St. Jodok, - und Valsertal Stolze Berge − sanfte Täler

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION

Europäischer Landwirtschasfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete Inhalt

Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 04 Vorworte 06 St. Jodok, Schmirn- und Valsertal – Stolze Berge – sanfte Täler 08 Geschichtliches 10 Besonderheiten 13 Tourentipps Sommer 19 Tourentipps Winter 35

Alternativen für weniger gutes Wetter 41 Anreise und Mobilität vor Ort 42 Partnerbetriebe 43 Schutzhütten 45 Wanderkarten 46 Wichtige Adressen 47 Impressum, Bildnachweis 50

PEFC zertifiziert

Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.org

- gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, Samson Druck GmbH, UW-Nr. 837

Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (Ministerium für ein lebenswertes Österreich) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Ent- wicklung des ländlichen Raums gefördert. 3. aktualisierte Auflage, 2017 4 5 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention

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Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border legte schon bei der Auswahl der nunmehr wandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y 20 Gemeinden und Talschaften in Österreich dem Programm. Auch schlechtes Wetter ist ! City ! River Kempten Salzburg ! sowie Ramsau bei Berchtesgaden beson- kein Hindernis, sich draußen zu bewegen: Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! deres Augenmerk auf die Geschichte der von geführten geologischen oder ornitholo- !Zürich

Innsbruck! Graz A U S T R I A ! Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der gischen Wanderungen, bis hin zum Besuch S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Vergangenheit und ganz besonders auf ihre von Bergwerksstollen, Museen und alten Thun ! Klagenfurt Maribor Villach ! ! ! zukünftigen Entwicklungsziele, denn nicht Werkstätten gibt es eine Vielzahl von Mög- Lausanne ! Bolzano Jesenice ! ! jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjahren lichkeiten. Oft reicht aber auch schon ein !Kranj !Genève Ljubljana Trento ! des Alpintourismus ist bis heute ein solches warmes, trockenes Plätzchen am Ofen, eine ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! Lyon S L O V E N I A ! geblieben. Viele Gemeinden haben sich ganz Tasse Tee und ein gutes Buch - zum Beispiel Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry Bréscia dem Wintertourismus verschrieben, haben über die Alpingeschichte der Region – um ! Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka Grenoble die Berghänge planiert, entwässert, Speicher- einen verregneten Nachmittag zu genießen. !

Torino ! seen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errich- Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine

Parma I T A L Y ! tet, Hotelburgen gebaut... alles für den Gast. Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubsor- F R A N C E Bologna ! Für die ortsansässige Bevölkerung resultiert te in Österreich aussuchen, in denen es noch !Génova daraus die Abhängigkeit von einem sich im- einigermaßen „normal” zugeht. Gäste, die La Spézia ! mer schneller drehenden Erschließungs-Ka- einen Aktiv-Urlaub in der Natur erleben wol- Firenze Nice ! ! pital-Kreisels, dessen Höhepunkt noch nicht len, die Eigenverantwortung und Umweltbe- M O N A C O Marseille Scale: 1 : 3,300,000 ! erreicht scheint. wusstsein mitbringen, oder zumindest sehr O 0 25 50 100 150 200 km Mit den Bergsteigerdörfern nimmt sich der offen dafür sind. Und mit dem Besuch in ei- Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Alpenverein mit den Sektionen und dem nem der Bergsteigerdörfer entsteht eine ech- Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention te Symbiose: Denn während der Gast endlich sowie mit Hilfe einer Förderung des Minis- den Alltag hinter sich lassen kann, werden teriums für ein lebenswertes Österreich und in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher die Alpenkonvention als Entwicklungsinstru- des Europäischen Landwirtschaftsfonds je- können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- ment neue Bedeutung. Es gilt, die Protokolle nen Gemeinden an, die sich bewusst für eine kommen finden, werden Nächtigungen auf päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung der Alpenkonvention wo auch immer mög- nachhaltige, eigenständige und selbstbe- Schutzhütten gebucht, findet das regionale, mit höch-sten Zielsetzungen für die nachhalti- lich anzuwenden, nicht nur im Rahmen von wusste Entwicklung entschieden haben. kulinarische Angebot seine Abnehmer – und ge Entwicklung im alpinen Raum, ein Meilen- Genehmigungsverfahren, sondern insbeson- Merkmale aller Bergsteigerdörfer sind ihre genau DAS entspricht einer gelebten Umset- stein in der Geschichte des Umweltschutzes... dere im Hinblick auf innovative Ideen für eine Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im Alpenraum zung der „Alpenkonvention” – die Balance möchte man meinen. Ganz so ist es aber leider nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf mit einer entsprechenden Reliefenergie, ihr zwischen Schutz der Gebirgsregionen und nicht. lokaler Ebene. harmonisches Ortsbild, ihre alpine Geschich- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Seit den 1950er Jahren, in denen die Idee Der Österreichische Alpenverein war maß- te, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der zur Alpenkonvention erstmals in den Grün- geblich am Zustandekommen der Alpenkon- Alpinkompetenz. Zusammen mit den Sek- Region zu halten und nicht an irgendeinen dungsdokumenten der internationalen Al- vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit tionen des Alpenvereins wird an einer um- regionsfremden Investor abzugeben. penschutzkommission CIPRA aufscheint, bis jeher versucht er, die Alpenkonvention für die fangreichen Angebotspalette an Aktivitäten, Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und zum In-Kraft-Treten 1995 und bis zum Beginn breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, sie die ohne technische Hilfsmittel auskommen, Fleiß auszahlen werden, aber wir – das Pro- der Umsetzung 2002 war und ist es ein langer von dem – zugegebener weise zum Teil sehr gearbeitet. Je nach Charakter des Bergstei- jektteam Bergsteigerdörfer des Österreichi- Weg. komplizierten Juristenlatein – loszulösen und gerdorfes, kann sich der Gast in einer wei- schen Alpenvereins – sind davon überzeugt: Aber gerade jetzt, wo die sozialen Probleme in ganz konkreten Projekten mit der Bevölke- testgehend unverbrauchten Landschaft ak- Die Bergsteigerdörfer können eine echte Vor- der Welt jeden Umweltschutzgedanken mehr rung umzusetzen. Eines dieser Beispiele ist die tiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, reiterrolle für die Umsetzung der Alpenkon- denn je in den Hintergrund drängen, gewinnt Initiative „Bergsteigerdörfer”. Der Alpenverein Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuh- vention im Alpenraum einnehmen. 6 7

Herzlich Willkommen im Schmirntal! Herzlich willkommen in den Bergsteigerdörfern St. Jodok, Schmirn und Vals!

Das Schmirntal ist ein von landwirtschaft- sich nach einer Kletter-, Wander- oder Schi- Als Bürgermeister der Gemeinde Vals freut es steig in der Stafflacher Wand bietet diesen licher Struktur geprägtes 12 km langes und tour in einem der Gasthöfe kulinarisch ver- mich, dass unser Ort ausgewählt wurde, in Klettergenuss in unmittelbarer Nähe zum Ort 6.265 ha großes Seitental des Wipptales. wöhnen lassen. die Reihe der österreichischen Bergsteigerd- St. Jodok an und ermöglicht einen schönen Abseits des Massentourismus und der voll- Es ist mir ein Anliegen, den Verantwortlichen örfer aufgenommen zu werden. Ich verstehe Ausblick auf unser Tal. ständigen Erschließung der Berge durch des Alpenvereins, sowie allen, welche die es auch als Dank und Anerkennung für die Aufstiegshilfen gibt es in unserer Gemeinde Initiative „Bergsteigerdörfer“ fördern und Erhaltung unserer schönen Bergwelt in ihrer Die Initiative „Bergsteigerdörfer“ entspricht noch unberührte Natur. Die zahlreichen von unterstützen, meinen Dank auszusprechen. ursprünglichen Form. Vals mit seiner land- auch den Zielsetzungen unserer Gemeinde, unseren Bauern bestens gepflegten Almen Wir freuen uns, Sie im Bergsteigerdorf wirtschaftlichen Prägung und seinen Bergen eine nachhaltige Entwicklung zu verfolgen, und Fluren bieten dem Besucher viele Wan- Schmirntal begrüßen zu dürfen und wün- wird allen Wanderern und Bergsteigern ei- bei der die wirtschaftliche und touristische derrouten und Erholungsmöglichkeiten. Bei schen Ihnen viele unvergessliche und erhol- nen bleibenden Eindruck vermitteln. Wertschöpfung im Einklang mit der Bewah- uns findet man noch Dinge, die viele von uns same Tage in der Genussregion Schmirntal. rung unserer schützenswerten Landschaft nur noch aus der Kindheit kennen und heute Die verschiedensten Möglichkeiten an Wan- gewährleistet wird. Deshalb ist es mir ein vielfach vermissen. Ruhe und Menschen mit derungen bieten die Gelegenheit, eine Ge- großes Anliegen, den Verantwortlichen und Bodenhaftung zählen zu den Werten, auf die gend kennenzulernen, die man heute kaum Mitarbeitern des heimischen Tourismusver- wir stolz sind. noch antrifft. Sich auf das konzentrieren, was bandes sowie allen, die die Initiative „Berg- Das Schmirntal ist Ausgangspunkt zahl- uns geschenkt wurde – die wunderschöne steigerdörfer“ fördern und unterstützen, reicher Skitouren aller Schwierigkeitsgrade. Vinzenz Eller Bergwelt – war schon immer vorrangiges Ziel meinen Dank auszusprechen. Sie finden bei uns auch zwei gelenkte Ski- Bürgermeister bei unserer touristischen Entwicklung. Dabei touren, die relativ sicher den ganzen Winter Gemeinde Schmirn gehören Wanderungen im Natura 2000-Ge- Ich (wir) freuen uns, Sie im „Bergsteigerdorf begangen werden können. biet ebenso dazu, wie Bergtouren im alpinen Vals“ begrüßen zu dürfen und wünschen Im Sommer stehen viele Kilometer Wander- Bereich mit den Einkehrmöglichkeiten auf Ihnen einen erholsamen aber auch erlebnis- wege zur Verfügung. Für Kletterer gibt es Hütten und in Alpengasthäusern. reichen Urlaub in unserer Gemeinde. einige Gipfel, die bestiegen werden können (zum Beispiel der Olperer mit 3.476 m). Bergsteigen war bereits in frühen Jahren eine Auch der neu errichtete „Peter Kofler“ Kletter- beliebte Freizeitgestaltung der heimischen steig in der Stafflacher Wand am Eingang des Bevölkerung. Die Zillertaler Alpen mit Ol- Tales steht dem Besucher zur Verfügung. perer und Fußstein laden dazu recht herzlich Klaus Ungerank Wir sind im Jahr 2007 vom Lebensministeri- ein. Schwierigkeitsgrade, die zu bewältigen Bürgermeister um zur „Genussregion Nordtiroler Grauvie- sind, machen das Bergsteigen zu einem wah- Gemeinde Vals halmochs“ ernannt worden. Der Gast kann ren Erlebnis. Der neue „Peter Kofler“ Kletter- 8 9

