Heimatblatt für den ehem. Kreis Bartenstein/Ostpr. mit den Städten

Bartenstein Domnau Friedland Schippenbeil

Jahrgang 65 März 2014 Osterausgabe 1/2014

Wir wünschen unseren Heimatfreunden und Lesern ein frohes Osterfest!

Störche in Böttchersdorf

Auf ein Wiedersehen beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Kassel am 17./18. Mai 2014 Aus dem Inhalt: Kreis Bartenstein

- Witte Weihnachten.... S. 2 Witte Wiehnachten gifft gröne Ostern und - Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2014 S. 2 gröne Wiehnachten gifft witte Ostern - Nachruf Helmut Mischke S. 3 - Aus unserer Heimatstube Wir hatten grüne Weihnachten und sehnen den Winter nicht mehr herbei. in Nienburg S. 3 Wie war das Wetter wohl in der Heimat? - Lebensbericht Hans Lohr (Fortsetzung) S. 4-5 Kamen die Störche und Kraniche aus ihrem Winterquartier zurück, - Kreistreffen 2014 dann wussten wir, in Nienburg S. 5 der Frühling und Ostern sind nah. - Arbeitstagung der Kreisvertreter S. 5 Goethe beschreibt es in seinem Gedicht - Zur Anregung S. 5 „Osterspaziergang“: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche… - Feuerwehrjubiläum Bartenstein S. 5 und auch ein Spruch aus einem Ostergedicht von Max - Bartensteiner Mühlenwerke S. 6-8 von Schenkendorf, bringt die Sehnsucht nach dem Frühling zum Ausdruck. - In Bartenstein, Ostern, Ostern, Frühlingswehen! 1945 bis 1946 S. 9-10 Ostern, Ostern, Auferstehen - Donnerkeile S. 10 Aus der tiefen Grabesnacht! - Scheleken S. 10 Blumen sollen fröhlich blühen, - Von Zuhause (Norf) in Herzen sollen heimlich glühen, die Heimat Ostpreußen S. 15-17 Denn der Heiland ist erwacht. - Brief aus dem Flüchtlings- lager Oksbol - Dänemark S. 17-18 Gedanken an den Winter 1945 müssen wir vertreiben. - Risiken S. 18-19 Wir wünschen allen Heimatfreunden mit ihren Angehörigen ein fröhliches Osterfest. - Erste Kriegserfahrung S. 19 - Aufgeben? - Aufgaben! S. 19 - Erfolg einer Suchmeldung S. 19-21 - Buchvorstellung Deutschlandtreffen in Kassel am 17./18. Mai 2014 Sigurd Göttlicher S. 21 - Impressionen aus Friedland S. 22 Im letzten UB haben - Schwansfelder wir das Programm Dorfgeschichten S. 23 veröffentlicht. - Pfarrer Wilhelm Schmidt S. 23 Die Landsmannschaft Ostpreußen rechnet - Zum 90. Geburtstag - damit, dass dies wohl Hans Graf von der Groeben S. 23 das letzte große ge- - Ostern - meinsame Treffen sein Pfarrerin Annette Müller S. 24 wird und hofft auf rege Familiennachrichten S. 10-14 Teilnahme der noch rüstigen Ostpreußen Impressum S. 24 und der nachwachsen- den Generationen. Wir werden uns freuen, Heimatkreisblatt wenn die Tische des Kreises Bartenstein – zwischen Gerdauen und Preußisch Eylau – voll belegt sind. - die Brücke zur Heimat - Nutzen Sie auch die Gelegenheit, mit den Nur Deine Mitgliedern des Erwei- Spende kann terten Vorstandes zu sprechen und Wün- es erhalten! sche und Anregungen anzumelden. Wir danken allen Spendern, die durch ihren Beitrag unsere Wir freuen uns auf Sie! Arbeit unterstützt haben.

2 Kreis Bartenstein

verbunden. Diese glückliche Zeit soll- Nachruf Helmut Mischke te ihn für immer beeinflussen. Erst im Herbst seines Lebens gelang es ihm, Am 6. Dez. 2013 starb Helmut Misch- den Wunsch, in die Heimat zurück- ke im Alter von 76 Jahren an einer zukehren, zu verwirklichen. In dieser heimtückischen Krankheit nach ei- uralten preußischen Landschaft hat nem besonders ausgefüllten Leben. er erneut eine Familie gegründet, ein Geboren in Berlin, aufgewachsen in Nest für sie gebaut und viele Bäume Domnau, hat er nach dem Krieg vor- gepflanzt. Die von ihm geschaffe- wiegend in Berlin als Polizeibeam- ne Familienidylle stellte für uns alle, ter, Jurist, Lehrer und Politiker eine Freunde in Polen und Deutschland, wechselhafte Karriere erlebt, um sich das Beispiel für ein offen geführtes nach der Wende bei der Heimatkreis- Haus dar. gemeinschaft Bartenstein einzubrin- Sein langjähriges Bemühen um gen. Mit Hilfstransporten auch auf Kontakte zwischen unterschiedli- die russische Seite und intensivem chen Kreisen und Organisationen in Kontakt zur Deutschen Minderheit in Deutschland und Polen war durch- Bartenstein begann er seine Aktivi- towo (Voigtsdorf) – zu Hause. Die drungen von der Idee gegenseitiger täten in der alten Heimat. Nachdem Kreisgemeinschaft Bartenstein und Freundschaft zu seinen beiden Hei- er die Vorsitzende der Deutschen die Deutsche Minderheit werden sein matländern. Minderheit Izabela geheiratet hatte, besonderes Engagement für unser Er war unbestrittener Initiator der konnte er unsere Kreisgemeinschaft Ostpreußen in guter Erinnerung be- Patenschaft zwischen Nienburg und seit 1996 – 2004 als Schriftleiter von wahren. Bartenstein. Belebt hat er auch die „Unser Bartenstein“ und als stv. Vor- Kontakte mit der Heimatkreisgemein- sitzender von 2001 – 2004 vor Ort in Aus der Grabrede von Bürger- schaft. Er war einer der Patenväter Ostpreußen repräsentieren. An der der vor zehn Jahren ins Leben geru- Einrichtung der Johanniter Sozial- meister Nałęcz am 20.12.2013 fenen Johanniterstation. Darüber hin- station in Bartenstein und der Städ- auf dem Friedhof Berlin-Wann- aus propagierte er das Wissen über tepartnerschaft Nienburg-Bartoszyce see unsere Stadt als Redakteur von „Un- hatte er wesentlichen Anteil. Dafür ser Bartenstein“ und durch die aktive wurde er am 30. Mai 2008 als Ehren- Verehrte, in tiefer Trauer versunkene Zusammenarbeit mit der Bartenstei- bürger von Stadt und Landkreis Bar- Familie, seine Freunde, Kollegen und ner Minderheit. toszyce (Bartenstein) ausgezeichnet. Bekannte. 2008 wurde Helmut Mischke die Eh- Ende 2008 hat er im Auftrag der Wir haben uns hier versammelt, um renbürgerschaft der Stadt und Um- Kreisgemeinschaft und der Deut- einen wunderbaren Menschen zu ver- gebung von Bartoszyce verliehen, schen Minderheit unsere Gedenk- abschieden, der unter uns gelebt hat einem Menschen, der die Liebe zum stätte Maxkeim bauen lassen. Um und durch seine Lebenseinstellung, Vaterland mit der Rückkehr zu den dem Sohn Aleksander eine Ausbil- berufliche und ehrenamtliche Aktivität Wurzeln zu verbinden wusste. dung in Deutschland zu ermöglichen, ein Beispiel gab. Wir nehmen Abschied von Dir, lieber war die Familie in den letzten Jahren Er wurde in Berlin geboren. Seit frü- Freund, der so weit von seiner zwei- an zwei Standorten – Berlin und Wój- her Kindheit war er mit Bartenstein ten Heimat ruhen wird.

arbeiteten Holzstück eine relativ raue Aus unserer Heimat- Oberfläche. Für die Bautischlerei und stube in Nienburg Zimmerei wären sie auch heute noch ausreichend. Es gibt in der Heimatstube manches zu sehen, das unsere Erinnerung be- leben kann. Beim Besuch während des Heimattreffens ist die Zeit vielleicht zu knapp, um eigene Entdeckungen zu machen, deshalb wollen wir immer Simshobel wieder einmal Ihren Blick auf etwas In- teressantes lenken.. Heute zeigen wir, was aus der Werk- statt des Landwirts und Zimmerers Oskar Hinzke aus Damerau erhalten geblieben ist. Oskar Jonathan Hinzke lebte von 1890 bis 1977. Schraubzwinge kleine Furnierpresse Falzhobel, Breite und Tiefe verstellbar Die Schraubzwinge sieht wenig pro- Der Simshobel und der Falzhobel müs- fessionell aus. Vielleicht besaß der sen sehr betagte Werkzeuge sein. Sie Eigentümer ein altes Holzgewinde, das haben beide nur ein Einfacheisen und von einer Hobelbank oder einer Obst- kein moderneres Doppeleisen. Man presse stammte, und hat daraus eine nennt sie auch Schlicht- und Doppel- Schraubzwinge nach eigenem Bedarf Hobel hobel. Sie hinterlassen auf dem be- hergestellt.

3 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Die Erläuterungen lieferte Manfred Ec- Zwischendurch fuhr ich zwei Monate kert, der Betreuer und Ordner unserer lang einen Dump Laster, Kies für die Heimatsube. Straße. Dann saß ich eine Woche im Die Bilder machte Hans-Gerhard Kittchen, zurück zu den Tomaten. Von Steinke. da ging es nach Mittelkalifornien zu Diese Werkzeuge stammen aus dem Jones Manville, einer Asbestfabrik. Es inzwischen aufgelösten Ostdeutschen war keine schlechte Arbeit, aber es war Heimat-Museum. für die Marine, im Schiffsbau. Die Be- Von Frau Käthe Hantke, einer der handlung war sehr gut. Zurück auf die Töchter von Oskar Hinzke, stehen in Felder. Der Krieg war vorbei, und wir der Heimatstube ein Essgeschirr aus lernten die Amis kennen. Man sagte russischer Kriegsgefangenschaft und uns, wir haben den Krieg verloren und ein Spinnrad. damit keine Rechte mehr als Kriegsge- Hans J. Lohr auf dem Flugplatz Lindsay fangene. Auf der Arbeit wurden Quo- Dies ist eine gute Gelegenheit, noch ten gesetzt, und wenn die nicht erreicht Man hatte uns gesagt, wir fahren nach einmal anzuregen, dass unsere Hei- wurden, ließ man uns auf dem Feld Hamburg. Es war Liverpool. Ich sprach matfreunde Dinge aus der Heimat, die ohne Essen und ohne Frühstück. Das sehr gut Englisch, verstand aber kein - vielleicht aus einem Nachlass - bei letzte Lager war Stockton östlich von Wort. Der Dialekt ist furchtbar. Glas- ihnen liegen, der Heimatstube über- San Francisco. Da saß ich zwei Wo- gow ist noch schlimmer. Unsere Rei- lassen. Sie sehen: Wir wissen diese chen bei Wasser und Brot. Jeden Tag se ging nach Schottland, in die High- Erinnerungsstücke zu schätzen und wurden die Quoten höher gesetzt, und lands. Es begann eine Zeit, die ich möchten sie auch anderen zugänglich ich sagte mal, wir sollten streiken. Ei- wohl nie vergessen werde. Das Lager machen. ner von unseren Kameraden ging zum in Dingwal nördlich von Inverness lag Posten, und ich saß zwei Wochen im an einem Berghang, Nissenhütten mit Kittchen. Von Stockton ging es nach Stacheldraht umgeben. Nun kam et- der Pfirsichernte nach Liverpool in was, was man kaum glauben wird. Der England, und das beste Jahr der Ge- Zaun war nur für unseren Schutz. Wir fangenschaft fing an, vielleicht das hatten neue Wäsche etc., und die Be- Fortsetzung des Berichtes von UB beste Jahr überhaupt. Wir kamen in völkerung hatte seit Jahren nichts. So 3–2013 S. 72 – 74 von Herrn Lohr aus ein Lager im Norden, nicht weit von In- sollten wir unsere Sachen innerhalb Kanada verness. Die Reise von San Francisco vom Zaun aufhängen und aufpas- ging unter der Golden Gate Bridge und sen,, dass nichts gestohlen wurde. Am durch den Panama-Kanal. Ich war den nächsten Tag sollten alle, die Englisch WIEDER EIN KAPITEL ganzen Tag an Deck, um zuzusehen. sprachen, nach oben kommen (das In der Karibik kamen wir in einen Hurri- Lager war ja am Berghang). Die Arbei- Die Amerikaner fuhren uns nach Fes kan. Das Deck war mit Seilen verkreuzt ten waren Offiziersclub, Zahlmeister und dann mit der Bahn nach Oran. Wir zum Festhalten. Ich fragte, ob ich aufs etc. Ich blieb übrig. Was haben Sie waren so abgemagert, dass sie sich Deck gehen könnte. Man gab mir einen gemacht ? Sieben Jahre Latein, zwei schämten, uns in der Öffentlichkeit zu breiten Gürtel mit Karabinerhaken und Jahre Nordafrika, zwei Jahre Farmar- zeigen. Vom KZ hat da noch keiner hakte ihn ein. Ich lief nach vorn zum beit in Amerika und einen Laster gefah- was gewusst. Im Zug (Viehwagen) Bug, und als die Welle kam, duckte ich ren. Das war das magische Wort. Die bekamen wir Kaffee. Ich trank einen mich hinter der Bordwand und wurde konnten genauso wenig Auto fahren Becher voll und dachte, ich bekomme nicht nass. Ich bin noch nie seekrank wie in Deutschland. Die Offiziere, die einen Herzschlag. Das Herz schlug geworden; es hat Spaß gemacht. da standen, werde ich nie vergessen: wie ein Hammer von dem Koffein. Ich Hauptmann Dunningham, Hauptmann konnte nicht mehr stehen. In Oran wur- Macintosh und Lt. Wickens, mein den wir entlaust und gefüttert.Von da Hans J. Lohr mit Schwiegertochter Melissa und Enkel Hans in Melbourne Boss. Ich folgte ihm zu seinem Office. ging es auf einem Truppentransporter „Das ist Ihr Schreibtisch. Jetzt gehen nach Gibraltar. Dort warteten wir auf wir zur Garage.“ Da standen zwei Bed- andere Schiffe. Im Mittelmeer habe ich fords 1500, ein Standard Pickup und meine erste Schildkröte gesehen, eine zwei Motorräder. Wickens sagte: „They von den großen. are yours.“ Das sind Ihre. Ich fiel bald Nach zehn Tagen waren wir in Nor- um: Ein Kriegsgefangener mit zwei folk, Virginia. Der Zug stand schon Motorrädern. Wir nahmen dann den da. Keine Viehwagen, Polsterklasse. Standard und fuhren nach Strathpeffer Nun fuhren wir Tag und Nacht durch zur Tankstelle des Militärs. Wickens die USA. Wir fuhren nach Westen, das gab mir die Schlüssel, und ich musste war alles, was wir wussten. Die Tan- jeden Tag zwischen 18 und 19 Uhr da nen wechselten mit Gras, endlos, und sein zum Auftanken. Dafür waren die dann mit Palmen, wie in Afrika. Dann Motorräder. Mein Leben war gemacht. kamen die Kaktuspflanzen, und wir wa- Ich bekam eine Karte wie Visa. Wenn ren in Arizona (besser als in Russland). ich wegfuhr, hinterließ ich die Karte Wir landeten außerhalb von Phoenix. und war weg. Oft fuhr ich nach Inver- Eine Ebene von Horizont zu Horizont. ness. In Culloden war der Motorpool. Baumwolle. Am ersten Tag pflückte Man machte mich zum Fahrlehrer, ich 30 Pfund, das ist ein großer Berg. und ich kam in den Highlands herum. Nach zwei Jahren schaffte ich es auf Es war fast meine zweite Heimat. Die 200. Menschen waren sehr freundlich, be- Von Arizona ging es nach Guadalupe, sonders, wenn sie hörten, dass ich in nördlich von Los Angeles. Baumwolle, Afrika war. Zuckerrüben, Zwiebeln und Tomaten.

4 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

1947 rief mich der Kommandant des Lagers in sein Office. Die von Afrika gehen zurück. Ich hatte doch keine Heimat mehr. Meine Eltern waren in Bayern, und ich war schon fünf Jahre weg. So wollte ich in Schottland blei- ben und dann auswandern. Der Major (er war etwa 60 Jahre alt) hat mir dann - wie ein Vater - eine Standpauke ge- halten, wie die Welt wirklich ist, und wie viele herumlaufen und nichts gelernt haben, und ich würde einer von de- nen sein. „Geh nach Deutschland und lerne einen Beruf, und wenn es noch so schwer sein wird, aber geh nicht in die Welt, ohne was gelernt zu haben.“ So ging ich nach Deutschland, machte meine Lehrzeit und ging nach Kanada. Ich war vor zwölf Jahren in Schottland, und wenn sich Ostpreußen so geändert hätte wie Schottland, dann wäre vieles nur noch Erinnerung. Die Pferde sind Strecken. Ich habe Nordamerika bereist dem Gehen ist es auch nicht mehr gut. ersetzt durch Traktoren. Die Menschen von Neufundland bis Alaska, Kaliforni- Zwei Sachen habe ich nicht gelernt: haben sich mit dem Geld geändert. Die en, Texas. Die Fliegerei habe ich vor Reiten und mit Fallschirm abzusprin- Seen in Masuren hätten Häuser an den zehn Jahren aufgegeben. Nun bin ich gen, obwohl ich sehr viel geflogen bin. Ufern. Von Berlin bis Masuren sind es 90 Jahre alt und muss froh sein, noch Hans John Lohr, 1910 Altona Rd., nur 600 km. Man gewöhnt sich an die meinen Führerschein zu haben. Mit Pickering Ont. LIV 1M7, Kanada

gemeinschaften ähnlich dargestellt: Al- ebenso ist auch über bedeutende Un- Kreistreffen 2014 in Nien- tersbedingte Abnahme der Mitglieder ternehmen in Friedland, in Domnau und burg am 13. September und geringere Teilnehmerzahlen bei in Schippenbeil zu berichten, und über Kreistreffen, dazu natürlich Rückgang viele andere Geschäfte, Handwerks- Wir hoffen, viele Besucher beim der Spenden geben Anlass zu der betriebe und die in ihnen wirkenden Deutschlandtreffen der Ostpreußen im Annahme, dass die gewohnten Aktivi- Menschen. Noch gibt es sicher Men- Mai in Kassel zu begrüßen. An unse- täten bei Veranstaltungen und Ausga- schen, die über den einen oder ande- rem Kreistreffen in unserer Patenstadt be der Heimatbriefe vielleicht noch 5 ren Betrieb Wissenswertes erzählen, Nienburg wollen wir daneben aber fest- Jahre im bisherigen Umfang aufrecht- Bilder zeigen, Namen nennen können. halten. zuerhalten sind. Breiten Raum nahm Bitte, kramen Sie in Ihrer Erinnerung Wir werden deshalb unser Heimat- auch die Vorstellung und Werbung für und in Ihren Fotoalben und lassen Sie kreistreffen diesmal am zweiten Wo- das Bildarchiv Ostpreußen (www.bild- uns mit Ihrem Bericht an einem Stück chenende im September veranstalten. archiv-ostpreussen.de) ein. Mit diesem Heimat teilnehmen. Falls Sie einen Von unserer im Juli zurückliegenden Archiv, das die Landsmannschaft Ost- solchen Bericht nicht selber schreiben Reise gibt es dann sicherlich Interes- preußen subventioniert, will man auch wollen, genügt es, wenn Sie uns Bilder santes zu berichten. Das Programm in der Zukunft viele tausend Bilder aus und dazu Stichworte schicken. Dann mit Bild- und Filmvorführungen wird im Ostpreußen für nachfolgende Gene- machen wir gemeinsam weiter. nächsten UB veröffentlicht. Wer aus rationen zugänglich erhalten. Ob und Es gibt ja noch so vieles, was über un- der alten Heimat gezielte Bilder von wie wir das umfangreiche Bildarchiv sere Heimat festgehalten werden soll. heute und von früher sehen möchte, vom Kreis Bartenstein auch einbringen Helfen Sie uns beim Erinnern! sollte dies bei Hans-Gerhard Steinke können, soll beim Deutschlandtreffen Die Schriftleitung (siehe Impressum) anmelden, der dann in Kassel abgestimmt werden. auf unserer Reise aktuelle Motive fin- den wird. Auf ein zweifaches Wiedersehen mit Feuerwehrjubiläum unseren Heimatfreunden freut sich der Zur Anregung Bartenstein Vorstand der HKG. In dieser Ausgabe von „Unser Barten- In vier Jahren will die Bartensteiner stein“ ruft ein Bericht die Erinnerung Feuerwehr die Gründung von 1868, an die Mühlenwerke Meyer und die mit also vor 150 Jahren feiern und dazu ihnen verbundenen Menschen wach. natürlich auch eine Festschrift heraus- Arbeitstagung der So könnte es doch weitergehen ! Es geben. Auch wenn wir alle nur dem Kreisvertreter gab in Bartenstein eine Reihe er- Rucksack hier angekommen sind, gibt wähnenswerter Unternehmen, so die es bei unseren Lesern oder im Nach- Die jährliche Tagung fand am 08./09. Ofenfabrik Jaschinski, die Woll- und lass von früheren Feuerwehrangehöri- März wieder im Ostheim in Bad Pyrmont Kammgarnspinnerei Hermann Döring, gen noch Erinnerungsstücke oder Bil- statt. Neben interessanten Vorträgen - die Maschinenfabrik und Eisengieße- der mit Bezug zur Feuerwehr. z. B. über den Kriegsschauplatz Ost- rei von Johnen & Reschke, Dampf- Für entsprechende Kontaktaufnahme preußen vor 100 Jahren – haben alle sägewerk und Mahlmühle Gehrmann bin ich dankbar, Ch. v. d. Groeben (s. Kreisvertreter die Situation ihrer Kreis- und die Molkereigenossenschaft. Und Impressum).

