Hochwasseraktionsplan Werse Bestandteil der Werseentwicklungsplanung

Kurzbericht

für das Staatliche Umweltamt Münster

ProAqua Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Umwelttechnik mbH

Turpinstraße 19 52066 Aachen

Fon 0241/94992-0 Fax 0241/94992-29

[email protected] Aachen im Mai 2004 www.proaqua-gmbh.de Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite i für das Staatliche Umweltamt Münster

Inhaltsverzeichnis

1 Bestandsaufnahme 1

2 Schadenspotenzialanalyse 3

3 Empfehlungen von Hochwasserschutzmaßnahmen 5

4Fazit 7

Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.1: Übersicht der ereignisspezifischen Hochwasserschäden für den Istzustand 3 Tabelle 2.2: Übersicht der Schadenserwartungswerte für den Istzustand 4 Tabelle 2.3: Räumliche Verteilung der Hochwasserschadenserwartungswerte 4 Tabelle 3.1: Hochwasserschutzmaßnahmen an der Werse 6 1Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 1 für das Staatliche Umweltamt Münster

1 Bestandsaufnahme

Die Werse entspringt oberhalb der Stadt Beckum im Kreis und durchfließt bis zur Mündung in die vier Städte im Kreis Warendorf sowie einige Ortsteile der Stadt Münster. Das Einzugsgebiet der Werse hat ein Größe von 763 km² und liegt in der Großlandschaft „Westfälische Bucht und Westfälisches Tiefland“. Die größten Zuflüsse in die Werse sind der Emmerbach und die Angel deren Teileinzugsgebiete 18%, bzw. 24% des Gesamteinzugsgebietes ausmachen. Die Flächennutzung ist stark von der Landwirtschaft geprägt (70%), der Siedlungsanteil beträgt rd. 14%. Im gesamten Einzugsgebiet der Werse sind 11 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete sowie ein Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Im Bereich des Gewässers sind 2 Gebiete vorhanden, deren Restriktionen bei der Planung von Maßnahmen ebenso berücksichtigt werden müssen, wie die der 4 vorhandenen Wasserschutzgebiete. Entlang der Werse befinden 83 Brückebauwerke und Durchlässe, die im Hochwasserfall zu hydraulischen Engstellen werden können (Verklausungsgefahr). Daneben gibt es zahlreiche Wehre die fast ausschließlich dem Aufstau des Gewässers vor Mühlenstandorten und als Kulturstau dienen. Das Hochwasserverhalten wird von der Topografie, der Flächennutzung und dem Niederschlagsgeschehen bestimmt. Das Einzugsgebiet der Werse hat einen Versieglungsgrad von 16,6% (ATKIS-Auswertung) und wird demnach als gering versiegelt klassifiziert. Während die Winterhochwasser auf zyklonale Frontenniederschläge zurückzuführen sind, war z.B. das Ereignis vom Mai 2001 durch ein konvektives Starkregenereignis verursacht. Zur Überwachung der Wasserspiegellagen betreibt das Staatliche Umweltamt Münster an der Werse zwei Pegel; diese befinden sich in und -Albersloh. Die Werse war in den letzen 60 Jahren von etlichen Hochwasserereignissen betroffen. In den Jahren 1946, 1960 sowie zum Jahreswechsel 2002/2003 sorgten Winterhochwasser für starke Überschwemmungen. Im Mai 2001 kam es zu einem lokal begrenzten aber dem bisher folgenreichsten Hochwasserereignis an der Werse. Als historische Hochwasserschutzplanungen im Untersuchungsraum können all jene Maßnahmen des Gewässerumbaus bezeichnet werden, die seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführt wurden. Im Bereich der Stadt Ahlen wurden diese Planungen zur Gewässerumgestaltung vor allem durchgeführt um den Folgen der, durch Untertagebau verursachten, Bergsenkungen Rechnung zu tragen. Darüber hinaus zielten die Umgestaltungen darauf ab, die Bedingungen für die landwirtschaftliche Nutzung der an das Gewässer angrenzenden Flächen zu verbessern. Vor dem Hintergrund der Ereignisse des Jahres 2001 in Ahlen hat der Kreis Warendorf im Jahr 2002 die Entwicklungsplanung Werse beauftragt. Aufgabe und Ziel der Studie war es, auf konzeptioneller Ebene Optionen und Möglichkeiten aufzuzeigen, die Hochwasserschutz und ökologische Gewässerentwicklung verbinden und eine nachhaltige Entwicklung der Werse und ihrer Zuflüsse ermöglichen. Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Studie wurde vom Kreis Warendorf die Genehmigungsplanung zur Werseumgestaltung beauftragt, die sich detailliert mit den Fragestellungen der Retentionsraumgestaltung sowie der ökologischen Verbesserung befasst. Der Hochwasser-Aktionsplan Werse ist Teil dieser Planungen. Alle hydraulischen Berechnungen des Hochwasseraktionsplan-Werse wurden vom Staatlichen Umweltamt Münster durchgeführt. Für die Szenarien HQ20, HQ50, HQ100 und HQ250 wurden die Ergebnisdateien zur Verfügung gestellt. Auf Basis der hydraulischen Berechnungen wurden, unter Einsatz des geografischen Informationssystems, durch Verschneiden der Wasserspiegellagen mit dem digitalen Geländemodell, die Überschwemmungsgebiete ermittelt. 2Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 2 für das Staatliche Umweltamt Münster