St. Jodok, Schmirn- und Valsertal Stolze Berge − sanfte Täler

Lage Wichtige Gipfel Gebirgsgruppen Der kleine Tiroler Ort St. Jodok liegt ca. 30 km südlich von Olperer (3.476 m) Tuxer Alpen Innsbruck und ist der Ausgangspunkt der östlichen Seiten- Fußstein (3.381 m) Zillertaler Alpen täler des Wipptales Schmirn- und Valsertal. Charakteristisch Schrammacher (3.411 m) für St. Jodok ist die Brennerbahn, die in einer großen Schlei- Kleiner Kaserer (3.093 m) Schutzhütten fe das Dorf umfährt und einschließt. Sagwand (3.227 m) Geraer Hütte (2.324 m) Großer Kaserer (3.263 m) (N 47° 02,606', O 11° 37,702') Das Valsertal selbst ist in seiner Naturbelassenheit und Beschaulichkeit ein Juwel, wie kaum Alpeiner Scharte (2.950 m) DAV-Sektion Landshut ein zweites zu finden ist. Es erstreckt sich über rund 12 km von St. Jodok bis zur Alpeiner Hohe Warte (2.687 m) Scharte, dem Übergang ins Zillertal. Das ca. 12 km lange Schmirntal reicht von St. Jodok bis Kraxentrager (2.999 m) Landshuter Europahütte (2.693 m) zum Olperer an der Grenze zu Hintertux. Der höchste und auffälligste Berg ist der Olperer mit Hohe Kirche (2.634 m) (N 46° 59,826', O 11° 34,832') 3.476 m Höhe. Geier (2.857 m) DAV-Sektion Landshut Vennspitze (2.390 m) Gemeinden Lizumer Reckner (2.886 m) Tuxerjochhaus (2.310 m) St. Jodok (1.129 m) liegt am Eingang des Schmirn- und Valsertales, ist aber keine eigene Ge- Jochgrubenkopf (2.453 m) (N 47° 60’ , O 111° 39') meinde. Der Bach ist die Grenze, südlich vom Bach gehört alles zur Gemeinde Vals, nördlich Schafseitenspitze (2.602 m) Österreichischer Touristenklub zur Gemeinde Schmirn. Zur Gemeinde Schmirn zählen weiters die Weiler Leite, Lorleswald, Schoberspitze (2.602 m) Rohrach, Entwasser, Siedlung, Toldern, Hochmark, Glinzen, Wildlahner, Madern, Obern und Ottenspitze (2.179 m) Kasern (1.625 m am Talende) sowie Hochgenein (1.639 m). Gammerspitze (2.537 m) Zur Gemeinde Vals gehört neben Außervals und Innervals der Weiler Padaun auf einem Hoch- Naviser Kreuzjöchl (2.536 m) plateau von 1.570 m Seehöhe. Frauenwand (2.541 m) Insgesamt zählt St. Jodok mit dem Schmirn- und Valsertal ca. 1.400 Einwohner. Padauner Kogel (2.066 m) 10 11 Geschichtliches

Krieg. Bei Kämpfen im Engadin und im Prät- nert an das Molybdänbergwerk, das in den tigau erschlug er eine berüchtigte Schwei- Jahren 1941–1945 von Kriegsgefangenen zer Riesin und hängte die Tür der Schweizer und Zwangsarbeitern errichtet wurde. Der Verteidigungsanlage aus, um die Feinde Rohstoff Molybdän wurde dringend für die angreifen zu können. 1631 kehrte er mit nur Stahlerzeugung benötigt. Es wurden eine 5 sechs übrig gebliebenen Wipptalern und der km lange Seilbahn von Innervals bis zur Al- erbeuteten schweizerischen Gerichtsfahne peiner Scharte gebaut, Gebäude für die Auf- nach Vals zurück. bereitung im Tal, Barackenlager im Tal und Von der Bloaderalm, die man von Innervals auf 2.800 m Höhe (allein dort für 150 Arbei- aus erreicht, streicht eine Ader aus blauem ter). Sogar eine Starkstromleitung wurde bis und weißen Marmor gegen das Venntal hin- zur Alpeiner Scharte gelegt (heute bezieht über. Heute sind der einst wichtige Marmor- die Geraer Hütte den Strom von einem un- bruch und die Steinsäge aufgelassen. Hier zureichenden Kleinkraftwerk). Trotz dieses wurden die Bodenplatten für die Pfarrkirche größten finanziellen und baulichen Aufwan- St. Jodok, für den Dom zu St. Jakob und die des kam es niemals zum Molybdänabbau. Räume der Hofburg in Innsbruck gebrochen. Dem gegenüber stehen Dutzende Tote, vor allem durch einen Lawinenabgang im No- Molybdänbergwerk vember 1944, und die ungeklärten Schick- Unterhalb der Alpeiner Scharte auf 2.800 m sale vieler Zwangsarbeiter. Nach Kriegsende Höhe sind die Überreste eines wahnwitzigen wurden die Anlagen größtenteils abgebaut. NS-Projektes zu sehen. Ein großes Eisenge- Die große Aufbereitungsanlage im Bereich rüst – die Bergstation einer Seilbahn – erin- der Nockeralm wurde erst 1989 gesprengt. St. Jodok um 1930

Schmirn eine (heute noch bestehende) Totenkammer, Die Besiedlung des Schmirntales reicht bis in wo die Verstorbenen über Nacht aufgebahrt die vorgeschichtliche Zeit zurück. Schon illy- wurden, bis man am nächsten Tag den Weg rische Hirten trieben ihr Vieh über das Tuxer nach Steinach fortsetzte. Joch, was der Fund einer Bronzenadel bestä- tigt. 1249 wird erstmals in einer Urkunde „Val- St. Jodok und Vals lis smurne“ erwähnt. Seit 1811 ist Schmirn Das Valsertal diente ursprünglich den räti- eine selbstständige politische Gemeinde, schen Bauern von Mauern bei Steinach als bis 1926 gehörte Hintertux zur Gemeinde Alm- und Weidegebiet; Sie nannten es „val- Schmirn. Viele Jahrhunderte hindurch hatten lis“, was soviel wie „Tal“ bedeutet. Im Lauf die Hintertuxer ihre Begräbnisstätte in Mau- der Jahrhunderte entwickelten sich aus den ern oberhalb von Steinach. Lang und mü- Almen die ersten Valser Bergbauernhöfe. Zu hevoll war der Weg, den man mit den Toten den ältesten Höfen gehört das „Gasthaus über das wegen des raschen Nebeleinfalls Lamm“, dessen Geschichte sich bis zum Jahr berüchtigte Tuxer Joch nahm. Oft musste die 1300 zurückverfolgen lässt. Verwandtschaft monatelang warten, bis im Zahlreiche Sagen ranken sich um den bären- Frühjahr der Steig über das Joch schneefrei starken, historisch belegten, riesengroßen war. Inzwischen lagen die Leichen der Ver- Gallus Gogl, der am Alberhof (Vals 14) zu storbenen gefroren auf dem Dachboden der Hause war. Er kämpfte mit 200 Wipptalern als Höfe. Beim „Steckholzer“ in Obern gab es freiwilliger Landsknecht im Dreißigjährigen Die alte Gerarer Hütte mit Schrammacher und Sagwandspitze im Hintergrund 12 13 Besonderheiten

Alpingeschichte Bereits im Mittelalter führten Waren- und St. Jodok ist seit 1867 Bahnstation – kamen Personenwege durch St. Jodok, die ins zahlreiche begeisterte Bergsteiger in die Tä- Schmirntal und weiter über das Tuxer Joch ler Schmirn und Vals. ins Zillertal bzw. ins Valsertal über den Pa- Die Erstbegehung des Olperers (3.476 m) dauner Sattel zum Brenner führten. 1867 durch Paul Grohmann, Georg Samer Besonders nach dem Ersten Weltkrieg, als und Jakob Huber führte über den Südostgrat Südtirol durch den Friedensvertrag von (Schneegupfgrat), der Nordgrat wurde im St. Germain (10.09.1919) an Italien abge- Aufstieg erstmalig 1883 durch Dr. Suchanek treten werden musste, gab es zahlreiche und Stabeler Hansl begangen. Schmugglerwege über die Berge, z.B. die Der danebenliegende Fußstein (3.381 m) berüchtigte „Urbasrinne“, die vom Valsertal wurde 1935 durch Hans Frenademetz und aus als Übergang ins Pfitschtal genutzt wur- Karl Tschaler erstmals über die Nordkante de. Trotz strenger Grenzkontrollen in den bestiegen, die Erstbegehung der Nordwand Bergen gelang es immer wieder, Waren und fand 1939 durch Paul Aschenbrenner und auch Vieh unbemerkt über die Grenze zu Wastl Mariner statt. Im selben Jahr schafften schmuggeln. die beiden noch die Erstbegehung der Sag- Ein besonderes Schicksal erlitt die Landshu- wandspitze über den Nordpfeiler (3.228 m). ter Europahütte. Seit 1919 verläuft die Lan- desgrenze Österreich-Italien mitten durch die Hütte. Bereits 1895 errichteten Bergsteiger der Geraer Sektion des Deutschen und Oester- reichischen Alpenvereins unterhalb der Al- peiner Scharte die Geraer Hütte. Im zweiten Weltkrieg wurde die Hütte für den geplan- ten Molybdänabbau als Basislager genutzt und nach Ende des Krieges von der west- Blick von der Hohen Kirche deutschen Sektion Landshut, die 1899 die nahegelegene Landshuter Hütte gebaut Grauerlenwald im Valsertal – Zeischbach, die beide zum Valserbach zu- hatte, übernommen. Nach der Wiederverei- betreutes Naturschutzgebiet sammenfließen. Das Naturschutzgebiet nigung Deutschlands entwickelte sich eine „Natura 2000“ Valsertal umfasst alle Vegetationsbereiche freundschaftliche Beziehung zwischen der Bereits 1942 wurden weite Teile des Valser- von der montanen bis zur nivalen Höhenstu- 1990 neugegründeten Sektion Gera und der tales unter Naturschutz gestellt, was zur Fol- fe. Sektion Landshut. Heute sorgt die Sektion ge hatte, dass in diesem Tal die Zeit stehen Die Südhänge sind trocken und weitgehend Landshut für die Erhaltung der Geraer Hütte. geblieben zu sein scheint. Naturliebhaber, waldfrei und wurden seit Jahrhunderten als Bedingt durch die leichte Erreichbarkeit – besonders Blumen- und Alpentierfreunde, Bergmähder genutzt. Die Nordhänge sind kommen in diesem wohl unberührtesten bis etwa 1.900 m bewaldet; Zirbenvorkom- Buchtipp: Seitental des Wipptals voll auf ihr Kosten. men reichen noch weiter hinauf. Der Talbo- Pinzer, Beatrix und Egon: Das Wipptal und seine Seitentäler 2001 wurde das Tal in das Programm „Natura den wird landwirtschaftlich genutzt. Beermeister, Helga: Alpingeschichte kurz und bündig − Bergsteigerdörfer St. Jodok, Schmirn- und 2000“ aufgenommen. Besonders beliebt bei Ruhesuchenden ist Valsertal, Innsbruck 2016 Entwässert wird das Gebiet vom Alpeiner der idyllische Grauerlenwald mit seinen weit Beide erhältlich im TVB-Wipptal, Rathaus, 6150 Steinach. Bach mit vergletschertem Einzugsgebiet verzweigten, seichten Wasserläufen und ro- (Alpeiner- und Olperer Ferner) sowie vom mantischen Plätzchen – ein idealer Nährbo- 14 15

Eisenbahnfreunden und Zugfotografen ist aber auch Alpenblumen, Duftkräuter, Heil- St. Jodok längst ein Begriff, denn hier findet kräuter und Gewürze kann man bewundern man die schönsten Fotomotive der Brenner- und beschnuppern. strecke, einer Bahnstrecke, die an landschaft- Detail am Rande: die Gewürzkräuter finden lichen Schönheiten und Eigenarten sehr viel in der Küche des Olpererblicks Verwendung. zu bieten hat. Im Hofladen des Gattererbauern kann man Spezialitäten wie Kräutertees, Kräutersalz, Alpenkräutergarten und Stockmühle getrocknete Gewürzkräuter, usw. käuflich Im Schmirntal, zwischen dem Gasthof Olper- erwerben. erblick und dem Gattererhof, einem Bauern- Informationen im Gasthof Olpererblick: hof mit Direktvermarktungsladen, befindet Toldern 11a, 6154 Schmirn sich ein liebevoll angelegter Alpenkräuter- Tel.: +43/(0)5279/20120 garten. Gemütliche Sitzbänke laden zum Ver- [email protected] Der Ort St. Jodok verfügt weilen und Betrachten ein, von der „Oberen www.olpererblick.at über einen direkten Schnattermühle“ – der einzigen noch er- Gattererhof: Hochmark 22, 6154 Schmirn Bahnanschluss. haltenen Stockmühle Nordtirols, die man Tel.: +43/(0)5279/5440 gegen Anmeldung besichtigen kann, führt [email protected] ein Holzsteg zum ca. 1.000 m² großen, durch den für einen unglaublichen Artenreichtum Bachsteine unterteilten Kräutergarten, der Bergwallfahrt zur „Kalten Herberge“, an Tieren und Pflanzen (ca. 420 Arten nach- auf einem leicht ansteigenden, nordwestlich Schmirntal gewiesen). ausgerichteten, sonnigen Hang liegt. Über Etwa eine halbe Stunde von Schmirn entfernt Um dieses Gebiet unseren Gästen in seiner 100 verschiedene Kräuter – großteils mittels liegt oberhalb des Weilers Wildlahner, ver- Einzigartigkeit und Schönheit zeigen zu kön- Holztäfelchen gekennzeichnet – bieten ein steckt in einer Waldlichtung, das Wallfahrts- nen, und trotzdem das ökologische Gleich- einzigartiges Erlebnis für den Geruchssinn. kirchlein „Mariahilf in der Kalten Herberge“. gewicht nicht zu stören, finden zu bestimm- Besonderes Augenmerk wurde bei der Anla- Die Entstehungslegende berichtet, ein Hirte ten Zeiten und unter Rücksichtnahme auf ge auf regionstypische Alpenkräuter gelegt, habe an einem stürmischen Herbsttag unter die Fauna und Flora naturkundlich geführte Wanderungen oder Schneeschuhwanderun- Blick ins Schmirntal gen, bei denen man viel Wissenswertes über das Naturschutzgebiet erfährt, statt.

