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APN Inhaltsübersicht l

Kajan Ewald In eigener Sache... 2

Mitteilungsblatt Heister Josef Mykorrhizaforschung-Rettung unserer Wälder? 5

der Flick Dr. Martina Mykorrhizaforschung an der Versuchsanstalt 6 für Pilzanbau in Krefeld

Kajan Ewald Pilzporträt Nr. 3; 9 „Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Stropharia aurantiaca (Hypholoma aurantiacum)

Niederrhein“ Krieglsteiner G. Neues zum Areal und zur Taxonomie des 13 "Orangeroten Träuschlings" Schwöbel Helmut/ Zwei neue Rißpilzarten, gefunden im Stadtgebiet 16 Jahrgang 2 Heft 1 / J u n i 1984 Stangl Johann von Karlsruhe Siepe Klaus Was ist Crepidotus pubescens? 27

Kajan Ewald bombycina (Pers. ex Fr.)Sing. - 37 ein seltener Standort!

Pätzold Walter Anleitung zur Pilzzucht im eigenen Haus u. Garten 42

Adam Helmut 10 Jahre Arbeitsgemeinschaft Mykologie SO Ostwürttemberg (AMO) - ein Erlebnisbericht

Pätzold Walter Buchbesprechung 57

Pilz-Schmunzelecke 60

Termine 64

Mitteilungsblatt Krefeld

Beiträge zur Erforschung und Verbreitung heimischer Pilzarten APN 2 1 1 - 64 1 9 8 4

In eigener Sache ...

APN-Eigentum Pilzberatungen in Wuppertal-Elberfeld Der Bestand an APN-eigenen Büchern wurde mit nachfolgender im Fuhlrott-Museum, Auer Schulstr. 20, 5600 Wuppertal-Elberfeld, Neuanschaffung erweitert! finden durch den Naturwissenschaftlichen Verein Wuppertal in R. Kühner/H. Romagnesi: Flore analytique des Champignons diesem Jahr drei Pilzberatungen statt, und zwar superi-eurs(Agarics, Bolets, So, 2.9., 15.00-16.30 Uhr, Leitung Ehepaar Dr. Wollweber, Chanterelles). So, 16.9., 15.OO-16.3O Uhr, Leitung F.O. Vogel und B. Brauckmann, Ergänzungen So, 3O.9., 15.OO-16.3O Uhr, Leitung P. Hiby und Dr. B. Im Heft 2, Jahrgang l, Dezember 1983 fehlten folgende Angaben; Sous-Dorn. Psathyrella pygmaea = Foto Hans Bender Es wäre sicherlich nicht falsch, mit diesem Verein einmal Frischpilzausstellung = Foto Kriemhilde Müller. Kontakt aufzunehmen, zumal Wuppertal-Elberfeld mit der

Änderung der Rufnummer Meßtischblatt-Nr. 470B zu unserem Kartierungsgebiet zählt. K. Müller ist eine neue Rufnummer zugeteilt worden. Sie lautet Wie hübsch dieser Verein auf seine Pilzberatungen aufmerksam nunmehr; 0203 - 33O491. Bitte das eigene Anschriftenverzeichnis macht, erläutert nachfolgende Skizze, die ich dem "Programm Mai entsprechend ändern. bis September '84" des Fuhlrott-Museums entnommen habe.

Pilzbestimmungen Operculate Discomyceten, insbesondere aber Helvellaceen, bitte zur Bestimmung schicken an; Jürgen Häffner, Rickenstr. 4, 5248 Blick-hauserhöhe, Tel. O2742-2145. Jürgen Häffner hat sich bereit erklärt, demnächst über Pilzfunde, die ihm aus unserem Kartierungsgebiet zur Bestimmung oder Bestätigung zugeschickt worden sind, im APN- Mitteilungsblatt zu berichten. Wer seine Arbeitsweise kennt, der weiß, daß seine Beiträge eine gro ße Bereicherung darstellen werden. Pilzberatung: Unverschämter Ritterling Pilzkartei Mykorrhizaforschung - Rettung unserer Wälder? Der Bestand der Pilzkartei hat sich inzwischen auf 5O2 Arten erhöht. Es liegen bereits eine Anzahl weiterer Meldungen vor, Die Erkenntnisse der Mykorrhiza sind nicht neu. Als Frank 1885 über deren Aufnahme jedoch noch zu entscheiden ist. über Wurzelsymbiose berichtete, legte er bereits den Grundstein für die heutige Mykorrhiza-Forschung. Gemeinsame Exkursionen Immerhin dauerte es noch beinahe 100 Jahre, bis man aus dem Im April 1984 fand eine Begehung im Niederkrüchtener Raum statt, Wissen um die Zusammenhänge der Symbiose zwischen Grünpflanzen (Gyromitra esculenta etc.), an der ich aus Urlaubsgründen nicht und bestimmten Pilzen Nutzen zog und die gewonnenen Erkenntnisse teilnehmen konnte. Die entsprechende Fundliste ist der APN- im Kampf gegen das Waldsterben gezielt einsetzte. Pilzkartei bis jetzt leider noch nicht zugestellt worden, daher Anfangserfolge täuschen jedoch nicht darüber hinweg, daß der bei zukünftigen Exkursionen bitte vorher einen Teilnehmer Weg bis zu einer möglichen Großnutzung weit und noch viel "ausgucken", der für Erstellung und Weiterleitung der Forschungsarbeit zu leisten ist. identifizierten Artenfunde verantwortlich zeichnet. Erfreulich ist die Tatsache, daß sich um den Leiter der hiesigen Kaufangebot Pilzversuchsanstalt, Herrn Dr. Jan Lelley, ein Kreis engagierter Polnisches Mikroskop, PZO Warschau, für 45O DM zu Wissenschaftler gebildet hat, der sich dieser großen und verkaufen. Ausstattung und Zubehör: vielleicht einmal entscheidenden Aufgabe im Kampf um die Monokular, Kreuztisch, elektrische Lichtquelle Hertel & Reuß, Erhaltung unserer Wälder stellt. zusätzl. Spiegel, Staubschutzhülle, abschließb. Transportkasten. Am 9.4.84 besuchte Frau Dr. Martina Flick, Mitglied dieses Okulare: 5x, 1Ox, 15x, 1Ox Zeigerokular. Arbeitskreises, unsere APN und referierte über die Mykorrhiza Objektive: 1O/O24, 16O/-4O/O65, und die Möglichkeiten ihrer Nutzung im kranken Wald. 160/0,17 lOO Öl/1,3 01, Nachstehend wollen wir sie in einem Kurzbeitrag zu diesem 160/0,17 Zu erfragen bei Thema selbst zu Wort kommen lassen. Wir möchten aber schon der Schriftleitung. jetzt darauf hinweisen, daß wir in den nachfolgenden APN- Mitteilungsblättern Änderung der Anschrift Helmut Vortanz ist zur Lindenstr. 100 umgezogen. Ortsteil und Telefonnummer bleiben unverändert. Ewald Kajan von der gleichen Verfasserin einen längeren Beitrag über den wenig getan, um diese Möglichkeiten praktisch zu nutzen. heutigen Kenntnisstand der Mykorrhizaforschung in Fortsetzungen bringen werden. Diese Ausarbeitungen sind in den "Mitteilungen Seit einigen Jahren sah man sich in Amerika jedoch dem Problem der Versuchsanstalt für Pilzanbau der Landwirtschaftskammer gegenüber, daß weitläufige Areale durch den Kohlentageabbau ohne Rheinland Krefeld-Großhüttenhof", Heft 7, März 1984, Redaktion: nachfolgende Rekultivierungsmaßnahmen zerstört, teilweise sogar Dr. Jan Lelley, als sog. Separatum bereits veröffentlicht. mit Toxinen vergiftet waren. Auf natürlichem Wege war kein Abschließend noch eine Bitte an alle, die es ernst meinen mit Pflanzenwachstum mehr möglich. Dank intensiver Forschung gelang dem Schutz unserer bedrohten Natur: Herr Dr. Lelley und seine es, die Gebiete mit Bäumen aufzuforsten, deren Wurzeln mit einem Mitarbeiter brauchen unsere Unterstützung! Wir werden daher aus resistenten Mykorrhizapilz beimpft worden waren. Waldgebieten zur Mykorrhiza zählende Arten aufsammeln, um sie für die Anlage von Myzelkulturen zur Verfügung zu stellen. Erschreckende Daten und Bilder zeigen, daß auch Europa einer Naturzerstörung größeren Ausmaßes gegenübersteht. Zahlreiche

Josef Heister Ursachen führen zu immer stärker werdenden Waldschäden, die im "Kahlschlag ganzer Gebiete" enden können. Selbst wenn die Ursachen, vornehmlich Immissionen, beseitigt werden, ist der

Mykorrhizaforschung an der Versuchsanstalt für Eingriff des Menschen zur raschen Wiederaufforstung geschädigter Pilzanbau in Krefeld Wälder nötig. Die Tatsache, daß Mykorrhizapilze sowohl gut im sauren Milieu wachsen als auch einige von ihnen eine Resistenz

Die Mykorrhiza wird als Zusammenleben von Pilzen mit einer gegenüber Schadgasen besitzen, führte zu dem Entschluß, sich höheren Grünpflanze definiert. Es gibt sie in verschiedenen Mykorrhizapilze, ähnlich wie in Amerika, nutzbar zu machen. Formen, wobei die höheren Ständerpilze (Basidiomyceten) eine ektotrophe Mykorrhiza ausbilden» Hierbei ummantelt der Pilz Hierfür sind langwierige Arbeiten vonnöten, von denen jedoch dicht die Baumwurzel. Seine Hyphen dringen zwischen den einige bereits in Angriff genommen wurden. Aus Pilzfruchtkörpern Wurzelzellen bis zum Zentralzylinder vor, um sich dort zu angelegte Myzelkulturen wurden nachfolgend auf ihre Vernetzen. Das Zusammenleben der beiden Organismen bringt für Eigenschaften geprüft; somit erfolgte die Ausarbeitung eines jede Seite Vorteile: der Pilz erhält Kohlenhydrate vom Wirt, um Testverfahrens. Untersucht wurde die Kultivierbarkeit der Pilze, seinen Energiebedarf zu decken; der Baum wird seinerseits nicht ihr Wachstum bei verschiedenen pH-Werten, die Resistenz nur mit Wasser und Nährstoffen versorgt, sondern zusätzlich gegenüber Schwermetallen, das Durchsetzungsvermögen sowie ihr gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt. Obwohl diese Nährstoffanspruch. Förderung des Wirtes schon relativ lange bekannt ist, wurde nur Ein Pilz, der bei diesem Test eine gute Eignung zeigte, wurde zur Impfstoff-Herstellung und für die zukünftige Anzucht von Pilzporträt Nr. 3 sogenannten Mykorrhizabäumen weiterbearbeitet. Stropharia aurantiaca (Hypholoma aurantiacum) Unser Ziel ist es, geschädigte Waldgebiete aufzuforsten, indem den Bäumen eine verstärkte Resistenz gegenüber Schadstoffen vermittelt wird. A. Allgemeine Beschreibung: Vorkommen; August-November, einzeln bis schwach büschelig auf

Dr. Martina Flick nährstoffreichen Böden, altem Sägemehl, vorzugsweise auf vergrabenen Holzresten. Hut; 2-6 cm breit, anfangs halbkugelig gewölbt mit leicht eingerolltem Rand, im Alter abgeflacht mit schwachem, breitem Buckel, Rand dann häufig leicht gewellt; Farbe leuchtend orangerot bis braunrot, alt oder trocken goldgelbfleckig ausblassend. Huthaut feucht klebrig-schmierig, am Rand durch vergängliche Hüllreste weißlich geschuppt . Lamellen; weißlichgelb, später zunehmend olivbräunlich mit weißlicher, unregelmäßiger Schneide; mäßig entfernt, etwas breit, untermischt, an der Stielspitze ausgebuchtet-angeheftet. Sporen groß, 1O-14 x 6-8 µm, glatt, elliptisch, dickwandig, mit großem Porus und kurzem Anhängsel. Sporenpulver rötlichbraun mit Olivschimmer.

Stiel; bis 10 cm lang und l cm dick, glatt oder mit schwachen Längsriefen, hohl; an der Spitze schwach ockerfarben, an der etwas verdickten Basis unter der weißlichen Flockung orangerötlich; jung in der oberen Stielhälfte mit undeutlichem, flüchtigem Velumgürtel; Basis mit weißlichen Rhizomorphen besetzt.

Fleisch; Hutfleisch dünn, blaßgelb; Stielfleisch hell ockerlich bis orangerötlich, alt auch blaß bräunlich; ohne ausgeprägten Geruch und Geschmack. Pilzporträt Nr. 3, Foto Ewald Kajan, Duisburg Anmerkung; Stropharia aurantiaca wurde erstmals im Spätherbst

1968 in Deutschland (Stadtpark von Hamburg) von M.u.H. E n g e l nachgewiesen und in den Westfälischen Pilzbriefen, VIII. Band 197O, Heft 2, vorgestellt. Obwohl sich der Pilz in jüngster Zeit auszubreiten scheint (siehe nachfolgenden Bericht von G. Krieglsteiner), sucht man ihn in den meisten Pilzbüchern immer noch vergebens. Der Verbreitungsschwerpunkt des "Orangeroten Träuschlings" liegt zweifelsohne im Kartierungsgebiet unserer Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Niederrhein. Es erscheint daher angebracht, die Standorte der bislang sicher belegten oder bestätigten Funde einmal einzeln aufzulisten. Daran knüpft sich die Bitte, diesem Pilz in den nächsten Jahren ein noch größeres Augenmerk zu schenken und sowohl Standorttreue als auch mögliche weitere Ausbreitung aufmerksam zu beobachten.

