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Magazin für Mobilität . Ausgabe 1 . April 2018

Innovationsfreundlicher Datenschutz Moderne Mobilitätsangebote im Spagat zwischen Datenverfügbarkeit und Datenschutz . Seite 2

© Deutsche Telekom AG

Seite 5 Bundestagsabge ordnete Seite 9 Fahrverbote vermeiden – Seite 14 BMVI und Verkehrs aus - zum Strategiegespräch beim konstruktive Maßnahmen gefragt schuss der 19. Legislaturperiode Lenkungskreis Seite 10 Neu im Verkehrsforum Seite 15 Der Mobilitätskuchen Seite 7 Staatssekretär Ferlemann Seite 12 Was der Mobilitäts - wird immer größer will Planungs- und Bau - sektor von der Bundesregierung Seite 16 ÖPP im Verkehrswege - beschleuni gung reformieren erwartet bau und ihr Nutzen Editorial

Zwei Seiten der neuen Mobilitätswelt Die Digitalisierung der Mobilität wird viel Positives bewirken: höhere Sicher - heit auf den Straßen durch Fahrerassis - tenzsysteme oder später einmal durch autonom fahrende Fahrzeuge, Ver- minderung von Ausfallzeiten durch vor - ausschauende Wartung, einfachere Routenplanung und Ticketkauf oder Warnungen vor Unfällen oder Staus.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die nicht unbegründete Angst vor Datenmissbrauch. Ist es mach - bar, die Vorteile der digitalen Möglich - keiten zu nutzen und sich gleichzeitig gegen die Gefahren zu schützen? Deutschland und Europa wollen bei der Digitalisierung vorne dabei sein. Sie Van Hoorn: Mobilität braucht müssen es auch, denn die wirtschaft - liche Leistungsfähigkeit und damit auch innovationsfreundlichen Datenschutz unser Wohlstand hängen davon ab. »Die Mobilitätsbranche braucht Daten von Kunden und Fahrzeugen, um Es geht nicht mehr ausschließlich um innovative Möglichkeiten in den Markt zu bringen. Die Unternehmen können Antriebs- oder Fahrzeugtechnik und diese Daten allerdings nur dann für kundenfreundliche Dienstleistungen Expertenwissen für effiziente Mobili - nutzen, wenn sie durch einen unbürokratischen und innovationsfreundli - täts lösungen. Auf diesen Gebieten chen Datenschutz unterstützt werden«, sagte DVF-Geschäftsführerin Dr. haben wir Deutschen traditionell die Heike van Hoorn beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Verkehrs - Nase vorn. Nun aber geht es um die forums. Van Hoorn forderte, die ab dem 25. Mai gültige neue EU-Daten - Daten, um deren Besitz und um Start - schutzgrundverordnung praxisnah und einheitlich umzusetzen. ups, die mit neuen Angeboten in den Mobilitätsmarkt einsteigen. Das Deut - sche Verkehrsforum hat diese Ent wick - »Mit Daten lassen sich Verkehrs prog nosen chender Rahmen zum Schutz der Privat - lung und deren Chancen früh erkannt präzisieren, neue und maßgeschneiderte sphäre und der Rechte der Verbraucher«, und vier wichtige Handlungs felder Angebote erstellen und Ausfallzeiten durch be wertete Dr. Maik Böres , Head of Future identifiziert: 1. Verbesserung der vorausschauende Wartung minimieren. Die Mobility Team, BMW Group, die neue Ver - Datenverfügbarkeit, 2. Schutz der Unternehmen wissen, dass sie mit den ordnung aus Sicht der Industrie. Nun gelte Daten, 3. Ausbau der Datennetze, 4. Daten sorgsam umgehen müssen, da die es, zunächst deren Auswirkungen zu beob - Erhöhung der Datensicherheit (Cyber - Menschen den Missbrauch ihrer persönli - achten, bevor weitere Anforderungen wie security). An diesen chen Daten fürchten. Mit der EU-Daten - die ePrivacy oder der deutsche Vorschlag Leitplanken sollten schutzgrundverordnung soll nun ein ein - eines Datensou verä ni tätsgesetzes vorange - wir uns in Deutsch - heitlicher Rechtsrahmen für die ganze EU trieben würden. land und Europa ori - geschaffen werden. In der Realität wird der entieren, um die Datenschutz jedoch in den jeweiligen EU- Datenschutz ist Standortvorteil Entwicklung Staaten und selbst in den Bundes län dern Für MdB , Obmann der der Digitali - unterschiedlich ausgelegt. Das ist nicht nur Frak tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Aus - sierung im Sinne der Bevölkerung und für Startups ein großes Hin der nis«, so Dr. schuss für Digitale Agenda des Deutschen der heimischen Wirtschaft voranzu - Heike van Hoorn . Bundestages ist Datenschutz ganz klar ein bringen. Standortfaktor: »Gerade bei neuen Mobili - Dr. Heike van Hoorn »Die EU Datenschutzgrundverordnung ist tätsangeboten ist das Kundenvertrauen Geschäftsführerin ein sehr guter, umfassender und ausrei - entscheidend und das bekommt man nur

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auf Basis eines funktionierenden Daten - Sie müssen dann aber auch verbindlich für kehrsbetriebe AöR (BVG), verwies darauf, schutzes.« Zudem bekannte sich Janecek alle gelten. Die EU-Datenschutzgrund ver - dass die ÖPNV-Unternehmen bereits eine als Befürworter der Digitalisierung im Ver - ordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft Viel zahl von Informationen zu Fahrplänen kehrsbereich. Fahrerassistenzsysteme, auto - tritt, schafft zwar einheitliche Daten schutz- und Störungen kostenlos über Stan dard- nomes Fahren und neue Mobilitäts an ge - regeln für alle EU-Länder, die Praxis sieht schnitt stellen zur Verfügung stellen. Bei bote seien große Chancen für besseren aber leider anders aus: Einige Länder, dar - einer Offenlegung weiterer Ver kehrsdaten sollte hinterfragt werden, in wieweit damit kommerzielle Interessen verfolgt werden. »Durch eine vorausschauende Regulierung sollte Ziel setzung sollte es sein, neue Services zu ein fairer Wettbewerb von Plattformen ermöglicht entwickeln und gemeinschaftliche Verkehre werden.« zu fördern. Dr. Henrik Haenecke Insgesamt müsse die Nutzung des ÖPNV im Vergleich zur Pkw-Nutzung einfacher Um weltschutz und höhere Sicherheit. Aller - unter Deutschland, haben die neuen werden, forderte an dieser Stelle die Ver - dings: »Ohne Datenschutz fahren wir aufs Regeln in nationales Recht umgesetzt, braucherschützerin Jungbluth. Eine durch - Abstellgleis!« während andere Länder dies noch nicht gängige Ticketbuchung über alle Ver kehrs - getan haben. Diese Un gleichheiten führen träger hinweg vom Bus über Flugzeug bis Auch aus Sicht des Verbraucherschutzes zu einem offensicht lichen Nachteil für Carsharing wünschte sich auch Jarzombek. wird ein hohes Datenschutzniveau be für - Unternehmen, die in Deutschland aktiv Eine solche App fehle noch. »Es gibt schon wortet. Mit Blick auf den Standort Deutsch - sind.« viele innovative Mo bilitätsideen in Deutsch - land sagte Marion Jungbluth , Leiterin land. Allerdings hapert es manchmal an Mobilität und Reisen, Verbraucher zentrale Gesetzgeber muss nachjustieren der konkreten Um setzung vor Ort. Die Bundesverband e.V., dass Daten schutz und Dr. Henrik Haenecke , Vorstand Finanzen, zuständigen Behörden sollten Genehmi- Datensiche rheit Innovations faktoren seien Digitalisierung und Vertrieb, Berliner Ver - gungen viel schneller und unbürokratischer und keine Hemmnisse. »Digitalisierung muss das Leben für die Menschen und das Mobilsein einfacher, effizienter und sicherer machen. Hohe Standards in puncto Daten - schutz und Cybersicherheit sind notwen - dig, um Ver trauen in digitale Mobili täts - dienstleis tungen zu schaffen. Nur wer diese Herausforderungen als Chance im Wett - bewerb begreift, der beweist Zukunfts - fähigkeit.«

Etwas nüchterner sah MdB , Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Aus schuss für Digitale Agenda des Deut - schen Bundestages, die Umsetzung der Daten schutzgrundverordnung: »Daten machen nicht an Grenzen Halt. Deshalb darf es beim Datenschutz keinen Flicken - teppich geben, Regeln zum Datenschutz müssen international aufgestellt werden.

li: Jarzombek MdB (2. v. l.) will keinen Flicken - teppich beim Datenschutz ro: Dr. Maik Böres (Head of Future Mobility Team, BMW ru: Die Diskussionsteilnehmer während des Einführungsvortrages erteilen. Zu häufig wird eher blockiert als genehmigt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Experimentierklausel im Personenbeförde - rungsgesetz. Diese könnte zur Erprobung innovativer Lösun gen viel stärker genutzt werden, hier sollten wir gegebenenfalls noch gesetzgeberisch nachjustieren.«

»Wir können viel machen, um intelligente Mobilität zu fördern – zum Beispiel das Personenbeförderungsgesetz modernisie - ren«, bestätigte Janecek. Er denke bei innovativen digitalen Mobilitäts angeboten an Angebote, die von regionalen Ver kehrs - verbünden, kommunalen Verkehrsträgern oder Startups entwickelt werden und auch an attraktive neue Ge schäfts felder für die Automobil wirtschaft oder Deutsche Bahn.

