DEUTSCHLAND I VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE I ZEITGESCHICHTE DOKUMENTATION FÜR I VIERTELJAHRSHEFTE DEUTSCHLAND OBERSA D Institut für Zeitgeschichte 2014 – JAHRESBERICHT JAHRESBERICHT – 2014 Institut für Zeitgeschichte

JAHRESBERICHT 2014

Institut für Zeitgeschichte 2014 München –

Leonrodstraße 46b D–80636 München Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Jahresbericht Fax: +49 (0)89 / 126 88-191 [email protected] www.ifz-muenchen.de BIBLIOTHEK I EDITION DER AKTEN ZUR AUSWÄRTIGEN POLITIK DER BUNDESREPUBLIK DER POLITIK AUSWÄRTIGEN ZUR AKTEN DER EDITION I BIBLIOTHEK

Abteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstraße 41 Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur D–83471 Berchtesgaden D–12205 Berlin Auswärtigen Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Politik der Bundesrepublik Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 München – Berlin Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 Deutschland [email protected] [email protected] c/o Auswärtiges Amt www.obersalzberg.de Referat 117 an IfZ-AAPD D–11013 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 5000-43 98 Fax: +49 (0) 30 / 5000-3817 [email protected] Institut für Zeitgeschichte LZBERG I FORSCHUNGSINSTITUT

Mitglied der FORSCHUNGSINSTITUT – FORSCHUNGSINSTITUT ARCHIV Jahresbericht 2014 Institut für Zeitgeschichte Inhaltsverzeichnis JAHRESBERICHT – Das Institut für Zeitgeschichte – Organisation und Profil...... 2

Rückblick auf 2014 ...... 4

Forschungs- und Editionsprojekte ...... 7 2014 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert ...... 7

Historische Demokratieforschung ...... 15

Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte ...... 24

Editionen...... 29

Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer ...... 35

Archiv...... 35

Bibliothek ...... 38

Dokumentation Obersalzberg ...... 42

Zentrum für Holocaust-Studien ...... 48

Publikationen ...... 52

Internationale Kooperationen ...... 59

Chancengleichheit...... 61

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses...... 62

Öffentlichkeitsarbeit ...... 64

Veranstaltungen ...... 66

Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler...... 74

Gremien und Personal ...... 109

Innere Organisation und Finanzen...... 117

■ 1 ■ Das Institut für Zeitgeschichte 2014 Organisation und Profil

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

Der Stammsitz des Instituts für Zeitgeschichte in der Münchner Leonrodstraße.

■ 2 ■ Das Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Organisation und Profil JAHRESBERICHT – as Institut für Zeitgeschichte (IfZ) ist eine außer uni - ins Blickfeld. Im IfZ München befindet sich auch die ver sitäre Forschungseinrichtung, die die gesamte Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegen - (VfZ). Sie sind das führende Fachperiodikum und die wart in ihren europäischen Bezügen erforscht. Gegrün det auflagenstärkste historische Zeitschrift in Deutschland. wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut überhaupt die Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungs-

natio nalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu er- abteilung des IfZ in Berlin. Hier lag der Schwerpunkt 2014 schließen. Auf diesem Gebiet hat das IfZ seither weltweit zunächst auf der Geschichte der Sowjetischen Besat- aner kannte Grundlagenforschung geleistet. zungszone (SBZ) und der DDR. Im Feld der Transfor- mationsforschung widmet sich die Berliner Abteilung Das Arbeitsspektrum hat sich heute bedeutend erweitert darüber hinaus der deutsch-deutschen Dimension der und gliedert sich in drei Schwerpunkte: neuesten Zeitgeschichte seit den 1970er Jahren. Eben- falls im IfZ Berlin ist ein Teil der NS- und der Nachkriegs- • Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert forschung angesiedelt, darunter das große Editionspro- • Historische Demokratieforschung jekt zu Verfolgung und Ermordung der europäischen • Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte Juden (VEJ). Eine weitere Abteilung des IfZ ist direkt im Auswärtigen Amt untergebracht. Deren Aufgabe ist Organisatorisch ist das IfZ seit 1961 eine öffentliche die Bearbeitung der „Akten zur Auswärtigen Politik Stiftung des bürgerlichen Rechts. Es ist Mitglied der der Bundesrepublik Deutschland“ (AAPD). Leibniz-Gemeinschaft und wird nach Artikel 91b des Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die his- Grundgesetzes vom Bund und den Ländern finanziert. to rische und politische Bildung leistet das IfZ in der Die Programmplanung des IfZ erfolgt durch die Instituts - Dokumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im leitung in regelmäßigem Diskurs mit den wissenschaft- Auftrag des Freistaats Bayern hat das Institut dort eine lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Dauerausstellung konzipiert, die die Ortsgeschichte von Wissenschaftlichen Beirat. Diesem gehören international Hitlers zweitem Regierungssitz mit einer Darstellung renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zentraler Aspekte der NS-Diktatur verbindet. Die Do- an. Sie werden vom Stiftungsrat berufen und sichern das kumentation wird seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 hohe Niveau der Forschungsarbeit am Institut. Im Stif- vom Institut für Zeitgeschichte wissenschaftlich und tungsrat sind neben dem Bund die Länder Bayern, Ba- museumsfachlich betreut. den-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Nordrhein- Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen vertreten. Das IfZ – ein lebendiges Forum Der Stiftungsrat stellt die Richtlinien für die Organisa- tion und Verwaltung des Instituts auf, beschließt das Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und jährliche Programmbudget und besitzt Kompetenzen dem Archiv in München eine hochkarätige wissen - für wichtige Personalentscheidungen. schaftliche Infrastruktur und leistet so eine wichtige Service funktion für die deutsche und internationale Forschung und Wissenstransfer Zeitgeschichtsforschung. Als Drehscheiben des Wissens- transfers sind Bibliothek und Archiv auch öffentlich Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungs- zugänglich und erfüllen vielfältige Auskunfts- und Be- abteilungen in München und Berlin, die Aktenedition im ratungswünsche. Mit einer Vielzahl von Konferenzen, Auswärtigen Amt und die Dokumentation Obersalzberg. Vorträgen und Buchpräsentationen an allen seinen Im Jahr 2013 hat das IfZ darüber hinaus in München mit Standorten belebt das Institut für Zeitgeschichte den dem Aufbau eines internationalen Zentrums für Holo- wissenschaftlichen Diskurs und sorgt für einen intensi- caust-Studien begonnen. Damit schafft das Institut erst - ven Dialog zwischen Forschung und interessierter Öf- mals auch in Deutschland ein Kompetenz- und Kom- fentlichkeit. Das Netzwerk des Instituts reicht dabei munikationszentrum für die empirische Erschließung weit in die internationale Wissenschaftswelt hinein und des Holocaust. wird im Austausch mit ausländischen Partnerinstitutio- Am IfZ-Stammsitz in München erforschen unsere nen stetig ausgebaut. Einen besonderen Akzent legt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die NS-Dikta - das IfZ auf die Förderung des wissenschaftlichen Nach- tur und ihre Vorgeschichte sowie den Faschismus in wuchses. Dazu zählen spezielle Doktorandenprogram- Italien. Im Mittelpunkt der Demokratieforschung stehen me ebenso wie die Lehrtätigkeit von IfZ-Wissenschaft- die Zeit der Weimarer Republik, die deutsche Nachkriegs- lerinnen und Wissenschaftlern an 11 Universitäten im geschichte und die zentralen Entwicklungslinien der ganzen Bundesgebiet. „alten“ Bundesrepublik im europäischen Kontext. Die Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit Transformationsforschung am IfZ rückt den politischen nicht nur als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland und Eu- sondern auch als lebendiges Forum für Debatte und ropa in seinen globalen Bezügen seit den 1970er Jahren Wissenstransfer.

■ 3 ■ Andreas Wirsching 2014 Rückblick auf 2014

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Anteil. Am Ende stand ein beeindruckendes Gemein- schaftswerk. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihr Engagement gedankt! Das Evaluierungsergebnis ist eine sehr gute Basis für die Arbeit der kommenden Jahre. Eine weitere Zäsur des Jahres war das Ausscheiden unserer langjährigen Verwaltungsleiterin Ingrid Mor- Institut für Zeitgeschichte gen. Was sich eigentlich niemand wirklich vorstellen konnte, trat am 30. April 2014 tatsächlich ein: Nach mehr als vierzig Jahren Tätigkeit im IfZ verabschiedete Andreas Wirsching, sich Frau Morgen in den verdienten Ruhestand. Das In- Direktor des Instituts für Zeitgeschichte stitut hat von ihrem höchst kompetenten und lebens- klugen sowie immer einsatzbereiten Wirken sehr viel ergangen wie im Flug, hat sich das Jahr 2014 doch profitiert und ist ihr zu großem Dank verpflichtet. Die ziem lich tief in die Geschichte des Instituts für Zeit- Abschiedsfeier an ihrem letzten Arbeitstag bleibt in geschichte eingeschrieben. Das verdankt es im Wesent- schöner Erinnerung. Zugleich schätzen wir uns glük- lichen drei Zäsuren. Die wichtigste war ohne Zweifel die klich, dass mit Christine Ginzkey eine bestens qualifi- Evaluierung durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft. zierte und tatkräftige neue Verwaltungsleiterin gewon- Nachdem die durchaus aufwendigen Vorbereitungen nen werden konnte, die sich in kürzester Zeit in die auf dieses Großereignis schon die Tagesordnung des immer komplexer werdende Arbeit des Instituts einzu- Jahres 2013 maßgeblich beeinflusst und die vielen guten arbeiten wusste. Geister des Hauses gemeinsam eine fast 300 Seiten star- ke Evaluierungsunterlage erstellt hatten, begann das Verstärkung der Institutsleitung neue Jahr gleich mit dem zweitägigen Besuch der Kom- mission. Ende November wurde die Bewertung schließ- Eine weitere bedeutsame Personalie betrifft die perso- lich offiziell verkündet: Von der Forschung bis hin zur nelle Aufstockung der Institutsleitung. Elke Seefried Forschungsinfrastruktur, von der Nachwuchsförderung wurde in einem gemeinsamen Verfahren mit der Uni- bis hin zum Wissenstransfer stellte die internationale versität Augsburg auf eine dort angesiedelte Professur Expertenkommission dem Institut und seinen vielfälti- und zugleich auf die neu eingerichtete Stelle eines/ei- gen Tätigkeitsfeldern ein hervorragendes Zeugnis aus. ner Zweiten Stellvertretenden Direktors/Direktorin am An dem ausgezeichneten Ergebnis, das große Anerken- Institut für Zeitgeschichte berufen. Angesichts des nung gefunden hat, hat jeder Einzelne im Hause seinen deutlich gewachsenen Aufgabenbereichs des Instituts

Evaluierung 2014: Zwei Tage lang begutachtete eine international besetzte Expertenkommission die Arbeit des IfZ.

■ 4 ■ Andreas Wirsching Institut für Zeitgeschichte Rückblick auf 2014 JAHRESBERICHT – im Bereich von Forschung, Management und Außen- und mir selbst in Zusammenarbeit mit der Stiftung Auf- vertretung ist diese Verstärkung hoch willkommen. arbeitung erarbeitet, wurde diese Ausstellung an mehre- Schließlich wurde auch das Personal des Archivs wie- ren tausend Orten präsentiert, in viele Sprachen über- der komplettiert. Nachdem 2013 Klaus Lankheit vom setzt und mit unzähligen Veranstaltungen eröffnet. Stellvertreter zum neuen Leiter des Archivs aufgerückt Im Hinblick auf die Forschungsthemen hat sich der war, konnte das Institut zum 1. Januar 2014 mit Est- Schwer punkt „Aufarbeitung“ der NS-Vergangenheit – 2014 her-Julia Howell eine neue Stellvertretende Archivlei- bzw. Behörden- und Verwaltungsgeschichte in den terin willkommen heißen. 1950er und 1960er Jahren – im vergangenen Jahr wei- ter konkretisiert. Neben der Machbarkeitsstudie zur Ge- Neues Kooperationsprojekt: schichte der Vorgängerministerien des heutigen Das Berliner Kolleg Kalter Krieg Bundes ministeriums für Bildung und Forschung gilt dies beson ders für die vom IfZ gemeinsam mit dem In fachlicher Hinsicht prägten das Jahr 2014 vielfältige Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in An- neue Impulse. Das sehr positive Evaluierungsergebnis griff genommene Vorstudie zur Geschichte des Bundes- ministeriums des Innern (BMI) sowie des Innenministe- riums der DDR. Diese vom BMI finanzierte Vorstudie wurde Ende des Jahres binnen kürzester Zeit in Gang gesetzt und soll den Weg für ein längerfristiges For- schungsprojekt ebnen. Gleichzeitig hat das IfZ nach ei- nem parteiübergreifenden Grundsatzbeschluss des Bay- erischen Landtags auch einen Forschungsplan erarbeitet, der den Weg weisen könnte, um diese Fra- gestellung auch auf die Geschichte Bayerns von 1945 bis ca. 1970 anzuwenden. Zudem hat das Institut seine eigene Forschungsagenda weiterbearbeitet. Insbeson- dere haben sich die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingehend darüber ausgetauscht, wie die drei Forschungscluster „Diktaturen im 20. Jahrhun- dert“, „Historische Demokratieforschung“ und „Trans- formationen der neuesten Zeitgeschichte“ konzeptio- nell weiterentwickelt werden können. Offenkundig hat es im Kontext der Evaluierung einen abteilungsüber- greifenden Kommunikationsschub gegeben, von dem das Institut weiter profitieren wird. Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ im Deutschen Bundestag. Ein erfolgreiches Jahr für das IfZ lässt sich ja auch keinesfalls als Ruhekissen, sondern al- lein als Ermutigung für weitere Aktivitäten verstehen. Summa summarum hat unser Institut das Jahr 2014 sehr Auch im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen gut und erfolgreich gemeistert, was man an den vielen und Mitarbeiter des Instituts daher eine beeindrucken- Aktivitäten, Publikationen, aber auch an vielen stillen de Fülle von neuen Ideen, wichtigen Ergebnissen und Arbeiten in der Forschung wie in der Infrastruktur ab- weiterführenden Arbeiten vorgelegt. In der Bibliothek lesen kann. Einmal mehr ist damit eindrucksvoll de- konnte das elektronische Verbuchungssystem vorange- monstriert worden, wie das Ganze in unserem Institut trieben werden. In München wurde ein großer Schritt weitaus mehr ist als die arithmetische Summe aller Ein- in Richtung Verstetigung des Zentrums für Holocaust- zelteile. Studien gemacht; in Berlin begann das IfZ eine neue In diesem Sinne danke ich nochmals allen Mitarbei- Kooperation mit dem Hamburger Institut für Sozialfor- terinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern unserer schung, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED- Gremien sowie den vielfältigen Kooperationspartnern Diktatur und der Humboldt-Universität und gründete des IfZ und wünsche auch für 2015 viel Erfolg und alles mit diesen Partnern zusammen das neue Berliner Kol- Gute! leg Kalter Krieg | Berlin Center for Cold War Studies; auf dem Obersalzberg feierte unsere Dokumentation den 15. Jahrestag ihrer Eröffnung. Ein unerwartet großer Erfolg war auch die Plakatausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ über die europäi - Prof. Dr. Andreas Wirsching sche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Von Petra Weber

■ 5 ■ Institut für Zeitgeschichte – JAHRESBERICHT 2014 Private Briefe- und Postkarten ausdemIfZ-Archiv gebenEinblickindenAlltagimNationalsozialismus. Private Briefe-und Postkarten Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – as Forschungsprofil des Instituts für Zeitgeschichte privaten Lebensentwürfen und öffentlichen Gewaltan- hat sich über Jahrzehnte etabliert und umfasst die sprüchen gestaltete. Wann und wie, in welchen Bereichen deutsche und europäische Zeitgeschichte im 20. Jahrhun- und in welchem Umfang gelang es dem Nationalsozia- dert einschließlich ihrer globalen Bezüge. Methodenviel- lismus, seine Leitvorstellungen auch in der Privatsphäre falt und eine Pluralisierung von Ansätzen gehören dabei von Individuen, Familien und sozialen Gruppen durch- zur Raison d’être des IfZ. Ziel der Forschung im IfZ ist zusetzen – und wo nicht? Diese Hauptfragestellung zielt 2014 es, nationale Engführungen zu überwinden, und deshalb auf einen Handlungs- und Erfahrungsraum, in dem die akzentuiert das Institut besonders vergleichende oder Ideologie und Herrschaft des NS-Regimes auf private transnational angelegte Themen und Projekte. Wünsche und Bedürfnisse, Hoffnungen und Sehnsüchte Das Forschungsprogramm orientiert sich an drei gro- trafen. Daraus ergibt sich für die Forschung die Heraus- ßen Themenfeldern: Zum Ersten bleibt die Geschichte forderung, die soziale Praxis dieses Aufeinandertreffens des Nationalsozialismus und des NS-Regimes, aber auch konzeptionell zu fassen, thematisch abzugrenzen und des italienischen Faschismus integraler Bestandteil der empirisch zu durchleuchten. Forschungsagenda des IfZ. Gleiches gilt für die Ge- Die traditionellen Modelle von Privatheit trafen in der schichte der DDR in ihren internationalen und ost- NS-Diktatur auf die Strategie des Regimes, je nach po- mitteleuropäischen Bezügen. Beide Bereiche verbinden litisch-ideologischer Kategorisierung einen privaten sich im IfZ innerhalb eines Forschungsclusters zur Dik- Bereich einzuräumen, einzuschränken oder zu zerstö- taturgeschichte. Zum Zweiten beschäftigt sich das IfZ ren, auf jeden Fall Zugriff auf ihn zu haben. Obwohl traditionell intensiv mit der Geschichte der Demokratien die sozia le Praxis des Aufeinandertreffens von „privat“ im 20. Jahrhundert. In diesem Forschungsfeld setzt das und „öffentlich“ für die Herrschafts-, Erfahrungs- und Institut im Augenblick besondere Impulse beim Umgang Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus von mit dem Nationalsozialismus nach 1945, auch und gerade fundamentaler Bedeutung war, ist dieses Thema bisher im Hinblick auf die NS-Belastung deutscher Nachkriegs- noch weitgehend unerforscht. behörden. Zum Dritten richtet das IfZ seinen Blick ver- Vier erkenntnisleitende, sich im Einzelnen überlappen- stärkt in die neueste Zeitgeschichte. Hier lässt es sich von de Perspektiven werden verfolgt. Erstens wird die Ver- der Erkenntnis leiten, dass die Zeit seit ca. 1970 eine zu- heißung des Privaten untersucht. Der Nationalsozialis - nehmend eigenständige Periode bildet, die durch ökono - mus versprach den politisch und „rassisch“ konformen mische, technologische und soziokulturelle Transforma- Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft privates „Glück“, tionen in den westlichen Industriegesellschaften, die hielt aber zugleich an seinem Gemeinschafts- und Erosion der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa Macht anspruch fest. Zweitens ist nach der Verhand- und den damit einhergehenden Wandel der internatio- lung des Privaten zu fragen. Reichweite und Bedeutung nalen Beziehungen gekennzeichnet ist. Neben diesen der Kategorien „privat“ und „öffentlich“ waren (asym- drei Forschungsfeldern kommt schließlich der Arbeit an metrischen) Aushandlungsprozessen unterworfen. Drit- wissenschaftlichen Editionen zeitgeschichtlich relevanter tens geht es um die Inszenierung des Privaten, die sich Quellenbestände zentrale Bedeutung zu. etwa in Visualisierungen, Performanz im Alltag und öf- fentlichen Kundgebungen zeigte. Viertens steht die Verteidigung des Privaten im Mittelpunkt der Analyse. Die Zugriffe des Regimes stießen ebenso wie die Folgen Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert von Repression, Vernichtung und Krieg auf individuelle Strategien und Bemühungen, selbst unter diesen Be- Das IfZ leistet Grundlagenforschung zu Staat und Gesell - dingungen Privatheit und persönliche Autonomie zu schaft der Diktaturen, vor allem NS-Deutschlands und bewahren. der SBZ/DDR, aber auch des faschistischen Italien und Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte inter- der Sowjetunion. Diese Diktaturen werden in ihren natio- nationale Kooperationsprojekt läuft seit Juli 2013. Die nalen Ausgestaltungen, transnationalen Verflechtun gen wichtigsten Partner des IfZ sind das Deutsche Historische und internationalen Zusammenhängen untersucht. Be- Institut in Warschau und Prof. Dr. Elizabeth Harvey (Uni - sonderes Interesse gilt den führenden politischen Akteu- versity of Nottingham), an deren Lehrstuhl ein fünftes ren, den Herrschaftstechniken, Repressionsorganen, Teilprojekt über „Deplatzierte Privatheit – ‚Deutsches Täter- und Opfergruppen sowie der sozialen Praxis. Leben‘ im besetzten Polen“ angesiedelt ist. Neben den regelmäßigen Projektbesprechungen wurde am 23. Juni eine erweiterte Sitzung mit den Kooperationspartnern 1. Das Private im Nationalsozialismus in München abgehalten, die den Charakter eines eintä- gigen Workshops hatte und auch anderen interessierten Das Projekt (Leitung am IfZ: Johannes Hürter) geht der IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern offenstand. innovativen Frage nach, wie sich unter den Bedingungen Außer dem traf sich das Projekt am 8. April in München der NS-Herrschaft 1933–1945 das Verhältnis zwischen mit dem DFG-Graduiertenkolleg 1681 „Privatheit“ der

■ 7 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Universität Passau zu einem interdisziplinären Austausch zeitgenössischen Rechtszeitschriften sowie in der Er - und veranstaltete am 16. Juni ebenfalls in München ei- schlie ßung weiterer möglicher Quellenarten (u. a. Ge- nen Workshop über „Privatheit und Fotografie“ mit dem richtsfilme, belletristische Literatur). Forschungsprojekt „Fotografie im Nationalsozialismus“ Das Projekt wurde am 6. Mai im Oberseminar des der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Michael Lehrstuhls für Deutsche und Europäische Zeitgeschichte Wildt). der Leibniz-Universität Hannover (Prof. Dr. Cornelia Im November weilten die Projektmitarbeiter Carlos A. Rauh) sowie am 10. Dezember im Kolloquium des Lehr- Institut für Zeitgeschichte Haas und Christian Packheiser für ein einmonatiges stuhls für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bo- Research Fellowship an der University of Nottingham, chum (Prof. Dr. Constantin Goschler) vorgestellt. dem britischen Kooperationspartner. Im Juni veröffent- Außerdem präsentierte die Bearbeiterin gemeinsam mit lichten die Projektmitarbeiter, unterstützt durch das Sven Keller das Gesamtprojekt sowie ihre Einzelstudie Archiv und die Öffentlichkeitsarbeit des IfZ, einen am 2. Dezember an der Ludwig-Maximilians-Universi- Aufruf, den Einzelstudien Quellen aus Privatbesitz zur tät München. Verfügung zu stellen. Mediale Resonanz erhielt diese Initiative durch die Sendung „Studio 9“ auf Deutsch- 1.2 „Mutterglück“ und Biopolitik – Schwangere landradio Kultur, in der Annemone Christians am 25. August zu Projekt und Quellenaufruf interviewt wurde. und junge Mütter in der NS-Diktatur Mutterschaft zählt zum Privatesten im Leben einer Frau. Die NS-Ideologie sah darin jedoch mehr als eine private 1.1 Das Private vor Gericht Angelegenheit: Junge Frauen und werdende Mütter Das Postdoc-Projekt von Annemone Christians zur natio - sollten als „deutsche Mütter“ den Fortbestand des eigenen nalsozialistischen Zivil- und Strafrechtspraxis und deren Volkes sichern. Das Regime stilisierte diesen Anspruch Umgang mit „Privatheit“ hatte 2014 drei Arbeitsschwer- zum eigentlichen Zweck des weiblichen Daseins, hero- punkte. Erstens wurde das Forschungsprofil der Studie isierte das weibliche Rollenmodell völkischer Pflichter- weiter geschärft. Das Projekt verbindet zwei methodische füllung und verknüpfte es mit der Verheißung privaten Ansätze, zum einen den rechtshistorischen, ideenge- Glücks als Lebensspenderin. Auch die Unterstützungs- schichtlichen Aspekt der Frage nach einem „Recht auf angebote von Staat und Partei erweiterten den Zugriff Privatheit“ im deutschen Recht in der ersten Hälfte des auf das Private. Erwünscht waren nur „erbgesunde“ und 20. Jahrhunderts, zum anderen eine praxeologische „arische“ Nachkommen. Wer nicht den biologistischen Perspektive auf die konkrete Verhandlungspraxis in und rassistischen Anforderungen der NS-„Volksge- drei rechtlichen Bereichen (Lebensführung, Eigentum, meinschaft“ entsprach, sollte keine Kinder haben. „Erb- Meinungsäußerung). Die Analyseobjekte Ehescheidungs- kranke“, „asoziale“ und jüdische Frauen oder Zwangsar - und Vaterschaftsverfahren, Pfändungsverfahren und beiterinnen mussten abtreiben oder sich sterilisieren Lebensmitteldelikte sowie Heimtücke- und Landesver- lassen; das Regime nahm ihnen die Verfügungsgewalt ratsprozesse erwiesen sich als tragfähig für die Unter- über ihren eigenen Körper und ihre neugeborenen Kin- suchung, wurden in der Fallauswertung jedoch noch der. um weitere Verfahrensarten ergänzt (z. B. Privatklagen, Sven Keller untersucht in seinem Postdoc-Projekt Verleumdungsprozesse). Mutterschaft als ideologisches Konzept und Gegen- Den zweiten Arbeitsschwerpunkt bildete die Quellen- stand nationalsozialistischer Biopolitik ebenso wie die arbeit. Die Bearbeiterin sichtete ministeriale, behördliche Erfahrungen und Handlungsformen der davon betrof- und rechtswissenschaftliche Überlieferungen im Bundes- fenen Frauen. Im Berichtsjahr wurden die Archivre- archiv Berlin, vor allem Gerichtsakten im Landesarchiv cherchen fortgesetzt, u. a. im Stadtarchiv München, im Berlin, im Staatsarchiv Hamburg und im Staatsarchiv Staatsarchiv München sowie im Historischen Archiv München sowie Tagebücher und Egodokumente im Ar- des Caritasverbands der Erzdiözese München und Frei- chiv Sammlung Frauennachlässe der Universität Wien. sing. Archivaufenthalte außerhalb Münchens führten Zudem wurden das Tagebucharchiv in Emmendingen ins Staatsarchiv Hamburg, in das Landesarchiv Berlin, und das Archiv „Kindheit, Jugend, Biografie“ der Univer- das Bundesarchiv Berlin und das Stadtarchiv Offenburg. sität Siegen auf relevante Bestände geprüft. Annemone Im Tagebucharchiv Emmendingen wurden einschlägige Christians konnte darüber hinaus Forschungskontakte Egodokumente eingesehen, eine entsprechende Anfrage zum Projekt „Die privatrechtliche österreichische Judi- an das Archiv „Kindheit, Jugend, Biografie“ der Univer- katur in der NS-Zeit“ am Institut für Römisches Recht sität Siegen blieb ohne Ergebnis. Für 2015 ist die Aus- und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien wertung der Sammlung Frauennachlässe der Universi - knüpfen, das die systematische Erfassung der Akten des tät Wien vorbereitet. In einer Rundfrage an etwa 140 Wiener Landesgerichts für Zivilrechtssachen betreibt. deutsche Kommunalarchive wurden noch vorhandene Der dritte Arbeitsschwerpunkt lag in der systemati- und archivisch erschlossene Einzelfallakten der Gesund- schen, themenspezifischen Auswertung der relevanten heits- und Fürsorgebehörden angefragt.

■ 8 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – Zusammen mit Annemone Christians präsentierte Der Bearbeiter präsentierte sein Projekt am 11. Septem- Sven Keller das Gesamtprojekt sowie seine Einzelstudie ber auf dem Nachwuchsforum der Sektion A der Leib- am 2. Dezember an der Ludwig-Maximilians-Universi- niz-Gemeinschaft am Deutschen Bergbaumuseum in tät München. Bochum sowie am 17. November in einem Workshop Die Arbeit am Teilprojekt war durch die zweimonatige am Department of History der Universität Nottingham.

Elternzeit des Bearbeiters unterbrochen. 2014 1.4 Das Private im Getto 1.3 „Heimaturlaub“ – Soldaten zwischen Front, Das Dissertationsprojekt von Carlos A. Haas war im Be- Familie und NS-Regime richtsjahr von ausgedehnten Archivreisen geprägt. Re- Das Dissertationsprojekt von Christian Packheiser über cherchiert wurde in Archiven in Israel (International In- den Fronturlaub, auf den sich die privaten Wünsche, stitute for Holocaust Research in Yad Vashem, Jerusalem; Hoffnungen und Sehnsüchte der rund 18 Millionen Massuah International Institute for Holocaust Studies; Wehrmachtsoldaten und ihrer Angehörigen richteten, Ghetto Fighters‘ House; Ginzach Kiddush Hashem, Bnei stand 2014 im Zeichen der Archivreche. Im Bundesar- Brak), in den USA (United States Holocaust Memorial chiv-Militärarchiv Freiburg, dem Bundesarchiv Berlin, Museum, Washington D.C.; YIVO Institute for Jewish dem Staatsarchiv Augsburg, dem Archiv der Republik Research, New York) und in Polen (Jüdisches Histori- Österreich in Wien, dem Staatsarchiv München und sches Institut, Warschau; Staatsarchive in Łódź und dem Stadtarchiv München wurden Überlieferungen von Piotrków Trybunalski). Der Bearbeiter sichtete Egodo- Behörden und militärischen Dienststellen gesichtet. Sie kumente (Tagebücher, Briefe, Postkarten etc.), Fotogra- zeichnen ein facettenreiches Bild von der Vergabepraxis fien, Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen, Lieder, des Fronturlaubs, von Betreuungs- und Fürsorgeini tia- Gedichte und Getto-Zeitungen sowie Dokumente der jü- tiven durch Partei und Wehrmacht, aber auch von den dischen Selbstverwaltung und der deutschen Besatzer. Überwachungsmaßnahmen und Zugriffsversuchen des Parallel zur Recherche und ersten Auswertung der Regimes, um wachsendem „Defaitismus“ entgegenzu- Quellen wurde das methodische Konzept der Studie prä- wirken und den „Heimaturlaub“ im Sinne der „Volks- zisiert. Dabei ging es insbesondere um eine sinnvolle gemeinschaft“ propagandistisch zu nutzen. Außerdem Operationalisierung des Privatheitsbegriffs. Ausgangs- wurden Zeitungen, Zeitschriften, Filme, Fotografien, punkt war – wie in den anderen Teilprojekten – das Zeichnungen und Karikaturen sowie Gerichtsakten grundsätzliche Verständnis des Privaten als soziale Praxis. ausgewertet. Speziell nach Egodokumenten wurde im In das Zentrum der Arbeit rückte die Frage nach den Tagebucharchiv Emmendingen, dem Archiv des Mu- Praktiken der Gettobewohnerinnen und -bewohner, Nähe seums für Kommunikation in Berlin und in der Samm- zuzulassen oder Distanz herzustellen bzw. etwas als sein lung Frauennachlässe der Universität Wien recher- Eigen zu kennzeichnen. Welchen Transformationspro - chiert. Sie können Auskunft darüber geben, inwieweit zessen unterlagen diese Praktiken? das „Fehlen“ der Soldaten in der Heimat zu Rollenver- Überdies änderte sich die Auswahl der untersuchten schiebungen innerhalb der Familien führte und ob die Gettos. Zu den beiden Großgettos in Warschau und Litz- auf beiden Seiten hohen Erwartungen an den Frontur- mannstadt kamen die wesentlich kleineren Gettos in laub erfüllt oder enttäuscht wurden. Erste Auswertungen des Quellenmaterials zeigen, dass die Bedeutung des Fronturlaubs analytisch nur adäquat erfasst werden kann, indem das Spannungsverhältnis zwischen priva- ter und öffentlicher Sphäre durch das Gegensatzpaar des militäri- schen und zivilen Sektors er - weitert wird. Daraus resul- tiert eine zielgerichtete Untersuchung des jewei- li gen lebens weltlichen Erfahrungsraumes der Soldaten und ihrer An- gehörigen.

■ 9 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

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Petrikau (Piotrków Trybunalski) und Tomaschow (To- wahr. Davon inspiriert, studierte sie nach dem Krieg maszów Mazowiecki) hinzu. Diese Erweiterung berück - Medizin. Anhand eines durchgehenden Selbstzeugnis- sichtigt die Forderung der jüngsten Forschung, die Ge- ses wird konkret nachvollziehbar, was die neuere For- schichte „der“ Gettos auf einer breiteren Grundlage zu schung als Prozesse tatsächlicher individueller und schreiben und die Entwicklungen in Warschau und kollektiver Identitätsbildung innerhalb des BDM identi- Litzmannstadt nicht vorschnell zu verallgemeinern. fiziert hat. Carlos A. Haas nahm 2014 ein Promotionsstipendium Das Tagebuch wurde dem Archiv des Instituts für Institut für Zeitgeschichte des Deutschen Historischen Instituts in Warschau und – Zeitgeschichte im Sommer aus Privatbesitz übergeben. gemeinsam mit Christian Packheiser – ein Research Fellow- Seine Edition ergänzt die geplanten Monografien des ship der University of Nottingham wahr. Sein Projekt Projekts in sinnvoller Weise. Sven Keller hat im Be - wurde am 3. September im Kolloquium des Deutschen richts jahr begonnen, das in Kurrentschrift vorliegende Historischen Instituts in Warschau, am 11. September auf Tagebuch zu transkribieren bzw. bereits vorliegende dem Nachwuchsforum der Sektion A der Leibniz-Gemein- Transkripte zu korrigieren, die Einträge zu kommentie- schaft am Deutschen Bergbaumuseum in Bochum sowie ren und die Edition mit einer Einleitung zu versehen. am 17. November in einem Workshop am Department Der Band wird im Herbst 2015 in der Schriftenreihe der of History der Universität Nottingham vorgestellt. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte erscheinen.

2. Die SS in der deutschen Gesellschaft

Das von Johannes Hürter geleitete und von der DFG geförderte Projekt geht erstmals systematisch der Fra- ge nach, inwieweit die von Heinrich Himmler geführte Schutzstaffel (SS) der NSDAP in der deutschen Gesell- schaft verankert war. Damit wird die bereits intensive Erforschung der Struktur und Politik der SS sowie der justiziellen Ahndung ihrer Verbrechen um einen wesent- lichen Aspekt ergänzt. In den zwei Teilprojekten werden zum einen die Mitgliederrekrutierung und die gesell- schaftliche Attraktivität der Allgemeinen SS bis 1945, zum anderen die Wahrnehmungen der SS in der west- deutschen Öffentlichkeit nach 1945 untersucht. Auch alte Familienalben dienen dem Forschungsprojekt als Quelle für das Private im Nationalsozialismus. 2.1 Die Rekrutierung der Allgemeinen SS 1925–1945 1.5 Kriegstagebuch einer jungen Das Teilprojekt wurde von September 2008 bis August Nationalsozialistin 2011 bearbeitet. Die Monografie, mit der Bastian Hein Die bei Kriegsausbruch 14-jährige Wolfhilde von König im November 2011 an der Universität Regensburg ha- entstammte einer bürgerlichen, überzeugt nationalsozi- bilitiert wurde, ist 2012 erschienen: Bastian Hein, Elite alistischen Münchner Familie und war im Bund deut- für Volk und Führer? Die Allgemeine SS und ihre Mit- scher Mädel (BDM) aktiv, seit 1941 als Scharführerin. glieder 1925–1945, München 2012 (Quellen und Dar- Sie führte von August 1939 bis November 1946 ein Tage- stellungen zur Zeitgeschichte, Band 92). buch, das für die private Lebenswelt einer jungen Frau und ihrer Familie, aber auch für die Erlebnisse und Dienste im BDM höchst aufschlussreich ist. Die An- 2.2 Die bundesdeutsche Gesellschaft und die SS sprüche von Seiten der NS-Jugendorganisation ver- Das von Andreas Eichmüller bearbeitete Teilprojekt ana- stand sie nicht als Übergriffe auf ihre Freizeit als Teil lysiert den Umgang mit der SS in der westdeutschen der privaten Sphäre, sondern machte die Angebote und Nachkriegsgesellschaft von der Gründung der Bundes- Dienste zu einem integralen Bestandteil ihrer Lebens- republik bis zum Ende der 1970er Jahre. Im Mittel- gestaltung, in denen sie Erfüllung und Anerkennung punkt steht dabei weniger das tatsächliche Maß der fand. Sie entschied sich, individuelle Möglichkeiten, die Reintegration ehemaliger SS-Angehöriger als vielmehr ihr die NS-Organisation eröffnete, zu nutzen. So enga- die öffentliche Thematisierung der SS in verschiedenen gierte sie sich begeistert im Gesundheitsdienst des BDM Zusammenhängen und die im Diskurs vorherrschenden und nahm entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten Geschichtsbilder.

■ 10 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – Gegenstand der Untersuchung sind insbesondere die 3.2 Geschichte des Gaues Mecklenburg immer wieder aufflammenden öffentlichen Diskussio- 1925–1945 nen über die SS, etwa anlässlich der Aufnahme von Nach Abschluss des Projekts zu den Sondergerichten be- SS-Angehörigen in die Bundeswehr, der periodischen ginnt Michael Buddrus die Arbeit an einer „Geschichte SS-Treffen oder der Enthüllung der SS-Mitgliedschaft des Gaues Mecklenburg 1925–1945“. Angestrebt wird bekannter Persönlichkeiten. Dabei wird besonders her- zu nächst, die Geschichte der mecklenburgischen NSDAP, 2014 ausgearbeitet, welche Akteure sich in diesen Debatten ihrer Gliederungen, angeschlossenen Verbände und be- zu Wort meldeten, welche Argumentationsstrategien treuten Organisationen nachzuzeichnen sowie das Füh- sie verfolgten, welche Differenzierungen zwischen ein- rungspersonal dieser Formationen zu ermitteln und zu zelnen SS-Gliederungen (Allgemeine SS, Konzentra- analysieren. tionslager-SS, Waffen-SS) vorgenommen wurden und wie sich derartige Grenzziehungen im Laufe des Unter- 3.3 Alliierte Siegerjustiz oder angemessene suchungszeitraums verschoben. Daran anschließend zeichnet die Studie das in der Öffentlichkeit vorherr- Ahndung von NS-Verbrechen? schende Bild der SS in seinen Veränderungen über die Der Gauleiter des Gaues Mecklenburg ist nach umfang- Jahre hinweg nach. Dieser letzte Abschnitt beschäftigt reichen Untersuchungen und mehreren Gerichtsverfahren sich vor allem mit der Herausbildung verallgemeinern- im März 1947 von einem amerikanischen Militärgericht der Typisierungen für SS-Angehörige und dem Einfluss wegen angeblicher Beteiligung an der Tötung alliierter von Ergebnissen und Deutungen der wissenschaftlichen Flieger zum Tode verurteilt und im November 1948 hin - Forschung auf das Bild der SS in der Öffentlichkeit. gerichtet worden. Anhand der spärlichen britischen Andreas Eichmüller, der inzwischen im NS-Doku- Unterlagen und der umfangreichen Akten der US-Militär- mentationszentrum München tätig ist, hat das Manu- justiz zu den sogenannten Dachauer Fliegerprozessen skript im Berichtszeitraum überarbeitet. soll untersucht werden, inwieweit dieses auch zeitge- nössisch umstrittene Urteil dem heutigem Erkenntnis- und Forschungsstand standhält. 3. Nationalsozialismus in Mecklenburg 4. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler 3.1 NS-Justiz in Mecklenburg. Die Sondergerichte Schwerin und Rostock 1933–1945 Das Projekt ist der vergleichenden Untersuchung der politischen Justiz in der Herrschaftspraxis von Regimen Die Gerichtsakten der mecklenburgischen Sonderge- gewidmet, für die Verfolgungen unvorstellbaren Aus- richte sind im April 1945 vollständig, die meisten Pro- maßes charakteristisch sind. Ungeachtet des massen- zess- und Verwaltungsunterlagen des Oberlandesge- haften Einsatzes vor allem der politischen Polizeiappa- richts und der mecklenburgischen Landgerichte zum rate für die extrajustizielle Verfolgung haben die gleichen Zeitpunkt zu großen Teilen vernichtet wor- untersuchten Diktaturen auf das Instrument der politi- den. Auf der Grundlage neu entdeckter und bislang un- schen Justiz nie verzichtet. Der wichtigste Grund dafür erschlossener Archivunterlagen konnte die Tätigkeit ist die Legitimationsfunktion der politischen Justiz. Deren der mecklenburgischen Sondergerichte dennoch weit- Strukturen und Einsatzformen verweisen daher auf spe- gehend rekonstruiert werden. In einer vielfältig unter- zifische Legitimationsstrategien der Regime, die über den gliederten Datenbank sind die Verfahrensdetails von Vergleich konstrastiv erschlossen werden. 1.475 aktengestützt nachweisbaren Sondergerichtsver- Jürgen Zarusky hat die Niederschrift des Manuskripts fahren ebenso erfasst worden wie die Personalien der fortgesetzt und war darüber hinaus maßgeblich an der 2.170 darin Angeklagten, so dass in diesem Projekt Konzeption und organisatorischen Vorbereitung der von Michael Buddrus erstmals das Wirken der mecklen - deutsch-polnisch-russischen Tagung „Politische Justiz burgischen Sondergerichte detailliert nachgezeichnet und Transitional Justice in Deutschland, Polen und der werden kann. Neben der Analyse der Sozialstruktur UdSSR von den 1930er bis zu den 1950er Jahren“ be- der Angeklagten und Verurteilten, der ihnen vorgewor- teiligt, die im März 2015 in Warschau stattfinden wird. fenen Delikte, der gegen sie verhängten Strafen und der Art der Strafverbüßung werden durch die Auswer- tung von bisher kaum bearbeiteten Personalunterlagen zugleich die an den mecklenburgischen Sondergerich- ten wirkenden Richter und Staatsanwälte biografisch porträtiert. Die empirische Arbeit ist abgeschlossen; nach Fertigstellung des Manuskripts wird diese Studie 2015 erscheinen.

■ 11 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

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5. Die deutsche Besatzungsverwaltung und ihrer Heimkehr, wobei drei Analyseebenen besonders das Warschauer Ghetto 1939–1943 im Fokus stehen: das Handeln der beteiligten Regie- rungen, der öffentliche Diskurs sowie die soziale Lage Das von Giles Bennett betriebene Dissertationsprojekt und der Alltag der Kriegsgefangenen. Unter anderem sucht eine bedeutende Lücke in der Forschung zum War- geht es um folgende Fragen: Welche Wandlungspro- schauer Ghetto zu füllen. Warschau war während des zesse vollzogen sich im politischen und juristischen Zweiten Weltkriegs mit fast einer halben Million Juden Umgang mit den deutschen Kriegsgefangenen? Welche Institut für Zeitgeschichte die größte jüdische Gemeinde im deutschen Machtbe- Kontakte gab es zwischen Deutschen, Italienern und reich. Dank der Bemühungen von Ghettoinsassen, ihr den Soldaten der Alliierten? Wie veränderten sich die Schicksal im sogenannten Ringelblumarchiv zu doku- Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kriegsgefange- mentieren, sowie durch das weit rezipierte Fanal des nen? Hatten die Enthüllung und Verfolgung der deut- Warschauer Ghettoaufstands 1943 gibt es zu Warschau schen Kriegsverbrechen in Italien Auswirkungen auf eine reiche Historiografie aus jüdischer Perspektive. ihre Situation? Weniger entwickelt ist im Gegensatz zu anderen Tat - Sonja Schilcher hat ihre Archivrecherchen in zwölf orten eine Überblicksdarstellung zu den Tätern: Im Archiven in vier Ländern abgeschlossen und mit der Zentrum des Projekts steht eine Geschichte der sich ab- Niederschrift des Manuskripts begonnen. Der Abschluss wechselnden, konkurrierenden Täterinstitutionen, ins- der Studie soll 2015 erfolgen. besondere der Organe der deutschen Zivilverwaltung, die mit der Ghettoverwaltung befasst waren, sowie der führenden Täter, die diesen Apparaten vorstanden und 7. Sowjetische Kommandaturen und deutsche ihren Charakter mitbestimmten. Untersucht werden zu- Selbstverwaltung in der SBZ/DDR dem die Entscheidungsfindungsprozesse an den (teils scharfen) Wendepunkten in der Ghettopolitik mit den Im Rahmen des von Jan Foitzik betreuten Projekts wur- jeweiligen Ein-, Rück- und Wechselwirkungen auf die den die Bezirks-, Kreis- und Stadtkommandanturen der Mittelbehörden in Krakau sowie die Zentrale in Berlin. Sowjetischen Militäradministration in Deutschland Dabei werden neben der zerstreuten deutschen Über- (SMAD) einschließlich der amtierenden Kommandanten rest-Überlieferung deutsche wie polnische Nachkriegs- systematisch dokumentiert. Außerdem werden sachthe- ermittlungen, aber auch geeignete Quellen aus jüdischer matische Dokumente aus deutschen und russischen Ar- wie polnischer Perspektive herangezogen, um die Einsei- chiven sowie exemplarisch die amtliche Geschichte einer tigkeit der Täterquellen im Sinne einer modernen multi- Kreiskommandantur vorgestellt, um genauere Einblicke perspektivischen Holocaustforschung auszugleichen. in die deutsch-sowjetische Interaktion beim Aufbau der Die Dissertation soll 2015 fertiggestellt werden. Die lokalen Verwaltung in der SBZ/DDR zu vermitteln. auswärtigen Archivrecherchen sind abgeschlossen, mit Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens wurden 2014 der Niederschrift wurde begonnen. in der IfZ-Reihe „Texte und Materialien zur Zeitge- schichte“ unter dem Titel „Sowjetische Kommandantu- ren und deutsche Verwaltung in der SBZ“ veröffentlicht. 6. Deutsche Kriegsgefangene in Italien 1943–1950 Zwischen 1943 und 1945 gerieten in Italien etwa 8. Besatzeralltag in der SBZ. Dokumente und 150.000 deutsche Soldaten in amerikanische oder briti- Zeitzeugenberichte 1945–1949 sche Gefangenschaft, von denen die letzten erst 1950 in ihre Heimat zurückkehrten. Als Prisoners of War lie- Das Forschungsprojekt von Elke Scherstjanoi befasst ferten sie den Alliierten bis Kriegsende wichtige Infor- sich mit sozial- und kulturgeschichtlichen Phänomenen mationen über Waffentechnik, Operationsführung und des Alltags der sowjetischen Besatzer in Ostdeutsch- Kampfmoral. Nach der deutschen Kapitulation sollten land. Das Material stammt zum überwiegenden Teil die Kriegsgefangenen zum Wiederaufbau des zerstörten aus der Überlieferung der Kommandanturen. Parallel Landes eingesetzt werden – ein Vorhaben, das nicht zu- dazu werden Fotoquellen erschlossen sowie Zeitzeu- letzt am Widerstand der schlecht versorgten und um geninterviews archiviert und zur Veröffentlichung vor- Arbeitsplätze fürchtenden italienischen Zivilbevölkerung bereitet. Das Projekt befindet sich in der Schreibphase. scheiterte. Die bislang kaum beachtete Geschichte dieser Kriegs- gefangenen ist Gegenstand des Promotionsprojekts von Sonja Schilcher und wird von ihr insbesondere aus politik-, gesellschafts- und wahrnehmungshistori- scher Perspektive untersucht. Die Dissertation verfolgt den Weg der Soldaten von der Gefangennahme bis zu

■ 12 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – 9. Die Staatliche Plankommission 1950 bis 1990. 10. Nationalbibliothek im geteilten Land. Chancen und Grenzen wirtschaftlicher Planung Die Geschichte der Deutschen Bücherei in und Steuerung im Kontext der SED-Wirtschafts- der SBZ/DDR politik Das neue, von Christian Rau im Berichtsjahr begonnene

Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen einer vier Projekt untersucht die Geschichte der größten wissen - 2014 Bände umfassenden Geschichte des Bundeswirtschafts- schaftlichen Bibliothek der DDR in politikgeschicht- ministeriums und seiner Vorgängerinstitutionen von licher, alltagsgeschichtlicher und deutsch-deutscher 1917 bis 1990 durchgeführt. Es wird vom Bundesmini- Perspektive. Mit ihrem gesamtdeutschen Sammlungs- sterium für Wirtschaft und Energie gefördert. Im Zen- auftrag war die Deutsche Bücherei in besonderem Maße trum des Autorenbandes über die Entwicklung der ost- in die Konflikte des „Kalten Krieges“ eingebunden. Ziel deutschen Wirtschaftsverwaltung im Zeitraum von des Projekts ist es einerseits, den Einfluss und die Gren- 1945 bis 1990 steht die Staatliche Plankommission zen der SED-Herrschaft in der Deutschen Bücherei sowie (SPK) der DDR und ihre Stellung im ostdeutschen Insti- den Eigen-Sinn bibliothekarischen Handelns zu analy- tutionengefüge. Hierzu werden von insgesamt sieben sieren. Andererseits sollen durch die Verknüpfung der Autoren einige ausgewählte Konfliktfelder schwer- Innen- mit der gesamtdeutschen Perspektive Ambiva- punktmäßig beleuchtet, die nicht nur die Handlungs- lenzen und Schattierungen unterhalb des Systemkon- spielräume und Zwangslagen dieses Behördenappara- fliktes auf kulturpolitischer Ebene betrachtet werden. tes deutlich werden lassen, sondern die auch Relevanz Die von der Deutschen Nationalbibliothek geförderte für die DDR-Wirtschaftsgeschichte insgesamt besaßen. Untersuchung soll sich auf drei Themenbereiche er- Der von Andreas Malycha in diesem Band erarbeitete strecken: die Deutsche Bücherei im Kontext der Biblio- Beitrag stellt den institutionsgeschichtlichen Aspekt thekspolitik der DDR, die Deutsche Bücherei und ihre dieses komplexen Verwaltungsapparates in den Mittel- Westbeziehungen (insbesondere Deutsche Bibliothek punkt. Frankfurt und westdeutsche Verlage) sowie Literatur- Andreas Malycha wirft mit diesem im Februar 2013 versorgung und Benutzeralltag in der Deutschen Bü- begonnenen Projekt einen Blick in das strukturelle cherei. Das Projekt befindet sich in der Phase der Quel- Innenleben einer zentralistisch organisierten Wirt- lenerhebung, die Publikation ist für 2017 geplant. schaftsverwaltung sowjetischen Typs. Dabei wird die Geschichte der SPK und ihrer Vorläufer vorrangig auf der institutionellen und personellen Ebene untersucht. 11. SED-Geschichte zwischen Mauerbau und Vor allem sollen die enge Verflechtung zwischen SED Mauerfall und Staat und die Abhängigkeit von wirtschaftspoliti- schen Direktiven und Anordnungen der SED-Macht- Das 2013 abgeschlossene Forschungsvorhaben wurde im zentrale untersucht sowie die Frage nach den Chancen Rahmen des Stipendienprogramms „Die SED-Geschichte und Grenzen wirtschaftlicher Planung und Steuerung zwischen Mauerbau und Mauerfall“ der Bundesstiftung beantwortet werden. Ziel des Projekts ist eine problem- zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt. Es war orientierte Behördengeschichte, in der die Plankom- als Verbundprojekt des Instituts für Zeitgeschichte mit der mission in den gesellschaftspolitischen Kontext und Universität Leipzig (Lehrstuhl Neuere und Zeitgeschich- die jeweils herrschenden Leitlinien der SED-Wirt- te, Prof. Dr. Günther Heydemann) und der Technischen schaftspolitik eingebettet wird. Universität Chemnitz (Lehrstuhl Politische Systeme, Po- In den ersten zwei Jahren der Projektlaufzeit fanden litische Institutionen, Prof. Dr. Eckhard Jesse) konzipiert. intensive Archivrecherchen vor allem im Bestand der Die Koordination des Forschungsverbunds lag beim Ins- wirtschaftspolitischen ZK-Abteilungen der Stiftung Ar- titut für Zeitgeschichte. Das von der DFG geförderte und chiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR von Heike Amos am Institut für Zeitgeschichte bearbei - sowie im Bestand der Vorsitzenden bzw. Stellvertreter tete Projekt war ebenfalls Teils dieses Projektverbunds. des Vorsitzenden der SPK im Bundesarchiv Berlin- Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht das kom- Lichterfelde statt. Darüber hinaus wurden Unterlagen plexe Bild der diktatorischen Herrschaftsausübung der des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- SED. Um diese tiefer auszuleuchten, verbindet die Ana- sicherheitsdienstes (BStU) eingesehen, die umfangrei- lyse die Binnenstruktur und das Innenleben der Partei che Informationen und Auskünfte über das Leitungs- mit den zentralen Elementen der Steuerungs- und Kon- personal der Plankommission enthalten. Ein erster trollmechanismen innerhalb des Staatsapparates. Die im Entwurf des Beitrages zum Autorenband liegt vor. Der Forschungsvorhaben verbundenen Projekte greifen somit Abschluss einer Monografie über die Geschichte der in Forschungskontroversen ein, die um die „Grenzen SPK ist im Anschluss daran für Ende 2015 geplant. der Diktatur“, die „Durchherrschung“ der Gesellschaft und den gesellschaftspolitischen Gestaltungsanspruch der SED kreisen.

■ 13 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

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11.1 Die SED zwischen Mauerbau und Mauerfall. 11.2 Der zentrale SED-Apparat und die „Arbeit Strukturen, Eliten und Konflikte (1961–1989) nach Westdeutschland/bzw. nach der BRD“ Mit diesem 2010 begonnenen und im Januar 2013 ab- 1961 bis 1989 geschlossenen Projekt analysiert Andreas Malycha das Das Forschungsprojekt von Heike Amos befasst sich aus strukturelle Innenleben und die Auseinandersetzungen historischer Perspektive mit den Zielen, Aktivitäten, Er- im inneren Machtzirkel der SED. Im Mittelpunkt stehen gebnissen und Wertungen der Deutschlandpolitik der Institut für Zeitgeschichte innerparteiliche Konflikte und Entscheidungsabläufe auf SED-Führung unter Zuhilfenahme ihres zentralen Par - verschiedenen Organisationsebenen, insbesondere auf der tei apparates im Zeitraum zwischen Mauerbau und zentralen Ebene. Dabei spielen politische Auseinan der - Mauer fall. Ziel ist es, die politischen Interaktions-, setzungen, Strömungen und Machtkämpfe innerhalb Meinungs bildungs- und Entscheidungsprozesse zur des Politbüros der SED eine zentrale Rolle. Das betrifft Deutsch landpolitik in den SED-Spitzengremien Polit- büro und ZK-Sekretariat zu analysieren, sowie das in- stitutionelle, strukturelle und personelle Netzwerk der für die sogenannte Westarbeit zuständigen Gremien im Apparat des Zentralkomitees der SED auf der zentralen Ebene aufzudecken. In diese Untersuchung einbezogen wurden staatlich-offizielle Institutionen der SED-Deutsch - landpolitik, insbesondere die Abteilung „BRD/West- Berlin“ des DDR-Außenministeriums und das Staatsse- kretariat für westdeutsche Fragen (1965–1971). Am 1. August 2013 erhielt die DFG den Abschlussbericht zum Projekt. Das Gesamtmanuskript wird 2015 dem Wissen- schaftlichen Beirat vorgelegt. Die Studie soll 2016 erschei - nen.

11.3 Politikspielräume und Interessenkonflikte im Bezirk und Kreis: Die Wohnungspolitik im Bezirk Halle von 1961 bis 1989 Kathy Hannemann analysiert in ihrer Promotionsschrift an der Universität Leipzig die Wohnungspolitik der SED-Bezirksleitung Halle als regionale Mittelinstanz im DDR-Staats- und Gesellschaftssystem. Anhand der Moderiert von Hermann Wentker, präsentierte Andreas Malycha bei einer Veranstaltung der Bundestiftung Aufarbeitung seine Studie zur Wohnungspolitik in einem ostdeutschen Industriege- Geschichte der SED. biet wird das Wirken der SED auf regionaler, kommu- naler und lokaler Ebene, auch in ihren Vernetzungen und internen Auseinandersetzungen, exemplarisch insbesondere Konflikte um die Ausgestaltung und Um- untersucht. Das Gesamtmanuskript wurde weitgehend setzung der Wirtschafts- und Sozialpolitik seit der abgeschlossen, das Promotionsverfahren an der Univer- zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Mit der 2014 erschie- sität Leipzig läuft. nenen Monografie liegt nun erstmals eine umfassende Darstellung der Herrschaftsmechanismen innerhalb der 11.4 SED und MfS. Das Verhältnis der SED-Be- Staatspartei SED für die Honecker-Ära vor, in deren zirksleitung Karl-Marx-Stadt und der Rahmen Politbüro, Sekretariat des ZK sowie der zen- trale Parteiapparat der SED als die eigentlichen Stützen MfS-Bezirksverwaltung von 1961 bis 1989 der kommunistischen Diktatur im Mittelpunkt stehen. Gunter Gerick hat diese Studie als Dissertationsprojekt durchgeführt. Die Promotionsschrift wurde 2013 unter dem Titel „SED und MfS. Das Verhältnis der SED-Be- zirksleitung Karl-Marx-Stadt und der Bezirksverwal- tung für Staatssicherheit 1961 bis 1989“ veröffentlicht.

■ 14 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 12. Biografie über Benito Mussolini Historische Demokratieforschung

Ziel der Studie von Hans Woller ist eine klassische Bio- Der Arbeitsschwerpunkt Historische Demokratiefor- grafie, in der allerdings die Beziehungen zwischen dem schung fragt nach dem Weg demokratischer Gesell- faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen schaften in die Moderne, nach fortschreitenden inter-

Deutschland besonders akzentuiert werden sollen. Ferner nationalen Verflechtungen, nach dem Verhältnis von 2014 wird es darum gehen, die nationalistischen, rassistischen Ökonomie, Gesellschaft und Kultur, Mechanismen und und antisemitischen Dispositionen Mussolinis stärker Problemen demokratischer Willensbildung und staat- als bisher zu betonen. Außerdem wird der Versuch ge- lichen Handelns, aber auch nach Erfahrungsperspekti- macht, die Spezifika der Herrschaft Mussolinis im Ver- ven und Deutungskulturen der Akteure. gleich mit anderen Diktaturformen im Europa der Zwischenkriegs- und Kriegszeit herauszuarbeiten, und schließlich werden der Stellenwert und die Mutationen 1. Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Mussolinis in der Erinnerungskultur nach 1945 behan- Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung delt. Die Mussolini-Biografie ist fast abgeschlossen; sie Seit Juni 2012 besteht am Institut für Zeitgeschichte eine wird im Frühjahr 2016 im Rahmen der neuen IfZ-Reihe Leibniz Graduate School. Das Kooperationsprojekt mit „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ erscheinen. der Ludwig-Maximilians-Universität München wird von den Professoren Andreas Wirsching, Margit Szöllösi- Janze, Martin Baumeister und Martin Geyer geleitet; 13. Galeazzo Ciano – Außenpolitik und Koordinator ist Bernhard Gotto. Die Graduiertenschule Faschismus in Italien 1933–1944 fügt sich in die Nachwuchsförderung des IfZ ein. Sie bietet den Promovierenden eine strukturierte Doktoran- Galeazzo Ciano (1903–1944) zählt zu den schillerndsten denausbildung und privilegierte Qualifizierungs- und und zugleich umstrittensten Persönlichkeiten des faschis- Betreuungsmöglichkeiten (mehr dazu auf S. 63). Bis 2015 tischen Italien. Vom Zeitpunkt seiner Ernennung zum entstehen insgesamt sechs Qualifikationsarbeiten. Ihr Pressechef Mussolinis 1933 bis zu seiner Hinrichtung gemeinsames Erkenntnisinteresse besteht darin, Enttäu - im Januar 1944 war er eine der Schlüsselfiguren des schung als Kategorie historischer Erfahrung zu etablie- Regimes. Seine herausragende Stellung innerhalb des ren. Alle Arbeiten gehen davon aus, dass auch Gefühle Herrschaftsapparats erlaubt es, durch das Brennglas der „Geschichte machen“ können: Sie haben Einfluss auf politischen Biografie zentrale Fragen der Faschismus- Entscheidungsprozesse, sie stiften sozialen Zusammen- forschung näher zu beleuchten. Die Studie gewährt halt und geben kollektivem Verhalten eine Richtung, Einblicke in die Faschisierung der Gesellschaft, das sie prägen die Erinnerung und strukturieren Zukunfts- Funktionieren des italienischen Regimes und die Be- erwartungen. Mit Enttäuschung nimmt das Projekt eine deutung der Performanz und der Familie während der Alltagserfahrung in den Blick. Das Ziel der Graduate faschistischen Ära. Darüber hinaus verspricht sie neue School besteht darin, die historische Relevanz dieses Erkenntnisse im Hinblick auf die Entwicklung und Ko- Gefühls exemplarisch aufzuzeigen. Alle Teilprojekte fra- operation der „Achse“ in Friedens- und Kriegszeiten gen daher auf den unterschiedlichsten Feldern nach den sowie über die internationalen Beziehungen von Mitte Folgen, die Enttäuschungen nach sich ziehen. Dafür ge- der 1930er bis Mitte der 1940er Jahre. hen sie von einem analytischen Enttäuschungsbegriff Tobias Hof, der seit Sommer 2010 dieses Projekt be- aus, der in jedem Einzelprojekt konkretisiert werden muss. arbeitet, wurde von Mai 2011 bis August 2013 von der Gemeinsamer Ausgangspunkt ist der Zusammenhang Gerda Henkel Stiftung gefördert. Als Volkswagen Post- zwischen Erwartungen und Enttäuschung: Enttäu- doctoral Fellow an der Washington University in St. schung ist demnach eine psychologische Reaktion dar- Louis/USA 2013/2014 widmete er sich intensiv der Fra- auf, dass sich eine zuvor gehegte Erwartung nicht erfüllt. ge nach der Rolle des italienischen Außenministeriums Grundsätzlich lassen sich zwei Strategien unterscheiden, unter Ciano bei der Verfolgung und Ermordung der eu- um Enttäuschungen zu begegnen: Entweder die Erwar- ropäischen Juden. Im Sommer hat er eine DAAD-Gast- tungen werden gesenkt, oder das enttäuschende Ergeb- professur an der University of North Carolina at Chapel nis eines Handlungsablaufes wird zur Disposition ge- Hill angetreten und konnte dort eine erste Fassung des stellt. Alle Arbeiten analysieren ihr Quellenmaterial mit Manuskripts fertigstellen. Ergebnisse seiner Forschungen Hilfe eines idealtypischen Rasters von drei Reaktions- hat Tobias Hof in Forschungskolloquien und Tagungen formen: Enttäuschungen können Verweigerung hervor- zur Diskussion gestellt. rufen, dann bleiben die Erwartungen konstant. Werden die Erwartungen an eine neue Situation angepasst, lässt sich dies als rational verarbeiteter Utopieverlust be- zeich nen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sowohl

■ 15 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Historische Demokratieforschung

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Erwartungen als auch das Ergebnis, das zu Enttäu- und dem Stadtteil Toulouse Le Mi rail, die im Voraus ge- schungen führte, zu verändern, also zur Neuverhand- hegten Erwartungen auf den Ebenen von Planern und lung sozialer und kultureller Prioritäten. Alle Arbeiten Architekten, Verwaltung sowie Bewohnerinnen und legen überdies ein grundsätzlich konstruktivistisches Bewohnern und das Zusammentreffen mit der erlebten Verständnis von Enttäuschung zugrunde. Die Analyse Wirklichkeit zu erfassen. Zu fragen ist danach, ob und zielt nicht auf „reale“ Gefühle, sondern beschäftigt sich wie die Enttäuschungserfahrung als gemeinsamer Hinter- mit Gefühlsäußerungen. Enttäuschung wird also in erster grund die Prozesse der Neuverhandlung der Akteure vor Institut für Zeitgeschichte Linie als kommunikativer Code betrachtet, dessen Ver- Ort strukturiert hat. Von Interesse sind außerdem die wendungsweise jeweils im konkreten Einzelfall unter- nachträglichen Bewertungen der Verantwortlichen und sucht werden soll. die Frage, inwieweit hier die enttäuschten Erwartungen Alle Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben Auswirkungen auf spätere Projekte hatten. Ansatz und Zwischenergebnisse ihrer Forschungen bei 2014 beendete Carla Aßmann ihre Quellenrecherche vielen Gelegenheiten und in unterschiedlichen Foren in Berlin mit einem längeren Archivaufenthalt, der sie zur Diskussion gestellt, unter anderem Anna Ullrich vor allem in das Landesarchiv Berlin, das Archiv des beim 10. Kongress der European Association for Jewish Stadtplanungsamts Reinickendorf, das Berliner Abge- Studies am 24. Juli in Paris. Bei der Evaluierung des In- ordnetenhaus und verschiedene Bibliotheken führte. stituts präsentierten sich die Einzelprojekte und die Mit einem zweimonatigen Reisestipendium des Deut- Leibniz Graduate School als Instrument der strukturier- schen Historischen Instituts Paris forschte sie in den ten Nachwuchsförderung, deren Arbeit als „besonders Archives Nationales, der Cité de l‘Architecture et du Pa- erfreulich“ bewertet wurde. Auf dem diesjährigen trimoine und der Bibliothèque nationale de France in Nachwuchsforum der Leibniz-Gemeinschaft im Septem- Paris sowie den Archives Municipales, den Archives ber war das Projekt erneut vertreten. Bernhard Gotto Départementales und den Mieteraktenarchiven zweier wurde als Habilitand von der Fakultät für Geschichts- Wohnungsbaugesellschaften in Toulouse. Der Aufent- und Kunstwissenschaften der LMU angenommen. Carla halt in Frankreich wurde auch zur Ergänzung der Lite- Aßmann und Anna Ullrich warben erfolgreich Reisesti- ratur genutzt. Im Herbst hat Carla Aßmann mit der pendien für Forschungsaufenthalte in Frankreich und Niederschrift ihrer Arbeit begonnen und ein zentrales den USA ein. Carla Aßmann stellte sich darüber hinaus Großkapitel verfasst. als Ansprechpartnerin im Leibniz-Expertenservice „Zu- kunftsstadt“ zur Verfügung. Im kommenden Jahr wird das Projekt vollendet. Eine Bilanz der Ergebnisse soll auf der für Ende 2015 geplanten Abschlusskonferenz präsentiert werden.