B. Standorte im APN-Kartierungsgebiet: 1 .Krefeld, MTB 46O5, O33 mNN, in der Krautschicht des Holzlagerplatzes. Jenseits des Weges befindet sich ein lichter Pappelwald. 2. Hösel, MTB 46O7, O7O mNN, Weg gegenüber Parkplatz "Am trockenen Stiefel", ca. 250m westlich, nördlicher Wegrand, Mischwald. 3. Breyell, MTB 47O3, O5O mNN, Straße südlich Breyell vor Abzweig nach Brüggen, westlicher Straßenrand. 4. Mönchengladbach, MTB 47O4, O7O mNN, Friedhof am nördlichenStadtrand. 5. Mönchengladbach, MTB 47O4, O7O mNN, Friedhof am nördlichen Stadtrand, ca. 250m SO Standort 4. 6. Schiefbahn, MTB 47O5, O35 mNN, nährstoffreicher Boden, Standort zwischen Brennesseln und Brombeeren unter Neues zum Areal und zur- Taxonomie des "Orangeroten Pappelreihe. Träuschlings" 7. Mönchengladbach, neben Flugplatz, MTB 47O5, O35 mNN,

Waldrand an der Böschung des Trietbaches, ca. 1200m SW (mit einer Europa-Verbreitungskarte). Standort 6.

6. Wegberg, MTB 48O3, 060 mNN, "Eichhof", unter Erlen und Weiden 1883 beschrieb M.C. Cooke aus England einen Agaricus sqamo-sus auf abgestorbenen Ästchen und Blättern. forma aurantiacus; 1960 überführte P.D. Orton diesen Pilz als eigenständige Art in die Gattung Stropharia. 1965 entdeckte man 9. Wegberg, MTB 48O3, 050 mNN, "Neumühle", unter Erlen und sie in Holland, 1968 in Nordfrankreich und bei Hamburg. M. und Weiden am Straßenrand, ca. 2 km WNW Standort B. H. Engel (197O, mit provisorischer Verbreitungskarte) nahmen mit C. Bas an, es könne sich um einen jungen Einwanderer handeln, 10. Mönchengladbach, MTB 48O4, O4O mNN, "Volksgarten". der sich ostsüdostwärts ausbreite; die neuen Funde am Niederrhein (vergl. Karte 124 in Krieglsteiner 1984) scheinen 11. Mönchengladbach, MTB 48O4, O4O mNN, "Volksgarten", ca. 500m ihnen zunächst Recht zu geben, doch ist nicht auszuschließen, NO Standort 10. daß schon Lange (in Dänemark) und Ricken (in Deutschland) den Pilz in Händen hatten. 12. Borken, MTB 41O7, O4O mNN, östlicher Stadtrand, ungepflegter Die meisten Autoren waren der Überzeugung, Str.aurantiaca sei Privatgarten unter Ziersträuchern in der Laubstreu. sehr nahe mit dem Schuppigen Träuschling, Str.squamosa, und seiner Varietät, Str.thrausta, verwandt, doch sind diese beiden Der letzte Standort befindet sich zwar außerhalb unseres Sippen von Orton, Bon und Guzman aus Stropharia verbannt Kartierungsgebietes, er ist jedoch durch unser Mitglied H. Adam worden und rangieren derzeit laut Guzman wegen des Fehlens von Chrysozystiden bei Psilocybe, wobei, er Stropharia thrausta in in seinem Heimat-MTB nachgewiesen. den Rang einer Varietät zurückversetzt hat. Stropharia aurantiaca jedoch ebenfalls nach Psilocybe zu versetzen geht schon deshalb nicht, weil sie, was bei Psilocybe nicht sein darf, Chrysozystiden besitzt. Solche sind bei Hypholoma und Ewald Kajan Stropharia üblich. Die Grenzziehung zwischen Hypholoma/Nematoloma und Stropharia ist bis heute umstritten, zumal sich die Autoren in der Gewichtung der Merkmale uneins sind: so sind für Singer und G u z-m a n Huthautunterschiede wichtig (Nematoloma mit subzellulärem Hypodermium, Stropharia mit verlängerten Hypodermium-Hyphen), während Moser dem fast überhaupt keine Bedeutung beimißt. M o r e n o und F a u s haben 1982 die Str. aurantiaca nach Hypholoma transferiert. Betrachtet man die Beschreibungen und Farbbilder bei D.E. Reid (1966) und R. Phillips (1981), so ist man schon makroskopisch geneigt, den beiden Spaniern Recht zu geben, und das mir im Spätherbst 1983 von E. K a j a n zugesandte niederrheinische Material, das recht frisch ankam, hatte ebenfalls den typischen "Hypholoma''- Habitus, so daß ich nicht zögerte, das Binomen Hypholoma aurantiacum anzuwenden.

S a n g l i e r (1983), der zwei Erstnachweise für die Schweiz präsentiert (Tessin und Nordschweiz), bleibt nach Rückversicherung durch Horak beim Binomen Stropharia aurantiaca. & verweist auf eine Arbeit von D.F. F a r r (1980), die zeige, daß haarförmig verlängerte, bräunliche Zystiden an der Stielbasis, sogenannte Acanthozyten, ein gutes Trennmerkmal von Stropharia gegen Hypholoma sein können. Er hatte solche Acanthozyten reichlich im Tessiner Material entdeckt. Malencon soll so weit gehen, die Argumentation G u z -m a n s , was das Vorhandensein und Fehlen von Chrysozystiden an-lanqt als "naturbedingte Variationen" darzustellen, die durch äußerst extreme Nahrungsbedingungen beeinflußt sind. Dies hieße im Klartext: Str. squamosa und Str. thrausta sind genetisch manifestierte Hungerformen, vielleicht solche von Str. aurantiaca. -Leider konnten noch keine Kreuzungsversuche zwischen den drei Sippen angestellt werden. Auch das hier angenommene Arealbild muß revidiert werden: die Aufsammlungen aus dem äußersten Nordwesten und Nordosten Spaniens aus dem Tessin und aus Zürich passen so gar nicht zu den bisherigen Vorstellungen eines Einwanderers aus Übersee, der über England nach Holland, Norddeutschland und Nordfrankreich expandiert. Es entsteht vielmehr ein eiförmiges, subatlantisches A-real das allerdings noch sehr ungleichmäßig ausgefüllt ist; derzeitiges Dichtezentrum ist ohne Zweifel das Gebiet der "Arbeits-gemeinschaft Pilzkunde Niederrhein". Außerhalb Europas ist der Pilz in Südamerika (Argentinien), Mexico, Australien und Japan nachgewiesen.

Literatur (soweit nicht bereits in Krieglsteiner 1984, Beiheft zur Z.Mykol. 5, erwähnt):

Farr, D.F. (1980)-Mycotaxon ll, 241-249 Sanglier, J.-J. (1983)-Schweiz. Zeitschr. f. Pilzkunde 12:227-231

German Kriegelsteiner (Februar 1984)

Zwei neue Rißpilzarten, gefunden im Stadtgebiet genannten Baumarten vergesellschafteten Gattungen. Unter den Rißpilzen waren mehrere seltene und kaum bekannte Arten. Für von Karlsruhe. zwei konnten wir keinen Nachweis in der Literatur finden, weshalb wir glauben, diese zum ersten Mal zu beschreiben.