Abschließend plädierte Dr. Böres für ein Zu sammen wir ken von Industrie, Politik Der Spagat zwischen Datenschutz und Daten freizügigkeit ist schwierig. Es diskutierten und Städten und Kommunen, um die Mo - darüber v. l. Dr. Haenecke, Jarzombek MdB, Dr. Wieduwilt (Moderator), Jungbluth, Janecek bilitätsbedürfnisse der Bürger zielgerichtet MdB und Dr. Böres zu erfüllen, etwa durch offene Echtzeit-

Vertiefendes Gespräch am Rande der Veranstaltung Mobilitätsdaten plattformen. ■

Zur Sache

Ohne Datenschutz fahren wir aufs die neuen technischen und konzeptionellen Wettbewerb. Die Politik kann noch einiges Abstellgleis Angebote zu ermög lichen, brauchen die zur Förderung von intelligenter Mobilität Die Digitalisierung bietet enorme Chancen Unternehmen na türlich Daten. beitragen – zum Bei spiel das Personen - für eine menschen- und um weltfreundliche beför de rungsgesetz modernisieren. Gerade Mobilität. Zum Beispiel über Mobilitäts - Personenbeziehbare Daten müssen dabei im ländlichen Raum, wo die Menschen viel apps, die Nahverkehr, Car- und Bikesharing dringend vor unbefugtem Zugriff oder mehr auf ein Auto angewiesen sind als in miteinander verbinden und einfach buch - Weitergabe an Dritte ge schützt werden. den Städten, die mit ÖPNV-An geboten bar machen oder Die Ver braucherinnen und Ver brau cher meist recht gut versorgt sind, ist das Poten - durch Fahrerassis - werden auf Dauer nur Mobilitäts angebote zial groß. Wichtig ist, dass Daten wie etwa i k s tenz systeme, an nehmen, die Datenschutz und Daten - Fahrplandaten maschinenlesbar veröffent - n i m a irgendwann auto - sicherheit effektiv garantieren – Daten - lich werden und Startups so die Möglich - K

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f nomes Fahren, die schutz und Datensicherheit können dabei keit erhalten, neue Mobilitätsangebote e t S

© die Verkehrs sicherheit zu einem Standortvorteil werden. zu schaffen, auch in Zusammenarbeit deutlich erhöhen mit Verkehrsverbünden, Deutscher Bahn, können. Die Digitali sie rung wird unsere Mit der EU-Datenschutzgrund ver ord nung Carsharing, Kommunen und anderen Mobilitätskultur grundlegend verändern – haben wir ab Mai endlich auch einen EU- Anbietern. und ohne Digi talisierung wird die Mobili - weit einheitlichen rechtlichen Standard – Dieter Janecek MdB tätswende auch nicht funktionieren. Um all das stärkt auch ein Stück weit den fairen

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mit der Trassenpreissenkung im Schienen - verkehr und der Elektrifizierung zusätz - licher Strecken in Verzug. Der Koalitions - ver trag enthalte zudem keine klaren Aus - sagen zum kombinierten Verkehr und zu Einzel wagenverkehren.

Kühn monierte, dass die Förderung von

CO 2-armen Nutzfahrzeugen in der City- Logistik bereits im Jahr 2014 beschlossen worden sei, jedoch immer noch keine För - derrichtlinie dafür existiere. Eine Energie - steuerbefreiung für umweltfreundliche Logistik wäre ein wichtiger Anreiz für posi - tive Impulse am Markt. Es gebe auch noch kein Wegekostengutachten für die Aus - weitung der Lkw-Maut auf alle Bundes - straßen. Er selbst sei ein Befürworter der Lkw-Mautausweitung, aber die Branche © Deutsche Post AG benötige die Planungssicherheit des Wege - kostengutachtens. Bezugnehmend auf den DVF-Aktionsplan ›Intelligente Mobilität‹, der nach Meinung Kühns wichtige politi - Bundestagsabgeordnete zum sche Akzente für die Digitalisierung des Sektors setze, müsse in dieser Legislatur - Strategiegespräch beim Lenkungskreis periode die Digitalisierung durch den Res - Mit Infrastrukturinvestitionen, Planungsbeschleunigung, Masterplan sortzuschnitt gestärkt und eine entspre - Schienengüterverkehr und der Einfuhrumsatzsteuer finden sich wichtige chende Strategie im Bundesverkehrs minis - Themen für die Branche im Koalitionsvertrag wieder. Im Lenkungskreis terium umgesetzt werden. Güterverkehr und Logistik tauschten sich die verkehrspolitischen Sprecher von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN exklusiv mit den Mitgliedern aus »Letzte Meile« neu organisieren und bewerteten die Vorhaben des Koalitionsvertrags. Dr. Peter Kauschke und Dr. Georg Teichmann , Transportation & Logistics / Infrastructure & Mobility Pricewaterhouse - Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD- Steuerungsmöglichkeiten und Förderung Coopers GmbH WPG, informierten über Fraktion im Deutschen Kirsten für Maßnahmen zur Luftreinhaltung erhal - Lösungsansätze für die »letzte Meile« in Lühmann MdB betonte, dass der Investi - ten. Die grüne Plakette sei seinerzeit mit der Logistik. Angesichts des Wachstums tionshochlauf in dieser Legislaturperiode sehr vielen Ausnahmen eingeführt worden. im Onlinehandel sind die Liefermengen mit aktuell 14,5 Milliarden Euro jährlich Eine blaue Plakette könne sich für die Lo - auf der letzten Meile weiterhin gewaltig. abgesichert sei. Auch die Überjährigkeit gistik zum Bürokratiemonster entwickeln. Die Präferenz zum Internetkauf liegt mitt - der Investitionsmittel solle in künftigen Von den Logistikdienstleistern erwarte sie lerweile bei rund 45 Prozent des Bedarfs. Haushaltsgesetzen erhalten bleiben. Um Impulse wie beispielsweie eine Kooperation die Mittel zügig zu verbauen, seien Maß - bei den städtischen Lieferfahrten. nahmen zur Planungsbeschleunigung drin - gend notwendig, aber sehr schwierig um - Stephan Kühn MdB , verkehrspolitischer Impressum zusetzen. Wichtig sei, die frühzeitige Bür - Sprecher der Fraktion Bündnis 90/DIE Redaktion: gerbeteiligung weiter auszubauen. Mit GRÜNEN im Deutschen Bundestag, konnte Ingrid Kudirka, Presse sprecherin

Blick auf drohende Fahrverbote in den sich mit zahlreichen Maßnahmen im Koali - Herausgeber: Innenstädten warnte Lühmann, dass die tionsvertrag identifizieren. Er kritisierte je - Deutsches Verkehrsforum Klingelhöferstraße 7, 10785 Berlin Logistik auch in Zukunft die weiter zuneh - doch, dass viele Vorhaben aus dem letzten Tel. 030-26 39 54-0 menden Warenströme in die Ballungs zen - Koalitionsvertrag noch immer nicht umge - Fax 030-26 39 54-22 tren absichern können müsse. Die Kom - setzt worden seien. Kühn machte dies an www.verkehrsforum.de e-mail: [email protected] munen müssten vom Bund künftig mehr konkreten Beispielen fest: So sei man etwa

#fastlanemobilität 5 Beim Strategiegespräch v. .l. Kühn MdB, Dr. Eggert, Lühmann MdB, Dr. Jörg Mosolf (Len - kungs kreisvorsitzender), Dr. Heike van Hoorn (DVF-Geschäftsführerin), Dr. Teichmann und Dr. Kauschke

