatory Policy Adjustments in Germany’s Export Winter 2016 Promotion Instruments in Light of Cross-Border Pro- Towards a New European Refugee Policy that Works duction Chains (Alexander Sandkamp und Erdal Yalcin) (Amelie F. Constant und Klaus F. Zimmermann)

Taxation and Female Labour Supply in OECD Countries The Common European Asylum System – the Role of (Till Nikolka) Burden-sharing (Timothy J. Hatton)

The Extension of Collective Agreements in Europe (Ka- Asylum Policy and Illegal Immigration: Perspective and trin Oesingmann) Challenges (Alessandra Casario, Giovanni Facchini und Cecilia Testa) Environment and Democracy (Daniel Leithold und Jana Lippelt) Reform of the European Asylum System: Why Common Social Standards are Imperative (Ulrich Becker und Schooling Institutions and the Influence of Parental Julia Hagn) and Immigrant Background on Academic Performance (Yuchen Guo, Till Nikolka und Katrin Oesingmann) Germany and Global Refugees: A History of the Present (Jochen Oltmer) Autumn 2016 Is European Entrepreneurship in Crisis? (Wim Naudé) Integrating Refugees into the Labour Market – a Com- parison of Europe and the United States (Panu Pout- Measuring Entrepreneurship and Optimizing Entrepre- vaara und Daniela Wech) neurship Policy Efforts in the European Union (László Szerb, Éva Komlósi und Balázs Páger) Estimating the Size of the Shadow Economies of High- ly-developed Countries: Selected New Results (Fried- Entrepreneurship and the Business Cycle (Michael rich Schneider) Fritsch und Alexander Kritikos) On Data and Trends in Income: Inequality around the The Role of Start-up Incentives on Entrepreneurship World (Florian Dorn) Dynamics in a Post-Crisis Era: Evidence from European Countries (Ana Millán, José María Milán und Concepci- Promoting Electric Vehicles in Germany via Subsidies – ón Román) an Efficient Strategy? (Claudia Kemfert)

Does Social Proximity Enhance Business Relation- Preserving Government Solvency: A Global Policy Per- ships? (Justin Tumlinson und Deepak Hegde) spective (Andrea Rieck und Ludger Schuknecht)

Collective Decisions on Pubic Debt (Charles B. Blankart Institutional Dimensions of Successful Labour Market und David Ehmke) Integration of Refugees (Ryan Born und Maximilian Schwefer) Last Labour Reforms in Italy (Pietro Ichino) The Development of Tax Transparency in OECD Coun- Asylum Applicants in the EU – an Overview (Daniela tries (Hoang Ha Nguyen Thi und Till Nikolka) Wech) The Effect of Presumed Consent Defaults on Organ Do- Determinants of the Educational Situation of Young Mi- nation (Jessica Li und Till Nikolka) grants (Daniela Wech und Tina Weinkam) CESifo World Economic Survey – WES Migrant Remittances (Dominik Elsner und Katrin Oe- singmann) Die Aufgabe des CESifo World Economic Survey ist, vierteljährlich ein möglichst aktuelles Bild über die Measuring Innovation (Ryan Born und Yuchen Guo) Wirtschaftslage sowie Prognosen für wichtige Indus-

ifo Jahresbericht 2016 205 Veröffentlichungen

trie-, Schwellen- und Entwicklungsländer zu liefern. Reconciling Insurance with Market Discipline: a Blue- Im Gegensatz zur amtlichen Statistik, die in erster Li- print for a European Fiscal Union (Mathias Dolls, Cle- nie auf quantitativen (in Werteinheiten messbaren) mens Fuest, Friedrich Heinemann und Andreas Peichl) Informationen aufbaut, werden beim WES qualitative Informationen – Urteile und Erwartungen von Wirt- Monetary Union, Even Higher Integration, or Back to schaftsexperten – abgefragt. Während amtliche Sta- National Currencies? (George Economides, Apostolis tistiken auf internationaler Ebene oft nur mit großen Philippopoulos und Petros Varthalitis) Zeitverzögerungen erhältlich sind, zeichnen sich die WES-Umfrageergebnisse durch ihre hohe Aktualität Fiscal Delegation in a Monetary Union with Decentra- und internationale Vergleichbarkeit aus. Der CESifo lized Public Spending (Henrique S. Basso und James World Economic Survey enthält die vierteljährlichen Costain) Ergebnisse der internationalen Konjunkturumfrage in Graphiken, Tabellen und beschreibenden Analysen. A Decentralization Theorem of Taxation (Vilen Lipatov und Alfons Weichenrieder) CESifo Economic Studies Verlag: Oxford University Press Revenue for EMU: A Contribution to the Debate on Fis- cal Union (Anna Iara) No. 1/2016 Cyclical Unemployment Fluctuations of Immigrants Smoothing Asymmetric Shocks vs. Redistribution in and Natives: Evidence from Austria (Nora Prean und the Euro Area: a Simple Proposal for Dealing with Mist- Karin Mayr) rust (Heikki Oksanen)

Housing Wealth and Retirement Timing (Martin Farn- Towards a Mutualization of European Unemployment ham und Purvi Sevak) Insurance? On Limiting the Downsides of a Fiscal Trans- fer System for the Eurozone (Shafik Hebous und Alfons Forward Guidance at the Zero Lower Bound in a Model Weichenrieder) of Price-Level Targeting (Gerhard Illing und Thomas Siemsen) No. 3/2016 Energy Prices, Technological Knowledge, and Innova- Rules Versus Human Beings, and the Mandate of the tion in Green Energy Technologies: a Dynamic Panel ECB (Marcel Fratzscher) Analysis of European Patent Data (Jürgen Kruse und Heike Wetzel) What Makes an Effective Teacher? Quasi-Experimental Evidence (Viktor Lavy) Public Support for R&D and the Educational Mix of R&D Employees (Michel Durmont, André Spithoven und Pe- The Heterogeneity of the ›Private School Effect‹ in Ita- ter Teirlinck) lian Primary Education (Tommaso Agasisti, Samuele Murtinu und Piergiacomo Sibiano) Employment Protection and Misallocation of Resour- ces Across Plants: International Evidence (Addisu A. An Economic Appraisal of MOOC Platforms: Business Lashitew) Models and Impacts on Higher Education (Paul Belle- flamme und Julien Jacqmin) TARGET2: How Costly is Buying Time? (Alexander Erler und Stefan Hohberger) External Influence as an Indicator of Scholarly Impor- tance (Ho Fai Chan, Bruno S. Frey, Jana Gallus, Markus Honest Grading, Grade Inflation, and Reputation (Tim Schaffner, Benno Torgler und Stephen Whyte) Ehlers und Robert Schwager)

No. 2/2016 Reciprocity in Organizations: Evidence from the UK Are Bubbles Bad? Is a Higher Debt Target for the Euro- (Florian Englmaier, Thomas Kolaska und Stephen Lei- zone Desirable? (Coen Teulings) der)

206 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

The Destinations of State Trade Missions (Andrew J. Im Jahr 2016 erschienene Bücher des ifo Cassey) Instituts

Illegal Immigration, Foreign Aid, and the Transit Coun- tries (Slobodan Djajić und Michael S. Michael) ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung

No. 4/2016 63 Empirical Studies on Public Debt and Fiscal Trans- Fixed-Term Employment and Fertility: Evidence from fers German Micro Data (Wolfgang Auer und Natalia Danzer) Markus Josef Reischmann 64 Corporate Governance und Unternehmenserfolg – Unconditional Child Benefits, Mothers’ Labor Supply, eine empirische Analyse des Zusammenhangs and Family Well-Being: Evidence from a Policy Reform zwischen den Führungs-, Kontroll- und Anreiz- (Timo Hener) strukturen und der Geschäftsenwicklung deutscher Banken The Monetary Value of Family Policy Measures in Johannes Steinbrecher Germany over the Life Cycle: Evidence from a Dynamic Microsimulation Model (Holger Bonin, Karsten Reuss 65 Economic Growth and Business Cycle Forecasting und Holger Stichnoth) at the Regional Level Robert Lehmann Two Steps Forward – One Step Back? Evaluating 66 The Sovereign Default Problem in the Eurozone: Contradicting Child Care Policies in Germany (Kai Uwe Why Limited Liability Resulted in Excessive Debt Müller und Katharina Wrohlich) Accumulation and How Insurance Can Counteract Nadjeschda Katharina Arnold Formal Child Care and Family Structure: Theory and Evidence (Stefan Bauernschuster und Rainald Borck) 67 Wealth and Politics: Studies on Inter Vivos Transfers and Partisan Effects Early Birds in Day Care: The Social Gradient in Starting Christoph Schinke Day Care and Children’s Non-cognitive Skills (Frauke 68 Effectiveness of Climate Policies: Empirical Methods H. Peter, Pia S. Schober und Katharina C. Spiess) and Evidence Julian Dieler When Rationing Plays a Role: Selection Criteria in 69 The Collateral Framework of the Eurosystem and its the Italian Early Childcare System (Daniela Del Boca, Fiscal Implications Chiara Pronzato und Giuseppe Sorrenti) Jakob Korbinian Eberl 70 Market Consequences of ICT Innovations Constantin Mang 71 Studies on Issues in Political Economy since the Global Financial Crisis Kai Jäger 72 The Collateral Policy of Central Banks – An Analysis Focusing on the Eurosystem Christopher Weber

ifo Forschungsberichte

70 An Economic Reform Agenda for Croatia Oliver Falck und Siegfried Schönherr (Hrsg.), mit elf Beiträgen von ifo-Mitarbeitern

