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Gaza-Streifen

Versuchslabor Hamastan Eine traurige Bilanz nach sieben Jahren islamistischer Regierungsführung

Silke Mertins | Überall in der aufständischen arabischen Welt drängen Islamis- ten, mehr oder weniger erfolgreich, an die Macht. Im Gaza-Streifen wurden sie bereits vor sieben Jahren gewählt und betrieben fromme Regierungsfüh- rung, bis nun eine Einheitsregierung mit der gebildet wurde. Was hat die eigentlich erreicht? Da gerät die Hamas-Sprecherin ins Stottern.

Es ist keine gewöhnliche Grenzkont- Jahrelang kam günstiges Benzin rolle. „Haben Sie Alkohol dabei?“ will durch die Schmugglertunnel aus der bärtige Mann in Uniform wissen. Ägypten. Doch seit das ägyptische Noch vor einer Antwort landet das Militär die Muslimbrüder gestürzt Gepäck bis hin zur kleinsten Handta- und selbst die Kontrolle übernommen sche im Röntgenscanner. Und damit hat, sind sämtliche unterirdischen auch kein Zweifel besteht, dass es sich Gänge nach Gaza gesprengt. Das, was beim palästinensischen Gaza-Streifen jahrelang von Ägypten gefor- um das Hoheitsgebiet der Hamas han- dert hat und was angeblich nicht ging, delt, wird von Ausländern ein ist jetzt Realität geworden: Die Gren- „Visum“ verlangt – vorab zu beantra- ze ist dicht. Der einst rege Handel mit gen, mit Foto, Passkopie und Empfeh- dem Nachbarland ist auf Null gesun- lungsschreiben. Die im Westen als ken. Treibstoff kommt seitdem nur terroristische Organisation eingestuf- noch aus Israel, zu den dort üblichen te Hamas präsentiert sich kaum einen erheblich höheren Preisen. Viele Kilometer hinter der Grenze zu Israel Waren, vor allem Baumaterial, sind als Beamtenapparat mit Stempelkis- als „Dual Use“ – also auch für den sen. Der Schlagbaum geht hoch. Will- Raketenbau zu gebrauchen – einge- kommen in „Hamastan“. stuft und gar nicht mehr zu bekom- Es ist ein strahlender Frühsom- men. Der Gaza-Streifen ist voller mermorgen. Schon auf der 15-minüti- Trümmer und Bauruinen. gen Autofahrt nach Gaza-Stadt wird Isra Almodalal braucht trotz der klar, welche Probleme Hamas in die hohen Benzinpreise nicht zu Fuß zu Knie zwingen. Die Straßen sind so gehen. Die 23-jährige Palästinenserin leer wie sonntagmorgens in einer hat einen gut bezahlten Job: Sie ist deutschen Kleinstadt. Sprecherin der Hamas. Mit ihrem

