SVP-Klartext DIE ZEITUNG DES MITTELSTANDES

Die classe politique hat Die Linke schont die Bundesrat Blocher Täter und nimmt abgewählt und so die stattdessen die Waffen Calmy-Rey opfert SVP-Politik aus der ins Visier. unsere aussenpoli- Regierung verbannt. Werner Gartenmann tischen Interessen ihren Jetzt muss die SVP in durchleuchtet diese eigenen Ambitionen. der Opposition für verhängnisvolle Taktik. Claudio Zanetti erstellt die Wähleranliegen eine Schadensbilanz. weiterkämpfen. Seite 3 Seite 8 Seite 11

AZB Zofi ngen – Preis Fr. 35.– jährlich – erscheint monatlich – Aufl age 55 000 Expl. – www.svp.ch – [email protected] – Ausgabe Nr. 12/2007

Die Bedeutung der Opposition Nationalrat Adrian Amstutz S. 4 Das Parteiprogramm als Gleiche Ziele – Richtschnur der SVP-Politik Nationalrat J.-F. Rime S. 5 Gedanken zum Bürgerstaat Nationalrat S. 6 neue Wege Das Sturmgewehr gehört in den Kleiderschrank Gregor Rutz S. 7 Christoph Blocher war ein hervorragender Bundesrat. Nicht einmal seine Gegner konnten Ja zur Luftwaffe ihm schlechte Amtsführung vorwerfen. Trotzdem wurde er abgewählt. Weshalb? Weil er Nationalrat Thomas Hurter S. 10 unser SVP-Gedankengut in der Regierung erfolgreich vertreten hat. Jetzt hat die classe Unternehmenssteuerreform II politique jemanden in den Bundesrat gewählt, von dem sie eine handzahme, angepasste NR Hansruedi Wandfl uh S. 12 Politik erwarten kann. Deshalb muss die SVP ihren Wählerauftrag nun ausserhalb der Beharrungsvermögen des Regierung umsetzen. In der Opposition. Zusammen mit dem Volk. Wir gehen neue Wege, Systems haben dabei aber immer das gleiche Ziel vor Augen: Einstehen für eine freie, freiheitliche Hermann Lei S. 13 und fl orierende Schweiz. 90 Jahre Bierhübelirede Petra Kunz S. 14 Die intakten Familien endlich entlasten Rösli Zuppiger S. 15

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Nationalrat Ueli Maurer, Präsident SVP Schweiz Wahlsieger in die Opposition gezwungen

Die Linke und die so genannte «Mit- Machtkoalitionen steht es ablehnend beit in der Regierung verwehrt, ha- te» haben alles darangesetzt, die gegenüber. Gerade die Jahre nach ben wir unseren Wählerauftrag in Parlamentswahlen zu einem Plebis- der EWR-Abstimmung haben ge- der Opposition umzusetzen. Das zit über Bundesrat Christoph Blocher zeigt: Als die SVP – und damit ein Parlament hat damit die bewährte zu machen. Dafür haben sie intri- grosser Teil der Bürgerinnen und Konkordanzregierung durch eine giert. Dafür haben sie auf unlautere Bürger – nicht angemessen in der links abgestützte, eine einseitige Weise die GPK instrumentalisiert. Landesregierung vertreten war, er- Koalitionsregierung ersetzt. Damit Und dafür haben sie im Verbund mit hielten die machtverliebten Parteien verlassen die politischen Hasardeure den Medien eine eigentliche Hatz auf der Linken und der so genannten den soliden Grund unserer bewähr- die liberalkonservative Schweiz lan- Mitte in zahlreichen Abstimmungen ten Regierungstradition. In einem ciert. und Wahlen die unmissverständliche Machtrausch führen sie unsere Letztlich haben die Linke und die lin- Antwort des Volkes. Schweiz in eine ungewisse Zukunft ke «Mitte» erreicht, was sie wollten: voller Erschütterungen und Instabili- Die Wahlen vom 21. Oktober wurden Konkordanz erfordert tät. Die schweizerische Konkordanz zum Blocher-Plebiszit und damit gegenseitigen Respekt hat ausgedient – neu haben wir ein zum Volksentscheid über den Ver- Konkurrenzsystem nach ausländi- bleib der SVP im Bundesrat. Dem- Damit aber aus der Konkordanz nicht schem Vorbild. entsprechend ist die Wahl ausgefal- Blocher bewies, dass sich ein De- ein Kartell des Machterhalts wird, len. Wir haben einen historischen partement effi zient und kostengüns- müssen die vier grössten Parteien Koalitionssystem nach Sieg errungen. Die SVP ist stärker, tig führen lässt. Und sie fühlte sich ihre überzeugendsten Vertreter in ausländischem Vorbild als es jemals eine Partei seit der Ein- ideologisch gedemütigt, weil Bun- die Regierung bestellen; Politiker, führung des Proporzsystems gewe- desrat Blocher das Gedankengut der welche zum Programm ihrer Partei Die Schweiz ist noch nie durch eine sen ist. Das Volk hat sich somit klar SVP derart erfolgreich in die Regie- stehen und dieses in der Regie- Koalitionsregierung regiert worden. für Christoph Blocher und für die Re- rung tragen konnte. Was wir jetzt rungsarbeit einbringen können. In Staatsrechtlich ändert sich auf den gierungsbeteiligung der SVP ausge- erlebt haben, ist die Rache einer der Regierung soll dann von festen ersten Blick nichts. Staatspolitisch sprochen. überforderten und kleinmütigen Positionen ausgehend um die besten ändert sich vieles. Nicht die SVP hat classe politique. Lösungen gerungen werden. Das ist verloren. Verloren hat die Glaubwür- Wahlresultat wurde mit die lebendige Konkordanz, welche digkeit der Schweizer Politik. Wir Füssen getreten SVP stand zur Konkordanz unserem Land Stabilität und dadurch stehen nun als stärkste politische Wohlstand beschert hat. Das ist die Kraft und als einzige bürgerliche Doch das Volk muss heute leider Im Gegensatz zu unseren Gegnern Konkordanz, zu der das Schweizer Partei einer Mitte-links-Regierung feststellen: Die machtverliebten haben wir immer mit offenen Karten Volk und die SVP stehen. gegenüber. Und hinter uns steht das Systemparteien kümmern sich nicht gespielt. Wir haben uns zur Konkor- Wer eine solche lebendige Konkor- Volk. um Volkes Stimme. Wahlresultate danz bekannt und den Kandidaten danz will, muss staatspolitische In den kommenden vier Jahren ge- sind ihnen gleichgültig. Konnten un- der andern Bundesratsparteien die Grösse zeigen: Es ist unabdingbar, ben wir allen Schweizerinnen und sere Gegner die Bürgerinnen und Unterstützung zugesichert – für den dass in einer wirklichen Konkordanz Schweizern eine Stimme, die gegen Bürger nicht mit Argumenten über- Fall, dass diese auch unsere bishe- jede Partei ihre Regierungsmit glieder einen EU-Beitritt sind. Allen Schwei- zeugen, halten sie sich jetzt mit rigen Regierungsmitglieder wählen. selbst bestimmt. Wir haben – unter zerinnen und Schweizern, die sich Mauscheleien schadlos. Hinterzim- Für den Fall aber, dass unsere bei- der Bedingung des Gegenrechts – ob der steigenden Kriminalität sor- mernetzwerke und Winkelzüge ha- den Bundesräte nicht bestätigt wer- allen bisherigen Bundesräten unsere gen. Allen Schweizerinnen und ben über den in freien Wahlen ermit- den sollten, hat die SVP-Fraktion am Stimmen zugesichert. Wir können es Schweizern, die unsere Kultur und telten Volkswillen triumphiert. 12. Dezember 2006 wie auch am deshalb nicht hinnehmen, dass die Identität erhalten wollen. Allen Aus Neid, verletzter Eitelkeit und 4. Dezember 2007 beschlossen, aus anderen Parteien unsere Vertreter in Schweizerinnen und Schweizern, die ideologischer Blindheit wurde der der Regierung auszutreten und in die der Regierung bestimmen. Das aber ihre Volksrechte nicht durch ein so erfolgreichste der sieben Bundes- Opposition zu gehen. Denselben Be- ist geschehen – unter Aufkündigung genanntes Völkerrecht eingeschränkt räte abgewählt. Es ist dies nichts schluss hat sodann die Delegierten- der Konkordanz. Die Machtkoalition sehen wollen. Allen Schweizerinnen anderes als das verzweifelte Auf- versammlung der SVP vom 27. Ja- wählte sich handzahme Anpasser, und Schweizern, die für eine freie, bäumen einer versagenden Politi- nuar gefasst. die einer Mitte-links-Regierung das freiheitliche und fl orierende Schweiz kerkaste, die um ihre Pfründen und Unser Bekenntnis zur Konkordanz Etikett bürgerlich umhängen sollen. eintreten. Und wir werden dafür sor- Privilegien fürchtet. Sie hat es nicht entspricht der Überzeugung, dass Da können und wollen wir nicht mit- gen, dass diese Stimme vernommen ertragen, dass ihr ein reform- die direkte Demokratie und die Kon- tun. wird – auch in der Regierung. Das freudiger Bundesrat Blocher stets kordanz sich entsprechen. Das Volk Es gibt nur eine logische Konse- verspreche ich allen unseren Wähle- den Spiegel vorgehalten hat. Sie will die wichtigsten Kräfte in der Re- quenz: Wenn uns die Machtkoalition rinnen und Wählern. Wir tun es für fühlte sich hilfl os, weil Bundesrat gierung vertreten haben. Einseitigen aus CVP, SP und Grünen die Mitar- das Volk. Und mit dem Volk.

4 SVP-Klartext 12/2007 STANDORTBESTIMMUNG

Nationalrat Adrian Amstutz, BE übernehmen, wenn uns dies als wichtig erscheint. Hingegen wird die SVP künftig an den traditionellen Treffen der Bun- Die Bedeutung desratsparteien, wie etwa den Von- Wattenwyl- und den Bundesrats- parteien-Gesprächen, künftig nicht der Opposition mehr teilnehmen, da sie nicht mehr in der Regierung vertreten ist.