1.1 Erwartungen so hoch wie die Häuser selbst In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Carla Aßmann Großsiedlungen des so- zialen Wohnungsbaus aus den 1960er Jahren in vergleichender und emo- tionshistorischer Perspektive. Standar- disierter Massenwohnungsbau galt zur Zeit der Planung solcher Siedlungen nicht nur als Lösung für die immer noch drängende Wohnungsfrage, die neuen, komfortablen staatlich geförderten Woh - nungen für die „breiten Schichten der Bevölkerung“ wurden zum Inbegriff gesellschaftlicher Fortschritts- und Ni- vellierungserwartungen stilisiert. Doch bereits kurz nach dem Einzug der ersten Bewohner erfuhr das Image einen radi- kalen Wandel, der schlechte Ruf hat bis in die Gegenwart Bestand. Das Projekt zielt darauf, am Beispiel zweier Siedlun- Hohe Erwartungen: So warben die Planer in den 1960er Jahren für die französische gen, dem Märkischen Viertel in Berlin Großsiedlung Toulouse-Mirail.

■ 16 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 1.2 Enttäuschung in der Demokratie: gung der politischen und sozialen Ursachen der Armut Bundesrepublik Deutschland in den in den Entwicklungsländern. Christian Aid, getragen 1960er bis 1980er Jahren vom British Council of Churches, bewegte sich im selben Tätigkeitsfeld wie War On Want, bezog seine Legitima- Welche Rolle spielt kollektive Enttäuschung in einer plu- tion jedoch explizit aus der christlichen Nächstenliebe. ralistischen Massendemokratie? Schlugen sich die Zä- Sowohl bei War On Want als auch bei Christian Aid 2014 suren von 1968 und 1973, denen die Geschichtswissen- war die praktische Arbeit in einem emotionalen Re - schaft tiefe soziale und kulturelle Folgen zuschreibt, gime mit der öffentlichen Inszenierung verknüpft, das auch in einem emotionalen Wandel nieder? Welche die Tätigkeiten der NGOs für bestimmte Unterstützer- Unterschiede lassen sich im emotionalen Stil unter- kreise attraktiv machte. Im Zentrum des Promotions- schiedlicher Bevölkerungsgruppen, in den Kommuni- projektes steht die Frage, wie sich diese emotionalen kationsgewohnheiten etablierter politischer Institutionen Regime im Laufe der Jahrzehnte veränderten. und heterogenerer sozialer Bewegungen feststellen? Anfang 2014 konnten die notwendigen Archivre- Fand eine „Emotionalisierung“ der Politik statt? Das sind cherchen durch einen weiteren einmonatigen Aufent- die Ausgangsfragen, die Bernhard Gottos Habilitations- halt in London weitgehend abgeschlossen werden. Der projekt an seinen Gegenstand richtet. Dieser teilt sich in weitere Verlauf des Jahres stand ganz im Zeichen der vier Untersuchungsfelder mit jeweils eigenen Schwer- Niederschrift der Arbeit, so dass die Fertigstellung des punkten innerhalb des Analysezeitraums auf. Neben Manuskripts 2015 erfolgen kann. Daneben wurden ver- zwei Politikfeldern, die Erwartungen an und Reaktionen schiedene Teilaspekte des Projekts für einen Aufsatz auf klassisches Regierungshandeln abbilden, werden im Rahmen eines Sammelbands aufbereitet sowie auf Enttäuschungserfahrungen in zwei Neuen Sozialen Be- einer internationalen Tagung der Hans-Böckler-Stif- wegungen untersucht. Das übergreifende Ziel besteht tung präsentiert. darin, neues Licht auf die politische Kultur der Bundes- republik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu 1.4 Deutsche Juden und die Bewertung und werfen. Die Arbeit geht von der Hypothese aus, dass Enttäuschung in demokratisch organisierten politi- Bewältigung von Antisemitismus 1914–1938 schen Willensbildungsprozessen unausweichlich ist, und Nicht erst mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler dass dies den Akteuren auch bewusst ist. Umso drängen- am 30. Januar 1933 mussten sich deutsche Juden mit der stellt sich die Frage, wann und zu welchem Zweck antisemitischen Anfeindungen, Zurücksetzungen und Enttäuschung geäußert wird. Neue Erkenntnisse ver- Gewalttaten auseinandersetzen. In diesem Zusammen- spricht die sowohl erfahrungsgeschichtliche als auch hang rekurriert die Forschung oft auf die „enttäuschten emotionshistorische Perspektive. Daher erhalten Reak- Hoffnungen“ deutscher Juden, denen durch den Anti- tionen und Bewertungen aus der Bevölkerung einen semitismus immer wieder die Grenzen der Integration in hervorgehobenen Stellenwert; gerade die sich darin die nicht-jüdische deutsche Gesellschaft aufgezeigt wur- spiegelnden kollektiven Gefühle sind bislang nur in den. Das Ziel des Dissertationsprojekts von Anna Ullrich Ansätzen erforscht. Zu erwarten sind grundlegende ist die Aufschlüsselung dieser enttäuschten Hoffnungen. Einsichten in Strategien, gezielt Gefühle zum Zweck Im Zentrum der Arbeit steht dabei nicht nur die Frage, der sozialen Kohäsion zu erzeugen oder zu schwächen wie antisemitische Erfahrungen Hoffnungen, Wünsche (emotional work), wie auch in die Regeln, die in gesell- und Erwartungen beeinflussten. Vielmehr sollen unter- schaftlichen Segmenten für das Zeigen von Gefühlen schiedliche Strategien herausgearbeitet werden, mit de- gelten (emotional regime). Die Quellenrecherchen sind nen sich deutsche Juden gegen diesen Einfluss wapp- abgeschlossen, mit der Niederschrift des Manuskripts neten. Der emotionsgeschichtliche Ansatz erlaubt es wurde begonnen. Ein Aufsatz über die Auswirkungen dabei, individuelle Aussagen systematisch auszuwer- von Enttäuschung in der westdeutschen Friedensbewe- ten und Regeln, Vorgaben und Empfehlungen für den gung ist im Berichtsjahr erschienen. Umgang mit Antisemitismus in privaten, teilöffent- lichen und öffentlichen Kommunikationsräumen inner- 1.3 Engagement, Erwartung und Enttäuschung halb des deutschen Judentums nachzuspüren. Aus dieser Rekonstruktion von Erfahrungsraum und Erwartungs- bei britischen NGO-Aktivisten horizont historischer Akteure ergeben sich neue Erklä- Matthias Kuhnert untersucht in seinem Promotionspro- rungsansätze für die Art und Weise, wie deutsche Juden jekt am Beispiel von War On Want und Christian Aid Antisemitismus im Untersuchungszeitraum einschätz- die zivilgesellschaftliche Tätigkeit britischer Nichtregie - ten – und ihn bewältigten. Im Berichtszeitraum schloss rungsorganisationen in der Entwicklungszusammenar- Anna Ullrich mit der Unterstützung durch ein Gerald- beit. War On Want, das seine Wurzeln im Umfeld der D.-Feldman Reisestipendium der Max-Weber-Stiftung britischen Arbeiterbewegung hatte, verstand sich von ihre Quellenrecherchen ab und setzte die Niederschrift Beginn an als Vorkämpferorganisation für eine Beseiti- des Manuskripts fort.

■ 17 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Historische Demokratieforschung

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1.5 Marinegeschichte als Enttäuschungsgeschichte. einen deutsch-russischen Sammelband in Aufsatzform Enttäuschung – Planung – Experten und die gebracht. Die Niederschrift der Dissertation hat begon- deutsche Marine 1871–1928 nen und kann 2015 abgeschlossen werden. Das Promotionsprojekt von Sebastian Rojek hat zum Ziel, die deutsche Marinegeschichte im Hinblick auf 2. Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts Enttäuschung, Expertenwissen und Planung über die als Zäsurgeschichte. Das Beispiel der frühen Institut für Zeitgeschichte Epochengrenzen hinweg verknüpfend zu analysieren. Weimarer Republik Der Erkenntniswert liegt darin, die enge Korrelation von Enttäuschung, Planung und Expertenwissen in der Im Rahmen eines Kooperationsprojekts, das durch Mittel deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen. des Pakts für Forschung und Innovation finanziert wur- Der Untersuchungszeitraum umfasst damit die Anfänge de, haben sich das Institut für Deutsche Sprache in Mann- deutscher Marinepolitik, den erwartungsvollen Aufstieg heim (Prof. Dr. Heidrun Kämper, Gesamtkoordination), des Reichsmarineamts um 1900, die Enttäuschungsphase das Herder-Institut in Marburg (Prof. Dr. Peter Haslinger) des Ersten Weltkriegs und deren Verarbeitung in der und das Institut für Zeitgeschichte in München (Pro- Weimarer Demokratie. Methodisch werden Ansätze jektbetreuer: Prof. Dr. Thomas Raithel) von 2010 bis 2013 aus der historischen Semantik, insbesondere die Argu- mit der Umbruchphase zwischen Kaiserreich und Wei- mentationsgeschichte herangezogen. Am Beispiel des marer Republik beschäftigt. Das interdisziplinäre Pro- maritimen Projekts des wilhelminischen Reiches soll jekt konnte mittels verschiedener sprach- bzw. ge- herausgearbeitet werden, inwiefern der Faktor Enttäu- schichtswissenschaftlicher Ansätze neue Erkenntnisse schung ein Schlüsselmoment planerischen Handelns zum sozio-politischen Wandel der frühen Weimarer und Argumentierens im 20. Jahrhundert darstellte. Republik gewinnen. Im Jahr 2014 ist hierzu ein von Sebastian Rojek forschte im Bundesarchiv-Militärar- Heidrun Kämper, Peter Haslinger und Thomas Raithel chiv in Freiburg i. Br., im Bayerischen Kriegsarchiv herausgegebener Sammelband erschienen. München sowie im Universitätsarchiv Bonn, zudem wurden publizierte Quellen gesichtet und ausgewertet. „Volk“ im Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Die Niederschrift des Manuskripts wurde fortgesetzt Republik. Pluralistisches und holistisches Denken und befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium. im Spektrum der politischen Mitte 1918–1924 1.6 Osteuropäischer Reformsozialismus und Das am Institut für Zeitgeschichte von Jörn Retterath bearbeitete Teilprojekt hat sich der Frage nach den Be - westdeutsche Linke deutungen und Veränderungen des Volksbegriffes in der Brachte der Umbruch von 1989 bis 1991 einerseits einen Phase des Übergangs zwischen Juli 1917 und Juni 1924 beispiellosen Siegeszug der Freiheit, bedeutete er ande- gewidmet. Bislang wurde meist nur der rassistisch ex- rerseits auch das Scheitern mittel- und osteuropäischer kludierende Volksbegriff der radikalnationalistischen Reformkommunismen und Reformsozialismen. Als Bei- „völkischen“ Gruppierungen untersucht. Die ebenfalls trag zur Enttäuschungsgeschichte beleuchtet das Disser- existierende demokratisch-egalitäre Bedeutung des Wor- tationsprojekt von Konrad Sziedat einen Erwartungs- tes „Volk“ wurde hingegen kaum in den Blick genommen. horizont, der durch diese Entwicklung unvermittelt Die Studie hat sich daher auf den Gebrauch des Volks- abgeschnitten wurde. Gefragt wird nach den Sympa- begriffes im Spektrum der demokratischen Parteien der thien und Hoffnungen, welche westdeutsche Linke in „Großen Koalition“ (SPD, DDP, DVP, Zentrum) konzen- den 1980er Jahren mit der Idee eines demokratisierten triert. Methodisch ordnet sich die Studie ins Feld der und wirtschaftlich reformierten Staatssozialismus ver- Historischen Semantik ein und greift Elemente der Be- banden. Ferner ist von Interesse, mit welchen Reaktions- griffsgeschichte, Historischen Diskursanalyse und Neue- weisen – etwa Lernprozessen – Linke in den 1990er ren Ideengeschichte auf. Jahren auf das Scheitern dieser Hoffnungen reagierten. Die im Sommersemester 2013 an der Ludwig-Maxi- In den Blick kommen so die ganz unterschiedlichen milians-Universität München als Dissertation ange- Zeitdiagnosen, Zukunftserwartungen und Befindlich- nommene Arbeit von Jörn Retterath wurde 2014 in keiten aus den Jahren der späten Bonner und frühen überarbeiteter Form an die Gutachter aus dem Wissen- Berliner Republik. Gegenstand der Untersuchung sind schaftlichen Beirat des IfZ weitergeleitet. 2015 soll die dabei Parteien, Gruppen und Hauptfiguren der parlamen- Studie in einer Reihe des IfZ erscheinen. tarischen ebenso wie der außerparlamentarischen Linken. Konrad Sziedat hat seit Projektbeginn zwölf Partei- und Bewegungsarchive besucht. Im Jahr 2014 wurden verschiedene Teilaspekte des Projekts an mehreren exter nen Forschungseinrichtungen vorgestellt und für

■ 18 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 3. Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrun- essiert ebenso wie das Rollenverständnis der Offizie re in gen und Identitätskonstruktionen von Obdach- ihrem militärischen Umfeld. Die Verteidiger bedienten losen zwischen Fürsorge und Strafe 1924–1974 sich verschiedenster juristischer, medialer und politisch- gesellschaftlicher Strategien. Die Möglichkeiten einer In ihrem Dissertationsprojekt erforscht Nadine Reckten - effektiven Verteidigung wurde vor allem von zwei Fak- wald urbane Lebensformen von Obdachlosen in Deutsch- toren bestimmt: zum einen durch die Verfahrensregeln 2014 land im 20. Jahrhundert. Die Arbeit beginnt mit den der Militärgerichtsbarkeit, zum anderen durch den Ver- Fürsorgereformen 1924, die erstmals einen Fürsorgean- such der britischen Besatzungsmacht, anhand der De- spruch der Obdachlosen neben ihrer jahrzehntelangen monstration von Recht und Gerechtigkeit gegenüber dem strafrechtlichen Verfolgung formulierten. Diese ambi- ehemaligen Feind Vertrauen für den (Wieder-) Aufbau valente Position zwischen Fürsorge und Strafe blieb bis einer demokratisch-rechtsstaatlichen Kultur („transitional zur formalen Entkriminalisierung von Obdachlosigkeit justice“) zu schaffen. Während der Beitrag der Anklage 1968 in der DDR und 1974 in der Bundesrepublik be- im Demokratisierungsprozess zumeist offenkundig er- stehen und war grundlegend für den staatlichen Um- scheint, wird ergänzend, aber auch kontrastierend dazu gang mit und der gesellschaftlichen Wahrnehmung die Bedeutung der Verteidiger in diesem Transforma- von Obdachlosen. tionsprozess analysiert. Die Verteidiger werden dabei in Aus einem alltags- und erfahrungsgeschichtlichen ihren biografischen, juristischen, medialen und trans- Ansatz arbeitet das Projekt urbane Erfahrungen, die nationalen Dimensionen erforscht. der Zustand der Obdachlosigkeit evozierte, heraus und Im Berichtsjahr hat Margaretha Bauer die Verschrift - fragt, wie sich diese in einer raum- und zeitübergrei- li chung der Quellenauswertung fortgesetzt sowie er- fenden Identität der Betroffenen verdichteten. Auf der gänzende Quellenrecherchen in Großbritannien durch- Untersuchungsbasis von vier Städten in Ost- und West- geführt. Der Abschluss ist im Sommer 2015 geplant. deutschland werden analytische Erfahrungs- und Handlungsräume ermittelt. Neben Fragen nach gesell- schaftlichen Wahrnehmungsmustern und Umgangsar- ten in diesen Räumen stehen in erster Linie Aushand- 5. Vorstudie zur Aufarbeitung der frühen Nach- lungsprozesse zwischen Obdachlosen und Behörden, kriegsgeschichte des Bundesministeriums des Modi der Selbstrepräsentation sowie Strategien und Innern (BMI) und des Ministeriums des Innern Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisierungen und der DDR (MdI) bezüglich möglicher personeller Ausgrenzungen im Fokus. und sachlicher Kontinuitäten zur NS-Zeit Das Projekt startete im April und knüpft an Vorar- beiten der Bearbeiterin im Rahmen ihrer Magisterar- Gegenstand des Projekts ist die Durchführung einer beit an. Im Berichtsjahr wurde das Projekt in seinen Vorstudie zu den personellen und sachlichen Nachwir- Grundzügen konzipiert und zentrale Archivbestände kungen der NS-Diktatur und ihrer Behörden, be- erschlossen. Für 2015 sind weitere Quellenrecherchen sonders des Reichsministeriums des Innern (RMI), auf und die Konzeption einer Gliederung vorgesehen. Ab das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Mi- Januar 2015 wird die Dissertation durch die Studien- nisterium des Innern der DDR (MdI) von 1949 bis etwa stiftung des deutschen Volkes gefördert. Der Abschluss 1970. Die Vorstudie soll die Grundlagen für die weitere ist für Sommer 2017 geplant. wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema schaf- fen. Demnach geht es zunächst um erste Ausarbeitun- gen und genauere Projektvorschläge. Entsprechend 4. Justice for the Enemy? Britische Offiziere verfolgt die Vorstudie vor allem zwei Ziele: als Verteidiger deutscher Kriegsverbrecher 1945–1949 • Erstens soll auf der Basis der verfügbaren Quellen eine hinreichend große Zahl von leitenden Mitar- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mutmaßlichen deut- beitern beider Ministerien identifiziert und ihre schen Kriegsverbrechern von den Alliierten der Prozess (politische) Vita archivgestützt dokumentiert werden. gemacht. Das Aufeinandertreffen von Angeklagten, Für beide Ministerien wird der ersten Auswertung Verteidigern, Anklägern und Richtern vor Gericht schuf der Personalakten und Geschäftsverteilungspläne eine spezifische Form der transnationalen Begegnung. sowie dem Aufbau einer Personendatenbank eine Im Zentrum dieses Dissertationsprojekts von Margare- zentrale Bedeutung zukommen. tha Bauer steht die vergessene Rolle der britischen Offi - • Zweitens sollen Themenfelder identifiziert und vom ziere, die die Angeklagten als Verteidiger vor Militär- überlieferten Archivmaterial und Forschungsstand gerichten vertraten und das Bild ihrer Mandanten in her eingegrenzt werden, in denen BMI und MdI der Öffentlichkeit maßgeblich prägten. gestaltend tätig waren und für die personelle, poli- Die Frage, wie diese ihre Aufgabe interpretierten, inter- tische und mentale Kontinuitäten (oder Diskontinu- itäten) feststellbar sind. ■ 19 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Historische Demokratieforschung

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Das Projekt wird im Auftrag des BMI gemeinsam vom 6. NS-Belastungen in Bayern (ca. 1945–1970) IfZ und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) unter Leitung der beiden Direktoren Andreas Wirsching Die Frage, wie weit die frühe Bundesrepublik durch per - und Frank Bösch durchgeführt. Neben den beiden Pro- sonelle Kontinuitäten aus der NS-Zeit geprägt und be- jektleitern wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, lastet war, ist schon früh gestellt worden und bis heute die aus mehreren einschlägig ausgewiesenen und er- nicht verstummt. Auch das IfZ hat sich in einer Reihe fahrenen Wissenschaftlern beider Institute besteht. Ihre von bahnbrechenden Studien intensiv mit den Nach- Institut für Zeitgeschichte Aufgabe ist es, das Projekt inhaltlich zu begleiten und wirkungen des Nationalsozialismus, etwa mit der Entna - zu beraten. zifizierung oder der bundesrepublikanischen „Vergangen- Zum 1. Dezember wurden aus Mitteln des BMI vier heitspolitik“ beschäftigt. Die Frage nach personellen pro movierte Wissenschaftler und zwei Doktorandinnen Kontinuitäten nach 1945 hat seit einigen Jahren Kon- eingestellt. Zum 1. Februar 2015 wird das Team um junktur, wie sich an zahlreichen Studien über das Aus- zwei weitere promovierte Wissenschaftler aufgestockt. wärtige Amt, diverse Bundesministerien und Behörden Am Institut für Zeitgeschichte (Abteilung Berlin) sind bis hin zu mehreren Landesparlamenten erkennen lässt. seit dem 1. Dezember Frieder Günther (Postdoc), Lutz Die Kernfrage lautet: Wie konnte in der Bundesrepublik Maeke (Postdoc) und Irina Stange (Doktorandin) tätig, und in den Ländern mit zum Teil stark belasteten Na- am 1. Februar 2015 wird Dominik Rigoll (Postdoc) folgen. tionalsozialisten eine funktionierende Demokratie auf- Am 5. Dezember fand am ZZF in Potsdam die erste der gebaut werden? monatlichen Besprechungen des Gesamtprojekts statt. Am 16. Juli 2013 beschloss der Bayerische Landtag Dabei wurden die Aufgaben und Zuständigkeiten der in einem fraktionsübergreifenden Antrag, der auf einer einzelnen Projektmitarbeiter(innen) vorläufig festgelegt. Initiative der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beruhte, Der Abschluss der Vorstudie ist für September 2015 „die wissenschaftliche Aufarbeitung einer etwaigen vorgesehen. Ferner soll im Herbst 2015 eine Tagung NS-Belastung von Mitgliedern der Staatsregierung, ausgerichtet werden. Angehörigen der Staatskanzlei und der Ministerien so-

Wie gingen die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach 1945 mit ihrer NS-Vergangenheit um? Ein Forscherteam aus IfZ und ZZF hat Ende 2014 die Arbeit an einer Vorstudie aufgenommen.

■ 20 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – wie der weiteren obersten Landesbehörden“ (Drucksache 8. Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990 16/17977). Das IfZ wurde beauftragt, einen entspre- chenden Forschungsplan zu erarbeiten. Unter dem Ar- Obwohl die Bundesrepublik und die DDR als „Polarisie- beitstitel „NS-Belastungen in Bayern (ca. 1945–1970)“ rungszwillinge“ bezeichnet wurden, fehlt noch immer hat Niels Weise gemeinsam mit weiteren IfZ-Wissen- eine die beiden Staaten gleichermaßen integrierende

schaftlern einen grundlegenden Projektplan entwickelt, Darstellung der deutschen Geschichte in den Jahren 2014 in dem sich wissenschaftliche Fragen, die politisch-ge- 1945 bis 1990. Angesichts dieses Desiderats setzt sich sellschaftlichen Interessen des Auftraggebers sowie die das Projekt von Petra Weber zur Aufgabe, die deutsch- methodologischen und heuristischen Standards der ak- deutsche Geschichte als Parallel-, Kontrast-, Vergleichs-, tuellen Forschungsdiskussion kombiniert finden. Das Perzeptions- und Beziehungsgeschichte zu erzählen. Unternehmen knüpft an die Tradition der früheren Die erstrebte Historisierung der deutsch-deutschen „Bayern-Projekte“ des IfZ an. Neben dem Blick auf per- Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit sonelle Kontinuitäten fragt dieses Projekt nach gesell- soll zum einen der jeweiligen Bündnisintegration, den schaftlichen und lebensweltlichen Kontexten sowie der Systemunterschieden und der Eigenentwicklung der konkreten politischen und administrativen Praxis. beiden deutschen Staaten Rechnung tragen, zum ande- Im Juni konstituierte sich entsprechend dem Beschluss ren die gemeinsamen Erfahrungsräume ausloten, die des Bayerischen Landtags eine Historikerkommission, bewusst oder unbewusst die Deutschen in Ost und mit der der Forschungsplan abgestimmt und beschlossen West trotz zunehmender Entfremdung und sich ausbil- wurde. Die Kommission besteht aus den Professor(in) en dender unterschiedlicher Mentalitäten zusammenhiel- Sabine Freitag (Bamberg), Bernhard Löffler (Regensburg), ten. Die Arbeit wird den Handlungsdruck, der durch Georg Seiderer (Erlangen) und Margit Szöllösi-Janze wechselseitige Perzeption hervorgerufen wurde und (München). Der Forschungsplan wurde mit ihnen dis - die sich diametral entgegenstehenden Ideologien ebenso kutiert und im August 2014 an die Staatsregierung zur in den Fokus nehmen wie die vielfältigen innerdeutschen politischen Entscheidungsfindung weitergeleitet. Transfers und Begegnungen. Gezeigt werden soll, wie die politisch Verantwortlichen in Bonn und Ost-Berlin auf Prozesse, Krisen, Konjunkturen und Trends reagier- 7. Vorgeschichte des Bundesministeriums für ten, die für beide deutsche Staaten gleichermaßen zur Bildung und Forschung bzw. seiner Herausforderung wurden. Wenn auch der normative Vorgängerinstitutionen Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie nicht verwischt werden darf, wird doch eine genetisch-struk- Thomas Raithel hat von Januar bis Dezember unter turelle Vorgehensweise gewählt werden, die erst eine Mitarbeit von Margaretha Bauer (Elternzeitvertretung Analyse der wechselseitigen Bezogenheit erlaubt. 2.8.-1.10.), Irina Stange (Hilfskraft Berlin) und Malte Ein etwa 400 Seiten umfassendes Manuskript, das Müller (Hilfskraft München) eine vom Bundesministe- die deutsch-deutsche Geschichte in den Jahren 1945– rium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte 1961 umfasst, liegt bereits vor. Im Berichtszeitraum Machbarkeitsstudie erarbeitet. Untersucht wurden die wurde die Konzeption für den Zeitraum vom Mauer- Voraussetzungen und Grundlagen einer mehrjährigen bau bis zur Wiedervereinigung verfeinert, die Sichtung wissenschaftlichen Untersuchung zu den institutionel- der Literatur vorangetrieben und die Tagespresse – ins- len, personellen und wissenschaftspolitischen Kontinu- besondere das „Neue Deutschland“ und die „Berliner itäten von der NS-Zeit zu den Vorgängerinstitutionen Zeitung“ im Hinblick auf die sich wandelnde Perzeption des BMBF im Zeitraum von 1955 bis 1972. Insgesamt Westdeutschlands durch die SED-Führung – ausgewer- ist die Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis tet. Darüber hinaus wurden Akten der Büros Ulbricht, gelangt, vor allem auch im Hinblick auf die zentrale Honecker, Mittag und Krenz sowie die Protokolle des Frage, ob die verfügbare Quellenbasis ergiebig genug Politbüros der SED durchgearbeitet. Im Archiv der so- ist. Am 3. Dezember erfolgte eine Präsentation der zialen Demokratie konnte Einsicht in einschlägige Akten wichtigsten Ergebnisse im BMBF in Bonn. und Protokolle der SPD-Führung und des DGB genom- men werden. Der Abschluss des Projekts ist für Frühjahr 2017 geplant.

■ 21 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Historische Demokratieforschung

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9. Politische Sprachen des Konservativen in wird dabei in die grundlegenden Wandlungsprozesse Großbritannien und der Bundesrepublik dieser Jahre eingeordnet und ergänzt damit die IfZ-Pro- Deutschland 1945–1980 jekte „Reform und Revolte“ und „Krise der Arbeitsgesell- schaft“. In den 1960er und 1970er Jahren sahen sich Konserva- Die Projektmitarbeiter haben auch 2014 Ergebnisse ih- tive in der Bundesrepublik wie in Großbritannien von rer Forschungen in Vorträgen und Aufsätzen zur Diskus - einem tief greifenden kulturellen, sozialen und politi- sion gestellt. Hervorzuheben ist der Ende des Jahres in Institut für Zeitgeschichte schen Wandel herausgefordert, den sie als umfassende den „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“ er- Krise deuteten – als Krise der Demokratie, als Krise der schienene Sammelband, den Johannes Hürter unter dem Nation, als Krise von Wirtschaft und öffentlicher Mo- Titel „Terrorismusbekämpfung in Westeuropa. Demo- ral. Selbst ihre Sprache glaubten die Konservativen kratie und Sicherheit in den 1970er und 1980er Jahren“ verloren zu haben. Die Suche nach einem zeitgemäßen herausgegeben hat. Der Band ist aus der Konferenz Konservatismus war mithin die Suche nach einer tref- „Staat gegen Terrorismus. Demokratie und Sicherheit fenden Sprache. Ausgehend von den konservativen in Westeuropa 1970–1990“ hervorgegangen, die das Neuorientierungen nach 1945 analysiert Martina Ste- Projektteam 2012 in München ausgerichtet hatte. ber diese Neuformulierung politischer Sprachen des Konservativen, die in intellektuellen Zirkeln, in der Pu- blizistik wie in Parteien erfolgte, konsequent verglei- 10.1 Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982 chend und transfergeschichtlich. Methodisch orientiert Tobias Hof analysiert in seiner Studie, die im Juli 2009 an der historischen Semantik, versteht das Projekt den von der Ludwig-Maximilians-Universität München als Konservatismus als relativ flexible semantische Struk- Dissertation angenommen wurde, erstmals umfassend tur und untersucht dementsprechend Strukturprinzi- die italienische Anti-Terrorismus-Politik in den 1970er pien konservativen Sprechens und die für die konser- und frühen 1980er Jahren. Die Monografie ist 2011 in vative Sprache charakteristischen semantischen Netze der Reihe „Quellen und Darstellungen zur Zeitge- in ihrem Wandel. schichte“ erschienen. Mit dem britischen und dem bundesrepublikanischen Konservatismus werden die beiden prägenden Varianten 10.2 Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik des europäischen Konservatismus nach 1945 in ihrer entscheidenden Umbruchphase in den Blick genommen. Deutschland 1969–1982 Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Suche Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Terrorismus nach geteilten Begriffen gelegt, welche die intensivierte war eines der grundlegenden innenpolitischen Proble- Parteienkooperation im Rahmen des europäischen Inte- me, mit denen sich die Bundesrepublik in den 1970er grationsprozesses prägte. Die Habilitationsschrift, die am Jahren konfrontiert sah. Häufig ist in Wissenschaft Deutschen Historischen Institut London begonnen und und Publizistik sogar von „Jahren des Terrors“ oder ei- am Historischen Kolleg vorangetrieben wurde, wird 2015 nem „Jahrzehnt der Inneren Sicherheit“ die Rede. Auch an der Ludwig-Maximilians-München eingereicht. wenn solche Etikettierungen übertrieben sein mögen, steht doch fest, dass es der selbsternannten „Stadtgue- rilla“ der RAF und anderer Gruppierungen gelang, im 10. Demokratischer Staat und terroristische freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat antiterroristi- Herausforderung. Die Anti-Terrorismus-Politik sche Sonderdiskurse, Sondermaßnahmen, Sondergeset- der 1970er und 1980er Jahre in Westeuropa ze und Sonderprozesse zu provozieren, die das sensible Verhältnis von Sicherheit und Freiheit tief berührten. Das vergleichend angelegte, von Johannes Hürter ge- Im Mittelpunkt des Projekts von Johannes Hürter steht leitete Projekt beschäftigt sich erstmals umfassend aus der Umgang von Regierung und Parlament mit terro- geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit dem nach ristischer Gewalt während der sozialliberalen Ära. Das wie vor aktuellen Problem, wie der moderne demokra- staatliche Handeln war in diesen Jahren davon ge- tische Staat den Terrorismus effizient bekämpfen kann, prägt, dass sich eine aktive, eher leitungsbestimmte ohne rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen und die und langfristig planende Reformpolitik der Inneren Si- freiheitliche Grundordnung aufs Spiel zu setzen. Es cherheit mit einer reaktiven, eher bürokratiebestimm- nimmt einen zentralen Bereich staatlichen Handelns in ten und kurzfristig situativen Maßnahmenpolitik gegen den westlichen Demokratien zwischen der Protestbe- den Terrorismus mischte. Diese geradezu dialektische wegung von 1968 und der Wende von 1989/90 in den Entwicklung wird in der Studie auf der Perzeptions- wie Blick, wobei der Schwerpunkt auf den 1970er und frü- auf der Handlungsebene analysiert und in den Wandel hen 1980er Jahren sowie auf der Bekämpfung des na- von „Staatsgewalt“ in einer zunehmend deliberativen tionalen Linksterrorismus liegt. Die Analyse der staat- Demokratie eingeordnet. Johannes Hürter hat die lichen Reaktion auf die terroristische Herausforderung Niederschrift seiner Monografie fortgesetzt.

■ 22 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 10.3 Terrorismus und Terrorismusbekämpfung in heit war über Jahrzehnte hinweg weitgehend geheim Frankreich in den 1980er Jahren und unterlag nur einer geringen parlamentarischen und öffentlichen Kontrolle. Bis heute ist sie zu einem Die Dissertation von Markus Lammert ergänzt die bei- der am schnellsten expandierenden Politikfelder der den Teilprojekte über die Anti-Terrorismus-Politik in EU geworden. Die Untersuchung konzentriert sich auf der Bundesrepublik und in Italien um ein drittes natio- die bundesdeutsche Politik während der sozialliberalen 2014 nalstaatliches Beispiel. Es wurde von 2010 bis 2013 aus Ära (1969–1982), für die ein erheblicher Teil der Quel- Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation finan- len relativ gut zugänglich ist. Darüber hinaus werden ziert. Der französische Staat war mit einem breiten perspektivisch auch der britische und französische Spektrum politischer Gewalt konfrontiert: Nach Been- Standpunkt mit einbezogen. Gefragt wird zum einen, digung der Pariser Mai-Unruhen von 1968 musste in welche Rolle die Bundesrepublik bei der europäischen Korsika, der Bretagne und den baskischen Departments Zusammenarbeit im Bereich der Inneren Sicherheit in verstärkt auf separatistisch motivierte Gewalt reagiert den 1970er Jahren spielte. Zum anderen wird nach Er- werden. Mit der „Action Directe“ entstand Ende der klärungsfaktoren für das Handeln der bundesdeut- 1970er Jahre außerdem eine linksterroristische Grup- schen Akteure gesucht; hierzu zählen beispielsweise pierung. Die größte Herausforderung stellten aber seit Dispositionen, die durch die politische Kultur und das Anfang der 1980er Jahre transnational agierende politische System bedingt waren. Während des Be- Gruppen aus dem Nahen Osten dar. Den Anschlägen richtsjahrs hat Eva Oberloskamp die Niederschrift des folgten harte exekutive und legislative Maßnahmen, Manuskripts abgeschlossen. Die Projektarbeit war die das sozio-politische Klima des Landes nachhaltig 2010/11 und 2013/14 für insgesamt 30 Monate wegen veränderten. Ziel der Arbeit ist es, die französische der Geburt zweier Kinder unterbrochen. Anti-Terrorismus-Politik der 1980er Jahre in die poli- tik- und gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklungen 10.5 Demokratischer Staat und transnationaler der Fünften Republik einzuordnen. Die Untersuchung nimmt neben den staatlichen Maßnahmen auch die öf- Terrorismus fentlichen Debatten um Terrorismus und Terrorismus- In enger Verbindung mit dem IfZ-Projekt entstand die bekämpfung in den Blick. Markus Lammert ist mit sei- von der Gerda Henkel Stiftung und dem DAAD geför- ner Monografie im Juni im Rahmen eines derte Studie von Matthias Dahlke „Demokratischer deutsch-französischen Doppelpromotionsverfahrens Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur an der LMU München und der Universität Paris Sor- Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975“, die 2009 bonne (Paris IV) promoviert worden. Die Überarbei- von der Humboldt-Universität zu Berlin als Dissertation tung der Studie für die Publikation steht unmittelbar angenommen und 2011 in der Projektreihe innerhalb vor dem Abschluss. der Reihe „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschich- te“ publiziert wurde. 10.4 Codename TREVI. Die Bundesrepublik und die Anfänge einer europäischen Innenpolitik 10.6 Stammheim als Ort der Auseinandersetzung in den 1970er Jahren zwischen Staat und RAF Das im Januar 2009 von Eva Oberloskamp begonnene Ein weiteres assoziiertes Projekt ist die von der Konrad- Postdoc-Projekt, das aus Mitteln des Pakts für For- Adenauer-Stiftung geförderte Dissertation von Sabine schung und Innovation finanziert wurde, befasst sich Bergstermann „Terrorismus, Recht und Freiheit. Die mit den grenzüberschreitenden Dimensionen der Terro- JVA Stuttgart-Stammheim als Ort der Auseinanderset- rismusbekämpfung. In diesem Zusammenhang richtet zung zwischen Staat und RAF“, die 2013 von der Lud- sich die Analyse auf einen besonders folgenreichen wig-Maximilians-Universität München angenommen Aspekt zwischenstaatlicher Kooperation: auf die in wurde und voraussichtlich 2015 ebenfalls in der Reihe den 1970er Jahren einsetzenden Bemühungen der des IfZ-Projekts in den „Quellen und Darstellungen zur neun EG-Staaten, im Bereich der Inneren Sicherheit zu Zeitgeschichte“ erscheinen wird. gemeinsamen Grundsätzen und Maßnahmen zu gelan- gen. Hierfür wurde 1975/76 die regelmäßig tagende TREVI-Konferenz ins Leben gerufen, die wesentlich durch das gemeinsame Ziel der Terrorismusbekämp- fung motiviert war. Doch auch die Bestrebungen zur Abschaffung der EG-Binnengrenzkontrollen bildeten eine wichtige Antriebskraft für TREVI. Die europäische Zusammenarbeit auf dem hochsensiblen, die staatliche Souveränität tangierenden Gebiet der Inneren Sicher-

■ 23 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte – JAHRESBERICHT

ie neueste Zeitgeschichte lässt sich als Epoche be- Aufrüstung und Rüstungskontrolle. Die Studie will zei- schleunigter globaler Transformationen begreifen. gen, wie die Bundesrepublik auf diese Herausforderun- Die seit den 1960er Jahren erkennbaren soziokulturellen gen reagierte und ihre KSZE-Politik an die veränderten Brüche gehören hierzu ebenso wie der fortschreitende Rahmenbedingungen anpasste, um die Détente zu er- technologische Wandel, das Abflauen des wirtschaftli - halten. Das Manuskript wurde vom Wissenschaftlichen chen Nachkriegsbooms in der westlichen Welt und das Beirat begutachtet und befindet sich im Druck. Das Ende des Sowjetimperiums. Die Erforschung dieser Buch wird im März 2015 als Band 105 der Reihe „Quel- Institut für Zeitgeschichte Umwälzungen – die vielfach für einen Gewinn an Frei- len und Darstellungen zur Zeitgeschichte“ erscheinen. heit, aber auch für einen Zuwachs an Unsicherheit ge- sorgt haben – ist die zentrale Aufgabe dieses Forschungs- 1.2 Die DDR im KSZE-Prozess 1972–1985. schwerpunkts. Zwischen Ostabhängigkeit, Westabgrenzung und Ausreisebewegung 1. Der KSZE-Prozess: Multilaterale Konferenz- Das von Anja Hanisch bearbeitete Teilprojekt befasste diplomatie und ihre Folgen 1975–1989/90 sich mit Interdependenzen der ostdeutschen Außen- und Innenpolitik, die aus dem KSZE-Prozess resultier- Im Mittelpunkt des von der Leibniz-Gemeinschaft ge- ten. Die Studie erschien im Frühjahr 2012 in der IfZ- förderten Kooperationsprojekts steht die Bedeutung, Reihe „Quellen und Darstellungen“ (Bd. 91). die der KSZE-Prozess für die Entstehung des „neuen Europa“ spielte. Deshalb liegt der Schwerpunkt der For- 1.3 Österreich im KSZE-Prozess 1969–1983. schungen auf dem Zeitraum nach Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki am 1. August 1975, in dem Neutraler Vermittler in humanitärer Mission die Teilnehmerstaaten daran gingen, die getroffenen Benjamin Gilde hat als Beispiel für die Rolle eines neu- Vereinbarungen im Kontext wachsender internationa- tralen und nicht-paktgebundenen Staates im KSZE- ler Spannungen zu verwirklichen. Methodisch verfolgt Prozess die Politik Österreichs untersucht. Die Arbeit das Projekt einen Ansatz, der Außenpolitik und Gesell- wurde 2013 als Band 98 der Reihe „Quellen und Dar- schaftsgeschichte verbindet. Es untersucht sowohl die stellungen“ publiziert. internationalen Beziehungen im Kontext des KSZE- Prozesses als auch dessen Wirkungen auf die Bevölke- 1.4 Die Schweiz im KSZE-Prozeß 1972–1983. rung in den kommunistischen Staaten. Dazu entstan- den in Zusammenarbeit mit den Universitäten Paris IV Einfluss durch Neutralität (Lehrstuhl Prof. Dr. Georges-Henri Soutou) und Erlan- Das Teilprojekt von Philip Rosin über die Schweiz wur- gen-Nürnberg (Lehrstuhl Prof. Dr. Helmut Altrichter) de 2014 als Band 99 der „Quellen und Darstellungen“ mehrere Studien zu ausgewählten Ländern der west- veröffentlicht. lichen und der östlichen Staatengruppen sowie den Neutralen und Ungebundenen. 1.5 KSZE-Prozess und Perestroika in der Sowjetu- nion. Demokratisierung, Werteumbruch und 1.1 Die Bundesrepublik im KSZE-Prozess Auflösung 1985–1991 1975–1983. Die Umkehrung der Diplomatie Yuliya von Saal hat die Bedeutung der multilateralen Das von Matthias Peter bearbeitete Teilprojekt rückt Diplomatie im Prozess der Auflösung der Sowjetunion die erste Phase des KSZE-Prozesses vom Helsinki-Gip- in der Zeit der Perestroika (1985–1991) untersucht. Die fel bis zum zweiten Folgetreffen in Madrid, das im No- Monografie ist 2013 erschienen („Quellen und Darstel- vember 1980 begann und im September 1983 seinen lungen“, Bd. 100). Abschluss fand, in den Mittelpunkt. Die Arbeit geht der Frage nach, wie Bonn die Multilateralisierung sei- ner Ostpolitik durch die KSZE außenpolitisch nutzte. Besonderes Augenmerk wird dabei den verschiedenen Akteuren der bundesdeutschen KSZE-Politik gewidmet. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die schwierige Auf- gabe, die Helsinki-Verpflichtungen zu implementieren und menschliche Erleichterungen durchzusetzen. Nach dem enttäuschenden Abschluss des Belgrader Folge- treffens 1977/78 geriet der KSZE-Prozess in den Sog des neuerlichen Klimasturzes zwischen West und Ost sowie der damit verknüpften Auseinandersetzung um

■ 24 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – 2. Von den Westkrediten zur Schocktherapie. Hier setzt das Projekt von Agnes Bresselau von Bres- Der polnische Weg in die Marktdemokratie sensdorf an und analysiert unter Rückgriff auf bislang 1975–1995 überwiegend in der Politikwissenschaft diskutierte An- sätze der Global Governance die Konzepte, Akteure Das von Florian Peters seit September entwickelte Post- und Praktiken humanitärer Hilfe, die zur Etablierung doc-Projekt ergänzt die IfZ-Forschungen zur neuesten eines globalen „Flüchtlingsregimes“ beitrugen. So wird 2014 Zeitgeschichte seit ca. 1970 um eine ostmitteleuropäi- erstens nach den Normen und Prinzipien gefragt, de- sche Perspektive und widmet sich dem Wandel des nen die unterschiedlichen Konzepte und Programme wirtschaftspolitischen Denkens im spät- und postsozia- der Flüchtlingshilfe zugrunde lagen. Inwieweit spielten listischen Polen. Ausgangspunkt ist die von großen moralische und philanthropische, religiöse oder ideolo- Teilen der sozialwissenschaftlichen Transformations- gische Motive eine Rolle, welche Bedeutung hatten forschung wenig beachtete „Transformation vor der menschenrechtliche oder entwicklungspolitische Über- Transformation“. Schließlich begann der Einzug markt- legungen, welche Interessenkonstellationen formten wirtschaftlichen Denkens und Handelns in den schein- den Diskurs? Zweitens werden die zentralen Akteure bar so geschlossenen „Ostblock“ im polnischen Fall, des globalen Netzwerks humanitärer Hilfe auf interna- ebenso wie im ungarischen „Gulaschkommunismus“, tionaler, transnationaler und nationaler Ebene unter- bereits deutlich vor 1989. sucht. Dies umfasst multilaterale Organisationen wie Die polnischen Kommunisten agierten seit Ende der die UNO und dessen Flüchtlingshilfswerk UNHCR ebenso 1970er Jahre unter dem Druck einer massiven Aus- wie die Europäische Gemeinschaft, nichtstaatliche Ak- landsverschuldung und orientierten sich wirtschaftspo- teure wie das Internationale Rote Kreuz ebenso wie litisch zusehends an marktwirtschaftlichen Konzepten. ausgewählte NGOs im Bereich der Flüchtlingshilfe. Die Nach der Etablierung der Oppositionsbewegung um die nationale Ebene wird exemplarisch am Beispiel der Gewerkschaft Solidarno 1980/81 ergab sich eine dop- Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. pelte wirtschaftspolitische Dynamik: Einerseits leistete Drittens werden die konkreten Praktiken humanitärer die ein Jahrzehnt lang andauernde tiefe Wirtschaftskri- Hilfe vor Ort untersucht. Auf welche Probleme stießen se der Implementierung marktwirtschaftlicher Reformen die Akteure in den Flüchtlingslagern, wie wurde ihr von oben Vorschub, andererseits erzwang sie vielfältige Engagement von den Flüchtlingen selbst wahrgenom- schattenwirtschaftliche Praxen, die einem Proto-Kapi- men? Welche Rolle spielten Kompetenzstreitigkeiten talismus von unten gleichkamen. und Konkurrenzverhältnisse im Kampf um begrenzte Um sich diesen Wurzeln der ökonomischen Schock - finanzielle Ressourcen und mediale Aufmerksamkeit, therapie von 1989 historisch anzunähern, positioniert wo bestanden Möglichkeiten der Zusammenarbeit? Wie sich das Projekt am Schnittpunkt von wirtschafts-, po- gingen die Akteure mit der Diskrepanz zwischen ihrem litik- und diskursgeschichtlichen Fragestellungen und humanitären Auftrag einerseits und ihrer Abhängigkeit greift analytisch über die Zäsur von 1989 hinaus. Mit von den machtpolitischen Realitäten andererseits um? der Untersuchung der ideellen Transfers, die mit der Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt einen Kreditvergabe über den Eisernen Vorhang hinweg ein- Beitrag zur Geschichte der internationalen Beziehungen hergingen, zielt es darauf ab, den epochalen Wandel in in einer sich globalisierenden Welt leisten und die seit Ostmitteleuropa vor und nach 1989 als integralen Teil den 1970er Jahren entstehende netzwerkartige Struktur der gesamteuropäischen Transformationsprozesse nach des Politikfeldes humanitärer Hilfe herausarbeiten. dem Ende des Nachkriegsbooms zu erforschen.

4. Frieden durch Kommunikation. 3. Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Die Entspannungspolitik Hans-Dietrich Osten seit den späten 1970er Jahren: Konzepte, Genschers im „Zweiten Kalten Krieg“ Akteure, Praktiken 1979–1982/83

Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und der Anders als bisherige Forschungsprojekte zur bundes- daran anschließende, bis 1989 andauernde Krieg lösten deutschen Außenpolitik setzt die Studie von Agnes den weltweit größten Massenexodus seit dem Ende des Bresselau von Bressensdorf den Schwerpunkt nicht auf Zweiten Weltkriegs aus. Mit dem iranisch-irakischen die Rolle des Bundeskanzlers, sondern auf Außenmini- Krieg stieg die Zahl der Flüchtlinge in dieser für Was- ster Hans-Dietrich Genscher als Akteur internationaler hington und Moskau sowie ihre jeweiligen Verbün - Politik. Die Arbeit postuliert zunächst ein „System deten geostrategisch, sicherheits- und energiepolitisch Genscher“ als Grundlage für die Generierung und Per- bedeutenden Region ein weiteres Mal signifikant an. petuierung politischer Macht. Ein wesentliches Allein- stellungsmerkmal dieses „Systems“ bildete die mediale

■ 25 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

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Personalisierung und Inszenierung von Außenpolitik, ge- die Beziehungen zwischen beiden deutschen Teilgesell- koppelt an eine kurzfristig wirksame „media diplomacy“. schaften und dem neuen sowjetischen Parteichef. Es Ausgehend davon analysiert das Projekt Genschers handelt sich also um eine doppelte, miteinander ver- Konzept einer „realistischen“ Entspannungspolitik, die flochtene Perzeptions- und Beziehungsgeschichte, in als Kommunikations- und Deeskalationsprozess inter- der die Verbindungen zwischen beiden deutschen Staa- pretiert und empirisch anhand zentraler Konfliktherde ten eine zentrale Rolle einnehmen. Insbesondere die des „Zweiten Kalten Krieges“ untersucht wird: erstens Westdeutschen betrachteten die Vorgänge in der So- Institut für Zeitgeschichte der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan wjetunion fast immer auch unter der Perspektive po- 1979 und zweitens die polnische Krise Anfang der tenzieller Folgen für die DDR. Doch auch den Ostdeut- 1980er Jahre. Auf breiter Quellenbasis konnte so nicht schen war die westdeutsche Sicht nicht gleichgültig, da nur das entspannungspolitische Krisenmanagement es trotz der Teilung noch einen gemeinsamen Kommu- Genschers herausgearbeitet werden, sondern auch seine nikationsraum gab. Strategien parlamentarischer Konsensfindung und me- Um den „Gorbatschow-Diskurs“ in beiden deutschen dialer Inszenierung als integraler Bestandteil von Staaten und im vereinigten Deutschland bis 1991 ana- Außenpolitik. Agnes Bresselau von Bressensdorf wurde lysieren zu können, werden die unterschiedlichsten im Februar 2014 mit dieser Studie an der Ludwig-Ma- Quellen herangezogen: Dazu zählen die Publikationen ximilians-Universität promoviert. Die Dissertation wird westdeutscher Sowjetexperten und Publizisten ebenso 2015 unter dem Titel „Frieden durch Kommunikation. wie Presseerzeugnisse, Umfrageergebnisse, regierungs- Das System Genscher und die Entspannungspolitik im amtliche Akten, Akten der politischen Parteien, Unter- Zweiten Kalten Krieg 1979–1982/83“ veröffentlicht. lagen aus ehemaligen DDR-Archiven, insbesondere des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssi- cherheitsdienstes, und Samisdat-Publikationen opposi- tioneller DDR-Gruppen. Im Berichtsjahr wurden die Ar- chivstudien durch Besuche im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts, im Archiv für Christlich-Demokra- tische Politik sowie im Archiv der Robert-Havemann- Gesellschaft fortgesetzt; ebenfalls fortgesetzt wurde die Auswertung der umfangreichen Presseerzeugnisse. Einige Projektergebnisse wurden in Vorträgen präsen- tiert sowie zwei weitere Aufsätze verfasst.

6. Zukünfte. Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung 1945–1980

Agnes Bresselau von Bressensdorf referierte im IfZ Berlin über das Die Zukunft avancierte in den westlichen Industriegesell- mediale Krisenmanagement von Ex-Außenminister Genscher. schaften der 1950er bis 1970er Jahre zu einer zentralen wissenschaftlichen und politischen Kategorie. Im Zuge 5. Die Deutschen und Gorbatschow dessen formte sich eine neue Wissenschaft, die Zukunfts- forschung. Ihre Fundamente bildeten der wirtschaftliche Das Projekt von Hermann Wentker erforscht die Perzep- Boom, der erweiterte Handlungs- und Planungsspielräu- tion Michail Gorbatschows und der Veränderungen in der me zu bieten schien, und der Systemwettlauf des Kalten Sowjetunion als deutsch-deutsches Thema. Partei- und Kriegs, der sowohl die Suche nach technologischen Staatschef Gorbatschow erwies sich als ein Motor des Fortschritten als auch nach einer Zukunft des Friedens politischen Wandels in Europa. Wenngleich es ihm ur- antrieb. Hinzu kam ein übersteigertes Steuerungsver- sprünglich nur um innerstaatliche Reformen innerhalb ständnis, das aus der Begeisterung für die Kybernetik der Sowjetunion und im sowjetischen Herrschaftsbereich als neuer „Steuerungswissenschaft“ und einer besonderen ging, um die östliche Supermacht und ihre Satelliten Technikaffinität der späten 1950er und 1960er Jahre zukunftsfähig zu machen, erzielte er mit seinen Ankün- entsprang. Hieraus gerann die Zukunftsforschung mit digungen und Reformmaßnahmen binnen kurzem erheb- ihrer Überzeugung, dass viele „Zukünfte“ existierten, liche Wirkungen nicht nur im eigenen Land und im welche vorausgesagt und gestaltet werden könnten Ostblock, sondern auch im Westen. Im Mittelpunkt der und müssten. Das Forschungsprojekt von Elke Seefried Arbeit stehen die Wandlungsprozesse in West- und analysiert die Wurzeln, Gründerfiguren (wie Daniel Bell, Ostdeutschland zwischen Mitte der 1980er und dem Herman Kahn oder Robert Jungk) und verschiedenen Beginn der 1990er Jahre im Hinblick auf die Wahrneh- Denkstile, aus denen Zukunftsforschung konzipiert mung Gorbatschows und der Sowjetunion sowie auf wurde, und untersucht transatlantische Netzwerke und

■ 26 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – Organisationen wie den Club of Rome. Darüber hinaus Durch die Untersuchung von Ost- und Westdeutschland wird am Beispiel der Bundesrepublik die ambivalente werden die jeweils eigenen Entwicklungen hervorgeho- Rolle der Zukunftsforscher als Experten für die politi- ben, etwa welche Bedeutung Psychoanalyse und Psycho- sche Planung ausgeleuchtet. Dabei zeigt das Projekt, therapie bei der Behandlung von Schizophrenie hatten, dass die Zukunftsforschung um 1970 einen Wandel er- welche Rolle Schizophrenie bei der Aushandlung ge-

lebte und globale Krisendiskurse – wie jenen um die meinsamer Klassifikationssysteme spielte, oder wie 2014 „Grenzen des Wachstums“ – anfachte, aber auch, dass psychiatrisches Wissen von Schizophrenie in der Öf- sie im Lauf der 1970er Jahre selbst in eine Krise geriet. fentlichkeit zirkulierte. Immer stärker zeigten sich die Grenzen des Anspruchs, Im Berichtsjahr wurden sowohl die Quellenarbeit als das Kommende rationalisieren zu können. auch die Verschriftlichung des Manuskripts fortgeführt. Das Projekt ist am Schnittpunkt von wissenschafts-, Bis Ende 2015 ist die Fertigstellung des Manuskripts ge- kultur- und politikgeschichtlichen Zugängen angesiedelt. plant. Das Projekt wird seit September 2012 durch ein Übergreifendes Erkenntnisinteresse ist es erstens, die Promotionsstipendium der Studienstiftung des deut- Geschichte von Zukunftsvorstellungen und Zukunfts- schen Volkes gefördert. konzeptionen nach 1945 bis in die 1970er Jahre zu schreiben. Zweitens versteht sich die Studie als Beitrag zur Auslotung von Möglichkeiten und Grenzen wissen- 8. Geschichte der Sexualität in Deutschland schaftlicher Expertise für die Politik. Die Arbeit wurde 1965-2000 2008/09 an der Universität Augsburg begonnen, am IfZ fortgeführt und das Manuskript Anfang 2013 an Das Projekt von Michael Schwartz untersucht die sich der Fakultät 09 der Ludwig-Maximilians-Universität wandelnden sexuellen Lebensformen in der deutschen München eingereicht. Die Habilitation erfolgte im Gesellschaft bzw. deren öffentliche Repräsentationen, Sommer 2013, Elke Seefried erhielt hierfür 2014 den die sich im Untersuchungszeitraum wesentlich verändert Carl-Erdmann-Preis des Deutschen Historikerverbandes. haben. Beginnend mit einem deutsch-deutschen Ver- Die Monografie wird 2015 in der IfZ-Reihe „Quellen gleich dieser langfristigen gesellschaftlichen Entwick - und Darstellungen“ veröffentlicht. lungen und deren Anbindung an transnationale Trends sowohl im „Westen“ als auch im „Ostblock“ soll zusätz- lich nach den Wechselwirkungen auf die Entwicklung 7. Das Ringen um das Selbst. Schizophrenie in der wiedervereinigten deutschen Gesellschaft im Trans- Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur in formationsprozess der 1990er Jahre gefragt werden. West- und Ostdeutschland 1950–1980 Das Projekt wurde im Berichtsjahr nicht nur durch Literatur- und Archivrecherchen fortgesetzt, sondern Seit der Einführung des Krankheitsbildes „Schizophre- auch durch erste Verschriftlichungen für Vorträge über nie“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts reißt seine Erfor- Teilaspekte. Letztere wurden im September auf dem schung und Diskussion nicht ab. Lange Zeit – und viel- Deutschen Historikertag in Göttingen vorgestellt. Im leicht noch heute – galt Schizophrenie als „Leitkrankheit“ Kontext dieses Vorhabens hat Michael Schwartz auch und Zentrum der psychiatrischen Krankheitslehre. Auf die Leitung des Projekts über die Verfolgung von Ho- dem 1957 in Zürich abgehaltenen Weltkongress der mosexualität in Rheinland-Pfalz 1946 bis 1973 über- Psychiater, der sich ausschließlich der Schizophrenie nommen, das im Auftrag der Mainzer Landesregierung widmete, wurde die Arbeit an der Ergründung und Lö- vom IfZ in Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus sung dieses „Rätsels der Menschheit“ zu einer der wich- Hirschfeld durchgeführt wird. tigsten Aufgaben der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts erklärt. Zugleich war Schizophrenie als eine der schwers- ten psychischen Krankheiten auch in der Öffentlichkeit präsent und wurde in Film, Literatur und Theater aufge- 9. Westdeutsche Gewerkschaften und der griffen und inszeniert. „Strukturbruch“. Die Politik des DGB, der Woher kommt die besondere Bedeutung der Schizo - IG CPK und der HBV in den 1970er und phrenie, und wie veränderte sich das Wissen von Schi- frühen 1980er Jahren zophrenie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Diesen Fragen geht Sandra Fürgut in ihrem Disserta- Das Forschungsprojekt von Sebastian Voigt knüpft an tionsprojekt mit kultur- und wissensgeschichtlichen die Debatte über die Wandlungsprozesse der 1970er und Fragestellungen für den Zeitraum der 1950er bis 1970er frühen 1980er Jahre an und möchte dazu beitragen, eine Jahre nach. Damit nimmt sie einen Zeitraum in den Blick, empfindliche Forschungslücke der Gewerkschaftsge- in dem unterschiedliche geistes- und naturwissen- schichte zu schließen. Gegenstand der Arbeit sind der schaftliche „Denkstile“, aber auch neue Therapieansätze Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Gewerkschaft vielfältige Deutungen der Schizophrenie ermöglichten. Handel, Banken und Versicherungen (HBV) sowie die

■ 27 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

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Industriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik (IG CPK). Im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt ent- Dabei wird die Diskursebene systematisch mit der ge- steht zur Zeit ein Band zur Geschichte der Staatlichen werkschaftlichen Politik und der betrieblichen Praxis Plankommission, den Dierk Hoffmann herausgibt. Der verknüpft. Im Einzelnen werden untersucht: Band enthält Beiträge von sieben Autoren, die ausge- wählte Themenfelder der DDR-Planwirtschaft beleuchten • Die Wahrnehmung der wirtschaftlichen und gesell- und nach dem Ort der Staatlichen Plankommission im schaftlichen Wandlungsprozesse durch den DGB, Institutionengefüge der ostdeutschen Zentralverwaltungs- Institut für Zeitgeschichte die HBV und die IG CPK. wirtschaft fragen. Er ist Bestandteil eines vierbändigen Gesamtwerkes zur Geschichte des Bundeswirtschaftsmi- • Politik und gewerkschaftliche Praxis der HBV nisteriums und seiner Vorgängereinrichtungen zwischen angesichts der Veränderungen im Finanzsektor 1917 und 1990. Die Manu skripte der einzelnen Bände am Beispiel der Dresdner Bank. sollen 2015 vorliegen (siehe dazu auch S. 13).

• Politik und gewerkschaftliche Praxis der IG CPK im Hinblick auf die Wandlungen in der Chemiebranche am Beispiel des Bayer-Konzerns. 11. Die Krise der Arbeitsgesellschaft 1973 bis 1989. Quantitative Entwicklung, politische Initiativen, Im Berichtsjahr wurden von Sebastian Voigt wichtige Perzeption und Erfahrungsgeschichte im inter- Vorarbeiten für das geplante Projekt geleistet. Neben nationalen Vergleich einer Sondierung der Quellenlage und der Sichtung der Literatur wurde ein Drittmittelantrag eingereicht und Im Mittelpunkt des Projekts, das von Hans Woller koor- im November bewilligt. Ab Januar 2015 wird das Vor- diniert wird, steht die Massenarbeitslosigkeit als politi- haben für drei Jahre von der Hans-Böckler-Stiftung sches, sozioökonomisches und lebensgeschichtliches gefördert. Problem. Als Kooperationspartner fungiert das Münch- ner ifo Institut für Wirtschaftsforschung.

10. Wirtschaftspolitische Leitbilder in Deutschland 11.1 Langzeitarbeitslosigkeit als Schicksal und zwischen Krisenerfahrung und Wachstumser- politisches Problem wartung 1970–2000 Von der Situation in der Bundesrepublik Deutschland Das Projekt von Dierk Hoffmann untersucht die wirt- ausgehend, befasst sich Thomas Schlemmer mit dem schaftspolitischen Leitbilder, vor allem das Verständnis Problem der Langzeitarbeitslosigkeit und zieht vor allem von Wirtschaftswachstum, am Beispiel des Bundeswirt- Italien zum Vergleich heran. Im Einzelnen untersucht schaftsministeriums und der Staatlichen Plankommis- die Studie drei Problemkomplexe: die quantitative Ent- sion. Vor dem Hintergrund des Erdölpreisschocks Anfang wicklung der Arbeitslosigkeit und die Lebenswirklich- der 1970er Jahre geriet der bis dahin vorherrschende keit der dauerhaft von Arbeitslosigkeit betroffenen Gedanke vom stetigen Wirtschaftswachstum immer Menschen; die Perzeption und die Debatte in Politik, mehr in die Kritik. In der Bundesrepublik entwickelte Publizistik und Wissenschaft vor dem Hintergrund der sich eine rege Debatte über die „Grenzen des Wachs- Erfahrungen in der Zwischenkriegszeit und in den Jah- tums“, die nahezu zeitgleich auch in anderen westeu- ren nach 1945; und schließlich die Maßnahmen, mit ropäischen Staaten sowie in den USA stattfand. Dabei denen die Regierungen auf die Krise der Arbeitsgesell- wurden beispielsweise alternative Modelle (z.B. quali- schaft und das Phänomen der Langzeitarbeitslosigkeit tatives Wachstum, nachhaltiges Wachstum) nicht nur reagierten. Die Arbeit an der Studie wurde im Berichts- unter Wirtschaftsexperten, sondern auch in der Öffent- jahr fortgesetzt. lichkeit diskutiert. Obwohl die DDR nach dem Macht- wechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker an dem 11.2 Jugendarbeitslosigkeit in den 1970er und eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs beharr- lich festhielt, konnte das SED-Regime nicht verhin- 1980er Jahren dern, dass insbesondere in den 1980er Jahren Umwelt- Das von Thomas Raithel seit Anfang 2007 bearbeitete initiativen die Folgen des extensiven Wachstums in Teilprojekt wurde 2012 in der Schriftenreihe der Viertel- der DDR thematisierten. jahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 105, unter dem Titel Im Berichtsjahr wurde mit der Sichtung des einschlä- „Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik. Entwick- gigen Archivmaterials begonnen. Dabei konnte der um- lung und Auseinandersetzung während der 1970er und fangreiche Bestand der Staatlichen Plankommission im 1980er Jahre“ veröffentlicht. Bundesarchiv ausgewertet werden. Ende 2014 wurde mit den Recherchen im Archiv Grünes Gedächtnis begonnen.