Auf Grundlage der Überschwemmungsgebiete wurden die hochwassergefährdeten Gebäude identifiziert und nach Wirtschaftszweigen zusammengefasst. Bei allen Überflutungsereignissen sind die Mehrzahl der betroffenen Gebäude (zwischen 90% und 75%) dem Wirtschaftszweig Wohnkapital zuzuordnen Zur Erfassung des vorhandenen Hochwasserschutzes, der existierenden Vorsorge für den Fall eines Hochwassers und der Erfahrungen bei historischen Hochwasserereignissen wurden auf der Basis einer Fragebogenaktion die anliegenden Gebietskörperschaften zur Hochwassersituation befragt Festinstallierte Hochwasserschutzmaßnahmen (Deiche, Mauern, Objektschutz) sind nur in Ahlen dokumentiert; mobiler Schutz beschränkt sich auf das Vorhalten von Sandsäcken (Ahlen, Sendenhorst, Münster). Inwieweit von den Städten Flächenvorsorge betrieben wird, ist relativ schwierig zu beurteilen. Die Auswertung der Fragebögen, lässt den Schluss zu, dass in der Vergangenheit Bauten in festgesetzten Überschwemmungsgebieten, bzw. in überschwemmungsgefährdeten Bereichen genehmigt wurden. Hinsichtlich der Bauvorsorge kann aus der Gebietsbereisung geschlossen werden, dass einige Bauherren auf den Bau eines Kellers verzichtet haben, bzw. das Erdgeschoss etwas erhöht im Vergleich zum Straßenniveau errichtet wurde. Insofern kann teilweise von einer hochwasserangepassten Bauweise gesprochen werden. Informationen zu hochwasserangepassten Bauweisen stellen nur einige der Städte ihren Bürgern zur Verfügung. Hinsichtlich der Verhaltensvorsorge ergibt sich folgendes Bild: Auf Ebene des Kreises Warendorf und der Stadt Münster existieren Hochwassermeldeordnungen aus der Mitte der siebziger Jahre die der dringenden Überarbeitung bedürfen. In den Städten bestehen bei den zuständigen Tiefbauämtern teilweise Hochwassereinsatzpläne in denen die internen Zuständigkeiten und Handlungsanweisungen beschrieben sind. Diese Pläne sind nicht offiziell, werden bei Bedarf aber an veränderte Randbedingungen angepasst. Für alle Städte an der Werse kann generell festgehalten werden, dass keine Risikovorsorge betrieben wird. 3Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 3 für das Staatliche Umweltamt Münster

2 Schadenspotenzialanalyse

Im Rahmen der Erstellung des Hochwasseraktionsplanes Werse wurden die potenziellen Hochwasserschäden abgeschätzt. Für die Erarbeitung wurden vom Staatlichen Umweltamt Münster die Abflüsse und Wasserspiegellagen der Werse berechnet. Diese sind die Grundlagen für die Bestimmung der Hochwasserbelastung überfluteter Gebäude. Durch Hinzunahme sozioökonomischer Betrachtungen wurden die potenziellen Hochwasserschäden abgeschätzt. Für die Hochwasserschäden zeigt sich für das Untersuchungsgebiet die in Tabelle 2.1 dargestellte Situation 1.