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Yorkshire-Akzent, den sie sich wäh- Rechtssystem – nicht eingeführt hat, rend ihres vierjährigen Aufenthalts wie sie immer wollte, kann Almodalal als Kind in Großbritannien angeeig- nicht erklären. Liegt es vielleicht net hat, ist sie seit vergangenem daran, dass die Hamas um den ohne- Herbst das Gesicht der islamistischen hin stark rückläufigen Rückhalt in Organisation nach außen. Sie vermit- der Bevölkerung bangt? Unmöglich, telt der internationalen Journalisten- sagt Isra Almodalal. Sie sei sicher, schar, dass die Hamas eigentlich doch dass „unsere Regierung beliebt ist, recht progressiv und moderat ist. auch wenn nicht alle zufrieden sind Almodalal liebt die kühle Brise am angesichts der Lage“. Meer und empfängt an diesem klaren Morgen deshalb kurzerhand unter Sichere Straßen, leere Taschen einem Sonnenschirm am Strand. Die „Die Lage“ ist im Gaza-Streifen eine kleine Tochter spielt im Sand. Vor ihr komplexe Angelegenheit. Sie umfasst stehen Tee, frisch gepresster Saft und die katastrophale Grundversorgung, mit Falafel gefüllte Pita-Brote auf dem ständige Stromausfälle, verseuchtes Tisch. Natürlich ist die junge Frau is- Wasser, schlechte Wirtschaftdaten, lamisch korrekt gekleidet mit Hijab Arbeitslosigkeit und einen Quasi- und langem Mantel in gedeckten Far- Kriegszustand mit Israel. ben. Aber ihre Augen sind dezent ge- Noch nie hat im Nahen Osten eine schminkt. Sie ist locker und umgäng- islamistische Organisation so lange lich, unterhält eine Facebook-Seite regiert wie die Hamas. Als Erfolg und einen Twitter-Account. So mo- kann die Hamas verbuchen, dass sie dern hat sich die Hamas noch nie re- einen effizienten Sicherheitsapparat präsentieren lassen. aufgebaut hat. Nichts entgeht ihm. Lässig und routiniert spult Almo- Die Straßen sind dalal ihr antiisraelisches Programm sicher. Selbst Geg- Die Hamas hat einen ab. Und ja, natürlich seien Hamas und ner der Islamisten effizienten Sicherheits- der Gaza-Streifen auch ein Vorbild für räumen das ohne die um Freiheit kämpfenden Aufstän- weiteres ein. Die apparat aufgebaut dischen des Arabischen Frühlings. Organisation kann Doch dann bringt eine Frage sie aus sich auf die Loyalität der Mitglieder der Fassung: Was hat die Hamas in verlassen. Und da mündige Bürger sieben Jahren Regierungszeit eigent- nicht wirklich erwünscht sind, wagen lich geleistet? Sie stottert herum, ihr die wenigsten Palästinenser im Gaza- will einfach nichts einfallen. Dann Streifen noch, die Hamas öffentlich kommt ihr doch noch ein Gedanke: anzugreifen. „Noch hier zu sein ist ja schon eine Niederschmetternd ist dagegen die Leistung“, sagt sie. Und dass Gaza so Wirtschaftslage, auch wenn keine ver- viel Obst und Gemüse produziere, lässlichen Daten vorliegen. Gaza lebt sich praktisch selbst versorgen könne. ohnehin größtenteils von Hilfsgeldern Obwohl, überlegt sie, das sei ja eher und UN-Zuwendungen, vor allem im die Leistung der Bauern. Bereich Bildung und bei der Grund- Auch warum die Hamas in all den versorgung mit Lebensmitteln. Die Jahren die Scharia – das islamische Schließung der ägyptischen Grenze