■ 28 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – 12. „Der Weg in die Zukunft“. Europäische Inte- Editionen gration, Globalisierung und die Entstehung der Lissabon-Strategie Editionen schlagen Schneisen in den Dschungel der hi- storischen Überlieferung. Sie weisen Wege zu Archi- Im Mittelpunkt des Projekts von Thomas Raithel steht ven, bieten Zugang zu Dokumenten und erleichtern die Genese der sogenannten Lissabon-Strategie, die im die Arbeit an der Quelle, indem sie diese aufbereiten, 2014 März 2000 von einem Sondergipfel des Europäischen kommentieren und in den historischen Kontext einord- Rats verabschiedet wurde. Mit Hilfe dieser umfangreichen nen. In der Unübersichtlichkeit des Informationszeital- wirtschafts-, beschäftigungs-, sozial- und bildungspoliti- ters ist diese Lotsenfunktion wichtiger denn je. Nur schen Agenda wollten die teilnehmenden Staats- und Einrichtungen von der Größe und der Erfahrung des Regierungschefs die Europäische Union bis 2010 zum Instituts für Zeitgeschichte sind in der Lage, editori- weltweit führenden „wissensbasierten Wirtschaftsraum“ sche Großprojekte mit langen Laufzeiten zu verwirk- entwickeln. Obwohl die optimistische Zielsetzung deut- lichen. Editionen zeitgeschichtlicher Quellen bilden die lich verfehlt wurde, haben die Grundprinzipien der Be- Grundlage zahlreicher Forschungsprojekte. schlüsse von Lissabon in den Staaten der EU breiten und bis heute relevanten Einfluss gewonnen. Auch die 2010 beschlossene Nachfolgestrategie „Europa 2020“ 1. Akten zur Auswärtigen Politik der ist von ihnen geprägt. Das Projekt soll zum einen die Bundesrepublik Deutschland konzeptionellen Elemente der Strategie und ihre teil- weise bis in die 1960er und 1970er Jahre zurückrei- Das Institut für Zeitgeschichte erstellt seit 1990 im Auf- chenden Wurzeln untersuchen (Neoliberalismus, sozi- trag des Auswärtigen Amts die „Akten zur Auswärtigen aldemokratische Politik des „Dritten Weges“, Diskurs Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD)“. Seit über eine Informations- und Wissensgesellschaft sowie 1993 wird unmittelbar nach Ablauf der dreißigjährigen Ansätze aus der Managementlehre). Zum anderen geht Aktensperrfrist ein Jahrgang mit ausgewählten Doku- es um die politische Entstehungsgeschichte der Strate- menten aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen gie und die damit verbundene Frage nach ihrer politi- Amts vorgelegt. Im Dezember ist der Jahrgang 1984 er- schen Funktion. Dabei wird davon ausgegangen, dass schienen (in zwei Teilbänden). Aufgrund des stetigen die Lissabon-Strategie nicht nur eine Antwort auf den Publikationsrhythmus entlang der Aktensperrfrist haben Prozess der „Globalisierung“ war, sondern auch aus ei- die AAPD international Maßstäbe gesetzt. Sie sind seit nem technokratisch-elitären Ansatz der europäischen fast zwei Jahrzehnten für Fachhistoriker, Studierende Integrationspolitik resultierte. sowie alle Interessierte das Mittel der Wahl für einen Thomas Raithel hat 2014 eine Aktualisierung des Einstieg in die Forschung zur bundesrepublikanischen Projektantrags vorgenommen, die im September bei der Außenpolitik. Fritz Thyssen Stiftung eingereicht wurde.

Das Auswärtige Amt ist Standort der IfZ-Abteilung AAPD: Über die außenpolitischen Konstellationen im Weltkriegsjahr 1914 diskutierte dort IfZ-Direktor Andreas Wirsching in einer öffentlichen Abendveranstaltung.

■ 29 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Editionen

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Zum Inhalt: Anfang 1984 befanden sich die Ost- Ergänzend zu den bereits gesichteten umfangrei- West-Beziehungen angesichts der Nachrüstung in chen Archivmaterialien konnten zusätzliche Dokumen- Westeuropa und der amerikanischen SDI-Pläne auf te aus dem Bestand des Bundesbeauftragten für die dem Tiefpunkt. Dennoch wurde in Stockholm die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) sowie „Konferenz über Vertrauens- und Sicherheitsbildende aus Aktenbeständen von Bundeskanzler a.D. Kohl in Maßnahmen und Abrüstung in Europa“ (KVAE) eröff- Ludwigshafen-Oggersheim erschlossen werden. Mit net. Der Stillstand in den Gesprächen der beiden Super- zentralen Entscheidungsträgern der Jahre 1989/90 wur- Institut für Zeitgeschichte mächte über Kernwaffen wurde erst nach dem Tod des den Gespräche geführt, u.a. mit dem ehemaligen sowjetischen Generalsekretärs Andropow und dem Bundesminister Genscher sowie den Staatssekretären Wahlsieg von US-Präsident Ronald Reagan überwun- Kastrup, Jansen und Sudhoff. Die wissenschaftliche den. Die Bundesrepublik und Frankreich dagegen be- Kommentierung der rund 170 Dokumente ist zu einem mühten sich um die Vertiefung der europäischen Inte- großen Teil abgeschlossen. Mit der Erstellung des Per- gration und eine Belebung der Westeuropäischen Union sonenregisters und der Auswahl des ergänzenden Bild- (WEU). Unter Druck geriet Bonn durch saudi-arabische materials ist bereits begonnen worden. Panzerlieferungswünsche und Meldungen über die Be- teiligung deutscher Firmen an der Chemiewaffen-Pro- duktion im Irak. Auch die Beziehungen zur DDR ent- 3. Die Verfolgung und Ermordung der europäi- wickelten sich problematisch angesichts der steigenden schen Juden durch das nationalsozialistische Zahl von Ausreisewilligen, die sich in westliche diplo- Deutschland 1933–1945 matische Vertretungen flüchteten. Ein Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik wurde auf sowjeti- Die Edition zur Geschichte der Judenverfolgung, die schen Druck abgesagt. Das schwierige his torische Erbe durch das IfZ, das Bundesarchiv und den Lehrstuhl von der Bundesrepublik zeigte sich bei den D-Day- Gedenk - Prof. Dr. Ulrich Herbert an der Universität Freiburg her- feiern, dem Auftritt von Helmut Kohl und François ausgegeben wird, befindet sich im zehnten Projektjahr. Mitterrand in Verdun sowie in Warnungen vor Revan- Sie liefert eine umfassende Auswahl zentraler Quellen chismus und „Pangermanismus“, die auch von Verbün- und Dokumente zur Geschichte der Judenverfolgung deten geäußert wurden. und des Holocaust. In insgesamt 16 zeitlich und terri- Zum Fortgang der Edition: Die Bearbeitung der „Ak- torial gegliederten Bänden werden jeweils über 300 ten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- sorgfältig kommentierte Dokumente aus zahlreichen land 1985“ durch Michael Ploetz, Mechthild Lindemann Archiven weltweit und weitgehend zum ersten Mal pu- und Christoph Franzen ist weit fortgeschritten. Die Do- bliziert. Angestrebt wird eine größtmögliche Vielfalt kumentensammlung für das Jahr 1986 wurde von der Perspektiven: Neben Quellen der Täterseite werden Matthias Peter und Daniela Taschler fertiggestellt. auch Zeugnisse der Opfer sowie Dritter in den jeweili- gen Ländern, aber auch Dokumente ausländischer Be- obachter ediert. Jedem Band ist eine ausführliche Ein- 2. Die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen und die leitung vorangestellt, die Dokumente werden mit Deutsche Einheit mehreren Registern und einem Sachindex erschlossen. Im Berichtszeitraum wurde der zuletzt erschienene Seit Sommer 2013 wird in der Abteilung des Instituts für Band 9 „Polen: Generalgouvernement August 1941– Zeitgeschichte im Auswärtigen Amt von Heike Amos und 1945“ an mehreren Orten in Deutschland, Österreich Tim Geiger ein Editionsprojekt zum Zwei-plus-Vier-Pro- und Polen vorgestellt, namentlich in Berlin in der Stif- zess und der Deutschen Einheit erstellt. Diese Edition tung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Ja- entsteht in Absprache mit dem Auswärtigen Amt, jedoch nuar) unter Beteiligung des Präsidenten des Volksbun- unabhängig von den „Akten zur Auswärtigen Politik des Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, der Bundesrepublik Deutschland“. Mit Blick auf den 25. sowie im Deutschen Historischen Institut in Warschau Jahrestag der Unterzeichnung des „Vertrags über die (Mai) mit Adam Rotfeld, dem ehemaligen Außenmini- abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland“ am ster der Republik Polen. Eine weitere Präsentation von 12. September 1990 werden bisher noch nicht publi- Band 9 fand im Wiener Wiesenthal-Institut für Holo- zierte und vor Ablauf der 30-jährigen Schutzfrist frei- caust-Studien im Februar statt. gegebene Dokumente des Auswärtigen Amts und des Im Dezember ist Band 12 „West- und Nordeuropa DDR-Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten Juni 1942–1945“ erschienen und wird am 18. Januar für den Zeitraum zwischen dem Herbst 1989 und der 2015 mit einer Dokumentenlesung und Podiumsdiskus- Wiedervereinigung im Oktober 1990 veröffentlicht. sion in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Die Edition soll Ende August 2015 im Rahmen der all- Wannsee-Konferenz in Berlin von Daniel Cohn-Bendit, jährlichen Botschafterkonferenz in einer Veranstaltung den Bearbeitern und dem Herausgeberkreis vorgestellt. mit Bundesaußenminister Steinmeier vorgestellt werden. Die Arbeit an den übrigen Bänden wurde fortgesetzt;

■ 30 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – für die Bände 13 und 14 wurden erste Einleitungsent- 4. Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition würfe vorgelegt und im Herausgebergremium disku- tiert, ferner der Band 8 „Sowjetunion II“ sowie die Do- Im Verlauf des Jahres 2014 konnte die Edition in ihrem kumentenauswahl von Band 11 „Deutsches Reich April Textcorpus fast fertig gestellt werden: dieser besteht 1943–1945“ verabschiedet. Band 8 wird im Laufe des aus der kollationierten Textgrundlage, 27 Kapitel-Ein-

Jahres 2015 erscheinen. Die Arbeit an den Bänden 6 leitungen und etwa 3.000 Anmerkungen, die Hitlers 2014 (Deutsches Reich und Protektorat Herbst 1941 – Frühjahr Darstellung kontextualisieren und nicht zuletzt dekon- 1943), 10 (Polen: Eingegliederte Gebiete Sommer 1941– struieren. Derzeit ist das Projekt noch mit einigen größe- 1945), 13 (Slowakei, Rumänien, Bulgarien), 14 (Jugosla- ren Nacharbeiten, insbesondere für die Kapitel I/1-I/4, wien, Griechenland, Italien, Albanien), 15 (Ungarn) sowie beschäftigt, ferner mit dem Lektorat, den Korrekturen so - 16 (Auschwitz und die Todesmärsche) wurde fortgesetzt. wie der Vereinheitlichung der übrigen 23 Kapitel, mit der Sämtliche sich in Bearbeitung befindlichen Bände Niederschrift einer ausführlichen Einleitung, mit einem werden seit 2014 in einem datenbankgestützten Redak- Textvergleich von insgesamt sechs ausgewählten Aufla- tionssystem kommentiert; durch dieses wird eine Ver- gen von „Mein Kampf“ und schließlich mit der Fertig- einfachung der Verwaltung der gesamten Edition und stellung eines ausführlichen Sachregisters sowie eines eine effektivere Register- und Satzerstellung ermöglicht. Personen- und Ortsregisters. Im Sommer wurde die Bearbeitung der ebenfalls sech- Das Interesse an der Arbeit des Projekts, das von zehnbändigen englischen Edition der VEJ unter der Christian Hartmann geleitet wird, ist nach wie vor sehr Koordination von Dr. Alex Kay begonnen (Projektassi- groß. Auch 2014 haben Medien aus aller Welt in zum Teil stentin: Dr. Carla McDougall). Das Erscheinen der er- langen Beiträgen über die entstehende Edition berichtet. sten drei Bände in englischer Sprache ist für 2016 vor- Die Resonanz ist dabei ausgesprochen positiv. Auch von gesehen. Der Bayerische Rundfunk hat die Arbeit an Seiten wissenschaftlicher Experten erhielt das Projekt der Hördokumentation „Die Quellen sprechen“, die auf durchweg sehr gute Noten. Während des vergangenen der Edition VEJ basiert, fortgesetzt. Schauspieler und Jahres hat sich das Editoren-Team bei insgesamt sieben Zeitzeugen lesen ausgewählte Dokumente aus den Gelegenheiten mit großem Erfolg präsentiert. Im Rahmen Bänden 5, 7, 9 und 12. Ab dem 5. Mai 2015 sind die der Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft am 16. Sendungen im Radio und im Internet verfügbar. Januar wurde die Arbeit des Projekts als „hervorragend“

Das „Mein Kampf“-Team bei der Arbeit: Thomas Vordermayer, Christian Hartmann, Roman Töppel und Edith Raim (von links nach rechts).

■ 31 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2014 Editionen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

bewertet; mit seiner Arbeit setze das „Projekt interna- 5. Kritische Online-Edition der Tagebücher von tional Maßstäbe“; denselben Eindruck hatten der Wis- Michael Kardinal von Faulhaber 1911–1952 senschaftliche Beirat des Instituts für Zeitgeschichte (Präsentation am 28. Februar) sowie ein hochrangiges Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) internationales Expertengremium, dem neben deutschen seit dem 1. Oktober 2013 geförderte Langfristvorhaben Historikerinnen und Histo rikern sowie Juristen je ein/e ist auf zwölf Jahre angelegt. Es wird als Kooperations- Wissenschaftler/in aus Israel, den USA, Russland, Ka- projekt vom Seminar für Mittlere und Neuere Kirchen- Institut für Zeitgeschichte nada und Frankreich angehörten (Präsentation am 10. geschichte der Universität Münster und dem Institut für Dezember). Zeitgeschichte durchgeführt. Die Projektleitung obliegt Nicht weniger erfreulich ist das durchweg positive den Professoren Hubert Wolf und Andreas Wirsching, Feedback wichtiger Multiplikatorinnen und Multiplika- die Koordination Barbara Schüler. Das Erzbischöfliche toren aus Politik und Wissenschaft wie Archiv München (EAM) unter Leitung von Peter Pfister ist eng an das Projekt angebunden. Als weitere Koopera- • des Special Envoy for Holocaust Issues des U.S. tionspartner wurden die Professoren Franz Xaver Bischof Department of State, Douglas A. Davidson (Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und (Projekt-Präsentation am 10. Februar) der Neuzeit an der LMU München) und Ferdinand Kra- mer (Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und Verglei- • der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bayeri- chende Landesgeschichte mit besonderer Berück sich ti - schen Landtag (Projekt-Präsentation am 26. März) gung der Neuzeit an der LMU München) gewonnen. Das Editionsteam, dem dankenswerterweise Peter Pfister • des Wissenschaftlichen Direktors von Yad Vashem, von Oktober 2013 bis Februar 2014 im EAM ein „Dach Professor Dan Michman (Projekt-Präsentation am über dem Kopf“ bot, hat im März 2014 Räumlichkeiten 9. April) in der Kaulbachstraße 22a in München bezogen. Michael Faulhaber führte seit seiner Ernennung zum • des Generalkonsuls des Staates Israel für Bischof von Speyer im Jahre 1911 ein Besuchstagebuch, Süddeutschland, Dr. Dan Shaham dessen knappe und nahezu lückenlose Einträge erst mit (Projekt-Präsentation am 24. April) seinem Tode im Frühsommer 1952 als Erzbischof von München und Freising (seit 1917) endeten. In 32 No- Obwohl diese Präsentationen und das nicht nach lass- tizbüchern im Oktavformat, die seit April 2012 der For- ende Interesse der Medien viel Zeit und Energie ge bun - schung zu gäng lich sind, erfasste die „über ra gend ste Bi- den haben, liegt das Projekt, das in dieser Struktur und schofsgestalt ihrer Zeit“ (Karl Otmar v. Aretin) auf über Besetzung erst im August 2012 seine Arbeit be gon nen 4.100 Seiten etwa 52.000 Begegnungen. Der Kirchen- hat, exakt im Zeitplan, so dass die Edition wie geplant fürst, der über einzigartige Verbindungen zur baye - nach Ablauf des Urheberrechts, Anfang Januar 2016, rischen Bevölkerung und zu den Eliten aus Kirche, Po- erscheinen kann. Entscheidend ist es in diesem Zusam- litik, Adel, Journalismus und Publizistik im In- und menhang, eine adäquate Publikationsform zu finden. Ausland verfügte, berichtet in seinen privaten Aufzeich- Um alle Rechte zu behalten, aber auch um möglichen nungen über das Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg, die privatwirtschaftlichen Profiten mit dem sensiblen Thema Münchner Räterepublik und die Wei marer Republik, die entgegenzuarbeiten, hat sich das Institut entschlossen, nationalsozialistische Diktatur und ihre Verbrechen, die Edition im Eigenverlag zu veröffentlichen. die Besatzungszeit und die Anfänge der Bun desrepublik Aufgrund des bisher zügigen wie erfolgreichen Ver- Deutschland, und somit über einen Zeit raum, in den laufs des Projekts konnte bis zum Ende des Jahres das auch mehrere Säkularisierungs- und Rekonfessionalisie- Editoren-Team bereits verkleinert werden. Mit Edith rungsschübe sowie grundlegende theo lo gische Entwick- Raim und Othmar Plöckinger verließen zum 31. Dezem- lungen fielen. Erschienen Faulhaber Gesprächspartner ber 2014 zwei Mitarbeiter der ersten Stunde das Projekt. oder -themen bedeutsam, legte er sogenannte Beiblätter Fort- und zu Ende geführt wird die Edition nun von den an, in denen er die jeweiligen Themen detailliert reflek- wissenschaftlichen Mitarbeitern Roman Töppel und tierte. Die Beiblätter, von denen nun etwa 750 Blatt Thomas Vordermayer sowie in Teilzeit Martina Seewald- verzeichnet sind, verteilen sich über den Gesamtnach- Mooser (Registererstellung) und Angelika Reizle (Aufla- lass Faulhabers und werden in die Edition einbezogen. genabgleich). Zum Team gehören darüber hinaus die stu- Die beiden großen Herausforderungen für das Editions- dentischen Hilfskräfte Dorothea Wohlfarth, Gil Shohat team ergaben sich in der Startphase aus dieser einzig- (bis 30.6.), Angelina Czernoch (ab 1.7.) und Christian artigen Quelle selbst. Für die technische Umsetzung Neuhierl. hatte zunächst das Projekt „Eugenio Pacelli. Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von 1917–1919“ (www.pacelli-edition.de) des Münsteraner Kooperations - partners Vorbildcharakter. Sascha Hinkel und Jörg Hörn-

■ 32 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – schemeyer vom Pacelli-Projekt waren so freundlich, lung von Kurzbiografien beschäftigt sind. Für den Herbst das Faulhaber-Editionsteam in den XML-Editor „Oxy- 2015 sind die Präsentation der Faulhaber-Homepage gen“ einzuweisen. Im April stieß der Informatiker Matt- und die Onlinestellung der ersten transkribierten und hias Bornschlegel zum Faulhaber-Team. In enger Zu- kommentierten Jahrgänge der Besuchstagebücher Kar- sammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen dinal Faulhabers geplant. entwickelte er für die Faulhaber-Edition ein Eingabe- 2014 und Auszeichnungssystem und schnitt es auf die spezi- fischen Anforderungen des Projekts zu. 6. Das politische Tagebuch Alfred Rosenbergs Die zweite große Herausforderung ergab sich aus der in den Besuchstagebüchern und Beiblättern überwiegend 1934–1944 verwendeten Kurzschrift „Gabelsberger“. Unter Anleitung Unlängst wurden verschollen geglaubte Aufzeichnungen des Gabelsberger-Experten Erich Ruff haben Carina und politische Notate des NSDAP-„Chefideologen“ und Knorz, Franziska Nicolay, Philipp Gahn und Peer Volk- Reichsministers Alfred Rosenberg (1892–1946) entdeckt, mann in einer intensiven Lernphase bis in den Sommer die in einem amerikanisch-deutschen Gemeinschafts- 2014 hinein die notwendige Kompetenz erworben, um projekt des Centers for Advanced Holocaust Studies am gemeinsam die genannten Quellen zu entziffern. Erich US Holocaust Memorial Museum (Washington) und des Ruff hat am 1. September 2014 auf eigenen Wunsch das Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitge- Faulhaber-Team verlassen. Dafür gelang es, Thomas schichte wissenschaftlich-kritisch ediert werden (Ver- Schütte, Mitarbeiter im EAM und gegenwärtig mit der antwortliche Leitung: Jürgen Matthäus, Frank Bajohr). Abfassung seines Dissertationsprojekts über Kardinal Ergänzt um zusätzliche ausgewählte Dokumente, eröff- Faulhaber in der bayerischen Politik zwischen 1918 nen die politischen Tagebücher Rosenbergs einen wichti- und 1933 beschäftigt, enger in das Editionsprojekt ein- gen Einblick in die Gedankenwelt des NS-Chefideologen zubinden. Auch Carina Knorz und Franziska Nicolay und seine subjektive Perspektive auf die nationalsozia- werden ihre Dissertationsvorhaben über „Faulhabers listische Politik nach 1933, die im Einzelfall bemer- amerikanische Kontakte“ und „Die Bayerische Bischofs- kenswert kritisch ausfiel. Darüber hinaus erlauben die konferenz“ auf den Nachlass des Erzbischofs stützen. Aufzeichnungen einen detaillierten Blick auf Rosenbergs Komplettiert wird das Faulhaber-Team durch die stu- Rolle im nationalsozialistischen Herrschaftssystem mit dentischen Hilfskräfte Mirjam Goeth, Julia Schneida- seinen typischen Cliquen- und Machtkämpfen. Schließ- wind und Björn Höfer, die überwiegend mit der Erstel- lich lassen sich die Notate auch als kritische Ergänzung anderer Quellen aus dem Arkanbereich nationalsozia- listischer Macht lesen, darunter den Tagebüchern von Joseph Goebbels. Der Baltendeutsche Alfred Rosenberg galt im NS-Re- gime – wie es der „Völkische Beobachter“ formulierte – „nächst dem Führer selbst [als] der wichtigste Träger und Verkünder der nationalsozialistischen Weltanschauung“. Ein diplomatischer Beobachter bezeichnete ihn salopp als „Parteipapst“ der NS-Bewegung, der die programma- tisch-ideologische Ausrichtung der NSDAP zentral beein- flusste, u.a. in seiner Funktion als „Beauftragter des Füh- rers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP“. Rosenbergs Bedeutung ging allerdings über die eines bloßen Ideologen hinaus. Auch in der operativen Politik spielte er eine wichtige Rolle. Als Leiter des Außenpoli- tischen Amtes der NSDAP beeinflusste er u.a. die Außen- politik des „Dritten Reichs“. In den Holocaust war Ro- senberg als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete involviert. Als einziges Ministerium entsandte das Ost- ministerium gleich zwei Vertreter zur „Wannsee-Konfe- renz“ am 20. Januar 1942, auf der über die „Endlösung der Judenfrage“ konferiert wurde. Die Tagebücher Ro- senbergs liefern insgesamt einen wichtigen Einblick in die vom NS-Regime erzeugte Gewaltdynamik. Sie wer- Die Aufzeichnungen von Kardinal Faulhaber zum Hitler-Putsch 1923, z.T. den 2015 unter dem Titel „Alfred Rosenberg – Die Ta- in der Kurzschrift „Gabelsberger“. gebücher 1934–1944“ im S. Fischer Verlag erscheinen.

■ 33 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Archiv

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

„There’s no such thing as History“: Körperüberhänge aus dem Nachlass der Münchner Feministin Hannelore Mabry, fotografiert für ein Kunstprojekt.

■ 34 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Archiv JAHRESBERICHT – as Archiv des IfZ ist eine zentrale Infrastruk turein - resverlauf wurden für die Bildbearbeitung des Archivs rich tung, die Arbeitsgrundlagen für die Forschung ein Aufsicht- und ein Durchlichtscanner in Betrieb ge- im Institut schafft und auch von externen Wissen- nommen. Vier kleinere Fotobestände konnten digitali- schaftlerinnen und Wissenschaftlern, Medien und siert und für die Verzeichnung vorbereitet werden. Die Interessierten genutzt wird. Es sammelt nichtstaatliche Ausarbeitung eines Metadatenschemas für die zu er-

Quellen vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart und stellende Bildarchivdatenbank wurde zum Jahresende 2014 bereitet sie forschungsorientiert auf. Sein Ziel ist es, die abgeschlossen. Gleichzeitig wurden anhand eines Digi- in den staat li chen Archiven verwahrten Überlieferun- tal Asset Management Programms erste Strukturen ge- gen zu ergänzen. schaffen, auf deren Grundlagen fortan die Bildarchiv- Die erfolgreichen Anstrengungen der Mitarbeiterinnen datenbank in Anbindung an die FAUST-Datenbank des und Mitarbeiter des Archivs in den letzten Jahren, eine Archivs aufbauen wird. Trotz des Wegfalls einer Hilfs- zeitgemäße, effektive und nutzerorientierte Forschungs- kraft priorisiert die Archivleitung weiterhin den Aufbau infrastruktur für interne und externe Forscherinnen eines Bildarchivs, um beispielsweise auch der Dokumen- und Forscher anzubieten, wurde im Evaluierungsbericht tation Obersalzberg die notwendige logistische Unter- der Leibniz-Gemeinschaft mit den Prädikaten „hervor- stützung bieten zu können. ragend“, „unverzichtbar“ und „ausgezeichnet“ anerkannt. Das Archiv engagierte sich im Rahmen der Evaluierung über die Präsentation seiner Aufgaben und Leistungen Benutzung hinaus auch bei der individuellen Betreuung der Eva- luierungskommission durch Organisation und Schulung Der Lesesaal 2 musste wegen der umfangreichen Umbau- eines „Scoutdienstes“, der den Gutachterinnen und arbeiten im Erdgeschoss als Arbeitsplatz genutzt werden Gutachtern die Orientierung im Haus erleichtern sollte, und fiel damit für externe Benutzerinnen und Benutzer sowie durch den aktiven Einsatz zweier Archivmitar- weg. Die bestellten Zeitungsbände wurden im Lesesaal beiterinnen. 1 vorgelegt, was einen erheblich erhöhten Kraft- und Zum Jahresbeginn trat Esther-Julia Howell als Stell- Zeitaufwand für die damit befassten Mitarbeiterinnen vertretende Archivleiterin ihren Dienst an. Die Archiv- und Mitarbeiter bedeutete. 1.034 Archivbenutzerinnen leitung kann sich nun wieder verstärkt langfristigen und -benutzer wurden gezählt (Vorjahr 1.281). Die Ab- strategischen Planungen widmen. Um die Kolleginnen nahme ist möglicherweise durch die umbaubedingten und Kollegen der anderen Abteilungen zeitnah über Schließungen und Serviceeinschränkungen ausgelöst neu erschlossene Bestände zu informieren, die für die worden. Aus dem gleichen Grund dürfte die Zahl der laufenden Forschungsprojekte genutzt werden können, persönlichen und telefonischen Beratungen von 603 wurde im Berichtsjahr ein hausinterner Archiv-Infor- im Vorjahr auf 575 gesunken sein. Die Anzahl der mationsdienst geschaffen. Über 30 neu erschlossene Be- schriftlichen Anfragen an das Archiv stieg auf 1.619. stände konnten in zwei Rundbriefen vorgestellt werden. Über das Angebot des Archivs allgemein informierten Im Laufe des Jahres wurde die Bestandsgruppenüber- sich 197.921 Internetnutzer. In der Online-Datenbank sicht so in die interne Datenbank integriert, dass sie einen des Archivs wurden 129.475 Findmittelrecherchen sofortigen, navigierenden Einstieg in die Archivaliensu- durchgeführt. Das Angebot, Akten über das Internet in che ermöglicht. Nach einer Testphase soll dies auch über den Lesesaal vorzubestellen, wurde mit 108 Bestellvor- die Internetdatenbank möglich sein, um damit das On- gängen von bis zu 10 Archivalien gut angenommen. line- Angebot des Archivs noch komfortabler zu gestalten. Das Archiv wird diese Möglichkeit weiter bewerben. Die mit einer durch die Direktion eingerichteten, be- Die Digitalisierungsstation fertigte 54.130 Scans an, fristeten Archivarsstelle ermöglichte Tiefenerschließung was 237 kompletten archivalischen Einheiten entspricht. des Nachlasses Werner Maser konnte bis zum Jahres - Gegenüber dem Vorjahr ließ sich trotz erheblicher Nach- ende abgeschlossen werden. Die Erfassung der Druck - frage keine nennenswerte Steigerung mehr erreichen, da schriften im Provenienzbereich „Wissenschaftliche und die Digitalisierungsstation ihre personelle Kapazitäts- kulturelle Körperschaften und Einrichtungen nach 1945“ grenze erreicht hat. Damit kann die Möglichkeit, durch musste wegen des Auscheidens einer einschlägig ein- die Anfertigung von Arbeitskopien zusätzliche Mittel gearbeiteten Kraft unterbrochen werden. Dafür wurde zu erwirtschaften, nicht voll ausgeschöpft werden. Ko- ein neues Projekt zur Verzeichnung und fachgerechten pieraufträge von 82 Benutzern aus Deutschland und Aufbewahrung der Zeitgeschichtlichen Sammlung auf- neun weiteren Ländern auf drei Kontinenten wurden gebaut, die seltene Flug- und Kleinstschriften enthält. ausgeführt und Kopien je nach Wunsch in Papierform Dies umfasst die Erstellung einer Systematik analog der oder als Dateien versandt. Druckschriftensammlung, die Festlegung einer Erfas- 37 Forscherinnen und Forscher aus dem In- und sungsmaske und die Aufnahme in die Verbunddatenbank Ausland nutzten im Laufe des Jahres die Datenbank des BVB. Martina Seewald-Mooser arbeitete außerdem „Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch deutsche teilweise im Editionsprojekt „Mein Kampf“ mit. Im Jah- Justizbehörden seit 1945“. Die Archivmitarbeiterinnen

■ 35 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Archiv

– JAHRESBERICHT Ausstellungen und Archivmitarbeiter beantworteten mit Hilfe der Da- Erhaltung tenbank etwa ebenso viele Einzelanfragen. 57 Druck- schriften wurden in die Fernleihe gegeben bzw. kopiert Die Neuaufstellung der Bestände zur Optimierung der und als Kopie weitergegeben, 46 Mikrofilme wurden Arbeitsabläufe und besseren Bestandserhaltung schrei- per Fernleihe außer Haus gegeben. tet langsam, aber planmäßig voran. Diese Maßnahme dient zusätzlich auch zur Verbesserung der Kennzeich- nung wertvoller Bestände und deren leichterer Zu- Institut für Zeitgeschichte gänglichkeit im Notfall. 222 Archivalien wurden in der eigenen Werkstatt ge- bunden oder restauriert, 59 Bindungen für Zeitungen und Zeitschriften extern vergeben. 1.200 säurehaltige Lagerungsboxen wurden zum Schutz der Archivalien durch säurefreie Spezialboxen ersetzt. 236 Bände be- ziehungsweise Mappen wurden durch einen Dienstlei- ster entsäuert, wodurch der Zerfallsprozess gestoppt und die Lebensdauer dieser Originale um ein Vielfa- ches verlängert wurde.

Hausarchiv Die Sammlung von Pressemitteilungen zu aktuellen Themen des IfZ, Artikel über IfZ-Mitarbeiter und von ihnen verfasste Artikel in der Tagespresse, Rezensio- nen und Ähnliches wurde weiter ergänzt. Über 100 Bände aus der Altregistratur wurden erschlossen und ins Hausarchiv überführt.

Mit Archivmaterial zum Thema „Propaganda und Alltag – Kindheit im Zentralregistratur Dritten Reich“ beteiligte sich das IfZ am bundesweiten Tag der Archive. Von Dezember 2013 bis November 2014 wurden insge- samt 1.830 eingehende Schreiben (als Briefpost, Fax oder Mail) durch die Zentrale registriert, gegenüber dem Benutzerstatistik Vorjahr also eine Steigerung um 122 Eingänge. 87% des registrierten Posteingangs beantwortete das Archiv. Von den 1.034 Benutzerinnen und Benutzern im Die über den zentralen Posteingang erfassten Schrift- Lesesaal 1 blieben: wechsel sind für alle Mitarbeiter des Hauses zugänglich. 1 Tag: 191; 2 Tage: 105; 3 Tage: 102; 4 Tage: 76; 1 Woche: 145; 2 Wochen: 70; 3 Wochen: 45; 1 Monat: 80; 2 Monate: 80; 3 Monate: 60; 4 Monate: 80 Veranstaltungen, Führungen, Fortbildungen 30,6 % der Besucherinnen und Besucher waren Das Archiv unterstützte mit seinem Material eine un- Studierende und Doktoranden, gewöhnliche Kombination von Mode, Kunst und Zeit- 27,3 % Historikerinnen und Historiker, geschichte. Die international bekannte Fotokünstlerin 10,9 % Professorinnen und Professoren, Annette Kelm fotografierte im Institut für Zeitgeschichte 31,2 % sonstige Interessierte wie Privatpersonen, Objekte aus dem Bestand der Münchner Frauenrechtlerin Autoren oder Journalisten. Hannelore Mabry als Motive für ihre neue Werkserie, die dann von April bis August im Espace Louis Vuitton Insgesamt wurden 75 ausländische Benutzerinnen und München in der Maximilianstraße ausgestellt waren. Benutzer gezählt. Im Berichtsjahr wurden für Externe Für den bundesweiten Tag der Archive am 8. Mai stell- 2.577 Archivalien bereitgestellt, 1.369 Archivalien wur- te das Archiv eigene Unterlagen und Objekte sowie Bi- den von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hau- bliotheksgut zum Thema „Propaganda und Alltag – ses entliehen. Häufig vorkommende, über ein Jahr und Kindheit im Dritten Reich“ aus. Über 100 Interessierte länger dauernde Ausleihen werden dabei nur im Jahr fanden sich im Institut für Zeitgeschichte ein und nah- der Ausleihe gezählt. men auch an Magazinführungen teil. Beim Aufbau der

■ 36 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Archiv JAHRESBERICHT – Ausstellung und der Durchführung des Tags der Archive Der Archivleiter nahm an einem Seminar zum brachte sich das gesamte Team ein. Arbeits schutz bei der Bundesunfallkasse in Berlin vom Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten 15 8. bis 10. April teil. Archivleiter und Stellvertreterin be- Gruppen durch die Magazinräume und erläuterten die suchten am 11. März den Workshop „Virtueller Lese- Aufgaben und Arbeitsweise des Archivs, darunter in- saal“ der Generaldirektion der Staatlichen Archive

und ausländische Schülergruppen, Studierende der Bayerns. Die Stellvertretende Archivleiterin vertrat das 2014 Universitäten Augsburg, München und der Bundes- Institut für Zeitgeschichte am 17. und 18. Februar wehruniversität München sowie zum Beispiel eine beim Frühjahrstreffen sowie am 29. und 30. September Gruppe religiöser Führer verschiedener Weltreligionen, beim Herbsttreffen des Arbeitskreises der Archive in ein Seminar des Literaturhauses München und Be- der Leibniz-Gemeinschaft. Am 24. Juli nahm sie an der schäftigte von OXFAM. Die Anzahl der Teilnehmer Sitzung des Notfallverbunds der Münchener Archive, am schwankte zwischen 10 und 25 Personen. Im Rahmen 25. und 26. September am Deutschen Archivtag in Mag- seines Besuches im Institut für Zeitgeschichte am 14. Mai deburg und am 4. Dezember am Arbeitsgespräch Digitale machte Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle auch einen Archivierung bei der Generaldirektion der Staatlichen Abstecher in die Digitalisierungsstation. Archive Bayerns teil. Am 15. Oktober absolvierte sie eine Das Team betreute im Laufe des Jahres drei Lang- Fortbildung zum Betrieblichen Datenschutz. zeitpraktikanten, die sich über die Vielfältigkeit der Arbeit der Archivarinnen und Archivare informieren konnten. Die Stellvertretende Archivleiterin hielt auf der Ta- Das Archiv in Zahlen gung „Offene Archive 2.1“ im Hauptstaatsarchiv Stutt- gart am 3. und 4. April zwei Vorträge. Frau Howell enga- Bestandsbildung: gierte sich darüber hinaus intensiv bei der Planung und 1.546 Zugänge von Nachlässen und Druckschriften Koordination des Blogs „Archive in München“ und beim Aufbereitung und Erschließung: „Arbeitskreis Archive der Leibniz-Gemeinschaft“. 40.348 überarbeitete Archivalienverzeichnungen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs be- Zugänglichmachung: suchten im Rahmen interner Fortbildungsveranstaltun- 1.384 Neueinträge in die Archivdatenbank gen das Archiv des Erzbistums München und Freising Erhaltung: und das BMW Group Archiv. Diese Besuche dienten 517 bearbeitete Archivalieneinheiten zur Information über neuere Entwicklungen im nichts- taatlichen Archivwesen und zur besseren archivüber- greifenden Benutzerbetreuung.

Bei seinem Besuch im IfZ ließ sich Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle von Klaus Lankheit die Digitalisierungsstation des Archivs vorführen.

■ 37 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Bibliothek

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

as Sammelprofil der Bibliothek des IfZ umfasst im beschafft, die auf den internationalen Markt spezialisiert Kern die deutsche und europäische Geschichte ab sind; in manche Länder bestehen auch unmittelbare dem Ersten Weltkrieg in ihren internationalen Bezü- Kontakte. Zu den Bezugsquellen zählen außerdem wis- gen, mit dem besonderen Schwerpunkt Nationalsozia- senschaftliche Einrichtungen, mit denen teilweise seit lismus und „Drittes Reich“. Wie die Bewertungsgruppe vielen Jahren Tauschbeziehungen bestehen. 2014 konnte der Leibniz-Gemeinschaft nach ihrem Evaluierungsbe- die Bibliothek erneut von einer großen Anzahl an Ge- such im Januar hervorgehoben hat, trägt die Bibliothek schenken und Büchernachlässen profitieren. Institut für Zeitgeschichte „mit ihren singulären Beständen und hervorragenden Angesichts des stetig steigenden Publikationsauf- Serviceleistungen maßgeblich zu der hohen Leistungs- kom mens und der Ausweitung der Forschungsfelder des fähigkeit und Attraktivität des IfZ bei“. Gemeinsam mit Instituts muss bei den Kaufentscheidungen trotz Nut- dem Archiv, so der Evaluierungsbericht weiter, bildet zung aller zur Verfügung stehenden Einsparmöglich- sie „eine unverzichtbare Infrastruktur, die sowohl keiten intensiv gefiltert werden. Entscheidungsparame- Grundlagen für die Forschungsarbeit am Institut ter sind einerseits, den konkreten Informationsbedarf schafft als auch für auswärtige Forschende von hoher zu decken, andererseits in gleichem Maße eine mög- Bedeutung ist. Sie stellt außerdem eine wesentliche lichst große thematische Breite zu erzielen. Für man- Schnittstelle des Instituts zur Öffentlichkeit dar. Über che Themengebiete liegt die Präferenz auch auf einer den Kreis der His to rikerinnen und Historiker hinaus weitestgehenden Vollständigkeit. Der Ankauf von er- werden kontinuierlich weitere Benutzerkreise ange- gänzenden, teilweise sehr kostenintensiven digitalen sprochen und insbe sondere Schülerinnen und Schüler Angeboten muss demgegenüber häufig zurückstehen. sowie Studierende an die Arbeit in wissenschaftlichen Die Vielfalt des in über sechs Jahrzehnten gewachse- Bibliotheken herangeführt. Neben der Bereitstellung nen Bestandes, der sowohl historische Bücher mit Quel- von Fachliteratur und digitalen Angeboten stellt die von lencharakter, Sekundärliteratur als auch jüngere litera- der IfZ-Bibliothek erbrachte Literaturerschließung eine rische Reflexionen zur Zeitgeschichte umfasst, kam im weltweit genutzte fachbibliografische Dienstleistung Berichtsjahr auch der Ausstellung „‚Wenn das der Füh- dar. rer wüsste …‘ − Hitler im Visier von Witz, Karikatur und Satire“ zugute. Die Ausstellung, welche anlässlich der Veranstaltung „Hitler und Humor – geht das?“ von Bestandsaufbau und Bestandspflege November 2014 bis Februar 2015 im Foyer des IfZ ge- zeigt wurde, illustriert anhand einer Auswahl von etwa Im Berichtsjahr wuchs der Bestand um 3.701 Medien - 40 Büchern Themen wie die satirische Auseinanderset- ein heiten an. 2.407 unselbstständige Titel wurden aus zung mit dem Nationalsozialismus im Exil, kritische Zeitschriften und Sammelwerken katalogisiert. Bei der Karikaturen in NS-Deutschland, Flüsterwitzsammlun- Erwerbung deutschsprachiger Literatur stützt sich die gen, Versuche der humoristischen Aufarbeitung in den Bibliothek überwiegend auf die bewährte Zusammen- frühen Nachkriegsjahren und Hitler in Cartoons ab den arbeit mit mehreren Münchner Buchhändlern. Fremd- 1990er Jahren. sprachige Literatur wird primär über Buchhandlungen

Mit diesen Etiketten wird der Bibliotheks- bestand auf das elektronische Ausleihsystem vorbereitet.

■ 38 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Bibliothek JAHRESBERICHT – Digitale Informationsvermittlung bedient sich die Bibliothek der kooperativ gepflegten „Gemeinsamen Normdatei“ (GND), zu deren Weiterent- Innerhalb des Instituts stehen E-Journals, E-Books und wicklung sie zugleich auch selbst substanziell beiträgt. Datenbanken aus den von der DFG finanzierten Natio- 2014 wurden vom IfZ ca. 250 Schlagwort-Neuanset- nallizenzen sowie aus kostenpflichtigen Allianzlizen- zungen in die GND eingebracht. zen in einer fachlichen Vorauswahl zur Verfügung. 2014 Zentrale, teils vom IfZ mitgeprägte digitale Angebote des Verlags De Gruyter Oldenbourg bilden einen weite- ren Schwerpunkt. Darüber hinaus werden im Rahmen des zur Verfügung stehenden Etats weitere herausra- gende Datenbanken lizenziert. Für den Zugriff auf die innerhalb des IfZ-Netzes nutzbaren digitalen Angebote stehen spezifische Sichten der Elektronischen Zeit- schriftenbibliothek (EZB) und des Datenbank-Infosys- tems (DBIS) zur Verfügung. Über die EZB werden ins- gesamt 83.917 E-Journals, davon 10.977 aus den Fachgebieten Geschichte und Politik, zugänglich ge- macht. Die IfZ-Sicht von DBIS bietet mit 1.282 Daten- banken eine gezielte thematische Auswahl von Ressourcen zur Geschichte und Politik sowie fächer- übergreifende Nachschlagewerke an. Die Datenbanken Mitarbeiterinnen einer Spezialfirma konvertieren die Magazinbestände. eröffnen ihrerseits Zugang zu knapp 43.900 E-Books und einer Vielzahl digitalisierter Volltexte (Dokumente, Seit Anfang des Berichtsjahres werden retrospektiv Presseartikel, graue Literatur usw.) aus dem Umfeld auch Provenienzmerkmale, die sich insbesondere in deutscher und internationaler Politik. Alle zeitge- den älteren Beständen finden, verzeichnet und im On- schichtlich einschlägigen Online-Ressourcen werden line-Katalog suchbar gemacht. Dies umfasst Stempel zusätzlich auch sukzessive im Online-Katalog des IfZ von Bibliotheken und Institutionen, in deren Besitz nachgewiesen. Für die Bereitstellung einzeln erworbe- sich Bücher ursprünglich befunden haben, oder Stem- ner digitaler Publikationen und gescannter Texte be- pel der US-Militärregierung ebenso wie persönliche dient sich die Bibliothek der vom Bibliotheksverbund Exlibris und handschriftliche Widmungen. Die Grund- Bayern bereitgestellten Plattform „DigiTool“; der Zu- sätze der Beschreibung sind eng angelehnt an das von griff erfolgt auch hier über den Online-Katalog. der Bayerischen Staatsbibliothek entwickelte System. An der Weiterentwicklung der digitalen Gesamtstra- Bis Ende 2014 sind bereits ca. 2.600 Provenienzmerk- tegie des IfZ ist die Bibliothek maßgeblich beteiligt; male erfasst worden. Im laufenden Bibliotheksbetrieb der Bibliotheksleiter vertritt das Institut auch in ent- werden somit wesentliche Grundlagen für eine vertief- sprechenden Gremien (s.u.). te Kenntnis der Entwicklung des Bibliotheksbestandes geschaffen, die zugleich Rückschlüsse über die Ge- schichte des IfZ und seine institutionellen und perso- Katalog und Erschließung nellen Verbindungen zulässt. Auch Fälle, die den Ver- dacht auf NS-Raubgut nahelegen, können in diesem Als Mitglied des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) Zuge dokumentiert und anschließend weiter verfolgt katalogisiert die Bibliothek ihre Bestände in der Ver- werden. bunddatenbank B3Kat. Die Erfassung der bibliotheks- Nach mehrjähriger Vorbereitung wurde 2014 mit der spezifischen Daten sowie die Bereitstellung des Online- Konvertierung des Medienbestandes für ein elektroni- Katalogs erfolgt über das mit Sisis Sunrise betriebene sches Ausleihsystem auf der Basis von RFID-Technologie Bibliotheks-Lokalsystem. („radio frequency identification“) begonnen. Zu diesem Neben dem Nachweis unselbstständiger Werke bildet Zweck wurden mehrere PC-Arbeitsplätze sowie das Bi- die intensive inhaltliche Erschließung ein wesentliches bliotheks-Lokalsystem technisch erweitert. Alle Neuer- Markenzeichen der IfZ-Bibliothek. Das Rückgrat hier- werbungen ab Jahresbeginn und sukzessive nahezu der für liefert die hauseigene Systematik, die einen inhalt- gesamte Lesesaalbestand wurden mit kombinierten lich und formal fein strukturierten Recherchezugriff RFID-/Barcode-Etiketten ausgestattet, die mittels neu auf den Bibliotheksbestand erlaubt. Die laufend aktua- vergebener Mediennummern mit den entsprechenden lisierte Systematik wird in einer eigenständigen Onli- Titelsätzen im Bibliothekssystem verknüpft wurden. ne-Datenbank angeboten, in der die für ein Thema re- Seit September werden die Magazinbestände von Mit- levanten Notationen bequem recherchiert werden arbeiterinnen und Mitarbeitern einer darauf speziali- können. Für die ergänzende verbale Sacherschließung sierten Firma konvertiert; die Fertigstellung ist für

■ 39 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Bibliothek – JAHRESBERICHT

März 2015 geplant. Das Projekt kommt für die Biblio- soll im Sommer 2015 erfolgen. Von der Konvertierung thek auch einer Revision und partiellen Neuorganisa- und der elektronischen Verbuchung ausgenommen tion des Bestandes gleich – die Konvertierung wird be- sind bis auf Weiteres die in Kapseln verwahrten Bro- gleitet von umfangreichen Neuetikettierungen, der schüren und Sonderformate (ca. 35.000 Stück), die aus Neuverpackung ungebundener Zeitschriften in säure- konservatorischen Gründen einer speziellen Behand- freie Kartons, von Reparaturmaßnahmen und Buchbin- lung bedürfen. Dieses Folgeprojekt wird die Bibliothek deraufträgen sowie der Klärung katalogtechnischer voraussichtlich über mehrere Jahre hinweg in Anspruch Institut für Zeitgeschichte Probleme. Der Start des elektronischen Ausleihsystems nehmen.

Die Bibliothek 2014 in Zahlen

Stand Bibliotheksdatenbank zum 31.12.2014 ca. 332.000 Datensätze * Printwerke (Monografien, Sammelbände) 198.972 ME ** Digitale Medien 291 ME Online-Ressourcen 12.482 Titel Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen, Zeitungen 12.528 Titel davon Bibliotheksbestand 6.268 Titel Archivbestand 6.260 Titel E-Journals 1.285 Titel Unselbstständige Werke*** 103.915 Titel Druckschriftensammlung des Archivs 10.038 ME Bibliothek München Neuerwerbungen Printwerke und digitale Medien 3.701 ME davon Kauf 2.120 ME Geschenk 1.214 ME Tausch 157 ME Neuerwerbungen Online-Ressourcen 210 Titel Laufend gehaltene Zeitschriften und Jahrbücher (Print und online) 298 Titel

Neukatalogisierung unselbstständiger Werke 2.407 Titel Handbibliothek Forschungsabteilung Berlin Neuerwerbungen 429 ME

* Medieneinheiten und Titel, einschließlich der Titel übergeordneter Werke ** ME = Medieneinheiten: Bücher, digitale Medien (CD-ROM, DVD) und Mikroformen. Bei Mikrofiche-Editionen zählt jeder einzelne Mikrofiche als Medieneinheit. Dadurch ist die Statistik nur bedingt aussagekräftig. *** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden

Magazin und Lesesaal Jahren begonnenen konservatorischen Arbeiten an den Das Magazin der Bibliothek bietet noch für mehrere Beständen wurden im Zuge des Konvertierungspro- Jahre ausreichend Platz; mittelfristige Planungen be- jekts nochmals erheblich intensiviert (s.o.). Die Reno- züglich der künftigen Unterbringung der Bibliotheks- vierung des Lesesaals 1, der gemeinsam von Bibliothek bestände sind jedoch unausweichlich. Die in den letzten und Archiv genutzt wird, ist weiterhin ein Desiderat.

■ 40 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Bibliothek JAHRESBERICHT – Bibliografischer Informationsdienst Für den gebenden Fernleihverkehr wurden seitens der IfZ-Bibliothek 166 Bände versandt. Aus in- und aus- Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungs- und Testpha- ländischen Bibliotheken wurden 919 Bände für die Pro- se ging im März der „Bibliografische Informationsdienst jekte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte“ an die IfZ besorgt. Im Online-Katalog waren 175.198 Suchan-

Öffentlichkeit. Der Bibliografische Informationsdienst fragen zu verzeichnen, eine Steigerung von etwa 5 2014 (BID) setzt die Tradition der bis 2012 als jährliches Bei- Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (168.072). heft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte erschiene- Die Bibliothek bearbeitete im Berichtsjahr schriftlich nen „Bibliographie zur Zeitgeschichte“ fort – im Unter- 245 bibliografische Anfragen und gab vielfach telefo- schied zu jener erscheint er jetzt jedoch monatlich, nisch bibliografische und sonstige benutzungsorientier- unabhängig von den Vierteljahrsheften und kostenfrei te Auskünfte. Neben der individuellen Beratung bietet in digitaler Form. Der BID kann im Abonnement per E- die Bibliothek auch Gruppenführungen und Präsenta- Mail bezogen werden und wird innerhalb des Webauf- tionen an. In diesem Rahmen wurde die Bibliothek tritts der Bibliothek für den Download archiviert. Vom mehreren Studentengruppen der Ludwig-Maximilians- inhaltlichen Aufbau her fußt der BID auf der gut ein- Universität München und der Universität der Bundes- geführten Systematik der Druckbände; das Prinzip der wehr, sowie einer Gruppe junger Autoren der Bayeri- Auswahlbibliografie wurde jedoch weitgehend aufge- schen Akademie des Schreibens vorgestellt. Auch die geben, so dass er deutlich mehr Monografien- und Mitglieder der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Aufsatztitel bieten kann (im Berichtsjahr ca. 3.150), als Grünen interessierten sich bei deren Informationsbesuch in der jährlichen gedruckten Bibliografie enthalten wa- am IfZ für die Bibliothek. Institutsintern wurde Infor- ren (zuletzt jeweils ca. 2.300). Die Titel werden wie ge- mationskompetenz standardmäßig durch individuelle habt im Zuge der regulären bibliothekarischen Er- Einführungen und Beratungsgespräche vermittelt. schließung mit Notationen der Bibliografie-Systematik Für den internen Gebrauch erarbeitet die Bibliothek, versehen. Die Aufbereitung der monatlich anfallenden zusätzlich zum allgemein zugänglichen Bibliografischen Titelmenge erfolgt außerhalb des Bibliothekssystems in Informationsdienst und Neuerwerbungsdienst, monat- einer von Willy Zirm programmierten Datenbankan- liche Listen über neu erschlossene Aufsätze. wendung; die Hauptlast der Titelaufbereitung und End- Die Bibliothek stellt die Publikationsverzeichnisse redaktion wird von Matthias Krebs geleistet. der IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für den Jah- Parallel zum BID wurde als alternatives Informa - resbericht des Instituts zusammen. Diese Dienstleis- tionsangebot der monatliche Neuerwerbungsdienst vor- tung verbindet sich mit dem Bemühen, die Publikatio- gelegt. Dieser Service setzt die Tradition der bislang nur nen der IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter so für den internen Gebrauch erstellten Neuerwerbungslis- vollständig wie möglich in der Bibliothek zu sammeln ten fort; er beruht jetzt aber auf der für den BID ent- und zu dokumentieren. Für 2014 wurden 216 Titel wickelten Datenbankgrundlage. Die monatliche Erstel- (Veröffentlichungen des IfZ einschließlich aller enthal- lung obliegt Alexandra Marohn. Es werden jeweils die tenen Aufsätze sowie außerhalb des Instituts erschie- im vorangegangenen Monat erworbenen Titel, also nene Mitarbeiterpublikationen) dokumentiert. selbstständige Werke, in alphabetischer Sortierung an- geboten, einschließlich antiquarischer Neuzugänge und nicht-geschichtswissenschaftlicher Publikationen. Institutionelle Vernetzung, Fortbildung und Tagungen Benutzerservice und interne Dienstleistungen Die Bibliothek ist mit ihrem Leiter im Arbeitskreis Bi- bliotheken und Informationseinrichtungen sowie im In das im Lesesaal 1 aufliegende Anwesenheitsbuch ha- Arbeitskreis Open Access der Leibniz-Gemeinschaft ben sich im Berichtsjahr 1.393 Benutzerinnen und Be- vertreten. Der besseren Vernetzung und wechselseiti- nutzer von Archiv und Bibliothek eingetragen. Die seit gen Information auf regionaler Ebene dient das „Fo- Mai 2013 geltenden Öffnungszeiten – 9 bis 19 Uhr von rum Spezialbibliotheken in Bayern“, das im Mai tagte. Montag bis Freitag – wurden weiterhin gut angenom- Im Herbst wurde Daniel Schlögl als neuer Vertreter der men. Sektion 5 / Spezialbibliotheken in den Beirat des Baye- An Institutsangehörige und für die Benutzung im Le - rischen Bibliotheksverbandes (BBV) berufen. Auf na- sesaal 1 hat die Bibliothek insgesamt 7.684 Medienein- tionaler Ebene wirkt er als Mitglied im Beirat der Ar- heiten ausgegeben (Vorjahr: 6.888). Hier zeigt sich er- beitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken e.V. (ASpB) neut deutlich die steigende Zahl der aktuellen Projekte sowie an den im Berichtsjahr neu gegründeten Fachar- des Hauses und der im IfZ beschäftigten wissenschaft- beitsgruppen „Zeitgeschichte“ und „Neuere Geschichte“ lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. in CLARIN-D mit. Er wurde beim Deutschen Historikertag

■ 41 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Dokumentation Obersalzberg

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

in Göttingen erneut in das Komitee der „AG Digitale Dokumentation Obersalzberg Geschichtswissenschaft“ des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) gewählt. Die Die Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Er- Vertretung der Bibliothek gegenüber der Verbundzen- innerungsort. Sie bietet auf dem historischen Areal des trale des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) nimmt ehemaligen „Führersperrgebiets“ die Möglichkeit, sich die Stellvertretende Bibliotheksleiterin Caroline Lamey- mit der Geschichte des Obersalzbergs und der Geschich- Utku wahr. te des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Ziel ist Institut für Zeitgeschichte Im Berichtsjahr haben Mitarbeiterinnen und Mitar- es, die Besucherinnen und Besucher wissenschaftlich beiter der Bibliothek an verschiedenen Tagungen sowie fundiert, aber allgemein verständlich über das histori- an Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Formal- sche Geschehen zu informieren und Anstöße zur ana- erschließung (RDA), Gemeinsame Normdatei (GND), lytischen Verarbeitung zu geben. Ergänzend zu der E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken, Open Dauerausstellung geschieht dies mit Wechselausstel- Access, Arbeitsschutz und Unfallverhütung sowie digi- lungen, Vorträgen und Veranstaltungen sowie einem tale Fachinformation teilgenommen. umfangreichen Bildungsangebot. Die fachliche Betreuung und Leitung obliegt dem In- stitut für Zeitgeschichte. Durch die Verbindung von Forschungsabteilung Berlin Wissenschaftsinstitut und Bildungseinrichtung unter dem gemeinsamen Dach des IfZ bietet sich die einmali- Die Bibliothek der Forschungsabteilung Berlin hat neben ge Gelegenheit, die historischen Forschungsergebnisse der fortlaufenden Überarbeitung und Neusignierung einem breiten und internationalen Publikum zugänglich des Altbestandes im Berichtsjahr weitere 429 Medien - zu machen und sie in einem weiten politischen, gesell- einheiten neu erworben und weist jetzt einen Bestand schaftlichen und kulturellen Umfeld zu diskutieren. von 11.813 Bänden auf.

Mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion über Bilanz und Perspektiven der Erinnerungsarbeit am Obersalzberg feierte die Dokumentation ihr 15-jähriges Bestehen.

■ 42 ■ Fo rschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – Bilanz und Perspektiven Den Erfolg der Arbeit unterstreichen auch die nach wie vor hohen Besucherzahlen. Mit 170.701 Gästen, Drei richtungsweisende Ereignisse prägten die Doku- 4.081 mehr als im Vorjahr, verzeichnete die Einrich- mentation Obersalzberg im Jahr 2014: die positive Bi- tung die zweit höchsten Besucherzahlen seit Eröffnung lanz der bisherigen Arbeit durch die IfZ-Evaluierung der Einrichtung. Insbesondere der August war mit

im Januar, die 15-Jahr-Feier im Oktober sowie vor allem 31.090 Gästen ein Rekordmonat. 2014 die Weichenstellungen für die Erweiterung und grund- legende Überarbeitung der Dauerausstellung. Der Evaluierungsbericht hebt den Erfolg der Doku - Überarbeitung und Erweiterung der Ausstellung mentationsarbeit hervor und wirft einen ausgesprochen optimistischen Blick in die Zukunft. Die Museumskon- Entscheidende Schritte in Richtung einer grundlegen- zeption, so das Beurteilungsfazit, hat aus dem schwie- den Neuerung konnte die Dokumentation Obersalzberg rigen „authentischen Ort der Zeitgeschichte“ einen „Ort im Rahmen der Wettbewerbsverfahren für den Neubau der Information“ gemacht. Die Zukunftsplanungen seien und die Neukonzeption der Dauerausstellung gehen. „überzeugend“, eine Kontinui tät bei den „bemerkens- Der durch den Besucheransturm ausgelöste Platzman- wert“ hohen Besucherzahlen auch weiterhin erwartbar. gel sowie – nach 15 Jahren – altersbedingte inhaltliche Ähnlich positiv fiel die Beur tei lung von Bilanz und und technische Modifizierungsbedürfnisse hatten die Perspektiven der Dokumentationsarbeit am 20. Oktober Einleitung dieser Schritte in den letzten fünf Jahren aus. Im Rahmen einer Festveranstaltung würdigten die zwingend notwendig gemacht. Nachdem die Abteilung Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde von Mün - in zahlreichen Arbeits- und Konzeptpapieren den chen und Oberbayern, Charlotte Knobloch, der SPIE- Grundstein für den Neubau und die neue Ausstellung GEL-Autor und Historiker Martin Doerry, der Landrat in den letzten Jahren gelegt hatte, war der endgültige des Landkreises Berchtesgadener Land Georg Grabner, Startschuss für die Realisierung im Jahr 2013 durch die der erste Bürgermeister der Marktgemeinde Berchtes- Finanzierungszusage des Freistaats Bayern gefallen. gaden Franz Rasp sowie der Direktor des Instituts für Im Berichtsjahr lobte dann das Staatliche Bauamt Traun- Zeitgeschichte Andreas Wirsching die bisherige Ent- stein im Auftrag des Bayerischen Finanzministeriums wicklung und diskutierten intensiv über Zukunftsfragen einen offenen, zweiphasigen Realisierungswettbewerb der Erinnerung. Fachkundiger Moderator war Joachim zur Ermittlung eines geeigneten Architekten aus. Die Scholtyseck, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Verfahrensbetreuung übernahm das Münchner Archi - Neuzeit an der Universität Bonn und Vorsitzender des tekturbüro bgsm. Wissenschaftlichen Beirats des IfZ. Auskunft über die Die Fach- und Sachpreisrichter (auf Seiten des IfZ bewegte Geschichte der Einrichtung gibt die zum Jubi- Andreas Wirsching, Magnus Brechtken, Axel Drecoll läum erschienene Broschüre „15 Jahre Dokumentation und beratend Albert Feiber) wählten zunächst im Juni Obersalzberg“, die vom IfZ publiziert wurde. aus etwa 90 Entwürfen zehn Kandidatinnen und Kan- didaten aus, die für eine engere Auswahl im Rennen Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg blieben. Etwa drei Monate später, am 18. September, fiel die Entscheidung der Jury einstimmig: Den Zuschlag erhielt das Modell der Büros Aicher Ziviltechniker GmbH 30.000 aus Dornbirn in Österreich und Planstatt Senner aus 31.090 Überlingen. Der Entwurf überzeugte alle Preisrichter 29.974 durch seine hohe Funktionalität und seine angemessene

27.387 25.000

26.407 ästhetische Anmutung. Er sieht eine Nutzfläche von et-

24.325 wa 2.900 qm vor und erweitert den Ausstellungsbe- 23.358 20.000 reich von bisher ca. 300 auf fast 1.200 qm in einem 21.130 20.705 neuen Gebäude, das auch Platz für Sonderausstellun- 19.568 18.440 18.095 17.942 15.000 gen und ein Besucherzentrum bietet. Der jetzige Doku- mentationsbau wird dem Entwurf zufolge zukünftig als Bildungszentrum genutzt werden. Laut bisherigen Pla- 10.000 nungen soll das Neubauprojekt im Laufe des Jahres 10.485 2018 abgeschlossen werden. Eine Ausstellung, die zu- 8.095 5.000 nächst im Berchtesgadener „Haus der Berge“ und an-

5.014 schließend im Münchner Institut für Zeitgeschichte zu 4.779 4.233 3.990 4.179 4.094 3.868 3.694 3.597

2.953 sehen war, präsentierte die zehn Entwürfe der engeren 0 Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Auswahl einem breiten Publikum.

2013 Gesamt: 166.6202014 Gesamt: 170.701

■ 43 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Dokumentation Obersalzberg – JAHRESBERICHT Institut für Zeitgeschichte

Der neue Eingangsbereich der Dokumentation Obersalzberg nach dem Siegerentwurf der Architektenbüros aus Dornbirn und Überlingen.