Kurzfassung 2. Beschreibung der Arten Es werden zwei noch unbekannte Rißpilze (Gattung Inocybe FRIES) beschrieben, welche im Juli 1960 in einer Karlsruher Parkanlage Inocybe rufotacta SCHWOBEL et STANGL nov. spec. Typus: unter Quercus und Carpinus gefunden wurden. Inocybe rufotacta Deutschland, Baden-Württemberg, Karlsruhe, Erzbergerstraße, bei nov. spec. und Inocybe derbschii nov. spec. haben glattwandige Eichen und Hainbuchen, 12.VII.1980. (Holotypus in Karlsruhe, Sporen und gehören deshalb in die Untergattung Inocybium Landessammlungen für Naturkunde). (Earle)Singer. Pileo (o,6) - l - 2,5 (-3,2) cm; campanulato-convexo, demum expanso, obtuse mammoso, primum subtiliter tomentoso, demum Abstract aspere fibrillo-so-rimoso, adpresse squamoso, rufo vel sordide brunneo. Lamellis primum albidis, deinde brunneolis, demum saepe Two unknown Agarics ( Inocybe Fries) are described, which ferruginose punctatis, junioribus tactu conspicue rufis, +- were found in July 1960 in a park in the city of Karlsruhe (SW anguste adnatis. Stipite l-3,5 cm X 2-4(-5,5)mm, subaequali, Germany). the fruitbodies grew in grassy and mossy places toto brunneo-roseo, stramineo, apice cras-se pruinoso. Carne overshadowed by trees (Quercus, Carpinus). Both species, Inocybe odore debili, subacido. Sporis ellipsoideis vel rufotacta nov. spec. and Inocybe derbschii nov. spec. have amygdaliformibus, 9-11 X 5-6 µm. Pleurocystidis fusiformibus- smooth and belong to the Subgenus Inocibium (EARLE) ventri-cosis, 48-65 (-70) X 12-16 (-20) µm. Cheilocystidis forma SlNGER. et dimen-sionibus pleurocystidis similibus, modice rare, sed cheilocystidis claviformis et ampullaceis, basidiis similibus distincte ampliori-bus, 9-16 µm. Caulocystidiis parte superiore l. Einleitung stipitis, rare, tunica tenui, 37-60 X 12-18 µm. Sub arboribus Eine ungewöhnlich kühle und nasse Witterungsperiode im Juni und frondosis (Quercus, Carpinus). Juli 1980 bescherte den sandigen, meistens sommertrockenen Böden Hut (0,6) - l - 2,5 (-3,2) cm breit werdend, mehr oder weniger des oberrheinischen Diluvialgebietes einen arten- und halbkugelig gewölbt, schließlich flach bis leicht schalig individuellenreichen Pilzaspekt. Von diesem Übermaß an Naß niedergedrückt, mit kleinem, manchmal (fast) fehlendem, profitierten auch Rasenflächen in Gärten und Parkanlagen. Als stumpflichem Buckelchen, oft etwas niedergedrückt-difform, z. B. pilzfloristisch überaus ergiebig erwiesen sich in Karlsruhe die mit rechtwinklig abgeknickter Hutrandpartie oder mit wulstig Grünanlagen im Bereich der Riefstahlstraße, Moltkestraße und umhöften Buckelchen. Hutfarbe überwiegend lebhaft rotbraun, auch Erzbergerstraße, weil hier viele Baumarten stehen - zum Teil kastanienbraun mit fast schwarzbrauner Mitte, aufhellend nach noch aus der Zeit, als hier Wald stand - mit denen einige rotbräunlich, alt oder nach längerem Regen häufig nur noch Gattungen der höheren Pilze eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) gelbbraun auf der randlichen Hutpartie. Huthaut (Hutdeckschicht) eingehen. Regelmäßig abgesucht wurde ein etwa 25 m breiter Baum- am Scheitel (Lupe!) sehr fein samtig-filzig, oft von feinen und Rasenstreifen entlang der Erzbergerstraße zwischen Rissen durchzogen, welche das spätere Zerbrechen der Moltkestraße und Knielinger Allee, wo auch die nachfolgend Hutdeckschicht anzeigen; nach dem Rand sehr zart faserschuppig. beschriebenen Rißpilze gefunden wurden. Die wenigen Bäume, Scheitel bzw. Hutbuckel mit fortschreitender Entwicklung des welche nach der Verbauung (zwischen 1950 und 1955) Fruchtkörpers +- ausgeprägt in kleine feinfilzige Würfel oder stehengeblieben waren, wurden durch Neupflanzungen von Birken, Placken zerbrechend, eine Mittelzone des Hutes stärker faserig- Eichen und Hainbuchen ergänzt, im Bereich der heranwachsenden schuppig auflokkernd (an eine kleine Lepiota erinnernd), eine kleinen Baumgruppen aperte das Gras durch Beschattung aus und schmale Randzone bleibt +- geschlossen feinfaserig-wollig. wurde durch Moos und Laubblatthumus ersetzt, was ideale Lamellen normal weit stehend, ziemlich schmal, 2-3,5 mm breit, Wachstumsbedingungen für baumbegleitende Pilzarten geschaffen breit, bei einem Teil der Fruchtkörper zunächst schwach bogig am hat. Neben Röhrlingen (Boletus sensu lato), Täublingen Stiel angeheftet (ähnlich einer Tubaria), später durchweg (Russula), Milchlingen (Lactarius) waren Rißpilze (Inocybe) mit verschmälert am Stiel angewachsen; fast weiß, graulichweiß, etwa 20 Arten die am stärksten vertretene Gruppe der mit den schließlich gelbbräunlich, olivstichig, ziemlich hell bleibend, INOCYBE RUFOTACTA wäre trotz der spärlich vorhandenen zuletzt oft braun punktiert, fleckig bis "brandig". Kaulozystiden in die Gruppe der sogenannten "oben Lamellenschneide fein weiß bewimpert. Werden die Lamellen stielbereiften" Rißpilzarten einzugliedern. In der gequetscht, solange diese noch weißlich sind, dann verfärben Kryptogamenflora von M. Moser (1978) werden nur vier Arten sich die verletzten Stellen nach wenigen Minuten beständig und ausgewiesen, welche die beiden Merkmale, nämlich rosabraun lebhaft fleischrotbraun, scharf gegen die nicht verletzten getönten Stiel und nur an der Stielspitze vorhandene Zystiden in Lamellen kontrastierend. Voll ausgereifte oder schon etwas sich vereinigen. Recht gut bekannt sind Inocybe friesii HEIM und eingetrocknete Lamellen verfärben sich dagegen nur noch wenig Inocybe tarda KÜHNER, die beiden anderen Arten wurden nur im oder gar nicht mehr. . Mittelmeerraum unter Zedern gefunden. Von den beiden erstgenannten unterscheidet sich Inocybe rufotacta unter anderem Stiel 1,5-3 (-3,5) cm lang, 2-4 (-5,5) mm dick, eher kurz, durch die feinfilzige, stark zerklüftete Hutdeckschicht, das zylindrisch bis gleichdick, Basis minimal angeschwollen ( einige auffallende, spezifische Röten der jungen Lamellen und den auf Male mit kleinem, von sandiger Erde bedecktem Knöllchen), stets ganzer Länge lebhaft fleischbraun gefärbten Stiel. Auch die zwei lebhaft gefärbt, wenn jung schön fleischrotbraun, jedoch heller Typen von Cheilozystiden fallen aus dem Rahmen. Unter den Arten als der Hut, mit zunehmendem Alter aufhellend, recht ohne Stieizystiden konnten wir keine finden, auf welche die charakteristisch eingewachsen-faserig (starke Lupe: breitere Merkmale unserer neuen Art zuträfen. Wir meinen, daß Inocybe rotbraune Längsstreifen werden von spinnfadenfeinen rufotacta wegen des sehr bemerkenswerten Rötens der Lamellen "Silberstreifen" getrennt); Stielspitze ziemlich grob eine Sonderstellung unter den Arten mit "oben bereiftem" Stiel aber vergänglich weißflockig, ansonsten zerstreut zukommt. weißflockig bis fast kahl, Basis weißfilzig. Inocybe derbschii Schwöbel et Stangl nov. spec. 1) Fleisch weiß oder weißlich, mit eindringender Hutfarbe, im Stiel oft - besonders im oberen Drittel - angebrochen, ein wenig Typus: Deutschland, Baden-Württemberg, Karlsruhe, Erzbergerstra- rosabraun anlaufend. Larvenfraßstellen rostbraun gefärbt. ße, bei Eichen und Hainbuchen, 19.VII.1980. (Holotypus in Geruch kaum unangenehm, schwach säuerlich. Karlsruhe, Landessammlungen für Naturkunde). Mikromerkmale: Basidien 25-32 (-35) X 7-9 µm, mit vier Pileo l,7-5,3 cm; campanulato-ovato, deinde convexo vel evadente Sterigmen; Sporen elliptisch bis mandelförmig, 9-11 X 5-6 µm. applanato, semper^ obtuse mammoso, colore pilei brunneo aut Typische Cheilozystiden (= Zystiden an der Lamellenschneide) badi-o, saepe colori olivaceo-brunneo vergente. Pileo paulum eher spärlich, am Scheitel mit Kristallen besetzt, 50-70 X 10-18 hygropha-no aut pseudohygrophano, sicco pulchrius luteo-olivaceo )µm, dafür reichlich atypische, keulen- bis blasenförmige vel ori-chalco-olivaceo, glabro, minutissime radiatim Cheilozystiden, ohne Kristalle, an Basidien erinnernd, aber mit fibrilloso, demum subtiliter rimoso-virgato. Lamellis anguste 9-16 µm wesentlich breiter als diese (Zystidendimorphismus). adnexis, demum fere ventricosis-liberis, albidis, deinde Pleurozystiden (= Zystiden an der Lamellenfläche) bauchig- olivaceis-brunneis, acie pallida, albida-murina, subtiliter spindelig, an der Spitze mit Kristallen besetzt, 48-65 (-70) X fimbriata. Stipite 3-5,5 cm X 3-7 mm, aequali, primum fere 12-16 (-20) µm. Die Lamellentrama führt Safthyphen, welche candido, deinde pallido, luteo-stra-mineo vel luteo-brunneo, offensichtlich das rotbraune Verfärben der verletzten Lamellen parte superiore pruinoso. Carne fere alba, odore haud nauseoso, auslösen. Kaulozystiden nur unmittelbar an der Spitze des acidulo. Sporis 9-11 X 5,5-6 µm, ellipso-ideis vel Stieles, in typischer Form und Größe selten (müssen u.U. gesucht subamygdaliformibus. Cheilo- et Pleurocystidiis 50-65 X 13-22 werden), dünnwandig, oft ohne Kristalle am Scheitel, 37-60 X 12- µm, parvum incrassatis. Caulocystidiis parte superiore sti-pi- 18 µm. Dafür kommen reichlich blasige bis keulige Zellen vor, tis frequentibus, versus in mediam partem rarioribus. Sub arbo- 18-23 X 8-13 µm, die als analoge Bildungen zu den blasig- ribus frondosis (Quercus, Carpinus). keuligen Cheilozystiden aufgefaßt werden dürfen. Hutdeckschicht aus langgestreckten, 15-17 (-25) µm breiten Hyphen, welche hellbraun inkrustiert sind. Fundort: Karlsruhe (Baden-Württemberg), Erzbergerstraße, l) Benannt zu Ehren des Saarland. Mykologen HELMUT DERBSCH zwischen Moltkestraße und Knielinger Allee, Meßtischblatt 6916, zwischen dem 5. und 28. Juli 1980 mehr als 200 Fruchtkörper, lückiger Parkrasen mit Eiche und Hainbuche. Hut (l,7) -2,5 - 4,5 (-5,3) cm breit werdend, anfangs flachglok- deren Endglieder ± schlankkeulig erweitert, bis 18µm breit, kig, in flach gewölbt übergehend, zuletzt ± flach, wobei hellbraun inkrustiert. der schwach wellig geschweifte Rand leicht nach oben gebogen Fundort: Karlsruhe (Baden-Württemberg), Erzbergerstraße, sein kann, stets mit kleinerem, stumpflichen, seltener auch mit zwischen Moltkestraße und Knielinger Allee, Meßtischblatt 6916, papil-lenförmigem Buckelchen. Hutfarbe zunächst irgendwie braun am5., 12. und 19. Juli 1980 etwa 40 Fruchtkörper, lückiger (eigen-artig umbrabraun, rehbraun, verwaschen kastanienbraun), Parkrasen mit Eiche und Hainbuche. mit mehr oder weniger beigemischten olivbraunen Tönen, welche nach dem Hutrand deutlicher hervortreten, besonders bei INOCYBE DERBSCHII gehört wie INOCYBE RUFOTACTA zu denjenigen hellerhütigen Frucht-körpern; schwach hygrophan oder Riß-pilzen, welche nur an der Stielspitze bzw. am oberen pseudohygrophan, dadurch bei trokkener Witterung überwiegend Stieldrittel Zystiden tragen, besonders auffallende Merkmale schön olivgelbbraun bis messingoliv. Der Hutbuckel behält den fehlen jedoch. Sie Ist eine weitere Art in jener inzwischen ursprünglichen Braunton bei und ist da-durch dunkler als großen Gruppe schwie-rig zu bestimmender Arten mit weißlichen der übrige Hut gefärbt. Huthaut (Hutdeckschicht) bei bis blaßbräunlichen Stielen, ohne auffallendere Rosa-Tönung. jungen Fruchtkörpern zunächst glatt und etwas seidig schimmernd, Nach dem Bestimmungsschlüs-sel von M. Moser (Kleine unter der Lupe fein eingewachsen radialfaserig, später ± fein Kryptogamenflora, 1978) käme Inocybe derbschii in die Nähe der radial aufspaltend, nur am Hutrand stärker auffasernd, aber Inocybe pseudodestricta STANGL et Veselsky zu stehen, für die nicht eigentlich schuppig werdend. Das Buckelchen bleibt fast der eine von uns als Mitautor zeichnet. INOCYBE PSEUDODESTRICTA glatt. ist durch andere Hutfarbe (dunkelbraun mit rötlichem Beiton), fettigen Glanz der Huthaut und durch eine am jungen Pilz gut Lamellen normal weit stehend, dünn, mit kürzeren untermischt, sichtbare weiße Hutrandcortina von INOCYBE DERBSCHII verschmälert am Stiel angewachsen, zuletzt vom Stiel fast frei verschieden. Ebenso scheidet INOCYBE VIRGATULA KÜHNER aus, und dann mit bogiger Schneide, 0,4-0,7 cm breit, jung weiß mit welche wir gut zu kennen glauben. Diese besitzt u.a. eine viel leichtem Graustich, über wässerig graulichocker, olivgelbbraun ausgeprägter, gekämmt-faserige Hutdeckschicht. Zwischen den in olivbraun übergehend; Lamellenschneide heller weißlichgrau braunen Fasern wird das weiße Hutfleisch sichtbar. Dies ist bei und unter der Lupe fein bewimpert. INOCYBE DERBSCHII nie der Fall. Wegweisend für das Erkennen Stiel 3-5,5 cm lang, 3-7 mm dick, zylindrisch, oft in den Hut unserer zweiten neuen Art dürfte der im älteren und etwas und zur Basis ein wenig erweitert, allenfalls mit eben entwässerten Stadium schön olivgelbbraun, fast messingoliv angedeutetem ungerandeten Knöllchen, jung fast rein weiß, gefärbte Hut, sowie die beim jungen Pilz glatte, fast etwas später sehr blaß strohgelb-bräunlich, selten auch mit minimal seidige, fein einge-wachsen radialfaserige Huthaut sein. fleischrötlichem Beiton (doch nie entschiedener fleischbräunlich Herrn Dr. GEORG PHILIPPI (Karlsruhe) danken wir für gern gegen die Stielspitze, wie dies für manche Arten gewährte Unterstützung, insbesondere für die Hilfe bei der charakteristisch ist), gegen die Ba-sis infolge der hier Abfassung lateinischer Diagnosen. kräftigeren weißen Überfaserung sichtbar heller bleibend. Die Stieloberfläche ist an der Spitze fein weißflockig durch Zystiden, darunter nur noch geringfügig faserflokkig, an der Basis wieder kräftiger weiß überfasert. Fleisch im Hut Fast weiß, im Stiel mit geringem bräunlichgelbem Ton, in der Stielrinde auch minimal rosa gefärbt; über der Lamel-lenmitte l,5-2 mm dick. Geruch kaum unangenehm, etwas säuerlich, mit schwachem brot- bis erdartigem Beigeruch. Mikromerkmale: Basidien 26-30 X 7-9 µm, mit 4 Sterigmen. Sporen 9-11 X 5,5-6 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig. Cheilo- und Pleurozystiden mäßig dickwandig, an der Spitze überwiegend mit Kristallen besetzt, 50-65 X 13-22 µm. Kaulozystiden schmaler und dünnwandiger, 5O-6O X 8-15 µm, an der Spitze des Stieles reichlich, sich bis zur Mitte des Stieles verlierend. Hutbedeckung aus langgestreckten (8-) 10-13 µm breiten Hyphen, Literatur

HEIM R. (1931): Le Genre Inocybe - Paris. KÜHNER R. (1955): Complements a la "Flore analytique" - V Inocybe leiospores cystidies. - Suppl. Bull. Soc. Nat. d'Oyonnax 9: 1-95. KÜHNER R. & ROMAGNESI H. (1953): Flore analytique des Champignons superieurs - Paris, 556 S. MOSER M. (1978): Die Röhrlinge und Blätterpilze (). - In: Kleine Kryptogamenflora, Bd. II b/2.4. Aufl., 532 S., Stuttgart. STANGL J. & VESELSKY J. (1973): Zweiter Beitrag zur Kenntnis der selteneren Inocybe-Arten. - Ceska Mykologie, 27: 11-25; Praha.

Nachtrag Im Juli 1982 war an der Fundstelle Erzbergerstraße in Karlsruhe Inocybe derbschii in ca. 8 Exemplaren wieder anzutreffen, nachdem der Pilz im Jahr zuvor ausgeblieben war. Inocybe rufotacta war weder 1981 noch 1982 aufzufinden.

Schwöbel, Helmut Stangl, Johann

(Erschienen in carolinea, 40:9-14, Karlsruhe, 29.1O.1982)

Abbildung 3. Inocybe rufotacta. B = Basidien; C = Sporen; E = Cheilozystiden (+ eine Basidie); F = Pleurozystiden; G = Kaulozystiden (+ Stielzellen u. Zellelemente,welche als Zwischenformen gedeutet werden können); H = Hyphen der Hutbedeckung. Was Ist Crepidotus pubescens?

