Begründung zum Vorentwurf des Bebauungsplans Nr. 595: Angelmodde / Hiltrup-Ost – Hiltruper Straße / Al- Vorentwurf zur frühzeitigen Beteiligung bersloher Weg / Emmerbach [Wohngebiet Angelmodde Süd]

Inhalt Seite 1. Planungsanlass / Planungsgrundlagen ...... 1 2. Geltungsbereich ...... 2 3. Planungsrechtliche Situation ...... 2 3.1 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan ...... 2 3.2 Bestehendes Planungsrecht / sonstige Satzungen, Verordnungen ...... 2 4. Räumliche und strukturelle Situation ...... 3 5. Planungsziele ...... 3 6. Inhalte des Bebauungsplans ...... 7 6.1 Grundzüge der Planung ...... 7 6.2 Bauliche Nutzung und Baugestaltung ...... 7 6.3 Verkehrsflächen / Erschließung / Ver- und Entsorgung ...... 7 6.5 Gemeinbedarf / soziale Infrastruktur ...... 7 6.6 Grünflächen / Begrünung ...... 7 6.7 Immissionsschutz ...... 8 6.8 Altlasten / Altstandorte ...... 8 6.9 Denkmalschutz / Archäologie ...... 8 7. Auswirkungen auf die Umwelt / Umweltbericht gemäß § 2 a BauGB ...... 8 10. Realisierung der Planung / Durchführungsmaßnahmen ...... 9

1. Planungsanlass / Planungsgrundlagen Die gute Wirtschaftsentwicklung in Verbindung mit steigenden Bevölkerungszahlen sowie einer hohen Wohn- und Lebensqualität sorgt in der Stadt Münster für eine hohe Nachfrage nach Wohnraum. Eine Bedingung für eine hohe Wohnungsneubauleistung ist ausreichend verfügba- res Bauland. Der Bebauungsplan Nr. 595 ist Bestandteil des städtischen Baulandprogramms 2020. Die Ver- waltung wurde hiermit beauftragt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Baulandaktivie- rung am südlichen Siedlungsrand des Stadtteils Angelmodde zu schaffen. Der bisherige Stadteingang entlang des Albersloher Weges wird durch das neu zu entwickelnde Wohngebiet weiter Richtung Süden und damit Richtung Stadtgrenze verschoben. Genau dieser Punkt verdeutlicht die Bedeutung dieser räumlichen Situation und erforderte ein offenes Work- shopverfahren, um zu einer hochwertigen städtebaulichen Lösung für das neue Wohngebiet zu gelangen. Es wurde bewusst keine Platzierung der Entwürfe vorgenommen, sondern diese sollen Grund- lage für die frühzeitige Beteiligung im weiteren Bebauungsplanverfahren sein. Zwei Entwürfe aus dem Workshop wurden optimiert, den politischen Gremien vorgestellt und dienen als Grundlage für die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (1) BauGB sowie der frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (1) BauGB.

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2. Geltungsbereich Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes erstreckt sich neben dem geplanten Wohngebiet auch auf Flächen außerhalb diesem, da ebenfalls die Standortsicherung der landwirtschaftli- chen Hofstelle im südlichen Planbereich Ziel der Planung ist. Das Plangebiet liegt in den Stadtteilen Angelmodde und Hiltrup und wird begrenzt durch • Wohnbebauung an der Hiltruper Straße im Norden, • Größtenteils Ackerflächen und einer kleinen Waldfläche im Osten, • der Stadtgrenze zu (Kreis ) im Süden, • Ackerflächen, Kleingärten Hiltrup Ost und Emmerbachtal, Außenbereichsflächen mit Wohnbebauung und der Straße Osttor im Westen. Innerhalb dieses Gebiets liegen folgende Grundstücke: Gemarkung Angelmodde, Flur 3, Flurstück 1999; Gemarkung Angelmodde, Flur 7, Flurstücke 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 49, Teil des Flur- stücks 34; Gemarkung Hiltrup, Flur 24, Flurstücke 46, 129, 130, 131, 132, 133, 153, 155, 175, 179, 199, 236, 255, 256. Die Grenzen des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans sind im Plan durch einen schwarzen Farbstreifen gekennzeichnet.