5 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Mehr über die Luftbildausschnitt Bartensteiner Mühlenwerke

Von den zwei ordenszeitlichen Bartensteiner Mühlen blieb Im „Heimat-Jahrbuch für den Kreis Bartenstein“ für das Jahr nur die „Obermühle“ in der Rastenburger Vorstadt erhalten, 1933 findet sich diese Anzeige: während die „Niedermühle“ in der Königsberger Vorstadt im 18. Jahrhundert abgetragen wurde. Bartensteiner Mühlenwerke Modernste Mühlenanlagen Aus den Nachforschungen über die Geschichte ihrer Familie Umtauschmüllerei weiß Frau Christel Joachim geb. Weller (Baugeschäft Adolf Getreide / Dünge- und Futtermittel / Saaten Weller in Bartenstein) etwas über die Besitzer der Mühle um Telefon-Sammel-Nr. 444 die Mitte des 19. Jahrhunderts zu berichten: Minna, Tochter des Bartensteiner Fleischermeisters Johann Gottlieb Fauth, heiratete den Bartensteiner Mühlenbesitzer Heinrich Wolf. Ihre Tochter Alma heiratete den Gutsbesitzer Gustav Roh- de, Schreibershöfchen. Jener Heinrich Wolf, Frau Christel Joachims Urgroßvater, „verfiel nach dem Tode seiner Frau der bösen Kartenleidenschaft, und da ging die Mühle drauf“.

Rastenburger Straße mit Villa Meyer Dass die Geschäfte sich nicht im Getreidehandel erschöpf- ten, zeigen die Erinnerungen eines Gutsbesitzers aus dem Kreis Bartenstein: „Ich wandte mich an J. Meyers Mühlen- werke in Bartenstein, die mir bereitwillig jede Menge Geld in damaliger Mark borgten.“ Und: „Da die Zeit damals günstig war, Landwirtschafts-Hypotheken billig abzulösen, so ließ ich von J. Meyer 250.000 Mark Ostpr. Pfandbriefe kaufen.“ Gründer der Mühlenwerke, Josef Meyer und seine Und: „1937 wurde die Ernte sehr gut und kam bei schönem Frau Bertha) Wetter gut herein, sodass ich alle alten Schulden an J. Mey- er abzahlen konnte, die in schlechten Erntejahren bei dem Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Mühle im Be- hohen Zins von 18% pro Jahr aufgelaufen waren. Die An- sitz der Familie Meyer. Darüber hat Dr. Murawski in seiner und Verkaufs-Gesellschaft nahm sogar 2% monatlich = 24% Abhandlung über die Geschichte der Juden in Ostpreußen im Jahr.“ ausführlich berichtet. Solche und ähnliche Zeichen eines Vertrauens unter Ge- Alte Bartensteiner können sich sehr wohl an die vielen Be- schäftspartnern finden sich mehrfach. Auch Graf von der weise des bürgerschaftlichen Engagements der Familie er- Groeben erinnert sich: „Mein Vater nannte Herrn Meyer den innern: Sie überquerten vom Stadtwald kommend die Alle „gütigen Geldgeber“, da er ihm oft einen Kredit gab, wenn er auf der „Louis-Meyer-Brücke“ und standen am Alleufer vor jeden Monat von der Landwirtschaftsbank neben dem Bar- dem „Ratsherrentisch“, dessen Platte ein gewaltiger Mühl- tensteiner Hof die Lohngelder für die 60 Familien des Gutes stein war. holte. Herr Meyer schenkte uns Kindern für den Garten ein Briefkopf und Luftbildausschnitt zeigen die Ausdehnung der Reck, eine Schaukel und eine Wippe. Mein Vater hatte Herrn Mühlenwerke zwischen der Bergstraße im Osten und dem Meyer auch dringend geraten, Bartenstein zu verlassen, be- Mühlenweg im Westen, zwischen der Rastenburger Straße vor es zu spät sei. Er konnte Isaak Meyer und den ebenfalls im Süden und der Alle im Norden. jüdischen Herrn Tichauer, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Das Grundbuch des Kreises (damals noch) Friedland aus und 1. Klasse, dazu überreden, rechtzeitig auszuwandern.“ dem Jahr 1925 listet folgende Grundstücke auf: Mühlenwer- Isaak Meyer zog nach Palästina. ke, Garten, Gebäude, Fläche an der Bergstraße (1 ha, 20 a, Über das Ende der Ära Meyer gibt es einen Bericht von Dr. 19 qm), Hausgrundstück an der Bergstraße (13 a, 47 qm), Paul Graetz, den er 1955 in der Wiener Library, London, hin- Garten an der Bergstraße (6 a, 60 qm), Garten am Mühlen- terlegte. Wir haben die Erlaubnis der Wiener Library, diesen fließ (6 a, 77 qm), Garten am Mühlenfließ (3 a, 28 qm) Text hier zu veröffentlichen.

6 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Erlebnisse und Er- ökonomische Bedeutung der Juden, wodurch die Wirkung fahrungen in Bar- der Propaganda eines Göbbels und Koch abgeschwächt tenstein, Ostpreu- werden sollte. Erst im Jahre 1938 wurde die Mühle „getarnt“ ßen, und Berlin von an einige frühere Kunden und die Deutsche Bank verpach- Dr. Paul Graetz tet, einer der Geschäftsführer wurde der mir bis heute (1955) Ich stamme aus noch nahestehende Graf Groeben. Der Betrieb wurde bis in Braunschweig, wo die späte Kriegszeit hinein weitergeführt. Mein Schwieger- ich 1927 meine Stel- vater wanderte zwar noch ohne einen Pfennig im Sommer le als Regierungsrat 1939 aus, aber mein Vetter blieb im Lande und wirkte weiter- im Staatsministeri- hin, auch als er nach Berlin übersiedelt war, als Fachberater um aufgab, um als im Betriebe mit. Das setzte sich sogar fort, als er nach The- Mitchef in den Mül- resienstadt deportiert worden war, und es ist keine Übertrei- lereibetrieb meines bung, wenn ich sage, dass er noch von dort aus die Leitung Schwiegervaters in Ostpreußen einzutreten, an dem auch der Mühle beraten hat. Man ließ ihn aus dem Lager nach mein Vetter Hans Meyer beteiligt war. Die Mühle, einer der Ostpreußen kommen. Selbst aus Auschwitz, wohin er wei- größten Betriebe ihrer Art in der Provinz, war in Bartenstein, terdeportiert worden war, holte man ihn nach Bartenstein, 60 km südöstlich von Königsberg, gerade noch im protestan- weil sein fachmännischer Rat nötig war. Trotzdem wurde tischen Gebiet gelegen. Hier wurde ich von den Ereignissen Hans Meyer dann in einer Auschwitzer Gaskammer umge- des Jahres 1933 überrascht. Im Jahr 1934 schickte ich mei- bracht. ne Kinder nach England, wo sie zur Schule gingen. Ende Bartenstein hatte eine kleine jüdische Gemeinde, rund 15 1936 zog ich mit meiner Frau nach Berlin, blieb aber weiter Familien, die meist dem Mittelstand angehörten, es gab im mit unserem Mühlenbetrieb verbunden, bis ich im Dezember Orte eine Synagoge mit einem Kantor und einen jüdischen 1938 nach England ausreiste, wohin mir meine Frau bald Friedhof. Die Synagoge wurde im November 1938 zerstört. nachfolgte. Von den Bartensteiner Juden ist die eine Hälfte ausgewan- Vom Jahre 1933 an führten wir einen Verteidigungskampf, dert, die andere Hälfte, die nach Riga und nach Theresien- um uns die Mühle zu erhalten, wobei mein Schwiegerva- stadt deportiert wurde, hat den Krieg nicht überlebt. ter und mein Vetter viel zu optimistisch waren, während ich Nach meinem Umzug nach Berlin war ich ökonomischer skeptischer war. In Ostpreußen herrschte seit je die „zahme“ Berater der Handelsabteilung der britischen Botschaft und Judenfeindschaft der Konservativen; nun wurden die Juden behandelte hauptsächlich Übersiedlungsfragen deutsch- im Landhandel durch die nationalsozialistische Propagan- jüdischer Industrien in englische Notstandsgebiete. Als da besonders verhasst. Koch, der ostpreußische Gauleiter, Herr vom Rath ermordet wurde, nahm man mich fest und ging scharf gegen uns ins Zeug, während der ostpreußische beschuldigte mich der geistigen Urheberschaft. Den An- Müllereiverband, dessen Mitglied wir waren, uns die Liquida- lass dazu bot eine hebräische Schreibmaschine, die man tion freundschaftlich nahelegte. Meine Partner waren jedoch bei einer Hausdurchsuchung in Bartenstein entdeckte und nicht dazu zu bewegen. Man brachte Plakate an „Kauft nicht beschlagnahmte. Diese Schreibmaschine hatten wir für ei- bei Juden !“ und stellte Wachen vor die Mühle. Das Geschäft nen Verwandten in Palästina gekauft, und mein Schwieger- ging beständig herunter. Koch erschien mit dem größten vater hatte sie spielerisch ausprobiert, so dass ein selbst- Müller Ostpreußens, Karow, öfter bei uns. Die beiden ver- verständlich ganz abstruses Schriftstück entstanden war. suchten, uns mürbe zu machen, um die Mühle „schlucken“ Man brachte mich nach Oranienburg, wo ich nun in diesem zu können. Unsere Kundschaft war hauptsächlich der Land- Zusammenhang verhört und beschuldigt wurde. Durch eine adel. Wir hatten einen Millionenumsatz, und verschiedene Intervention des britischen Handelsattachés, der nach Ora- Kunden schuldeten uns durchschnittlich oft 500.000 bis nienburg heraus kam, wurde ich nach vierwöchentlicher 1,000.000 RM. Haft entlassen. Am nächsten Tage wurde ich jedoch wie- der verhaftet und ins Polizeipräsidium geschafft, wo Polizei- präsident Graf Helldorf persönlich mich wieder wegen der Schreibmaschine verhörte. Abermals befreite mich der inter- venierende Handelsattaché, der mich vom Polizeipräsidium in seinem Wagen direkt nach dem Flugplatz brachte, und ich reiste sofort nach England.

So weit der Bericht von Dr. Graetz. Der Hinweis auf dieses Dokument kam übrigens von Frau Martina Voigt. Sie ist die Enkelin von Rechtsanwalt Ferdinand Maluck aus der Heilsberger Straße und horchte auf, als sie bei der Recherche in einer ande- ren Sache auf den Namen „Bartenstein“ stieß.

Brand der Mühle

Als die Mühle im Jahre 1935 abbrannte und ein Schaden von mehreren Millionen entstand, ließen wir sie wieder neu aufbauen; es war also jetzt ein ganz neues Werk. Wenn die Die drei Besitzer der Reichsbankpräsidenten Schacht und später Luther Ostpreu- Bartensteiner ßen besuchten, fuhren sie im Auto unserer Firma durch das Mühlenwerke): Land. Bemerkenswert ist es, dass sich Schacht im Jahre Dr. Paul Graetz, 1936 von uns das Material zu seiner „Judenrede“ liefern ließ. Isaak Meyer, Es handelte sich um eine Rede mäßigender Natur über die Dr. Hans Meyer.

7 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

War der Übergang des Besitzes von der Familie Meyer zum gut zum Stammsitz der Familie Schroeder in Wittenberg / letzten Eigentümer eine Enteignung ? Ein Zwangsverkauf Ostpr. … Es ist anzunehmen, dass diese Verbindung Meyer unter Wert ? Eine Abtretung unter Zwang ? – Dabinnus – Schroeder zu dieser Eigentumsübertragung Eine Antwort geben die Erinnerungen von Joachim Schro- geführt hat, die die Deutsche Bank, die Industriebank und eder, dessen Vater der letzte geschäftsführende Direktor die Bank der Ostpreußischen Landschaften, Banken, in de- der Mühlenwerke war: nen unser Großvater jeweils in leitender Stellung tätig war, „Ich will versuchen, exemplarisch an einem Beispiel, zu dem finanziert haben (s. Grundbuch). hinreichend Belege vorliegen, darzustellen, wie unser Groß- Leider konnten der Enkel von Dr. Hans Meyer, Herr Billy vater (Anm. der Red.: Konsul Max Schroeder, Berlin) seine Meyer, Basel, und der Enkel von Max Schroeder, Joachim Stellung bei der Industriebank genutzt hat, um eine Enteig- Schroeder, bei einem Besuch bei Herrn Georg Dabinnus nung jüdischen Vermögens zu unterlaufen. 2011 nichts weiter Wesentliches dazu erfahren. Es handelt sich um die Bartensteiner Mühlenwerke J. Mey- Trotz dieser, von allen Beteiligten als Interim gedachten Lösung er, die seit 1928 von Dr. Hans Meyer geleitet wurden. … geschah noch schlimmeres Unrecht, zumal Familie Meyer Nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze waren die Bar- auch ihre angestammte Wohnung verlassen musste und Hans tensteiner Mühlenwerke J. Meyer „ein besonders begehrtes und Lotte Meyer-Baerwald in Auschwitz umgebracht wurden.“ Objekt, zumal der Betrieb nach einem Feuer (1935) moder- nisiert worden war. Hier bemühte sich der Gauleiter und Für Auskünfte, Dokumente, Hinweise und Bilder danke ich Oberpräsident Erich Koch persönlich um die ‚Arisierung‘, Mr George Fogelson, Redondo Beach,CA wohl in der Erwartung, das florierende Unternehmen seiner Ms Antonia Grey, London, ominösen ‚Erich-Koch-Stiftung‘ einverleiben zu können. Bis Hans Graf von der Groeben, Ainring, 1938 konnten sich die Eigentümer behaupten.“ … Herrn Billy Meyer, Basel, „Nur aus den Erzählungen unserer Mutter ist zu entnehmen, Herrn Harro Schroeder, Biberach, welches Tauziehen hinter den Kulissen stattfand. Denn im Frau Martina Voigt, Berlin August 1939 wurden die Mühlenwerke an Georg Dabinnus, und Ms Katharina Hubschmann, Senior Librarian der Lichtenfelde (Kreis Pr. Eylau) verkauft. Seine Eltern waren Wiener Library, mit der Familie Meyer freundschaftlich eng verbunden. Das für die Erlaubnis des Abdrucks des Graetz-Berichts. Gut der Familie Dabinnus in Lichtenfelde war das Nachbar- Rosemarie Krieger

In Bartenstein, 1945 bis 1946

Wir waren auf unserem Rückmarsch, völlig erschöpft und ausgehungert. Unsere kleine Reisegruppe bestand aus meiner Mutter (40), meinen beiden Geschwistern (7 und 8) und mir (13). Dabei hatte ich eine Kuh, die ich in einer Scheune gefunden hatte. Sie wäre dort verdurstet. In Metgethen holte uns der Russe ein. Als erstes wurden wir unsere Wertgegenstände los. Die Russen stellten einen riesigen Treck zusammen, der nach Osten geführt wurde. Das eigentliche Ziel haben wir nie erfahren. Hinter Inster- burg konnten wir uns vom Treck absetzen und wohnten fünf Monate in einer Torfstecher-Kate. Unsere Mutter wollte unbedingt nach Hause zurück. Kurz vor Bartenstein nahm mir ein Russe mit Waffengewalt meine Kuh weg, Der erste Weg in Bartenstein ging natürlich zu un- serem Haus in der Tannenbergstraße 19. Das Haus war un- Das Haus meiner Eltern, Tannenbergstr. 19 - Aufnahme von 1984. beschädigt. Eine große rote Fahne flatterte am Giebel. Vier russische Offiziere hatten es sich hier bequem gemacht. Die Bitte meiner Mutter, in die erste Etage zu ziehen, wurde Das lief so bis Mitte August 1945, als uns die Offiziere mit- abgelehnt. Sie waren aber damit einverstanden, dass wir in teilten, dass Ostpreußen in Nord und Süd aufgeteilt worden das Haus gegenüber einzogen. Ich ging bei den Russen bet- ist und Bartenstein künftig zu Polen gehört.. Sie haben uns teln, und Mutter suchte als Schneiderin Kunden. In unserer aber versprochen, dass wir in unser Haus einziehen können, Straße wohnten ca. 50 Russen. sobald es frei wird. Ich erhielt Filzstiefel, die zwar zu groß geraten waren, aber Der Auszug der Russen wurde vorbereitet. Sie bauten alles mit Fußlappen konnte ich damit gehen. Mit einer zu großen ab, was nicht niet- und nagelfest war. Selbst Fenster wurden Steppjacke und Hose sah ich nun aus wie ein Russe und ausgehakt und mitgenommen. Die kleinen Leiterwagen wa- habe mich nur durch meine geringe Größe unterschieden. ren überbeladen, und die kleinen Panjepferde taten mir Leid, Bald wurde ich befördert. Ich durfte Kutscher werden, pfleg- die schweren Wagen zu ziehen. te das Panjepferdchen und fuhr die Russen aufs Land, wo Ich war traurig, weil mein kleines Pferd auch die Reise an- den verbliebenen Deutschen die letzten Lebensmittel ge- treten musste. Aber Mutter war glücklich, endlich in ihr Haus raubt wurden. Auch Frauenkleidung war beliebt. Mehrere einziehen zu dürfen. Die Offiziere hatten nicht viel abtrans- Russen hatten sich mit Frauen angefreundet, die abends portiert, und wir konnten auch unsere Möbel behalten. Nun gern zum Feiern kamen und dafür Lebensmittel und Klei- begann das große Reinemachen. dung erhielten. Ich war mit der Pflege des Pferdes und als Die Russen hatten das rote Inlett für Fahnen gebraucht und Kutscher ausgelastet, erhielt auch Essen, und Mutter nähte die Federn die Kellertreppe hinab geschüttet. Beim Reini- und sorgte dafür, dass die Kinder satt wurden. gen der Keller fanden wir noch volle Einweckgläser, und die