Am 3. November 1983 fand ich in Waldvelen (MTB 41O7) in einem Rotbuchen-Bergahorn-Stieleichen-Mischwald eine mir bisher unbekannte Crepidotus-Art. Der Fundort lag in unmittelbarer Nähe eines kleinen, toten Flußarms und wies mit Polyporus badius, Rigidoporus sanguinolentus, Psathyrella gracilis, P. marcescibilis, P. conopilea, Rutstroemia luteovirescens, Lasiosphaeria ovina und Lasiosphaeria spermoides einige weitere interessante Makromyzeten auf. Die Crepidotus-Art fiel insbesondere durch die große Anzahl der Fruchtkörper auf und schien an kein spezielles Substrat gebunden zu sein. So wuchsen die Fruchtkörper, die zwischen 3 und II mm breit waren, auf alten Zweigstückchen, moderigen Resten von Brennesselstengeln oder auch auf Laubblättern. Der allererste Eindruck, es handele sich möglicherweise schlicht um das Gemeine Stummelfüßchen, Crepidotus variabilis, erwies sich schon beim Anschauen der bauchigen Lamellen als trügerisch, da sie lediglich blaß cremefarben oder cremeocker (In jungem Zustand weiß) waren, jedoch keinerlei Anzeichen einer Rosafärbung aufwiesen. Die Oberseite der Fruchtkörper war weißfilzig, bei älteren Exemplaren hell cremefarben. Unter dem Mikroskop zeigte sich schließlich, daß die Sporen glatt waren, teilweise mit je einem kleinen Tropfen an den Enden, von länglich ellipsoider Form (siehe Zeichnung). Sie maßen (6,5)-7,1-8,9 x 2,8-3,4 µm.

Ein erster Bestimmungsversuch mit dem "Moser" schlug fehl. Ich

Abbildung 4. Inocybe derbschii. B = Basidien; C = Sporen; D = gelangte ohne Schwierigkeiten in die Sektion 3.1O.3.2, in der Hymenialzystiden (Cheilo -+ Pleurozystiden); G = Kaulozystiden (+ dieser Pilz auch zweifellos unterzubringen war ("Sporen dazwischen stehende zylindrisch-keulige Stielzellen); H = Hyphen der Hutbedeckung. elliptisch bis mandelförmig, auch unter Immersion glatt", S. 3O8). neu gefundene Art glatte Sporen von 8-12 x 4-5 um an, zeichnet diese Art jedoch etwas zu schmal, als daß sie genau zu den von Dann jedoch endete der Versuch mit C. pubescens Bres., einer Ihm angegebenen Maßen paßten. Ihm zufolge sind die Lamellen Art, für die Moser Sporengrößen von 8,5-12 x 5,6 µm und eine zuerst weiß, dann schwach zimtfarben ("ex albis dilu-te blaß zimt- bis tonrötliche Lamellenfarbe angibt. Dies konnte cinnamomeae"). Das Sporenabwurfpräparat seines Pilzes ist daher kaum die von mir gefundene Art sein. Interessanterweise zimtfarben. paßt die bei Moser abgebildete (Fig. 28O) kaum zu seinen Sporenangaben, da sie mit II x 4 von ihrer Länge- Breite- Pilat macht in seiner Crepidotus-Monographle aus B r e s a d o- Relation zu schmal gezeichnet worden ist. l a s C. pubescens Crepidotus Bresadolae Pil., um Verwechslungen mit Agaricus pubescens Flora Danica t. 1073/2 Den zweiten Bestimmungsversuch unternahm ich dann mit K ü h n e 1792 zu vermeiden. Als Sporenmaße gibt er 8,5-12 x 5-6 um an, r & R o m a g n e s i's "Flore analytique". Erstaunlicherweise gegenüber B r e s a d o l a s Angaben also eine Änderung in der entdeckte ich hier schon nach kurzer Zeit meinen Pilz unter dem Sporenbreite. Die Lamellenfarbe wird von P i l a t als zuerst Namen C. pubescens ss. Schroeter. Lamellen-, Sporenpulverfarbe weiß, dann blaß zimtfarben oder "rouille jaunatre argilleux" (in und auch die Größe der Sporen trafen zu, die hier mit 7-11-(13) etwa: tonrötlich) beschrieben, die Farbe des Sporenpulvers als x 2,7-3,5-(4) µm angegeben werden. Das Vorkommen der Art wird zimtfarben. Die Sporen sind glatt. Seine Sporenabbildungen sind als "gemein" bezeichnet. H. Schwöbel, dem ich einige Exemplare ebenfalls zu schmal ausgefallen. Interessanterweise gibt Pilat zugeschickt hatte, bestätigte mir die Bestimmung als Crepidotus als Synonym zu dieser Art u.a. L a n g e s C. pubescens (Fl. Ag. pubescens ss. Schroeter und schrieb, einen C. pubescens Bres. Dan., T.132 D) an, der tatsächlich C. luteolus Lambotte 188O kenne er nicht, während ihm der von mir zugesandte Pilz, von J. darstellt (siehe M o s e r und K ü h n e r & R o m a g n e s i) L a n g e vorzüglich auf Tafel 66 F (Flora Agaricina Danica) abgebildet, seit langem bekannt sei. Moser hat sich offensichtlich an Pilat orientiert, mit dem seine Kurzbeschreibung in allen Punkten übereinstimmt. Er gibt Durch G.J.Krieglsteiner, dem ich diese Art weitergemeldet hatte, als einziges Abbildungszitat B r e s a d o l a s Iconographia zu einem intensiverem Quellenstudium angeregt, ließen sich Mycologica (Tab. DCCXC, 2) an. einige interessante Feststellungen machen, die ich nachfolgend zur Diskussion stellen möchte. Im M i c h a e l / H e n n i g / K r e i s e l Band III, S. 230 wird C. Bresadolae Pil. wiederum als Synonym zu C. pubescens Bresadola, der Autor des im "Moser" publizierten Pilzes Bres. aufgeführt, während L a n g e s C. pubescens (Iconographia mycologica, Tab. DCCXC,2), gibt für die von ihm richtigerweise C. luteolus zugeordnet wird. Für B r e s a d o-l a s Pilz werden glatte, 8,5-12 x 5-6 µm große Sporen angegeben, Gelbton und keinesfalls zimtfarben. Als Synonym für diese Art blaß zimtbräunlicher Sporenstaub und eine Lamellenfarbe von geben K ü h n e r & R o m a g n e s i einen Pleurotus septicus weißlich bis schwach zimt- oder tonrötlich. ss. Ricken an. Hierbei dürfte es sich um Pleurotus septicus (Fr.l821) Kumm. 1871 handeln, eine Art, die bei genauerem

Diesem C. pubescens Bres. steht nun Crepidotus pubescens (Sow.) Literaturstudium aufzeigt, daß eben dieser C. pubescens ss. Schroeter ss. Kühner & Romagnesi 1953 gegenüber, für den S c h r Schroeter doch häufiger erwähnt wird, als es auf den ersten o e t e r in seiner Erstbeschreibung, die mir leider nicht zur Blick scheint. Verfügung stand, lt. K r i e g l s t e i n e r Sporenmaße von 6-7 x 2,5-3 (im angibt. Dabei weicht insbesondere die Breite der So findet man im M i c h a e l / H e n n i g / K r e i s e l Sporen stark von der der vorher zitierten Art ab. Band III, S.23O einen Crepidotus herbarum (Peck 1874) Sacc. 1887 mit einer interessanten Synonymie, die neben Pl. septicus (Fr.) J.E. L a n g e, von dessen Flora Agaricina Danica ich nur den Kumm. folgende Namen aufweist: Pleurotellus herbarum (Peck) italienischen Nachdruck einsehen konnte, führt für Pleurotus Sing.1951, Pleurotus pubescens (Sow.) ex Schroet. 1889, pubescens Sporenmaße von 7-8 x 2,8 µm und 8-9,5 x 3-3,2 µm an, Crepidotus pubescens (Sow. ex Schroet.) Kühner & Romagnesi 1953, also wiederum deutlich kleiner und schmaler als bei den ersten Crepidotus commixtus Bres. 1912, Pleurotus commixtus (Bres.) vier Autoren. Die Abbildungen sind diesmal im Verhältnis Bres. 1928. Zweifellos handelt es sich hier um die von mir zutreffend wiedergegeben. Das Sporenpulver wird als hell gefundene Art, zumal auch Makro- und Mikromerkmale cremefarben angegeben, die Lamellenfarbe mit "dapprima bianco übereinstimmen: Lamellen weißlich, später mit gelblichem Schein; lat-te, ma presto di un colore pallido giallino e infine pallido Sporenpulver sahneweißlich oder blaß bräunlichgelb; Sporen subocraceo". länglich-ellipsoid oder spindelförmig, 6-9 x 2,3-3 µm.

K ü h n e r & R o m a g n e s i geben in ihrer "Flore analy- Einen Pleurotus septicus Fr. erwähnt auch B r e s a d o l a tique" glatte Sporen von 7-11-(13) x 2,7-3,5-(4) µm an, fassen und gibt für Ihn Sporen von 8-9 x 3-4 µm an. also die Sporenlänge weiter auf, während die Breite immer noch einen deutlichen Unterschied bildet. Weitere Unterschiede finden Wie mir H. S c h w ö b e l mitteilte, findet sich ebendiese Art sich wiederum a) im Sporenpulver: "sporée creme pale", was nach auch in P i l a t' s Monographie auf Seite 13/14: "Spo-res H. Schwöbel im Deutschen am treffendsten mit "sehr hellgelb, ellipsoides-cylindriques a subcylindriques-fusiformes, fort etwa elfenbeinfarbig" umschrieben werden kann, und b) in der retrecies obliquement vers la base, 7-9 x 2,3-3 µm (...), la- Lamellenfarbe: "blanches, puis creme-ocre, rarement d'un rose melles blanches, plus tard brun jaunâtre surtout par le sec". saumon ou corail vif a la fin", also ebenfalls mit einem hellen Warum P i l a t diese Art nicht der Gattung Crepidotus zugeordnet hat, ist mir unklar geblieben. Als Synonym gibt er hat, wie schon erwähnt, als Synonym zu C. pubescens Bres. bzw. an: Pleurotus chioneus ss. Quélet, Favre, Bresadola. C. Bresadolae Pil. auch L a n g e's C. pubescens (T.132 D), also C. luteolus Lamb. angeführt, eine Art, die mit den

Insgesamt gesehen weichen zwischen den ersten vier und den Sporenmaßen von 8-10 x 4,5-5 µm (Kühn. & Rom.), 8-11-(13) x 4,5- darauffolgenden Beschreibungen Sporenpulver-, Lamellenfarbe und 5 µm (Mos.) und ockerbraunen Lamellen (jung weiß) einige (zumindest) Sporenbreiten so deutlich voneinander ab, daß hier Ähnlichkeit zu C. pubescens Bres. aufweist. Allerdings werden meiner Meinung nach tatsächlich zwei Arten vorliegen, wobei mir für C. luteolus fein punktierte Sporen angegeben. nicht verständlich ist, warum C. pubescens Schroet. ss. Kühn. & Rom. keine Aufnahme in den "Moser" gefunden hat. Eine mögliche Kurz vor Beendigung dieses Aufsatzes hatte ich dank H. Adam noch Erklärung könnte Pleurotellus hypnophilus (Berk.)Sacc. bieten, die Gelegenheit, M a l e n c o n & B e r t a u l t's Arbeit zu dem Moser auf Seite 31O das Synonym P. herbarum (Peck)Sing. über die "Flore des Champignons superieurs du Maroc" studieren anführt, von M i c n a e l / H e n n i g / K r e i-s e l ja als zu können. Im zweiten Band findet man auf den Seiten 475 ff. Synonym zu Crepidotus herbarum (Peck) Sacc. = C. pubescens (Sow. Crepidotus herbarum (Peck) Sacc. 1887, u.a. mit dem Synonym C. ex Schroet. )Kühn.&Rom. verwendet. Die Kurz-beschreibung trifft pubescens durchaus zu: "Sp. 6-8 x 2,5-3 µm; Hut 5-10 mm, muschelförmig, seitlich angeheftet, seidig, kaum gerieft, weiß. L. weißlich". (Sow. )Schroet. ss. Kühner&Romagnesi 1953 und dem Hinweis auf Kopfzerbrechen bereitet allerdings die Substratangabe "auf die Beschreibung als Pleurotus chioneus (Pers.) bei J. Favre großen Moosen". Außerdem wird keine einzige Abbildung zitiert, (Schweizer Zeitschrift f. Pilzkunde, 13, S. 145, 1935), den man so daß endgültige Aussagen hierzu kaum gemacht werden können. In auch im "Kühn.&Rom." (S. 75) findet. Die Sporenmaße werden mit der "Übersicht der in der Bundesrepublik Deutschland 8-9,3-(10,7) x 2.,5-3,3-(3,6) µm etwas kleiner als bei Favre (8- beobachteten Blätter- und Röhrenpilze" (Beiheft I zur 11-( (13)) x 2,8-4 µm) und bei K ü h n. & R o m. angegeben, Zeitschrift für Pilzkunde von 1976) ist übrigens als einzige ansonsten stimmt die Beschreibung mit der in der "Flore Pleurotellus-Art Pl. chioneus (Pers. ex Fr.)Kühn. aufgeführt. analytique gut überein. Weiteren Angaben zufolge ist diese Art Inzwischen wird zudem die gesamte Gattung Pleurotellus von offensichtlich auch in Marokko nicht selten und gut bekannt.