Das zweite Wettbewerbsverfahren diente der Auswahl Der inhaltlichen Erweiterung der Dokumentation eines Gestaltungsbüros für die neue Dauerausstellung dient auch das Zeitzeugen-Projekt. Vom Bildungsrefe- der Dokumentation. Auslober war in diesem Fall das rat der Abteilung federführend betreut, werden seit No- IfZ, unterstützt durch die beratende Tätigkeit des Wis- vember 2012 Menschen mit einem persönlichen Bezug senschaftlichen Beirates der Dokumentation. Die Ver- zum Obersalzberg zu ihrer Lebensgeschichte befragt. fahrensbetreuung übernahm das Büro phase 1 aus Ber- Die Interviews werden gefilmt, transkribiert und – so- lin. Nach einer EU-weiten Veröffentlichung bekundeten weit vorhanden – zusammen mit weiteren Lebenszeug- 35 Büros ihr Interesse. Die Wahl fiel zunächst auf sechs nissen wie Fotos oder Dokumenten archiviert. Dieses Bewerberinnen und Bewerber. Sie waren dazu aufge- Zeitzeugenarchiv, für das gezielt multimediale Quellen fordert, Gestaltungsideen für die neue Dauerausstellung für die neue Ausstellung gesammelt werden, soll später zu präsentieren. Den Rahmen steckte ein Aufgabenka- auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. talog ab, erstellt durch die Abteilung Dokumentation 2014 führte Sonja-Maria Herzl zusammen mit Albert Obersalzberg im IfZ. Nach einem intensiv diskutierten Feiber und dem Stellvertretenden Direktor des IfZ zweiten Auswahlverfahren forderte das Auswahlgre- Magnus Brechtken in der Region insgesamt fünf Zeit- mium im Oktober zwei Büros zu einer Modifikation ihrer zeugeninterviews sowie zwei „Geländebegehungen zu Entwürfe nach den Empfehlungen des Beirats auf. den Orten der Erinnerung“ durch, unter anderem mit Parallel zu den Wettbewerbsverfahren trieben die dem bekannten Musiker Georg Ringsgwandl und dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch die konzeptio- ehemaligen Landrat des Landkreises Berchtesgadener nellen Planungen für die neue Ausstellung weiter voran. Land Martin Seidl. Von August bis Dezember konnten Wie im Jahr zuvor diskutierte das Team der Abteilung die bereits geführten Interviews transkribiert sowie die die entsprechenden Überlegungen intensiv im Kreis der Unterlagen sortiert und für die weitere Arbeit archi- Kolleginnen und Kollegen. Auf großes Interesse stieß viert werden. Ergänzend dazu wurde im Berichtsjahr das Projekt „Erweiterung“ auch in den verschiedenen im Auftrag des IfZ von der gemeinnützigen Gesell- Gremien: Am 17. Oktober informierten sich die Mit- schaft Živá pat‘ („Lebendige Erinnerung“), der Anlauf- glieder des Stiftungsrates des IfZ vor Ort über die Pla- stelle für Opfer des Nationalsozialismus in der Tsche- nungen, konzeptionelle Zuschnitte erörterte das Team chischen Republik, ein Interview mit einer ehemaligen mit den Beiratsmitgliedern der Dokumentation wenige Zwangsarbeiterin im Berchtesgadener Land geführt. Tage später. Die Abteilung nutzte darüber hinaus ver- Die im Oral-History-Projekt analysierten Lebensläufe schiedene Diskussionsforen, um sich externe Expertise mit den dazugehörigen Filmaufnahmen stärken die loka- einzuholen. So erörterten etwa Axel Drecoll, Albert le Verankerung der Dokumentation und tragen zu deren Feiber und Sylvia Necker die Ideen und Entwürfe an Profilierung als bedeutender Wissensspeicher in der der Universität Freiburg im Kolloquium des Zeithistori- Region bei. Vor allem aber sind sie ein wichtiger Quel- kers und Lehrstuhlinhabers Prof. Ulrich Herbert. Durch lenfundus für die Überarbeitung der Dauerausstellung die Mitarbeit Sylvia Neckers, die seit April als wissen- – zumal der biografische Zugang und regionale schaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin das Team be- Schwerpunktsetzungen Kernelemente der damit zu- reichert, konnte die Abteilung erfreulicherweise die er- sammenhängenden Überlegungen darstellen. Das Pro- sten zusätzlichen personellen Mittel nutzen, die dem jekt soll daher in den kommenden Jahren fortgeführt IfZ für die Neugestaltung zur Verfügung stehen. und stetig ausgebaut werden.

■ 44 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – Veranstaltungen und Begleitprogramm Blinde Fleck − Täter, Attentäter, Einzeltäter?“, der sich mit dem bis heute heftig und kontrovers diskutierten Für ein großes Presseecho sorgte neben dem 15-jährigen Attentat auf dem Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 Bestehen der Dokumentation Obersalzberg die neunte auseinandersetzt. Im Anschluss stellten sich Regisseur Winterausstellung „Eine Geschichte für heute – Anne Daniel Harrich, Schauspieler August Zirner und der

Frank“, erarbeitet vom Anne Frank Zentrum Berlin. Journalist und Autor Ulrich Chaussy Fragen des Publi- 2014 Die Ausstellung begleitet Besucherinnen und Besucher kums, die sich auf mögliche Hintergründe und Draht- durch fünf Etappen in Anne Franks Biografie und ver- zieher hinter dem rechtsradikal motivierten Anschlag tieft im persönlichen Blickwinkel des jüdischen Mäd- bezogen. chens die europäische Geschichte der NS-Zeit mit ihrer Am 10. Juli zeigte die Dokumentation, ebenfalls in Vor- und Nachgeschichte. Zahlreiche Fernseh-, Radio- Kooperation mit dem Bayerischen Bündnis für Toleranz, und Zeitungsberichte verdeutlichten die Aktualität und die Reportage „Blut muss fließen – Undercover unter Breitenwirkung der nicht zuletzt durch die prominen- Nazis“. Der Journalist Thomas Kuban hat die rechte ten Tagebücher überlieferten Biografie des verfolgten Musik-Szene in Deutschland und Europa mit versteck - Mädchens, das die Nationalsozialisten im Konzentra- ter Kamera dokumentiert und Autor Peter Ohlendorf tionslager Bergen-Belsen ermordeten. Am 15. Oktober hat ihn auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Peter referierte begleitend dazu die bekannte Kinderbuch- Ohlendorf und der Geschäftsführer des Bayerischen und Romanautorin Miriam Pressler über das Schicksal Bündnisses für Toleranz – Demokratie und Menschen- der Familie Frank. Dabei konnte sich die Biografin auf würde Martin Becher stellten sich im Anschluss an die die von ihr herausgegebene Anne Frank Gesamtausgabe Filmvorführung den Fragen des Publikums. stützen. Zum ersten Mal versammelt Miriam Pressler darin sämtliche, auch bisher unpublizierte Texte Anne Franks in einem Band: ihr Tagebuch, ihre Erzählungen und Essays, ihre Briefe und Aufzeichnungen. Bis zum 25. Mai war die Winterausstellung „Im To- taleinsatz“ zu sehen, die sich dem Themenkomplex Zwangsarbeit der tschechischen Bevölkerung für das Reich widmet und die Entwicklung des Systems der Zwangsarbeit vor dem Hintergrund der nationalsoziali- stischen Besatzungspolitik im sogenannten Protektorat behandelt. Am 18. Februar berichtete Frau Dr. Šárka Jarská, Historikerin bei der gemeinnützigen Gesell- schaft Živá paměť, über tschechische Zwangsarbeit am Obersalzberg aus der Perspektive der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Die weiteren Vortragsveranstaltungen standen ganz im Zeichen der Fortwirkung der NS-Vergangenheit auf die Generation der Kinder und Kindeskinder – auf Seiten der Verfolgten und der Verfolger: Am 27. März las die Bestsellerautorin Jennifer Teege aus ihrem Buch „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“. Sie schildert darin ihr fast unglaubliches Familienschick - sal als Enkelin des KZ-Kommandanten Amon Göth. Am 15. Mai berichtete der damalige Stellvertretende Chefredakteur des SPIEGEL, Martin Doerry, über die Familie seiner Großmutter Lilli Jahn und deren Verfol- gung und Ermordung durch das NS-Regime. 2002 hat Doerry Briefe seiner Großmutter unter dem Titel „Mein verwundetes Herz – das Leben der Lilli Jahn“ veröf- fentlicht. 2014 konnte die Dokumentation ein neues Veranstal- tungsformat erfolgreich erproben: Zwei Obersalzberger Bildung und Fortbildung Filmgespräche setzten sich mit dem Problem aktueller rechtsradikaler Tendenzen auseinander. Am 5. Juni Die Bildungsarbeit war im Berichtsjahr zunächst von der präsentierte die Dokumentation in Kooperation mit notwendigen Umstrukturierung des Führungsdienstes dem Bayerischen Bündnis für Toleranz den Film „Der geprägt. Dafür konnte mit den Rundgangsleiterinnen

■ 45 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Dokumentation Obersalzberg

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und Rundgangsleitern eine zufriedenstellende Koope- Im November und Dezember erhielten die „Guides“ rationsvereinbarung getroffen und rechtliche Unsicher- zusätzlich eine Schulung des Bildungsreferats unter heiten beseitigt werden. Um die Umstrukturierung zu der Leitung von Marie-Luise Kreilinger, um sich in De- überbrücken, hatten die hauptamtlichen Mitarbeiterin- tails vertiefen und offene Fragen klären zu können. Eine nen und Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte die Fortbildung zum Thema Rechtsextremismus leitete der Rundgangsbegleitung zeitweise vollständig getragen. Hauptkommissar a. D. und Diplompsychologe Alfred Die Mitglieder der Abteilung begrüßen es ausdrücklich, Janzik. Institut für Zeitgeschichte dass nun Führungen in der Dokumentation weiterhin Am 20. November organisierte das Bildungsreferat in der gewohnten Zuverlässigkeit und hohen Qualität der Dokumentation Obersalzberg in Kooperation mit gewähr leistet werden können. der Bayerischen Museumsakademie (MPZ) eine Fortbil- Das Bildungsreferat übernahm 2014 darüber hinaus dung für Lehrkräfte und Studierende zum Thema „Ver- mehrere Führungen und Workshops für Schulklassen, mittlung in der Dokumentation Obersalzberg“. Die Ver- Studierende und Multiplikatorinnen und Multiplikato- anstaltung ermöglichte einerseits Einblicke in die mit ren aus der Region, sowie für Expertinnen und Exper- der Neukonzeption verbundenen didaktischen Überle- ten über das Gelände u.a. mit dem Anne Frank Verein gungen, andererseits wurde im Gespräch mit dem Österreich und dem Fachbereich Neuere Geschichte der Gymnasium CJD Berchtesgaden über konkrete Proble- Universität Salzburg: me, Chancen und Erfahrungen aus der Praxis der „peer In Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Zentrum education“ aufgeklärt. Die Museumspädagogin Sonja- Berlin, dem Anne Frank Verein Österreich, einer Toch- Maria Herzl begleitete die Teilnehmer nach einer Ein- terorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam führung in die Thematik des Ortes über das historische und dem Gymnasium CJD Berchtesgaden bot das Bil- Gelände des ehemaligen „Führersperrgebiets“ und refe- dungsreferat für die Winterausstellung „Anne Frank“ rierte später über das museumspädagogische Leitbild erstmals ein spezielles pädagogisches Begleitprogramm der Dokumentation Obersalzberg. Marie-Luise Kreilinger für Schülerinnen und Schüler an. Im Projekt „Jugend- berichtete in einem Vortrag vom pädagogischen Konzept liche begleiten Jugendliche“ werden Schulklassen und und Angebot des Anne Frank Hauses Amsterdam und Jugendgruppen von Schülerinnen und Schülern durch präsentierte einen neuen Workshop zum Thema „Histo- die Winterausstellung begleitet. Der geringe Alters- rische Fotografien zum Obersalzberg“. Magdalena unterschied ermöglicht den Gruppen einen leichteren Ober peilsteiner gab schließlich einen Einblick in die Einstieg in die Thematik und die Bereitschaft zum Dia- Praxis des „peer education“-Projekts in der diesjähri- log mit den „Guides“. Das pädagogische Team bereitet gen Winterausstellung und präsentierte einen neuen die Jugendlichen im Rahmen eines P-Seminars wäh- Biografien-Workshop. rend eines Workshops darauf intensiv vor. Die bisheri- Als Begleitveranstaltung zu den diesjährigen Ober- gen Schulungen fanden unter der fachlichen Betreuung salzberger Filmgesprächen organisierte das Bildungsre- der Museumspädagogik der Dokumentation Obersalz- ferat exklusive Screenings der Filme „Der blinde Fleck“ berg und eines Koordinators des Anne Frank Vereins und „Blut muss fließen“ für Schüler und Schülerinnen Österreich statt. aus der Region. Die Jugendlichen hatten damit die Möglichkeit mit den Filmemachern und Schauspielern in Kontakt zu treten und inhaltliche Fragen zu erörtern.

Publikationen Die Verkaufszahlen des Begleitbandes „Die Tödliche Utopie“, den das IfZ herausgibt und verlegt, blieben auch 15 Jahre nach der Erstauflage auf hohem Niveau. 2014 wurden 2.640 Stück verkauft. Insgesamt wurden bei einer Gesamtauflage von 90.000 seit dem Erschei- nen der Studie 82.034 Bücher verkauft. Ähnlich erfolgreich gestaltete sich der Verkauf der audiovisuellen Produkte. Von der DVD „Gewalt, Ver- nichtung, Tod. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg“ wurden 495 Exemplare veräußert. Der Dokumentarfilm „Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperr- gebiet“, seit 2012 auch mit englischen Untertiteln ver- Schülerinnen und Schüler werden in einem Workshop als „Guides“ für fügbar, wurde im Berichtsjahr 1.405-mal verkauft. Ins- die Winterausstellung geschult. gesamt beträgt der Absatz des Dokumentarfilms

■ 46 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – „Obersalzberg“ seit Erscheinen 21.178 Stück. Die 2008 Der Stellvertretende Abteilungsleiter Albert Feiber in einer erweiterten Neuauflage erschienene CD „Täter trug in einem Seminar für Multiplikatoren, dem „Deutsch- – Gegner – Opfer. Tondokumente zum Dritten Reich“ Israelischen Jugendaustausch“ des Bayerischen Jugend- wurde 310-mal verkauft. Der Absatz sämtlicher audio- ringes am 24. Oktober, zur engen Vernetzung mit be - visueller Produkte betrug 2.210 CDs und DVDs. nach barten Einrichtungen bei. Im April dis kutierte er

bei einer Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing 2014 u.a. mit Jörg Skribeleit (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) Absatz der Publikationen 2014 und Susanne Meinl (Geschichtsverein Pullach) unter Leitung von Winfried Nerdinger (NS-Dokumentations- zentrum München) über „Lern- und Erinnerungsorte 2.130 heute“. Die neue wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kurato- Begleitband „Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten rin Sylvia Necker war an verschiedenen Vernetzungs - zum Dritten Reich“ – Broschur treffen und Tagungen sowie an Podiumsdiskussionen 510 zu den Themen Erinnerungskultur, Umgang mit NS- Bauten sowie Denkmal- und Architekturfragen betei- Begleitband „Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten ligt. Im Bereich gesellschaftlicher Debatten um den zum Dritten Reich“ – Hardcover Umgang mit NS-Bauten konnte sie ihre Expertise durch einen Einführungsvortrag zu einer Podiumsdis - 1.405 kussion in Kassel einbringen, auf der die Frage des DVD „Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet: Erhalts oder Abrisses von NS-Kunst und -Architektur Zeitzeugen berichten“ kontrovers diskutiert wurde. Eingeladen u.a. vom Sa- nierungsbeirat Hamburg-Altona, dem Denkmalrat der 495 Freien und Hansestadt Hamburg sowie anderen Archi- tekturinitiativen Hamburgs war Sylvia Necker immer DVD „Gewalt, Vernichtung, Tod. wieder aufgefordert, sich zu baukulturellen Fragen Szenen aus dem zweiten Weltkrieg“ Hamburgs im 20. Jahrhundert in Vorträgen, Podiums- 310 diskussionen oder für Medienbeiträge zu äußern. Zudem war sie als Referentin zur International Conference on CD „Täter – Gegner – Opfer. Urban History nach Lissabon eingeladen. Tondokumente zum Dritten Reich“ Sonja-Maria Herzl, Marie-Luise Kreilinger und Mag- dalena Oberpeilsteiner festigten durch Vorträge im Rahmen einer Lehrerfortbildung der „Museumsakade- mie“ die wichtigen Beziehungen zum Museumspädago- Institutionelle Vernetzung, Fortbildung, Tagungen gischen Zentrum in München und durch den intensiven Fachdialog den Austausch mit der KZ-Gedenkstätte 2014 standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dachau und dem NS-Dokumentationszentrum in Nürn- Dokumentation in einem fruchtbaren Kontakt mit Kol- berg. leginnen und Kollegen anderer Institutionen. Im Rahmen einer Begehung des IfZ-Archivs konnten Der Fachliche Leiter Axel Drecoll referierte an der Uni- sich Vertreter des Fortbildungsinstitutes der Bayerischen versität Siegen, an der Akademie für Politische Bildung Polizei ein Bild von der Aufbewahrung derjenigen Ex- in Tutzing und in Fürstenfeldbruck sowie bei Tagungen ponate machen, die die Polizeiinstitution 2013 als Leih- und Veranstaltungen in anderen deutschen Städten über gabe an das IfZ abgegeben hatte. Die Exponate sind zeithistorische und erinnerungskulturelle Themen. Durch inzwischen durch die Abteilung Dokumentation Ober- das Publikationsprojekt über den Kunsthändler und salzberg und das IfZ-Archiv nach aufwendigen In- Kunstsammler Alfred Flechtheim und eine geplante standhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen archi- Veröffentlichung über den Kunstsammler Günther viert und katalogisiert und stehen für die neue Franke war Axel Drecoll zudem auch in diesem Jahr in Ausstellung zur Verfügung. der Lage, die enge Kooperationsbeziehung zu der Baye - Die Dokumentation Obersalzberg ist darüber hinaus rischen Staatsgemäldesammlung und der Koordinie- Teil des „Netzwerks zur historisch-politischen Bildung rungsstelle in Magdeburg weiter zu intensivieren. Die an Orten der NS-Geschichte in Bayern“. Als Abteilung gute Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians- des Instituts für Zeitgeschichte kooperiert die Doku- Universität München konnte durch den Lehrauftrag des mentation Obersalzberg schließlich mit zahlreichen na- Abteilungsleiters mit einem besonderen Schwerpunkt tionalen und internationalen Institutionen, die wissen- auf die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern eben- schaftlich mit dem IfZ verbunden sind und in stetigem falls fortgesetzt werden. Austausch stehen.

■ 47 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Zentrum für Holocaust-Studien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

as Zentrum für Holocaust-Studien wurde am Institut Workshops und Konferenzen für Zeitgeschichte im Juli/August 2013 eingerichtet. Mit ihm verfolgt das IfZ das strategische Ziel, eine in- Schon im ersten Jahr seines Bestehens hat das Zentrum ter national sichtbare institutionelle Anlaufstelle für die drei internationale Konferenzen durchgeführt und sich Holocaust-Forschung dauerhaft zu etablieren. damit als zentraler Ort wissenschaftlichen Austausches über den Holocaust etabliert. Am Anfang stand ein in Verbindung mit der Akademie für Politische Bildung in Institut für Zeitgeschichte Tutzing organisierter Workshop (10. bis 12. April 2014), auf dem führende Holocaust-Forscher aus aller Welt eine kritische Zwischenbilanz verschiedener Forschungsan- sätze zur Geschichte des Holocaust zogen, verschiedene Möglichkeiten seiner historischen Kontextualisierung diskutierten und über Desiderate künftiger Forschung debattierten. Alle wesentlichen Ergebnisse des Work - shops werden in einem Band der renommierten „Schwar- zen Reihe“ des S. Fischer Verlages für ein breiteres Pu - blikum zusammengefasst (Der Holocaust. Ergebnisse und neue Fragen der Forschung, hrsg. von Frank Bajohr und Andrea Löw). Dieser wird im März/April 2015 er- scheinen und eignet sich in besonderer Weise als ein- führende Publikation für Lehrveranstaltungen zur Ge- schichte des Holocaust. Darüber hinaus hatte Frank Bajohr als Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien die wissenschaftliche Federführung für das Dachauer Symposium 2014 über- nommen, in Kooperation mit Sybille Steinbacher (Uni- versität Wien), die seit 2013 die Projektleitung der Dachauer Symposien innehat. Es fand am 10./11. Okto- ber im Max-Mannheimer-Studienzentrum der Gedenk- stätte Dachau statt und widmete sich dem Rahmenthe- ma: „…Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher und persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalso- zialismus und des Holocaust.“ Ein Konferenzband wird im Herbst 2015 im Wallstein Verlag, Göttingen, veröf- Frank Bajohr und Andrea Löw vor dem „Blauen Haus“, dem Standort fentlicht. des Zentrums für Holocaust-Studien. Vom 23. bis 25. Oktober schließlich organisierte das Zentrum für Holocaust-Studien im IfZ in München ei- Gegenwärtig befindet sich das Zentrum in einer Vor - ne große internationale Konferenz, auf der sich Wis- lauf phase, die vom Bundesministerium für Bildung und senschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vierzehn Forschung finanziert wird. Mittelfristig soll es als kleine Ländern mit jenen gesellschaftlichen Prozessen und so- strategische Ausbaumaßnahme der Leibniz-Gemeinschaft zialen Dynamiken in den europäischen Gesellschaften in eine Bund-Länder-Finanzierung überführt werden. beschäftigen, in die der Holocaust eingebunden war Bis dahin steht der Aufbau einer Forschungs-Infrastruk- bzw. die durch ihn ausgelöst wurden („The Holocaust tur im Vordergrund: Durch Fellowships, Workshops und and European Societies. Social Processes and Social Konferenzen baut das Zentrum ein internationales For - Dynamics“). Die Konferenz folgt der Erkenntnis jüngerer schungs kolleg mit regelmäßigem Konferenzprogramm Forschungsansätze, dass der Holocaust nicht allein ein auf, um die deutsche mit der internationalen For- ideologisch fundierter und politisch exekutierter Prozess schungslandschaft zu verbinden. Zugleich bereitet das war, sondern auch ein gesellschaftlicher Prozess, an Zentrum ein eigenes Forschungsprogramm vor, trägt dem unzählige Personen in den europäischen Gesell- so maßgeblich zur langfristigen institutionellen Siche- schaften als Akteure, partiell auch als Profiteure, betei- rung der Holocaustforschung in Deutschland bei und ligt waren. Die Konferenzergebnisse sollen 2016 in einer beteiligt sich an der Verankerung universitärer Lehre englischsprachigen Publikation erscheinen, an der ame- über den Holocaust, u.a. durch Kooperation mit der rikanische und britische Verlage bereits jetzt Interesse Ludwig-Maximilians-Universität München. gezeigt haben. Im Jahre 2014 zeichnete sich die Arbeit des Zentrums vor allem durch folgende Schwerpunkte aus:

■ 48 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Zentrum für Holocaust-Studien JAHRESBERICHT – Fellows und Fellowship-Programme einem Workshop und einer Podiumsdiskussion teil, die gemeinsam vom US Holocaust Memorial Museum und Das Zentrum für Holocaust-Studien möchte Wissen- dem Deutschen Historischen Institut in Washington or- schaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt eine ganisiert wurden: „Studying the History of National attraktive Forschungsinfrastruktur bieten und hatte dazu Socialism and the Holocaust. Toward an Agenda for

2014 verschiedene Programme für Gastwissenschaftler - the 21st Century“. Für das Jahr 2015 sind zwei beson - 2014 innen und Gastwissenschaftler ausgeschrieben. Zum ei- ders ambitionierte Konferenzvorhaben in Washington nen beherbergte es Fellows im Rahmen des europäischen geplant: Im Juli organisiert das USHMM in Zusam- EHRI-Projektes (siehe unten), zum anderen vergab es ein menarbeit mit dem Zentrum eine mehrtägige Konfe- Fellowship im Rahmen eines gemeinsamen Programms renz über „Teaching the Holocaust at German Univer- mit dem United States Holocaust Memorial Museum sities“, der Lehrenden an deutschen Universitäten einen (USHMM), das jeweils einem amerikanischen und einem umfassenden Erfahrungsaustausch ermöglichen und deutschen Forscher einen wechselseitigen Aufenthalt in zugleich die besonderen Herausforderungen diskutie- Deutschland bzw. den USA ermöglicht, und schließlich ren soll, die sich aus der Entwicklung der Holocaust- schrieb es Fellowships aus, die Gastwissenschaftler innen Forschung für die universitäre Lehre in Deutschland er- und Gastwissenschaftlern einen bis zu viermonatigen geben. Im Oktober wird dieser Konferenz eine weitere Forschungsaufenthalt in München ermöglichten. folgen, die sich speziell an Mitarbeiterinnen und Mitar- Im Rahmen des EHRI-Programms wurden 2014 aus- beitern bundesdeutscher Gedenkstätten, Museen und ländische Forscherinnen und Forscher für einen Zeit - NS-Dokumentationszentren richtet. Ziel ist u.a. eine raum von vier bis sechs Wochen vom Zentrum betreut, Bestandsaufnahme der historischen Forschung, die an unter ihnen Devra Katz, University of Haifa („Emotions solchen Einrichtungen geleistet wird. Zugleich soll die in Stutthof. An Analysis of the Social Function of Emo- mehrtägige Veranstaltung zur besseren internationalen tions in a Prisoner Society“), Aleksandra Loewenau, Vernetzung bundesdeutscher Gedenkstätten beitragen. Oxford Brookes University (GB) („Rebuilding Lives of In den mit internationalen Partnern geführten Gesprä - Jewish Survivors of Medical Experiments at Auschwitz. chen wurde oftmals deutlich, dass die Ergebnisse der A Comparative Study“), Katarzyna Person, Jewish His- deutschen Holocaustforschung vor allem jenseits der torical Institute Warsaw („Polish-Jewish Relations in englischsprachigen Welt nur unzureichend bekannt sind Germany in the Immediate Postwar Period“) und Matt bzw. rezipiert wurden. Daraus erwuchs die Idee eines Lawson, Edge Hill University (GB) („Film Music of Ger- bemerkenswerten deutsch-französischen Kooperations- man Holocaust Cinema“). projekts mit Mémorial de la Shoah in Paris, der wich- Sari Siegel, University of Southern California („Medi- tigsten französischen Einrichtung zur Erinnerung und cine Behind Barbed Wire: Jewish Prisoner-Physicians in Erforschung des Holocaust. Gemeinsam mit Georges Nazi Labor, Concentration and Extermination Camps“), Bensoussan werden Frank Bajohr und Andrea Löw eine arbeitet(e) 2014/15 für vier Monate als amerikanische zweibändige Sonderausgabe der Revue d’histoire de la Gastwissenschaftlerin im Rahmen des gemeinsamen Shoah herausgeben, in der die deutsche Holocaust-For- Fellowships mit dem USHMM. Darüber hinaus waren schung der letzten 25 Jahre in rund 40 Beiträgen resü- mit Froukje Demant, Universität Amsterdam („The Daily miert und für ein französisches Publikum aufbereitet Relations of Jews and Non-Jews in the German-Dutch werden soll. Die editorische Verantwortung liegt dabei Border Region 1925–1955“) und Yurii Radchenko, Uni- beim Zentrum für Holocaust-Studien. Die beiden um- versität Charkiv, Ukraine („Ukrainian Hilfspolizei, Self- fangreichen Publikationen sollen im März und Oktober Government, and the Holocaust in Ukraine“) je ein Fellow 2017 erscheinen. aus West- und Osteuropa am Zentrum tätig. Die Fellows Im Juni stellten Andrea Löw und Frank Bajohr das hatten die Möglichkeit, ihre Forschungen in München Zentrum im Jüdischen Historischen Institut in War- vorzustellen und ausführlich zu diskutieren, u. a. in ge- schau sowie vor dem dortigen Polish Center for Holo- meinsamen Sitzungen des Zentrums mit dem Obersemi- caust Research vor. Im Sinne einer verstärkten deutsch- nar von Prof. Dr. Alan Steinweis an der LMU München. polnischen Kooperation wurde mit Grzegorz Krzywiec (Tadeusz-Manteuffel-Institut für Geschichte an der Pol- nischen Akademie der Wissenschaften in Warschau) eine Internationale und nationale Vernetzung gemeinsame Konferenz vereinbart, die im Oktober 2015 in München stattfinden und zudem in enger Kooperation Mit dem Center for Advanced Holocaust Studies am US mit Dieter Pohl (Universität Klagenfurt) veranstaltet Holocaust Memorial Museum verbindet das Zentrum werden soll. Unter dem Titel „1935–1941. Right-Wing eine besondere strategische Partnerschaft, die in ge- Politics and the Emergence of an Antisemitic Europe“ meinsamen Forschungsprojekten und Workshops bzw. soll die antisemitische Politik und Praxis in Europa am Konferenzen zum Ausdruck kommt. Im Januar nahmen Vorabend des Holocaust eingehend und vergleichend Frank Bajohr und IfZ-Direktor Andreas Wirsching an untersucht werden.

■ 49 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2014 Zentrum für Holocaust-Studien – JAHRESBERICHT

Ende November hielt Frank Bajohr an der Universität Holocaustforscherinnen und -forscher vornehmlich Haifa/Israel im Rahmen des „Israeli-German Academic aus Ostmittel- und Osteuropa. In diesem Zusammen- Dialogue on Research on the Holocaust“ den zentralen hang wird auch ein allgemein zugänglicher Onlinekurs Vortrag auf einem Researcher‘s Seminar des Strochlitz entwickelt (WP 5: Training, Work Package Leader: Institutes for Holocaust Studies. In diesem Zusammen- Andrea Löw). EHRI-Projektbearbeiter im Zentrum ist hang referierte er über „The Holocaust as Social Pro- Giles Bennett, zu dem 2014 von April bis Jahresende cess. German Society, the Persecution of the Jews and Pascal Trees und Sonja Schilcher hinzustießen. Institut für Zeitgeschichte the Holocaust“. Finanziert wurde diese deutsch-israeli- Vertreter des Zentrums nahmen an verschiedenen sche Kooperation u.a. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Treffen in Brüssel (Februar, Oktober und Dezember), dem Ghetto Fighters House Museum und dem Massuah Amsterdam (März und Juni), Krakau und Warschau Center for Holocaust Research. Diese Zusammenarbeit (Mai), in der Dokumentation Obersalzberg (Juli) und wird auch in Zukunft fortgesetzt, mit dem langfristi- München (November) sowie an regelmäßigen virtuellen gen Ziel eines intensiven regelmäßigen Austausches Besprechungen ebenso teil wie an internationalen Kon- deutscher und israelischer Forschung. ferenzen in Krakau, Warschau (beide Mai) und Buda- Auch im nationalen Rahmen stellten die Mitarbeiter- pest (November). innen und Mitarbeiter das Zentrum für Holocaust-Stu- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums arbei- dien vor. So hielt Frank Bajohr im Juni die einmal jähr- teten an der Fertigstellung des begleitenden Onlinekur- lich stattfindende „Theodor-Lessing-Lecture“ an der ses zur Holocaustforschung. Im Dezember wurde der Universität Hannover, die jeweils einem Grundsatzvor- aus fünf thematischen Einheiten bestehende Kurs auf trag zu Themen der NS-Geschichte gewidmet ist. Bei der EHRI-Website freigeschaltet und der Öffentlichkeit seinem Vortrag „Lost in Details? Neuere Entwicklungs- vorgestellt. Der Kurs wird noch weiter um Übersetzun- tendenzen und Perspektiven der Holocaust-Forschung“ gen und Dokumente ergänzt. umriss er u.a. wichtige Problemkreise, die sich aus der Auch an den „country reports“ des EHRI-Projektes wachsenden Internationalisierung und Ausdifferenzie- waren Mitarbeiter des Zentrums führend beteiligt. Diese rung der Holocaust-Forschung ergeben. bieten für 47 Länder einen Überblick über deren Invol- vierung in den Holocaust und die relevanten Archive. Das in Aufbau befindliche Archiv- und Bestandsportal European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) enthält bereits Angaben zu über 1.850 Archiven, über 100.000 Bestände bzw. Bestandseinheiten sowie über EHRI wird von 20 Forschungseinrichtungen aus zwölf 9.300 Personen und über 720 Holocaust-relevanten Ins- europäischen Staaten und Israel getragen. Es wurde im titutionen und wird im März 2015 der Öffentlichkeit 7. Forschungsrahmenprogramm der EU beantragt und zugänglich gemacht. von der Europäischen Kommission mit einer Förder- Im September wurde ein Fortsetzungsantrag für EHRI summe von insgesamt sieben Millionen Euro bewilligt. im neuen Rahmenprogramm für Forschung und Innova- Während einer Laufzeit von vier Jahren bis März 2015 tion „Horizon 2020“ bei der EU-Kommission eingereicht. soll das Projekt Strukturen schaffen, die eine dauerhaf- Mit dem großen Anteil des Zentrums an der Beantra- te Vernetzung europäischer Forschungs- und Archiv- gung und Umsetzung des EHRI-Projekts, das europa- ressourcen zur Geschichte des Holocaust ermöglichen. weit von richtungsweisender Bedeutung ist, können Wichtigste Partner neben dem IfZ sind Yad Vashem (Je- IfZ und Zentrum ihre internationale Vernetzung und rusalem), CEGES-SOMA (Brüssel), das King’s College Präsenz weiter steigern. (London), das Jüdische Museum in Prag sowie NIOD, Institute for War, Holocaust and Genocide Studies (Amsterdam), das auch das Gesamtprojekt koordiniert. Das Projekt ist in 20 „Work Packages“ (WP) genannte Arbeitsgruppen eingeteilt. Das Zentrum für Holocaust- Studien ist in den Leitungsgremien vertreten (WP 1: Ma- nage ment) und an einem breit angelegten Programm zur Erschließung von Informationen über Holocaust- relevante Archivbestände beteiligt (WP 15: Identification and Investigation). Außerdem koordiniert und verant- wortet das Zentrum ein Gastwissenschaftlerprogramm, das den transnationalen Zugang zu führenden For- schungs- und Archiveinrichtungen der Holocaustfor- schung fördert (WP 4: Transnational Access to Research Infrastructures, Work Package Leader: Frank Bajohr), Dr. Dan Shaham, israelischer Generalkonsul für Süddeutschland infor- und organisiert federführend Sommerschulen für junge mierte sich über die Arbeit des Zentrums für Holocaust-Studien.

■ 50 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Zentrum für Holocaust-Studien

Ausstellungen JAHRESBERICHT – 2014

Das Team des Zentrums für Holocaust-Studien in der Münchner Leonrodstraße 56.

Forschung und Lehre nationales Projekt. Das Project Management Board des EHRI-Projektes hat das Projektkonzept des Zentrums Im Jahre 2014 hat das Zentrum seine Arbeit an den Tage- für Holocaust-Studien bereits gebilligt und es in Work buchaufzeichnungen und politischen Notaten des Package 12 des gegenwärtig erarbeiteten Antrages für NSDAP-Chefideologen und Reichsministers Alfred Ro- EHRI 2 integriert, so dass es im Zeitraum zwischen Mit- senberg (1892–1946) erfolgreich abgeschlossen. Sie te 2015 und 2019 nach erfolgreicher Bewilligung des wurden in einem amerikanisch-deutschen Gemein- Antrags realisiert werden könnte. schaftsprojekt mit dem Jack, Joseph and Morton Mandel Im Berichtsjahr haben darüber hinaus verschiedene Center for Advanced Holocaust Studies am US Holocaust Kooperationsgespräche mit (ost-)europäischen Partnern Memorial Museum wissenschaftlich-kritisch kommen- stattgefunden, um der deutschen Öffentlichkeit wie den tiert und ediert, ergänzt um zusätzliche ausgewählte Fachhistorikern langfristig Quellen zu erschließen, die Dokumente. Im April 2015 werden sie im S. Fischer für die Geschichte des Holocaust zentral sind, aber – von Verlag unter dem Titel „Alfred Rosenberg. Die Tagebü- wenigen Ausnahmen abgesehen – nie ins Deutsche cher von 1934 bis 1944, herausgegeben und kommen- übersetzt und deshalb auch von der deutschen For- tiert von Jürgen Matthäus und Frank Bajohr“ veröf- schung kaum rezipiert wurden. Dies gilt in besonderer fentlicht. Weise für die einmaligen Quellenbestände des Emanuel- Darüber hinaus hat das Zentrum für Holocaust-Stu- Ringelblum-Archivs am Jüdischen Historischen Institut dien ein Forschungsprojekt über „Diplomatic Reports in Warschau, aber auch für subjektive Zeugnisse ver- on the Persecution of Jews and the Holocaust in Europe“ folgter böhmischer Juden. Letztere sollen im Rahmen konzipiert. Es knüpft an ein 2010/11 durchgeführtes eines kleineren Kooperationsprojektes mit dem Jüdi- Projekt über die Berichterstattung ausländischer Diplo- schen Museum Prag ediert werden. maten aus dem nationalsozialistischen Deutschland an, Schließlich nahm 2014 die erstrebte Kooperation des das die diplomatischen Berichte von zehn Ländern ver- Zentrums mit der Ludwig-Maximilians-Universität gleichend analysierte. Das neu konzipierte Projekt soll München erste Formen an. Frank Bajohr hat im Winter- demgegenüber bislang nicht berücksichtigte Länder in semester 2014/15 mit der Lehre an der LMU begonnen, Ost- und Nordeuropa (Tschechoslowakei, Ungarn, Ru- die im Sommersemester 2015 mit einem Vertiefungsse- mänien, Bulgarien, Schweden, Finnland etc.) erfassen minar zur Gesellschaftsgeschichte (Andreas Wirsching, und thematisch auf Berichte über Judenverfolgung Frank Bajohr und Andrea Löw) fortgesetzt wird, das und den Holocaust fokussiert werden. Wie sein Vorläufer Studierende in besonderer Weise in die vorhandenen kann das Projekt nur mit einem Netzwerk von Histori- Archivquellen zum Holocaust einführen soll. Mit dem kerinnen und Historikern aus den beteiligten Ländern Oberseminar des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte realisiert werden, die mit der Quellenüberlieferung in (Alan Steinweis) wurde eine Reihe gemeinsamer For- ihren Ländern besonders vertraut sind. Von daher wäre schungskolloquien durchgeführt, auf denen die Fellows das EHRI-Projekt, das die für die Geschichte des Holo- des Zentrums ihre Forschungsprojekte präsentierten. caust relevanten Quellenbestände in Europa erschließt, Langfristig soll die Kooperation von Zentrum und LMU ein besonders geeigneter Rahmen für ein solches inter- in einer schriftlichen Vereinbarung näher fixiert werden.

■ 51 ■ Publikationen 2014 Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Das Hauptaugenmerk galt aber natürlich dem Routi- negeschäft. Die Vierteljahrshefte publizierten im abge- laufenen Jahr 18 Aufsätze (einschließlich Diskussionen), zwei Dokumentationen und vier Notizen. Auf die „ältere“ Zeitgeschichte vor 1945 bezogen sich elf Beiträge, wäh- rend die „jüngere“ Zeitgeschichte nach 1945 mit fünf Abhandlungen vertreten war. Fünf Aufsätze waren Institut für Zeitgeschichte übergreifenden Themen gewidmet, wobei die Studien von Jenny Pleinen/Lutz Raphael („Zeithistoriker in den Archiven der Sozialwissenschaften. Erkenntnispotenzi- ale und Relevanzgewinne für die Disziplin“) und An- selm Doering-Manteuffel („Die deutsche Geschichte in den Zeitbögen des 20. Jahrhunderts“) wegen ihres inno- vativen Gehalts besondere Aufmerksamkeit fanden. Auf eine noch größere Resonanz stieß der Beitrag von Rainer Herausgeber: Eisfeld über „Theodor Eschenburg und der Raub jüdi- Helmut Altrichter, Horst Möller, Andreas Wirsching scher Vermögen 1938/39“. Symptomatisch ist die Zahl (elf) der Abhandlungen, die nicht-deutsche Themen Mitherausgeber: zum Gegenstand haben. Die internationale Bedeutung Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried der VfZ zeigt sich hier ebenso wie an den sieben aus- Münkler, Alan E. Steinweis, Margit Szöllösi-Janze ländischen Autoren. An die Stelle der bis 2012 erschienenen „Bibliographie Redaktion: zur Zeitgeschichte“ ist Anfang des Jahres der elektro- Hans Woller (Chefredakteur), Jürgen Zarusky (Stv. nische Bibliografische Informationsdienst der Biblio- Chefredakteur), Magnus Brechtken, Johannes Hürter, thek getreten. Er kann kostenlos als Newsletter abonniert Thomas Raithel, Thomas Schlemmer, Elke Seefried (ab oder auch unter http://www.ifz-muenchen.de/bibliothek/ November) literatursuche/bibliografischer-informationsdienst/ ab- gerufen werden. Die Aufarbeitung der für das Jahr 2013 Assistenz: Renate Bihl, Barbara Schäffler entstandenen Lücke ist im Gang. Das VfZ-Abo für Pri- vatkunden ist im Zuge dieser Umstellung von 69,80 Die Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Euro auf 59,80 Euro verbilligt worden. nahm 2014 in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Die Vierteljahrshefte waren erneut prominent in der Oldenbourg ein neues Projekt in Angriff: die Heraus- großen Tagespresse vertreten. Besonderes Aufsehen er- gabe einer englischsprachigen Version, die im Frühjahr regte, wie schon 2013, die wissenschaftliche Auseinan - 2016 erstmals erscheinen und die internationale Sicht- der setzung um Theodor Eschenburg. Die VfZ-Dokumen - barkeit von Institut und Zeitschrift steigern soll. Ein tation von Rainer Eisfeld wurde in der Süddeutschen Konzept liegt vor, eine Kalkulation ist erstellt, und das Zeitung im Feuilleton (zweimal) und in der Leserbrief- „äußere‘“ Kleid ist geschneidert, so dass 2015 mit den spalte sowie im Schwäbischen Tagblatt aufgegriffen diesbezüglichen Arbeiten begonnen werden kann. und in der ZEIT zum Gegenstand eines zweiseitigen Für die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ging es Streitgesprächs gemacht. Auf andere VfZ-Artikel nah- außerdem darum, die neuen Spielräume zu nutzen, die men die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allge- sich aus der Neugestaltung der Homepage ergeben. meine Zeitung und die Frankfurter Rundschau Bezug. Konkret hieß das dreierlei: In der neuen Video-Kolumne Parallel zur Druckausgabe erscheinen die VfZ online „Rückblicke – unsere Aufsätze neu gelesen“ diskutierte unter www.ifz-muenchen.de/vierteljahrshefte/ mit ei- Jürgen Zarusky einen wegweisenden Aufsatz von Mar- ner „moving wall“ von fünf Jahren. Alle davor erschie- tin Broszat aus dem Jahr 1986 „Zur Sozialgeschichte nenen Jahrgänge (aktuell 1953 bis 2009) sind auf der des deutschen Widerstands“, und Hermann Graml wür- Homepage des Instituts im Open Access zugänglich digte im Gespräch mit Hans Woller eine 1958 publi- und im Volltext zu recherchieren. Diese vor allem von zierte Studie von Kurt Sontheimer über „Thomas Mann Andreas Nagel initiierte Maßnahme hat sich als voller als politischer Schriftsteller“. Im interaktiven Forum, Erfolg erwiesen: Im Berichtsjahr wurden ca. 768.500 das jedem offensteht, der einzelne Aufsätze kurz und Aufsätze heruntergeladen, so dass sich die Zahl der knapp kommentieren möchte, meldeten sich Franz-Josef Downloads seit 2007 auf 2.528.500 erhöht hat. Brüggemeier und Claus-Dieter Krohn zu Wort. Unter der Der mit 500 Euro dotierte Preis der Vierteljahrshefte Rubrik „Zusatzangebote“ ist ein neuer Film von Barbara hatte 2014 zwei Preisträger. Von den Leserinnen und Schäffler über die achte Aldersbacher Schreibschule zu Lesern der Zeitschrift als beste Aufsätze des Jahres 2013 sehen. prämiert wurden „Jenseits des Westens? Überlegungen

■ 52 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – zu einer Zeitgeschichte der Demokratie“ von Paul Nolte Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für und „Erwin Rommel. Widerstandskämpfer oder Natio- Zeitgeschichte nalsozialist?“ von Peter Lieb. Schließlich organisierte die Redaktion der Viertel- Herausgeber: Helmut Altrichter, Horst Möller, jahrshefte für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit Andreas Wirsching

dem Verlag De Gruyter Oldenbourg zum achten Mal 2014 das Seminar „Schreib-Praxis“, das vom 28. Juli bis 1. Redaktion: Johannes Hürter und Thomas Raithel August in der Bildungsstätte des ehemaligen Zister- zienserklosters Aldersbach bei Passau stattfand und von 23 jungen Geisteswissenschaftlerinnen und -wis- senschaftlern besucht wurde. Sie hatten Gelegenheit, sich Tipps zu holen, kurze Texte zu schreiben und diese Band 108: mit Experten zu besprechen. Von der Redaktion waren Simon Gonser: Thomas Schlemmer, Jürgen Zarusky und Hans Woller Der Kapitalismus entdeckt sowie aus dem Institut Bernhard Gotto beteiligt; als das Volk: Wie die deutschen auswärtige Gäste wirkten Christian Jostmann (Autor), Großbanken in den 1950er Rudolf Neumaier (Süddeutsche Zeitung), Rainer Volk und 1960er Jahren zu ihrer (Südwestrundfunk) und Martin Rethmeier (De Gruyter privaten Kundschaft kamen. Oldenbourg) mit. Die nächste „Schreib-Praxis“ wird vom 7. bis 11. September 2015 stattfinden. München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. | VIII, 239 S.

Sehepunkte Die Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte führte die Kooperation mit dem Internet-Rezensions- journal „sehepunkte“ im Berichtsjahr fort. Insgesamt wurden rund 150 Besprechungen betreut und in den „sehepunkten“ veröffentlicht. Seit 2005 schlägt sich die Kooperation auch in der Zeitschrift nieder: Jedes Heft enthält eine Notiz (Rezensionen online), aus der zu er- Band 109: sehen ist, welche Bücher von welchen Rezensenten in Johannes Hürter und den zurückliegenden drei Monaten besprochen worden Michael Mayer (Hrsg.): sind. Unter der Federführung der Chefredaktion (Hans Das Auswärtige Amt Woller, Jürgen Zarusky) werden folgende Fachgebiete in der NS-Diktatur. von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts be- treut: München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. | X, 250 S. Erster Weltkrieg und Weimarer Republik: Johannes Hürter, Edith Raim

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: Axel Drecoll, Johannes Hürter, Andrea Löw, Jürgen Zarusky

Geschichte Westdeutschlands und der Sondernummer: Bundesrepublik seit 1945: Stefan Creuzberger, Dierk Agnes Bresselau von Bressensdorf, Hoffmann (Hrsg.): „Geistige Thomas Schlemmer, Martina Steber Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“. DDR: Dierk Hoffmann, Hermann Wentker Antikommunismus und politische Kultur in der frühen B Osteuropa: Andrea Löw, Jürgen Zarusky undesrepublik.

Westeuropa: Tim Geiger, Thomas Raithel, München | De Gruyter Oldenbourg, Tim Szatkowski 2014. | VI, 410 S.

■ 53 ■ Publikationen 2014

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Studien zur Zeitgeschichte

Redaktionell zuständig: Magnus Brechtken Redaktionell zuständig: Petra Weber

Band 86: Institut für Zeitgeschichte Band 101: Christian Wenkel: Maximilian Becker: Auf der Suche nach einem Mitstreiter im Volkstumskampf. „anderen Deutschland“: Deutsche Justiz in den Das Verhältnis Frankreichs eingegliederten Ostgebieten zur DDR im Spannungsfeld 1939–1945. von Perzeption und Diplomatie.

München | De Gruyter Oldenbourg, München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. 2014. | VIII, 343 S. 559 S.

Band 102: Andreas Malycha: Die SED in Band 87: der Ära Honecker. Monika Sigmund: Machtstrukturen, Entscheidungs- Genuss als Politikum. mechanismen und Konfliktfelder Kaffeekonsum in beiden in der Staatspartei 1971 bis 1989. deutschen Staaten.

München | De Gruyter Oldenbourg, München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. | VIII, 471 S. 2015. | X, 342 S.

Band 103: Rüdiger Graf: Texte und Materialien zur Zeitgeschichte Öl und Souveränität. Petroknowledge und Redaktionell zuständig: Magnus Brechtken Energiepolitik in den USA und Westeuropa in den 1970er Jahren.

München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. | XII, 442 S.

Band 104: Johannes Hürter (Hrsg.): Terrorismusbekämpfung in Westeuropa. Band 19: Demokratie und Sicherheit Jan Foitzik (Hrsg.): in den 1970er und Sowjetische Kommandanturen und deutsche 1980er Jahren. Verwaltung in der SBZ und frühen DDR. Dokumente. München | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | VI, 330 S. München | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | VI, 632 S.

■ 54 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – Zeitgeschichte im Gespräch Weitere Veröffentlichungen Redaktion: Bernhard Gotto, Andrea Löw, Michael Buddrus (Hrsg.) unter Thomas Schlemmer Mitarbeit von Sigrid Fritzlar: Roderich Hustaedt:

Die Lebenserinnerungen eines 2014 mecklenburg-strelitzschen Band 18: Staatsministers. Michael Schwartz (Hrsg.): Homosexuelle im National - Rostock | Schmidt-Römhild, 2014. sozialismus. Neue Forschungs - XLIX 572 S. | (Eine Veröffentlichung perspektiven zu Lebenssituationen der Historischen Kommission für Mecklenburg: Reihe C, Quellen zur von lesbischen, schwulen, bi-, mecklenburgischen Geschichte, Bd. 12). trans- und intersexuellen Menschen 1933 bis 1945.

München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. | 144 S.

Christian Hartmann: Wielka Wojna Ojczyźniana. 1941–1945. Band 19: Gottfried Niedhart: Poznàn | Wydawnictwo Poznańskie, Entspannung in Europa: 2014. –, 231 S. Die Bundesrepublik Deutschland und der Warschauer Pakt 1966 bis 1975. Johannes Hürter: A German General on the München | De Gruyter Oldenbourg, Eastern Front: 2014. | 129 S. The Letters and Diaries of Gotthard Heinrici 1941–1942.

Barnsley | Pen & Sword Military, 2014. | X, 163 S.

Band 20: Andrea Löw, Markus Roth: Thomas Schlemmer, Hans Woller Krakowscy Żydzi pod Okupacją (Hrsg.): Der Faschismus in Europa. Niemiecką 1939–1945 Wege der Forschung. Kraków Universitas, 2014. – 274 S. München | De Gruyter Oldenbourg, 2014. / 144 S.

Band 21: Reinhild Kreis (Hrsg.): Edith Raim: Diplomatie mit Gefühl. Nazi Crimes against Jews and Vertrauen, Misstrauen und German Post-War-Justice. die Außenpolitik der The West German Judicial System Bundesrepublik Deutschland during Allied Occupation (1945–1949). München | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | 108 S. De Gruyter Oldenbourg, 2015. | XIII, 332 S.

■ 55 ■ Publikationen 2014 – JAHRESBERICHT

Editionen Martin Löhnig, Mareike Preisner, Thomas Schlemmer Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik (Hrsg.): Krieg und Recht. Deutschland. Die Ausdifferenzierung des Rechts von der ersten Haager Hrsg. im Auftrag des Auswärtigen Amts vom Institut Friedenskonferenz bis heute. für Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte Regenstauf | Edition Rechtskultur, Hauptherausgeber: Horst Möller 2014. | 254 S. (Rechtskultur Wissenschaft, Bd. 16) Mitherausgeber: Gregor Schöllgen, Andreas Wirsching.

1984: 2 Bände. Martina Steber, Bernhard Gotto Bearbeitet von (Hrsg.): Daniela Taschler und Visions of Community in Tim Szatkowski. Nazi Germany: Wissenschaftliche Leiterin: Social Engineering and Private Ilse Dorothee Pautsch. Lives. München | De Gruyter Oxford | Oxford University Press, Oldenbourg, 2015. 2014. | XX, 336 S. LXXXVII, 1751 S.

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945.

Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Sebastian Voigt, Heinz Sünker Zeitgeschichte, des Lehrstuhls für Neuere und Neueste (Hrsg.): Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Frei- Arbeiterbewegung – Nation – burg und des Lehrstuhls für Geschichte Osteuropas an Globalisierung: der Freien Universität Berlin von Susanne Heim, Bestandsaufnahmen einer Ulrich Herbert, Michael Hollmann, Horst Möller, alten Debatte. Dieter Pohl, Simone Walther und Andreas Wirsching.

Weilerswist | Velbrück Wissenschaft, 2014. | 231 S.

Band 12: Katja Happe, Barbara Lambauer, Il’ja Al’tman, Kiril Feferman, Clemens Maier-Wolthausen Jürgen Zarusky (Hrsg.): (Bearb.): V otbleske „Chrustal’noj noči“ West- und Nordeuropa evrejskaja obščina Juni 1942–1945. Kёnigsberga, presledovanie i spasenie evreev Evropy; München | De Gruyter Oldenbourg, Materialy 8-j Meždunarodnoj 2015. | 896 S. konferencii »Uroki Cholokosta i sovremennaja Rossija“.

Moskva, Kaliningrad | 2014. | 249 S.

■ 56 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte Gutachten JAHRESBERICHT – 2014

Gemeinsam mit der deutsch- russischen Historikerkommis- sion präsentierte das IfZ das Editionswerk „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941“.

Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für ratungstätigkeit zu einer Kernkompetenz des Hauses. die Erforschung der jüngeren Geschichte der Insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren trugen deutsch-russischen Beziehungen IfZ-Wissenschaftler durch Sachverständigengutachten dazu bei, Behörden und Gerichte über Funktionsweise, Seit 2007 ist die Redaktion der „Mitteilungen/Сообще- Strukturen oder Personal des NS-Regimes in der Ver- ния“ der deutsch-russischen Historikerkommission an folgung von NS- und Kriegsverbrechen zu unterstüt- das Institut für Zeitgeschichte angebunden. Die Mittei- zen. In der aktuellen Gutachtentätigkeit des IfZ geht es lungen erscheinen als zweisprachige deutsch-russische vielfach darum, historischen Sachverstand für den Um- Ausgabe. Die Redaktion pflegt außerdem die Homepage gang mit den langen Schatten des Nationalsozialismus der Kommission (www.deutsch-russische-geschichts kom - zu liefern. In diesen Kontext fallen beispielsweise Gut- mission.de). achten, in denen die Biografien von Stiftern, Namens- Von Seiten des IfZ gehören ihr Jürgen Zarusky und gebern und öffentlichen Personen auf NS-Täterschaft Yuliya von Saal an, die wegen Elternzeit bis November überprüft werden sollen. Eine wichtige Rolle nimmt von Ekaterina Makhotina vertreten wurde. Gemeinsam die Expertise des IfZ darüber hinaus in der Ausein- mit Viktor Iščenko (Institut für Allgemeine Geschichte andersetzung mit dem Rechtsextremismus ein. der Russischen Akademie der Wissenschaft) und Alek- Im Jahr 2014 haben die Wissenschaftlerinnen und sandr Boroznjak (Universität Lipezk) bilden sie einen Wissenschaftler des IfZ rund zwanzig Gutachten er- deutsch-russischen Redaktionsstab. stellt oder einschlägige Anfragen beantwortet. Hervor- Die Redaktion hat im Berichtsjahr die redaktionellen zuheben ist, dass das 2013 erstellte Gutachten zur his - Arbeiten an Band VI („Deutsch-russische Kulturbezie- torischen Wesensverwandtschaft von NPD und NSDAP hungen im 20. Jahrhundert. Einflüsse und Wechselwir- im Auftrag des Bundesministeriums des Innern im kungen“) abgeschlossen, der 2015 erscheinen wird, Frühjahr 2014 Einzug in das NPD-Verbotsverfahren und mit den Arbeiten an Band VII begonnen, der der vor dem Bundesverfassungsgericht fand. Seit 2013 Geschichte des Ersten Weltkriegs gewidmet ist. werden einzelne Gutachten von besonderem Interesse in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte veröffent- licht und sind in ihrer kompletten Fassung auf der VfZ- Gutachten Homepage nachzulesen. In der Ausgabe 1/2014 er- schien unter dem Titel „Ilse Stöbe: Verräterin oder Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Patriotin?“ eine gekürzte Fassung eines Gutachtens Zeitgeschichte bieten seit dessen Gründung regelmäßig von Elke Scherstjanoi, das im Auftrag des Auswärtigen historische Expertise durch wissenschaftliche Gutach- Amts erstellt worden war. ten für Behörden, die Justiz und zivilgesellschaftliche Die Leibniz-Gemeinschaft hat die Gutachtentätigkeit Organisationen, bisweilen auch für individuelle Anfra- des Instituts bei der Evaluierung im Januar besonders gen. Seit den Gründungsjahren des IfZ zählt diese Be- hervorgehoben und mit „hervorragend“ bewertet.

■ 57 ■ 2014 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

„Authenticity and Victimhood“: Mit internationalen Partnern lud das IfZ zur Konferenz in Berlin.

■ 58 ■ Institut für Zeitgeschichte

Internationale Kooperation JAHRESBERICHT – as Institut hat im Jahre 2014 seine Aktivitäten mit sondern ihre gesellschaftliche und politische Anerken- internationalen Partnern erfolgreich fortgesetzt. nung in der jeweiligen nationalen Erinnerungskultur. Die Kooperation mit dem Deutschen Historischen Insti- Diesen Prozessen widmeten sich Expertinnen und Ex- tut London, mit dem das IfZ bereits 2010 eine wichtige perten aus Europa, Nordamerika und Asien. Der Tagung zur nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ Schwer punkt lag dabei auf den 1930er bis 1950er Jah- veranstaltet hatte, trug nun auch weithin sichtbare ren und dem erinnerungspolitischen Diskurs in Europa 2014 Früchte: Der von Bernhard Gotto und Martina Steber und Asien. in englischer Sprache herausgegebene Band „Visions Zu einer wichtigen Drehscheibe der internationalen of Community in Nazi Germany. Social Engineering and Arbeit des Instituts für Zeitgeschichte entwickelt sich Private Lives“ erschien im Frühjahr bei Oxford Univer- weiterhin das Zentrum für Holocaust-Studien, in dem sity Press und stellt eine perspektivenreiche Bilanz der auch das EHRI-Projekt angesiedelt ist: Neben seinem internationalen Forschung zu diesem Themenkomplex Gastwissenschaftlerprogramm setzte das Zentrum auch dar. Präsentiert wurde die Neuerscheinung, in der auch 2014 seine zahlreichen Kooperationen fort und veran- Beiträge zahlreicher NS-Experten aus dem IfZ vertreten staltete vom 23. bis 25. Oktober im IfZ München die sind, in München und im St Antony’s College Oxford. große internationale Tagung „The Holocaust and Euro- pean Societies“. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Internationale Konferenzen insgesamt vierzehn Ländern tauschten sich hier über die gesellschaftliche Dimension von Judenverfolgung Auch mit der Munk School of Global Affairs der Uni- und Völkermord in den von der deutschen Wehrmacht versity of Toronto wurde die Zusammenarbeit vertieft. besetzten europäischen Staaten aus (siehe dazu auch S. Nach der gemeinsamen Tagung in Toronto im Jahre 48ff). 2013 über Zwangsmigration in einer globalen Perspek- Besonders intensiv gestalteten sich die Verbindun- tive veranstalteten IfZ und Munk School im Dezember gen zu polnischen Einrichtungen. Seit 2012 engagiert 2014 gemeinsam eine internationale Konferenz in Berlin sich das IfZ nachhaltig in der Zusammenarbeit zwischen mit dem Titel „Authenticity and Victimhood in Twentieth der Leibniz-Gemeinschaft und der Polnischen Akade- Century History and Commemorative Culture“. Weitere mie der Wissenschaften (PAN). Hierzu trafen sich Wis- Partner dieser von der Thyssen-Stiftung geförderten senschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Institu- Tagung in der Stiftung Topographie des Terrors waren tionen 2012 in Wierzba, 2013 in Berlin sowie erneut der Forschungsverbund „Historische Authentizität“ der im September 2014 in Warschau zu einer zweitägigen Leibniz-Gemeinschaft, das Zentrum für Zeithistorische Konferenz, bei der Magnus Brechtken einen Fachvor- Forschung und das Georg-Eckert-Institut für interna- trag zur NS-Forschung hielt und das Zentrum für Ho- tionale Schulbuchforschung. Im Zentrum dieser Veran- locaust-Forschung vorstellte. In Zusammenarbeit mit staltung stand nicht nur die Opfererfahrung selbst, dem Institut für Nationale Erinnerung in Warschau (IPN) sowie der Organisation „Memorial“ in Russland hat das IfZ 2014 eine Konferenz „Politische Justiz und Transi- tional Justice in Deutschland, Polen und der UdSSR von den 1930er bis zu den 1950er Jahren“ vorbereitet, die vom 12. bis 14. März 2015 in Warschau stattfinden wird.

Intensive Verbindungen nach Polen

Rege grenzüberschreitende Aktivitäten entwickelte auch das internationale Forschungsprojekt „Das Private im Nationalsozialismus“, das das IfZ gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau und Prof. Dr. Elisabeth Harvey von der University of Nottingham durchführt. Die IfZ-Doktoranden Carlos A. Haas und Christian Packheiser nutzen die Kooperation für ein einmonatiges Research Fellowship in Nottingham. Das Institut für Zeitgeschichte war darüber hinaus im Juni Gastgeber für einen eintägigen Workshop mit den Pro- jektpartnern aus Polen und England. Die enge Kooperation im Rahmen der deutsch-russi- Die Ausstellung „Demokratie und Diktatur im Zeitalter der Extreme“ wur- schen Historikerkommission zeigte sich 2014 beispiels- de auch in vielen europäischen Staaten gezeigt – hier begleitet von einer weise in der Präsentation des neuen Editionswerks Podiumsdiskussion mit Andreas Wirsching in Kiew. „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941“ im IfZ

■ 59 ■ 2014 Internationale Kooperationen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

München, zu der auch Mit-Herausgeber Sergej Slutsch Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern aus nach München gereist war. Initiiert 1996 auf einem aller Welt die Möglichkeit, die renommierte Infrastruktur deutsch-russischen Historikertreffen in Moskau, ist aus des Instituts für einen Forschungsaufenthalt zu nutzen. diesem ambitionierten Gemeinschaftswerk eine Quellen- edition entstanden, die aufgrund der Breite des Materials bedeutsame Anstöße zur Erforschung der deutsch-sow - Unsere Gäste in München: jetischen Beziehungen jenseits von mythischer Vergan-

Institut für Zeitgeschichte Dr. Oriane Calligaro, genheitsverklärung geben kann. European University Institut, Universität Maastricht/Niederlande Ein Netzwerk für Akteneditionen Dr. Froukje Demant, Im Bereich der Geschichte der internationalen Beziehun- Duitsland Institut Amsterdam, Amsterdam/Niederlande gen wurde die im Vorjahr auf der 12. „International Conference of Editors of Diplomatic Documents“ (ICEDD) Devra Katz, B. A., in Genf formalisierte internationale Zusammenarbeit Universität Haifa/Israel der Editionen fortgesetzt. Am 10. und 11. April traf Matt Lawson M. A., sich das mit Vertreterinnen und Vertretern von sechs Edge Hill University Manchester/England Editionen besetzte „Bureau“ des Netzwerks „Internatio- nal Committee of Editors of Diplomatic Documents“, Dr. Aleksandra Loewenau, in dem die IfZ-Abteilung AAPD durch Ilse Dorothee Oxford Brookes University, Oxford/England Pautsch vertreten ist, in Den Haag. Auf der Tagesord- Prof. Dr. Kimiko Murakami, nung standen das Programm der 13. Internationalen Waseda-Universität Tokyo/Japan; Editorenkonferenz im April 2015 in Washington sowie die angestrebte Mitgliedschaft des ICEDD im Interna- Dr. Katarzyna Person, Jüdisches Historisches Institut, tionalen Historikerverband. Für das Projekt „European Warschau/Polen; Research Infrastructure on Integration Policy“ (ERIPO), Dr. Yuri Radchenko, Kharkiv Collegium Institute of das den Aufbau einer Datenbank mit Dokumenten zur Oriental Studies and Int’l Relations, Kharkiv/Ukraine Europäischen Integration zum Ziel hat und in dem die AAPD mit Kolleginnen und Kollegen aus den weiteren fünf Gründungsstaaten der EWG zusammenarbeitet, Unsere Gäste in Berlin: wurde bei der Europäischen Kommission ein Antrag auf Finanzierung eingereicht. Sari J. Siegel M. A., Zusätzlich zu diesen vielfältigen Kooperationen mit University of Southern California, United States internationalen Partnerinstitutionen bietet das IfZ Holocaust Memorial, Los Angeles/USA

Europa und Asien bildeten den themati- schen Schwerpunkt der internationalen Konferenz „Authenticity and Victimhood“.