8 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Freude war groß. In der Tannenbergstraße waren wir nach die Waggons wurde uns noch das abgenommen, was einen dem Abzug der Russen die einzigen Bewohner. Wert hatte. Decken und Brot durften wir behalten. Die Freude meiner Mutter währte jedoch nicht lange. Mitte Die Fahrt von Bartenstein nach Forst in der Ex-DDR dauerte Oktober kam aus Wilna eine polnische Familie mit Pferd und vier Wochen, und das bei eisiger Kälte. Wir lebten nur von Wagen in unsere Straße gefahren, hielt direkt vor unserem der Nahrung, die wir mitgenommen hatten. In unserem Wag- Haus, und der Pole zwang uns, das Haus sofort zu verlas- gon starben auf der Fahrt zwei alte Damen, die wir bei einem sen. Wir durften nur einige Decken mitnehmen und standen Zwangshalt neben die Gleise legten. wieder da mit leeren Händen. Erschöpft und völlig abgemagert erreichten wir Hof und wa- Die polnische Verwaltung hatte für die verbliebenen Deut- ren doch sehr glücklich, in Freiheit zu sein, und die Frauen schen ein Ghetto eingerichtet, in das wir einziehen mussten. waren glücklich, dass das Malträtieren ein Ende hatte. Dort bezogen wir ein kleines Zimmer. Die hygienischen Ver- Der kleine Reinhard verstarb kurze Zeit danach an Unter- hältnisse waren katastrophal. Es gab kein Wasser und kein ernährung. Er hatte uns den Weg in die Freiheit ermöglicht. Essen. Jeden Morgen kamen Polen ins Lager und holten Ar- Manfred Schramma beitsfähige für verschiedene Tätigkeiten ab. Diese erhielten Huntestraße 15 wenigstens Essen. 38120 Braunschweig Die älteren Menschen verhungerten nach und nach. Der Tel.: 0531 - 862284 Handwagen mit den Toten war ständig unterwegs. Auch ich half mit, die Toten aus den Wohnungen zu holen, was oft sehr schwierig war. Mutter nähte nun bei den Polen und erhielt Nahrungsmittel, Donnerkeile und ich hatte einen Job in einer Bäckerei (Pikarnia) bekom- men. Mit Soni, einem gleichaltrigen Kumpel, hatten wir die Auf einer der letzten Reisen nach Schippenbeil dachte ich Aufgabe, Wasser aus der Alle zu holen und für den Backofen daran, wie wir als Jungens an Faust vorbei den Bleichsteg Holz zu beschaffen. Als Lohn erhielten wir jeder pro Tag ein über die Alle liefen und dann geradeaus über Wiesen und Brot, das für unsere Familie dankbar wie ein Geschenk an- Feldern an den Morgen landeten. Dort an den hohen Ufern genommen wurde. der Alle fanden wir immer Donnerkeile, die wir dann für ein Neben uns wohnte ein nettes junges Mädchen, das mir sehr Dittchen das Stück verkauften. Wir fanden immer welche. sympathisch war. Wir waren freundschaftlich verbunden und An den hohen Ufern der Alle bauten wir uns auch kleine verstanden uns gut. Als ich erkrankte, hat sie sich sehr um Höhlen, was gefährlich war. mich bemüht. Um die alten Spielplätze noch mal zu besuchen, bin ich über Ich fühlte mich glücklich. Eines Tages bekam sie hohes Fie- Langendorf hinmarschiert und fand einiges noch im alten ber und starb nach wenigen Tagen. Als ich ihr Zimmer betrat, Zustand. Dort buddelte ich auch nach Donnerkeilen und lag sie auf einem leeren Sack, der als Matratze diente, weiter habe einige gefunden. hatte sie eine Decke und ein kleines Kopfkissen, ein Bett Ernst Tillmann gab es nicht. Ich setzte mich zu ihr, um für immer Abschied Äquatorweg 10 zu nehmen. Ihre Oma bat mich, einen Sarg zu zimmern, was 41749 Viersen mir nach vielen Schwierigkeiten mit alten Schrankteilen ge- lang. Zur Wasserversorgung der Bäckerei hatten wir einen Hand- Donnerkeile, auch Teu- wagen, auf dem zwei Holztonnen standen, gefüllt reichten felsfinger genannt, sind sie für einen Tag aus. die Schulpe von Belemni- Hierbei ereignete sich ein schrecklicher Unfall, der einen ten. Diese Kopffüßer mit jungen Polen das Leben kostete. Beim Wasserschöpfen dreiteiliger Kalkschale, bewarfen uns ca. acht Jungen von der nächstliegenden mit den heutigen Tinten- Schöpfstelle mit Steinen, wir warfen zurück, die Entfernung fischen verwandt, lebten war aber zum Treffen zu groß. Bei dem Gewühle auf dem vor rund 60 Millionen Jah- nächsten Holzsteg wurde ein Junge in die Alle geschubst. ren; sie starben im Eozän Der Fluss hatte zu der Zeit eine starke Strömung, der Jun- aus. ge tauchte nicht wieder auf. Als die Miliz eintraf, sagten die Kinder aus, dass wir den Jungen mit einem Stein getroffen hätten und er deshalb ertrunken sei. Wir kamen beide in eine Zelle der Milizstation und wurden wie Schwerverbrecher be- handelt. Erst als man später den Jungen unverletzt aus der Alle fischte, wurden wir nach vier Wochen entlassen. Dieser Schelecken Knast war eine meiner schlimmsten Erfahrungen in meinem Leben, zumal auch täglich Betrunkene in unsere Zelle ein- Vieles aus meinem Leben habe ich in meinem Computer gesperrt wurden. gespeichert oder in Hörbüchern festgehalten. Beim Herum- Im Mai 1946 wurde Reinhard geboren. Ich hatte nicht be- stöbern in meinem Archiv stieß ich auf folgende Geschichte: merkt, dass Mutter schwanger war. Die vielen Schändun- Als ich während des Krieges nach einem Lazarettaufenthalt gen, die sie ertragen musste, hatten ein lebendes Zeugnis in Königsberg Ponarth in der Kaserne der Beobachtungs- hinterlassen. Es gab aber weder Babynahrung noch Mut- Ersatz-Abteilung 11 war, lag auf meiner Stube ein Unteroffi- termilch. Mutter nahm den Kleinen mit zur Arbeit und gab zier, der aus dem Kreise Labiau kam. Er erzählte uns davon, ihm das,was sie für ihre Arbeit bekam, normales Essen für dass es dort ein Dorf gäbe, dass „Schelecken“ hieß. Auch Erwachsene. eine Gaststätte mit dem Namen „Miramar“. Als er dann den Etwa im August begannen die Polen, die Deutschen zwangs- Namen der Gaststätte und des Ortes zusammen nannte, fiel weise auszusiedeln. Vorrang hatten die, die alt und gebrech- uns Götz von Berlichingen ein. Wir fanden das sehr amü- lich waren und nicht arbeiten konnten, so auch Frauen mit sant. Kleinkindern. Im Internet wurde ich bei Google fündig. Der Ort wurde 1938 Im Oktober war es dann so weit, wir waren wegen des Klein- umbenannt. kindes für einen Transport eingeteilt. Vor dem Einsteigen in Georg Kugland

9 Familiennachrichten

Der Vorstand der Heimatkreisgemeinschaft gratuliert Heinz Wasserberg, *17.03.1924, aus Friedland, deren Mitgliedern herzlich zum Geburtstag jetzt: Jupiterstraße 8, 82266 Inning , geb. Kleiß, *20.03.1924, aus Bartenstein, 100 Jahre Edith Kleiß jetzt: Dasnöckel 96, 42329 Wuppertal Elise Herrendörfer, geb. Hermann, *12.05.1914, aus Schip- penbeil, jetzt: Feldstraße 57, 18057 Rostock Waltraut Klein, geb. Wutke, *14.04.1924, aus Bartenstein, jetzt: Luisenstraße 11, 59555 Lippstadt 95 Jahre Erika Bittner, geb. Hempel, *11.05.1924, aus Spittehnen, Irene Sindemann, geb. Unger, *10.04.1919, aus Schippenbeil, jetzt: Erlenweg 2, 31789 Hameln jetzt: An den drei Brunnen 17, 60431 Frankfurt/M. 89 Jahre 94 Jahre Ellinor Freter, geb. Wahnfried, *26.02.1925, aus Bartenstein, Ursula Siebert, geb. Kiaulehn, *20.03.1920, aus Bartenstein, jetzt: Hauptstraße 3, 01097 jetzt: Kantstraße 24, 78176 Blumberg Fridel Voss, geb. Grunwald, *03.03.1925, aus Bartenstein, Hilda Bartels, geb. Bartel, *25.03.1920, aus Schippenbeil, jetzt: Saarstraße 15, 26789 Leer/Ostfr. jetzt: Buchenweg 5, 23568 Lübeck Klaus Bitzer, *29.04.1925, aus Plackheim, Gertrude Rockel, geb. Eising, *29.03.1920, aus Maxkeim, jetzt: Am hohen Rain 19, 50389 Wesseling-Urfeld jetzt: Wanner Straße 21/23, 44809 Bochum Ella Grüner, geb. Hensel, *10.05.1925, aus Groß Schwansfeld, Liesbeth Steinicke, geb. Maibaum, *15.04.1920, jetzt: Oberes Schwarzviertel 1, 07366 Blankenberg aus Landskron, jetzt: Dorfstraße 47, 06577 Gorsleben Ursula Wagner, geb. Wagner, *18.05.1925, aus Schippenbeil, Erna Fricke, geb. Rose, *24.04.1920, aus Schippenbeil, jetzt: B.-Lichtenberg-Weg 11, 08529 Plauen jetzt: Hinsbleek 12 / 629, 22391 Hamburg Elsbeth Willms, geb. Gaebel, *31.05.1925, aus Bartenstein, 93 Jahre jetzt: Schönaich-Carolath-Straße 9, 25336 Elmshorn Margarete Hopp, geb. Hechler, *02.02.1921, aus Friedland, 88 Jahre jetzt: Großer Sand 63, 25436 Uetersen Heinz Wittke, *23.02.1926, aus Friedland, lrmgard Andersson, geb. Dluschnewski, *10.02.1921, jetzt: Alte Ringstraße 3, 45721 Haltern aus Kraftshagen, jetzt: Solständsgatan 22, S-41509 Göteborg Elli Klevenz, geb. Klung, *02.03.1926, aus Friedland, Margot Mahler, geb. Kohnert, *21.02.1921, aus Bartenstein jetzt: An den Kasernen 26, 68167 Mannheim jetzt: Borgfelde 29, 22869 Schenefetd Erwin Lange, *07.03.1926, aus Bartenstein, Kuno Mallwitz, *27.03.1921, aus Bartenstein, jetzt: Hangstraße 34, 44287 Dortmund jetzt: Marienstraße 5, 14542 Werder Heinz Langanke, *22.04.1926, aus Heinrichsdorf, Gerda Fischer, geb. Schröder, *31.03.1921, aus Tromitten, jetzt: Waldstraße 32, 31162 Bad Salzdetfurth jetzt: Ziolkowskistraße 56, 19063 Hildegard Bredau, geb. Müller, *20.05.1926, aus Groß Hildegard Schilf, geb. Rosentreter, *13.04.1921, Sporwitten, jetzt: Hagelkreuzstraße 101, 46149 Oberhausen aus Kloschenen, jetzt: Schloßgarten 8, 29342 Wienhausen 87 Jahre 92 Jahre Ingeburg Oergel, geb. Hensen, *18.02.1927, aus Bartenstein, Edeltraut Milewsky, *06.02.1922, aus Bartenstein, jetzt: Luxweg 11, 21035 Hamburg jetzt: Elise-Crola-Straße 20, 38855 Wemigerode Dorothea Barth, geb. Kleeman, *09.03.1927, Liesbeth Rümpelein, geb. Ribbe, *20.02.1922, aus Schippenbeil, jetzt: Lehmberg West II, 21441 Garstedt aus Stolzenfeld, jetzt: Im Grünhof 18a, 91275 Auerbach Reinhard Gottschalk, *25.03.1927, aus Gallingen, Erna Schulz, geb. Koslowski, *01.03.1922, aus Schippenbeil, jetzt: Neuwiese 23, 86911 Dießen / Riederau jetzt: Bismarckring 35, 88400 Biberach Siegfried Rohr, *05.04.1927, aus Groß Schwansfeld, HeIIa v. Kobylinski, geb. Rex-Gröning von, *07.03.1922, jetzt: Schaumburger Straße 17, 31553 Sachsenhagen aus Wöterkeim, jetzt: Pflaumdorfer Straße 31, 86922 Eresing Ilse Kiefer, geb. Henze, *10.04.1927, aus Friedland, Gisela Haase, geb. Bleß, *01.04.1922, aus Friedland, jetzt: Tulpenstraße 4, 72517 Sigmaringendorf jetzt: Bungenkamp 8, 17192 Waren/Müritz Walter Studtfeld, *27.04.1927, aus Bartenstein, Gerda Longerich, geb. Pototzky, *16.04.1922, jetzt: Hohnhorstweg 2, 31275 Lehrte aus Bartenstein, jetzt: Marienstraße 6, 46509 Xanten Erika Hosse, geb. Bommel, *29.04.1927, aus Romsdorf, Erika Margies, geb. Stoelzer, *08.05.1922, aus Friedland, jetzt: Rübezahlstraße 13, 42655 Solingen jetzt: Wilhelm-Beming-Straße 1, 49716 Meppen Heinz Rosengart, *19.05.1927, aus Langendorf, Irene Zidorn, geb. Neumann, *10.05.1922, aus Schönbruch, jetzt: Vorsselsweg 14, 47506 Neukirchen-Vluyn jetzt: Osterfelddamm 12, 30627 Hannover Anne-Marie Hildebrandt, geb. Tobies, *17.05.1922, aus 86 Jahre Bartenstein, jetzt: Mergelteichstraße 10 B, 44225 Dortmund Dora Dallinger, geb. Schwarz, *05.02.1928, aus Friedland, jetzt: Belchenstraße 22, 79427 Eschbach Else Voss, geb. Freitag, *17.05.1922, aus Friedland, jetzt: Haidkamp 2, 25421 Pinneberg Harry Herrmann, *15.02.1928, aus Redden, jetzt: Wallenhorster Straße 78, 49565 Bramsche 91 Jahre Lieselotte von den Berg, geb. Werner, *24.02.1928, Grete Hickl, geb. Kohnert, *16.02.1923, aus Kinnwangen, aus Friedland, jetzt: Stettiner Straße 6, 25541 Brunsbüttel jetzt: Lange Straße 23, 37130 Gleichen Erich Borchert, *28.02.1928, aus Sporgeln, Gerda Griff, geb. Pohl, *19.02.1923, aus Domnau, jetzt: August-Bebel-Straße 1, 07366 Blankenberg jetzt: Münster Straße 34., 28277 Ursula Willim, geb. Plaumann, *03.03.1928, aus Allenau, Vera Plaumann, geb. Gludau, *23.03.1923, aus Damerau, jetzt: Lieselotte-Herrmann-Straße 7, 23968 Wismar, Meckl jetzt: Erfurter Straße 49, 51103 Köln Ursula Lense, geb. Karuß, *03.03.1928, aus Kraftshagen, Anneliese Drews, geb. Müller, *06.04.1923, aus Bartenstein, jetzt: Tönninger Straße 47, 22607 Hamburg jetzt: Berner Allee 3, 22159 Hamburg Elfriede Wäterling, geb. Süß, *14.03.1928, aus Bartenstein, Helmut Bleß, *16.04.1923, aus Hermenhagen, jetzt: Eichendorffplatz 1, 38259 Salzgitter Bad jetzt: Nonnenpfad 13, 60599 Frankfurt / Main Dorothea Schlesinger, geb. Freudenreich, *01.04.1928, Elfriede Aust, geb. Grunert, *02.05.1923, aus Naukritten, aus Bartenstein, jetzt: Schönblick 2, 76275 Ettlingen jetzt: Honigloch 1, 42549 Velbert Käthe Pullwitt, geb. Neumann, *17.04.1928, aus Wehrwilten, Ursula Kipping, geb. Teschner, *10.05.1923, aus Groß jetzt: Parkstraße 9, 38368 Mariental Schwansfeld, jetzt: Am Hohen Tore 4 A, 38118 Braunschweig Heinz Klang, *18.04.1928, aus Meludwiesen, 90 Jahre jetzt: Dorfstraße 31, 17166 Teterow / Pampow Vera Arndt, geb. Liebich, *05.02.1924, aus Klein Schönau, Fritz Biermann, *18.04.1928, aus Redden, jetzt: Im Schwanenfeld 1, 40764 Langenfeld jetzt: Jesinghauserstraße 28, 58332 Schwelm Käte Wauer, geb. Wittke, *16.02.1924, aus Schippenbeil, Willi Krause, *05.05.1928, aus Domnau, jetzt: Placken Ellern 46, 49191 BeIm jetzt: Halinger Dorfstraße 59, 58708 Menden Hans Graf von der Groeben, *24.02.1924, Hilda Biennek, geb. Lange, *07.05.1928, aus Landskron, aus Groß Schwansfeld, jetzt: Mühlbachstraße 6, 83404 Ainring jetzt: Lerchenweg 8, 59368 Werne Hanna Römer, geb. Grunwald, *16.03.1924, aus Kraftshagen, Hildegard Pollmüller, geb. Kleiß, *16.05.1928, jetzt: Landrain 147, 06118 Halle/Sa. aus Bartenstein, jetzt: Schlehenweg 37, 42327 Wuppertal