Kühner (Im Gegensatz zu Singer) nicht mehr akzeptiert. Ebenso interessant ist allerdings die Synonymie des als 8O3. Art Es sei zum Schluß noch die Frage aufgeworfen, ob C. pubescens auf Seite 447 folgenden Pilzes: Crepidotus luteolus Lambotte Bres. nun tatsächlich so selten ist, wie es scheint, ob diese 188O. So findet man hier u.a. C. pubescens Bres. ss. J. Lange, Art nur in der Literatur existiert, oder ob sie mit einer non Bres. 1939, mit zimtfarbenem Sporenpulver, Sporenmaßen von anderen Art identisch ist. Für letzteres spricht z. B.: Pilat 7-10,2 x 4,6-5,6 µm, und wiederum den Hinweis auf eine Beschreibung von J. Favre (Schweizer Zeitschrift f. Pilzkunde, 13, S. 151-155, fig. 3, 1935). Auch das deutet darauf hin, daß C. pubescens Bres. möglicherweise bereits unter einem anderen Namen in der Literatur existiert.

Dies endgültig zu klären, setzt allerdings ausgiebigeres und vollständigeres Quellenstudium voraus als dies mir möglich war. So mußten Arbeiten wie O r t o n s Schlüssel in der Trans. Brit. Myc. Soc. 43.159, 196O, H e s l e r & S m i t h' s "North American Species of Crepidotus", S i n g e r s Beitrag in der Nova Hedwigia, Beiheft 44, 1973 und vor allem der Aufsatz von M. Josserand (B.S.M.F., 71, p.98-106, 1955) unberücksichtigt bleiben. Doch sollte dieser kleine Aufsatz ohnehin nur zur Diskussion anregen, ohne daß grundsätzliche Fragen endgültig geklärt werden konnten. Für Hinweise auf eigene Erfahrungen mit dem C. pubescens-Problem bin Ich jederzeit dankbar.

Zum Schluß möchte ich es nicht versäumen, allen zu danken, die mir bei der Erstellung diese Aufsatzes behilflich gewesen sind, insbesondere G.J. K r i e g l s t e i n e r und H. S c h w ö-b e l, ohne deren zahlreiche Hinweise einige Stellen wesentlich kürzer hätten ausfallen müssen.

Klaus Siepe

Literatur: Volvariella bombycina (Pers. ex Fr.) Sing. Bollmann, A. (1980 ff.) - Gattungen und Arten der ein seltener Standort! mitteleuropäischen Makromyzeten; Teil A: Agaricales. Stuttgart. Seit einigen Wochen erhielt ich Hinweise auf das Vorhandensein Bresadola, D.G. (1927-1933) - Iconographia Mycologica. Mailand von Pilzen im Untertagebetrieb des Steinkohlenbergwerks (Reprint) Osterfeld. Bemühungen, Fruchtkörper zu Bestimmungszwecken zu Bresinsky, A. & H. Haas (1976) - Übersicht der in der erhalten, scheiterten letztlich stets daran, daß sie von Bundesrepublik Deutschland beobachteten Blätter- und vorbeikommenden Bergleuten abgeschlagen wurden, ehe sie Röhrenpilze.-Beih. Zeitschr. f. Pilzk. l ausgewachsen waren.

Kühner, R. & H. Romagnesi (1953) - Flore analytique des cham- Als dies wieder einmal geschah, bat ich um Zustellung pignons superieurs. Paris. (Reprint 1978) herumliegender Bruchstücke. Diese bestätigten meine bereits durch telefonische Beschreibung gehegte Vermutung: es war Lange, J.E. (1935-1940) - Flora Agaricina Danica. Kopenhagen. Volvariella bombycina, der Wollige Scheidling! (Reprint) Obwohl diese schöne, aber im großen und ganzen doch wohl recht Michael-Hennig-Kreisel (1977) - Handbuch für Pilzfreunde. seltene Art makroskopisch sicherlich bereits hinreichend Dritter Band. 2. Auflage. Jena gekennzeichnet ist, schickte ich zwei größere Hutstücke an M.

Moser, M. (1983) - Die Röhrlinge und Blätterpilze. 5., Enderle, der auch die Mikromerkmale bestätigen und zeichnerisch bearbeitete Auflage. Stuttgart. Im Kleine Kryptogamenflora von festhalten konnte. Zugleich bat er jedoch sicherheitshalber um H. Gams, II b/2 Zustellung ganzer, ausgereifter Fruchtkörper. Nachdem ich einige Aufsichtspersonen um "Überwachung" des Pilat, A. (1948) - Monographie des especes du genre Crepidotus Standortes gebeten hatte, konnte ich dieser Bitte Fr.; Atlas des Champignons de l'Europe - Vol. VI., Prag glücklicherweise schon am 10.4.84 entsprechen. Ein wunderschöner Fruchtkörper ging mit der nachfolgenden makroskopischen Beschreibung auf die Reise: Hut; 14 cm breit, fast halbkugelig, mit stumpfem Buckel. Oberfläche weißlich-cremefarben, haarförmig-faserig, Buckel angedrückt seidigwollig; trocken. Stiel; 18,5 cm lang (11 cm senkrecht, Basis 7,5 cm rechtwinklig kurzen Zeilen kreierte. abgebogen), 1,8 cm (Basis 2,9 cm) dick, kräftig, voll, glatt, Die Gattung ist gut charakterisiert durch die rosafarbigen seidig glänzend, mit schwachen Längsriefen. Basis von kräftiger, Sporen, freie Lamellen und eine Stielvolva. Sie ist weltweit derber, sackförmiger, bräunlicher, 9 cm langer Volva umgeben. verbreitet. Leider liegt keine moderne monografische Bearbeitung Lamellen; sehr gedrängt, breit, dünn, frei; zart rosafarben. vor. Die einzige stammt von dem Amerikaner Robert L. Fleisch; weiß, zart, am Hutrand dünn. Geruch kräftig, angenehrn S h a f f e r (1957), der die nordamerikanischen Arten holzartig mit pilzlicher Komponente. bearbeitete und darstellte. Literatur: Shaffer, R.L. 1957, Schon nach wenigen Tagen kam die Antwort mit folgendem Volvariella in North America, Mycologia 49;545-579. Schlußsatz: "Bin im Superstreß - aber für Dich tue ich alles.

Dein Manfred!" Seine Beschreibung der mikroskopischen Merkmale, einschließlich Zeichnungen, sowie Anmerkungen zur Taxonomie, für die ich ihm noch einmal herzlich danken möchte, füge ich hiermit ungekürzt ein;

Mikroskopische Merkmale: Sporen; 7,4-9,1 x 5,3-6,6 µm, ellipsoid bis eiförmig, glatt, relativ dickwandig (Wände -0,8(1,0) µm dick), teilweise mit einem Öl-tropfen; Basidien 4-sporig, 3O-37 x 6,5-9,5 µm. Zystiden an Schneide und Fläche vorhanden, 40-115 x 13-25 µm, meist +- flaschenförmig (lageniform), gelegentlich breit flaschenförmig (utriform) oder spindelig (fusiform). "Haare" der Hutbedeckung durchschnittlich ca. 22 µm dick. Anmerkungen: Volvariella bombycina wurde von Jacob Christian Schaeffer 1762 als Agaricus bombycinus beschrieben. Kummer, der die Gattung Volvaria aufstellte, kombinierte die Art 1871 mit dieser. Der Amerikaner Murrill stellte den Wolligen Scheidling 1911 in seine neue Gattung Volvariopsis. Heute steht der Pilz richtig in der Gattung Volvariella, die der Südamerikaner Spegazzini 1899 mit nur vier zurückzuführen sein. Ob dieser Pilz nun aber etwa 9 Jahre benötigte, um das getränkte Hartholz für seine Existenzmöglichkeit optimal aufzubereiten, oder ob er bereits seit Jahren versteckt fruktifizierte und erst im letzten Jahr die Möglichkeit fand, an den durch Gebirgsdruck entstandenen Schadstellen der Betonverschalung in den Streckenquerschnitt hinein sichtbar auszutreten, läßt sich leider nicht schlüssig aussagen. Fruktifikationsschübe waren nicht zu beobachten. Dies scheint auch erklärlich, weil bei einer Temperatur von 28° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 85 l seine Umweltbedingungen Abschließend möchte ich auf den wohl einzigartigen Standort stets gleichbleibend sind. dieses Wolligen Scheidlings näher eingehen. Er befindet sich im Anfang Mai sind wiederum zwei Fruchtkörper erschienen und Untertagebetrieb des Steinkohlenbergwerks Osterfeld, 6. Sohle, miteiner Untertage-Kamera bildlich festgehalten worden. Ein zu 6. westliche Abteilung, Abzweig in die Nordschacht-Richtstrecke frühes Entwicklungsstadium sowie Qualität und Technik der nach Osten. Dort wurde der bei der Streckenauffahrung vor etwa Aufnahmen lassen jedoch eine Veröffentlichung nicht zu. Beim 10 Jahren entstandene Hohlraum zwischen den beiden Erscheinen weiterer Fruchtkörper soll das fotografische Ergebnis Streckenquerschnitten zur Absicherung gegen Steinfall und zum jedoch druckreif verbessert und in unserem Mitteilungsblatt nachgiebigen Anschluß des Gebirges an den Streckenausbau mit vorgestellt werden. Wann dies geschehen wird, ließ sich bei getränkten (!) Bundesbahnschwellen aus Eichenholz pfeilerartig Fertigstellung dieses Berichtes noch nicht verbindlich verfüllt und mit einer Betonverschalung versehen. beantworten. Dieser Standort liegt -919,2 mNN. Rechnet man nun noch das Deckgebirge von etwa 59 mNN hinzu, dann fruktifiziert dieser

Pilz nahezu 1OOO Meter unter der Erdoberfläche! Ewald Kajan

Nach Aussagen von Bergleuten ist an dieser Stelle seit etwa einem Jahr ein kontinuierliches Erscheinen einzelner Fruchtkörper zu beobachten, die sich durch Risse und Löcher der Betonverschalung hindurchzwängen. Darauf dürfte auch die etwas ungewöhnliche Stielform des vorstehend beschriebenen Exemplars Anleitung zur Pilzzucht im eigenen Haus und Garten Pilze auf Holz Vorwort Geeignete Arten: (Pleurotus ostreatus fm. florida) Schon seit über 2OOO Jahren wird in Japan der Shiitake-Pilz Sommerausternseitling (Pleurotus ostreatus) (Lentinus edodes) erwerbsmäßig und in der Hobbykultur auf Holz Winterausternseitling (Kuehneromyces mutabilis) angebaut. Stockschwämmchen Shiitake-Pilz (Lentinus edodes) Seit Luchthardt in den schweren Nachkriegsjahren in der DDR Samtfußrübling Südlicher (Flammulina velutipes) mit der Stockschwämmchenzucht große Erfolge hatte, seit die Schüppling Rillstiellger (Agrocybe aegerita) unsterile Züchtbarkeit des Riesenträuschlings auf Stroh Seitling (Pleurotus cornucopiae) entdeckt wurde und weitere Arten, wie Austernseitlinge, Samtfußrüblinge und andere, als züchtbar auf verschiedenen Substraten bei uns bekannt geworden sind, hat sich so mancher Speisezettel über Champignons verschiedener Art und Rasse hinaus Pilzzucht auf Stroh erweitert, auch wenn auf Wildpilze aus na-turschützerischem Geeignete Arten: Interesse oder wegen des letzten Quentchens Sicherheit Sommerausternseitling (Pleurotus ostreatus fm. florida) verzichtet wurde. Winterausternseitling (Pleurotus ostreatus, ss. stricto) (Stropharia rugoso - annulata) Diese kleine Anleitung soll Ihnen eine Hilfe sein, Pilze selbst Kulturträuschling zu züchten, das Interesse an der Pilzzucht überhaupt wecken (Stockschwämmchen sind halt wertvoller als Pfifferlinge) - sie soll aber auch dazu beitragen, die Grenzen des bis jetzt Pilzzucht auf Laubholzrindenschrot oder Sägemehl Machbaren aufzuzeigen. Sommerausternseitling (Pleurotus ostreatus fm. florida) Für die erfolgreiche Zucht geeignet sind grundsätzlich nur Winterausternseitling (Pleurotus ostreatus) solche Pilzarten, die sich von totem Material ernähren und Rillstieliger Seitling (Pleurotus cornucopiae) dieses zersetzen, die sogenannten Folgezersetzer oder fachlich: Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) Saprophyten. Dazu gehören die oben erwähnten Arten.

Alle Pilze, die eine grüne Pflanze, einen Baum, Strauch oder auch nur Gräser und Kräuter brauchen, um die für uns Pilzzucht auf anderen Substraten schmackhaften oder giftigen Fruchtkörper auszubilden, gelten als Geeignete Arten: nicht züchtbar. Dazu gehören die wohlbekannten Pfifferlinge, Stadtchampignon (Agaricus bitorquis) Steinpilze oder Rotkappen, die z. T. vom Aussterben bedroht sind, aber vermutlich auch der als "Schnitzel" geschätzte Mycelien der genannten Arten werden von uns angeboten und im Parasol und natürlich giftige Knollenblätterpilze. Folgenden soll die Zuchttechnik erläutert werden: Unter den Folgezersetzern haben sich bisher auch nur wenige, die Züchtbare Arten, die auf Holz wachsen, werden jedenfalls auf im Folgenden beschrieben werden sollen, in das Korsett Laubholz, am besten Rotbuche, Weide, Pappel, Eiche, der Zucht zwingen lassen. Die Gründe hierfür an dieser Stelle Edelkastanie, Birke oder Ahorn - kein Feldahorn (Acer campestre) auszuführen, würde den Rahmen des Aufsatzes sprengen und ich - kultiviert. darf auf den Literaturhinweis im Anhang verweisen.