■ 60 ■ Institut für Zeitgeschichte

Chancengleichheit JAHRESBERICHT – ie forschungsorientierten Gleichstellungsstandards Seefried erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus ist sind für das Institut für Zeitgeschichte verbindlich mit Eva Oberloskamp erneut eine Wissenschaftlerin in eingeführt. Gleichstellungsbeauftragte war im Berichts- das Mentoring-Programm der LMU aufgenommen wor- jahr Edith Raim, ihre Stellvertreterin Andrea Löw. Ver - den. trauensfrauen in Berlin sind Daniela Taschler in der IfZ-

Abteilung im Auswärtigen Amt und Gabriele Tschacher Erste Frau in der Institutsleitung 2014 in der Forschungsabteilung Berlin. Seit Ende 2013 werden die Gleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterin Das IfZ will den Anteil der Frauen in wissenschaft- durch die studentische Hilfskraft Angelina Czernoch mit lichen Führungspositionen erhöhen und orientiert sich fünf Arbeitsstunden pro Woche unterstützt. dabei am sogenannten Kaskadenmodell. Eine entspre- Die Gleichstellungsbeauftragte bzw. ihre Stellvertre- chende Stellenflexibilität vorausgesetzt, strebt das Mo- terin war an der Formulierung für die Ausschreibung dell an, auf jeder Hierarchieebene den Frauenanteil zu neuer Stellen im IfZ, am Auswahlverfahren für die Vor- erreichen, der bereits auf der jeweils darunter gelegenen stellungsgespräche und an der Beratung für die Stellen- Ebene besteht. Entsprechende Zielvorgaben (flexible besetzung beteiligt. Lediglich bei zeitlich sehr befristeten Zielquoten) sollen in die Programmbudgets der Leib- Stellen in der Dokumentation Obersalzberg erfolgte niz-Institute aufgenommen werden. Im Hinblick auf keine Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten. Die die Erhöhung des Frauenanteils in den Leitungspositio- Zusammenarbeit mit Direktion, Verwaltung und Be- nen hat das IfZ 2014 einen wichtigen Schritt getan: Im triebs rat war eng und vertrauensvoll. Berichtsjahr wurde Elke Seefried Zweite Stellvertretende Direktorin. Neuer Anlauf für Total E-Quality Die Gleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertre- terin sind sowohl in München (Arbeitskreis der Münch- Während 2013 die Vorbereitungen für die Evaluierung ner Gleichstellungsbeauftragten) als auch innerhalb der viele Kräfte gebunden haben, wurden 2014 weitere An- Leibniz-Gemeinschaft vernetzt. Am 13./14. März nahm strengungen unternommen, um die von der Leibniz- die Gleichstellungsbeauftragte an der 15. Tagung Chan- Gemeinschaft empfohlene Zertifizierung (Total E-Qua- cengleichheit der Leibniz-Gemeinschaft teil. Themati- lity-Prädikat) zu erreichen. Ein wichtiger Schritt auf siert wurden das Gleichstellungscontrolling, die Gleich- diesem Weg war die Beratung durch Nina Steinweg stellungsstandards und die Karriereentwicklung von (GESIS, Köln), die am 5. August München und am 5. Frauen beim wissenschaftlichen Nachwuchs, im wis- November die Berliner Abteilungen besuchte, um mit senschaftsstützenden Bereich und in Führungspositio- den Verantwortlichen das Gleichstellungskonzept des nen. Am 18. Juni fand die Frauenversammlung in Berlin IfZ und weitere Maßnahmen zu besprechen. Im Bereich statt. Gegenstand waren die erfolgreiche Evaluierung der Karriereentwicklung hat das IfZ bereits Erfolge vor- und die Vorbereitung der Zertifizierung. Am 18. De- zuweisen: Das Leibniz-Mentoring-Programm, das zum zember stand die Wahl zur Gleichstellungsbeauftragten Ziel hat, hochqualifizierte Forscherinnen auf ihrem und ihrer Stellvertreterin an: Gewählt wurden Sylvia Weg in eine Führungsposition oder Professur zu för- Necker als Gleichstellungsbeauftragte und Annemone dern, wurde im Berichtsjahr von Andrea Löw und Elke Christians als Stellvertreterin.

Mit Elke Seefried ist erstmals eine Frau in die Institutsleitung aufgerückt.

■ 61 ■ 2014 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

nnovative Forschung bedarf der ständigen Heraus - des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und den Perspek - for derung durch neue Ideen, Konzepte und Methoden. tiven des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Ge- Anregungen hierfür entstehen regelmäßig aus dem krea- schichtswissenschaften beschäftigte. Eine Fortsetzung tiven Diskurs zwischen den Wissenschaftsgenerationen. dieses Dialogs ist vorgesehen. Es ist dem IfZ wichtig, Das Institut für Zeitgeschichte widmet sich daher inten- den Nachwuchs bei der Einwerbung von Stipendien, siv dem Austausch zwischen etablierten und jüngeren der Abfassung von Projektanträgen, der Erweiterung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und enga- wissenschaftspraktischer Fertigkeiten in Forschung und Institut für Zeitgeschichte giert sich umfassend bei der Förderung des wissenschaft- Lehre sowie der Karriereplanung zu unterstützen. lichen Nachwuchses. Zudem hat sich die universitäre Lehre in den letzten Charakteristisch für die Nachwuchsförderung am IfZ Jahren zu einer Säule der Nachwuchsförderung des Ins- ist die forschungszentrierte Qualifikation. Das Spektrum tituts für Zeitgeschichte entwickelt. Die Professorinnen reicht dabei von ersten akademischen Abschlussarbei- und Professoren, Privatdozentinnen und Privatdozen- ten, die im Institut angeregt, begleitet und betreut wer- ten aus dem Institut lehren an den Univer sitäten Augs- den, über Dissertationen bis hin zu Habilitationsschrif- burg, Chemnitz, Hamburg, Leipzig, Mainz, München, ten. Doktorandinnen und Doktoranden erhalten ebenso Müns ter und Potsdam. Aus dieser Lehrtätigkeit ist ein wie Post-Doktorandinnen und Post-Doktoranden die Netzwerk entstanden, von dem die Universitäten und Möglichkeit, unter der Leitung erfahrener Kolleginnen ihre Studieren den ebenso pro fi tieren wie das Institut. und Kollegen, eingebunden in ein Team, finanziell ab- gesichert und unter exzellenten Bedingungen eigen- ständig zu forschen. Die Verbindung zwischen dem In- Forschungsstellen für Doktorandinnen stitut für Zeitgeschichte und den Universitäten wird und Doktoranden vor allem durch die zwölf habilitierten Wissenschaftler- innen und Wissenschaftler sichergestellt, die 2014 im Das Institut für Zeitgeschichte finanziert Forschungs- Institut für Zeitgeschichte tätig waren und die Nach- stellen für Doktorandinnen und Doktoranden mit je- wuchskräfte intensiv beraten und begleiten konnten. weils dreijähriger Laufzeit. Teilweise geschieht dies im Darüber hinaus gilt das Augenmerk der neuen Zweiten Rahmen von Drittmittelprojekten, teilweise vergibt das Stellvertretenden Direktorin Elke Seefried besonders Fra- Institut aus eigenen Haushaltsmitteln Doktorandenstel- gen der Nachwuchsförderung. Sie nahm im Dezember len für Themen, die sich in das Gesamtprofil des Instituts von Seiten der Direktion an einer internen Veranstaltung einfügen. des Betriebsrats teil, welche sich mit den Implikationen

Beim Nachwuchsforum der Leibniz-Gemeinschaft stellten auch Doktorandinnen und Doktoranden des IfZ ihre Dissertationsprojekte vor (hier Sandra Fürgut).

■ 62 ■ Institut für Zeitgeschichte

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses JAHRESBERICHT – Die Leibniz Graduate School des IfZ Das Doktorandennetzwerk

Die seit Juni 2012 bestehende Leibniz Graduate School Im Jahr 2012 hat das Institut für Zeitgeschichte ein „Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Utopieverlust, Ver- überregionales Doktorandennetzwerk etabliert, das die weigerung, Neuverhandlung“ ist das Herzstück der Doktorandinnen und Doktoranden des IfZ untereinander

strukturierten Doktorandenförderung am IfZ. Das Ko- noch stärker in einen Austausch bringt, aber vor allem 2014 operationsprojekt mit der Ludwig-Maximilians-Uni- den regelmäßigen Kontakt mit dem wissenschaftlichen versität München wird von den Professoren Andreas Nachwuchs an den Universitäten fördert. Dieses Netz- Wirsching, Margit Szöllösi-Janze, Martin Baumeister werk besteht aus dem IfZ und den Lehrstühlen für Neu- und Martin Geyer geleitet. Koordinator ist Bernhard ere und Neueste Geschichte an den Universitäten Bonn Gotto. Die Graduate School bietet fünf Doktorandinnen (Prof. Dr. Joachim Scholtyseck) und Mainz (Prof. Dr. und Doktoranden sowie einem Habilitanden ein attrak- Andreas Rödder). Das Netzwerk mit seinen alle zwei tives Qualifizierungsmodell. Der wissenschaftliche Nach- Jahre stattfindenden Doktorandentagen ist ein fester wuchs soll nach drei Jahren nicht nur innovative For- Bestandteil in der Nachwuchsförderung des IfZ und er- schungsergebnisse vorweisen können, sondern mit gänzt das Graduiertenprogramm ProMoHist. Der nächste Fertigkeiten ausgestattet sein, die für die nächsten Karrie - Doktorandentag wird im Juni 2015 in Bonn veranstaltet. reschritte wichtig sind. Diesem Ziel dienen Qualifizie- rungsmodule, die die Kooperationspartner IfZ und LMU bereitstellen. So haben alle Teilnehmerinnen und Das Seminar „Schreib-Praxis“ Teilnehmer das Seminar „Schreib-Praxis“ der VfZ ab- solviert, außerdem steht ihnen das umfangreiche An- Aus der Nachwuchsförderung des IfZ nicht mehr weg- gebot von ProMoHist offen, dem strukturierten Doktor- zudenken ist das Seminar „Schreib-Praxis“, das seit 2007 andenprogramm der LMU für Historikerinnen und jährlich unter der Federführung der Redaktion der Vier - Historiker. Um die Mitglieder der Graduiertenschule in- teljahrshefte für Zeitgeschichte im niederbayerischen dividuell zu fördern, werden sie von Beginn an dazu Aldersbach stattfindet. Unter der Anleitung erfahrener angeleitet, das internationale Netzwerk an Kontakten Autoren haben junge Historikerinnen und Historiker – und Kooperationen von IfZ und LMU zu nutzen. in der Regel Doktorandinnen und Doktoranden – die Schließlich entwickelt die Graduiertenschule gezielt die Möglichkeit, die Grundregeln guten wissenschaftlichen Organisationskompetenzen ihrer Mitglieder. Im Berichts- Schreibens zu erlernen. Insgesamt haben bisher etwa zeitraum stand die Abfassung der Qualifikationsschriften 170 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaft- im Vordergrund, welche im Frühjahr 2015 an der LMU ler an der Aldersbacher „Schreib-Praxis“ teilgenommen, eingereicht werden. die damit auch zu einem wichtigen Multiplikator für die Arbeit des Instituts geworden ist. Die 8. Aldersba- cher „Schreib-Praxis“ fand vom 28. Juli bis 1. August Das Graduiertenkolloquium des IfZ statt. Das IfZ-Oberseminar findet seit dem Wintersemester 2012/13 statt. Es steht allen im Institut tätigen oder von Nachwuchsforum der Leibniz-Gemeinschaft IfZ-Dozenten betreuten Doktorandinnen und Doktoran- den sowie Verfasserinnen und Verfassern von Magis- Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum war am 11. ter- und Staatsexamensarbeiten offen; auch Gäste kön- und 12. September Gastgeber des 3. Nachwuchsforums nen daran teilnehmen. Neben der Vorstellung und der Sektion A der Leibniz-Gemeinschaft. Von Seiten Diskussion laufender Qualifizierungsarbeiten werden des IfZ nahmen mit Carla Aßmann, Margaretha Bauer, theoretische und methodische Fragen der Geschichts- Sandra Fürgut, Carlos A. Haas und Christian Packhei- wissenschaft besprochen. Die Veranstaltung wird von ser fünf Doktorandinnen und Doktoranden teil. Das Fo- Andreas Wirsching, Thomas Raithel oder Thomas rum bot die Möglichkeit zum disziplinübergreifenden Schlemmer geleitet und findet seit dem Wintersemes - Austausch, da die Nachwuchswissenschaftlerinnen und ter 2014/15 alle zwei Wochen dreistündig statt. Als re- -wissenschaftler ihre Dissertationsprojekte in Form von guläre Lehrveranstaltung trägt das Oberseminar zur Postern präsentierten. Darüber hinaus informierte das engeren Verkopplung von IfZ und LMU bei. Die Dokto- Nachwuchsforum über die Leibniz-Forschungsverbün- randinnen und Doktoranden des IfZ München haben de, Berufsperspektiven nach der Dissertation und För- sich zudem außerhalb des Oberseminars wiederholt zur dermöglichkeiten auf nationaler und internationaler inhaltlichen und methodischen Diskussion ihrer Arbeiten Ebene. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutier- getroffen. ten auch Perspektiven einer festeren institutsübergrei- fenden Vernetzung des Leibniz-Nachwuchses.

■ 63 ■ 2014 Öffentlichkeitsarbeit

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

ie vielfältigen Angebote des Instituts für Zeitge- bereits im Vorfeld des Jubiläums pressegerecht aufbe- schichte, seine Forschungsergebnisse und die wis- reitetes Informationsmaterial sowie eine Sammlung senschaftliche Expertise seiner Mitarbeiterinnen und von Pressefotos zur Verfügung und setzte anstelle einer Mitarbeiter werden von Öffentlichkeit und Medien rege klassischen Pressekonferenz auf individuelle Ortstermine nachgefragt. Aufgabe der Stabsstelle Presse- und Öf- und Kontakte, um den interessierten Journalisten mög- fentlichkeitsarbeit ist es, zum einen aktiv über die For- lichst viel Raum für spezifische Fragen zu bieten. Das schungsaktivitäten des Instituts an allen seinen Stand- gesamte Team der Abteilung Obersalzberg einschließlich Institut für Zeitgeschichte orten in München, in Berlin und am Obersalzberg zu Institutsleitung und Pressesprecherin stand dafür als informieren. Zum anderen ist sie erste Anlaufstelle für Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner bereit. die breit gefächerten Medienanfragen an die Wissen- Ein Engagement, das sich ausgezahlt hat: In zahlrei- schaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ nach histo- chen Medien vom Bayerischen Rundfunk über Berch- rischem Hintergrundwissen bis hin zur zeitgeschicht- tesgadener Anzeiger und Süddeutsche Zeitung bis hin lichen Einordnung aktueller Tagespolitik. Leiterin der zum Deutschlandradio wurde die Leistung des Instituts Stabsstelle ist Simone Paulmichl, zum PR-Team gehö- für Zeitgeschichte bei der Bewältigung des schwierigen ren die wissenschaftlichen Hilfskräfte Kristina Milz NS-Erbes am Obersalzberg hervorgehoben. (PR-Assistenz) und Vasilij Fastovskij (Online-Redak- Kommunikativer Dauerbrenner für die Presse- und tion), Zuarbeit im Bereich Sekretariat leistet Renate Öffentlichkeitsarbeit des Instituts bleibt das Editions- Naeve-Hoffmann. Um den Dialog zwischen Wis- senschaft und Öffentlichkeit für die Eva luierung durch die Leib- niz-Gemeinschaft aufzubereiten, hat die Lei terin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeit den Themenschwerpunkt „Wissen- schaftliche Beratung – Expertise für Medien, Gesellschaft und Po- litik“ betreut. Über die klassi- schen Tätigkeitsfelder der PR hinaus stellte das Institut in die- sem Teilbereich dar, in welcher Vielfalt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IfZ historischen Wissenstrans fer für Medien, poli- Bei einer Pressekonferenz in Berchtesgaden wurde der Siegerentwurf des tische Gremien, Behörden, Justiz, Verbände und Bil- Architekturwettbewerbs für die Dokumentation Obersalzberg vorgestellt. dungseinrichtungen leisten und damit ihr Expertenwis- sen für weite gesellschaftliche Bereiche nutzbar projekt „Mein Kampf“. Nach dem überraschenden Rück- machen. Ebenfalls im Rahmen der Evaluierung zählte zug der Bayerischen Staatsregierung aus dem Projekt es zu den Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit, den vi- im Dezember 2013 und der Ankündigung, unkommen- suellen Leitfaden für den Posterrundgang zu entwik- tierte Neudrucke von „Mein Kampf“ nach Ablauf des keln, die Erstellung der Poster und der Begleitbroschü- Urheberrechts juristisch zu verfolgen, wurde das IfZ re zu betreuen und die Präsentation der einzelnen mit einer Fülle von Medienanfragen zu den Folgen die- Teilbereiche im Haus technisch zu koordinieren. ser Kehrtwende bestürmt. In kleinerem Umfang setzte sich dies im Juni anlässlich der Justizministerkonfe- Großes Medieninteresse an der renz auf Rügen fort, bei der sich die Ressortchefs des Dokumentation Obersalzberg Bundes und der Länder ebenfalls über den Umgang mit Neuauflagen von „Mein Kampf“ berieten. Das Institut Einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt für die Pressestelle für Zeitgeschichte setzt angesichts dieser für die öf- des Instituts bildete im Berichtsjahr die Dokumentation fentliche Wahrnehmung zum Teil sehr unübersicht- Obersalzberg, die im Herbst ihr 15-jähriges Bestehen lichen Entwicklungen umso mehr darauf, sein Edi- feierte. Gerade angesichts der beschlossenen Erweiterung tionsprojekt mit einem Höchstmaß an Transparenz zu und Neukonzeption der Dauerausstellung lieferte das begleiten. Die Überzeugung des Editoren-Teams lautet: Jubiläum einen medial willkommenen Anlass, um die Die Arbeit an einer kritischen Edition ist einerseits wis- erfolgreiche Entwicklung der Dokumentation zu bilan- senschaftlich geboten, um eine zentrale Quelle der na- zieren und daraus auch Rückenwind für die bevorste- tionalsozialistischen Ideologie für die Forschung auf- henden Großaufgaben zu ziehen. Das IfZ stellte dazu zubereiten, zum anderen ist sie ein wichtiger Beitrag

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Öffentlichkeitsarbeit JAHRESBERICHT – Bei der 2013 neu gestalteten Institutshomepage wurden im zurückliegenden Jahr Restarbeiten umgesetzt, Kin- derkrankheiten beseitigt und redaktionelle Abläufe, die weitgehend über dezentrale Zuständigkeiten für die Aktualisierung einzelner Menüpunkte geregelt sind,

verstetigt. Für die geplante und dringend notwendige 2014 Übersetzung der Homepage wurden konzeptionelle Vor- bereitungen getroffen, die Umsetzung musste aber auf- geschoben werden, da insbesondere die Koordination und die Öffentlichkeitsarbeit für das Theaterprojekt „Das Ende der SED. Die letzten Tage des Zentralkomi- tees“ viele Kapazitäten band. Mit diesem Projekt zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, das federführend von der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeit betreut wurde, konnte erneut mit Erfolg ein innovatives Format für die Vermittlung von Zeitgeschichte an eine breite Öf- fentlichkeit auf die Beine gestellt werden (siehe dazu auch S. 66/67).

Internationales Medieninteresse an „Mein Kampf“: Ein Moderator des japanischen Senders NHK versucht, die deutsche Rechtslage zu erklären. zur politischen Bildung, um durch eine fundierte Kom- mentierung Hitlers Propaganda zu entzaubern. Das Medienecho auf die Forschungsarbeit des IfZ zeigt so auch ein hohes Maß an Zustimmung: Im Berichtsjahr haben sich insbesondere Medien aus dem englischspra- chigen Ausland mit sehr profund recherchierten Bei- trägen des Themas angenommen. Neben der Pressearbeit stellt sich das Institut auch mit großer Bereitschaft der Diskussion mit den unter- schiedlichsten Zielgruppen: Im Juli hat IfZ-Direktor Andreas Wirsching in einer Kooperationsveranstaltung mit der Katholischen Akademie Bayern erstmals in München öffentlich Zielsetzung und Sachstand des Editionsprojekts vorgestellt. Verschiedene interessierte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vom israeli- schen Generalkonsul bis hin zur Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ließen sich darüber hinaus im Institut die bisherigen Arbeitsergebnisse präsentieren. Zur Dokumentation der öffentlichen Debatte um „Mein Kampf“ hat das IfZ auf seiner Homepage eine aktuelle Linksammlung eingerichtet.

Zweisprachiger Informationsflyer

Die Präsentationsmedien des Instituts sind 2014 um ei- nen zweisprachigen Informationsflyer für das Zentrum für Holocaust-Studien erweitert worden, der auf deutsch und englisch Arbeit und Angebot des Zentrums vorstellt. Fortgesetzt wurde die gebündelte Werbung für alle Insti- tutsveranstaltungen in einem halbjährlich von der Öffent- lichkeitsarbeit koordinierten Veranstaltungsprogramm, das breit verschickt wird und in Wissenschaftsinstitu- tionen, Bildungseinrichtungen, Kulturzentren, Museen „Das Ende der SED“: Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls brachte das IfZ und Gedenkstätten in München und Berlin ausliegt. ein Theaterprojekt auf die Bühne des Münchner Gasteig.

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– JAHRESBERICHT Ausstellungen

orschung – Debatte – Wissenstransfer: Unter diesem lichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ Leitmotiv stellt das Institut für Zeitgeschichte mit aufbereitet. Als Autoren hatten sie Material für 26 Aus- einer Fülle von Konferenzen, Vorträgen, Workshops stellungstafeln geliefert, die von Bildungseinrichtun- und Buchpräsentationen aktuelle Forschungsergebnisse gen, Schulen, Stiftungen und politischen Institutionen zur Diskussion und sorgt damit für einen intensiven in ganz Deutschland bestellt und für eigene Veranstal- Dialog zwischen Wissenschaft und interessierter Öf - tungen verwendet werden konnten. Koordiniert von der fentlichkeit. An allen seinen Standorten in München, Stiftung Aufarbeitung zeigte die Ausstellung eine enor - Institut für Zeitgeschichte Berlin und auf dem Obersalzberg, aber auch in vielfäl- me Resonanz und bot lokalen Initiativen, Schulklassen, tigen Kooperationen mit anderen Institutionen und aber auch Landtagen oder deutschen Auslandsvertre- internationalen Partnern präsentierte sich das IfZ so tungen die Gelegenheit, sich mit den zentralen zeitge- auch 2014 als Forum für einen lebendigen Wissens- schichtlichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts unter transfer. einer europäischen Perspektive zu befassen. Für den 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, Einsatz in den Botschaften wurde die Ausstellung vie- 75 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und lerorts auch in die jeweilige Landessprache übersetzt. 25 Jahre nach dem Mauerfall lieferte das Jahr zahlreiche Anlässe und Anknüpfungspunkte zur historischen Re- Erinnerungsjahr 2014 flexion. Das Institut für Zeitgeschichte begleitete dieses europaweite Erinnerungsjahr mit mehreren innovativen Einen eigenen Akzent zu den großen historischen Jubi- Angeboten und Veranstaltungsformaten: In Kooperation läen setzte das Institut für Zeitgeschichte mit einem mit der Bundesstiftung Aufarbeitung und dem Deutsch- Theaterprojekt zum 25. Jahrestag des Mauerfalls. Ge- landradio hatten IfZ-Direktor Andreas Wirsching und meinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für Poli- die IfZ-Historikerin Petra Weber die historischen Ereig- tische Bildungsarbeit und dem Kulturreferat der Lan- nisse der Jahre 1914 bis 1989 für die Ausstellung „Dik- deshauptstadt München holte das Institut am 12. und tatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streif- 13. November die Berliner Gruppe „Theater 89“ zu einem

Die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ warf im Erinnerungsjahr 2014 Schlaglichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Auch der Bayerische Landtag zeigte das Gemeinschaftsprojekt von IfZ, Stiftung Aufarbeitung und Deutschlandradio.

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Veranstaltungen JAHRESBERICHT – Gastspiel des Stückes „Das Ende der SED. Die letzten der Berliner Topographie des Terrors. Unter Federfüh- Tage des Zentralkomitees“ ins Münchner Kulturzen- rung des Instituts für Zeitgeschichte und in Koopera- trum Gasteig. Das Theaterstück verarbeitet historisch tion mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Historische verbürgte Tonbandmitschnitte aus den letzten turbu- Authentizität“, der Munk School of Global Affairs der lenten Sitzungen der DDR-Führung und wurde durch University of Toronto, dem ZZF Potsdam, dem Georg-

die Initiative des IfZ erstmalig auch in Westdeutsch- Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung 2014 land gezeigt. Ein anschließendes Publikumsgespräch, und der Stiftung Topographie des Terrors befassten bei dem auch Andreas Malycha von der Forschungsab- sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Eu- teilung Berlin als DDR-Experte zur Verfügung stand, ropa, Asien und den USA mit der Konstruktion von Op- bot die Gelegenheit, die Ereignisse auf der Bühne zu re- fergruppen in den nationalen Erinnerungskulturen. flektieren und zu vertiefen. Gezeigt wurde das Stück in Den öffentlichen Abendvortrag des ersten Konferenz- einer allgemeinen Abendveranstaltung, aber auch als tages hielt Andreas Wirsching unter dem Titel „Vom Vormittagsaufführung speziell für Schulklassen aus Heldentod zum leidenden Opfer? Überlegungen zur München und dem Umland. ‚postheroischen‘ Erinnerungskultur“. Eine weitere wissen- Eine Bilanz des Gedenkjahres, vor allem aber eine schaftliche Fachkonferenz mit hoher internationaler kritische Reflexion über die Relevanz historischer Reichweite hat auch das Zentrum für Holocaust-Stu- Vergleiche lieferte schließlich die Podiumsdiskussion dien organisiert: Vom 23. bis 25. Oktober beleuchteten „1914–2014?“ am 8. Dezember in Kooperation mit dem Holocaust-Forscherinnen und -Forscher im IfZ München Historischen Kolleg in München. In einer prominent die europäische Dimension des Völkermordes an den besetzten Runde aus Historikern, Politikwissenschaft- Juden und diskutierten unter dem Titel „The Holocaust lern und Journalisten diskutierten Andreas Wirsching and European Societies. Social Processes and Social und Magnus Brechtken über allzu wohlfeile Parallelen Dynamics” die gesellschaftlichen Aus- und Wechsel- und Gleichsetzungen, die insbesondere die 100. Wie - wirkungen des Holocaust in den von der Wehrmacht derkehr des Weltkriegsausbruchs als zeithistorisches besetzten europäischen Staaten (zu beiden Tagungen Megathema des Jahres 2014 aufgeworfen hatte. siehe auch S. 48 und S. 59).

Darf man über Hitler lachen?

Doch selbstverständlich bestimmten nicht nur die großen Jahrestage den Veranstaltungsreigen im Institut für Zeitgeschichte: In öffentlichen Abendvorträgen, Buch - prä sentationen und Diskussionen stellte das IfZ im Stammhaus in München ebenso wie in der Forschungs- abteilung Berlin eigene aktuelle Studien vor bzw. lud externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin- nen zum Diskurs. Besondere Resonanz erfuhr dabei das Thema „Hitler und Humor – geht das?“, ein ganztägiger wissenschaftlicher Workshop am 19. November, dem sich am Abend eine Podiumsdiskussion mit Timur Ver- mes (Autor von „Er ist wieder da“), Ulrich Limmer (Drehbuchautor der Satire „Schtonk“) und der Bielefelder Historikerin Martina Kessel anschloss. Das IfZ griff da- mit aus wissenschaftlicher Perspektive und mit inter- disziplinärem Ansatz die zunehmenden Zahl von Hit- ler-Persiflagen vom Cartoon bis zur TV-Parodie auf und diskutierte mit ihren Formen, Vorläufern und Funktionen auch die Leitfrage nach der Angemessen- heit und den Grenzen satirischer Mittel vor dem Hinter - grund der verbrecherischen Dimension des NS-Systems.

Konferenzen setzen internationale Akzente

Eine Plattform für internationalen wissenschaftlichen Austausch bot schließlich vom 11. bis 13. Dezember die große Konferenz „Authenticity and Victimhood in Auch Timur Vermes war da: Prominent besetztes Podium mit 20th Century History and Commemorative Culture“ in Martina Kessel und Ulrich Limmer zum Thema „Hitler und Humor“.

■ 67 ■ 2014 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Veranstaltungen 2014 6.2. Präsentation der deutsch-russischen Doku- mentenedition „Deutschland und die Sowjet- 27.1. Präsentation von Band 9 (Polen: Generalgou - union 1933–1941“ in Kooperation mit der vernement August 1941–1945) der Quellene- Deutsch-Russischen Historikerkommission dition „Die Verfolgung und Ermordung der und dem Verlag De Gruyter Oldenbourg mit europäischen Juden durch das nationalsozia- Einführungsvortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. listische Deutschland 1933–1945“ in Koope- Horst Möller (Deutsch-Russische Historiker- Institut für Zeitgeschichte ration mit dem Verlag De Gruyter Olden- kommission), Podiumsdiskussion mit Dr. Ser- bourg und der Stiftung Denkmal für die gej Slutsch (Russische Akademie der Wissen- ermordeten Juden Europas mit Vorträgen von schaften), Dr. Carola Tischler (Universität Markus Meckel (Außenminister a.D., Präsi- Konstanz), Prof. Dr. Helmut Altrichter (Uni- dent des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- versität Erlangen-Nürnberg) und Prof. Dr. Bi- fürsorge) und Dr. Klaus-Peter Friedrich (Be- anka Pietrow-Ennker (Universität Konstanz), arbeiter) und Lesung von Schauspieler Uwe Moderation: Dr. Jürgen Zarusky (IfZ) im IfZ Neu mann. Begrüßung und Einführung: Prof. München Dr. Dieter Pohl (Mitherausgeber) in der Stif- 18.2. 24. Obersalzberger Gespräch mit Vortrag tung Denkmal für die ermordeten Juden Eu- von Dr. Šárka Jarská (gemeinnützige Gesell- ropas schaft Živá pamět/Prag – Anlaufstelle für 28.1. Eröffnungsveranstaltung des Auswärtigen NS-Opfer in der Tschechischen Republik): Amts zur Ausstellung „Diktatur und Demo- „Tschechische Zwangsarbeiter am Obersalz- kratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter berg – die Zeitzeugenperspektive“ in der Do- auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhun- kumentation Obersalzberg dert“ in Kooperation mit der Bundesstiftung 20.2. Präsentation von Band 9 (Polen: General- zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und gouvernement August 1941–1945) der Quel- Deutschlandradio Kultur mit Podiumsdiskus- lenedition „Die Verfolgung und Ermordung sion zum Thema „1914: Versagen der Diplo- der europäischen Juden durch das national- matie“ mit Pascale Hugues (Publizistin), Prof. sozialistische Deutschland 1933–1945“ in Dr. Herfried Münkler (HU Berlin), Michael Koope ration mit dem Verlag De Gruyter Ol- Thumann (Die ZEIT) und Prof. Dr. Andreas denbourg, des Wiener Wiesenthal-Instituts Wirsching (IfZ); Moderation: Peter Lange für Holocaust-Studien und dem Bulgarischen (Deutschlandradio Kultur); Überleitung zur Kulturinstitut mit Podiumsgespräch mit PD Ausstellung: Markus Meckel (Außenminister Dr. Susanne Heim (Herausgeberin), Dr. Klaus- a.D., Vorsitzender des Stiftungsrats der Bun- Peter Friedrich (Bearbeiter) und Dr. Martin des stiftung zur Aufarbeitung der SED-Dikta- Pollack (Historiker und Autor) sowie Lesung tur) im Europasaal des Auswärtigen Amts in von Emese Fáy; Moderation: Dr. Jana Starek Berlin (Wiener Wiesenthal-Institut) im Bulgarischen 30.1. Vortrag von Dr. Amit Das Gupta (Universität Kulturinstitut Haus Wittgenstein der Bundeswehr München): „Gewollt, getrie- 8.3. Archivführungen und Ausstellungseröffnung ben oder hineingeschlittert? Indiens einseitige „Propaganda und Alltag – Kindheit im Dritten Anerkennung der Bundesrepublik Deutsch- Reich“ im Rahmen des bundesweiten „Tages land“ im IfZ Berlin der Archive 2014“, Archiv der Münchner Ar- 3.2. Vortrag von Prof. Dr. Richard Evans (Univer- beiterbewegung e.V. zu Gast im IfZ München sity of Cambridge): „Erfundene Erinnerung: 13.3. Präsentation des Bandes „1983“ der Akten Euroskepsis und Deutschlandbild in England zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik seit dem 2. Weltkrieg“ in Kooperation mit dem Deutschland (AAPD), Vorträge von Prof. Dr. Historischen Seminar der LMU im Rahmen Dr. h.c. mult. Horst Möller und Dr. Matthias der Vorlesungsreihe „Munich History Lecture“ Peter (IfZ), Podiumsdiskussion mit Wolfgang mit Einführung von Prof. Dr. Andreas Wir- Ischinger (Botschafter, Staatssekretär im Aus- sching im Hauptgebäude der LMU wärtigen Amt a. D., Vorsitzender der Münch- ner Sicherheitskonferenz), Moderation: Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) im IfZ München

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Veranstaltungen JAHRESBERICHT – 27.3. 25. Obersalzberger Gespräch mit Vortrag von 29.4. Vortrag von Prof. Dr. Richard Wolin (City Jennifer Teege (Autorin und Enkelin von University of New York): „Die ‚Banalität des Amon Göth): „Amon. Mein Großvater hätte Bösen‘. Das Ende einer Legende“ in Koopera- mich erschossen. Abgründe einer Familien- tion mit dem Oberseminar von Prof. Dr. Alan geschichte“ in der Dokumentation Obersalz- E. Steinweis am Lehrstuhl für Jüdische Ge-

berg schichte und Kultur der LMU im Historicum 2014 2.4. Präsentation des Sammelbands „Willy Brandts der LMU Außenpolitik“ in Kooperation mit der Bun - 5.5. Präsentation des Sammelbandes „Visions of deskanzler-Willy-Brandt-Stiftung mit Einfüh - Community in Nazi Germany. Social Engi- rungsvortrag von Dr. Ilse Dorothee Pautsch neering and Private Lives” in Kooperation (IfZ) und Podiumsdiskussion mit PD Dr. Clau- mit dem DHI London mit Dr. Bernhard Gotto, dia Hiepel, Dr. Judith Michel und Dr. Wolfgang Dr. Martina Steber (beide IfZ), Prof. Dr. Moritz Schmidt (Autoren) unter der Leitung von Dr. Föllmer (Universität Amsterdam) und Prof. Dr. Bernd Rother (Herausgeber) im Forum Willy Peter Longerich (Royal Holloway University Brandt in Berlin of London), Begrüßung und Moderation: Prof. 3.4. Vortrag und Podiumsgespräch „Der Erste Welt- Dr. Andreas Gestrich (DHI London) und Prof. krieg und das Jahrhundert der ‚ethnischen Dr. Andreas Wirsching (IfZ) im IfZ München Säuberungen‘“ mit Prof. Dr. Marina Catta- 7.5. Vortrag von Konrad Sziedat M.A. (LMU und ruzza (Universität Bern) und Prof. Dr. Michael IfZ-Graduate School „Enttäuschung im 20. Schwartz (IfZ) im Rahmen der Veranstal- Jahrhundert. Utopieverlust – Verweigerung – tungsreihe „1914 2014 Die Neuvermessung Neuverhandlung“): „‚Evolution zu einer hö- Europas“ in Kooperation mit dem Kulturrefe- heren Stufe des Sozialismus‘? Gorbatschow- rat der LH München, des Istituto Italiano di Debatten auf der westdeutschen Linken Ende Cultura und weiteren Partnern im Italieni- der 1980er Jahre“ im IfZ Berlin schen Kulturinstitut München 15.5. 26. Obersalzberger Gespräch mit Lesung und 8.4. Workshop mit den Autoren und Herausge- Diskussion mit Dr. Martin Doerry (Autor und bern der IfZ-Buchreihe „Diktatoren des 20. Journalist, ): „Mein verwundetes Jahrhunderts“ in Kooperation mit dem Ver- Herz. Eine deutsch-jüdische Familiengeschich- lag C. H. Beck im IfZ München te“, Einführung: Dr. Axel Drecoll (IfZ) in der 8.4. Gemeinsamer Workshop des IfZ-Projekts „Das Dokumentation Obersalzberg Private im Nationalsozialismus“ und des DFG- 20.5. Präsentation von Band 9 (Polen: General- Graduiertenkollegs „Privatheit“ der Universität gouvernement August 1941–1945) der Quel- Passau im IfZ München lenedition „Die Verfolgung und Ermordung 9.4. Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Herbert (Univer- der europäischen Juden durch das national- sität Freiburg): „Holocaust-Forschung in sozialistische Deutschland 1933–1945“ in Deutschland. Geschichte und Perspektiven Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Ol- einer schwierigen Disziplin“ im IfZ München denbourg und dem Deutschen Historischen im Rahmen des Workshops „Der Holocaust. Institut Warschau mit Einführungsvortrag Kontexte und Forschungsansätze. Eine Bi- zur Edition von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst lanz“ (10.-11.4) in Kooperation mit der Aka- Möller (Herausgeber), Vorstellung des Bandes demie für Politische Bildung, Tutzing in der von Ingo Loose (IfZ), Lesung und Podiumsdis- Akademie für Politische Bildung in Tutzing kussion mit Prof. Dr. Adam Rotfeld (Außen- 10.4. Vortrag von Dr. Maren Richter (LMU Mün- minister a.D.); Moderation: PD. Dr. Ruth Lei- chen): „Leben im Ausnahmezustand. Terro- serowitz (DHI Warschau) im DHI Warschau rismus und moderner Personenschutz in der 20.5. Präsentation des Buches „Geschichte Deutsch- Bundesrepublik Deutschland (1970–1993)“ lands im 20. Jahrhundert“ und Podiumsge- im IfZ Berlin spräch in Kooperation mit der Stiftung Lite- 23.4. Gemeinsames Kolloquium des IfZ und der raturhaus und dem Verlag C. H. Beck mit LMU (Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Prof. Dr. Ulrich Herbert (Universität Freiburg), Zeitgeschichte) mit Vortrag von Dr. Matthias Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler (Universität Bie- Schmelzer (Universität Genf): „Hegemonie lefeld) und Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ), des Wachstums. Die Durchsetzung des öko- Moderation: Dr. Franziska Augstein (SZ) im nomischen Wachstumsparadigmas und die Literaturhaus München OECD“ im IfZ München

■ 69 ■ 2014 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

21.5. Vortrag von Prof. Dr. Josef Foschepoth (Uni- 1.7. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Ent- versität Freiburg): „Überwachtes Deutschland. spannung in Europa. Die Bundesrepublik Alliierte Lauschangriffe auf die Bundesrepu- Deutschland und der Warschauer Pakt 1966 blik“, Moderation: PD Dr. Thomas Schlemmer bis 1975“ (Band 19 der Reihe „Zeitgeschichte (IfZ) im IfZ München im Gespräch“) in Kooperation mit dem Verlag 21.5. Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und De- De Gruyter Oldenbourg und der Bundeskanz- mokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflich- ler-Willy-Brandt-Stiftung mit Einführungsvor- Institut für Zeitgeschichte ter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhun- trag von Karsten Voigt (langjähriger außenpo- dert“ mit Vortrag von PD Dr. Elke Seefried litischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion) „Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhun- und Podiumsdiskussion mit dem Referenten dert“ im Rathaus Landshut. und dem Autor Prof. Dr. Gottfried Niedhart 23.5. Präsentation des Sammelbandes „Visions of (Universität Mannheim), Moderation: Prof. Community in Nazi Germany. Social Engi- Dr. Hermann Wentker (IfZ) im Forum Willy neering and Private Lives“ in Kooperation Brandt in Berlin mit dem St. Antony’s College Oxford und 9.7. Vortrag von Prof. Dr. Anselm Doering-Man- dem Deutschen Historischen Institut London teuffel: „Rückblicke auf den ‚deutschen Son- mit Einführung von Prof. Dr. Jane Caplan der weg‘. Die deutsche Geschichte des 20. Jahr - (St. Antony’s College Oxford) und Dr. Ange- hunderts aus transnationaler Perspektive“ im la Schattner (DHI London), Präsentation der Rahmen des gemeinsamen Kolloquiums des Herausgeber Dr. Bernhard Gotto und Dr. Mar- IfZ und der LMU (Lehrstuhl für Neueste Ge- tina Steber (beide IfZ), Kommentaren von schichte und Zeitgeschichte) im IfZ München Prof. Dr. Elizabeth Harvey (University of 10.7. Obersalzberger Filmgespräch in Kooperation Nottingham) und Prof. Dr. Nicholas Stargardt mit dem Bayerischen Bündnis für Toleranz (Magdalen College Oxford) und Podiumsdis - mit Vorführung des Dokumentarfilms „Blut kussion mit den Herausgebern und Kommen- muss fließen – Undercover unter Nazis“ (2012) tatoren im St. Antony’s College Oxford über die geheimen Recherchen des Journalis - 5.6. Obersalzberger Filmgespräch mit Vorführung ten Thomas Kuban in der rechtsradikalen Sze- des Spielfilms „Der blinde Fleck. Täter. Atten- ne und Podiumsdiskussion mit dem Regisseur täter. Einzeltäter?“ (2013) basierend auf den Peter Ohlendorf und Martin Becher (Geschäfts- Recherchen des Journalisten Ulrich Chaussy führer des Bayerischen Bündnisses für Tole- zum Oktoberfest-Attentat von 1980 und an- ranz), Moderation: Dr. Axel Drecoll (IfZ) in schließender Podiumsdiskussion mit Ulrich der Dokumentation Obersalzberg Chaussy, Regisseur Daniel Harich und Schau- 4.8. Feierliche Unterzeichnung der Kooperations- spieler August Zirner in der Dokumentation vereinbarung „Kompetenzverbund Historische Obersalzberg Wissenschaften München“ (Bayerische Akade- 16.6. Gemeinsamer Workshop der Projekte „Das mie der Wissenschaften, Bayerische Staats bi - Private im Nationalsozialismus“ des IfZ und blio thek, Collegium Carolinum, Historisches des Projekts „Fotografie im Nationalsozialis- Kolleg, Historische Kommission bei der Baye- mus. Alltägliche Visualisierung von Ver ge- rischen Akademie der Wissenschaften, Kom- meinschaftungs- und Ausgrenzungspraktiken mission für bayerische Landesgeschichte der 1933–1945“ der Humboldt Universität zu Ber- Bayerischen Akademie der Wissenschaften, lin im IfZ München Monumenta Germaniae Historica und IfZ so- 25.6. Veranstaltung „Hitlers Weltanschauung. ‚Mein wie als assoziierter Partner Fakultät für Ge- Kampf‘ als politische Programmatik“ in Ko- schichts- und Kunstwissenschaften der LMU) operation mit der Katholischen Akademie in mit Grußwort von Staatsminister Dr. Ludwig Bayern mit Vorträgen von Prof. Dr. Barbara Spaenle und Festvortrag von Prof. Dr. Martin Zehnpfennig (Universität Passau) und Prof. Schulze Wessel (Collegium Carolinum) im Dr. Andreas Wirsching (IfZ) in der Katholi- Sitzungs saal der mathematisch-naturwissen- schen Akademie in Bayern schaftlichen Klasse der Baye ri schen Akademie 26.6. Vortrag von Prof. Dr. Johannes Großmann der Wissenschaften (Universität Tübingen): „Die Internationale 18.9. Vortrag von Agnes Bresselau von Bressensdorf der Konservativen. Transnationale Elitenzir- M.A. (IfZ): „Medien und Diplomatie. Das ent- kel und private Außenpolitik in Westeuropa spannungspolitische Krisenmanagement seit 1945“ im IfZ Berlin Hans- Dietrich Genschers im ‚Zweiten Kalten Krieg‘“ im IfZ Berlin

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Veranstaltungen JAHRESBERICHT – 22.9. Präsentation der deutschen Ausgabe des Bu- 20.10. Podiumsdiskussion „Erinnerungsarbeit am ches „Hitler’s Furies. German Women in the Ober salzberg. Bilanz und Perspektiven“ an- Nazi Killing Fields“ unter dem Titel „Hitlers lässlich des 15-jährigen Bestehens der Doku- Helferinnen. Deutsche Frauen im Holocaust“ mentation Obersalzberg mit Landrat Georg in Kooperation mit dem Carl Hanser Verlag Grabner (Berchtesga dener Lan desstiftung), Dr.

mit Prof. Dr. Wendy Lower (Autorin, Clare- h.c. Charlotte Knob loch (Israelitische Kultus- 2014 mont McKenna College, USA), Moderation: gemeinde München-Ober bayern), Franz Rasp Dr. Andrea Löw (IfZ) im IfZ München (Ers ter Bürgermeister der Marktgemeinde 2.10. Eröffnung der 9. Winterausstellung der Do- Berchtesgaden) und Prof. Dr. Andreas Wir- kumentation Obersalzberg „Eine Geschichte sching (IfZ), Moderation: Prof. Dr. Joachim für heute – Anne Frank“ (Ausstellung des An- Scholtyseck (Universität Bonn) in der Doku- ne Frank Zentrums Berlin) mit Patrick Siegele mentation Obersalzberg (Direktor des Anne Frank Zentrums) und PD 21.10. Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und De- Dr. Magnus Brechtken (IfZ) in der Dokumen- mokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflich- tation Obersalzberg ter auf die Geschichte Europas im 20. Jahr- 8.10. Vortrag von Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix hundert“ mit Vortrag von Prof. Dr. Andreas (Stellvertretende Vorsitzende des Wissen- Wirsching (IfZ): „Ende der Selbstzerstörung? schaftlichen Beirats des IfZ, Université de Paris- Demokratie und Diktatur im europäischen Sorbonne): „Eine deutsche Biografie für ein Zeitalter der Extreme“ im Senatssaal des Ma- französisches Publikum? Willy Brandt aus ximilianeums im Bayerischen Landtag in französischer Perspektive“ im IfZ München München 10.10. Ausstellungseröffnung „Diktatur und Demo- kratie im Zeitalter der Extreme“ und Podiums- diskussion im Rahmen der „Deutschen Wo- chen“ mit Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) in der Parlamentsbibliothek in Kiew 10.-11.10. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte: „‚…Zeugnis ablegen bis zum letzten‘. Tagebü- cher und persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust“ in Kooperation mit Prof. Dr. Sybille Steinba- cher (Universität Wien), wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Frank Bajohr (IfZ) mit Vor- trägen von PD Dr. Susanne Heim und Dr. Andrea Löw (beide IfZ) im Max-Mannhei- mer-Studienzentrum Dachau 13.10. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Der Faschismus in Europa. Wege der Forschung“ in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg mit Impulsreferat von Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Goethe-Universität Frank furt am Main) und Podiumsdiskussion mit Armin Nolzen M.A. (Redakteur der Bei- träge zur Geschichte des Nationalsozialismus), Prof. Dr. Dieter Pohl (Universität Klagenfurt) und PD Dr. Thomas Schlemmer (IfZ), Mode- ration: Dr. Hans Woller (IfZ) im IfZ München 15.10. 27. Obersalzberger Gespräch mit Lesung aus Zusätzlich zu ihren wissenschaftlichen Vortragsveranstaltungen bot die der Edition „Anne Frank – Die Gesamtausga- Forschungsabteilung Berlin eine Ausstellung der Künstlerin Andrea de be“ mit Mirjam Pressler (Kinder- und Jugend- Groot mit Motiven der geteilten Stadt zwischen 1961 und 1989. buchautorin, Anne-Frank-Übersetzerin und - Biografin) in der Dokumentation Obersalzberg 23.10. Vortrag von Andreas Lutsch M.A. (Universität Mainz): „‚A Standard of Absolute Security‘. Die Bundesrepublik Deutschland und das Management der US-Sicherheitszusage für NATO-Europa (1976/1977)“ im IfZ Berlin

■ 71 ■ 2014 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

23.-25.10. Internationale Konferenz „The Holocaust and 6.11. „Tag der Quellen“ (Lesung aus Dokumenten European Societies. Social Processes and So- der Quellenedition „Die Verfolgung und Er- cial Dynamics” mit Begrüßung von Prof. Dr. mordung der europäischen Juden durch das Andreas Wirsching (IfZ) und Dr. Dan Shaham, nationalsozialistische Deutschland 1933– Generalkonsul des Staates Israel, unter Betei- 1945“ durch Münchner Schülerinnen und ligung zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Schüler) und „Nacht der Zeitzeugen“ in Ko- Wissenschaftler des IfZ sowie des Wissen- operation mit dem Münchner Volkstheater Institut für Zeitgeschichte schaftlichen Beirats des IfZ, organisiert vom- und dem Bayerischen Rundfunk anlässlich des Zentrum für Holocaust-Studien im IfZ Mün- 76. Jahrestages der Reichspogromnacht am chen 9. November 2014 im Münchner Volkstheater 23.-25.10. Internationale Konferenz in Kooperation mit 6.-9.11. Tagung „Partisanen- und Aufstandsbewe- dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegs- gungen während des Zweiten Weltkriegs – folgen-Forschung Graz, der Russischen Aka- Der Slowakische Nationalaufstand in ver- demie der Wissenschaften, der Russischen gleichender Perspektive“ (Jahrestagung des Staatlichen Universität für Geisteswissen- Collegium Carolinum in Kooperation mit dem schaften und der Bundesstiftung zur Aufar- IfZ) im Hotel Wiesseer Hof in Bad Wiessee beitung der SED-Diktatur „Vor 25 Jahren: 12.-13.11. Theaterstück „Das Ende der SED. Die letzten Der Kreml und der Fall des Eisernen Vorhangs“ Tage des Zentralkomitees“ des Berliner En- in der Diplomatischen Akademie Wien sembles „theater89“ anlässlich des 25. Jah- 29.10. Vortrag von Prof. Dr. Cornelius Torp (Univer- restags des Mauerfalls in Kooperation mit der sität Augsburg): „Soziale Ungleichheit und Bayerischen Landeszentrale für politische Gerechtigkeit. Alter und Alterssicherung in Bildungsarbeit und dem Kulturreferat der LH Großbritannien und der Bundesrepublik München mit öffentlicher Abendvorstellung Deutschland vom Zweiten Weltkrieg bis zur und Schüler-Vorstellung, jeweils mit an- Gegenwart“ im Rahmen des gemeinsamen schließendem Podiumsgespräch mit Martin Kolloquiums des IfZ und der LMU (Lehrstuhl Gutzeit (Landesbeauftragter für die Unterla- für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) gen des Ministeriums für Staatssicherheit im IfZ München der DDR in Berlin) und Dr. Andreas Malycha 29.10. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Die (IfZ), Moderation: Dr. Harald Parigger (Baye- SED in der Ära Honecker. Machtstrukturen, rische Landeszentrale für politische Bildungs- Entscheidungsmechanismen und Konfliktfel- arbeit) in der Black Box im Gasteig München der in der Staatspartei 1971 bis 1982 (Reihe 19.11. Workshop „Hitler und Humor – geht das?“ „Quellen und Darstellungen zur Zeitge- mit Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Martina schichte“) in Kooperation mit der Bundesstif- Kessel (Historikerin, Universität Bielefeld), tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit Prof. Ulrich Limmer (Filmproduzent, Dreh- Buchvorstellung und Podiumsdiskussion mit buchautor und Professor an der HFF München) Prof. Dr. Christoph Kleßmann (Direktor a.D. und Timur Vermes (Journalist und Autor der des Zentrums für Zeithistorische Forschung Satire „Er ist wieder da“), Moderation: PD Dr. Potsdam), Autor Dr. Andreas Malycha (IfZ) Magnus Brechtken (IfZ) im IfZ München und Prof. Dr. Hermann Wentker (IfZ); Mode- 20.11. Vortrag von Froukje Demant (ZfHS-Fellow, ration: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung Duitsland Instituut Amsterdam): „The Daily zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) in der Relations of Jews and Non-Jews in the Ger- Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED- man-Dutch Border Region, 1925–1955“ und Diktatur in Berlin von Dr. Yuri Radschenko (Fellow des Zen- 30.10. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Öl und trums für Holocaust-Studien, Kharkiv Colle- Souveränität. Petroknowledge und Energie- gium Institute of Oriental Studies and Inter- politik in den USA und Westeuropa in den national Relations, Ukraine): „Ukrainian 1970er Jahren“ (Reihe „Quellen und Darstel- Hilfspolizei, Self-Government, and the Holo- lungen zur Zeitgeschichte“) in Kooperation caust in Ukraine: The Case of the Military mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg mit Administration Zone” im Rahmen des ge- Vortrag des Autors PD Dr. Rüdiger Graf (Ruhr- meinsamen Kolloquiums des ZfHS und der Universität Bochum) sowie Podiumsdiskus- LMU München (Oberseminar von Prof. Dr. sion mit Prof. Dr. Martin Geyer (LMU Mün- Alan E. Steinweis am Lehrstuhl für Jüdische chen), Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam) Geschichte und Kultur) im IfZ München und dem Autor; Moderation: PD Dr. Magnus Brechtken (IfZ) im IfZ München

■ 72 ■ Institut für Zeitgeschichte

Besuche im IfZ JAHRESBERICHT – 3.12. Vortrag von Prof. Dr. Franz-Josef Brügge- Besuche im IfZ 2014 meier (Universität Freiburg): „Schranken der Natur. Zum Verhältnis von Umweltgeschich- 10.2. Botschafter Douglas A. Davidson, amerikani- te und Zeitgeschichte“ im Rahmen des ge- scher Sondergesandter für Holocaust-Fragen, meinsamen Kolloquiums des IfZ und der und US-Generalkonsul William E. Moeller

LMU (Lehrstuhl für Neueste Geschichte und 2014 Zeitgeschichte) im IfZ München 25.3. Arbeitskreis „Demokratie und Kultur“ der 8.12. Podiumsdiskussion „1914 = 2014? Von Paral- Baye rischen Landtagsfraktion von Bündnis lelen und Gleichungen in der Zeitgeschichte“ 90/Die Grünen mit den Abgeordneten Dr. in Kooperation mit dem Historischen Kolleg Sepp Dürr, Katharina Schulze und Jürgen mit Impulsreferat von PD Dr. Magnus Mistol Brechtken (IfZ) und den Diskutanten Prof. Dr. Michael Epkenhans (Zentrum für Militär- 24.4. Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates geschichte und Sozialwissenschaften der Israel für Süddeutschland (weiterer Besuch Bundeswehr, Potsdam), Prof. Dr. Thomas Ris- am 13.6. im Zentrum für Holocaust-Studien) se (FU Berlin) und Dr. Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung), Moderation: Prof. Dr. 14.5. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, Bayeri- Andreas Wirsching (IfZ) im Historischen Kol- sches Staatsministerium für Bildung und leg in München Kultus, Wissenschaft und Kunst 10.12. Workshop zum Editionsprojekt „Hitler, Mein Kampf“ mit internationaler Expertenkom- 22.7. Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der mission: Prof. Dr. Doris Bergen (University Leibniz-Gemeinschaft of Toronto), Prof. Dr. Fabrice d’Almeida (Uni- versité Panthéon-Assas/Paris), Prof. Dr. Chri- stian Hillgruber (Universität Bonn), Prof. Dr. Dan Michman (Yad Yashem), Prof. Dr. Alan E. Steinweis (University of Vermont), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis (MPI für europäische Rechtsgeschichte/Frankfurt am Main), Prof. Dr. Michael Wildt (Humboldt- Universität zu Berlin), Prof. Dr. Alexander Vatlin (Staatliche Lomonossow-Universität Moskau) und Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig (Universität Passau) 11.-13.12.Internationale Konferenz „Authenticity and Victimhood in Twentieth Century History and Commemorative Culture. Historical Experi - ence and the Construction of Victim Identities in International Comparison” in Kooperation mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Histori- sche Authentizität“, der University of Toronto (Munk School of Global Affairs), dem ZZF Potsdam, dem Georg-Eckert-Institut für In ter- nationale Schulbuchforschung Braunschweig und der Stiftung Topographie des Terrors Ber- lin mit öffentlichem Abendvortrag von Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) „Vom Heldentod zum leidenden Opfer? Überlegungen zur ‚post- heroischen‘ Erinnerungskultur“ in der Topo- graphie des Terrors Berlin

Die Abgeordneten Jürgen Mistol, Sepp Dürr und Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen) informierten sich über die Arbeit des IfZ.

■ 73 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Heike Amos: Michael Buddrus: Die Westpolitik der DDR 1949 bis Mitte der 1960er Jah- Roderich Hustaedt : die Lebenserinnerungen eines re : institutionelle Voraussetzungen, Apparate und po- mecklenburg-strelitzschen Staatsministers / hrsg. von litische Konzeptionen. – In: „Geistige Gefahr“ und „Im- Michael Buddrus. Unter Mitarbeit von Sigrid Fritzlar. – munisierung der Gesellschaft“ : Antikommunismus und Rostock: Schmidt-Römhild, 2014. – XLIX, 572 S. – politische Kultur in der frühen Bundesrepublik / hrsg. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für von Stefan Creuzberger ; Dierk Hoffmann. – München Mecklenburg : Reihe C, Quellen zur mecklenburgi- Institut für Zeitgeschichte [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Schriftenreihe schen Geschichte ; Bd. 12). der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; Sondernr.), – S. 43 – 58. Der „Niederdeutsche Beobachter“ : Anmerkungen zur Geschichte der mecklenburgischen NSDAP-Gauzei- Frank Bajohr: tung ; 1925–1945 / Buddrus, Michael. – In: Mecklen- „Communities of action“ and diversity of attitudes : re- burgische Jahrbücher. – 129 (2014), S. 109 – 191. flections on mechanisms of social integration in Natio- nal Socialist Germany, 1933–1945. – In: Visions of Lebenssituation, polizeiliche Repression und justizielle community in Nazi Germany : social engineering and Verfolgung von Homosexuellen in Mecklenburg 1932 private lives / hrsg. von Martina Steber u. Bernhard bis 1945 : Überlegungen zu einem Forschungsprojekt. Gotto. – Oxford [u.a.]: Oxford Univ. Press, 2014, – S. – In: Homosexuelle im Nationalsozialismus : neue For- 187 – 199. schungsperspektiven zu Lebenssituationen von lesbi- schen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Men- Fremd im Reich : die NS-Herrschaft und die Deutschen schen 1933 bis 1945 / hrsg. von Michael Schwartz. – in den Berichten ausländischer Diplomaten 1933–1945. München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeit- – In: Teilungen überwinden : Europäische und interna- geschichte im Gespräch ; Bd. 18), – S. 115 – 120. tionale Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert ; Fest- schrift für Wilfried Loth / hrsg. von Michaela Bachem- Annemone Christians: Rehm u. Wilfried Loth. – München [u.a.]: De Gruyter Who cares? : Eine Zwischenbilanz der Pflegegeschich- Oldenbourg, 2014, – S. 339 – 348. te in zeithistorischer Perspektive / Christians, Annemo- ne ; Kramer, Nicole. – In: Archiv für Sozialgeschichte. Hamburg im „Dritten Reich“ : Rückblick und Ausblick. – 54 (2014), S. 395 – 415. – In: Zeitgeschichte in Hamburg. – 2013 (2014), S. 15 – 34. Tim Geiger: Magnus Brechtken: Der Streit um die deutsche Europapolitik in den 1960er Auswärtiges Amt, Sicherheitsdienst und Reichssicher- Jahren. – In: Deutsche Europapolitik Christlicher De- heitshauptamt 1933 bis 1942 : Antisemitismus und Ju- mokraten : von Konrad Adenauer bis Angela Merkel ; denpolitik zwischen Machtfrage und Radikalisierungs- (1945 – 2013) / hrsg. von Hanns Jürgen Küsters. – Düs- erfahrung. – In: Das Auswärtige Amt in der seldorf: Droste, 2014. – (Forschungen und Quellen zur NS-Diktatur / hrsg. von Johannes Hürter u. Michael Zeitgeschichte ; Bd. 66), – S. 331 – 362. Mayer. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitge- Die Akten lesbar machen : die „Akten zur Auswärtigen schichte ; Bd. 109), – S. 151 – 164. Politik der Bundesrepublik Deutschland“ (AAPD) als militärgeschichtliche Edition. – In: Militärgeschichtli- Agnes Bresselau von Bressensdorf: che Editionen heute : neue Anforderungen, alte Pro- Liberale Europapolitik? : Bundesaußenminister Hans- bleme? / hrsg. von Dorothee Hochstetter. – Potsdam: Dietrich Genscher und der Weg zur Einheitlichen Euro- ZMSBw, 2014. – (Potsdamer Schriften zur Militärge- päischen Akte. – In: Hans-Dietrich Genschers Außen- schichte ; Bd. 25), – S. 93 – 103. politik / hrsg. von Kerstin Brauckhoff … – Wiesbaden: Springer VS, 2015. – (Akteure der Außenpolitik), – S. Westliche Anti-Terrorismus-Diplomatie im Nahen 173 – 191. Osten. – In: Terrorismusbekämpfung in Westeuropa : Demokratie und Sicherheit in den 1970er und 1980er Jahren / hrsg. von Johannes Hürter. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Quellen und Darstel- lungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 104), – S. 259 – 288.

■ 74 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Bernhard Gotto: Dierk Hoffmann: Visions of community in Nazi Germany : social engi- „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesell- neering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. schaft“ : Antikommunismus und politische Kultur in der Bernhard Gotto. – 1 Aufl. – Oxford [u.a.] : Oxford Univ. frühen Bundesrepublik / hrsg. von Stefan Creuzberger ; Press, 2014. – XX, 336 S. Dierk Hoffmann. – München [u.a.]: De Gruyter Olden-

bourg, 2014. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für 2014 Zeitgeschichte ; Sondernr.). – VI, 410 S.

Kampf um die deutsche Öffentlichkeit : Westreisen und andere Aktivitäten der SED-Führung bis Anfang der 1950er Jahre. – In: „Geistige Gefahr“ und „Immunisie- rung der Gesellschaft“ : Antikommunismus und politi- sche Kultur in der frühen Bundesrepublik / hrsg. von Stefan Creuzberger ; Dierk Hoffmann. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; Sondernr.), – S. 59 – 73.

Johannes Hürter: Bernhard Gotto und Martina Steber (links) präsentierten bei einer Podiums- A german general on the Eastern Front : the letters and diskussion im IfZ München ihren Sammelband „Visions of Community“. diaries of Gotthard Heinrici ; 1941 - 1942. – Barnsley: Pen & Sword Military, 2014. – X, 163 S. Volksgemeinschaft im NS-Regime : Wandlungen, Wir- kungen und Aneignungen eines Zukunftsversprechens / Terrorismusbekämpfung in Westeuropa : Demokratie Steber, Martina ; Gotto, Bernhard. – In: Vierteljahrs- und Sicherheit in den 1970er und 1980er Jahren / hrsg. hefte für Zeitgeschichte. – 62 (2014), S. 433 – 465. von Johannes Hürter. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Volksgemeinschaft : writing the social history of the Zeitgeschichte ; Bd. 104). – VI, 330 S. Nazi regime / Steber, Martina ; Gotto, Bernhard. – In: Visions of community in Nazi Germany : social engi- Regieren gegen Terrorismus : die Beispiele Westmin- neering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. ster, Bonn und Rom in den 1970er Jahren. – In: Terror - Bernhard Gotto. – Oxford [u.a.]: Oxford Univ. Press, ismusbekämpfung in Westeuropa : Demokratie und Si- 2014, – S. 1 – 25. cherheit in den 1970er und 1980er Jahren / hrsg. von Johannes Hürter. – München [u.a.]: De Gruyter Olden- Enttäuschung als Politikressource : zur Kohäsion der bourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Zeitge- westdeutschen Friedensbewegung in den 1980er Jah- schichte ; Bd. 104), – S. 63–79. ren. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 62 (2014), S. 1 – 33. Das Auswärtige Amt in der NS-Diktatur / hrsg. von Jo- hannes Hürter u. Michael Mayer. – München [u.a.]: De Christian Hartmann: Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Schriftenreihe der Vier- Wielka Wojna Ojczyźniana : 1941–1945. – Poznàn: teljahrshefte für Zeitgeschichte ; Bd. 109). – X, 250 S. Wydawnictwo Poznańskie, 2014. – 231 S. Der Rapallo-Vertrag 1922 und die Zusammenarbeit Helden, Opfer, Täter? : Eine Annäherung an die Solda- von Reichswehr und Roter Armee / Borosnjak, Alexan- ten der deutschen 6. Armee. – In: Militärgeschichte. – der I. ; Hürter, Johannes. – In: Das 20. Jahrhundert / (2014, 1), S. 4 – 9. hrsg. von Helmut Altrichter ... – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Deutschland - Russland : Tobias Hof: Stationen gemeinsamer Geschichte, Orte der Erinne- Anti-Terrorismus-Gesetze und Sicherheitskräfte in der rung ; Bd. 3), – S. 53 – 64. Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Ita- lien in den 1970er und 1980er Jahren. – In: Terroris- Die Wehrmachtsgeneralität und die „Bewältigung“ ihrer musbekämpfung in Westeuropa : Demokratie und Si- NS-Vergangenheit. – In: Forum für osteuropäische cherheit in den 1970er und 1980er Jahren / hrsg. von Ideen- und Zeitgeschichte. – 18 (2014, 1), S. 17 – 30. Johannes Hürter. – München [u.a.]: De Gruyter Olden- bourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Zeitge- schichte ; Bd. 104), – S. 7 – 34.