ifo Jahresbericht 2016 207 Veröffentlichungen

71 Engagement der deutschen Wirtschaft in afrika- 214 Produktivitätsmotor Gesundheitswirtschaft: Fi- nischen Staaten nanziert sich der medizinisch-technische Fort- Gabriel Felbermayr und Erdal Yalcin schritt selbst? Alexander Karmann, Felix Rösel und Markus 72 ifo Konjunkturumfragen und Konjunkturanalyse Schneider, April 2016. Wolfgang Nierhaus und Timo Wollmershäuser (Hrsg.) 215 Economic Analysis of TTIP 73 Handelseffekte von Grenzkontrollen Gabriel Felbermayr, April 2016. Gabriel Felbermayr, Jasmin Gröschl und Thomas Steinwachs 216 Dissecting Between-plant and Within-plant Wage Dispersion – Evidence from Germany 74 Diffusion von Politikinnovationen im Mehrebenen- Daniel Baumgarten, Gabriel Felbermayr und system der Energiewende – Erkenntnisse aus drei Sybille Lehwald, April 2016. kommunalen Fallstudien Tilmann Rave 217 Inequality in Germany: Myths, Facts, and Policy Implications 75 Der Ausbau erneuerbarer Energien im Föderalismus Michele Battisti, Gabriel Felbermayr und Sybille und Mehrebenensystem – neoklassische und neo- Lehwald, Juni 2016. institutionalistische Perspektiven Tilmann Rave 218 Support for Free-Market Policies and Reforms: Does the Field of Study Influence Students’ 76 Heimliche Steuererhöhungen – Belastungswirkun- Political Attitudes? gen der Kalten Progression und Entlastungswir- Mira Fischer, Björn Kauder, Niklas Potrafke und kungen eines Einkommensteuertarifs auf Rädern Heinrich W. Ursprung, Juli 2016. Florian Dorn, Clemens Fuest, Björn Kauder, Luisa Lorenz, Martin Mosler und Niklas Potrafke 219 Going Deep: The Trade and Welfare Effects of TTIP Revised 77 Die Beseitigung des Mittelstandsbauchs – Varianten Rahel Aichele, Gabriel Felbermayr und Inga und Kosten Heiland, Juli 2016. Florian Dorn, Clemens Fuest, Björn Kauder, Luisa Lorenz und Martin Mosler 220 TTIP and Intra-European Trade: Boon or Bane? Rahel Aichele, Inga Heiland und Gabriel Felber- mayr, September 2016. I fo Working Papers 221 Corporate Investment Decisions under Political Uncertainty 209 The Short-run and Long-run Effects of Decentra- Marina Riem, Oktober 2016. lizing Public Employment Services Michael Weber, Januar 2016. 222 Labor Supply within the Firm Michele Battisti, Ryan Michaels und Choonsung 210 The Ifo DSGE Model for the German Economy Park, Oktober 2016. Nikolay Hristov, Februar 2016. 223 Centralized Monitoring, Resistance, and Reform 211 International Reserves, External Debt Maturity, Outcomes: Evidence from School Inspections in and the Reinforcement Effect for Financial Stability Prussia Xingwang Qian und Andreas Steiner, März 2016. Ruth Schüler, Oktober 2016. 212 Die Ökonomen-Rankings 2015 von Handelsblatt, 224 Do Mergers of Large Local Governments Reduce FAZ und RePEc: Methodik, Ergebnisse, Kritik und Expenditures? – Evidence from Germany Using Vergleich the Synthetic Control Method Alexander Butz und Klaus Wohlrabe, März 2016. Felix Rösel, Oktober 2016. 213 The Trade Effects of Border Controls: Evidence from the European Schengen Agreement Gabriel Felbermayr, Jasmin Gröschl und Thomas Steinwachs, April 2016.

208 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

225 The Impact of the Bologna Reform on Student Veröffentlichungen der Niederlassung Outcomes – Evidence from Exogenous Varia- Dresden tion in Regional Supply of Bachelor Programs in Germany ifo Dresden Bernhard Enzi und Benedikt Siegler, Oktober berichtet über Konjunktur, Struktur, Wirtschafts- 2016. politik 226 Does Political Uncertainty Influence Firm Owners’ Business Perceptions? Nr. 1 Deutschlandprognose 2015/2016: Verhaltener Auf- Marina Riem, Oktober 2016. schwung geht weiter (Wolfgang Nierhaus) 227 Educational Inputs and Economic Development in End-of-Nineteenth-Century Prussia ifo Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sach- Ruth Schüler, Oktober 2016. sen 2015/2016: Binnenwirtschaftliche Kräfte stärken 228 TTIP – Potential Effects on Norway ostdeutsche Wirtschaft (Robert Lehmann, Jannik A. Gabriel Felbermayr, Rahel Aichele, Inga Heiland Nauerth, Joachim Ragnitz und Michael Weber) und Marina Steininger, November 2016. Die politischen Kosten von Gebietsreformen (Felix Rösel) 229 Precision-Guided or Blunt? The Effects of US Eco- nomic Sanctions on Human Rights Wenn Migranten alt werden – das Altenpflegesystem Jerg Gutmann, Matthias Neuenkirch und Florian zwischen Versorgungslücken und Entwicklungspoten- Neumeier, November 2016. zialen (Gesine Marquardt, Elma Delkic und Tom Motzek) 230 Do Businessmen Make Good Governors? Florian Neumeier, November 2016. Mehr Kinder in Deutschland: Entwarnung für die Demo- graphie? (Joachim Ragnitz) 231 Stuck in a Trap? Long-term Unemployment under Two-tier Unemployment Compensation Schemes Vierteljährliche VGR für Sachsen: Ergebnisse für das Wolfgang Nagl und Michael Weber, November 2016. dritte Quartal 2015 (Wolfgang Nierhaus) 232 The German Real Estate Transfer Tax: Evidence for Single-Family Home Transactions Ostdeutsche und sächsische Wirtschaft starten gut ins Carolin Fritzsche und Lars Vandrei, November 2016. neue Jahr (Michael Weber) 233 The (In)Validity of the Ricardian Equivalence Ostdeutscher und sächsischer Arbeitsmarkt starten Theorem – Findings from a Representative German sehr dynamisch ins Jahr 2016 (Michael Weber) Population Survey Bernd Hayo und Florian Neumeier, Dezember 2016. Nr. 2 Was erklärt die Lohnunterschiede zwischen Ost- und CESifo Working Papers der ifo-Mitarbeiter siehe unter Westdeutschland? (Jan Kluge und Michael Weber) CESifo Working Papers, S. 230 –232. Weiterhin rückläufige Landeseinnahmen im Freistaat Sachsen: Die Ergebnisse der Projektion der sächsi- schen Landeseinnahmen bis zum Jahr 2030 (David Bauer, Carolin Fritzsche und Johannes Steinbrecher)

Praxisbezogene Weiterbildung – Schlüssel für den Weg aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung (Maik Grund- mann)

Mehr als Kaffeesatzleserei: Eine Evaluation der ifo Pro- gnosen zur Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland (Robert Lehmann und Michael Weber)

ifo Jahresbericht 2016 209 Veröffentlichungen

Der ostdeutschen und der sächsischen Wirtschaft steht Eine wirtschaftspolitische Agenda für die ostdeutschen ein schwieriges Sommerhalbjahr bevor (Michael Weber) Länder (Joachim Ragnitz)

Dynamisches erstes Quartal für den ostdeutschen und Einfluss der Sozialisierung im Schulalter auf das Unter- sächsischen Arbeitsmarkt (Michael Weber) nehmertum (Oliver Falck und Stefanie Gäbler)

Nr. 3 Die wirtschaftliche Dynamik der Stadt Dresden (Jan Mehr als 25 Jahre nach der Deutschen Einheit nun auch Kluge) ein einheitliches Rentensystem? (Antje Schubert) Sparen Gebietsreformen Geld? – Ein Überblick über ak- Der flächendeckende Mindestlohn in Sachsen: Hohe tuelle Studien (Felix Rösel) Reichweite, vielfältige Reaktionen der Betriebe (Antje Schubert und Michael Weber) Vierteljährliche VGR für Sachsen: Ergebnisse für das erste Quartal 2016 (Wolfgang Nierhaus) Der Arbeitsmarkterfolg von Migranten der 2. Genera- tion: Keine Anzeichen für Diskriminierung erkennbar Ostdeutsche und sächsische Industrie zur Jahresmitte (Antje Schubert) wieder zuversichtlicher (Michael Weber)

Rückwanderung von Beschäftigten nach Ostdeutsch- Beschäftigungsaussichten in Ostdeutschland und land: Räumliche Muster und soziodemographische Sachsen trüben sich ein (Antje Fanghänel) Strukturen (Michaela Fuchs und Antje Weyh) Nr. 5 Aufschwung bleibt moderat – Wirtschaftspolitik wenig Kommunale und private Schulden in Deutschland – wachstumsorientiert (Projektgruppe Gemeinschafts- eine Frage der Mentalität? (Felix Rösel) diagnose) Der lange Schatten der Stasi-Überwachung (Andreas Mindestlohn ohne Nebenwirkungen? (Andreas Knabe, Lichter, Max Löffler und Sebastian Siegloch) Ronnie Schöb, Marcel Thum und Michael Weber) Die Wirtschaftsdynamik beiderseits der ehemaligen in- Der flächendeckende Mindestlohn in Ost- und West- nerdeutschen Grenze (Christian Ochsner und Michael deutschland: Erwartungen und Wirklichkeit (Michael Weber) Weber) Die ökonomischen Effekte der EU-Osterweiterung: Pro- Vierteljährliche VGR für Sachsen: Ergebnisse für das fitierten die Grenzregionen der alten Mitgliedstaaten? vierte Quartal 2015 (Wolfgang Nierhaus) (Christian Ochsner und Pia Wassmann)

Stimmung der ostdeutschen und der sächsischen Wirt- Fachkräftemangel auch im öffentlichen Dienst: Die schaft verbesserte sich (Michael Weber) Vorschläge der Sächsischen Personalkommission (Jo- achim Ragnitz) Die Dynamik am ostdeutschen und sächsischen Ar- beitsmarkt hält an (Antje Schubert) Ostdeutsche und sächsische Wirtschaft gehen mit neu- em Schwung in den Herbst (Michael Weber) Nr. 4 Deutschlandprognose 2016/2017: Aufschwung ohne Ostdeutscher und sächsischer Arbeitsmarkt weiter im Spannungen (Wolfgang Nierhaus) Aufwind (Michael Weber)

ifo Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Nr. 6 Sachsen 2016/2017: Ostdeutsche Wirtschaft wächst Zur Ausgestaltung einer gesamtdeutschen Strukturre- stabil (Jannik A. Nauerth, Joachim Ragnitz und Mi- form: Erfordernisse aus ostdeutscher Sicht (Joachim chael Weber) Ragnitz)

210 ifo Jahresbericht 2016 Veröffentlichungen

Politisch abgehängt? Kreisgebietsreform und AfD-Wahl- ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern (Felix Rösel und Julia Sonnenburg)

Auswirkungen von Grunderwerbsteuererhöhungen auf den Wohnungsmarkt (Carolin Fritzsche und Lars Vandrei)

Leerstand von Einfamilienhäusern: Ein dörfliches Prob- lem? (Jacqueline Lohse und Lars Vandrei)

Gemeinschaftsdiagnose im Herbst 2016: Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet – Wirtschaftspolitik neu aus- richten (Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose)

Die Wohnsitzauflage als kostspielige Integrationsbrem- se für Flüchtlinge (Xenia Frei und Jan Kluge)

Vierteljährliche VGR für Sachsen: Ergebnisse für das zweite Quartal 2016 (Wolfgang Nierhaus) ifo Geschäftsklima Ostdeutschland und Sachsen: Seit- wärtsbewegung auf hohem Niveau (Michael Weber)

Arbeitsmarktlage in Ostdeutschland weiterhin stabil (Antje Frankhänel) ifo Dresden Studien