Stirnseitenbeimpfung - Keilbeimpfung Bohrlochbeimpfung

Hölzer mit 15 cm 0 und mehr werden auf 5O cm abgelängt und ein Dünne Hölzer, mit weniger als 12 cm 0 werden zweckmäßigerweise Stück zur Hälfte senkrecht in die Erde eingegraben. Geeignete in Bohrlöchern oder Kettensägeschnitten beimpft. Dazu werden 6 Orte sind schattige, feuchte, aber nicht nasse Plätze, bis 8 Löcher spiralförmig auf die Länge von l m verteilt bis beispielsweise an der Nordschattenseite von Gartenbäumen, etwa zum Kern durchgebohrt. Die Löcher (16-2O mm 0) werden mit in der Traufe; jedenfalls nicht zu dicht am Stamm, da dort kaum Pilzbrut gefüllt und mit Korken, Staniol, Holzdübeln oder Regenwasser eindringt. Die Stirnseite wird auf der ganzen Fläche ähnlichem verschlossen. etwa 1/2 cm dick mit Pilzbrut belegt und ein zweites, Noch einfacher Ist es, mit einer Kettensäge 4 Schnitte pro gleichlanges Holzstück darauf gesetzt. Die Impfstelle, also der Meterholz spiralförmig verteilt bis zur Holzmitte zu führen und mit Brut belegte und durch ein zweites Holzstück abgedeckte diese, mit Brut gefüllt, mit einem Klebeband zu verschließen. Abschnitt, wird dann mit einer 10-20 cm breiten Plastikfolie Dabei darf die Brut etwas gedrückt werden, jedoch nicht so gegen Schneckenfraß und Austrocknung umwickelt. Sodann stark, daß Flüssigkeitstropfen austreten. Derart beimpfte Hölzer bleibt die Impfanlage 6 Monate sich selbst überlassen. Nach werden liegend zur Hälfte in Holz, Torf oder Sägemehl abgelaufener Frist wird die Plastikfolie entfernt, das obere eingebettet, weitere Behandlung ist nicht nötig. Stammstück abgesetzt und mit der Impffläche nach oben ebenfalls ca. 25 cm tief eingegraben. Sie haben somit, vorausgesetzt die Eine Ausnahme bilden Shiitake-Hölzer: Diese werden zum Impfflächen sind von weißem Mycel überwuchert, aus einer Anlage Durchwachsen 6 Monate lang in feuchtes, frisches Stroh zwei tragende Hölzer, die je nach Pilzart im ersten oder zweiten eingebettet und danach in Reitern gegen ein Rundholz oder Brett Jahr nach Beimpfung die ersten Fruchtkörper erwarten lassen. schräg aufgestellt. So sehr Shiitake hohe Luftfeuchtigkeit schätzt, so wenig mag er ständigen Erdfeuchte-Kontakt, wie die Nach persönlicher Erfahrung tragen Samtfußrüblinge und anderen Arten. Austernseit-linge oft schon im ersten Jahr; Stockschwämmchen dagegen, je nach Dicke des Holzes, oftmals erst nach zwei bis Beide Impfmethoden sind so beschrieben, daß Pilzbrut auf dem drei Jahren. Shiitake bringen meist 18 Monate nach dem Beimpfen ganzen Querschnitt der Hölzer verteilt Ist, denn die Mycelien die ersten Fruchtkörper. Alle genannten Arten tragen dann aber neigen dazu, Immer längs der Holzfaser zu wachsen. solange, bis das Holz weitgehend zerstört ist - 5 bis 7 Jahre. Auf dem langsam vermorschenden Holz, vom Zuchtpilzmycel Der Südliche Schüppling bevorzugt Pappelholz und braucht, wie sozusagen vorverdaut, siedeln sich oft fremde Konkurrenten, der Name andeutet, viel Wärme und ausreichend Luftfeuchtigkeit. wie Schmetterlingstramente oder Angebrannter Rauchporling an, Sein natürliches Verbreitungsgebiet ist der nördliche die man nicht essen kann. Umgekehrt sind diese und andere Arten Mittelmeergürtel, obgleich die Art auch in Deutschland oftmals aber auch Erstbesiedler und bereiten z. B. den (Oberrheinische Tiefebene) gelegentlich wild vorkommt. Stockschwämmchen das Holz vor, so daß diese später Fruchtkörper bilden. Trotzdem muß für die Pilzzucht stets frisches Holz Pilzzucht auf Stroh verwendet werden, da der Zuchtpilz der erste "Angreifer" sein Der Kulturträuschling, früher als Rotbrauner Riesenträuschling muß, auch wenn er später erst Fruchtkörper bildet. bezeichnet und jetzt oft unter dem etwas irreführenden Namen Bei der Keilimpfung (meist an natürlichen Stubben angewendet) "Braunkappe" geführt, ist dazu geeignet, auf frischem wird ein Spitzkeil gegen die Mitte aus dem Stubben gesägt, die unsterilem Stroh, das ausreichend bewässert worden ist, untere Schnittfläche und die obere Keilfläche mit Pilzbrut kultiviert zu werden. Die Strohmenge etwa eines Ballens wird belegt zurückgeschoben und, wie oben beschrieben, die Impfstelle fein aufgeschüttelt und auf einer nicht wasseraufsaugenden verschlossen. Unterlage befeuchtet. Heißes Wasser erleichtert und beschleunigt die Arbeit, da damit die Pilzzucht auf Häckselstroh natürliche, die Halme umschließende Wachsschicht gelöst wird. Austernseitlinge und Rillstielige Seitlinge lassen sich außer Anschließend wird das Stroh auf ca. l m Fläche in einem auf Laubholz auch auf Häckselstroh züchten. Das Stroh, auf Formkasten (z. B. Frühbeet) oder an einem anderen nicht zu 2-5 cm Schnittlänge gehäckselt, wird mit Warmwasser (30-95° C) schattigen Ort verteilt und auf ca. 20 cm Schichtdicke auf einer schiefen Ebene oder in einem perforierten Bottich festgetreten. Eine Handvoll Stroh aus dem Beet sollte in der befeuchtet, daß das überschüssige Wasser, womit auch gleich ein Faust gepreßt einige Tropfen Wasser zwischen den Fingern Teil der Verunreinigungen abgeschwemmt wird, ablaufen kann. erscheinen lassen. Ist dieser Feuchigkeitsgrad (ca. 70 %) Nachdem das Stroh über einige Stunden abgetropft ist, wird es im nicht erreicht, muß nachgewässert werden. Ist das Stroh Schichtimpfverfahren in einem durchsichtigen Plastiksack mit tropfnaß, muß man es einige Tage unter Abdeckung abtropfen Brut bespickt. lassen. Die fest zugebundenen bespickten Säcke werden spiralförmig 10 In dem so vorbereiteten Beet werden dann Brutstücke von bis 15 mal mit einem Messer o. ä. perforiert und zum Walnußgröße 5 bis 7 cm tief, im Abstand von 15 bis 20 cm im Durchwachsen in einem Raum mit 15° bis 25° aufgestellt. Falls Quadrat verteilt und nochmal angedrückt. Das beimpfte die Luftfeuchtigkeit sehr gering ist, müssen die durchwachsenden (bespickte) Beet wird nun mit einer 5 cm dicken Erdschicht Zuchtsäcke 2 - 3 mal pro Woche einige Minuten lang beregnet bedeckt. Die Bodenqualität spielt keine Rolle, jedoch sollte werden. Nach 2 - 4 Wochen sind die Zuchtsäcke weitgehend von die Deckerde nicht zu leicht sein (kein Torf) aber auch nicht weißem Mycel durchwachsen und werden an geeignetem Ort mit + 5 schnell verschlammen (stark tonige Böden). Sollten bis + 35° C und 85-98 % relativer Luftfeuchtigkeit flach zwischenzeitlich kleine Tintlinge o. ä. wachsen, beeinträchtigt aufgelegt. Jetzt wird die Plastikfolie aufgeschnitten und die das den Erfolg nicht wesentlich. Finden sich aber graue oder Zuchtsäcke, im Abstand von ca. 20 cm gelagert, sind endgültig grüne Flächen im Beet, die beim Aufschütteln stauben, ist die zur Fruchtkörperbildung deponiert. Fünf bis vierzehn Tage Anlage von Schimmel befallen und ganz oder teilweise verdorben. nach dieser endgültigen Lagerung sind die ersten Fruchtkörper Die häufigsten Ursachen sind zu altes Stroh oder zu geringes zu erwarten. Wässern. Es werden bei dieser Technik etwa vier bis sechs Wochen lang Nach 10 bis 14 Wochen dürfen die ersten Fruchtkörper erwartet vier bis sechs Fruchtkörperbildungsschübe garantiert. Danach werden. Wird das Beet im Spätsommer/Herbst angelegt, wandert das weitgehend verbrauchte Stroh auf den Komposthaufen erscheinen die Fruchtkörper im späten Frühjahr des nächsten und bildet bei günstiger Witterung noch weiterhin Fruchtkörper! Jahres. Während die Temperaturansprüche äußerst variabel sind, stellen Häufige Konkurrenzpilze sind neben den erwähnten Tintlingen die Mycelien an die Luftfeuchtigkeit höchste Ansprüche, da sie der Goldmistpilz und kleine trichterlingsähnliche oder kaum in der Lage sind, Wasser in Flüssigform aufzunehmen. ackerlingsähn-liche Folgezersetzer, die aber mit dem Deshalb muß ein Kleinklima mit Luftfeuchtigkeitsraten von min. Kulturträuschling keine Ähnlichkeit haben. 85 %, max. lOO % gewährleistet sein. Man erreicht dies z. B. dadurch, daß die Erntefläche mit Plastik überspannt, täglich 2 Eine Anlage sollte nicht breiter als l m sein, um von der Seite mal ca. l Minute lang beregnet wird. ernten zu können. Wird das Beet betreten, zerstört man unweigerlich kleine Fruchtkörperanlagen, aus denen dann Pilzzucht auf Laubholzrindenschrot, Hobelspanen oder Sägemehl mißgebildete oder gar keine Pilze kommen. Die Technik und die Voraussetzungen folgen im Wesentlichen dem Der Ertrag wird mit 5 bis 7 kg je Quadratmeter in zwei bis vier bei der Zucht auf Häckselstroh Gesagten. Hinzu kommt, daß neben Fruchtkörperschüben kalkuliert. Dann ist das Stroh weitgehend Austern-seitlingen auch Stockschwämmchen in dieser Weise verbraucht und man muß das Beet frisch anlegen. züchtbar sind. Allerdings folgt hier der Anwachs- /Durchwachsphase eine 2 - 3 monatige Pause bis zur Fruchtkörperbildung. Daher sind Stockschwämmchen z. B. für den Erwerbsgärtner nur in der Nebenkultur interessant. Hier, wie auch für den Hobbyzüchter, eröffnen sich interessante Stadtchampignon Möglichkeiten, da derartige Zuchtsäcke wirklich tragen (bis zu Der Stadtchampignon ist unter gleichen Bedingungen wie der 18 Monate) bis beim besten Willen kein Holz mehr auszumachen Zuchtchampignon bereits kultiviert worden. Die geringen Erfolge ist. ließen aber kaum eine erwerbsmäßige Zucht zu. Unsere Versuche Die vorher erwähnten Zuchtpilze lassen auf diesen Substraten bis gehen dahin, geeignete Unsteril-Substrate zu finden, um die aus zu 10 Fruchtkörperschübe, über 4 Monate verteilt, erwarten. dem Wildvorkommen als besonders robust bekannte Art in Form der Nestkultur im Freiland anbauen zu können. Auch hier sind Ihren eigenen Ideen und Versuchen keine Grenzen gesetzt. SchluBvortrag Auf Rezepte aus der Pilzküche wird bewußt verzichtet, da es Die neuen Erkenntnisse meiner intensiven Arbeit in der ausreichend gute, umfassende Literatur zu diesem Thema gibt. Weiterentwicklung der Pilzzucht mögen jedem: dem Gartenbesitzer, dem Schrebergärtner, wie auch dem gewerblichen Kultivateur Möglichkeiten eröffnen, auf den Genuß von Pilzen nicht Literaturhinweis: verzichten zu müssen und evt. eine intensivere Nutzung der vorhandenen Heizkapazität aufzeigen. Lelley J., "Pilze aus dem eigenen Garten", BLV Sie werden Aspekte der "Abfallbeseitigung" (Stroh, Rindenschrot, Sägemehl) eröffnen und einen weitgehend Bötticher W., "Technologie der Pilzverwertung", Ulmer risikolosen Pilzgenuß garantieren. Dähncke R. M., "Pilzsammlers Kochbuch", Gräfe und Unzer Tabellarische Zusammenfassung Lelley J., Schmaus F., "Pilzanbau", Ulmer