3. Planungsrechtliche Situation

3.1 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Für die Schaffung des Planungsrechts ist zusätzlich die Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Das Änderungsverfahren (78. Änderung. Angelmodde Süd (Hiltruper Straße / Al- bersloher Weg / Hochspannungsfreileitung) wurde bereits eingeleitet (Vorlage Nr. V/0194/2016, mehrere Beschlüsse zur Änderung des Flächennutzungsplans im Rahmen der Fortschreibung des Baulandprogramms 2016 – 2025, Beschluss durch den Rat am 11.05.2016). Zukünftig stellt der Flächennutzungsplan für das geplante Wohngebiet Wohnbaufläche dar. Da Flächen außerhalb des Wohngebietes in ihrer Nutzung nicht geändert werden, bleibt die Darstellung des Flächennutzungsplans hier bestehen.

3.2 Bestehendes Planungsrecht / sonstige Satzungen, Verordnungen

3.2.1 Bestehendes Planungsrecht Das Plangebiet liegt derzeit im planungsrechtlichen Außenbereich (§ 35 BauGB). Der Aufstel- lungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 595 wurde durch den Rat am 16.05.2018 (V-0177- 2018) gefasst. Derzeit gelten für den Geltungsbereich des Bebauungsplans der Landschaftsplan 1 (Werse) und Landschaftsplan 4 (Davert und Hohe Ward). Mit Rechtskraft des Bebauungsplans werden die Landschaftspläne, soweit erforderlich, entsprechend angepasst.

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Die in der nordwestlichen Ecke des Plangebiets befindliche Straßenkreuzung Albersloher Weg / Osttor / Hiltruper Straße liegt innerhalb des Planverfahrens für den Ausbau des Albersloher Weges zwischen dem Otto-Hersing-Weg und der Kreuzung Osttor / Hiltruper Straße (Bebau- ungsplan Nr. 526, Vorlage Nr. V/1067/2008, Planungsstand: Aufstellungsbeschluss durch den Rat am 11.02.2009). Bei der Erarbeitung des Planentwurfs für den Bebauungsplan Nr. 595 werden die Ziele der Ausbauplanung für den Albersloher Weg berücksichtigt. 3.2.2 Veränderungssperre Für ein Grundstück im Plangebiet liegt ein Baugesuch vor. Es war zu befürchten, dass die Durchführung der o.g. Planung durch das geplante Bauvorhaben unmöglich gemacht oder we- sentlich erschwert werden würde. Deshalb hat das Bauordnungsamt der Stadt Münster gemäß § 15 BauGB die Entscheidung über die Zulässigkeit des Vorhabens mit Schreiben vom 11.06.2018 für einen Zeitraum von 12 Monaten von der Zustellung an gerechnet ausgesetzt. Es ist absehbar, dass der Bebauungsplan Nr. 595 bis zum Ablauf der Zurückstellung des Bau- gesuchs nicht in Kraft treten wird. Daher ist der Erlass einer Veränderungssperre gemäß § 14 Baugesetzbuch (BauGB) erforderlich (Entscheidung des Rates voraussichtlich am 03.04.2019).

4. Räumliche und strukturelle Situation Das Plangebiet befindet sich am südlichen Siedlungsrand des Stadtteils Angelmodde. Die nächsten Stadtbereichszentren in Gremmendorf und Hiltrup liegen in etwa 2-3 km, das nächste Grundversorgungszentrum in Wolbeck befindet sich etwa in 2 km Entfernung zum geplanten Wohngebiet. Der Stadtteil Angelmodde ist im südlichen Bereich durch den Albersloher Weg als Zäsur auch in seinen Nutzungen zweigeteilt: Östlich befindet sich überwiegend Wohnnutzung, der westliche Teil ist überwiegend gewerblich geprägt. Die Siedlungsstruktur der nördlich an das geplante Wohngebiet angrenzenden Wohnsiedlung ist geprägt durch überwiegend ost/west-orientierte, II und IV-geschossiger Mehrfamilienhaus- bebauung sowie I-geschossiger Einzelhausbebauung in Reihenhäusern. Innerhalb der Wohn- siedlung befindet sich mehrere Kindertagesstätten sowie eine Grundschule und die Sportanlage Angelmodde. Nordwestlich des Plangebietes und westlich des Albersloher Weges schließt sich das Gewerbegebiet Zum Kaiserbusch mit dem Schwerpunkt Auto- und Autozubehör an. Direkt westlich des Plangebietes schließen sich Außenbereichsflächen mit Wohnnutzung, einer Gärtnerei und Kleingartenflächen an. Südlich und östlich des Plangebietes sind ebenfalls Au- ßenbereichsflächen der typisch münsterländischen Parklandschaft vorzufinden, die durch Ackerflächen, Grünland, Gehölzstrukturen und landwirtschaftliche Hofstellen geprägt sind. Am Rande des Ortsteils schließen sich hier naturnahe Bereiche an der Werse an. Das Plangebiet selbst ist überwiegend durch Ackerflächen und vereinzelten Gehölzstrukturen geprägt. Eine Hofstelle befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplans. Den südlichen Rand bildet der Emmerbach mit seinem Uferbereich.