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hat dramatische Folgen für die weni- lein der eigene Sicherheitsapparat ver- gen Privatunternehmen in Gaza, die schlingt Unsummen. überhaupt noch existieren, vor allem Allerdings bedeutet die Bildung für die Baubranche. einer Einheitsregierung nicht das Die Schmugglertunnel waren aber Ende der Hamas-Regentschaft. Fak- nicht nur die Lebensader der Wirt- tisch ändert sich an den Herrschafts- schaft in Gaza, sondern auch eine verhältnissen im Gaza-Streifen wenig. wichtige Einnahmequelle der Hamas. Die Hamas behält ihren Sicherheits- Denn die Extre- apparat – und damit die Macht. Die Seit die Schmuggler- mistenorganisati- Verschmelzung der Sicherheitskräfte tunnel geschlossen sind, on hat Zölle auf ist derzeit nur ein fernes Ziel der Ein- die Schmuggelwa- heitsregierung. Hamas ist damit etwas fehlen die Einnahmen re erhoben. Die gelungen, was viele Islamisten in der Zölle für die Waren Region mit Interesse zur Kenntnis aus Israel werden dagegen direkt nach nehmen, gerade weil die Muslimbrü- Ramallah überwiesen. Nun fehlen dern in Ägypten gestürzt wurden: der Einnahmen in Millionenhöhe. Machterhalt. „Die Hamas sieht sich als Nukleus Kein Interesse für die Wirtschaft des Arabischen Frühlings“, sagt Kha- Die Rahmenbedingungen für wirt- der Mehjiz, ehemals führendes Ha- schaftliche Entwicklung im Gaza- mas-Mitglied und mittlerweile einer Streifen sind schlecht. Aber selbst das, ihrer schärfsten Kritiker. Mehjiz, was unter den Umständen möglich ­Dozent für Literatur an der Al-Quds- wäre, nutzt die Hamas nicht. Mit Universität, hat einen dicken Schnur- Wirtschaft haben sich die Islamisten bart und trägt gerne Anzüge. In einem nie abgegeben. Ökonomische Fragen kleinen Café in der Innenstadt schlürft wurden schon im Wahlprogramm er Beuteltee mit viel Zucker. Er ist nicht erwähnt und spielten auch spä- 62 Jahre alt und kennt den Gaza- ter kaum eine Rolle. So wie Konrad Streifen noch aus der Zeit, als die Adenauer seinerzeit glaubte, „Kinder Grenzen nach Israel offen waren. kriegen die Leute immer“, so ist die Nicht dass Mehjiz Israel freund- Hamas überzeugt, dass Wirtschaft lich gesonnen wäre. „Da Israel unser auch irgendwie immer läuft. Und Leiden genießt, genieße ich ihr Lei- wenn nicht, dann ist Israel schuld. den“, schnappt er sogleich. Aber in Eine Priorität ist es jedenfalls nicht. Rage bringt in die Hamas. Und noch Doch dieses Desinteresse rächt mehr ärgert ihn, wie unbefangen und sich nun. Als die Hamas sich Anfang naiv der Westen mit den Islamisten Juni mit der Fatah auf eine gemeinsa- umgeht. Mit allen Ehren sei Ägyptens me Übergangsregierung aus Techno- ehemaliger Präsident Mursi in Europa kraten einigte, tat sie es aus einer Po- empfangen worden, schnaubt er. Und sition der Schwäche heraus. Die auch die Hamas wäre längst willkom- Hamas kann ihre Regierungsgeschäfte men, würde sie nicht Israel das Exis- im Gaza-Streifen nicht länger finan- tenzrecht absprechen. zieren. Immer öfter mussten Ange- Die im Westen verbreitete Mei- stellte auf ihre Gehälter warten. Al- nung, dass islamistische Parteien ge-

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mäßigter würden, wenn sie erst ein- Doch die Folgen einer solchen Ent- mal mit den Mühen des Regierens wicklung wären dramatisch. Wenn konfrontiert seien, kann er überhaupt die progressiven Kräfte in den palästi- nicht verstehen. „ Ein großer Irrtum“, nensischen Gebieten, in Ägypten, Tu- sagt er, „ein sehr großer Irrtum.“ Das nesien, Libyen oder Syrien nicht mehr Gegenteil sei richtig. „In der Regie- an die Demokratie glauben – was rung ist die Hamas extremer gewor- dann? Was ist die Alternative? den. Die Moderaten wurden kaltge- Weit und breit sind in der arabi- stellt. Erst vor zwei Wochen haben sie schen Welt keine positiven Beispiele diskutiert, Ehebrecher öffentlich aus- demokratischer Wahlen zu sehen. zupeitschen.“ Entweder wählen die Menschen ent- Bei den sei es übrigens ge- lang ethnisch-religiöser Zugehörigkeit nauso gewesen. „Und man muss sich wie im Irak und im Libanon. Oder nur einmal vor Augen führen, was aber islamistische Gruppierungen ge- Mursi innerhalb von nur einem Jahr winnen die Wahlen. Was tun? Gar alles verändert hat: alles, vom Bil- nicht erst zur Wahl zulassen, bevor sie dungssystem bis zur Verfassung.“ sich nicht zur Demokratie bekennen? Deshalb hätten sich in Gaza auch so Ganz verbieten? Sie regieren und die viele Menschen gefreut über den Sturz Demokratie aushöhlen lassen? der Muslimbrüder. „Hier wird Gene- In Ägypten hat das Entsetzen über ral al-Sisi bewundert. Viele denken die Mursi-Präsidentschaft dazu ge- inzwischen: Wenn Demokratie Isla- führt, dass die Mehrheit mit dem Ex- misten an die Macht bringt, dann periment Demokratie vorerst abge- wollen wir keine Demokratie.“ Meh- schlossen und nun wieder einen star- jiz zuckt die Schultern. Er weiß selbst ken Mann an die Spitze gewählt hat: keine Lösung. General al-Sisi. Im Gaza-Streifen be-

