Wir Werden Über Diesen Antrag Später Namentlich Ab- Die Menschen Verlangen Übrigens Auch Fairness Vom (C) Stimmen

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Wir Werden Über Diesen Antrag Später Namentlich Ab- Die Menschen Verlangen Übrigens Auch Fairness Vom (C) Stimmen 15012 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Oktober 2019 Vizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich (A) Wir werden über diesen Antrag später namentlich ab- Die Menschen verlangen übrigens auch Fairness vom (C) stimmen. Verbraucher. Das sage ich ganz ausdrücklich auch als jemand, der gerne wiedergewählt werden möchte. Aber Interfraktionell sind für die Aussprache 38 Minuten es gehört zur Fairness dazu, auch darüber zu sprechen, vereinbart. – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist das dass es nicht sein kann, dass 90 Prozent der Verbraucher, so beschlossen. wenn sie gefragt werden, behaupten, sie würden gerne Ich eröffne die Aussprache. Es beginnt der Kollege einen höheren Preis für Lebensmittel zahlen, wenn sie Dr. Gero Hocker für die Fraktion der FDP. dafür die Gewissheit hätten, dass das Tier unter hohen Standards gelebt hat, dass Pflanzen mit wenig Pflan- (Beifall bei der FDP) zenschutzmitteln behandelt worden sind, während nur 10 Prozent der Menschen tatsächlich, wenn es zum Dr. Gero Clemens Hocker (FDP): Schwur kommt, nämlich an der Supermarktkasse, auch Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und zu höherpreisigen Lebensmitteln greifen. Meine Damen Herren! Vergangenen Dienstag haben deutschlandweit und Herren, es ist eine Frage der Fairness, dass auch der mehrere Zehntausend Menschen demonstriert, viele von Verbraucher seine Ankündigungen wahrmacht, wenn es ihnen auch hier in Berlin. Die meisten von ihnen sind aus darauf ankommt, nämlich an der Kasse, wenn es ums ländlichen Räumen in die Großstädte mit einer ganz kla- Bezahlen geht. ren Motivation gefahren: Sie haben das Gefühl, dass in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahrzehnten (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten Landwirtschaft immer mehr an Wertschätzung verloren der AfD – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE hat, ländliche Räume in der Politik eine immer geringere GRÜNEN]: Woher nehmen Sie die Zahlen?) Rolle spielen. Last, but not least geht es natürlich auch um Fairness Sie stehen als Betriebsinhaber vor der Situation, dass seitens der Politik und seitens der Gesellschaft: Politik, sie immer mehr Bürokratie zu bewältigen haben, dass ihre die höchste Ansprüche des Verbrauchers in Gesetze, in Leistungen und sie immer weniger wertgeschätzt werden Verordnungen gießt, aber es Landwirten gleichzeitig und – am allerschlimmsten, meine sehr verehrten Damen nicht ermöglicht, Zugriff auf die Technologien, auf die und Herren – dass die gemeinsame Grundlage für Ent- Innovationen zu bekommen, die sie benötigen, um genau scheidungen, nämlich Wissenschaftlichkeit und Sach- diesen Herausforderungen genügen zu können. lichkeit, immer mehr in den Hintergrund gerät und immer Wenn Sie behaupten, dass es ausreichen würde, schnel- häufiger Entscheidungen – auch von dieser Bundesregie- les Internet an jeder Milchkanne zu haben, dann versagen rung – aus dem Bauch heraus, nach Gutdünken und nach Sie damit ganzen Regionen die Möglichkeiten zum Bei- (B) Gefühl getroffen werden. Und das machen wir Ihnen zum (D) spiel im Bereich autonomen Fahrens, im Bereich des Vorwurf, meine sehr verehrten Damen und Herren. Drohneneinsatzes. Sie verweigern ihnen die Technolo- (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Udo gien, die sie benötigen, um die großen Herausforderun- Theodor Hemmelgarn [AfD]) gen, gerade aus Gesellschaft und Politik, zu erfüllen. Das funktioniert nicht. Ich wage die These – die kann ich nicht verifizieren; aber es ist mein Gefühl vom vergangenen Dienstag –, Es ist übrigens auch, verehrter Herr Staatssekretär – dass Sie niemanden finden werden, der ein Plakat hoch- leider ist die Ministerin wiederum nicht da –, ein Gebot gehalten hat, irgendetwas in eine Kamera gehalten oder in der Fairness, dass wir den Landwirten nicht immer mehr ein Mikrofon gesprochen hat, was sinngemäß besagte: abverlangen und ihnen den Zugriff auf Technologien er- „Wir Landwirte wollen mehr Geld aus Brüssel“ oder möglichen, die sie benötigen, um genau diesen Ansprü- „Wir wollen mehr Subventionen“ oder „Wir wollen mehr chen gerecht zu werden. Geld in der ersten oder zweiten Säule“. Meine sehr ver- ehrten Damen und Herren, was die Menschen tatsächlich (Beifall bei der FDP – Reinhard Houben [FDP]: fordern, kann man mit einem Begriff zusammenfassen: Sehr richtig!) Die Menschen wollen Fairness. Meine sehr verehrten Damen und Herren, damit kom- (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten me ich zum Schluss. Ich meine, dass es jetzt unsere ge- der AfD) meinsame Aufgabe als Deutscher Bundestag ist – da schließe ich ausdrücklich meine Fraktion, die Opposition Die wollen Fairness. Sie produzieren innerhalb des mit ein –, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass junge europäischen Binnenmarktes nach den höchsten Stan- Männer und Frauen, die jetzt die Landwirtschaftshoch- dards überhaupt Lebensmittel und achten dabei darauf, schule, die Universität verlassen, Lust darauf haben, den dass Tierschutz realisiert wird, dass wenig Pflanzen- elterlichen Betrieb zu übernehmen, dass es auch in fünf schutzmittel eingesetzt werden. Aber sie konkurrieren oder zehn Jahren noch Landwirtschaft in Deutschland auf dem europäischen Binnenmarkt mit Wettbewerbern gibt. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst. Jetzt aus Portugal, aus Spanien, aus Polen, die zu ganz anderen liegt es auch an dieser Bundesregierung, verehrter Herr Standards erzeugen. Das ist unfair, meine sehr verehrten Staatssekretär, zu handeln. Der Ball liegt bei Ihnen! Damen und Herren, und das lassen wir Ihnen nicht ein- fach durchgehen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD) der AfD) Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Oktober 2019 15013 (A) Vizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich: Jahren, sondern in Generationen. Dafür brauchen wir Pla- (C) Für die CDU/CSU-Fraktion hat das Wort der Kollege nungssicherheit. Johannes Röring. (Beifall bei der CDU/CSU) (Beifall bei der CDU/CSU) Liebe Ministerin Julia Klöckner Johannes Röring (CDU/CSU): (Reinhard Houben [FDP]: Die ist doch nicht Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle- da! – Nicole Bauer [FDP]: Wo ist die eigent- gen! Wir erleben aktuell in Deutschland, dass sich Tau- lich?) sende von Landwirten mit ihren Traktoren auf den Weg – der Staatssekretär wird es ihr übermitteln –, ich bin sehr machen, um nicht nur hier in Berlin, sondern auch in dankbar dafür, dass ein Agrargipfel geplant ist, wo die anderen großen Städten Deutschlands für ihre Arbeit zu unterschiedlichen Meinungen an einen Tisch geholt wer- werben und auf aktuelle Probleme der Landwirtschaft den sollen, die es ja ohne Zweifel in der Gesellschaft gibt. hinzuweisen. Das Schöne war: Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich verständnisvoll gezeigt. Ich erinnere mich an ein schönes Bild, wo eine junge Frau ein Plakat in Vizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich: die Höhe hält mit der Aufschrift „Danke für eure Arbeit“. Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage? – Nein. (Beifall bei der CDU/CSU) Es bringt all das zum Ausdruck, was unsere Landwirte Johannes Röring (CDU/CSU): verdienen und auch vermissen: Respekt und Anerken- Denn wir brauchen langfristig einen gesellschaftlichen nung für ihre Arbeit. Konsens, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen soll. Unsere Landwirte haben diese Klarheit verdient. Was die Demonstrationen vom Dienstag auch gezeigt haben, ist, dass es unseren Bäuerinnen und Bauern nicht (Beifall bei der CDU/CSU) um einseitige Forderungen geht, sondern dass sie in den Die Landwirtschaft tut nämlich einiges, um des Problems Dialog treten wollen, dass sie für Gespräche offen sind Herr zu werden: neue Techniken, Precision Farming, Gül- und dass sie die Öffentlichkeit einladen, mit ihnen über leaufbereitung; es tut sich hier sehr viel. Aber das geht ihr Handwerk zu diskutieren. nicht von heute auf morgen. Für die Umsetzung benöti- Es wurden Straßen abgesperrt, damit Treckerkolonnen gen die Landwirte Zeit und natürlich unser Vertrauen. durch die Stadt fahren konnten. Gleichzeitig wurde mit Unter dem Strich lässt sich festhalten: Die Landwirte in (B) den wartenden Autofahrern gesprochen, ihnen der Hinter- Deutschland sind fleißig und offen für Veränderungen. (D) grund der Demonstration erklärt und anschließend ein Und auch die anberaumten Vorhaben lassen sich durch Apfel oder ein Sack Kartoffeln übergeben. So sehen vor- kreative Ansätze meistern. Aber all das ist nur möglich, bildliche Demonstrationen aus: Dialog statt Abschottung. wenn die Bäuerinnen und Bauern sicher sein können, dass (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Kirsten diese Entscheidungen langfristig angelegt sind. Nur mit Tackmann [DIE LINKE]: Extinction Rebellion klaren Rahmenbedingungen ist es möglich, langfristig ist aber auch vorbildlich!) Planungssicherheit zu schaffen. Dann sind auch die Bauern bereit zu investieren. Sie sind dann bereit, Risiken Ich habe, meine Damen und Herren, volles Verständnis einzugehen. Und dann, wenn das gesichert ist, werden sie für die Demonstrationen und finde es gut, dass sich Land- auch weiterhin gesunde, vielfältige, sichere, bezahlbare wirtinnen und Landwirte Gehör verschaffen. heimische Nahrungsmittel liefern können. (Zuruf des Abg. Jan Metzler [CDU/CSU]) Zum Schluss, Herr Hocker, fragen Sie sich, warum wir diesen Antrag ablehnen. Viele neue Programme und Gesetzesvorhaben bringen die Bauern dazu, sich zu fragen, ob sie überhaupt noch (Dr. Gero Clemens Hocker [FDP]: Tja! Aber gewollt sind. Dabei sind es doch die Landwirte, die uns das können Sie mir sagen! Vor allem
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