77 Auswirkungen des flächendeckenden Mindestlohns auf die gewerbliche Wirtschaft im Freistaat Sachsen Antje Schubert, Johannes Steinbrecher, Marcel Thum und Michael Weber

Veröffentlichungen in der Statistik

2016 2016 a) gesamt erschienen Veröffentlichungen insgesamt 507 464 Monographien 31 31 Einzelbeiträge in Sammelwerken 41 40 Aufsätze in Zeitschri en mit Begutachtungssystemb) 100 58 davon A+ 2 2 davon A 9 5 davon B+ 13 6 davon B 20 11 davon C+ 14 11 davon C 21 10 davon sonstige 21 13 Aufsätze in übrigen Zeitschri en 250 250 Arbeits- und Diskussionspapiere 83 83 Herausgeberscha (Sammelwerke) 2 2 a) 2016 erschienen oder zur Publikation angenommen. – b) Referierte Zeitschri en.

ifo Jahresbericht 2016 211 Lehre und Außenbeziehungen

Leh raufträge Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. und Dr. Jasmin Gröschl boten gemeinsam im Wintersemester 2016/2017 an Folgende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hielten der Ludwig-Maximilians-Universität München die Vor- 2016 Vorlesungen oder Lehrveranstaltungen an einer lesung und die Übung »Frontiers in International Universität oder Hochschule: Trade« an. David Bauer leitete an der Technischen Universität Dresden im Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest Sommersemester 2016 die Übung »Mathematik II für bot im Sommersemester 2016 und im Wintersemes- Wirtschaftswissenschaftler: Analysis« und im Winter- ter 2016/2017 an der Ludwig-Maximilians-Universität semester 2016/2017 die Übung »Mathematik I für Wirt- München das Doktorandenseminar »Public Economics schaftswissenschaftler: Lineare Algebra«. Research Seminar« an.

Dr. Francesco Cinnirella Franziska Hampf leitete an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- leitete an der Ludwig-Maximilians-Universität München chen im Sommersemester 2016 das Seminar »School im Wintersemester 2016/2017 die Übung »Bildungsöko- Systems and Student Achievement in International nomik«. Perspective«. Im Wintersemester 2016/2017 bot er die Vorlesung »Bildungsökonomik« an. Dr. Timo Hener und Prof. Dr. Volker Meier boten an der Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Natalia Danzer, Dr. Timo Hener und Prof. Helmut im Sommersemester 2016 die Vorlesung und die Übung Rainer, Ph.D. »Bevölkerungsökonomie« an. leiteten an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen im Wintersemester 2016/2017 zusammen das Prof. Dr. Christian Holzner und Prof. Dr. Volker Seminar »Policy Evaluation in Family and Health Eco- Meier nomics«. hielten an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen im Sommersemester 2016 zusammen das Semi- Dr. Marcus Drometer nar »Public Economic«. hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Sommersemester 2016 die Vorlesung »Einführung Dr. Björn Kauder in die Wirtschaftspolitik« und leitete die Seminare »Tax bot an der Ludwig-Maximilians-Universität München Competition« und »Public Economics«. Im Winterse- im Sommersemester 2016 das Seminar »Tax Competi- mester 2016/2017 hielt er die Vorlesungen »Wettbe- tion« und die Vorlesung »Einführung in die Wirtschafts- werbs- und Regulierungspolitik« und »Political Econo- politik« an und hielt im Wintersemester 2016/2017 die my« und bot das Seminar »Public Economics« sowie die Vorlesungen »Political Economics« und »Wettbewerbs- Übung »Political Economy« an. und Regulierungspolitik«.

Prof. Dr. Oliver Falck Prof. Meinhard Knoche bot im Sommersemester 2016 an der Ludwig-Maximi- bot im Sommersemester 2016 an der Hochschule lians-Universität München das Schwerpunktseminar Weihenstephan-Triesdorf ein Seminar zum Thema »Aktuelle Fragen der Innovationsökonomik« an. Im Win- »Selbstmanagement« an und hielt im Wintersemester tersemester 2016/2017 hielt er ein »Bachelorarbeitskol- 2015/2016 die Vorlesung »Personalführung und Perso- loquium«. nalmanagement«.

Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. Waldemar Marz hielt im Sommersemester 2016 an der Ludwig-Maxi- hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München milians-Universität München das Schwerpunktsemi- im Sommersemester 2016 das Seminar »Energy Econo- nar »Free Trade Agreements« und im Wintersemester mics«. 2016/2017 die Vorlesung »Einführung in die Anwen- dungsgebiete der VWL«.

212 ifo Jahresbericht 2016 Lehre und AuSSenbeziehungen

Prof. Dr. Volker Meier Prof. Dr. Joachim Ragnitz hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München hielt an der Technischen Universität Dresden im Som- im Sommersemester 2016 die Vorlesung und die Übung mersemester 2016 die Vorlesung »Implikationen des »Distribution: Theory and Policy« angeboten. demographischen Wandels« und im Wintersemes- ter 2016/2017 die Vorlesung »Einführung in die Wirt- Prof. Dr. Chang Woon Nam schaftspolitik«. hielt an der Hochschule für angewandtes Management, Erding, im Sommersemester 2016 die Vorlesung »Glo- Prof. Helmut Rainer, Ph.D. bal Economics« sowie das Seminar »International Ma- hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München nagement«. Im Wintersemester 2016/2017 bot er die im Sommersemester 2016 die Vorlesung »Mathemati- Vorlesungen »Global Economics« und »Grundzüge der sche Methoden der Volkswirtschaftslehre«. Volkswirtschaftslehre« an. Sven Resnjanskij Till Nikolka hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München bot an der Ludwig-Maximilians-Universität München im im Wintersemester 2016/2017 die Vorlesung »Bildungs- Wintersemester 2016/2017 die Übung »The Political Eco- ökonomik«. nomy of Redistribution« an. Ebenfalls im Wintersemester 2016/2017 hielt er an der Hochschule Macromedia, Mün- Felix Rösel chen, die Vorlesung und die Übung »Makroökonomie«. leitete im Sommersemester 2016 an der Technischen Universität Dresden das Seminar »Current Topics Natalie Obergruber in Public Economics: The Political Economy of Elec- leitete an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- tions«. chen im Wintersemester 2016/2017 die Übung »Labor Economics«. Alex Schmitt, Ph.D. hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München Christian Ochsner im Sommersemester 2016 die Vorlesung und die Übung hielt an der Technischen Universität Dresden im Win- »Economics of Climate Change«. tersemester 2016/2017 die Vorlesung »Wirtschaftsge- schichte des 20. Jahrhunderts«. Felix Schröter hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Marc Piopiunik im Sommersemester 2016 die Übung »Einführung Ma- hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München kroökonomik«. im Wintersemester 2016/2017 die Vorlesung »Labor Economics«. Prof. Dr. Marcel Thum hielt an der Technischen Universität Dresden im Som- Prof. Dr. Karen Pittel mersemester 2016 die Vorlesungen »Rechtfertigung der hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Staatstätigkeit«, »Theorie des Sozialstaats« und »La- Sommersemester 2016 das Seminar »Energy Economics«. bour Markets«. Zusätzlich bot er das Seminar »Asylpo- litik und (illegale) Immigration« an. Im Wintersemester Prof. Dr. Niklas Potrafke 2016/2017 hielt er die Vorlesungen « Ökonomische The- bot an der Ludwig-Maximilians-Universität München orie der Politik«, Steuertheorie« sowie »Ressourcen- im Sommersemester 2016 die Vorlesung »Public Fi- ökonomik« und leitete das Seminar »Demographischer nance and Economic Policy« an. Im Wintersemester Wandel«. 2016/2017 lehrt er an der University of California, San Diego, »Managerial Economics«. Justin Tumlinson, Ph.D. hielt im Sommersemester 2016 und im Wintersemes- Prof. Panu Poutvaara, Ph.D. ter 2016/2017 an der Ludwig-Maximilians-Universität hielt an der Ludwig-Maximilians-Universität München München und der EM Grande École Lyon die Vorlesung im Wintersemester 2016/2017 die Vorlesung und die »Managerial Economics«. Übung »The Political Economy of Redistribution«.

ifo Jahresbericht 2016 213 Lehre und AuSSenbeziehungen

D r. Michael Weber Gastwissenschaftler am ifo Institut hielt an der Technischen Universität Dresden im Win- tersemester 2016/2017 die Vorlesung und die Übung Es gehört zur Tradition des ifo Instituts, Gastwissen- »Makroökonomik«. schaftler und Praktikanten aufzunehmen. Die Dauer der Studienaufenthalte wird flexibel vereinbart. Im Dr. Simon Wiederhold Jahr 2016 konnten 60 Studenten am ifo Institut, dar- bot an der Katholischen Universität Eichstätt/Ingol- unter vier in der Niederlassung Dresden, erste Erfah- stadt im Sommersemester 2016 die Vorlesung »Ma- rungen in der empirischen Wirtschaftsforschung sam- kroökonomie II« und das Seminar »Die Rolle von Hu- meln. mankapital und Innovation für die wirtschaftliche Entwicklung: Theorie und empirische Befunde« an. Im Neben den Praktikanten waren folgende Wissenschaft- Wintersemester 2016/2017 hielt er die Vorlesung »Be- ler Gäste des ifo Instituts: havioral Finance« und das Seminar »Innovation and Entrepreneurship«. Dr. Tanika Chakraborty, Indian Institute of Technolo- gy, Kanpur, im ifo Zentrum für Industrieökonomik und Prof. Dr. Ludger Wößmann neue Technologien. leitete im Sommersemester 2016 an der Ludwig-Maxi- milians-Universität München das Schwerpunktsemi- Prof. Mireille Chiroleu-Assouline, Ph.D., University of nar »School Systems and Student Achievement in In- Paris 1 Panthéon-Sorbonne, im ifo Zentrum für Ener- ternational Perspective«. gie, Klima und erschöpfbare Ressourcen.

Dr. Klaus Wohlrabe Prof. Dr. ElŻbieta Czarny, SGH Warsaw School of Eco- hielt im Sommersemester 2016 an der Universität Bay- nomics, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. reuth die Vorlesung »Applied Time Series Econometrics«. Prof. Alan V. Deardorff, Ph.D., University of Michigan, Prof. Dr. Timo Wollmershäuser im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. bot im Sommersemester 2016 an der Ludwig-Maximili- ans-Universität München die Vorlesung »Makroökono- Prof. Dr. Zeno Enders, Universität Heidelberg, im ifo mie und die Eurokrise« an. Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen.

Andra Filote, Universität Konstanz, im ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Dr. Christina Fong, Carnegie Mellon University, Pitts- burgh, im ifo Zentrum für Internationalen Institutio- nenvergleich und Migrationsforschung.

Prof. Dr. Andreas Freytag, Friedrich-Schiller-Universi- tät Jena, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft.