Der Gang der SVP in die Opposition wirtschaftliche Rahmenbedingun- Organisatorisch fi ndet die Oppositi- hat klare und spürbare Auswirkun- gen. Die SVP will keine Schulden- on ausschliesslich auf Bundesebene gen inhaltlicher, politischer und or- wirtschaft, sondern sichere Arbeits- statt. In den Kantonen, in welchen ganisatorischer Art. Während eine plätze und damit Wohlstand für alle. die SVP Vertreter in den Regierungen Mitte-links-Koalition, bestehend aus Die SVP setzt sich ein gegen Mas- hat, wird sie auch Regierungspartei FDP, CVP und linken Parteien, künftig seneinbürgerungen und für eine bleiben und ihre Einbindung in die die Schweiz regiert, wird die SVP kontrollierte Migration. Die SVP wird Exekutiven weiterhin ausbauen. ihre Aufgabe als Stimme der bür- Parlament und Regierung gut auf die Ebenso verbleiben selbstverständ- gerlichen Wähler in der Opposition Finger schauen und Druck ausüben, lich auch unsere Exekutivmitglieder wahrnehmen müssen. wo es nötig ist. Damit wird sie be- in den städtischen und kommunalen wirken, dass die von Bundesrat und Regierungen in ihren Ämtern. Inhaltlich besteht die oberste Auf- Parlament erarbeiteten Vorlagen Die Kantonalparteien werden nach gabe der SVP in der Opposition dar- möglichst bürger- und wirtschafts- wie vor frei sein in der Umsetzung in, politische Fehlentwicklungen der nah ausfallen. Hauptauftrag der Op- und Gestaltung ihrer Politik, während Regierung zu verhindern. Die SVP ist positionspartei ist die Verhinderung die SVP Schweiz auf Bundesebene in erster Linie ihrem Parteiprogramm politischer Fehlentwicklungen. Mit- konsequente Oppositionspolitik be- verpfl ichtet. Der Wählerauftrag ist • Einsatz für eine unabhängige, tels Referenden werden wir Volksab- treibt. Ziel wird weiterhin sein, die einzuhalten. Ungenügende Geset- neutrale und souveräne stimmungen über politisch ungenü- Parteistrukturen zu verstärken und zesvorlagen sowie Projekte, welche Schweiz, deren Volksrechte gende Vorlagen erzwingen. mit noch mehr Schlagkraft im Diens- von diesem Auftrag des Souveräns nicht durch «Völkerrecht» wei- te unseres Landes und für unsere abweichen, bekämpft die SVP künf- ter beschnitten werden; Politisch befi ndet sich die SVP in Wählerschaft wirken zu können. tig. Die für die Legislatur von der • Schaffung von mehr Sicherheit Opposition zum Bundesrat, aber Fraktion am 2. November 2007 be- durch konsequente Bekämp- nicht zum Parlament. Deshalb wer- Die SVP ist hochmotiviert und bes- schlossenen Schwerpunkte sind die fung von Asyl- und Sozialmiss- den wir nach wie vor sämtliche tens gerüstet für ihre Rolle in der Säulen der Oppositionspolitik der brauch, Ausschaffung krimi- politischen Aufgaben und Ämter im Opposition, für ihre Rolle als Stimme SVP: neller Ausländer sowie Durch- Rahmen der Bundesversammlung der bürgerlichen Wähler in der setzung unserer Wertvorstel- wahrnehmen. Wie bis anhin werden Schweiz. Mit grosser Überzeugung • Senkung der Steuern, Gebüh- lungen. wir in den einzelnen Kommissionen wird sich die SVP ihrer für unser ren und Abgaben für alle sowie mitarbeiten und Präsidien überneh- Land entscheidenden Aufgabe als ausgabenseitige Sanierung der Die SVP setzt sich ein gegen immer men. Wir werden auch weiterhin mit Opposition zur neuen Mitte-links- öffentlichen Finanzen; mehr Bürokratie und für attraktive aller Kraft darauf bestehen, endlich Regierung widmen. Wir werden je- eine unserem Wähleranteil entspre- den Tag mit grosser Ernsthaftigkeit Werbung chende Anzahl Sitze in den kantona- und unermüdlich für unser Land, un- len und eidgenössischen Gerichten sere Wählerschaft und die Zukunft zu erhalten. In diesem Rahmen wer- arbeiten. Unser Ziel sind die kom- den wir sämtliche Mittel zur Umset- menden eidgenössischen Wahlen zung der Opposition nutzen. 2011, wo wir endlich mit den Kandi- Auch in Zukunft wird die SVP die daten im Bundesrat Einsitz nehmen Immobilienverkauf ist Führung von Abstimmungskampag- werden, die unsere echt bürgerliche Vertrauenssache. nen und überparteilichen Komitees Politik vertreten. Spielen sie mit dem Gedanken Ihre Liegenschaft zu verkaufen? Wir erledigen für Sie den Haus- oder Wohnungsverkauf vonA–Z.Profi- tieren Sie von unse- rem einmaligen Netzwerk und von einem gewinn- bringenden Verkauf Ihrer Liegenschaft. Bahnhofplatz 1, 8910 Affoltern a.A. Tel. 043 817 17 11 [email protected] STANDORTBESTIMMUNG 12/2007 SVP-Klartext 5

Nationalrat Jean-François Rime, FR «Mein Zuhause – unsere Schweiz»: Das Parteiprogramm als Richtschnur der SVP-Politik

Am 21. Oktober 2006, genau ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen, haben sich die ern, Abgaben und Gebühren Delegierten in Fribourg zu einer Delegiertenversammlung zusammengefunden, um das Par- schwächt die wirtschaftliche Kraft teiprogramm der SVP für die Jahre 2007 bis 2011 zu diskutieren. Es steht unter dem Titel der Eidgenossenschaft. Die SVP tritt für ein für einen starken und attrak- «Mein Zuhause – unsere Schweiz». Als erste Partei in der Schweiz hat die SVP schon ein tiven Wirtschaftsstandort Schweiz – Jahr vor den Nationalratswahlen ihr Programm beschlossen. und damit für optimale Rahmenbe- dingungen, sei es für die Industrie, Vertrag mit dem Volk ausserhalb der Regierung dienen. für Gewerbebetriebe oder Kleinun- Wir treten ein für die Erfüllung unse- ternehmer. Wer in der Schweiz ein Am 17. August haben die National- res Wählerauftrages, wir sind die Unternehmen eröffnen will, soll dies und Ständeratskandidaten am Son- Stimme der bürgerlichen Schweizer. unbürokratisch tun können. Unter- derparteitag in Basel zudem einen Aber wir müssen dies aus der Oppo- nehmern, die Arbeitsplätze schaffen, «Vertrag mit dem Volk» abgeschlos- sition heraus tun. dürfen wir nicht immer mehr Steine sen, welcher die drei prioritären in den Weg legen. Punkte aus dem Parteiprogramm Richtschnur unserer Politik ist und hervorhob. Auf diese Punkte haben bleibt das SVP-Programm. Jeder Namentlich im Bereich der Sozialpo- sich die Kandidaten der SVP ver- dritte Bürger in diesem Land hat sich litik stehen wir vor grossen Heraus- pfl ichtet. Am 21. Oktober 2007 hat hinter dieses Programm gestellt und forderungen. Die Linke baut den die SVP die Wahlen gewonnen und SVP gewählt. Auch diese Bürger Sozialstaat aus, ohne sich um die mit fast 29 % der Stimmen ein Re- müssen eine Stimme haben in Bun- Finanzierung der Sozialwerke zu sultat realisiert, das nie eine Partei desbern. Der Vorteil im neuen Sys- kümmern. Bezahlen müssen die ar- seit Bestehen des Proporzwahlsys- tem der Schweiz mit Regierung und beitende Bevölkerung und die Wirt- tems erreicht hat. Die Stimmbürger Opposition ist, dass die SVP als Op- schaft. Diese linke Anspruchsmenta- haben der SVP den klaren Auftrag position freier und unabhängiger für missbrauch und den Missbrauch lität gegenüber dem Staat führt nicht gegeben, ihre Wahlversprechen um- ihre Standpunkte eintreten kann. Da unserer Sozialwerke. Und wir kämp- weiter. Die SVP steht ein für mehr zusetzen. Diesen Auftrag nimmt die wir künftig von der Regierungsver- fen für die Werte, welche unser Land Eigenverantwortung und eine kon- SVP sehr ernst – und dies ist letzt- antwortung entbunden sind, können stark gemacht haben: Bescheiden- sequente Bekämpfung des Sozial- lich Grundvoraussetzung für eine wir völlig unabhängig politisieren. heit, Ordnung, Sicherheit, Tüchtig- missbrauchs. glaubwürdige Demokratie: dass die keit, den Sinn für Demokratie und Politiker nach den Wahlen auch Politische Fehlentwick- das föderalistische Prinzip. An die- Asylmissbrauch und wirklich dies tun, was sie vor den lungen verhindern sen Eckpunkten wird sich unsere Ausländerkriminalität Wahlen versprochen haben. Politik in den kommenden Jahren Oberste Aufgabe der SVP ist es ausrichten. bekämpfen Die SVP war bereit, als grösste Partei künftig, Regierung und Parlament Seit vielen Jahren bekämpft die SVP Regierungsverantwortung und damit genau auf die Finger zu schauen Für weniger Staats - energisch den Asylmissbrauch und eine führende Rolle im Bundesrat und politische Fehlentwicklungen zu aus gaben – Wirtschafts- die Ausländerkriminalität. Die Volks- einzunehmen. Sie war auch bereit, verhindern. Wir treten ein für eine initiative für die Ausschaffung kri- weitere Verantwortung zu überneh- unabhängige und neutrale Schweiz standort Schweiz stärken mineller Ausländer, welche die SVP men, und hatte eine kompetente Ver- und kämpfen gegen die zunehmen- Die SVP setzt sich ein für die Sanie- im vergangenen Juli lanciert hat, treterin ihrer Partei als Bundeskanz- den Einschränkungen durch völker- rung der öffentlichen Haushalte: Die wurde bis heute von über 200 000 lerin nominiert. Doch die Mehrheit rechtliche Bestimmungen. Wir en- fi nanzpolitische Lage unseres Lan- Bürgern unterzeichnet. Die Volksini- der Bundesversammlung hat anders gagieren uns gegen die wuchernde des ist desolat. Man spricht zwar tiative für demokratische Einbürge- entschieden: Die Politik der SVP ist in Staatsbürokratie und für tiefere ständig von Sparen, aber trotzdem rungen kommt im nächsten Jahr vor der Regierung unerwünscht. Steuern und einen fl orierenden Wirt- steigen die Staatsausgaben immer das Volk. Die SVP wird auch künftig schaftsstandort. Wir bekämpfen die weiter an. Die geplanten Ausgaben eintreten für eine geregelte Auslän- Damit ist für die SVP klar: Wir wer- staatliche Schuldenwirtschaft und für 2010 sind fast doppelt so hoch derpolitik und die konsequente Be- den unserem Land mit voller Über- den ständigen Anstieg der Staats- wie diejenigen von 1990. Auch die kämpfung der Ausländerkriminali- zeugung und mit all unseren Kräften ausgaben. Wir kämpfen gegen Asyl- zunehmende Belastung durch Steu- tät. 6 SVP-Klartext 12/2007 STANDORTBESTIMMUNG