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steht dazu kaum eine Chance. Bis zum tet werden“, sagt Mohammed. Er Herbst wollen Hamas und Fatah zwar ­studiert Wirtschaft, und ihm graut die längst überfälligen Wahlen vorbe- schon vor dem Tag, an dem er seinen reiten. Aber ein starker Mann ist Abschluss macht. „Wir haben hier nicht in Sicht. Zur Wahl stehen die keine Zukunft“, sagt er. Wo sollte er selben Parteien, die die Spaltung der einen Job finden? „In Gaza haben alle Palästinenser verschuldet haben. nur einen Traum: auswandern.“ In die USA, Kanada, Australien oder Jugend ohne Perspektive Deutschland. Heute gibt es nur noch wenige Mög- Wenn Gazas Jugend könnte, würde lichkeiten im Gaza-Streifen, der Welt sie mit den Füßen abstimmen. Doch der Hamas zu entfliehen. Eine ist das die Grenzen sind geschlossen. Ausrei- Institut Français in Gaza-Stadt. Hin- sen dürfen nur wenige Handverlesene ter hohen Mauern versteckt sich ein – etwa zur medizinischen Behandlung freundlicher gelber Flachbau mit einer oder zum Studium nach Europa. Die gepflegten kleinen Grünanlage, Bän- meisten aber haben nicht einmal das ken, Sonnenschutz und freiem Wlan. Westjordanland gesehen. Ahmed trau- In der Cafeteria werden Getränke und ert deshalb ein bisschen den Muslim- Snacks zu modera- brüdern in Ägypten hinterher, als die „Wir haben hier keine ten Preisen ange- Tunnelwirtschaft blühte. Die Wirt- Zukunft – nur einen boten. Die wenigs- schaft in Gaza wuchs – wenn auch im ten kommen zu bescheidenen Maße und von einem Traum: auswandern“ Französisch-Kur- sehr niedrigen Niveau aus. sen oder Veranstal- Die Worte Hamas und Errungen- tungen in das Kulturinstitut. Für die schaft bringen die drei Jungen erst jungen Leute, die an den Tischen sit- einmal gar nicht zusammen. Sie hal- zen, ist das Institut Français eine Oase ten es für eine Scherzfrage. Nach der Freiheit im streng reglementierten langem Überlegen kommt Moham- Hamastan. med schließlich der Gedanke, dass Ahmed, Mohammed und Usama Hamas für Sicherheit sorge und haben es sich mit starkem arabischen „Frauen weniger belästigt würden“. Kaffee und einer Schischa gemütlich Die Frauen selbst sehen das durchaus gemacht. Sie sind nicht einmal anders. Mariam Abuamer reißt sich 20 Jahre alt und haben ihre ganze als erstes ihre Kopfbedeckung herun- Teenagerzeit unter der Herrschaft ter, wenn sie durch das Tor des Insti- der Hamas verbracht. Die Jungen in tut Français kommt. Sie trägt einen T-Shirts und Jeans diskutieren und asymmetrischen Kurzhaarschnitt – lachen, haben ihre Notebooks aufge- keine Frisur nach dem Geschmack klappt, aber ihre Augen wandern un- der frommen Sittenwächter. „Der ruhig von den großen Fenstern zur Schnitt drückt meine Persönlichkeit Tür und zurück. Sie warten wie fast aus“, sagt sie. Aber so durch die Stra- jeden Nachmittag auf ihre Freundin- ßen von Gaza-Stadt zu laufen – un- nen. „In Gaza gibt es keine Freiheit“, möglich. Sie müsste permanente Be- sagt er. „Wenn wir uns woanders lästigung bis hin zur Verhaftung treffen würden, könnten wir verhaf- fürchten. „Mein Vater fleht mich

