Kulturmagazin Cottbus-Lausitz-Kostenlos
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Blick licht 5 - 16 KULTURMAGAZIN COTTBUS-LAUSITZ-KOSTENLOS BLICKLICHT Mai2016 Editorial Nun draußen wird es warm und auch in das Braunkohlethema kommt Bewegung, Vatten- fall verkauft die Braunkohlesparte und spart somit rund 80 Millionen Tonnen Kohlendioxi- dausstoß ein… steht so in der Pressemitteilung von Vattenfall – wirklich! Ihren Kommentar zu solchen Logiken werden einige tausend Leute bei der Aktion von Ende Gelände!, der Demonstration in Welzow und dem Klimacamp abgeben. Und der Pro Lausitzer Braunkoh- le e.V. wird wieder irgendetwas von Öko-Terroristen schreiben – wirklich, haben sie schon in einer Pressemitteilung! Da ist also mal einiges los in der Lausitz… Auch sonst gibt es einige interessante Veranstaltungen und das Leben verlagert sich wie- der nach draußen. Das Prima Wetter gibt es allerdings zunächst nicht mehr – das Haus wurde verkauft und der neue Besitzer hat sich mit der Barkultur in Cottbus scheinbar noch nicht so angefreundet. Die Prima-Wetter-Leute sind aber auf der Suche nach einem neuen Standort. Im Kalender vormerken können sich alle auch schon mal einige Termine der nächsten Monate: das BTU-Sommerfest am 3. und 4. Juni, das Karlstraßenfest am 11. Juni und das „Stuss am Fluss Festival“ im Strombad am 15. und 16. Juli – jaja die Festivalsaison naht. der Daniel Cover:David E. Brunzél Gewinnaktion Beton und Stahl - Der Freidenker, Photographie (BlaueSerie) Bebel Staatstheater 2x2 Freikarten 2 x 2 Freikarten 06.05. Culture Beats Party 08.05. Das Bildnis des Dorian Gray 07.05. House vs. Black 22.05. Novecento 13.05. Sarah 28.05. Unschuld 15.05. Der schön gemein(t)e Muggefug Tanzabend 1x 2 Freikarten 21.05. Metro Chucks 06.05. Metal over Muggefug 27.05. I love Dancing 28.05. Voice of the Voiceless 28.05. Salsa Club Bühne8 LaCasa 1x2 Freikarten 1x2 Freikarten 07.05. Picknick im Felde 06.05. Lips Aroma + Support 20.05. (er) trinken 07.05. Percival 28.05. Rabota Karoshi 13.05. Under The Tongue Verlosung:amerstenMontagdes 28.05. animal number one Monatsvon13.30bis15.00Uhr. KulturhofLübbenau Werzuerst03554948199anruft, 1x2 Freikarten mahltzuerst 21.05. Factory Undercover Inhalt Coverrückseite: Lutz Dammbeck: 5 Jahre Clara Mosch in Karl-Marx-Stadt Adelsberg, 1982 4 Kultur Siebdruck, dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus / Foto: Alexander Janetzko, 6 Lausitzer Bühnen © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 10 Musik/Literatur Dieses und andere Plakate des Leipziger Grafikers, Lutz Dammbeck zur Künstler- 11 Lesebühne gruppe „Clara Mosch“ bilden den Rahmen der derzeitigen Präsentation im dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus. Die Ausstellung „Clara Mosch. 1977-1982. 12 Politik Kunst in der DDR zwischen Repression und Selbstbestimmung“ ist eine Übernah- me vom Kunstmuseum der Stadt Albstadt und im dkw. von 20. April bis 3. Juli 2016 14 KultUhr zu sehen. Impressum Kontakt: Herausgeber: LayoutundEdition: Blattwerk e.V., Karlstr. 