Nein zum EU-Beitritt desverwaltung. Obwohl man von erfahrung wird die SVP nutzen. Im drängt. Unverrückbar sind für uns und zur immer stärkeren Sparen und Einschränkungen spricht, EJPD ist es Bundesrat Blocher gelun- der Wählerauftrag der Bürger und Einbindung wächst die Verwaltung immer weiter. gen, in nur vier Jahren die Kosten um das Parteiprogramm als Richtschnur Die verzettelte, unübersichtliche Ver- 250 Millionen Franken zu senken und für unsere Politik. Vom Volk, mit dem Es schwächt unser Land, dass wir waltung ist teilweise kaum mehr trotzdem die gleichen Leistungen zu Volk und für das Volk. Ich freue mich ohne Not immer mehr ausländisches führbar und entwickelt da und dort erbringen. Dies ist auch in den ande- auf die Herausforderung der nächs- Recht übernehmen und uns interna- eine gefährliche Eigendynamik. Dies ren Departementen möglich. ten Jahre. tionalen Organisationen anschlies- kostet nicht nur viel Geld, sondern ist sen. Wir schränken uns unnötig ein auch politisch gefährlich. Darum wird Neues Staatssystem bringt und geben Freiheit und Handlungs- sich die SVP in den kommenden neue Herausforderungen spielraum preis. Die SVP will das Monaten vor allem auch auf diese liberale Rechtssystem der Schweiz Punkte konzentrieren. Unser Land ist vom schweizerischen stärken. Wir wollen eine lebendige Konkordanzsystem zu einem Kon- direkte Demokratie. Dies jedoch ist Mit Bundesrat Christoph Blocher ver- kurrenzsystem nach ausländischem nur möglich, wenn die Schweiz un- fügt die SVP über einen Exponenten, Muster übergegangen. Wir stehen abhängig und neutral bleibt. der nicht nur jahrzehntelange Erfah- am Anfang einer neuen Ära. Nach rung als international tätiger Unter- einem Jahrhundert der Konkordanz Verwaltung straffen, nehmer hat, sondern auch die Bun- ist nun die Zeit der Opposition ge- Filz bekämpfen desverwaltung und die damit ver- kommen. bundenen Schwächen, Gefahren und Ursache mancher politischer Fehl- Schwierigkeiten im Detail kennt. Die SVP hat einen solchen Schritt entwicklung ist die aufgeblähte Bun- Diese Führungs- und Organisations- nicht gewollt, sie wurde dazu ge-

UNSER BÜRGERSTAAT Nationalrat Ueli Maurer, Präsident SVP Schweiz Der mündige Bürger: Soldat und Souverän Ein vergleichender Blick auf Staats- – entweder im Amt bestätigen lassen meerscheinung: Die Polis der grie- Daraus entwickelte sich unser frei- strukturen und Regierungsformen oder aber die Macht innerhalb der chischen Antike. Das republikanische heitlicher Staatsentwurf; der moder- zeigt: Bürgerfreiheit ist ein seltenes classe politique weiterreichen. Rom. Unsere Schweiz. ne Bundesstaat von 1848 wuchs auf Gut, eine staatspolitische Rarität. dem Humus alteidgenössischer «Demokratie» fi ndet sich wohl als Die Folgerungen aus Gegenwart und Gnade des historischen Augen- Selbstverantwortung und Wehrbe- Zierwort den allermeisten Verfassun- Vergangenheit fallen deckungsgleich blicks? Auch. Aber nicht nur. Unsere reitschaft. Der Bürger verteidigt die gen beigefügt; in der Realität aber zusammen: Weltgeschichtlich gese- Freiheit hat ihren Wurzelgrund in der Freiheit mit dem Stimm- und Wahl- sind Länder und Völker überwiegend hen ist die wirkliche, die wahre De- Mentalität, der Psyche, der Werte- zettel gegen die Erosion im Innern, als Plan-, Kontroll- und Überwa- mokratie ein Sonderzustand. Von der haltung, der Tradition unseres Vol- mit der Waffe gegen die Bedrohung chungsregimes organisiert. Und das Frühzeit der Staatenbildung bis zum kes. Aus den genossenschaftlichen von aussen. Der mündige Bürger ist selbst in Europa, wo sich die Vertre- heutigen Tag sind autoritäre Herr- Zusammenschlüssen der Älpler oder Souverän. Der mündige Bürger ist ter einer entrückten Elite alle vier schaftsformen der Regelfall. Bürger- Mittelandbauern genauso wie aus Soldat. Jahre – formbefl issen, aber folgenlos staaten waren und bleiben Ausnah- den Zünften und Bürgerversamm- lungen der Städter hat sich eine Diese Freiheitslehre unserer Heimat Freiheitsgarantie entwickelt: das hat Gottfried Keller in seiner Novelle Milizprinzip. Die mündigen, selbst- «Fähnlein der sieben Aufrechten» zur verantwortlichen, gleichberechtigten Essenz verdichtet: «Keine Regierung Kunstkalender 2008 – «Zermatt» Träger der Verantwortung entschei- und keine Bataillone vermögen den gemeinsam – unkontrollierte Recht und Freiheit zu schützen, wo Bilder von Fredy Baur; Format 30 × 42 cm, à Fr. 39.– Machtzentren gibt es keine. Bürger- der Bürger nicht imstande ist, selber schaft und Staat sind identisch. Die vor die Haustüre zu treten», lässt Bitte senden Sie mir ___ Exemplar(e) mit Rechnung zahlbar Gleichberechtigten bestellten Ver- Keller einen Veteranen der freiheitli- innert 30 Tagen nach Lieferung, zuzüglich Porto und Verpackung. walter und Vorsteher, Richter und chen Kampfzeit sagen. Deshalb Regierung aus ihrer Mitte. Und zu- muss das Gewehr «unverrückt zwi- Fredy Baur · Atelier Pfl ug · Märktgass 1 · 8197 Rafz sammen traten sie an zur Verteidi- schen Bett und Schrank stehen blei- Tel. 044 869 20 01 · 077 401 12 63 gung der Freiheit. Ein jeder als ben». Wie Recht er doch hat. www.atelier-pfl ug.ch · info@atelier-pfl ug.ch Wehrmann mit der Waffe in der Hand. UNSER BÜRGERSTAAT 12/2007 SVP-Klartext 7