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immer an, doch wenigstens eine satzungsmacht eine heilige Pflicht, die Mütze zu tragen.“ die Gesellschaft zusammenhält. Das Kulturinstitut ist eine Zu- Auf einer Verkehrsinsel in Gaza- flucht für die 20-Jährige. Zumindest Stadt hat die Hamas ein Denkmal für tagsüber kann sie sich der tristen Rea- die M75 aufstellen lassen – eine in lität in Gaza entziehen. Musik ma- Gaza aufgemotzte iranische Rakete chen, Filme anschauen, Freunde tref- mit einer Reich- fen – hier fühlt sich das Leben ein weite von 75 Kilo- Mit der Einheitsregierung bisschen an wie in der Welt da drau- metern. Das gen verschafft sich die ßen. „Die Hamas kann hier nichts Himmel gerichtete ausrichten. Das hier ist französisches Geschoss mit feu- Hamas Luft und Zeit Territorium.“ erwehrroter Spitze Zu den kleinen Freiheiten gehört thront auf einem riesigen Sockel mit auch, sich als junge Frau einfach nur einer Karte Israels samt palästinensi- auf eine Bank zu setzen und auf dem scher Gebiete und der Aufschrift: Computer oder Smartphone herumzu- „Der Widerstand ist das Symbol unse- klimpern. Auf diese Weise versucht rer Ehre“. Ende 2012 wurden Raketen Mariam, sich der Hamas-Herrschaft dieses Typs erstmals von Gaza aus auf entgegenzustemmen. „Sie haben Zom- Tel Aviv und Jerusalem abgefeuert. bies aus uns gemacht“, sagt sie. „Sie Das lässt die Hamas feiern. wollen in unsere Köpfe kriechen und Gegen den Widerstand zu sein, uns brechen.“ Deshalb ist die Studen- kommt im Gaza-Streifen einer Tod- tin „glücklich über al-Sisis Macht- sünde gleich. Offen wagt niemand zu übername“, und sie hofft nun darauf, kritisieren, dass die Palästinenser die „dass die Hamas aufgibt“. meisten Opfer bringen. Abgeschossen Das allerdings ist ziemlich un- werden die Qassam-Raketen zumeist wahrscheinlich. Einmal an der Macht, von der Gruppe Islamischer Dschi- lassen sich die Islamisten nicht leicht had, mit wohlwollender Duldung der wieder vertreiben. Mit der Einheitsre- Hamas. Doch jeder Angriffswelle aus gierung verschafft die finanziell klam- Gaza folgen israelische Luftschläge. me Hamas sich erst einmal Luft und „Beim letzten Mal hat es auf unserer Zeit. Letztlich könnte es dabei ähnlich Seite sehr viele Verletzte gegeben“, sein wie bei einer Waffenruhe: eine sagt ein Passant, der seinen Namen Pause, die dazu dient, sich neu aufzu- lieber nicht nennen will. „Und wes- stellen und strategisch neu zu positio- halb das alles? In Israel wurde nicht nieren. Die Hamas denkt jedenfalls einmal ein Hund getroffen.“ nicht daran, an irgendeiner Form von Friedensverhandlungen mit Israel Silke Mertins teilzunehmen. Sie haben Gaza herun- war langjährige tergewirtschaftet und komplett iso- Korrespondentin liert, die Demokratie ad absurdum der Financial Times Deutschland in geführt und die Bevölkerung gegen Jerusalem sich aufgebracht. Aber deswegen gleich aufgeben? Immerhin bleibt noch der „Widerstand“ gegen die Be-

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