Der tatsächliche Bedarf wird aber bisher rungen erlauben oder Ladezonen einrich - dererseits aber nur eine geringe Zahlungs - nur zu 9,4 Prozent über das Internet abge - ten sollten. Vorab müsse jedoch die Wir - bereitschaft bestehe. wickelt (Zahlen von 2016). Die Innenstädte kung solcher Maßnahmen genau analysiert sehen sich zunehmend Emissionen von werden. Auch gehöre es zu den Aufgaben Vom Luftfrachtführer zum digitalen Feinstaub und Lärm sowie Staus und Platz - der Städte, für die Logistik Innenstadt - Player in der Supply Chain problemen gegenüber. Das werde zu Ein - flächen bereitzustellen. Die Globalisierung habe noch nicht den schnitten in der urbanen Logistik führen, Höhepunkt erreicht - der Luftfrachtbedarf sahen Dr. Kauschke und Dr. Teichmann vor - Bei den Logistikunternehmen selbst sahen werde in Zukunft weiter stark steigen, so aus. Aktuell diskutiere man über regulatori - die Experten Potenzial für eine Konsoli die - Dr. Anselm Eggert , Vice President Strategy, sche, unternehmerische und technische rung der Warenströme. Da die letzte Meile Portfolio & Cooperations Lufthansa Cargo Maßnahmen wie Obergrenzen für Paket - in den Innenstädten redundant organisiert AG, den Trend. Verlader stünden vor der mengen, die Einführung autonomer Liefer- sei, würde sich der Einsatz von Mikro-Hubs Entscheidung, auf der Strecke Deutschland fahrzeuge und emissionsfreie Antriebe. und mobilen Depots oder eine Kooperation – Asien Waren innerhalb von 12 Stunden Lösungen müssten gefunden werden, sonst der Unternehmen auf Hub-Basis lohnen. auf dem Luftweg oder in vier Wochen auf würden Belie fe rungsengpässe drohen. Zurückhaltend äußerten sich Dr. Kauschke dem Seeweg zu transportieren. Die Trans - und Dr. Teichmann gegenüber automati - portgeschwindigkeit müsse weiter steigen, Um den Verkehr flüssiger zu gestalten sierten Lösungen wie Robotern oder Droh - erklärte Dr. Eggert. Denn derzeit benötige und Kapazitäten freizusetzen, schlugen nen oder der Deponierung von Lieferware eine Luftfrachtsendung im Durch schnitt Dr. Kauschke und Dr. Teichmann vor, dass im Kofferraum privater PKW. Konflikte mit sechs Tage von Tür zu Tür bei einer reinen Städte und Kommunen eine aktivere Rolle den Kunden seien absehbar, da einerseits Flug zeit von 12 Stunden. einnehmen und beispielsweise Nacht liefe - kürzere Lieferzeiten gefordert würden, an - Für eine schnellere Lieferung sei die Digi - talisierung der Prozesse, wie beim elektro - Herausforderungen und aktuelle Trends nischen Fracht brief, wichtig. Der Anteil des I Marktanteil des Online-Handels am Einzelhandel (Quelle HDE) I Online-Präferenz 1 (Quelle PwC) elektronischen Fracht briefes (e-Air Way Bill / eAWB) liege derzeit bei 50,5 Prozent. Das 50 % _ 45 % Indus trieziel betrage für 2018 rund 68 Pro - 41 % zent. Auch in anderen Bereichen gebe es 40 % _ 40 % 39 % 36 % noch Reform bedarf. Derzeit würden bis zu 40 verschiedene Dokumente eine Ladung 30 % _ begleiten, die großenteils noch digitalisiert werden müssten. Ziel sei die Bereitstellung 20 % _ der Daten in einer sogenannten Logistics Data Cloud. Alle berechtigten Akteure ent - 9,2 % 10 % _ 7,8 % 8,5 % 6,3 % 7,1 % lang der Lo gistikkette könnten hier auf vorhandene Daten und gescannte Doku - 0% _ 2012 2013 2014 2015 2016 mente zugreifen und die Datensilos wür -

den verbunden. ■ 1 Online-Präferenz = Anteil der befragten Konsumenten, die Produkte bevorzugt online kaufen wollen (Werte über verschiedene Produkte gemittelt

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Staatssekretär Ferlemann will Planungs- und Baubeschleunigung reformieren Weit über 300 Gäste kamen zum Parlamentarischen Abend des Deutschen Verkehrsforums – eine gelungener Jahresauftakt. Das hochkarätig besetzte Podium aus Politik und Wirtschaft setzte sich mit den Themen »Mobilität und Klimaschutz« sowie »Standortpolitik und Logistik« auseinander. Dabei stand die Diskussion auch unter dem Zeichen einer neuen Regierungsbildung. DVF-Präsident Dr. Ulrich Nußbaum plädierte an die Verantwortlichen, eine schnelle Regierungsbildung zu ermöglichen, damit wichtige Verkehrsvorhaben umgesetzt werden könnten.

In der ersten Podiumsrunde legte Enak de angewachsenen Containervolumen pro langen Planungsprozessen die Wertschöp - Ferlemann MdB , Parlamentarischer Staats- Anlauf sind in Deutschland vielerorts in der fung zu anderen Standorten abwandere. sekretär im Bundesministerium für Verkehr wasser- und landseitigen Infrastruktur noch »Ich appelliere an die Politik, die Diskussion und digitale Infrastruktur, den Fokus auf nicht nachvollzogen worden. Diese Nadel - um Betriebszeiten und Flughafenkapazität die Reform der Planungs- und Bau beschleu - öhre behindern die Transportketten an sehr ernst zu nehmen. Wir müssen wachs - nigung. Sobald die Regierung im Amt sei, vielen Stellen, was nicht nur logistisch zu tumsfähig bleiben. Deutschland hat nur könne sie über ein Planungs- und Bau - großen Herausforderungen führt, sondern noch sehr wenige nachtoffene Flughäfen. beschleunigungsgesetz abstimmen. Danach auch aus Umweltsicht nachteilig ist.« Jede weitere Einschränkung würde dem solle es bei Klagen gegen öffentliche Infra - Standort massiv schaden.« strukturvorhaben nur noch eine gerichtli - Thorsten Dirks , DVF-Präsidiumsmitglied che Instanz (nicht mehrere) geben. Zudem und Vorstandsmitglied Ressort Eurowings Historische Zäsur sei die Überjährigkeit der Gelder gewährlei - und Aviation Services, Deutsche Lufthansa Von einer historischen Zäsur im Mobilitäts - stet. Die finanziellen Mittel seien nun nicht AG, warnte davor, dass aufgrund von zu sektor sprach DVF-Geschäftsführerin Dr. mehr das Problem. Man könne derzeit die hohen Investitionssummen nicht verbauen, da es an Personal mangele und die Pro - zesse viel zu lange dauerten. Insgesamt sei ein Systemwechsel erforderlich. Ferlemann verwies in diesem Zusammenhang auf das Beispiel Dänemark. Es sei nicht akzeptabel, dass das Vorhaben der Elbvertiefung schon über 15 Jahre andauere. Deutschland sei eine Seefahrernation – Investitionen an die - ser Stelle nützten dem ganzen Land. Große Schiffe müssten abgefertigt werden kön - nen, daher seien die seewärtigen Zufahrten zu ertüchtigen.

Zum Thema Wettbewerb äußerte sich Dr. Ottmar Gast , DVF-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Beirats der Hamburg Süd - amerikanischen Dampfschifffahrts-Gesell - schaft ApS & Co KG: »Das Wachstum bei den Schiffsgrößen sowie die dadurch rapi -

V. l. Hingst (Moderator), Ferlemann MdB, Dirks und Dr. Gast diskutierten über zu lange Planungszeiten

Schwarzelühr-Sutter MdB (m.) sah die disruptiven Veränderungen als Chance Heike van Hoorn : »Vor uns liegt der Be - sierung ergeben.« »Die Antriebs- und Wettbewerb und Klimaschutz ginn eines multimodalen Zeitalters. Gerade Energiewende im Ver kehr gelingt, wenn Das Thema Klimaschutz beschäftige auch die jüngere Generation ist mit Hilfe des alternative Antriebe breite Akzeptanz beim die Schifffahrt, nicht zuletzt als Wett be - Smartphones multimodal unterwegs, das Kunden finden und technologieoffen wei - werbsthema, erläuterte Dr. Gast: »Die zeigen Umfragen des DVF.« Van Hoorn rief terentwickelt werden. Digitalisierung und Schifffahrt ist eine der internationalsten zum Mut für Innovationen auf. »Wann wäre Automatisierung des Verkehrs haben das Industrien, die die Weltwirtschaft und den die Zeit besser als jetzt, wo es Geld, tech - Potenzial, das Klima zu verbessern und Welthandel maßgeblich mit tragen und nologisches Know-How und gut ausgebil - attraktive Mobilität zu ge währleisten«, beeinflussen. Wer in solch einem Umfeld dete Menschen gibt? Der Investitions hoch - bestätigte Ulrich Klaus Becker , DVF-Prä - versucht, internationale Herausforderungen lauf muss fortgesetzt werden, wir müssen sidiumsmitglied und ADAC- Vizepräsident wie den Klimaschutz durch nationale oder schneller planen und bauen und brauchen für Verkehr. Allerdings dürfe man bei der regionale Lösungen und Vorgaben zu be -