Gregor A. Rutz, Generalsekretär SVP taugliche Alternative. Wer kriminell ist, gilt zu Recht als Sicherheitsrisi- ko. Dies schliesst mitunter die Leis- tung von Militärdienst aus. Die mili- Das Sturmgewehr tärischen Behörden sind gefordert, hier seriöse Abklärungsarbeit zu gehört in den leisten. Wer vorbestraft ist und wer als nicht tauglich erscheint, soll aber nicht nur der Bürgerpfl ichten enthoben Kleiderschrank werden, sondern auch der bürger- lichen Rechte verlustig gehen. Die Mündigkeit des Bürgers ist gleichsam Fundament wie Voraussetzung für jedes demo- Nur so kann auch hier das Gleich- kratisch strukturierte Gemeinwesen. Jeder mündige Bürger kann abstimmen und wählen. gewicht zwischen Rechten und Ebenso kann er sich wählen lassen und so staatsbürgerliche Verantwortung übernehmen. Pfl ichten gewahrt werden. Alles an- dere wäre zwar typischer Ausdruck Dieses ausgeglichene Verhältnis von Bürgerrechten und Bürgerpfl ichten prägt die genos- unserer Anspruchs-Gesellschaft, senschaftliche Demokratie der Schweiz. Wer die Mündigkeit des Bürgers anzweifelt, stellt aber vom Prinzip her falsch: Wer letztlich die Demokratie an sich in Frage. eine Gefahr ist für unsere Armee, ist sicher auch ein Risiko für unsere In der direkten Demokratie bildet die Die bürgerlichen Rechte und die Parlamente. Gesamtheit der Bürger zusammen Freiheit des Waffenbesitzes waren in mit dem Parlament die Legislative. der Schweiz immer eng verwoben. Linke Rhetorik blendet Zusammen mit den Kantonen sind Nicht erst seit der Französischen Re- wirkliche Probleme aus die Stimmbürger Verfassungsgeber. volution – wie in anderen europäi- Sie bestimmen als Souverän, was schen Staaten – weiss sich der Mit ihrer Entwaffnungsinitiative ma- gilt in der Eidgenossenschaft. Der Schweizer selber zu wehren und be- chen es sich die Sozialdemokraten genossenschaftliche Geist der wahrt seine Waffe im eigenen Heim zu leicht. Völlig undifferenziert unter- Schweiz, welcher derart umfassende auf. Das Milizsystem hat in der stellen sie jedem Staatsbürger kri- politische Rechte und Freiheiten er- Schweiz eine langjährige Tradition. minelle Energie und stempeln ihn möglicht, erfordert aber auf der an- Anschauliches Beispiel hierfür ist zum potentiellen Mörder. Ebenso deren Seite auch die Erfüllung von der Entwurf eines «Grundgesetzes kaltblütig nützt die SP die aktuellen Bürgerpfl ichten. An oberster Stelle für die schweizerische Eidgenossen- Berichterstattungen über den Mord- steht die Wehrpfl icht, welche jeder schaft» von Dr. Troxler anno 1833. fall von Zürich-Höngg aus. mündige Schweizer als Angehöriger Dieser besagt in § 25: «Die Bürger der Schweizer Armee wahrzuneh- haben das Recht, sich zu bewaffnen, Mangels besserer Argumente zieht men hat (Art. 59 BV). So steht die sich zu versammeln, Vereine zu bil- ge. Diese Nebenstrafe hatte ihren die Sozialdemokratie immer wieder Milizarmee neben dem Milizparla- den und sich mit Vorstellungen an Hauptgrund darin, dass der zu den Lausanner Professor Martin Kil- ment; in der Mitte aber ist immer der alle Regierungsbehörden zu wen- Zuchthaus- oder Gefängnisstrafe lias als Kronzeugen heran. Dieser mündige Bürger. den.» Dass der freie Waffenbesitz in Verurteilte «nicht mehr würdig er- hat vor einem Jahr unter dem Titel einem Atemzug mit staatsbürgerli- schien, als Staatsorgan tätig zu «Familiendramen – ein schweize- Genossenschaftlicher Geist chen Rechten genannt wird, ist kein werden» (Fleiner/Giacometti). Diese rischer ‹Sonderfall›» seine Sicht der der Schweiz Zufall. Überlegungen sind im Zeitalter be- Dinge veröffentlicht. Die SP-Kurzfas- dingter Geldstrafen (neues Strafge- sung der Darlegungen von Krimino- Das Werk «Schweizerisches Bun- Einstellung der setzbuch) vielen Politikern und Ju- loge Killias lautet: «Jeden Tag wird desstaatsrecht» von Fritz Fleiner bürgerlichen Rechte risten fremd. Und doch erfreut sich ein Mensch mit der Armeewaffe ge- und Zaccaria Giacometti aus dem dieser Grundsatz einer einzigartigen tötet.» Killias’ Ausführungen jedoch Jahre 1949 bringt diese zentralen und Ehren Logik: Er berücksichtigt den Grund- basieren auf reinen Mutmassungen Grundsätze des schweizerischen Heute sprechen viele Politiker von satz der Mündigkeit des Bürgers, und Schätzungen. Staatswesens nach wie vor treffl ich «Grundrechten», von «staatlichen trägt aber auch denjenigen Fällen auf den Punkt: «Die schweizerische Aufgaben» und von «service public». Rechnung, welche diesen Anforde- Aus Zahlen, die aus elf Kantonen freiheitliche Staatsidee verlangt die Auf der anderen Seite erfreuen sich rungen nicht gerecht werden. vorliegen, konstruiert der Professor, Anerkennung der Persönlichkeit des die Bürgerpfl ichten heute ausseror- dass in der ganzen Schweiz «unge- Individuums im Staate, und zwar dentlich schlechter Konjunktur. Frü- Straftäter: fähr 280 Menschen» pro Jahr an sowohl im Sinne der Gewährleistung her sah man hier klarer: Wer nicht in dienstuntauglich, aber auch «Schussverletzungen aus Militärwaf- einer staatsgewaltfreien Sphäre des der Lage war, seine Bürgerpfl ichten fen» sterben. Die SP rundet diese Einzelnen wie der Heranziehung der zu erfüllen, ging unter Umständen bürgerrechtsuntauglich Zahl grosszügig auf. Individuen zur staatlichen Willens- seiner bürgerlichen Rechte verlustig. Gerade mit Blick auf die derzeit in bildung und der Rechtsgleichheit. aller Breite besprochenen Einzelfäl- Nicht aus jedem Einzelfall Die föderalistische Staatsidee ihrer- Der Tatbestand der Dienstverweige- le, wo Angehörige der Armee sich ein Gesetz machen seits fordert einen genossenschaft- rung, aber auch andere Verbrechen Straftaten haben zuschulden kom- lichen Aufbau des Staates.» (S. hatten früher die Einstellung der men lassen, erscheint die Wieder- Faktum ist: Die Schweiz hat im inter- 30f.) bürgerlichen Ehrenfähigkeit zur Fol- einführung dieser Nebenstrafe eine nationalen Vergleich eine relativ tiefe 8 SVP-Klartext 12/2007 UNSER BÜRGERSTAAT

Mordrate. Die wirklichen Probleme en nun diese Fakten, um gegen die seine Waffe verfügen können. Das diktaturen, wo der jeweilige Herr- punkto Kriminalität und Gewalttaten Armee Stimmung zu machen. Einen Sturmgewehr gehört in den Kleider- scher über die Arsenale gebietet und liegen namentlich bei illegal erwor- Teilerfolg – und damit einen ersten schrank. Und auch die Taschenmu- die Waffen den ihm genehmen Grup- benen Schusswaffen, aber auch bei Schritt zur Abschaffung der Armee nition darf den Soldaten nicht vor- pierungen verteilt. In der freien De- Stichwaffen. Messerstechereien – – haben sie bereits erzielt, indem enthalten werden. mokratie jedoch bestimmt der Sou- meist unter Tätern aus dem Balkan einzelne bürgerliche Politiker zuge- verän. oder afrikanischen Ländern – kom- standen haben, den Soldaten die Es ist Ausdruck der Demokratie, men gerade in grösseren Städten Taschenmunition künftig nicht mehr dass der Bürger das Sagen hat. Wer meint, die Sicherheit könne immer häufi ger vor. Der hohe Aus- nach Hause mitzugeben. Dieser Ent- Ebenso ist es Ausdruck einer echten, durch die Nichtabgabe der Munition länderanteil unter den verurteilten scheid war grundfalsch, und es ist freiheitlichen Demokratie, dass der und das Zurückbehalten der Waffe Straftätern spricht Bände. Um dieses zu hoffen, dass er baldmöglichst Bürger die Gewalt über die Waffen erhöht werden, der stellt die Mün- Problem zu lösen, hat die SVP unter korrigiert wird. hat – und nicht irgendwelche staat- digkeit der Bürger in Frage. Wer aber anderem die Volksinitiative für die lichen Instanzen. Abgesehen davon, die Mündigkeit der Bürger in Frage Ausschaffung krimineller Ausländer Ja zur Milizarmee – dass es auch ein sicherheitspoliti- stellt, traut der Demokratie nicht. lanciert. Ja zur Waffentradition scher Unsinn wäre, alle Dienstwaf- Und ist damit selber ein ernsthaftes fen in den Zeughäusern einzulagern, Sicherheitsrisiko für den demokrati- In durchsichtiger Art und Weise Wollen wir die Milizarmee aufrecht- erinnert dieses Prinzip fatal an die schen Staat. missbrauchen die rot-grünen Partei- erhalten, muss jeder Wehrmann über Organisation afrikanischer Militär-

Werner Gartenmann, Major, stellvertretender Geschäftsführer der AUNS, Initiant der Aktion Notwehr Wo bleibt das Vertrauen in Volk und Armee?