Brennerbahn - Kehrtunnel St. Jodok Unter großen Schwierigkeiten wurde in den Jahren 1864 bis 1867 unter Ing. Karl von Etzel die Brennereisenbahn gebaut. Auf der 125 km langen Bahnstrecke durch das Wipp- und Eisacktal mussten 13 Brücken, 22 Tunnelbau- ten sowie viele Schutzgalerien gegen Stein- schlag und Murbrüche errichtet werden. Zum ersten Mal wurden bei einem Eisen- bahnbau gekrümmte Tunnel, so genannte Kehrtunnel gebaut – der imposanteste be- Dieser wunderschöne Alpenkräutergarten ist im findet sich bei St. Jodok, wo die Bahn durch Schmirntal zu finden. die Umfahrung des Ortes an Höhe gewinnt. 16 17

Jedes Jahr werden zum Thema „Genussregi- den Almen eingebracht wird. Außerdem gibt on” Almfeste organisiert. Die Feste beginnen es Tipps, wo man die besten Wildkräuter und mit einer Bergmesse um 11.00 Uhr, anschlie- Pilze sammeln kann. ßend gibt es bei Musik und guter Stimmung Ebenfalls bei Helga Hager auf der Alm hat zahlreiche regionale Köstlichkeiten, unter an- sich ein ganz neues Projekt etabliert: Die derem auch Grauvieh-Spezialitäten. Schule der Alm. In dieser „Schule der Alm” können Gäste während ihres Urlaubsaufent- Almleben im Valsertal halts Einblick ins Almleben erhalten und bei Zum Kennenlernen des Almlebens bietet die der Almarbeit aktiv mithelfen. Buchungen Sennerin Helga Hager (Almführerin, Natur- für spezielle Angebote erhalten Sie im TVB- Das Kirchlein „Kalte Her- und Landschaftsführerin sowie dipl. Somme- Wipptal - Adresse auf S. 47. berge” im Schmirntal lière) von Juni bis September Almführungen und Weinverkostungen auf der Peters Kaser Kontakt und weitere Infos zu Helgas Alm: einer großen Fichte eine wunderschöne Frau • ab Wildlahnertal (Nockeralmen) im Talschluss des Valsertales Helga Maria Hager mit einem Kindlein sitzen gesehen. Voller Er- • ab Hohe Warte, Schmirnerstraße an. Peters Kaser im Valsertal barmen rief ihr der Hirte zu: „Hast du da eine Besonders für Kinder wird es hier nie langwei- 6154 St. Jodok kalte Herberge!“ Da verschwand die Frau mit „Genussregion Schmirn-Vals“ lig, wenn es nach einer etwa 1,5-stündigen, Tel.: +43/(0)664/400 79 66 dem Kind. Nach einiger Zeit glaubte man, Der Nordtiroler Grauvieh Almochs lädt gemütlichen Wanderung eine kräftigende [email protected] in ihr die Muttergottes erkannt zu haben, zum Almfest Almjause gibt. Helga zeigt, wie man Ziegen- www.helgasalm.at und so hing man ihr zu Ehren eine Kopie Aktuell gibt es 10 verschiedene Genussre- käse produziert und erklärt, wie das Heu auf des hochverehrten Maria-Hilf-Bildes von Lu- gionen in Tirol, in denen besondere land- cas Cranach aus der Innsbrucker St.-Jakobs- wirtschaftliche Produkte und Spezialitäten Kirche an einen Baum. Einige Meter entfernt ausgezeichnet wurden. Auch das Schmirntal sprudelte unter den Baumwurzeln eine Quel- und Valsertal wurden als Genussregionen le hervor. Als der Baum im Jahre 1972 um- ausgezeichnet. Die regionsspezifische Spezi- stürzte, schnitzte man daraus einen Bildstock alität ist das Fleisch der Nordtiroler Grauvieh zu Ehren der Gottesmutter. Almochs, es gibt hier eine lange Tradition in Schon 1730 hatte man für das Cranach-Bild der Haltung dieser Art. Mit den saftigen Wie- eine Holzkapelle erbaut, sie wurde bald da- sen und Weiden im Tal und den ausgedehn- rauf durch ein gemauertes Kirchlein ersetzt. ten Almen bieten sich ideale Bedingungen Mehrmals wurde das Kirchlein erweitert und für gesunde und vitale Almochsen. Das Tiro- überstand auch unbehelligt die glaubens- ler Grauvieh ist eine der ältesten Rassen des feindlichen Zeiten unter Josef II (1782-1790) Alpenraumes und zählt zu den seltenen Rin- sowie die nationalsozialistische Herrschaft derrassen Österreichs. Die Tiere sind robust, des Zweiten Weltkrieges. widerstandsfähig und eignen sich somit op- Jedes Jahr am 26. Juli (Annatag) sowie jeden timal für die Bewirtschaftung der Tiroler Al- 13. des Monats von Mai bis Oktober werden men. Sie bringen zwar geringere Milch- und Bittgänge unter großer Beteiligung der Be- Fleischleistungen, überzeugen jedoch durch völkerung zur Kalten Herberge unternom- herausragende Qualität. men. Diverse Spezialitäten des Nordtiroler Grau- Wanderwege zum Kirchlein: vieh Almochsen stehen in den Mitglieds- • ab Pfarrkirche Schmirn, über die Schmirn- betrieben (z.B. Alpengasthaus Kasern und Bach-Brücke, Richtung Siedlung Holzeben Gasthaus Olpererblick in Schmirn) auf den Auf Helgas Alm • ab Toldern, Richtung 3-Schächer-Weg Speisekarten. 18 19

bergbäuerlich geprägten Landschaft. Am 15. Juni, dem „Veitstag”, pilgern die Valser Allein im Valsertal gibt es 15 Hauskapellen, von der St. Jodoker Kirche ab 6 Uhr früh 7 km einzigartig im gesamten Ostalpenbereich, durch das Tal bis zu den letzten Kasern (Alm- auf einer kurzen Talstrecke von nur 7 km. hütten) am Fuße des sakral anmutenden Diese Hauskapellen befinden sich alle in Pri- Berges „Hohe Kirche“, wo eine Bergmesse vatbesitz, werden liebevoll gepflegt und sind gefeiert wird. somit ein Wahrzeichen des Tales. Besonders erwähnenswert ist die barocke Kelderkapelle in Innvervals, die vor dem Massiv des Olpe- rers mit seinem Gletscherrücken zahlreiche Kalenderblätter ziert. Eine weitere, sehr interessante Kapelle ist jene „zum blinden Herrgott“ am Padauner Sattel, deren Kreuz von einem blinden Gläu- bigen geschnitzt wurde. Der gekreuzigte Heiland hält seine Augen geschlossen. Zahl- reiche Wanderer pilgern dorthin und beten für gutes Augenlicht. Viele schöne Wegkreuze, teilweise kunstvoll geschnitzt, säumen Wege und Straßen ent- Gepflegte Bergmähder dominieren das Bild im Schmirn- und Valsertal. lang des Schmirn- und Valsertales und wer- den von den Einheimischen gerne mit Blu- „Bergmähder und Heuziehen“ – gelebte also nicht ganz ungefährlich und erfordert men geschmückt. Bergbauerntradition einiges an Geschick. Seit einige Jahren werden vermehrt wieder Hinter der Initiative steht ein starkes Bedürf- höher gelegene Bergmähder im Valsertal ge- nis, die Naturlandschaft des Valsertales zu mäht. erhalten. Es soll wertvoller ökologischer Le- Große Strapazen nehmen die Bauern und bensraum für Pflanzen und Tiere gesichert freiwilligen Helfer bereits im Sommer auf werden. sich, wenn die teilweise über 1.800 m hoch Das hochwertige Bergheu ist im Winter ein gelegenen Bergwiesen per Hand gemäht Leckerbissen für das Vieh – mit köstlicher, werden müssen. Allein der ein- bis zweistün- traditioneller Bauernkost bedankt man sich dige Aufstieg verlangt einiges ab. traditionsgemäß bei den „Heuziehern“. Oben angelangt werden dann ca. 3 ha Fläche mit der Sense gemäht. Der Ertrag ist zwar Kirchen, Kapellen und Wegkreuze aufgrund der Höhenlage sehr gering, ohne St. Jodok und Vals bilden eine Pfarrgmein- das Mähen würde jedoch die Landschaft de. Die gotische Pfarrkirche zum Hl. Jodok zunehmend verbuschen und verwildern. Au- (Pilgerpatron) wurde 1425 erbaut, 1784 ßerdem würde im Winter die Lawinengefahr erfolgten Umbau und Barockisierung. Die ansteigen, da der Schnee auf nicht gemäh- Pfarrkirche zum Hl. Josef in Schmirn erhielt ten Wiesen leichter abrutscht. Erst im Winter 1757 ihr heutiges Erscheinungsbild – sie wird das Heu dann mit einem Holzschlitten wurde vom Wipptaler Priester und Kirchen- ins Tal gebracht. Eine Fuhre wiegt ca. 140 kg, baumeister Franz de Paula Penz errichtet. Der 15 Hauskapellen stehen auf einer Länge von nur 7 km im Valsertal. der Abtransport über das steile Gelände ist prachtvolle Bau überrascht inmitten einer 20 21

Tourentipps Sommer

Vennspitze (2.390 m) Überschreitung über Rossgrubenkopf und Nach der Schneeschmelze ist die große Zeit Vennspitze kann durchaus empfohlen wer- der Vennspitze vorbei, gemessen an der Zahl den (960 HM, 2,5 h). der Wanderer im Vergleich zu den vielen Tourengehern im Winter. Der Steig führt ab Saxalmwand (2.635 m) Padaun zuerst durch die Waldschneise auf- In Innervalls bei der Kapelle unmittelbar vor wärts bis zu einem leicht ansteigenden freien dem letzten Bauernhaus zweigt rechts ein Boden, dem Großissen. Nach der nächsten Fahrweg zum Bach hin ab. Gleich nach der Geländestufe hat man den Gipfel bereits im Brücke (Wegweiser) folgt man dem Steig Blickfeld. Das letzte Stück führt entlang des zur Bloaderalm. Von dieser weiter talein- Grates ohne große Schwierigkeiten zum Gip- wärts zum Niedervennjöchl. Von diesem felkreuz (810 HM, 2 h). links abzweigend gelangt man direkt auf die Saxalmwand (1.300 HM, 3,5 h). Silleskogel (2.418 m) Ausgehend von der letzten Kehre auf der Pa- Hohe Kirche (2.634 m) dauner Straße folgt man anfangs der Forst- Von Innvervals kurz vor dem Gasthaus Tou- straße und dann dem Steig durch den Wald ristenrast zweigt rechts ein Fahrweg zur zur Sillesalm. Der Steig führt weiter in den Nockeralm ab (Parkplatz). Vorbei an den Sattel zwischen Geierschnabel und Silles- urigen Almen folgt man rechts dem Alm- kogel und am Grat entlang zum Gifpel. Eine weg ins Zeischtal. Nach wenigen Kehren

Wanderungen und Bergtouren Padauner Kogel

Die Auswahl der hier beschriebenen Wande- rungen und Bergtouren nehmen ihren Aus- Padaun gangspunkt entweder aus dem Valser- oder Hohe Kirche aus dem Schmirntal.