24, 03044 Cottbus Blattwerk e.V. Matthias Glaubitz Tel: 0355/4948199 Redaktion: Anzeigen: [email protected], www.kultur-cottbus.de Daniel Häfner, Jens Pittasch, Robert Amat-Kreft Robert Amat-Kreft Spendenan: VerantwortlichimSinnedesPressegesetzes: Tel: 0176/24603810 KtNr: 3111103870, BlZ: 18050000, Sparkasse Spree-Neiße Daniel Häfner Druck: mitUnterstützungvon: Mitarbeiter: Druck & Satz Großräschen zahlreichen Einzelpersonen und dem Studentenwerk Frankfurt/ Erna Klemm, Daniel Ebert Auflage: 4.100 Oder -Kultur LausitzaneinenTisch -mitGeschichtendieZukunftgestalten Fünf Lausitzer Orte – hunderte Geschichten, Per- So schilderte eine ältere Dame ihre Erfahrung, dass spektiven, Sorgen und Wünsche. Das Projekt „Die sie auf einem Erzählsalon zum ersten Mal mit den Lausitz an einen Tisch“ hat die BewohnerInnen von Jugendlichen im Jugendclub ins Gespräch kam und Plessa, Lauchhammer, Marga, Sedlitz und Geiers- sie dies zum einen spannend fand und zum ande- walde seit Juni 2015 eingeladen, in Erzählsalons ihre ren auch verstand, dass die Vergangenheit einer Geschichten zusammenzutragen. Im Kulturhaus, in DDR-Industrieregion wichtig ist, dass sich durch das Club- und Vereinshäusern, Gaststätten, Gemeinde- Nachtrauern nach einigen dieser gesellschaftlichen und Pfarrhäusern erzählten die Menschen einander Strukturen aber keine Zukunft gestalten lässt. Viele von ihrem Leben in der Lausitz. Der Erzählsalon ist der Teilnehmenden waren zu Beginn auch skeptisch ein arrangierter Raum, in dem idealerweise acht bis – insbesondere, wenn eine Firma wie Rohnstock-Bi- zwölf Menschen zueinanderkommen, um ihre Ge- ografien aus Berlin kommt und, ja, ebenfalls ihren schichten zu erzählen. Sie berichten, was sie erlebt Lebensunterhalt mit solchen Projekten verdient. haben, von ihren Freuden und Sorgen, ihren Erfolgen Doch diese Vorurteile wurden in weiten Teilen auch und Niederlagen. Alle Teilnehmenden eines Erzähl- ausgeräumt, denn die Initiatoren des Projektes ha- salons sind gleichberechtigt. Wer gemeinsam erzählt, ben im Wesentlichen eine moderierende Funktion lacht und weint, belebt eingeschlafene Beziehungen übernommen – und dies war für Außenstehende oder schafft neue. vielleicht einfacher, gerade weil diese nicht Teil von Das Projekt der „Rohnstock Biografien“ geht davon Konflikten oder bestimmten Koalitionen waren und aus, dass es wichtig ist, wenn die Menschen (wieder) sind, die es in manchen Dörfern ja gibt. Das Projekt 12Künstler12Sprachen miteinander ins Gespräch kommen. Für eine leben- hat zunächst eines geschafft: es hat die Leute wieder dige Zivilgesellschaft ist es wichtig, dass Menschen zusammen gebracht um sich auszutauschen. In vie- Die neue Ausstellung in der Galerie Fango wird vom aus verschiedenen Milieus gemeinschaftlich zu Wort len Dörfern gibt es ja kaum noch Orte einer öffent- 7.5.-18.6.2016 zu sehen sein und beschäftigt sich mit kommen: Jung und Alt, Eingesessene und Zugezogene, lichen Debatte, die nicht immer schon zielgerichtet der Vielfalt der Kulturen. Die Gesellschaft steht vor Unternehmer und Angestellte, Arbeitslose und Rent- ist, oder konkrete Projekte bespricht – die Kommu- neuen Herausforderungen und Chancen, unter dem ner alle setzen sich an einen Tisch. Klar sind auch die nalparlamente haben eine solche Funktion meist Projekttitel „12 Künstler - 12 Sprachen“ entwickelte Entscheider der Orte oft dabei: BürgermeisterInnen, schon seit langem verloren. Dabei sind Erzählsalons Ronne Noack unterstützt