Forschungsprogramme im Mobilitätsbe reich. CO 2-Bilanz nicht nur den Aus stoß beim wältigen, riskiert große Nachteile und nicht Dazu ist eine funktionierende Bundesre gie - Auspuff betrachten, sondern müsse die revidierbare Schäden für heimische Unter - rung die Voraussetzung.« gesamte CO 2-Bilanz von der Produktion nehmen. Daher befürworten wir beim des Fahrzeugs bis zur Ver schrot tung be - Klimaschutz im Seeverkehr internationale »Mobilität ist die Voraussetzung für rücksichtigen. Regeln. Die Schifffahrt verfügt mit der IMO den erfolgreichen Wirtschaftsstandort Die DB sei bei der Elektrifizierung der Ver - – der International Maritime Or ganization – Deutschland. Deshalb müssen wir den kehre Vorreiter, erklärte Dr. Richard Lutz , über ein in der Weltwirtschaft wohl einzig - Bürgern die Vorhaben bei den Infra struk- DVF-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender artiges, äußerst wirksames Instrument.« tur projekten klar und transparent kommu - des Vorstands, Deutsche Bahn AG: »Wir »Auch die Luftfahrt ist wie die Sees chiff - nizieren sowie Mobilität in Einklang mit wünschen uns einen Ausgleich dafür, fahrt eine globale Industrie und braucht Klima- und Lärmschutz bringen. Um dies dass wir unsere Bemühungen für eine ebenso globale Klimaschutzmaßnahmen. zu verdeutlichen, stehen Politik und Wirt - schaft gemeinsam in der Pflicht, denn nur so können wir die Akzeptanz der Bürger »Allein die EEG-Umlage belastet die DB aktuell mit für Verkehrsprojekte erreichen«, sagte jährlich rund 150 Millionen Euro.« DVF-Präsidiumsvorsitzender Dr. Ulrich Dr. Richard Lutz Nußbaum , im Hinblick auf die gesamtge - sellschaftliche Aufgabe von Politik und Wirtschaft. noch klimafreundlichere Schiene verstär - Diese sind von der UN-Zivilluftfahrtorga - ken. Schließlich stammen bereits heute nisation ICAO bereits verabschiedet wor - BMU für Technologieoffenheit über 40 Prozent des Bahnstroms aus er - den. Europäische oder deutsche Allein - Im zweiten Panel plädierte Rita Schwarze - neuerbaren Energien; bis 2030 werden wir gänge nützen dem Klima nichts, sondern lühr-Sutter MdB , Parlamentarische Staats- den Anteil auf 70 Prozent anheben. Seit belasten hauptsächlich die einheimischen sekretärin bei der Bundesministerin für dem 1. Januar fahren wir im Fernverkehr Fluglinien. Die Einbeziehung des Luft ver - Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor - zu 100 Pro zent mit Ökostrom. Auf der kehrs in das europäische Emissions handels - sicherheit, dafür, die disruptiven Verände - anderen Seite zahlen wir sehr hohe ener - system ETS muss deshalb in das internatio - rungen im Verkehrssektor als Chance zu giepolitische Steuern und leisten erhebliche nale Klimaschutzsystem CORSIA überge - begreifen. »Wir stehen in der Mo bili tät vor Abgaben.« hen«, ergänzte Dirks. umwälzenden Veränderungen. Diese kön - nen wir aber als Chance nutzen und mit Bahnchef Lutz sah die Planungsprozesse als neuen Technologien und Dienst leistungen weiteren wichtigen Faktor für die Wett be - im Verkehrsbereich Arbeits plätze und eine werbsfähigkeit. Für mehr Verkehr auf der bessere Umweltbilanz schaffen. Die Klima - Schiene sei eine verlässliche Infrastruktur ziele für 2050 gelten.« nötig: »Wir begrüßen die Ansätze im Schwarzelühr-Sutt er sprach sich für Tech - Bundesverkehrs wegeplan 2030, dass mit nologieoffenheit bei den Antrieben und dem Ausbau von Großknoten auch in den Kraft stoffen sowie der Förderung für die kommenden Jahren wesentliche Engpässe E-Mo bilität im Bereich des ÖPNV und der im Netz beseitigt werden sollen. Nur so

Lade infrastruktur aus. »Große CO 2-Re duk - werden zwei wichtige Ziele erreicht: der tionsmöglichkeiten sehe ich beim autono - Deutschlandtakt und das 740 Meter-Netz men Fahren und in neuen Mobilitäts kon - Dirks warnt vor zu langen Planungs- und für einen signifikant leistungsfähigeren Bauprozessen in Deutschland zep ten, die sich auch durch die Digitali - Schienengüterverkehr.« ■

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V. l. Leimbach, Dr. van Hoorn, Ulrich Klaus Becker (Lenkungskreisvorsitzender) und Dr. Salomon

rung der Fahrzeugflotten, zur digitalen Fahrverbote vermeiden – Vernetzung und zur Vernetzung der Ver- kehrsträger ausgeschöpft werden. Dem konstruktive Maßnahmen gefragt ÖPNV kommt für die innerstädtische Mo - »Freie Fahrt für freie Bürger« – so lautete 1973 der Werbespruch des bilität eine zunehmend wichtige Rolle zu«, ADAC. In der aktuellen Dieseldebatte scheinen diese geflügelten Worte sagte DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike plötzlich an Aktualität gewonnen zu haben, denn es wird über Fahrverbote van Hoorn . Das DVF habe den Koalitions - diskutiert. Das DVF hat sich auch nach dem Urteil des Bundesverwaltungs - vertrag im Verkehrsbereich positiv bewer - gerichts, welches die Verhängung von Fahrverboten erlaubt, gegen diese tet. Die Mehrjährigkeit statt nur Überjäh - Maßnahme ausgesprochen. Im Lenkungskreis Straßenverkehr wurde darüber rigkeit der Finanzmittel sowie der Erhalt und über die Straßenverkehrspolitik des Bundes in der neuen Legislatur - der Perspektiven für öffentlich-private Part - periode diskuiert. nerschaften seien allerdings zwei Punkte, an denen der Koalitionsvertrag unter an - derem nachjustiert werden müsse. Der Abgeordnete MdB , MdB , sah durch die drohen - inzwischen Parlamentarischer Staatssekre - den Dieselfahrverbote die Autofahrer und Optionen für NO X-Reduktion tär beim Bundesminister für Verkehr und Flottenbetreiber in einer prekären Situa - Über den Sachstand und die Möglich - digitale Infrastruktur, betonte eingangs tion. Es müsse nun geklärt werden, welche keiten, NO X im Stadtverkehr zu reduzieren, den verkehrspolitischen Konsens zwischen Hilfestellung der Bund den Kommunen lei - berichtete Dr. Norbert Salomon , Leiter CDU/CSU und SPD. Er ging dann auf den sten könne. Auch für ihn sei die Techno lo - der Unterabteilung Immissionsschutz, Anla - Koalitionsvertrag ein: »Das Thema Pla nungs - gieoffenheit bei den Antrieben ein zentra - gen sicherheit und Verkehr im Bundesminis - beschleunigung ist überaus wichtig. Ge - ler Grundsatz und die Weiterentwicklung te rium für Umwelt, Naturschutz, Bau und nauso wichtig sind aber auch die beschlos - von eFuels sowie die Sektorenkopplung ein Reaktorsicherheit. Um das Problem der sene Erhöhung der GVFG-Bundesmittel wichtiges Maßnahmenfeld. Überschreitung der NO X-Grenzwerte zu und die Überprüfung des Personen beförde - lösen, müssten nach seiner Einschätzung rungsgesetzes. Schließlich wollen wir, dass »Mobilität ist ein hohes Gut: sei es die 50 Prozent der Dieselfahrzeuge bei den neue Mobilitätsformen eine Chance haben, Fahrt der Menschen auf ihrem täglichen NO X-Emissionen auf Benziner-Niveau ge - sich zu entfalten.« Arbeitsweg, in ihrem Privatleben oder die bracht oder die Fahrten mit diesen Fahr - Mit Blick auf die Dieseldebatte sei es zu - Versorgung der Innenstädte mit Gütern zeugen entsprechend reduziert werden. dem ein Gebot der Stunde, noch intensiver und Dienstleistungen. Deswegen sind pau - neue Antriebsformen, Automatisierung schale Fahrverbote der falsche Weg. Sie In der Expertengruppe I des Nationalen und Kraftstoffe zu entwickeln. Insgesamt führen zu einer Entwertung der Fahrzeuge Diesel forums sei die Frage der technischen sollten nach Aussage von Bilger Fahrver - und zu Planungsunsicherheit bei Auto - Nachrüstung, der Finanzierung und der bote weiterhin vermieden werden. In den fahrern und Gewerbetreibenden. Darum Zeitachse bislang offen geblieben. Große Fokus rücke allerdings die Hardware-Nach - müssen alle Möglichkeiten zur Verbesse - Teile der Politik und viele Kommunen wür - rüstung der betroffenen Dieselautos. rung der Verkehrswege, zur Modernisie - den eine Beteiligung der Hersteller an den