Ausgangsort Vals Vennspitze Silleskogel Zeischalm Padauner Kogel (2.066 m) Der Padauner Kogel ist bei Familien mit Ab- stand das beliebteste Tourenziel im Valsertal und ein wunderbarer Aussichtsberg. Mehre- Saxalmwand re Anstiege bieten sich zur Auswahl an: Ei- nerseits kann man direkt vom Ortszentrum St. Jodok entlang des Valserbaches starten (ca. 3 h). Oder man fährt nach Padaun und startet beim Larcherhof (490 HM, 1,5 h). Über das Meinrads Köpfl (kleine Hütte auf einer Landshuter-Eurpahütte Lichtung) gelangt man auf den Padauner Kogel. Einkehrmöglichkeit bietet der Gasthof Ausschnitt aus der Alpenvereinskarte 31/1 - Brennerberge mit einer Übersicht der Tourenziele aus dem Valser- Steckholzer in der Nähe des Ausgangspunk- tal. Originalmaßstab 1:50.000. (© BEV 2016, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV- Bundesamt für Eich- und Mit den Kindern am Padauner Kogel tes. Vermessungswesen in Wien, N 23220/2016) 22 23

erreicht man den gut markierten Geistbeck- Die Hüttenwanderung beginnt im hinteren weg in Richtung Zeisch und Landshuter Valsertal bei der Touristenrast und folgt dem Hütte. Ca. 10 m vor dem nächsten Wegwei- Fernwanderweg 02. Ab der Materialseilbahn ser zur Landshuter Hütte zweigt man nach wird der Steig etwas steiler und führt in dem Wasserfall links zur Inneren Zeischalm schön angelegten Serpentinen aufwärts bis auf einen gut sichtbaren Steig ab. Von der zur Hütte (1.000 HM, 3 h). schönen Alm geht es links aufwärts ins freie Almgelände. Man folgt den Steigspuren und Olperer (3.476 m) Steinmännchen durch den Graben aufwärts. Der Olperer ist für alle Bergsteiger und Wan- Erst auf einer Höhe von ca. 2.300 m quert derer, die im Wipptal unterwegs sind, stän- man auf den Grat hinaus und erreicht so den diger Blickfang. Die Besteigung über die Gipfel. Der Weg ist nicht markiert, aber mit Wildlahnerscharte und den anschließenden etwas Gefühl für das Gelände leicht zu fin- Nord-Ostgrat erfordert allerdings breite al- den (1.300 HM, 3,5 h). pine Erfahrung in Fels und Eis (Schwierigkeit III–/A0). Sicheres Gehen mit Steigeisen und Geraer Hütte (2.324 m) am plattigen Gneis sowie die Bewältigung Im Talschluss des naturgeschützten Valser- einiger nicht ganz einfacher Kletterpassagen tals steht die Geraer Hütte inmitten des Am- sind neben guter Kondition die Vorausset- phitheaters der Fels- und Eiswände von Ol- zungen, um den formschönen Berg sicher im Die schön gelegene Zeischalm auf dem Weg zur per, Fußstein, Schrammacher und Sagwand. Auf- und Abstieg zu besteigen. Hohen Kirche Als Ausgangspunkt bietet sich die Gera- er Hütte an, von der die Tour an einem Tag Die Geraer Hütte der DAV-Sektion Landshut ist Wanderziel und möglich ist (1.150 HM, 4h ab der Hütte). Von Ausgangspunkt für die Besteigung des Olperers. der Hütte folgt man dem markierten Weg zum Steinernen Lamm. An der Abzweigung hält man sich rechts und steigt über die Mo- räne aufwärts. Die Route führt rechts des Die Besteigung des Olperers ist erfahrenen Wildlahnergrates über den Olpererferner. BergsteigerInnen mit entsprechender Ausrüstung Unterhalb des Eisbuckels quert man hinüber vorbehalten. zur Wildlahnerscharte. Von der Scharte führt der Anstieg über den ansehnlich steilen Glet- Ausgangsort Schmirn scher (ca. 35°!) rechts vom felsigen Nordgrat. An geeigneter Stelle (rechts legt sich der Eis- Hochgeneinerjöchl (1.960m) buckel etwas zurück) quert man nach links Von St. Jodok folgt man der Schmirntalstraße zum Nordgrat. Über gut gestuften Fels er- taleinwärts. Beim ersten Weiler - Aue - biegt reicht man die Gratkante. Stets der Kante fol- man links ab und fährt ein kurzes Stück tal- gend, geht es nun über strukturarme Gneis- auswärts, bevor rechts eine kleine Straße platten gipfelwärts. Die Schlüsselstelle ist ein aufwärts zum Hochgeneinerhof führt. Hinter überhängender Absatz, der mit Steigbügeln dem Hof folgt man der Gasse zwischen den versehen ist (III–/A0); Schwindelfreiheit un- Feldern. Durch den Wald und über die Wiesen bedingt erforderlich. erreicht man den Gratrücken des Hochgenei- nerjöchls, hier bereits mit Blick auf das Gipfel- Empfohlene Ausrüstung: Seil, Pickel, Steigeisen, kreuz. Vom Gipfel selbst genießt man einen Sitzgurt, 6 Express-Schlingen, div. Karabiner. wunderbaren Rundumblick von Zugspitze 24 25

über Habicht, Zuckerhütl bis zum Olperer den Weg Nr. 73 A als Alternative wählen. Über Gipfelaufbau, eine Rarität, wie man sie selten (320 HM, 1h). schöne Almwiesen und Zirbenbestände, vor- in Tirol erlebt (1.270 HM, 3,5 h). bei an der kleinen Pitzlas-Lacke, erreicht man Sumpfkopf (2.341 m) schließlich die Forststraße, die zurück zum Durrachjöchl (2.141 m) Ausgangspunkt für die Sumpfkopftour ist die Ausgangspunkt führt (750 HM, 2 h). Ausgangspunkt ist Kasern, letzter Bauern- ehemalige Jausenstation Edelraute (1.600 m), hof vor dem Kluppental (1.640 m). Der Steig Leite (Straße zum Hochgeneinerhof). An der Lizumer Reckner (2.886 m) führt in den Kaserer Winkel und oberhalb Kreuzung „Forstweg - Straße nach Hochge- Ausgangspunkt ist der Eingang zum Klup- vom kleinen Schragerwasserfall in ein ver- nein” folgt man dem Steig Nr. 73 bergwärts. pental im hinteren Schmirntal. Dem breiten zweigtes Hochtal. Links oberhalb vom Schra- Durch Wald und einige kleine Lichtungen auf- Weg durch das Kluppental folgend erreicht gerbach, ansteigend dem ehemaligen „Heu- wärts, erreicht man den breiten Gratrücken man die so genannten Haglern − eine An- ziacher-Weg“ entlang, zweigt in Höhe von mit wunderbarem Blick nach Norden. Nicht sammlung kleiner Almhütten. Ab hier folgt 1.938 m der Steig zum Durrachjöchl talaus- allzu steil geht es aufwärts bis zum Sumpf- man dem Steig, der auf der Südseite bis wärts ansteigend ab. Der Tiefblick auf Kasern kopf. Für den Abstieg kann man ab dem Sattel zum Grat führt. Ab dem Grat führt der Steig sowie der Blick übers hintere Schmirntal zum angenehm steigend taleinwärts Richtung gegenüberliegenden Jochgrubenkopf, zum Lizumer Reckner. Unterhalb des felsigen Gip- Kaserer, Olperer und Zillertaler Gletscher ist felaufbaus bettet sich der kleine Staffelsee für den „kleinen“ Gipfel erstaunlich groß. in eine Mulde. Oberhalb vom See zieht der Als Abstiegsvariante bietet sich der Weg ins Steig im schottrig-felsigen Hang nicht allzu Kluppental an, womit man eine sehr schöne steil hinauf zur Scharte (2.800 m) zwischen Rundtour machen kann (570 HM, 3,5 h). dem Reckner und dem benachbarten Geier (2.857 m), die den Übergang in die Wattener Kalte Herberge (1.569 m) Lizum bilden. Leichte Kletterkünste (seilver- Im Bereich der ersten Häuser von Toldern, sichert) sind nun für die letzten Meter zum kurz vor dem Feuerwehrhaus und der Ab- Geier und Reckner - interessante Gipfelkreuzvariante Gipfel gefragt. Eine Besonderheit des Lizumer Reckners ist Bergwiese unterhalb des Hochgeneiner Hofes der dunkle und auch mehrfarbige Fels am

Wanderer am Tuxer Joch Ideale Herbsttour: der Sumpfkopf 26 27

zweigung ins Wildlahnertal, zweigt eine zum Valsertal, angelangt, wandert man am bant des bekannten Olperer-Fußstein-Ge- breiten Rücken. Es gibt zur Kleegrubenschar- Straße rechts in Richtung Holzebensiedlung breiten Rücken gemütlich ansteigend berg- stirns bezeichnet werden. Der Kaserer, und te keinen ausgeprägten Steig. Der Abstieg ab (Ausgangspunkt). Auf der asphaltierten wärts. Über die erste Gipfelkuppe im Grat- damit ist stets der Kleine Kaserer gemeint, ist aber problemlos, Steigspuren weisen den Straße geht’s ca. 10 min talauswärts bevor verlauf – die Riepenspitze (2.460 m), erreicht bildet aber auch den eindrucksvollen Ab- Weg (1.475 HM, 6,5 h). man links auf den Forstweg abbiegt und man nach kurzem Abstieg und Gegenanstieg schluss vom Kaserer Winkl. Ausgangspunkt schon bald die Lichtung der Kalten Herber- die Gammerspitze mit 2.537 m (1.150 HM, ist wieder Kasern. Man folgt dem breiten, ge- Jochgrubenkopf (2.453 m) ge erreicht. Die kleine Kirche liegt malerisch 3 h). mächlich ansteigenden Almweg in den Tal- Unmittelbar bei den letzten Häusern von Tol- am Waldrand. Der Rückweg führt kurz zurück schluss (der Weg zum Tuxerjochhaus bleibt dern (Glinzen) bzw. kurz vor dem Tunnel be- zum Forstweg, um dann diesem leicht und Tuxerjochhaus (2.313 m) unberücksichtigt). Bei der Weggabelung ginnt der Anstieg zum Jochgrubenkopf. Den ohne Steigung ins Wildlahnertal zu folgen. Vom Gasthof Kasern folgt man dem Alm- auf 2.180 m hält man sich links zum Kaserer Schildern folgend, überquert man nach we- Unmittelbar nach den letzten Feldern er- weg in angenehmer Steigung in den Kaserer Schartl, um den Kaserer von links nach rechts nigen Metern an einer Brücke den Schmirn- reicht man die Brücke über den Wildlahner- Winkl. Ein gutes Stück vor dem Talschluss zu überschreiten. Ab dem Schartl steigt bach. Dem Bach entlang folgt man dem bach. Entlang des Baches gelangt man zu- endet der breite Weg und es zieht der Steig man nun über die Gratschulter nach rechts Forstweg, der bald bergwärts führt. Bei der rück zum Ausgangspunkt (110 HM, 1 h). zum Tuxer Joch hinauf. Anfangs über den zum Gipfel auf. Der Nahblick auf eine wah- ersten Verzweigung nimmt man den rechten staudenbewaldeten Hang, später durch Mul- re Felsbastion vom Olperer bis hinüber zur Weg (talauswärts ansteigend), von dem nach Gammerspitze (2.537 m) den gewinnt man an Höhe. Am Joch ange- Sagwand erfreut nun den erfolgreichen Ka- ca. 100 m der Steig Nr. 33 „Seealm/Jochgru- Ausgangspunkt für die Gammerspitze ist der kommen sind die Mühen geschafft. Vom „Ab- sererbezwinger. Der Abstieg erfolgt über den benkopf“ abzweigt. Von der Seealm, eine mit Parkplatz „Hohe Warte“ kurz vor dem Weiler trennungskreuz“, das an die Zeit erinnert, in Westgrat zur Kleegrubenscharte. Der Grat ist Almrosen bewachsene steile Mulde, steigt Aue an der Landesstraße Schmirntal. der Hintertux zu Schmirn gehörte, wandert anfangs nicht allzu breit, wird aber bald zum man höher bis zur Geländekante, von der Man folgt der Forststraße nach rechts, Be- man am künstlich angelegten Speichersee schilderung Weg Nr. 67 (nach links gibt es leicht abwärts hinüber zum Tuxerjochhaus auch Wegweiser – sie bescheren aber einen (2.313 m). Soll den Ausflug noch ein ganz Scheibenspitze ordentlichen Umweg!). Nach ca. 500 m be- schneller Gipfelerfolg krönen, kann man in Kasern ginnt der markierte Aufstieg am Steig. Durch wenigen Minuten hinter der Hütte auf das den Wald geht es aufwärts bis zur Lorenzalm. Pfannköpfl (2.388 m) steigen (720 HM, 2,5 h). Tuxerjochhaus Von der Almhütte an führt nun der Steig durch die weite Mulde leicht taleinwärts an- Kleiner Kaserer (3.093 m) steigend Richtung Grat. Am Grat, der Grenze Der Kleine Kaserer kann als nördlicher Tra- Jochgrubenkopf