10 Familiennachrichten

85 Jahre Christel Bersier-Richard, geb. Richard, *01.05.1931, aus Gerda Teschner, geb. Küssner, *12.02.1929, aus Lapkeim, Perkau, jetzt: Grand ‚rue 11, CH-2603 Pery jetzt: Sonnenberg 5, 37581 Bad Gandersheim Willi Rehberg, *08.05.1931, aus Friedland, Siegfried Schulz, *19.02.1929, aus Siddau, jetzt: Biberacher Straße 93, 88441 Mittelbiberach jetzt: Im Schleid, 61118 Bad Vilbel Gerda Beier, geb. Lech, *28.05.1931, aus Stolzenfeld, Gerda Friedemann, geb. Maibaum, *20.02.1929, aus Rohden, jetzt: Im Böhel 25, 55450 Langenlonsheim jetzt: Wilh.-Kastern-Straße 9, 29345 Unterlüß Elfriede Ehlers, geb. Stoermer, *01.03.1929, aus Bartenstein, 82 Jahre jetzt: Nordring 40, 23730 Neustadt/Holst. Manfred Schramma, *22.02.1932, aus Bartenstein, jetzt: Huntestraße 15, 38120 Braunschweig Fritz Krämer, *07.03.1929, aus Georgenau, jetzt: Schützenstraße 25, 38486 Lötze Eva Zitzmann, geb. Pohl, *27.02.1932, aus Domnau, jetzt: Quittenweg 5, 33649 Bielefeld Lise-Lotte Ewald, geb. Schwalba, *08.03.1929, aus Bartenstein, jetzt: Tycho-Brahe-Weg 25, 22043 Hamburg Vera Schmiedel, geb. Orlowsky, *29.02.1932, aus Bartenstein, jetzt: Oelbergstraße 10, 51357 Leverkusen Ilse Blumenau, geb. Blumenau, *21.03.1929, aus Friedland, jetzt: Bohnstedtstraße 17, 99867 Gotha Klaus-Dieter Bahr, *06.03.1932, aus Bartenstein, jetzt: Leharstraße 8, 67346 Speyer Hertha Eis, geb. Pahlke, *26.03.1929, aus Domnau, jetzt: Unter den Eichen 7, 56479 Elsoff (Westerwald) Kurt Rogall, *09.03.1932, aus Bartenstein, jetzt: Halsestraße 14, 27283 Verden Swaantje Gramberg, *18.04.1929, aus Schwönau, jetzt: Braamkamp 24, 22297 Hamburg Irma Popko, geb. Reinke, *12.03.1932, aus Schippenbeil, jetzt: Teutonenweg 10 n, 22453 Hamburg Else Steen, geb. Dohna, *28.04.1929, aus Schönbaum, jetzt: Schallenberg 18, 25587 Münsterdorf Ewald Bessel, *31.03.1932, aus Friedland, jetzt: Stargarder Straße 34a, 22147 Hamburg Aline Teiwes, geb. Prange, *08.05.1929, aus Hirschwalde, jetzt: Neckarstraße 8, 28816 Stuhr Ilse Wenzel, geb. Wenzel, *10.04.1932, aus Friedland, jetzt: Leuschnerstraße 2, 38444 Wolfsburg Fritz Rudwaleit, *10.05.1929, aus Dietrichswalde, jetzt: Woltersdorfer Landstraße 53, 15537 Erkner Edith Staas, geb. Lubnau, *11.04.1932, aus Rosenort, jetzt: Esslinger Heide 16, 49635 Badbergen Brigitte Gerlach, geb. Armack, *12.05.1929, aus Klingenberg, jetzt: Erlanger Straße 34, 40597 Düsseldorf Ursula Eisele, geb. Wicht, *17.04.1932, aus Friedland, jetzt: Telegrafstraße 64, 53842 Troisdorf Charlotte Hohendorf, geb. Hohendorf, *15.05.1929, aus Schippenbeil, jetzt: Remlingstraße 9, 76846 Hauenstein Fritz Schlifski, *01.05.1932, aus Domnau, jetzt: Birkenallee 14, 30855 Langenhagen Horst Neufang, *20.05.1929, aus Arndshof, jetzt: Kiebitzweg 12, 26419 Schortens Heinrich Färber, *16.05.1932, aus Dietrichswalde, jetzt: Erlenstraße 5, 78727 Oberndorf / Neckar 84 Jahre Heinz Düsterwald, *17.05.1932, aus Schippenbeil, Hannelore Niessen, geb. Wolf, *03.02.1930, aus Rosenort, jetzt: Poststraße 8, 37619 Hehlen jetzt: Heerstraße 10, 50189 Elsdorf Hermann Petter, *20.02.1930, aus Klein Schönau, 81 Jahre jetzt: Nelkenweg 14, 88436 Eberhardzell Elli Loll, geb. Loll, *05.02.1933, aus Friedland, jetzt: Ansgarstraße 75, 25336 Elmshorn Waltraud Schlifski, geb. Köhn, *24.02.1930, aus Schwönau, jetzt: Birkenallee 14, 30855 Langenhagen Klaus Eichler, *06.02.1933, aus Bartenstein, jetzt: Scharnweberstraße 4, 10247 Berlin Ferdinand Karl Richard Lange, *06.03.1930, aus Lindenau, jetzt: Helsinkistraße 31, 42657 Solingen Erna Kammholz, geb. Link, *14.02.1933, aus Romsdorf, jetzt: Finkenweg 1, 29664 Walsrode Eva-Maria Bölle, geb. Jagdt, *09.03.1930, aus Bartenstein, jetzt: Backemuder Straße 10, 49716 Meppen/Ems Irmgard Krüger, geb. Rosteck, *18.02.1933, aus Beyditten, jetzt: Würdtweinstraße 6, 67549 Worms Dr. Herbert Libuda, *16.03.1930, aus Friedland, jetzt: Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 3, 19322 Wittenberge Werner Kehn, *26.02.1933, aus Friedland, jetzt: Brasselstraße 9a, 41747 Viersen Hildegard Schmelz, geb. Link, *20.03.1930, aus Romsdorf, jetzt: Mittelhof 17, 29683 Fallingbostel Kurt Andres, *27.02.1933, aus Allenau, jetzt: Friedrich-Ebert-Straße 13, 63150 Heusenstamm Dr. Horst Marienfeld, *06.04.1930, aus Friedland, jetzt: Mühlstraße 14/2, 88085 Langenargen Dora Schiemann, geb. Pohl, *03.03.1933, aus Bonschen, jetzt: Auf dem Krammen 9, 32791 Lage/Lippe Ursula Dluschnewski, geb. Günther, *09.04.1930, aus Kraftshagen, jetzt: Sevelener Straße 20, 47661 Issum Gisela Paeslack, geb. Heidemeyer, *05.03.1933, aus Bartenstein, jetzt: Hohenholz 3, 42111 Wuppertal Herbert Janzen, *17.04.1930, aus Friedland, jetzt: Süderweg 93, 25821 Breklum Minna Lucanus, geb. Werner, *29.03.1933, aus Falkenau, jetzt: Ortsstraße 11, 07389 Schmorda Ilse Sklarski, geb. Grudde, *20.04.1930, aus Bartenstein, jetzt: Feldstraße 243 a, 24106 Kiel Helga Maria Ernst, geb. Weber, *17.04.1933, aus Bartenstein, jetzt: Wachenheimer Straße 76, 65835 Liederbach am Taunus Heinz Rubbel, *05.05.1930, aus Dorf Dompendehl, jetzt: Breddert 46, 40723 Hilden Charlotte Gramberg, *25.04.1933, aus Bartenstein, jetzt: Allensteiner Straße 25a, 29313 Hambühren Frieda Färber, geb. Färber, *21.05.1930, aus Dietrichswalde, jetzt: Holderbuschweg 8, 70563 Stuttgart Helga Behnert, geb. Hellmig, *02.05.1933, aus Damerau, jetzt: Breisgaustraße 20, 79312 Emmendingen Jutta Scholz, geb. Haack, *29.05.1930, aus Littersdorf, jetzt: Glatzer Straße 22, 58511 Lüdenscheid Helga Freese, geb. Flucks, *10.05.1933, aus Schippenbeil, jetzt: Möwenweg 5., 26524 Blandorf-Wichte Gertrud Schult, geb. Kühnappel, *29.05.1930, aus Georgenau, jetzt: Schwedensteg 12, 95326 Kulmbach Manfred Buchholz, *16.05.1933, aus Bartenstein, jetzt: Falkenweg 11, 99706 Sonderhausen Herta Wackernah, geb. Kinder, *30.05.1930, aus Bartenstein, jetzt: Butjadinger Straße 29, 28197 Bremen Lothar Breitkreuz, *21.05.1933, aus Grudshöfchen, jetzt: Nelkenweg 18, 53359 Rheinbach Christel Barg, geb. Kleemann, *30.05.1930, aus Schippenbeil, jetzt: Köhlerstraße 7, 31582 Nienburg/Weser Siegfried Riedel, *25.05.1933, aus Friedland, jetzt: Saarstr. 135, 47198 Duisburg 83 Jahre Dorothea Harnack, geb. Fabian, *04.02.1931, 80 Jahre aus Bartenstein, jetzt: Heinrich-Plett-Allee 8, 28259 Bremen Udo-Horst Bernsdorf, geb. Sauerbaum, *02.02.1934, aus Bartenstein, jetzt: Mozartstraße 3, 39590 Tangermünde Gerhard Lindenau, *26.02.1931, aus Friedland, jetzt: Lindenallee 33, 49661 Cloppenburg Joachim Zimmer, *14.02.1934, aus Liesken, jetzt: Ernst-Barlach-Straße 3, 23843 Bad Oldesloe Ernst Broschell, *12.03.1931, aus Bartenstein, jetzt: Treibweg 53, 45277 Essen Christel Cordes, geb. Werner, *18.02.1934, aus Deutsch Wilten, jetzt: Schaafhausen 20, 29451 Dannenberg Ingrid Schuster, geb. Reimann, *15.03.1931, aus Schönwalde, jetzt: Sylbitzer Straße 16, 06193 Götschetal Hildegard Fabianke-Pohl, geb. Pohl, *09.03.1934, aus Bartenstein, jetzt: Seidenstraße 5, 47877 Willich-Anrath Wolfgang Marienfeld, *01.04.1931, aus Friedland, jetzt: Hambergweg 2, 74821 Mosbach-Netz Karl-Heinz Morwinsky, *11.03.1934, aus Schippenbeil, jetzt: Bäudnerbarg 7, 18209 Reddelich Heinz Schuttkowski, *15.04.1931, aus Groß Schwansfeld, jetzt: Karlstr. 3, 88348 Bad Saulgau Doris Richter, geb. Tischel, *12.03.1934, aus Wolmen, jetzt: Goldhähnchenweg 35, 12359 Berlin Toni Guerth, geb. Volknandt, *19.04.1931, aus Gallingen, jetzt: Fritz-Reuter-Straße 21, 17159 Dargun

11 Familiennachrichten

Wolfgang Mende, *21.03.1934, aus Minten, Eberhard Pohl, *17.04.1937, aus Bartenstein, jetzt: Württembergische Str. 33, 10707 Berlin jetzt: Gartenstraße 61, 08523 Plauen Hans Tiedtke, *25.03.1934, aus Deutsch Wilten, Ingeborg Dieling, geb. Dommert, *04.05.1937, aus Barten- jetzt: Löwenberger Straße 3, 30855 Langenhagen stein, jetzt: Max-Lademann-Straße 23, 06766 Wolfen Kurt Unger, *26.03.1934, aus Nohnen, Reinhard Botzcek, *08.05.1937, aus Bartenstein, jetzt: Op de Gehren 36a, 22869 Schenefeld jetzt: Weidenweg 15, 31224 Peine Elly Driemeyer, geb. Hartwich, *06.04.1934, aus Karschau, jetzt: Forellenweg 2, 33803 Steinhagen 76 Jahre , geb. Murasch, *21.02.1938, aus Schip- Erwin Neumann, *20.04.1934, aus Prauerschitten, Elisabeth Zadrozny jetzt: Rosentaler Weg 1 a, 42551 Velbert penbeil, jetzt: Mainzer Landstraße 538, 65933 Frankfurt , *26.02.1938, aus Rosenort, Inge Riedel, geb. Riemke, *27.04.1934, aus Schippenbeil, Horst Jander jetzt: Königsberger Straße 1 a, 27711 Osterholz-Scharrnbeck jetzt: Am Hankenberg 7, 32825 Blomberg , geb. Kroll, *27.02.1938, aus Bartenstein, Erhard Neick, *20.05.1934, aus Bartenstein, Helga Friesdorf jetzt: Am Ring 4, 19372 Groß Goderns jetzt: Eichenbachstraße 14, 53639 Königswinter , geb. Krause, *22.03.1938, aus Minten, jetzt: Gerhard Mischke, *26.05.1934, aus Böttchersdorf, Brigitte Frings jetzt: Poggenburg 18a, 28327 Bremen Noitzscher Straße 12, 04838 Zschepplin, OT Hohenprießnitz Edeltraud Fechner, geb. Bieling, *23.03.1938, 79 Jahre aus Langendorf, jetzt: Oberwaldstraße 24, 36355 Grebenhain Gustav Eichwald, *07.02.1935, aus Plensen, Erhard Mollenhauer, *23.03.1938, aus Heinrichsdorf, jetzt: Pleeksweg 12, 31008 Elze jetzt: Lehrberg 4, 24594 Hohenwestedt Hans Klötzing, *10.02.1935, aus Domnau, Gisela Poggendorf, geb. Wormuth, *02.04.1938, jetzt: Gartenstraße 10, 65835 Liederbach aus Grommels, jetzt: Bellenstraße 44, 68163 Mannheim Ingeborg Koppetsch, geb. Wienert, *19.02.1935, Werner Schulz, *12.04.1938, aus Gallingen, aus Bartenstein, jetzt: Ostpreußenring 125, 23569 Lübeck jetzt: Uthlander Straße 5, 25813 Husum Erich Stuhlmacher, *19.02.1935, aus Minten, Dora Kotzian, geb. Behrendt, *28.04.1938, aus Legienen, jetzt: Wupperstraße 21, 50259 Pulheim jetzt: Schomberg 5, 03130 Spremberg Hanna Ziemer, geb. Morgenroth, *23.03.1935, Hannelore Hofmann, geb. Paeslack, *04.05.1938, aus Tappelkeim, jetzt: Lärzer Straße 11, 17252 Mirow aus Bartenstein, jetzt: Am Waldesrand 1, 99427 Axel Doepner, *26.03.1935, aus Schleuduhnen, jetzt: Am Ostbahnhof 14, 40878 Ratingen 75 Jahre , *06.02.1939, aus Wordommen, Else Stobbe, geb. Meinecke, *06.04.1935, aus Gallingen, Reinhard Stobbe jetzt: Amselweg 13, 29396 Schönewörde jetzt: Rathausstraße 5, 31319 Sehnde , *07.02.1939, aus Rostock, Anneliese Kopatz, geb. Schögraf, *06.04.1935, aus Damerau, Regina Wieck jetzt: Allemannenstraße 20, 75177 Pforzheim jetzt: Finkenbauer 2, 18057 Rostock , *14.02.1939, aus Allenau, Jutta Rudwaleit, geb. Stiebler, *15.04.1935, aus Dietrichs- Helmut Andres walde, jetzt: Woltersdorfer Landstraße 53, 15537 Erkner jetzt: Mozartweg 13a, 27404 Zeven , *11.03.1939, aus Schippenbeil, Helga Ternes, geb. Kerwien, *19.04.1935, aus Bartenstein, Walter Lech jetzt: Ludwigstraße 29, 74532 Ilshofen jetzt: Kuphalstraße 27, 18069 Rostock , *16.03.1939, aus Markienen, Gisela Beer, geb. Gottschalk, *22.04.1935, aus Sporgeln, Friedrich-Christian von Berg jetzt: Bergstraße 38, 99510 Apolda jetzt: Bonhoefferufer 2, 10589 Berlin , geb. Bastian, *10.05.1939, aus Schip- Ernst Andres, *06.05.1935, aus Allenau, Rosemarie Köppen jetzt: In der Siedlung 50, 31867 Hülsede penbeil, jetzt: Herderstraße 33, 18311 Ribnitz-Damgarten 74 Jahre 78 Jahre , geb. Surkus, *13.03.1940, aus Bartenstein, Brigitte Klement, geb. Milkereit, *15.02.1936, aus Bartenstein, Roswitha Muhs jetzt: Hauptstraße 24, 73249 Wernau/N. jetzt: Goethestraße 60, 19053 Schwerin , geb. Lech, *26.04.1940, aus Wolmen, Friedr.-Wilh. von der Groeben, *26.02.1936, aus Sporgeln, Irmgard Plihal jetzt: Dachsring 21, 40883 Ratingen jetzt: Bremer Straße 30, 18057 Rostock , geb. Oertel, *03.05.1940, Gerda Voigt, geb. Schirrmacher, *02.03.1936, aus Juditten, Hannelore Reese jetzt: Schulplatz 8, 39307 Hohenseeden aus Schippenbeil, jetzt: Haupstraße 33, 22967 Tremsbüttel Renate Pohle, geb. Heinrich, *09.03.1936, aus Bartenstein, 73 Jahre jetzt: Forststraße 49, 12163 Berlin Dr. med. Günther Bahlmann, *29.03.1941, aus Friedland, Rüdiger Rohde, *10.03.1936, aus Rohden, jetzt: An den Bleichen 18, 18435 Stalsund jetzt: Op de Lost 1, 24594 Nindorf Edeltraut Schulze, geb. Werner, *11.04.1941, Anneliese Neick, geb. Porsch, *09.04.1936, aus Pohiebels, aus Deutsch Wilten, jetzt: Pestalozzistraße 6, 30926 Seelze jetzt: Am Ring 4, 19372 Groß Goderns Brigitte Miersch, geb. Salamon, *22.04.1941, aus Bartenstein, Hans-Georg Bierfreund, *12.04.1936, aus Grasmark, jetzt: Lutherstr. 14, 38518 Gifhorn jetzt: Silcherstraße 1, 72810 Gomaringen Christian Witten, geb. Wittkowsky, *19.05.1941, aus Met- Hannelore Ewert, geb. Morwinsky, *16.04.1936, gethen, jetzt: Eichendorffstraße 11, 53844 Troisdorf-Sieglar aus Schippenbeil, jetzt: Dorfstraße 10, 23923 Sabow Gisela Stuhlmacher, geb. Stuhlmacher, *19.05.1941, Benita Gohrband, geb. Küßner, *04.05.1936, aus Bartenstein, aus Minten, jetzt: Wupperstraße 21, 50259 Pulheim jetzt: Brussuskoppel 11, 24235 Laboe Gisela Theissen, geb. Funk, *23.05.1941, aus Bartenstein, Knut Erhard Walter Perkuhn, *11.05.1936, aus Lisettenfeld, jetzt: Peter-Behrens-Straße 90, 40595 Düsseldorf jetzt: Bergstraße 25, 29565 Wriedel , geb. Bronst, *20.05.1936, 72 Jahre Irmgard Schnabel , geb. Schink, *12.02.1942, aus Gallingen, aus Schmirdtkeim, jetzt: Blintendorf 56, 07926 Gefell Ilse Richter jetzt: Ottendorfer Straße 2, 01561 Würschnitz , *30.05.1936, aus Redden, Siegfried Fabeck , *18.02.1942, aus Bartenstein, jetzt: Rostocker Straße 21a, 03046 Cottbus Ludwig Zeiß jetzt: Schaftnacher Weg 19, 91126 Rednitzembach , geb. Langhans, *31.05.1936, aus Klein Gerda Hanisch , geb. Christ, *11.03.1942, Kärthen, jetzt: Kastanienweg 3, 21394 Kirchgellersen Ingrid Ursula Stolte aus Bartenstein, jetzt: Stiegelpotte 78, 32139 Spenge , *31.05.1936, aus Bartenstein, Eberhard Petereit , geb. Briese, *10.04.1942, aus Bartenstein, jetzt: Landsberger Str.57, 53119 Bonn Sabine Heubach jetzt: Kornacker 22, 22523 Hamburg 77 Jahre , *16.02.1937, aus Bartenstein, 71 Jahre Edwin Eicher , geb. Müller-Bast, *14.02.1943, jetzt: Vor der Steinert 38, 57518 Steieroth Ingrid Steinhäußer aus Friedland, jetzt: Rotschreuth 11, 96317 Kronach , geb. Redmann, *16.02.1937, aus Falkenau, Lilli Busch , geb. Grömke, *26.03.1943, aus Bartenstein, jetzt: Langer Weg 1, 07356 Lobenstein Helga Gräser jetzt: Carl-Vogel-Weg 24d, 99867 Gotha , geb. Prill, *22.02.1937, aus Thorms, Gisela Seekamp , geb. Saß, *31.03.1943, aus Georgenau, jetzt: Funkschneise 51, 28307 Bremen Ursula Saß-Russow jetzt: Domstraße 12, 23909 Ratzeburg , *07.04.1937, aus Bartenstein, Wolfgang Vogel , geb. Stockfisch, *29.04.1943, aus Bartenstein, jetzt: Gierather Str. 35, 51069 Köln Doris Auer jetzt: Bahnhofstraße 31, 71282 Hemmingen

12 Familiennachrichten

Frank-Dieter Littwin, *30.04.1943, aus Bartenstein jetzt: Ellernkamp 7, 33818 Leopoldshöhe Unsere Mutti wurde dieses Jahr 70 Jahre Elfriede Fortange, geb. Thomaszewski, *17.03.1944, aus Rosenort, jetzt: Wollankstraße 49, 13359 Berlin 100 Jahre Hermann Foethke, *25.04.1944, aus Bartenstein, Hildegard Gehrmann jetzt: Am Hagen 22, 37191 Katlenburg geb. Herrmann Manfred Zilian, *07.05.1944, aus Bartenstein, geb. am 11. März 1914 in Langendorf jetzt: Trautäckerstraße 1, 70567 Stuttgart Sie wurde in der Kirche Schippenbeil getauft, konfirmiert und 1937 getraut. Der Vorstand der Heimatkreisgemeinschaft gratuliert Es gratulieren ihre Töchter Helga und Sigrid auch allen Lesern von „Unser Bartenstein“, die nicht Mitglieder der Heimatkreisgemeinschaft sind. Von folgenden Lesern ist das Heimatblatt Ursula Renner, geb. Neumann, *04.02.1936, früher Bonschen, „Unser Bartenstein“ mit dem Vermerk der Post: jetzt Mozartstr. 8 in 78549 Speichingen. „Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln oder unbekannt verzogen“ zurück- Werner Link, * 20.03.1934, früher Bonschen, jetzt Dünenweg 12 in 68239 Seckenheim. gekommen. , *13.04.1940, früher Bonschen, Helmut Goliewski In dieser Ausgabe sind keine ungeklärten Rückläufer jetzt Rosenweg 13 in 33659 Bielefeld. vorhanden. Erwien Goliewski, * 15.04.1926, früher Bonschen, jetzt Altstadt 17 in 34212 Melsungen. Bei Änderungen Ihrer Postanschrift teilen Sie uns bitte diese Erna Adebahr, geb. Pohl, *05.05.1926 früher Bonschen, unverzüglich mit, damit Sie „UB“ wie gewohnt auch an Ihre neue jetzt Zur Treppe 1 in 27612 Loxstedt. Adresse bekommen. Reinhold Held, * 25.05.1929 früher Bonschen, Eine persönliche Bitte von mir: Informieren Sie Ihre Angehö- jetzt Lessingstr. 70 in 17235 Neu-Strelitz. rigen noch zu „Lebzeiten“, dass Sie bei Ihrem Ableben auch die Familiennachrichten benachrichtigen. Angehörige die „Unser Bartenstein“ weiterlesen möchten, soll- Die Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein/Ostpr. ten das aber dann an Ihre eigene Adresse schicken lassen. begrüßt ihre neuen Mitglieder und Leser. Wolfgang Schützeck