Laut Presseberichten hat kürzlich ein Italiener im Tessin mit Pfeil und Bogen eine Tankstel- 100 000 Bürgerinnen und Bürger – le überfallen. Der Tankwart wurde durch die Waffe verletzt … In Griechenland hackte ein und Jugendliche! – teil. Ohne die Vater dem Freund seiner Tochter mit einem Schwert die Hand ab … Der Mord von Zürich- schlimmen Vorfälle bagatellisieren zu wollen: Gerade mit den Armee- Höngg hat die Diskussion über die Lagerung von Armeewaffen neu lanciert. Auf dem Buckel waffen wird verantwortungsvoll um- der Armeeangehörigen, der Schützen, der Jäger und Waffensammler führen Linke und gegangen. Mitte ihren politischen Kampf gegen die Milizarmee und gegen eine freiheitliche Staats- ordnung. Ohne Waffe keine Demokratie und Freiheit Zum Fall Höngg: Warum erschiesst teilweise beträchtlich höhere Krimi- ein Armeeangehöriger mit seiner nalitätsraten auf. Waffenverbote ent- Einer der wichtigsten Vordenker für persönlichen Waffe einen jungen waffnen Kriminelle nicht. Zugege- viele Verfassungen liberaler Staaten Menschen? Wenn der Täter auffällig ben: Ordonnanzwaffen werden für war der englische Philosoph John war, warum wurden keine Massnah- Tötungsdelikte und für Suizide miss- Locke. Das Volk hat ein Widerstands- men ergriffen? Warum wurde der braucht. Die von den Waffengegnern recht, führt Locke aus. Wenn Leben, Munitionsbefehl nicht durchgesetzt? kolportierte Zahl von 300 Fällen Freiheit und Eigentum der Mehrheit Wurden Sorgfaltspfl ichten verletzt? jährlich ist aber falsch. Die Zahl liegt bedroht sind, dann habe das Volk ein Die Forderung ist klar: Diese Fragen beträchtlich tiefer, dem VBS und allgemeines Recht auf Widerstand. müssen nach dem Mord von Zürich- dem Bundesamt für Gesundheit BAG Denn es gebe für Streitigkeiten zwi- Höngg restlos geklärt werden. Es zufolge bei ungefähr 180. Rund schen Volk und bürgerlichen Instan- geht nun darum, die richtigen 10 Prozent der Tötungsdelikte und zen keine Appellationsinstanz. Wenn Schlüsse aus dem Fall zu ziehen. 20 Prozent der Suizide mit Schuss- Exekutive und Legislative sich gegen Seit bekannt ist, dass die Tatwaffe waffen werden mit Ordonnanzwaf- das Volk wenden oder wenn die ge- ein Ordonnanz-Sturmgewehr war, fen begangen. Weiter in der Statistik: setzgebende Gewalt auf eine aus- wird jedoch eine wenig glaubwürdi- Jährlich werden über 75 Millio- wärtige Macht übertragen wird (!), ge Betroffenheitspolitik betrieben. Sichere Schweiz nen Patronen verschossen. Gegen dann entstehe das Recht auf Selbst- Die sonst auf Konkordanz pochende 535 000 Sturmgewehre 57 und 90 verteidigung und das Volk dürfe zu Bundespräsidentin Micheline Calmy- Die Schweiz ist eines der sichersten sowie Armeepistolen 75 befi nden den Waffen greifen. Diese Überle- Rey preschte mit der Forderung vor, Länder weltweit. Also sind Waffen sich – nebst anderen Waffen – in der gungen sind grundsätzlicher Natur die Waffe sei den Armeeangehörigen ein Mittel gegen Kriminalität. Staaten Hand von Bürgern. An Feldschiessen und bilden heute noch den Kern ei- nun abzunehmen. Solcher Aktivis- mit restriktiven Waffengesetzen und nehmen jährlich unfall- und gewalt- ner freiheitlichen Staatsordnung. Der mus wird der Sache nicht gerecht. ohne Armeewaffen zu Hause weisen frei (ohne Hooliganismus) über bewaffnete Bürger war der Vor- UNSER BÜRGERSTAAT 12/2007 SVP-Klartext 9 kämpfer der Demokratie. Historische Bürgerinnen und Bürger lebt, ist Beispiele sind u. a. die Freiheitsbe- die Abgabe der Taschenmunition wegung in den jungen USA sowie zudem aus staatspolitischer Sicht die Französische Revolution und ihre von nicht zu unterschätzender Auswirkungen auf Europa. Die Ge- Bedeutung. Sie manifestiert und schichte unserer Eidgenossenschaft fördert das Vertrauensverhältnis, ist ein Freiheitskampf und manifes- das zwischen Bürger und Staat tiert die grundsätzliche Forderung besteht und ohne das unser nach «allgemeiner Volksbewaff- Staatssystem nicht auskommt. nung». – Die Armeeangehörigen sind in der Lage, mit der ihnen anver- Deshalb wird auch klar, warum tota- trauten Ausrüstung verantwor- litäre Staaten ihre Völker entwaffnen. tungsvoll umzugehen. Mit Blick auf diese Zusammenhänge – Wer die Taschenmunition sorgfäl- stösst der Aktivismus gewisser SVP- tig zu Hause aufbewahrt, stellt Ständeherren gegen die Ordonnanz- kein erhöhtes Sicherheitsrisiko waffe und Taschenmunition auf Un- dar. Die Sicherheit wird nicht Der Bürger als Schütze und Soldat: Feldschiessen verständnis. erhöht, wenn korrekt handeln- den Angehörigen der Armee die Die Einheit von Soldat, Taschenmunition abgenommen welt würde man von einem massiv nicht aufgegeben werden. Ge- Waffe und Munition wird. gestörten Verhältnis zwischen Ar- schmacklos ist die skrupellose Inst- – Die Sicherheit wird dann erhöht, beitnehmer und Arbeitgeber spre- rumentalisierung des Mordes in Die Schweiz hat eine Milizarmee. wenn dort eingegriffen wird, wo chen. Höngg durch die Entwaffnungslobby Also stellt sich die Frage, wer «die Missbräuche mit der Waffe und und Armeegegner. Miliz ist». Der Bürger als Milizsoldat Munition entstehen. Den Ursachen auf den mit der persönlichen Waffe und der – Vor diesem Hintergrund erachtet Grund gehen Stopp dem Aktivismus Schutzmunition bildet eine Einheit. der Bundesrat die Rücknahme Diese Ansicht vertreten der amtie- der Taschenmunition bei den Gesellschaftliche Fehlentwicklungen Abzulehnen sind Vorschläge, den rende Chef der Armee, Korpskom- aktiven Angehörigen der Armee dürfen nicht auf dem Buckel der Ar- Verschluss (was gibt man bei der mandant Christophe Keckeis, und als sachlich nicht gerechtfertigte mee ausgetragen werden. Es geht Pistole ab?) oder freiwillig und sein Nachfolger Roland Nef («Tages- Massnahme. Der Bundesrat be- nicht an, dass man die Armeeange- kostenlos die Ordonnanzwaffe im anzeiger» vom 6. 6. 07 bzw. news.ch antragt die Ablehnung der Motion. hörigen unter Generalverdacht stellt, Zeughaus zu deponieren. Kantone, vom 9. 6. 07). Eine Einheit, die histo- (Ende Zitat) sie als potenzielle Mörder (gemäss welche Letzteres ermöglichen, ver- risch gewachsen ist, die identitäts- «Annabelle»-Propaganda Kindsmör- stossen gegen Bundesrecht. Hier stiftend für die Willensnation Schweiz Knapp neun Monate später vollzog der!) und Selbstmörder behandelt. wäre zu erwarten, dass das Verteidi- ist, unser staatspolitisches Verständ- der Bundesrat eine Kehrtwendung Der Waffenmissbrauch und nicht der gungsdepartement sich durchsetzen nis – das Volk ist der Souverän – und drehte seine ursprünglichen Waffenbesitz müssen bestraft wer- würde – oder hat der Taschenmuni- ausdrückt und sicherheitspolitisch Argumente ins Gegenteil! den. Und wir müssen die Ursachen tions-Kompromiss bereits zu einer nach wie vor Sinn macht. Denn es der zunehmenden Gewalt bekämp- Autoritätseinbusse geführt? Es wird gilt: Baue nicht darauf, dass der Ein krasses fen. Wir sollten vermehrt über die interessant sein, wie das Verteidi- Feind nicht kommt, baue auf deine Misstrauensvotum Verrohung der Gesellschaft, Diszip- gungsdepartement solche Kantone Bereitschaft. lin, Eigenverantwortung und Sorg- «behandelt» im Vergleich zu Angehö- Das Dienstreglement fordert in Zif- faltspfl ichten diskutieren. Und wir rigen der Armee, welche die Rück- Diese Einheit wird jetzt aufgebro- fer 32: «Ziel der militärischen Aus- sollten darüber sprechen, ob schwei- fassung der Taschenmunition ver- chen. Bundesrat und Parlament ha- bildung und Erziehung ist die Fähig- zerische Werte «globalisierbar» sind, weigern. Abzulehnen ist zudem die ben beschlossen, die Taschenmuni- keit zur Auftragserfüllung im Krieg indem die Einbürgerung als reiner bereits angekündigte Übernahme tion den Armeeangehörigen nicht und in anderen Krisensituationen, Verwaltungsakt praktiziert wird. Ich von schärferen Schengen-Waffen- mehr abzugeben. Es ist freilich noch auch unter Einsatz des Lebens.» Im bin nicht bereit, mich als Schweizer richtlinien: Bundesbern halte seine nicht lange her, dass der Bundesrat Gegenzug sollten Staat und Gesell- quasi desintegrieren zu lassen – Abstimmungsversprechen! Die von eine ganz andere Stellung bezog. Im schaft, die von der Armee verlangen, sprich meine Werte und Rechte Bundesrat kürzlich September 2006 lehnte er die Moti- dass sie die Sicherheit garantiert, preiszugeben –, damit eine Minder- angekündigte Studie über den Um- on «Weg mit der Taschenmunition» un eingeschränktes Vertrauen in ihre heit integriert werden kann. gang mit Armeewaffen kann bei von SP-Ständerätin Anita Fetz mit Angehörigen haben. Wenn F/A-18- richtiger Fragestellung zum Schluss folgenden Argumenten ab (Zitat): Piloten nun den Befehl erhalten, Geschmacklose kommen, die persönliche Armeewaf- während des Assistenzeinsatzes für Instrumentalisierung fe stelle kein erhöhtes Risiko dar. – Nach wie vor bestehen Bedro- das World Economic Forum 2008 Zielt aber die Studie darauf ab, die hungen, welche die Gesellschaft ihre Taschenmunition abzugeben, Grenzt es an Zynismus, dass ich die Frage zu beantworten, wie «wenigs- unerwartet treffen könnten. wird klar, welch absurder Schritt «Aktion Notwehr» (www.aktion-not- tens ein einziges Leben gerettet» – Mit der Abgabe der Taschenmuni- vollzogen wurde: Die Piloten sollen wehr.ch) in Kenntnis des Tötungsde- werden kann, dann ist die Studie die tion wird deshalb auch der Wehr- mit bewaffneten Flugzeugen den likts von Höngg aufrechterhalte und bundesrätliche Wegbereiterin der wille der Bürgerinnen und Bürger Luftraum sichern, aber «am Boden» für die Einheit von Armeewaffe und Abschaffung der Schweizer Milizar- der Schweiz demonstriert. werden sie entwaffnet, weil sie of- Taschenmunition eintrete? Nein, mee. Nach dem Taschenmunitions- – In einer Demokratie, die von einer fenbar eine Gefahr für die Gesell- denn trotz des tragischen Ereignis- Entscheid wäre dies allerdings we- mannigfaltigen Mitwirkung ihrer schaft sind. In der zivilen Arbeits- ses darf das grundsätzliche Anliegen nig erstaunlich. 10 SVP-Klartext 12/2007 UNSER BÜRGERSTAAT

Rasche Abstimmung über Initiative «für den Schutz vor Waffen- genvorschlag zur Initiative ist zu ver- die Entwaffnungsinitiative keine die Entwaffnungsinitiative gewalt». Es bleibt zu hoffen, dass zichten, die Vorlage ist rasch zur Chance. Denn es wird sich erweisen: der gesunde Menschenverstand in Abstimmung zu bringen. Zwischen Es geht nicht um mehr Sicherheit, Zu gegebener Zeit haben wir anzu- der Politik – wenigstens bei einer Politik und Armee sowie dem Volk ist sondern um weniger Freiheit, weni- treten gegen die Total-Entwaffnungs- Mehrheit – erwacht. Auf einen Ge- ein Bündnis zu schmieden. So hat ger Demokratie, weniger Schweiz.

VERTEIDIGUNG

Nationalrat Thomas Hurter, Militär- und Swisspilot, SH Nur ein Nein zur Weber-Initiative garan- tiert eine sichere und neutrale Schweiz mit einem Dach über dem Kopf

Am 24. Februar 2008 hat das Schweizer Stimmvolk darüber zu befi nden, ob die schweize- rische Luftwaffe weiterhin über ihrem Territorium, sprich dem schweizerischen Luftraum, trainieren und operieren darf. Der Nationalrat lehnte die Initiative mit 119 zu 58 Stimmen bei 11 Enthaltungen ab. Im Ständerat gab es 31 ablehnende und 3 befürwortende Stimmen bei 7 Enthaltungen.