Schoberspitzen

Kleiner Kaserer

Der Kaserer Winkel - Ausschnitt aus der Alpenvereinskarte 31/5 - Innsbruck und Umgebung mit einer Übersicht der Tourenziele aus Ausgangspunkt für dem hinteren Schmirntal; Originalmaßstab 1:50.000. (© BEV 2016, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV- zahlreiche Bergtouren Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien, N 23220/2016) 28 29

Die Schoberspitzen mit dem Ramsgrubner See, der ihnen zu Füßen liegt. Blick vom Hohen Riffler auf Olperer und Friesenbergscharte man einen freien Blick talauswärts und hin- den gut markierten und beschilderten Steig Weitwanderwege unter auf Toldern genießt. Die folgende Steil- Nr. 72 „Ramsgrubner See“. Oberhalb der Wie- stufe ist mit Lawinengattern verbaut, durch sen quert man im freien Gelände zum Wald. Wipptaler Höhenweg – eine Teilstrecke des mit ausgezeichneter Küche gibt. die der Steig kontinuierlich aufwärts bis zum Bis in eine Höhe von ca. 2.000 m führt der Europa Höhenwegs 2 Weiter talauswärts führt die Route auf der Gipfelkreuz des Jochgrubenkopfs führt. Da- Steig durch den Wald aufwärts, bis man auf Der Europa Höhenweg führt in 22 Etappen wenig befahrenen Talstraße. Nach ca. 1-stün- mit gesellt sich zum einmaligen Blick über die freien Wiesenhänge trifft. Ab hier wird die zuerst auf österreichischem Gebiet von Inns- diger Gehzeit gelangt man nach Toldern, das Schmirntal auch das malerische Bild vom Einsattelung zwischen Schönlahnerspitze bruck zum Brenner, dann in Italien weiter einem Weiler mit wunderschönen Bergbau- vergletscherten „Olperer-Fußstein-Duo“ (980 und Schoberspitzen angestrebt. Von der Ein- bis Brixen (Südtirol) und schließlich bis nach ernhöfen und Übernachtungsmöglichkeiten HM, 3 h). sattelung (2.300 m), dem Grat zum Kaserer Feltre (Veneto). Er weist eine Länge von ca. (z.B. im Gasthof Olpererblick). Winkl, folgt man dem Steig rechts aufwärts 340 km auf, die gesamte Gehzeit beträgt ca. Die nächste Etappe führt von Toldern durch Schoberspitzen (2.602 m) und erreicht den Ramsgrubner See (2.380 m). 130 Stunden. das Wildlahner Tal hinauf auf das Steinerne Ausgangspunkt für die beiden - sich wie Von hier gelangt man in die tiefe Scharte zwi- Auf der dritten und vierten Etappe wan- Lamm (2.528 m), dem Übergang ins Valsertal. zwei große Heuschober erhebenden- Scho- schen den Schoberspitzen. Bestiegen wird dert man auch durch die Bergsteigerdörfer Auf der Geraer Hütte (2.324 m) kann man die berspitzen ist das Wildlahnertal im hinteren die westliche, auf der das Gipfelkreuz steht. Schmirn und Vals. Die Route führt hier auf Bergwelt auf der Sonnenterrasse genießen Schmirntal. Von der Brücke folgt man ost- Für den Abstieg kann der Steig über das dem Wipptaler Höhenweg von kom- und ev. nach einer Hüttennächtigung zur seitig (links) dem Güterweg über die Wiesen Wildlahnertal empfohlen werden (1.100 HM, mend über das Kreuzjöchl (2.536 m) auf dem fünften Etappe aufbrechen, die weiter zur und erreicht damit am oberen Wiesenrand 4,5 h). Weg Nr. 25 A hinunter ins Kluppental zur Landshuter Europahütte führt. Almsiedlung „Die Hagler“, dann das Kluppen- Buchtipp: tal entlang hinaus bis Obern und Kasern im Infobroschüre: TVB Wipptal, Rathaus, Gogl, Hubert: Wipptaler Wanderbuch, Tyrolia Buchverlag Schmirntal, wo es im Alpengasthaus Kasern 6150 Steinach 256 S., 174 farb. Abb., 17 Übersichtskarten, ISBN 978-3-7022-3122-4 (Genusswirt) eine urige Einkehrmöglichkeit 30 31

Olperer Randonnée – eine Hüttenrundtour chen Sauerstoff im Jahre 1978 berühmt wur- um das Olperermassiv de. Auf sein Konto gehen aber auch zahlrei- Die Olperer Randonnée – eine Bergwander- che Erstbegehungen in den Rocky Mountains ung für ca. 4–5 Tage ist ein Erlebnis der be- und Expeditionen unternahm er unter ande- sonderen Art und verbindet die Bergsetiger- rem gemeinsam mit Reinhold Messner. dörfer St. Jodok und Ginzling im Zillertal. Die Peter Habeler ist gebürtiger Zillertaler (ge- Zustiege zur Ausgangshütte (von St. Jodok/ boren 1942 im Mayrhofen). Anlässlich seines Schmirn/Vals aus ist es die Geraer Hütte) dau- 70. Geburtstages wurde ihm diese 6-tägige ert ca. 2–3 Stunden, die Etappen zwischen Höhenwanderung gewidmet. Die „Peter Ha- den Hütten liegen bei 4–8 Stunden Gehzeit. beler Runde” führt von der Geraer Hütte über Hochalpine Wanderausrüstung sowie Trittsi- das Tuxerjoch Haus, das Friesenberghaus, die cherheit sind für diese Tour Voraussetzung. Olpererhütte, das Pfitscherjochhaus und die Landshuter Europa-Hütte wieder zurück zur Route Olperer Randonnée: Geraer Hütte. Zusteigen kann man sowohl 1. Tag: Geraer Hütte, 2.324 m vom Bergsteigerdorf St. Jodok, Schmirn- und Tel. +43/(0)676/9610303 Vals aus (von Vals über die Touristenrast auf [email protected] dem Weg 502 zur Geraer Hütte oder auf dem 2. Tag: Olperer Hütte, 2.388 m Weg 529 zur Landshuter Europa-Hütte; von Im Sagwand Nordpfeiler – eine Tour, die Spezialisten vorbehalten ist. Tel. +43/(0)664/4176566 Schmirn-Toldern über den Weg 525 über das [email protected] Steinerne Lamm zur Geraer Hütte oder von Klettern 3. Tag: Friesenberghaus 2.498 m Schmirn-Kasern auf dem Weg 324 über die Tel. + 43/(0)676/7497550 Kleegrubenscharte zur Geraer Hütte) als auch Im Valsertal wird schon seit den Heldentagen des Alpinismus geklettert. Klingende Namen [email protected] vom Bergsteigerdorf Ginzling direkt zum Frie- wie Fußstein Nordkante, Sagwand Nordpfeiler oder Schrammacher Nordwestwand befinden 4. Tag: Spannagelhaus, 2.531 m senberghaus, vom Gasthof Breitlahner oder sich im Valsertalkessel, der sich rund um die Geraer Hütte emporhebt. Neben den alpinen Tel. +43/(0)664/5158273 vom Schlegeisstausee auf das Friesenberg- Klassikern gibt es in St. Jodok, Schmirn und Vals aber noch viel mehr für Freunde der Verti- [email protected] haus - oder auch auf das Pfitscherjochhaus. kalen zu erleben. Ob Sportklettern, Bouldern, Klettersteiggehen oder Eisklettern – für jeden 5. Tag: Geraer Hütte Geschmack ist etwas dabei. Route Peter Habeler Runde: 1. Etappe: Geraer Hütte - Tuxerjoch Haus Alpine Klassiker Peter Habeler Runde 4,5 - 5 Stunden Ausgangspunkt für alle alpinen Touren im Valsertal ist die Geraer Hütte. Über die Verhältnis- Peter Habeler ist ein österreichischer Extrem- 2. Etappe: Tuxerjoch Haus - Friesenberghaus se in den jeweiligen Touren gibt der Bergführer und Hüttenwirt Arthur Lanthaler gerne Aus- bergsteiger, der unter anderem durch die 4,5 - 5 Stunden kunft. Bei allen Touren handelt es sich um ernste alpine Unternehmungen mit teilweise sehr Besteigung des Mount Everest ohne zusätzli- 3. Etappe: Friesenberghaus - Olpererhütte großer Steinschlaggefahr, schlechter Absicherung und schwierigen Abstiegen, die nur von 2,5 Stunden äußerst erfahrenen Kletterern begangen werden sollen. 4. Etappe: Olpererhütte - Pfitscherjochhaus 4 Stunden 5. Etappe: Pfitscherjochhaus - Landshuter Fußstein Nordkante grad 5-, an gebohrten Standplätzen, mit we- Europa-Hütte; 4 Stunden Zugang: Von der Geraer Hütte über den Ol- nigen Normalhaken als Zwischensicherung, 6. Etappe: Landshuter Europa-Hütte - Geraer pererweg bis zum Gletscher. Über den Glet- bis zum Gipfel. Hütte; 6,5 - 7 Stunden scher (Vorsicht Spalten!) bis links unter der Abstieg: Entweder über die Südrinne Kante. An geeigneter Stelle auf das große (Schwierigkeitsgrad 2, Steinschlag!) abstei- Band ansteigen, von dort nach rechts queren gen oder über die Abseilpiste zurück auf den Infobroschüre: TVB Wipptal, Rathaus, bis zum gebohrten Standplatz. Gletscher und von dort entlang des Zustiegs- 6150 Steinach Route: In ca. 12 Seillängen im Schwierigkeits- weges zurück zur Geraer Hütte. 32 33

Sportklettern Routen: In den vergangenen Jahren hat sich das Valsertal zu einem tollen Sportkletterge- Nr. Schwierigkeit Nr. Schwierigkeit biet entwickelt, in dem vom 4. bis zum 10. UIAA UIAA Schwierigkeitsgrad bestens abgesichert ge- 1. 6- 7. 8+/9- klettert werden kann. Im Gegensatz zu vie- len anderen Klettergebieten kann man hier 2. 6 8. proj. noch einsame Tage am Fels verbringen, ohne 3. 5 9. 9- Rummel, ohne Hektik. Ständig kommen 4. 4 10. 8-(ausstieg nr6: Die Fußstein Nordkante, dank der unermüdlichen Arbeit von Werner 8) alpine Herausforderung Gürtler und Andreas Stolz neue Routen dazu. 5. 7+ 11. 6+ im 5. Schwierigkeits- Stellvertretend für die vielen Möglichkeiten grad wird hier der Klettergarten „Rossstall“ be- 6. proj.(ca. 11-) schrieben. Normalhaken. Weitere Infos siehe Buchtipp Seite 32. Abstieg: Vom Gipfel kurz über den Grat und dann Richtung Zeischalm und Touristenrast Klettergarten Rossstall abklettern bzw. absteigen (Schwierigkeits- Zugang: Im Alterertal (am Ende das Valser- grad 2, Steinschlag!) tals) in 15 Minuten zum Felsen.