Sigrid Lang, aus Blankenberg/Saale, Bezugsort Paßlack - Kreis Bartenstein. Unsere Toten Dr. med. Günther Bahlmann, aus , früher Friedland, Aachener Str. 220. Dora Dallinger, aus Eschbach, früher Friedland Marktplatz 10. Gerd Enkelmann, aus Itzehoe, Bezugsort Domnau. Bodo Krause, aus Berlin, Bezugsort Bartenstein, Bergstr. 7. Karl-Heinz Lotz, aus Stuttgart, Bezugsort Schippenbeil. Fritz Gippner, *12.01.1924, aus Paßlack, zuletzt , aus Weingarten, früher Dietrichswalde bei Bachstraße 13 in 59379 Selm, ist am 28.07.2012 verstorben. Irmgard Hepp Mitgeteilt durch den Sohn Günther Gippner. Friedland. Berta Kallenbach, geb. Gland, *04.08.1917, aus Legienen, Izabel Mischke, aus Berlin, Bezugsort Bartoszyce. zuletzt Klingsorstr. 78 in 12167 Berlin, ist am 24.11.2013 Christian Joachim, aus Rehau, früher Bartenstein, verstorben. Mitgeteilt durch die Tochter Barbara Spannagel. Bahnhofstr. 3. Fritz Dreyer, *05.05.1934, aus Friedland, zuletzt Hartmut- Franz Steiner, aus Bielefeld, früher Schippenbeil, Fiedler-Ring 25 in 01809 Heidenau, ist am 21.08.2013 Horst-Wessel-Str. 8. verstorben. Mitgeteilt durch seinen Sohn. Christel Broszeit, geb. Witt, *02.03.1923, in Georgenau, aus Böttchersdorf, zuletzt Ernst Louisenheim, Langenbergstr. 40 in Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ewge Quelle bist, 32049 Herford, ist am 06.11.2013 verstorben. Mitgeteilt durch Postvermerk. daraus uns allen früh und spat viel heil und Gutes fließt. Ursula Weiß, geb. Steinke, *18.09.1929, in Paßlack, aus Kolbitzen/Paßlack, zuletzt Hauptstraße 5 in Lieschen Stoldt 07366 Blankenberg, ist am 22.11.2013 verstorben. Mitgeteilt durch die Tochter Sigrid Lang. geb. Lemke Edith Hansen, geb. Krause, *30.01.1929, aus Domnau, aus Pohiebels, Kreis Bartenstein zuletzt Schleswiger Str. 21 in 24986 Satrup, ist am 21.08.2013 Lieschen Stoldt, Schanzenbergweg 13, 23560 Lübeck verstorben. Mitgeteilt durch den Ehemann. Heinz Enkelmann, geb. 09.08.1922, in Domnau, zuletzt feierte am 14. März 2014 ihren 93. Geburtstag. Fischdiek 56 in 25524 Itzehoe, ist am 15.02.2012 verstorben. Mitgeteilt durch den Sohn Gerd Enkelmann. Ganz herzlich gratulieren wir unserer Beidendorfer Dorfse- Helene Enkelmann, geb. Salewski, *25.01.1924, niorin zu diesem hohen Jubeltag. Voller Dankbarkeit kann in Lindenhof, Masuren, zuletzt Fischdiek 56 in 25524 Itzehoe, ist am 19.01.2012 verstorben. Lieschen von vielen Begebenheiten erzählen und dazu er- Mitgeteilt durch den Sohn Gerd Enkelmann. frischend lachen. Sie hat Freude an liebem Besuch und wird Ilona Voigt, geb. Rogge, *11.08.1944, in Bartenstein, täglich behütet und umsorgt in der Familie ihres jüngsten zuletzt Rockenhausener Str. 4 in 13583 Berlin, ist am 03.11.2013 verstorben. Sohnes. Ihre Söhne, Schwiegertöchter, Enkel und Urenkel Mitgeteilt durch den Sohn Kaus-Dieter Voigt. sowie Verwandte, Nachbarn und Freunde gratulieren zu die- Günter Losch, geb. 25.07.1929, in Ortelsburg, sem Ehrentag und werden für sie mit Herz und Mund ein aus Schippenbeil Markt 2 - Mühlenstr. 14, zuletzt Saxdorfer Weg 50 in 24340 Eckernförde, ist am 24.12.2013 verstorben. fröhliches Lied anstimmen. Mitgeteilt durch die Ehefrau Elna Losch.

13 Familiennachrichten

Herbert Schmidt, *11.09.2013, in Kisitten, aus Lapkeim, zuletzt Im Kattenbusch 21 in 44649 Herne, ist am 16.12.2013 verstorben. Mitgeteilt durch die Ehefrau Ruth Schmidt. Helmut Mischke Helmut Dluschnewski, *10.05.1925, aus Kraftshagen, zuletzt Sevelener Str. 20 in 47661 Issum, ist am 25.09.2013 * 28.04.1937 † 06.12.2013 verstorben. Mitgeteilt durch den Sohn Helmut Dluschnewski. Götz Paul Andohr, *21.05.1914, aus Luisenhof, zuletzt Mün- Wir sind traurig: sterstr. 10 in 48308 Senden, ist am 09.12.2013 verstorben. Izabela, Aleksander, Piotrek, Mitgeteilt durch die Tochter Cornelia Andohr. Virpi, Rolf, Leo, Helena, Erwin Knäbel, *28.08.1924, in Liesken, zuletzt Dahler Str. 65 Daniel, Katja, Danny, Leevi, in 58091 Hagen, ist am 09.06.2012 verstorben. Ehefrau Mar- Rachel und Peter garete Knäbel ist am 03.12.2013 verstorben. Mitgeteilt durch den Sohn Andreas Knäbel. Adolf Haack, geb. 13.02.1927, aus Liekeim, zuletzt Bahn- hofstr. 18 in 90552 Röthenbach/Pegnitz, ist am 26.11.2013 Worte können nicht wiedergeben, verstorben. Mitgeteilt durch die Schwester Jutta Scholz. was wir verloren haben. Helga Lotz, geb. Podehl,*06.08.1927, in Schippenbeil, Rasten- Schnell und unerwartet verstarb meine Mutter, burger Str. 10, zuletzt Brunnenwiesen 54 D in 70619 Stuttgart, Schwiegermutter, Oma und Omimi ist am 02.12.2013 verstorben. Mitgeteilt durch den Ehemann Karl-Heinz Lotz. Christel Joachim Dorothea Grass, geb. Zilian, *28.05.1928, aus Dietrichswal- geb. Weller de, zuletzt Falkenstr. 53 in 75428 Illingen, ist am 18.10.2013 * 15.01.1919 † 16.02.2014 verstorben. Mitgeteilt durch die Tochter Carola Eberle. Bartenstein/Ostpreußen Hof Hermann Scheffler, *17.02.1932, in Gr. Peisten, aus Dietrichswalde zuletzt Dorfstr. 19 A in 21522 Hohnstorf, In Liebe und Dankbarkeit ist am 28.11.2013 verstorben. Christian und Jutta Joachim Mitgeteilt durch die Ehefrau Erika Scheffler. Alexandra und Roland Dams, mit Christopher und Thorsten Gerhard Kirstein, *19.08.1936, in Kinnwangen, Paßlack, zuletzt Allmerstr. 46 in,21680 Stade, ist am 21.01.2014 Bettina und Viktor Skrelja, mit Nua-Leon und Niklas verstorben. Mitgeteilt durch den Bruder Georg Kirstein. Traueradresse: Schleizer Str. 4, 95111 Rehau Frida Romahn, geb. Tilsner, *12.11.1925, zuletzt Liptinger Die Beerdigung fand am 20.02.2014 auf dem Straße 52 in 78532 Tuttlingen, ist am 15.01.2014 verstorben. Mitgeteilt durch den Sohn Fritz Albert Tilsner. Friedhof von Rehau statt. Helmut Mischke, *28.04.1937, in Berlin, aus Domnau, zuletzt Waldenserstr. 30 in 10551 Berlin, ist am 06.12.2013 verstorben. Mitgeteilt durch Ch. v. d. Groeben. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, Christel Joachim, geb. Weller, *15.01.1919, in Bartenstein, sondern die zukünftige suchen wir. zuletzt Schleizer Str. 4 in 95111 Rehau, ist am 16.02.2014 Hebräer 13,14 verstorben. Mitgeteilt durch den Sohn Christian Joachim. Unsere liebe Mutter, Oma, Uroma und Schwester Ilse Weis, geb. Steinbeck, *10.10.1923, in Langendorf, zuletzt Zur Sandkuhle 6 in 21745 Hemmoor. Ilse Weis Mitgeteilt durch den Sohn Georg Weis. geb. Steibeck * 10.10.1923 † 13.02.2014 Lotte Staschik, geb. Pohl, *06.07.1921, aus Bonschen, zuletzt Hauptstr. 291 in 51503 Rösrath, ist am 10.03.2013 Langendorf/Ostpreußen Hemmoor/Niedersachsen verstorben. Mitgeteilt durch Dora Schiemann. hat ihre Heimat gefunden. Ilse Papke, geb. Link, *12.08.1935, aus Bonschen, zuletzt Neue-Heimat-Str. in 78112 St. Georgen, ist im Jahre 2013 In stiller Trauer: verstorben. Mitgeteilt durch Dora Schiemann. Georg Weis und Familie Anna Richter, geb. Neujahr, * 19.10.1922, aus Anny Steinbeck Groß Sporwitten, zuletzt Elisabeth-Selbert-Str.30 in 47445 Moers, ist am 16.12.2013 verstorben. 21755 Hechthausen, Feldstr. 16 und Staten Island/N.Y. Mitgeteilt durch den Sohn Wolfgang Richter. Regina Hübsch, geb. Elsner, *13.03.1925 in Bartenstein, Mühlenweg 4, zuletzt Leipzigerstr. 13 in 78467 Konstanz, Man sieht die Sonne langsam untergehen ist am 22.10.2013 verstorben. und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel wird. Mitgeteilt durch die Tochter Heidi Hübsch. Wir nehmen Abschied von meiner Mutter, Schwiegermutter und unserer lieben Oma Nach einem erfüllten Leben entschlief sanft meine liebe Mutter, herzensgute Oma und Tante Else Koch geb. Symanowski Regina Hübsch * 31.03.1921 † 02.11.2013 geb. Elsner Dr. Verena Huber * 13.3.1925 † 22.10.2013 Dr. Klaus Huber In Liebe und Dankbarkeit Julia und Tobias Huber Heidi Hübsch mit Ricky und allen Angehörigen Freihamer Straße 12, 82166 Gräfeling

Achtung - neue E-Mail-Adresse, war leider fehlerhaft Günter Morwinsky kann bei der Familienforschung behilflich sein. [email protected].

14 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

in der Industrie, im Straßenbau, beim sehr verrostet aus, aber noch intakt. Von Zuhause (Norf) in Fischfang, Palmnicken Bernsteinge- Unser Taxifahrer fuhr uns dann noch die Heimat Ostpreußen winnung, Armee und dem Verkauf. kurz zum Frischen Haff, hier gab es Wir halten am Schlossteich und las- eine Fischfabrik, die ihre Produkte in sen am Kantdenkmal die Geschichte einem kleinen Laden anbot. Es gab Bericht über eine Reise 01. – aufleben. Eine Erinnerungstafel an der alle Fischsorten: Frisch, geräuchert 11.08.2013 von Gerda Köpke oder in Dosen. Simon nahm Fisch für (Kurzfassung des sehr ausführlichen Universitätsschule. Wir fahren zum die Familie mit und wir frisch geräu- Textes durch die Redaktion von UB) Nordbahnhof, von hier aus sind wir als Kinder mit unserer Mutter nach Cranz cherte Sprotten zum Sofortverzehr. Ei- an die Ostsee gefahren. Die Tante un- gentlich kannte ich die Kieler Sprotten, Vor 68 Jahren waren es 19 Tage (auf serer Mutter wohnte dort. und die sind kleiner. der Flucht), im kältesten Winter. Heu- Wir fahren zum Hauptbahnhof. Dieser Zurück nach Königsberg, wir wollten te waren es 17 Stunden (im Bus) bei ist feudal ausgestattet, viel Marmor mal Shoppen. Im großen Einkaufscen- 28°C Hitze und vielen angenehmen und Eingangskontrolle. Dann geht ter, die Geschäfte wie bei uns, fast nur Pausen. Von Anklam ging es nach es zur evangelischen Erlöserkirche. für die Jugend. Simon ging überall mit Deutsch Krone. Hier wohnte Hermann Dorthin haben wir drei Rollstühle und rein, er musste immer übersetzen Löns, der in Kulm geboren wurde, aber viele Pakete Kaffee mitgebracht. Der Am Sonntag ist der Himmel bedeckt. mit zwei Jahren durch die Versetzung Pfarrer ist Deutscher, er begrüßt uns Viel hat uns Herr Schukat wieder zu er- seines Vaters hierher zog. Weiter ging und wünscht uns viel Freude mit dem zählen von seinen schon vielen Reisen es durch Misch- und Tannenwald. musikalischen Programm, das uns fünf hierher und Wissenswertes aus der Nach Deutsch Eylau (Stargard) zu Frauen darbieten. Volkslieder, Choräle, Geschichte. Viel wird schon gebaut für nächsten Pause. Eine Raststätte, die Operettenlieder. Es war wunderschön. die 2018 stattfindende Fußballweltmei- sich noch im Bau befindet. Wir dürfen Der Bus fährt durch die Hufenallee. In sterschaft. Wir sehen von weitem die zur naheliegenden Brücke gehen, da dieser Gegend gibt es noch viele alte letzte Ordenskirche Neukirch. Es geht unten fließt die Weichsel. Weiter geht Häuser. Kommen am Zoo vorbei, den über die Eisenbahnbrücke Königs- die Fahrt, durch Marienburg, Elbing zur wir damals auch mit den Eltern be- berg-Cranz. Viel Wildnis zu sehen. Es Grenze. Rehfeld - Heiligenbeil . Zuerst suchten. Wieder Chaos auf den Stra- wird wohl in Steppe enden, denn wenn Reisepass vorzeigen - weiter fahren, ßen, keiner hält sich an die Verkehrs- nicht bald etwas gemacht wird, dauert Visa hochhalten - weiterfahren, Visa regeln, der Stärkere hat Recht, und es Jahre, das Land wieder urbar zu mit Bild aufschlagen - weiterfahren und dabei gibt es keine Unfälle. Larissa hat machen. Es waren ja einst Rittergü- aussteigen - rein in eine Halle. An ei- viel zu erzählen über Königsberg und ter, große Güter, Kolchosen, Sowcho- nem Schalter gibt es den Stempel in gerade diese Gegend. An der Domin- sen und jetzt nichts mehr. Wir fahren den Pass und ein Ausweisblättchen, sel machen wir halt. Ein Stein mit dem Richtung Palmnicken an Tannenwal- das man immer bei sich haben muss. Kopf eines Mannes. Julius Rupp - er de, Fuchsberg, Samland vorbei. Öf- Warten bis alle fertig sind, dann raus war ein Freidenker und der Großvater ters sieht man in den Wäldern Panzer aus der Halle und in den Bus steigen. von Käthe Kollwitz, die auch das Denk- stehen. In ihren Rohren Blumensträu- Noch einmal ein kurzer Stopp und end- mal schuf. In den Dom gehen wir auch, ße; die muss der Bräutigam nach der lich geht es weiter - über eine Stunde der ist wohl schon fertig renoviert: Eine Hochzeit reingesteckt haben, damit hat es gedauert am Grenzübergang. wunderschöne Orgel, Ikonen an den die Braut sieht, wie gelenkig ihr Mann Wir sind gespannt auf das alte Ost- Wänden, Kerzenständer, Kerzenlam- ist. Die Wälder sehen nicht besser aus preußen, das meine Schwester und ich pen und vieles mehr. Vor dem Dom als die Felder. Wir erreichen den Galt- noch aus eigenem Erleben kannten. wieder Stände mit Bernstein, der auch garben, immerhin 110 m hoch. Es war Was wir sahen, war ein Schock. reichlich gekauft wurde. früher Sperrgebiet, ein Skigebiet. Man Was war aus einem so schönen, rei- Am folgenden Tag kam Larissa nicht, sieht ein verwunschenes Dorf, auf der chen Land geworden? Es war Hoch- so suchten wir unseren Taxifahrer. Hier Restkirche viele Storchennester. In sommerzeit, kein bestelltes Feld, kein herrscht die Automafia, die das Sagen Palmnicken ist die 1880 erbaute Kirche Vieh auf einer Weide, kein Pferd, hat. Die Pässe hatten wir uns an der jetzt eine orthodoxe. Uns begegnet der nichts. Diesen Anblick sollten wir auf Rezeption abgeholt, denn ohne geht russische Sänger Nicolai, der uns im der ganzen Reise behalten: Steppe, es nicht. Dann ging es auf Spurensu- Bus ein Ständchen bringt, bevor er in Disteln, Riesenbärenklau; das tut weh. che durch Königsberg. Zuerst in die die Kirche geht. Unsere Reiseleiterin erklärte uns, dass alte Wohngegend, und die ist noch fast An die Grube Anna kommen wir nicht, es auch keine Forstwirtschaft gäbe, vollständig erhalten. Alles älter, aber da nützen auch keine Proteste. Gegen- geschweige denn Waldwege. So wie zu erkennen. Von einem Vorgarten über haben wir einen Ausblick auf die es uns erging, ging es auch allen ehe- war nichts zu erkennen, und wie hatte Ostsee, Mutige wagen sich rein, hier maligen Ostpreußen, die das erste Mal meine Tante immer alles schön gestal- braucht man keine Kurtaxe zu zahlen. nach so langer Zeit wieder hierher ka- tet. Die Gärten hinter dem Haus sahen Dort unten steht auch ein Denkmal, men. noch ungepflegter aus. Wir machten zwei ausgestreckte Hände. Sie sol- Um 18 Uhr waren wir im Hotel BALTI- einige Bilder von der Ziethenstraße len uns an die hier hereingetriebenen CA in Königsberg. Es ging über eine und dem Ziethenplatz. Der ist gut ge- Juden erinnern, die dann erschossen Behelfsbrücke, unten der Pregel. Ne- staltet und gepflegt. wurden. Herr Schukat klärte uns über benan wird schon eine neue Brücke Hier am Ziethenplatz wohnten wir da- die Bernsteingewinnung auf, und in gebaut, und ein Stück von der ganz al- mals in einem Haus mit Tante, Onkel einem ehemaligen Gefängnis konn- ten, gesprengten sieht man auch noch. und zwei Cousinen. Wir fanden auch ten wir uns davon überzeugen. Ein Am nächsten Tag begleitet uns die rus- noch den Weg zur Schule. ehemaliges Verlies im Keller mit Ein- sische Dolmetscherin Clarissa. Eine ½ Simon, der Fahrer, hatte ein kleines zelzellen, Folterwerkzeugen. Oben Million Einwohner hat Königsberg, vie- Lokal ausfindig gemacht, wo wir Kaf- die Bernsteinausstellung, ein Klavier le wohnen in Eigentumswohnungen. fee und Kuchen bekamen. Hier hat- stand auch im Raum. Jemand setzte Sie haben auch gute Autos: Mercedes, ten sich junge Leute in der Nähe der sich davor und spielte einige Lieder. Audi, Ford usw. Bisher brauchten sie Schule selbständig gemacht, und so Bei dem Lied „Nun ade du mein lieb beim Neukauf keine Steuern zu zahlen, wurde das Lokal von den Schülern gut Heimatland“ sangen alle mit. Es war das will Putin aber ändern. Sie arbeiten besucht. Die Strommasten sehen jetzt ergreifend.