#fastlanemobilität 9 Infrastruktur und Straßen, beispielsweise keine ungeschützten Bäume am Straßen - rand.

Leimbach sagte, dass eine Vielzahl inter - nationaler Studien bestätigt habe, dass Fahrer assistenzsysteme in erheblichem Umfang zur Vermeidung von Unfällen bei - tragen können. Die Aufgabe für die Politik und die Bun desregierung sollte nach Ein - schätzung von Leimbach nun sein, in fol - gende Bereiche zu investieren und die Maß - Dr. van Hoorn und Bilger MdB im Gespräch über die Prioritäten der Straßenverkehrspolitik nahmen umsetzen: Verkehrserziehung und für die neue Legislatur periode. Verkehrsschulung für alle Verkehrs teil neh - mer aller Alters gruppen, Reduktion der Ab - Kosten für eine Lösung erwarten. Er rechne man unter den Schlagworten »Engineering lenkung im Straßenverkehr, Straßen mit bes - damit, dass der Grenzwert trotz Gegen maß - – Education – Enforcement« zusammenfas - serem Schutz für Fußgänger und Radfahrer, nahmen auch im Jahr 2020 in gut 20 deut - sen könne. Damit sei unter anderem ge - eine Gesetz gebung für neue, sichere Fahr - schen Kommunen überschritten werde. meint, eine konsequente Umsetzung aller zeug techno logien und eine intelligente

Erkenntnisse und bekannten Maßnahmen Infrastruktur für »Smart Cities«. ■ Eine sichere Welt und Investi tionen in fehlerverzeihende Im Jahr 2016 mussten 1,25 Millionen Verkehrstote weltweit beklagt werden. In Verkehrstote in Deutschland nach Art der Verkehrsteilnehmer Deutschland waren es 3.206. Die Zahl sei leider in den letzten Jahren nicht mehr sig - nifikant gesunken. 2017 lag sie immer noch bei 3.177. Die Zielsetzung des bis - herigen Verkehrssicherheitsprogramms der (EU- Bundesregierung, nämlich die Absenkung Deutschland Durchschn.) der Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge um 40 Prozent im Zeitraum 2011 bis 2020, PKW 48 % 46 % sei somit nicht mehr erreichbar, berichtete Motorrad 17 % 14 % Frank Leimbach , Head of Technical Affairs Fahrrad 12 %8% der DEKRA. Im EU-Vergleich ließen sich Fußgänger 15 % 21 % besonders erfolgreiche Länder bei der Ver - Moped 2% 3% Sonstige 6% 8% ringerung von tödlichen Verkehrs unfällen ausfindig machen. Diese hätten überein - stimmende Strategien angewendet, die Quelle: DEKRA

der Umweltplanung an. Seit Gründung ist Energie und Klimaschutz tätig. Insbeson - die Zahl der Beschäftigten von fünf auf 90 dere im Flughafenbereich für Start- und Neu im angewachsen mit Niederlassungen in Ham - Landebahnen, Rollwege, Vorfelder macht burg, Berlin-Potsdam, Erfurt, Bitburg, das Unternehmen Ingenieurleistungen für Verkehrsforum Schweich sowie Rhein-Main.

Das Leistungsspektrum reicht von der igr AG Be ratung über Studien, Generalplaner leis - die Sanierung über die Erweiterung bis Die igr AG gegründet 1986 in Rocken hau - tungen, Objektplanung, Bauüberwachung, zum kompletten Neubau von Flugbetriebs - sen / Rheinland-Pfalz, bietet Ingenieur-/ Projektsteuerung bis hin zum Monitoring. flächen. Im Bereich Verkehrsanlagen wer - Planungsdienstleistungen aus unterschiedli - Unter anderem ist die igr AG in den Berei - den Leistungen für Straßen, Decken optimie - chen Fachbereichen des Bauwesens und chen Flughafen, Verkehrsanlagen, Umwelt, rung und Verkehrstechnik angeboten. Für

10 www.verkehrsforum.de den Bereich Umwelt entwickelt igr ein Vor - nier- und Umschlagsflächen aufteilt. Des Termine haben nach den aktuellen rechtlichen oder Weiteren stehen 16.000 m² Schwerlast - sonstigen normativen Anforderungen. Dies flächen im Freilager und 10.000 m² Park- Lenkungskreise beinhaltet - im Sinne der Rechtssicherheit - und Abstellflächen auf dem Gelände zur 17.05. | Berlin | Luftverkehr mit die Umweltbaubegleitung im Zuge der Um- Verfügung. In temperaturgeführten Außen- seinem Vorsitzenden Dr. Stefan setzung, ein Monitoring oder die Entwick - lager verfügt Zippel über weitere 4.500 m² Schulte, Vor sitzender des Vorstands lung von naturschutzfachlichen Gesamt - Lagerfläche und kann somit auch sensible Fraport AG, sowie hochrangigen konzepten für Kommunen. und gefährliche Güter lagern. Vertretern aus dem Bundesverkehrs - igr.de ministerium und dem Bundestag. Immer häufiger berücksichtigen die Kunden Konrad Zippel Spediteur GmbH & Co. KG die Umwelt in ihren Entscheidungen. Dies 05.06. | Berlin | Digitale Vernetzung Vor über 140 Jahren startete die Geschich - hat die Hamburger Spedition erkannt und mit seinem Vorsitzenden Wolfgang te der Hamburger Konrad Zippel Spediteur bietet die Containertransporte im kombi - Wendt, Vice President Vertrieb GmbH & Co. KG mit einem Pferde gespann. nierten Verkehr per Biomethan betriebener Branchenkunden, Mitglied der Ge - Mittlerweile ist das Unternehmen multi - LKW auf der ersten und letzten Meile an. schäftsführung IBM Deutschland modal arbeitender Containeroperator am zippel24.com GmbH Markt, der über eine Menge Erfahrung auf der Straße, als auch auf der Schiene ver - RIO The Logistics Flow, 12.06. | Berlin | Infrastruktur mit sei - fügt. Die Spedition ist darauf ausgerichtet TB Digital Services GmbH nem Vorsitzenden Nikolaus Graf von die wichtigsten deutschen und europäi - RIO ist eine offene, herstellerunabhängige Matuschka, CEO HOCHTIEF Solutions schen Wirtschaftszentren mit den deut - und cloud-basierte Plattform zur Erfassung AG, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF schen Nordseehäfen zu verbinden. Hierzu und Verarbeitung von fahrzeug- und fahrt - Aktiengesellschaft bezogenen Daten für die Transport- und Logistikbranche weltweit. Sie ist unabhän - 14.06. | Berlin | Gemeinsame Sitzung gig von Fahrzeugmarke und Telematik-Sys - von Bahntechnologie und Schienen - tem. Das Unternehmen bündelt digitale verkehr mit ihren Vorsitzenden bearbeitet Zippel die drei Kernbereiche Services für das gesamte Transport und Michael Peter, Chief Executive Officer Containertransporte, Stückgut sowie Logistik-Ökosystem und alle seine Teil neh - Mobility Siemens AG, und Ronald Lagerung. mer. RIO bietet Transport- und Logistik - Pofalla, Vorstand Infrastruktur, unter nehmen die Möglichkeit ihre gesamte Deutsche Bahn AG Containertransporte: Das Zippel Transport- Flotte ziehender und gezogener Einheiten und Logistiknetzwerk umfasst die tägliche auf einer Plattform zu managen. Der Ser - Veranstaltungen Disposition von über 200 Lkw im Container- vice benötigt keine langfristigen Investi tions - 06.06. | Berlin | Gemeinsamer und konventionellen Verkehr. Hinzu kom - entscheidungen, sondern kann nach Bedarf Parlamentarischer Abend zum men zwölf eigene Containerganzzüge pro gebucht und wieder storniert werden. Es Thema »Planungsbeschleunigung, Woche ab den Seehäfen Hamburg und Umweltrecht mit Bezug auf Häfen, Bremerhaven nach Berlin und Schkopau Zufahrten und Hinterlandanbin - (Leipzig) mit einer Transportkapazität von dungen« veranstaltet vom Bundes - ca. 4.200 TEU je Woche. verband Öffentlicher Binnenhäfen Stückgut & Teil- und Komplettladungen: (BÖB), Deutsches Verkehrsforum (DVF) Transporte von Stückgut sowie Teil- und und ZDS Zentralverband der deut - Komplettladungen werden optimal ge - werden Daten aufbereitet und allen Beteilig - schen Seehafenbetriebe. Unter ande - plant, disponiert und durchgeführt. Ent - ten der Logistikkette als Handlungsempfeh - rem mit dem DVF-Präsidiumsmitglied: sprechend der benötigten Lademeter wird lungen zur Verfügung gestellt. Frank Dreeke, Vorsitzender des Vor - der geeignete Laderaum termingerecht zur stands BLG LOGISTICS GROUP AG & Verfügung gestellt. Die notwendige RIO Box wird in alle MAN Co. KG LKW serienmäßig verbaut und ist als Nach - Lagerung: Die Lagerhaltung der Zippel rüstlösung erhältlich. Die Kunden können Logistik am Standort Dummerstorf bei ihre gesamte Flotte mit dem Fahrzeug- Rostock umfasst die Bewirtschaftung von Steuerinstrument ausstatten. RIO wird in insgesamt 12.000 m² gedeckter Lager - der Volkswagen Truck & Bus Gruppe ent - fläche mit 21 Toren, die sich in Block- und wickelt und baut auf langjährige und bran - Hochregallagerflächen sowie Kommis sio - chenkundige Partnerschaften.