Bouldern Der Klettergarten Rossstall bietet insgesamt 2 Die unzähligen Blöcke im Alterertal eignen 11 Routen in zwei Sektoren. sich ideal, um die Finger an den Granit zu le- 1 gen und zu bouldern. 4

Zugang: 3 Klettern am Fußstein Ins Alterertal (am Ende des Valsertals) und 5 dann zu den vom Forstweg aus sichtbaren Sagwand Nordpfeiler (und nicht gleich sichtbaren) Blöcken. Zugang: Von der Geraer Hütte über Geröllfel- Boulder: der bis rechts unterhalb des Pfeilers. Wo gibt’s das noch? Nicht der Menschenmas- Route: Drei Seillängen rechts des Wasser- se zum Fels nachrennen, sondern eigenstän- streifens empor, dann nach links. Die Rinne dig ein Gebiet kennenlernen, bouldern, ent- schnell queren (Steinschlag!). Weiter entlang decken, Abenteuer erleben. Ganz bewusst des Pfeilers, teilweise nach rechts auswei- beschreiben wir hier nicht die einzelnen chend, in knapp 20 Seillängen (Schwierig- Blöcke, sondern laden unsere Gäste auf eine keitsgrad 6-) zum Gipfel. Die Tour ist deutlich Entdeckungsreise ein, die viel Freude berei- anspruchsvoller, brüchiger und ernster als ten wird. Jedenfalls garantieren wir, dass so- die Fußstein Nordkante. Insgesamt stecken in wohl für den Anfänger als auch für den Profi der gesamten Tour nur 20, zum Teil schlechte, etwas dabei ist.

9 8 Buchtipp: 6 5 10 11 Orgler, Andreas: Klettern in den Stubaier Alpen und im Valsertalkessel, ISBN 3-926801-21-0 34 35

Tourentipps Winter

Peter Kofler Klettersteig − fenden Aus-(Tief)-Blick auf das Schmirn- und Stafflacher Wand Valsertal sowie die Brennerberge. SALEWA- Im Sommer 2012 wurde der „Peter Kof- Sicherheitsausrüstung kann in St. Jodok bei ler” Klettersteig in der Stafflacher Wand in Textil Eller (Montag bis Freitag) bzw. im Gast- St. Jodok errichtet. Der Bau erfolgte im Ein- hof Lamm (Samstag und Sonntag) ausgelie- klang mit der Natur und gemäß der neuesten hen werden. Richtlinien im Klettersteigbau. Die 650 Meter lange Route zeichnet sich Weitere Informationen: durch ihre Ortsnähe (Zustieg 15 Minuten), www.wipptal.at die mittlere Schwierigkeit (C, für sportliche www.bergsteigen.at Kinder ab 12 Jahren mit Klettersteigerfah- www.tourentipp.de rung geeignet), die einzigartige Erreichbar- www.klettersteig.com keit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und www.almenrausch.at seine optimale Routenführung aus. www.alpintouren.com Am Ende des Klettersteigs befindet sich ein „Gipfelkreuz“ und man erlebt einen umwer-

Skitouren

Die Tuxer Alpen bieten eine Fülle von Tourenmöglichkeiten. Bereits nach den ersten Schnee- fällen im November oder Dezember kann man mit der Skitourensaison beginnen – und auch im Frühsommer gibt es noch Rinnen und Flanken, die prädestiniert sind für Firn- und Figltou- ren. Die Tourenvielfalt reicht von kurzen, einfachen und auch ziemlich sicheren Skitouren mit 700–900 HM bis zu anspruchsvollen, hochalpinen Unternehmungen. Aufgrund der Nähe zur Wetterscheide Brenner sind die Schneeverhältnisse oft kleinräumig sehr unterschiedlich. Sowohl von Norden als auch von Süden kann es zu Niederschlägen kommen, sodass die Täler als sehr schneesicher gelten.

Bitte beachten Sie die aktuelle Lawinensituation! www.lawine.tirol.gv.at NEU: Wintertourentransfer - Informationen siehe Seite 42

Vennspitze (2.390 m) Südosten über eine Wiese bis zum Wald- Die Vennspitze gilt als einfache, relativ si- rand. Anschließend sollte man die extra für chere und stark frequentierte Skitour. die Tourengeher ausgeholzte Waldschneise Der Ausgangspunkt befindet sich am Pa- für den Aufstieg benützen, damit im dich- dauner Sattel, der vom Valsertal aus mit dem teren Wald das Rotwild nicht unnötig auf- Auto (häufig Kettenpflicht) erreichbar ist. geschreckt wird. Ab der Waldgrenze ist der Die Tour ist fast immer gespurt, direkt vom pyramidenförmige Gipfel bereits sichtbar Parkplatz in Padaun startet man in Richtung (800 HM, 2 h). 36 37

Gipfelkreuz auf der Vennspitze Am Grat zwischen Gammerspitze und Gampesspitze

Silleskogel (2.418 m) den man nach links quert – nach der Steil- Leiten quert man die Lichtung und erreicht fache, oft bereits im Frühwinter mögliche Beim Silleskogel handelt es sich um den ru- stufe hält man sich wieder eher rechts. Ab nach weiteren 300 HM den Gipfelkamm. Die und nahezu waldfreie Skitour. Die Tour star- higeren Nachbargipfel der Vennspitze. Auf Hochbloaden orientiert man sich links und Ottenspitze ist nach der Bewältigung der fla- tet in Schmirn vom Parkplatz beim letzten dem Fahrweg nach Padaun parkt man bei steigt in einen weiten Kessel auf – bald wird chen Schneise bereits sichtbar und nach dem Bauernhof vor dem Eingang ins Kluppental. der fünften und letzten Kurve (Rechtskurve). die Scharte gleich links von einem sehr mar- Aufstieg in einem lichten Wald und abschlie- Dort steigt man hinter dem Hof kurz einen Anfangs folgt man einem Forstweg nach kanten Stein sichtbar (1.300 HM, 3,5 h). ßend in einem steileren Gipfelhang bald steilen Hang hinauf, dann quert man den Osten. Bei den Wiesen der Sillalm hält man Ein weiterer Aufstieg zum Kraxentrager erreicht. Quert man unterhalb des Gipfel- Sommerweg nach rechts. Beim bald erreich- sich links und steigt entlang des Sommer- (2.999 m) direkt über den Grat (Kletterstellen hanges weiter Richtung Südosten und steigt ten Graben wechselt man die Bachseite und weges durch eine steile Mulde zu einer freien im 2. Grad) oder den dahinterliegenden Kes- dann bei einer kleinen Hütte zum Grat auf, so kommt bei einer Almhütte mit Materialseil- Schneise auf. In dem steilen Tal geht es nun sel ist möglich. kommt man über den Windbichl und die Rie- bahn vorbei. Nach einem Flachstück hält hinauf bis in etwas flacheres, schönes Ski- penspitze (2.460 m) zur Gammerspitze. man sich eher links, bei der nächsten flache- gelände. Im oberen Bereich quert man nach Ottenspitze (2.179 m) Leiten (2.079 m) 2 Stunden sollte man für diese Tour (750 HM) ren Passage nach rechts. Der letzte steilere links und steigt dann in die Scharte links vom Die Ottenspitze (oft auch „Ulten“ genannt) einplanen. Der Leiten ist noch etwas kürzer Abschnitt und der Kamm (Gamskar) sind Gipfel auf. Dieser ist dann in wenigen Minu- ist die meistbegangene Skitour des Schmirn- (650 HM), mäßig steil und auch bei schlech- sichtbar, von dort ist man in wenigen Minu- ten zu Fuß erreichbar (900 HM, 2,5 h). Beim tales und befindet sich gleich am Talanfang terem Wetter und weniger sicheren Verhält- ten zu Fuß am Gipfel (850 HM, 2,5 h). nordseitig gelegenen Gipfelhang ist die La- auf der Schattenseite. Der Parkplatz ist am nissen empfehlenswert. winensituation auch im Aufstieg genau zu höchsten Punkt des vorderen Tales unterhalb Gammerspitze (2.537 m) betrachten (oftmals Windverfrachtungen). des Gasthauses „Schmirnerstadel“. Nach dem Fischersnapf (2.493 m) Diese Skitour ist steil und rassig – die 1.200 Aufstieg über eine Wiese zieht eine mäßig Hierbei handelt es sich um eine relativ ein- HM ( ca. 3,5 h.) ziehen direkt in einer Rinne Sumpfschartl (2.666m) steile Schneise etwas nach links. Mehrmals Einen Kilometer vor dem Ende des Valser- quert man einen Forstweg, in der Höhe von Buchtipps Skitourenführer: tales (Jausenstation Touristenrast) startet ca. 1.800 m befindet sich eine Lichtung. Für Tuxer und Zillertaler Alpen, Markus Stadler, ISBN978-3-936740-82-0 man nordseitig über freie Wiesen hinauf zur die Ottenspitze folgt man hier einer flachen Skitourenführer Tirol, Axel Jentzsch-Rabl und Johann Zagajsek, ISBN978-3-902656-06-3 Bloaderalm. Dahinter liegt ein Wasserfall, Schneise nach Südosten, für den kürzeren Skitouren im Wipptal, Ulrich Kössler, ISBN978-88-7073-650-2 38 39

(Jeneweinrinne) hoch zum Gipfel. Unterhalb zurück. Bei dieser Tour bewältigt man 1.600 Winterwandern und Vals bietet sowohl der Zeischkessel, als auch des Gasthauses Jenewein in Schmirn (Park- HM, wofür man 4 Stunden einplanen sollte. schneeschuhwandern das Alterertal eine Vielzahl an Eiszapfen, die möglichkeit) quert man den Bach, um an- zum Klettern einladen. Achtung: Bei allen schließend sich eher rechts haltend, durch Olperer (3.476 m) Im Schmirn- und Valsertal gibt es mehrere Eisfällen herrscht sehr große Lawinengefahr. einen lichten Wald aufzusteigen. Bald kommt Beim Olperer sind fast 2.000 HM zu bewälti- geräumte Winterwanderwege (z.B. den Un- Lawinensituation beachten! Lawinen-Notfal- man zu einer breiter werdenden Schneise. gen – es handelt sich dabei um eine heraus- teren Waldweg, der an der Kalten Herberge lausrüstung mitführen! Gut gestuft folgt man dieser, um nach einem fordernde, hochalpine Tour mit Kletterpassa- vorbei führt sowie den Winterwanderweg letzten sehr steilen Hang den Kamm etwas gen. Vom Wetterkreuz (siehe Kleiner Kaserer) von Padaun zum Klammergrat. östlich des Gipfels zu erreichen. hält man sich eher rechts und steigt hinauf Als besonders schöne Schneeschuhwander- zum gut sichtbaren Gletscherbruch. Über ung gilt die Tour zur Kalten Herberge und Kleiner Kaserer (3.090m) den teils spaltigen Gletscher geht es jetzt dann weiter Richtung Zirma-Alm sowie der Vom Parkplatz im Wildlahnertal in Schmirn nach Osten aufwärts, bis links auf einen Rü- Aufstieg zum Rauhen Kopf, der etwas an- quert man den Bach und folgt anschließend cken gewechselt werden kann. Auf der Wild- spruchsvoller ist. einem Forstweg bis zu einer Almhütte auf lahnerscharte befindet sich die Bergstation Im Valsertal gibt es besonders schöne, teil- knapp 1.900 m. Rechts vom Bach erreicht eines Liftes des Zillertaler Gletscherskige- weise ebene Möglichkeiten im Naturschutz- man nach einer flacheren Passage die erste biets. Der darauf folgende Gipfelanstieg am gebiet am Talende, zur Bloaderalm oder von Steilstufe, eine weitere Stufe führt hinauf Nordgrat ist nach einer steilen Flanke eine Padaun aus zur Vennspitze. zum Wetterkreuz. Über kleine Rücken und plattige Kletterei im 2.-3. Grad - einzelne Me- Für alle, die gerne in Gesellschaft wandern, Mulden orientiert man sich in Richtung Höll- tallstifte und Haken sind vorhanden. Steigei- werden wöchentlich geführte Schneeschuh- scharte rechts vom Kleinen Kaserer. sen, Eispickel und je nach Verhältnissen Seil wanderungen angeboten. Eine Stahlseilsicherung führt zum Gipfel und Klettergurt sind notwendig. Für diese Infos zu geführten Touren inkl. Materialver- über einen teilweise recht schmalen Block- anspruchsvolle Skitour sollte man ca. 6 Stun- leih im TVB Wipptal unter der Tel. Nr.: +43/ grat – diese letzten 100 HM legt man zu Fuß den im Aufstieg veranschlagen. (0)5272/6270.