Prof. Rajeev K. Goel, Ph.D., Illinois State University, im ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie

Prof. Eric A. Hanushek, Ph.D., Stanford University, im ifo Zentrum für Bildungsökonomik.

Prof. Terrence Iverson, Ph.D., Colorado State Univer- sity, im ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen.

214 ifo Jahresbericht 2016 Lehre und AuSSenbeziehungen

Dr. Simon C. Jäger, Harvard University, im ifo Zentrum Prof. David S. Rapson, Ph.D., University of California, für Bildungsökonomik. Davis, im ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpf- bare Ressourcen. Prof. Michael Jetter, Ph.D., University of Western Aus- tralia, Perth, im ifo Zentrum für öffentliche Finanzen Prof. Antonio Rodriguez-Lopez, Ph.D., University of und politische Ökonomie. California, Irvine, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft.

Dr. Ilpo Kauppinen, VATT, Helsinki, im ifo Zentrum für Prof. Dr. Günther Schulze, Universität Freiburg, im ifo Internationalen Institutionenvergleich und Migrations- Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Öko- forschung. nomie.

Prof. Wolfgang Keller, Ph.D., University of Colorado, Prof. Dr. Robert Schwager, Universität Göttingen, Boulder, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. Prof. Dr. Stefanie Kleimeier, University of Maastricht, im ifo Zentrum für Internationalen Institutionenver- Prof. Partha Sen, Ph.D., Delhi School of Economics, im gleich und Migrationsforschung. ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen.

Prof. Sergey G. Kokovin, Ph.D., National Research Uni- Dr. Max F. Steinhardt, Helmut-Schmidt-Universität versity Higher School of Economics of St. Petersburg, Hamburg, im ifo Zentrum für Internationalen Instituti- im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. onenvergleich und Migrationsforschung.

Prof. Dr. Sebastian Krautheim, Universität Passau, im Agnes Strauß, Universität Hamburg, im ifo Zentrum für ifo Zentrum für Außenwirtschaft. öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Prof. Dr. Andreas Löschel, Universität Münster, im ifo Zen- Dr. Alexander Tarasov, National Research University trum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen. Higher School of Economics (NRU HSE), Moskau, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. Prof. Kul B. Luintel, Ph.D., Cardiff Business School, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. Prof. Dr. Christian P. Traeger, University of Oslo, im ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressour- Prof. Sugata Marjit, Ph.D., Centre for Studies in Social cen. Sciences, Calcutta, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. Prof. Dietrich Vollrath, Ph.D., University of Houston, Prof. James R. Markusen, Ph.D., University of Colora- im ifo Zentrum für Bildungsökonomik. do, Boulder, im ifo Zentrum für Außenwirtschaft. Prof. Dr. Richard A. Werner, University of Southamp- Prof. Jesús Fernández-Huertas Moraga, Ph.D., ifo ton, im ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politi- Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich sche Ökonomie. und Migrationsforschung. Prof. Cees Withagen, Ph.D., VU University Amsterdam, Prof. Dr. Gernot Müller, Universität Tübingen, im ifo im ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen. Ressourcen.

Dr. Demir Pakel, Bilkent University, Ankara, im ifo Zen- Dr. Peter A. Zadrozny, U.S. Bureau of Labor Statistics, trum für Außenwirtschaft. Washington, DC, im ifo Zentrum für Konjunkturfor- schung und Befragungen. Prof. Dr. Andreas Peichl, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Vorstands- Dr. Robert Zymek, University of Edinburgh, im ifo Zen- bereich. trum für Außenwirtschaft.

ifo Jahresbericht 2016 215 Lehre und AuSSenbeziehungen

Gsea tauf nthalte von ifo Mitarbeitern Prof. Dr. Marcel Thum hielt sich vom 29. August bis 2. September 2016 am Michele Battisti, Ph.D. Max-Planck-Institut (MPI) für Steuerrecht und Öffentli- hielt sich vom 20. Juli bis 20. August 2016, vom 8. bis 12. che Finanzen, München, auf. November 2016 und vom 18. bis 22. Dezember 2016 am University College London auf. Thomas Triebs, Ph.D. besuchte vom 22. Mai bis 2. Juni 2016 die Catholic Uni- Caroline Fritzsche versity of Leuven und vom 5. bis 9. Juni 2016 die Univer- war vom 13. bis 26. Mai 2016 an der University of Glas- sity of Cambridge. gow. Justin Tumlinson, Ph.D. Dr. Philipp Lergetporer besuchte vom 8. bis 20. Mai 2016 die New York Univer- ist von September 2016 bis April 2017 an der University sity und vom 22. bis 26. August 2016 die University of of Chicago. California, Berkeley.

Christian Ochsner Katharina Werner war vom 23. Mai bis 17. Juni 2016 am Institut für Höhere ist von September 2016 bis April 2017 an der Harvard Studien Wien. Kennedy School of Government, Cambridge, MA.

Prof. Dr. Niklas Potrafke lehrt vom 11. September 2016 bis 11. April 2017 an der University of California, San Diego.

Prof. Panu Poutvaara, Ph.D. besuchte vom 18. bis 23. August 2016 die University of Pittsburgh, vom 23. bis 25. August 2016 die Fordham University, New York, vom 28. bis 30. September 2016 und vom 8. und 9. Dezember 2016 das VATT Institute for Economic Research, Helsinki, sowie vom 3. bis 8. Okto- ber 2016 das Research Institute of Industrial Economics (IFN), Stockholm.

Dr. Simone Schüller hielt sich vom 5. bis 8. Juli 2016 am Research Institute for the Evaluation of Public Policies (IRVAPP), Trient, auf.

Bastian Schulz forschte vom 22. September bis 10. Dezember 2016 an der University of Chicago.

Suphi Şen, Ph.D. hielt sich vom 2. bis 12. Februar 2016 an der Tilburg Uni- versity auf.

Lisa Simon ist von September 2016 bis Juni 2017 an der University of California, Berkeley.

216 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Mhünc ner Seminare CESifo Conferences

Guy Kirsch, Universität Freiburg, Schweiz CESifo Area Conference on Public Sector Economics »Erben in einer liberalen Gesellschaft«, 21. Januar 2016. 21. Januar 2016, München.

Lord Adair Turner, ehemaliger Vorsitzender der briti- Nicolas Werquin, Toulouse School of Economics schen Finanzmarktaufsichtsbehörde »Income Taxation with Frictional Labor Supply« »Debt, Demand, and Discipline«, 1. Februar 2016. Vidar Christiansen, University of Oslo Anna Diamantopoulou, ehem. griechische Bildungsmi- «Optimal Taxation in a Unionised Economy« nisterin und EU-Beschäftigungskommissarin »Vision, Rules and Leadership«, 30. Mai 2016. Ray Rees, Ludwig-Maximilians-Universität München »Optimal Taxation and Models of the Household« Branko Urošević, University of Belgrade »The Western Balkans and the European Union«, 20. Juni Niklas Potrafke, ifo Institut 2016. »Inter Vivos Transfers of Ownership in Family Firms«

Christian Kastrop, OECD, Paris Jarkko Harju, Government Institute for Economic Re- »Förderung von Produktivität und Gleichheit: Eine search (VATT), Helsinki doppelte Herausforderung«, 27. Juni 2016. »Entrepreneurs’ Income Taxation and Firms’ Produc- tivity« Lars B. Feld, Universität Freiburg »Die Flüchtlingskrise und ihre Bewältigung: Schaffen Valeria Merlo, Universität Tübingen wir das?«, 4. Juli 2016. »The Impact of Thin Capitalization Rules on the Loca- tion of Multinational Firms’ Foreign Affiliates« Hans-Wilhelm Schiffer, World Energy Resources Pro- gramme des World Energy Council Joana Naritomi, London School of Economics »Jazz, Symphony, Blues – drei neue Szenarien des »Consumers as Tax Auditors« World Energy Council zur Entwicklung der globalen Energieversorgung bis 2060«, 24. Oktober 2016. Thiess Büttner, Universität Erlangen-Nürnberg »Pre-announced VAT Increases and the Sales of Consu- Klaus Masuch, Europäische Zentralbank, Frankfurt am mer Durables« Main »Institutionen, Schulden und Wachstum in Europa«, Lars B. Feld, Universität Freiburg 14. November 2016. »Commitment to Pay Taxes: A Field Experiment on the Importance of Promise« Dame Helen Wallace, Lady Wallace of Saltaire, British Academy, London Bev Dahlby, University of Calgary »Europe at a Crossroads, but Can We Read the Sign- »The Trade-Off between Efficiency and Fiscal Equity in posts?«, 28. November 2016. a Federation with Provincial Resource Revenues«

Bernhard Kempen, Institut für Völkerrecht und auslän- Andreas Peichl, Zentrum für Europäische Wirtschafts- disches öffentliches Recht, Universität zu Köln forschung (ZEW), Mannheim Das deutsch-kanadische Freihandelsabkommen CETA: »Jointly Optimal Income Taxes for Different Sources of Verfassungswidrig?, 5. Dezember 2016. Income«

Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts a.D. Peter Birch Sørensen, University of Copenhagen »Der Schwarze Juni. Brexit, Flüchtlingswelle, Euro- »Taxation and the Optimal Constraint on Corporate Desaster – wie die Neugründung Europas gelingt«, Debt Finance: Why a Comprehensive Business Income 19. Dezember 2016. Tax is Suboptimal«

ifo Jahresbericht 2016 217 CESifo-Aktivitäten

T uomas Matikka, Government Institute for Economic CESifo Area Conference on Macro, Money and Inter- Research (VATT), Helsinki national Finance »The Elasticity of Taxable Income: Evidence from Chan- 26. und 27. Februar 2016, München. ges in Regional Income Tax Rates in Finland« Dirk Niepelt, Study Center Gerzensee Michael C. Burda, Humboldt-Universität zu Berlin »Domestic and External Debt and Default« »Social Security Contributions and the Business Cycle« Reinhard Neck, Universität Klagenfurt Peter Egger, ETH Zürich »How Relieving is Public Debt Relief? A Macroeconomic »The Taxing Deed of Globalization« Dynamic Game Approach«