Die Luftwaffe, als Teil der Schweizer Diesen Auftrag kann nur die Luftwaf- von Flugplänen, Durchsetzen von Si- Armee mit dem verfassungsmässi- fe erfüllen. cherheitsbestimmungen (WEF Da- gen Auftrag, die Sicherheit der vos, G8-Gipfel in Genf, Euro 2008 Schweiz zu wahren, ist verantwort- Wer über die Schweiz fl iegt, muss etc.) sind nur einige der täglich aus- lich für den Schutz unseres Luftrau- kontrolliert werden können. Hilfeleis- geführten Aufgaben der Luftwaffe. mes. Damit sorgt sie nicht nur für tungen für Flugzeuge mit Naviga- Zudem muss die Luftwaffe über ein die Sicherheit des zivilen Luftver- tionsproblemen, Ahndung von Luft- profundes Know-how der Luftvertei- kehrs, sondern auch für die Sicher- raumverletzungen, Kontrolle unbe- digung verfügen, das steten Trai- heit der Einwohner dieses Landes. willigter Einfl üge und Abweichungen nings bedarf. Auch ist die Luftwaffe aufgrund der topographischen und meteorologischen Bedingungen dar- auf angewiesen, Übungen in der Trainingsräume der Luftwaffe Schweiz durchzuführen.

Das VBS ist sich bewusst, dass Flug- Armee lärm für die Betroffenen eine Beein- Armee(teilweise) trächtigung der Lebensqualität dar- stellt, und bemüht sich deshalb um Zivile Luftfahrt ständige Verbesserungen.

Bestmögliche Schonung

In den letzten Jahren wurde die Zahl der Flugzeuge (um 80 % seit 1980) sowie Flugzeugbewegungen (um 55 % seit 1980) sehr stark reduziert. Ebenfalls wurden die Flugbetriebs- zeiten eingeschränkt, vermehrt im Simulator trainiert und Start- und Landeverfahren lärmoptimiert. So- dann gab es weniger Überschallfl üge und diese nur in grossen Höhen. Wenn immer möglich wird bei loka- len Anlässen, wie zum Beispiel bei Beerdigungen rund um die Flugplät- ze, auf den Flugdienst verzichtet. VERTEIDIGUNG 12/2007 SVP-Klartext 11

Tieffl üge und die meisten Nachtfl üge den sowie über ein kleineres Gebiet rer Schweiz werden damit gefähr- Die Schweiz wäre bei einer Annah- werden heute im Ausland trainiert. im Jura. det. me das einzige Land in Europa, das seinen Luftraum nicht mehr kontrol- In den vergangen Jahren wurden die Die Volksinitiative «Gegen Kampfjet- Nichts gewinnen, lieren könnte. Die Folgen für unser für die Luftwaffe zur Verfügung ste- lärm in Tourismusgebieten» ver- alles verlieren Land wären katastrophal. Wir wür- henden Lufträume immer mehr ein- langt, dass in «touristisch genutzten den unseren Ruf als weltweit si- geschränkt (siehe Karte Trainings- Erholungsgebieten» in Friedenszei- Die Initiative hätte kaum einen positi- cherstes Land gefährden. Um wei- räume der Luftwaffe) oder sogar ten keine Übungsfl üge mit Kampf- ven Effekt auf den Tourismus. Ganz terhin die Sicherheit und Kontrolle gestrichen. Nicht zuletzt durch die jets mehr stattfi nden. Davon wären abgesehen davon, dass der Wortlaut in der Luft zu garantieren, müssten Ausdehnung des zivilen Luftverkehrs voraussichtlich genau diese Trai- «touristisch genutzte Erholungsgebie- wir vermutlich den militärischen musste die Luftwaffe zusätzlich zeit- ningsräume betroffen. Die Luftwaffe te» eigentlich für die ganze Schweiz Anschluss an die Nato suchen. liche und räumliche Einschränkun- wäre somit nicht mehr in der Lage, gelten könnte! Der Geltungsbereich gen auf sich nehmen. Heute verfügt ein ausreichendes und glaubwürdi- der Initiative ist nicht abschliessend Dies hätte aber einen weitreichen- die Luftwaffe eigentlich nur noch ges Training sicherzustellen. Die bestimmbar und die Ausscheidung den Souveränitätsverlust und die über zwei grössere Gebiete im Wal- Wahrung unserer Souveränität, die touristisch genutzter Gebiete liegt in Aufgabe der Neutralität zur Folge. lis/Berner Oberland und in Graubün- Neu tralität und die Sicherheit unse- der Kompetenz der Kantone.

AUSSENPOLITIK Kantonsrat Claudio Zanetti, ZH Calmy-Reys Aussen- politik – schädlicher als jedes Schäfchenplakat

Die Wahrung der Unabhängigkeit und Wohlfahrt des Landes sei das oberste Ziel der schwei- alles ist, wollte die offi zielle Schweiz zerischen Aussenpolitik, heisst es auf der Webpage des Eidgenössischen Departements für nicht abseits stehen. Und niemand auswärtige Angelegenheiten. Micheline Calmy-Reys Aktivismus wahrt aber nicht die Unab- verkörperte dieses Anliegen inniger als , der sein Glück kaum hängigkeit, sondern führt die Schweiz in die Isolation. fassen konnte, als er in Brüssel Mi- nistern und Nato-Generälen die Hand Keine andere Politdomäne hat die mehrere Hindernisse zu bewältigen: geben durfte. In seiner Euphorie ver- Aufklärung mit ihren freiheitlichen So sind die Verhältnisse in der Bun- gass er sogar, dass die Schweiz als Ideen so unbeschadet überstanden desversammlung nicht von vornhe- Ausdruck republikanischer Gesin- wie die Aussenpolitik, in der demo- rein klar, und die unterliegende nung kein Staatsoberhaupt kennt, kratische oder plebiszitäre Ele- Minderheit kann das Referendum und stellte sich fl ugs auf die gleiche mente bestenfalls ein Mauerblüm- ergreifen, sofern eine Volksabstim- Stufe wie ein deutscher Staatspräsi- chendasein fristen. In den meisten mung nicht sogar zwingend vorge- dent, was im Grunde einem Staats- Ländern liegt es sogar im freien schrieben ist. Bis zu einem gewis- streich gleichkommt. Ermessen der Hohen Damen und sen Grad ist es vor diesem Hinter- Herren, ob ein von ihnen ausgehan- grund sogar verständlich, dass sich Mit Micheline Calmy-Rey hat das delter Staatsvertrag dem Volk zur Bundesräte über die Langsamkeit Konzept, Aussenpolitik als Show zu Abstimmung unterbreitet werden der Demokratie beklagen und deren betreiben und sie als Bühne zur soll, was üblicherweise von den Ge- «Verwesentlichung» fordern. Den Selbstdarstellung zu benutzen, ei- winnchancen abhängig gemacht selbstbewussten Bürger braucht nen weiteren Höhepunkt gefunden. wird. In der Schweiz ist das anders. das hingegen nicht zu kümmern. Die umtriebige Sozialdemokratin, Das hat zur Folge, dass sich die für die Bedürfnisse der Volks- Schweizer Bundesräte im Ausland Aussenpolitik zur eigenen die Aussenhandelspolitik, und ihre wirtschaft nur wenig übrig hat, wir- als minderwertig vorkommen, denn Glorie Vertreter wirkten vor allem im Ver- belt in der ganzen Welt umher, und während in parlamentarischen De- borgenen; bescheiden, aber sehr ef- es geht ihr dabei vor allem darum, mokratien die Ratifi kation durch Das Auftreten der Schweiz im Aus- fi zient. Mit Aufkommen der «Europa- der ganzen Welt zu zeigen, was für das Parlament eine reine Formsa- land hat einen unglaublichen Wandel Frage» hat sich dies schlagartig ge- ein guter Mensch sie doch ist – oder che ist, weil die Regierung über durchgemacht. Noch vor 20 Jahren ändert. Plötzlich war es mit der Be- zumindest, dass sie von hehren Zie- eine Mehrheit verfügen muss, hat beschränkte sich schweizerische scheidenheit vorbei. Als ginge es um len getrieben ist. Auf Kollateralschä- die Schweizer Regierung gleich Aussenpolitik im Wesentlichen auf eine Olympiade, bei der dabei sein den nimmt sie keine Rücksicht. 12 SVP-Klartext 12/2007 AUSSENPOLITIK

Dass es Frau Calmy-Rey bei ihren Wie Cäsar einst die Republik der nicht. So behauptet sie beispiels- neutrale – Vermittlerin unmöglich Auftritten vor allem um Selbstdar- Form nach bestehen liess, um im weise, ohne dies weiter zu begrün- gemacht. stellung und die Verbreitung sozial- Hintergrund eine Monarchie auf- den, die Schweiz habe als Deposi- demokratischen Gedankenguts geht, zubauen, behauptet sie, auch ihr tärstaat der Genfer Konventionen Auch auf persönlicher Ebene hat könnte noch hingenommen werden, liege die Neutralität am Herzen. In eine besondere Verantwortung für Frau Calmy-Rey, die im Namen der wenn darunter nicht das Ansehen Tat und Wahrheit hat sie ihr nicht nur die Einhaltung des Völkerrechts, und Schweiz auftritt, viel Geschirr zer- des Landes zu leiden hätte. Es sind einen neuen Namen, sondern einen leitet daraus die Berechtigung ab, schlagen. So wurden wir – im Ge- nämlich nicht die Schäfchenplakate völlig neuen Sinn gegeben. Kühn re- der Welt Zensuren zu erteilen. Das gensatz zu den anderen «Neutralen» der SVP, die diesem Ansehen ge- det sie von «aktiver Neutralität» und ist mit dem Wesen der Neutralität Norwegen und Schweden – zur Nah- schadet haben, sondern es ist die schert sich einen Deut darum, dass nicht zu vereinbaren und stösst ost-Friedenskonferenz in Annapolis Politik unserer Aussenministerin, dies schon in sich ein Widerspruch auch auf entsprechende Kritik. So nicht einmal eingeladen. Ob es am deren Aufgabe es wäre, Schaden ist. haben sowohl der israelische Bot- Vorpreschen mit der sogenannten vom Land abzuwenden. schafter in der Schweiz wie auch Genfer Initiative liegt oder daran, Doch, was auch immer man unter der Dachverband der Schweizer Ju- dass sie die amerikanische Aussen- «Aktive Neutralität» ist Neutralität genau verstehen mag: den ihr und ihrem Departement vor- ministerin Condoleezza Rice offenbar keine Neutralität Unbestreitbar ist, dass es in einem geworfen, einseitig Partei für die nicht mehr sehen will, kann an die- Konfl iktfall einzig und allein darauf Palästinenser zu ergreifen. In einer ser Stelle offen gelassen werden. Weil Frau Calmy-Rey genau weiss, ankommt, ob man von den Konfl ikt- solchen Situation ist es völlig uner- Fest steht jedenfalls, dass ausge- dass das Schweizer Volk an der parteien als neutral wahrgenommen heblich, ob man in der Sache Recht rechnet eine überzeugte Internatio- Neutralität hängt, wagt sie es nicht, wird. Und genau darum kümmert hat – Frau Calmy-Rey hat die nalistin die Schweiz in die Isolation offen gegen diese vorzugehen. sich der Gutmensch Calmy-Rey Schweiz als glaubwürdige – weil treibt.