15 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Die Fahrt ging weiter, Larissa und Herr neliese kauft ein Osterei als Kerze mit Die Eindrücke aus Friedland waren Schukat stiegen aus, gingen mit dem dem Bild der Kirche. Wir kaufen noch nicht so schnell zu verarbeiten. 68 Jah- Grenzbeamten mit, entrichteten ihren zwei Kerzen, die wir ansteckten und re sind ja auch eine lange Zeit, sich Obolus, und der Schlagbaum ging in vieler lieber Menschen gedachten. alles ins Gedächtnis zurück zu rufen. die Höhe. Viele Autos fuhren durch, Anneliese spendete auch noch einige Unsere Tischnachbarin war unterwegs haben wohl eine Monatskarte. Dörfer Euro für die Kirche. mit einem Taxi, der Fahrer konnte gar wie Fischhausen und Bischofshausen Wir finden die Agnes-Miegel-Schule, kein Deutsch. Ehe sie ihr Elternhaus werden durchfahren; und wieder viel in der sich jetzt ein Kinderheim befin- fand, fuhr man dreimal ums Dorf. Dann Bärenklau in den Wiesen. Von weitem det. Eine Gedenktafel ist am Haus an- auch noch die Enttäuschung: Vor lauter sah man den Leuchtturm, davor das gebracht. Wir gehen runter zur Holz- Unkraut war nichts zu erkennen, das Denkmal des russischen Zaren Peter I. brücke, die wir früher auf dem Weg zu Haus stand vor dem Verfall. Es wurde Das Denkmal des Großen Kurfürsten unserer Schule benutzten. Es ist wohl kaum, oder nichts getan. Es ist auch ihr (1620 – 1688), das die Bewohner auf eine neu erbaute Brücke. In der Ferne letzter Besuch hier in Ostpreußen. dem Platz vor dem Leuchtturm setzen sehen wir die Eisenbahnbrücke. Am Dienstag hat Simon uns aus eige- ließen, befindet sich heute in Eckern- Wie kommen wir jetzt zum Kraftwerk? ner Ernte Honig mitgebracht. Der sieht förde. Auf dem zurückgelassenen Soc- Simon fragt sich durch. An Alleen und goldgelb aus, wie Bernstein. kel steht jetzt eine Leninstatue. Wäldern vorbei, und wir sehen schon Wir wollten mit der Fähre nach Neutief das Werk und die Häuserzeile, ganz Dänische Archäologen sind mit einem fahren, standen am Wartehäuschen nah. Bus angekommen, in der Nähe hat es der Fähre und wurden nicht durchge- Wir steigen aus und erkennen unser etwas zu entdecken gegeben. Heute lassen. Ein Stempel fehlte uns. Schika- Wohnhaus. Viel Unkraut ringsherum, haben wir einen jungen Reisebeglei- ne. Es waren zu viel Einheimische, die und es sieht unbewohnbar aus. Wir ter, Friedhelm, er erzählt nicht viel, er mit wollten, da war für uns kein Platz. können gerne wieder zurückkommen.- lauscht lieber Herrn Schülkes Berich- Es tat mir Leid für Herrn Krüger, er Nein danke! Wir fragen noch, ob wir ten. Viel Geschichtsunterricht während wollte seinen Geburtsort sehen, von uns ein paar Augustäpfel aus Muttis der Fahrt. Wir fahren über die Sam- dem ihm sein Großvater so viel er- einstigem Garten holen können. Ger- landautobahn Richtung Cranz. Hier hat zählt hatte. Er selbst war noch so klein, ne. Wir geben dem guten Mann Kaffee Putin auf der ganzen Strecke schiff- als er hier fort musste. Ein Schlauch- für seine Auskunft und die Äpfel. Wir sähnliche Lampen aufhängen lassen. bootbesitzer erklärte sich bereit, ihn gehen durch hohes Gestrüpp, kein Vorbei an Pledau, hier waren die Inst- rüber zu fahren. Das wollte er aber Garten mehr zu erkennen, aber Äpfel. häuser gleich Diensthäuser. nicht. Wenn man ihn drüben festgehal- Wir gehen runter zum „Toten Arm“, wie Es geht zur Kurischen Nehrung. Vorbei ten hätte, wären wir bei der Ausreise wir ihn nannten. Dort hatte ich als Kind an Sarkau, Rossitten und Pillkoppen. nicht vollständig gewesen und hätten geangelt. Mit langem Stock, Bindfaden Wir können einen Strandspaziergang Schwierigkeiten bekommen. So wurde und Haken dran. Als Köder gekochte machen, nach Steinen oder Bernstein ein Hafenrundgang gemacht, wieder Kartoffeln. Die mitgelaufenen Hühner suchen; Nehrungswalde besteht nur mit geschichtlicher Stunde über die fraßen die Kartoffeln, und die Fische aus Kieferwäldern. Endlich sind wir an Hafenmole, den Flüchtlings- und den musste ich vor der Katze in Sicherheit der Vogelwarte. Wir gehen durch Dü- Kriegsgräberstätten. bringen. Kaum ein Weg ist jetzt hier zu nensand bis zu den Fangnetzen. Ein Wieder gibt es viele Schlaglöcher, so finden, und die Mücken betrachten uns Mitarbeiter erwartet uns schon und er- dass wir schon weit vor der Kriegsgrä- als Eindringlinge und stechen zu. Die klärt uns seine Arbeit. In einem Häus- beranlage Germau parken müssen. Ich Brücke, die wir auf dem Schulweg be- chen zeigt er uns einige gefangene Vö- gehe in der Anlage zu den ausliegen- nutzten, gibt es nicht mehr. Ein Stück gel, die gewogen und beringt werden. den Büchern, wo die hier begrabenen weiter eine Holzhängebrücke, die ich Zwei Frauen, die heute einen Ehrentag Soldaten vermerkt sind. Keiner der von nur kurz benutze, da sie kein festes hatten, dürfen zwei Vögel freilassen. uns Vermissten zu entdecken, aber Geländer hat; Das Werk ist immer noch Auch hier gibt es wieder Bilder, Sou- den Namen Willi Köpke gibt es auch nicht betretbar. Wo früher drei Turbinen venirs und Bernstein zu kaufen. Durch hier. Eine Mitreisende verteilt Schoko- arbeiteten, ist es jetzt nur eine. Viele den Elchwald zum Mövenbruch. Halt in lade und Stofftiere an kleine russische Strommasten auf dem Wohngelän- Rossitten-Kirchdorf. Trotz Anmeldung Mädchen. de, das Nachbarhaus musste einem war die Kirche zu. Davor aber ein Gloc- Am Montag ging es mit dem Taxi nach weichen. Die Werksgebäude werden ken-Kirchenspiel. Weiter ging es durch Friedland. Über die Behelfsbrücke, auch noch genutzt. Auf einem Mast ein den Tanzenden Wald, wo man die ver- ein Tankstopp bei Gutenfelde. Ansicht Storchennest mit Bewohnern. Es ste- schlungenen Bäume sah. Die Wan- einer Kirchenruine mit Werberelief. hen noch vier Häuser da, und manche derdünen muss man gesehen haben. Viele Störche auf den Feldern, deren sind renoviert. Aber nichts mehr, was Zum ersten Aussichtsturm hatte ich es Abflug wohl immer 26. - 28.08. ist. Wir uns anheimelt. Schade, dass wir nicht mit Mühe geschafft, 195 Stufen und überqueren die Eisenbahnschienen, in unser Haus kommen. das bei der Hitze. Viele gingen noch die Richtung Moskau führen. Alte und Zurück in die Stadt. Fünf Mahn- oder weiter, viele auch baden. Weiter nach neue Gebäude, die Kühe im hohen Denkmäler stehen in Friedland. Un- Pillkoppen-Dorf. Wir gehen runter zum Gras kaum zu sehen. terwegs sehen wir noch Bohrungen Wasser und können von dort aus die Die Kirche in Friedland stand offen. zur Gasanlage, Frauen mit Gartenobst höchste Düne sehen. Die Fahrkünste Heute ist es eine Orthodoxe Kirche. am Straßenrand, Störche hinter den der Busfahrer waren wieder gefragt, Wir wissen aus Berichten in unserem Heuwendern. Keine Raubvögel, aber weil keiner Rücksicht nimmt. In Cranz Heimatblatt (s. auch letzte Ausgabe endlich mal zwei Pferde. Viel Obst an kein Halt am Strand, der wäre kaum 3/2013), welch überaus große Anstren- den Bäumen, und keiner erntet es spä- noch vorhanden. Schade, denn gerade gungen erforderlich waren, um den ter. Endlich wieder im Hotel, Simon will an diesem Ort haben wir als Kinder die heutigen Zustand der Kirche zu errei- uns morgen Honig bringen, aus eige- schönsten Ferientage erlebt. Weißer chen. ner Ernte. Ihm geht es nicht schlecht, Strand, blaues Meer und manchmal Der Friedländerin, Frau Ursula Kluge, hat eine Datsche und eine Wohnung. tiefhängende weiße Wolken. Behalten und all ihren Helfern sind wir dankbar Er ist Rentner und verdient durch die wir es so in Erinnerung. Wir halten am für diese erstaunliche Leistung. Taxe nebenbei. Das Auto gehört seiner Bahnhof und gehen bummeln an Ver- Hier gab es einen Verkaufsstand. An- Tochter. kaufsständen und Buden vorbei.

16 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Cranz ist nicht mehr das, was es ein- ter und ihr vierjähriger Sohn auf die erbarmte sich ein auf einem kleinen mal war, ein mondänes Ostseebad. Es Flucht. Das Schiff „Herkules“ brachte Selbstfahrer kommender Major mei- geht über die neue Seebrücke, Buse- sie nach Dänemark. 1947 konnten sie ner Schwester. Wir hatten Glück, denn gau, raus aus Cranz. Viele Neubauten. nach Deutschland zurückkehren. Mein dieser Major hatte die Eisüberwachung Grünhoff, das Schloss gibt es nicht Onkel Siegfried Krink, Frau Gertruds unter sich. Am Haff angekommen mehr. Stau in die Stadt rein, Schritt- Ehemann, wurde im Jahr 1947 aus schob er uns auf einen Bauernwagen tempo; wieder über die Behelfsbrücke französischer Kriegsgefangenschaft und wir waren wieder zuversichtlich. und übernachten ein letztes Mal in Kö- in Marokko entlassen. Die Familie ging Nachts auf dem Leiterwagen, am Tag nigsberg. ins Ruhrgebiet. Später trennten sich ging’s ungefähr 2 – 3 km vorwärts, nie Nach der üblichen Grenzkontrolle fah- die Ehegatten. etwas Warmes im Magen, so kamen ren wir durch Braunsberg und halten In: SCHÖN, Heinz: Ostsee 1945. Men- wir endlich bis nach Stutthof. Dort in Frauenburg. Dort gibt es in einem schen, Schiffe, Schicksale. 3. Aufl. sollten wir bis zum nächsten Tag auf Park einen Gedenkstein für die vielen Stuttgart 1985 fand ich auf Seite 658 den Zug warten, weil die Zugkarten Flüchtlinge, die umgekommen sind. über die Herkules: Lfd. Nr 264: Herku- bereits ausgegeben waren. Und das, Weiter ging es Richtung Elbing, unter- les, 2.369 BRT, Baujahr 1921, Reede- wo meine Schwester jeden Tag nie- wegs das größte Storchennestdorf. Ki- rei/ Inhaber: Lübeck-Linie, AG., Ree- derkommen konnte! Es war mir alles lometerlange Buchenalleen, gepflegte derei Lübeck. gleich. Wir mussten mit. Wenn nicht Forste und mehr bestellte Felder. In Lebensdaten: Gertrud Krink geb. mit Erlaubnis, dann eben ohne! Und Trunz gibt es eine Ordenskirche. Von Seidler: 15.01.1915 in Bartenstein - wir kamen mit, nur wie! Mein Mantel Elbing ist das Klinikum und die Stadt- + 22.01.1980 in Itzehoe und andere Kleinigkeiten gingen hier- randsiedlung zu sehen. Angela Mer- Siegfried Krink: 15.01.1912 in Eydtkau - bei verschütt. Mit der Fähre über die kels Großeltern wohnten hier. Das +28.08.1982 in Essen Weichsel gesetzt, liess man uns in der Markttor ist das einzige noch stehen- Hans-Peter Krink, der Sohn: Kälte, ohne warmen Schluck und ohne de Stadttor. Ein Blick auf die Speicher. 02.03.1940 in Bartenstein - +11.10.1963 Dach überm Kopf, im Freien stehen. Hier ist am Elbingfluß der Kanal höher in Hamburg.“ So manche Mutter hielt ihr totes Kind als der Deich. Von weitem sehen wir im Arm. (Wir hatten ja auf der Nehrung die Marienburg. So viel Autoverkehr Brief Gertrud Krink an Erna Krink, genug erlebt!) Dort ging’s dann auch gab es damals nicht. Wangelau, Post Schwarzenbek, mit meiner Schwester los. Kein Arzt Wir erkennen noch die Nebenstraßen, Bez. Hamburg, Schleswig-Holstein, und keine Hebamme weit und breit, wo einst unsere Verwandten wohnten. Deutschland und meine Schwester pitschenass da. Wir fahren über die Nogat und machen Kilometerweit bin ich gerannt, bis ich gegenüber der Marienburg halt. Ich ABSENDER: endlich einen Wehrmachtsarzt erreich- möchte jedem sagen: „ Da drüben in Gertrud KRINK geb. Seidler, Flücht- te. Als ich dann pustlos mit dem Arzt der Pfarrkirche Sankt Johannes wurde lingslager Oksbol – Dänemark, Bezirk ankam, pfiff der Zug schon. Er musste ich vor 80 Jahren getauft!“ IV, Bar. L 1 dem Arzt wenigstens Zeit zur Unter- Anneliese kann sich noch an die Holz- suchung lassen. Im Maschinenraum brücke erinnern, die unsere Mutter mit 12. 05.1946 im Sitzen, es war ja kein Platz, wurde uns überquerte, wenn sie im Freistaat Käthe untersucht. Die Gaufrauenklinik Danzig zollfrei einkaufen ging. Nur Liebe Erna! Gestern am Nachmittag Langfuhr wurde verständigt, und als über die Straße, an einem Zollhäus- erhielt ich mit grosser Freude Deinen wir in Danzig ankamen, stand das Auto chen vorbei, dort musste man dann die lieben Brief. Ich bin Dir dafür so dank- auch schon da. Endlich, denn eine Tasche öffnen, ob nicht zu viel drin war. bar. Dass Du schon wieder eine Bleibe Wehe jagte schon die andere. Erna, Wir machen Fotos von der Kirche und hast und sogar arbeitest, freut mich alles war so furchtbar. Peterle war so der Burg. Es geht weiter über Dirschau, ganz besonders. Wenn’s mit uns doch erschöpft! Er ging einfach nicht mehr die Weichselberge, Preußisch Star- erst so weit wäre! – Doch nun will ich weiter. Nachdem wir uns in einem Lo- gard, Schwarzwasser, durch die Tu- versuchen, Dir der Reihe nach von kal gewaschen und richtig sattgeges- chelerheide mit dem Städtchen Tuchel. uns zu erzählen: Am 28.1.1945 hieß sen hatten, atmeten wir auf. Wir wähn- Mir fallen bald die Augen zu, aber das es bei uns ganz plötzlich: „Räumen“. ten uns richtig in Sicherheit. Ich wollte Gerüttel über die DDR-Schüttelplatten Kein Zug fuhr, keine Fahrmöglichkeit Gerda anrufen, weil ich nicht wusste, lässt es nicht zu. Dann kommt Stettin, war da. Kein Mensch wusste wohin. dass sie schon 14 Tage vorher weg Linken und Anklam. Das war unsere Mit meiner hochschwangeren Schwe- war. Und dann rief ich beim Reichs- Reise nach Ostpreußen, in unsere Hei- ster, meiner Mutter und meinem Jun- nährstand an. Und Herbert war da. Er mat. gen mussten wir zu Fuss losziehen. kam sofort und nahm uns bei sich auf. Gerda Köpke Die Straßen derart verstopft, dass man 4 Wochen währte das Glück. Tagsüber aus Friedland, 17126 Jarmen alle 10 m stehen bleiben musste. (Bar- Angriff und nachts auch. Und dann tenstein hatte zu der Zeit etwa 70 000 jedesmal 3 Treppen mit Kinderwagen Flüchtlinge). Wir schafften’s trotz des und meiner noch bettlägerigen Schwe- Unwetters ster. Am 9.3. schleifte mich Herbert zu Brief aus dem 6 km bis ins nächste Dorf, übernach- seinem Vater nach Neufahrwasser mit. teten dort und fuhren mit einem Wehr- Dort überraschte uns der lange Angriff, Flüchtlingslager Oksbol - machtsauto dann bis hinter Landsberg. und ich konnte nicht mehr zurück. Dänemark Auf ähnliche Weise kamen wir dann Am 10.3. fuhr ich mit der ersten Bahn bis Heiligenbeil, wo meine Schwester rein. Danzig brannte lichterloh. Frau Gunhild Krink hat einen fast 70 mit Flugzeug weitergebracht werden Nr 26 war zwar mitgenommen, aber Jahre alten Brief ihrer angeheirateten sollte. Daraus wurde nichts, weil plötz- rechts und links war alles in die Binsen. Tante an ihre Mutter abgeschrieben. lich ganz programm – mässig keine Ein furchtbares Bild, und meine Fami- Sie berichtet :“ Die Tante, in Barten- Maschine da war. Nach 2 Tagen mus- lie nirgends zu finden. Und um 8 Uhr stein geboren, lebte während des Krie- sten wir weiter. Wir waren eingekes- sollten wir schon an Bord des „Her- ges dort. Ihre dortige Anschrift ist mir selt, und nur der Weg übers Haff war kules“ sein. Doch wie ich dazu kam, nicht bekannt. 1945 gingen sie, ihre frei. Zu Fuss also wieder weiter. Keine muss ich Dir zuerst erzählen. In der hochschwangere Schwester, ihre Mut- Fahrgelegenheit! – Auf halber Strecke fraglichen Nacht in Neufahrwasser er-

