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SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 20. 10. 1965 125 20. Oktober 1965: Fraktionssitzung AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, Ord. 19. 10. 1965 – 1. 3. 1966 (alt 1038, neu 2). Über- schrift: »SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Bonn, den 20. Okt. 1965. Sitzungspro- tokoll der Fraktionssitzung am Mittwoch, dem 20. Okt. 1965, 14.00 Uhr«. Anwesend: 185 Abgeordnete; Fraktionsassistenten: Bartholomäi, Bermeitinger, Daul, Gaebler, Jä- ger, Laabs, List, Maier, Niemeyer, Schubart. Prot.: Wagner. Zeit: 14.00 – 14.40 Uhr. Der Fraktionsvorsitzende, Fritz Erler, eröffnet die Sitzung. Punkt 1 der Tagesordnung (Vorbereitung der heutigen Plenarsitzung): Hierzu erteilt der Vorsitzende dem Parlamentarischen Geschäftsführer, Dr. Karl Mo- mmer, das Wort. Dr. Mommer führt aus: In der heutigen Plenarsitzung um 15.00 Uhr erfolgt die Abstimmung über den Vor- schlag des Bundespräsidenten, Professor Ludwig Erhard zum Bundeskanzler zu wäh- len.1 Nach der Kanzlerwahl und nach Aushändigung der Ernennungsurkunde durch den Bundespräsidenten folgt um 18.00 Uhr die Vereidigung des Bundeskanzlers vor dem Bundestage (Art. 63, 64 Abs. 2 GG).2 In der nächsten Zeit sind folgende Plenarsitzungen vorgesehen: Dienstag, den 26. Okt., 17.00 Uhr: Vorstellung des neuen Kabinetts und Vereidigung der Minister3 Mittwoch, den 3. Nov., 11.00 Uhr: Abgabe der Regierungserklärung4 Mittwoch, den 10. Nov., 9.00 Uhr: Fragestunde und Aussprache über die Regierungs- erklärung5 Donnerstag, den 11. Nov., 9.00 Uhr: ebenso, falls Aussprache Freitag, den 12. Nov., 9.00 Uhr: noch nicht beendet Montag, den 15. Nov., bis Freitag, den 19. Nov.: sitzungsfreie Woche (17.11. Bußtag!) Es folgen bis 17. Dez. 1965 4 volle Arbeitswochen. Am 17. Dez. beginnt die Weihnachtspause, die am 9. Jan. 1966 endet (3 Wochen). Wortmeldungen: Abg. Liehr6 fragt, ob die Berliner Abgeordneten bei der Wahl des Bundeskanzlers volles Stimmrecht haben. Der Vorsitzende verneint die Frage.7 Das 1 Siehe BT Sten. Ber. 60, S. 7 f. 2 Ebd., S. 8. 3 Siehe Nr. 126, TOP 1. 4 Die 4. Plenarsitzung mit der Abgabe der Regierungserklärung war erst am 10. 11. 1965; vgl. Nr. 127. Die Entscheidung Erhards, die Regierungserklärung um eine Woche zu verschieben, bezeichnete Er- ler in einer Erklärung vom 27. 10. 1965 als ein »blamables Armutszeugnis«. Die während der Koaliti- onsverhandlungen demonstrierte »Einigkeit« in Sachfragen erweise sich »als Windei. Die wichtigste anstehende innenpolitische Frage, der Haushaltsausgleich, ist nicht geklärt.« Erhards Regierungs- »Mannschaft« beginne mit einem »Fehlstart. Das ist ein schlechtes Vorzeichen für die Regierungs- zeit.« AdG 1965, S. 12137. 5 Die erste Fragestunde fand erst in der 5. Sitzung am 24. 11. 1965 statt, die Aussprache über die Regie- rungserklärung erfolgte am 30. 11. und am 1. und 2. 12. 1965. Vgl. Nr. 129. 6 Harry Liehr war Abgeordneter für Berlin. 7 Vgl. Nr. 124, TOP 1. Copyright © 2017 KGParl Berlin 1 SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 20. 10. 