Tuomas Kosonen, Government Institute for Economic Michael Bauer, Federal Reserve Bank of San Francisco Research (VATT), Helsinki »Robust Bond Risk Premia« »The Accuracy of Bunching Method under Optimization Frictions: Students’ Constraints« Yin-Wong Cheung, City University of Hong Kong »China’s Capital Flight: Pre- and Post-Crisis Experien- Pierre Boyer, École Polytechnique, Palaiseau ces« »Public Debt and the Political Economy of Reforms« Nikolay Hristov, ifo Institut Ngo Van Long, McGill University, Montreal »Financial Market Imperfections and the Pricing Decis- »Games with a Virtual Co-mover Structure: Applications ion of Firms: Theory and Evidence« to the Theory of Private Contribution to Public Goods« Jakob de Haan, University of Groningen Emanuel Ornelas, Sao Paulo School of Economics-FGV »Euro Area Imbalances« »The Limits of Political Compromise: Debt Ceilings and Political Competition« Gylfi Zoega, University of Iceland »European Integration and the Feldstein-Horioka Matthias Polborn, University of Illinois at Urbana- Puzzle« Champaign »Intra-Party Disagreement and Inter-Party Polarization« Michael Funke, Universität Hamburg »Modelling the Time-Variation in Euro Area Lending Michaela Slotwinski, Universität Basel Spreads« »Precise Control over Legislative Vote Outcomes: A Fo- rensic Approach to Political Economics« Frank Westermann, Universität Osnabrück »Multilateral Loans and Interest Rate: Further Evidence Thomas Stratmann, George Mason University, Fairfax on the Seniority Conundrum« »Are Certificate-of-Need Laws Barriers to Entry? How They Affect Access to MRI, CT, and PET Scans« Alessandro Spelta, Università Cattolica del Sacro Cuore, Milan Dirk Schindler, Norwegian School of Economics, Bergen »A Unified View of Systemic Risk: Detecting Sistemi- »Immobilizing Corporate Income Shifting: Should It Be cally Important Financial Institutions and Forecasting Safe to Strip in the Harbor?« the Financial Cycle via Early Warning Signals«

Marco Runkel, Technische Universität Berlin Jakob Grazzini, Università Cattolica del Sacro Cuore, »On the Implications of Introducing Cross-Border Loss- Milan Offset in the European Union« »The Behavioral Origins of Aggregate Fluctuations«

Michael Stimmelmayr, ETH Zürich Xiaowen Lei, Simon Fraser University, Burnaby »Tax-Induced Transfer Pricing and Corporate Agency »›Wait and See‹ Monetary Policy« Costs«

218 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Eddie Gerba, London School of Economics Stefan Homburg, Leibniz-Universität Hannover »Macropudential Policy in a Knightian Uncertainty Mo- »Understanding Benign Liquidity Traps: The Case of del with Credit-, Risk-, and Leverage Cycles« Japan«

Jan Fidrmuc, Brunel University, London Øivind A. Nilsen, Norwegian School of Economics, Bergen »Natural Disasters, Government Spending, and the Fis- »Price Changes – Stickiness and Internal Coordination cal Multiplier« in Multiproduct Firms«

Apostolis Philippopoulos, Athens University of Econo- mics and Business CESifo Area Conference on Applied Microeconomics »On the Composition of Public Spending and Taxes« 18. und 19. März 2016, München.

Gernot J. Müller, Universität Tübingen Christian Gollier, Toulouse School of Economics »Does Austerity Pay Off?« »Welcome and Introduction«

Romain Houssa, University of Namur Francesc Dilme, Universität Bonn »Empirical Framework for Macroeconomic Policies in »Revenue Management Without Commitment: Dyna- South Africa« mic Pricing and Periodic Fire Sales«

Paul De Grauwe, London School of Economics Marco Sahm, Universität Bamberg »Animal Spirits and the International Transmission of »Strategic Corporate Social Responsibility« Business Cycles« Sara Biancini, University of Caen Normandie Guglielmo Caporale, Brunel University, London »Vertical Integration and Downstream Collusion« »Macro News and Stock Returns in the Euro Area: A Var- Garch-in-Mean Analysis« Hannu Vartiainen, University of Helsinki »Mechanism Design without Commitment – General Christoph Görtz, University of Birmingham Solution and Application to Bilateral Bargaining« »News Shocks and Business Cycles: Bridging the Gap from Different Methodologies« Alia Gizatulina, Universität St. Gallen »Betting on Others’ Bets: Unions of Surplus Extraction Marc Gronwald, University of Aberdeen Mechanisms« »Understanding Cyclical Bahavior of Crude Oil Produc- tion and Consumption and their Effect on Crude Oil Suehyun Kwon, University College London Prices« »Incentive Compatibility with Endogenous States«

Gianni De Nicolo, International Monetary Fond, Wa- Charles F. Mason, University of Wyoming shington, DC »Imminent Entry and the Transition to Multimarket Ri- »Revisiting the Impact of Bank Capital Requirements valry in a Laboratory Setting« on Lending and Real Activity« Øivind A. Nilson, Norwegian School of Economics, Bergen Gernot Doppelhofer, Norwegian School of Economics, »Competition and the Riskiness of Banks’ Loan Portfolios« Bergen »US Monetary Policy in a Globalized World« Clara Graziano, University of Udine »Market Competition or Family Ties: Which Prevails on Thorvaldur Gylfason, University of Iceland CEOs Pay?« »Economic Diversification: Six Case Studies« Jean-Marc Bourgeon, INRA & École Polytechnique, Thomas Steger, Universität Leipzig Palaiseau »No Price Like Home: Global House Prices, 1870–2012« »Optimal Territorial Design and Decentralization«

ifo Jahresbericht 2016 219 CESifo-Aktivitäten

Thorsten Upmann, Universität Bielefeld Richard Musgrave Lecture »Co-Worker Productivity in Teams« 7. April 2016, München.

Alessandro Cigno, University of Florence Kai Konrad, Max-Planck-Institut für Steuerrecht und »Self-enforcing Family Rules, Marriage and the (Non) Öffentliche Finanzen, München Neutrality of Public Intervention« »Brothers in Arms – Theory and Experimental Results on Alliances« Johannes Hörner, Yale University, New Haven »Information Design in Dynamic Environments« CESifo Area Conference on Employment and Social Klaus Wälde, Johannes-Gutenberg Universität Mainz Protection »Stress and Coping: An Economic Approach« 8. und 9. April 2016, München.

Daniel Garrett, Toulouse School of Economics Anna Raute, Universität Mannheim »Residual Deterrence« »Can Financial Incentives Reduce the Baby Gap? – Evi- dence from a Reform in Maternity Leave Benefits« Christoph March, Technische Universität München »Altruistic Observational Learning« Bastian Schulz, ifo Institut »Wage Rigidity and Labor Market Dynamics with Sort- Giordano Mion, University of Sussex ing« »Unraveling Firms: Demand, Productivity and Markups Heterogeneity« Ole-Peter Moe Hansen, Norwegian School of Econo- mics, Bergen Dietmar Harhoff, Max-Planck-Institut für Innovation »Trading Off Welfare and Immigration in Europe« und Wettbewerb, München »Deferred Patent Examination« Bertil Tungodden, Norwegian School of Economics, Bergen Raphael Schoenle, Brandeis University »Fairness, Merit, and Personal Responsibility« »YOLO: Mortality Beliefs and Household Finance Puzzles« Arjan Non, Maastricht University Règis Renault, University of Cergy-Pontoise »Self-Selection into Linear Piece Rate Contracts in »Search Direction« Risky Environments«

Laurent Linnemer, CREST, Paris Tomer Blumkin, Ben Gurion University, Be’er Sheva »On Exclusive Pre-Auction Negotiations« »Anti-Discrimination Legislation and the Efficiency- Enhancing Role of Madatory Parental Leave« Johannes Maier, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen Regina Riphahn, Universität Erlangen-Nürnberg »A Model of Reference-Dependent Belief Choice« »Fertility Effects of Child Benefits«

Christian Gollier, Toulouse School of Economics Kjell Erik Lommerud, University of Bergen »Aversion to Risk of Regret and Preference for Posi- »Single Mothers and their Children: Evaluating a Work- tively Skewed Risks« Encouraging Welfare Reform«

Bruno M. Parigi, University of Padova Tim Lohse, Berlin School of Economics and Law »Bad Banks and Underinvestment« »Do Individuals Put Effort into Lying? Evidence from a Compliance Experiment« Pierre Boyer, École Polytechnique, Palaiseau »Regulatory Arbitrage and the Efficiency of Banking Dan Anderberg, Royal Holloway University of London Regulation« »Domestic Violence with Learning«

220 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Thorsten Upmann, Universität Bielefeld CESifo Area Conference on Global Economy »Centralised Labour Market Negotiations: Strategic Be- 13. und 14. Mai 2016, München. haviour Curbs Employment« Peter Neary, University of Oxford Matz Dahlberg, Uppsala University »Structural Foundations for Gibrat’s Law« »Activation Programs for Welfare Recipients: Evidence from Jobbtorg Stockholm« Arevik Gnutzmann-Mkrtchyan, Universität Hannover »The Silent Success of Customs Unions« Massimo Anelli, Bocconi University, Milan »Foreign Peer Affects and Native Major Choices« Sebastian Heise, Yale University, New Haven »Firm-to-Firm Relationships and Price Rigidity: Theory Bart Cockx, Ghent University and Evidence« »Contracting Out Mandatory Counselling and Training for Long-Term Unemployed. Private For-Profit or Non- Inga Heiland, ifo Institut Profit, or Keep it Public?« »Global Risk Sharing through Trade in Goods and Assets:Theory and Evidence« John Komlos, ehem. Ludwig-Maximilians-Universität München Tim Schmidt-Eisenlohr, Federal Reserve System, Wa- »Employment in a Just Economy« shington, DC »Learning and the Value of Relationships in Internati- Panu Poutvaara, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- onal Trade« Universität München »Bitterness in Life and Attitudes towards Immigration« Erdal Yalcin, ifo Institut »The Export-Innovation Nexus under Uncertainty« Gylfi Zoega, University of Iceland »Social Capital and the Labor Market« Udo Kreikemeier, Technische Universität Dresden »Offshoring, Firm Selection, and Job Polarisation in Albrecht Glitz, Humboldt-Universität zu Berlin General Equilibrium« »Occupational Recognition and Immigrant Labor Mar- ket Outcomes« Anna Gumpert, Ludwig-Maximilians-Universität München »Multinational Firms and Export Dynamics« Silke Übelmesser, Universität Jena »Job Changes and Interregional Migration of Gradua- Lisandra Flach, Ludwig-Maximilians-Universität München tes« »Quality and Gravity in International Trade«

Vincenzo Galasso, Bocconi University, Milan Edwin L.-C. Lai, Hong Kong University of Science and »Old Before their Time: The Role of Employers in Technology Retirement Decisions« »Global Gains from Reduction of Trade Costs«

Laszlo Goerke, Universität Trier Sergey Nigai, ETH Zürich »Commuting and Sickness Absence« »A Tale of Two Tails: Productivity Distribution and the Gains from Trade« Joan Costa i Font, London School of Economics »Does Public Long-Term Care Subsidisation Decrease Dalia Marin, Ludwig-Maximilians-Universität München Savings?« »Do Multinationals Transplant their Business Model?«