5. Planungsziele Für den Bereich zwischen Hiltruper Straße und Emmerbach, beiderseits des Albersloher Weges ist gemäß § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) ein Bebauungsplan u.a. zur Festsetzung von Art

Begründung zum Vorentwurf / Seite 3 von 9 Bebauungsplan Nr. 595 Angelmodde / Hiltrup-Ost – Hiltruper Straße / Albersloher Weg / Emmerbach und Maß der baulichen Nutzung, der überbaubaren Grundstücksflächen und der Verkehrsflä- chen aufzustellen. Städtebauliche Ziele der Bauleitplanung sind neben der Entwicklung eines neuen Baugebietes die Standortsicherung der landwirtschaftlichen Hofstelle im südlichen Planbereich. Zur Vermei- dung und Bewältigung möglicher planerischer Konflikte, die sich aus der räumlichen Nähe zwi- schen der landwirtschaftlichen Hofstelle und der Wohnbebauung ergeben könnten, wurde der Bereich des landwirtschaftlichen Betriebes in den Bereich des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan miteinbezogen. Diese Flächen (Landwirtschaftlicher Hofstelle, Ackerflächen, Bachlauf mit Uferbereich etc.) sollen weiterhin ihre Funktion erfüllen und nicht in der Art der Nutzung geändert werden. Ein weiteres zentrales Planungsziel besteht darin, eine Wohnnutzung zu etablieren und damit dem anhaltenden Wohnungsbedarf in Münster Rechnung zu tragen. Es sollen dabei vielseitige Angebote geschaffen werden, die sich an vielfältige Zielgruppen orientieren. Dies beinhaltet auch die Schaffung eines Angebots von öffentlich gefördertem Wohnraum entsprechend dem Programm der sozialgerechten Bodennutzung in Münster (SoBoMü). Für eine bedarfsgerechte Wohnraumversorgung kinderreicher Haushalte sollten hier zumindest auch Optionen zur Realisierbarkeit von (geförderten) Mietreihenhäusern berücksichtigt werden.

Vorgaben des Workshopverfahrens für das neue Wohngebiet „Angelmodde Süd“ Im Workshop wurden Rahmenbedingungen für die städtebaulichen Entwürfe vorgegeben. Für das geplante Wohngebiet ist eine Dichte von ca. 55 WE / ha in einer Durchmischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern vorgesehen. In das Wohngebiet soll neben einer 5 gruppigen Kinder- tagesstätte mit einem Grundstücksflächenbedarf von ca. 2.400 m² ebenfalls ein Spielplatz mit etwa 1.300 m² integriert werden. Als Übergang in den Freiraum nach Süden und Osten sollen Grünräume entstehen: Neben der baulichen Planfläche für das geplante Wohngebiet soll südlich anschließend an die 110 kV Lei- tung ein etwa 25 m breiter Grünstreifen entstehen. Der Grünstreifen an der östlichen Grenze des Plangebiets soll erhalten werden und damit ist eine Fall- und Fällgrenze von 20 m einzuhal- ten. Im südöstlichen Teilbereich des Geltungsbereiches ist ein Regenrückhaltebecken vorgese- hen. Die angrenzenden Straßen Hiltruper Straße im Norden und Albersloher Weg im Westen umfas- sen eine DTV von 5.000 - 10.000 Kfz und sind hinsichtlich des Lärms zu berücksichtigen. Die Baumreihe entlang der Hiltruper Straße sollte bestmöglich erhalten werden. Das Plangebiet soll über die Hiltruper Straße erschlossen werden. Auf dieser befindet sich zu- dem eine Bushaltestelle, die den ÖPNV auch im künftigen Baugebiet sicherstellt. Entlang des Albersloher Wegs verläuft neben der Fahrbahn, getrennt durch einen Grünstreifen, ein Radweg. Südlich des zukünftigen Wohngebietes bestehen mehrere landwirtschaftlich genutzte Wege. Das Stadtgebiet wird im Süden durch den Emmerbach begrenzt. Beide städtebaulichen Konzeptionen greifen diese grundsätzlichen Rahmenbedingungen auf. Sie unterscheiden sich insbesondere in der Anordnung der Nutzungen, in der Ausgestaltung zur freien Landschaft sowie in der Dichte der Nutzungen.