17 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes schien plötzlich Herberts Onkel Malte, Dorf eine Unterkunft für die Beiden be- wurde, wobei ich unterstelle, dass der 1. Offizier des Schiffes war und der schaffen? auch in Polen Bestimmungen über die am 10.3. früh wieder Richtung Westen Meine beiden Hamburgerinnen haben Devisen-Einfuhr bestanden. Auch die fuhr, und nahm uns mit. Wir landeten in ja auch keine Bleibe selber. Ausge- Einfuhr von Geldmitteln nach Russland Kopenhagen. Die ersten Sonnenstrah- bombt. dürfte angabepflichtig gewesen sein. len begrüssten uns dort. Liebe Erna! Nun noch Siegfrieds An- Wäre das Geld bei einer Kontrolle ent- Und dann kamen wir in ein sauberes schrift, und dann genug für heute. deckt worden, wäre es wahrscheinlich Kirchdörfchen, Ejstrupholm. Bis zur beschlagnahmt worden, oder man hät- Kapitulation betreuten uns die Solda- „Correspondance des Prisonniers te Frau Kluge belangt. ten. Dann kamen 2 eigens dazu aus de Guerre! Ein weiteres Risiko bestand darin, Hamburg geschickte Damen, die die Feldw. Siegfried Krink dass ihr Vertrauensmann diese für dor- Leitung unsers Lagers, das 257 Mann Gefangenennummer 80280 tige Verhältnisse erhebliche Summe in betrug, übernahmen. Bis 21. August Lagerbezeichnung XXVIII seinem Haus aufbewahren musste. Ich vorigen Jahres blieben wir dort. Dann Afrique du Nord francaise“ kann nicht einschätzen, wie groß die ging’s nach hier in dieses große Lager Gefahr einer Beraubung gewesen ist Oksbol. Hier wohnen wir mitten in der Und nun, liebe Erna, wünschen wir Dir und weiß nur, dass wir uns in der lan- Heide. Zuerst im Pferdestall, dann hier und Gunhild von Herzen alles Gute. gen Zeit der Wiederaufbauarbeit nicht in der Baracke, in L 1. Grüsse bitte auch Gerda und sei Du ein einziges Mal mit irgendwelchen Am 24. 8. vorigen Jahres verstarb hier besonders gegrüsst von Deiner Ger- Problemen in dieser Hinsicht befassen der ½ Jahre alte Sohn meiner Schwe- trud mussten. ster und ungefähr zur gleichen Zeit Schreibe bitte bald wieder! Ich erinnere, dass wir mehrfach einer die einzige Tochter meines in Rumä- anderen Dame aus Nienburg, die in nien vermissten Bruders. Gisela war der Nachbarstadt Allenburg/Ostpr. ein 9 Jahre alt. Giselas Mutter feiert heute Projekt betreute, Geld mitgaben mit hier bei mir ihren Geburtstag, weil sie der Bitte, es unserem Vertrauensmann in ihrer Unterkunft dazu keinen Platz Risiken in Friedland auszuhändigen. Ich über- haben. Sie kam später aus Kopen- wies dieser Dame das Geld und ließ hagen in unser Lager und wohnt nun In der Novemberausgabe 2013 von mir den Empfang von unserem Ver- bei meiner Mutter und der Schwester. „Unser Bartenstein“ sind auf Seite 77 trauensmann bestätigen. Dese Dame Ich bin mit Frl. Vierck und Frl. Braatz, Worte von Frau Kluge zur 700-Jahrfei- übernahm somit uneigennützig diesel- beides Hamburgerinnen, von unse- er der Kirche in Friedland zu lesen Sie ben Risiken beim Transport, wie Frau rem alten Lager her schon befreundet beschreibt dort sehr anschaulich die Kluge. und bewohne mit ihnen und meinem Entwicklung und ihren außergewöhn- Der Verlust von Geld wäre für den ge- Jungen dieses hübsche Zimmer, das lichen Einsatz und Erfolg für die Wie- meinnützig tätigen Vereinen ein Pro- gleichzeitig Dienstraum ist. Frl. Vierck derherstellung der Kirche St.Georg. blem gewesen. Dafür eine Versiche- ist hier nämlich Bezirksfürsorgerin, Frl. Sie teilt mit, dass sie 38 mal nach rung abzuschließen, war nicht mög- Braatz Blockvertrauensfrau der Volks- Friedland gefahren ist und dass der lich. Anzeigen bei der Polizei hätten hochschule. Ausserdem ist sie für die Friedland-Verein etwas über eine hal- zu nichts geführt, außer gefährlichen Kindergartenarbeit in 2 Blöcken zu- be Million DM als Spenden gesammelt Fragen. ständig. Von Beruf sind beide Jugend- hat. Sie schreibt dort auch: Als gemeinnütziger Verein waren wir leiterinnen. Wie viel Hilfe, Kraft, an Zeit und Ein- gehalten, beim Finanzamt periodisch Gestern erhielten beide die ersten satz kam außerdem von uns und vielen nachzuweisen, dass wir die erhaltenen Nachrichten aus Hamburg. anderen. Spenden für die gemeinnützige Ziel- Kurz vor Weihnachten erreichte mich Als ich das las, erinnerte ich mich dar- setzung des Vereins verwendet hatten. Siegfrieds erste Nachricht. Und nun an, welchen großen Risiken wir uns Üblicherweise geschieht das durch kriege ich ziemlich oft Post von ihm. Er damals aussetzten, insbesondere Frau Vorlage von Belegen und Entlastungs- wiegt bei 1,70 m Größe 52 kg. Ist das Kluge persönlich. Es scheint mir wert, beschlüssen der Vereinsmitglieder. nicht furchtbar? Und ganz Winter über das einmal darzustellen. Dem Finanzbeamten, der die Prüfung ist er ohne Unterwäsche. Er befindet Alle Arbeiten, die von Frau Kluge und vornahm, war zu begründen, warum sich am Südhange des Atlasgebirges ihrem Mann an der Kirche in Gang ich keine Belege vorlegen konnte. Der in 1 200 m Höhe. Nachts furchtbar kalt, gesetzt worden sind, wurden von Beamte wollte natürlich wissen, zu dass man noch am Morgen den Win- Schwarzarbeitern, wie wir sie nach welchem Kurs die übergebenen DM termantel braucht, und ab 11 Uhr eine unseren Begriffen nennen, ausge- Beträge eingetauscht worden sind. Hitze wie bei uns im Hochsommer, führt. Firmen, die diese Aufgabe hätten Die schriftlichen Aufzeichnungen, die vor der man sich noch weniger schüt- übernehmen können, existierten nicht. ich von unserem Vertrauensmann er- zen kann. Ich sorge mich sehr um ihn. Frau Kluge musste sich also jemanden halten hatte, wiesen zwar den Rubel- Wann er entlassen wird, weiss er nicht. suchen, der solche Schwarzarbeiter Kurs aus, und für welche Arbeit Ru- Er tröstet mich in jedem Brief. „Eines ausfindig machte, ihnen Anweisungen bel gezahlt wurden, waren aber nicht Tages bin ich bei Dir“, schrieb er. Sieg- gab, sie überwachte und bezahlte. Die- nachprüfbar. Der Beamte sah ein, dass fried ist mit einem Hamburger zusam- se Vertrauensperson fand sie, und ihre man beim Umtausch von Schwarzgeld men, von dem er schreibt, dass sie Wahl hat sich nachhaltig als sehr gut keine Quittung bekommen kann. Wir übereingekommen seien, dass S. mit ergeben. haben uns schließlich so geeinigt, dass ihm nach Hamburg geht. Ich sollte bei Frau Kluge war 38 mal nach Friedland ich dem Finanzamt viele Fotos der Kir- seiner Schwester in Hamburg wegen gefahren und hatte das gesammelte che zu den Akten gab, aus denen der Aufnahme anfragen. Siegfrieds Kame- Geld als DM mitgenommen. Bei einer Fortschritt der Arbeiten ersichtlich war. rad durfte ja seinerzeit noch nicht nach überschlägigen Berechnung ergibt Dank der Einsicht des Finanzbeamten Deutschland schreiben. Ich habe es sich, dass es durchschnittlich bei jeder gelang es die erforderliche Gemein- getan und warte so auf Antwort. Nur Reise etwa 13.000 DM waren. Dieses nützigkeits-bescheinigung jeweils zu brauche ich dann noch eine Möglich- Geld musste sie so verstecken, dass erhalten. Ohne sie wäre die Arbeit von keit für meine Mutter und die Schwe- es bei der Einreise und der Ausreise Frau Kluge erheblich schwieriger ge- ster. Könntest vielleicht Du in Deinem vom polnischen Zoll nicht entdeckt wesen.

18 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Frau Kluge und alle, die mit ihr zusam- nigsberg“ beschrifteten Nummern- men arbeiteten, haben große Risiken Aufgeben? – Aufgaben! schildträger angebracht haben. Sie auf sich genommen. Diesen Sachver- lernen das Land, in dem sie wohnen, halt habe ich in meinem Vorschlag an Gewiss, manchmal möchte man re- in seiner Geschichte kennen und be- den Herrn Bundespräsidenten zur Ver- signieren, die Sache der Heimatver- kommen auch einen Blick für die Reste leihung des Verdienstkreuzes an Frau triebenen verloren geben. So etwa, dieser deutschen Geschichte. Kluge besonders herausgestellt. Aus wenn wieder einmal deutlich wird, dass Oder wenn - seltener Fall! - tatsäch- Nachfragen entnahm ich, dass dies bei der Verlust eines Viertels des deut- lich ein Journalist auf die hartnäckig in- der Bewertung eine Rolle gespielt hat. schen Staatsgebietes im restlichen Teil sistierende Mahnung eingeht und dem Georg Kugland des Landes überhaupt nicht als na- gängigen polnischen oder russischen Heinebergweg 45 tionaler Verlust wahrgenommen wird. Ortsnamen den deutschen Ortsnamen 38444 Wolfsburg Oder wenn man gefragt wird, wann wir wenigstens in Klammern hinzufügt. denn nach Deutschland gekommen Journalisten und Fernsehen sind die seien, und wo wir ein so gutes Deutsch Vorreiter und Erfüllungsgehilfen jener, gelernt haben. Oder wenn ein Name die die Erinnerung an die deutsche Erste Kriegserfahrung wie Königsberg bei ansonsten weit Vergangenheit der Ostgebiete auslö- Im Jahre 1939 hatte ich mich, während gereisten und weltläufigen Menschen schen wollen. Sie haben dabei schon ich die Abiturklasse der Agnes-Miegel- unbekannt ist, sie aber sehr wohl wis- - siehe oben - nachhaltige Erfolge Schule besuchte, freiwillig zum Wehr- sen, wo Kaliningrad liegt. Oder wenn erzielt und es den neuen Herren leicht dienst gemeldet. Wir taten das damals ein deutscher Außenminister devot gemacht, die Lüge vom „urpolnischen mit der Überlegung, möglichst noch im versichert, er werde in seiner Außen- Boden“ unter die Leute zu bringen. Jahr, in dem wir das Abitur hatten, den politik die Sache der Polen gegen die Da hilft nur, nach jedem „Kaliningrad“ Wehrdienst anzutreten. Dann hätten Heimatvertriebenen vertreten. Oder ein „Königsberg“ einzufordern, immer wir früher mit dem Studium beginnen wenn Vertriebene unter den General- und immer wieder, unverdrossen lästig können. In Ostpreußen war das mög- verdacht gestellt werden, sie seien, zu werden. Vielleicht hilft es irgend- lich, weil man schon mit 16 Jahren weil sie auf ihr Schicksal aufmerksam wann einmal. Es muss doch auch lern- wehrpflichtig war. machen, Revisionisten, Revanchisten, fähige und lernwillige Journalisten ge- Am 16. August 1939 erhielt ich mei- Versöhnungsverhinderer, Friedensstö- ben. Noch ist Hoffnung. Halten wir uns nen Einberufungsbefehl zur Beob- rer, also verkappte Rechtsextreme. Der an das Sprichwort: „Die Wahrheit ist achtungs-Abteilung 11 in Königsberg- Mangel an Kenntnis über den ehemals eine Tochter der Zeit.“ Aber wir müssen Ponarth. Die neue aufgestellte Truppe deutschen Osten ist gewollt, das Ver- selber dazu beitragen, dieser Wahrheit wurde bald nach Lyck verlegt und am schweigen der deutschen Geschichte ans Licht zu helfen. Nur Mut! 1. September 1939 im Polen- Feldzug hat Methode und zeigt verheerende Rosemarie Krieger eingesetzt. Wirkung. Es ist ja so viel bequemer, Nach einigen Tagen lagen wir in ei- Politik für Geschichtstölpel zu machen. nem Waldgebiet in Bereitstellung. Ich Kann man da überhaupt noch etwas gehörte damals zur Stabs-Batterie, tun? Man möchte schier verzagen. weil ich als Bursche für den Komman- Aber dann rafft man sich auf und be- Suchmeldung – Erfolg deur eingeteilt war. Einer hatte ein schließt, den Kampf gegen solch hart- gesottene Ignoranz, Gleichgültigkeit - und die Schriftleitung sagt der paar Flaschen „organisiert“, ein Wort Familie Wojahn herzlichen Dank. das ich damals lernte und das bis und Geschichtslosigkeit nicht, noch zum Kriegsende ein Begriff war. Etwa nicht, aufzugeben. Es gibt ja auch Zei- chen der Ermutigung, so zum Beispiel, fünf bis sechs Soldaten, darunter der Frau Vera Wojahn geb. Mäkelburg wenn eine Gruppe von Menschen, für Hauptwachtmeister standen im Kreise Stiepeler Straße 7 B die Ostpreußen bisher hinter dem Mond herum, eine Flasche wurde geöffnet, 44799 Bochum lag (wenn sie es überhaupt irgendwo die einen durchsichtigen Inhalt hatte schreibt wie folgt: und der Hauptwachtmeister nahmen vermuteten), nach einer Fahrt durch das Land unter der Führung eines kun- den ersten Schluck. Dann gab er die Zu den in der Weihnachtsausgabe des digen und begeisterten Ostpreußen zu- Flasche weiter an den Nächsten, der Heimatkreisblatts auf der Seite 63 in rückkehrt, bereichert um das Erlebnis ebenso verfuhr. Erst der letzte Soldat der Suchmeldung abgedruckten Fo- eines schönen, geschichtsträchtigen, in der Runde spuckte den Schluck aus tos aus dem Besitz der Frau Irmgard sehens- und liebenswerten Landes und sagte so etwas wie „Pfui Teufel“. Hepp, aus 88250 Weingarten, kann ich und im Bewusstsein, dass dieses Land Es erwies sich, dass auf der Flasche Ihnen Folgendes mitteilen: einmal für Jahrhunderte Deutschland „Ocet Wini“ stand, was auf Polnisch Es war für mich eine angenehme war und nun verloren ist. Oder wenn Wein- Essig bedeutete. Überraschung, als ich sah, dass mei- es einem Ostpreußen gelingt, seine Ich durfte nicht teilnehmen, weil der ne Großeltern mütterlicherseits und Heimat in einem Vortrag einer Gruppe Hauptwachtmeister befand, dass ich weitere Verwandte in unserem sehr von Süd- oder Westdeutschen vorzu- mit meinen 17 Jahren noch keinen Al- beliebten Heimatkreisblatt abgebildet stellen, so dass sie fortgehen mit der kohol trinken dürfe. sind. Erkenntnis: „Das haben wir bisher ja Über den Vorgang habe ich nachge- Der Sucherin Frau Hepp habe ich am gar nicht gekannt !“ dacht und überlegt, wie ich mich ver- 11.12.13 telefonisch zu den Bildern aus Oder wenn junge Menschen der En- halten hätte und nach einer Bewertung dem Nachlass ihrer Mutter folgendes kelgeneration neugierig nach den Wur- die Lehre gezogen. sagen können: zeln ihrer Familie fragen, die Heimat Georg Kugland Ich besitze das gleiche Bild von der ihrer Großeltern besuchen und nun siebenköpfigen Gruppe im Original. immerhin wissen, dass die aus einem Leider sind auf dem Foto keine Daten schönen, ehemals deutschen Land und Namen vermerkt. kommen. Oder wenn man auf den ostpreußi- Ich erkenne und entnehme dem Bild: schen Straßen Autos sieht, an denen 1. Der Herr im Sessel am rechten Bild- die russischen Besitzer den mit „Kö- rand ist mein Großvater, Carl Her-

19 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

mann Rims, geboren am 07.08.1866 am 27. Januar 1945 vor den Russen. Auszug aus der Familien-Chronik in Angarben (Kreis Friedland, Ost- Sie waren nur wenige Tage auf der Wojahn – Mäkelburg pr.), Flucht, da wurde Carl Hermann Rims Das Leben des Ehepaares Rims fand 2. Die Dame, zweite von links stehend, in Landsberg (Kreis Preußisch Eylau, ein grausames, trauriges Ende. ist seine Ehefrau Therese Johan- Ostpr.) von den Russen erschossen. Am 27. Januar 1945 flüchteten die Be- na Rims geb. Krause, geboren am Von seiner Ehefrau Therese Johanna wohner aus Lauterhagen (Kr. Heils- 11.04.1884 in Angarben (Kreis Fried- verlor sich sofort die Spur. berg, Ostpr.) und weitere Hunderttau- land, Ostpr.), Die Familie Erich Mäkelburg (mit Ehe- sende Menschen vor den Russen in 3. Das Mädel, am linken Bildrand ste- frau Frida geborene Rims und drei Kin- Richtung Frisches Haff. In der Nähe hend, ist Frida Melitta Rims, geboren dern) flüchtete ebenfalls am 27. Jan. der Ortschaft Landsberg (Kreis Pr. am 09.05.1904 in Angarben, Tochter 1945 mit der gesamten Dorfgemein- Eylau, Ostpr.) passierte es. Was ge- des Ehepaares Carl Hermann und schaft von Rosenort über das Frische schah, schrieb der Sohn Ernst Rims, Therese Johanna Rims Haff und Pillau nach Danzig. Ehemann der inzwischen aus russischer Kriegs- und Erich Mäkelburg wurde in Danzig zum gefangenschaft nach Tangwitz bei Bad 4. der Knabe in der Bildmitte mit Tennis- Volkssturm einberufen, er kehrte aus Kösen, nahe Naumburg (Saale) in der schläger und Ball in den Händen ist russischer Kriegsgefangenschaft nicht russischen Beatzungszone entlassen Ernst Rims, geboren am 22.08.1909, zurück. Ehefrau mit drei Kindern lan- war, in einem Brief vom 11. März 1947 Sohn des Ehepaars Carl Hermann deten Mitte März 1945 in Dänemark. an seine Schwester Frida Mäkelburg, und Therese Johanna Rims. Nach dreijähriger Internierung in Dä- die im Flüchtlingslager Kompedal 57- nemark konnten sie schließlich nach 02, par Engesvang (Dänemark) mit Ich gehe davon aus, dass Ernst Rims Nordrhein-Westfalen ausreisen. ihren drei Kindern interniert war, wie (im Mittelpunkt sitzend und Geschen- folgt: ke in den Händen) am Tag der Bild- Ernst Rims aus Angarben (Kr. Fried- „Wie mir alle Nachbarn schrieben, sind aufnahme seinen 10. Geburtstag fei- land) war nach dem Krieg in Hattingen unsere mit zwei Wagen geflüchtet, erte, zutreffendenfalls ist das Foto am (Ruhr) untergekommen und konnte im Wassil ist auch mit gewesen. Sie sind 22.08.1919 gemacht worden. Jahre 1948 für seine Schwester Frida bis in die Nähe von Landsberg gekom- und den drei Kindern eine Zuzugsge- Da mir über die drei weiteren Mädel men, da haben sie dann die Russen nehmigung von Dänemark nach Hat- eingeholt, und wie Lehmann gesehen nichts Näheres bekannt ist, kann ich tingen erwirken. nur vermuten, dass es sich um Ge- hat, hat unser lieber Vater vom Wagen schwister der Frau Therese Johanna Der Bruder von Frida Mäkelburg gebo- runtersteigen müssen, und da haben Rims geb. Krause handelt, also Ver- rene Rims, Ernst Rims, hatte nach dem sie ihn erschossen. Mutter und Wassil wandte aus der Familie Krause. Die- Krieg eine Bäuerin in Hattingen (Ruhr)- sind dann noch weitergefahren, dann se Annahme bestätigt sich, weil zwei Oberholhausen geheiratet. Ernst Rims haben sie auch Wassil runtergeholt, der drei Mädel zehn Jahre später (ca. wurde 77 Jahre alt und ist in Bochum- die Pferde weggenommen und die Wa- 1930) auf einem Bild zu sehen sind, Stiepel beerdigt. Seine Schwester Fri- gen ausgeplündert. Mutter ist dann zu das im Garten des Bauern Rims in da Mäkelburg geborene Rims wurde Fuß weitergegangen, hat angeblich zu Lauterhagen aufgenommen wurde. 86 Jahre. Sie ist auf dem Friedhof in dir wollen. Seit der Zeit weiß niemand Hattingen-Blankenstein begraben, d. mehr etwas von ihr. Wie Guse schreibt, Bei dem kleinen Bild am linken Zei- h. nur ein Kilometer Luftlinie von ihrem soll sie auch gestorben sein, wollen es tungsrand mit dem Mädel im schwar- Bruder entfernt. aber doch noch nicht hoffen.“ zen Kleid handelt es sich um Frida Die Recherchen der Frau Hepp haben Rims, aufgenommen am Tage ihrer Als Anlage liegt ein Foto der Familie Konfirmation im Jahr 1918. ergeben, dass ihre Mutter Lina Gutzeit eine Cousine von meinem Onkel Ernst Rims bei, das in Lauterhagen wahr- Bei dieser Gelegenheit kann ich Ihnen Rims war. scheinlich im Jahre 1930 aufgenom- über die Familie Rims ergänzend noch men wurde. berichten: Bauer Carl Hermann Rims musste seinen Hof, der in Angarben (Kreis Friedland) direkt am Alle-Ufer Foto aus Lauter- lag, aufgeben und seinen Besitz im hagen, ca. 1930 Jahre 1920 an das Ostpreußenwerk Hintere Reihe, verkaufen, weil der Fluss Alle zu einer von links: Talsperre gestaut werden sollte. Das Carl Hermann „Ostpreußenwerk“ hat nach Fertigstel- Rims, *07.08.1866 lung einen großen Teil Ostpreußens in Angarben, mit Strom versorgt. +1945 auf der Carl Hermann Rims zog im Jahr 1923 Flucht, daneben von Angarben nach Lauterhagen Amanda Thiel geb. (Kreis Heilsberg, Ostpr.) und erwarb Krause, *1859, dort einen Bauernhof in der Nähe des +1937 (Mutter von Bahnhofs Lauterhagen (Strecke Bar- Therese Johanna tenstein – Heilsberg). Krause), Therese Johanna Am 13.10.1932 wurde in Heilsberg die Rims geb. Krause, Ehe von Frida Melitta Rims (Lauterha- *11.04.1884, gen) und Erich Mäkelburg (Rosenort) +1945 auf der geschlossen, sie führten fortan einen Flucht, die folgen- Bauerhof in Rosenort (Kr. Bartenstein, den drei Personen sind namentlich nicht bekannt. Ostpr.). Dieses Ehepaar sind meine El- Vordere Reihe, von links: Frida, Melitta Rims, *09.05.1904 in Angarben, tern. +17.12.1990 in Hattingen-Blankenstein, Ernst Rims, *22.08.1909, +29.08.1986 in Carl Hermann Rims mit Ehefrau There- Friedhof in Bochum-Stiepel se Johanna flüchtete von Lauterhagen Die Dame ganz rechts ist namentlich nicht bekannt.