Hochwasserschäden [Mio. €] Wirtschaftszweig HQ20 HQ50 HQ100 HQ250 EW 0,02 0,04 0,04 0,09 HD 0,06 0,61 0,97 2,70 LW 0,01 0,13 0,15 1,24 ST 0,04 0,11 0,28 0,83 VB 0,08 0,12 0,16 0,28 WK 2,01 5,20 7,10 14,04 Summe: 2,21 6,21 8,70 19,17

Tabelle 2.1: Übersicht der ereignisspezifischen Hochwasserschäden für den Istzustand

Betrachtet man die Hochwasserschadenserwartungswerte ergibt sich zusammengefasst für das Untersuchungsgebiet das in Tabelle 2.2 dargestellte Bild.

1 Alle im Bericht dargestellten Tabellen enthalten, zur besseren Lesbarkeit, gerundete Zahlen für Schäden, Schadenserwartungswerte sowie den daraus gebildeten Summen und Verhältniszahlen. 4Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 4 für das Staatliche Umweltamt Münster

Schadens- Wirtschaftszweig Langbeschreibung des Wirtschaftszweiges erwartungswert [Tsd. €/Jahr] EW Energie- und Wasserversorgung 1,6 HD Handel und Dienstleistung 27,2 LW Landwirtschaftliche Gebäude- und Betriebsflächen 7,5 ST Staat ohne öffentlichem Tiefbau 8,2 VB Produzierendes Gewerbe (verarbeitend und Bau) 6,6 WK Wohnkapital 230,7 Summe: 281,9

Tabelle 2.2: Übersicht der Schadenserwartungswerte für den Istzustand

Der größte Anteil der Schadensempfindlichkeit entfällt auf private Wohngebäude (83%). Handel- und Dienstleistung machen rd. 10% der möglichen Schäden aus, die übrigen Wirtschaftszweige tragen kaum zum Gesamtschadenserwartungswert der Untersuchungsraumes bei. Betrachtet man die räumliche Verteilung (siehe Tabelle 2.3) macht die Stadt Ahlen 45% der Hochwasserschadenspotenziale aus; dort ist das Wohnkapital mit 75% der größte Schadensherd. Weitere 50% der Hochwasserschadenspotenziale des Untersuchungsgebietes befinden sich in Münster. Im Oberlauf bei Beckum sowie im mittleren Bereich der Werse sind die ökonomischen Hochwasserschadenspotenziale mit sehr wenigen Ausnahmen gering. Wesentliche Gründe hierfür sind Geländeform, Bebauungsstruktur und die Leistungsfähigkeit des Gewässers. Es fällt auf, dass die Bebauung in den jeweiligen Ortslagen in diesem Abschnitt der Werse entweder geschützt ist oder die potenziellen Überflutungsbereiche kaum berührt.

Tsd. €/a Wirtschaftszweig Stadt insgesamt EW HD LW ST VB WK Beckum 0,4 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,3 Ahlen 129,8 0,5 23,4 3,3 5,0 2,9 94,7 6,7 0,1 1,4 2,2 0,2 0,0 2,8 Sendenhorst 6,5 0,0 0,4 0,9 0,0 0,1 5,1 Münster 138,5 1,1 1,9 1,0 3,0 3,6 127,9 insgesamt 281,9 1,6 27,2 7,5 8,2 6,6 230,7

Tabelle 2.3: Räumliche Verteilung der Hochwasserschadenserwartungswerte 5Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 5 für das Staatliche Umweltamt Münster