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Zwei Entwürfe für die frühzeitige Beteiligung Entwurf 1

Entwurfsidee: • Überwiegend südorientierte, lineare Bebauung • III-geschossige MFH entlang der Hauptstraßen • II- geschossige EFH zum Landschaftsraum • Infrastruktur zentral im Gebiet • Grüner Rücken als Abschluss nach Süden

Zahlen und Fakten: • ca. 240 Wohneinheiten (67 WE / ha) • ca. 156 in MFH • ca. 84 in EFH • ca. 30 freistehende EFH • ca. 10 Doppelhaushälften • ca. 44 Reihenhäuser

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Entwurf 2

Entwurfsidee: • O/W orientierte Zeilenbebauung der nördlich angrenzenden Siedlung wird größtenteils aufgenommen • III- geschossige MFH entlang der Hauptstraßen • II-geschossige EFH verzahnen sich zum Landschaftsraum • Infrastruktur im SW • Grüner Rücken als Abschluss nach Süden

Zahlen und Fakten: • ca. 198 Wohneinheiten (50 WE / ha) • ca. 129 in MFH • ca. 69 in EFH • ca. 3 freistehende EFH • ca. 15 Kettenhäuser • ca. 28 Doppelhaushälften • ca. 23 Reihenhäuser

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6. Inhalte des Bebauungsplans Im Anschluss an die frühzeitige Beteiligung wird die Entscheidung für eine Variante oder Ver- schneidung der Varianten als Grundlage für das weitere Bebauungsplanverfahren verwaltungs- intern getroffen. Aus diesem Entwurf wird dann der konkrete Bebauungsplanentwurf für die kommende Offenlage erstellt.

6.1 Grundzüge der Planung Die in den bisherigen zwei Entwürfen vorhandenen Details und bisherigen Kenntnisse des Pla- nungsstandes werden im weiteren Verlauf der Begründung aufgeführt.

6.2 Bauliche Nutzung und Baugestaltung Die Vorgaben des Workshops zeigen die geplante bauliche Nutzung. Details zur Baugestaltung werden im weiteren Verfahren konkretisiert. Es soll ein Wohngebiet mit einer Dichte von etwa 55 Wohneinheiten pro Hektar mit einer Durchmischung von Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Im Plangebiet entstehen II-III geschossige Wohngebäude. Am äußeren Planbereich im Norden und Westen konzentrieren sich die III-geschossigen Mehrfamilienhausbebauungen, während sich die II-geschossigen Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser am östlichen und südlichen Rand des Wohngebietes orientieren.

6.3 Verkehrsflächen / Erschließung / Ver- und Entsorgung Die Haupterschließungen sind mit 10,0 m und Wohnstraßen mit 8,0 m angelegt. Die Entwässerung ist als Trennsystem vorgesehen. Um das Schmutzwasser an die vorhande- nen Leitungen in der Theodor-Heuss-Straße anzuschließen, wird ein Pumpwerk erforderlich (vorgesehener Standort am geplanten Regenrückhaltebecken). Derzeit wird ein Bodengutachten erarbeitet, dass die Bodenbeschaffenheit bezüglich des Um- gangs mit Regenwasser überprüft. Ein Regenrückhaltebecken im Südosten des geplanten Wohngebietes und ein Regenwasserableiter zum Emmerbach sind vorgesehen.

6.5 Gemeinbedarf / soziale Infrastruktur Eine Kita mit 5 Gruppen und einem Grundstücksflächenbedarf von ca. 2.400 m² soll im Plange- biet realisiert werden.

6.6 Grünflächen / Begrünung Bestehende Bäume im nördlichen und südlichen Bereich des Plangebietes sollen möglichst er- halten werden. Die Grünflächen im südlichen Bereich des Wohngebietes und nördlich der 110- kV-Leitung werden voraussichtlich als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Parkan- lage festgesetzt. Basierend auf den aktuellen Daten wird ein Spielplatz mit einer Spielfläche von ca. 1.300 m² erforderlich. Ausgleichsflächen befinden sich voraussichtlich größtenteils extern in räumlicher Nähe zum Plangebiet.