Nicholas Sly, Federal Reserve Bank of Kansas City »The Labor Market Effects of Offshoring by U.S. Multi- national Firms: Evidence from Changes in Global Tax Policies«

ifo Jahresbericht 2016 221 CESifo-Aktivitäten

Jean-Marie Viaene, Erasmus University Rotterdam Frederica Liberini, ETH Zürich »Firm Export Survival: Micro-Evidence from the Philip- »Is it Luring Innovations or just Profit? The Case of Euro- pines« pean Patent Boxes«

Eckhard Janeba, Universität Mannheim Marc-Andreas Muendler, University of California, San »Regulatory Chill and the Effect of Investor State Dispu- Diego te Settlements« »The Dynamics of Comparative Advantage«

Giordano Mion, University of Sussex Erdal Yalcin, ifo Institut »The Interconnections Between Services and Goods »The Export-Innovation Nexus under Uncertainty« Trade at the Firm Level« Frank Lichtenberg, Columbia University, New York Georg Schaur, University of Tennessee, Knoxville »The Impact of Pharmaceutical Innovation on Mortality »Endogenous Border Time: Ports, Customs, Storage?« and Hospitalization in Portugal, 2002–2010«

Simona Gamba, Research Institute for the Evaluation CESifo-Delphi Conference on Innovation: A Patent of Public Policies, Trent Advantage »The Effect of Intellectual Property Rights on Domestic 1. und 2. Juli 2016, München. Innovation in the Pharmaceutical Sector«

Hans Hvide, University of Bergen Eva Chalioti, Yale University, New Haven »University Innovation and the Professor’s Privilege« »Innovation, Patents and Trade: A Firm-level Analysis«

Mirko Titze, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung E. Kwan Choi, Iowa State University, Ames Halle (IWH) »Innovation, Competition and North-South Trade« »Identifying the Effects of Place-Based Policies – Cau- sal Evidence from Germany« Martin Watzinger, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen Tobias Lohse, ifo Institut »Antitrust, Patents, and Cumulative Innovation: Evi- »Can Public Innovation Programmes Spur Local Econo- dence from Bell Labs« mic Growth? Evidence from East Germany« Alice Kügler, University of Cambridge Francesco Cinnirella, ifo Institut »The Responsiveness of Inventing: Evidence from a Pa- »Religious Diversity and Innovation: Historical Evi- tent Fee Reform« dence from Patenting Activity« Simone Schüller, ifo Institut Giovanni Prarolo, University of Bologna »Broadband Diffusion and Firm Performance in Rural »The Long-Run Impact of Religions on Innovation: Em- Areas: Quasi-Experimental Evidence« pirical Evidence from Spain« Andreas Mazat, ifo Institut Felipe Valencia Caicedo, Universität Bonn »Broadband Infrastructure and Entrepreneurship« »Engineering Growth: Innovative Capacity and Deve- lopment in the Americas« Jonathan Timmis, University of Nottingham »The (Fuzzy) Digital Divide: Universal Broadband Ac- Antoine Dechezlepretre, London School of Economics cess and Firm Performance« »Do Tax Incentives for Research Increase Firm Innovati- on? An RD Design for R&D« Georg Grätz, Uppsala University »Robots at Work«

222 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Esther Ann Boler, University of Oslo Sarah Brown, University of Sheffiled »Technology-Skill Complementarity in a Globalized »Charitable Behaviour and the Big Five Personality World« Traits: Censored Quantile Regression Analysis of UK Panel Data« Matthias Dorner, Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München Abigail Payne, Mc Master University, Hamilton »Social Ties and Patent Quality Signals – Quasi Experi- »Digging into Crowding Out and Warm Glow ... The Im- mental Evidence from East German Inventor Migration« pact of Government Funded New Charity Initiatives on Private Giving and Charity Fundraising« Katalin Szemeredi, London School of Economics »Colocation and Knowledge Diffusion: Evidence from Mette Trier Damgaard, Aarhus University Million Dollar Plants« »The Hidden Costs of Nudging: Experimental Evidence from Reminders in Fundraising« Oliver Falck, ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Uni- versität München, und Thomas Moutos, Athens Univer- Dean Karlan, Yale University, New Haven sity of Economics and Business »Economics and Psychology of Effective Philanthropy« »Concluding Remarks« Ted Bergstrom, University of California, Santa Barbara »Let Me, or Let George? Motives of Competing Altruists« CESifo Venice Summer Institute 18. bis 23. Juli 2016, San Servolo. Claudia Schwirplies, Universität Hamburg »Perspective Taking and Public Goods Provision in Multi- ple Group Membership Settings – Evidence from the Lab« The Economics of Philanthropy 18. und 19. Juli 2016. Eugen Dimant, University of Pennsylvania »On Peer Effects: Contagion of Pro-And-Anti-Social Beha- James Andreoni, University of California, San Diego vior in Charitable Giving and the Role of Social Identity« »Putting Time Into Giving Money« Alvaro Escribano-Correa, University Carlos III Madrid Benjamin Marx, University of Illinois »›Giving‹ into Social Pressure« »The Charitable Response to a Non-Directed Matching Gift« Disrupted Economic Relationships: Disasters, Sanc- Jonathan Meer, Texas A&M University tions, and Dissolutions »It’s not the Thought that Counts: A Field Experiment 18. und 19. Juli 2016. on Gift Exchange and Giving at a Public University« Javed Younas, American University of Sharjah Sarah Smith, University of Bristol »Terrorism and Trade« »Lift or Shift: Do Fundraising Interventions Increase Vo- luntary Contributions to Public Goods?« Marvin Suesse, New York University, Abu Dhabi »Breaking the Unbreakable Union: Nationalism, Trade Lise Vesterlund, University of Pittsburgh Disintegration and the Soviet Economic Collapse« »Motives for Giving« Thierry Verdier, Paris School of Economics Avner Ben-Ner, University of Minnesota »Regional Fragility Clusters: State Capacity, Conflicts »Is Altruism (Always) Good for Society? The Problem of and Institutional Cooperation« Particularistic Giving in a Diverse Society« Tristan Kohl, University of Groningen Justin Tumlinson, ifo Institut »Sticks and Stones: (Threatening to Impose) Economic »Corporate Provision of Public Goods« Sanctions and their Effect on International Trade«

ifo Jahresbericht 2016 223 CESifo-Aktivitäten

Julian Hinz, Paris School of Economics David Jäger, City University of New York »Collateral Damage: The Impact of the Russia Sanc- »The Cycle of Violence in the Second Intifada: An Empi- tions on Sanctioning Countries’ Exports« rical Retrospective«

Rodney Ludema, Georgetown University Brett Benson, Vanderbilt University, Nashville »Sanctions Against Russia: Seperating Myth from Rea- »Nuclear Proliferation, Inspection, and Ambiguity« lity« Vesa Kanniainen, University of Helsinki Maria Persson, Lund University »Defence Commitment and the Value of Life in Deter- »Exploring the Long-Term Evolution of Trade Survival« rence of War«

Martin Strieborny, Lund University »Finance and Export Survival: The Case of MENA Regi- Political Economy Aspects of Income (Re-)Distribution on and Sub-Saharan Africa« 20. und 21. Juli 2016.

Enrico Spolaore, Tufts University Thierry Verdier, Paris School of Economics »The Political Economy of Heterogeneity and Conflict« »A Political Economy Model of Redistribution, Public Good Provision and Minority Cultural Integration«

The Economics of Peace and War Gilberto Turati, University of Torino 20. und 21. Juli 2016. »How do Governments Fare about Redistribution? New Evidence on the Political Economy of Redistribution« Lena Gerling, Universität Müster »Rebellious Youth: Evidence on the Link between Youth Mirko Moro, University of Stirling Bulges, Institutional Bottlenecks and Conflict« »Financial Literacy and Political Polarization«

David Stadelmann, Universität Bayreuth Anna Giolbas, GIGA German Institute of Global and »Military Background of Politicians and Parliamentary Area Studies, Hamburg Decisions« »Political Regimes and Pro-poor Transfers in Develo- ping Countries« Kai Konrad, Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen, München Vincenzo Vinci, Maastricht Graduate School of Gover- »Dynamic Conflict – Comparing Excalation in Cam- nance paigns with Fixed and Variable Military Budgets« »Institutional Factors and People’s Preferences in So- cial Protection« John A. Turner, Pension Policy Center, Washington, DC »War and Pensions« Jan-Egbert Sturm, ETH Zürich »Finance and Income Inequality: A Review and New Evi- Zahra Siddique, University of Reading dence« »Are Drone Strikes Effective in Afghanistan and Pakis- tan? On the Dynamics of Violence between the United Jarko Fidrmuc, Zeppelin-Universität, Friedrichshafen States and the Taliban« »Russian Oligarchs and Economic Inequality in Russian Regions: A Quantitative Assessment« Leandro Elia, Europäische Kommission, Brüssel »Economic Development in Peacekeeping Host Coun- Assaf Razin, Tel Aviv University tries« »How Migration Can Change Income Inequality?«

Bruno Frey, Universität Basel Arye L. Hillman, Bar Ilan University »Strategies to Deal with Terrorism« »Political Choice of the Means of Protection«

224 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Markus Brückner, University of Queensland CESifo Area Conference on Economics of Education »Rent Extraction by Capitalists« 2. und 3. September 2016, München.