3 Empfehlungen von Hochwasserschutzmaßnahmen

Im Rahmen des Hochwasser-Aktionsplanes Werse werden ortsspezifische Hochwasserschutzmaßnahmen vorgeschlagen und untersucht. Neben weiten Teilen der Stadt Ahlen wurden das Baugebiet Wersetal in Sendenhorst-Albersloh sowie die sonstige Wersebebauung im Außenbereich und das Laerer Werseufer in Münster als Brennpunkte ermittelt. Aufbauend auf der Defizitanalyse werden Maßnahmen zum Hochwasserschutz vorgeschlagen. Das angestrebte Schutzziel bei der Maßnahmeentwicklung war im gesamten Untersuchungsraum der Schutz vor HQ100. Für alle vorgeschlagenen Maßnahmen wurden sowohl die Investitionskosten als auch die jährlichen Kapitalkosten ermittelt. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Hochwasserschutz-maßnahmen beträgt rd. 7,4 Mio €. Auf der Basis der entwickelten Hochwasserschutzmaßnahmen wurden Varianten definiert und Hochwasser- schadenspotenziale für die Maßnahmenzustände berechnet. Die Gegenüberstellung der Schadenserwartungswerte für den Ist- und den Maßnahmezustand ermöglicht es, den mittleren jährlichen Nutzen der Maßnahme (Minderung des Schadenerwartungswertes durch die Maßnahme) zu ermitteln. Damit wird erreicht, dass die Wirkungen der jeweils näher zu untersuchenden Hochwasserschutzmaßnahmen vergleichbar werden. Durch die empfohlenen Maßnahmen an der Werse lässt sich das Hochwasserschadenspotenzial mindern. Bei Umsetzung aller vorgeschlagenen Maßnahmen, reduziert sich das Hochwasserschadenspotenzial um rund 70.700 €/Jahr auf ein verbleibendes Restrisiko von etwas mehr als 211.400 €/Jahr. Das entspricht einer Verminderung von 25 %. Stellt man dem monetären Nutzen der Hochwasserschutzmaßnahmen die jeweiligen Kosten für die Umsetzung der Maßnahmen gegenüber, so ergibt sich bei einer Umsetzung aller Maßnahmen ein Nutzen- Kosten-Verhältnis von 0,20. Das bedeutet, dass die Kosten im Durchschnitt 5-mal so hoch sind wie der monetär fassbare Nutzen. Diese rein volkswirtschaftliche Betrachtungsweise lässt außer Acht, dass einige der besonders kostenintensiven Hochwasserschutzmaßnahmen durch das Land Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert werden. Die Städte, die den vollen Nutzen der Maßnahmen haben, müssen teilweise nur 20 % der Kosten tragen.Die restlichen Kosten können oft im Rahmen der Förderung vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen werden. Damit werden auch Ziele verfolgt, die im Rahmen des Hochwasser-Aktionsplanes nicht monetär bewertet wurden (z.B. Schutz der Menschenleben, ökologische Entwicklungen). Technischer Hochwasserschutz hat Grenzen und kann nur bis zu einer bestimmten Jährlichkeit wirken. Neben der technischen Machbarkeit setzen dabei auch städtebauliche und landschaftsplanerische Gesichtspunkte Grenzen. Darüber hinaus nimmt, gemäß der Gesetzmäßigkeit des abnehmenden Grenznutzens, für Schutzziele oberhalb des Bemessungshochwassers die Effizienz von technischen Schutzmaßnahmen ab. Der erhöhte finanzielle Mehraufwand für das höhere Schutzziel führt zu einer geringeren Steigerung des Nutzens. Folglich sind alternative Hochwasser-Schutzkonzepte zur Vorsorge gegen extreme Hochwasser, die über das Schutzziel HQ100 hinausgehen, kostenwirksamer. Eine Verhaltensvorsorge in Form eines effizienten Katastrophenschutzes auf der auf Grundlage einer Hochwasser-Vorhersage ist ein geeignetes Instrument. Darüber hinaus können mit einer Risikovorsorge in Form von Rücklagen in der Größenordnung des sog. Restrisikos die Folgen extremer Hochwasserereignisse finanziell aufgefangen werden. Anhaltspunkte zur Höhe der Rücklagen können aber auch in Abstimmung mit der Versicherungswirtschaft ermittelt werden. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sich die Rahmenbedingungen der Versicherbarkeit ändern und nicht alle Hochwasserrisiken versicherbar sind. 6Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 6 für das Staatliche Umweltamt Münster