Art Substrat Impfzeit Anwachszeit Ertragszeit Reinken, "Anregungen für Produktion und Absatz", Heft 5 und Heft 9, Landwirtschaftskammer Rheinland Sommeraustern- Laubholz März b. Sept. ± l Jahr Sept. b. Apr. seitling Gramß G. in Michael Henning Kreisel, "Handbuch für Pilzfreunde Sommeraustern- Stroh jederzeit 2-4 Wochen 1-3 Wochen später l",VEB seitling Fischer Jahn H., "Pilze, die an Holz wachsen", Busse Winteraustern- Laubholz März b. Sept. ± l Jahr Okt. b. März seitling Dähncke R. M., "Pilzschlemmereien", Gräfe und Unzer Gramß G. in "Zeltschrift für Mykologie", Einhorn-Verlag Stockschwämmche Laubholz März b. Sept. 1-3 Jahre Mai b. Sept. n Haas/Pätzold, "Wegweiser durch die Natur", Das Beste Shiitake Laubholz März b. Sept. ± 11/2 Jahre Sept. b. Apr. Walter Pätzold Samtfußrübling Laubholz März b. Sept. ± l Jahr Okt. b. März

Südlicher Laubholz April, Mai +- l Jahr April, Mai Schüppling (Pappel)

Kulturräuschling Stroh Apr. b. Sept. 6 Wochen Sommer/Frühjahr

10 Jahre Arbeitsgemeinschaft Mykologie Grünert hielt einen beachtenswerten Vortrag über die dortige Pilzflora, wobei seine Frau Renate ihm assistierte, wenn er Ostwürttemberg (AMO) - ein Erlebnisbericht sich einmal nicht an einen Namen der über 5OO Aufsammlungen, die sie dort gemacht hatten, erinnern konnte. Hans Bender, ebenfalls Korsikaerfahren, wußte einige ergänzende Angaben zu Aus Anlaß des zehnjährigen Arbeitsjubiläums der machen. Nach der Begeisterung, mit der Helmut Grünert sich über "Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ost-Württemberg" (AMO) trafen die französische Mittelmeer-Insel äußerte, werden wir wohl alle sich vom 27. bis 29. April 1984 in Durlangen und Schwäbisch nicht umhin kommen, selbst einmal dorthin zu fahren. Dabei Gmünd über 80 Pilz-und Naturfreunde aus allen Teilen der sollten wir allerdings darauf achten, uns ebenfalls dem Korsika- Bundesrepublik. Von unserer Arbeitsgemeinschaft "Pilzkunde Spezialisten Jürgen Häffner anzuschließen, der über das "Wie, Niederrhein" (APN) waren vertreten (in alphabetischer Wo, Was, Wann" inzwischen mit fast traumwandlerischer Sicherheit Reihenfolge): Helmut Adam, Hans Bender, Manfred Gumbinger, Lutz Bescheid weiß. Quecke, Klaus Siepe und Hanggerd Zielinski. Der pilzkundliche Teil des Abends endete mit einem Vortrag von Am Abend des 27. April 1984 versammelte German J. Krieglsteiner Friedrich Kaiser aus Fürth, der uns auch als Schriftführer der die zum Teil von weit her angereisten Teilnehmer um sich zu Deutschen Gesellschaft für Mykologie bekannt ist. Das von ihm einem gemütlichen Beisammensein im Gasthof Krone in Durlangen. behandelte Thema umfaßte die Variationsbreite der Arten in Allen Mitgliedern unserer Arbeitsgruppe dürfte bekannt sein, daß verschiedenen Gebieten der Pilzkartierung der Fränkischen Alb. Herr Krieglsteiner Vorsitzender der AMO und geschäftsführender Mit Erstaunen konnten wir vernehmen, daß es nach einer von ihm Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mykologie ist und entwickelten Auswertungsmethode möglich ist, die Variations- getrost als nie ermüdender "Motor" der Mitteleuropäischen breite der Arten festzustellen, ohne selbst exkursionsmäßig Pilzkar-tierung bezeichnet werden darf. Bereits beim Abendessen dabei gewesen sein zu müssen. überraschte Otto Gruber aus Garching mit prächtigen, frischen Exemplaren der Böhmischen Glockenverpel Ptychoverpa bohemica, Am Morgen des 28. April ging es dann zur ersten Exkursion, und die er in den Alz-Auen am Chiemsee gefunden hatte. In Anbetracht zwar zum Hüttenbühl im Welzheimer Wald, nordwestlich von der Schönheit und Seltenheit dieser Art wird niemand trotz der Spraitbach. Das Wetter war wie in den Wochen zuvor: trocken, Essenszeit auf den Gedanken gekommen sein, die Exemplare zu insofern waren auch die Fund-Erwartungen gering. Wir gingen in verspeisen. Im Anschluß an das Essen erlebten wir noch ein paar das Landschaftsschutzgebiet entlang des Flüßchens "Schwarze interessante Stunden im Versammlungsraum, der einigen von uns Rot". German Krieglsteiner bestätigte, was auch schon der Laie von früheren Exkursionen nach Durlangen bestens bekannt ist. vermutete, daß es sich nämlich bei diesem Gebiet insbesondere Das Besondere daran ist, daß man dort Pilz sowohl mit "z" als im Juli um ein Orchideen-Eldorado handelt. Die 34 auch mit "s" schreibt. German Krieglsteiner nahm die Teilnehmer dieser Exkursion wollten aber Pilze sehen. Diese Gelegenheit wahr, die Teilnehmer dieses Abends auch noch hielten sich jedoch zum größten Teil in Form ihrer Mycelien in offiziell zu begrüßen. Neben einigen allgemeinen ihren Substraten versteckt. Nur weil er schließlich zuerst organisatorischen Anmerkungen wies er unter anderem darauf hin, gefunden wurde, sei hier der Fichtenzapfen-Rübling Strobilurus daß wir künftig besonders auch auf Pilze achten möchten, die an esculentus erwähnt. Hiervon wurden später entlang eines Wacholder wachsen. Als Mitglied der AMO hat sich Rudolf Strödel, feuchten Weges noch größere Mengen entdeckt. Wir machten die Adlerstr. 45 in 7332 Eislingen diesem Arbeitsgebiet besonders Erfahrung, daß es auch sehr interessant und lehrreich sein kann, gewidmet. Als die ihn besonders interessierende Art gilt Pytia den kleinen bis winzigen Makromyceten nachzuspüren. H. Glowinski copresina. Wer also Pilzfunde an Wacholder macht, möge sich mit aus Bremen überraschte uns mit einem Ascomyceten, der in Herrn Strödel in Verbindung setzen. größerer Zahl auf Binse wuchs. Es handelte sich dabei seiner Meinung nach um Dasyscyphus apalus (?), was jedoch noch genauer Helmut und Renate Grünert, bekannt als Pilzbuch-Autoren und bestimmt werden muß. Stigmatea robertiani ist ein winziger ca. fern-seherfahrene Pilzberater aus Gilching bei München, waren 1/10 Millimeter großer Pyrenomycet, auf den wir künftig einmal gerade im fliegenden Wechsel aus Korsika eingetroffen. Helmut achten sollten. Wir fanden ihn auf Anhieb an noch lebenden Blättern von Geranium robertianum, dem Ruprechts oder einer, der in der Vergangenheit German Krieglsteiner et filii Stinkstorchschnabel. Wer hierzu Näheres erfahren will, sei auf seine Funde zur Bestimmung oder Bestätigung zusandte, wird sie "die Pilzflora Nordwest-Oberfrankens", 6. Jahrgang, 1982, Nr. l dort säuberlich sortiert und beschrieben wiederfinden. bis 4, verwiesen, herausgegeben von der "Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft Weidhausen bei Coburg". Besonderes Interesse Der Blick in einige der Kartons ließ das Herz höher schlagen. erweckte auch der gewiß häufige, aber bislang wohl von den Leider war die Zeit zu kurz, den Wissensdurst und die Neugier meisten nicht beachtete Geschnäbelte Ahornkugelpilz, so ausreichender zu befriedigen. Zum Aufbau und Inhalt dieses bezeichnet in Breiten-bach/Kränzlin "Pilze der Schweiz", Band fein säuberlich sortierten und mit umfangreichen l, Ascomyceten. Die Wissenschaftler unter uns werden dort Datenkarteien versehenen Fungariums kann man nur sagen: Alle nachsuchen unter dem Namen Gnomonia cerastis. Dieser winzige, Achtung! kaum mit den Augen zu sehende Pilz in Form eines kleinen, abstehenden Härchens, wächst an den Stielchen alter Im Vortragssaal konnte German Krieglsteiner als Vorsitzender Ahornblätter. dann zahlreiche Mitglieder, Gäste und Ehrengäste begrüßen. Es würde zu weit führen, hier alle wohlklingenden Namen einzeln Der Verfasser freute sich an diesem Tage über ein besonderes aufzuführen, zumal dann auch die Gefahr bestehen würde, den Aha-Erlebnis. Seit Jahren ist ihm aus seiner Heimatstadt Borken einen oder anderen zu vergessen. Herr Krieglsteiner verwies in Westfalen ein auf Erlenblättern und -stielen wachsendes, ca. unter anderem auf den Stand der Pilzkartei der AMO. Nur einige 3 bis 5 mm im Durchmesser großes, knochenhartes Gebilde bekannt, wesentliche Zahlen seien hier wiedergegeben (Stand 01.01.1984): das wie eine plattgedrückte Galle aussieht. German Krieglsteiner wußte es auf Anhieb als Sklerotium einer Pistillaria-Art zu Zahl der Gattungen: 532 Zahl der bestimmen. Na endlich' Die Reise hatte sich allein deswegen nachgewiesenen Arten: 2 282 MTB- schon gelohnt! Informationen: 19 5O4 MTB-Quadranten: 31 643 Ais weitere Fundergebnisse dieser Exkursion seien stellvertretend noch erwähnt der an Weide wachsende Graue Die darin steckende Arbeit im Dienste der Mykologie wird kaum Feuerschwamm Phellinus igniarius, der wider Erwarten noch spät jemand ermessen können, der nicht selbst versucht hat, für fruktifizierende Fichten-zapfen-Becherling Rutstroemia seinen eigenen kleinen Beobachtungsbereich eine Pilzkartei bulgarioides, der Glöckchennabeling Xeromphalina campanella aufzustellen. So war die Einführungsrede von Prof. Dr. R. sowie einige an Fichtenholzstücken wachsende Exemplare des Kuhnert - nicht nur in dieser Beziehung - ein großes Lob auf Braunfilzigen Schichtpilzes Amylostereum areolatum, den wir in German Krieglsteiner und die AMO. Auch Prof. Dr. F. Bay, unseren Beobachtungsgebieten am Niederrhein und im Münsterland Vorsitzender der Naturkundevereinigung Schwäbisch Gmünd, wußte vergeblich suchen, da er ein typischer Vertreter in den in seinem Vortrag die Zusammenarbeit mit der AMO sehr zu Fichtenforsten der Mittelgebirge ist. German Krieglsteiner schätzen. Herzliche Glückwünsche im Namen der Deutschen hätte uns gern die typischen Frühlingspilze dieser Gegend Gesellschaft für Mykologie sowie der Naturhistorischen gezeigt; das Wetter spielte jedoch nicht mit. Vereinigung Nürnberg überbrachte der Schriftführer des Vereins, Friedrich Kaiser. Er machte am Rande auf die interessante Der eigentliche Höhepunkt unserer Reise nach Schwäbisch Gmünd Tatsache aufmerksam, daß die Deutsche Gesellschaft für Mykologie war die Jubiläumsveranstaltung in der Pädagogischen Hochschule aus der Naturhistorischen Vereinigung Nürnberg hervorgegangen aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der AMO. German ist, die als Vorläufer zur Zeitschrift für Mykologie (früher Krieglsteiner führte die Teilnehmer, die sich wegen der großen Zeitschrift für Pilzkunde) den "Pilz- und Kräuterfreund" Zahl in mehrere Gruppen aufteilen mußten, zunächst durch das in herausgegeben hat, auch bekannt unter der Abkürzung "PuK". der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd angelegte Übrigens: Die Naturhistorische Vereinigung Nürnberg besteht im "Fungarium Krieglsteiner et filii". In etwa 3OO speziell dafür Jahre 1985 75 Jahre. gefertigten Schachteln, die in Glastürschränken untergebracht sind, befinden sich inzwischen 5000 Belege (Exsikkate). So manch In den sich anschließenden Fachvorträgen kamen Frau S. Philippi aus Karlsruhe, Prof. Dr. W. Winterhoff aus Heidelberg und der beschäftigen möchte. Soweit mir bekannt ist, gibt es darüber international bekannte Rißpilzforscher J. Stangl zu Wort. Frau noch keine spezielle Bestimmungsliteratur. Eine entsprechende Philippi referierte über den Discomyceten Cyathicula strobilina Veröffentlichung wäre gewiß wünschenswert. an Fichtenzapfen mit seiner Nebenfruchtform Chalara strobilina. So wissenschaftlich dieses Thema auch war, so packend wußte Frau Zu fortgeschrittener Stunde wußte Rißpilzforscher J. Stangl, der Philippi es darzustellen. Es war direkt spannend ihr zuzuhören, sich selbst scherzhafterweise als Inocybologe bezeichnete, seine wie sie einen ihr unbekannten Fund untersuchte, auf falsche Zuhörer wach und bei Laune zu halten. Er nannte seinen Vortrag Fährten geriet, zurückging, erneut bearbeitete, Literatur schlicht und einfach "Einiges über Rißpilze". Wenn seinem Wunsch studierte, Experten befragte, um schließlich aus dem Labyrinth nach wenig Licht ("je dunkler - je besser") durch Ausschalten herauszufinden, an dessem Ausgang stand: "Dies ist der der Beleuchtung entsprochen wurde, so gelang es ihm jedoch pleomorphe Ascomycet Cyathicula strobilina (Fr.) Korf und Dixon nicht, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Im Gegenteil - 1974 und sein Konidienstadium Chalara strobilina Sacc. 1877". Es je dunkler es wurde, um so heller leuchtete sein Wissen. Seine muß schon ein erhabenes Gefühl sein, einen solch kritischen, Ausführungen zu Inocybe angulato-squamulosa, Inocybe langei und unbekannten Fund mit seinem sicheren Namen bezwungen zu haben. Inocybe insignissima beeindruckten durch eine nicht zu überbietende Detailkenntnis, die besonders dann zum Ausdruck in der sich anschließenden Pause überraschte Hans Payerl von der kam, wenn es um die Abgrenzung zu ähnlichen Arten ging. AMO einige anwesende Pilzfreunde mit einem frisch gefundenen Besonders hervorzuheben sind auch die Fähigkeiten von Herrn Ascomyceten, den er auf Besenheide (Calluna vulgaris) gefunden Stangl, wenn es um die zeichnerische Darstellung von Habitus hatte. Es handelte sich dabei um Plectania melastoma, von dem sowie Mikromerkmalen geht. Bei aller Wissenschaftlichkeit war laut Krieglsteiner in der Bundesrepublik Deutschland nur vier sein Vortrag erfrischend und amüsant. Es wäre unmöglich, seine Fundorte bekannt sind. Wer berichtet vom 5. Fundart? Bonmots hier so wiederzugeben, daß sie auch im Nachhinein noch ankämen. Für den Veranstalter jedenfalls waren die Vorträge in Nach der Pause waren wir wieder aufnahmefähig für den Vortrag ihrer Zusammenstellung eine Bereicherung für die Veranstaltung, von Prof. Winterhoff mit dem Thema "Pilze in Trockenrasen wie man sie sich zu vergleichbaren Anlässen häufiger wünschen Südwestdeutschlands". Es war der Vortrag eines erfahrenen würde. Fachmannes, der mit einfachen und verständlichen Worten ein großes Gebiet in seiner ganzen Breite darzustellen wußte. Anhand In einem reduzierten Kreis schloß sich an die offizielle von ausgezeichneten Dias bekamen wir die Landschaft und die in Veranstaltung ein gemeinsames Abendessen im Gasthof "Adler" in Trockenrasen wachsenden Pilze auf eindrucksvolle Weise Schwäbisch Gmünd an. Ein nochmals verkleinerter Kreis von vorgeführt. Die Vielfalt der Arten und Gattungen in diesen Freunden um German Krieglsteiner hörte dann noch im Biotopen hat seine natürlichen Grenzen. So fehlen die Gattungen, Versammlungsraum des Gasthofs "Krone" in Durlangen einen Vortrag die in Symbiose mit Baumwurzeln wachsen, die Holz, Laub- und von Manfred Meusers über die Gattung . Es war die Nadelstreu brauchen. Dafür finden wir Gattungen, die auch und Vorstellung einer gleichnamigen Arbeit, die Herr Meusers und besonders unter folgenden Bedingungen wachsen, bzw. trotz dieser seine Frau nach umfangreichem Literaturstudium in aufwendiger Bedingungen fruktifizieren können: viel Licht, große Detailarbeit zusammengestellt haben. Hierzu gilt den Verfassern Temperaturschwankungen, Trockenheit, besonders der ein herzlicher Glückwunsch sowie der Wunsch nach Kraft und Bodenoberfläche, gut ausgebildete Moosschicht, Mangel an Ausdauer, weitere Arbeiten dieser Art durchzuführen. Nährsalzen (besonders von Stickstoff). Als Standartfaktoren, die Beachtenswert waren auch die Ausführungen von Herrn Grauwinkel für das Pilzwachstum auf Trockenrasen in positiver Weise von aus Bremen, der sich ebenfalls der Gattung Pluteus ausführlicher Bedeutung sind, nannte Prof. Winterhoff einen möglichst gewidmet hat. neutralen Säuregrad, Sand oder Lehm als Bodenart, Tiefgründigkeit des Bodens, beweidete Flächen, wenn es umdie Am Sonntagvormittag, dem 29. April 1984, führte German Bewirtschaftung geht, sowie mit einer gewissen Einschränkung die Krieglsteiner dann noch eine Exkursion in das NSG "Magentäle" Kontinentalität. Der Vortrag hat gezeigt, wie interessant sich bei Eybach/Geislingen an der Steige durch. War das Wetter an den dieses Thema demjenigen darbietet, der sich näher damit Vortagen auch noch einigermaßen freundlich, so war es an diesem Tag ausgesprochen kalt. Auch die meisten Pilze hatten sich verkrochen. Den Zinnoberroten Prachtbecherling, Sarcoscypha Buchbesprechung coccinea, der hier in der Unterart jurana (nach Baral) vorkommt, wagten wir kaum noch zu finden. Frau Kaiser aus Fürth konnten wir es verdanken, doch noch ein (wenn auch leicht lädiertes) Kritische Anmerkungen zu dem Buch "Pilze", Exemplar zu Gesicht zu bekommen. Den bereits vorher erwähnten erschienen im Mosaikverlag, herausgegeben Pyrenomyceten Stigmatea robertiana auf den Blättern des von Günter Steinbach, zusammengestellt von Stinkstorchschnabels fanden wir auch hier wieder auf Anhieb. Renate und Helmut Grünert unter fachlicher German Krieglsteiner war besonders erfreut über einen Erstfund Beratung von X. Finkenzeller und German J. in diesem MTB, nämlich Hypoxylon moravicum, eine fast immer Krieglsteiner, u.a. zunächst verbilligt steril wachsende Art an Esche. Der Verfasser fand schließlich vertrieben über den Bertelsmann Bücherring. auf einem blanken Stück Sandstein wachsend eine rasige Ansammlung von Myxomyceten, worüber sich auch einige andere Exkursionsteilnehmer nicht schlecht wunderten. Es war gut, daß Aus dieser trotzdem noch lückenhaften wir die Myxomyceten-Spezialisten Flatau und Schirmer dabei Vorstellung von Autaren, Herausgeber, Verlag hatten, ihre Freude war groß, als sie den Fund Lamproderma und Mitarbeitern lassen sich zunächst zwei Dinge ablesen: Es sauterii zuordnen konnten, eine montane Art, die sie selbst bis wurde erstens großer Aufwand getrieben, ein gutes Pilzbilderbuch dahin noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Die Bestimmung zu machen, und es wurde zweitens versucht, da der Aufwand auch hatten sie verständlicherweise noch mit einem Fragezeichen teuer ist, ein möglichst breites Publikum, z.B. über versehen. Die genaue mikroskopische Untersuchung wird endgültige Büchergilden, als Käufer zu erschließen. Das erste muß als Klarheit bringen. durchweg gelungen betrachtet werden, das zweite werden der Konsument und natürlich die Werbung am Konsumenten validieren Wir wären gern noch lange im Schwäbischen geblieben. Hansgerd müssen. Zie-linski stand jedoch schon mit seinem Wagen bereit, uns mit Da unglaublich viele Bilderbücher über Pilze Jahr für Jahr unseren neuen und reichlich gesammelten Erkenntnissen wieder erscheinen, habe ich mir eine Kriterienliste zur Beurteilung nach Hause zu bringen. Unser Dank gilt allen Mitgliedern der AMO zurechtgelegt, nach der auch dieses Werk beurteilt werden soll. und besonders German Krieglsteiner, ohne dessen nimmermüden Ich beurteile nach: Einsatz wir und viele andere Pilzfreunde auf so Manches, was uns 1. Ist ein Überblick über das Wesen der Pilze (Anatomie, im Zusammenhang mit unserem liebgewonnenen Hobby erfreut, Ökologie, Soziologie, Histologie usw.) geschaffen? verzichten müßten. 2. Sind die einzelnen Arten oder zumindest die Gattungen aufgeschlüsselt? 3. Sind Naturschutzfragen berücksichtigt? Helmut Adam 4. Folgen die Genußwertangaben dem notwendigen Naturschutz und der gebotenen toxikologischen Vorsicht? 5. Textqualität bei den Artbeschreibungen? 6. Bildqualität? 7. Fehlerhafte Darstellungen in Text und/oder Bild? 8. Wurde ein ausgewogener Querschnitt der Pilzflora im speziellen Teil ausgewählt? 9. Druckqualität?