#fastlanemobilität 11 Unterzeichnung des Koalitionsvertrags. Die Generalsekretäre der Parteien der Großen Koalition, Annegret Kramp-Karrenbauer, (2.v.re), CDU, , (re), CSU, Lars Klinbeil, (li), SPD, die Fraktionsvorsitzenden von CDU, , (4.v.re), der SPD, , (2.v.li), der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, , (3.v.re), und die Bundeskanzlerin Dr. , CDU, Horst Seehofer, CSU, und Olaf Scholz, SPD, unterzeichnen den Koali - © Deutscher Bundestag / Achim Melde tionsvertrag für die kommenden vier Jahre.

elle Standards im Umweltrecht. Planungs - Was der Mobilitätssektor von der prozesse müssen auskömmlich finanziert werden. Dialogverfahren sollten gezielt Bundesregierung erwartet eingesetzt werden, doch es ist sicherzu - Ein längerer Anlauf war nötig – aber jetzt ist die neue Bundesregierung im stellen, dass Projekte – wenn sie einmal Amt. Die Verkehrswirtschaft erwartet, dass aufgeschobene Projekte nun beschlossen sind – künftig wieder zeit - schnell abgearbeitet und Gesetzesvorhaben in die Wege geleitet werden. nah gebaut werden. Das DVF zeigt dringliche Maßnahmen auf. I Infrastrukturgesellschaft (IGA) des Bun - des: Für einen erfolgreichen Aufbau der IGA reicht es nicht, nur den organisa - Insgesamt hat das DVF die Ausarbeitungen ferner, dass die Abschaffung der Luft - torischen Übergang sicherzustellen. im Verkehrskapitel des Koalitionsvertrags verkehr steuer aus dem Vorhabenkatalog Der Bund muss vielmehr entscheiden, positiv bewertet. »Zentrale Maßnahmen im gestrichen worden sei. Ebenso fehle zum welchen Finanzrahmen und welche Koalitionsvertrag wie die Sicherung des Lang-Lkw eine Be wertung. Flexi bilität die Gesellschaft erhalten soll, Investitionshochlaufs, die Digitalisierung beispielsweise ob sie die Finanzmittel des Verkehrssektors, Maßnahmen für den Zu vielen Vorhaben aus dem Koalitions - selbst bewirtschaften darf, ob es einen Klima- und Umweltschutz und ein Planungs - vertrag besteht die Notwendigkeit einer Pla nungs fonds und eine Mehrjährigkeit beschleunigungsgesetz für Infrastruktur - Konkretisierung: der Finanz mittel geben soll. vorhaben sind überaus wichtig für eine sta - I Zulassungsprozesse: Es müssen Rahmen - bile Entwicklung unseres Sektors«, erklärt Infrastruktur, Finanzierung und vorgaben erarbeitet werden, die die Dr. Heike van Hoorn , Geschäftsführerin Verwaltung Landes- oder Kommunalbehörden bei DVF. Dennoch weist van Hoorn auch auf I Planungsbeschleunigungsgesetz: Es Zulassungen unterstützen, etwa für die Unklarheiten und Lücken hin: »Defizite sollte ein Maßnahmenkatalog aus den Abrechnung an Ladesäulen und den Bau sehe ich etwa in den Aussagen zu einer Ergeb nisberichten des Innovationsforums von Wasserstofftankstellen. Diese dürfen Überjährigkeit der Finanzmittel. Das kann Pla nungsbeschleunigung und der Reform - zukünftig nicht mehr zu regional unter - nur ein erster Schritt sein. Wir brauchen kommission Großprojekte erstellt wer - schiedlichen Ergebnissen führen. Für die eine echte Mehrjährigkeit. den. Aussichtsreiche Ansatzpunkte bietet Unternehmen müssen Zulassungs verfah - Auch die weitere Zukunft von öffentlich- das nationale Planungsrecht. Maßnah - ren länderübergreifend einheitlich und privaten Part ner schaften im Verkehrs wege - mengesetze könnten für wichtige Vor - berechenbar sein. bau ist offen. Die Ankündigungen zum haben zum Einsatz kommen. Aber auch I Der Koalitionsvertrag setzt beim Klima - Breitbandausbau und dessen Finanzierung Themen auf EU-Ebene sollte die Bun des - schutz im Verkehrssektor und bei der sind vage und eine Übergangsstrategie für regierung angehen. Stichworte sind Prä - Luftreinhaltung vor allem auf Förderung den Sektor bis 2025 fehlt.« Bedauerlich sei klusion, Verbandsklagerecht und materi - und den beschleunigten Einsatz neuer