■ 75 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Stalingrad : Geschichte einer Schlacht. – In: Das 20. Ingo Loose: Jahrhundert / hrsg. von Helmut Altrichter ... – Mün- Twarz getta : zdjęcia żydowskich fotografów z Getta chen [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Deutsch- Litzmannstadt 1940–1944 = The Face of the Ghetto : land - Russland : Stationen gemeinsamer Geschichte, pictures taken by Jewish Photographers in the Litz- Orte der Erinnerung ; Bd. 3), – S. 141 – 150. mannstadt Ghetto 1940–1944 / bearb. von Ingo Loose. – Berlin ; Łódź: Stiftung Topographie des Terrors ; Ar- The military elite and „Volksgemeinschaft“. – In: Visions chiwum Państwowe w Łodzi, 2014. – 95 S. Institut für Zeitgeschichte of community in Nazi Germany : social engineering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. Bernhard „Twarz getta“ : fotografia i fotografowie w getcie Litz- Gotto. – Oxford [u.a.]: Oxford Univ. Press, 2014, – S. mannstadt ; 1940–1944 = „The Face of the Ghetto“ : 257 – 269. photographs and photographers in the Litzmannstadt Ghetto ; 1940–1944. – In: Twarz getta : zdjęcia ży- Sven Keller: dowskich fotografów z Getta Litzmannstadt 1940–1944 Erhalt als Erfolg : Richard Kaselowsky an der Spitze des = The Face of the Ghetto : pictures taken by Jewish Familienunternehmens Dr. Oetker / Finger, Jürgen ; Kel- Photographers in the Litzmannstadt Ghetto 1940–1944 / ler, Sven. – In: Unternehmer – Fakten und Fiktionen : his - bearb. von Ingo Loose. – Berlin ; Łódź: Stiftung Topo- torisch-biografische Studien / hrsg. von Werner Plum- graphie des Terrors ; Archiwum Państwowe w Łodzi, pe. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – 2014, – S. 25 – 37. (Schriften des Historischen Kollegs : Kolloquien ; Bd. 88), – S. 143 – 167. Aspekty ekonomiczno-prawne niemieckiej polityki okupacyjnej i rola banków oraz innych firm niemiek- Der Bielefelder Kunsthallenstreit 1968 : Mäzenaten- kich w Generalnym Gubernatorstwie 1939–1945. – In: tum, Memoria und NS-Vergangenheit im Hause Oetker. Klucze i kasa : o mieniu żydowskim w Polsce pod oku- – In: Unternehmer und NS-Verbrechen : Wirtschaftseli- pacją niemiecką i we wczesnych latach powojennych ; ten im „Dritten Reich“ und in der Bundesrepublik 1939–1950 / hrsg. von Barbara Engelking ... – Warsza- Deutschland / Jörg Osterloh ... (Hg.). – Frankfurt am wa: IFiS PAN, 2014, – S. 29 – 72. Main [u.a.]: Campus, 2014. – (Wissenschaftliche Reihe des Fritz-Bauer-Instituts ; Bd. 23), – S. 331 – 361. Die Juden in der Wirtschaft Schlesiens von der Reichs- gründung 1871 bis zur Schoah. – In: Jüdisches Leben Elite am Ende : die Waffen-SS in der letzten Phase des zwischen Ost und West : neue Beiträge zur jüdischen Krieges 1945. – In: Die Waffen-SS : neue Forschungen / Geschichte in Schlesien / hrsg. von Andreas Brämer. – hrsg. von Jan Erik Schulte. – Paderborn: Schöningh, Göttingen: Wallstein, 2014. – (Hamburger Beiträge zur 2014. – (Krieg in der Geschichte ; Bd. 74), – S. 354 – Geschichte der deutschen Juden ; Bd. 44), – S. 156 – 373. 213.

Morden bis zuletzt, warum die Gewalt kein Ende nahm : „Getto w Litzmannstadt : 1940–1944 = The Ghetto in „Der Krieg ist aus! Bedingungslose Kapitulation!“. – In: Litzmannstadt : 1940–1944. – In: Twarz getta : zdjęcia Informationen: Wissenschaftliche Zeitschrift des Stu- żydowskich fotografów z Getta Litzmannstadt dienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945. – 39 1940–1944 = The Face of the Ghetto : pictures taken (2014, 2), S. 3 – 7. by Jewish Photographers in the Litzmannstadt Ghetto 1940–1944 / bearb. von Ingo Loose. – Berlin ; Łódź: „Volksgemeinschaft” and violence : some reflections Stiftung Topographie des Terrors ; Archiwum Państwo- on interdependencies. – In: Visions of community in we w Łodzi, 2014, – S. 11 – 24. Nazi Germany : social engineering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. Bernhard Gotto. – Oxford Andrea Löw: [u.a.]: Oxford Univ. Press, 2014, – S. 226 – 239. Krakowscy Żydzi pod Okupacją Niemiecką 1939–1945 / Andrea Löw ; Markus Roth. – Kraków: Universitas, Klaus A. Lankheit: 2014. – 274 S. Constructing a new world. – In: Research, Travel, Ex- ploration : the lifeworlds of the Leibniz Association Ar- Arbeit in den Gettos : Rettung oder temporärer Ver- chives / hrsg. von Heinz Peter Brogiato. – Halle (Saale): nichtungsaufschub? – In: Arbeit im Nationalsozia- Mitteldt. Verl., 2014, – S. 106 – 107. lismus : [Tagung … „Arbeit und Lebenslauf in global- geschichtlicher Perspektive“ …] / hrsg. von Marc Das Sammlungsprofil des Archivs des Instituts für Zeit- Buggeln. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, geschichte. – In: Archive in Bayern. – 8 (2014), S. 219 2014, – S. 293 – 308. – 221.

■ 76 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Die „Stunde der Auseinandersetzung mit den deut- Eva Oberloskamp: schen Verbrechen“ : der Erste Frankfurter Auschwitz- Das „russische Deutschland“ in den zwanziger Jahren / Prozess. – In: Krieg und Recht : die Ausdifferenzierung Borosnjak, Alexander I. ; Oberloskamp, Eva. – In: Das des Rechts von der ersten Haager Friedenskonferenz 20. Jahrhundert / hrsg. von Helmut Altrichter ... – bis heute / hrsg. von Martin Löhnig, Mareike Preisner München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. –

u. Thomas Schlemmer. – Regenstauf: Ed. Rechtskultur, (Deutschland – Russland : Stationen gemeinsamer Ge- 2014 2014. – (Rechtskultur Wissenschaft ; Bd. 16), – S. 151 – schichte, Orte der Erinnerung ; Bd. 3), – S. 65 – 74. 164. Die Europäisierung der Terrorismusbekämpfung in den Widerstand und Selbstbehauptung von Juden im Na- 1970er Jahren : bundesdeutsche Akteure und Positio- tionalsozialismus. – In: Aus Politik und Zeitgeschichte. nen. – In: Terrorismusbekämpfung in Westeuropa : De- – 64 (2014, 27), S. 25 – 30. mokratie und Sicherheit in den 1970er und 1980er Jah- ren / hrsg. von Johannes Hürter. – München [u.a.]: De Andreas Malycha: Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Quellen und Darstellun- Die SED in der Ära Honecker : Machtstrukturen, Ent- gen zur Zeitgeschichte ; Bd. 104), – S. 219 – 238. scheidungsmechanismen und Konfliktfelder in der Staatspartei 1971 bis 1989. – München [u.a.]: De Gruy- Ilse Dorothee Pautsch: ter Oldenbourg, 2014. – VIII, 471 S. – (Quellen und Dar- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik stellungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 102). Deutschland 1984 / bearb. von Daniela Taschler u. Tim Szatkowski. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. Staatssicherheit und Wirtschaftskrise : Warnungen des von Horst Möller, Andreas Wirsching u. Gregor Schöll- MfS vor dem ökonomischen Niedergang der DDR in gen. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2 Bde., den 1980er Jahren. – In: Totalitarismus und Demokra- 2015. – LXXXVII, 1751 S. – (Akten zur Auswärtigen tie. – 11 (2014), S. 251 – 265. Politik der Bundesrepublik Deutschland).

Sylvia Necker: Matthias Peter: Fachbeitrag: das „frappant“. – In: Moderne regional : Vertrauen als Ressource der Diplomatie : die Bundesre- Online-Magazin für Kulturlandschaften der Nach- publik Deutschland im KSZE-Prozess. – In: Diplomatie kriegsmoderne = http://www.moderne-regional.de/ mit Gefühl : Vertrauen, Misstrauen und die Außenpoli- fachbeitrag-frappant-hamburg ; 1 (2014,2). tik der Bundesrepublik Deutschland / hrsg. von Reinhild Kreis. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2015. KdF seaside resort Prora : reflections from the perspec- – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 21), – S. 65 – 81. tive of architectural and contemporary history. – In: Prora / hrsg. von Alexander Glandien. – Linz: Kunst- Edith Raim: universität Linz, 2013, – S. 52 – 68. Nazi crimes against Jews and German post-war justice : the West German judicial system during allied occupa- KdF-Seebad Prora : Architektur- und zeithistorische tion (1945–1949). – München [u.a.]: De Gruyter Olden- Betrachtungen. – In: Prora / hrsg. von Alexander Glan- bourg, 2015. – XIII, 332 S. – (New Perspectives on mo- dien. – Linz: Kunstuniversität Linz, 2013, – S. 34 – 51. dern Jewish history ; Bd. 3).

Raum in der Geschichtswissenschaft. – In: Theorien in „Teuerster Onkel und Tante!“ : Korrespondenz vom Ghet- der Raum- und Stadtforschung : Einführungen / hrsg. to Litzmannstadt ins Ghetto Theresienstadt (1941–1944). von Jürgen Oßenbrügge ... – Münster: Westfälisches – In: Medaon. – 8 (2014), 14, S. 1 – 6 = http://www.me- Dampfboot, 2014, – S. 34 – 44. daon.de/pdf/MEDAON_14_Raim.pdf.

Zwischen Abriss, Neuplanung und Rekonstruktion : Der Wiederaufbau der Justiz in Westdeutschland und Neu-Altona als Teil des Hamburger Wiederaufbaus die Ahndung von NS-Verbrechen in der Besatzungs- 1950–1979. – In: Wiederaufbau europäischer Städte : zeit 1945–1949. – In: Krieg und Recht : die Ausdiffe- Rekonstruktionen, die Moderne und die lokale Identi- renzierung des Rechts von der ersten Haager Friedens- tätspolitik seit 1945 / hrsg. von Georg Wagner-Kyora konferenz bis heute / hrsg. von Martin Löhnig, Mareike u. Andrew Stuart Bergerson. – Stuttgart: Steiner, 2014. Preisner u. Thomas Schlemmer. – Regenstauf: Ed. – (Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsfor- Rechtskultur, 2014. – (Rechtskultur Wissenschaft ; Bd. schung ; Bd. 15), – S. 423 – 443. 16), – S. 69 – 86.

■ 77 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Kriegsende und Neuanfang : Augsburg in der Besat- Krieg und Recht : die Ausdifferenzierung des Rechts zungszeit 1945–1949. – In: Augsburg und Amerika : von der ersten Haager Friedenskonferenz bis heute / Aneignungen und globale Verflechtungen in einer hrsg. von Martin Löhnig, Mareike Preisner u. Thomas Stadt / hrsg. von Philipp Gassert. – Augsburg: Wißner, Schlemmer. – Regenstauf: Ed. Rechtskultur, 2014. – 2013. – (Documenta Augustana ; Bd. 24), – S. [185] – (Rechtskultur Wissenschaft ; Bd. 16). – 254 S. 205. Essenz oder Konsequenz? : Zur Bedeutung von Ras- Institut für Zeitgeschichte Textkritische Überlegungen zu einer wissenschaftlich- sismus und Antisemitismus für den Faschismus / kritischen Edition von Hitlers „Mein Kampf“. – In: Mi- Schlemmer, Thomas ; Woller, Hans. – In: Der Fa- litärgeschichtliche Editionen heute : neue Anforderun- schismus in Europa : Wege der Forschung / hrsg. von gen, alte Probleme? / hrsg. von Dorothee Hochstetter. – Thomas Schlemmer u. Hans Woller. – München [u.a.]: Potsdam: ZMSBw, 2014. – (Potsdamer Schriften zur De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte im Ge- Militärgeschichte ; Bd. 25), – S. 49 – 62. spräch ; Bd. 20), – S. 123 – 144.

Thomas Raithel: Politischer Deutungskampf und wissenschaftliche Deu- Die Olympischen Spiele in Moskau / Iščenko, Viktor ; tungsmacht : Konjunkturen der Faschismusforschung / Raithel, Thomas. – In: Das 20. Jahrhundert / hrsg. von Schlemmer, Thomas ; Woller, Hans. – In: Der Faschis- Helmut Altrichter ... – München [u.a.]: De Gruyter Ol- mus in Europa : Wege der Forschung / hrsg. von Thomas denbourg, 2014. – (Deutschland – Russland : Stationen Schlemmer u. Hans Woller. – München [u.a.]: De Gruy- gemeinsamer Geschichte, Orte der Erinnerung ; Bd. 3), ter Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; – S. 289 – 298. Bd. 20), – S. 7 – 15.

The German nation and the 2006 FIFA World Cup. – Pfadabhängigkeit, situative Kontingenz und „Kriegs- In: The FIFA World Cup 1930–2010 : politics, commerce, notwendigkeit“ : deutsche Kriegsführung und Verstöße spectacle and identities / hrsg. von Stefan Rinke. – Göt- gegen das Kriegsvölkerrecht 1914 bis 1918. – In: Krieg tingen: Wallstein, 2014, – S. 353 – 371. und Recht : die Ausdifferenzierung des Rechts von der ersten Haager Friedenskonferenz bis heute / hrsg. von Yuliya von Saal: Martin Löhnig, Mareike Preisner u. Thomas Schlemmer. Die Aufnahme Alexander Solschenizyns bei Heinrich – Regenstauf: Ed. Rechtskultur, 2014. – (Rechtskultur Böll / Drabkin, Jakov S. ; Saal, Yuliya von. – In: Das Wissenschaft ; Bd. 16), – S. 25 – 47. 20. Jahrhundert / hrsg. von Helmut Altrichter ... – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – Schwierige Heimat - die Auto Union in Ingolstadt und (Deutschland - Russland : Stationen gemeinsamer Ge- ihre Arbeiterschaft 1945 bis 1965. – In: Autostädte im schichte, Orte der Erinnerung ; Bd. 3), – S. 279 – 288. 20. Jahrhundert : Wachstums- und Schrumpfungspro- zesse in globaler Perspektive / hrsg. von Martina Heßler Elke Scherstjanoi: u. David Bailey. – Stuttgart: Steiner, 2014. – (Beiträge „Tri – četyre! Zapevaj!“ : Nacistskie pesni na ulicach zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung ; Bd. pobeditelej ; (1940–1950-e gg.). – In: „Svoj – Drugoj – 16), – S. 69 – 89. Čužoj“ : paradoksy vzaimovosprijatija russkich i nemcev v kontekste istorii XX v. ; materialy meždunarodnoj Michael Schwartz: naučno-praktičeskoj konferencija ; 17 – 19 Sentjabrja Homosexuelle im Nationalsozialismus : neue For- 2012 g / hrsg. von Natal’ja P. Timofeeva. – Voronež: schungsperspektiven zu Lebenssituationen von lesbi- Nauka-Junipress, 2014, – S. 60 – 69. schen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Men- schen 1933 bis 1945 / hrsg. von Michael Schwartz. – Ilse Stöbe: Verräterin oder Patriotin? : Ein Gutachten München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeit- des Instituts für Zeitgeschichte. – In: Vierteljahrshefte geschichte im Gespräch ; Bd. 18). – 144 S. für Zeitgeschichte. – 62 (2014), S. 139 – 156. Verfolgte Homosexuelle - oder Lebenssituationen von Thomas Schlemmer: LSBT*QI*? : Einführende Bemerkungen zu einem For- Der Faschismus in Europa : Wege der Forschung / hrsg. schungsfeld im Umbruch. – In: Homosexuelle im Na- von Thomas Schlemmer u. Hans Woller. – München tionalsozialismus : neue Forschungsperspektiven zu [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte Lebenssituationen von lesbischen, schwulen, bi-, trans- im Gespräch ; Bd. 20). – 144 S. und intersexuellen Menschen 1933 bis 1945 / hrsg. von Michael Schwartz. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 18), – S. 11 – 17.

■ 78 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Antikommunismus und Vertriebenenverbände : ein dif- Der Alleskönner : Erinnerung an Karl Carstens anläss- ferenzierter Blick auf scheinbar Eindeutiges in der frühen lich seines 100. Geburtstags. – In: Die Politische Mei- Bundesrepublik Deutschland. – In: „Geistige Gefahr“ nung. – 59 (2014, 529), S. 104 – 107. und „Immunisierung der Gesellschaft“ : Antikommunis- mus und politische Kultur in der frühen Bundesrepu- Daniela Taschler:

blik / hrsg. von Stefan Creuzberger ; Dierk Hoffmann. – Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik 2014 München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – Deutschland 1984 / bearb. von Daniela . u. Tim Szat- (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; kowski. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. Sondernr.), – S. 161 – 176. von Horst Möller, Andreas Wirsching u. Gregor Schöll- gen. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2 Bde., Flucht und Vertreibung : ethnische „Säuberungen“ im 2015. – LXXXVII, 1751 S. – (Akten zur Auswärtigen Ersten und Zweiten Weltkrieg. – In: Das Zeitalter der Politik der Bundesrepublik Deutschland). Weltkriege 1914–1945 / hrsg. von Ernst Piper. – Köln: Lingen, 2014. – (Edition Lingen Stiftung), – S. 250 – 263. Roman Töppel: Waffen-SS und Wehrmacht in der Schlacht bei Kursk : Elke Seefried: ein Vergleich im operativen Einsatz. – In: Die Waffen-SS : Die politische Verantwortung des Wissenschaftlers : neue Forschungen / hrsg. von Jan Erik Schulte. – Pa- Carl Friedrich von Weizsäcker, Politik und Öffentlich- derborn: Schöningh, 2014. – (Krieg in der Geschichte ; keit im Kalten Krieg. – In: Geschichte in Wissenschaft Bd. 74), – S. 317 – 335. und Unterricht. – 65 (2014), S. 177 – 195. Pascal Trees: Ohne Atomkraft leben? Carl Friedrich von Weizsäcker E pluribus unum trotz multipler Loyalitäten? : Die Sol- als Experte in der Kernenergiedebatte der 1970er Jahre. daten der Polnischen Armee nach dem Ersten Welt- – In: Carl Friedrich von Weizsäcker: Physik - Philosophie krieg. – In: Loyalität, Legitimität, Legalität : Zerfalls-, - Friedensforschung : Leopoldina-Symposium vom 20. Separations- und Souveränisierungsprozesse in Ost- bis 22. Juni 2012 in Halle (Saale) / hrsg. von Klaus mittel- und Osteuropa ; 1914–1921 / hrsg. von Alfred Hentschel. – Halle (Saale): Dt. Akad. der Naturforscher Eisfeld ... – Wiesbaden: Harrassowitz, 2014. – (Veröffent- Leopoldina [u.a.], 2014. – (Acta historica Leopoldina ; lichungen des Nordost-Instituts ; Bd. 17), – S. 129 – 156. Bd. 63), – S. 389 – 412. Polen in der Kriegführung des Deutschen Reiches Martina Steber: 1914–1918 oder: Wo und wofür kämpfte eigentlich der Visions of community in Nazi Germany : social engi- Landwehrmann Stanislaus Katczinsky?. – In: Der Erste neering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. Weltkrieg im Geschichtsunterricht : Grenzen – Grenz- Bernhard Gotto. – 1 Aufl. – Oxford [u.a.] : Oxford Univ. überschreitungen – Medialisierung von Grenzen / hrsg. Press, 2014. – XX, 336 S. von Bärbel Kuhn ... – St. Ingbert: Röhrig Univ.-Verl., 2014. – (Historica et didactica / Fortbildung Geschichte ; Volksgemeinschaft : writing the social history of the Bd. 7), – S. 49 – 59. Nazi regime / Steber, Martina ; Gotto, Bernhard. – In: Visions of community in Nazi Germany : social engi- Recepcja faszyzmu i narodowego socjalizmu w II rzec- neering and private lives / hrsg. von Martina Steber u. zypospolitej. – In: Estetyka dyskursu nacjonalistyczne- Bernhard Gotto. – Oxford [u.a.]: Oxford Univ. Press, go w Polsce 1926–1939 / hrsg. von Ulrich Schmid. – 2014, – S. 1 – 25. Warszawa: Wydawnictwo Naukowe Scholar, 2014. – S. 75 – 97. Volksgemeinschaft im NS-Regime : Wandlungen, Wir- kungen und Aneignungen eines Zukunftsversprechens / Zwischen Empfänglichkeit und Resistenz : die Rezep- Steber, Martina ; Gotto, Bernhard. – In: Vierteljahrs- tion von Faschismus und Nationalsozialismus in der hefte für Zeitgeschichte. – 62 (2014), S. 433 – 465. Zweiten Polnischen Republik. – In: Schwert, Kreuz und Adler : die Ästhetik des nationalistischen Diskurses in Tim Szatkowski: Polen ; (1926–1939) / hrsg. von Ulrich Schmid ... – Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Wiesbaden: Harrassowitz, 2014. – (Veröffentlichungen Deutschland 1984 / bearb. von Daniela Taschler u. Tim des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt ; Bd. 32), – S. Szatkowski. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. 83 – 106. von Horst Möller, Andreas Wirsching u. Gregor Schöll- gen. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2 Bde., 2015. – LXXXVII, 1751 S. – (Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland).

■ 79 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Anna Ullrich: „Die Namen, Jungens, merket euch.“ : die Instrumenta- „Nun sind wir gezeichnet“ : jüdische Soldaten und die lisierung des EMDEN-Mythos im Abenteuer- und Ju- „Judenzählung“ im Ersten Weltkrieg. – In: Krieg! Juden gendroman sowie im Spielfilm ; (1915–2014). – In: zwischen den Fronten 1914–1918 / hrsg. von Ulrike Kleiner Kreuzer S. M. S. Emden : ein Jahrhundert zwi- Heikaus ... – Berlin: Hentrich & Hentrich, 2014, – S. schen Mythos und Wirklichkeit / hrsg. von Christian 217 – 238. Röben. – Oldenburg: Isensee-Verl., 2014. – (Veröffentli- chungen des Ostfriesischen Landesmuseums Emden ; Institut für Zeitgeschichte Sebastian Voigt: Bd. 39), – S. 113 – 120. Arbeiterbewegung – Nation – Globalisierung : Be- standsaufnahmen einer alten Debatte / hrsg. von Seba- „Soldat, Kämpfer, Kamerad“ : die Waffen-SS in der NS- stian Voigt. – 1 Aufl. – Weilerswist: Velbrück Wissen- Propaganda am Beispiel Theodor Eickes und der SS-Di- schaft, 2014. – 231 S. vision „Totenkopf“. – In: Die Waffen-SS : neue For- schungen / hrsg. von Jan Erik Schulte. – Paderborn: Einleitung / Voigt, Sebastian ; Sünker, Heinz. – In: Ar- Schöningh, 2014. – (Krieg in der Geschichte ; Bd. 74), – beiterbewegung – Nation – Globalisierung : Bestands- S. 392 – 405. aufnahmen einer alten Debatte / hrsg. von Sebastian Voigt. – Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2014, – S. Hermann Wentker: 7 – 18. Die Konferenz von Potsdam / Filitov, Aleksej M. ; Wentker, Hermann. – In: Das 20. Jahrhundert / hrsg. Antisemitic anti-Zionism within the German left – die von Helmut Altrichter ... – München [u.a.]: De Gruyter Linke. – In: Global anti-Semitism : a crisis of modernity / Oldenbourg, 2014. – (Deutschland - Russland : Stationen ed. by Charles Asher Small. – Leiden [u.a.]: Nijhoff, gemeinsamer Geschichte, Orte der Erinnerung ; Bd. 3), 2013, – S. 335 – 343. – S. 161 – 172.

Intellektuelle politische Interventionen : Bernard Laza- Antikommunismus in der frühen Bonner Republik : Di- res Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus im mensionen eines zentralen Elements politischer Kultur Frankreich des späten 19. Jahrhunderts. – In: Beschrei- im Ost-West-Konflikt. – In: „Geistige Gefahr“ und „Im- bungsversuche der Judenfeindschaft : zur Geschichte munisierung der Gesellschaft“ : Antikommunismus der Antisemitismusforschung vor 1944 / hrsg. von und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik / Hans-Joachim Hahn … – München [u.a.]: De Gruyter hrsg. von Stefan Creuzberger ; Dierk Hoffmann. – Oldenbourg, 2015. – (Europäisch-jüdische Studien - München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – Beiträge ; Bd. 20), S. 149 – 171. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; Sondernr.), – S. 355 – 369. SPD und Antisemitismus : Annäherungen an eine 150- jährige Auseinandersetzung. – In: Antisemitismus in Die Aufstände im Ostblock im Kontext des Kalten Krie- deutschen Parteien / hrsg. von Dana Ionescu und Samuel ges. – In: Die ostmitteleuropäischen Freiheitsbewegun- Salzborn – Baden-Baden: Nomos, 2014. – (Interdiszi- gen : 1953–1989 ; Opposition, Aufstände und Revolu- plinäre Antisemitismusforschung ; Bd. 2), – S. 79 – 122. tionen im kommunistischen Machtbereich / hrsg. von Andreas H. Apelt. – Berlin: Metropol-Verl., 2014, – S. Thomas Vordermayer: 25 – 42. Hitlers Mein Kampf als wissenschaftliche Edition. – In: NS-Propaganda im 21. Jahrhundert : zwischen Verbot Die Grünen und Gorbatschow : Metamorphosen einer und öffentlicher Auseinandersetzung / hrsg. von Chris - komplexen Beziehung 1985 bis 1990. – In: Viertel- tian Kuchler. – Köln [u.a.]: Böhlau, 2014, – S. 61 – 77. jahrshefte für Zeitgeschichte. – 62 (2014), S. 481 – 514.

Niels Weise: Andreas Wirsching: „Bravo, kleiner Kreuzer!“ : S. M. S. EMDEN in der Pro- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik paganda ; (1914–1945). – In: Kleiner Kreuzer S. M. S. Deutschland 1984 / bearb. von Daniela Taschler u. Tim Emden : ein Jahrhundert zwischen Mythos und Wirk- Szatkowski. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. lichkeit / hrsg. von Christian Röben. – Oldenburg: Isen- von Horst Möller, Andreas Wirsching u. Gregor Schöll- see-Verl., 2014. – (Veröffentlichungen des Ostfriesi- gen. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2 Bde., schen Landesmuseums Emden ; Bd. 39), – S. 95 – 112. 2015. – LXXXVII, 1751 S. – (Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland).

■ 80 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Das Kabinett Ehard III : 18. Dezember 1950 bis 14. De- Wege der Demokratie. – In: Bonn – Orte der Demokratie : zember 1954 ; 20.12.1950 – 28.12.1951 / hrsg. von der historische Reiseführer / hrsg. von Ulrike Zander u. Oliver Braun. Hrsg. von der Historischen Kommission Annabelle Petschow. – Bonn: Bundeszentrale für Poli- bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften tische Bildung, 2014. – (Schriftenreihe / Bundeszentrale durch Andreas Wirsching und von der Generaldirektion für Politische Bildung ; Bd. 1344), – S. 6 – 13.

der Staatlichen Archive Bayerns durch Margit Ksoll- 2014 Marcon. – München [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2 Zur aktuellen Situation der „Aufarbeitung der NS-Zeit“. Bde., 2014. – CXLVII, 1238 S. – (Die Protokolle des – In: Südosteuropa-Mitteilungen. – 54 (2014), S. 16 – 27. Bayerischen Ministerrats 1945 – 1954 ; Bde. 3,3,1,1, u. 3,3,1,2). Hans Woller: Der Faschismus in Europa : Wege der Forschung / hrsg. Lebenswelten von Abgeordneten in Europa : 1860–1990 / von Thomas Schlemmer u. Hans Woller. – München hrsg. von Adéla Gjuričová, Andreas Schulz, Luboš [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte Velek u. Andreas Wirsching. – Düsseldorf: Droste, im Gespräch ; Bd. 20). – 144 S. 2014. – (Parlamente in Europa ; Bd. 3). – 340 S. Politischer Deutungskampf und wissenschaftliche Deu- West- und Nordeuropa Juni 1942–1945 / bearb. von tungsmacht : Konjunkturen der Faschismusforschung / Katja Happe, Barbara Lambauer u. Clemens Maier- Schlemmer, Thomas ; Woller, Hans. – In: Der Faschis- Wolthausen. Hrsg. von Susanne Heim, Ulrich Herbert, mus in Europa : Wege der Forschung / hrsg. von Thomas Michael Hollmann, Horst Möller, Dieter Pohl, Simone Schlemmer u. Hans Woller. – München [u.a.]: De Gruyter Walther u. Andreas Wirsching. – München [u.a.] : De Oldenbourg, 2014. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. Gruyter Oldenbourg, 2015. – 896 S. – (Die Verfolgung 20), – S. 7 – 15. und Ermordung der europäischen Juden durch das na- tionalsozialistische Deutschland 1933–1945 ; Bd. 12). Essenz oder Konsequenz? : Zur Bedeutung von Rassismus und Antisemitismus für den Faschismus / Schlemmer, „Volksgemeinschaft” and the illusion of „normality” Tho mas ; Woller, Hans. – In: Der Faschismus in Europa : from the 1920s to the 1940s. – In: Visions of commu- We ge der Forschung / hrsg. von Thomas Schlemmer u. nity in Nazi Germany : social engineering and private Hans Woller. – München [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, lives / hrsg. von Martina Steber u. Bernhard Gotto. – 2014. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 20), – S. 123 – 144. Oxford [u.a.]: Oxford Univ. Press, 2014, – S. 149 – 156. Jürgen Zarusky: Antikommunismus als Querschnittsphänomen politi- V otbleske „Chrustal’noj noči“ : evrejskaja obščina Kё- scher Kultur : 1917–1945. – In: „Geistige Gefahr“ und nigsberga, presledovanie i spasenie evreev Evropy ; „Immunisierung der Gesellschaft“ : Antikommunismus Materialy 8-j Meždunarodnoj konferencii „Uroki Cho- und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik / lokosta i sovremennaja Rossija“ / Il’ja Al’tman ; Kiril hrsg. von Stefan Creuzberger ; Dierk Hoffmann. – Mün- Feferman u. Jürgen Zarusky. – Moskva, Kaliningrad, chen [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2014. – (Schriften- 2014. – 249 S. reihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; Sondernr.), – S. 15 – 28. Massovye aresty evrejskich mužčin i ich sud’by v na- cistskich konclagerjach v ramkach „Chrustal’noj noči“. Der Preis der Freiheit : Geschichte Europas in unserer – In: V otbleske „Chrustal’noj noči“ : evrejskaja obšči- Zeit. Lizenz des Verl. Beck, München. – Lizenzausg. – na Kёnigsberga, presledovanie i spasenie evreev Evro- Bonn : Bundeszentrale für Politische Bildung, 2012 (er- py ; Materialy 8-j Meždunarodnoj konferencii „Uroki schienen 2014). – 489 S. – (Schriftenreihe / Bundes- Cholokosta i sovremennaja Rossija“ . – Moskva: Kali- zentrale für Politische Bildung ; Bd. 1256). ningrad, 2014, – S. 95 -103.

Der Weg zur deutschen Einheit : die „deutsche Frage“ Kampfplatz Geschichte : Anmerkungen zur europäischen als roter Faden in der Politik Hans-Dietrich Genschers. Erinnerungspolitik nach dem Untergang des Kommu- – In: Hans-Dietrich Genschers Außenpolitik / hrsg. von nismus. – In: Forum für osteuropäische Ideen- und Kerstin Brauckhoff … – Wiesbaden: Springer VS, 2015. Zeitgeschichte. – 18 (2014, 1), S. 141 – 173. – (Akteure der Außenpolitik), – S. 245 – 261. Die Entschädigung von Opfern nationalsozialistischer Notwendigkeiten, Zielsetzungen und Probleme einer Verfolgung aus dem ehemaligen „Ostblock“ durch die kritischen Edition von „Mein Kampf“. – In: Zur Debatte : Bundesrepublik Deutschland. – In: Istorija. Ėlektron- Themen der Katholischen Akademie in Bayern. – 44 nyj naučno-obozrevatel’skij žurnal = http://jes.su/in- (2014, 7), S. 5 – 8. dex.php, 2014.

■ 81 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Lehrtätigkeit

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Frank Bajohr: Dierk Hoffmann: Übung „Holocaust und Täterforschung. Entwicklung, Oberseminar „Die friedliche Revolution und die Wieder - Ertrag und Perspektiven eines Forschungsansatzes“ im vereinigung Deutschlands 1989/90 im internationalen Wintersemester 2014/15 an der Ludwig-Maximilians- Kontext“ mit Lektürekurs im Wintersemester 2013/14 Universität München. an der Universität Potsdam.

Magnus Brechtken: Oberseminar „Ausbau und Krise des modernen Sozial- Institut für Zeitgeschichte Übung „Albert Speer und der internationale Geschichts- staates. Arbeitsmarktpolitik vom späten Kaiserreich bis diskurs nach 1945“ im Wintersemester 2014/2015 an zur Berliner Republik (1890–2010)“ mit Lektürekurs im der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sommersemester 2014 an der Universität Potsdam.

Annemone Christians: Johannes Hürter: Kurs „Gesundheitsämter im Nationalsozialismus“ im Hauptseminar „Der Völkerbund 1920–1946“ im Som- Rahmen des Weiterbildungskurses Öffentliches Gesund- mersemester 2014 an der Johannes Gutenberg-Univer- heitswesen der Akademie für öffentliches Gesundheits- sität Mainz. wesen in Düsseldorf am 26. September. Sven Keller: Axel Drecoll: Übung „Privat! Geschichte eines Konzepts“ im Winter- Übung „Zeitalter der Weltkriege“ im Wintersemester semester 2013/14 an der Universität Augsburg. 2013/14, im Sommersemester 2014 und im Winterse- mester 2014/15 an der Ludwig-Maximilians-Universi- Übung „Der Krieg im Kleinen. Feldpost und Tagebü- tät München. cher aus dem Zweiten Weltkrieg (mit Vermittlung von Kenntnissen der Kurrentschrift)“ im Wintersemester Bernhard Gotto: 2014/15 an der Universität Augsburg. Übung „Neue Soziale Bewegungen und Alternatives Milieu in der Bundesrepublik während der 1970er und Sylvia Necker: 1980er Jahre“ im Sommersemester 2014 an der Ludwig- Seminar „Baustelle Hamburg. Städtebauliche Großpro- Maximilians-Universität München (zusammen mit jekte in historischer und gegenwärtiger Perspektive“ Konrad Sziedat). im Herbsttrimester 2014 an der Helmut Schmidt Uni- versität Hamburg. Basiskurs „Frankreich nach Charles de Gaulle – Um- brüche und Wandel der Fünften Republik (1965–1985)“ Elke Scherstjanoi: im Wintersemester 2014/15 an der Ludwig-Maximilians- Hauptseminar „Die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg Universität München. 1941–1945: Volkswirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Alltag“ im Wintersemester 2013/14 an der TU Chemnitz. Christian Hartmann: Exkursion zum Thema „Die Schlacht bei Königgrätz Hauptseminar „Der 17. Juni 1953 in der DDR – volks- am 3. Juli 1866“ nach , Jičín und Hradec Krá- wirtschaftliche und sozialgeschichtliche Betrachtun- lové (Tschechien) im Rahmen des Lehrgangs General- gen“ im Wintersemester 2014/15 an der TU Chemnitz. stabs- und Admiralstabsdienst an der Führungsakade- mie der Bundeswehr in Hamburg vom 5. bis 9. Mai. Thomas Schlemmer: Hauptseminar/Vertiefungskurs „Die Geschichte der Ar- Tobias Hof: beitslosigkeit in Deutschland 1918–1990“ im Sommer- Seminar „The Fascist Challenge in Europe 1919–1945“ semester 2014 an der Ludwig-Maximilians-Universität an der Washington University in St. Louis/USA, Acade- München. mic Year 2013/2014, spring semester. Oberseminar (gemeinsam mit Thomas Raithel und Seminar „Society and Culture in Postwar Germany“ an Andreas Wirsching) im Sommersemester 2014 an der der University of North Carolina at Chapel Hill/ USA, Ludwig-Maximilians-Universität München. Academic Year 2014/2015, fall semester. Vorlesung „Die ‚Bonner Republik‘. Die Geschichte der Seminar „Europe between the Wars: 1914–1945“ an der Bundesrepublik Deutschland 1949–1990“ im Winterse- University of North Carolina at Chapel Hill/ USA, Acade- mester 2014/2015 an der Ludwig-Maximilians-Univer- mic Year 2014/2015, fall semester. sität München.

■ 82 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Lehrtätigkeit JAHRESBERICHT – Oberseminar (gemeinsam mit Thomas Raithel und An- Hauptseminar „Friedliche Revolution in der DDR und dreas Wirsching) an der Ludwig-Maximilians-Univer- Wiedervereinigung Deutschlands 1989–1990“ im Win- sität München im Wintersemester 2014/2015. tersemester 2014/15 an der Universität Leipzig.

Michael Schwartz: Andreas Wirsching:

Hauptseminar (Blockveranstaltung) „Die Zivilbevölke- Bachelor-Kurs Neueste Geschichte im Sommersemester 2014 rungen im Ersten Weltkrieg 1914–1918: Zwischen Mo- 2014 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. bilisierung, Kriegseinwirkung und Ausgrenzung“ im Wintersemester 2013/14 an der Westfälischen Wil- Vertiefungskurs/Hauptseminar „Westdeutschland 1945– helms-Universität Münster. 1965: Besatzung – Wiederaufbau – Politik und Gesell- schaft“ im Wintersemester 2014/15 an der Ludwig-Ma- Hauptseminar (Blockveranstaltung) „Juli 1914: Erklä- ximilians-Universität München. rungsversuche für den Beginn des Ersten Weltkrieges“ im Sommersemester 2014 an der Westfälischen Wil- helms-Universität Münster.

Hauptseminar (Blockveranstaltung) „Der Erste Welt- Vorträge und Diskussionsleitungen krieg im Spielfilm: Themen – Deutungen – Ausblen- dungen“ im Wintersemester 2014/15 an der Westfäli- Frank Bajohr: schen Wilhelms-Universität Münster. Vortrag „The Economic and Social History of National Socialism” auf der Konferenz „Studying the History of Elke Seefried: National Socialism and the Holocaust. Toward an Agen- Vertiefungskurs „Ära der Ökologie? Umwelt und Ge- da of the 21st Century” am US Holocaust Memorial sellschaft nach 1945“ im Wintersemester 2013/14 an Museum in Washington am 23. Januar. der Ludwig-Maximilians-Universität München. Teilnahme an der Public Panel Discussion „Studying Vorlesung „Die ‚alte‘ Bundesrepublik, 1949–1989/90“ the History of National Socialism and the Holocaust” im Sommersemester 2014 an der Ludwig-Maximilians- am Deutschen Historischen Institut in Washington am Universität München. 24. Januar.

Vorlesung „Geschichte der ‚alten‘ Bundesrepublik, Vortrag „Wie verhielt sich die Bevölkerung gegenüber 1949–1989/90“ im Wintersemester 2014/15 an der Judenverfolgung, Novemberpogrom und Holocaust? Universität Augsburg. Ein Vergleich zeitgenössischer Lage- und Geheimbe- richte“ im Landesarchiv Schleswig-Holstein am 20. Martina Steber: Februar. Übung „Eine nationalsozialistische ‚Volksgemeinschaft‘? Neue Forschungen zur Gesellschaftsgeschichte des NS- Einführungsvortrag zur Tagung „Der Holocaust. Kon- Regimes“ im Wintersemester 2013/14 an der Ludwig- texte und Forschungsansätze. Eine Bilanz“ im IfZ Mün- Maximilians-Universität München. chen am 9. April.

Sebastian Voigt: Vortrag „Täterforschung – Perspektiven und Grenzen Bachelorseminar „Die Geschichte des Nationalsozia- eines Forschungsansatzes“ auf der Tagung „Der Holo- lismus 1933–1939“ im Wintersemester 2014/15 an der caust. Kontexte und Forschungsansätze. Eine Bilanz“ Universität Leipzig. des Zentrums für Holocaust-Studien und der Akade- mie für Politische Bildung in Tutzing am 10. April. Bachelorseminar „Sozialdemokratisches Jahrzehnt oder Strukturbruch? Die Bundesrepublik der 1970er Jahre Vortrag „Die mediale Rezeption des Massakers von im Kontext des Kalten Krieges“ im Sommersemester Rechnitz aus Sicht der neueren Täterforschung“ auf 2014 an der Universität Leipzig. der Konferenz „Rechnitz revisited. Das Massaker vom März 1945. (Re-)Konstruktionen, Verarbeitungen, Fra- Hermann Wentker: gen“ im Historischen Kolleg in München am 15. Mai. Hauptseminar „Preußen-Deutschland im europäischen Staatensystem: Bismarcks Außenpolitik 1862–1890“ Moderation und Leitung des Panels „Post-War Crimes im Sommersemester 2014 an der Universität Leipzig. Trials/Secret Police Files“ auf der EHRI-Konferenz „Ho- locaust Documentation in Eastern Europe“ in Krakau am 20. Mai.

■ 83 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Theodor-Lessing-Lecture „Lost in Details? Neuere Ent- Vortrag „Justice for the Enemy? Die Verteidigung von wicklungstendenzen und Perspektiven der Holocaust- deutschen Kriegsverbrechern vor alliierten Militärge- Forschung“ am Historischen Seminar der Universität richten durch britische Offiziere“ im Rahmen des Semi- Hannover am 17. Juni. nars ProHist Sommerretreat, Ludwig-Maximilians-Uni- versität München, Frauenchiemsee am 2. August. Vortrag und öffentliche Präsentation des Zentrums für Holocaust-Studien im Jüdischen Historischen Institut Präsentation des Dissertationsprojekts im Rahmen des Institut für Zeitgeschichte in Warschau am 27. Juni. Leibniz-Nachwuchsforums im Deutschen Bergbaumu- seum Bochum am 12. September. Vortrag „Bystanders, Actors, Perpetrators? German So- ciety and the Persecution and Murder of the Jews” im Vortrag „Justice for the Enemy? Britische Offiziere als Rahmen der EHRI Summer School on Holocaust History Verteidiger deutscher Kriegsverbrecher 1945-49“ im am NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Rahmen des VI. Doktorandenseminars des Fritz Bauer Studies in Amsterdam am 22. Juli. Instituts in Kooperation mit der Evangelischen Akade- mie Frankfurt, Arnoldshain, vom 17. bis 19. September. Vortrag „Social Antisemitism in Comparative Perspec- tive. The Example of Antisemitism in Summer and Sea - Vortrag „Justice for the Enemy? Britische Offiziere als side Resorts in Germany and the United States, 1870s Verteidiger deutscher Kriegsverbrecher 1945-49“ im to 1950s” auf dem Internationalen Symposium über Rahmen des II. Doktorandenseminars des Lehrstuhls „Jewish History, Antisemitism and the Holocaust” im Prof. Dr. Arnd Koch, Universität Augsburg am 14. No- Jüdischen Museum in Sydney/Australien am 17. Sep- vember. tember. Vortrag „Defence in British War Crimes Trials 1945– Wissenschaftliche Leitung des 15. Dachauer Symposi- 1949“ im Rahmen der Tagung „The Defence in Interna- ums „‚...Zeugnis ablegen bis zum letzten‘. Tagebücher tional Criminal Courts. A Conference, International Re- und persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalso- search and Documentation Centre War Crimes Trials“ zialismus und des Holocaust“ (mit Sybille Steinbacher) der Philipps-Universität Marburg vom 3. bis 5. Novem- und Einführungsvortrag „‚Zeitalter des Tagebuchs‘? ber. Subjektive Zeugnisse aus der NS-Zeit“ im Max-Mann- heimer-Studienzentrum in Dachau am 10. Oktober. Giles Bennett: Vortrag „Sustainable Online Publishing of Metadata Wissenschaftliche Leitung der Konferenz „The Holo- Descriptions on Polish Archival Holdings in the Euro- caust and European Societies. Social Processes and So- pean Holocaust Research Infrastructure: Resource Dis - cial Dynamics“ am IfZ München vom 23.-25. Oktober covery and Connection to the Sources“, zusammen mit (mit Andrea Löw) und Einführungsvortrag „The Holo- Veerle Vanden Daelen und Mike Priddy in Warschau caust as Social Process. Some Introductory Remarks“ auf der 14. Internationalen Konferenz der Staatsarchive am 23. Oktober. in Ost- und Mitteleurope (Colloquia Jerzy Skowronek dedicata) „Collecting of archive resources in the digital Leitung des Panels „Humor im NS-Regime“ auf dem world of the 21st century“ am 23. Mai. Workshop „Hitler und Humor – geht das?“ im IfZ Mün- chen am 19. November. Vortrag „Bringing Together the Scattered Evidence - Holocaust-Related Archival Descriptions Across Europe“ Vortrag „The Holocaust as Social Process. German So- am Holocaust Memorial Center Budapest auf dem EH- ciety, the Persecution of the Jews and the Holocaust“ RI-Workshop „Overcoming the Gap: Eastern Perspecti- auf dem Researcher’s Seminar „Beyond the ‚Bystander’. ves on EHRI“ am 6. November. Civil Society and the Exclusion of Jews during the Ho- locaust“ des Strochlitz Institute for Holocaust Studies, Magnus Brechtken: der Friedrich Ebert-Stiftung, des Ghetto Fighters’ House Vortrag „Vergangenheitsaufarbeitung nach 1945: Pha- Museum und des Massuah Institute for Holocaust Stu- sen, Personen, Narrative“ an der Akademie für Lehrer- dies in Haifa am 26. November. fortbildung und Personalführung in Dillingen am 24. März. Margaretha Bauer: Vortrag „Justice for the Enemy? Britische Offiziere als Moderation der Diskussion zum Vortrag von Prof. Dr. Verteidiger deutscher Kriegsverbrecher 1945-49“ im Ulrich Herbert „Holocaust-Forschung in Deutschland. Rahmen des Stipendiatenkolloquiums des German His- Geschichte und Perspektiven einer schwierigen Diszi- torical Institute London (GHIL) am 20. Mai. plin“ im IfZ München am 9. April.

■ 84 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Joachim Fest und der 20. Juli 1944: Geschichts- Begrüßung und Einleitung zur Eröffnung der Winter- bilder, Vergangenheitskonstruktionen, Narrative“ im ausstellung der Dokumentation Obersalzberg „Eine Ge- Rahmen der Tagung „Verräter? Vorbilder? Verbrecher? schichte für heute - Anne Frank“ in Berchtesgaden am Die sich wandelnden Deutungen des 20. Juli 1944“ im 2. Oktober. Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart

am 17. Juli. Begrüßung anlässlich des Vortrages „Eine deutsche 2014 Biografie für ein französisches Publikum? Willy Brandt Vortrag „Aktuelle Perspektiven der NS-Forschung“ an- aus französischer Perspektive“ von Prof. Dr. Hélène lässlich des Auftaktsymposiums „Nationalsozialismus Miard-Delacroix im IfZ München am 8. Oktober. und südwestdeutsche Landesgeschichte » im Rahmen des Forschungsprojekts „Geschichte der Landesministe- Einführung anlässlich der Buchvorstellung von Thomas rien in Baden und Württemberg in der Zeit des Natio- Schlemmer und Hans Woller (Hrsg.) „Der Faschismus nalsozialismus“ in der Universität Stuttgart am 25. Juli. in Europa. Wege der Forschung“ im IfZ München am 13. Oktober. Vortrag „Jüngere Holocaust-Forschung und das Münch- ner Zentrum für Holocaust-Studien“ mit anschließender Einführung anlässlich der Buchvorstellung von Rüdiger Diskussion im Rahmen der Kooperationstagung „Die Graf „Nationale Souveränität in einer Welt des Öls“ im beiden Weltkriege in den deutsch-polnischen Wissen- IfZ München am 30. Oktober. schaftsbeziehungen“ der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft in der Begrüßung anlässlich der Konferenz „Partisanen- und Reihe „Wissenschaftsdialog - grenzüberschreitend. Po- Aufstandsbewegungen während des Zweiten Weltkriegs“ tenziale und Herausforderungen für die Geistes- und in Bad Wiessee am 7. November. Sozialwissenschaften“ in Warschau am 3. September. Vortrag „Politik und Humor im 20. Jahrhundert“ und Einführung anlässlich der Buchvorstellung von Wendy Vortrag „Satire als Mittel der Vergangenheitsaufarbei- Lower „Hitlers Helferinnen“ im IfZ München am 22. tung: Von ‚Wir Wunderkinder‘ über ‚Schtonk‘ bis zum September. ‚Bonker‘“ sowie Moderation der Podiumsdiskussion im Rahmen des Workshops „Hitler und Humor - geht das?“ im IfZ München am 19. November.

Magnus Brechtken moderierte auf der Konferenz „Authenticity and Victimhood“ ein Panel über den Bombenkrieg in Deutschland und Japan.

■ 85 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Joachim Fest als ‚Historiker‘: Chronik einer Vortrag „Das Private vor Gericht. Die Verhandlung von fortschreitenden Verwunderung“ beim Förderverein für Privatsphäre in der nationalsozialistischen Rechtspra- Neuere Geschichte an der Universität Bonn am 4. De- xis“ im Interdisziplinären Kolloquium „Der Nationalso- zember. zialismus, seine Ursachen und seine Nachwirkungen“ an der Leibniz Universität Hannover am 6. Mai. Vortrag „Neuere Ansätze der NS-Forschung“ im Rahmen des Workshops „Der Nationalsozialismus: Forschung Projektvorstellung „Das Private vor Gericht“ im Rahmen Institut für Zeitgeschichte und Vermittlung im 21. Jahrhundert“ der Bayerischen eines gemeinsamen Workshops mit dem Forschungs- Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Tutzing projekt „Fotografie im Nationalsozialismus“ (Hum- am 8. Dezember. boldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Michael Wildt) im IfZ München am 16. Juni. Vortrag „Warum 2014 nicht 1914 ist“ und Teilnahme an der Podiumsdiskussion „1914 = 2014?“ im Histori- Vortrag „Das Private im Nationalsozialismus. Schwan- schen Kolleg in München am 8. Dezember. gerschaft, Ehe und Familie zwischen privatem Glück und staatlichem Zugriff“ zusammen mit Sven Keller im Agnes Bresselau von Bressensdorf: Rahmen des Vortragszyklus „Kunst, Kultur, Gesell- Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Perspektiven der schaft – Kriegskinder“ an der Ludwig-Maximilians- Liberalismus-Forschung seit 1945“ im Rahmen der Ta- Universität München am 2. Dezember. gung „Liberalismus-Forschung nach 25 Jahren - Bilanz und Perspektiven“ im Archiv des Liberalismus in Gum- Vortrag „Das Private vor Gericht. Zivil- und Strafrechts- mersbach am 27. und 28. Juni. praxis im Nationalsozialismus“ im Kolloquium des Lehr- stuhls für Zeitgeschichte der Ruhr-Universität Bochum Vortrag „Medien und Diplomatie. Das entspannungs- am 10. Dezember. politische Krisenmanagement Hans-Dietrich Genschers im Zweiten Kalten Krieg“ im IfZ Berlin am 18. Septem- Axel Drecoll: ber. Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Anfang aus dem Ende. Die Flakhelfergeneration“ im Filmmuseum Mün- Michael Buddrus: chen am 20. März. Vortrag „Die NS-Sondergerichte in Mecklenburg“ im zur Landeszentrale für Politische Bildung Mecklen- Vortrag „Die Dokumentation Obersalzberg und das burg-Vorpommern gehörenden „Dokumentationszen- Fliegerhorst-Museum Fürstenfeldbruck. Konzepte, Grün- trum für die Opfer der Diktaturen in Deutschland“ in dung, Aufbau“ im Rahmen des Kolloquiums der Stadt Schwerin am 31. März. Fürstenfeldbruck am 10. Mai.

Vortrag „Das Wirken des Sondergerichts Schwerin in Vortrag „Der Obersalzberg. Bilanz und Perspektiven“ den Kreisen Hagenow, Ludwigslust und Parchim“ in im Rahmen des Oberseminars für Neuere und Neueste der Alten Synagoge in Hagenow am 18. Juni. Geschichte von Prof. Dr. Ulrich Herbert an der Univer- sität Freiburg am 9. Juli. Annemone Christians: Vortrag „Amtsgewalt und Volksgesundheit. Das öffent- Vortrag „Konzeptionelle Überlegungen für die neue liche Gesundheitswesen im nationalsozialistischen Mün- Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg“ im chen“ vor dem Referat für Umwelt und Gesundheit der Rahmen der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats Landeshauptstadt München am 5. Februar. der Dokumentation Obersalzberg am 20. und 21. Okto- ber. Moderation des Panels „Verwaltete Bevölkerung“ der Tagung „Herrschaft vor Ort. Kommunalverwaltungen Vortrag „The ‚Fuehrer‘ in Private. Historical Tourism at im 19. und 20. Jahrhundert“ an der Ludwig-Maximili- Obersalzberg and „eagles nest“ between Nazi Folklore ans-Universität München am 28. März. and the Politics of Remembrance” im Rahmen der Ver- anstaltung „Journeys into the Past: History as a Tourist Projektvorstellung „Das Private vor Gericht“ im Rahmen Attraction in the 19th and 20th Centuries“ an der Uni- eines gemeinsamen Workshops mit dem DFG-Gradu- versität Siegen vom 6. bis 8. November. iertenkolleg 1681 „Privatheit“ (Universität Passau) im IfZ München am 8. April. Vortrag „Hanswurst Hitler. Bildwelten vom ‚Führer‘ pri- vat“ im Rahmen des Workshops „Hitler und Humor - geht das?“ im IfZ München am 19. November.

■ 86 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Vermittlung des Nationalsozialismus im Mu- Vortrag „Bilder von Geist und Gehirn. Eine historische seum“ im Rahmen der Veranstaltung „Der Nationalso- Annäherung“ sowie Moderation eines Panels beim zialismus. Forschung und Vermittlung im 21. Jahrhun- Doktorandenkolloquium „Grenzen und Perspektiven dert“ der Akademie für politische Bildung Tutzing und der Erforschung psychischer Krankheit“ (Stipendiaten der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungs - machen Programm – Studienstiftung des deutschen arbeit am 8. und 9. Dezember. Volkes) in Berlin am 14. November. 2014

Albert A. Feiber: Tim Geiger: Einführung und Moderation des Obersalzberger Ge- Vortrag „Der NATO-Doppelbeschluss und seine europäi- sprächs mit Dr. Šárka Jarská zum Thema „Tschechische schen Dimensionen“ an der Universität Hildeheim am Zwangsarbeit am Obersalzberg – die Zeitzeugenperspek- 3. Februar. tive“ am 18. Februar. Vortrag „Aussenpolitische Editionen an der Grenze zur Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Lern- und Er- Dreißig-Jahres-Sperrfrist“ auf der Tagung „Sind zeitge- innerungsorte heute“ unter Leitung von Prof. Dr. Win- schichtliche Quelleneditionen noch sinnvoll? Work - fried Nerdinger mit Dr. Gudrun Brockhaus, Dr. Burk- shop zur editorischen Praxis“ der Konrad-Adenauer- hard Körner, Dr. Christoph Links, Dr. Susanne Meinl Stiftung in St. Augustin am 8. März. und Dr. Jörg Skriebeleit auf der Tagung „Geschichts- und Erinnerungsorte. Zum Umgang mit den belasteten Vortrag „Die gesamteuropäische Einbettung der Wie - Zeugnissen der Vergangenheit“ der Evangelischen dervereinigung im 2+4-Prozess“ auf der Tagung „Welt Akademie Tutzing am 5. April. im Wandel: 1989 als globales Epochenjahr“ der Akade- mie für Politische Bildung Tutzing am 12. Juli. Vortrag „Lernen und Erinnern? Überlegungen zur Funk- tion und Konzeption von NS-Orten am Beispiel Ober- Bernhard Gotto: salzberg“ (mit Axel Drecoll und Sylvia Necker) im Rah- Einführungsvortrag bei der Buchpräsentation von „Vi- men des Oberseminars von Prof. Ulrich Herbert an der sions of Community in Nazi Germany. Social Enginee- Universität Freiburg am 9. Juli. ring and Private Lives“ in München am 5. Mai und in Oxford (zusammen mit Martina Steber) am 23. Mai. Vortrag und Diskussion über die Arbeit der Dokumen- tation Obersalzberg mit Teilnehmern eines Seminars Vortrag „Einführung in Stilregeln für wissenschaftli- mit Multiplikatoren im Israel-Austausch des Bayeri- ches Schreiben“ während der Schreibschule der VfZ in schen Jugendrings am 24. Oktober. Aldersbach am 29. Juli.

Vortrag „Der Obersalzberg als zweiter Regierungssitz Vortrag „Einführung in die historische Recherche“ im zur Zeit des Nationalsozialismus“ im Rahmen des Se- Rahmen des Seminars „Sachbuch schreiben“ der Baye- niorenstudiums „Regionalgeschichte zwischen Inn und rischen Akademie des Schreibens in München am 21. Salzach“ im Wintersemester 2014/15 des Katholischen November. Bildungswerks Rosenheim am 9. Dezember. Christian Hartmann: Sandra Fürgut: Präsentation des Projekts „Hitler, ‚Mein Kampf‘ – eine Vortrag „Das Ringen um das Selbst. Schizophrenie in kritische Edition“ vor dem Special Envoy for Holocaust Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur in Ost- und Issues of the U.S. Department of State, Douglas A. Westdeutschland“ im Oberseminar des IfZ München Davidson, im IfZ München am 10. Februar. am 10. Juli. Präsentation des Projekts „Hitler, ‚Mein Kampf‘ – eine Präsentation des Dissertationsprojekts im Rahmen des kritische Edition“ vor dem Wissenschaftlichen Beirat Leibniz-Nachwuchsforums im Deutschen Bergbaumu- des Instituts für Zeitgeschichte im IfZ München am 28. seum Bochum am 12. September. Februar.

Vortrag „‚Einbruch der Psychoanalyse?‘ Debatten um Präsentation des Projekts „Hitler, ‚Mein Kampf‘ – eine die Therapierbarkeit von Schizophrenie nach 1945“ im kritische Edition“ vor dem Generalkonsul des Staates Rahmen des Workshops „Psychiatrie – Wissen – Ge- Israel für Süddeutschland, Dr. Dan Shaham, im IfZ sellschaft“ des SNF Forschungsprojekts Schizophrenie München am 24. April. in Zürich am 18. Oktober.

■ 87 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Präsentation des Projekts „Hitler, ‚Mein Kampf‘ – eine Vortrag „U.S. Involvement in Right-Wing Extremism kritische Edition“ beim Workshop mit einer internatio- and Terrorism in Italy” sowie Moderation und Kommen- nalen Expertenkommission im IfZ München am 10. De- tar für das Panel „State Perceptions of and Reactions to zember. Terrorism in the 1970s and 1980s“auf dem Annual Meeting of the Society for Historians of American Fo- reign Relations (SHAFR) in Lexington (USA) am 21. Juni.

Institut für Zeitgeschichte Vortrag „The Foreign Office in Nazi Germany and the Foreign Ministry in Fascist Italy: A Comparison”, an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA) am 16. November.

Dierk Hoffmann: Vortrag „Lebensstandard und Konsumpolitik in der DDR“ auf der Jahrestagung der Unabhängigen Ge- schichtskommission beim Bundesministerium für Wirt- schaft und Energie in Berlin am 3. September.

Einführung und Moderation zur Tagung „Die Staatli- che Planungskommission in der DDR“ sowie Vortrag „Der 17. Juni 1953 und die Anfänge des ‚Konsumsozia- lismus‘“im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin am 6. Oktober.

Vortrag „Wirtschaftliche Umgestaltung der DDR und Christian Hartmann diskutiert in der Katholischen Akademie Bayern mit die Rolle der Treuhand“ auf der Tagung der Konrad- dem Publikum über das Editionsprojekt „Mein Kampf“. Adenauer-Stiftung „25 Jahre Mauerfall und Deutsche Einheit“ in Berlin am 17. Oktober.

Esther Howell: Sonja-Maria Herzl: Vortrag „Überlegungen zu einem Crowdsourcing-Kon- Vortrag „Die Dokumentation Obersalzberg – Vermittlung zept des Landesarchivs Baden-Württemberg“ und Vor- am historischen Ort“ im Rahmen der MPZ Lehrerfort- trag „Das Projekt Kriegsgräberlisten im Landesarchiv bildung in der Bayerischen Museumsakademie am 20. Baden-Württemberg“ (gehalten in Vertretung von November. Claudius Kienzle) auf der Tagung „Offene Archive 2.1“ im Hauptstaatsarchiv Stuttgart am 4. April. Tobias Hof: Moderation des Panels „Contested Memory on Screen” Johannes Hürter: auf dem St. Louis Symposium on German Literature & Vortrag „Die Rolle der Wehrmacht im Holocaust“ auf Culture „Crossing the Disciplinary Divide: Conjunctions dem Fortbildungsseminar für Lehrkräfte an Gymnasien in German and Holocaust Studies“ an der Washington und BOS/FOS „Der Nationalsozialismus in der deut- University in St. Louis (USA) am 21. März. schen Geschichte“ in der Akademie für Politische Bil- dung Tutzing am 21. Januar. Begrüßung und Einführung zur Tagung „Colonialism, Ideology, and Genocide in Comparative Perspective: Kommentar zum Vortrag von Timothy Snyder „Space The Long 20th Century” an der Washington University as a Category in a Global History of the Holocaust“ im in St. Louis (USA) am 28. März. Hamburger Institut für Sozialforschung am 13. Februar.

Vortrag „Italian Fascism, Extreme Violence and Geno- Moderation und Schlusskommentar auf der Konferenz cide“ auf der Tagung „Colonialism, Ideology, and Ge- „Orte des Rechtsstaats. Liberale Demokratien und die nocide in Comparative Perspective: The Long 20th Herausforderung politischer Gewalt in den 1970er und Century“ an der Washington University in St. Louis 1980er Jahren. Straße – Gericht – Gefängnis“ an der (USA) am 28. März. Humboldt-Universität zu Berlin am 22. und 23. Mai.

■ 88 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Die Deutungen des globalisierten Krieges durch Vortrag „Das Private im Nationalsozialismus: ‚Mutter- die Führung der Wehrmacht“ auf der 55. Internationalen glück‘ und Biopolitik. Schwangere und junge Mütter Tagung für Militärgeschichte des Zentrums für Militär- im NS-Regime“ beim gemeinsamen Workshop mit dem geschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Projekt „Fotografie im Nationalsozialismus. Alltägliche „Dynamik der Globalisierung. Das Deutsche Reich zwi- Visualisierung von Vergemeinschaftungs- und Ausgren -

schen europäischem Staatenkonflikt und Weltkrieg, zungspraktiken 1933–1945“ der Humboldt-Universität 2014 1914-18“ in Potsdam am 5. Juni. zu Berlin im IfZ München am 16. Juni.

Vortrag „Die Wehrmacht und der Erste Weltkrieg“ am Vortrag „Das Private im Nationalsozialismus. Schwan- Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in gerschaft, Ehe und Familie zwischen privatem Glück Nürnberg am 5. November. und staatlichem Zugriff“ an der Ludwig-Maximilians- Universität München am 2. November. Moderation des Panels „Produzenten – Genres – Themen- felder“ auf dem Workshop „Hitler und Humor – geht Vortrag „Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und das?“ im IfZ München am 19. November. Gewalt 1944/45“ in Hagen am 6. November.