1965 vom Bundestagspräsidenten Dr. Gerstenmaier in der Sitzung am 19. Oktober bekunde- te Bedauern darüber, daß die Berliner Abgeordneten noch immer einem Sonderstatus unterworfen seien8, genüge allerdings nicht. Dies sollte seitens der SPD-Fraktion in einem besonderen Brief zum Ausdruck gebracht werden. Nötigenfalls müsse die Bun- desregierung aufgefordert werden, mit den Alliierten hierüber zu verhandeln. Herbert Wehner mahnt zur vorsichtigen Behandlung der Frage; die alliierten Vorbehaltsrechte müßten schrittweise abgebaut werden mit dem Ziele, den Berliner Abgeordneten das volle Stimmrecht zu verschaffen.9 Punkt 2 der Tagesordnung (Mitteilung über die Wahl des Fraktionsvorstandes): Der Vorsitzende erteilt Dr. Karl Mommer das Wort. Dieser verweist auf den über- reichten Wahlvorschlag des bisherigen Fraktionsvorstandes zur Wahl eines neuen Vor- standes (s. Anlage).10 Wahlvorschlag des bisherigen Fraktionsvorstandes zur Wahl des neuen Vorstandes nach § 13 der Fraktionsgeschäftsordnung. 1.) Vorsitzender: Fritz Erler 2.) 4 Stellvertreter des Vorsitzenden: Alex Möller, Karl Schiller, Helmut Schmidt, Her- bert Wehner 3.) 3 Parlamentarische Geschäftsführer: Gerhard Jahn, Karl Mommer, Fritz Schäfer 4.) 16 weitere Mitglieder des Vorstandes: Walter Behrendt, Peter Blachstein, Heinz Frehsee, Gustav Heinemann, H.-J. Junghans, Georg Kurlbaum, Georg Leber, Ulrich Lohmar, Kurt Mattick, Ludwig Metzger, Fritz Sänger, Marta Schanzenbach, Ernst Schellenberg, Hermann Schmitt-Vockenhausen, Käte Strobel, Karl Wienand. Vorschläge aus der Mitte der Fraktion können bis nächste Woche Dienstag (26.10.), 14.00 Uhr, eingereicht werden. Der neue Gesamtvorschlag wird eine Stunde später in die Fächer gelegt. Die Wahl findet am Mittwoch, d. 27.10. um 14.00 Uhr statt. Die 4 Wahlzettel werden in der Sitzung ausgegeben. Es wird einstimmig beschlossen: 1. Die Frist zur Einreichung von Änderungsvorschlägen läuft am Donnerstag, den 28. Okt. 1965, um 14.00 Uhr ab. 2. Die Abstimmung über die Vorschläge zur Wahl des neuen Fraktionsvorstandes fin- det in der Fraktionssitzung am Dienstag, den 2. Nov. 1965, um 15.00 Uhr statt.11 Punkt 3 der Tagesordnung (Die nächsten Termine): Vorstandssitzung am Dienstag, den 26. Okt., um 10.00 Uhr Fraktionssitzung am Dienstag, den 26. Okt., um 15.00 Uhr Fraktionssitzung am Dienstag, den 2. Nov., um 15.00 Uhr Punkt 4 der Tagesordnung (Verschiedenes): 8 BT Sten. Ber. 60, S. 3. – Zum Vorlauf vgl. Nr. 124, TOP 1. 9 Vgl. Nr. 124, bes. Am. 6 10 Dieser »Wahlvorschlag des bisherigen Fraktionsvorstandes zur Wahl des neuen Vorstandes nach § 13 der Fraktionsgeschäftsordnung« vom 20. 10. 1965, gez. Mo[mmer] Do[bert] (Ms.) in der Anl. 11 Die betreffende Fraktionssitzung war am 3. 11. 1965; siehe Nr. 127. Copyright © 2017 KGParl Berlin 2 SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 20. 10. 1965 Abg. Haage macht Vorschläge zu einer günstigeren Regelung der Flugzeugbenutzung. Der Vorsitzende erklärt dazu, daß die angestrebte Regelung nur im Wege einer Diäten- gesetzänderung möglich sei.12 Bemühungen in diesem Sinne laufen. Schluß der Sitzung: 14.40 Uhr. F. d. R. Dr. Wagner 2 Anlagen: Tagesordnung, Wahlvorschlag 12 Nach dem Diätengesetz vom 6. 3. 1964 wurde eine Reisekostenpauschale gewährt, die – gestaffelt nach 15 Entfernungszonen – monatlich zwischen 500 bis 1 040 DM betrug. Vgl. Datenhandbuch 1949-1982, S. 980 f. Die Erstattung von Kosten für die Benutzung von Flugzeugen wurde erst in dem von CDU/CSU, SPD, FDP am 2. 2. 1968 eingebrachten Gesetzentwurf »zur Änderung und Ergän- zung des Diätengesetzes 1964« vorgesehen. BT Anl. 128, Drs., V/2526. Copyright © 2017 KGParl Berlin 3 .