Aufstieg zum Silleskogel mit Blick über das Valser- und Wipptal hinweg Langlaufen

Langlaufen bei Sonnenschein – die bestens gepflegte, ca. 8 km lange Rundloipe star- tet bei der Pfarrkirche Schmirn und führt in Beim Zugang zu den Eisklettergebieten ist jedenfalls leichter Steigung nach Toldern und dann in die Lawinensituation genau zu beachten. einer Schleife ins Wildlahnertal. Eine weitere, sehr schneesichere, wenn auch nicht allzu lange Rundloipe (ca. 4 km) befin- det sich am Talende des Valsertales. In Kasern (1.600 m) wird eine ca. 3 km lange Rundloipe gespurt.

EISKlettern

Schon seit 1980 ist das Schmirn- und Valser- tal den Eiskletterern ein Begriff. In Schmirn lockt das Kluppental mit etwa 10 Eisfällen. In 40 41

Alternativen für weniger gutes Wetter Rodeln Auch die Rodelbahn am Ende des Valsertales zum Schwarzen Brunnen zählt zu den weni- Im Schmirntal bietet sich die Rodelbahn von ger schwierigen Bahnen der Region – sie be- Öffentliche Bücherei in Schmirn gen von Dörfern, Städten, Bahnhöfen und der Kalten Herberge als besonders familien- ginnt bei den Almen „Unterm Nock“ und ist In der Bücherei im Gemeindeamt Schmirn Landschaften stellt eine faszinierende Welt freundlich und schneesicher an (1,8 km Län- ca. 1 km lang. wird eine große Auswahl an Büchern und in Miniaturgröße dar. Auf einer Fläche von ca. ge). Der ca. 30-minütige Aufstieg beginnt in Auf Grund der Höhenlage sind diese 3 Rodel- Spielen angeboten. An den Öffnungstagen 30 m² fahren 56 computergesteuerte Züge Toldern, in der Nähe des Gasthauses Olper- bahnen meist auch bei geringerer Schnee- kann man nach Herzenslust stöbern und sich von einer High-Tech-Station zur anderen, die erblick, wo der Wirt auch Leihrodeln gegen lage im Tal sehr schneesicher und in gutem gemütlich bei einer Tasse Kaffee die passen- unterirdische Verkabelung hat eine Länge einen kleinen Unkostenbeitrag anbietet. Die Zustand. den Bücher und Spiele aussuchen. von 5,2 km. Die wunderschöne Hintergrund- Rodelbahn führt vorbei am romantischen landschaft hat Hanns Jenewein selbst künst- Wallfahrtskirchlein Kalte Herberge und endet Gemeindeamt, 6154 Schmirn lerisch gestaltet. auf 1.750 m Seehöhe. Eislaufen und Eishockey Tel.: +43/(0)5279/5203 Hanns Jenewein Ebenfalls empfehlenswert ist die Rodelbahn [email protected] Leite 90 b, 6154 St. Jodok in Padaun, die ca. 1,5 km lang ist und beim Der Eislaufplatz in St. Jodok wird jeden Win- Öffnungszeiten: Tel.: +43/(0)5279/5251 Parkplatz oberhalb des Gasthauses Steckhol- ter vom Eishockey-Verein St. Jodok vorbild- jeden Freitag von 15.00 – 17.00 Uhr und zer beginnt. lich gewartet. Aus diesem Grund ist das Eis- jeden 1. Montag im Monat von Landeshauptstadt Innsbruck laufen in St. Jodok bei freiem Eintritt möglich. 19.00 – 21.00 Uhr Dank der guten Zugverbindung (stündlich In den Weihnachtsferien (vom 27.12. bis fahren von St. Jodok aus Züge nach Inns- 10.1.) sowie an allen Wochenenden ist neben Basecamp bruck – Fahrzeit 25 min.) kann man das viel- dem beleuchteten Eislaufplatz ein beheiztes Himmel und Halle - ein Fitness-Center der fältige kulturelle und sportliche Angebot der Holzhaus zum Wärmen und „Sich-Stärken“ anderen Art; modern ausgestatteter Kletter- Landeshauptstadt bei Schlechtwetter bes- geöffnet (17.30 – 22.00 Uhr). Man kann also turm mit eigenem Boulderbereich. tens nutzen. Neben zahlreichen Sehenswür- zuerst bei toller Musik auf dem Eis ein paar Basecamp Mühlbachl digkeiten (z.B. Altstadt mit Goldenem Dachl Runden drehen und sich anschließend bei Statz 49, 6143 Mühlbachl (Sitz der Alpenkonvention), Stadtturm, Hof- einem heißen Glühwein oder Tee im Zelt wär- Tel.: +43/(0)5273/77066 burg und Hofkirche, Schloss Amras, Berg Isel men. Auch für den kleinen Hunger nach dem [email protected] mit Tirol-Panorama und Kaiserjägermuseum, Winterliches Schmirn Eislaufen ist bestens gesorgt. www.basecamp-tirol.at usw.) gibt es mehrere Sportstätten (Hallen- Öffnungszeiten: und Freischwimmbäder, Kletterhalle, Eishal- Mo. - Fr.: 9.00-12.00/16.00-21.30 Uhr le,…) Auch der Alpenzoo ist sicherlich einen Sa.: 9.00-12.00 Uhr/16.00-20.00 Uhr Besuch wert. So.: 14.00-18.00 Uhr Weitere Informationen zur Landeshauptstadt Feiertags geschlossen! Innsbruck unter: www.innsbruck.info

Kletterhalle und Boulderraum BBT-Infocenter im JUFA-Hotel Auf 800 m² Ausstellungsfläche erfährt man Alfons-Graber-Weg 1, 6150 Steinach alles über den Bau des längsten Eisenbahn- Tel.: + 43/(0)57083/510 tunnels der Welt, den Brenner-Basis-Tunnel. [email protected] Öffnungszeiten: www.jufa.eu Di. - So.: 10.00-17.00 Uhr JUFA-Hotel Modelleisenbahn zum Besichtigen Alfons-Graber-Weg 1, 6150 Steinach in St. Jodok Tel.: +43/(0)512/4030400 Die bemerkenswerte Anlage mit 630 Metern [email protected] Winterwanderweg zur Kalten Herberg Geleisen und maßstabgetreuen Nachbildun- www.tunnelwelten.com 42 43

Anreise Partnerbetriebe

onalzüge stündlich) bis St. Jodok. Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Bergstei- Dort umsteigen in den Linienbus für das gern und Skitourengehern ein. Ein frühes Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die Ver- Schmirntal und Valsertal (Bus- und Zugver- mittlung eines Bergführers oder Tipps zu Touren gehören ebenso zur Serviceleistung wie die bindungen auf www.vvt.at). Verwendung vieler regionaler Produkte in der Küche. Außerdem erhalten Sie als Mitglied eines Alpinen Vereins (Gegenrechtsabkommen) 10 % Anreise mit dem PKW Ermäßigung auf das Standardangebot (Übernachtung mit Frühstück, Ferienwohnung, etc.). Von Norden: Auf der A12 bis Innsbruck, wei- Bitte legen Sie dazu Ihren Mitgliedsausweis bei der Abrechnung vor. ter auf der A13 (Brennerautobahn – maut- pflichtig) bis zur Abfahrt Matrei/Steinach, Detaillierte Informationen zu allen Partnerberbetrieben finden Sie unter: weiter ca. 10 km auf der B182 Richtung Bren- www.bergsteigerdoerfer.at/705 ner, bei Stafflach links abzweigen Richtung St. Jodok/Schmirn/Vals. Bergsteigerhotel „Das Lamm” Ferienwohnungen Saxerhof Von Süden: Auf der A13 (Brennerautobahn) Petra und Patrick Zwölfer Eller Herta bis zur Abfahrt Brennersee, weiter auf der 6154 St. Jodok 7 Rohrach 12, 6154 Schmirn Anreise mit Bahn und Bus B182 ca. 7 km Richtung Innsbruck bis Staff- Tel.: +43/(0)5279/5201 Tel.: +43/(0)5279/5358 Von Norden: Mit der Bahn von Innsbruck (Re- lach, rechts abzweigen Richtung St. Jodok/ Fax. +43/(0)5279/5201 Mobil: +43/(0)664/43 68 721 gionalzüge stündlich) bis St. Jodok. Schmirn/Vals. [email protected] [email protected] Von Süden: Mit der Bahn vom Brenner (Regi- www.das-lamm.at www.saxerhof.at

Berggasthof Steckholzer Urlaub am Bauernhof Gattererhof Fam. Wolf Fam. Lutz Mobilität vor Ort Padaun 19, 6154 Vals Hochmark 22, 6154 Schmirn Tel.: +43/(0)5279/5390 Tel.: +43/(0)5279/5440 Wanderbus (auf telefonische Vorbestellung bis zum Vorabend, 20:00 Uhr) [email protected] Fax: +43/(0)5279/5440 Mai bis Oktober www.gasthof-steckholzer.at [email protected] Samstag und Sonntag: www.urlaubambauernhof.at/gattererhof 16.30 Uhr ab Vals Touristenrast --> St. Jodok Gasthaus Olpererblick 16.45 Uhr ab St. Jodok --> Schmirn --> Kasern Katrin Früh Urlaub am Bauernhof Jörglerhof 17.15 Uhr ab Schmirn Kasern --> Toldern --> St. Jodok Toldern 11a, 6154 Schmirn Fam. Gatt Sonntag: Tel.: +43/(0)5279/20 120 Vals 42, 6154 St. Jodok 7.45 Uhr ab St. Jodok --> Schmirn --> Toldern --> Kasern und wieder retour nach St. Jodok od. +43/(0)664/33 84 44 Tel.: +43/(0)5279/5341 Adresse: Busreisen Eller, Tel.: +43/(0)664/2322528, [email protected] [email protected] Fax: +43/(0)5279/5341 www.olpererblick.at [email protected] Wintertouren-Transfer (auf telefonische Vorbestellung bis zum Vorabend, 20.00 Uhr) www.urlaubambauernhof.at/joerglerhof Abfahrt täglich um 08.30 Uhr ab Gasthof Lamm, St. Jodok: Mo, Do: --> Padaun – Berggasthof Steckholzer Di, Fr, So: --> Schmirn/Toldern – Gasthaus Olpererblick Mi, Sa: --> Schmirn/Muchnersiedlung – Schmirner Stadl Rückfahrt jeweils um 14.00 Uhr Gäste mit Gästekarte fahren kostenlos Ohne Gästekarte: € 5,-- pro Fahrt für Padaun und Schmirn/Toldern € 3,-- pro Fahrt für Schmirn/Muchnersiedlung