Kommentar „Resümee: Inhalte und Perspektiven der Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Das Weimarer NS-Vermittlung“ auf dem Workshop „Der Nationalsozia- Dreieck 1944: Befreiung, Widerstand, Aufstand“ mit lismus. Forschung und Vermittlung im 21. Jahrhundert“ Dr. Marcin Chorazki (Kraków) und Dr. Barbara Lam- an der Akademie für politische Bildung Tutzing am 8. bauer (Paris), Moderation: Prof. Dr. Johann Chapoutot Dezember. (Paris) und Dr. Justus H. Ulbricht (Weimar) in Weimar am 8. November. Sven Keller: Vortrag „Dr. Oetker und der Nationalsozialismus. Ge- Moderation des Panels „Witzfigur post mortem? Satire schichte eines Familienunternehmens 1933–1945“ mit nach 1945“ und Kommentar auf dem Workshop „Hitler anschließender Podiumsdiskussion mit Dr. Jürgen Finger und Humor – Geht das?“ im IfZ München am 19. No- (LMU München) und Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse (Uni- vember. versität Bielefeld) in Bielefeld am 13. Januar. Marie-Luise Kreilinger: Vortrag „Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Vortrag „Die Dokumentation Obersalzberg – Vermittlung Gewalt 1944/45“ in der Vorlesungsreihe „Der National- am historischen Ort“ im Rahmen der MPZ Lehrerfort- sozialismus. Neuere Forschungen zur Ersten Geschichte bildung in der Bayerischen Museumsakademie am 20. und Zweiten Geschichte“ an der Universität Hamburg November. am 30. Januar. Klaus Lankheit: Vortrag „Dr. Oetker und der Nationalsozialismus. Ge- Vortrag „Was bietet das Archiv des Instituts für Zeitge- schichte eines Familienunternehmens 1933–1945“ mit schichte? Sammlungsprofil und bayernbezogene Be- anschließender Diskussion mit Dr. Jürgen Finger (LMU stände“ auf der 22. Tagung altbayerischer Heimatfor- München) und Dr. Marc Buggeln (Humboldt-Universität scher „Nachlässe und Sammlungen. Fundgruben für zu Berlin) im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit den Heimatforscher“ in München am 18. Oktober. Berlin-Schöneweide der Stiftung Topographie des Ter- rors in Berlin am 6. März. Ingo Loose: Vortrag „Das Vernichtungslager Kulmhof 1941–1945“ Vortrag „Das Private im Nationalsozialismus: ‚Mutter- anlässlich der Ausstellungseröffnung „Das unbekannte glück‘ und Biopolitik. Schwangere und junge Mütter Vernichtungslager Kulmhof am Ner (Chełmno nad Ne- im NS-Regime“ beim gemeinsamen Workshop mit dem rem) – Geschichte und Erinnerung“ im Bundesarchiv DFG-Graduiertenkolleg 1681 „Privatheit“ (Universität Berlin-Lichterfelde am 23. Januar. Passau) im IfZ München am 8. April. Vortrag „‚Bewährung im Untergang‘? Jüdische Selbst- Vortrag „Dr. Oetker und der Nationalsozialismus. Ge- behauptung in den nationalsozialistischen Ghettos schichte eines Familienunternehmens 1933–1945“ mit während der Shoah“ anlässlich des Tags des Gedenkens anschließender Diskussion mit Dr. Jürgen Finger (LMU an die Opfer des Nationalsozialismus, Centrum Judaicum München) und Prof. Dr. Johannes Bähr (Goethe-Uni- in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Berlin sowie versität Frankfurt) im Literaturforum im Brecht-Haus der Jüdischen Volkshochschule Berlin am 27. Januar. in Berlin am 15. Mai.

■ 89 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag und Gespräch zum Thema „Rozwój badań nad Vortrag „Das Reichswirtschaftsministerium und der Zagładą po ›odejściu‹ ocalałych i świadków / Die Ent- Holocaust“ anlässlich der Tagung der Unabhängigen wicklung der Shoah-Forschung nach den Zeitzeugen“ Geschichtskommission zur Aufarbeitung der Geschichte (Podiumsdiskussion mit Barbara Kirshenblatt-Gimblett, des BMWi und seiner Vorgängerinstitutionen in Berlin Edyta Gawron und Ruth Leiserowitz im Rahmen der vom 2. bis 3. September. „Joachim-Lelewel-Gespräche“ im Deutschen Histori- schen Institut Warschau am 27. Februar. Vortrag „Der Krankenmord im Reichsgau Wartheland. Institut für Zeitgeschichte Forschungsstand und Kontroversen“ im Rahmen der Vortrag „Das ‚Referat für Judenfragen‘ des Reichswirt- internationalen Konferenz „Medizin im besetzten Polen schaftsministeriums“ anlässlich der Tagung der Unab- im Schatten des Nationalsozialismus“ im Centrum Kul- hängigen Geschichtskommission zur Aufarbeitung der tury Zamek, Poznań vom 10. bis 12. Oktober. Geschichte des BMWi und seiner Vorgängerinstitutio- nen, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Vortrag „Comment on three papers presenting different Berlin am 10. März. aspects of the robbery of Jewish property during the Holocaust“ im Rahmen der Konferenz „The Holocaust Vortrag „Das jüdische Breslau, das Überleben im Natio- and European Societies. Social Processes and Social nalsozialismus und die Vertreibung nach 1945“ im Au- Dynamics“ im IfZ München vom 23. bis 25. Oktober. gustinum Bad Soden auf Einladung des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Olkusz–Schwalbach sowie des Ver- Vortrag „Przejęcie władzy i system rządzenia Narodowe- bandes für christlich-jüdische Zusammenarbeit Main- go Socjalizmu”/„Die Machtübernahme und das Herr- Taunus-Kreis in Schwalbach am Taunus am 25. März. schaftssystem des Nationalsozialismus“ im Rahmen des Fortbildungsseminars für polnische Lehrerinnen und Vortrag „Geschichte und Kultur der polnischen Juden Lehrer „Die Geschichte der Shoah und ihre Vermittlung von 1918 bis zur Gegenwart“ im Rathaus Schwalbach im Unterricht“ in der Gedenkstätte Haus der Wannsee- auf Einladung des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Konferenz Berlin am 28. Oktober. Olkusz–Schwalbach sowie des Verbandes für christ - lich-jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus-Kreis, in Vortrag „The Reich Ministry of Economics and Its Role Schwal bach am Taunus am 25. März. in the Institutional Competition of Plundering European Jews“ im Rahmen der internationalen Konferenz „Dis- Vortrag „Massenraubmord? Materielle Aspekte des Ho- possession. The Plundering of German Jewry 1933–1945 locaust“ im Rahmen des Workshops „Der Holocaust. and beyond“ der Boston University in Boston vom 9. Kontexte und Forschungsansätze. Eine Bilanz“ des bis 11. November. Zentrums für Holocaust-Studien in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am 10. April. Vortrag „Eastern European Shoah Victims and the Pro- blem of Group Identity” im Rahmen der internationalen Vortrag „Das Generalgouvernement Sommer 1941 bis Konferenz „Authenticity and Victimhood in 20th Cen- 1945“ im Deutschen Historischen Institut Warschau tury History and Commemorative Culture. Historical anlässlich der Vorstellung von Band 9 der Edition „Die Experience and the Construction of Victim Identities in Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden International Comparison” in der Topographie des Ter- durch das nationalsozialistische Deutschland 1933– rors in Berlin vom 11. bis 13. Dezember. 1945“ in Warschau am 20. Mai. Andrea Löw: Grußwort und Einführung in polnischer Sprache an- Vortrag und Seminar „Gettos im besetzten Polen“ wäh- lässlich der Eröffnung der Ausstellung „Der Überle- rend der Veranstaltung „Der Nationalsozialismus in benskampf jüdischer Deportierter aus Luxemburg und der deutschen Geschichte“ in Tutzing am 22. Januar. der Trierer Region im Getto Litzmannstadt. Briefe – Fo- tos – Dokumente“ sowie Teilnahme an der polnisch- Referentin bei der Lehrerfortbildung „Neue Quellen sprachigen Podiumsdiskussion des Instytut Pamięci zum Holocaust“ des Pädagogischen Instituts München Narodowej (IPN) und der Universität Łódź zum Thema am 23. Januar. „Wiele światów getta łódzkiego“ im Rahmen der Ge- denkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Liquidation Vortrag zur Bedeutung Jan Karskis anlässlich einer Le- des Ghettos Litzmannstadt 1944, Archiwum Państwowe sung aus Jan Karskis „Mein Bericht an die Welt“ in w Łodzi, Łódź am 28. August. Garching am 24. Januar.

Vortrag zum Holocaust-Gedenktag im Kulturforum der Stadt Kempen am 27. Januar.

■ 90 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Handlungsstrategien der Opfer“ beim Work- Vortrag „Tagebücher aus dem Getto Litzmannstadt shop „Der Holocaust. Kontexte und Forschungsansätze“ (Lodz): Autoren, Themen, Funktionen“ auf dem Dach- in Tutzing am 11. April. auer Symposium am 11. Oktober.

Vortrag „The Ghettos: Contemporary Jewish Sources Moderation des Panels „Social Science approaches to on the Struggle for Survival“ auf der EHRI Summer Jewish forced Communities“ auf der Konferenz „The 2014 School in Jerusalem am 1. Mai. Holocaust and European Societies. Social Processes and Social Dynamics“ im IfZ München am 24. Oktober. Moderation des Panels „Testimonies and Personal Do- cumentation“ auf der Konferenz „Holocaust Documen- Kommentar zum Panel „Jewish Leadership and Jewish tation in Eastern Europe“ in Krakau und Auschwitz am Councils“ auf der Konferenz „The Holocaust and Euro- 21. Mai. pean Societies. Social Processes and Social Dynamics“ im IfZ München am 25. Oktober. Präsentation der EHRI-Onlinekurse und Summer Schools auf dem Workshop „From Dispersed Sources to an In- Andreas Malycha: tegrated European Research Infrastructure“ in Paris am Vortrag „Erich Apel und der Umbau der Wirtschafts- 2. Juni. verwaltung Anfang der 1960er Jahre“ auf der Tagung der Unabhängigen Geschichtskommission zur Aufar- Vortrag „Das Warschauer Getto. Alltag und Widerstand beitung der Geschichte des Bundesministeriums für im Angesicht der Vernichtung“ in der Humboldt Uni- Wirtschaft und Energie in Berlin am 6. Oktober. versität zu Berlin am 5. Juni. Buchvorstellung „Die SED in der Ära Honecker“ in Zu- Vorstellung des Zentrums für Holocaust-Studien im Jü- sammenarbeit mit der Stiftung Aufarbeitung der SED- dischen Historischen Institut in Warschau am 27. Juni. Diktatur in Berlin am 29. Oktober.

Vortrag „The Ghettos under Nazi Rule“ in der EHRI Leitung der Sektion „Herrschaft und Widerstand gegen Summer School in Amsterdam am 22. Juli. die Mauer“ auf der Deutschlandforschertagung „Was bleibt von der Mauer? Deutsche und europäische Dimen- Moderation des Podiumsgesprächs mit Wendy Lower sionen“ in Weimar am 31. Oktober. über ihr Buch „Hitlers Helferinnen. Deutsche Frauen im Holocaust“ im IfZ München am 22. September. Podiumsgespräch nach der Theatervorstellung „Das Ende der SED. Die letzten Tage des Zentralkomitees“ im Gasteig in München am 12. und 13. November.

Sylvia Necker: Vortrag „Jewish Ways to Architecture between the Wei- mar Republic, National Socialism, and Emigration – Interdisciplinary Approaches to the History of a Pro- fession“ (zusammen mit Ulrich Knufinke) im Rahmen der Tagung „Jewish Architecture – New Sources and Approaches“, Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa und der TU Braunschweig in Braunschweig am 2. April.

Vortrag „Wenn ich mir was wünschen dürfte. Wunsch- (t)raum Archiv für NutzerInnen im digitalen Zeitalter“ im Rahmen des Landesarchivtags Sachsen-Anhalt am 8. Mai.

Vortrag „Lernen und erinnern? Überlegungen zur Funktion und Konzeption von NS-Orten am Beispiel Obersalzberg“ (zusammen mit Axel Drecoll und Albert Feiber) im Oberseminar von Prof. Dr. Ulrich Herbert an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg am 9. Juli. Andrea Löw moderierte die Buchpräsentation „Hitlers Helferinnen“ mit Autorin Wendy Lower.

■ 91 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Frappant, frappant! (Kauf-)Rausch und Abge- Simone Paulmichl: sang in der Altonaer Großen Bergstraße. 1954 bis in Vortrag „Das Editionsprojekt ‚Mein Kampf‘als kommu- die Gegenwart“ im Rahmen der Ausstellung „Vom Zu- nikative Herausforderung“ beim Workshop mit einer stand der Stadt“ der Hamburger Architekturfotografin internationalen Expertenkommission im IfZ München Johanna Klier in Hamburg am 31. August. am 10. Dezember.

Vortrag „Socialist versus capitalist green? Large hou- Ilse Dorothee Pautsch: Institut für Zeitgeschichte sing estates and their green spaces in the western and Vorstellung des Aufsatzbandes „Willy Brandts Außen- eastern part of Germany (1960s–1980s)“, im Rahmen politik“, hrsg. von Bernd Rother, im Forum Willy Brandt der 12th International Conference on Urban History in Berlin am 2. April. „Cities in Europe, Cities in the World”, European Asso- ciation for Urban History an der Universidade Nova in Matthias Peter: Lissabon am 5. September. Vortrag und Teilnahme an der Podiumsdiskussion „1983: Das Jahr, als die Raketen kamen“ anlässlich des Vortrag „Utopien in Betonburgen. Die Großsiedlungen Erscheinens der Akten zur Auswärtigen Politik der Hamburg-Steilshoop und Halle-Neustadt als städtebau- Bundesrepublik Deutschland im IfZ München am 13. liche Hoffnungsträger der 1960er Jahre“ im Rahmen der März. Steilshooper Vortragstage veranstaltet von der Kultur- AG Steilshoop im Bildungszentrum Steilshoop in Ham- Michael Ploetz: burg am 11. September. Vortrag „Die geplante Bewegung: Diplomatie, Militär- politik und Friedenskampf in der sowjetkommunisti- Vortrag „Hanswurst Hitler. Bildwelten vom ‚Führer‘ pri- schen Strategie der 1970er und 1980er Jahre“ auf dem vat“ (zusammen mit Axel Drecoll) sowie Kommentar Historikertag in Göttingen, (Panel: Die Friedensbewe- zum Panel „Witzfigur post mortem? Satire nach 1945“ gung in der geschichtswissenschaftlichen Kontroverse) im Rahmen des Workshops „Hitler und Humor – geht am 26. September. das?“ im IfZ München am 19. November. Edith Raim: Vortrag „Wer hat Angst vor der Vergangenheit? Über- Vortrag „Justiz zwischen Diktatur und Demokratie. legungen zum gegenwärtigen Umgang mit NS-Kunst“ Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in und Teilnehmerin am Podiumsgespräch „Streit um ein Westdeutschland 1945–1949“ im Gasteig in München Wandbild. Zum Umgang mit dem Sgraffito am Maga- am 21. Januar. zinhof (ehem. Wehrmachtsgelände) “ im Evangelischen Forum in Kassel am 27. November. Vortrag „Verfolgung, Exil und Ermordung der Schüle- rin Ruth Hanover im Holocaust“ an der Rainer Werner Vortrag „Denkmal Cityhof was nun? Zur Geschichte Fassbinder Fachoberschule in München am 23. Januar. und zum Denkmalwert des Hamburger Hochhaus-En- sembles von Rudolf Kloophaus“ im Rahmen des zwei- Vortrag „Die Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg“ ten Aktions- und Planungstags „Alternative Visionen im Rahmen der 24. Arbeitstagung der Historischen Ver- gesucht“ der Initiative City-Hof in der HafenCity Uni- eine, Heimatvereine und Museen in Schwaben in Irsee versität in Hamburg am 13. Dezember. am 25. Januar.

Eva Oberloskamp: Vortrag „Die ‚Europäische Holocaust-Gedenkstätte‘ Vortrag „Simone de Beauvoir: Die Verteidigung Djamila Landsberg“ im Rahmen der Tagung „Geschichts- und Boupachas“ auf der Konferenz des Zentrums für inter- Erinnerungsorte. Zum Umgang mit den belasteten disziplinäre Forschung „Weibliche Intellektuelle im 20. Zeugnissen der Vergangenheit“ der Evangelischen und 21. Jahrhundert. Gegenwartsdiagnosen und eingrei- Akademie in Tutzing am 5. April. fendes Denken“ an der Universität Bielefeld am 25. März. Laudatio im Rahmen der Verleihung des Marion-Sa- Magdalena Oberpeilsteiner: muel-Preises an Dr. Barbara Fenner im Augsburger Vortrag „Die Dokumentation Obersalzberg – Vermitt- Rathaus am 17. November. lung am historischen Ort“ im Rahmen der MPZ Leh- rerfortbildung in der Bayerischen Museumsakademie Vortrag „Die Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg“ am 20. November. im Augustinum in München am 27. November.

■ 92 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vorlesung „Mahnmalsdebatten im Kontext von Erinne- Vortrag „Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrun- rungsdiskursen nach 1945“ an der Universität Augs- gen und Identitätskonstruktionen von Obdachlosen burg am 17. Dezember. zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974“ im Rahmen der Forschungsbörse der 9. Europäischen Sommer-Uni- Thomas Raithel: versität Ravensbrück in Fürstenberg (Havel) am 2. Sep-

Vortrag „Fußball in den 1920er Jahren“ im Rahmen tember. 2014 der Veranstaltung „‚Der Ball ist rund … und ein Film dauert 90 Minuten.‘ Fußball, Film und Geschichte“ im Elke Scherstjanoi: Historicum der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Vortrag „Arbeiterinnen im Arbeiterstaat. Forschungs- chen am 15. Mai. probleme, Erkenntnishürden“ und Teilnahme an der Podiumsdiskussion auf der Tagung „Die herrschende Vortrag „Die Normalisierung der Krise. Jugendarbeits- Klasse? Arbeiterschaft in der DDR“ im Industriemu- losigkeit in der Bundesrepublik Deutschland in den seum Chemnitz am 3. April. 1970er und 1980er Jahren“ im Rahmen des Obersemi- nars von Prof. Ulrich Herbert an der Universität Frei- Vortrag „Deutsche und Russen, Besiegte und Sieger in burg am 23. Juli. der wechselseitigen Wahrnehmung im Frühjahr/ Som- mer 1945“ an der Freien Universität Berlin, Forschungs- Vortrag „Überlebende Demokratien: Frankreich“ im kolloquium Friedrich-Meinecke-Institut (Prof. Bauer- Rahmen der Tagung „Nach dem ‚Großen Krieg‘. Vom kämper) am 26. April. Triumph zum Desaster der Demokratie 1918/19–1939“ im Hannah-Arendt-Institut in Dresden am 6. Oktober. Vortrag „Rotarmistenbriefe 1945 als Quellen der Wahr- nehmnung der besiegten Deutschen 1945. Betrachtun- Präsentation der Machbarkeitsstudie „Vorgeschichte des gen zur Feldpostforschung“ im Stadtbezirksmuseum Bundesministeriums für Bildung und Forschung bzw. Berlin-Lichtenberg am 10. September. seiner Vorgängerinstitutionen“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Bonn am 3. Dezember. Vortrag „Historiker versus Zeitzeugen. Zum Wert von Zeitzeugenschaft und zum aktuellen Umgang mit ihm Christian Rau: in der Zeitgeschichtsforschung“, Kollegium Wissen- Vortrag „‚Socialist Living’ in an old ‚capitalist’ city: ur- schaft in Berlin, Kreis „Bildung und Philosophie“ am 5. banity, social inequalities and spatial experiences in November. Leipzig (1970s/1980s)“ im Rahmen der XII. International Conference on Urban History der European Association Thomas Schlemmer: for Urban History in der Nova Universidade Lissabon Vortrag „Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte – Qua - am 5. September. litätssicherung und redaktionelle Arbeit“ im Rahmen des Workshops „Publikationskulturen im Wandel II“ an Teilnahme am Doktorandenforum (Posterpräsentation) der Universität Regensburg am 7. Februar. des 50. Historikertages in Göttingen vom 23. bis 26. September. Vortrag „L’Institut für Zeitgeschichte – storia e storio- grafia”, gehalten vor Absolventen des Istituto di Istru- Vortrag „So grau wie ihre Fassaden? Image und Alltag zione Superiore di Stato „A. Mantegna“ (Brescia) im in Altbaugebieten der DDR am Beispiel Leipzigs“ im IfZ München am 11. März. Rahmen der Ausstellung „Private Zeiten“ im Bürger- verein Waldstraßenviertel e.V. am 2. Oktober. Vortrag „Der ‚Partito Nazionale Fascista‘ als Volkspar- tei?“ im Rahmen der Tagung „Von der Honoratioren- Nadine Recktenwald: partei zur Volkspartei? Faschisten, Kommunisten, Sozi- Vortrag „Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrun- al- und Christdemokraten in Deutschland und Italien“ gen und Identitätskonstruktionen von Obdachlosen in der Villa Vigoni am 27. März. zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974“ im Rahmen des Seminars ProHist Sommerretreat der Ludwig-Maxi- Vortrag „L’Impero tedesco e l’inizio della Prima guerra milians-Universität München in Frauenchiemsee am 1. mondiale. Storia e storiografia“ im Rahmen der Podi- August. umsdiskussion zur Vorstellung des Buches von Gian Enrico Rusconi „1914: Attacco a occidente“ in Turin am 20. Mai.

■ 93 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Einführung zur und Moderation der Veranstaltung mit Michael Schwartz: Josef Foschepoth: „Überwachtes Deutschland“ im IfZ Vortrag „Funktionäre mit Vergangenheit. Das Grün- München am 21. Mai. dungspräsidium des Bundes der Vertriebenen und das ‚Dritte Reich‘“ auf den „Kulturellen Wintertagen“ des Vortrag „Deutschland und Italien – eine Annäherung. Bundes der Vertriebenen, Landesverband Hessen, in Zu den Desideraten und Möglichkeiten der Geschichts- Weilburg am 29. Januar. schreibung zur gemeinsamen Kriegsvergangenheit“ im Institut für Zeitgeschichte Rahmen der internationalen Tagung: „1944–2014: Als Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ im Ersten Weltkrieg“ der Krieg in der Toskana war – und 70 Jahre danach“ auf dem Lehrer-Fortbildungsseminar „1914 in der eu- in Castelnuovo di Beradegna am 30. Juni. ropäischen Geschichte“ der Akademie für Politische Bildung Tutzing in Tutzing am 12. Februar. Vortrag „Der wissenschaftliche Aufsatz. Genre, Tricks und Fallen“ im Rahmen des Seminars „Schreib-Praxis“ Vortrag „Geräumte Räume. Die Karriere des gewaltsa- in Aldersbach am 31. Juli. men Politik-Konzepts ethnischer ‚Säuberung‘ im 19. und frühen 20. Jahrhundert“ auf der Tagung „Leerer Vortrag „La strategia militare e i bombardamenti. Il caso Raum. Raumbilder, Ordnungswille und Gewaltmobili- Tedesco“ im Rahmen der internationalen Tagung „Arte sierung“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung e guerra. Protezione e distruzione del patrimonio arti- in Hamburg am 15. Februar. stico italiano 1943–1945“ in der American Academy in Rom am 6. Oktober. Vortrag „Kirchliche Karrieren im Umbruch. Der Adel und das Ende der Adelskirche 1750–1850“ auf der Ta- Vortrag „Zur Bedeutung von Rassismus und Antisemi- gung „Zwischen Aufklärung und Reaktion. Adel, Kirche tismus für den Faschismus“ im Rahmen der Podiumsdis- und Konfession im deutschen Südwesten 1780–1820“ kussion „Der Faschismus in Europa“ im IfZ München des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart am 13. Oktober. in Weingarten am 14. März.

Leitung der Sektion „Der Weg in den Partisanenkrieg“ Vortrag „Ansichtssachen: Nationale, europäische und im Rahmen der Jahrestagung des Collegium Carolinum globale Perspektiven auf moderne ethnische ‚Säube- in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte rungen‘“ (Points de vue: perspectives nationales, euro- „Partisanen- und Aufstandsbewegungen während des péennes et mondiales sur le nettoyage ethnique moder- Zweiten Weltkriegs“ in Bad Wiessee am 8. November. ne) auf dem Colloque „Représentations transnationales de la fuite et de l’expulsion des Allemands après la Se- Vortrag „Allarme Italia? Lo ‚spauracchio‘ italiano da conde Guerre mondiale (Allemagne – Pologne – Répu- Berlusconi a Grillo“ im Rahmen der Tagung „I rapporti blique tchèque et Slovaquie)“ der Université Lille 3 in tra Italia e Germania dalla riunificazione tedesca alla Lille am 20. März. crisi dell‘euro“ in Padua am 11. November. Leitung der Sektion 5 „Reaktionen der Medien / Media Vortrag „La Linea Gotica, la guerra in Italia e l’espe- reaction“ auf der Tagung „Die ersten Monate des Gro- rienza dei soldati tedeschi 1944/45“ im Rahmen der ßen Krieges in Mittel- und Osteuropa. Mentalitäten, internationalen Konferenz „La Linea Gotica tra storia e Stimmungen und Erfahrungen im Sommer und Herbst politiche della memoria 1944-2014“ in Rimini am 20. 1914“ des Nordostinstituts der Universität Hamburg in November. Zusammenarbeit mit dem Europäischen Netzwerk Erin- nerung und Solidarität u.a. in der Botschaft von Ru- Daniel Schlögl: mänien in Berlin am 27. März. Mitorganisation der Sitzung des Forums Spezialbiblio- theken in Bayern in der Bayerischen Staatsbibliothek Anhörung als wissenschaftlicher Experte zum Thema in München am 16. Mai. „60 Jahre Bundesvertriebenengesetz – 50 Jahre Ger- hart-Hauptmann-Haus: Erinnern an die Opfer von Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Von der Litera- Flucht, Vertreibung und Deportation“ im Hauptaus- turversorgung zum Informationsservice. Fachinforma- schuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen in Düs- tionsdienst(e) für die Geschichtswissenschaft“ beim 50. seldorf am 3. April. Deutschen Historikertag in Göttingen am 26. Septem- ber. Vortrag und Podiumsdiskussion „Der Erste Weltkrieg und das Jahrhundert der ethnischen Säuberungen“ im Italienischen Kulturinstitut in München am 3. April.

■ 94 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag und Podiumsdiskussion in der Sektion „Ver- treibungen und Zwangsmigrationen im 20. Jahrhun- dert: Gewinner und Verlierer im deutsch-polnischen Kontext“ auf dem 50. Deutschen Historikertag in Göt- tingen am 24. September. 2014 Vortrag „Entkriminalisierung und Öffentlichkeit. Mediale Reaktionen zur Reform des Homosexuellen-Strafrechts im doppelten Deutschland nach 1968/69“ sowie Vortrag „Entkriminalisierung und Öffentlichkeit. Mediale Reak- tionen zur Reform des Homosexuellen-Strafrechts in der Bundesrepublik Deutschland 1969 bis 1980“ in der Sektion „Von Verlierern der Moderne zu Gewinnern der Po st-Moderne? Die Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert“ auf dem 50. Deut- schen Historikertag in Göttingen am 24. September.

Vortrag „Zwei deutsche Abtreibungspolitiken und das vereinigte Deutschland“ in der Sektion „Verlorenes und Gewonnenes. Geschlechterverhältnisse und der Wandel Michael Schwartz referierte auf der Konferenz „Authenticity and Victim- des Politischen in der ‚langen Geschichte der Wende‘ hood“ über die Konstruktion von Opferidentitäten. in Ostdeutschland 1980 bis 2000“ auf dem 50. Deut- schen Historikertag in Göttingen am 26. September.

Vortrag und Podiumsdiskussion „Die Zerstörung der Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ im Zeitalter der Vielfalt“ in der Veranstaltungsreihe „Der Krieg. Die Weltkriege“ an der Akademie für Lehrerfortbildung und Zerstörung der Vielfalt. Die Erinnerung“ der Landes- Personalführung Bayern in Dillingen am 7. November. zentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg in Stuttgart am 9. April. Vortrag „Der Balkan als Vertreibungs-Labor. Zur Be- deutung Südosteuropas für die Entwicklung der Ge- Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ in der Moderne: Glo- waltpolitik ethnischer ‚Säuberung‘ im 19. und 20. Jahr- bale Wechselwirkungen einer Politik der Gewalt“ im hundert“ im Institut für donauschwäbische Geschichte Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europa- und Landeskunde der Eberhard-Karls-Universität Tü- studien der Universität Breslau in Wroclaw am 16. bingen in Tübingen am 24. November. April. Vortrag „Welcher NS-Opfer gedenken wir – An welche Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ in der Moderne: Glo- NS-Opfer soll ein Homosexuellen-Mahnmal erinnern?“ bale Dimensionen einer Politik der Gewalt“ im For- und Diskussionsteilnahme an einem Workshop auf der schungskolloquium zur Geschichte des Nationalsozia- Fachkonferenz „Gedenken neu gedacht − Wien gedenkt lismus des Instituts für Geschichtswissenschaften der vergessener Opfer“ der Wiener Antidiskriminierungs- Humboldt-Universität zu Berlin am 24. April. stelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebens- weisen (WASt) in Zusammenarbeit mit QWIEN – Zen- Vortrag „Das 20. Jahrhundert – ein Jahrhundert der trum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte und Gewalt. Versuch eines Überblicks“ auf der Tagung „Das in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Wien Ende des alten Mitteleuropa 1914 – Der Beginn eines in Wien am 29. November. neuen Mitteleuropa 2014? Rück- und Ausblicke“ der Akademie Mitteleuropa in Bad Kissingen am 2. Mai. Vortrag „Victim Identities in the Public Sphere. Pat- terns of Shaping, Ranking and Reassesment“ auf der Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ in der Moderne. Ho- Konferenz „Authenticity and Victimhood in Twentieth mogenisierungspolitik im Kontext des Ersten Weltkrie- Century History and Commemorative Culture. Histori- ges“ im Rahmen der Vortragsreihe „Krieg und Krise. cal Experience and the Construction of Victim Identi- Mechaniken der Gewalt im Ersten Weltkrieg“ des Ham- ties in International Comparison“ des Instituts für Zeit- burger Instituts für Sozialforschung in Hamburg am 5. geschichte u.a. in der Topographie des Terrors in Berlin Mai. am 13. Dezember.

■ 95 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Elke Seefried: Vortrag „Understanding Conservatism. Reflections on Vortrag „Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsfor- a Political Language in Britain and in schung“ im Rahmen des Oberseminars Prof. Dr. Martin the Second Half of the Twentieth Century“ im Rahmen Geyer in der LMU München am 28. Januar. der 17th International Conference of the History of Concepts „Communicating Concepts – Conceptualizing Vortrag „Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert“ Communication“ an der Universität Bielefeld vom 28. zur Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und Demokra- bis 30. August. Institut für Zeitgeschichte tie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Ge- schichte Europas im 20. Jahrhundert“ des Instituts für Vortrag „An Exclusive Club. EPP, CDU/CSU and the Zeitgeschichte, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung British Conservatives” im Rahmen des Civitas-Work- der SED-Diktatur und des Deutschlandradio Kultur im shops „Networking of Christian Democrats within the Rathaus Landshut am 21. Mai. European Integration Process“ in Berlin am 18. und 19. November. Kommentar im Rahmen des Round Table „Perspektiven der Heuss-Forschung“ der Stiftung Bundespräsident- Tim Szatkowski: Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart am 23. Juni. Vortrag „Karl Carstens im Dienst der Freien Hansestadt Bremen“ und Teilnahme an der Podiumsdiskussion Vortrag „Der kurze Traum von der steuerbaren Zukunft“ „Bremens vergessener Sohn?“ bei der Gedenkveranstal- auf der Tagung „Die Zukunft des 20. Jahrhunderts“ an tung des Politischen Bildungsforums Bremen der Kon- der Universität Bochum am 12. Juli. rad-Adenauer-Stiftung zum 100. Geburtstag von Karl Carstens in Bremen am 8. Dezember. Kommentar zum Panel „Geschichte der Informations- gesellschaft“ auf der Tagung „Verflochtene Umbrüche. Anna Ullrich: West- und Ostdeutschland im letzten Drittel des 20. Moderation des Panels „Körpergeschichte und Nation“ Jahrhunderts“ im ZZF Potsdam am 21. November. im Rahmen des Doktorandenworkshops „Nation and Nationalism Revisited: Was bleibt von der Nation in Vortrag „Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsfor- der heutigen Geschichtsschreibung?“ in München am schung seit 1945“ in der Robert-Jungk-Bibliothek für 4. Februar. Zukunftsfragen in Salzburg am 2. Dezember. Vorstellung des Dissertationsprojekts im Kolloquium Vortrag „Der Traum von der steuerbaren Zukunft. Ge- des Deutschen Historischen Instituts London am 20. schichte der Zukunftsforschung 1945–1980“ im Rahmen März. des Kolloquiums Prof. Dr. Sven Reichardt/Prof. Dr. Jürgen Osterhammel an der Universität Konstanz am 16. De- Vortrag „Reflecting the End of Jewish and Non-jewish zember. Friendship in the late 1930s“ im Rahmen des 10. Kon- gresses der European Association for Jewish Studies in Martina Steber: Paris am 24. Juli. Vortrag „Sprechen in Europa. Conservative Party, CDU/CSU und die Suche nach einer gemeinsamen Vortrag „Jüdischer Humor – antisemitische Stereotype. Sprache zwischen den 1950er und 1980er Jahren“ im Inszenierung und Rezeption jüdischen Lebens 1914 bis Rahmen des Forschungskolloquiums Neuere Geschich- 1933“ im Rahmen des Fortbildungsseminars „Ge- te I der Universität Potsdam am 29. Januar. schichte im Film“ in der Akademie für Politische Bildung Tutzing am 21. Oktober. Moderation und Expertengespräch im Rahmen des Workshops „Neuere landesgeschichtliche Ansätze zur Vortrag „Fading Friendships and the ‚decent German‘ – Erforschung der Weimarer Republik. Personen – Insti- Jewish coping strategies during the first years of Natio - tutionen – Infrastruktur“ im Institut für Bayerische Ge- nal Socialism” im Rahmen der Konferenz des Zentrums schichte der LMU München vom 6. bis 7. März. für Holocaust-Studien „European Societies and the Ho- locaust“ im IfZ München am 23. Oktober. Vorstellung des Sammelbandes „Visions of Community in Nazi Germany. Social Engineering and Private Lives“ (zus. mit Berhard Gotto) im IfZ München am 5. Mai und im St Antony’s College Oxford am 23. Mai.

■ 96 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Sebastian Voigt: Niels Weise: Teilnahme am 32. Manfred-Wörner-Seminar für deutsch- Vortrag „Eine Bombe mit verkürzter Zündschnur. Der amerikanische Verständigung in Bonn, Brüssel und Konflikt zwischen Josef Bürckel und SS-Standarten- Berlin; Young Leadership Programm finanziert vom führer Theodor Eicke 1930/33“ auf einer Tagung der German Marshall Fund und dem Bundesministerium Johannes Gutenberg-Universität Mainz, des Landesar-

der Verteidigung vom 10. bis 18. Mai. chivs Speyer, der Landeszentrale für politische Bildung 2014 Rheinland-Pfalz, OK-TV Ludwigshafen, der Stadt Neu- Vortrag „Structural Transformations and New Challen- stadt a.d.W.: „Josef Bürckel. Nationalsozialistische ges. The Reaction of Western German Labor Unions to Herrschaft und Gefolgschaft in der Pfalz“ in Neustadt the Multificated Crisis of the 1970s“ auf der Konferenz an der Weinstraße am 21. März. „A New Social Question of Crisis as Usual? Historical and Sociological Perspectives on Inequalities”, 6th An- Vortrag „‚Diagnose: Normaler Mensch.‘ Wie Theodor nual Seminar of the Bielefeld Graduate School in Histo- Eicke Kommandant in Dachau und Inspekteur der Kon- ry and Sociology vom 4. bis 6. Juni. zentrationslager wurde“ in der Gedenkstätte und Mu- seum Sachsenhausen, Stiftung Brandenburgische Ge- Vortrag „Gewerkschaften nach dem Boom. Zur Politik denkstätten, Oranienburg am 19. Juni. der IG Chemie-Papier-Keramik und der Gewerkschaft Handel Banken und Versicherungen“ auf der Konferenz Vortrag „‚Der Humor schlägt Schlachten. Witzblätter „Gewerkschaftspolitik in den langen 1970er Jahren“ im an die Front!‘ Simplicissimus & Co. 1914–1918“ in der Archiv der sozialen Demokratie in Bonn am 8. und 9. VHS Bruckmühl am 19. November. September. Hermann Wentker: Vortrag „From the Six-Day War to the Events of May Moderation der Podiumsdiskussion „Abschied von den ’68: Jewish Radical Leftists in France and Their Attitude imperialen Prinzipien der Sowjetunion: Glasnost, towards Israel” auf der German Studies Association’s Peres trojka und Aufbruch im Baltikum“ im Deutsch- 38th Annual Conference in Kansas City (USA) vom 18. Russischen Museum in Berlin-Karlshorst am 26. Februar. bis 21. September. Statement in der Anhörung „Neuorientierung des Amts Vortrag „‚Clearly on the Other Side!’ On the Relation of der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- the Chemical Union IG CPK to the Green Party in the sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen- Early 1980s“ auf der Konferenz „Transformationen der Anhalt“ in Magdeburg am 23. Mai. Ökologiebewegung: Von den Grenzen des Wachstums zur Konferenz von Rio” im Archiv Grünes Gedächtnis Moderation der Podiumsdiskussion zur Buchpräsenta- der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin am 14. und 15. tion „Entspannung in Europa“ von Gottfried Niedhart November. in Kooperation mit der Bundeskanzler Willy-Brandt- Stiftung in Berlin am 1. Juli. Peer Volkmann: Vortrag „Das ‚Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl Vortrag „Zwei Staaten in Deutschland. Die Bundesre- und dem Deutschen Reich‘ vom 20. Juli 1933“ im Rah- publik, die DDR und die deutsche Frage“ im Rahmen men der Ringvorlesung „Staat und Kirche“ der Univer- der Lehrerfortbildung „25 Jahre Mauerfall“ der Landes- sität Regensburg und des Instituts für Zeitgeschichte in zentrale für politische Bildung im Studienhaus Wiesneck, Regensburg am 5. Juni. Büchenbach bei Freiburg, am 4. Juli.

Thomas Vordermayer: Vortrag „Die Deutschen und Gorbatschow 1987–1989: Präsentation des Editionsprojekts „Mein Kampf“ vor dem West- und ostdeutsche Perzeptionen zwischen Konti- Arbeitskreis Demokratie und Kultur der bayerischen nuität und Wandel“ im Rahmen der Konferenz „25 Jahre Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im IfZ Friedliche Revolution und Mauerfall“ der Konrad-Ade- München am 25. März. nauer-Stiftung in Berlin am 7. Oktober.

Präsentation des Editionsprojekts „Mein Kampf“ vor Vortrag „Germany’s Reconciliation with its Former Dan Michman (Head of the International Institute for Enemies after 1945: External Conditions and Internal Holocaust Research and Incumbent of the John Naj- Motives“ im Rahmen des Workshops „Historical Re- mann chair of Holocaust Studies) im IfZ München am conciliation and the Future of North East Asia: Lessons 9. April. from the German Reconciliation Process“ des Jeju Peace Institute und der Friedrich-Naumann-Stiftung in Jeju, Südkorea, am 15. Oktober.

■ 97 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Helmut Kohl und Michail Gorbatschow: Per- Vortrag „Was Europa bewegt. Historische Antriebskräfte zeption und Politik 1985–1990” im Rahmen der Konfe- der europäischen Integration“ im Rahmen der Vortrags- renz „Der Kreml und der Fall des Eisernen Vorhangs“ reihe „Europa, wie weiter?“ der Initiative Europäische veranstaltet vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegs - Horizonte an der Rheinisch-Westfälischen Technischen folgenforschung, dem Institut für Zeitgeschichte u.a. Hochschule (RWTH) Aachen am 6. Mai. in Wien am 24. Oktober. Kurzvortrag und Diskussion zum Thema „Governance“ Institut für Zeitgeschichte Teilnahme an der Podiumsdiskussion zur Buchpräsen- im Rahmen des Leibniz-Führungskollegs „Herausforde- tation „Die SED in der Ära Honecker“ von Andreas Ma- rungen wissenschaftlicher Leitung“ der Leibniz-Ge- lycha in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Auf- meinschaft im Schlosshotel Liebenberg in Löwenberger arbeitung der SED-Diktatur in Berlin am 29. Oktober. Land / OT Liebenberg (Brandenburg) am 10. Mai.

Andreas Wirsching: Einführung zum Vortrag „Einstellungen zur Arbeit zwi- Vortrag „Dr. Oetker und der Nationalsozialismus“ im schen Nationalsozialismus und Wirtschaftswunder. Vom Rahmen des Forschungsseminars von Prof. Dr. Mark Wert des Arbeitens in der Gründungskrise der Bundes- Spoerer (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialge- republik“ von Dr. Jörg Neuheiser im Historischen Kolleg schichte) an der Universität Regensburg am 8. Januar. in München am 12. Mai.

Kurzvortrag „The Postwar Legacy of National Socialism Vortrag „Lernfähigkeit in der Krise? Europa seit 1989“ and the Holocaust“ und Podiumsdiskussion im Rahmen im Rahmen der Ringvorlesung „Lernen aus der Krise? des Workshops „Studying the History of the National Politische Antworten des 20. und 21. Jahrhunderts im Socialism and the Holocaust: Towards an Agenda for Vergleich“ an der Université de Fribourg am 19. Mai. the 21st Century“ am Deutschen Historischen Institut Washington in Washington, DC am 24. Januar. Podiumsgespräch anlässlich der Präsentation von Prof. Dr. Ulrich Herberts Buch „Geschichte Deutschlands im Podiumsdiskussion „1914 – Versagen der Diplomatie“ 20. Jahrhundert“ im Literaturhaus München am 20. Mai. anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf Einführung zum Vortrag „Die NS-Volksgemeinschaft. die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ im Aus- Zur Propagierung einer Illusion“ von Prof. Dr. Bernd wärtigen Amt in Berlin am 28. Januar. Sösemann im Historischen Kolleg in München am 2. Juni. Moderation des Vortrags „Erfundene Erinnerung: Euro- skepsis und Deutschlandbild in England seit dem Zwei- Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation von ten Weltkrieg“ von Prof. Richard Evans im Rahmen der Prof. Christopher Clarks Buch „Die Schlafwandler. Wie Reihe „Munich History Lecture“ an der Ludwig-Maxi- Europa 1914 in den Ersten Weltkrieg zog“ im Kulturfo- milians-Universität München am 3. Februar. rum im Sudetendeutschen Haus in München am 4. Juni.

Moderation des Vortrags von Prof. Dr. Herfried Münkler Vortrag „Die Herausforderung des Ersten Weltkriegs über sein Buch „Der große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918“ für die europäische Geschichte“ als Begleitveranstaltung im Literaturhaus München am 12. Februar. zur Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas Festvortrag „Lernfähigkeit in der Krise? Europa seit im 20. Jahrhundert“ im Wittelsbacher-Gymnasium in 1980“ bei der Auftaktveranstaltung des 3. Exzellenz- München am 24. Juni. Programms Europa der Bayerischen Staatskanzlei (Wei- terbildungsprogramm für bayerische Spitzenbeamte) Vortrag „Notwendigkeit, Zielsetzungen und Probleme im Prinz-Carl-Palais in München am 10. März. einer kritischen Edition von ‚Mein Kampf‘“ im Rahmen der Veranstaltung „Hitlers Weltanschauung. ‚Mein Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation von Kampf‘ als politische Programmatik“ in der Katholi- Prof. Dr. Hermann Glasers Buch „Adolf Hitlers Hetz- schen Akademie in München am 25. Juni. schrift ‚Mein Kampf‘“ im Bayerischen Landtag in Mün- chen am 27. März. Vortrag „Von der Erfolgsgeschichte zur ‚Problemerzeu- gungsgeschichte’? Überlegungen zur Vorgeschichte Präsentation des Doppelbandes für das Jahr 1951 der der deutschen Gegenwart“ im Rahmen der Vorlesungs- Edition „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats reihe „25 Jahre danach. Deutschland seit dem Mauer- 1945–1954“ im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Mün- fall“ an der Universität Kopenhagen am 19. September. chen am 9. April.

■ 98 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Einführungsvortrag „Das Jahrhundert der Extreme“ an- lässlich der Eröffnung der Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ im Land- und Amtsgericht Düsseldorf am 22. Oktober. 2014 Teilnahme am „Berchtesgadener Gespräch“ (Experten- gespräch auf Einladung von S. K. H. Herzog Franz von Bayern) zum Thema „Ursachen des Ersten Weltkriegs und mögliche Lehren für die politischen Krisen der Gegenwart“ auf Schloß Berchtesgaden am 24. und 25. Oktober.

In der Katholischen Akademie Bayern erörterte Andreas Wirsching die Vortrag „Der Erste Weltkrieg – Ursachen, Verlauf und Bedeutung von „Mein Kampf“ für Hitlers politisches Programm. Folgen. Gedanken aus zeitgeschichtlicher Perspektive“ für Mitglieder des Rotary Clubs München-Schwabing Keynote Lecture „Ist Zeitgeschichte die ‚Vorgeschichte und anderer Rotary Clubs der Region München in der der Gegenwart‘?“ im Rahmen des 10. Österreichischen Katholischen Akademie in München am 6. November. Zeitgeschichtetags an der Universität Klagenfurt am 29. September. Vortrag „Towards a New Europe? Knowledge as a Trans- formational Resource since the 1970s” im Rahmen der Kurzvortrag „Ursachen des Ersten Weltkriegs / Deutsches „Annual Lecture 2014” am Deutschen Historischen Ins- Kaiserreich“ im Rahmen des Jahreskolloquiums der Ge- titut in Washington, DC am 13. November. meinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen zum Keynote Lecture „Fortschritt Europas? Die Katastrophen Thema „Der Erste Weltkrieg. Ursachen und Folgen“ im des 20. Jahrhunderts und unsere Gegenwart“ im Rah- Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur in Berlin men der Tagung „Ein soziales Europa ist das Ziel. Die am 9. Oktober. Katastrophen des 20. Jahrhunderts und die Entwick - lung der sozialen Demokratie“ der Hans-Böckler-Stif- Impulsvortrag und Podiumsdiskussion „Europas wider- tung, der Ruhr-Universität Bochum und des DGB in sprüchliche Geschichte und die Gegenwart der Ukraine“ der Turbinenhalle der Stadtwerke Düsseldorf am 20. im Rahmen der „Deutschen Woche“ und als Begleitver- November. anstaltung zur Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Vortrag „Verteidiger der Unmenschlichkeit? Probleme Europas im 20. Jahrhundert“ in der Parlamentsbibliothek der Verteidigung in den deutschen Kriegsverbrecher- in Kiew am 10. Oktober. prozessen nach 1945“ im Rahmen der „Marburger Vor- lesung zum Völkerstrafrecht“ an der Philipps-Univer- Vortrag „Die ‚Berliner Republik‘ in ihrem zeit- und sität Marburg am 4. Dezember. rechtsgeschichtlichen Zusammenhang. Vorläufige The- sen und offene Fragen“ im Rahmen des ersten „Frank- Moderation der Podiumsdiskussion „1914 = 2014? Von furter Rechtshistorischen Abendgesprächs“ am Max- Parallelen und Gleichungen in der Zeitgeschichte“ im Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Historischen Kolleg in München am 8. Dezember. Frankfurt a. Main am 15. Oktober. Öffentlicher Abendvortrag „Vom Heldentod zum leiden- Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Erinnerungsarbeit den Opfer? Überlegungen zur ‚postheroischen‘ Erinne- am Obersalzberg. Bilanz und Perspektiven“ anlässlich rungskultur“ im Rahmen der vom IfZ und anderen des 15-jährigen Bestehens der Dokumentation Ober- Partnern veranstalteten Konferenz „Authenticity and salzberg in Berchtesgaden am 20. Oktober. Victimhood in Twenthieth Century History and Com- memorative Culture. Historical Experience and the Einführungsvortrag „Ende der Selbstzerstörung? De - Construction of Victim Identities in International Com- mo kratie und Diktatur im europäischen Zeitalter der parison” in der Stiftung Topographie des Terrors in Extreme“ anlässlich der Eröffnung der Ausstellung Berlin am 11. Dezember. „Dik ta tur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streif lichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahr- Moderationen und Einführungen zu weiteren Veranstal - hundert“ im Bayerischen Landtag in München am 21. tungen des IfZ in München, Berlin und in der Dokumen- Oktober. tation Obersalzberg in Berchtesgaden.

■ 99 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Vorträge und Diskussionsleitungen – JAHRESBERICHT

Hans Woller: Vortrag „Europa vor einer neuen Spaltung? Zeithistori- Organisation und Leitung (gemeinsam mit Thomas sche Dimensionen des Russland-Ukraine-Konflikts“ Schlemmer) des Seminars „Schreib-Praxis“ der VfZ in bei den Hallberger Gesprächen des Saarländischen Mi- Aldersbach vom 28. Juli bis 1. August. nisteriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr und saarland.innovation&standort.e.V. (saar.is) am 17. Vortrag „Mussolini – Aus der Werkstatt eines Biogra- Juni, der Münchner Volkshochschule am 24. Septem- fen“ im Rahmen des Kontaktstudiums für Geschichts- ber, der Volkshochschule im Norden des Landkreises Institut für Zeitgeschichte lehrerinnen und Geschichtslehrer an der Universität Er- München am 30. September, der Volkshochschule Grö- langen-Nürnberg in Erlangen am 7. Oktober. benzell am 14. September sowie amnesty international und VHS Miesbach am 21. Oktober. Moderation der Buchpräsentation und Podiumsdiskus- sion „Der Faschismus in Europa. Wege der Forschung“ Podiumsdiskussion „Zwischen Vergessen und Erinnern“ im IfZ München am 13. Oktober. zum bürgerschaftlichen Engagement für den Gedenk- ort am ehemaligen „SS-Schießplatz Hebertshausen“, Vortrag über Mussolini am Lehrstuhl für Geschichte mit KZ-Gedenkstätte Dachau, am 3. Juli. Schwerpunkt Neueste Zeit, Historisches Seminar der Universität Luzern (Prof. Dr. Aram Mattioli) in Luzern Vortrag „Velikaja Otečestvennaja vojna i vopros svo- am 13. November. body. K istoričeskoj koncepcii romana ‚Žizn‘ i sud’ba‘ Vasilija Grossmana“/„Der Große Vaterländische Krieg Einführung und Moderation der Buchpräsentation von und die Frage der Freiheit. Zur historischen Konzep- Angelo Bolaffi „Deutsches Herz. Das Modell Deutsch- tion von Vasilij Grossmans Roman ‚Leben und Schick- land und die europäische Krise“ im Italienischen Kul- sal‘“ und Moderation eines Panels auf der Tagung „Va- turinstitut in München am 20. November. sily Grossman’s Heritage: Originality of a Twentieth Century Classic“ des Study Center Vasily Grossman, Jürgen Zarusky: Turin, Memorial u.a., Moskau, am 13. September. Vortrag „Vor 75 Jahren: Der Beginn des Zweiten Welt- kriegs“, gehalten bei der Volkshochschule im Norden Vortrag „Die verlorene Einheit: Sozialistischer Interna- des Landkreises München, Kultur- und Bildungszen- tionalismus nach dem Ersten Weltkrieg“ und Moderation trum Ismaning am 28. Januar. des Panels „Ideologische Suche und soziale Reformen in der Revolutionsepoche“ auf der Konferenz „Neuord- Moderation der Podiumsdiskussion bei der Präsenta- nung in Europa. Der Erste Weltkrieg und die lange tion des ersten Bandes des deutsch-russischen Editions- Nachkriegszeit in Deutschland und Russland: 1914 bis projekts „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941“ 1933“ in Voronež am 15. September. mit Sergej Slutsch, Carola Tischler und Bianka Pietrow- Ennker im IfZ München am 6. Februar. Vortrag „Leerstellen und Fundstellen der Erinnerung. Orte der NS-Verfolgung in München und Umgebung“ Vortrag „Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler“ für den Projektkurs „Leerstellen der Erinnerung an Opfer im Forschungskolloquium zur Geschichte des National- der nationalsozialistischen Gewalt in München und Um - sozialismus, Humboldt Universität Berlin, Lehrstuhl gebung“ des Elitestudiengangs Osteuropa München- Michael Wildt, am 13. Februar. Regensburg im IfZ München am 17. Oktober.

Moderation der Buchpräsentation „Das Leben des Jan Vortrag „Hitlers Partner: Kollaborationsregime und Karski – ‚Kurier der Erinnerung‘“ mit der Verfasserin rechts extreme Bewegungen in Europa“ beim Montags- Marta Kijowska und dem Rezitator Hans Jürgen Stock erl, forum „München und der Nationalsozialismus“ der Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde Mün- Münchner Volkshochschule am 20. Oktober. chen, am 8. April. Vortrag „Die Revolution 1918/19 und der Weg der Wei- Vortrag „Widerstand als ‚Hochverrat‘: Politische Justiz, marer Republik in der jüngeren Forschung und im ge- Gegnerspektrum und Widerstandsbegriff“ beim Kollo- sellschaftlichen Bewusstsein“ auf der internationalen quium „Widerstand im Dritten Reich“ in der Staatsbi- Konferenz „Die unsichere Demokratie: Neue Erkennt- bliothek zu Berlin am 19. Mai. nisse zur Gründungsphase der Weimarer Republik“, veranstaltet von der Arbeitsgruppe russischer Deutsch- Podiumsdiskussion „‚Slawen‘ - eine verdrängte Opfer- landhistoriker, dem DHI Moskau, der Konrad-Adenauer- gruppe?“ organisiert von der Ständigen Konferenz der Stiftung und der Volgograder Staatlichen sozial-päda- Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum in der To- gogischen Universität in Volgograd am 29. Oktober. pographie des Terrors in Berlin am 20. Mai.

■ 100 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten JAHRESBERICHT – Mitorganisation und Schlusskommentar bei der Tagung Mitglied des Expertengremiums Gedenkstättenförde- „Partisanen- und Aufstandsbewegungen während des rung des Bundes Zweiten Weltkriegs. Der Slowakische Nationalaufstand in vergleichender Perspektive“ im Rahmen der Jahres- Mitglied der Task Force Schwabinger Kunstfund tagung des Collegium Carolinum in Kooperation mit

dem Institut für Zeitgeschichte in Bad Wiessee vom 6. Michael Buddrus: 2014 bis 9. November. Mitglied der Historischen Kommission für Mecklen- burg Vortrag „History on Trial before the Social Courts: Ho- locaust-Survivors, German Judges and the Struggle for Axel Drecoll: ‚Ghetto Pensions‘“ im Rahmen der Konferenz „Authen- Mitglied des Gründungsbeirats des Dokumentations- ticity and Victimhood in 20th Century History and zentrums Neulandhalle Commemorative Culture“ des IfZ München-Berlin, der Munk School of Global Affairs (Toronto) des ZZF Pots- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der „Denkstätte“ dam u.a., in Berlin am 11. Dezember. Weiße Rose der Universität Weingarten

Gutachter der DFG

Ute Elbracht: Mitarbeit in wissenschaftlichen Mentorin im Studien-Förderungsprogramm/Berufsein- Kommissionen und Beiräten stiegsphase der Hans-Böckler-Stiftung Frank Bajohr: Tim Geiger: Stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Mitglied des Advisory Board „The Nuclear Crisis. Trans- Beirates des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- atlantic Peace Politics, Rearmament, and the Second und Regionalgeschichte (IZRG) Cold War” des DHI Washington DC, des Heidelberg Center for American Studies und der Universitäten Mitglied im Fachbeirat „NS-verfolgungsbedingt entzo- Mannheim und Abu Dhabi genes Kulturgut“ der Klassik Stiftung Weimar Tobias Hof: Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Prora- Arbeitsgemeinschaft für die Neueste Geschichte Italiens Zentrums e.V. Arbeitskreis Deutsche England-Forschung Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Erinne- rungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V. Dierk Hoffmann: Mitglied der Kommission zur Erforschung der Geschich- Assoziierter Hochschullehrer des Niedersächsischen te des Bundeswirtschaftsministeriums und seiner Vor- Forschungskollegs „Nationalsozialistische Volksgemein- gängerinstitutionen schaft?“ Johannes Hürter: Mitglied des International Advisory Boards der Publi- Mitglied der Deutschen Kommission für Militärge- cation Series des NIOD (Institute for War, Holocaust schichte (Deutsche Sektion der Commission Internatio- and Genocide Studies, Amsterdam) nale d’Histoire Militaire)

Mitglied des Gründungsbeirats des Dokumentations- Ingo Loose: zentrums Neulandhalle Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck- Instituts in Deutschland Magnus Brechtken: Mitglied des Beirates der Prinz-Albert-Gesellschaft Wissenschaftlicher Beirat der von der Europäischen Union finanzierten Internetplattform http://gedenkort- Peer Review College Member des Arts and Humanities t4.eu Research Council UK

Mitglied des Beirates Stiftung Bayerische Gedenkstätten

■ 101 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Fachgutachter des European Network Remembrance and Mitglied in den Facharbeitsgruppen „Neuere Geschichte“ Solidarity, Programm „Historia – Pamięć – Tożsamość. und „Zeitgeschichte“ in CLARIN-D Badanie i upowszechnianie wiedzy na temat historii Europy XX wieku“ des Kultusministeriums der Repu- Redaktionsmitglied des E-Mail-Forums „Geschichte blik Polen Bayerns“

Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen Michael Schwartz: Institut für Zeitgeschichte e.V. Mitglied des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Stif- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Stowarzyszenie Centrum Badań nad ZagładąŻydów / Polish Center for Holocaust Research Association, War- Vorsitzender des Fachbeirats der Bundesstiftung Magnus schau Hirschfeld

Andrea Löw: Mitglied des Fachbeirats für das Ausstellungsprojekt Mitglied in der Kommission für die Geschichte der „Homosexualität_en“ des Deutschen Historischen Mu- Deutschen in Polen e.V. seums Berlin und des Schwulen Museums Berlin

Sylvia Necker: Elke Seefried: Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Stadtge- Mitglied des Beirats „Geschichte der sozialen Demokra- schichte und Urbanisierungsforschung (GSU) tie“, Friedrich-Ebert-Stiftung

Berufenes Mitglied des Denkmalrates der Freien und Roman Töppel: Hansestadt Hamburg Mitglied im Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.

Eva Oberloskamp: Mitglied des Deutschen Komitees für die Geschichte des Wissenschaftliche Beratung zum geplanten Erinnerungs- Zweiten Weltkrieges ort für das Münchner Olympia-Attentat, Hintergrund- gespräch mit Kuratorin Piritta Kleiner am 15. Juli. Mitglied des Vereins für sächsische Landesgeschichte e.V.

Simone Paulmichl: Sebastian Voigt: Mitglied im Arbeitskreis Presse der Leibniz-Gemein- Vorstandsmitglied des Villigster Forschungsforums zu schaft Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V.

Elke Scherstjanoi: Petra Weber: Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für die Neukon- Mitglied des Beirates der Stiftung Reichspräsident Frie- zipierung und Neugestaltung der Gedenkstätte Seelower drich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg Höhen Hermann Wentker: Daniel Schlögl: Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu Mitglied im Arbeitskreis Bibliotheken und Informa- Berlin tionseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stif- Mitglied im Arbeitskreis Open Access der Leibniz-Ge- tung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora meinschaft Mitglied des Beirats der Gedenkstätte Berlin-Hohen- Mitglied im Beirat der Arbeitsgemeinschaft der Spezial- schönhausen bibliotheken e.V. (ASpB) Mitglied des Beirats der Stiftung Berliner Mauer Mitglied im Beirat des Bayerischen Bibliotheksverbandes Mitglied des Beirats des Deutsch-Deutschen Museums Sprecher der Koordinierungsgruppe des Forums Spezial - Mödlareuth bibliotheken in Bayern Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Ar- Mitglied im Komitee der AG Digitale Geschichtswissen- chiv schaft des Verbandes der Historiker und Historikerin- nen Deutschlands (VHD)

■ 102 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten JAHRESBERICHT – Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Deutsch- Mitglied des Beirates „Historisch-Politische Mitteilun- Russischen Museums Berlin-Karlshorst am 13. Novem- gen“ der Konrad-Adenauer-Stiftung ber (in Vertretung von Andreas Wirsching) Mitglied des Stiftungsrates der Max Weber Stiftung-DI- Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Alliier - GA tenMuseums am 4. Dezember (in Vertretung von An- 2014 dreas Wirsching) Mitglied des Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Ade- nauer-Haus Mitherausgeber der Sonderedition aus den Akten des Auswärtigen Amts „Der Zwei-plus-Vier-Prozess und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung die Deutsche Einheit“ Deutsches Historisches Museum

Andreas Wirsching: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Mitglied im Arbeitskreis für Rechtswissenschaft und Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Augs- burg Mitglied der Philosophisch-Historischen Klasse der Baye- rischen Akademie der Wissenschaften Korrespondierendes Mitglied des Instituts für Europäi- sche Kulturgeschichte der Universität Augsburg Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Bayerischen Wirtschaftsarchiv Mitglied des Herausgeber-Beirats der Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften Mitglied des Fachbeirats Wissenschaft in der Bundes- stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Mitherausgeber der „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland“ Mitglied im Deutsch-Französischen Komitee für die Er- forschung der deutschen und französischen Geschichte Herausgeber der Buchreihe „Historische Grundlagen der des 19. und 20. Jahrhunderts Moderne“

Mitglied im Deutschen Hochschulverband Mitherausgeber der Buchreihe „Moderne Geschichte und Politik“ Mitglied in der Gemeinsamen Kommission zur Erfor- schung der jüngeren deutsch-russischen Geschichte Mitherausgeber der Edition „Die Verfolgung und Er- mordung der europäischen Juden durch das national- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der sozialistische Deutschland 1933–1945“ Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Mitglied des Editionsbeirates der „Stuttgarter Ausgabe“ Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs der Werke von Theodor Heuss München Mitherausgeber des „Journal of Modern European Hi- Mitglied des Freundeskreises des Historischen Kollegs story“ München Mitherausgeber der „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ Mitglied und Abteilungsleiter (Edition „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954“) in der Histo- Mitherausgeber der Online-Zeitschrift „Histoire@Poli- rischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der tique“ Wissenschaften Mitglied des Beraterkreises des Bayerischen Staatsmi- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts nisteriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und für Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wis- Kunst bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaf- senschaften ten (München)

Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ge- Mitglied des Beirats der Edition „Fraktionen im Deut- schichte des Parlamentarismus und der politischen Par- schen Bundestag“ der Kommission für Geschichte des teien Parlamentarismus und der politischen Parteien (Berlin)

■ 103 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Mitglied des Kuratoriums des Collegium Carolinum Magnus Brechtken: (München) Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition“: Gutachtertätigkeit für die DFG Radio Corax (15. Januar), Hessische/Niedersächsische Hans Woller: Allgemeine (Januar), Focus online (28. Januar), japani- Vertreter des IfZ im Beirat des Rezensionsjournals „sehe- scher Fernsehsender NHK (5. März), kanadischer Hör- Institut für Zeitgeschichte punkte“ funk CBC (11. März), RadioQ (6. Mai), portugiesisches Literaturmagazin Estante (22. Oktober). Gutachtertätigkeit für die DFG Teilnahme an einer Diskussionsrunde der WDR 5 Funk- Jürgen Zarusky: hausgespräche zum Thema „Soll ‚Mein Kampf‘ in den Fachbeirat Politische Bildung der Münchner Volks- deutschen Buchläden zu kaufen sein?“ am 3. April. hochschule Sonstige Interviews: Kuratorium der Münchner Volkshochschule (Wieder- wahl für die neue Amtsperiode) Interview mit Kyodo News (Japan) zur deutschen Ver- gangenheitsbewältigung nach 1945, den Unterschieden Wissenschaftliche Beratung für die Außenausstellung zu Japan und zur aktuellen Diskussion um „Mein Kampf“ am Gedenkort „Ehemaliger SS-Schießplatz Hebertshau- am 30. Januar. sen“ (Ort der Ermordung von ca. 4.000 Rotarmisten durch die Dachauer Lager-SS) Interview mit dem Deutschlandradio zur historischen Gesetzeslage und den politischen Rahmenbedingungen Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung im Zusammenhang mit der Beschlagnahmung von Kunst in der Zeit des Nationalsozialismus am 10. März.

Interview mit Focus online zum Thema „Mythos Kin- derfreundlichkeit im Nationalsozialismus“ am 24. April. Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wis- senschaftliche Beratungstätigkeit für Medien Gespräch mit Jiji Press (Japan) zum historischen Ver- gleich 1914/2014 am 26. Mai. Heike Amos: Interview mit dem MDR zur Geschichte und Wirkung Teilnahme an der Gesprächsrunde des SWR 2 Forum der DDR-Nationalhymne am 7. Oktober. zum Thema „Wem gehört Goebbels?“ am 17. September.