Rasmus Wiese, University of Groningen Eric A. Hanushek, Stanford University »Expressive Voting and Political Ideology in a Labora- »Introduction« tory Democracy« Esteban M. Aucejo, London School of Economics »The Path to College Education: Are Verbal Skills More Climate Change and Migration Important than Math Skills?« 22. und 23. Juli 2016. Sarah R. Cohodes, Teachers College, Columbia Univer- Charles Mason, University of Wyoming sity »Climate Change and Migration: A Dynamic Model« »The Long-Run Impacts of Tracking High-Achieving Stu- dents: Evidence from Boston’s Advanced Work Class« Ilan Noy, University of Wellington »Exit, Voice, and Loyalty: Climate Change on an Atoll Nirav Mehta, University of Western Ontario Island« »Targeting the Wrong Teachers? Linking Measurement with Theory to Evaluate Teacher Incentive Schemes« Ingrid Dallmann, Université Paris Sud »Climate Variability and Internal Migration: A Test on Victor Lavy, University of Warwick and Hebrew Univer- Indian Inter-State Migration« sity of Jerusalem »Teachers’ Pay for Performance in the Long-Run: The Carina Goldbach, ZMT – Leibniz-Zentrum für Marine Dynamic Pattern of Treatment Effects on Students’ Tropenökologie, Bremen Educational and Labor Market Outcomes in Adult- »Human Out-Migration from Coastal Areas in Ghana hood« and Indonesia – The Role of Environmental Factors« Abugail Payne, University of Melbourne and McMaster Jasmin Gröschl, ifo Institut University, Hamilton »Escaping the Weather: Do Natural Disasters Cause Mi- »Big Fish, Small Pond: The Effect of Rank at Entry on gration« Post-Secondary Outcomes«

Nekeisha Spencer, University of West Indides, Mona, Michael F. Lovenheim, Cornell University Kingston »How Does For-Profit College Attendance Affect Stu- »Hurricanes? Let’s make a Move!« dent Loans, Defaults and Earnings?«

Michael Beine, University of Luxemburg Philipp Lergetporer, ifo Institut »Climatic Factors as Determinants of International Mi- »How Information Affects Support for Education Spen- gration: Redux« ding in Germany and the United States: Comparative Evidence from Survey Experiments« Cristiana Cattaneo, Fondazione Eni Enrico Mattei, Milan Peter Dolton, University of Sussex »Climate Induced Migration and Conflicts« »How to Get the Best Bang for Your Buck. The Rela- tive Efficiency of Educational Systems: A Cross Country Mbaye Linguiere, African Development Bank Prescriptive Analysis« »Natural Disasters and Poverty Reduction: Do Migrati- on and Remittances Matter?« Dario Maldonado, University of Los Andes, Bogota »Labor Market Conditions of Public Sector Teachers: Causal Evidence from Colombia«

ifo Jahresbericht 2016 225 CESifo-Aktivitäten

Iftikhar Hussain, University Sussex Margherita Fort, University of Bologna »Do Consumers Respond to Short-Term Innovations in »Cognitive and Non-cognitive Costs of Daycare 0-2 for School Productivity? Evidence from the Housing Mar- Girls« ket and Parents’ School Choices« Kerstin Schneider, Universität Wuppertal Kjell Salvanes, Norwegian School of Economics, Ber- »Quiet Please! Adverse Effects of Noise on Child Deve- gen lopment« »Education, Earnings Dynamics, and Life-Cycle In- equality« Stephen Machin, London School of Economics »Unexpected School Reform: Academisation of Prima- Simon Wiederhold, ifo Institut ry Schools in England« »Returns to ICT Skills« Steven Rivkin, University of Illinois, Chicago Sandra McNally, University of Surrey and London School »Perfomance Information and Personnel Decisions in of Economics the Public Sector: The Case of School Principals Effec- »Teaching Assistants, Computers and Small Group tiveness« Teaching: A Randomised Control Trial in English Prima- ry Schools« Andrew Barr, Texas A&M University, College Station »Prompting Active Choice Among High-Risk Borro- Abhijeet Singh, University College London wers: Evidence from a Student Loan Counseling Expe- »Teaching All Students, and Not Just the Top of the riment« Class: Experimental Evidence on Technology – Led Education in India« Lesley Turner, University of Maryland »Student Loan Nudges: Experimental Evidence on Bor- Michela Maria Tincani, University College London rowing and Educational Attainment« »Heterogeneous Peer Effects and Rank Concerns: The- ory and Evidence« Lance Lochner, University of Western Ontario »The Effect of Education and School Quality on Female Edwin Leuven, University of Oslo Crime« »Causes and Consequences of Marital Sorting Among the College Educated« Krzysztof Karbownik, Northwestern University »Birth Order and Delinquency: Evidence from Denmark Marc Piopiunik, ifo Institut and Florida« »Africa’s Skill Tragedy: Does Teachers’ Lack of Know- ledge Lead to Low Student Performance?« Susan Dynarski, University of Michigan »The Gap within the Gap: Using Longitudinal Data to Eric Bettinger, Stanford University Understand Income Differences in Student Achieve- »The Long Run Impacts of Merit Aid: Calculations from ment« California’s CAL Grant« Scott Imberman, Michigan State University David Jäger, City University of New York »An Exploration of Economic and Racial Gaps in Special »Do Honors Programs Improve Student Outcomes?« Education Identification«

Peter Bergmann, Columbia University, New York Joseph G. Altonji, Yale University, New Haven »Education for All? Evidence from a Nationwide Audit »Undergraduate Field, Graduate Education, and Labor Study of Charter Schools« Market Outcomes«

Olmo Silva, London School of Economics »The Demand for Autonomous Schools«

226 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

CESifo Area Conference on Energy and Climate Emilson Silva, University of Alberta Economics »Self-Enforcing Agreements Under Unequal Nationally 14. und 15. Oktober 2016, München. Determined Contributions«

Charles Kolstad, Stanford University Jon Strand, Inter-American Development Bank, Wash- »Regulating a Global Externality in a Small Open Eco- ington DC nomy« »Combining Carbon Taxation and Offset Payments: A New Approach to Climate Policy in Low-Income Coun- Reyer Gerlagh, Tilburg University tries« »Natural Capital is Back« Suphi Şen, ifo Institut Matti Liski, Aalto University »The Effectiveness of Taxing Carbon Content of Energy »Stabilization and the Control of Catastrophes« Consumption«

Christian Traeger, University of California, Berkeley Jean-Pierre Ponssard, CNRS, Paris, and École Poly- »ACE – An Analytic Climate Economy (with Temperature technique, Palaiseau and Uncertainty)« »Output-Based Allocations in Pollution Markets with Uncertainty and Self-Selection« Lint Barrage, Brown University, Providence »Optimal Dynamic Carbon Taxes in a Climate-Economy Luca Taschini, London School of Economics Model with Distortionary Fiscal Policy« »Dynamic Supply Adjustment and Banking under Uncertainty: The Market Stability Reserve« Elisa Belfori, Colorado State University, Fort Collins »Carbon Trading, Carbon Taxes and Social Discoun- Katinka Holtsmark, University of Oslo ting« »Green Bandits«

Anna Sahari, Aalto University Niko Jaakkola, ifo Institut »Household Heterogeneity in Willingess to Pay for Fuel »Non-Cooperative and Cooperative Climate Policies Cost Reduction« with Anticipated Breakthrough Technology«

Inge van den Bijgaart, Tilburg University Christoph Böhringer, Universität Oldenburg »The Unilateral Implementation of a Sustainable »Cost-Effectiveness and Incidence of Renewable Ener- Growth Path with Directed Technical Change« gy Promotion in Germany«

Ngo van Long, McGill University, Montreal Carolyn Fischer, Resources for the Future, Washington DC »Mixed-Strategy Equilibrium in Pollution Abatement »Overlapping Strategies for Reducing Carbon Emissi- Games« ons from the Personal Transportation Sector«

Charles Mason, University of Wyoming Beat Hintermann, Universität Basel »Transboudary Externalities and Reciprocal Taxes: A »Dynamic Policy Choices with Social Norms« Differential Game Approach« Antnony Miller, London School of Economics Cees Withagen, Tinbergen Institute, Amsterdam »Non-Paternalistic Long-Run Discounting« »Double Limit Pricing«

Marc Gronwald, University of Aberdeen CESifo Area Conference on Behavioural Economics »Simultaneous Supplies of Dirty and Green Fuels with 21. und 22. Oktober 2016, München. Capacity Constraint: Is there a Green Paradox?« Armin Falk, Universität Bonn »Self-Image and Status as Determinants of Moral Behavior«

ifo Jahresbericht 2016 227 CESifo-Aktivitäten

Florian Zimmermann, Universität Zürich Jonathan de Quidt, Institute for International Econo- »The Dynamics of Motivated Beliefs« mic Studies, Stockholm »Implicit Preferences Inferred from Choice« Lea Cassar, Universität zu Köln »Optimal Contracting with Endogenous Project Mission« Bertil Tungodden, Norwegian School of Economics, Bergen Tore Ellingsen, Stockholm School of Economics »The Boys Crisis: Do We Consider it More Acceptable »Competitive Compensation Contracts« when Males Fall Behind than when Females Do?«

Takeshi Murooka, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Rani Spiegler, Tel Aviv University and University Col- chen lege London »Zero Prices: Optimal Pricing of Experience Goods un- »Confounded by Confounders: Modeling Naïve Self- der Consumer Dynamic Loss Aversion« Selection«

Roberto A. Weber, Universität Zürich Matthias Sutter, Universität zu Köln »Job History, Work Attitude, and Employability« »Where to Look for the Morals in Markets?«

Charles Bellemare, Université Laval, Quebec City Björn Bartling, Universität Zürich »Responding to Subjective Evaluations: Assessing the »Fairness in a Winner-Take-All Economy« Role of Over-confidence, Ego-threats, and Monetary Consequences Using a Field Experiment in Denmark« Ernst Fehr, Universität Zürich »Behavioral and Neural Predictors of Inequality Aver- David Huffman, University of Pittsburgh sion« »Overconfidence and Biased Memory of Past Perfor- mance: Evidence from Managers« Stefano Dellavigna, University of California, Berkeley »Predicting Experimental Results: Who Knows What?« Sandro Ambuehl, Stanford University »An Offer You Can’t Refuse? Incentives Change What We Johannes Abeler, Oxford University Believe« »Preferences for Truth-Telling«

Ola Kvaløy, University of Stavanger Alexander W. Cappelen, Norwegian School of Econo- »Smells Like Team Spirit: An Experiment on Relative mics, Bergen Performance Feedback« »Second-Best Fairness: Experimental Evidence on the Trade-Off Between False Positives and False Negatives Alex Imas, Carnegie Mellon University, Pittsburgh in Distributive Choice« »Waiting to Choose« Uri Gneezy, University of California, San Diego Stephan Meier, Columbia University, New York »Regret as Incentive« »Money Left on the Kitchen Table: Exploring Sluggish Mortgage Refinancing Using Administrative Data, Sur- Alistair J. Wilson, University of Pittsburgh veys, and Field Experiments« »Regret in One-Shot and Recurrent Decisions: A Cauti- onary Tale« Gautam Rao, Harvard University, Cambridge MA »Familiarity Does Not Breed Contempt: Diversity, Joachim Winter, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Discrimination and Generosity in Delphi Schools« chen »Salience in Decision-Making under Risk: Experimental Davide Cantoni, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Evidence« chen »Democrats« Gary Charness, University of California, Santa Barbara »Communication and (Non-) Equilibrium Selection«

228 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

Martin Dufwenberg, University of Arizona Rosa Sanchis-Guarner, Imperial College London »King of the Hill: Giving Backward Induction its Best »Do English Planning Policies Make Shopping More Sus- Shot« tainable?«

Laszlo Goerke, Universität Trier Jan Ruffner, ETH Zürich »Social Comparisons in Oligopsony« »Cluster and Innovation«

Tomer Blumkin, Ben Gurion University, Be’er Shev Gabriel Ahlfeldt, London School of Economics »Leveraging Wage Subsidies to Facilitate Fair Wages »Ease vs. Noise: On the Conflicting Effects of Transpor- and Increase Social Welfare« tation Infrastructure«

Raj Chetty, Stanford University Jordi Jofre-Monseny, University of Barcelona »Behavioral Economics and Public Policy: A Pragmatic »Can Urban Renewal Policies Reverse Neighborhood Perspective« Ethnic Dynamics?«

Edoardo di Porto, University of Naples Federico II CESifo Economic Studies Conference on Geocoded »Testing for Spatially Smooth Unobserved Heterogenei- Data in Economic Research ty with an Application on a Randomized Experiment« 18. und 19. November 2016, München.