vom „Toleranten Branden- Lokalpolitiker, Vereinsvorstände. Das Projekt er- gleichzeitig auch sehr niedrigschwellig und richten burg“ zusammen mit dem Bürgertheater DNS, bei dem reicht nach Angaben der Organisatoren aber auch sich eben nicht nur an das (Bildungs-)Bürgertum. selbst fünf verschiedene Muttersprachler gemeinsam Menschen, die sonst kaum noch einer erreicht – die Wenn es um die Entwicklung von gemeinsamen Zu- auf der Bühne stehen, eine Möglichkeit Kulturen zu Resignierten, Deprimierten, Hoffnungslosen. kunftsvorstellungen geht, werden deutlich mehr sol- vermischen und die Schönheit der Vielfalt darzustel- In den Salons werden Geschichten erzählt – der Ver- cher gesellschaftlichen Orte notwendig sein – sehr len. Ob Musiker, Fotografen, Maler, Kunsthandwerker gangenheit, der Gegenwart und der Zukunft: Men- lokal und auch langfristig. Rohnstock-Biografien oder Tänzer, alle vereint zeigen, dass sie hier in Cott- schen finden zueinander, knüpfen Beziehungen, in- haben hierfür die Anregung gegeben. Und sie hinter- bus eine neue Heimat gefunden haben und sich aktiv itiieren Gemeinschaften. Sie entwickeln kollektiven lassen auch etwas: in einer Solonieren-Ausbildung am kulturellen Leben beteiligen. Ihre Werke sollen Mut – Stück für Stück entstehen neue Ideen für ihre haben sie Menschen aus den Orten ausgebildet, die einem breiten Publikum gezeigt werden, deshalb wird Lebensräume. So können sie (wieder) zu Trägern Erzählsalons selbst weiter zu führen und zu moderie- die Vernissage am 7.Mai zum Tag des offenen Ateliers von Projektideen und Akteuren der Zivilgesellschaft ren. Damit können sich diese gesellschaftlichen Orte um 11Uhr von verschiedenen Performances begleitet. werden. auch nachhaltig weiter entwickeln. Und: die Lausitz Nicht nur die Arbeiten werden in der Ausstellung im Die Geschichten, die die Menschen im Laufe des kann auf die Zukunftsbroschüren gespannt sein. Mittelpunkt stehen, sondern auch die Lebenswege Projekts erzählen, werden aus ihrer Perspektive auf- (pm/dh/Foto: Detlef A. Hecht) der Teilnehmer, ihre Geschichten und Perspektiven. geschrieben. Etappenweise werden rund eihundert (Text: Simone Claudia Hamm, Bild: Inna Perkas) ausgewählte (kurze) Geschichten in drei Broschüren je Ort veröffentlicht: die erste Broschüre handelt von der Vergangenheit, die zweite von der Gegenwart, PolkaBEATS2016 die dritte von der Zukunft. Am 4. April wurde die Ge- genwarts-Broschüre präsentiert und am 26. Mai wird In diesem Jahr wird es zum siebenten Mal PolkaBEATS die Zukunfts-Broschüre im IBA-Studierhaus ab 14.30 geben. Wieder überrascht das Festival mit einigen Neue- Uhr vorgestellt. rungen: Neben Cottbus (Do./Fr.) und Lübbenau (Sa.) wird als dritter Veranstaltungsort Luckau (So.) dazu kommen. Auf der Präsentation der zweiten Broschüre berichte- Das Staatstheater Cottbus ist neuer Kooperationspartner ten die Teilnehmenden auch von ihren Erfahrungen und eröffnet das Festival am Donnerstag, den 26. Mai, mit den Erzählsalons – und diese waren sehr positiv. mit einem Tanzball im Großen Haus, zu dem neben einer preisgekrönten Band und Tänzer aus Dänemark auch ein Konzert mit klassischer Polka von Strauss, Smetana und Co gehören. METROCHUCKS Musiker aus den Niederlanden, Russland, der Schweiz,