12 www.verkehrsforum.de Antriebe und Kraftstoffe. Für alle Ver- muss Schritt für Schritt umgesetzt wer - kehrssektoren sind gute Instrumente den. Das bedeutet: die Trassenpreise sen - im Koalitionsvertrag skizziert, die nun ken, die prioritären Maßnahmen für das konkret in Förderprogramme überführt 740-Meter-Netz angehen, die Digitali sie - werden müssen. Sehr wichtig wird die rung vorantreiben und eine For schungs - Arbeit der Kommission zur Zukunft der strategie für den Schienenverkehr samt nachhaltigen und bezahlbaren Mobilität Struktur zur Umsetzung aufsetzen. sein. Bereits vorhandene Ergebnisse, z. B. I Luftverkehr: Die angekündigte Übernah - aus den Expertengruppen des Nationalen me eines substanziellen Teils der Luft - Forums Diesel, der Mobilitäts- und Kraft - sicherheitskosten durch die öffentliche stoffstrategie, weiteren Dialogprozessen Hand sollte zügig umgesetzt werden. und Masterplänen sollten darin einfließen. Die Bundesregierung muss sich außer - dem für die Sicherung der Betriebszeiten Logistik- und Güterverkehr und eine gezielte Kapazitätserweiterung I Einfuhrumsatzsteuer: Dieser Wettbe werbs- an den wichtigen deutschen Flughäfen © Deutsche Bahn AG nachteil zu anderen EU-Staaten muss einsetzen. aufgehoben werden. Die Bundesländer I Häfen und Schifffahrt: Das Nationale sind dabei einzubinden. Das Erhebungs - Hafenkonzept muss umgesetzt und mit Personenverkehr und Digitalisierung verfahren muss so geändert werden, klaren Prioritäten fortgeschrieben werden. I Personenbeförderungsgesetz (PBefG): dass die Steuer nicht mehr direkt bei der Vordringlich ist der Ausbau der seewärti - Neue Mobilitätsdienste, vor allem auch Einfuhr fällig und später rückerstattet gen Zufahrten und Hinter landanbin dun - für die letzte Meile, sollten ermöglicht wird, sondern erst im Zuge der Umsatz - gen. Auch der »Masterplan Binnen schiff - werden, ohne den ÖPNV zu schwächen. steuer-Voranmeldung angesetzt und fahrt« muss gemeinsam mit der Branche Die Anpassung des PBefG muss neuen dann direkt verrechnet wird. effektiv ausgestaltet werden. Die Auf he - Mobilitätsdiensten in kontrollierter Weise I Fachkräftemangel: Bundesregierung und bung der Befahrensabgaben für die Was - Entfaltungsmöglichkeiten geben, Pla - Wirtschaft müssen gemeinsam Maß nah - serstraßen und die Verlänge rung des nungssicherheit schaffen und die An- men entwickeln, um einem wachsenden Inno vationsprogramms IHATEC nach wen dung und Genehmigungspraxis in Fach- und Arbeitskräftemangel entge - 2020 sind richtige Schritte. den Kommunen vereinheitlichen. genzuwirken. Zu den zentralen Maßnah - I Das Verkehrssicherheitsprogramm muss men sollten die Aufwertung der Bran - Energie- und Umwelt strategische Ziele und Schwerpunkte für chenberufsbilder und die Beibehaltung I EEG-Umlage: Im Koalitionsvertrag ist die Zeit nach 2020 setzen. des dualen Berufsausbildungssystems die Aufhebung der EEG-Umlage für die I IT-Sicherheitsgesetz: Hersteller und An - gehören. Schiene und E-Busse sowie deren Ab sen - bieter von IT-Produkten, die neben den I Aktionsplan Güterverkehr und Logistik: kung für den Landstrom in den Häfen kritischen Infrastrukturen von besonde - Der Aktionsplan muss in dieser Legis - angekündigt. Damit wird eine saubere rem nationalem Interesse sind, will der laturperiode in einem neuen Prozess Energieversorgung der Verkehrsträger Bund stärker in die Pflicht nehmen. fortgeführt und aktualisiert werden. ermöglicht. Diese Zielsetzung sollte Eben so sollte Sicherheit bei der Ent - I Der Masterplan Schienengüterverkehr höchste Priorität haben. wicklung neuer IT-Produkte grundsätzlich I Emissionsreduktion Stadtverkehr: Laut mitgedacht werden (security by design). Koalitionsvertrag soll der Ordnungs rah - Die Ausweitung des Anwendungs be - men so verändert werden, dass Kommu - reichs des IT-Sicherheitsgesetzes auf nen verbindliche Emissionsvorgaben und den Verkehrssektor lehnt das DVF ab. Grenzwerte für Busse, Taxen, Mietwa - I Breitbandausbau: Der Bund muss den gen, Carsharing und leichte Nutzfahr - Widerspruch zwischen technisch not - zeuge machen können. Allerdings ist es wendiger Priorisierung (Quality of Ser - nicht sinnvoll, noch zusätzlich zu euro - vice) und Netzneutralität auflösen, sowie päischen und nationalen Vorgaben be - die Finanzierung sicherstellen, die derzeit sondere Grenzwerte auf kommunaler im Widerspruch zum Ausbauziel steht. Ebene einzuführen. Besser wäre es, mit I Automatisierung: Die Digitalisierung der Förderung oder mit Pluspunkten in Aus - Straße und Schiene muss ausgebaut und schreibungen und Vergabeverfahren für der Rechtsrahmen für die Automatisie - die schnellere Anschaffung besonders rung bei Straßen und Schienenfahr zeu-

nachhaltiger Fahrzeuge zu sorgen. gen sollte dynamisch erweitert werden. ■

© Deutsche Bahn AG #fastlanemobilität 13 Politische Entscheidungsträger der 19. Legislaturperiode

Bundesministerium für Verkehr Ausschuss für Verkehr und digitale Ausschussmitglieder AfD und digitale Infrastruktur Infrastruktur im Deutschen Bundestag Matthias Büttner, Leif-Erik Holm, , , Dr. ,

Stellvertreter AfD , , , , Dr. Rainer Kraft, © andreas-scheuer.de © Deutscher Bundestag / Achim Melde Dr. Andreas Scheuer Vorsitzender Bundesminister für Verkehr und digitale Cem Özdemir (Bündnis90/Die Grünen) Ausschussmitglieder FDP Infrastruktur , , Die verkehrspolitischen Sprecher Dr. , , Bernd (CDU/CSU) Reuther Kirsten Lühmann (SPD) Dr. Dirk Spaniel (AfD) Stellvertreter FDP Oliver Luksic (FDP) , Dr. Gero Clemens Hocker, (Die Linke) Alexander Müller, Christian Sauter, Frank © Steffen Bilger Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) Sitta Steffen Bilger MdB Parlamentarischer Staatssekretär Ausschussmitglieder CDU/CSU Ausschussmitglieder Die Linke Koordinator für Güterverkehr und Logistik , , Jörg Cezanne, , Ingrid Aufgaben: Alternative Antriebe, , ; Thomas Remmers, Andreas Wagner Elektromobilität, Ausbau digitale Jarzombek, Daniela Ludwig, Florian Oßner, Infrastruktur, Luftverkehrswirtschaft, , Patrick Schieder, Reinhold Stellvertreter Die Linke Verkehrssicherheit Sendker, Björn Simon, , Anke Domscheit-Berg, , , Pia Zimmrmann

Stellvertreter CDU/CSU Ausschussmitglieder , , Jens Bündnis 90/Die Grünen Koeppen, Ulrich Lange, , , , Stephan Karsten Möring, Carsten Müller, Dr. Kühn, © BMVI Christoph Ploß, , Lothar MdB Riebsamen, , Felix Stellvertreter Bündnis 90/Die Grünen Parlamentarischer Staatssekretär Schreiner, , Dr. Hermann- , Dr. , Markus Beauftragter für Schienenverkehr Josef Tebroke, , , Tressel Aufgaben: Haushalt, Infrastrukturplanung, Bundesfernstraßengesellschaft, maritime Ausschussmitglieder SPD Wirtschaf Martin Burkert, , , Arno Klare, Kirsten Guido Beermann Lühmann, Detlef Müller, , Beamteter Staatssekretär , Dr. Gerhard Schulz Beamteter Staatssekretär Stellvertreter SPD MdB (BMWi) Sören Bartol, Dr. ,

Maritimer Koordinator , , Andreas Stand: 10. April 2018 Rimkus, Bernd Rützel, Dr. Alle Angaben ohne Gewähr

14 www.verkehrsforum.de forum Verkehr

Der Mobilitätskuchen wird immer größer Zum Medienforum des Tourismus-Dialog hat sich DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn der Debatte über den Fernbusmarkt gestellt. Man hätte eine kontrovers aufgestellte Diskussion mit vielen Streitpunkten zwischen Bus und Bahn erwartet, schließlich werden sie gerne als harte Konkurrenten gezeichnet. Doch in wesentlichen Aspekten zeigte sich ein anderes Bild.