Masayuki Kudamatsu, Osaka University Munich Economic Summit »GIS for Economics Research: An Overview of Recent 30. Juni und 1. Juli 2016, München. Studies« Michael Schaefer, BMW Stiftung Herbert Quandt, Mün- Ricìo Titiunik, University of Michigan chen »The Role of Geocoding in Non-Experimental Designs Eröffnung der Konferenz that Evaluate Geographically Discontinuous Treat- ments« Clemens Fuest, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- Universität München Yanos Zylberberg, University of Bristol Welcome and Opening Remarks »East Side Story: Historical Pollution and Persistent Neighborhood Sorting« Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich Tuukka Saarimaa, Institute for Economic Research, Keynote Address VATT, Helsinki »Best Education Money Can Buy? Capitalization of Panel 1 School Quality in Finland« John Peet, The Economist, London, Demetrios Papa- demetriou, Migration Policy Institute, Washington DC, Matz Dahlberg, Uppsala University Jörg Decressin, Internationaler Währungsfonds, Wa- »On the Geography of Living, Working, and Commu- shington DC, Anna Diamantopoulou, DIKTIO – Network ting« for Reform in Greece, Athens »Introductory Dialogue – The New Migration Wave« John Östh, Uppsala University »Big Data and the City – Using Geocoded Data to Depict Breakout Sessions Relationships Between Socioeconomic Factors and Di- Daniel Gerlach, Zenith, Berlin, urnal Mobility« »Need for Strategic Dialogue« Heribert Dieter, Stiftung Politik und Wissenschaft, Berlin Camille Hemet, École Normale Superiéure, Paris »Let’s Talk Busines« »The Strength of Local Referral Networks: Evidence Katinka Barysch, Allianz SE, München from France« »Immigrating into the Workforce«

ifo Jahresbericht 2016 229 CESifo-Aktivitäten

O da Heister, Ashoka, München CESifo Veröffentlichungen »Integration not Alienation« EEAG European Economic Advisory Group at CESifo Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Report on the European Economy 2016 Innern, für Bau und Verkehr What next? »Presentation Speech« und »Welcome« (Torben M. Andersen, Aarhus University, Giuseppe Bertola, University of Turin, John Driffill, University of Panel 2 London, Harold James, Princeton University, Hans- Edward Lucas, The Economist, London, Gabriel Fel- Werner Sinn, ifo Institut und Ludwig-Maximilians- bermayr, ifo Institut, Kemal Sahin, Sahinler Group, Is- Universität München, Jan-Egbert Sturm, KOF, ETH tanbul, Reinhard Ploss, Infineon Technologies AG, Neu- Zürich, Branko Urošević, University of Belgrade) biberg, , Europäisches Parlament, Brüssel Elmar Brok – Recommendations for Europe »Seizing the Opportunity« – Summary Panel 3 – Macroeconomic Conditions and Outlook Quentin Peel, Financial Times, London, Armin Nas- sehi, Ludwig-Maximilians-Universität München, Rein- – Intergenerational Fairness hard Marx, Erzbischof von München und Freising, Aida – Tuning Secondary Education Hadžialić, Ministerin für gymnasiale Bildung und Wei- terbildung, Schweden, Ulrich Hörning, Dezernat Allge- – Denmark: Too Good to Be True? meine Verwaltung der Stadt Leipzig – Western Balkans: Coming Together »Melting the Pot«

CESifo Working Papers von Mitarbeitern des ifo Instituts und CESifo

Debt Brakes in the German States: Governments’ Rhe- toric and Actions Niklas Potrafke, Marina Riem und Christoph Schinke, Januar 2016, Nr. 5696.

Returns to ICT Skills Oliver Falck, Alexandra Heimisch und Simon Wieder- hold, Januar 2016, Nr. 5720.

Taking the Temperature: A Meta-Ranking of Economics Journals Klaus Wohlrabe, Januar 2016, Nr. 5726.

Migrating Extremists Christian Ochsner und Felix Rösel, März 2016, Nr. 5799.

Identification and Estimation of the Environmental Kuznets Curve: Pairwise Differencing to Deal with Non- linearity and Nonstationarity Suphi Şen, Bertrand Melenberg und Herman R. J. Volle- bergh, März 2016, Nr. 5837.

230 ifo Jahresbericht 2016 CESifo-Aktivitäten

How to Handle the Crisis in Greece? Empirical Evidence Economic Freedom and Religion: An Empirical Investi- Based on a Survey of Economics Experts gation Niklas Potrafke und Markus Reischmann, April 2016, Arye L. Hillman und Niklas Potrafke, Juli 2016, Nr. 6017. Nr. 5860. Partisan Politics: The Empirical Evidence from OECD Gender Equality in Muslim-Majority Countries Panel Studies Moamen Gouda und Niklas Potrafke, Mai 2016, Nr. 5883. Niklas Potrafke, Juli 2016, Nr. 6024.

The Cost of Decentralization: Linguistic Polarization Where is the Value Added? Trade Liberalization and and the Provision of Education Production Networks Francesco Cinnirella und Ruth Maria Schueler, Mai Rahel Aichele und Inga Heiland, August 2016, Nr. 6026. 2016, Nr. 5894. Electoral Cycles in MPs’ Salaries: Evidence from the Inter Vivos Transfers of Ownership in Family Firms German States James R. Hines Jr., Niklas Potrafke, Marina Riem und Björn Kauder, Manuela Krause und Niklas Potrafke, Christoph Schinke, Mai 2016, Nr. 5923. August 2016, Nr. 6028.

Information and Preferences for Public Spending: Evi- Opening Hours of Polling Stations and Voter Turnout: dence from Representative Survey Experiments Evidence from a Natural Experiment Philipp Lergetporer, Guido Schwerdt, Katharina Wer- Niklas Potrafke und Felix Rösel, August 2016, Nr. 6036. ner und Ludger Wößmann, Juni 2016, Nr. 5938. Why Birthright Citizenship Matters for Immigrant Buffering Volatility: A Study on the Limits of Germany’s Children: Impacts on Parental Educational Choice Energy Revolution Christina Felfe, Helmut Rainer und Judith Saurer, Hans-Werner Sinn, Juni 2016, Nr. 5950. August 2016, Nr. 6037.

The Importance of School Systems: Evidence from In- Who Has Terror Angst? Perceptions of the Effects of ternational Differences in Student Achievement Terror on the World Economy Ludger Wößmann, Juni 2016, Nr. 5951. Dorine Boumans, Johanna Garnitz und Günther G. Schulze, August 2016, Nr. 6049. Offshoring and Volatility of Demand Sebastian Benz, Wilhelm Kohler und Erdal Yalcin, Juni Labor Market Sorting in Germany 2016, Nr. 5970. Benjamin Lochner und Bastian Schulz, August 2016, Nr. 6066. Behavioral Determinants of Proclaimed Support for Environment Protection Policies Land Inequality, Education, and Marriage: Empirical Björn Kauder, Niklas Potrafke und Heinrich Ursprung, Evidence from Nineteenth-Century Prussia Juli 2016, Nr. 5993. Francesco Cinnirella und Erik Hornung, September 2016, Nr. 6072. Family-Specific Investments and Divorce: A Theory of Dynamically Inconsistent Household Behavior Does Development Aid Increase Military Expenditure? Dan Anderberg, Helmut Rainer und Kerstin Roeder, Juli Sarah Langlotz und Niklas Potrafke, September 2016, 2016, Nr. 5996. Nr. 6088.

The Effectiveness of Taxing Carbon Content of Energy Do Politicians Reward Core Supporters? Evidence from Consumption a Discretionary Grant Program Suphi Şen und Herman R. J. Vollebergh, Juli 2016, Björn Kauder, Niklas Potrafke und Markus Reischmann, Nr. 6003. September 2016, Nr. 6097.

ifo Jahresbericht 2016 231 CESifo-Aktivitäten

Nation Building: The Role of Central Spending in Edu- A Banana Republic? Trust in Electoral Institutions in cation Western Democracies – Evidence from a Presidential Francesco Cinnirella und Ruth Maria Schueler, Septem- Election in Austria ber 2016, Nr. 6103. Niklas Potrafke und Felix Rösel, Dezember 2016, Nr. 6254. Coping with Change: International Differences in the Returns to Skills Who is the ›Journal Grand Master‹? A New Ranking Eric A. Hanushek, Guido Schwerdt, Simon Wiederhold Based on the Elo Rating System und Ludger Wößmann, September 2016, Nr. 6114. Robert Lehmann und Klaus Wohlrabe, Dezember 2016, Nr. 6259. Vocational vs. General Education and Employment over the Life-Cycle: New Evidence from PIAAC Learning Capitalism the Hard Way – Evidence from Ger- Franziska Hampf und Ludger Wößmann, Oktober 2016, man Reunification Nr. 6116. Thomas P. Triebs und Justin Tumlinson, Dezember 2016, Nr. 6260. Internet and Voting in the Web 2.0 Era: Evidence from a Local Broadband Policy Modes of Child Care Samuele Poy und Simone Schüller, Oktober 2016, Gerhard Glomm und Volker Meier, Dezember 2016, Nr. Nr. 6129. 6287.

Do Natural Hazards Cause International Migration? Jasmin Gröschl und Thomas Steinwachs, Oktober Insgesamt wurden im Jahr 2016 600 CESifo Working 2016, Nr. 6145. Papers veröffentlicht und den Netzwerkmitgliedern zur Verfügung gestellt. Boosting and Regional Economic Forecasting: The Case of Germany Robert Lehmann und Klaus Wohlrabe, Oktober 2016, Nr. 6157.

Unexpected Loan Losses and Bank Capital in an Esti- mated DSGE Model of the Euro Area Nikolay Hristov und Oliver Hülsewig, Oktober 2016, Nr. 6160.

Malthus in the Bedroom: Birth Spacing as Birth Control in Pre-Transition England Francesco Cinnirella, Marc P.B. Klemp und Jacob L. Weisdorf, November 2016, Nr. 6167.

How Information Affects Support for Education Spen- ding: Evidence from Survey Experiments in Germany and the United States Martin R. West, Ludger Wößmann, Philipp Lergetporer und Katharina Werner, November 2016, Nr. 6192.

Title Characteristics and Citations in Economics Matthias Gnewuch und Klaus Wohlrabe, Dezember 2016, Nr. 6235.

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