20 Berichte - Impressionen - Erzähltes - Verschiedenes

Unsere „Familenchronik“ enthält eine Seite mit den Geburtsangaben meines Großvaters Carl Hermann Rims und darunter einen Ausschnitt des Mes- stischblatts Nr. 1592 „Friedland in Ostpr.“ Aus dieser Land- karte sind die Landgemeinde An- garben, der Verlauf der Alle und das Gehöft mit der Ackerfläche des C. H. Rims zu ersehen.

Abschrift aus dem Kirchenbuch Geburt des Carl Hermann Rims Seite 153, 2. Eintrag Am 07. August 1866, 8 ½ Uhr morgens geboren, am 25.08.66 getauft Carl Hermann Rims Eltern: Friedrich Rims, Wirtssohn, und dessen Ehefrau Caroline gebore- ne Neumann, in Angarben. Paten: 1. Carl Rims und 2. Caroline Rims, Angarben, 3. Amalie Neumann in Gundau. Pfr. Wedemann Dazu wäre zu bemerken: Das Dorf mit seinen drei Gehöften 1. Der Bauernhof Rims ist unterhalb steht im Alle-Bogen. Dort auf der Carl Hermann Rims ist Veras Groß- der Buchstaben „be“ des Wortes An- Halbinsel befanden sich auch die vater mütterlicherseits (2. Genera- garben eingezeichnet. Hier wurden Äcker der Vorfahren Rims. tion). der Ururgroßvater Johann Christoph 2. Friedrich Wilhelm Gustav Rims Rims, der Großvater Carl Hermann (Sohn des Friedrich Wilhelm Rims Ausschnitt aus dem Messtischblatt Rims und schließlich auch unsere aus erster Ehe) liegt in Kipitten be- „1592 Friedland i. Ostpr.“ Mutti Frida Rims geboren; aus An- graben. mit der in den obigen Urkunden ge- garben stammt auch Johann Chri- nannten Landgemeinde Angarben und stophs Frau Wilhelmine geborene dem Gut Kipitten. Krause.

Buchvorstellung

Die Schriftleitung stellt vor: zum Roman wird, auf seine Weise: Davids. Der Autor sieht im Propheten „Ich bin weder Historiker noch Altte- Samuel vor allem einen Apologeten Sigurd Göttlicher, stamentler noch praktizierender Rabbi, des von ihm gesalbten David und wi- nur ein Mensch, der versucht, sich in derspricht deshalb dem freundlichen Die Geschichte des feinen die Zeit von damals zurückzuversetzen Urteil über Davids Taten. Er nennt sei- Königs David und die vorliegenden Berichte auch nen Protagonisten perfide, machthung- Ein historischer Roman einmal ‚zwischen den Zeilen‘ zu lesen.“ rig, brutal und verschlagen. Der Ver- 208 Seiten, ISBN: 978-3-940821-31-7 (S. 52) fasser zeichnet das Bild eines durch- € 17,50 Im Grunde tut er aber das Gegenteil: aus widersprüchlichen, fragwürdigen Er versucht, David als Menschen un- Charakters, nicht jene Lichtgestalt, die serer Tage zu zeigen, erzählt zwar die David im heilsgeschichtlichen Aspekt Wieder fand der in Bartenstein gebo- Geschehnisse jener Zeit, befrachtet des Alten Testaments zum Stamm- rene Autor seinen Stoff in der Bibel: Er sie dann aber mit den Deutungen, Ver- vater Josephs „aus dem Hause und trägt zusammen, was das Alte Testa- mutungen, Fragen, Zweifeln, Begriffen, Gechlechte Davids“ (Lukas 2,4) macht. ment über König David vermeldet und Motiven und Handlungsmustern der Der Autor lässt David in unserer Spra- deutet es, ohne sich um die gesicher- Gegenwart. che reden, in unseren Vorstellungen ten Befunde der Bibelwissenschaftler Dabei lässt der Autor seiner Meinung denken, aus den uns zugänglichen Mo- groß zu kümmern, nach seinem Emp- über seinen Helden freien Lauf, zieht tiven handeln. Der Verfasser erzählt finden und seinen Wertvorstellungen. in Zweifel, was ihm nicht ins Bild passt, von David in der Haltung eines suchen- Das Instrumentarium und die Metho- übergeht, was seine Vorstellung stört, den Menschen von heute, dominiert den der Wissenschaft stehen ihm nicht stellt eigene Vermutungen an die Stelle dabei immer als „Ich“, vermittelnd und zur Verfügung. Er bekennt das, ohne der biblischen Texte, wo ihm das ge- urteilend, und lenkt den Leser so durch sich darüber zu grämen. Vielmehr er- boten erscheint, und steht freimütig zu die Ereignisse eines sehr bewegten zählt er seine Geschichte, die nirgends seiner eigenwilligen Wertung der Taten Lebens.

21 Friedland

22 Kreis Bartenstein

über die Zugehörigkeit der Waffengat- gemeinden Groß Schwansfeld und Schwansfelder tung, Grenadier oder Pionier, gab. Die Falkenau zu erstellen und in Hamburg Kinder tanzten um den Pfeiler in der und Bethel Gemeindetreffen zu veran- Dorfgeschichten Mitte des Saales. Als bei einer Partei- stalten. Seinen ehemaligen Patron und versammlung plötzlich das Licht aus- dessen Frau konnte er 1970 in Groß Der Krug, so nannte man in den Ort- ging, rief der Ortsgruppenführer in sei- Grönau bei Lübeck beerdigen. schaften allgemein die Gastwirtschaf- ner braunen Uniform mit Hakenkreuz Pfarrer Schmidt konnte als erster be- ten auf dem Lande. Die Gastwirt- auf seiner roten Armbinde: „Sabotage, reits 1958 seine alte Heimat besuchen schaft „Zum Schwan“ lag in der Mitte i c h w e r d e n d e n T ä t e r z u fi n d e n w i s s e n ! “ und seinen Bericht veröffentlichen. des Dorfes unterhalb der Kirche ge- Herr Gronau war kein Parteimitglied Auch hat er kirchenamtliche Beschei- genüber dem großen Hof von Bauer und wurde zum Zweiten Weltkrieg nicht nigungen ausgestellt. Mäckelburg. Der Krug mit großem Saal mehr eingezogen, er behielt auch sei- Hans Graf von der Groeben gehörte zum Gut und war verpachtet. nen Mercedes, mit dem meine Mutter Mühlbachstraße 6 Der vorletzte Pächter hieß Kaulbars. und wir drei Kinder unseren Vater ei- 83404 Ainring/Feldkirchen Da er mit der Pacht rückständig war, nen Abend vor Kriegsbeginn noch im wurde ihm gekündigt. Es kam zur Ort Tannenberg bei seinem Bataillon Zwangsräumung, sodass das Mobiliar besuchen konnten.. Auf unserer Rück- gegenüber auf dem Dorfanger vorerst fahrt war das Benzin an der Tankstelle deponiert wurde, bis diesem auf dem schon rationiert. 90. Geburtstag Vorwerk Gotthilf eine Wohnung zuge- Ab 1. September 1939 gab es Lebens- wiesen wurde. Als neuer Pächter wur- mittelmarken und Bezugscheine, die de durch den Gutsbesitzer Herr Max vom Bürgermeister ausgegeben wur- Gronau ausgewählt, der noch kurz in den. Nur Zigaretten und Tabak waren Ersten Weltkrieg bei einem Gardere- noch frei. giment in Berlin gedient hatte. Danach Frau Gronau musste mit der Frau des wurde er Schlachtermeister, und sei- Lehrers unterrichten. Ihr Sohn Joachim ne Frau stammte aus dem an Litauen wurde 1945 in Ostpreußen verwundet abgetretenen Memelland. Der erste und wurde nach einem Minenräumein- Sohn, Joachim, war gerade sechs Jah- satz der Martine Lehrer. Er starb im re alt, als er 1930 Pächter wurde. Das Jahr 2000. Sortiment des Kolonialwarenladens Die große Gastwirtschaft wurde nach war recht vielfältig. So gab es dort u. a. dem Krieg nicht mehr betrieben und ist auch Peitschen, Pantoffeln, Sauerkraut eine Ruine geworden. und Heringe. Im Nebenraum stand der Tresen mit Schankbier vom Fass und Malzbier für die Jugend. Am Abend Pfarrer Wilhelm Schmidt Am 24. Feb. konnte Hans Graf von der sah man Kinder, die Bier in Gläsern Groeben bei guter Gesundheit seinen nach Hause brachten. An die Gastwirt- Seine Auswahl als neuer Jungpfarrer Geburtstag im Kreis seiner Familie schaft war ein Stall angebaut, zugleich nach Pfarrer Elmentather und Schwe- in Berchtesgaden feiern. Vor 90 Jah- für den Ausspann von Pferdefuhrwer- de erfolgte durch den Kirchenvorstand ren in Sporwienen (Vorwerk von Gr. ken. Dahinter als Neubau ein Schlacht- und den Patron 1931 (?) Er kam aus Schwansfeld) geboren, wurde er noch haus. Jeden Donnerstag gab es dort Stendal, war unverheiratet und wurde am Kriegsende als Leutnant verwun- frische Brühwurst, die man als Kind im Hause seines Patrons aufgenom- det und nach Dänemark transportiert. dort gleich warm genießen konnte oder men. Sein ständiger Platz an der Mit- Mit seinen Eltern betrieb er ab 1949 zu Hause abends mit Kartoffelbrei. Zur tagstafel endete mit seiner Heirat und eine kleine Landwirtschaft – mit Taba- Gastwirtschaft gehörte auch etwas dem Einzug ins Pfarrhaus, rechts ne- kanbau – in Schleswig-Holstein, um Weide für das Pferd und das Schlacht- ben der Kirche mit einem großen Obst- 1956 als Soldat wieder in die neu auf- vieh. Herr Gronau war zugleich Vieh- garten, der sich entlang des Dorfan- gestellte Bundeswehr einzutreten. Als händler. Zusammen mit einem dicken gers erstreckt. Die Kirche besaß ca. 50 Oberstleutnant wurde er pensioniert freundlichen Juden mit Schnauzbart, ha Land, verpachtet an das Gut. Stall und blieb in Bayern, in der Gegend sei- genannt „Oberst Schmulewitz“, kaufte und Scheune im Anschluss an das ner letzten Dienststelle. er vom Gut das meiste Jungvieh, das Pfarrhaus neben dem großen Friedhof Als Vertreter von Arnold Schulz war er auf den Vorwerken Gotthilf und Mathi- bis zur Chaussee hin. jahrelang aktiv in den stürmischen Zei- ashof stand. Der Krug wurde von einer Im Anschluss an die Konfirmation er- ten in unserer HKG und drängte auch großen scharfen Dogge bewacht, die teilte Pfarrer Schmidt Christenlehre seinen Vetter, den derzeitigen Vorsit- den Dackel des Vorpächters totbiss. und Lateinunterricht. Wie sein Patron zenden, ein Amt zu übernehmen. Ger- Im Krug trafen sich der Tischlermei- gehörte er zur „Bekennenden Kirche“, ne nahm er auch an unseren gemein- ster Stobbe und der Sattlermeister die von dem Regime bekämpft wurde. samen Reisen nach Ostpreußen teil Ennuschat. Bei einem Trinkgelage mit Deshalb wurde er 1936 einige Wochen und war dabei für die Jüngeren ein ge- dem Landjäger Felter wurde dieser so in Königsberg verhaftet. 1939 wurde suchter Berichterstatter und Erzähler. vollgefüllt, dass man ihn in Uniform auf er zur Luftwaffe eingezogen und 1945 Bis heute lässt er es sich nicht nehmen, einer Schubkarre nach Hause fahren als Major (?) entlassen. Pfarrer Toten- die eigenen Kartoffeln anzubauen und musste. haupt betreute im Krieg seine Kirche. auch die tägliche Zeitungsauswertung Im Saal gab es für Theateraufführungen Die Frau von Pfarrer Schmidt und sei- – wie früher beim BND – lassen ihn eine Bühne, auf der die Musikkapelle ne drei Söhne konnten als Flüchtlinge umtriebig bleiben. Auch für UB liefert u. a. zum Erntefest aufspielte. Dazu in Hamburg unterkommen. In den dor- er immer wieder interessante Beiträge erhielten die Gutsarbeiter Getränke- tigen Alsterdorfer Anstalten erhielt er (so auch in dieser Ausgabe). gutscheine. In vorgerückter Stimmung eine neue Pfarrstelle. Von dieser Stelle Für die nächsten Jahre wünschen wir sangen die Männer das Soldatenlied aus gelang es ihm innerhalb von zehn dem Jubilar weiterhin alles Gute! „Argonnerwald“ aus dem Ersten Welt- Jahren, sechs Anschriften-Verzeich- Schriftleitung UB krieg, wobei es einen lautstarken Streit nisse der Flüchtlinge aus den Kirchen- Ilse Markert und Rosemarie Krieger

23 Impressum Ostern Herausgeber „Heimatkreisgemeinschaft­ Bartenstein/Ostpr.­ e.V.“. Als ge­meinnützig anerkannt durch das Finanzamt Nienburg/Weser. Internet: www.hkg-bartenstein.de Die Frühlingssonne lockt nach draußen. 1. Vorsitzender: Christian von der Groeben, Ringstr. 45, 97950 Großrinderfeld, Tel. (09349) 929252, Fax (09349) 929253 Auf den Gesichtern unterwegs fällt das Lächeln leichter und die Vögel E-Mail: [email protected] singen und zwitschern wieder mit ihren Stimmen zu früher Mor- 2. Vorsitzender und Kassenwart: Hans-Gerhard Steinke, Fasanenweg 12, genstunde. Wohl in kaum einer anderen Jahreszeit nehmen wir die 25497 Prisdorf, Telefon (04101) 5686660, Fax (04101) 5686640, Mobil (0152) 33600944 Farben und Melodien der Schöpfung intensiver wahr als im Frühling. E-Mail: [email protected] In diese schöne Zeit hinein feiern wir Ostern. Dieses bunte Fest mit Spendenkonto „UNSER BARTENSTEIN“, Nr. 176 773 900, BLZ 251 900 01, so vielen fröhlichen Bräuchen, die früher vielleicht noch viel mehr Hannoversche Volksbank e.G., Hannover einen Schuss Übermut hatten. „Schmackostern“ ist auch mir jedenfalls Für Auslandsüberweisungen: IBAN DE78251900010176773900 durch viele Erzählungen bekannt!Besonders schön waren für mich S.W.F.T.-Code (BIC) VOHA DE 2 H Schriftleitung: immer die Osterchoräle aus dem evangelischen Psalter, die meine Ilse Markert, Keltenring 47, 74535 Mainhardt, Mutter am Klavier spielte. „Ostern, Ostern, Frühlingswehen! Ostern, Telefon (07903) 7248, Fax (07903) 941499 E-Mail: [email protected] Ostern, Auferstehen!“ Wer singt sie heute noch? Rosemarie Krieger, Zeppelinstraße 10, 97980 Bad Mergentheim, Telefon (07931) 2455, Fax (07931) 481575 Ich liebe den Ostergottesdienst in unserer Gemeinde frühmorgens um E-Mail: [email protected] 5.30 Uhr. Den Weg dorthin noch im Dunkeln und das Ankommen Familiennachrichten im Schweigen am Feuer draußen vor der Kirchentür. Jeder bekommt In UB 2/2014 werden Glückwünsche zu Geburts­­- tagen, Jubiläen, Auszeichnungen, Ehrungen pp. eine Kerze. Niemand spricht. Als erstes die Lesung der Schöpfungsge- für den Zeitraum vom 1. Juni 2014 bis 30. Sep- tember 2014 aufgenommen. Diese müssen schichte. Die Entstehung des Lebens aus Licht und göttlichem Willen. gut lesbar schriftlich – nicht nur telefonisch – bei den Familiennachrichten bis zum Die Osterkerze wird am Feuer entzündet und in die dunkle Kirche 15. Juni 2014 eingegangen sein. Später eintreffende Mitteilungen können erst getragen. Auf das 3-malige „Christus, das Licht der Welt“ antwortet in der nächsten Ausgabe berücksichtigt wer­- den. Außerdem werden jederzeit entgegen­ die Gemeinde mit dem Ruf „Dank sei dir o, Herr“.Dann wird das genommen: Todesanzeigen, Mitteilungen für die Rubrik „Unsere Toten“ und sonstige Fami­ Licht der Osterkerze an jeden weitergegeben und während die Kirche liennachrichten­­ sowie die damit verbundenen Namens- und Anschriftenänderungen. immer heller wird, singen wir „Christ ist erstanden“. Nie erlebe ich An- und Ummeldungen für „UNSER BARTEN- STEIN“, zum Beispiel Wohnungswechsel, einen Gottesdienst schöner und inniger als am Ostermorgen, wenn der personelle Veränderungen, Geburtstagsgratu- lationen, Sterbefälle usw. leiten Sie bitte an: Glaube an eine Kraft, die die Dunkelheit besiegen kann im äußeren Wolfgang Schützeck, Lindenstr. 50 a, 23558 Lübeck, Erleben nachvollziehbar wird. Tel. (0451) 85056, Fax (0451) 81974, E-Mail: [email protected]

Patenbetreuer Die Erinnerung an die eigene Taufe gehört zu diesem Gottesdienst 31582 Nienburg und ihr Segen über jedem Einzelnen. Das Vorzeichen einer Liebe, die Stadt Nienburg: Frau Cornelia Kramer, Fachbereich Kultur/Rathaus, Marktplatz 1, niemand zerstören kann, so viele Versuche es doch gibt. Die Kraft der Telefon (0 50 21) Durchwahl 87-221. Versöhnung , die in dem Auferstandenen sich zeigt und uns allen neu Landkreis Nienburg: Torsten Rötschke anvertraut wird. Der Mut, den wir immer wieder nötig haben in den Telefon (0 50 21) Durchwahl 967-169 Telefax (0 50 21) 967-429 vielen alltäglichen Dingen. 74575 Schrozberg/Wtt. OT Bartenstein: Patenbetreuerin: „Kraft zum Leben wird dir geben, der für dich den Tod ertrug“, heißt Frau Rose-Marie Nauber, Ortsvorsteherin, Schloßstraße 90, Telefon (0 79 36) 552. es weiter in dem genannten Osterchoral. Herstellung: StutzMediaService, Frauenweiler Weg 22, 69168 Wiesloch Ostern zeigt sich ein großer starker Lebenswille, der durch nichts Tel. (0 62 22) 8 17 01, Fax (0 62 22) 38 89 35 [email protected] eingedämmt werden kann, noch nicht einmal durch den Tod. Ein E-2014-016 – Auflage: 2.500 wunderschönes Fest. Frohe Ostern!

Redaktionsschluss für die Mitte Juli 2014 Annette Müller erschei­ nende­­ Ausgabe UB 2/2014 ist am 15. Juni 2014. Pfarrerin Später eintreffende Beiträge­ können aus redaktionellen Gründen – ausnahmslos Mitglied im Erweiterten Vorstand – für diese Ausgabe nicht mehr berück­ sichtigt werden.

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