10. Binde- bzw. Heft- oder Klebequalität? Offensichtliche Fehler bei den Darstellungen konnte ich nicht entdekken, auch wenn die Abbildung von Amanita vaginata (Foto Unter Punkt 1 gebührt dem Buch trotz der Textkürze die Note Köster) S. 27 oben rechts zumindest als sehr atypisch "gut". Ein Schlüssel, wie unter 2 gefordert, fehlt leider anzusehen ist. bisher. Gerade dadurch , daß man von Verlagen fordert, auch einen den bunten Bildern gegenüber weniger populären Erfreulich ist der Querschnitt der Arten zu vermerken. Ohne Schlüsselteil mitzudrucken, eröffnet sich aber z.B. dem Rücksicht auf den Magenwert für Menschen wurden auch eine Reihe Pilzberater die Möglichkeit, Interesse an Pilzen als Lebewesen der häufigsten Aphyllophorales s.l., die einfach durch ihre über die platten Fragen eßbar, giftig, "wertlos" zu wecken. Schönheit bestechen, aufgenommen. Der Speisepilzsammler Außerdem lernt der Sammler hier, vorausgesetzt er liest den interessiert sich noch nicht für ein Stereum hirsutum. Er wird Schlüssel überhaupt, zwischen Individualmerkmalen und Art- oder aber zumindest darauf hingewiesen, "daß das auch ein Pilz ist". Gattungsmerkmalen zu unterscheiden und damit "einen Blick" für Druckqualität sowie Bindequalität sind ebenfalls recht gut und diese Gruppe von Lebewesen zu bekommen. dem Preis zwischen 19,80 DM und 26.OO DM (je nach Naturschutzfragen sind in bewundernswerter Weise jeweils im Text Vertriebsverlag) durchaus angemessen. der Artbeschreibungen und auch im allgemeinen Teil Zusammenfassend kann man dem vorliegenden Band berücksichtigt. Hier liest man direkt die Handschrift von G.J. überdurchschnittliche Qualität bescheinigen. Er wird die Krieglsteiner, bzw. seinen Einfluß auf ernsthafte Autoren im Pilzecke in so manchem Hobbymykologenregal sicher bereichern. letzten Jahrzehnt.

Leider hat sich bei den Genußwertangaben die Symboltechnik mit Besteck und Totenkopf durchgesetzt. Ein z.B. durchgestrichener Walter Pätzold Frauenschuh als Symbol für das Prädikat "schützenswert" wäre wünschenswert, ist aber bisher leider nicht gebräuchlich, daher Anmerkung der Schriftleitung: Der vorstehenden positiven auch den) vorliegenden Band nicht als Mangel anzulasten. Besprechung des Buches "Pilze" kann man sich getrost anschließen. Allerdings sollte dabei aber auch auf einen Mangel In Genußwertfragen wird es immer Streitigkeiten geben. Wer den hingewiesen werden, mit dem Pilzbilderbücher gern behaftet sind: Gedrungenen Wulstling, die Sippe um Lepista inversa und es fehlen die Mikromerkmale! Da genügt die Angabe der schließlich auch Collybia fusipes verzehren will, soll dies tun, Sporenpulverfarbe mit Sicherheit nicht! Es müssen zwar keine und wem alte Rettiche besonders munden, der soll diese eben Zeichnungen sein, wie sie z.B. den Ascomyceten-Band von essen. "Genießbar" sind alle nicht taxischen Arten; ob und wem Breitenbach/ Kränzlin so wertvoll machen; zumindest aber sie schmecken, ist eine andere Sache. Ernst wird die Frage erst Sparenfarm, -große und mikroskopische Besonderheiten sollten in bei Beurteilung von giftig/nicht giftig. Hier lassen sich im jeder anspruchsvolleren Publikation angegeben sein. Was nutzt vorliegenden Band bei peinlichster Suche keine Fehler entdecken. dagegen der Hinweis auf die Z.Mykol.? Die ca. 1000 Pilzfreunde, Grenzfälle, wie die Magen-Darm-giftigen Arten Schönfuß-röhrling die diese Zeitschrift überhaupt beziehen, haben ihren "Moser" und Porphyrröhrling nur als ungenießbar zu werten, halte ich für sicherlich diesbezgl. glossiert, während dem weitaus größten nicht sehr wesentlich. Teil der Käufer dieser Hinweis völlig wertlos ist - eigentlich Alle Artbeschreibungen sind treffend und oft auch mit Angaben schade! über Bodenazidität, Höhenlage, Bodenfeuchte usw. versehen. Besonders anspre chend erscheinen die Hinweise auf Artikel bzw. Verbreitungskarten in der Zeitschrift für Mykologie und deren Beiheften.

Die Bildqualität ist allgemein bestechend gut. Ausrutscher, wie sie besonders bei Lepista nebularis und Cortinarius orellanus zu bemängeln sind, lassen sich wohl in keinem noch so guten Buch vermeiden.