Interview mit dem Londoner Radiosender Monocle 24 Gespräch mit PULS/Bayern 3 zum Thema „Reichsbürger“ zur Geschichte und Wirkung der DDR-Nationalhymne am 15. Oktober. am 29. Oktober. Interview mit dem Deutschlandradio zum 15jährigen Frank Bajohr: Bestehen der Dokumentation Obersalzberg am 20. Okto- Interview mit der ungarischen Zeitschrift 2000 über NS- ber. und Holocaustforschung in Deutschland am 28. März. Hintergrundgespräch mit PULS/Bayern 3 zum Thema Interview mit dem Internetdienst telepolis über Hitlers „Friedensvertrag“ am 28. Oktober. Einkünfte am 7. Juli. Interview mit Focus Online zu den verschiedenen auf Interview mit Manuel Hoffmann (www.spannende-ge- Hitler verübte Attentate am 4. November. schichten.de) über die Firma Kühne & Nagel im „Drit- ten Reich“ am 15. Dezember. Interview mit dem Fernsehsender Manoto 1 (Lon don /Iran) zur Bedeutung Münchens für Hitler und den Na- tionalsozialismus und zur allgemeinen NS-Geschichte am 17. Dezember.

Interview mit dem WDR 5 für eine Sendung zum The- ma „Darf man über Hitler lachen?“ am 29. Dezember.

■ 104 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien JAHRESBERICHT – Agnes Bresselau von Bressensdorf: Interview mit dem Radiosender Radio France zum 70. Interview mit dem Deutschlandfunk (Sendung „Markt Jahrestag der alliierten Invasion in der Normandie am und Medien“) zum Thema „Von Außenminister Gen- 3. Juni. scher zu Genschman“ am 11. Oktober. Interview mit der polnischen Tageszeitung Rzeczpos-

Annemone Christians: polita zum 70. Jahrestag der alliierten Invasion in der 2014 Interview mit Deutschlandradio Kultur zum Projekt Normandie am 4. Juni. „Das Private im Nationalsozialismus“ am 25. August. Interview mit der russischen Radiosender The Voice of Axel Drecoll: Russia zum 70. Jahrestag der alliierten Invasion in der Interview mit dem Bayerischen Fernsehen zum Thema Normandie am 4. Juni. Kriegsbilder am 19. März. Interview mit der Sonntagszeitung (Schweiz) zum Thema Interview mit der Süddeutschen Zeitung zur Erweite- Rechtsradikale Verlage in Deutschland am 17. August. rung der Dokumentation Obersalzberg am 15. Oktober. Interview mit der tz über die aktuelle militärpolitische Interview mit dem Bayerischen Fernsehen zum Thema Lage am 30. August. 15 Jahre Dokumentation Obersalzberg am 17. Oktober. Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine Interview mit dem russischen Fernsehsender NTW zum kritische Edition“: Thema Hitler und der Obersalzberg am 30. November. Schweizer Tagesanzeiger (10. Januar), Focus (22. Mai), Albert A. Feiber: Bayerischer Rundfunk (2. Juni ), New York Times (4. Auskunft für das Bayerische Fernsehen zum Thema Juni), Japanische Tageszeitung Sankei Shimbun (31. Ju- Propaganda im Zweiten Weltkrieg am 19. März. li), Stern (23. September), Fernsehsender WDR (28. Okto - ber), Irish Times (28. November), Times (12. Dezember), Auskunft für den französischen Fernsehsender France Magazin „Couragiert“ (16. Dezember) 2TV zum Thema Weinvorräte im Kehlsteinhaus im Mai. Sonja-Maria Herzl: Interview mit der Deutschen Welle (Reisemagazin „Hin Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Abendschau) und weg“) zur Dokumentation Obersalzberg am 13. Au- zum Thema Geschichtsvermittlung am Obersalzberg am gust. 19. September.

Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern1, Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (B5 aktuell) Bayern2 und B5aktuell) zum Thema 15 Jahre Doku- zur Winterausstellung Anne Frank am 1. Oktober. mentation Obersalzberg am 19. und 20. Oktober. Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Rundschau) Tim Geiger: zur Winterausstellung Anne Frank am 2. Oktober. Interview mit Radio Tonkuhle (Hildesheim) zum Thema „Der NATO-Doppelbeschluss und seine europäischen Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Abendschau) Dimensionen“ am 3. Februar. zur Winterausstellung Anne Frank am 2. Oktober.

Interview mit dem Radiosender „Stimme Rußlands“ Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Abenschau) über „Die deutsch-französische Brigade“ am 24. Februar. zum Thema Zeitzeugen – Kriegserlebnisse für die Nach- welt am 22. Oktober. Christian Hartmann: Interview mit der ungarischen Tageszeitung Hétvége Interview mit der Süddeutschen Zeitung über die Bil- zum Thema Einsatz ungarischer Truppen im Zweiten dungsarbeit in der Dokumentation Obersalzberg am 18. Weltkrieg am 11. Januar. November.

Interview mit der polnischen Tageszeitung Rzeczpos- Dierk Hoffmann: polita über die sowjetische Gedenkkultur zum Zweiten Historische Beratung für den TV-Dreiteiler „Tannbach“ Weltkrieg am 22. April. des ZDF.

Interview mit Radio Berlin Brandenburg über den Spio- nagefall Elli Barczatis am 22. August.

■ 105 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Rundschau) Interview mit France24 zur deutsch-französischen Ge- über den Rücktritt Erich Honeckers am 18. Oktober denkfeier von Präsident Hollande und Präsident Gauck 1989 und die Massendemonstration am 4. November am Hartmannsweilerkopf im Elsass am 3. August. 1989 in Ost-Berlin am 4. September. Interview mit dem Münchner Studentenradio M94.5 Johannes Hürter: zum 9. November in der deutschen Geschichte. Experte im Live-Chat zur Dokumentation „Das Grauen Institut für Zeitgeschichte des Krieges“ auf ZDFinfo am 15. Oktober. Interview mit der Süddeutschen Zeitung/Lokalausgabe Dachau über kriegsbedingte Konfiszierungen im Ersten Sven Keller: Weltkrieg am 11. Dezember. Interview mit WDR-Fernsehen (Lokalzeit OWL ) und dem WDR-Rundfunk anlässlich einer Podiumsdiskus- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern2, sion in Bielefeld zur Studie „Dr. Oetker im Nationalso- Redaktion Notizbuch) zur Feldpost im Ersten Weltkrieg zialismus“ am 13. Januar. am 12. Dezember.

Interview mit der Deutschen Welle Afrika (Französisch) Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine zur Studie „Dr. Oetker im Nationalsozialismus“ am 6. kritische Edition“: März. BBC-World Service (24. Januar), Augsburger Allgemei- Hintergrundgespräch mit dem Hessischen Rundfunk zu ne (29. Januar), Tokyo Broadcasting System, Mainichi einer 2015 für die ARD geplanten Fernsehdokumenta- Broadcasting System und Japan News Network (31. Ja- tion „Endphasenverbrechen“ am 2. Oktober. nuar), Folha de S. Paulo (14. Februar)

Interview mit Focus online zum 70. Jahrestag des Thomas Raithel: „Massakers von Nemmersdorf“ am 20. Oktober. Beratung für die Kinderfernsehsendung des WDR „Wis- sen macht Ah!“ zum Thema „Warum heißen Fußballver- Sylvia Necker: eine „Borussia“?“ am 4. Februar. Interview mit der ZEIT über den Denkmalwert des City - hofs in Hamburg am 2. September. Interview für das ZDF heute journal zum Thema „Au- gusterlebnis 1914“ am 8. April. Interview mit dem Hamburger Abendblatt über den Ham burger NS-Architekten Konstanty Gutschow am 1. Interview für den Münchner Studentenradio M94,5 zum Dezember. Thema „Fußballweltmeisterschaft 1954“ am 13. Juni.

Eva Oberloskamp: Interview mit den Fürther Nachrichten zum Thema Wissenschaftliche Beratung zum geplanten Erinne- „Fußballweltmeisterschaft 1954“ am 3. Juli. rungsort für das Münchner Olympia-Attentat, Hinter- grundgespräch mit Kuratorin Piritta Kleiner am 15. Juli. Beratung des Drehbuchautors Korbinian Hamberger zur Geschichte des US-amerikanischen „War Criminal Edith Raim: Prison“ Landsberg am Lech am 6. November. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk zu den Dach- auer Prozessen am 30. April. Thomas Schlemmer: Interview mit der Nordwest-Zeitung zum Thema „Bra- Interview mit Radio Fantasy zum Thema Stadtmythen silien, die Militärdiktatur und die Fußball-Weltmeister- am 30. April. schaft 1970“ am 26. Juni.

Wissenschaftliche Beratung des Theaterprojekts Dach- Interview mit dem Radiosender „Die Stimme Russ- au/Prozesse von Karen Breece (Aufführungen auf dem lands“ zum Thema „Euro, Schuldenkrise und Italien“ Gelände der Bereitschaftspolizei Dachau am 23., 24., am 25. November. 30. und 31. Mai, sowie am 9., 10., 13. und 14. Juni. Interview mit der Rheinischen Post zur Lage in Italien Interview mit dem Deutschlandradio (DRadio Wissen) und zum Stand der deutsch-italienischen Beziehungen zur Presseschau zum Ersten Weltkrieg am 1. August. am 17. Dezember.

■ 106 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien JAHRESBERICHT – Michael Schwartz: Interview mit dem Münchner Studentenradio M94.5 Interview zum Thema „Ethnische ‚Säuberungen‘ im 19. zum Thema „Nach dem Mauerfall“ am 10. November. und 20. Jahrhundert“ mit dem Leibniz Journal am 30. April. Beratung von Magma-TV für die Sendung „Broiler oder Burger. DDR-BRD privat“ am 4. Oktober und für

Elke Seefried: die sechsteilige n-tv-Dokumentationsreihe „Wende und 2014 Interview mit Augsburger Allgemeinen zum For- Ende – Die DDR“ zwischen 20. Oktober und 3. November. schungsprojekt „Zukünfte“ und der Berufung an die Universität Augsburg am 19. November. Andreas Wirsching: Interview für MDR Figaro über das Buch „Dr. Oetker Tim Szatkowski: und der Nationalsozialismus. Geschichte eines Familien- Interview mit dem „Weser-Kurier“ zum 100. Geburtstag unternehmens 1933–1945“ am 15. Januar. von Karl Carstens am 3. Dezember. Gast der Sendung „Im Dialog“ (Phoenix) zum Thema Roman Töppel: „Historische Dimension der aktuellen Demokratiebewe- gungen in den arabischen Ländern und in der Ukraine“ Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine am 29. Januar, gesendet am 1. Februar. kritische Edition“: Diskussionsbeitrag „Die Wohlfühl-Regierung. Warum BR-alpha (25. Juni), dpa (25. Juni), Süddeutsche Zei- die Deutschen große Koalitionen so lieben – und warum tung (18. Juli), Stern (24. September), Rimini Protokoll das für die Demokratie nicht immer gut sein muss“, in: (29. September), WDR (28. Oktober). Süddeutsche Zeitung (Rubrik „Außenansicht“) vom 6. März. Anna Ullrich: Onlineinterview „5 in10“ über Erfahrungen als Feldman- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2/ Reisestipendiatin auf dem Blog der Max-Weber-Stiftung „Bayernchronik“) über den Umgang mit der Guillotine am 17. Dezember. von Stadelheim im Bestand des Bayerischen National- museums am 10. April, gesendet am 11. April. Sebastian Voigt: Interview mit Radio Mephisto, Universität Leipzig, Interview für die luxemburgische Monatszeitschrift zum 40. Jahrestag des Rücktritts von Willy Brandt am „Forum“ über die Entstehungsgeschichte des IfZ und 6. Mai. die Bedeutung des Wissenstransfers am 14. April.

Thomas Vordermayer: Interview für die Sendung „Echo der Zeit“ des Schwei- zer Rundfunks SRF anlässlich der Wahlen zum Europäi- Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine schen Parlament am 5. Mai, gesendet am 16. Mai. kritische Edition“: Interview für die Süddeutsche Zeitung über die Ergeb- BR-alpha (25. Juni), Stern (24. September), Rimini Pro- nisse der Evaluierung des Historischen Kollegs und an- tokoll (29. September), WDR (28. Oktober). derer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Bayern am 27. Mai. Hermann Wentker: Interview mit Antenne Bayern über den Ursprung der Interview für den finnischen Sender MTV3 zum Thema Farben Schwarz, Rot und Gold in der Bundesflagge am „Europa nach der Wahl – Protestwähler und antieuro- 17. Juni. päische Bewegungen“ am 16. Juni.

Interview mit dem Bayerischen Rundfunk („Rund- Diskussionsbeitrag „Die Gegenwart eines alten Traumas. schau“) zum Thema „Österreich und Ungarn durch- Christopher Clark, der Erste Weltkrieg und die Deut- schneiden symbolisch den Grenzzaun zwischen beiden schen. Bemerkungen zu einem Missverständnis“, in: Ländern“ am 27. Juni. Süddeutsche Zeitung vom 16. Juli (englische Fassung publiziert in der australischen Zeitung „Inside Story“ Interview mit dem Bayerischen Rundfunk („Rund- am 5. August in der Online-Ausgabe und in der Print- schau“) zum Thema „Ungarn öffnet seine Grenzen“ am Ausgabe als Monatsbeilage zur Zeitung „The Canberra 10. September. Times“).

■ 107 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2014 Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien – JAHRESBERICHT

Interview mit dem Bayerischen Fernsehen („Rundschau“) Jürgen Zarusky: über die Folgen des Ersten Weltkriegs am 23. Juni, ge- Interview mit ZEIT Online zur politischen Justiz im NS- sendet am 28. Juli. Staat (Hintergrund zur Frage des Umgangs mit der Sta- delheimer Guillotine) am 3. Februar. Interview für das deutsche Programm des australischen Rundfunksenders SBS über die Rezeption von Christo - Diskussionsbeitrag „Ein Zeichen von Panik. Damals Hit- pher Clarks Buch „Die Schlafwandler“ in Deutschland ler, heute Putin? Die Analogie ist historisch falsch – und Institut für Zeitgeschichte am 15. August. trifft den russischen Präsidenten sehr persönlich“, Süd- deutsche Zeitung (Rubrik „Außenansicht“) am 5. April, Interview mit der Augsburger Allgemeinen über die Ent- sowie Nachdruck in der Sächsischen Zeitung am 16. stehungsgeschichte des Zweiten Weltkriegs am 21. Au- April gust, veröffentlicht am 30. August in einer Sonderaus- gabe der Augsburger Allgemeine zum 75. Jahrestag Interview mit dem Leibniz-Journal zur Ukraine-Krise des Beginns des Zweiten Weltkriegs sowie in den Zei- am 6. Mai. tungen Mainpost und Südkurier. Hintergrundgespräch mit Neil MacFarquhar, Leiter des Interview für das ukrainische Wirtschaftsmagazin „Busi - Moskauer Büros der New York Times zu geschichtspoli - ness“ über Europa und die Ukraine am 10. Oktober. ti schen Hintergründen des russisch-ukrainischen Kon- flikts am 7. Mai. Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Thema „15 Jahre Dokumentation Obersalzberg – Vergangen- Interview mit dem Bayerischen Fernsehen (Redaktion heitsbewältigung auf dem Obersalzberg“ am 16. Okto- „Aus Schwaben und Altbayern“) über Stepan Bandera ber, veröffentlicht am 18./19. Oktober. am 12. Mai.

Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2/ Interview mit der Freien Presse Chemnitz zum Wider- „Bayernchronik“) zum Thema „15 Jahre Dokumentation standsgedenken vor dem Hintergrund des 70. Jahrestags Obersalzberg“ am 17. Oktober. des 20. Juli 1944 am 20. Juni.

Interview für SWR 2 über die „postheroische“ Erinne- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk für die Sen- rungskultur am 10. Dezember. dung „Georg Elser – Der einsame Attentäter“ am 9. No- vem ber. Interview mit dem „Donaukurier“ zum Thema „Histori- scher Jahresrückblick 2014“ am 16. Dezember, veröf- Interview mit dem Russischen Fernsehen (Kanäle Kul- fentlicht am 31. Dezember. tura & Zvezda) über die Gestapo-Verhörprotokolle der Weißen Rose, insbesondere von Alexander Schmorell Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf – eine am 5. Dezember. kritische Edition“:

„The Chronicle of Higher Education“ (7. Januar), Deut- sche Presseagentur (18. Juni), Die Welt (8. Juli), BBC Hörfunk (19. November).

Interview für den Bayerischen Rundfunk (Bayern 2 und Bayern 5) über Hermann Glasers Buch „Adolf Hit- lers Hetzschrift ‚Mein Kampf‘“ am 27. März, gesendet am 28. März.

Fernsehinterview für einen Dokumentarfilm zum Thema „Forschungsobjekt ‚Mein Kampf‘“ am 25. Juni, gesen- det am 27. Juli in der Sendereihe „alpha-Lógos“ von ARD-alpha.

■ 108 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Stiftungsrat / Wissenschaftlicher Beirat JAHRESBERICHT – Stiftungsrat • Prof. Dr. Werner Plumpe • Prof. Dr. Cornelia Rauh • Bund: Ministerialrätin Dr. Angelika Willms-Herget, • Prof. Dr. Andreas Rödder Stellv.: Dr. Martin Schulte (BMBF); Ministerial- • Prof. Dr. Alan E. Steinweis direktor Dr. Jörg Bentmann, • Prof. Dr. Joachim Scholtyseck

Stellv.: Ministerialrätin Pia Kager (BMI); • Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze 2014 Vortragender Legionsrat I. Kl. Dr. Ludwig Biewer • Prof. Dr. Michael Wildt (bis Juni 2014), Vortragende Legationsrätin Prof. Dr. Elke Freifrau Ehrenmitglieder: von Boeselager (ab Juli 2014), Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Stellv.: Vortragender Legationsrat Dr. Johannes Karl Dietrich Bracher, Prof. Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Freiherr von Boeselager (AA) Dr. Dr. h. c. mult. Hans Maier, Prof. Dr. Dr. h. c. Ru- • Bayern: Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß, dolf Morsey, Prof. Dr. Dr. h. c. Konrad Repgen, Prof. Stellv.: Ministerialrat Dr. Georg Brun Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard A. Ritter, Prof. Dr. Dr. h. c. • Baden-Württemberg: Ministerialrat Dr. Helmut Hans-Peter Schwarz, Prof. Dr. Georges-Henri Soutou Messer, Stellv.: Martina Ritter Vorsitzender: • Brandenburg: Ministerialrat Harald Topel, Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Stellv.: vakant • Hessen: Ministerialrätin Dr. Ulrike Mattig, Stellvertretende Vorsitzende: Stellv.: vakant Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix • Nordrhein-Westfalen: Ministerialdirigentin Dr. Beate Wieland, Beiratsausschuss: Stellv.: Referatsleiterin Anette Baron Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Vorsitzender) • Sachsen: Ministerialrat Joachim Linek (bis März Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Stellvertretende 2014), Ministerialrat Christoph Meier (ab April Vorsitzende) 2014), Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll Stellv.: Dr. Caroline Wagner (ab Mai 2014) Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze • Schleswig-Holstein: Ministerialdirigentin Dr. Heide Ahrens, Die Jahressitzung des Beirats fand am 28. Februar/1. Stellv.: vakant März statt. Der Beiratsausschuss tagte am 28. Februar • Wissenschaftlicher Beirat des IfZ: Prof. Dr. Joachim und am 16. Oktober. Scholtyseck, Stellv.: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix

Vorsitzender: Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß Das Institut für Zeitgeschichte engagiert sich seit vielen Stellvertretende Vorsitzende: Jahren auf wissenschaftlicher und infrastruktureller Ministerialrätin Dr. Angelika Willms-Herget Ebene in der Leibniz-Gemeinschaft. Ihren Niederschlag fand dies 2014 auch im positiven Ergebnis der von der Der Stiftungsrat tagte am 14. März im IfZ in München Leibniz-Gemeinschaft organisierten Evaluierung. Im Juli, und am 17. Oktober in der Dokumentation Obersalzberg bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt, stattete in Berchtesgaden. Matthias Kleiner, der neue Präsident der Leibniz-Ge- meinschaft, dem Institut für Zeitgeschichte einen An- trittsbesuch ab. Besonderen Wert legte Matthias Kleiner dabei auf ein ausführliches Gespräch mit den Nach- Wissenschaftlicher Beirat wuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern des IfZ. Weitere Themen waren neben aktuellen Fragen der • Prof. Dr. Elizabeth Harvey Wissenschaftspolitik das neu errichtete Zentrum für Ho- • Prof. Dr. Günther Heydemann locaust-Studien und das Editionsprojekt „Mein Kampf“. • Dr. Michael Hollmann Die Institutsleitung nahm an den Sektionssitzungen • Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (im Mai im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung • Dr. Margit Ksoll-Marcon in Bonn, im September am Deutschen Bergbaumuseum • Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix in Bochum) und an der Jahresversammlung (im Novem- • Prof. Dr. Dietmar Neutatz ber in Berlin) teil. Fünf Doktorandinnen und Doktoran-

■ 109 ■ Gremien und Personal 2014 Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

den stellten zudem im September im Rahmen des Nach- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts wuchsforums der Leibniz-Gemeinschaft am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum ihre Dissertationsprojekte vor. Darüber hinaus ist das Institut aktiv an einer Reihe Institutsleitung von Initiativen beteiligt, namentlich Kooperationen zwi- schen der Leibniz-Gemeinschaft und der Polnischen Direktor: Prof. Dr. Andreas Wirsching Akademie der Wissenschaften (PAN). Hierzu fand im Stellv. Direktor: PD Dr. Magnus Brechtken Institut für Zeitgeschichte September in Warschau eine zweitägige Konferenz statt, Zweite Stellv. Direktorin: Prof. Dr. Elke Seefried an der auch die Präsidenten beider Institutionen teil- Referentin des Direktors: nahmen. Im Dezember organisierte das IfZ in Koopera- Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf tion mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Historische Authentizität“ in Berlin die internationale Tagung „Au- Sekretariat: Annette Wöhrmann (Prof. Dr. Wirsching), thenticity and Victimhood in 20th Century Commemo- Petra Bamberg (PD Dr. Brechtken), rative Culture“. Renate Naeve-Hoffmann (Prof. Dr. Seefried/Öffentlich- keitsarbeit), Kerstin Ackermann M. A.

Verwaltung Leiterin: Ingrid Morgen (bis 30.04.), Christine Ginzkey Dipl. Kfm. (ab 1.03.)

Hildegard Maisinger, Ursula Schinck, Elke Schindler, Karin Walraven, Karl Zacher, Therese Zwickl

EDV: Andreas Nagel M. A., Willy Zirm Dipl.-Inf.

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Petra Arlt, Georg Maisinger

Der neue Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Matthias Kleiner beim Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Antrittsbesuch im IfZ. Leiterin: Simone Paulmichl M. A. Neben diesem forschungsorientierten Engagement sind zahlreiche Aktivitäten auf dem Gebiet der For- Wissenschaftliche Hilfskräfte: schungsinfrastruktur zu nennen. IfZ-Bibliotheksleiter Vitalij Fastovskij M. A., Laura Lademann M. A. (bis Daniel Schlögl arbeitet mit im Leibniz-Arbeitskreis Bi- 15.6.), Kristina Milz M. A. (ab 1.8.) bliotheken und Informationseinrichtungen sowie im Arbeitskreis Open Access. Beide Arbeitskreise treffen sich mehrmals jährlich. Dasselbe gilt für das Engage- Forschungsabteilung München ment des Archivleiters Klaus Lankheit, der im Arbeits- kreis der Archive der Leibniz Gemeinschaft aktiv ist, so- Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: wie der Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Margaretha Bauer M. A., Matthias Bornschlegel M. A., Simone Paulmichl, die sich im Arbeitskreis Presse en- M. Sc., Dr. Annemone Christians, Dr. Philipp Gahn, gagiert. Vernetzt innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft Dr. Bernhard Gotto, Carlos A. Haas M. A., ist auch die Gleichstellungsbeauftragte des Instituts Dr. Christian Hartmann, Dr. Tobias Hof, Edith Raim. Die Mitglieder des Betriebsrats im Institut Prof. Dr. Johannes Hürter (Abteilungsleiter Zeitge- für Zeitgeschichte stehen regelmäßig mit ihren Kolle- schichte vor 1945), Dr. Sven Keller, Elisabeth Klais ginnen und Kollegen an anderen Leibniz-Instituten in Dipl.-Theol. Univ., Carina Knorz M. A., Verbindung, um gemeinsame Initiativen, beispielsweise Ekaterina Makhotina M. A., Clemens Martin Mayer zum Job-Ticket, zu beraten. Darüber hinaus beteiligten Dipl.-Theol. Univ., Franziska Nicolay M. A., Dr. Eva sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ Oberloskamp, Christian Packheiser M. A., am Programm „Leibniz im Bundestag“ und stellten PD Dr. Edith Raim, Prof. Dr. Thomas Raithel, sich für den Expertenservice der Leibniz-Pressestelle Nadine Recktenwald M. A., PD Dr. Thomas Schlemmer, zur Verfügung. Dr. Martina Steber, Dr. Roman Töppel,

■ 110 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts JAHRESBERICHT – Dr. Pascal Trees, Anna Ullrich M. A., Sekretariat: Alexandra Marohn Dr. des. Sebastian Voigt, Dr. Peer Oliver Volkmann, Dr. Yuliya von Saal, Thomas Vordermayer M. A., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dr. Petra Weber, Dr. Niels Weise, Dr. Hans Woller wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: (Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), Christopher Buchheit B. A.,

Dr. Jürgen Zarusky Leonhard Birnbacher M. A., Stefanie Schwanzer 2014

Redaktionsassistenzen: Cathleen Beck (beurlaubt), Renate Bihl, Dokumentation Obersalzberg Angelika Reizle M. A., Barbara Schäffler M. A. Leiter: Dr. Axel Drecoll Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Stellv. Leiter und Kurator: wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Albert A. Feiber M. A., Dipl.-Verw. (FH) Sybille Benker, Mario Boccia, Sebastian Czerniejewski, Maria Angelina Czernoch, Sören Eden, Kuratorin: Dr. Sylvia Necker Lisa Füchte B. A., Sandra Fürgut M. A., Dr. h. c. Hermann Graml, Anna Greithanner B.A., Bildungsreferat: Mag. Sonja-Maria Herzl, Erik Häußler, Elisabeth Heistinger, Björn Höfer, Mag. Nina Riess Arne Holverscheid, Anne-Kristin Hübner B.A., Jakob Illner, Clemens Krauss, Dominik Krötz, Kathrin Liakov Büroleitung: Anja Deutsch M. A., M. A., Eva Lütkemeyer B.A., Susanne Maslanka B.A., Sora Young Stöckl Dipl.-Museologin (FH) Ronja Menzel, Ingrid Morgen, Malte Müller B.A., Christian Neuhierl B.A., Linus Rapp B.A., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Maike Sauermann B.A., Gil Shohat B.A., wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Matthias Täger B.A., Laura Treml, Dorothea Wohlfarth Margaretha Bauer M. A., Korbinian Engelmann, Marie-Luise Kreilinger MM. A., MMag. Magdalena Oberpeilsteiner, Archiv Caroline Rieger B. A., Jürgen Wöhry Leiter: Dr. Klaus A. Lankheit Stellv. Leiterin: Dr. Esther-Julia Howell Zentrum für Holocaust-Studien Ute Elbracht M. A., Michaela Hartwig, Alexander Leiter: PD Dr. Frank Bajohr Markus Klotz M. A., Petra Mörtl M. A., Heike Stellv. Leiterin: Dr. Andrea Löw Musculus, Mechthild Neumüller, Dr. Isabel Pantenburg-Lankheit, Dietmar Schönfeld M. A., Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dipl.-Archivar (FH), Martina Seewald-Mooser Giles Wesley Bennett M. A., Dipl.-Bibl., Jeannette Strixner, Idriss Talebi Sonja Schilcher M. A., Dr. Pascal Trees

Sekretariat: Manuela Ostermeier Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dominique Hipp M. A., Konrad Meinl, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Anna-Raphaela Schmitz M. A., Franziska Walter Michael Bertram B.A., Maximilian Buschmann M. A., Christian Fries B.A., Christian Petrzik, Martine Popp M. A. Forschungsabteilung Berlin Leiter: Prof. Dr. Hermann Wentker Bibliothek Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Leiter: Dr. Daniel Schlögl Dr. Michael Buddrus, Dr. Frieder Günther, Stellv. Leiterin: Caroline Lamey-Utku Dipl.-Bibl. Prof. Dr. Dierk Hoffmann, Dr. Alex J. Kay, Dr. Ingo Loose, Lutz Maeke M.A., Matthias Krebs, Bibl. B.A., Ilse Schreiner, Dr. Andras Malycha, Florian Peters M.A., Martina Schürmann, Hedwig Straub-Woller Dipl.-Bibl., Christian Rau, PD Dr. Elke Scherstjanoi, Michael G. Volk Dipl.-Bibl. Prof. Dr. Michael Schwartz, Irina Stange M.A.

■ 111 ■ Gremien und Personal 2014 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Sekretariat: Ute Eichhorn der Universität Potsdam (3); der Universität Re gens- Manuela Starosta, Gabriele Tschacher burg (3); der Universität Salzburg /ÖSTERREICH (1); der Universität Trier (1); der Universität Victoria, Vic- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, toria BC/KANADA (1); der Universität Wien /ÖSTER - wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: REICH (2); der Hochschule Rhein-Main Wiesbaden (1). Markus Bierkoch, Anna Kim M.A., Hinzu kamen ein Praktikant des Vereins Österreichi- Felicitas Claus B. A., Arnd Elsner B. A., scher Auslandsdienst sowie 3 Schülerpraktikanten aus Institut für Zeitgeschichte Judith Gasch B. A., Patrick Spieseke, Sophie Zölfl Landshut (1), Lauingen (1) und München (1).

Abteilung Auswärtiges Amt Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Leiterin: Dr. Ilse Dorothee Pautsch Matthias Bornschlegel ist seit dem 1. April am IfZ beschäftigt. Dort ist Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: er primär für die technischen As pek - Dr. Heike Amos, Dr. Christoph Franzen, te der Faulhaber-Edition zuständig. Dr. Tim Geiger, Dr. Mechthild Lindemann, Er hat in Bamberg Kunstgeschichte, Dr. Matthias Peter, Dr. Michael Ploetz, Germanistik und Soziologie stu- Dr. Tim Szatkowski, Dr. Daniela Taschler diert. Nach dem Abschluss seines geisteswissenschaftlichen Studiums Sekretariat: Jutta Bernlöhr hat er sich mit dem Studiengang „Computing in the Humanities“ der Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Informatik zugewandt. Parallel zu Matthias Bornschlegel wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: seiner Stelle am IfZ wirkt er an der Markus Hengelhaupt B. A., Sophie Lange B. A., Pacelli-Edition der Universität Münster mit. Anna May B. A., Kathrin Meißner B. A., Felix Wander B. A., Patrick Wittstock B. A. Christine Ginzkey arbeitet seit dem 1. März am Institut. Als Verwal- tungsleiterin folgt sie auf Ingrid Praktikantinnen und Praktikanten Morgen, die am 1. Mai in den Ru- hestand ging. Nach dem Studium Im Berichtsjahr haben 67 Studentinnen und Studenten der Betriebswirtschaftslehre an der ein Praktikum im Institut (in München, Berchtesgaden Friedrich-Alexander-Universität oder Berlin) absolviert. Erlangen-Nürnberg folgten Tätig- Die Praktikanten studieren an der Universität Ams- keiten als Dozentin mit kaufmänni - ter dam /NIEDERLANDE (1); der Universität Augsburg schem Schwerpunkt. Im Anschluss (2); der Universität Bamberg (2); der Freien Universität leitete sie 15 Jahre lang den kauf- Christine Ginzkey Berlin (3); der Humboldt-Universität Berlin (2); der männischen Bereich der kommu- Uni versität Bielefeld (1); der Universität Bristol /GROSS- nalen Beschäftigungsgesellschaft BRITANNIEN(1); am College of Charleston, South Caro- der Stadt Nürnberg. Zu ihrem Verantwortungsbereich lina /USA (1); an der TU Dresden (1); der Katholischen im Institut gehören u. a. das Haushalts- und Rechnungs- Universität Eichstätt-Ingolstadt (1); der Goethe-Univer- wesen, die Personal- und Drittmittelverwaltung, Haus- sität Frankfurt am Main (1); der Universitäts-Bibliothek technik und IT-Bereich sowie die Verwaltung der Berliner Freiburg (1); der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg IfZ-Abteilungen und der Dokumentation Obersalzberg. im Breisgau (1); der Universität Friedrichshafen (1); der Fernuniversität Hagen (4); der Universität Hamburg Seit Dezember ist Frieder Günther (1); der Rupprecht Karls Universität Heidelberg (1); der wissenschaftlicher Mitarbeiter in Universität Konstanz (1); der Universität Leipzig (1); der der Forschungsabteilung Berlin des Johannes Gutenberg-Universität Mainz (2); der Univer- IfZ. Im Projekt zur Aufarbeitung sität Mannheim (1); der Philipps-Universität Marburg der frühen Nachkriegsgeschichte (4); der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg des Bundesinnenministeriums und (1); der Ludwig-Maximilians-Universität München (9); des Innenministeriums der DDR der Hochschule für Politik München (1); der Universität wird er sich vor allem mit Konti- Münster (2); der Bundeswehruniversität München Neu- nuitäten des Verwaltungsdenkens biberg (4). der Universität Padua /ITALIEN (1); der Uni- und Verwaltungshandelns beschäf- versität Passau (1); der Universität Pisa /ITALIEN (1); tigen. Er promovierte an der Uni- Frieder Günther

■ 112 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter JAHRESBERICHT – versität Tübingen, wo er auch Neuere Geschichte, Neuere Tübingen von 2007 bis 2013 die deutsche Literatur und Öffentliches Recht studierte. Fä cher Neuere und Neueste Ge- Sieben Jahre arbeitete er anschließend als wissenschaft- schichte und Französisch studiert. licher Mitarbeiter der Stiftung Bundespräsident-Theodor- 2013 war sie als studentische Hilfs- Heuss-Haus. Zudem lehrte er an der University of Cali- kraft in der Bibliothek des Deut-

fornia, Davis, und forschte an der University of North schen Filminstituts in Frankfurt 2014 Carolina at Chapel Hill sowie zuletzt am Wissenschafts- am Main beschäftigt. In ihrem zentrum Berlin für Sozialforschung. Neben biografi- Dissertationsprojekt bearbeitet sie schen Studien zu Theodor Heuss und Otto Schily hat er das Thema „Michael von Faulha- vor allem zur Rechts- und Ideengeschichte des 20. ber und seine amerikanischen Kon- Jahrhunderts gearbeitet. Carina Knorz takte“.

Seit 1. Januar verstärkt Esther-Ju- Seit Dezember 2014 ist Lutz Maeke wissenschaftlicher lia Howell als stellvertretende Lei- Mitarbeiter im Projekt „Geschichte des Bundesministe- terin das Team des Archivs. Nach riums des Innern und des Ministeriums des Innern der dem Abschluss des Referendariats DDR“. Er hat in Dresden Neuere/Neueste Geschichte zum Höheren Archivdienst an der und Germanistik studiert. In seiner Magisterarbeit be- Archivschule Marburg im April schäftigte er sich mit der Nahostpolitik der DDR. 2009 2013 koordinierte sie zunächst und 2012 führten ihn verschiedene Studien- und For- ein DFG-Projekt zur Digitalisie- schungsaufenthalte unter anderem nach Israel und rung von Fotobeständen am Lan- nach Ägypten. Im September 2014 reichte Lutz Maeke desarchiv Baden-Württemberg. der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissen- Esther-Julia Howell Aufgewachsen auf der Schwäbi- schaften der Universität Leipzig seine Dissertation mit schen Alb, studierte sie von 2001 dem Titel „DDR und PLO. Die Palästinapolitik des SED- bis 2006 Neuere und Neueste Geschichte, Politikwis- Staates“ ein. Er war Promotionsstipendiat der FAZIT- senschaft und Kommunikationswissenschaft an der Stiftung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Universität Augsburg. Von 2007 bis 2010 lebte sie in den USA, wo sie 2009 einen Masterabschluss in Euro- Sylvia Necker arbeitet seit April päischer Geschichte an der Emory University, Atlanta, als wissenschaftliche Mitarbeiterin erwarb und anschließend mehrere Monate für Archiv- und Kuratorin in der Dokumenta- recherchen in Washington D.C. verbrachte. 2012 wurde tion Obersalzberg am IfZ. Sie sie an der Universität Augsburg im Fach Neuere und wurde 2010 mit einer Arbeit zum Neueste Geschichte promoviert. Hamburger Architekturbüro von Konstanty Gutschow an der Uni- Seit 1. Juli ist Alex Kay Projektko- versität Hamburg promoviert. Es ordinator der englischsprachigen folgten Tätigkeiten an der Christi- Fassung der Edition „Die Verfol- an-Albrechts-Universität zu Kiel gung und Ermordung der europäi- Sylvia Necker und dem Leibniz-Institut für Re- schen Juden durch das nationalso- gionalentwicklung und Struktur- zialistische Deutschland 1933–1945“ planung (IRS) in Erkner sowie als Ausstellungsmache- (VEJ) in der Forschungsabteilung rin für das NORDICO Stadtmuseum Linz und das afo Berlin. Nach dem Studium der Ge- architekturforum oberösterreich in Linz. Sie publiziert schichtswissenschaften in und lehrt zu ihren Forschungsschwerpunkten Stadtge- Huddersfield und Sheffield wurde schichte, NS-Geschichte, Zeit- und Architekturgeschich- Alex Kay er 2005 am Lehrstuhl für Zeitge- te, Denkmalschutz, Erinnerungs- schichte der Humboldt-Univer- kultur sowie der Geschichte des sität zu Berlin promoviert. 2006 wurde Alex Kay mit Städtebaus im 20. Jahrhundert. dem ersten George L. Mosse-Preis des Journal of Con- temporary History ausgezeichnet. Er hat vor allem zur Seit Februar ist Franziska Nicolay NS-Vernichtungspolitik in den deutschbesetzten sowje- als wissenschaftliche Mitarbeiterin tischen Gebieten publiziert. im DFG-Projekt „Kritische Online- Edition der Tagebücher von Mi- Carina Knorz ist seit Januar als wissenschaftliche Mit- chael Kardinal von Faulhaber“ tä- arbeiterin für das DFG-Langzeitprojekt „Historisch-kri- tig. Sie hat ihr Magisterstudium tische Online-Edition der Tagebücher von Michael Kar- der Neueren und Neuesten Ge- dinal von Faulhaber“ tätig. Sie hat an der Universität schichte, der Alten Geschichte sowie Franziska Nicolay

■ 113 ■ Gremien und Personal 2014 Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

der Ethnologie in München und Madrid 2012 abge- Seit dem 1. Dezember arbeitet Irina schlossen. Ihr Promotionsvorhaben innerhalb der Faul- Stange im Rahmen des For- haber-Edition befasst sich mit der Bayerischen Bi- schungsprojektes zur Aufarbei- schofskonferenz. tung der frühen Nachkriegsge- schichte des Bundesministeriums Florian Peters arbeitet seit dem 1. des Innern und des Ministeriums September als wissenschaftlicher des Innern der DDR am Institut Institut für Zeitgeschichte Mitarbeiter in der Forschungsab- für Zeitgeschichte in der For- teilung Berlin des Instituts für schungsabteilung Berlin als Wis- Zeitgeschichte. Er war zuvor als senschaftliche Mitarbeiterin und Doktorand am Zentrum für Zeithi- Irina Stange Promovendin. Sie hat an der Uni- storische Forschung in Potsdam versität Potsdam ein Bachelorstu- assoziiert und wurde 2014 an der dium der Germanistik und General History sowie ein Berliner Humboldt-Universität mit Masterstudium der Zeitgeschichte absolviert. einer Studie zur Geschichtskultur Florian Peters im spätsozialistischen Polen pro- Seit dem 1. März ist Niels Weise moviert. Am IfZ entwickelt er ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Postdoc-Projekt zum wirtschaftspolitischen Wandel in IfZ und bereitet dort ein For- Polen während Spätsozialismus und Transformations- schungsprojekt zu personellen zeit (1975–1995). Kontinuitäten und NS-Belastun- gen in bayerischen Ministerien, Seit 15. August ist Christian Rau Behörden und Institutionen nach als wissenschaftlicher Mitarbeiter 1945 vor. Er studierte Neuere und in der Berliner Forschungsabtei- Neueste Geschichte, Bayerische lung des IfZ tätig und bearbeitet Landesgeschichte und Politikwis- das Forschungsprojekt „Geschich- senschaft an der Universität Würz- Niels Weise te der Deutschen Bücherei in der burg, wo er 2012 promoviert wur- SBZ/DDR“. Nach seinem Studium de. Von 2006 bis 2013 war er dort als Lehrbeauftragter der Geschichte, Politikwissenschaft und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, anschließend und Erziehungswissenschaft ar- im Ostfriesischen Landesmuseum Emden. beitete er von 2011 bis 2014 am Historischen Seminar der Univer- Christian Rau sität Leipzig, wo er an verschiede- nen Projekten beteiligt war. Seine Dissertation, die sich Promotionen mit „Kommunalpolitik und Stadtentwicklung in der DDR: Der Rat der Stadt Leipzig 1957–1989“ befasst, Agnes Bresselau von Bressensdorf wurde am 18. Febru- schloss er im Dezember ab. ar mit ihrem Werk „Frieden durch Kommunikation. Die Entspannungspolitik Hans-Dietrich Genschers im ‚Zwei- Nadine Recktenwald ist seit April ten Kalten Krieg‘ 1979–1982“ an der Ludwig-Maximi- wissenschaftliche Mitarbeiterin am lians-Universität München promoviert. IfZ und bearbeitet dort ihr Disser- tationsprojekt „Räume der Obdach- Florian Peters wurde am 20. November mit seinem losigkeit. Urbane Erfahrungen und Werk „Revolution der Erinnerung. Der Zweite Welt- Identitätskonstruktionen von Ob- krieg in der Geschichtskultur des spätsozialistischen dachlosen zwischen Fürsorge und Polens 1976–1989“ an der Humboldt-Universität zu Strafe 1924–1974“. Zuvor hat sie Berlin promoviert. Neuere und Neueste Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Christian Rau wurde am 8. Dezember mit seinem Werk Nadine Recktenwald Neuere deutsche Literatur an der „Kommunalpolitik und Stadtentwicklung in der DDR: LMU München studiert. Sie kennt Der Rat der Stadt Leipzig 1957–1989“ an der Univer- das Institut in ihrer früheren Funktion als studentische sität Leipzig promoviert. Hilfskraft bereits seit 2010.

■ 114 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Ausgezeichnet JAHRESBERICHT – Ausgezeichnet Ausgeschieden

Elke Seefried hat für ihre Studie „Zukünfte. Zukunfts- Tobias Hof beendete am 31. Au- forschung und Expertise in den 1960er und 70er Jah- gust seine Forschungstätigkeit am ren“ den renommierten Carl-Erdmann-Preis erhalten. Institut für Zeitgeschichte. Von

Der Preis für herausragende Habilitationen aus dem 2005 bis 2009 arbeitete er im Rah- 2014 Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft wurde am men des Projekts „Demokratischer 25. September im Rahmen der Festveranstaltung des Staat und terroristische Herausfor- 50. Deutschen Historikertages in Göttingen verliehen. derung. Die Anti-Terrorismus-Po- litik der 1970er und 1980er Jahre in Westeuropa“ an einer Studie zur italienischen Anti-Terro- rismus-Politik. Die Arbeit wurde Tobias Hof im Juli 2009 von der Ludwig-Ma- ximilians-Universität München als Dissertation ange- nommen und erschien 2011 unter dem Titel „Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982“ als erster Band der neuen Reihe „Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung“ in den „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“. Anschließend widmete sich Tobias Hof seinem Habilitationsprojekt „Galeazzo Ciano – Außenpolitik und Faschismus in Italien 1933–1944“. Die Studie gewährt Einblicke in die Faschisierung der Gesellschaft, das Funktionieren des italienischen Regi- Elke Seefried mes und die Bedeutung der Performanz und der Fami- lie während der faschistischen Ära ebenso wie in die Entwicklung und Kooperation der „Achse“ in Friedens- Johannes Hürter und Dierk Hoffmann wurden zu und Kriegszeiten. Nach einem Aufenthalt als Post-doc- außerplanmäßigen Professoren ernannt: Dierk Hoffmann Stipendiat der Volkswagen-Stiftung an der Washington am 8. Mai von der Universität Potsdam, Johannes Hürter University in St. Louis (2013/14) wurde er im Sommer am 19. Februar von der Johannes Gutenberg-Univer- 2014 als DAAD Visiting Professor an die renommierte sität Mainz. University of North Carolina in Chapel Hill berufen.

Viele konnten sich ein Institut für Zeitgeschichte ohne Das von Frank Bajohr zusammen mit Beate Meyer und das Wirken von Ingrid Morgen kaum vorstellen. Seit Joachim Szodrzynski herausgegebene Buch „Bedro- dem 1. Mai 1973 hatte sie dem Institut angehört, anfangs hung, Hoffnung, Skepsis. Vier Tagebücher des Jahres als Mitarbeiterin, seit 1999 als Leiterin der Verwaltung. 1933“ (Göttingen: Wallstein 2013) ist im Buchwettbe- Am 30. April 2014, auf den Tag genau 41 Jahre nach werb „Das historische Buch des Jahres 2014“ der Zeit- ihrem Eintritt, war es dann plötzlich soweit: Frau Mor- schrift „Damals“ anlässlich des Historikertages in der gen ging zum 1. Mai in den selbstverständlich wohl- Kategorie „Autobiographisches“ ausgezeichnet worden (Platz 3).

■ 115 ■ Gremien und Personal 2014 Ausgeschieden

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

verdienten, aber für das Institut schmerzhaften Ruhe- Sonja Schilcher schied zum 31. stand. Sie hat die zunehmend komplexer werdenden Dezember aus dem IfZ aus. Vom 1. Aufgaben stets mit ebenso großer Akribie wie mit Lang- April 2011 bis 31. März 2014 ar- mut bewältigt. Vorbildhaft verband sie strategisches beitete sie als Wissenschaftliche Gespür und den immer wachen Blick für das Nächstlie- Mitarbeiterin im Editionsprojekt gende mit nie ermüdender Arbeitsfreude. Zuletzt konnte „Die Verfolgung und Ermordung sie noch ihre Nachfolgerin, Christine Ginzkey, so fundiert der europäischen Juden durch das Institut für Zeitgeschichte einarbeiten, dass der Übergang problemlos verlief. Das nationalsozialistische Deutschland IfZ hat seiner langjährigen Verwaltungsleiterin Ingrid 1933–1945“und seit dem 1. April Morgen sehr viel zu verdanken, und wir wünschen ihr im EHRI-Projekt am Zentrum für viele zufriedene, glückliche und gesunde Jahre in ihrem Sonja Schilcher Holocaust-Studien. Ihre von Prof. neuen Lebensabschnitt. Dr. Thomas Raithel betreute Dis- sertation zum Thema „Deutsche Kriegsgefangene in Edith Raim kam nach ihrer Disser- Italien 1943–1950“ wird sie 2015 an der LMU Mün- tation über zwei Außenkomman- chen einreichen. dos des KZ Dachau Ende der 1990er Jahre ans Institut für Zeit- Pascal Trees war seit dem 1. April geschichte und engagierte sich in 2014 am Zentrum für Holocaust- einem Projekt, das man nach Di- Studien für das internationale Pro- mension und Komplexität fast jekt European Holocaust Research schon als Lebensaufgabe bezeich- Infrastructure (EHRI) tätig, nach- nen könnte: die Sammlung und dem er von Oktober 2012 bis De- Auswertung von Akten zur Ahn- zember 2013 als Wissenschaft- dung von NS-Verbrechen durch Edith Raim licher Mitarbeiter in dem Projekt west- und ostdeutsche Justizbe- „Hitler, Mein Kampf – eine kriti- hörden. Bei der Datenbank, die daraus entstanden ist, sche Edition“ gearbeitet hatte. Im handelt es sich um Grundlagenforschung im besten Sin- Wintersemester 2013/14 hat er an Pascal Trees ne; hier wurden verstreute, oft nur sehr schwer zu er- der LMU München einen DFG-An- mittelnde Akten systematisch in einem zentralen trag für das Forschungsprojekt „Alte und neue Loyalitä- elektronischen Verzeichnis zusammengeführt, das seine ten in Preußens Osten und Polens Westen. Die Posener wegweisende Bedeutung für die Forschung auch künf- Region und Oberschlesien, 1871–1939“ fertiggestellt, der tig nicht verlieren wird. Dass daraus eine Habilitations- im Sommer 2013 bewilligt wurde. Pascal Trees schied schrift entstand, war nur konsequent: Mit dieser Arbeit, zum 31. Dezember aus dem IfZ aus. Vom Januar 2015 2014 erschienen unter dem Titel „Justiz zwischen Dik- bis Dezember 2017 wird er am Historischen Seminar der tatur und Demokratie. Wiederaufbau und Ahndung LMU beschäftigt sein. von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945–1949“ wurde Edith Raim 2013 an der Universität Augsburg Nach dem erfolgreichen Abschluss habilitiert. Von 2012 bis 2014 arbeitete sie im Editions- seines Erschließungsprojektes en - projekt „Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition“ de te am 31. Dezember das Arbeits- mit, das nun kurz vor seiner Vollendung steht und des- verhältnis von Diplom-Archivar halb zum 31. Dezember verkleinert wurde. Neben ihrer Dietmar Schönfeld im Archiv des wissenschaftlichen Arbeit hat sie sich auch über viele Instituts. Beginnend im Mai 2013, Jahre als Gleichstellungsbeauftragte für das Institut en- hatte er den Nachlass des Histori- gagiert. kers und Schriftstellers Werner Maser verzeichnet. Die über 500 Aktenbände sind nun für Interes- sierte am Standort München zu- Dietmar Schönfeld gänglich. Die erreichte Verzeich- nungstiefe macht die Recherche sehr komfortabel. Voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2015 wird der Bestand auch online recherchierbar sein. Dietmar Schönfeld war zuvor am Gutenberg Museum Mainz, dem Kulturamt der Landeshauptstadt Mainz, bei der Hessischen Kulturstiftung Wiesbaden und im Archiv der HypoVereinsbank AG München tätig.

■ 116 ■ Innere Organisation und Finanzen Institut für Zeitgeschichte Verwaltung JAHRESBERICHT – ie Verwaltung des Instituts für Zeitgeschichte betreut im Jahr 2014 ca. 120 Wissenschaftler/innen, Doktoran- eine Vielzahl von Aufgaben von der Haushaltsbe- den/innen und nichtwissenschaftliche Beschäftigte so- wirtschaftung über das Gebäudemanagment bis hin wie ca. 60 wissenschaftliche, studentische und sonstige zur EDV. Für die Bereiche Haushalts- und Rechnungs- Hilfskräfte am Institut. wesen, Kosten- und Leistungsrechnung, Anlagenbuch- Der Haushalt des IfZ besteht aus Zuschüssen des haltung, Personal und Drittmittel (mit EU-gefördertem Bundes, der Länder sowie aus Eigeneinnahmen und Dritt - 2014 Programm) sowie für eine umfangreiche Hausbewirt- mitteln. Die Bewirtschaftung erfolgt auf der Grundlage schaftung sind Hildegard Maisinger, Ursula Schinck, eines Programmbudgets. Das Haushaltsvolumen betrug Elke Schindler und Therese Zwickl zuständig. Petra im Berichtsjahr gerundet insgesamt 9.997.000 Euro. In Arlt unterstützt das Team im Personalbereich. Andreas diesem Betrag sind u. a. Drittmittel in Höhe von rund Nagel und Willy Zirm sind für alle Belange der EDV zu- 3.674.000 Euro enthalten. ständig (siehe Abschnitt EDV) und werden von Matthias Im Berichtsjahr waren die Anforderungen im Bereich Bornschlegel anteilig unterstützt. Karin Walraven be- der Verwaltung vielfältig: treut den Empfang, Karl Zacher ist als Hausmeister auch zuständig für die Betreuung komplexer Anlagen • Im Zuge der Evaluierung des Instituts zu Jahresbe- der Veranstaltungs- und Medien- sowie der Kälte- und ginn hatte auch die Verwaltung zusätzliche Wärmetechnik. Neue Leiterin ist Christine Ginzkey, die Aufgaben übernommen und damit einen nicht 2014 die Nachfolge der langjährigen Verwaltungsleiterin unerheblichen Beitrag zum Gesamtergebnis geleistet. Ingrid Morgen angetreten hat. Das Institutsgebäude in München mit einer Grund- • Es gab eine Vielzahl von Neueinstellungen, sowohl fläche von 5.628 m² zuzüglich Grün- und Gartenanla- aufgrund zusätzlicher Projekte als auch bedingt gen stammt aus dem Jahre 1972 und wurde 1989 durch Fluktuation und befristete Arbeitsverträge. durch einen Anbau erweitert. Im Berichtsjahr wurden Hinzu kam ein erhöhtes Buchungs- und Abrech- umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Fassade durch- nungsaufkommen durch eine Vielzahl zusätzlicher geführt. Die Verwaltung betreut neben der Abteilung und teilweise auch kleinteiliger Projektfinanzie - in München zwei weitere Abteilungen mit Sitz in Berlin. rungen durch Dritte. 1999 kam auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden die Dokumentation Obersalzberg dazu. Insgesamt arbeiteten • Im Zuge der Fassadensanierung musste das Haus vollständig eingerüstet werden. Somit wurden gleichzeitig Erhaltungs- und Instandsetzungsarbei- ten an den Fenstern durchgeführt. Diese laufend notwendigen Arbeiten sind zum Erhalt des Gebäu- des unerlässlich. Die Umwandlung der ehemaligen Hausmeisterwohnung in Büroarbeitsplätze hat für den Moment einige Platzprobleme beseitigt, doch fehlen bereits jetzt wieder Räumlichkeiten für bereits beantragte Projekte. Neue Archivalien erhöhen den Platzmangel im Archiv und auch in der Bibliothek lässt sich bereits jetzt abschätzen, wann alle Platzreserven ausgeschöpft sind.

• Um das Arbeitsumfeld im Institut weiter zu verbessern, setzt die Verwaltung vermehrt auf die Nutzung digitaler Hilfsmittel und Kommunikations- möglichkeiten. Hierzu mussten Arbeits- und Kommunikationsabläufe angepasst oder neu installiert werden.

Frau Morgen hat mit dem Team vor ihrem Ausscheiden den Wechsel der Verwaltungsleitung sehr gut vorbereitet und dafür gesorgt, dass ihrer Nachfolgerin eine schnelle und effiziente Übernahme der Aufgaben ermöglicht wurde.

Wegen Sanierungsarbeiten an der Hausfassade musste das IfZ vollständig eingerüstet werden.

■ 117 ■ Innere Organisation und Finanzen 2014 Verwaltung

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

EDV Die allgemeinen Aufgaben der Systemadministration glie dern sich in mehrere Kernbereiche:

• Den ersten Kernbereich bilden die Bereitstellung, 1. Netzwerk Wartung und Ausbau einer modernen IT-Infrastruk- Das Netzwerk des Instituts für Zeitgeschichte umfasst tur, die die Anforderungen der verschiedenen Ab- gegenwärtig fünf Standorte mit insgesamt 204 Clients teilungen und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Institut für Zeitgeschichte und 21 Server (Stand: Dezember 2014). Im Rechenzen- des Instituts erfüllen kann. Hierzu gehören die trum in München befinden sich die zentralen Server, Bereiche der Hardwarepflege (Reparaturen, Abwick - deren Dienste auch von allen Standorten aus nutzbar lung von Garantiefällen, Austausch), der Serverbe- sind. Die Server werden unter den Betriebssystemen Li- treuung (Wartung, Updates, Sicherheit), der Daten- nux und Windows betrieben. Zunehmend werden vir - bankpflege (Faust, MySQL, MS-SQL), der zentralen tu alisierte Server (VM-Ware) im Netz eingesetzt. Datensicherung/Langzeitarchivierung und der Softwareentwicklung bzw. Programmierung. • Der zweite Kernbereich besteht aus der Betreuung 2. EDV-Kommission, Systemadministration der verschiedenen Onlineaktivitäten des IfZ. In diesen Bereich fallen die verschiedenen Digitalisie- Grundlegende Planungen werden in der EDV-Kommis- rungsprojekte von Archiv, Bibliothek und der sion beraten. Diese besteht aus Vertretern des Archivs Redaktion der Vierteljahrshefte, die Homepage (Klaus A. Lankheit), der Bibliothek (Daniel Schlögl), (redaktionelle Aufgaben) und Onlinedatenbanken der Forschungsabteilung (Jürgen Zarusky), der Verwal- (Programmierung, Pflege). tung (Christine Ginzkey), der Institutsleitung (Magnus • Der dritte Kernbereich ist die Anwenderbetreuung Brechtken) und einem Vertreter des Betriebsrates (Tho- (Problembewältigung, Hilfestellung, Softwarebera- mas Schlemmer). tung und -aktualisierung sowie die Mitarbeiter - schulung) an den Standorten. • Der vierte Kernbereich umfasst die strategische IT- Planung des IfZ. Hierzu gehören die Budgetverwal- tung, Bestellung und Einkauf von Hard- und Soft- ware, Lizenzverwaltung, Prüfung neuer Programme sowie die Außenvertretung des Instituts in IT-Angelegenheiten. Drucker 300 Server 250 Clients

Gesamt 200

150

100

50

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Entwicklung der Hardwareausstattung 2006–2014 (München, Forschungsabteilung Berlin, Zentrum für Holocaust-Studien, Dokumentation Obersalzberg, Edition „Faulhaber“)

■ 118 ■ Innere Organisation und Finanzen Institut für Zeitgeschichte Betriebsrat JAHRESBERICHT – Betriebsrat 16. Juli: Vorträge von Dr. Aleksandra Loewenau (EHRI-Stipendiatin, Oxford Brooks University): Der Betriebsrat der Abteilung München besteht seit den „Rebuilding Lives of Jewish Survivors of Medical letzten Wahlen im Mai 2014 aus sieben Mitgliedern: Experiments at Auschwitz: A Comparative Study“ und Ute Elbracht (Vorsitzende), Karl Zacher und Thomas Dr. Katarzyna Person (EHRI-Stipendiatin, Jüdisches

Schlemmer (Stellvertretende Vorsitzende), Michaela Hart- Historisches Institut Warschau): „Polish-Jewish 2014 wig, Alexandra Marohn, Barbara Schäffler und Sebas- Relations in Germany in the Immediate Postwar tian Voigt. Alle neu gewählten Mitglieder ließen sich in Period“ im Zentrum für Holocaust-Studien des IfZ Grundseminaren für Betriebsräte schulen. Ersatzmitglie- München der sind Roman Töppel, Annemone Christians, Anna Ullrich und Sven Keller. Betriebsversammlungen fanden 14. Oktober: Wissenschaftlerbesprechung mit Präsen- in regelmäßigen Abständen statt. Ebenso regelmäßig kam tation und Diskussion des Konzepts des geplanten, es zu Gesprächen des Betriebsrats mit der Institutsleitung, vom IfZ koordinierten Projektverbunds zum Thema häufiger noch mit der Verwaltungsleitung. Der Betriebs- „NS-Belastung bayerischer Ministerien und Behörden rat ist in Bewerbungsverfahren nach den Bestimmun- nach 1945“ durch Prof. Dr. Andreas Wirsching, gen des Betriebsverfassungsgesetzes eingebunden. Ein PD Dr. Magnus Brechtken, Dr. Niels Weise und Schwerpunkt der Betriebsratsarbeit war die Begleitung PD Dr. Thomas Schlemmer der Baumaßnahmen. Im September organisierte der BR ein Herbstfest für die gesamte Münchner Belegschaft. 9. Dezember: Wissenschaftlerbesprechung mit Ute Elbracht nahm vom 29. September bis 1. Okto - Präsentation des Projekts „Kritische Online-Edition ber an der Schulung der Betriebs- und Personalräte der der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber Leibniz-Gemeinschaft in Gladenbach teil und leitete (1911–1952)“ (Langzeitprojekt in Kooperation mit dem im April zusammen mit der stellvertretenden Personal- Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte ratsvorsitzenden des Deutschen Museums ein Treffen der Universität Münster) von Betriebs- und Personalräten sowie Gleichstellungs- beauftragten der Münchner Leibniz-Institute zum The- menbereich „Soziale Leistungen der Institute“. Als Betriebsobmann in der Abteilung im Auswärti- Abteilungsleitersitzungen gen Amt in Berlin wurden Tim Geiger und als seine Stellvertreterin Mechthild Lindemann wieder gewählt. Die Institutsleitung und die Leiterinnen und Leiter der Der Betriebsrat in der Forschungsabteilung Berlin be- IfZ-Abteilungen trafen sich am 17. Februar, 30. April, steht nach der Neuwahl aus Michael Buddrus und Ute 14. Juli und 11. November zu ihren regelmäßigen Be- Eichhorn (Stellvertreterin). sprechungen. Dem Gesamtbetriebsrat (GBR) gehören folgende Mit- glieder an: Ute Elbracht (Vorsitzende), Thomas Schlem- mer (Stellvertretender Vorsitzender), Michael Buddrus und Tim Geiger. Die Gesamtbetriebsratsmitglieder stan- Besondere Aufgaben den in regelmäßigem Kontakt; der GBR tagte am 6. No- vember. Standortübergreifende Anliegen thematisierte Gleichstellungsbeauftragte: der Gesamtbetriebsrat in mehreren Gesprächen mit der PD Dr. Edith Raim (Vertretung Dr. Andrea Löw) Institutsleitung. Sicherheitsbeauftragter: Michael G. Volk Dipl.-Bibl.

Wissenschaftlerbesprechungen und interne Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis: Vorträge in München Dr. Hans Woller 11. Februar: Wissenschaftlerbesprechung mit Datenschutzbeauftragte: Präsentation des Zentrums für Holocaust-Studien am Dr. Esther-Julia Howell IfZ durch PD Dr. Frank Bajohr und Dr. Andrea Löw

6. Mai: Vortrag des EHRI-Stipendiaten Matt Lawson (Edge Hill University, Ormskirk, U.K.) zum Thema seiner Dissertation „Scoring the Holocaust: A Comparative Analysis of Film Music Function in German Holocaust Cinema”

■ 119 ■ 2014 – JAHRESBERICHT Institut für Zeitgeschichte

Impressum:

Herausgeber: Institut für Zeitgeschichte München – Berlin Prof. Dr. Andreas Wirsching Leonrodstraße 46b 80636 München

Redaktion: Simone Paulmichl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bildnachweis: Alexander Markus Klotz (S. 2, 4, 6, 9, 10, 31, 36, 37, 51, 57, 61, 65) Michael G. Volk (S. 38, 39, 48, 50, 73, 110, 117) Eckhard Apfel (S. 45, 53, 54, 55, 56) Simone Paulmichl (S. 67, 88, 91, 99) Emanuel Förster (S. 42, 46, Titel) Ute Eichhorn (S. 26, 68) Tim Geiger (S. 29) Carla Aßmann (S. 62) Dietmar Schönfeld (S. 75) Jürgen Kramer (S. 58, 60, 85, 95 Ulrich Mählert (S. 5, 108) Annette Kelm (S. 34) Alina Kurasch (S. 59) Rolf Poss (S. 66) Bundesstiftung Aufarbeitung (S. 14) Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (S. 20) Erzbischöfliches Archiv München (S. 32/33) Aicher Ziviltechniker GmbH/Planstatt Senner (S. 44) Staatliches Bauamt Traunstein (S. 64) NHK Japan Broadcasting Corporation (S. 65)

Gestaltung: paper-back GmbH, Münsing

Druck: AZ-Druck und Datentechnik, Kempten

ISSN: 2196-0313 München, März 2015 DEUTSCHLAND I VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE I ZEITGESCHICHTE DOKUMENTATION FÜR I VIERTELJAHRSHEFTE DEUTSCHLAND OBERSA D Institut für Zeitgeschichte 2014 – JAHRESBERICHT JAHRESBERICHT – 2014 Institut für Zeitgeschichte

JAHRESBERICHT 2014

Institut für Zeitgeschichte 2014 München – Berlin

Leonrodstraße 46b D–80636 München Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Jahresbericht Fax: +49 (0)89 / 126 88-191 [email protected] www.ifz-muenchen.de BIBLIOTHEK I EDITION DER AKTEN ZUR AUSWÄRTIGEN POLITIK DER BUNDESREPUBLIK DER POLITIK AUSWÄRTIGEN ZUR AKTEN DER EDITION I BIBLIOTHEK

Abteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstraße 41 Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur D–83471 Berchtesgaden D–12205 Berlin Auswärtigen Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Politik der Bundesrepublik Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 München – Berlin Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 Deutschland [email protected] [email protected] c/o Auswärtiges Amt www.obersalzberg.de Referat 117 an IfZ-AAPD D–11013 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 5000-43 98 Fax: +49 (0) 30 / 5000-3817 [email protected] Institut für Zeitgeschichte LZBERG I FORSCHUNGSINSTITUT

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