»Der Mobilitätskuchen wird immer größer. der DB Fernverkehr, zeigte sich vom Fern - die Fahrgäste der CO 2-Fußabdruck und der Deshalb ist es grundsätzlich gut, Fahrgäste bus nicht bedroht. Vielmehr habe der Wett - Komfort bei der Wahl des Verkehrsmittels zu poolen«, sagte eingangs Dr. Heike van bewerb der Bahn Impulse gegeben. So zunehmend wichtig seien. Auch sei zu Hoorn , DVF-Geschäftsführerin, zu der würden inzwischen bessere Verbindungen beobachten, dass die Toleranzschwelle für grundsätzlichen Frage, wer die Nase vorn angeboten. Gegenseitig habe man vonein - Verspätun gen je nach Verkehrsmittel unter- hat: Bus oder die Bahn? »Das DVF steht ander gelernt, so auch das Fazit von André schiedlich wäre. Das liege an der Erwar - ja gerade für die Integration der Verkehrs - Schwämmlein , Geschäftsführer Flixbus. Er tungs haltung und an dem subjektiven träger und die Zusammenarbeit der jewei - musste eigenen Angaben zufolge die Er fah - Empfinden. »Im Bus sieht man ganz genau, ligen Verkehrsmittel. Die alten Graben - rung machen, dass der Vertrieb nicht aus - ob es einen Stau gibt. Im Zug geht das kämpfe – einen Verkehrsträger gegen den schließlich über das Internet abgewi ckelt nicht und das führt zur Ungeduld.« Donth anderen ausspielen – haben wir hoffent lich werden könne, sondern die Menschen ein forderte an dieser Stelle eine bessere Infor - hinter uns gelassen«, so die DVF-Chefin. Die Ticket in der Hand haben möchten. mation der Fahrgäste, auch in den Zügen. Liberalisierung des Fernbus marktes habe »Daher haben wir mittlerweile viele sta - zu mehr Wettbewerb geführt, von dem tionäre Vertriebssta tio nen aufgebaut.« Digitalisierung vorantreiben die Kunden profitiert haben. Van Hoorn Zum Abschluss der Diskussion thematisier - sagte, mehr Menschen zum Umstieg auf Verkehr nicht verteuern te van Hoorn die flächendeckende Versor - öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, Van Hoorn widersetzte sich vehement gung mit Breitband sowie die Digitalisie - werde auch durch den Fernbus erreicht. einer weiteren Verteuerung der Mobilität. rung des Mobilitätssektors. Es sei sehr »Die Zahl der Reisenden steigt und Bus, Auslöser war die Aussage von Michael wichtig, zunächst entlang der Hauptver - Bahn oder auch das Flugzeug bedienen Donth MdB , dass eine Fernbusmaut wohl kehrsadern und auch an Logistikstand - andere Marktsegmente. Jetzt können auch unvermeidbar sei. Die Pkw-Maut sei in orten Breitband auszubauen. »Für die Menschen reisen, die vorher selten oder Vor bereitung und der Lkw zahle seit Jahren Fahrgäste und Unternehmen ist es unbe - gar nicht unterwegs waren. Wir wollen Mautgebühren. Schwämmlein gab dabei dingt nötig, jederzeit ein mobiles Breit band- die Verkehrsprobleme mit allen Verkehrs- zu bedenken, dass solche Verteuerungen netz zu haben. Nicht nur für Tickets und trä gern lösen.« Lenkungswirkungen entfalten. Dies könne Buchung. Die Verkehrsmittel müssen auch dazu führen, dass wieder mehr Menschen untereinander kommunizieren können und Christoph Gipp , Geschäftsführer IGES mit dem Auto führen und dadurch die die Informationen über Verspätungen Institut, hat anhand von Untersuchungen Auto bahnen mehr belastet würden. »Wenn müs sen in Echtzeit zur Verfügung stehen.« belegt, dass der Fernbus dem Fernverkehr die Politik will, dass mehr Men schen mit Die große Perspektive sah Schwämmlein der Deutschen Bahn kaum Kunden abge - öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs darin, Mobilitätsangebote anzubieten und worben habe, demnach sei die anfangs sind, darf man diese auf der an deren Seite aufrecht zu erhalten und zwar so, dass befürchtete Kannibalisierung ausgeblie - nicht verteuern.« Zum Thema Umwelt - diese für die langfristige Zukunft attraktiv ben. Er bestätigte, dass Bus und Bahn freund lichkeit sagte Dr. Peterson, dass für bleiben. ■ unterschiedliche Marktsegmente bedien - ten. Gipp verwies darauf, dass der Preis - kampf zwischen den ursprünglich vielen Fernbusunternehmen auch bei der Bahn zu sinkenden Ticketpreisen geführt habe. Dr. Michael Peterson , Vorstand Marketing

V. l. Dr. van Hoorn, Donth MdB, Dr. Peterson, Neumann (Moderator), Schwämmlein und Gipp sahen Ergänzungsfunktionen des Fernbusses zum Schienenfernverkehr In eigener Sache

Magazin für Mobilität Im Zuge unseres Internet-Relaunch haben wir auch im Bereich der Print - medien Modifikationen vorgenom - men. Das Layout unserer Veröffent - lichungen korrespondiert nun mit unserem Web-Auftritt und schafft somit ein harmonisches Gesamtbild. © HOCHTIEF

Zukünftig werden wir vier Mal im Jahr das Magazin »forum Verkehr« veröffentlichen. Eine kompakte Aus - ÖPP im Verkehrswegebau – gabe der bekannten Newsletter mit allen relevanten Themen des Deut - Nutzen für Steuerzahler und Staat schen Verkehrsforums. Mit dem Ma - Das Deutsche Verkehrsforum plädiert in seinem Positionspapier »ÖPP für gazin wollen wir den Lesern alle poli - die Verkehrsinfrastruktur: Mehr als eine Alternative« dafür, im Bereich der tischen und wirtschaftlichen Gescheh - Verkehrsinfrastruktur das Instrument der öffentlich-privaten Partner - nisse sowie die DVF-Positionen rund schaften (ÖPP) weiter auszubauen. Im Koalitionsvertrag ist die Zukunft von um die Mobilität noch detaillierter ÖPP-Projekten für neue Baumaßnahmen offen geblieben. Richtig eingesetzt und umfassender darstellen. Das hat ÖPP einen großen Nutzen für Steuerzahler und Staat. Magazin ist daher umfangreicher, bleibt jedoch im Layout ähnlich wie unsere ehemaligen Newsletter. »Öffentlich-private Partnerschaften beim kehr freigegebenen ÖPP-Projekte früher Verkehrswegebau sind aktueller denn je fertig gestellt wurden als geplant und min - Neue DVF-Website und können zu besseren Resultaten führen destens im Kostenrahmen blieben. Über Rund drei Monate ist die neue DVF- als die konventionellen Methoden«, urteilt die Jahre hat das Bundesverkehrsminis teri - Website online und ist auf durchweg DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van um die ÖPP-Staffeln weiter optimiert, so positive Resonanz gestoßen. Das DVF Hoorn . »Aber der Bund muss dafür den dass der private Betreiber für die Qualität hat damit auch den Einstieg in die immer wieder angekündigten transparen - und Verfügbarkeit der Infrastruktur haftet«, sozialen Medien (Social Media) vollzo - ten Umgang mit ÖPP als Beschaffungs - sagt van Hoorn. Deutsche Unterneh men gen. Nach 10 Jahren wurde es Zeit für variante endlich umsetzen.« hätten im In- und Ausland eindrücklich einen modernen und frischen Auftritt, belegt, dass sie den Bau, die Finanzierung aber auch für neue komfortable Funk - Faire und transparente Bewertung und den Betrieb von ÖPP-Projekten vorteil - tionen der DVF-Internetseite, sowohl Das Bundesverkehrsministerium und der haft realisieren können. für die Mitglieder als auch für alle Bundesrechnungshof haben sich auf die weiteren Nutzer. Kriterien für einen Wirtschaftlich keitsver- Von ÖPP lernen So sind die Informationen auf der gleich zwischen ÖPP und der herkömmli - »ÖPP ist eine von mehreren sinnvollen Be - Website beispielsweise nach Themen - chen Beschaffung durch die öffentliche schaffungs varianten. Diesen Wettbewerb feldern gegliedert. Ein Responsive- Hand geeinigt. Diese Kriterien sollen in der Systeme zwischen herkömmlicher Be - Design ermöglicht das Lesen auf Zukunft für eine faire und transparente schaffung und ÖPP oder einer anderen Tablet, Smartphone oder PC immer im Bewertung von ÖPP herangezogen wer - Form der partnerschaftlichen Beschaffung richtigen Format. den. Das sieht auch der Koalitionsvertrag sollten Bund, Länder und Kommunen zu so vor, der jedoch offen lässt, welche ihrem eigenen Vorteil zulassen«, fordert Neu ist zudem ein Bilderservice über Chancen ÖPP über die Fertigstellung van Hoorn. Die öffentliche Hand könne die DVF-Veranstaltungen zur freien der bereits geplanten Projekte hinaus hat. und müsse von ÖPP lernen, vor allem was Nutzung. In den sozialen Medien »ÖPP stellen über wirtschaftliche Anreize Termin- und Kostentreue und die Lebens - kommuniziert das DVF mittlerweile sicher, dass die Verkehrsinfrastruktur zügig zyklusbetrach tung angehe. Die Mobilitäts - erfolgreich auf dem Twitter-Kanal gebaut wird, maximal verfügbar ist und wirtschaft baue darauf, dass diese Faktoren »DVFmobil« und etabliert den nach genau festgelegten Qualitätskriterien bei einer zu künftigen privatwirtschaftlich #fastlanemobilität. langfristig erhalten bleibt. Es ist doch be - organisierten Infrastrukturgesellschaft

merkenswert, dass alle bisher für den Ver - berücksichtigt würden. ■

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