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6.7 Immissionsschutz Geruchsemissionen Das Ergebnis eines Geruchsgutachtens aus dem Jahr 2016 (Uppenkamp und Partner, 20.04.2016) liegt vor: Für das geplante Wohngebiet wurden Geruchshäufigkeiten zwischen 12 und 14 % ermittelt, die durch die landwirtschaftlichen und gewerblichen Betriebe im genehmigten Bestand hervorgeru- fen werden. Auf den Flächen wird der Immissionswert gemäß Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) für Wohn- und Mischgebiete von 10 % überschritten. Unter der Annahme, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb keine Geruchsemissionen verursacht, ergeben sich auf den Flächen des geplanten Wohngebietes Geruchsstundenhäufigkeiten zwi- schen 8 und 9 %. Hier ist mit einem Landwirt eine entsprechende vertragliche Regelung getrof- fen, so dass eine wohnbauliche Entwicklung im gesamten Plangebiet möglich ist. Den übrigen in räumlicher Nähe zum Plangebiet vorhandenen landwirtschaftlichen Betrieben werden bestehende Betriebsstrukturen gesichert und geringe Entwicklungsmöglichkeiten zuge- standen. Lärmemissionen Die Lärmemissionen durch die Verkehre auf der Hiltruper Straße und dem Albersloher Weg als Lärmvorbelastung auf das Gebiet sind zu berücksichtigen. Dies ist bei den beiden Entwurfsvari- anten durch vorgelagerte Parkplätze und das Abrücken der Wohnbebauung geschehen. Ob weitere Maßnahmen oder Festsetzungen zum Schutz der schutzwürdigen Nutzung Wohnen betroffen werden müssen, wird im weiteren Verfahren gutachterlich ermittelt.

6.8 Altlasten / Altstandorte Im Plangebiet befindet sich westlich des Albersloher Weges und außerhalb des geplanten Wohngebietes eine Altlasten(verdachts)fläche Nr. 856. Im Plangebiet sind keine weiteren Altlasten bekannt.

6.9 Denkmalschutz / Archäologie Innerhalb des Plangebiets befinden sich nach derzeitigem Kenntnisstand keine Bodendenkmale im Sinne des Denkmalschutzgesetzes NRW. Bei Bodeneingriffen in einer über Jahrhunderte hinweg besiedelten Kulturlandschaft können jedoch jederzeit archäologische Funde und Befun- de auftreten sowie neue Bodendenkmäler (kulturgeschichtliche Bodenfunde, Mauern, Einzel- funde aber auch Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit) entdeckt werden. Den Umgang mit Bodendenkmalen und das Verhalten bei deren Entdeckung regelt das Denkmal- schutzgesetz.

7. Auswirkungen auf die Umwelt / Umweltbericht gemäß § 2 a BauGB Da es sich um eine Ortsrandlage handelt, schließen sich naturnahe Bereiche in der münster- ländischen Parklandschaft an, die einen Schutzstatus genießen. Im südlichen Teil am Rande des Plangebietes befindet sich das schutzwürdige Biotop „Emmer- bachabschnitt vom Albersloher Weg bis zum Dortmund--Kanal“ BK-4012-0209 mit etwa 16

Begründung zum Vorentwurf / Seite 8 von 9 Bebauungsplan Nr. 595 Angelmodde / Hiltrup-Ost – Hiltruper Straße / Albersloher Weg / Emmerbach ha. Daran anschließend verläuft in Nordwestlicher Richtung das schutzwürdige Biotop „Mün- dung des Emmerbaches in die Werse“ nordwestlich Hs. Dahl BK-4012-0208 mit etwa 5 ha. Außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans befindet sich nördöstlich das Natur- schutzgebiet Bonnenkamp mit 4,3 ha. Östlich außerhalb des Plangebietes und südlich an das Plangebiet anschließend führt das Landschaftsschutzgebiet „Werse-Ems-Niederung, Kreuzbach, Angel und Wolbecker Tiergarten“ vorbei. Südwestlich am Plangebiet beginnend schließt sich das Landschaftsschutzgebiet „Hohe Ward“ an. Nach derzeitigem Kenntnisstand befinden sich keine geschützten Arten (rote Liste) im Plange- biet, so dass ein gesondertes Artenschutzgutachten nicht erforderlich ist. Da es sich um ein Vollverfahren handelt, werden die Auswirkungen auf die Umwelt und ein Umweltbericht derzeit erstellt.

10. Realisierung der Planung / Durchführungsmaßnahmen Das Plangebiet befindet sich derzeit in privater und öffentlicher Hand. Eine kurzfristige Aktivier- barkeit der Bauflächen wird aus liegenschaftlicher Sicht vertraglich gewährleistet.

Diese Begründung dient gemäß § 9 (8) Baugesetzbuch als Anlage zum Vorentwurf des Bebauungsplans Nr. 595: Angelmodde / Hiltrup-Ost – Hiltruper Straße / Albersloher Weg / Emmerbach

Münster, den ______Der Oberbürgermeister In Vertretung

Denstorff Stadtbaurat

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