Adresse: Taxi/Kleinbus Mader Christoph (Gh. Geraerhof, St. Jodok), Tel.: +43/(0)664/7880540 44 45

Schutzhütten

Haus Gertraud Haus Staud Geraer Hütte (2.324 m) Fam. Salchner Christoph Staud (Agnes Staud) (N 47° 02,606', O 11° 37,702') Toldern 12a, 6154 Schmirn Hochmark 20 a DAV-Sektion Landshut Tel.: +43/(0)5279/5484 6154 Schmirn Tel. Hütte: +43/(0)676/96 10 303 Fax: +43/(0)5279/5484 Tel.: +43/(0)5279/5249 od. +43/(0)664/51 06 830 [email protected] od. +43/(0)664/18 20 487 [email protected] www.ferienwohnung-wipptal.at www.wipptal.at www.geraerhuette.at

Haus Carola Alpengasthaus Kasern Fam. Fleckinger (keine Übernachtungsmöglichkeit) Landshuter Europa-Hütte (2.693 m) Tuxerjochhaus (2.310 m) Stafflach 67, 6154 St. Jodok Gabriela Eller (N 46° 59,826', O 11° 34,832') (N 47° 60’ , O 111° 39') Tel.: +43/(0)5279/5206 Kasern 43 DAV-Sektion Landshut Österreichischer Touristenklub [email protected] 6154 Schmirn Tel.: +39/0472/64 60 76 Tel.: +43/(0)5287/87 216 www.wipptal.net/fleckinger Tel.:+43/(0)5279/5415 od. +39/338/21 24 738 od. +43/(0)5285/64 555 od. +43/(0)664/94 57 226 [email protected] [email protected] Gästehaus Fischer [email protected] Familie Spieß www.gasthof-kasern.at Rohrach 11, 6154 Schmirn Tel.: +43/(0)5279/5578 [email protected] www.members.aon.at/gaestehausfischer 46 47

Wanderkarten Wichtige Adressen

Alpenvereinskarten Nr. 31/3 - Brenner- TVB Wipptal Tourismusverband Wipptal [email protected] berge, Nr. 31/5 Innsbruck und Umgebung Winterkarte Kompass Rathaus, 6150 Steinach www.oetk.at Maßstab 1:50.000 Maßstab: 1:25.000 Tel.: +43/(0)5272/6270 Fax: +43/(0)5272/2110 Deutscher Alpenverein Mayr Wipptal und seine Seitentäler Kompass Wanderkarte Nr. 36 - Innsbruck [email protected] Sektion Landshut Wander-, Rad- und MTB-Karte Maßstab 1:50.000 www.wipptal.at Ländgasse 144 /Ländtor Maßstab 1:25.000 84028 Landshut Kompass Wanderkarte Tiroler Höhenweg Gemeindeamt Schmirn Tel.: +49/(0)871/27 36 64 TVB Wipptal Wander- und Radtourenkarte Maßstab 1:50.000 6154 Schmirn Fax: +49/(0)871/96 64 082 Matrei/Mühlbachl//Navistal/Schmirn- Tel.: +43/(0)5279/5203 www.alpenverein-landshut.de tal/Valsertal Fax: +43/(0)5279/5533 Maßstab 1:25.000 [email protected] Berg- und Skiführer, Gemeindeamt Vals Bergwander- und Naturführer 6154 St. Jodok Tel.: +43/(0)5279/5209 Wipptal-Alpin Fax: +43/(0)5279/5209 4 Bergführerbüro [email protected] Statz 49, 6143 Tel.: +43/(0)664/45 27 094 Österreichischer Alpenverein [email protected] Sektion Steinach/Brenner www.wipptal-alpin.com Obmann: Pittracher Johann Trinserstraße 26 Hubert Gogl 6150 Berg- und Skiführer Tel.: +43/(0)664/73 03 00 83 Tel.: +43/(0)664/81 78 698 [email protected] [email protected] www.alpenverein.at/steinach-brenner Thomas Senfter Bergrettung Berg- und Skiführer (Anwärter) Ortsstelle St. Jodok/Schmirn/Vals Tel: +43/(0)664/47 33 231 Notruf 140 und 112 [email protected] [email protected] www.thomassenfter.at

Naturschutzgebiet Valsertal Peter Weber Betreuer: Mag. Klaus Auffinger Berg- und Skiführer, Canyoning IVBV Gemeindeamt Vals, 6154 Vals Tel.: +43/(0)664/75 01 40 98 Tel.: +43/(0)676/885 088 22 40 [email protected] [email protected] www.tiroler-schutzgebiete.at Arthur Lanthaler Berg- und Skiführer Österreichischer Touristenklub Hüttenwirt Geraerhütte Bäckerstraße 16, 1010 Wien Tel.: +43/(0)664/51 06 830 Tel.: +43/(0)1/51 23 844 [email protected] Fax: +43/(0)1/512 16 57 - 74 www.geraerhuette.at 48 49

Georg Messner Amor Roland Bergwanderführer und Skiführer Bergwanderführer Tel.: +43/(0)5274/875 50 od. Tel.: +43/(0)664/33 75 765 +43/(0)664/22 60 287 [email protected] [email protected] www.snowsport-messner.at Gisela Ungerank Bergwanderführerin Joakim Strickner Tel.: +43/(0)664/16 41 592 Bergwander- und Naturführer [email protected] Tel.: +43/(0)650/43 11 833 [email protected] Taxidienste im Wipptal Helga Maria Hager Wipptal Taxi +43/(0)664/12 23 055 Bergwanderführerin Busreisen Eller +43/(0)664/23 22 528 Tel.: +43/(0)664/40 07 966 Christoph Mader +43/(0)664/7880540 [email protected] www.helgasalm.at

Käthe Hörtnagl Bergwanderführerin Tel.: +43/(0)664/34 43 795 [email protected]

Literaturempfehlung: Gogl, Hubert: Wipptaler Wanderbuch Viggar- und Arztal, Navistal, Schmirn- und Valsertal, Obernberg- und Gschnitztal, Brennerregion 256 Seiten mit 80 Tourenvorschlägen, 174 farb. Abb., 17 doppelseitigen Kartenausschnitten auf der Basis 1:50.000, mit eingezeichneten Routenverläufen, Streckendiagrammen zu den einzelnen Wanderungen und einer Übersichtskarte 11,5 x 18,5 cm, Klappenbroschur Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011, ISBN 978-3-7022-3122-4 50

Impressum / Bildnachweis Richtiges Verhalten in den Bergen

Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck 1. Vor jeder Tour muss die Bergerfahrung und körperliche Eignung aller Teilnehmer – Erwachsener und Texte: Helga Beermeister, Hubert Gogl (aus: Wipptaler Wanderbuch) Kinder – geprüft werden. Bergsteigen verlangt oft Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Grafik: SuessDesign.de 2. Jede Bergtour soll an Hand von Tourenbeschreibungen und Wanderkarten genau geplant werden. Layout und Redaktion: Christina Schwann, ÖAV Auch Auskünfte Alpiner Vereine und Ortskundiger, wie Bergführer und Hüttenwirte, können dabei ent- Druck: Samson Druck, St. Margarethen scheidend helfen. 3. Entsprechende Ausrüstung und Bekleidung sind für das Bergsteigen notwendig. Im Winter muss man die Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde), beim Klettern oder für den Klettersteig die adäquate Sich- Bildnachweis: erungsausrüstung inkl. Helm mitführen. Beim Bergwandern braucht man vor allem feste, hohe Schuhe mit griffiger Sohle. Da das Wetter in den Bergen oft sehr rasch umschlägt, sind Regen- und Kälteschutz Titelbild: Kelderkapelle im Herbst, Joakim Strickner ebenfalls sehr wichtig. Bild Rückseite: Panorama von der Vennspitze, Christina Schwann 4. Aus Gründen der Sicherheit sollten vor dem Aufbruch Weg und Ziel der Tour sowie der voraussichtliche Zeitpunkt der Rückkehr dem Hüttenwirt bzw. Hotelier oder Freunden bekannt gegeben werden. Amor, Roland: S. 39 (u.) 5. Das Tempo muss den schwächsten Mitgliedern der Gruppe angepasst werden. Speziell zu Beginn der Archiv Gemeinde Schmirn: S. 6 Tour ist auf besonders langsames Gehen zu achten. Unbedingt andere Teilnehmer beobachten, damit Archiv Gemeinde Vals: S. 7, 10, 12 Erschöpfung rechtzeitig erkannt werden kann. Archiv DAV-Sektion Landshut (Willi Scheithauer): S. 11 6. Markierte Wege nicht verlassen. Um Stürze zu vermeiden, ist auch im leichten Gelände größte Auf- Ganzer, Daniel: S. 34 (l.) merksamkeit notwendig. Vorsicht beim Begehen von steilen Grashängen, vor allem bei Nässe. Besonders Gogl, Hubert: S. 13, 14 (o.), 16, 18, 20, 22 (o.), 24 (u.), 25 (o.), 26, 28, 38 gefährlich ist das Überqueren von steilen Schneefeldern bzw. Gletschern. Gürtler, Werner: S. 33 (r.) 7. Das Abtreten von Steinen ist unbedingt zu vermeiden, weil dadurch andere Bergwanderer verletzt wer- Hager, Helga: S. 17 den könnten. Steinschlaggefährdete Stellen sollen einzeln möglichst rasch und ohne anzuhalten passiert Lanthaler, Arthur: S. 45 werden. Schwaiger, Markus: S. 33 (l.) 8. Hunde im Almgebiet - ein heikles Thema! Unter bestimmten Umständen (z.B. Kühe mit Jungtieren) Schwann, Christina: S. 8-9,19, 22 (u.), 23, 24 (u.), 29, 30, 34 (r.), 36, 43, 44, 46, 49, 51 (m. + r.), 34, 38 (o.), 42, kann es vorkommen, dass Rinder insbesondere auf angeleinte Hunde aggressiv reagieren. Fingerspitzen- Senfter, Thomas: S. 31, 32, 37, 39 (o.) gefühl, Vorsicht und Ruhe sind gefragt, allfällige Warnhinweise bitte unbedingt beachten! Strobl, Petra: S. 15 , 40 (o.) 9. Wenn das Wetter umschlägt, Nebel einfällt, der Weg zu schwierig wird oder in schlechtem Zustand ist, TVB-Wipptal: S. 14 (u.), 25 (u.), 35, 40 (u.) sollte man umkehren. Das ist keine Schande, sondern ein Zeichen der Vernunft. 10. Tritt ein Unfall ein, Ruhe bewahren. In manchen Fällen wird man sich selbst helfen können. Wenn nicht, soll durch Handy, Rufen, Lichtzeichen oder Winken mit großen Kleidungsstücken versucht werden, Hilfe herbeizuholen. Ein Verletzter sollte möglichst nicht alleine gelassen werden. 11. Die Berge sind für alle da. An ihrer Erhaltung und Sauberkeit mitzuhelfen, ist Pflicht jedes Bergsteigers. Man soll seine Abfälle ins Tal mitnehmen, die Tier- und Pflanzenwelt soll geschont werden.

Quelle: UIAA/VAVÖ Ergänzungen: OeAV

Alpiner Notruf: 140 Internationaler Notruf: 112 St. Jodok, Schmirn- und Valsertal

Ginzling im Zillertal Region Sellraintal Großes Walsertal Reichenau an der Rax Grünau im Almtal Steinbach am Attersee Hüttschlag im Großarltal Steirische Krakau Johnsbach im Gesäuse Tiroler Gailtal Lesachtal Vent im Ötztal Lunz am See Villgratental Mallnitz Weißbach bei Lofer Malta Zell – Sele Mauthen Ramsau bei Berchtesgaden

Stand 2017

www.bergsteigerdoerfer.org