Die Beurteilung von Hochwasserschutzmaßnahmen darf sich allerdings nicht auf die gesamtökonomischen Argumente beschränken. Insbesondere gilt es zu beachten, dass einige Sachverhalte nicht monetär quantifiziert werden können, die insbesondere für Ahlen und die Unterlieger ausschlaggebend für die Realisierung des Retentionsraumes sein können.

ƒ Extreme Hochwasserabflüsse die über das HQ100 hinausgehen werden verzögert abgegeben. Die akute Gefährdung der Bevölkerung kann durch eine Erhöhung der Vorwarnzeit verringert werden. ƒ Der Verlust von Retentionsraum durch die Realisierung der Sofortmaßnahmen zum Hochwasserschutz muss ausgeglichen werden, um die Hochwassersicherheit der Unterlieger nicht zu verschlechtern.

Investitions- Schadens- Stadt Maßnahmen zum Hochwasserschutz kosten [€] minderung [€/a]

Beckum Objektschutz 800 65 Retentionsraum, Deich/Mauer, Straßenaufhöhung, Ahlen Verschluss, Objektschutz 7.073.000 43.950 Drensteinfurt Objektschutz 900 75 Sendenhorst Mauer, Objektschutz 110.400 1.080 Münster Objektschutz 206.800 25.490 insgesamt 7.391.900 70.660

Tabelle 3.1: Hochwasserschutzmaßnahmen an der Werse 7Kurzbericht Hochwasseraktionsplan Werse Seite 7 für das Staatliche Umweltamt Münster

4 Fazit

Der Hochwasseraktionsplan zeigt auf, dass an der Werse unter Berücksichtigung ökologischer, städtebaulicher und wasserwirtschaftlicher Belange und unter Wahrung entsprechender Zielsetzungen, ein nachhaltiger Hochwasserschutz umsetzbar ist. Er bietet eine Grundlage für detaillierte Hochwasserschutzplanungen in den Städten an der Werse. Wichtige Erkenntnisse die im Rahmen des Hochwasseraktionsplanes Werse erarbeitet wurden, werden in Form von Hochwassergefahrenkarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die Hochwassergefahrenkarten soll das Hochwasserbewusstsein in den öffentlichen Verwaltungen sowie bei den betroffenen Bürgern gefördert werden. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage zur Bearbeitung weitergehender, detaillierter Fragestellungen des Hochwasserschutzes und der Katastrophenvorsorge. In einem Faltblatt zum Hochwasseraktionsplan, das im Rahmen dieses Projektes ebenfalls erstellt wird, werden die Informationen zum Hochwassergefährdung zusammenfassend dargestellt. Der Bericht zum Hochwasseraktionsplan Werse wird der Öffentlichkeit auf den Internetseiten des Staatlichen Umweltamtes Münster präsentiert. Ziel ist es, eine breite Öffentlichkeit auf die Gefahren die vom Gewässer ausgehen aufmerksam zu machen und sie insbesondere hinsichtlich zukünftiger Bautätigkeit in der Werseaue mit den damit verbundenen Gefahren zu sensibilisieren. In der Zukunft wird die nachhaltige Entwicklung der Werse unter ökologischen Aspekten an Bedeutung gewinnen. Es gilt dabei wasserrahmenrichtlinienkonforme Lösungen zu finden, welche die Aspekte des Hochwasserschutzes berücksichtigen müssen. Exemplarisch hierfür sind die Gewässerumgestaltungen in Beckum sowie die aktuellen Planungen für die Werse zwischen Beckum und Ahlen. Hier werden die Ziele des Hochwasserschutzes mit denen der ökologischen Verbesserung vereint.