WIRTSCHAFT

Nationalrat Hansruedi Wandfl uh, Unternehmer, BE Unternehmenssteuerreform II: Etwas für die «Kleinen» und für den Werkplatz Schweiz! Mit klaren Mehrheiten (Nationalrat 123:70; Ständerat 35:8) hiess das Parlament im Frühjahr Linderung der Doppelbesteuerung 2007 die Unternehmenssteuerreform II (UStR II) gut. Dagegen ergriff die SP das Referen- durch die UStR II müssen dem Unter- dum. nehmen in diesem Beispiel 14 % we- niger Substanz entzogen werden, um per saldo über genügend Geld zur Während sich die Unternehmens- ausgeschütteten Unternehmensge- Bezahlung der Vermögenssteuer zu steuerreform I von 1997 auf die winne reduziert werden. Statt dass verfügen. So steht der Firma mehr Verbesserung des Holdingstand- zum Beispiel einem Unternehmer in Geld zur Verfügung für Investitionen orts konzentrierte, will das zweite Frutigen von 100 Franken Unterneh- in Maschinen oder auch in Arbeits- Paket vor allem kleinere und mittlere mensgewinn wie heute noch knapp plätze und Lehrstellen. Unternehmen (KMU) entlasten. Sie 40 Franken verbleiben, werden es soll das Gewerbe stärken, dadurch bei Annahme der Unternehmenssteu- Unternehmertum stärken Arbeitsplätze schaffen und die Stand- erreform 54 Franken sein. So oder so ortattraktivität der Schweiz erhöhen. muss er vom verbleibenden Betrag Daneben sind verschiedene andere Ungerechtfertigte Überbesteuerun- noch die Vermögenssteuern auf den Punkte in der Revision integriert, die gen sollen gemildert und zum Teil Aktien bezahlen, was gut und gerne Ärgernisse für KMUs darstellten. Es beseitigt werden. Insbesondere soll nochmals 20 Franken an Steuern be- geht beispielsweise um die Erleich- für Unternehmer, welche mindestens deuten mag. So werden nicht selten terung der Restrukturierung von Per- 10 % der Aktien einer Gesellschaft 70, 80 oder mehr Prozent des Unter- sonenunternehmen oder um Steuer- besitzen, die Doppelbesteuerung der nehmensgewinns abgeschöpft. Bei erleichterungen bei der Liquidation WIRTSCHAFT 12/2007 SVP-Klartext 13 eines Unternehmens. Oft fehlt dem rund 10 000 Unternehmen die Nach- meisten Kantone kennen heute ein Verschiebung wird sich nur in den Bäcker oder dem Metzger die per- folgeregelung nicht zuletzt aus steu- Entlastungssystem für die Doppelbe- wenigsten Fällen lohnen. Zudem wir sönliche Vorsorge, da er das erarbei- erlichen Gründen nicht schaffen und steuerung der Unternehmensgewin- der Vater Staat analog heute darüber tete Kapital im Betrieb belassen hat, die Tore schliessen. Handlungsbedarf ne und haben damit gute Erfahrun- wachen, dass hier kein Missbrauch um Investitionen zu tätigen und um ist deshalb dringend angesagt. gen gemacht. Sie möchten diese betrieben wird. Heute setzt die Steu- das Wachstum zu fi nanzieren. Mit Systeme beibehalten. Die Abstim- erverwaltung in vielen Fällen den der Steuergesetzesrevision werden Ausgewogene Vorlage mungsresultate in den Kantonen Zü- Maximallohn für Unternehmer fest, die bei Geschäftsaufgabe einer Per- rich und Basel vom November 2007 damit diese gezwungen werden, sonengesellschaft entstehenden Li- Im Gegensatz zur letzten Steuervor- haben deutlich gezeigt, dass die doppelt besteuerte Unternehmens- quidationsgewinne künftig im Sinne lage, über die 2004 abgestimmt wur- Bundeslösung in die richtige Rich- gewinne zu beziehen, um ihren Ver- der Altersvorsorge zu einem redu- de, sind die Kantone diesmal mit im tung geht. pfl ichtungen nachzukommen. zierten Satz besteuert. Boot. Für sie ist insbesondere wich- tig, dass nur echte Unternehmer mit Argumente der Gegner Die Annahme der UStR II stärkt die Weitere Änderungen sind der Steuer- einer Minimalbeteiligung von 10 % greifen zu kurz Wirtschaft, indem sie Unternehmer- aufschub bei der Übertragung von entlastet werden und nicht jeder tum fördert und Anreize für Investiti- Grundstücken vom Geschäfts- ins Nestlé- oder UBS-Aktionär. Auch Ma- Das Argument des Referendumsko- onen schafft. Das bringt Wachstum, Privatvermögen oder Erleichterungen nager der Grosskonzerne wie Marcel mitees greift zu kurz, die AHV und die führt zu neuen Arbeitsplätzen und bei der Nachfolgeregelung. Der letz- Ospel oder Daniel Vasella profi tieren Sozialleistungen würden durch die auch zu Lehrstellen. Letztlich ist da- tere Punkt ist besonders brisant, nicht von irgendwelchen Erleichte- Vorlage geschwächt, da die Unter- durch auch mit insgesamt höheren steht doch in den nächsten Jahren rungen, da sie mit ihren Beteiligungs- nehmer nicht mehr sozialabgabe- Einnahmen für Bund, Kantone und gemäss einer kürzlich veröffentlich- quoten deutlich unter 10 % liegen. pfl ichtigen Lohn bezögen, sondern Sozialversicherungen zu rechnen. Ich ten Studie von Dun & Bradstreet in Dividenden. Wer so argumentiert, bitte Sie, wie Bundesrat, Nationalrat 52 047 KMU-Unternehmen die Nach- Die durch die Revision verursachten vergisst, dass der Lohn im Unterneh- und Ständerat, der Vorlage zuzustim- folgeregelung an. Gemäss der Studie zwingenden Ausfälle für die Kantone men als Aufwand abziehbar ist und men. Sagen Sie «JA» zur Unterneh- dürften in den nächsten 3–5 Jahren belaufen sich auf Fr. 17 Mio. Die die Dividende nicht. Die befürchtete menssteuerreform II.

BÜRGERRECHT Hermann Lei, Rechtsanwalt, TG Beharrungsvermögen

Überlegungen um: Ich empfi nde es des Systems als stossend, wenn man Fassaden- politik betreibt und dem Volk einen demokratischen Vorgang vorgaukelt. In Frauenfeld kann das Volk nicht Aufenthaltsbewilligung – es geht um Da will ich nicht mittun. über Einbürgerungen entscheiden. die Aufnahme in unsere Gemein- Dieses Recht ist dem Gemeinderat schaft. Es geht um die Übernahme Mit Formalismus gegen vorenthalten. In Abstimmungen ent- aller bürgerlichen Rechte und Pfl ich- Transparenz scheidet er auf Antrag einer Kom- ten. Es geht um den Anschluss an mission, ob ein Kandidat das Bür- unsere Kultur, unsere Geschichte, Darum habe ich ein Rechtsmittel er- gerrecht erhalten soll oder nicht. unsere Tradition. Und vor allem: In griffen, um meinen Anspruch auf Nur: Das Verfahren ist so angelegt, unserer direkten Demokratie, in der Akteneinsicht durchzusetzen. Um- dass der Entscheid des Gemeinde- wir Bürger die höchste Instanz sind gehend senkte sich der administra- rates eine Alibiübung bleibt. Bei ge- und die Geschicke des Landes be- tive Schlagbaum. Der Rekurs gegen nauerem Hinsehen zeigt sich, dass stimmen, geht es um das Mitregie- den Verweigerungsentscheid wird die «Kompetenz» des Gemeindera- ren. Wie kann ich da einen Gesuch- nur behandelt, wenn man einen sat- tes gerade mal darin besteht, ein steller durchnicken, von dem ich ten Kostenvorschuss entrichtet. Be- fragwürdiges Geheimverfahren mit weder das Vorleben, seine Wertehal- reits aber haben sich die Behörden einem demokratischen Feigenblatt tung noch die Loyalität unserer Ord- der Stadt Frauenfeld verlauten las- zu kaschieren. Denn: Als Mitglied nung gegenüber kenne? sen: In ihrer Stellungnahme an das des Gemeinderates muss man über die Bürgerrechtsgesuche kritiklos mit dem Fall befasste Departement die Gesuche entscheiden, ohne durch. Gegen diese Farce wehre ich mich. wird mein Rekurs mittels einer dass man Einsicht in die Akten der Die Bürgerrechtsvergabe ist ein zu merkwürdigen formaljuristischen Gesuchsteller erhält. Der Entscheid Wert des Bürgerrechts wichtiges Geschäft, als dass man Argumentation und gestützt auf fal- ergeht also blind, in Unkenntnis der erkennen der politischen Korrektheit zuliebe sche Angaben zur Ablehnung emp- Dossiers. Im Rat spielt ein gruppen- auf eine parlamentarische Überprü- fohlen. Abschätzig heisst es, meine dynamischer Prozess: Wer nicht Für mich ist das Bürgerrecht etwas fung verzichten könnte. Und zudem «Neugier nach den für die Einbürge- unangenehm auffallen will, winkt Wertvolles: Es geht nicht um eine treibt mich eine grundsätzliche rung nicht relevanten Tatsachen» 14 SVP-Klartext 12/2007 BÜRGERRECHT verdiene keinen Rechtsschutz. Nur: folgt die politische und persönliche bleibt zu vermuten, dass der Rekur- der Einsichtsverweigerung untersu- Mir war unter anderem deshalb die Abrechnung. rent lediglich das Ziel der populisti- chen soll. Politik und Juristerei wer- Akteneinsicht verweigert worden, schen Stimmungsmache in Bezug den munter vermischt. Ganz offen- weil sich darin Informationen be- Abwehrstellung auf die kommende Abstimmung zur sichtlich reagieren die Systemver- treffend Strafverfahren fänden – des Systems Änderung des Gesetzes über das treter gereizt auf die Forderung nach eine bei Einbürgerungen nicht rele- Kantons- und Gemeindebürgerrecht Transparenz und Klarheit. Die Lehre vante Tatsache? Es wird mir zum Vorwurf gemacht, sowie die nationale SVP-Volksinitia- daraus ist nicht neu: Gegen bürokra- dass ich das scheindemokratische tive zum Einbürgerungsrecht ver- tische Undurchsichtigkeit helfen nur Damit nicht genug. Gleich zu Beginn Einbürgerungsverfahren öffentlich folgt.» Wohl verstanden: Diese Worte intakte Volksrechte. Deshalb müssen des Schreibens an den Regierungs- thematisiert habe (so etwa im «Klar- fallen nicht in der politischen Ausei- wir diese verteidigen – zum Beispiel rat, noch bevor das Geheimverfah- text» Nr. 9/2007). Herablassend wird nandersetzung, sondern im Verfah- mit der SVP-Volksinitiative für demo- ren gewunden verteidigt wird, er- mein Anliegen abqualifi ziert: «Es ren, welches die Rechtmässigkeit kratische Einbürgerungen.

UNSER ERBE Petra Kunz, OK-Präsidentin Bierhübelifeier, BE 90 Jahre Bierhübelirede Rudolf Minger (Bundesrat 1929–1940) Am 24. November 2007 war es auf den Tag genau 90 Jahre her, seit Bundesrat und BGB- Gründer Rudolf Minger aus Schüpfen seine legendäre Bierhübelirede hielt.

Grund genug dieses Jubiläum zu fei- däre Rede hielt. Die rund 150 Gäste Kein Mann hat die SVP so geprägt wie ern. Denn die Rede, die Rudolf Minger durften einen historischen und inter- Rudolf Minger. Er überzeugte durch am 24. November 1917 im Bierhübeli essanten Anlass erleben. Während seine Bodenständigkeit und Weitsicht. vor den Abgeordneten des Verbandes des gemeinsamen Mittagsessens So dürfen wir uns auch heute noch landwirtschaftlicher Genossenschaf- wurden Bilder und Zitate von und über mit Respekt an unseren Gründungs- ten in Bern hielt, war damals der Rudolf Minger an die Wand projiziert. vater erinnern, dessen Idealen wir als Startschuss zur Gründung der dama- echte Mittelstandspartei treu geblie- ligen BGB – der heutigen SVP. So Prominenter hätten die Referenten an ben sind. konnte man dieses Jahr sagen: «Aller diesem Tag nicht sein können – denn guten Dinge sind drei», denn die SVP es traten die beiden Bundesräte Sa- Die komplette Bierhübelirede von feierte – nach der Gedenkfeier zum muel Schmid und Christoph Blocher Rudolf Minger fi nden sie unter www. 50. Todestag 2005 und der Home- sowie Parteipräsident Ueli Maurer auf. mingerruedi.ch unter dem Kapitel pageaufschaltung zum 125. Geburts- Fazit – «Zukunft braucht Herkunft». Politik/Reden. Die gehaltenen Re- tag 2006 – zum dritten Mal zu Ehren Und das hat die SVP! So wurden den unserer SVP-Bundesräte fi nden Rudolf Minger, 1881–1955, ihres Gründungsvaters. Die Feier fand Worte von damals zu den heutigen Sie unter dem Kapitel Erinnerungs- bei einer seiner 234 gehaltenen im selben Bierhübelisaal statt, wo vor und sollen auch für die Zukunft Gül- anlässe. Reden 90 Jahren Rudolf Minger seine legen- tigkeit haben.

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Hilfe für unsere schöne Volksmusik! Wir wollen unsere Volksmusik weiterhin über einen normalen (UKW-)Kanal am Radio hören. Darum wehren wir uns mit einer kraftvollen Petition Auch Altbundesrat Adolf Ogi unterschrieb. Unterschreiben Sie auch! Postfach 455, 3904 Naters Petitionsbogen: www.volksmusik-fuer-alle.ch Telefon: 079 500 30 50 FAMILIE 12/2007 SVP-Klartext 15

Rösli Zuppiger, ZH Familienfeindliche Mehrwertsteuer

Auf besondere Kritik stiess auch die Die intakten Mehrwertsteuer, die als «unsoziale und familienfeindliche» Abgabe kriti- siert wurde, weil sie keine familien- Familien endlich politischen Korrekturmassnahmen zulasse. In der Resolution wurde ge- fordert, auf jede Mehrwertsteuerer- höhung zu verzichten. Im Rahmen entlasten! der laufenden Mehrwertsteuerreform sei ein spezieller Satz für Güter des Die fi nanzielle Belastung der Familie – vor allem der Familien mit mehreren Kindern – ist täglichen Bedarfs beizubehalten, der über die letzten Jahre ständig gewachsen. Wesentlich dazu beigetragen haben die Erhö- den gegenwärtigen Spezialsatz von hung der Steuern (insbesondere der Mehrwertsteuern), Gebühren und Prämien (Abfall, 2,4 Prozent nicht überschreitet. Krankenkassen) sowie die Revision der Krankenkassenprämienverbilligung und der Aus- Nestwärme bildungsbeiträge. Vergessen wir in all den Gedanken Aufgrund der wirtschaftlichen Rah- Familien mit mittleren und niedrigen Eltern zu kompensieren, die ihre um die Wirtschaft bitte nicht, was un- menbedingungen wächst der Druck Einkommen. Kinder selber betreuen. sere Kinder brauchen. Es ist Nestwär- auf die Eltern, von einer Einverdie- me, die nicht delegiert werden kann. ner- zu einer Zweiverdienererwerbs- Kinderreiche Familien Familienarbeit ist eine Es ist Zeit und Liebe und eine starke tätigkeit überzugehen. Eine doppelte beginnen sich zu wehren vollwertige Arbeit! Hand, die sie behutsam durch ihr Le- Erwerbstätigkeit beider Elternteile ben begleitet. Längerfristig ein wert- wird aus Gründen volkswirtschaft- Auf Einladung der Interessenge- «Familienarbeit (Familienmanage- voller Beitrag für unsere Gesellschaft licher Produktivität auch von Staats- meinschaft «Familie 3plus» trafen ment) ist eine vollwertige Arbeit!», sowie die Wirtschaft, vor allem aber und Wirtschaftsseite gefördert. sich am 3. November in Bern rund schrieben die Teilnehmer in ihrer Re- Wurzeln, die unsere Jungen stärken. Zudem werden von Staatsseite 500 Familien und Einzelpersonen solution. «Als Mütter und Väter von Zweiverdiener-Elternpaare fi nanziell zum 10. Schweizerischen Familien- mehreren Kindern wünschen wir uns Familien vernetzen unterstützt bzw. deren Situation er- tag. Auf dem Podium diskutierten eine bessere Anerkennung des Stel- leichtert. Nationalräte und Nationalrätinnen lenwerts der Familienarbeit und des Der Hauptzweck der Interessenge- verschiedener Parteien. Die SVP war Beitrags, den wir insbesondere mit meinschaft «Familie 3plus» ist die Falsche Optik mit Peter Föhn vertreten. unserer Erziehungsarbeit (Human- Vernetzung und gegenseitige Ermu- wissen) zugunsten der Gesellschaft tigung kinderreicher Familien. Über Für Mütter und Väter von Familien Mit einer Resolution forderten die und Wirtschaft leisten.» die letzten Jahre hat die Organisa- mit mehreren Kindern stellt dieser Teilnehmer Bund und Kantone dazu tion auch über 3 Millionen Franken Zwang zur Aufnahme einer ausser- auf, jede Diskriminierung von Ein- Staat und die Wirtschaft wurden an kinderreiche Familien in Not ver- häuslichen Erwerbstätigkeit beider verdiener-Elternpaaren gegenüber dazu aufgefordert, jeden Druck auf geben. Elternteile bei gleichzeitiger Famili- Zweiverdiener-Elternpaaren zu be- die Eltern kinderreicher Familien in en- und Erziehungsarbeit vielfach enden. Jede Subventionierung einer Richtung Aufnahme einer Zweiver- Kontakt: «IG Familie 3plus», eine unzumutbare Doppelbelastung Fremdbetreuung der Kinder sei mit diener-Erwerbstätigkeit umgehend Postfach 4053, 8021 Zürich; dar. Besonders betroffen sind zudem einer entsprechenden Abgeltung an einzustellen. Telefon: 041 878 19 15

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Wir gratulieren! Das Team der GOAL AG gratuliert der SVP zu ihrem grandiosen Resultat bei den eidgenössischen Wahlen.

Das Wahlergebnis verpflichtet: Wir arbeiten bereits daran, um den Erfolg 2011 fortzusetzen.

Walter Minder, Berater Wirtschaftskommunikation Alexander Segert, Berater politische Kommunikation Wir wollen Ihren Erfolg Tel 043 499 24 00, [email protected], Postfach, 8600 Dübendorf/ZH